Praxissemester im Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas

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Praxissemester im Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas
Praxissemester
im
Deutsch-Niederländischen
Naturpark
Maas-Schwalm-Nette
Fachhochschule Lippe und Höxter
Studiengang: Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
Wintersemester 2007/2008
Katharina Weinrich
Matriknummer 15168094
Betreuung
Professsor Quast
Fachbereich Landschaftsplanung und -ökologie
Inhaltsverzeichnis
1.Das Praxissemester in den Niederlanden
2.Der deutsch-niederländische Zweckverband Naturpark Maas-Schwalm-Nette
2.1.Entstehung
2.2.Struktur und Organisation
2.3.Verfahrensweisen
2.4.Ziele und Aufgaben
3.Die Arbeit des Naturparkes Maas-Schwalm-Nette
3.1.Arbeitsbereiche und Aufgabenfelder
3.2.Beispiele der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
3.2.1.INTERREG IIIA Projekt Grenspark Maas-Schwalm-Nette in the Picture (MIP)
3.2.2.INTERREG IIIA Projekt Vochtige Ecologische Verbinding (VEV)
3.2.3.Erstellung einer Übersichtskarte der Schutzgebiete
3.2.4.Öffentlichkeitsarbeit
3.2.5.Aufträge für andere Organisationen
1. Das Praxissemester in den Niederlanden
Jedes Praxissemester beginnt mit der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz. Dabei öffnet
sich auch der Weg ins Ausland. Organisationen und Programme wie DAAD, IAESTE, oder
Leonardo Da Vinci bieten hier umfangreiche Möglichkeiten und Hilfen an. Zum Teil vermitteln
sie Stellen; in erster Linie bieten sie jedoch Unterstützung bei der Suche und Finanzierung des
Auslandsaufenthaltes.
Bei eigenständiger Suche sind Internetseiten mit Ausstellungen von Wettbewerb- und
Projektergebnissen eine gute Anlaufstelle. Ich habe zudem die Möglichkeit genutzt
Professoren nach Büros und Betrieben zufragen.
Die Bewerbung in den Niederlanden
Mein Praxissemester absolvierte ich beim Deutsch-Niederländischen Naturpark MaasSchwalm-Nette. Die Geschäftsstelle befindet sich in Roermond in den Niederlanden, weshalb
ich meine Bewerbung auf Englisch verfasste. Dem Lebenslauf angehängt waren
Empfehlungsschreiben von Professoren. Der schriftlichen Bewerbung ging ein kurzes
Telefonat und eine Bewerbung per E-Mail voraus. Das Bewerbungsgespräch verlief auf
Deutsch, jedoch war die Kenntnis der englischen Sprache für die Arbeit erwünscht. Ferner
wurde nahe gelegt im Verlauf des Praktikums Niederländisch zu lernen. Hier empfehle ich die
Einsteiger-Kurse der Kauderwelsch-Reihe. Sie sind eine gute Vorbereitung, falls man in
Deutschland keinen Sprachkurs mehr bekommt. Ansonsten werden Niederländisch-Kurse für
Ausländer an jeder „volksuniversiteit“ (Volkshochschule) angeboten.
Die Suche nach einer Unterkunft
In Städten mit großen Universitäten haben einige Hochschulen ein ZimmerVermittlungsprogramm. Dabei bieten niederländische Studenten ihre Zimmer während ihres
eigenen Auslandsaufenthaltes zur Zwischenmiete an. Zu finden sind diese Angebote über die
fremdsprachigen Internetseiten der „hogescholen“ und „universiteiten“.
Die gängigen Internetseiten für die Zimmervermittlung sind u.a. kamertje.nl, kamersnet.nl und
studentenhuizen.nl. Ich bekam durch die private Vermittlung meines Arbeitgebers letztendlich
mein Zimmer. Es lohnt sich also beim Betrieb um Kontakte zu bitten.
Das Leben in den Niederlanden
Die Niederlande gehören zur Europäischen Union (EU), deshalb sind Visum, Geldwechsel und
vieles andere nicht mehr notwendig. Manche Krankenkassen haben sogar Verträge mit
niederländischen Krankenhäusern die Zusatz-Versicherungen unnötig machen. Ansonsten
wird auch über den DAAD eine gute Auslandsversicherung angeboten.
Die Niederlande unterscheiden sich in ihrer Kultur nur gering von Deutschland. Es ist dennoch
eine Veränderung, hier zu leben und zu arbeiten, da z.B. die dichte Besiedelung des Landes
zu höheren Mietpreisen und Lebenshaltungskosten führt. Ich absolvierte mein Praktikum im
Süden der Niederlande, in der Provinz Limburg. Hier ist die Tradition der Wochenmärkte noch
sehr lebendig und ermöglicht es, alles was zum Leben notwendig ist, zu erschwinglichen
Preisen zu bekommen.
Der Naturpark als Praktikumsplatz
Für den Schwerpunkt Landschaftsplanung bieten Naturparke eine gute Möglichkeit ein
Praxissemester zuabsolvieren. Diese haben die Erhaltung, Entwicklung und Renaturierung
von Kultur- und Naturlandschaften zum Ziel. Sie streben die Verbindung von nachhaltiger
Landnutzung durch den Menschen und unbeeinflusster Entwicklung von Natur an. Besonders
als regionale Erholungs- und Naturerlebnisgebiete kommen sie zum Tragen.
Informationen zu den einzelnen Naturparken oder Praktikumsstellen sind über den Verband
Deutscher Naturparke e.V. (www.naturparke.de) oder EUROPARC Deutschland e.V.
(www.europarc-deutschland.de) zu finden.
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2. Der Zweckverband
deutsch-niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-Nette
2.1.
Entstehung
Abkommen über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumplanung
13. Juni 1967
- Königreich der Niederlande und Bundesrepublik Deutschland
- Raumplanung in Grenznähe aufeinander abstimmen
Abkommen über die Zusammenarbeit zur Errichtung und
Ausgestaltung eines Naturparkes Maas-Schwalm-Nette
30. März 1976
- Königreich der Niederlande und Land Nordrhein- Westfalen
- Instrument zur aufeinander abgestimmten räumlichen
Entwicklung, für die Erhaltung der natürlichen Landschaft
- Bildung einer deutsch-niederländischen Kommission die
Maßnahmen erarbeitet und anrät
Abkommen über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen
Gebietskörperschaften und anderen öffentlichen Stellen
23. Mai 1991
- Königreich der Niederlande, Bundesrepublik Deutschland,
Land Niedersachsen und Land Nordrhein-Westfalen
- in Isselburg-Anholt geschlossen, bekannt als Anholter-Abkommen
- stellte konkrete Regelungen zur Bildung grenzüberschreitender
Zweckverbände auf
- gemeinsamen Rechtsgrundlage die eine eindeutige und
vereinfachte grenzüberschreitend Zusammenarbeit ermöglichte
Gründung des Zweckverbandes Deutsch- Niederländischer
Naturpark Maas-Schwalm-Nette
1. Juni 2002
- durch elf niederländische Gemeinden und den Naturpark
Schwalm-Nette
- 2007 kommunale Neugliederung in der Provinz Limburg
heutige Mitglieder sind die Gemeinden: Beesel, Leudal,
Echt-Susteren, Maasgouw, Roerdalen, Roermond, Venlo
- ein Zweckverband ermöglicht zielgerichtete grenzüberschreitende Arbeit
2.2.
Struktur und Organisation
Satzung des Zweckverbandes
Für einen Zweckverband muss eine Verbandssatzung festgeschrieben werden, die dem
geltenden Recht für öffentliche Körperschaften entspricht. In dieser werden unter anderem
Name, Gründungsdauer, Gebietsgrenzen, Ziele, Aufgaben, Rechtsfähigkeit,
Verwaltungsstrukturen sowie der Sitz der Geschäftsstelle angegeben. Allgemein unterliegt sie
den nationalen Kommunal-Bestimmungen. Aufgrund der grenzüberschreitenden Tätigkeit ist
bei der Satzung des Zweckverbandes Deutsch-Niederländischer Naturpark Maas-SchwalmNette das Anholter-Abkommen maßgebend.
Mitglieder des Zweckverbandes
Ein Zweckverband kann nur durch öffentliche Körperschaften zur Erfüllung eines bestimmten
Zieles gründet werden. Im Falle des Zweckverbandes Naturpark Maas-Schwalm-Nette sind
dies die niederländischen Gemeinden Beesel, Echt-Susteren, Leudal, Maasgouw, Roerdalen,
Roermond, Venlo und der deutsche Naturpark Schwalm-Nette. Ihr Ziel ist es die gemeinsamen
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grenzüberschreitenden Maßnahmen im Bereich Natur- und Landschaftsschutz realisieren zu
können.
Organe des Zweckverbandes
Ein Zweckverband ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Seine Verwaltungsstrukturen und
Zielsetzungen entsprechen den Bestimmungen und Regelungen öffentlicher Dienste und
Institution. Ziele und Aufgaben sind auf das Gemeinwohl und die Bevölkerung ausgerichtet.
Seine Strukturierung erfolgt nach dem Prinzip der Gewaltenteilung. Die Legislative wird durch
die Verbandsversammlung und den Verbandsvorstand gebildet. Die Geschäftsführung ist die
Exekutive und darf daher nicht Teil der Verbandsversammlung sein. Verschiedenen
Sachverständigen, entsprechender Ministerien und Behörden, fallen die Kontrollaufgaben der
Judikative zu.
Verbandsversammlung- Legislative
Aufgabe der Verbandsversammlung ist die Beschlussfassung über den Jahres-Haushalt, die
auszuführenden Maßnahmen und die sonstigen Arbeiten der Geschäftsstelle. Des Weiteren
beschließt die Verbandsversammlung über die Wahl und Abwahl des Vorsitzenden, die
Ernennung und Entlassung eines Geschäftsführers, Änderungen an der Satzung oder den
Aufgaben, sowie über Bei- und Austritte. Dazu hält sie zweimal jährlich eine Sitzung ab.
Die Mitglieder (Institutionen) entsenden Personen als Vertreter in die Verbandsversammlung.
Sie ist aus fünf niederländischen und fünf deutschen Vertretern zusammengesetzt. Die
Versammlung ernennt einen Vorsitzenden sowie einen Stellvertretenden Vorsitzenden.
Verbandsvorstand- Legislative
Der Vorsitzende der Verbandsversammlung und sein Stellvertreter bilden gleichzeitig den
Verbandsvorstand. Hat der Vorsitzende die deutsche Nationalität muss der Stellvertreter die
Niederländische haben. Dies wechselt alle vier Jahre. Sie vertreten den Zweckverband
gerichtlich wie außergerichtlich nach außen. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer
unterzeichnet der Vorsitzende die Schreiben des Zweckverbandes und die Sitzungsprotokolle.
Der Vorstand erstellt Vorschläge für weitere Projekte und Maßnahmen. Dies geschieht häufig
in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle.
Geschäftsführung- Exekutive
Ihre Aufgaben sind das Initiieren und Koordinieren von Projekten, die Einwerbung von
Projektmitteln aus internationalen und europäischen Förderprogrammen und die
fachtechnische und finanzielle Verwaltung. Sie erstellt den Jahresabschlussbericht und alle
drei Jahre eine Evaluierungen erfolgten Tätigkeiten und Maßnahmen.
Geleitet wird sie durch den Geschäftsführer, der direkt dem Vorstand untersteht. Er vertritt den
Zweckverband in Verwaltungsangelegenheiten und regelt die Geschäftsordnung. Hier in der
Geschäftsstelle des Naturparks absolvierte ich mein Praktikum.
Aufsichtsorgane- Judikative
Die Arbeit des Zweckverbandes wird hinsichtlich ihrer Übereinstimmung mit den Vorgaben der
einzelnen Abkommen und der Satzung kontrolliert. Dies geschieht durch das Innenministerium
des Landes Nordrhein-Westfalen und das niederländische Pendant „De Gedeputeerde Staten“
der Provinz Limburg.
Ausschuss
Die Verbandsversammlung zieht für bestimmte Aufgaben ein Beratungsgremium (Ausschuss)
zu Rate. Es begleitet die Sitzungen; erhält jedoch kein Stimmrecht. Als Berater treten auf:
o das deutsche Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen,
o die Bezirksregierung Düsseldorf,
o das niederländische Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Fischerei
o das niederländische Ministerium für Raumplanung, Wohnen und Umwelt
o die Provinz Limburg.
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Finanzierung
Die Kassenführung und Finanzverwaltung für die Buchführung und das Haushaltsjahr
unterliegen den Anforderungen des niederländischen Rechts und werden von der
Geschäftsstelle geregelt. Der Haushalt setzt sich zusammen aus Beiträgen des Ministeriums
für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NordrheinWestfalen, des Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Fischerei, des Ministeriums für
Raumplanung, Wohnen und Umwelt, der Provinz Limburg, der Mitglieder des Zweckverbandes
sowie aus Fördergeldern und sonstigen Einnahmen.
2.3.
Verfahrensweise
Vorbereitung
Verbandsvorstand
Geschäftsstelle
Mitglieder
Beschlussfassung
Verbandsversammlung
Umsetzung
Geschäftsstelle
Mitglieder
Partner
Der Vorstand und die Geschäftsstelle erstellen Vorschläge für zukünftige Tätigkeiten und
Maßnahmen des Zweckverbandes, wie z.B. Projektinhalte und deren finanziellen
Konsequenzen für die Mitglieder. Diese erhalten die Mitglieder zur Kenntnis und ggf. zur
Stellungnahme. Die überarbeiteten Vorschläge werden der Verbandsversammlung in
öffentlichen Sitzungen zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Beschlüsse werden den
Mitgliedern erneut mitgeteilt, damit sie diese in ihre administrative Planung integrieren können.
Die Geschäftsstelle wird von der Verbandsversammlung formell mit der Durchführung der
Beschlüsse beauftragt. Dazu tritt sie mit ausführenden Partnern zusammen. Dies können zum
Beispiel Forstämter, Gemeinden oder auch Naturschutzstationen sein. Aufgrund meiner
Tätigkeit bei der Geschäftsstelle konnte ich Teile dieses Prozesses mit verfolgen.
2.4.
Ziele und Aufgaben
Leitziel des Zweckverbandes ist, dass im Gebiet des Naturparkes die räumliche
Zusammengehörigkeit und die gemeinsamen Interessen eine höhere Bedeutung haben als die
politische Grenze. Dazu arbeitet er an der Verstärkung einer regionalen Identität.
Hauptaufgabe ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereich von Erhaltungs-,
Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen für Natur und Landschaft. Gleichzeitig sollen die
wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Strukturen gestärkt werden.
Zur Erreichung dieser Ziele wurden in den letzten Jahren beispielsweise die INTERREG
Projekte „Naturpark Maas-Schwalm-Nette im Bild“ (MIP) und „Verbund feuchter Biotope im
Naturpark Maas-Schwalm-Nette“ (VEV) umgesetzt. Dies sind grenzüberschreitende Projekte,
bei denen die Geschäftsstelle des Zweckverbandes die Koordination übernahm. Hierzu
beantragte und verwaltete sie Fördergelder der EU sowie weiteren Kofinanzierer. Neben der
inhaltlichen Koordination war sie verantwortlich für die Abrechnung und Erstellung von
Quartalsberichten, die als Fortschrittsnachweise für die Fördergeber dienen.
Eine weitere Aufgabe ist die Öffentlichkeitsarbeit. Zum einen als projektbegleitende zur
Information über Maßnahmen. Zum anderen, um allgemein über Natur und Landschaft des
Naturparks zu unterrichten. Den Menschen sollen so die natürlichen und kulturhistorischen
Besonderheiten des Erholungsgebietes näher gebracht werden. Ein weiterer wichtiger
Schwerpunkt der Arbeit ist die Umweltbildung. Dazu unterstützt die Geschäftsstelle des
Zweckverbandes die im Gebiet ansässigen Besucher- und Informationszentren.
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3. Die Arbeit des Naturparkes Maas-Schwalm-Nette
3.1. Arbeitsbereiche und Aufgabenfelder
Arbeitsbereiche
1. Öffentlichkeitsarbeit: Der größte Teil dieses Bereiches ist die Information der Öffentlichkeit
über das Naherholungsangebot im Gebiet. Dazu gehören zum Beispiel Veröffentlichungen von
Broschüren, Reiseführern, Wanderkarten und einem Veranstaltungskalender. Ferner wird über
Umwelt und Naturentwicklung informiert. Als Kommunikationsmittel dienen dabei vor allem
Internet und Presse.
2. Die Projektarbeit ist der zeitaufwendigste Arbeitsbereich. Zu Beginn eines Projektes werden
mit verschieden Partnern Vorschläge für Einzelmaßnahmen formuliert. Daraus wird ein
zusammenfassender uns konkreter Projektplan erstellt. Er beinhaltet detaillierte
Beschreibungen zu Zielen, Maßnahmen, Laufzeiten und Kosten der Teilprojekte. Hiermit kann
die Beantragung von Fördermittel, z.B. aus dem INTERREG-Programm, erfolgen. Der Antrag
wird vom Projektkoordinator gestellt, was im Fall der folgenden Projekte der Geschäftsführer
des Naturparks ist. Wird die Förderung eines Projektes bewilligt, können die Partner mit der
Umsetzung beginnen. Dabei treten sie zunächst in Vorleistung und erbringen für den
Projektkoordinator Leistungsnachweise über die ausgeführten Maßnahmen. Dieser kann so
die entstanden Kosten gegenüber dem Fördergeber abrechnen und die Mittel den
ausführenden Partnern auszahlen. In Quartalsberichten gibt der Projektkoordinator dem
Fördergeber einen Überblick über die Fortschritte der Teilprojekte. So kann dieser nachvollziehen ob, die Mittel für die im Projektantrag vereinbarten Maßnahmen verwendet wurden.
3. Die Verbandsarbeit umfasst die transparente Darstellung des Haushaltes der
Geschäftsstelle. Es werden alle Einnahmen und Ausgaben detailliert aufgeschlüsselt, damit
die Verbandsversammlung diese prüfen kann. Ferner ist es Teil dieses Arbeitsbereiches, die
Mitglieder über Ideen für künftige Projekte und sonstige Maßnahmen zu informieren. Diese
haben dann die Möglichkeit hierzu Stellung zu nehmen. Während der Verbandversammlung
wird hierüber beraten und Inhalte gegebenenfalls beschlossen.
Aufgabenfelder
Es sind drei Aufgabenfelder in der Satzung genannt:
1. Naturschutz und Naturentwicklung realisierte der Naturpark zum Beispiel über das
INTERREG-Projekt „Verbund Feuchter Biotope“.
2. Nachhaltiger Tourismus und Naherholung werden durch die Internetseite und verschiedene
andere Medien gefördert. Auf der Internetseite werden Anbieter von Agrotourismus,
Informations- und Besucherzentren, Rad- und Wanderkarten und naturbezogene
Veranstaltungen präsentiert.
3. Umweltbildung taucht in allen Arbeitsbereichen des Naturparkes auf. So befassen sich
einige Projektgebiete gezielt mit dem Thema Umweltbildung. In der Presse und im Internet
wird regelmäßig aktuell über Teilprojekte berichtet. Ferner wird im Veranstaltungskalender
darauf geachtet möglichst viele Angebote mit Umweltbildungsschwerpunkt anzubieten. Zum
anderen wird in der Presse und im Internet regelmäßig aktuell über Teilprojekte berichtet.
In der praktischen Umsetzung fließen Aufgabenfelder und Arbeitsbereiche in einander.
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3.2. Beispiele der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
Im Rahmen meines Praxissemesters hatte ich die Möglichkeit, mich in die aufgeführten
Projekte allmählich einzuarbeiten. So konnte ich die Geschäftsstelle bei der Umsetzung und
Koordinierung der Projekte unterstützen.
3.2.1 INTERREG IIIA Projekt Grenspark Maas-Schwalm-Nette in the Picture (MIP)
Im Zeitraum von April 2003 bis zum November 2007 wurde das Interreg IIIA Projekt „Naturpark
Maas- S(ch)walm- Nette im Bild“ realisiert. Es wurde initiiert, um den 2002 neu gegründeten
„Zweckverband Deutsch-Niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-Nette“ in dessen
Öffentlichkeitsarbeit zu fördern. Ziel war es für Besucher und Bewohner hervorzuheben, dass
sie sich in einem Naturpark befinden und, dass dieser durch einen grenzüberschreitenden
Charakter gekennzeichnet ist. Verbindende Elemente wie regionale Identität und
landschaftliche Besonderheiten sollten gestärkt oder entwickelt werden. Dazu wurden 7
Teilprojekte, mit Bezug auf Natur, nachhaltigem Tourismus und Umweltbildung ausgearbeitet:
1. eine Wanderausstellung über den Naturpark entwickeln, 2. ein Netzwerk von Informationsund Besucherzenten aufbauen, 3. einen jährlichen grenzüberschreitenden Baumpflanztag
veranstalten, 4. einen jährlichen Naturparktag veranstalten, 5. Umweltbildungsprogrammen
entwickeln, 6. einen Veranstaltungskalenders herausgeben und 7. Broschüren und Marketing
Produkte für den Naturpark entwickeln.
Während meines Praktikums beteiligte ich mich an der Vorbereitung und Umsetzung der
Teilprojekte 1, 2, 4 und 6.
1. Die Ausstellung über den Naturpark bauten wir in Rathäuser und anderen öffentlichen
Gebäuden auf, um den Bewohnern des Naturparkes die Besonderheiten besser nahe zu
bringen. Dadurch kamen wir vermehrt mit Vertretern der Zweckverbands-Mitglieder in Kontakt,
was die direkte Kommunikation und den Ideenaustausch förderte.
2. Ziel des Aufbaus eines Netzwerkes von Informations- und Besucherzenten war es durch die
Intensivierung des Informationsaustausches und die gemeinsame Präsentation nach außen
die Zentren zu stärken und sie in ihrem Auftrag zur Umweltbildung zu fördern. Im Rahmen des
Projektes nahm ich an einem Workshop für die Mitarbeiter der einzelnen Zentren sowie an
Sitzungen einer kleineren Arbeitsgruppe teil. Während des Workshops wurde das Thema
Nachhaltigkeit und globaler Fußabdruck behandelt. In der Arbeitsgruppe beteiligte ich mich an
der inhaltlichen Gestaltung eines deutsch-niederländischen Umwelt-Jugendcamps.
4. „Zur Verstärkung der regionalen Identität mit dem Naturpark wird jedes Jahr ein
Naturparktag mit besonderen Veranstaltungen auf dem Gebiet von Natur und Landschaft
organisiert.“5 Als Teil davon führten wir im November den 3. Naturwerktag durch. Hierbei
werden Bürger, durch Mitarbeiter des Naturparks und anderer beteiligter Organisationen, bei
Pflegemaßnahmen in der Landschaft eingebunden.
6. Dreimal im Jahr wird ein regionaler, zweisprachiger Veranstaltungskalender mit Themen zu
Umwelt und regionaler Kulturgeschichte herausgegeben. „Ziel ist es, den Austausch deutscher
und niederländischer Besucher über die Grenze hinweg zu fördern und über
grenzüberschreitende Zusammenhänge der Natur und Landschaft zu unterrichten.“6 Dazu
reichen alle beteiligten Anbieter ihre Angebote beim Naturpark ein. Es gehörte zu meinen
Aufgaben die Mitarbeiter bei der Übersetzung und der Publikation im Internet zu unterstützen.
Der Veranstaltungskalender gehört zu den erfolgreichsten Produkten die der Naturpark in den
letzten Jahren auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt hat.
3.2.2 INTERREG IIIA Projekt Vochtige Ecologische Verbinding (VEV)
Im Gebiet des Naturparks wurde seit Januar 2005 das INTERREG III- A Projekt „Verbund
feuchter Biotope Maas-Schwalm-Nette“ umgesetzt. Es befindet sich in der Endphase und soll
im Sommer 2008 abgeschlossen werden. In diesem Rahmen findet eine öffentliche
Abschlussveranstaltung statt. Ich arbeitete mich in die Inhalte des Projektes ein und wirkte bei
der Erarbeitung eines Konzeptes zum Projektabschluss mit.
Ziel des Projektes war es, für den nationalen und internationalen Biotopverbund und
Artenschutz Feuchtlebensräume in beiden Ländern zu schaffen und diese zu verbinden. Dazu
wurden in den letzten vier Jahren sechs Teilprojekte umgesetzt. Teilprojekt 1 wurde im NSG
Heidemoore ausgeführt. Es wurden Gewässer der Heidemoore von Aufwuchs und
nährstoffeichen Ablagerungen befreit, um ihren ursprünglichen, nährstoffarmen Zustand
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wiederherzustellen. Das zweite Teilprojekt wurde für Arten der nährstoffreichen Sumpfhabitate
umgesetzt. Im deutschen NSG Lüsekamp-Boschbeektal neue Wiesenteiche angelegt.
Teilprojekt drei beinhaltete die Renaturierung von Tümpeln in den niederländischen
Swalmauen. Die Uferhöhen wurden zur Steigerung der Artenvielfalt unterschiedlich gestaltet.
In den Teilprojekten vier und fünf wurden Feuchtwiesen und Kleingewässer renaturiert und
neu entwickelt, um Feuchthabitate im National Park De Meinweg zu verbinden. Das sechste
Teilprojekt umfasste die Wiederherstellung der historischen Lage der Wassergräben und
Fischteiche rund um das Schloss Montfort und den Bach Vlootbeek.
Der Naturpark war Projektkoordinator dieses Projektes und somit verantwortlich für die
Öffentlichkeitsarbeit. Für die Abschlusspräsentation erarbeiteten wir als Konzept einen „Tag
des Offenen Projekts“. Durch themengebundene Führungen für jeden Standort sollen den
Menschen der Region die Inhalte und Hintergründe der Maßnahmen näher gebracht werden.
3.2.3 Erstellung einer Übersichtskarte der Schutzgebiete
Seit den 1960er Jahren streben die Niederlande und Deutschland eine gemeinsame
Regionalentwicklung an. Dazu wurden immer weiterführende Instrumente entwickelt, die diese
grenzüberschreitende Zusammenarbeit unkomplizierter und umsetzbarer machen. In diesem
Rahmen entstand auch 1994 der Grenzüberschreitende Ökologische Basisplan MaasSchwalm-Nette (GÖB MSN). Dieser bi-nationale Landschaftsplan ist die Grundlage vieler
Maßnahmen, die in der Region auf deutscher und niederländischer Seite aufeinander
abgestimmt und umgesetzt werden. 2007 griff der Naturpark die Empfehlung auf, den GÖB
MSN zu aktualisieren und um eine Übersichtskarte zu erweitern, die alle Schutzgebiete,
geordnet nach ihrem Status wiedergibt. Zusätzlich sollten in den Jahresbericht ausgewählte
biologische Indikatoren und deren Zielhabitate aufgenommen werden, um den Zustand der
Naturentwicklung zu dokumentieren.
Basierend hierauf war es meine Aufgabe die Übersichtskarte im Geoinformationssystem (GIS)
ArcMap zu erstellen, sowie einen Umfragebogen zur Ermittlung der Leitarten und -habitate zu
erarbeiten. Die Grundlagendaten zur Erstellung der Übersichtskarte wurden in der
systemüblichen Form von shape-files bei den verantwortlichen öffentlichen Stellen
angefordert. Für die Niederlande war dies der Dienst Landelijk Gebied der Provinz Limburg. In
Deutschland wurden die Daten für den Kreis Heinsberg beim Amt für Umwelt und
Verkehrsplanung und für den Kreis Viersen beim Amt für Planung und Umwelt angefragt.
Einige dieser Dateien können auch bereits über die Internetseiten des niederländischen
Ministerie van Landbouw, Natuur en Voedselkwaliteit (www.minlnv.nl) unter dem Pfad Natuur
> Gebiedsbescherming > Gebiedendatabase herunter geladen werden. Diese Möglichkeit wird
auch in Deutschland geboten, ist jedoch auf Bundesländerebene geregelt. Alle digital
verfügbaren Datenbestände des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) werden über die
Internetseite www.naturschutz-fachinformationssysteme-nrw.de des Landesamtes für Natur,
Umwelt und Verbraucherschutz zur Verfügung gestellt.
Vorbemerkung
Das GIS- Programm ArcMap arbeitet mit drei verschiedenen Formaten; der mxd-Datei, dem
shape-file und dem lyr-file. Die mxd-Datei ist die Arbeitsoberfläche auf der Flächen und Texte
sichtbar gemacht werden. Sie ist die digitale Weltkugel und es muss daher für die exakte
Platzierung dieser Informationen immer angegeben bekommen, welches Koordinatensystem
genutzt wird. Diese Angabe wird unter „Properties“ zugewiesen.
Das shape-file speichert die Flächen und deren Eigenschaften. Um die Fläche zu erstellen
fertigt es Eckpunkte und zugehörige Verbindungslinien an. Gleichzeitig weißt es den
Eckpunkten Koordinaten zu, damit die mxd-Datei sie auf der Weltkugel platzieren kann. Daher
ist es auch für das shape-file zwingend notwendig unter „Properties“ das verwendete
Koordinatensystem angeben zu bekommen. Um die Eigenschaften speichern zu können,
erstellt es eine Attribut-Tabelle in der jede Fläche automatisch vertreten ist.
Das lyr-file speichert die Legendenfarben und -muster, die an eine Fläche vergeben wurden.
Diese Teilung wird unternommen um zum einen die komplizierten mathematischen
Rechnungen für den Computer leichter verarbeitbar zu machen, zum anderen werden so die
Datenbestände verkleinert. Beispiel: Die mxd-Datei macht Informationen nur sichtbar und
kopiert sie nicht in ihren eigenen Datenbestand. Dadurch können mehrere mxd-Dateien
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dasselbe shape-file darstellen ohne dessen Datenmengen mehrfach abzuspeichern. Die mxdDateien bleiben klein und System-Abstürze werden minimiert.
Bearbeitung
Die niederländischen Grundlagen wurden im Koordinatensystem Rijksdriehoekstelsel (auch
Amersfoort genannt) digitalisiert, während die deutschen shape-files im Gauß-Krüger
Koordinatensystem Zone 2 erstellt wurden. Jedes Koordinatensystem besitzt eine andere
mathematische Berechnungsgrundlage. Deshalb wird der mxd-Datei über „Properties“ ihr
Koordinatensystem zugewiesen. Sie kann nun die Unterschiede berechen und ausgleichen.
Die Flächen werden automatisch zusammenhängend auf der richtigen geographischen
Position platziert. Dennoch entstehen geringfügige Unterschiede die in ArcMap manuell mit
den Basiswerkzeugen der ArcTool-Box entfernt werden müssen.
Analyse
Meine Aufgabe war es, die Schutzgebiete im Naturpark Maas-Schwalm-Nette in einer
grenzüberschreitenden Übersichtskarte geordnet nach ihrem Status darzustellen. Dazu setzte
ich mich intensiv mit den Naturschutzrechten der beiden Staaten auseinander. Als Endresultat
wurden drei Stufen entwickelt. Stufe eins ist die Kernzone mit dem Hauptziel des strengen
Naturschutzes. Stufe zwei ist die Entwicklungs- und Pufferzone, deren Ziel Naturentwicklung
und Naherholung ist. Stufe drei ist die Randzone. Sie besteht aus Siedlungsgebieten, intensiv
genutzter Forst- und Agrarlandschaften.
Detaillierte Beschreibung der Zonen
Unter Stufe eins fallen sämtliche Natura 2000 Gebiete. Sie sind ausgerichtet auf die Erhaltung
und Entwicklung von Ökosystemen und wildlebenden Arten. Dabei basieren sie auf einer
einheitlichen Richtlinie der EU, deren Ziel ein ununterbrochener Biotopverbund durch ganz
Europa ist. Teil dieses Systems sind Flora Fauna Habitat Gebiete (Habitatrichtlijn gebieden)
und Vogelschutzgebiete (Vogelrichtlijn gebieden).
Auf nationaler Ebene werden der Kernzone die deutschen Naturschutzgebiete und die Gebiete
der niederländischen „Ecologische Hoofdstructuur“ zugeordnet, welche dem strengen Artenund Umweltschutz dienen. Das Naturschutzgebiet hat zum Ziel Ökosysteme und Arten zu
erhalten, die sich in den letzten Jahrzehnten ohne starken Einfluss des Menschen entwickeln
konnten. Daher ist die landwirtschaftliche oder Erholungsnutzung nur unter strengen Auflagen
erlaubt oder ganz untersagt. Die „Ecologische Hoofdstructuur“ ist das zusammenhängende
Netzwerk aus ökologisch wertvollen Lebensräumen in den Niederlanden. Die Gebiete, des
strengen Umweltschutzes sind „bestaande natuur“, „nieuwe natuur“, „ecologische
verbindingszone“ und „bos met een belangrijke natuurfunctie“. „Bestaande natuur“ bedeutet in
Deutsch bestehende Natur. Darunter werden Bereiche verstanden die struktur- und
artenreiche Habitate umfassen, wobei diese nicht Jahrzehnte alt sein müssen. „Niewe natuur“
sind Landschaften die in den letzten Jahren dem Bild der potentiell natürlichen Vegetation
entworfen und entwickelt wurden. Durch das Schaffen dieser neuen Naturgebiete sollen die
Lebensräume von Pflanzen und Tieren vergrößert und verbessert werden. Die „ecologische
verbindingszone“ sind Verbindungszonen die wie „nieuwe natuur“ entwickelt werden. Sie sind
jedoch kleiner und dienen als Wanderkorridore für Tiere und Pflanzen zwischen den
Lebensräumen. „Bos met een belangrijke natuurfunctie“ oder auch „multifunctioneel bos“ sind
Waldgebiete, die nachhaltig bewirtschaftet werden, um deren ökologische Funktion zu
erhalten.
In Stufe zwei, der Entwicklungs- und Pufferzone, wurden die deutschen Landschaftsschutzgebiete und die niederländischen Schutzgebiete „cuulturlandschap“, „beheer ruime jas“,
„verstedelijkt gebied met natuurwaarde“ und „groenzone“ gruppiert.
Landschaftsschutzgebiete dienen der Erhaltung und Entwicklung von wertvollen
Kulturlandschaften, sowie der Naherholung. Aufgrund ihrer Nutzungsgeschichte weißen sie
eine hohe Biodiversität auf und sind kulturhistorisch bedeutend. „Ecologische verbindingen“
sind Bereiche in denen Wanderung, Verbreitung und Austausch von Pflanzen und Tieren
zwischen getrennt liegenden Biotopen ermöglichen soll. Mit spezifischen Vorgaben und
Pflegemaßnahmen sollen Lebensräume entwickelt werden. Die „cuulturlandschap“
(Kulturlandschaft) hat die Funktion Landbau, Erholung, Kulturgeschichte, Natur- und
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Hochwasserschutz zu verbinden. „Beheer ruime jas“ ist eine kleine Schutzzone innerhalb
eines übergeordneten Schutzgebietes. In dieser werden genauere Maßnahmen für die
Naturentwicklung und -pflege verordnet. „Verstedelijkt gebied met natuurwaarde“ und
„groenzone“ sind Parks und andere landschaftliche Bereiche im städtischen Innenraum.
3.2.4 Öffentlichkeitsarbeit
Präsentation mit Besucherstand
Am Wochenende des 29. und 30. 09.2007 fand in Wegberg (Kreis Heinsberg) der jährliche
Flachsmarkt statt. Dies ist ein historischer Handwerkermarkt und Anziehungspunkt für
Bewohner und Touristen der Region. Bei der Vorbereitung und Standbetreuung lernte ich, wie
aktive Besucherinformation gestaltet wird. Der Naturpark stellte sich an diesem Tag den
Besuchern des Flachsmarktes vor. Schwerpunkt war die Präsentation des Naturparks und der
verschieden Umweltbildungseinrichtungen als Naherholungsziele. Dabei informierten einige
der Besucherzentren, zusammen mit dem Zweckverband über ihre Arbeit. Es wurden
Infomaterialen zu Renaturierungsmaßnahmen und Umweltbildungsveranstaltungen, sowie
Wander- und Ragwanderkarten angeboten.
Instandhaltung und Weiterentwickeln von Informationsmitteln
Der Naturpark unterhält eine Internetseite die über das Gebiet und regionale Angebote
informiert. Diese muss regelmäßig aktualisiert werden. Zu meinen Aufgaben gehörten
Übersetzungsarbeiten, regelmäßige Kontrolle der Aktualität der Inhalte und der Aufbau des
Medienportals als Austauschbörse für die Besucherzentren. In der Medienbörse werden z.B.
Ausstellungen oder Materialien für Natur- und Umweltaktivitäten gemeinsam präsentiert. Es
gehörte zu meinen Aufgaben diese Bibliothek auf der Internetseite des Naturparkes digital zur
Verfügung zu stellen.
Verbandsarbeiten
Während meines Praxissemesters nahm ich an Pressekonferenzen und Projektsitzungen teil.
Dazu unterstützte ich die Vorbereitungen, indem ich zum Beispiel PowerPoint-Präsentationen
und Pressemappen gestaltete.
3.2.5 Aufträge für andere Organisationen
Der Naturpark bietet für andere Organisationen Übersetzungen an.
Die Organisation ONS WCL entwickelte Informationsschilder entlang neu eingerichteter
Wanderwege. In diesem Zusammenhang war ich für die deutsche Übersetzung der Schilder
verantwortlich.
2002 bis 2007 wurde unter der Federführung der Gemeinde Roermond das Projekt
„Grenzüberschreitende Biotopentwicklung zwischen dem Nationalpark De Meinweg und dem
Naturschutzgebiet Brachter Wald“ durchgeführt. Der Naturpark erhielt den Auftrag die
Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt zu leiten und Kommunikationsmittel zu entwerfen. Neben
der Vorbereitung einer abschließenden Pressekonferenz, half ich bei der Entwicklung eines
Wandkalenders für 2008 und der Aktualisierung der Internetpräsentation.
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4. Persönliches Fazit
4.1. Berufliche Weiterentwicklung
Das Studium der Landschaftsarchitektur ist sehr breit gefächert. Es reicht vom Biotop- und
Artenschutz bis hin zur städtischen Raumplanung. Die Arbeit eines Naturparkes richtet sich
auf Naturschutz, Landschaftsentwicklung, nachhaltigem Tourismus und Umweltbildung. In
meinem Praxissemester konnte ich daher, die Kenntnisse im Bereich der Natur- und
Landschaftsplanung vertiefen.
Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette koordiniert unter anderem grenzüberschreitende Projekte
auf dem Gebiet des Naturschutzes und der Naturentwicklung. In deren Inhalte und
Verwaltungsstrukturen konnte ich mich besonders einarbeiten. Ich konnte hierüber hinaus den
Umgang mit europäischem Recht und den daraus resultierenden Fördermöglichkeiten kennen
lernen und vertieften. Zudem war es mir möglich die Abläufe und Probleme eines
grenzüberschreitenden Projektes, das in Zusammenarbeit mit vielen Partnern umgesetzt wird,
nachzuvollziehen. Diese Erfahrungen werden für meine zukünftige Arbeit sehr nützlich sein.
Zum einen, da europäische Regelungen immer mehr bestimmen, welche Maßnahmen in der
Umweltplanung umgesetzt werden. Zum anderen, weil ich mich mit den Herausforderungen
der binationalen Kommunikation auseinandersetzen musste.
In der Arbeit eines Naturparkes nimmt die Öffentlichkeitsarbeit einen weiteren hohen
Stellenwert ein. Bürger möchten informiert und beteiligt werden. Der Naturpark MaasSchwalm-Nette bemüht sich in diesem Bereich neue Ideen und Wege zu erschließen.
Während meines Praktikums lernte ich, das Bürgerinteresse zu nutzen, um den schonenden
Umgang mit Natur und Landschaft zu initiieren und dies als Teil des Umweltschutzes zu
begreifen.
4.2. Zunahme anderer Fähigkeiten
Meine berufliche Zukunft wird jedoch nicht nur durch die hier erworbenen fachlichen
Erkenntnisse gefördert werden. Während meines Aufenthaltes in den Niederlanden lernte ich
sowohl die Sprache als auch die Kultur kennen. Dies ermöglicht mir neue Sichtweisen und ein
erweitertes Verständnis für die Belange anderer Kulturen. Das Beherrschen der
niederländischen Sprache erschließt mir neue Länder und ggf. Arbeitsplätze, da sie außerdem
noch in Belgien (Flandern), Surinam, Aruba und auf den Niederländischen Antillen gesprochen
wird.
- 10 -
Quellen
1 BUNDESREGIERUNG DEUTSCHLAND, KÖNIGREICH DER NIEDERLANDE/ Abkommen über die
Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raumplanung / 13. Juni 1967/
2 BUNDESREGIERUNG DEUTSCHLAND, KÖNIGREICH DER NIEDERLANDE, LAND NORDRHEINWESTFALEN/ Abkommen über die Zusammenarbeit zur Errichtung und Ausgestaltung eines
Naturparkes Maas-Schwalm-Nette/ 30. März 1976/ Düsseldorf
3 BUNDESREGIERUNG DEUTSCHLAND, KÖNIGREICH DER NIEDERLANDE, LAND NORDRHEINWESTFALEN, LAND NIEDERSACHESEN/ Abkommen über die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften und anderen öffentlichen Stellen/ 23.
Mai 1991/ Isselburg-Anholt
4 ZWECKVERBAND DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHER NATURPARK MAAS- SCHWALM- NETTE/ Satzung
für den Zweckverband Deutsch-Niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-Nette/
12.12.2002 / Roermond
5 ZWECKVERBAND DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHER NATURPARK MAAS- SCHWALM- NETTE/
Quartalsbericht 12 für das INTERREG IIIA Projekt MIP/ 2007 / Roermond
6 ZWECKVERBAND DEUTSCH-NIEDERLÄNDISCHER NATURPARK MAAS- SCHWALM- NETTE/ Presseund Internetbericht für das INTERREG IIIA Projekt MIP/ ww.grenspark-msn.nl, Projekte,
MIP/ Stand Januar 2008 / Roermond
7 ARBEITSGRUPPE GÖB MAAS- SCHWALM- NETTE/ grenzüberschreitender Basisplan MaasSchwalm-Nette GÖB MSN/ 11. 1994 / Roermond, Viersen
Anlagen
1 Karte: Natur- und Landschaftsschutzgebiete im Deutsch-Niederländischen Naturpark MaasSchwalm-Nette
2 Karte: Natur und Landschaft im Deutsch-Niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette
3 Adressliste Betrieb und Stipendium
-I-
Anlagen
3 Adressliste Betrieb und Stipendium
Betrieb
Adresse:
Zweckverband Deutsch-Niederländischer Naturpark Maas-Schwalm-Nette/
Openbaar Lichaam Duits-Nederlands Grenspark Maas-Swalm-Nette
Godsweerderstraat 2
Postbus 1006
NL-6040 KA Roermond
Nederland
Ansprechpartner: Drs. Leo Reyrink oder
Silke Weich
Telefon:
Fax:
E-Mail:
0031 – 475 – 38 64 91
0031 – 475 – 38 64 99
[email protected]
[email protected]
Homepage:
www.naturpark-msn.de
Stipendium
Adresse:
Ausbildungspartnerschaft Westfalen-Lippe (AWL)
c/o Fachhochschule Bielefeld/ Leonardo-Büro
Kurt-Schumacher-Straße 6
33615 Bielefeld
Deutschland
Ansprechpartner: Sandra Schoeß
Telefon:
Fax:
E-Mail:
0049 – 52 11 06 – 77 64
0049 – 52 11 06 – 77 26
[email protected]
Homepage:
http://www.fh-bielefeld.de/transfer/leonardo
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