Arten des Eigentums

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Arten des Eigentums
Prof. Dr. Olaf Sosnitza
Vorlesung Sachenrecht
Isolierte Abtretung der Sicherungsgrundschuld
I. Interessenlage bzw. rechtliche Konstruktion
S
Schuldner
§ 488
G
(Bank)
§§ 311, 241, 399 pactum de non cedendo
§§ 305, 241
(oder Auftrag)
§ 1191
- Rückübertragungspflicht d. G
- Forderung und Grundschuld
sollen nur zusammen abgetreten
§§ 311, 241 werden
S soll Forderung tilgen;
soll dafür sorgen, dass E nicht
in Anspruch genommen wird
E
Eigentümer des Grundstücks
II. Übertragung von Grundschuld und Forderung
Forderung:
Formloser Abtretungsvertrag, § 398 BGB
Grundschuld: §§ 1192, 1154 BGB – schriftliche Abtretungserklärung +
Übergabe des Briefes
1. Nichtabtretbarkeit der Forderung kann nach § 399 BGB vereinbart
werden
=> Dingliche Wirkung
2. Verbot der Abtretung der Grundschuld (+) möglich, muss aber nach
§§ 373, 877 BGB im Grundbuch eingetragen werden
=> Gutgläubiger Erwerb (-)!
Prof. Dr. Olaf Sosnitza
3.
Vorlesung Sachenrecht
Mögliche Vereinbarung, dass Forderung + Grundschuld nur zusammen
abgetreten werden dürfen?
- Dafür spricht argumentum a maiore ad minus, § 399 BGB
- Dagegen: rechtlich unzulässige dingliche Verknüpfung von Forderung
+ Grundschuld (diese ist grds. abstrakt!)
=> Wirkung nur bzgl. Forderung (+), bzgl. Grundschuld ist Abtretung
ohne Forderung dennoch wirksam!
III. Rechtsfolgen bei getrennter Abtretung von Forderung und
Grundschuld
§ 488 I 2 ?
S
§ 488 I 2
§§ 311, 241
A
§ 398
G
§§ 311, 241
(oder Auftrag)
§ 1191
§§ 1192 I, 1154
§§ 311, 241
E
B
§§ 1192, 1147 ?
1. A
S
§§ 488 I 2, 398 BGB?
a) § 398 BGB (+), wenn kein pactum de non cedendo (§ 399 BGB)
b) Einrede des S: S hat gegen G Einrede, nur gegen Rückübertragung der
Grundschuld zu zahlen (vor Verwertungsreife besteht
Einrede der fehlenden Fälligkeit)
=> nur Zug um Zug gegen Herausgabe der
erforderlichen Urkunden, vgl. § 1144 BGB
=> diese Einreden hat S auch gegen A, § 404 BGB!
Prof. Dr. Olaf Sosnitza
Vorlesung Sachenrecht
=> (-)
2. B
E §§ 1192, 1147 BGB?
a) B hat Grundschuld formgerecht von G erworben
b) Einrede des E? Muss Einrede gegen Grundschuld sein
aa) E kann von B Herausgabe des Grundschuldbriefes + Urkunden
zur Übertragung bzw. Löschung der Grundschuld verlangen,
§§ 1192, 1144 BGB
(≠ Einrede i.S.d. § 1157 BGB, da Einrede kraft Gesetzes!)
=> (+)
aber diesem Verlangen kann B nachkommen
bb) E hätte gegen G aus Sicherungsabrede die Einrede, dass
Forderungen übertragen werden müssen bzw. G auf sie verzichtet,
wenn Grundschuld abgelöst wird (vor Verwertungsreife besteht
Einrede der fehlenden Fälligkeit)
Diese Einrede kann E nach §§ 1157 S. 1 BGB auch grundsätzlich B
als neuem Gläubiger entgegen halten.
Zwar könnte B nach §§ 1157 S. 2, 892 BGB gutgläubig einredefrei
erwerben; jedoch schließt dies nun § 1192 Abs. 1a BGB
ausdrücklich aus (vgl. dazu näher Baur/Stürner, Sachenrecht,
18. Aufl. 2009, § 45 Rn. 35; Prütting, Sachenrecht, 34. Aufl. 2010,
Rn. 770 ff.)
=> E kann Duldung verweigern (bis sich B und A intern geeinigt
haben!)
=> §§ 1192, 1147 BGB (-)

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