S.54ff.

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S.54ff.
Licht-Test
Erstmals in einem deutschen Magazin: großer
LED-Scheinwerfer Test
Nach vereinzelten und teilweise enttäuschenden ersten Modellen in den letzten
Jahren sind jetzt alle großen Fahrradbeleuchtungshersteller mit LED-Scheinwerfern am Start. Alle werden mit „mehr als
10 lux“ beworben. Wir zeigen die Unterschiede in der Praxis und vergleichen mit
hochwertigen Halogenscheinwerfern.
54 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05
Hellauf
begeisternd?
Rote Leuchtdioden haben schon lange den
Siegeszug am Fahrradheck angetreten. Heller
als das klassische Rücklichtbirnchen und mit
nahezu ewigem Leben ausgestattet, zudem
unkompliziert auch als Standlicht nutzbar
sind sie vom modernen Rad nicht mehr wegzudenken. Weiße LEDs – in die Frontleuchte
integriert – dienten bis vor kurzem nur als zusätzliches Standlicht.
Seit etwa 2 Jahren gibt es weiße LEDs, die
vergleichbar viel oder gar mehr Licht liefern
als die üblichen 2.4 W Halogenbirnchen. Da
sich LEDs gänzlich anders verhalten als Glühlampen, müssen die Hersteller bei der Scheinwerferentwicklung von Null neu anfangen.
Während Glühbirnchen direkt an der Wechselspannung eines Dynamos oder der Spannung einer Batterie oder mittels Akku betrieben werden können, braucht man für die LED
einigen Aufwand zur Spannungswandlung
und Stromregelung.
Während die Glühlampe besonders hell
leuchtet, wenn maximaler Strom die Glühwendel extrem aufheizt, arbeitet die LED effizienter bei möglichst geringem Strom und guter Kühlung. Die hohe Effizienz bei geringem
Strom lässt sich nutzen, um die Haupt-LED
auch für ein recht helles Standlicht mitzunutzen oder um einen „Low-Power-Modus“ für
Akkuleuchten zu realisieren.
Leider haben nicht alle Hersteller ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht: Oft werden die
LEDs ineffizient und Lebensdauer verkürzend
heiß gefahren, das Licht ist zu schmal oder
fleckig. Teilweise werden LEDs mit starkem
Blau- oder Grünstich verbaut, der das Auge
anstrengt. Aber es gibt auch Lichtblicke ...
Licht und Recht
Auch wenn sich die Polizei meist freut, wenn
überhaupt irgendetwas leuchtet am Rad („besser
ein Licht als gar keins“), sollte man doch wissen,
was rechtens ist.
Kritisch wird es bei einem Unfall. Angeblich zu
dunkle Akkufunzeln können den vom Autofahrer
übersehenen Trekkingradler ins Unrecht setzen,
zu grell blendende Aktivscheinwerfer (in den Prospekten vom Vertreiber verharmlosend „Zeltbeleuchtung“ umschrieben) ebenso.
Vorgeschrieben für normale Räder ist und bleibt
die Dynamolichtanlage mit angeschlossenem
Scheinwerfer und Rücklicht. Punkt. Erlaubt sind
zusätzlich (Batterie-)Rücklichter, nicht aber
§
weitere Scheinwerfer. Ausnahmen, die
die alleinige Nutzung zugelassener Batterieleuchten erlauben, gelten (immer noch)
nur für Rennräder unter 11 Kilo Gewicht.
Seit Jahren geplant und nun hoffentlich 2006
verabschiedet, ist eine StVZO-Novelle, die diese
Ausnahme auch für Mountainbikes unter 13 kg
gewährt.
Aber auch für diese Ausnahmefälle gilt: Alle Reflektoren (Weiß nach vorn sowie Rot nach hinten
strahlend, seitlich reflektierend an Laufrädern/ersatzweise als Ring an den Reifenflanken sowie
Gelb rückstrahlend an den Pedalen!) müssen montiert sein.
Und auch am Tag gehören die Leuchten zumindest in den Rucksack, denn Sie müssen mitgeführt
werden!
Test
LED
Nabendynamo-Scheinwerfer
Licht-Test
Über einen (Naben-)Dynamo betriebene LED-Scheinwerfer spielen ihre Vorteile besonders bei langsamer Fahrt aus.
Schon bei Schrittgeschwindigkeit bringen sie viel Licht – mehr als die besten Halogenleuchten. Schnell erreichen sie
die maximale Helligkeit, steigern sich aber bei zunehmendem Tempo nicht weiter, während Halogenlampen sie bei
Schnellfahrt in punkto Helligkeit überholen.
Busch & Müller
DLumotec Topal Senso Plus
Busch&Müller DLumotec Topal Senso Plus: Seit einem Jahr auf
dem Markt ist B&M Vorreiter bei Dynamo-LED-Scheinwerfern.
Die futuristische Leuchte ist insbesondere für die Anbringung
an Federgabeln gestaltet. Die Dämmerungs-Einschaltautomatik funktioniert tadellos. Für das Standlicht wird aufwändig eine
eigene 3mm-LED verwendet. Vorteil: Im Stand wird mehr nach
oben geleuchtet, wodurch man besser gesehen wird und HinweisSchilder gut lesen kann. Die Rücklichtanschlüsse sind hinter der
Gummischürze schlecht zugänglich. Preis: etwa 75 Euro
Busch & Müller
DLumotec Oval Senso plus
Weil das Design des Topal nicht jedermann gefiel und der Preis
vergleichsweise hoch liegt, zieht B&M jetzt mit dem DLumotec
Oval mit LED nach. Standlicht wird hier über die Haupt-LED realisiert, das bedeutet bei vollem Akku noch fast 4 Minuten brauchbare Sicht auf die Fahrbahn, aber etwas eingeschränkte Wahrnehmbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer. Der Oval macht auch an
Rädern mit klassischem Design eine gute Figur. Rücklichtanschlüsse sind gut zugänglich. Neugierige Menschen haben aber
das Nachsehen – das Gehäuse erlaubt kein zerstörungsfreies
Öffnen... Preis: ca. 60 Euro
Basta
Pilot Steady Auto
Der LED-Scheinwerfer von Basta gefällt mit modernem, aber
unaufdringlichem Design. Standlicht funktioniert hier auch mit
Versorgung der Haupt-LED durch Kondensatoren – dies fällt aber
weniger hell aus als beim Dlumotec Oval. Rücklichtanschluss an
der Rückseite leicht zugänglich. Die Sensor-Automatik ist recht
sensibel. Helle Straßenlampen oder überholende Pkw schalten
den Pilot Steady in manchen Fällen
für einen kurzen Moment aus. Preis:
49 Euro
Touchdown
Lichtexperte Olaf Schultz aus Hamburg zeigt der Industrie, was machbar wäre. Mit zwei 3W-LEDs
in zwei halbierten Fahrrad-Scheinwerfer-Optiken,
Gleichrichter und Kondensatoren erreicht er deutlich mehr Licht als alles, was käuflich ist. Preis:
nicht käuflich – selber Basteln ist angesagt! Auf der
Homepage gibt es Selbstbau-Tipps:
www.enhydralutris.de
56 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05
Eigenbau
Hella
HL 2000
Viele Radreisende wünschen sich eine
Kombination aus Taschenlampe und
(Nabendynamo-)Scheinwerfer. Hella
bietet genau dies an: Die kleinste zugelassene Akkulampe mit der Option, sie
auch am Dynamo zu betreiben. Im Betrieb ohne Dynamo bietet sie zusätzlich einen Sparmodus mit verringertem Stromverbrauch. Ein Automatikmodus
schaltet das Licht ein, wenn es dunkel wird und die Lampe bewegt wird. Als
Taschenlampe hat sie den Nachteil, dass sie sich schon bei leichtem Druck auf
den vorstehenden Schalter einschaltet. Das Dynamo-Adapterkabel hat einen
zusätzlichen Schalter und ermöglicht den einpoligen Rücklichtanschluss. Bei
Verwendung mit Nabendynamos ohne Masseverbindung muss man improvisieren. Leider ist die Möglichkeit nicht vorgesehen, die Akkus vom Dynamo
laden zu lassen. Preis: rund 50 Euro
So haben wir getestet
Dynamoleuchten „befeuern“
wir realitätsnah mit einem
SON28 Nabendynamo bei 10
km/h, 20 km/h und 30 km/h.
Dabei ist auch ein LED-Rücklicht DToplightPlus angeschlossen. Akkuleuchten laufen an
Nennspannung – üblicherweise
also 6.0 oder 4.8 Volt. Vor jeder
Messung erhalten alle Leuchten
fünf Minuten Vorlauf, damit die
LED eine konstante Betriebstemperatur erreicht. Unsere
Labormessungen ermitteln die
maximale Beleuchtungsstärke
in 10 Meter Entfernung sowie
aktiv Radfahren Lichtexperte AnLaufzeit von Batterieleuchten
dreas Oehler mit Testaufbau
(mit 2000mAh NiMH-Zellen).
Die Nacht-Fotos entstanden auf einer ruhigen Wohnstraße mit zwei abgedunkelten Straßenlaternen. Zwischen Gartenmauer und parkenden Pkws
bleiben etwa 3 Meter Fahrbahn zu beleuchten. Alle Scheinwerfer wurden
80 cm hoch montiert. Und so ausgerichtet, dass der hellste Strahl in 5
Meter Entfernung nur noch halb so hoch leuchtet. So sind Unterschiede
besser zu erkennen – auch wenn man in der Praxis hellere Scheinwerfer
eher weiter strahlend ausrichten wird.
Orange und rote Reflektoren am rechten Straßenrand sind in jeweils 5
Meter Abstand ausgelegt. In 19 Meter Entfernung schaut ein behelmter
Fußball zu – und ist selten gut zu erkennen...
Fotografiert wird aus einer Position, die dem Blick eines sportlichen Radfahrers entspricht: 40 cm über und 20 cm hinter dem Scheinwerfer. Für
die Fotos wurden alle Dynamoleuchten vom Nabendynamo mit 20 km/h
versorgt. Bläuliche LED-Leuchten erscheinen auf den Fotos etwas breiter
leuchtend als real, weil digitale Nachtaufnahmen ohnehin einen leichten
Blauschleier enthalten. Die Fotos wurden nicht nachbearbeitet.
Im Vergleich
Die Lichtverteilung
Wichtiger als eine hohe maximale Beleuchtungsstärke auf einem kleinen Fleck ist eine möglichst große, gleichmäßig ausgeleuchtete Fläche. Rennradler auf nächtlicher Landstraße werden ein eher schmal-lang-helles Lichtfeld bevorzugen,Tourenradler auf dunklen Waldwegen erfreuen sich an einem möglichst breiten, weich zur Seite auslaufendem Lichtfeld – selbst
wenn es weniger hell ist. Die Bilder wurden absichtlich nicht farblich angepasst, um einen guten Eindruck zu vermitteln.
Busch & Müller DLumotec Topal Senso Plus
Busch & Müller DLumotec Oval Senso Plus
Basta Pilot Steady Auto
Weiche Lichtverteilung, leichte Strukturen, Kernbereich nicht besonders breit, aber reichlich
Streulicht an den Seiten. So fährt man auf kurviger Strecke nicht ins gänzlich Unsichtbare. Bläuliche Lichtfarbe
Siehe Topal. Recht viel Streulicht vorne oben lässt
Hinweisschilder/Äste/Fußgänger relativ gut erkennen
Kernbereich mittelmäßige Breite, aber wenig
Streulicht an den Seiten. Nahfeld relativ zu hell.
Grünliche Lichtfarbe
Hella HL 2000
Solidlights 1203 D (S. 58)
Selbstbau Touchdown
Relativ breites Lichtfeld, aber wenig Streulicht an
den Seiten. Kaum störende Strukturen. Angenehm
neutral-weiße Lichtfarbe. Insgesamt zu dunkel
Gänzlich andere Lichtverteilung als bei StVZOkonformen Leuchten: sehr breit und gleichmäßig ausgeleuchtet, dafür trotz doppelter Leistung
dunkler im Mittelbereich als deutsche Konkurrenzprodukte. Nahfeld vergleichsweise zu hell
Sigmasport Vario (Beschreibung S. 58)
Schmidt SON E6 (Beschreibung S. 58)
Recht schmal, aber deutlich heller als alles Käufliche. Bzgl. Lichtverteilung würde dieser Scheinwerfer der StVZO entsprechen. Er entnimmt dem
Nabendynamo aber mehr Leistung und auf anderem Spannungsniveau als der Gesetzgeber erlaubt. Bei entsprechender Ausrichtung kann man
damit sehr weit voraussehen
30
25
20
15
10
Stark ausgeprägte Strukturen und recht düster.
Wenig Streulicht zu den Seiten. Das Lichtfeld
vorn ist zu kurz
Schmales, aber relativ langes und helles Lichtband. Wenig Streulicht zu den Seiten. Bei entsprechender Ausrichtung kann man damit sehr weit
voraussehen
5
0
lux
10 km/h
20 km/h
30 km/h
B&M Dlumotec Topal
Basta Pilot Steady
Solidlights 1203D
B&M Dlumotec Oval
Hella HL2000
Selbstbau Touchdown
Sigmasport Vario
Schmidt Maschinenbau E6
Maximale Beleuchtungsstärke bei 10 km/h, 20 km/h und 30 km/h
in zehn Meter Entfernung vor der Lichtquelle/vor dem Rad
Licht-Test
Sigmasport
Solidlights
Vario
Den Vario kann man an Nabendynamos, an Sigmas 6VAkkupacks oder an beiden
gemeinsam betreiben. In
letzterem Fall versorgt bei
langsamer Fahrt der Akku
die Leuchte mit. Bei zügiger Fahrt wird der Akku
sanft (20-50 mA maximal)
vom Nabendynamo nachgeladen. Das Rücklichtkabel
wird ohne die üblichen Steckschuhe angeklemmt.
Preis: rund 20 Euro
Schmidt Son
E6
Der moderne Klassiker aus Tübingen. Mechanisch und elektrisch auf maximale Zuverlässigkeit getrimmt; effiziente
Lichttechnik bringt viel vom Halogenlicht auf die Fahrbahn.
Der Rücklichtanschluss ist etwas eng und nicht isoliert. Der
Kabelschuh muss sauber mit dünnem Schrumpfschlauch
umhüllt sein. Neben der abgebildeten Version mit schwarz
abgeschottetem Reflektorrand gibt es den E6 auch
mit rundum leuchtendem Signalring für bessere
Sichtbarkeit aus allen Richtungen. Preis: 69
Euro
1203 D
20 Jahre lang waren Dynamos
out in England. Jetzt gibt es einen kleinen Hersteller, der einen speziellen LED-Scheinwerfer
nur für Nabendynamos anbietet. Je
nach verfügbarer Leistung werden ein
oder
zwei LEDs befeuert. Obwohl die (nicht
StVZOzugelassene) Leuchte bei Spannungen deutlich
über 6 Volt
am Nabendynamo arbeitet, stellt sie an einem speziellen Ausgang 6 Volt Gleichspannung für ein Rücklicht bereit. Verglichen mit
deutschen LED-Leuchten setzt man hier auf Aluminium statt Kunststoff als
Gehäusematerial und kann so für deutlich bessere Kühlung der LEDs sorgen.
Preis: 140 UKP (britische Pfund). www.solidlights.co.uk
Neuer Test – neue Werte
Vielleicht mag sich so mancher Leser verwundert die Augen reiben: Die Messwerte für die maximale Beleuchtungsstärke die hier genannt werden, unterscheiden
sich deutlich von den Werbeaussagen der Hersteller. Aber auch von den Messwerten in anderen Tests – sogar dem letzten aktiv Radfahren Lichttest 1-2/2005.
Wurde falsch gemessen? Nein. Die Exemplarstreuung bei Halogenbirnchen wie
auch bei LEDs und Reflektoren ist so stark, dass Abweichungen um +/- 20% und
mehr nicht selten sind. Bei Zeitschriftentests kann davon ausgegangen werden,
dass die Hersteller/Importeure nur geprüft gute Muster einschicken. Allerdings
sind deutsche Hersteller mit Messlabor im Hause (wie bei Busch&Müller, aber
auch bei Schmidt Maschinenbau) im Vorteil. Wer mit seinem aktuellen Halogenscheinwerfer wegen schlechtem/dunklem Licht unzufrieden ist, könnte ebenfalls
nur Pech gehabt haben mit einer ungünstigen Birnchen/Reflektor-Kombination.
Unser Tipp: Einfach ein anderes Birnchen ausprobieren – oft hilft das schon!
Test
LED
Akku / Batterie-Scheinwerfer
Hauptproblem kleiner Akkuleuchten: die kurze Brenndauer. Halogenscheinwerfer lassen den Radler selbst unter optimalen Bedingungen nach 4 Stunden im Dunkeln stehen. LED-Scheinwerfer bieten dagegen Potential für lange Winternächte! Sigmas neue „Supra LED“ bietet 7 Stunden bei konkurrenzfähig hellem Licht, B&Ms „Ixon“ gar 13 Stunden im
Sparmodus – auch weil sie danach noch einige Zeit weniger, aber noch brauchbares Licht abgeben.
Busch & Müller
Ixon
Die Lichttechnik des DLumotec
gepaart mit intelligenter Elektronik und durchdachtem Gehäuse.
Neben dem Standard-Modus der
5 h Licht liefert, bietet ein Sparmodus
mit halbierter Lichtausbeute eindrucksvolle 13 Stunden! Der Füllstand der
Akkus wird detailliert (und etwas nervend) über das Puls-Pause-Verhältnis
der blinkenden Status-LED sowie deren
Farbe signalisiert. Schutzschaltung verhindert
Akku-Tiefentladung. Die 4 Akkus können
ohne Gefummel entnommen werden. Muss man aber
nicht, da die eingebaute Elektronik eine Ladekontrolle
mit Schnellladung und Abschaltung enthält! Funktionen, die nur MTB-Leuchten der 500 Euro-Klasse bieten.
Preis: 59 Euro. Akkulaufzeit: 5 h (13 h i. Sparmodus)
58 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05
Cateye
EL-500G
Cateyes EL-500G ist seit einem Jahr auf
dem Markt. Das Gehäuse ist mit einem
stramm sitzenden O-Ring gut gegen
eindringendes Wasser abgedichtet. Die
Leuchte bietet keinen Sparmodus oder
Ladeeingang. Die vier Akkus werden recht
schnell leergesaugt. Akkuwechsel ist aber sehr
leicht möglich. Preis: 65 Euro,
Akkulaufzeit: 4 Stunden.
Sigma
Supra LED
Brandneu ist die LED-Leuchte
von SigmaSport. Verwendet wird hier erstaunlicherweise eine LED
mit dem gleichen
Sockel wie übliche
Halogenbirnchen.
Wie bei den anderen
Batterieleuchten aus diesem
Haus setzt man auf die am Gehäuse angebrachte Ratschenklemme für die Montage
am Lenker, nur mit Werkzeug verstellbare seitliche
Ausrichtung und 5 statt 4 Akkus. Die Akkus sind
via
Steckerladegerät
im Gehäuse aufladbar.
Preis: 30 Euro. Akkulaufzeit: 7 Stunden
Basta
Sun
Preisgünstiger Halogenscheinwerfer
mit 5 Akkus
und Ladebuchse. Akkus werkzeuglos wechselbar, ans Birnchen
kommt man nur mittels Schraubenzieher.
Preis: günstige 13
Euro, Akkulaufzeit: 4
Stunden
20
Sigmasport
Die bewährte aber
in die Jahre
gekommene Mirage
mit 6V-5W Halogenlampe hat etwas Modellpflege erfahren. Der
Scheinwerferteil ist jetzt (mit Werkzeug) seitlich
schwenkbar, enthält Schalter und „battery low“
Warnleuchte. Damit passt sie nun optimal zum
NiMH-Akkupack (im Pro-Paket enthalten) – der
leichten und leistungsfähigeren Alternative zum
Bleiakku der preisgünstigeren Standardvariante.
Das Birnchen ist werkzeuglos wechselbar – der
dazu nötige Sicherungsring ist aber verlier-gefährdet. Preis: 80 Euro. Akkulaufzeit: 4 Stunden (2
Stunden an Bleiakku)
B&M Ixon
B&M Ixon (Spar-Modus)
15
Cateye EL-500G
Sigma SupraLED
10
Trelock LS600
5
Sigmasport MirageEvo
Basta Sun
0
Mirage Evo Pro
lux
Maximale Beleuchtungsstärke (lux) in 10 Meter Entfernung bei einer geringen Geschwindigkeit von 10 km/h
Trelock
LS 600
Der LS600 ist von außen kaum vom Halogen-Bruder LS500 zu unterscheiden. Die Lichtneigung
kann getrennt von der Lenkerklemmung justiert
werden. Der Wechsel der 5 Akkus ist nicht „Landstrassen-tauglich“: Man braucht Schraubenzieher
oder Münze; Batteriefachdeckel und Schraube
können einzeln verloren gehen. Akkus sitzen zum Teil recht stramm
und wollen herausgeschüttelt
werden. Besser also Akkus via
Ladebuchse direkt im Scheinwerfer aufladen. Preis: 45 Euro.
Akkulaufzeit: 6 Stunden
Im
Vergleich
Die Lichtverteilung
Auch die Akku/Batterieleuchten in unserem Test mussten sich der
Prüfanordung in der Praxis unterwerfen. Um ein verfälschten Eindruck von Ausleuchtungsart, -Breite und Lichtintensität zu ermöglichen, wurden die Bilder nicht nachträglich farblich angepasst.
Busch & Müller Ixon
Cateye El-500G
Sigmasport Supra LED
Siehe DLumotec. Recht angenehm neutral-weiße
Lichtfarbe. Etwas dunkler als die Dynamo-LEDLeuchten aus gleichem Hause
Der Cateye EL-500G bietet ein sehr schmales
und recht kurzes Kernfeld
Starke Strukturen im Lichtfeld. Zu helles Nahfeld.
Streulicht zu den Seiten und nach vorne nützlich
Trelock LS600
Sigmasport Mirage Evo Pro
Basta Sun
Angenehm breit. Deutliche Strukturen. Etwas zu
helles Nahfeld
Mittlere Breite, starke Strukturen
Mittlere Breite, zu dunkel
AKTIV RADFAHREN 11-12/05 | 59
Licht-Test
Test
Marktübliche Nabendynamos
Bei Nabendynamos, die sich bei Trekking- und Stadträdern immer mehr durchsetzen, hat sich im Vergleich zur letzten
Lichtsaison/unserem damaligen Lichttest wenig getan. Shimano hat das Top-Modell 3N70 durch den 3N71 ersetzt. Hier
folgen Messwerte der wichtigsten Modelle auf dem Markt.
Shimano
Shimano
DH-3N30
Sehr preisgünstiges, aber recht
schweres
Basismodell
von
Shimano. Eingeschaltet erstaunlicherweise sogar etwas leichtgängiger als die teureren Modelle aus
gleichem Hause. Einfache Qualität
von Lagern und Dichtungen. 872
Gramm. Preis: ca. 40 Euro.
DH-3N70
Das war schon ein richtig gutes Teil
– der bis 2004 produzierte HighEnd Nabendynamo DH-3N70 von
Shimano wurde 2005 durch den
3N71 ersetzt. Vielfach in Rädern zu
finden. Sein Gewicht: 667 Gramm.
Preis: ca. 55 Euro
Spannung (Volt)
7
6
5
4
Shimano
Momentan das Topmodell von
Shimano. Es ist deutlich leichter und
leichtgängiger als alle hausinternen
Nabendynamos. Prima gemacht:
hochwertige geschliffene Konuslager, doppelte Dichtungen. Gewicht:
675 g. Preis: rund 85 Euro.
Antriebsleistung: Licht ein
Volt 10km/h
DH-3N30
20km/h
DH-3N70
30km/h
DH-3N71
50km/h
16
14
14
12
12
10
10
8
8
6
6
4
4
2
2
SON28
Moderne Nabendynamos unterscheiden sich nur
wenig bei der Spannungsabgabe. Bei langsamer
Fahrt sind SON28 und DH-3N70 etwas schwächer
Watt 10km/h
DH-3N30
20km/h
DH-3N70
30km/h
DH-3N71
50km/h
SON28
Bei normalen Geschwindigkeiten läuft der SON28
eingeschaltet etwas leichter als die Mitbewerber.
Erstaunlich: Bei über 30 km/h kann das preisgünstigste Modell von Shimano mit den geringsten
Verlusten punkten
So haben wir getestet
Hintergrund zum Nabendynamotest: Alle aktiv Radfahren Nabendynamo-Testmessungen führten wir auf dem Auslaufprüfstand in
Tübingen bei Schmidt Maschinenbau durch. Dabei sitzt der Nabendynamo an einer schweren Stahl-Scheibe (= 28“-Rad), deren Verzögerung (von 50 km/h auf 0) vom PC ausgewertet wird. Als Last wurde ein SON-Scheinwerfer E6 mit Halogenglühlampe Philips HPR64
6 Volt 3 Watt verwendet. Gemessen wurden jeweils drei Nabendynamos eines Typs (3 x Shimano und 1 x SON). In den Messwerten
dargestellt sind die Werte des „mittelmäßigsten“ Exemplars.
60 | AKTIV RADFAHREN 11-12/05
SON28
Schmidt Maschinenbau: seit 5 Jahren
bewährtes Modell vom Nabendynamo-Pionier Schmidt. Ungeschlagen
bei Gewicht und Leerlaufverlusten.
Doppelt gedichtete Rillenkugellager. Druckausgleichsystem sorgt für
wirksame Abdichtung. 570 Gramm.
Preis: 159 Euro.
Antriebsleistung: Licht aus
16
0
Schmidt
DH-3N71
0
Watt 10km/h
DH-3N30
20km/h
DH-3N70
30km/h
DH-3N71
50km/h
SON28
Während vor Jahren der SON bei den Leerlaufverlusten der Konkurrenz weit überlegen war
(Shimano NX32 bei 30 km/h - 8.6 Watt) ist der
Abstand nun deutlich geschrumpft
Bezugshinweise
• BASTA, Tel.: 02304-97626-0, webmaster@
basta-deutschland.de • BUSCH & MÜLLER,
Tel.: 02354-9156, [email protected] • CATEYE c/o Paul
Lange & Co, Tel.: 0711-2588-0, [email protected]
• HELLA Bike Europe, Tel.: 07337-9615-0,
[email protected] • SON c/o Schmidt Maschinenbau, Tel.: 07071-3887-0, [email protected]
• SHIMANO c/o Paul Lange und Co, Tel.: 0711-258802, [email protected] • SOLIDLIGHTS c/o
Fax: 0044-870-1123908, [email protected],
www.solidlights.co.uk • EIGENBAU „Touchdown“,
www.enhydralutris.de
• TRELOCK, Tel.: 0251-91999-0, [email protected]

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