Abgrenzung des Haarausfalls - Aktuelle Nachrichten

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Abgrenzung des Haarausfalls - Aktuelle Nachrichten
Abgrenzung des Haarausfalls - Aktuelle Nachrichten - Rentner Billiger
Haarausfall
Bei Haarausfall unterscheidet man grundsätzlich zwischen
1. Effluvium (aus dem
lat. Ausfall): Dies bezeichnet den Vorgang des über die Norm
gesteigerten
Haarausfalls. Gesteigerter Haarausfall führt nicht notwendigerweise zu
einer
Alopezie.
2. Alopezie / Alopecia:
Dies bezeichnet ganz allgemein eine sichtbare Lichtung des
Kopfhaars, d.
h. ein Zustand mit abnorm „schütterem“ Haupthaar (
Hypotrichose
)
oder mit haarlosen Hautbezirken (Alopezie im engeren Sinne).
Abgrenzung des Haarausfalls (Effluvium)
Dem Menschen fallen durchschnittlich zwischen 70–100 Haare pro Tag aus; der Begriff
Haarausfall ist hier etwas irreführend, denn die ausgefallenen Haare werden normalerweise
permanent ersetzt. Die Grenzen vom nicht-haarvermindernden Ausfall bis zum stark
haarvermindernden Ausfall sind nicht starr gesetzt. Es hängt davon ab, wie leicht und in
welchen Bereichen wieviele Haare ausfallen. So wird häufig gesagt, dass bis zu 100 Haare pro
Tag normal seien. Das mag (bei einer durchschnittlichen Anzahl vorhandener Kopfhaare) richtig
sein, gilt aber nur, wenn der Haarausfall sich relativ gleichmäßig über den ganzen Kopf verteilt.
Konzentriert sich der Verlust auf einzelne Haarbereiche (Alopecia areata) oder nur auf den
Oberkopf (androgenetischer Haarausfall), ist dies eher besorgniserregend.
Arten des Haarausfalls und deren Ursachen
Androgenetischer Haarausfall
Ursache für den häufig als erblich bedingt bezeichneten Haarausfall (alopecia androgenetica
oder androgenetische Alopezie, durch
Androgene
hervorgerufener Haarausfall) ist das
Steroidhormon
Dihydrotestosteron
(DHT). Hierdurch hervorgerufener Haarausfall ist
genetisch
bedingt.
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Wenn in der Kopfhaut viel DHT vorhanden ist und eine ererbte Überempfindlichkeit dafür
besteht, wird die Wachstumsphase ( Anagenphase ) des Haares verkürzt. Ein glatzköpfiger
Mann hat dementsprechend nicht weniger
Haarfollikel
als ein Mann mit vollem Haarwuchs, lediglich die Wachstumsphase des Haares ist derart
verkürzt, dass es – vergleichbar z. B. mit den Härchen auf der Stirn – kaum noch sichtbar
hervortritt. Die Haarfollikel verkümmern also nach und nach, was auf die Überempfindlichkeit
auf das DHT zurückzuführen ist. Unempfindlich gegen DHT ist das Kopfhaar im Hinterkopf- und
Nackenbereich; dieses fällt deshalb auch bei einer Transplantation auf den Oberkopf nicht aus.
DHT entsteht aus der Umwandlung des Hormons Testosteron mittels des Enzyms 5α-Redukt
ase
. DHT
ist sehr wichtig für die Entwicklung des männlichen Embryos/Fötus und später in der Pubertät
für die Entwicklung vom Jungen zum Mann. Welche Funktionen und Wichtigkeit das DHT nach
der abgeschlossenen
Pubertät
hat, ist noch nicht völlig geklärt. Es scheint bei erblicher Veranlagung jedoch ein
Zusammenhang zwischen DHT und Herz-/Kreislauf- und Prostataerkrankungen zu bestehen.
Man spricht im Zusammenhang mit androgenetischem Haarausfall bei männlichen
Jugendlichen, bei denen dieser familiär gehäuft auftritt und meistens am Vorderkopf und an den
Schläfen beginnt („ Geheimratsecken “, „Stirnglatze“), auch von Alopecia praematura oder si
mplex
. Daher setzen viele Medikamente (z. B.
Propecia
®
, Pantostin
®
, Ell-Cranell
®
alpha) darauf, die Wirkung des DHT zu vermindern oder dessen Entstehung aus Testosteron zu
hemmen.
Durch die Behandlung hormonabhängiger Tumore wie Brustkrebs mit Aromatasehemmern
können auch Frauen mit entsprechender genetischer Disposition androgenetischen Haarausfall
entwickeln.
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Unter Alopecia areata (auch: Alopecia circumscripta / Pelade / Areata celsis / kreisrunder
Haarausfall) versteht man einen runden, lokal begrenzten krankhaften Haarausfall (bei über 80
% der betroffenen Personen ausgehend vom Kopf; bei Männern auch im Bartbereich oder in
Ausnahmefällen im Bereich der Körperbehaarung), der erstmals von Hippokrates erwähnt
wurde und damals in Anlehnung an eine Fuchskrankheit so genannt wurde, weil man
beobachten konnte, dass manchen Füchsen die Haare fleckenförmig ausfielen.
Alopecia areata ist die häufigste entzündliche Haarausfallerkrankung (ca. 1,4 Mio. Menschen in
Deutschland) und kann in jedem Lebensalter auftreten, wobei das zweite und dritte
Lebensjahrzehnt bevorzugt sind. Typischerweise liegen am behaarten Kopf eine oder mehrere
kreisrunde kahle Stellen vor. Daher spricht man auch von kreisrundem Haarausfall. Im
Randbereich findet man häufig sogenannte „Ausrufezeichen-Haare“. Dies sind kurz
abgebrochene Haare, die an ihrem Ende immer dünner werden. Die Kahlstellen sind glatt,
eingesunken, nichtschuppend, und die Haarfollikel bleiben erhalten. Häufig bestehen zusätzlich
Veränderungen der Fingernägel mit Grübchen, Rillen oder sandpapierartigen Aufrauhungen.
Bisher liegen die genauen Ursachen dieser Krankheit noch im Dunkeln. Man nimmt an, dass
Immunzellen, die sich eigentlich um die Abwehr von Viren,
Bakterien
und Pilzen kümmern sollen, ihre Aktivität gegen die Zellen in den Haarwurzeln des eigenen
Körpers richten (
Störung des Immunsystems/Autoimmunreaktion
). Die Haare werden somit vom Immunsystem als „fremd“ erkannt und deshalb abgestoßen.
Dies geschieht, indem zunächst eine
Entzündungsreaktion
entsteht, die das Haarwachstum stört und schließlich zum Ausfallen des Haares führt. Bei
vielen Menschen wachsen diese kahlen Stellen auch ohne Behandlung wieder zu und sind
daher lediglich zeitlich begrenzt. Jedoch kann der Haarausfall auch weiter fortschreiten und
zum Verlust aller Kopfhaare (
Alopecia totalis
) oder auch zum Verlust aller Körperhaare (
Alopecia universalis
) führen.
Eine psychische Auslösung hat sich in Studien bisher nicht nachweisen lassen. Obwohl es
Studien gibt, die auf einen Zusammenhang zwischen Stress unter Alopecia areata hinweisen,
ist die Theorie, dass Alopecia areata durch Stress ausgelöst wird, spekulativ und wird sehr
kontrovers diskutiert. Eine gewisse
Vererbungskomponente
mag vorliegen, da über eine familiäre Häufung in 10–25 % der Fälle berichtet wird. Folgende
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Methoden werden meistens angewendet, um den Stand der Alopecia areata festzustellen:
- Kopfhautbiopsie: ein
wenig Kopfhaut wird entnommen und untersucht
- Trichogramm : mind. 50 Haare werden ausgerissen und dann untersucht
Eine Sonderform der Alopecia areata ist die Alopecia areata atropicans, welche auch Pseud
opelade Brocq
genannt wird. Sie tritt besonders bei Frauen zwischen 30 und 55 Jahren auf und beginnt
schleichend mit kleinen haarlosen Flecken und geröteter, glänzender Haut. Der Haarverlust ist
hierbei – im Gegensatz zur häufigen Wiederbehaarung bei der normalen Alopecia areata –
langsam und fortschreitend und nicht reversibel, da es hierbei zu einer herdförmigen Zerstörung
der Haaranlagen kommt.
Behandlungserfolge bei kreisrundem Haarausfall:
Der kreisrunde Haarausfall ist eine Autoimmunerkrankung. Die körpereigene Abwehr wendet
sich gegen die eigenen Haarfollikel und lässt die Haare ausfallen. Man behandelt den
kreisrunden Haarausfall mit einer topischen Immuntherapie. Dabei löst eine Chemikalie eine
Allergie aus, lenkt das Immunsystem ab und stoppt so den Haarausfall. Jeder Mensch reagiert
auf Diphenylcyclopropenon , kurz DCP, allergisch. DCP ist nicht als Medikament zugelassen
und daher meist nur über Hautkliniken erhältlich. Hautärzte überwachen die Therapie genau,
und die DCP-Konzentration wird exakt eingestellt. Während der Behandlung können die
Lymphknoten anschwellen und Pigmentveränderungen entstehen. DCP ist keine riskante
Substanz, die Therapie kostet den Patienten jedoch nicht nur Zeit und Geduld, sondern ihm
entstehen auch Kosten (ca. 25 € je Behandlung), die meist nicht von den Krankenkassen
getragen werden. Die Therapie muss jede Woche durchgeführt werden. Dabei entsteht ein
Jucken, die Kopfhaut rötet und schuppt sich.
Die Erfolgsquote liegt für Patienten mit kreisrundem Haarausfall bei bis zu 60 Prozent.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die sogenannte PUVA-Therapie mit ultravioletten
Strahlen bestimmter Wellenlänge in Kombination mit Psoralen, einem Medikament, das die
Haut lichtempfindlicher macht. Die Expertenmeinungen zu dieser Methode gehen auseinander,
zumal ihre langfristige Anwendung das Risiko erhöht, an Hautkrebs zu erkranken. PUVA wird
daher nur noch selten angewendet.
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Derzeit forschen Wissenschaftler an spezifisch wirkenden Immunsuppressiva, also Substanzen,
die Allergien und Autoimmunerkrankungen gezielt unterdrücken. Es ist denkbar, dass man
eines Tages auch einen Wirkstoff findet, der bei kreisrundem Haarausfall hilft und kaum
Nebenwirkungen hat.
Ein weiterer Ansatzpunkt für Mediziner sind spezielle Östrogenrezeptorblocker. Diese
Substanzen werden derzeit erforscht.
Diffuser Haarausfall
Vom diffusen Haarausfall (diffuse Alopezie, telogenes Effluvium) spricht man, wenn die Haare
vom gesamten Kopf abfallen. Dieser Haarausfall tritt mehr bei Frauen als bei Männern auf.
Ursachen können Hormonschwankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, Stress,
Infektionen oder eine Fettunterversorgung sein. Einige Medikamente (so z. B. der Wirkstoff Me
thylphenidat
, der in der Behandlung von
ADHS
und
Narkolepsie
eingesetzt wird) können ebenfalls zu Haarausfall führen. Auch Infektionen (A. symptomatica)
können zu einem zeitlich begrenzten Haarverlust führen. Dazu gehören u. a.:
Impetigo contagiosa
,
Karbunkel
,
Wundrose
oder
Gürtelrose
. Eine einheitliche Diagnosemethode gibt es hier nicht, weil viele Faktoren mit hineinspielen.
Weitere Formen
Neben diesen typischen Alopecie-Formen gibt es noch folgende:
1. A. actinica:
strahlenbedingte A.
2. A. mechanis (Alopecia traumatica): Haarausfall aufgrund von Druck, Zug oder Reibung;
z. B.: durch Haarausreißen, Tragen von schweren Lasten auf dem Kopf oder
langes
Aufliegen des Kopfes bei Bettlägerigen oder Säuglingen. Hier gibt
es auch mehrere
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Unterformen wie die A. liminaris, A. marginalis frontalis
traumatica, Kissen-A.,
Säuglingsglatze (= A. neonatorum),
3. A. seborrhoica:
Haarausfall mit begleitender Überproduktion von Talg (siehe Seborr
hö
)
4. A. muciosa:
Haarausfall infolge Muzinose
5. A. parvimaculata:
Haarausfall infolge einer Infektion
6. A. senilis :
normaler Haarausfall im Alter
7. A. specifia / A.
syphilitica: Haarausfall im Zuge des 2. Syphilis-Stadiums (siehe Syph
ilis
)
8. A. triangularis
congenitalis Sabouraud : angeborene Haarlosigkeit in einem
dreieckigen Bereich an den Schläfen, dessen Ursache ein Mangel an
Haarfollikeln in diesem
Hautbezirk ist.
9. A. congenita :
angeborene Haarlosigkeit am gesamten Körper.
Zytostatikatherapie/Radiotherapien
Durch die Gabe bestimmter Chemotherapeutika wird die Produktion eines Haares in der
Haarwurzel kurzfristig gestört. Im Anschluss wächst das Haar normal weiter aus der Haarwurzel
heraus. Kommt nun aber die fehlerhafte Stelle an die Hautoberfläche, was je nach
Wachstumsgeschwindigkeit etwa 2–3 Wochen dauert, bricht es ab. Es „fallen“ büschelweise die
Haare „aus“, wobei es eigentlich nur zu einem massiven Abbrechen kommt. Die Haare
wachsen fast immer nach, da es eigentlich nie zu einer massiven Schädigung aller Haarwurzeln
kommt.
Durch lokale gezielte Kälteeinwirkung ( Hypothermie ) wird die Durchblutung im
Haarwurzelbereich nahezu unterbunden. Das Chemotherapeutikum kann dann seine
schädigende Wirkung an den Haarwurzeln nicht entfalten. Dem Verlust der Haare wird so
entgegenzuwirken versucht. Die Hypothermie ist aber nur unter bestimmten Bedingungen
(Intensität/Dauer der Behandlung) und bei bestimmten Zytostatika wirkungsvoll.
Die Radiotherapie (Bestrahlung) kann lokal (nur im bestrahlten Feld) zu einem Haarverlust
führen. Bei intensiver Bestrahlung kann es zu einer Zerstörung der Haarwurzeln kommen, so
dass der Haarverlust irreversibel ist.
Weitere Ursachen
Neben den bereits erwähnten Ursachen für Haarausfall kann dieser im Zuge von Hungerkuren,
bei Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus , Morbus Crohn (einer Entzündung der
Darmwand), bei
Bulimi
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e
(einem krankhaften übermäßigen Essbedürfnis mit anschließendem selbstherbeigeführten
Erbrechen
bzw. Abführmittelmissbrauch), bei Anorexie (
Magersucht
), bei
Hypothyreose
(einer Unterfunktion der
Schilddrüse
), selten auch bei einer Schilddrüsen-Überfunktion, bei
Anämie
(einer Verminderung bzw. Missbildung roter Blutkörperchen bzw. deren erniedrigtem
Hämoglobingehalt
) hervorgerufen werden. Auch bei
Grippe
, dem Erysipel (der Wundrose, einer meistens durch
Streptokokken
hervorgerufenen Hautinfektion), bei Infektionskrankheiten wie
Typhus
und
Scharlach
und bei
Depressionen
kann Haarausfall vorkommen. Auch Geschlechtskrankheiten wie
Syphilis
(im zweiten und dritten Stadium) und Pilzerkrankungen können zu Haarausfall führen. Als
Ursachen werden Allergien, Gefäßspasmen, Herdgeschehen, Unterfunktion der
Hirnanhangdrüse (
Hypophyse
), Fehlfunktion des Sympathikusnervs sowie psychische Traumen ins Auge gefasst. Das giftige
Metall
Thallium
erzeugt bereits in Mengen unter einem Gramm Haarausfall.
Ein erheblicher Mangel an den Vitaminen K, H, A und B sowie an den Spurenelementen Zink
oder Selen, der durch einseitige, über längere Zeit durchgeführte Diäten entsteht, kann
ebenfalls Haarausfall auslösen. Auch eine massive Überdosierung an Folsäure , Vitamin A und
C kann zum selben Effekt führen, besonders dann, wenn eine Nierenfunktionsstörung vorliegt.
Auch eine vorgeschädigte Leber kann haartoxische Substanzen manchmal nicht schnell genug
aus dem Stoffwechsel ziehen und abbauen.
Auch bestimmte Medikamente wie Antikoagulantien (blutgerinnungshemmende Medikamente
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in hoher Dosierung),
oide
(Vitamin-A-Derivate, die bei Hautkrankheiten eingesetzt werden),
Thyreostatika
(Schilddrüsen-Medikamente),
Gestagene
(Kontrazeptiva), Statine (Cholesterinsenker),
Pestizide
sowie ionisierende Strahlung können zu Haarausfall führen.
Beta-Blocker , Retin
Weiterhin liegen Hinweise darauf vor, dass ein Zusammenhang zwischen Nikotinkonsum und
Haarausfall bei Männern vorliegt.
Im Unterschied zu androgenetischem (erblichem) Haarausfall fällt das Haar durch diese
Ursachen jedoch in der Regel diffus/ganzkörperlich und nicht in den typischen männlichen
Stadien des Hamilton-Norwood-Schemas bzw. fraulichen Stadien mit diffusem Haarausfall mit
Haarkranz am Kopf aus.
Feststellung der Ursachen des Haarausfalls
Um die mögliche Ursache des Haarausfalls herauszufinden, wird die Durchführung folgender
Bluttests
empfohlen: Blutbild, Blutsenkung, Schilddrüsen- und Nierenfunktionsparameter, Eisen im
Serum,
Eisenbindungskapazität
, Zink und Selen aus dem Vollblut, Calcium aus dem Serum und dem Vollblut, Transaminasen
und Immunglobulin E (IgE)-Spiegel. Wichtig sind auch die Hormone Testosteron, Östrogen und
Gestagen sowie die Antinukleären und Schilddrüsen-Antikörper.
Haarausfall und „Kopfhautschmerzen“, „Haarschmerz“]
Rund ein Drittel der weiblichen und etwa 10 % der männlichen Haarausfall-Patienten leiden
Studien zufolge zeitgleich unter „Haarschmerz“, „Haarkatarrh“, „Kopfhautschmerzen“ ( Trichody
nie
). [3]
[4]
Dieses Jucken, Spannen, Brennen oder Schmerzen auf der Kopfhaut bereitet den Betroffenen
zusätzlich zum Haarausfall große Probleme.
Behandlung
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Dem Haarausfall kann man unterschiedlich begegnen: Zum einen kann versucht werden ihn
medikamentös zu behandeln oder ihn mit kosmetischen Hilfsmitteln kaschieren. Bei starkem
Haarausfall ist der Besuch eines Hautarztes empfehlenswert. Der normale Haarausfall wird mit
etwa 60–120 Haaren pro Tag angegeben, bei Frauen gibt es allerdings hormonbedingte
Schwankungen, die Einfluss auf das Haarwachstum haben können.
Medikamentöse Behandlung
Bei der Behandlung von Haarausfall gibt es verschiedene Behandlungsansätze. Die
Medikamente werden entweder oral eingenommen oder topisch auf die betroffen Hautstellen
aufgetragen. Hierbei ist zu beachten dass sich die Medikation von Männern und Frauen zumeist
unterscheidet.
1. Beeinflussung des
Hormonstatus: Oft ist die Ursache für den Haarausfall ein zu hoher
Spiegel
von
Dihydrotestosteron , welches dem aktivierten Testosteron entspricht. Bei
Männern kann versucht werden die Umwandlung von
Testosteron in Dihydrotestosteron zu
hemmen. Beispiele für Medikamente,
die diesen Mechanismus anwenden sind zum einen
Finasterid
(Propecia
®
), oder
Dutasterid
(Avodart
®
) wobei Dutasterid jedoch für diese Anwendung nicht
zugelassen ist (nur
Off-Label-Use
möglich). Hierbei muss beachtet
werden, dass gerade schwangere Frauen diese
Substanzgruppe keinesfalls
einnehmen dürfen, da dies ihr Kind gefährden kann. Anders als
bei Männern
kann bei Frauen versucht werden Antiandrogene wie
Cyproteron
(z. B in der Antibabypille Diane
®
) einzusetzen. Die meisten
dieser Stoffe sind verschreibungspflichtig.
2. Minoxidil (Regaine ® , in den USA Rogaine ® ) ist eine flüssige
Substanz, die man auf
die betroffenen Stellen aufträgt. Seit Ende 2004
wird auch in Deutschland sowohl Regaine
®
für Männer wie auch
®
Regaine
für Frauen angeboten; seit Juli 2005 rezeptfrei.
Einziger Unterschied zwischen den
Präparaten für Männer und Frauen ist
ihre Dosierung (für Männer 5 %, für Frauen 2 %).
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3. Alfatradiol (Pantostin ® und Ell-Cranell ® alpha) ist ein Stereoisomer des weiblichen
Sexualhormons 17βEstradiol
.
Es ist in Deutschland als Medikament gegen androgenetischen Haarausfall
bei Männern
und Frauen zugelassen und insgesamt gut verträglich. Aufgrund
des Anteils an
2-Propanol
kann bei der Anwendung ein kurzfristiges
Brennen auf der Kopfhaut entstehen.
4. Hauptsächlich gegen die
Alopecia areata bzw. entzündlichen Veränderungen der
Kopfhaut angewendet
werden cortisonhaltige Medikamente. Bei dieser Erkrankung gibt es
außerdem
eine Reiztherapie.
5. Gegen diffusen Haarausfall
gibt es unterschiedliche rezeptfreie Produkte, die oft unter
anderem
Cystin und B-Vitamine enthalten, die den Haarausfall stoppen und das
Haarwachstum wieder normalisieren sollen. Cystin ist der Hauptbestandteil
des
Haarkeratins, die Vitamine B1 und B5 spielen bei der Zellteilung, also
auch der Bildung von
neuen Haarzellen, eine wichtige Rolle. Ferner gibt es
rezeptfreie Aufbaustoffe, deren
Wirksamkeit aber nur teilweise wissenschaftlich belegt ist. Man kann z. B.
Biotin
-Präparate
(auch Vitamin H oder Vitamin B7 genannt) verwenden. Biotin ist essentiell
für
die Bildung der Hornsubstanz
Keratin
und
trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und
Fingernägeln
bei. Hochdosiert kann es das Haarwachstum fördern und die
Haarqualität und
Widerstandsfähigkeit (z. B. bei dünnem oder brüchigem
Haar) verbessern. Es ist allerdings
in größeren Studien noch nicht gezeigt
worden, dass Biotin gegen Haarausfall hilft.
Für fast alle Produkte gilt: Setzt man die Substanz ab, so fällt das neugewonnene Haar wieder
aus. Das heißt, man muss die Substanzen ein Leben lang einnehmen bzw. auftragen, um einen
dauerhaften Erfolg zu erreichen. Alle Präparate benötigen mindestens zwei Monate, bevor
überhaupt eine Besserung möglich ist, da ein neuwachsendes Haar diese Zeit benötigt, um
durch die Haut zu wachsen. Finasterid-basierte Produkte müssen etwa sechs Monate
angewandt werden, bevor erste Erfolge sichtbar werden können.
Stiftung Warentest / Behandlungserfolge
Die Stiftung Warentest untersuchte in einer umfassenden Studie 21 häufig verkaufte bzw.
verschriebene Mittel gegen androgenetischen Haarausfall. Darunter befanden sich Arzneimittel,
Kosmetika, Haarelixiere, Shampoos und Haarkuren. In einer Bewertungsskala von 1 (geeignet)
bis 4 (wenig geeignet) wurden 19 der Mittel mit der Note 4 (wenig geeignet) bewertet. Die
abschließende Bewertung zu den gesamten frei verkäuflichen Mitteln gegen Haarausfall
lautete: „Eine spezifische Wirkung bei Haarausfall ist wissenschaftlich nicht ausreichend belegt,
deshalb zur Behandlung von Haarausfall wenig geeignet“. Auch bei den Arzneimitteln schnitten
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fast alle untersuchten Mittel mit der Note 4 (wenig geeignet) ab. Lediglich 2 Arzneimittel
erreichten die Bewertungsstufe 3 (Finasterid, Minoxidil). Beide Behandlungsansätze wirken sich
in einer nachgelagerten Phase der Verursachungskette ein wenig auf die Durchblutung der
Kopfhaut beziehungsweise auf die Anlagerung von DHT aus.
Haartransplantation
Der letzte Ausweg ist die Haartransplantation , welche jedoch nicht bei an einer
Autoimmunkrankheit oder entzündlichem Haarausfall leidenden Personen angewendet werden
kann.
Kaschieren
Kaschieren bzw. Kosmetik ist eine häufig angewendete Methode, um die Zeit zu überbrücken,
bis die anderen Mittel angeschlagen haben. Denkbar sind hierbei sog. MicroHairs (sofern
wenig Resthaar vorhanden) oder
Haarteile
(wenn kein Resthaar oder große kahle Stellen).
Sonstiges
Darüber hinaus gibt es noch zwei Ansätze bei der Behandlung von Alopecia areata. Die erste
Variante ist, das Immunsystem so weit zu schwächen, dass es die Haare nicht mehr angreifen
kann. Die zweite Variante ist, dem Immunsystem beizubringen, die Haare nicht mehr
anzugreifen und abzustoßen.
Quelle: Wikipedia
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