Staatsstreich und Tyrannensturz von der Antike bis zur Gegenwart
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Staatsstreich und Tyrannensturz von der Antike bis zur Gegenwart
Große Verschwörungen Staatsstreich und Tyrannensturz der Antike von bis zur Gegenwart Herausgegeben von Uuve Schultz Verlag C. H. Beck München ýý Vater und Sohn im Konflikt. Die Absetzung Heinrichs IV. 77jeo Kölzer In der Nacht voni 12.auf den 13. Dezember 1104geschahDenkwürdiges: Heimlich verließ der bereits gekrönte Thronfolger, Heinrich V., das Hoflager seines gleichnamigen Vaters in Fritzlar und begab sich mit einigen Getreuen nach Bayern, um sich dort an die Spitze der antikaiserlichen Opposition zu stellen. Damit war der Kampf um die Krone zwischen Vater und Sohn eröffnet. Er sollte fast zwei Jahre dauern und endete erst mit dem Tod des alten Kaisers am 7. August 1tob. Kaiser Heinrich IVV,war, wie uns die Quellen versichern, völlig überrascht. Vater und Sohn befanden sich, vom Rhein kommend, auf einer Strafexpedition gegen Graf Dietrich von Katlenburg, und nichts hatte offenbar auf die bevorstehende Auseinandersetzung hingedeutet. Daß andererseits dieser Entschluß zur Empörung gegen den Vater keiner spontanen Eingebung entsprang, sondern langsam herangereift sein mußte, erscheint einsichtig, wenn man weiß, daß der Sohn damit einen Eid brach, den er seinem Vater bei seiner Wahl und Krönung (1098/99) hatte leisten müssen: daß er die Sicherheit der Person des Vaters garantiere und sich zu dessen Lebzeiten nicht ohne Zustimmung in die Angelegenheiten des Reiches einmischen werde. ' Schon dieser Sicherheitseid war ungewöhnlich, doch nicht unbegründet. Denn Heinrich IV. wollte offenkundig verhindern, daß der Zweitgeborene sich ebenso empörte wie dessen älterer Bruder Konrad wenige Jahre zuvor. Eine kurze Rückblende erscheint notwendig, weil diese Ereignisse nicht unabhängig voneinander sind. Konrad war Anfang 1074 geboren und bereits Ende des folgenden Jahres von seinem Vater zum Nachfolger designiert worden - am Vorabend der sich verschärfenden Auseinandersetzungen zwischen Papsttum und Kaisertum. Aber erst 1087 - nach der Geburt seines Bruders Heinrich ini Jahr zuvor -wurde der designierte Thronfolger in Aachen zum König gekrönt. Das war als dynastische Sicherungsmaßnahme keineswegs ungewöhnlich, gewann aber jetzt, zehn Jahre nach der Erhebung des ersten Gegenkönigs, Rudolfs von Rheinfelden (1077-1080), besonderes Gewicht: Denn diesem hatte man den Verzicht auf die Sohnesfolge zugunsten einer Fürstenwahl nach Maßgabe der Eignung abgerungen. Jetzt schien der Sieg des Wahlgedankens noch einmal abgewendet. Im Herbst 1087 wurde Konrad als «Statthalter»nach Italien geschickt, Die AbsetzungNeinritts IV. 6i der Kaiser selbst folgte im März 1090. Hier muß es in den beiden folgenden Jahren zu einer wachsenden Entfremdung zwischen Vater und Sohn die Dem Sohn sein. mag mehr und mehr zutage tretende gekommen politische und militärische Schwäche des Vaters im Hinblick auf die eigenen Zukunftspläne zu denken gegeben haben. Vergeblich hatte der Königssohn darauf gehofft, daß sich Heinrich IVV,beim Kampf um das Erbe der Markgrafen von Turin entscheidend durchsetzen könnte. Von der offenen Empörung seines Sohnes im März 1093 scheint der Kaiser überrascht worden zu sein. Kein Wunder: es lag rund anderthalb Jahrhunderte zurück, daß sich Heinrich (939) und später Liudolf (953/54) gegen ihren Vater Otto den Großen erhoben und weitere ioo Jahre zuvor sich die Söhne Ludwigs des Frommen gegen ihren Vater empörten (830, 833/34)" In allen diesen Fällen ging es um enttäuschte Hoffnungen in bezug auf die eigene Zukunft der Empörer. Die Forschung geht mehrheitlich davon aus, daß Konrad aus eigenem Antrieb handelte, und die Tatsache,daß er sich sofort mit den Gegnern des Kaisers in Italien verband, deutet darauf hin, daß er glaubte, nur in eigener Regie seine Aussichten auf die Thronfolge wahren und zugleich das Kaisertum für die salische Dynastie retten zu können. Dieser Schritt hatte dasvorrangige Ziel, einen Ausgleich mit dem Reformpapsttum herbeizuführen, dasgegenüber dem Kaiser in einer unversöhnlichen Abwehrhaltung verharrte. Konrad, der noch im selben Jahr (Ende 1093) in Mailand zum König von Italien gekrönt wurde, fand großen Anhang, so auch bei der süddeutschen antikaiserlichen Opposition und vor allem bei Welf IV. von Bayern. Damit saß der Kaiser zwischen Gardasee und Verona in einer Falle; in dieser Situation soll er sogar an Selbstmord gedacht haben. 1o95 kam es in der Tat zu einem Ausgleich zwischen König Konrad und Papst Urban II. durch gegenseitige Anerkennung; Konrad leistete einen Sicherheitseid für den Papst und das Papsttum, Urban versicherte dem König seine Unterstützung und sagte ihm die Kaiserkrönung zu. An diese Wendung knüpften sich die Hoffnungen all jener, die der jahrzehntelangen Auseinandersetzungen überdrüssig Aber schon bald zeigte sich, daß Konrad nur vorübergehend als Werkzeug dienlich war. Sein Stern sank, zumal er offenbar auf wenig Hilfe seiner Bundesgenossen hoffen konnte und sich überdies mit Mathilde von Tuszien überworfen hatte. Zudem hatte Welf V. seine berechnende Ehe mit der deutlich älteren Mathilde gelöst. Die auf diese Weise erschöpften Hoffnungen der Welfen auf das reiche mathildische Erbe ließen sie die Wiederannäherung an den Kaiser suchen, mit dein sie sich 1096 für den Damit Kaiser der Weg zurück über die Alpen war aussöhnten. frei, und Heinrich IV konnte jetzt in Deutschland die Erhebung seines Zweitgeborenen vorbereiten, was Konrads Position in Italien weiter schwächte. 62 77uu K6Lur Auf einem Klainzer Hoftag io9S wurde Konrad für abgesetzt erklärt, an seiner Stelle - nicht ohne Bedenken einiger Fürsten, die kriegerische Auseinandersetzungen befürchteten JaHeinrich V. 6. am und gewählt nuar 1099 in Aachen gekrönt, nachdem er denn Vater den Sicherheitseid geleistet hatte. Konrad spielte fortan keine politische Rolle mehr; er starb fast vergessen - am 27. Juli i toi in Florenz an einem Fieber. Gut drei Jahre später wurde Heinrich IV erneut nut der Empörung des Thronfolgers konfrontiert, und erneut sei er völlig überrascht worden, heißt es in den Quellen. Man wird gut daran tun, die Ursachen nicht vordergründig mi Charakter oder Lebenswandel des Kaisers zu suchen, wie einige Quellen sug gerieren. Denn die zeitgenössischen Quellen sind parteiisch und geben kaum ein vorurteilsfreies Bild der Protagonisten. Wenig überzeugend ist auch die Erklärung, der Königssohn habe sich über einen Vorfall empört, der bereits geraume Zeit zurücklag: Anfang Februar 1104 war auf dem Hoftag zu Regensburg Graf Sigehard von Burghausen (Oberbayern), dessen Verhältnis zu Heinrich IV. nach dein Urteil von Zeitgenossen nicht das beste gewesen sein soll, von Ministerialen überfallen und ermordet worden. Die Hintergründe dieser Lynchjustiz bleiben dunkel, sind aber auch nicht entscheidend.Wichtig ist allein, daß man dem Kaiser zum Vorwurf machte, die Gewalttat nicht verhindert zu haben.Von einer Bestrafung der Mörder verlautet nichts, und der wachsende Unmut kann dem Kaiser schon am Ort des Geschehens nicht verborgen geblieben sein. Wenn also diese Bluttat tatsächlich Bedeutung gehabt haben sollte, dann doch nur in dem Sinne, daß die Reaktionen darauf einmal mehr zeigten, daß viele mit der Situation inmReich, mit der Regierung Heinrichs IV und mit der Person des Kaisers selbst unzufrieden waren, daß man ihre Übles zutraute und mit seiner Regentschaft kaum auf eine Verbesserung der Zustände hoffen mochte. Die offenkundig verfahrene Situation erfordert erneut einen kurzen Rückblick. Heinrich IV hatte 1056 seine Herrschaft als Sechsjähriger in krisenhafter Zeit angetreten, am Vorabend einer tiefgreifenden Zeitenwende, wie sie das Mittelalter nicht ein zweites Mal sah. Das Königtum der Salierzeit ruhte vor allen auf der persönlichen Autorität des Amtsinhabers, seiner sakralköniglichen Legitimation und seiner theokratischen Kirchenhoheit, und dies alles wurde in der kaiserlosen Zeit (bis ioS4) erschüttern. Entscheidende Wegmarken wurden zunächst von den Regenten gesetzt, der politisch wenig begabten Kaiserinwitwe Agnes sowie den Erzbischöfen Anno von Köln und Adalbert von Bremen. Diese Unruhe galt auch für die Beziehungen zum Reformpapsttum, das bereits 1061 durch die Aufstellung eines Gegenpapstes (Cadalus von Parma als Honorius I1., t1o7a) gegen Alexander II. (1061-1073) herausgefordert wurde. Nicht zu Unrecht bemerkt Gerd Tellenbach, . Heinrichs Königtum (sei) schon bedroht ge- Dic Absetzung Heiuridis IV 63 Wesen, bevor er selbst die Regierung übernehmen konnte». ' Als Heinrich IV. nach 1065 die Zügel selbst in die Hand nahm und zu retten versuchte, was noch zu retten schien, erzeugte er Mißmut und Opposition, vor allem im Sächsischen, wo sich ihm bereits 1073 eine starke Adelsopposition entgegenstellte. Und wenn er Rückhalt bei den aufstrebenden Ministerialen sowie bei den Bürgern der rheinischen Städte suchte und fand, trieb er die weltlichen Fürsten und die geistlichen Stadtherren auf die Seite der Opposition. Die Differenzen mit dem Reformpapsttum entwickelten sich über die Frage der Bischofsinvestitur hinaus mehr und mehr, begleitet von einem publizistischen Kampf, zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung um das Verhältnis von Papsttum und Kaisertum, zumal Heinrich IV in Papst Gregor VII. (1073-1085) ein unnachgiebiger und kompromißloser Verfechter päpstlicher Interessen gegenüberstand. Es lag nahe, daß sich die deutsche Fürstenopposition und die Anhänger des Reformpapsttums in einer antiköniglichen Front zusammenfanden und so die königliche Stellung in Deutschland unterminierten. Aus seiner verzweifelten Lage heraus konnte sich Heinrich IV. nur durch den sprichwörtlichen Canossa-Gang retten, der freilich die Autorität des Königtums erschütterte und die deutsche Opposition nicht davon abhielt, Rudolf von Rheinfelden als Gegenkönig zu erheben. Das Reich versank in einen jahrelangen Kampf uni die Krone, denn als Rudolf 1080 fiel, folgte ihm mit Hermann von Salm (1081-1088) ein weiterer Gegenkönig. Das Jahr io8o brachte zugleich den endgültigen Bruch mit dem Papsttum: Papst und Kaiser setzten sich erneut gegenseitig ab, Wibert von Ravenna (tiloo) wurde zum königlichen Gegenpapst designiert und nach Heinrichs Einzug in Rom im Jahre 1084 inthronisiert, worauf er Heinrich zum Kaiser krönte. Damit hatte Heinrich seine kaiserliche Legitimation eng an das Schicksal des Gegenpapstes gebunden. Der Augenblickserfolg und der Tod Gregors VII. (tIo8s) verschafften dem Kaiser zwar ein vorübergehendes Übergewicht, doch dauerte in den deutschen Diözesen der zermürbende Kleinkrieg zwischen kaiserlichen und gregorianischen Bischöfen fort. Immerhin gelang es dein Kaiser, seinen Sohn Konrad 1087 in Aachen zum König erheben zu lassen. Mit Urban II. (1088-io99) erholte sich das Reformpapsttum von seiner vorübergehenden Schwäche und konnte sich nach 1093 zeitweise auf den von seinem Vater abgefallenen König Konrad stützen. Mit der Absetzung Konrads und der Wahl und Krönung Heinrichs V. sowie dem Tod Urbans II. (tIo99), Wiberts-Clemens III. (ti ioo) und König Konrads (t' ioi) schien die Zeit der Schismen vorbei. Aber mit dem mißtrauischen Papst Paschalis II. (1099-1118) kamen trotz ernsthafter Bemühungen seitens des Kaisers keine Verhandlungen zustande. Der Kaiser hatte kein Interesse an einer Verlängerung des Schismas, war sogar zu einem Schuldbekenntnis bereit, in der Investiturfrage zeigte er sich jedoch unnachgiebig. Er be- 64 73:tv f: nl: a harrte auf dein Status quo ante, wie er zur Zeit seines Miters und Großvaters bestanden luttc. 3 Aber eben in dieser Problematik war der neue Papst zu keinerlei Konzessionen bereit: Auf einer Synode erneuerte Paschalis11.im März/April t io_ dasgenerelle Verbot der Laieninvestitur und die Exkommunikation Heinrichs IV. Die Frage der Investitur blieb kontrovers, und ein Kompromiß schien außer Reichweite. Angesichts solch verliärteter Fronten schien die Empörung Heinrichs V. neue Möglichkeiten zu eröfihen. des Abfalls Vorabend Dies %%ar von am 1die politischeKonstellation lein-rich V., liefen den Hintergrund für die Motive des Thronfolgers. und sie Herrschsucht und jugendlichen Ehrgeiz hat nun in einem Teil der Quellen als Ursachen herausgestellt, und Theodor Schießer brachte es auf den Punkt: «Das Ziel seiner menschlich unedlen, aber politisch nicht unverständlichen Aktion war es, den Vater zu opfern, um die drohende neue Entfremdung der Fürsten abzufangen und die ausweglos gewordene kirchenpolitische Situation unter Wahrung der entscheidenden Königsrechte zu übeertvinden.. 4 Dagegen hat Stefan Weinftuter jungst betont, treibende Kraft sei nicht reines Machtstreben gewesen, sondern ein tiefreligiöser Ernst, dem auf die Dauer verderblich erscheinen mußte, daß der Kaiser nach wie vor außerhalb der Kirche stand, . als Zerstörer von Glauben, Frieden und Einheit gelten mußte und das Seelenheil der Menschen im Reich gefährdete.. s Dieses des «reformreligiöse Verantwortungsbewußtsein Reformadelsº6 wird man ohne Frage ernster nehmen müssen als bisher, aber deshalb natürlich nicht den politischen Impetus der Empörung im Rahmen des Reichsganzen gering schätzen dürfen. Dieser Impetus richtete sich gegen die subjektiv empfundene Mißachtung ftirstlicher Rechte und Teilhabe an der Königsherrschaft sowie gegen die seit einer Generation andauernde Zwietracht in Reich und Kirche. Heinrich V. wird sich angesichts des erstarrten Prinzipienkampfes und des vergifteten Klimas darüber im klaren gewesen sein, daß auf dein Verhandlungswege keine Aussöhnung zwischen Papsttuns und Kaisertum zu erhoffen war, und er wird angesichts der jüngsten Geschichte zugleich gefürchtet haben, daß seine Thronfolge bei Fortdauer der Polarisierung zumindest unwägbaren Risiken ausgesetzt war. Deshalb wagte er den al3efreiungsschlagt, mit Unterstützung jener Kreise, die den Verhandlungsweg zum Papst neu ebnen konnten. In dieser Situation «-ar die Konfrontation unausweichlich. Es zeigt sich, daß die beiden Kontrahenten die offene Auseinandersetzung scheuten, daß sie einander belauerten, entscheidende Vorteile der gegnerischen Partei zu verhindern suchten und doch beide auf eben solche glückliche Gelegenheit hofften. An cinenl «Schauprozeß",etwa auf einem Hoftag, hatte der Sohn kein Interesse,und weil auch der Papstallen Vermittlungsversuchen zugunsten des Kaisers widerstand, waren die Kontrahenten auf das Schlachtfeld verwiesen. Dic Absetziuig Heinrichs1 6,5 im Sächsischen sofort IV. hatte das geplante Unternehmen abgebrochen, entließ das Heer und zog nach Mainz, wo er sich sicher fühlen konnte. Flehentlich versuchte er durch Vertraute, den Sohn zum Einlenken zu bewegen, beschwor ihn, sich nicht gegen den eigenen und den himmlischen Vater zu versündigen, sich des geleisteten Eides zu erinnern und nicht schädlichen Einflüsterungen zu folgen. Auch sein versöhnlicher Vorstoß bei Papst Paschalis II. blieb ungehört. Gleichzeitig hatte sich der Sohn mit der Bitte an den Papst gewandt, ihn von dem dem Vater geleisteten Eid zu entbinden, -,aas offenbar ohne Vorbedingungen gewährt wurde; zugleich wurde der König durch den päpstlichen Legaten, Bischof Gebhard von Konstanz, vorn Bann gelöst, dem er durch den fortgesetzten Kontakt mit seinem Vater automatisch verfallen war. Der Papst maß sichtlich mit unterschiedlichen Ellen, setzte allein auf Heinrich V., dein die fortdauernde Exkommunikation des Vaters als willkonunener Vorwand für seinen Vorstoß diente, wohl wissend, daß sich daran ohne ein Einlenken in der Investiturfrage nichts ändern wvürde. Die Hoffnungen der Kurie wurden zunächst nicht enttäuscht, denn der junge König fihrte schon aus Eigeninteresse, wo immer er konnte, die päpstlichen Bischöfe gegen die kaiserlichen auf ihre Bischofsstühle zurück und verbreiterte somit die Basis der Reformpartei inmReich, die nun auch in den ihr bislang verschlossenen Königsklöstern Platz zu greifen begann. Das gleichsam syrnbiotische Verhältnis zwischen Empörern und Reformern, zwischen weltlicher und kirchlicher antikaiserlicher Opposition, hielt, solange nicht erneut die eigentliche Streitfrage der Laieninvestitur zur Debatte stand, der man einstweilen geflissentlich aus dein Weg ging; über die von Heinrich R. nicht zu unterscheidende Praxis der Bischofserhebung sahen die Reformer vorerst hinweg, weil man auf den König Umschwung angewiesen war. Aber ein grundlegender kirchenpolitischer in Deutschland blieb in den folgenden Jahren aus, was ein bezeichnendes Licht auf die wahren Motive von Heinrichs V. Empörung wirft. Im April r ro5 huldigten auf Betreiben Erzbischof Ruthards von Mainz sächsische und thüringische Große dem König in Erfurt und berieten mit ihm in Goslar die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit; vier Wochen später nahen der päpstliche Legat auf einer Synode in Nordhausen die Unterwerfung bislang noch kaisertreuer Bischöfe entgegen, die milde behandelt wurden, ordnete die kirchlichen Verhältnisse und bekräftigte die Ziele der Kirchenreform, wobei die Investiturfrage vorsorglich ausgeklammert blieb. Heinrich Ein Augenzeuge schildert den inszeniert wirkenden, demütigen Auftritt Heinrichs V. in schlichtem Gewand: Er rief «unter Tränen den König des Hinunels selbst und die ganze hinunlische Heerschar zu Zeugen an, daß des die Herrschergewalt Vaters an sich reiße und Herrschsucht er nicht aus keineswegswünsche, daß sein Vater desRömischen Reiches verlustig gehe, daß er vielmehr dessenHalsstarrigkeit und Ungehorsam stetsdasschuldige 66 71rui: är:cy entgegenbringe; für den Fall aber, daß dieser sich gemäß deal christlichen Gesetz denn lit. l'etrus und dessen Nachfolgern unterwerfen werde, versprach er, ihm im Reich Platz machen und untertänig dienen zu wollene? Der junge König konnte sich beruhigt in dieser mit Beifall quittierten Weise vernehmen lassen, denn alle Versuche des alten Kaisers, den Verhandlungsfaden mit der Kurie wiederaufzunehmen, waren bislang an der harten Haltung des Papstes gescheitert, und daran sollte sich auch im Fortgang der Ereignisse nichts ändern. Mitleid Nachdem er sich Sachsenssicher sein konnte, zog Heinrich V. Ende Juni in Richtung auf Mainz, konnte jedoch von seinem Vater am Rheinübergang gehindert werden. Erneut scheiterten Verhandlungen zwischen beiden: Der Kaiser soll eine Teilung des Reiches angeboten und dem Sohn die Nachfolge garantiert haben, aber Heinrich V wollte nur über die Unterwerfung des Vaters unter den Papstund die nur so zu gewihrleistende Wiederherstellung der Einheit der Kirche sprechen.u' Unverrichteter Dinge zog der König daraufhin nach Würzburg und ersetzte dort den kaisertreuen Bischof Erlung durch einen ihm genehmen. Während der folgenden Belagerung Nürnbergs gewann der Kaiser'Crürzburg für Bischof Erlung zurück und bereitete sich darauf vor, Nürnberg zu entsetzen, das der König inzwischen eingenommen hatte, um dann ohne Heer nach Regensburg weiterzuziehen. Fast wire es denn Kaiser dort geglückt, seines Sohnes habhaft zu werden, doch konnte Heinrich' mit Mühe fliehen, während der Kaiser Zuzug durch den Böhmenherzog erhielt. Am Ufer des Regen standen sich das kaiserliche und königliche Heer gegenüber, doch sollen unter den Fürsten beider Parteien heimliche Verhandlungen geführt worden und schließlich der Böhmenherzog und sein Schwager, der Markgraf von Österreich, vom Kaiser abgefallen sein, weshalb dieser Regensburg und damit Bayern aufgab und sich in den Schutz Wiprechts von Groitzsch begab, auch er ein Schwager des Böhmenherzogs. Heinrich V. hatte dem Markgrafen die Hand seiner soeben verwitweten Schwester Agnes geboten, und diesem verlockenden Prestigegewinn vermochte Leopold nicht zu widerstehen. 9 Heinrich V. zog nach \Vürzburg, wo sich ihm nun auch Bischof Erlung unterwarf, einer der treuesten Anhänger des Kaisers. In Speyer, der salischen Nekropole, berief er sodann den Reformer Gerhard von Hirsau als Bischof; das setzte bedeutende Signale! Der Kaiser war Ende Oktober mit Hilfe \Viprcchts in das treue Mainz gelangt,wich aber vor dem herannahenden Sohn nach Köln aus, nachdem ein erneuter Verständigungsversuchgescheitert war; der König ließ nicht locker. Für 'Weihnachten wurde nun ein Hoftag nach Mainz ausgeschrieben, auf dem in Anwesenheit des päpstlichen Legaten über den Thronstreit beraten werden sollte. Der Kaiser hatte vor, auf diesem Hoftag mit stattlichem Gefolge zu Die AbsetzungHcinric6sIII 67 erscheinen, uni seine Sache öffentlich zu vertreten. Aber eben dies wollte und mußte der Sohn verhindern, weshalb er ihm Mitte November rheinabwärts entgegenzog. Bei Koblenz kam es - diesmal auf Betreiben des Königs - erstmals wieder zu einer Begegnung zwischen Vater und Sohn. Dabei konnte Heinrich V. seinen Vater durch vorgetäuschte Reue bewegen, sein Heer zu entlassen. Im Gegenzug versprach er, seinen Vater zum Hoftag nach Mainz zu geleiten und dort für dessen Rehabilitierung und Aussöhnung mit der Kirche zu wirken. Aber schon zwei Tage später (22. Dezember), in Bingen, setzte der Sohn den Kaiser gefangen und ließ ihn auf der Burg Böckelheim an der Nahe in harter Kerkerhaft halten. So wurde der geplante Hoftag ohne den Kaiser mit dem Ziel eröffnet, dessen Absetzung ohne öffentliches Verfahren zu betreiben. Aus diesem Grund ließ Heinrich V. den Vater heimlich nach Ingelheim bringen, wo feindlich ihm er vor ausgewählten, gesonnenen Fürsten zugunsten seines Sohnes abzudanken gezwungen wurde. Heinrich IV. selbst schilderte kurz darauf das Verfahren in einem Brief an seinen Taufpaten, Abt Hugo von Cluny: kam (nach Ingelheim) unser Sohn mit unseren Todfeinden «Dorthin und deren Anhang, während unsere Getreuen fast alle in Mainz geblieben waren in der Annahme, daß er uns dorthin bringen müsse.Sie alle wurden in dieser Hoffnung getäuscht, da wir dort wiederum peinlichster Befragung und ungerechten Forderungen unterworfen wurden in Gegenwart des päpstlichen Legaten. Nicht aus eifernder Gewissenhaftigkeit, sondern aus dem Bemühen, uns zu verdammen, wurde uns dort von unseren Feinden so viel an Unverschämtheiten vorgeworfen, wie unserem Wohl und unserer \Wrürdenur zuwider sein konnte. Als wir dagegen verlangten, antworten und uns gegen alle Vorwürfe in würdiger Weise rechtfertigen zu dürfen, schlugen sie es gebieterisch ab; daswürden selbstBarbaren nicht einmal einem Knecht antun. »'o Auch flehentliches Bitten des fußfälligen Kaisers, seine Sache in Rom half dürfen, nichts in einer Situation, in der das Urteil von zu vortragen vornherein festgestanden hatte, denn . nian gab uns zur Antwort, wir könnten der drückenden Gefangenschaft nur entrinnen, wenn wir das ausführten, was sie uns gegen Recht und \Vrürde abverlangten, nämlich, daß wir nach ihrem Willen die Krone des Reiches herausgäben», und «nachdem sie alles von uns nach ihrem Willen und Befehl erpreßt hatten, gingen sie " ließen Mainz und uns entehrt zurück». nach Der anwesende Kardinallegat, Richard von Albabo, hatte eine bedingungslose öffentliche Buße gefordert. Dem widersetzte sich Heinrich IV. für der Forderung, wolle er sein Schuldbekenntnis sofort losgespromit chen werden, was ihm der Legat hartnäckig verweigerte und ihn bezüglich der Absolution an Rom verwies. Diese Haltung hat noch bei Späteren, lesen daß hervorgerufen: Unverständnis Unbeteiligten aber, «Wir gänzlich das Buße denen durch Mittel haben, doch geholfen reuiger viele gesündigt 6S 77ua l: dl, rr wurde. Wenigstensblieb David als ein bußfertiger Sünder König und Prophet. König Heinrich aber, der betend und büßend zu Füßen der Apostel lag, demütigte sich umsonst und fand im Zeitalter der Gnade (Gotte) nicht, was jener (doch) im harten Zeitalter des Gesetzeserlangt hatteDoch darüber mögen rechten, die es verstehen oder zu tun ++ageri.»'= Am S.Januar erhielt Heinrich V. in Mainz die aus der Burg Haninierstein lierbeigeschafiten Reichsinsignien und wurde, wie Ekkehard von Aura berichtet, zum z+veiteninial von den Fürsten gewÜhlt und erhoben und von den päpstlichen Legaten durch Handauflegung in seiner Königs'3 legitimiert bekräftigt. In dieser befestigenden würde symbolisch und Handlung konnte nian nun doch den Sieg des Wahlprinzips sehen, das mit der Designationswahl des Königssohnes 1099 noch einmal hatte zurückgedrängt werden können. Allerdings war die 1-lerrschaftsübergabe wohl nicht ganz nach den Vorstellungen Heinrichs V. verlaufen, denn zu Übergabe der Insignien war es nicht gekommen. Aber einer persönlichen eben das stellt eine bekannte Zeichnung in der Chronik Ekkehards von Aura geschichtsklitternd dar: «Das Bild ... zeigt ..., was nicht stattfand, aber sehr wohl hätte stattfinden sollen. >14 Unverzüglich sandte man Unterhändler an die Kurie, die sich in dem langen Ringen als Sieger fühlen konnte. Bei der Übergabe der Reichsinsignien an Heinrich V. hatte Erzbischof Ruthard von Mainz gemahnt, es sollte ihni, wenn er nicht ein gerechter Lenker des Reiches und ein Verteidiger der Kirche Gottes werden wolle, so ergehen wie dem Vater; 's das war eine deutliche Warnung. Mit seinem Mainzer Coup hatte Heinrich V. freilich noch nicht das ganze Reich gewonnen. Im elsässischenRufbach entging er mir knapp einem Aufruhr. Inzwischen war der Kaiser aus seiner Haft in Ingelheini entflohen und hatte sich über Köln und Aachen nach Lüttich begeben, wo er nicht nur die Unterstützung Bischof Otberts fand, sondern auch des Herzogs Heindes Grafen von Nanuir und anderer niederrich von Niederlothringen, Großer. Schon von Köln aus hatte er seinen Taufrheinisch-lothringischer paten, Abt Hugo von Cluny, uni Vermittlung beim Papst gebeten; von Lüttich aus rief er den Beistand des französischen Königs an. ' Der Kanipf war neu eröffnet! Heinrich V. versuchte jetzt, den Vater in dessen letztens Refugium frontal anzugehen, und schrieb für Ostern einen Hoftag nach Lüttich aus. Aber auf seinem Vormarsch über Köln und Aachen wurden seine Truppen bei Vise an der Maas von lothringischen Kräften überrascht und geschlagen, worauf sich der König an Köln vorbei, das ihni - anders als kurz zuvor seine Tore verschloß, über Bonn nach Mainz zurückzog, von wo aus er eine neue Heerfahrt gegen Lüttich ausschrieb. Anfang Juli sammelte sich das Heer bei Koblenz und rückte vor auf Köln, das inzwischen von den Lothringern besetzt worden war. Erneut kam es in gier Zeit der Belage- Dic AGsctzungHeinrichsIV 69 rung auf Initiative des Kaisers zu brieflichen Kontakten mit dem Sohn und den Fürsten. '? Der Kaiser forderte Genugtuung, erklärte sich aber zur Unterwerfung unter den Papst bereit und hoffte auf tragfähige Vereinbarungen mit den Fürsten bezüglich der Zukunft des Reiches: «Denn es ist offensichtlich, daß er (der Sohn) nicht aus Eifer für das Gesetz Gottes und aus Liebe zur römischen Kirche, sondern aus Begierde nach der Herrschaft, die er dem Vater widerrechtlich raubte, all dies begonnen hat. »'s Heinrich V. und die ihn stützenden Fürsten boten eine sofortige erneute Prüfung der Streitfragen in Anwesenheit des Kaisers an einem geheimen Ort an. Der Kaiser bestand freilich auf der Auflösung des Heeres und auf einer Verweisung des Streitfalls an einen einzuberufenden Hoftag, Öffentlichkeit. folglich Insgesamt gestalteten er wünschte größtmögliche sich die Verhandlungen recht schwerfällig. So hob der König nach erheblichen Verlusten die Belagerung Kölns auf und zog nach Aachen. Dem Kaiser stellte er ein Ultimatum: Er habe innerhalb der nächsten acht Tage zu Verhandlungen zu kommen, wenn er nicht erneut angegriffen werden wolle. Noch einmal appellierte der Kaiser an die Fürsten, auf eine Entlassungdes Heeres zu dringen und den Thronstreit durch ein Fürstengericht auf einem Hoftag zu entscheiden.' In dieser sich erneut zuspitzenden Situation starb der Kaiser am 7. August i io6 nach kurzer Krankheit im Alter von knapp 56Jahren in Lüttich. Als die Todesnachricht bei den Gegnern in Aachen eintraf, war die Erleichterung allenthalben deutlich zu spüren. Aber selbst im Tod fand Heinrich IV keine Ruhe. Bischof Otbert ließ den Leichnam des Kaisers zunächst provisorisch, aber ehrenvoll im Lütticher Dom vor dem Marien-Altar bestatten. Auf Intervention des «päpstlichen Legaten», Erzbischofs Heinrich von Magdeburg, der die Lütticher Bischofskirche wegen der Aufnahme eines Gebannten mit dem Interdikt belegte, mußte der Leichnam exhumiert werden und wurde sodann außerhalb der Stadt in ungeweihter Erde bestattet. Wenige Tage später ordÜberführung der die König nete nach Speyer an, so wie es der Kaiser auf dem Totenbett gewünscht hatte. Bei der vorübergehenden Aufbahrung in der Domkirche sollen vom Volk bezahlte Priester die Totengebete gesprochen haben, ivährend Bewafiibete mit gezückten Schwertern die Ehrenwache gehalten hätten. Das Volk soll sich tierangedrängt haben in dem Bemühen, die Bahre zu berühren; andere sollen Erde vom Grab zusammengescharrt und es auf ihre Felder gestreut oder Saatkörner auf die Bahre gelegt und dann mit ihrem Saatgut vermischt haben in der Erwartung großen Erntesegens. Am 25. August wurde der Leichnam Heinrich V. übergeben, am 3. September erreichte der Leichenzug Speyer,wo jedoch der Ortsbischof gottesdienstliche Feiern im Dom verbot und den Leichnam in eine noch ungeweihte Seitenkapelle bringen ließ. Dort ruhte er für die nächsten fünf 70 71: dV Är+i: C7 Jahre, bevor Heinrich V dein Papst die Zustinunung für die feierliche Bestattung im Dom selbst abpressenkonte. Ain fünften Todestag des Kaisers, am 7. August ittt, wurden die Gebeine Fleinrichs l\ feierlich neben dein Grab Heinrichs 111.zur letzten Ruhe gebettet. Heinrich V aber bestätigte der Stadt ihre Privilegien und traf Verfuigungen zur Feier des JahrgedächtnissesseinesVaters. Heinrich V fuhr fort, den Episkopat in seinem Sinne zu "säubeniw, bediente sich bei der Einsetzung der Bischöfe jedoch weiterhin jener Formen, die seinem Vater zum Vorwurf gemacht worden waren; auf die Bischofsinvestitur mochte auch der neue König nicht widerstandslos verzichten, und erst i t__ fanden Papst und Kaiser im \Vornuer Konkordat auf massiven Druck der Fürsten hin - zu einem tragfähigen Kompromiß, der den Inv stiturstreit beilegte. Daß HeinrichV selbstohne Thronfolger blieb, erklärten einige als Strafe Gottes für das Vergehen gegen den Vater,-' denn er Ekkehard von Aura zufolge . unter dem Anschein der Frömmigkeit ... das Reich* genommen hatte.`' Literatur und Anmerkungen 262 Vater und Sohn im Konflikt. Die Absetzung Heinrichs IV. Theo Kölzer Quellen Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV., hg. von FranzJosef Schmale und Irene Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. 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QueUen verzeichnet Literatur und Atunnkus, cn _ 26,1 4 Theodor Schieffer, Die deutsche Kaiserzeit (goo-I25o) (Deutsche Geschichte, hg. von Walther Hubatsch, Bd. 1/1; Frankfurt-Berlin-\Vien 1973), S. 605 \Veinfurter, Reforniidce und Königtum. S. 176 Ebd. S. 1I. 7 Ekkehard v. Aura, cd. Schmale, S. 2_9/231. 8 Ekkehani v. Aura, cd. Schmale,S. 193- 9 Otto von Freising, Chronik V11.9, hg. von Walther dächmisausgabei6; Darmstadt 1974) S. 515/51710 Die Briefe Heinriclu IV, Nr. 37 (Schmale, S. I19). II Ebd. S. 121. Lammers (Freiherr vorm Stein-Ge- 12 Helmold von Bosau, SLawenchronik, hg. von Heinz Stoob (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vorm Stein-Gedächtnisausgabe,19;Darnmstadt +1953)S. 141- 13 Ekkehardv.Aura,cd. Sclunale,S.205. 14 Huth, Reichsinsignien, S. 3 io. Handschrift Berlin, Staatsbibliothek Stiftung Preuß. Kulturbesitz, Cod. lat. 295, fol. 99`. Abbildungen etwa in: \Veinfurter, Herrschaft und Reich, vor S. 145; Die Salier und das Reich, Bd. I, hg. ton Stefan Weinfurter unter Mitarbeit ton Helmuth Kluger (Sigmaringen iggi) Abb. 4 nach S. 48; Ausstellungs-Katalog «Das Reich der Salim (Sigmaringen 1992) S. 423; Percy Ernst Schrarmn, Die deutschen Kaiser und Könige in Bildern ihrer Zeit 751-1190, Neuaufl. hg. ton Florentine Mütherich (München 1983)Abb. 184 (mmitKommentar S. 250).Vgl. zuletzt StefanBeulertz, Ansichten tom handelnden Herrscher. Wendepunkte der salischenGeschichte in Bild und Text, in. Helmut Altrichter (Hg. ), Bilder erzählen Geschichte (Freiburg 1gg5),S. I05-131. Hildesheimenses, Georg Annales Waitz, in: Monumenta Gertnaniae Historica, Scripcd. 15 in usum scholarum [81 (Hannover 1878, Ndr. tom rerum Gernmanicarumn 1947), S. 56 (sogen. L ibellus dc rrbcllionc). Heinrichs IV., Nr. 38-39 (Schmale, S. 121-131). Briefe Die 16 Heinrichs IV, Nr. 40-41 (Schmale, S. 133-139)Briefe Die 17 Heinrichs IV, Nr. 41 (Schmale, S. 137/139)Briefe Die 18 Heinrichs W. Nr. 42 (Schmale, S. 139-141)Briefe Die 19 Rgui Schneidmüller, Bernd auf ecdesietturbator.Kaiser Heinrich V. in der zeitgenössischen 20 französischen Geschichtsschreibung,in: Franz Saab (Hg. ), Auslandsbeziehungen unter den salischen Kaisern. Geistige Auseinandersetzung und Politik (Speyer 1994) S. 195220, bes. S. 204. 21 Ekkelard t: Aura (Schmale,S. 375). Der Hussitenkelch und die vier Prager Artikel von 420. Eine Revolution aus dem Glauben FerdinandSeiet Es gibt keine neuere umfassendedeutschsprachigeDarstellung der hussitischen Revolution. Demnächst ist eine deutsche Übersetzung des neuesten tschechischen Werkes zu erwarten: Frantiiek Smahel: Husitski revoluce. Die Hussitische Resolution. 4 Bde. Prag 1993. Eine englische Hussitengeschichte für die ersten drei Revolutionsjahre mit detaillierter Darstellung einzelner Entwicklungen publizierte Howard Kaminsky: A History of the Hussite Revolution. Princeton 1966. Die klassischefaktenreiche tschechische Darstellung in Binden ini Rahmen 3 einer vielbändigen Gesamtausgabeböhmischer Geschichte bis 1526 stanunt von F. M. Bartos: Cechy dobe Husovi 'Liikova des Zeit Böhmen Hus. Prag Doba v 1375-1415. 1947. zur 1415-1426. Die Zeit 'Lukas. Prag 1965.Vlida bratrstev a jeji pid 1426-1437. Die Herrschaft der Bruderschaften und ihr Sturz. Bde. Prag 1966.