Schwerpunkt „(Wo)anders sein“

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Schwerpunkt „(Wo)anders sein“
Sellin / Rügen
Schwerpunkt „(Wo)anders sein“
Präventionsmaßnahme im Rahmen einer Mutter/Vater & Kind-Kur
für Familien mit an kraniofazialer Fehlbildung erkranktem Kind
Mitglied der
1. Einleitung
„Anders-Sein“ stellt immer eine besondere Herausforderung
für die Betroffenen dar. Augenscheinliches „Anders-Sein“,
wie es eine kraniofaziale Fehlbildung mit sich bringt, hat
deutliche Auswirkungen auf das soziale Leben und die emotionale Entwicklung der betroffenen Kinder und ihrer Familien.
Die Sorge um ein behindertes Kind katapultiert Eltern in ein
Paralleluniversum, so ein Bericht des Spiegel online. Eltern
fühlen sich oft mit der Diagnose, ihr Kind habe eine kraniofaziale Fehlbildung, allein gelassen, da diese Erkrankungen
sehr selten sind. Der Familienalltag ist anstrengend, regelmäßige Untersuchungen und Operationen des Kindes belasten zusätzlich. Die physischen und psychischen Belastungen
der Eltern beeinflussen deren Gesundheit maßgeblich und
können langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen.
Überforderung und Stress im Alltag, Schlafmangel und
Zukunftsängste, ein geringes Selbstwertgefühl und nicht zuletzt finanzielle Probleme belasten die Familien zunehmend.
Es fällt schwer, ein psychisches Gleichgewicht zu finden.
2. Konzeptionelle Inhalte - Anliegen und Ziele
Die Schwerpunktkur „(Wo)anders sein“ richtet sich an
Familien, in denen ein Kind von kraniofazialer Fehlbildung
betroffen ist. Die zentrale Rolle der medizinischen und therapeutischen Betreuung richtet sich an die Eltern.
Die Schwerpunktkur bietet Begegnung und Austausch mit
anderen betroffenen Familien und für die individuelle Auseinandersetzung mit der Thematik. Therapeutisch begleitet
wird die Möglichkeit geboten, Gemeinsamkeit zu erleben
sowie Gefühlen zwischen Schwere und Leichtigkeit Raum
zu geben, um sich – herausgelöst aus dem Alltagsgeschehen – als Familie zu erleben sowie individuelle Stärken und
Fähigkeiten weiter auszubauen.
Mit diesem gezielten Behandlungsprogramm werden Müttern
und Vätern Strategien zur Verbesserung der gesundheitlichen
Situation vermittelt und Wege aufgezeigt, den Alltag unter
den ständigen Belastungen mit einem an kraniofazialer Fehlbildung erkranktem Kind besser zu bewältigen.
3. Zielgruppe
Die Schwerpunktkur „(Wo)Anders sein“ – Kraniofaziale Fehlbildungen“ richtet sich an Familien mit betroffenen Kinder
vom dritten bis zum 14. Lebensjahr, ebenso an die Eltern
betroffener Kinder, die sich aktiv ihren Sorgen und Ängsten
stellen wollen.
4. Fallbeispiel
Familie mit einem an Apert-Syndrom (ICD-Diagnose Q75.8)
erkrankten Kind
Personenbezogene Daten der Eltern: Mutter 27, Vater 32,
beide berufstätig
Körperliche Symptome: Die Eltern unterliegen einer Mehrfachbelastung durch Haushalt, Pflege des Kindes und
Fürsorge während der Klinikaufenthalte. Sie sind müde
und erschöpft, Erkrankungen häufen sich. Den beruflichen
Anforderungen fühlen sie sich nicht gewachsen, da sie durch
mehrfache Operationen des Kindes der Arbeit fern bleiben
mussten. Für Familie und Freunde bleibt keine Zeit, die Eltern fühlen sich sozial isoliert und teilweise sogar abgelehnt
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oder nicht verstanden. Ein Austausch mit anderen ist nicht
möglich, da die Erkrankung des Kindes so selten ist.
Personenbezogene Daten des Kindes: siebenjähriger Junge,
normale geistige Entwicklung, drei zusammengewachsene
Finger wurden operativ vor fünf Jahren getrennt, Deformität
der Schädel- und Mittelgesichtsknochen, vor vier und zwei
Jahren operierte Gaumenspalte, Zahnfehlstellung, Skoliose.
Körperliche Symptome: Schwierigkeiten beim Essen und
Greifen, Infektanfälligkeit bei Neigung zur Mundatmung,
Bewegungseinschränkung des Rumpfes und der Extremitäten.
Sonstiges: Schulschwierigkeiten bei häufigem Krankenhausaufenthalt, soziale Isolation.
5. Aufnahmekriterien Erwachsene
Psychosomatische und psychovegetative
Erkrankungen F43.1
Posttraumatische Belastungsstörungen sind eine mögliche
Folgereaktion eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse
(wie z.B. die Diagnose einer lebensbedrohlichen Krankheit),
die an der eigenen Person, aber auch an fremden Personen
erlebt werden können. In vielen Fällen kommt es zum Gefühl
von Hilflosigkeit und durch das traumatische Erleben zu
einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses.
Depressionen F32-33
Bei den typischen leichten (F32.0), mittelgradigen (F32.1)
oder schweren (F32.2 und F32.3) Episoden leidet der betroffene Patient unter einer gedrückten Stimmung und einer
Verminderung von Antrieb und Aktivität. Die Fähigkeit zu
Freude, das Interesse und die Konzentration sind vermindert.
Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten. Der Schlaf ist meist gestört, der Appetit
vermindert. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast
immer beeinträchtigt. Sogar bei der leichten Form kommen
Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit vor.
Infektanfälligkeit D80.9
Ein über längere Zeit geschwächter Körper wird verstärkt
anfällig für Infekte. Aufgrund der hohen Belastungen der
Eltern mit einem an kraniofazialen Fehlbildungen erkrankten
Kind ist das Immunsystem geschwächt, sodass es häufig
zu Erkrankungen kommt, die von bakteriellen, viralen oder
pilzartigen Keimen ausgelöst werden.
Überblick des Fallbeispiels durch bio-psycho-soziales Modell Erwachsene
GESUNDHEITSPROBLEM
Psychosomatische und psychovegetative
Erkrankungen – F43.1,
Depressionen - F32-33,
Infektanfälligkeit D80.9
KÖRPERFUNKTIONEN UND –STRUKTUREN
AKTIVITÄTEN / TEILHABE
•
•
•
•
•
•
• Kontakt zu Bekannten und Freunden ist unterbrochen (-)
• Mehrfachbelastung durch Familie, Beruf, Krankenhausaufenthalte
des Kindes usw. (-)
• Unterstützung von außen notwendig (-)
• Stärkung der Mutter/Vater- und Kind-Interaktion (+)
• Gemeinsame Erlebnisse (+)
Verminderte Leistungsfähigkeit (-)
psychologische Belastung durch Ängste, Resignation usw. (-)
fehlende Fitness und Leistungsfähigkeit (-)
Stärkung der körperlichen Fitness und des Immunsystems (+)
Linderung der Symptome (+)
Verbesserung der psychischen und physischen
Leistungsfähigkeit (+)
UMWELTFAKTOREN
PERSONENBEZOGENE FAKTOREN
•
•
•
•
•
• Probleme im Umgang mit eigener Gesundheit (-)
• andauernder Stress, da Bedürfnisse des Kindes immer
im Vordergrund stehen (-)
• ständige Müdigkeit und fehlende Konzentration (-)
• Stabilisierung der Familiengesundheit (+)
• Stärkung des Selbstwertes (+)
• Gesundheitsorientiertes Verhalten fördern (+)
Zukunftsängste (-)
fehlende Freizeit für eigene Bedürfnisse (-)
Auswirkungen auf Leistungen im Beruf (-)
Erarbeitung von Stressbewältigungsstrategien (+)
Psychosoziale Entspannung (+)
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6. Aufnahmekriterien Kind
Fünf Syndrome sind bekannt. Die Gesamtinzidenz beträgt
etwa 1: 80.000.
Apert-Syndrom: autosomal dominant, vielfältige körperliche
Fehlbildungen, Inzidenz ca. 1:130.000. Klassisches Erscheinungsbild: Verwachsen von Schädelknochen, Fehlbildung
des Oberkiefers, offene Gaumenspalte, eingeschränktes
Hörvermögen, Sehbehinderung, behinderte Atmung, zusammengewachsene Finger und Zehen, versteifte oder fehlende
Mittelgelenke, eingeschränkte Bewegung in vielen Gelenken,
Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose).
treten des Augapfels, vergrößerter Augenabstand, Schielen,
Oberkieferhypoplasie, vorstehende Unterlippe, schräg stehende Augen. Die geistige Entwicklung der betroffenen Kinder
verläuft normal.
Carpenter-Syndrom: autosomal rezessiv, Inzidenz ca.
1:1.000.000. Typisches Erscheinungsbild: kraniofaziale
Fehlbildungen, Fettleibigkeit und zusammengewachsene
Finger und Zehen, Kleinwuchs. Leichte mentale Retardierung.
Manchmal Sehbehinderung oder Herzfehler.
Saethre-Chotzen-Syndrom: autosomal-dominant, Inzidenz
ca. 1:90.000, knöcherne Wachstumsstörung, Erscheinungsbild: Gesichtsasymmetrie, hohe Stirn, tiefer Haaransatz, herabhängende Oberlider, häufig unzureichende Belüftung der
Mittelohren mit Ergussbildung und Mittelohrentzündungen,
zusammengewachsene Halswirbel, Skoliose, normale geistige
Entwicklung, in Einzelfällen epileptische Anfälle.
Crouzon-Syndrom: autosomal-dominant, Inzidenz: ca.
1:250.000, Erscheinungsbild: Schädeldeformitäten, Hervor-
Pfeiffer-Syndrom: autosomal-dominant, Inzidenz ca.
1: 100.000. Erscheinungsbild: kurzer Schädel, flacher Hinterkopf, ausgeprägte Stirn, großer Augenabstand, flache Nasenwurzel, tiefsitzende Ohren, nach außen gerichtete Endglieder
von Daumen und Großzehen.
Überblick des Fallbeispiels durch bio-psycho-soziales Modell Kind
GESUNDHEITSPROBLEM
Apert-Syndrom – Q75.8,
Infektanfälligkeit – D80.9,
psychische Belastungsreaktion – F82.0
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KÖRPERFUNKTIONEN UND –STRUKTUREN
AKTIVITÄTEN / TEILHABE
• herabgesetzte körperliche Leistungsfähigkeit durch Bewegungsstörungen und Atemwegsinfekte (-)
• Gelenkversteifungen (-)
• Stärkung der körperlichen Fitness und des Immunsystems (+)
• Linderung der Symptome (+)
• Verbesserung der psychischen und physischen
Leistungsfähigkeit (+)
•
•
•
•
•
UMWELTFAKTOREN
PERSONENBEZOGENE FAKTOREN
• Stigmatisierung durch äußerliche Fehlbildung (-)
• Schulfehlzeiten (-)
• Stärkung der Familie und Förderung der Mutter/Vater & KindInteraktion (+)
• Erfahrungsaustausch (+)
• Entwicklungsverzögerung (-)
• Stärkung der persönlichen Fähigkeiten (+)
• Verbesserung der Körperwahrnehmung (+)
Leistungsfähigkeit im schulischen Alltag herabgesetzt (-)
sozialer Rückzug (-)
Stärkung des Selbstwertes (+)
Verbesserung der Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit (+)
Gemeinsame Erlebnisse (+)
7. Indikationskriterien
Eine allgemeine Vorsorge- oder Rehabilitationsfähigkeit muss
vorliegen. Hierzu erfolgt eine individuelle medizinische,
psychologische und pädagogische Attestprüfung.
Zusammenfassung der Indikationen:
Für die Eltern sind beispielhaft folgende Diagnosen denkbar:
F32 Depression
F45
somatoforme Störung
F48 Neurasthenie
F51
nichtorganische Schlafstörung
F68
Entwicklung körperlicher Symptome
aus psychischen Gründen
R45
Symptome, die die Stimmung betreffen
R53
Unwohlsein und Ermüdung
F43
Reaktion auf schwere Belastung und
Anpassungsstörung
Z63
Kontaktanlass mit Bezug auf
engeren Familienkreis
Z64
Kontaktanlass mit Bezug auf bestimmte
psychosoziale Umstände
Z73
Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung
Nachfolgende Indikationen erfordern eine Sicherstellung
eines stabilen gesundheitlichen Verlaufs über bestimmte
Zeiträume, um die erfolgreiche Durchführung eines stationären Heilverfahrens annehmen sowie gesundheitliche
Gefährdungen für die Patienten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ausschließen zu können.
Hierzu gehören:
• Schwangerschaft (zur Anreise mindestens in 14. SSW,
maximal in 24. SSW)
• Suchterkrankung (mindestens ein Jahr Abstinenz oder medizinisch geführte Substitutionsbehandlung mit stabilen
Lebensverhältnissen)
• Epilepsie (mindestens sechs Monate kein Krampfanfall)
• Untergewicht (BMI kleiner als 17)
Geeignet ist die Schwerpunktkur für Kinder im Alter von drei
bis 14 Jahren mit den Diagnosen:
Q00-99
angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien
F80-89
Entwicklungsstörungen
Kontraindikationen:
• schwere neurologische und psychiatrische Erkrankungen
• Suizidalität
• Suchterkrankungen
• akute und/oder dekompensierte Krankheiten oder Zustände
Neben den allgemeinen Kontraindikationen ergeben sich
absolute Kontraindikationen bei
• Risikoschwangerschaft (Alter >40 Jahre, vorangegangene
Eklampsie, vorangegangene EPH-Gestose, bestehende
Mehrlingsschwangerschaft)
• Schwangerschaft im ersten und dritten Trimenon
• fremd- oder selbstgefährdendem Verhalten
• aktuellen suizidalen Gedanken und/oder stattgehabtem
Suizidversuch innerhalb der letzten 6 Monate
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8. Therapieziele
Das Klinikkonzept basiert auf einem ganzheitlichen Behandlungsansatz unter Berücksichtigung psychosomatischer
Zusammenhänge.
Ziel der Schwerpunktkur ist es, Eltern und Kinder darin zu
unterstützen, Ihren eigenen individuellen und familiären
Weg zu finden und diesen aktiv zu gestalten.
Hier auf der Insel Rügen wirken die Heilmittel der Natur wie
die klare, pollenarme und jodhaltige Ostseeluft, das Meerwasser, das frische See- und milde Waldklima äußerst positiv
auf die Teilnehmerinnen und ihre Kinder. Immunsystem und
Kreislauf werden gestärkt und das harmonische Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele wird durch die speziellen
Therapieangebote wieder hergestellt.
Unmittelbar (bereits im Heilverfahren nützlich)
• Austausch mit Gleichbetroffenen
• Geborgenheit in der Gemeinschaft erleben
• Gefühle thematisieren
• Training sozialer und physischer Fähigkeiten
Während der Kur sollen positive Erlebnisse der gesamten
Familie Kraft für den Alltag geben. Die Insel Rügen und die
Kurklinik Sellin bieten für die Kinder vielfältige Anreize,
sich neu zu entdecken. Unsere therapeutischen Angebote
zeigen auch den Eltern Wege auf, das Leben neu zu gestalten
und die Behinderung des Kindes in die eigene Biografie zu
integrieren.
Die Familien erhalten einen geschützten Rahmen, der sie mit
Ihren Sorgen auf- und annimmt. Die ständige Sorge um das
kranke Kind und die oft fehlende Akzeptanz in der Gesellschaft verlangen den betroffenen Familien viel Energie ab.
Die Anforderungen des Alltags werden so zu einer schweren
Last, die einem die Lebenskraft raubt.
Mit dem Bewegungsprogramm „Life Kinetik“ erhalten Eltern
und Kinder eine optimale Förderung der Konzentrations- und
Leistungsfähigkeit. Das besondere Training soll dazu beitragen, den hohen Anforderungen des täglichen Lebens besser
gewachsen zu sein, in dem bestehende neuronale Reserven
bewusst ausgeschöpft werden. Denkprozesse und geistige
Herausforderungen werden so effektiv und entspannt bewältigt. Ebenso wird die Bewegungskoordination verbessert.
Ein Schwerpunkt im Heilverfahren ist der Austausch in
psychologischen Gruppen. So können Erwachsene wie auch
Kinder die Erfahrung machen, nicht allein zu sein in ihrer
Situation und (können) daraus neue Kraft schöpfen. Dies ist
auch die Voraussetzung für eine neue Fitness, zu der wir mit
gezielten bewegungstherapeutischen Anwendungen verhelfen
wollen.
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Mittelbar (insbesondere für die Zeit nach dem Heilverfahren
hilfreich)
• Auseinandersetzung mit der Grunderkrankung
• Erlernen von Entspannungs- und Bewegungstechniken
9. Maßnahmen zur Zielerreichung
Neben den klassischen Therapieangeboten in einer Mutter/Vater & Kind-Kur sind vorgesehen:
Medizinisch
• Aufnahme-, Zwischen- und Abschlussuntersuchung
• orientierende Prüfung der physischen Belastbarkeit
• Linderung der somatischen Symptome unter Ausnutzung
der thermisch-hygrischen und aktinischen Wirkkomplexe
des Ostseeklimas
Psychosozial
Erwachsene
• Aufnahmegespräch
• psychologische Sprechstunde oder Einzelgespräche nach
Bedarf
• psychologischer Gesprächskreis „kraniofaziale Fehlbildungen“
• Entspannungstraining (Qi Gong, Progressive Muskelrelaxation oder TriYoga)
• Vorträge
Kinder
• Kneippanwendungen
• Klimatherapie/Terraintraining
• Life Kinetik (Eltern-Kind-Anwendung)
• weitere Anwendungen nach individueller Indikation
Therapeutisches Team
In der psychologischen Abteilung stehen Diplom-Psychologinnen, eine psychologische Psychotherapeutin, eine
Psychotherapeutin (HPG) und eine Sozialpädagogin, in der
medizinischen Abteilung mehrere Ärzte, darunter zwei Kinderärzte, den Patienten zur Verfügung.
Des Weiteren arbeiten eine Ergotherapeutin, eine Tanztherapeutin, eine Kunsttherapeutin, sowie Sport-/Physiotherapeuten, Heilpädagogen (optional auch eine systemische
Therapeutin) in der Klinik.
Während der Therapiezeit werden die Kinder in unserer hauseigenen Kindertagesstätte „Sandburg” von unseren erfahrenen und pädagogischen Fachkräften liebevoll betreut.
Kinder
• Entspannungstraining (bei kleinen Kindern als ElternKind-Entspannung)
• soziales Kompetenztraining (Kinder von drei bis sechs
Jahren) (vom 3. bis 7. Lebensjahr)
• psychologischer Gesprächskreis zum Thema Selbstwert
(Kinder ab sieben Jahre), (sofern ein psychologischer GK
nicht zustande kommt: soziales Kompetenztraining oder
Kunsttherapie)
Hinweis:
Kinder- und jugendpsychiatrische oder kinder- und jugendpsychotherapeutische Behandlungen werden nicht durchgeführt.
Bewegungstherapeutisch
Erwachsene
• Kneippanwendungen
• Klimatherapie
• Life Kinetik (Eltern-Kind-Anwendung)
• weitere Anwendungen nach individueller Indikation
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10. Allgemeine Informationen
Die Klinik Sellin nimmt Mütter und/oder Väter mit ihren
Kindern mit bis zu 4 Kindern auf.
Termine im Internet unter: www.klinik-sellin.de
unter dem Menüpunkt Schwerpunktkuren.
Erfolg der stationären Vorsorge-/Rehabilitationsmaßnahme
nachhaltig aufrechterhält, damit sie den Alltag besser bewältigen und wieder mit Zuversicht und Freude in die Zukunft
schauen können.
Klinik Sellin
Im Süden der Insel Rügen, nur wenige Gehminuten vom
feinsandigen Hauptstrand entfernt, befindet sich die nach
DIN EN ISO 9001:2008 zertifizierte Mutter/Vater & KindKlinik Sellin. Zur Verfügung stehen 122 moderne, geräumige
Appartements; alle Zimmer haben Balkon oder Terrasse,
Dusche/WC, TV, Telefon und Babyfon. Ein Internetterminal
und W-LAN stehen Ihnen gegen Gebühr im Empfangs- bzw.
Aufenthaltsbereich zur Verfügung.
Das Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. unterstützt Sie gern bei der
Beantragung einer Kurmaßnahme. Sie können unter der kostenlosen Info-Hotline 0800 2255100 mit den Beraterinnen
Kontakt aufnehmen.
Freizeitangebote, Bibliothek, Abenteuerspielplatz, Solarium,
Therapiebad und Sauna garantieren Abwechslung. Das Ernährungsangebot ist vielseitig und schmeckt vor allem auch den
kleinen Gästen: Eltern können wählen zwischen Voll- und
Reduktionskost oder vegetarischem Essen. Für Kinder bietet
der Küchenchef spezielle Gerichte an.
Eine Besonderheit aus der Region sind Anwendungen mit
Rügener Heilkreide: Das feine, schneeweiße Naturprodukt,
60–70 Mio. Jahre alt, reinigt die Haut, wärmt den Körper
und entschlackt. Es lindert Schmerzen und zaubert eine
zarte Haut.
Der Weg zur Kur
Mutter/Vater & Kind-Kuren sind in der Regel dreiwöchige stationäre Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen, die auf
die Gesundheitsprobleme und besondere Lebenssituationen
von Müttern/Vätern und Kindern eingehen. Sie umfassen ein
umfangreiches, ganzheitliches Behandlungsprogramm für
ihre Genesung an Körper, Geist und Seele.
Auch die Kinder leiden häufig darunter, wenn Mutter oder
Vater krank werden. Entwicklungsstörungen können auftreten. Ihre Einbeziehung in das ganzheitliche Konzept einer
Mutter/Vater & Kind-Kur ist daher selbstverständlich.
Das Ziel einer Mutter/Vater & Kind-Kur ist es, die Beschwerden der Patienten zu behandeln und zu lindern. Gemeinsam
mit den Patienten wird ein Konzept entwickelt, das den
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Zusätzliche Informationen zur Klinik Sellin und unseren
Schwerpunktkuren erhalten Sie auf unserer Homepage
www.klinik-sellin.de oder telefonisch unter: 038303 90-0.
Gesetzliche Grundlagen
Diese Schwerpunktmaßnahme wird im Rahmen einer stationären Vorsorgemaßnahme für Mütter/Väter und deren Kinder
durchgeführt.
Der Gesetzgeber hat die leistungsrechtlichen Vorschriften
für Mutter/Vater & Kind-Kuren im Sozialgesetz Fünftes Buch
(SGB V) folgendermaßen festgelegt:
• Medizinische Vorsorge für Mütter/Väter (§ 24 SGB V)
Dies sind aus medizinischen Gründen erforderliche stationäre
Maßnahmen, um einer möglichen Erkrankung vorzubeugen.
Die Leistung kann in Form einer Mutter/Vater & Kind-Kur
erbracht werden.
Selbsthilfegruppe
Elterninitiative Apert-Syndrom e.V., Detlef Behrendt, Vinzenzweg 7, 48147 Münster, Telefon 0251 53558981,
email: [email protected]
Quellen
Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. (www.mutter-kind-hilfswerk.de)
Elterninitiative Apert-Syndrom e.V. (www.apert-syndrom.de)
Meine Notizen:
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Entspannung auf Deutschlands größter und schönster Insel
Die Gesundheitsinsel Rügen bietet eine Faszination der
besonderen Art: vielfältige Landschaftsformen von flachen
Küstenstreifen und bizarren Kreideformationen bis hin zu
unberührter Natur und kilometerlangen Sandstränden.
Im Süden der Insel befindet sich einer der schönsten Orte,
das Ostseebad Sellin. Besondere Anziehungspunkte sind das
Wahrzeichen Sellins – die Seebrücke – sowie die „Wilhelmstraße“ mit ihrer hundertjährigen Bäderarchitektur. Bei uns
riechen Sie die Gesundheit! Die klare, würzige und jodhaltige
Ostseeluft, das Meerwasser und das milde Seeklima sind
wunderbare Heilmittel der Natur. Hier auf der Gesundheitsinsel Rügen ergänzen sie kraftvoll unsere Therapieangebote
und wirken äußerst positiv auf Allergiker und Menschen mit
Atemwegsproblemen. Das Immunsystem wird gestärkt und
das harmonische Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele
wieder hergestellt. Die Kurklinik Sellin ist zu jeder Jahreszeit
der ideale Aufenthaltsort.
Die Kurklinik Sellin wurde auf das spezielle Anforderungsprofil von Mutter/Vater & Kind-Kuren ausgerichtet. Die
Einrichtung mit einem Areal von ca. 11.000 m2 befindet sich
inmitten eines ausgedehnten Buchenwaldes. Der feinsandige Hauptstrand ist von der Kureinrichtung aus in wenigen
Gehminuten erreichbar. In der Kurklinik werden verschiedenste Kurse aus dem bewegungstherapeutischen und gestalterisch kreativen Bereich angeboten. Für Abwechslung und
Ausgleich sorgen u.a. Therapiebad, Sauna, Solarium, Bücherei
und Abenteuerspielplatz.
Ernährungsberatung, themenzentrierte Vorträge, Schulungen
und eine Lehrküche für Erwachsene und Kinder geben praktische Anhaltspunkte zur gesunden Ernährung. Die Ernährung
kann individuell nach Voll-, Schon-, Reduktions-, Diät- oder
vegetarischer Kost gestaltet werden. Die Kurklinik bietet 122
geräumige und geschmackvoll eingerichtete Appartements.
Diese sind mit einem Balkon oder einer Terrasse, Dusche/WC,
Durchwahltelefon und Babyphon ausgestattet. Im Empfangsbzw. Aufenthaltsbereich steht Ihnen gegen Gebühr W-LAN
und ein Internetterminal zur Verfügung. Alle Etagen in
unseren Häusern sind mit dem Fahrstuhl erreichbar.
Medizinisch-therapeutische Betreuung
Unser interdisziplinäres medizinisch-therapeutisches Team,
bestehend aus Fachärzten für Dermatologie, Allgemeinmedizin und Kinderheilkunde, Diplom-Psychologen, Erzieherinnen,
Kinderpflegerinnen und pädagogischen Fachkräften, Diätassistenten, Krankenschwestern, Kinderkrankenschwestern,
Physiotherapeuten, Masseuren, medizinischen Bademeistern,
Heilpädagogen und Ergotherapeuten behandeln und betreuen die kleinen und großen Patienten nach ganzheitlichen
Gesichtspunkten.
Indikationsorientierte Anwendungen werden nach dem detaillierten Vorsorge- und Rehabilitationskonzept verordnet.
Mögliche therapeutische Maßnahmen
Bewegungs-/Sporttherapien
• Ausdauergymnastik
• Beckenbodengymnastik
• Bewegungsspiele für Kinder
• Kinderturnen
• Mutter/Vater-Kind-Turnen
• Rücken in Balance (mit Anteilen
aus Rückenschule/Flexi Bar/
Schulter-Arm-Gymnastik)
• Walking und Nordic Walking
• Tanztherapie
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Krankengymnastik/Massagen
• Krankengymnastik
• Verschiedene Massagen
• Manuelle Therapie
• Wassergymnastik für Erwachsene
• Wassertherapien Kinder und Kleinkinder
• Mutter/Vater-Kind-Schwimmen
Medizinische Bäder
• Bäder mit versch. med. Zusätzen
Entspannungstherapien
• Progressive Muskelentspannung
• Qi Gong
• Tri Yoga
Wasser-/Schwimmtherapie
• Kneipp-Anwendungen für Erwachsene
Elektrotherapie
und Kinder
Schulungen/Vorträge
• medizinische Vorträge
u.a. über Neurodermitis, Asthma,
Allergie
• Psychologische Vorträge
u.a. zu den Themen Erziehung,
Kommunikation, Therapie wie?
Ernährungsberatung/Lehrküche
• Einzel- oder Gruppenberatung
• Lehrküche
Weitere
• Atemtherapie
• Phototherapie
• Heilpädagogik für Kinder
• Inhalation/Flutter/Peak-Flow
•
•
•
•
Klimatherapie
Kunsttherapie, Tanztherapie
Psychomotorik für Kinder
Ergotherapie für Kinder: Elternberatung, Förderung von Fein- und Grobmotorik, Förderung von Konzentration
und Merkfähigkeit
• Wellness- und Wohlfühlangebote für
Körper, Geist und Seele
Psychologische Betreuung
Das therapeutische Team besteht aus Dipl.-Psychologen und
Sozialpädagogen, die eng mit dem ärztlichen Team zusammenarbeiten.
Zahlreiche Vortragsangebote zu alltagsrelevanten Themen
halten Wissen und Informationen für unsere Patienten bereit. In therapeutisch geleiteten Gesprächsgruppen oder in
Einzelgesprächen können alternative Lösungs- und Handlungsansätze zur Bewältigung von Stress, zur Konfliktlösung,
zu Fragen der Erziehung, zur Stärkung des Selbstbewusstseins, zu Trennung und Scheidung oder zur Bewältigung von
Verlusterlebnissen erarbeitet werden. Entspannungstrainings
runden das Angebot unserer psychologischen Betreuung
ab. Sie sind ein wichtiger Baustein um das Wohlbefinden zu
steigern und wieder neue Kraft zu tanken.
Ziel der psychologischen Angebote ist es, Körper, Geist und
Seele wieder in Einklang zu bringen, sowie die Eigenverantwortung unserer Patienten zu stärken. Neue Handlungsimpulse helfen langfristig, die Interaktion der Familie zu
stärken, bestehende Beschwerden zu lindern und nachhaltig
zu vermeiden.
Mögliche pädagogische und psychologische Maßnahmen
• Therapeutisch geleitete Gesprächsgruppen (Stressbewältigung, Konfliktlösung, Erziehung, Adipositas, Stärkung des
Selbstbewusstseins, Trennung und Scheidung, Bewältigung
von Verlusterlebnissen)
• Sprechstunden und Krisenintervention
• Entspannungstrainings zum Stressabbau (PMR, QiGong und
Yoga)
Indikationen
Kontraindikationen
Vorsorge
• Herz- und Kreislauferkrankungen
• Degenerativ rheumatische Erkrankungen (Orthopädie)
• Stoffwechselerkrankungen
• Krankheiten der Atmungsorgane
• Hauterkrankungen/allergische Erkrankungen
• Psychosomatisch psychovegetative Erkrankungen
•
•
•
•
Reha
• Hauterkrankungen/allergische Erkrankungen
Schwere neurologische und psychiatrische Erkrankungen
Suizidalität
Suchterkrankungen
Akute und/oder dekompensierte Krankheiten
oder Zustände
Aufnahme von
• Mütter/Väter mit bis zu 4 Kindern
• Kinder ab dem vollendeten 1. bis zum vollendeten 12.
Lebensjahr (außerhalb dieses Alters nach Absprache)
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Hier finden Sie uns:
B105
Rostock
Stralsund
B96N
Lübeck
A20
A20
A1
Kurweg 1 · 18586 Ostseebad Sellin
Tel.: 03 83 03 / 90 - 0 · Fax: 03 83 03 / 90 - 100
[email protected]
www.klinik-sellin.de
Hamburg
Mitglied der
A24
A7
A24
A2
Hannover
A11
Berlin
Millberger Weg 1 · 94152 Neuhaus/Inn
Tel.: 08503/90 04-0 · Fax: 08503/90 04-39
www.mutter-kind.de · [email protected]
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