Schülersprachreisen an der CWS

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Schülersprachreisen an der CWS
Schülersprachreisen an der CWS
Lernen, das sich lohnt und Spaß macht
Brauchen Sie ein Update? Oder wissen Sie auch so, was das Lernen trendy macht? Old school war
gestern. Wer heutzutage hip ist, fährt erstmal ganz gechillt nach England.
Wie unsere Kids. Na gut, Lehrer/innen waren auch noch dabei. Sie haben aber scheinbar nicht weiter
gestört, wenn man den Ausführungen von Diana Ginz und Devrim Ruken Ögüt Glauben schenkt.
Für die Beiden war es die coolste Klassenfahrt im ganzen Universum und angeblich haben Sie auch
noch etwas dabei gelernt, sagt jedenfalls der verantwortliche Lehrer im Interview.
Im Grunde genommen werden damit alte Prinzipien wiederbelebt, die in zwei Sprichworten stecken:
„Reisen bildet.“ und „Wer eine Reise tut, kann viel berichten.“ Wenn Tradition auf Moderne trifft,
könnte vielleicht sogar bewiesen werden, dass Lernen das Normalste auf der Welt ist. Wenn es Spaß
macht, einen lebenspraktischen Bezug hat und manchmal wie von selbst, ganz nebenbei, passiert.
Die beiden nachfolgenden Artikel zu dem Thema Sprachreisen an der Carl-Weyprecht-Schule (CWS)
sind im Rahmen der Schülerzeitung entstanden, die seit letztem August in Zusammenarbeit mit der
AWO-Jugendpflege der Stadt Bad König hergestellt wird.
Die beiden Autorinnen, Diana Ginz und Devrim Ruken Ögüt, haben bereits in ihren anderen Artikeln
durch verdeckte Pointen und einen kreativen Sprachstil auf sich aufmerksam gemacht. So viel sei
verraten: Ihre aktuellen Texte, an denen sie im Moment für die nächste Ausgabe der Schülerzeitung
(Erscheinungsdatum 18.07.2014) arbeiten, verheißen eine nochmalige Steigerung.
Auch bei den Studienfahrten nach England zeigt sich eine positive Entwicklung. Die beiden nächsten
Reisen sind schon vorbereitet. Schüler/innen und Lehrer/innen fiebern dem Abenteuer bereits entgegen.
Aber lesen Sie selbst. Lesen lohnt sich.
Auf Wolke sieben in England
Bauchkribbeln, Nervosität, müde sein, so könnte man die Fahrt nach England beschreiben. Im Bus
herrschte eine laute und aufgeregte Stimmung, sodass niemand schlafen konnte und wollte und
diejenigen, die es versuchten, wurden immer wieder aufgeweckt.
Die Spannung stieg immer mehr, je näher wir ans Meer kamen. Als wir endlich englischen Boden
unter unseren Füßen hatten, waren wir erstaunt, wie anders es eigentlich im Vergleich zu Deutschland ist. Nach dem ersten Schock, den wir durch die Tatsache bekamen, dass man hier auf der anderen Straßenseite fährt, realisierten wir, dass wir nun wirklich in England sind.
An unserem ersten Tag in Hastings, als wir unsere Gastfamilien kennen gelernt hatten, besichtigten
wir die schöne Küstenstadt im Süden Englands und mit einem Luftangriff durch britische Möwen
wurden wir herzlich auf der Insel begrüßt.
Am zweiten Tag ging es in die Hauptstadt London! Unser erster Eindruck von der Stadt: Stau!
Als erstes besuchten wir den Tower von London, in dem wir die Kronjuwelen zu Gesicht bekamen.
Wir wurden in kleine Gruppen mit einem Lehrer eingeteilt und haben mit ihm die Stadt besichtigt.
Die Strecke wurde länger als erwartet, da unser Lehrer es bevorzugte, im Kreis zu laufen. Der Tag war
kürzer, als wir erwartet hatten, da wir so beschäftigt waren, dass wir nicht bemerkten, wie die Zeit
verging.
Auf unserer Fahrt nach Brighton hielten wir an den Seven Sisters an, um uns die Kreidefelsen anzuschauen. Für die Einen interessanter als für die Anderen. Als wir endlich in Brighton waren, besuchten wir einen Palast, der im indischen Baustil gehalten ist. Die Tour dauerte 30 Minuten, doch die
meisten Schüler und zu unserer Überraschung auch die Lehrer waren in wenigen Minuten fertig.
Welch´ eine Begeisterung!
Unsere freie Zeit verbrachten wir am Pier, auf dem sich viele Fahrgeschäfte befinden und es leckeres
Essen zu kaufen gibt. Einige Schüler sind mit Erlaubnis der Gastfamilien noch am Abend an den
Strand gelaufen und haben Vergnügungsstätten wie zum Beispiel Spielhallen und Tennisplätze ausprobiert.
Der Freigang war auch der erste und letzte, da manche Schüler die Regeln gebrochen hatten.
Am vierten Tag verbrachten wir zum zweiten Mal einen Tag in London. An diesem Tag zeigten uns die
Lehrer viel Vertrauen, indem sie uns in Vierergruppen erlaubten, London zu besichtigen. Mit einer
Tageskarte pro Schüler für die U-Bahn in London war es nicht schlimm, mal die falsche Bahn zu nehmen. Auch beim öffentlichen Personennahverkehr haben wir einige Unterschiede zu dem deutschen
erfahren, wie zum Beispiel, dass es keine Fahrkartenkontrolleure gibt, da man nur Zugang zu den UBahnen durch das Scannen der Fahrkarten am Eingang hat.
Die beliebtesten Orte bei den Schülern waren die Oxford Street, London Eye und das Hardrock Café.
Am vereinbarten Treffpunkt zur Rückfahrt nach Hastings kamen die Schüler teilweise früher und mit
mehr Einkaufstaschen zurück als die Lehrer, die Starbucks interessanter fanden als wir.
Am letzten Tag in England durften wir nach Verabschiedung von unseren Gastfamilien noch mehrere
Stunden alleine durch Hastings laufen, welches uns in der Woche sehr ans Herz gewachsen ist. Die
Meisten nutzten die letzte Gelegenheit, um viel Geld zurück zu lassen. Gefallen haben uns auch die
Supermärkte, die viel mehr an Sortiment zu bieten haben, als die in Deutschland, sodass wir uns noch
Proviant für die lange Heimfahrt kauften.
Mit gemischten Gefühlen verließen wir dann England und fuhren mit der Fähre nach Frankreich. Uns
ist aufgefallen, dass die Rückfahrt entspannter und ruhiger war als die Hinfahrt. Mit Filmen und mehreren Pausen verging die Fahrt schnell. Wir kamen früher an als erwartet und mussten unsere Eltern
um 5 Uhr morgens aus den Betten jagen.
Unserer Meinung nach war es eine der besten Klassenfahrten, die wir auch nie vergessen werden,
dank vieler toller Erlebnisse. Wir würden es allen weiterempfehlen und wünschen den zukünftigen
Englandfahrern viel Spaß und viele schöne Erfahrungen.
Der Mann, der uns nach England brachte
Hallo erstmal! Ihr wisst bestimmt, dass es bei uns auf der Schule letztes Jahr eine Studienfahrt nach
England gab. Und falls ihr es nicht wisst, dann werdet ihr es jetzt erfahren. Also, letztes Jahr sind
Schüler aus den achten Jahrgängen in der Wanderwoche nach England zu Gastfamilien gefahren. Bei
ihnen haben sie dann eine Woche lang gewohnt. Und natürlich mussten sie umdenken, denn dort
konnten sie sich nur noch auf Englisch unterhalten.
Da vielleicht nicht alle wissen, wer hinter dem allen steckt, haben wir Herrn Brinkmann, den leitenden Lehrer dieser Studienfahrt, interviewt. Wir hoffen, ihr wisst nach diesem Interview mehr über die
Studienfahrt. Viel Spaß!
1. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, an unserer Schule eine Studienfahrt nach England anzubieten?
Herr Brinkmann: Ich kannte diese Art einer Studienfahrt schon aus meiner alten Schule und ich fand
die Idee dort schon gut. Wenn man eine Fremdsprache lernt, sollte man auch ein Land besuchen, in
dem die Sprache gesprochen wird. Zudem geht es dabei ja noch um so viel mehr als nur Wörter. Auf
einmal ist Englisch nicht nur ein Buch, eine Unit oder Grammatik.
2. Was gefällt Ihnen persönlich an der Studienfahrt?
Herr Brinkmann: Ich freue mich natürlich für und mit den Schülern. Zudem lernt man seine Schüler
auf so einer Fahrt viel besser und von einer ganz anderen Seite kennen. Und natürlich ist es für mich
persönlich auch sehr schön mal wieder nach England zu kommen und meine Sprachkenntnisse auffrischen und anwenden zu können.
3. Warum geht die Studienfahrt gerade nach England und in die Stadt Hastings?
Herr Brinkmann: Natürlich würde ich auch gerne in die USA fahren aber die finanzielle und zeitliche
Belastung wäre zu hoch.
Hastings ist ein wunderschönes Seebad an der englischen Südküste. Es ist ein traditionelles Ziel für
Sprachreisende und die Gastfamilien haben meist viel Erfahrung in der Betreuung von Gastschülern.
Und natürlich ist Hastings nicht weit entfernt von London.
4. Warum nehmen sie gerade den achten Jahrgang mit?
Herr Brinkmann: Die Kinder in der siebten Klasse sind natürlich noch sehr jung und mit der Sprache
noch nicht so weit. Daher könnten sie auch nicht so sehr von der Fahrt profitieren.
Die Neuntklässler können durch ihre Prüfungen und den damit verbunden Stress nicht mitfahren. Und
außerdem machen sie ja noch ihre Abschlussfahrt.
5. Wie fanden Sie die Fahrt vom letzten Jahr? Gab es Probleme?
Herr Brinkmann: Die Fahrt vom letzten Jahr hat mir gut gefallen. Die Schüler haben sich wirklich gut
benommen und waren sehr zuverlässig. Es gab keine größeren Probleme oder Zwischenfälle. Hin und
wieder mussten wir spontan unser Programm ändern. Aber das gehört dazu.
6. Finden Sie, dass sich die Englischkenntnisse der Schüler durch die Fahrt verbessern?
Herr Brinkmann: Das kommt auf den Schüler an. Aber die Schüler merken schnell, dass „English“
nicht nur Unit 1, 2 und 3 ist, sondern eine echte und andere Kultur. Alleine dafür lohnt sich die Fahrt
schon. Und natürlich ist man auch immer wieder gezwungen sich auf Englisch zu verständigen. Da
darf man auch ruhig Fehler machen und wird trotzdem verstanden. Das gibt einem ein bisschen mehr
Sicherheit im Umgang mit der Sprache. Diese Hürde genommen zu haben, hilft auch später im Unterricht.
7. Wem und warum würden Sie die Studienfahrt weiterempfehlen?
Herr Brinkmann: Ich würde sie jedem Schüler empfehlen, die Englischnote spielt da gar keine Rolle.
Man hat im Leben ja nicht so oft die Gelegenheit eine Woche bei einer Familie im Ausland zu Gast zu
sein.
8. Diese Jahr findet auch eine Fahrt statt. Was ändert sich im Programm und was bleibt bestehen?
Herr Brinkmann: Es wird genau wie letztes Jahr geplant, dass wir den ersten Tag in Hastings verbringen. Ansonsten werden wir im Laufe der Woche zwei Fahrten nach London und eine nach Brigthon
unternehmen.
Was letztes Jahr eine Notlösung war, mit der Fähre nach London zu fahren, wollen wir dieses Jahr mit
in unser festes Programm einbeziehen. Außerdem haben wir vor, neben dem Tower auch noch ein
oder zwei weitere interessante Ziele als große Gruppe zu besuchen. Das haben wir auf der letzten
Fahrt in Kleingruppen gemacht.
9. Können Sie uns jetzt schon sagen, ob es zukünftig noch weitere Studienfahrten an unserer
Schule geben wird?
Herr Brinkmann: Ja sicher. Es sind derzeit zwei weitere Fahrten in Planung und ich hoffe, dass zukünftig auch noch weitere Jahrgänge die Möglichkeit erhalten, nach England zu fahren.
10. Mussten Sie die Schulleitung und die anderen Lehrer von dem Vorschlag, eine Studienfahrt zu
machen, lange überzeugen oder waren Sie alle sofort begeistert?
Herr Brinkmann: Der Mehrzahl der Kollegen und der Schulleitung hat die Idee gut gefallen. Die Planung der ersten Fahrt hat dann aus organisatorischen Gründen etwas länger gedauert.
Wir bedanken uns im Namen der Redaktion bei Herrn Brinkmann für dieses Gespräch und seine Zeit.
Diana Ginz und Devrim Ruken Ögüt

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