Bezirksregierung Braunschweig Außenstelle Göttingen

Transcrição

Bezirksregierung Braunschweig Außenstelle Göttingen
Bezirksregierung Braunschweig
Außenstelle Göttingen
Wasserwirtschaft, Wasserrecht
Ilme bei Hullersen
Gewässergütebericht 1998
Vorwort
Bereits über Jahrzehnte werden Wasserstände und Abflüsse in unseren Fließgewässern durch die
staatliche Wasserwirtschaftsverwaltung beobachtet und ausgewertet.
Inzwischen stehen bei steigendem Umweltbewußtsein der Bevölkerung jedoch ohne Zweifel Fragen
nach der Gewässergüte im Zentrum der Betrachtung.
Seitens der Umweltgesetzgebung und der Umweltverwaltung wird der berechtigten Forderung nach
Schaffung und Sicherung einer intakten aquatischen Natur und Umwelt daher seit geraumer Zeit
Rechnung getragen. Es hat sich gezeigt, daß die bislang gesetzten hohen Standards beim Gewässerschutz, gerade im Bereich der Abwasserreinigung, positive Auswirkungen auf die Gewässergüte entfalten.
Das Land Niedersachsen hat sich zum Ziel gesetzt, bei allen oberirdischen Fließgewässern zumindest
die Gewässergüteklasse II - mäßige Gewässerbelastung - zu erreichen.
Im Rahmen des Gewässerüberwachungssystems Niedersachsen liegen seit nunmehr 14 Jahren umfangreiche biologische und chemische Untersuchungen an Oberflächengewässern vor, die schon in
der Vergangenheit in Gewässergüteberichten und -karten der Wasserwirtschaftsämter bzw. der Staatlichen Ämter für Wasser und Abfall (StÄWA) dokumentiert sind.
Zum Jahresbeginn 1998 wurden die StÄWA Braunschweig und Göttingen im Zuge der Reform der
niedersächsischen Umweltverwaltung aufgelöst und zu wesentlichen Teilen in die Bezirksregierung
Braunschweig integriert.
Mit der Vorlage des Gewässergüteberichtes 1998 für den südlichen Bereich des Regierungsbezirkes
Braunschweig folgt das Dezernat Wasserwirtschaft und Wasserrecht der gesetzlichen Aufgabe der
Veröffentlichung der gesammelten Gewässergütedaten der Jahre 1992 - 1997.
Die vorgelegten Untersuchungen belegen eindeutig, daß die Zahl stärker belasteter Gewässerabschnitte im südlichen Regierungsbezirk, insbesondere aufgrund erheblicher Investitionen auf dem Sektor
Kläranlagentechnik, zurückgeht, und das umweltpolitische Ziel - Güteklasse II für alle Fließgewässer näherrückt.
Ich bin sicher, daß der neue Gewässergütebericht 1998, wie die vorangegangenen Berichte, nicht nur
bei Fachleuten, sondern insbesondere bei einem großen umweltinteressierten Personenkreis starken
Anklang finden wird.
Franke
Regierungsvizepräsident
Bezirksregierung Braunschweig
Außenstelle Göttingen
2
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
Inhaltsangabe
Tab. 1: Chemische Güteklassifizierung Fließgewässer ...................................................................................... 14
Tab. 2: Fischbiologische Qualitätsziele und allgemeine Güteanforderungen..................................................... 14
Tab. 3: Natürliche Gehalte (Backgroundgehalt) von Schwermetallen ............................................................... 16
Tab. 4: Niederschläge der Jahre 1992 – 1996.................................................................................................. 19
Tab. 5 : Abflüsse von Fließgewässern Südniedersachsens, Stand 1996 ............................................................ 20
Tab. 6: Mindestanforderungen von Kläranlagenabläufen nach den allgemeinen Regeln der Technik ............... 21
Tab. 7: Salzkonzentrationen in der Weser, Jahresdurchschnittswerte seit 1988 ............................................... 42
Tab. 8: Salzfrachten der Weser in Hemeln von 1988 bis 1996 ......................................................................... 42
Tab. 9: Makrobenthonfauna der Oberweser im Uferbereich Hemeln, November 1995 .................................... 47
Tab. 10: Bewirtschaftungsplan Oker, Schwermetalle, Grenzwerte der Gewässernutzungsklassen..................... 57
Tab. 11: Schwermetallkonzentrationen der Oker bei mittleren Abflüssen .......................................................... 58
Tab. 12: Ergebnisse der Niederschlagsmessungen, Juli 1996 bis Juni 1998 ........................................................ 65
Tab. 13: Gewässergütedaten von der Leine....................................................................................................... 69
Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme ................................ 69
Tab. 15: Gewässergütedaten von der Rhume .................................................................................................... 73
Tab. 16: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Rhume, ohne Oder, Sieber und Söse..................... 74
Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern ............................................................ 76
Tab. 18: Gewässergütedaten von der Oder und deren Nebengewässern, ohne Sieber....................................... 78
Tab. 19: Gewässergütedaten von der Sieber und deren Nebengewässern ......................................................... 79
Tab. 20: Gewässergütedaten von der Söse und deren Nebengewässern............................................................ 81
Tab. 21: Gewässergütedaten von der Weser, Werra und Fulda ......................................................................... 82
Tab. 22: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Fulda .................................................................... 83
Tab. 23: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Weser ................................................................... 84
Tab. 24: Gewässergütedaten von der Innerste und deren Nebengewässern, ohne Nette und Neile ................... 86
Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern ........................................... 87
Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern ........................................................... 89
Tab. 27: Gewässergütedaten von den Fließgewässern im Südharz .................................................................... 92
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens ................................................... 93
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
3
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Bericht zur
Gewässergütekarte 1997
Gewässerkundlicher Landesdienst
Niedersachsen
Gewässergütebericht 1998 für den Dienstbezirk
des vormaligen Staatlichen Amtes für Wasser und
Abfall Göttingen (StAWA) - seit 01.01.1998 Bezirksregierung Braunschweig, Dezernat 502,
Außenstelle Göttingen - mit Gütekarte von den
Fließgewässern in den Landkreisen Göttingen und
Stadt Göttingen, Goslar und Stadt Goslar, Northeim
und Osterode.
Veranlassung
Gemäß § 52 Niedersächsisches Wassergesetz
(NWG) unterhält das Land einen gewässerkundlichen Dienst zur Ermittlung, Aufbereitung und
Sammlung hydrologischer, hydrochemischer und
hydrobiologischer Daten, die in einem Gewässergütebericht darzustellen und zu veröffentlichen sind.
Als Fortschreibung der Gewässergütekarte bzw. des
Gewässergüteberichtes 1992 wird hiermit der
sechste Gewässergütebericht aufgrund von biologisch - ökologischen und chemisch - physikalischen
Untersuchungen für die Zeit vom 01.01.1992 bis
zur Jahresmitte 1997 vorgelegt. In einigen Fällen
sind auch Ergebnisse von 1998 aufgeführt.
1.
Das Gewässerüberwachungssystem Niedersachsen (GÜN)
Das im März 1980 vom Niedersächsischen Minister
für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
aufgestellte und verbindlich eingeführte ”Gewässerüberwachungssystem Niedersachsen - Gütemeßnetz (GÜN)” hatte zum Ziel, die zeitliche Entwicklung der biologisch-ökologischen und chemisch-physikalischen Beschaffenheitsmerkmale der
Fließgewässer zu verfolgen.
Die im Jahre 1992 erfolgte Fortschreibung des
GÜN–Meßprogramms hat sich, nachdem der in der
ersten Fassung enthaltene Zeitplan für die Errichtung des Gütemeßnetzes, den Bau der Gütemeßstationen sowie die Einrichtung und Ausstattung der
Laboratorien im NLÖ und bei den StÄWA erfüllt
wurde, an die in den letzten Jahren gestiegenen
Anforderungen an die Güteüberwachung angepaßt. So hat sich der Mindestumfang der Wasser-
analysen nahezu verdoppelt. Es wurden neue chemische Stoffgruppen in das Untersuchungsprogramm aufgenommen, zu denen insbesondere die
Schwermetalle und die adsorbierbaren organischen
Halogenverbindungen (Summenparameter AOX)
zur Erfassung z. B. von Pestiziden (Pflanzenschutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel) zählen. Auch
biologische Testverfahren, wie z. B. der Leuchtbakterientest, wurden in das Untersuchungsprogamm
aufgenommen.
Das Gewässerüberwachungssystem Niedersachsen beinhaltet folgende Meßnetze zur Umweltüberwachung des Wassers:
-
Gütemeßnetz der Oberflächengewässer,
Pegelmeßnetz (Wasserstand, Abfluß),
Grundwassergütemeßnetz,
Grundwasserstandsmeßnetz,
Niederschlagsgütemeßnetz,
Radioaktivitätsmeßnetz der Oberflächengewässer,
Fließgewässerversauerung.
1.1
Gütemeßnetz der Fließgewässer
Entsprechend der Aufgabenstellung sind die Untersuchungsstellen eingeteilt in Gütemeßstellen und
Gütemeßstationen. Sie bilden die Grundlage für
wasserwirtschaftliche Planungen und den wasserrechtlichen Vollzug.
1.1.1
Gütemeßstellen
Das um 32 GÜN-Meßstellen (Stand 01.01.98, Bereich Südniedersachsen) erweiterte regionale GÜN–
Meßprogramm ist als Gütemeßnetz Grundlage der
Gewässergütekarte und des Gewässergüteberichts:
Das so erweiterte Gütemeßnetz erfaßt mittlerweile
ca. 800 Untersuchungsstellen an ca. 400 Fließgewässern. Die Neukonzeption des Gütemeßnetzes
gliedert sich in ein überregionales Meßnetz, ein
regionales und in ein Sondermeßnetz. Neue
Meßstellen treten an Stelle von nicht mehr erforderlichen. So sind im südlichen Dienstbezirk der Bezirksregierung Braunschweig zwei neue regionale
Meßstellen dazugekommen: Abzucht, Goslar/ Oker
und Söse, Kamschlacken. Dafür entfielen folgende
Meßstelle: Dramme, Obernjesa. Sondermeßstellen
sind: Hahle, unterhalb Kläranlage Duderstadt und
Rhume, unterhalb Kläranlage Northeim.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
4
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
1.1.2
Gütemeßstationen
Die Bezirksregierung Braunschweig betreut und
unterhält in seinem südlichen Dienstbezirk drei
Gewässergütemeßstationen an drei Fließgewässern:
-
Leine/ Leineturm (Landkreis Northeim),
Rhume/ Stadt Northeim,
Weser/ Hemeln (Landkreis Göttingen).
Die Gütemeßstation Leine/ Reckershausen wurde
zum 01. Januar 1995 außer Betrieb genommen, da
aus fachlicher Sicht keine Notwendigkeit mehr bestand.
Aufbau einer Meßstation:
Eine Meßstation besteht aus einem Meßraum mit
einem Geräteteil zur kontinuierlichen Messung limnologischer Meßgrößen, einem Labortisch, Kühlschrank, automatische Probenahmeeinrichtungen
sowie einer Wasserentnahmestelle mit Unterwasserpumpe und Zu- und Abflußleitung zur Station.
Folgende Güteparameter werden kontinuierlich
gemessen:
-
Sauerstoffgehalt,
Wassertemperatur,
pH,
elektrische Leitfähigkeit
25 oC).
(Referenztemperatur
Hinzu kommen Messungen der meteorologischen
Parameter (Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit,
Globalstrahlung u.a.).
Mittels der Probenahmeeinrichtung können proportionale Mischproben hergestellt werden. Die Probe-
nahmeeinrichtung kann so programmiert werden,
daß eine automatische Probenahme, z. B. bei Gewässerunfällen zur Beweissicherung und Fernübertragung an die Meßnetzzentrale im Landesamt für
Ökologie bzw. Bezirksregierung Braunschweig erfolgt, sobald ein gemessener Güteparameter einen
vorgeschriebenen Schwellenwert über- bzw. unterschreitet, und zwar wenn
-
die Wassertemperatur 27 o C überschreitet,
der Sauerstoffgehalt unter 4 mg/l fällt (Grenzwert für Fische),
der pH–Wert >10,0 ansteigt.
Die kontinuierlich gemessenen Güteparameter werden in einem 1 - Sekunden - Abfragerhythmus digitalisiert und zu ½ - Stunden - Mittelwerten umgerechnet. Die so gewonnenen Ergebnisse werden bis
zu 31 Tage gespeichert und für den Abruf durch die
Bezirksregierung Braunschweig bereitgehalten.
1.2
Niederschlagsgütemeßnetz
(Depositionsmeßnetz)
Mit Neueinführung des Meßprogramms ”Depositionsmeßnetz Niedersachsen” im November 1993
ging die Durchführung des Programms (Probenahme, Analyse) an die vormaligen StÄWA über, nachdem zuvor das NLWA/ NLÖ, Außenstelle Osnabrück,
seit 1983 diese Aufgaben wahrgenommen hatte.
Die sich im südl. Dienstbezirk der Bezirksregierung Braunschweig befindenden vier Niederschlagsmeßstellen sind mit Wirkung vom
06.01.1992 an dieses übergegangen. Zu Beginn des
Jahres 1997 erhielt das vormalige Staatliche Amt für
Wasser und Abfall vom NLÖ zwei weitere Meßstellen übertragen, so daß es insgesamt sechs Meßstellen zu betreuen hat:
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
5
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
Niederschlagsmeßstellen der Bezirksregierung Braunschweig (südl. Dienstbezirk):
-
Bramwald/ Freiland
(Meßstellennummer 46),
Westerhof/ Freiland
(Meßstellennummer 47),
Riefensbeek/ Freiland
(Meßstellennummer 48),
Riefensbeek/ Traufbereich, Bestandesmeßstelle
(Meßstellennummer 49),
Seesen/ Freiland
(Meßstellennummer 50),
Seesen/ Traufbereich, Bestandesmeßstelle
(Meßstellennummer 51).
Oker
Hu
r le
ba
Sch Radau ch
amla
hba
ch
Go
se
Zorg
e
Tö
lle
ba
ch
Große
Lonau
Bre
mk
e
Ha
ck
en
ba
ch
er
Od
Uff
e
a
ed
Wi
Ich
te
Sandwa
sser
Muse
Nathe
r
tte
lu
err
Sp
ach
er B
Steina
Soolba
ch
Au
e
Uhbach
Söse
Seegraben
Rebbe
Mühlenkanal
Warme Bod
e
Brunnenbach
er
eb
Si
Ba
rbise
r Ba
ch
El e
r
Eck
er
er
Ok
Schmalau
hle
Su
le
Hah
Grone Wee
nde
ke
en
Ap
e
Au
ch
S
#49
48
Beb
er
h
Ellerbac
a
deb
ed
W
Bremke
Dieße
ste
er
Inn
Fu
lda
rste
Inne
We
rra
Rhum
e
h
Rase
en
rab
rlg
Ho
e
m
m
Dra
aben
Spiegeltalgr
bach
lpke
Sü
ke
Große Brem
ach
lenb
Kat
Lutt
er
Jerste
dter
Bac
h
Gra
ne
rte
Ga
Schede
47S
#
ch
ba
de
en
W
r
se
We
S
# 46
Steimker Bach
Rodeb
ac
Leine
Nie
m
e
Düderoder Bach
Esp
olde
u
ka
ar
M
Ilde
Ahle
e
Espold
ore
Mo
Harste
ülme
Schw
a
rn
Ete
Ah
le
u
cka
Se
ach
mb
Wa
llle
Bö
51
e
#
ran
Sch S
G
ilda
u
50
Nette
Mah
mil
ch
Le
ine
r
we
Be
Ilme
e
nd
Ga
Au
e
er
Lutt
Op
fe
rb
ac
h
Regensammler im südlichen Dienstbezirk der Bezirksregierung Braunschweig
ch
rba
leie
Sch
Südl. Dienstbezirk Bez. Reg. Braunschweig
S
# Regensammler.dbf
Gewässer 1. u 2. Ordnung.shp
Ortslagen Bereich süd.shp
Wald.shp
Acker.shp
Nie
ste
Quelle: TK 25 u. TK 50 der Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen sowie ATKIS Daten
N
Karte 1: Lage der Regensammler in Südniedersachsen
Die Niederschläge werden im Freiland sowie unter
Baumbeständen im Traufbereich der Baumkronen
aufgefangen. So ergeben sich Freilandmeßstellen
und Bestandesmeßstellen (Traufbereich):
Freilandmeßstelle:
Der Abstand des Niederschlagsammlers im Freiland
zum jeweiligen Baum
beträgt das ca.
1 ½fache der Baumhöhe.
Bestandesmeßstelle:
Die Niederschlagsammler befinden sich unter den
Baumkronen im Traufbereich.
Niederschlagsammler:
Freilandmeßstellen
= Niederschlagsammler Typ
”Osnabrück”
Bestandesmeßstelle = Niederschlagsammler Typ
”Münden 100”
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
6
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
Der Eintrag von Säurebildnern über die Niederschläge kann in terrestrischen und aquatischen Ökosystemen Schäden herbeiführen. Für die Wasserwirtschaftsverwaltung sind Beobachtung und Registrierung von Schadstoffeinträgen im Hinblick auf zukünftige wasserwirtschaftliche Planungen von besonderer Bedeutung. Der Untersuchungsumfang
erstreckt sich auf 20 Parameter incl. Schwermetalle
und Niederschlagsmenge. Die Ergebnisse sind im
Kapitel 9 dargestellt.
durchgeführt (s. Gewässergütebericht 1992). Die Untersuchungen belegten, daß mehr als die Hälfte der
untersuchten Fließgewässer im Quellbereich anthropogen bedingt versauert waren, d.h. pH-Werte
< 5,3 aufwiesen.
2.
Das niedersächsische
Fließgewässerschutzsystem
Folgende ökologische Prozesse werden durch
den ”Sauren Regen” nachhaltig beeinflußt
(Auswahl):
2.1
Grundlagen
-
Trinkwassergefährdung durch Freisetzung von
Metallen und deren Eintrag ins Grundwasser,
-
Rückgang der Artenvielfalt in den Fließgewässern, vor allem im Quellbereich kalkarmer Gewässer,
-
Waldschäden,
-
Überforderung der Pufferkapazität der Böden,
dadurch Abnahme der Filterleistung gegenüber
unerwünschten Substanzen,
-
Bodendegradierung, verbunden mit einer Abnahme des Wasserspreichervermögens kann
kostenaufwendige wasserbauliche Maßnahmen
erforderlich machen (z. B. Bau von Regenrückhaltebecken).
Die Überwachung verfolgt folgende Ziele:
-
Ermittlung von Standorten, die besonders belastet sind,
-
Flächendeckende Zustandsbeschreibung,
-
Darstellung längerfristiger Entwicklungen,
-
Ermittlung der Art der Schadstoffeinträge.
Versauerungsgefährdete Gebiete in Südniedersachsen sind im Solling, Bramwald, Kaufungerwald,
Harz und im Unteren Eichsfeld anzutreffen. Sie sind
deshalb gefährdet, weil deren kalkarme Gesteine
und Böden saure Niederschläge nicht oder nur
schwach auffangen, d.h. puffern können. Hierher
gehören Gesteine wie beispielsweise Granit, Gneis
oder kalkarmer Sandstein (Buntsandstein).
Wo hohe Schadstoffeinträge aus der Luft mit
schwach gepuffertem Untergrund zusammentreffen, sind Gewässer besonders gefährdet. In solchen
Gebieten können Säureschübe im Niederschlag ins
Grundwasser gelangen.
Das vormalige Staatliche Amt für Wasser und Abfall
Göttingen hatte in der Zeit vom Januar 1985 bis
November 1992 im Bramwald und Solling Untersuchungen an versauerungsgefährdeten Bächen
Funktionsfähige Fließgewässersysteme zeichnen sich
dadurch aus, daß
-
-
ein ausgeglichener Sauerstoffgehalt vorliegt,
vollständige Stoffkreisläufe ablaufen,
Lebensgemeinschaften (Biozönosen) sich bilden können, die die wesentlichen Funktionsstellen des Nahrungsnetzes besetzen. Beispiel:
Ausgewogenes Verhältnis Räuberart (z. B.
Bachforelle) zu Beuteart (z. B. Bachflohkrebs),
das Selbstreinigungsvermögen auf einem
hohen Niveau liegt.
Diese Kriterien sind dann erfüllt, wenn die ökomorphologische Beschaffenheit eines Fließgewässers im aquatischen, amphibischen und terrestrischen Bereich naturnahen Verhältnissen entspricht.
Dazu gehört auch, daß das ökologische Gesetz
der exogenen Ordnung der Lebensgemeinschaft beachtet wird: Es besagt, daß ein Standort
nur einer ihm angepaßten begrenzten Anzahl von
Organismen eine Entwicklungsmöglichkeit erlaubt.
Auf jedem Standort lebt deshalb nur eine durch ihn
ausgelesene Pflanzen- und Tiergemeinschaft. Ebenso ist das 3. biozönotische Grundprinzip zu
beachten, das besagt, daß, je öfter und nachhaltiger ein Standort anthropogener (vom Menschen
ausgehend) Umwandlungen unterworfen war,
seine Biozönose artenärmer und instabiler geworden ist.
Die bisherigen biologischen Gewässergüteuntersuchungen bestätigen, daß die ökologischen Funktionen vieler Fließgewässer nachhaltig gestört sind,
was sich daran zeigt, daß die tierische Besiedlung in
vielen Fällen artenarm ist. Es besteht daher eine
Erfordernis zur Renaturierung (s. a. § 1 a WHG).
2.2
Aufbau des Fließgewässerschutzsystems
Gemäß § 1 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes in der Fassung vom 11.04.1994 (Nieders.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
7
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
GVBl Nr. 9/ 1994) sind Natur und Landschaft so zu
schützen, zu pflegen und zu entwickeln, daß die
Pflanzen- und Tierwelt sowie die Vielfalt, Eigenart
und Schönheit von Natur und Landschaft nachhaltig gesichert werden.
Die Erfüllung dieser gesetzlichen Pflicht läßt sich
nur verwirklichen, wenn die Lebensraumansprüche (Biotope) aller Arten erfüllt und langfristig
gesichert werden. Dies bedeutet für die Gewässer,
daß nach Begradigungen, verbunden mit Stauanlagen und weiteren ökologischen Beeinträchtigungen (Sohlabstürze usw.), Fließgewässer von
der Quelle bis zur Mündung so umzugestalten
sind, daß sie für alle Fließgewässerarten durchgängig und ohne unüberwindbares Hindernis zu
durchwandern sind. Dieses Konzept gilt als langfristiges Ziel der Fließgewässerrenaturierung, so
daß aus ökologischer Sicht wieder biologisch funktionsfähige Gewässersysteme entstehen können.
Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem
wurde 1990 eingeführt. Der Aufbau ist so gestaltet,
daß für die Verwirklichung des § 1 NNatG Fließgewässer naturräumlichen Regionen zugeordnet werden. Es gilt daher für jede naturräumliche Region
Niedersachsens die typischen Fließgewässerökosysteme zu schützen und, wenn nicht mehr vorhanden, wieder zu entwickeln, d.h. zu renaturieren.
Naturräumliche Regionen in Niedersachsen
sind (Auszug aus dem Schutzprogramm):
Naturräumliche Regionen Südniedersachsens:
-
Weser und Leinebergland,
-
Weser und Leinebergland mit stark kontinental
geprägtem Teil (Südharz),
-
Harz,
-
Börden.
Das Fließgewässerschutzsystem unterscheidet drei
Arten von Gewässern:
Hauptgewässer repräsentieren den Fließgewässertyp der betreffenden natrurräumlichen Region. Sie
sind weitestgehend zu renaturieren.
Verbindungsgewässer erschließen mehrere naturräumliche Regionen und stellen die Verbindung der
Hauptgewässer untereinander her. Wasserqualität
und Biotopstrukturen müssen Mindestanforderungen genügen, d. h. Güteklasse II.
Nebengewässer sind Seitengewässer der Hauptgewässer. Sie dienen als Rückzugs- und Wiederbesiedlungsraum für die Biozönosen des Hauptgewässers (z. B. nach einem Gewässerunfall). Nebengewässer sollen daher auch in einen naturnahen Zustand zurückgeführt werden.
Bei der Renaturierung eines Hauptgewässers ist
somit das gesamte Einzugsgebiet zu berücksichtigen. Im südlichen Dienstbezirk der Bezirksregierung
Braunschweig gehören zu den Hauptgewässern:
Erste Priorität:
Rhume, Oder, Sieber, Oker, Ilme und Ahle.
Zweite Priorität:
Rase, Espolde, Beverbach und Reiherbach.
Zu den Verbindungsgewässern:
Leine und Weser.
Mittlerweile sind die Gewässer des Fließgewässerschutzsystems in die Landschaftsrahmenpläne der
Landkreise aufgenommen. Mit der Übernahme in
die Regionalplanung wird die Erhaltung bzw. Wiederherstellung naturnaher Fließgewässer rechtlich
verbindlich. Gewässerrenaturierungen haben langfristig nur dann Erfolg, wenn für die eigendynamischen Prozesse der Gewässer (Gewässerbett- und
Auedynamik) genügend ungenutzte Flächen zur
Verfügung stehen (z. B. Gewässerrandstreifen). Soll
das Fließgewässerschutzsystem funktionieren, muß
mindestens ein naturnahes Fließgewässer pro naturräumlicher Region vorhanden und von der Quelle
bis zur Mündung bzw. bis zum Meer für Fließgewässerorganismen durchgängig zu durchwandern
sein.
2.3
Gewässerstrukturgütekartierung
Um die §§ 1 NNatG und 1 a WHG zu erfüllen, sind
zukünftig, neben den biologisch-chemischen Gewässergüteuntersuchungen, verstärkt Untersuchungen zur Gewässerstrukturgüte (ökomorphologische
Untersuchungen s. Kapitel 6) erforderlich. Leitbild
für die morphologisch-strukturelle Bewertung der
Fließgewässer ist der heutige potentielle natürliche
Zustand (Strukturgüteklasse I). Darunter ist der Zustand eines Fließgewässers in ungestörter, naturraumtypischer Ausprägung mit einer naturgemäßen
Gewässerbett- und Auedynamik zu verstehen, der
durch die Eigendynamik (Laufverlagerung) geprägt
wird. Die Bewertung, die sieben Strukturgüteklassen vorsieht, erfolgt danach, inwieweit sich der
morphologische Zustand vom Leitbild entfernt hat.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
8
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
Allgemeiner Teil
3.
Biologische Gewässeruntersuchungen
3.1
Biologie der Fließgewässer
Hinweis: Im Gewässergütebericht 1992 sind im allgemeinen Teil unter der Rubrik ”Biologie und Chemie der
Fließgewässer” Angaben zu Definitionen, biologische
Selbstreinigung, Verfahren der Fließgewässerbeurteilung,
biologische Beurteilungskriterien usw. enthalten, so daß
im vorliegenden Gütebericht auf diese Ausführungen
nicht mehr eingegangen und auf den Gewässergütebericht 1992 hingewiesen wird.
besiedlung des Benthals. Die positive Rheotaxis, das
sind gewässeraufwärts gerichtete Wanderungen,
bewirken nur kurze Entfernungsüberbrückungen <
100 m; meistens liegen sie, artenabhängig, nur
zwischen 20 – 30 m. Die Aufwärtswanderung der
Wirbellosen ist daher nur eingeschränkt als Wiederbesiedlung verödeter Abschnitte zu sehen, eher als
Kompensation der Abdrift. Wichtige Mechanismen
zur Wiederbesiedlung von Gewässerabschnitten
durch das Makrozoobenthon sind die Kompensationsflüge von Insektenimagines. Erfahrungen zeigten, daß Bachabschnitte auf Längen bis zu 2,3 Km
innerhalb von zwei bis drei Jahren wiederbesiedelt
wurden (U. Heitkamp, 1997). Dies konnte auch
durch limnologische Untersuchungen des Steinbaches bei Hann. Münden bestätigt werden (ehem.
StAWA Göttingen, 1992,1997).
3.2
3.1.1
Wiederbesiedlung nach
Gewässerunfall
Die oft gestellte Frage nach der Dauer der Wiederbesiedlung eines Fließgewässers nach einem Gewässerunfall ist nicht einfach zu beantworten, da
die Genauigkeit der Voraussage nur auf Grund von
Schätzungen bestehen kann, da einflußnehmende
Faktoren oftmals unbekannt sind.
Folgende Mechanismen führen zu einer Wiederbesiedlung des Benthals (Begriffsglossar im Anhang):
-
Besiedlung aus Seitenbächen,
-
Besiedlung aus dem Kieslückensystem (Interstitial),
-
Besiedlung über verschiedene Verhaltensweisen
(positive Rheotaxis),
-
Besiedlung über Kompensationsflug.
Die Besiedlung aus den Seitenbächen heraus ist
stark jahreszeitabhängig. Da die Aktivität des Makrozoobenthons stark temperaturabhängig ist, ist
die Einwanderung in der kalten Jahreszeit gering,
während mit dem Temperaturanstieg im Frühjahr
die Einwanderung verstärkt erfolgt. Das Kieslückensystem (Interstitial) des Bodengrundes gilt als Refugium (Rückzugsgebiet) nicht nur für Jugendstadien
des Benthons, sondern auch als Rückzugsgebiet für
viele Wirbellose, wenn sich die Wasserbedingungen
verschlechtern. Aus dem Intertitial heraus erfolgt
dann die Wiederbesiedlung, sofern sich die Umweltbedingungen normalisieren. Auf diese Weise
erfolgt auch nach Trockenperioden, die zum kompletten Ausfall von Biozönosen führen, die Wieder-
Gewässergütekarte 1997
In der Gewässergütekarte 1997 (s. Anhang) sind
auch Gewässerabschnitte, in denen eine biologische
Beurteilung nicht möglich war, ohne Farbgebung,
d.h. nur mit einem Raster hinterlegt wiedergegeben, und die Störung durch eine entsprechende
Signatur wie pH (Versauerung), tox (Toxizität), LF
(Salze, elektrische Leitfähigkeit), Fe (Eisenocker), tr
(zeitweise trockenfallend) und v (verödet) gekennzeichnet.
Mit dem Verfahren des Saprobiensystems können derartige Beeinträchtigungen gütemäßig nicht
immer eingestuft werden, weil Aussagen über Saprobienverhältnisse nur begrenzt möglich sind. Es
gibt aber auch Fälle, wo eine Zuordnung zu einer
Güteklasse trotz unzureichender Indikatororganismen bedingt möglich ist, weil der allgemeine Zustand des Gewässers, auch aufgrund der chemisch–
physikalischen Beschaffenheit, dies erlaubt, und
eine entsprechende, wenn auch verarmte Belebung
mit Tieren und Pflanzen vorhanden ist. Bei solchen
Gewässern ist das Raster mit der entsprechenden
Farbe der Güteeinstufung unterlegt und die Ursache
entsprechend gekennzeichnet.
3.3
Methodik
Die chemischen Untersuchungen erfolgten nach
den Deutschen Einheitsverfahren. Sie wurden vom
Labor der Bezirksregierung Braunschweig, Außenstelle Göttingen durchgeführt. Den biologischen
Untersuchungen lagen die DIN–Normen DIN 38410,
Teil 1 (1987) und DIN 38410, Teil 2 (1990) zugrunde:
Für die Beurteilung der Gewässergüte kommen
etwa 160 tierische Makroorganismen in Frage.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
9
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
Biologische Probenahme
Auswertung
Die biologische Untersuchung des Benthals auf
tierische Besiedlung erfolgt im wesentlichen in drei
Schritten:
Die Berechnung des Saprobienindex wird nach DIN
38410, Teil 2 der Deutschen Einheitsverfahren mit
folgender Formel berechnet:
1. Untersuchung fester Substrate wie Steine, Holz
aber auch Unrat.
n
∑S * A * g
i
i
i
S = Saprobienindex für die
Biozönose der Untersuchungsstelle
Si = Saprobienwert für die
einzelne Art (Taxon)
Ai = Abundanzziffer für die
einzelne Art
gi = Indikationsgewicht
einer Art
2. Untersuchung des Bodengrundes nach der
sogenannten
”Surber-Sampler-Methode”:
Hierbei werden die Organismen durch Aufwühlen von Sohlenmaterial, wie Sand, Schlamm,
Kies und Steine, in einen Kescher gedriftet, sogenannte Kicking – Technik.
S=
3. Untersuchung von Wasserpflanzen nach tierischer Besiedlung.
Unter dem Indikationsgewicht oder Leitwert wird
die Eignung einer Organismenart als Bioindikator
für eine bestimmte Gewässergüteklasse verstanden.
Die Eignung einer Organismenart als Indikator ist
um so besser, je stärker sie in ihrem Vorkommen an
nur eine Güteklasse gebunden ist. Indikationsgewichte sind dimensionslose Zahlen: 1, 2, 4, 8 und
16. Dabei bedeuten:
Diese sog. Choriotope, d.h. Kleinlebensräume, werden solange untersucht, bis für jede einzelne Organismenart die Häufigkeitseinstufung (Abundanzziffer Ai) feststeht.
i =1
n
∑A *g
i =1
i
i
Die Häufigkeitseinstufung erfolgt nach einer siebenstufigen Schätzskala.
1=
Schätzskala für die Abundanz des Makrozoobenthons:
eurysaprob, geringster Indikationswert;
euryöke Organismen, die in allen Güteklassen vorkommen können.
2=
ziemlich schwacher Indikator.
4=
mäßig guter Indikator.
8=
ziemlich guter Indikator.
Abundanzziffer
(Ai)
1
2
3
4
5
6
7
Abundanz
(Individuendichte
einer Saprobie
bzw. Taxon)
Einzelfund
Wenig
Wenig bis mittel
Mittel
Mittel bis viel
Viel
Massenhaft
Anzumerken ist, daß beim Schätzen der Häufigkeit
die artspezifische Vermehrung einer bestimmten
Tierart zu berücksichtigen ist (Erfahrungswerte). So
unterscheiden sich die Individuendichten z. B. des
Gemeinen Flohkrebses oder der Larve der Eintagsfliege Baetis rhodani von denen der Larve Perlodes
microcephalus (Steinfliege), was die gleiche Abundanzziffer (1 - 7) betrifft, erheblich voneinander.
Biologische Analyse
Die biologischen Proben werden vor Ort in
70%igem Alkohol fixiert und später mit Hilfe eines
Stereomikroskops (8- bis 50fache Vergrößerung)
bzw. eines Phasenkontrastmikroskops taxonomisch
bis zur Art, unter Verwendung entsprechender Bestimmungsliteratur, bestimmt.
16 =
stenosaprob, sehr guter Indikationswert;
stenöke Organismen, die in nur 1 Güteklasse vorkommen, z. B. der Alpenstrudelwurm
Crenobia alpina (GK I).
Anzumerken ist, daß das Saprobiensystem nur auf
ständig oder zeitweise fließende Oberflächengewässer anwendbar ist und nicht auf stehende Gewässer. Zur statistischen Absicherung einer Aussage
über die Gewässergüte wird das Streumaß (SM) des
Saprobienindexes berechnet. Ist das Streumaß größer als 0,2, so entspricht der Saprobienindex nicht
mehr den Genauigkeitsanforderungen. Bei einem
Streumaß kleiner oder gleich 0,2 sind die Genauigkeitsanforderungen nur dann erfüllt, wenn auch die
Summe der Abundanzziffern ≥ 15 beträgt. Sind
diese Bedingungen nicht erfüllt, kann trotzdem
aufgrund der vorgefundenen Saprobien, der chemischen Gütedaten und der ökologischen Verhältnisse
eine Gewässergüteklasse angegeben werden: In
diesem Fall wird jedoch darauf hingewiesen, daß
die Biozönose verarmt oder sogar verödet ist. Die
Angabe der Gewässergüteklasse erfolgt dann als
Klammerausdruck.
Die Beurteilung, ab wann die Biozönose eines
Fließgewässers verödet oder verarmt ist, erfolgt
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
10
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
aufgrund von eigenen Erfahrungen bei folgenden
Abundanzziffernsummen:
∑ Ai =
< 7 = verödet.
Folgende Meßgrößen wurden vor Ort ermittelt:
∑ Ai = 7-10 = stark verarmt.
∑ Ai =11-14 = verarmt.
Sauerstoffgehalt, Sauerstoffsättigung, pH, Temperatur und elektrische Leitfähigkeit (µS/cm bei 25 0C).
∑ Ai = > 15 = nicht verarmt, d. h. Genauigkeitsanforderungen
Saprobienindex
reicht.
für
er-
Anzumerken ist, daß die Angaben über die Häufigkeit vorgefundener Arten (Saprobien) nicht den
Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, da die sog.
Kicking - Technik dazu nicht in der Lage ist!
Leuchtbakterientest
Der Leuchtbakterientest ist ein Biotest zur Bestimmung der Bakterientoxizität mit Hilfe von marinen
Leuchtbakterien (Photobakterien wie Photobacterium phosphoreum). Das Meßprinzip beruht darauf,
daß ein Teil der freigesetzten Energie dieser Bakterien in Licht umgewandelt wird, daß dieser Anteil
aber unter Schadstoffeinfluß (toxische Stoffe) geringer wird. Gemessen wird die Lichtemission mittels
eines Luminometers.
Auswertung:
% - Hemmung (Inhibition)
0–5
5 – 20
20 – 90
4.
Cadmium, Quecksilber, Chrom gesamt, Kupfer,
Nickel, Blei und Zink.
Wirkung
nicht toxisch
möglicherweise toxisch
toxisch
Chemisch-physikalische
Meßgrößen
Sauerstoff und Sauerstoffsättigung
Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist für das Überleben der Wasserorganismen von allergrößter Bedeutung. Seine Löslichkeit im Wasser ist vom Luftdruck
und vor allem von der Wassertemperatur abhängig:
Je kälter das Wasser ist, desto mehr Sauerstoff löst
sich.
Sauerstoffeintrag und Sauerstoffverbrauch
(Zehrung) bestimmen die Konzentration. Im Gewässer sollte die Sauerstoffsättigung ± 100 % betragen. Niederländische Forscher haben herausgefunden, daß bei Fischen in Teichanlagen das Wachstum
um 25% zurückgeht, sobald sich der Sauerstoffsättigungswert von 100% auf nur 90% vermindert
(persönliche Mitteilung NLÖ, 1998). Bei stark eutrophierten, unbeschatteten Gewässern kann es infolge übermäßiger Algenentwicklung, verbunden mit
hohen Sauerstoffabgaben bei Tag (Assimilation) zu
erheblichen Sauerstoffübersättigungen bis zu 100
% (200 % Sättigung) kommen, die, ebenso wie
Sauerstoffmangel, als starke Belastungen für Fische
einzustufen sind. Überhöhte Sauerstoffkonzentrationen wirken sich nämlich auf Fische deshalb
toxisch aus, weil deren Kiemenepithel dadurch angegriffen wird, so daß nach Einpendeln in den normalen Sauerstoffbereich dann dieser zu gering wird
und die Fische ersticken können, sogenanntes Assimilationsfischsterben.
SBV (Säurebindungsvermögen, Karbonathärte, s.
Die an den einzelnen Untersuchungsstellen gezogenen Wasserproben wurden nach entsprechender
Vorbehandlung vom Labor der Bezirksregierung
Braunschweig, Außenstelle Göttingen auf folgende
Parameter untersucht:
Säurekapazität (SBV), gesamter organischer Kohlenstoff (TOC), gelöster organischer Kohlenstoff (DOC),
adsorbierbare halogenierte Kohlenwasserstoffe
(AOX), biochemischer Sauerstoffbedarf, Ammonium, Nitrit, Nitrat, Gesamtphosphat, Orthophosphat,
Chlorid, Sulfat, Gesamthärte, Leuchtbakterientest.
Zusätzlich wurden folgende Schwermetalle mittels
Atomabsorptionsspektrometrie (AAS) untersucht:
Gütebericht 1992)
Ein fruchtbares Fließgewässer zeichnet sich dadurch
aus, daß das SBV > 1,5 mmol/l HCl oder >4,2 0KH
beträgt.
pH-Wert
Der pH-Wert ist definiert als der negative dekadische Logarithmus der Wasserstoffionenkonzentration in der flüssigen Phase. Bei einer Temperatur von
22 0C enthält 1 Liter Wasser von pH = 7 (neutral)
1 x 10-7 mol H+-Ionen (10-7g) und 1 x 10-7 mol OH- Ionen (17 x 10-7g). Der pH-Wert der Oberflächengewässer resultiert aus dem Regen-pH-Wert (meistens sauer), der geologischen Bodenbeschaffenheit
Bezirksregierung Braunschweig
11
Gewässergütebericht 1998
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
und der biologischen Aktivität (Assimilation). Generell wirken Gewässer mit einem pH-Wert von über
9,0 und unter pH 5,0 auf Fische kiemenschädigend
und damit letal.
Der pH-Wert von Oberflächengewässern kann
Hinweise auf eingeleitete Industrieabwässer geben.
Normalerweise
haben
Oberflächengewässer
pH-Werte zwischen 7,0 und 8,5. Durch intensive
Photosynthese der Algen kann durch biogene Entkalkung der pH-Wert bis auf Werte über pH > 10
ansteigen, was zu Fischsterben führt.
Der natürliche pH-Wert des Regens liegt infolge des
Luft-Kohlendioxyds (Luft-CO2) und des daraus resultierenden Kohlensäuregehalts bei pH = 5,6. Ein
niedrigerer pH-Wert ist auf den Gehalt an Schwefeldioxyd (SO2) und Stickoxyden (NOX) in der Luft
zurückzuführen (Saurer Regen). Der pH-Wert steht
auch in enger Beziehung mit dem Puffersystem des
Hydrogenkarbonatanions (HCO3-, Karbonathärte).
Ebenso spielt er eine große Rolle im Zusammenhang
mit dem Ammonium-Ammoniak-Gleichgewicht.
Elektrische Leitfähigkeit (LF)
Die elektrische Leitfähigkeit ist ein Maß für die im
Wasser gelösten Salze (Elektrolyte) und wird in
µS/cm gemessen, bezogen auf eine Wassertemperatur von 25 0C. Eine elektrische Leitfähigkeit von
1000 µs/cm entspricht in etwa einer GesamtSalzkonzentration von ca. 750 mg/l. Die im Wasser
am häufigsten vorkommenden Salze sind vor allem
die Chloride (Cl-) und Sulfate (SO42-).
Man kann Fließgewässer folgenden LF - Bereichen
zuordnen:
LF < 300 µS/cm = elektrolytarm.
LF > 300 µS/cm = elektrolytreich.
-----------------------------------------------LF < 150 µS/cm = sehr elektrolytarm.
LF > 500 µS/cm = sehr elektrolytreich.
Ammonium (NH4+)/ Ammoniak (NH3)
Ammonium (NH4+), die dissoziierte Form des Ammoniaks (NH3), steht im Gleichgewicht zum toxischen Ammoniak. Die Dissoziation des Ammoniaks
hängt vom pH-Wert und von der Wassertemperatur
ab:
Chemisches Gleichgewicht bei 20 0C:
pH 9,0
NH4+ + OH71,6%
NH3 + H2O
28,4%
Bei steigendem pH-Wert und Temperatur verschiebt
sich das chemische Gleichgewicht zugunsten des
stark fischgiftigen Ammoniaks (NH3)!
In Fließgewässern der Salmoniden- und Cyprinidenregion sollten langfristige Ammoniakkonzentrationen über 0,025 mg/l NH3, entsprechend 0,0205
mg/l NH3-N vermieden werden. Dies entspricht,
bezogen auf eine Wassertemperatur von 18 oC und
pH = 8,0 0,76 mg/l NH4+ bzw. 0,59 mg/l NH4+-N.
Für Fischbrut sollte langfristig Ammoniak < 0,01
mg/l NH3 liegen (0,008 mg/l NH3-N).
Folgende, schon kurzfristig einwirkende NH3- Konzentrationen sind für Fische tödlich:
Brut:
0,1 mg/l NH3 bzw. 0,08 mg/l NH3-N.
Adulte: 1,0 mg/l NH3 bzw. 0,8 mg /l NH3-N.
Für Salmoniden liegt der Beginn des Letalbereichs
bei 0,08 mg/l NH3 entspr. 0,066 mg/l NH3-N.
Als Qualitätsziele sollten Salmonidengewässer (Forellen- und Äschenregion) nicht mehr als 0,16 mg/l
NH4+-N und Cyprinidengewässer nicht mehr als 0,31
mg/l NH4+-N aufweisen. Im Winter sind Ammoniumkonzentrationen oft auf einer längeren Strecke
in erhöhten Konzentrationen vorzufinden, weil die
Nitrifikation bei niedrigeren Temperaturen sehr
stark verlangsamt abläuft.
Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB5)
Hinweis: s. Gewässergütebericht 1992 StAWA Göttingen.
Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)
Die Differenz aus CSB und BSB5 gibt näherungsweise den Anteil an biologisch schwer abbaubaren
Stoffen wieder.
Hinweis: s. Gewässergütebericht 1992 StAWA Göttingen.
Organisch gebundener Kohlenstoff (TOC/ DOC)
Seit 1993 wird statt des CSB der TOC sowie der
DOC bestimmt. Als Summenparameter für den
Gehalt organischer Stoffe im Wasser wird der gesamte organisch gebundene Kohlenstoff (TOC)
bestimmt. Der TOC umfaßt den gelösten organisch
gebundenen Kohlenstoff (DOC) und den partikulär
gebundenen organischen Kohlenstoff.
Der DOC-Gehalt zeigt die Höhe der Belastung
mit gelösten organischen Stoffen an. In gering belasteten Fließgewässern liegt der DOC-Gehalt im
Bereich von 1 bis 2 mg/l C. In mäßig belasteten
Gewässern (Güteklasse II) lassen sich DOC Konzent-
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
12
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
rationen bis zu 5 mg/l C und in stark verschmutzten
zwischen 10 und 15 mg/l C nachweisen.
Die allgemeinen Güteanforderungen (Güteklasse II)
sehen < 7 mg/l TOC und < 4 mg/l DOC vor. Auch
anthropogen unbelastete Gewässer können relativ
hohe DOC Konzentrationen aufweisen, dann nämlich, wenn sie von Natur aus hohe Huminstoffgehalte aufweisen (Moorgewässer).
Gesamtstickstoff (Nges)
Erfaßt analytisch den organisch gebundenen und
den gesamten anorganischen Stickstoff. Der Gesamtstickstoffgehalt ist wie der Gesamtphosphatgehalt schwebstoffabhängig. Organisch gebundener Stickstoff stammt in Gewässern aus biogenen
Quellen wie Plankton, Bakterien, Proteine usw.. Eine
toxische Wirkung wird vom organisch gebundenen
Stickstoff nicht verursacht.
Nitrit (NO2-)
Auf die Gewässergüte hat Nitrit dann keinen
Einfluß, wenn das im Zuge der Nitrifikation gebildete Nitrit gleich zu Nitrat weiteroxydiert wird. Dies ist
dann der Fall, wenn die Abbauprozesse bei mäßigem NH4+-Gehalt, z. B. bei ca. 0,3 mg/l NH4+-N,
ablaufen. Steigen jedoch die NH4+-Konzentration
und die Temperatur plötzlich an, dann kann die
Nitrifikation so rasant ablaufen, daß fischtoxische
Nitritkonzentrationen erreicht werden. Andererseits
ist die Toxizität des Nitrits vom Chloridgehalt des
Wassers abhängig. Mit steigendem Chloridgehalt
nimmt die Toxizität ab, wie folgende Zusammenstellung zeigt:
Salmonidengewässer:
Gesamtphosphat
(PO43--P)
Cyprinidengewässer:
und
Orthophosphat
In der Natur tritt Phosphor niemals elementar auf,
sondern stets gebunden in anorganischen und organischen Verbindungen. Zu den organischen Verbindungen des Phosphors gehören neben den natürlich - biologischen auch die synthetisch hergestellten, die zum Teil hoch toxisch sind.
Im Gewässer unterscheidet man vier verschiedene
Phosphorfraktionen:
-
Gelöste anorganische Orthophosphate (PO43-),
-
Gelöste organische P–Verbindungen,
-
Ungelöste anorganische (Sedimente, Mineralien
wie Calcium-, Magnesium-, Eisen- und Aluminium- Phosphate),
-
Ungelöste organische Phosphorverbindungen
(in Organismen Polyphosphate als Reservestoffe
von Bakterien und Algen).
Wasser <10 mg/l Cl- : 0,10 mg/l NO2- = 0,03 mg/l NO2—N.
Wasser >10 mg/l Cl- : 0,65 mg/l NO2- = 0,20 mg/l NO2—N.
(Pges)
Wasser < 10 mg/l Cl- : 0,2 mg/l NO2- = 0,06 mg/l NO2—N.
Wasser > 10 mg/l Cl- : 1,3 mg/l NO2- = 0,40 mg/l NO2—N.
Nitrat (NO3-)
Nitrat ist für Wasserorganismen selbst bei hohen
Konzentrationen um 100 mg/l NO3- unschädlich.
Hauptquellen der Nitratbelastung der Gewässer sind
Düngemittel aus der Landbewirtschaftung sowie
Kläranlagenabläufe. Auch über Niederschläge gelangt Nitrat in die Gewässer. Enthalten Fließgewässer mehr als 25 mg/l NO3- (5,75 mg/l NO3--N), so
deutet dies auf anthropogene Belastungen hin.
An und für sich ist Nitrat nicht toxisch. Durch Nitratreduktion im Verdauungstrakt kann jedoch Nitrit
gebildet werden, das infolge Methämoglobinbildung (Oxydation von Hämoglobin zu Methämoglobin) giftig wirkt. Desweiteren kann Nitrit mit Sekundäraminen karzinogene Nitrosamine bilden. Das ist
auch der Grund für die Festlegung des Nitratgrenzwerts von 50 mg/l im Trinkwasser.
Phosphor begrenzt als Minimumfaktor (limitierender
Faktor) das Wachstum der Pflanzen, er ist der Haupteutrophierungsfaktor. Unter Eutrophierung eines
Gewässers wird die Erscheinung bezeichnet, daß in
aufeinanderfolgenden Vegetationsperioden immer
mehr pflanzliche Biomasse gebildet wird, mit all den
nachteiligen Folgen (Verkrautung, Verschlammung,
Anaerobie).
Als kritische Phosphorkonzentration für
Eutrophierungsprozesse können 0,1 bis 0,2 mg/l
Gesamtphosphat-Phosphor gelten. Ein Fließgewässer der Güteklasse II sollte einen Gesamt
-Phosphatgehalt von Pges = 0,3 mg/l P und einen
Orthophosphatgehalt von 0,2 mg/l P nicht überschreiten. Nicht verunreinigte Gewässer, d.h. Güteklassen I und I-II weisen Orthophosphatkonzentrationen zwischen 0,01 bis 0,05 mg/l PO43--P auf.
Bei den Stickstoff- und Phosphorverbindungen wird
die Konzentration oft nur auf das jeweilige Stickstoff- bzw. Phosphoratom bezogen. Die Umrech-
Bezirksregierung Braunschweig
13
Gewässergütebericht 1998
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
nung auf die jeweilige Verbindung ist mit folgenden
Umrechnungsfaktoren möglich:
Ammonium:
Nitrit:
Nitrat:
Ammoniak:
Orthophosphat:
NH =
NO =
NO =
NH3 =
PO43- =
+
4
2
3
1,29
3,29
4,43
1,21
3,06
x
x
x
x
x
NH
NO
NO
NH
PO
-N (mg/l)
-N (mg/l)
-N (mg/l)
-N (mg/l)
-P (mg/l)
+
4
2
3
3
34
Bei der Bewertung von Konzentrationsangaben ist
auf diese Auslegung unbedingt zu achten!
Sulfat (SO42-)
Sulfate kommen im Gewässer als Calcium-, Magnesium- und Natriumsulfat vor und sind für Wasserorganismen i.a. unschädlich. Unbelastete Fließgewässer weisen einen Sulfatgehalt bis ca. 50 mg/l auf.
Für Biozönosen spielt es nur dann eine Rolle, wenn
die Konzentration auf über 1000 mg/l SO42- ansteigt; derartige Gewässer veröden. Bei Konzentrationen > ca. 600 mg/l SO42- muß mit Sinterbildung
gerechnet werden, und die Gewässer verarmen. Im
Durchschnitt weisen Fließgewässer Sulfatkonzentrationen zw. 10 und 150 mg/l auf.
Chlorid (Cl-)
In der Natur kommen Chloride als Natrium-, Kalium- und Calciumchlorid vor. Es ist neben Sulfat und
Hydrogencarbonat das am meisten im Wasser und
Abwasser enthaltene Anion. Die biologische Beeinträchtigung beginnt bei etwa 250 mg/l Chlorid
(menschliche Geschmacksgrenze), entsprechend
412 mg/l NaCl (Kochsalz). Ab 500 mg/l Chlorid
kann sich die Artenanzahl benthischer Makroinvertebrata vermindern, bei 2000 mg/l werden Süßwasserorganismen geschädigt. Eine Reduzierung der
Chloridkonzentrationen ist im Gewässer nur durch
Verdünnung möglich.
Die Belastung der Fließgewässer wird in sieben Belastungsstufen eingeteilt (NLÖ, 1995):
Belastungsstufe I (< 200 mg/l Cl-):
Nicht oder sehr gering salzbelastet. Die natürliche
Flora und Fauna wird nicht beeinträchtigt. Für
anthropogen und geochemisch unbelastete Fließgewässer liegen im allgemeinen Cl- Konzentrationen
von < 30 mg/l Cl- vor. Bei sehr geringen Chloridkonzentrationen < 10 mg/l Cl- ist die Toxizität von
Nitrit für Fische erhöht .
Belastungsstufe I – II (200 – 400 mg/l Cl-):
Gering salzbelastet Die biologische Beeinträchtigung beginnt bei 250 mg/l, dann treten Schäden
an Wasserpflanzen auf: Sie verlieren ihr Chlorophyll,
werden gelb und sterben ab. In den Bewirtschaftungsplänen wird ein Chloridgehalt von < 200 mg/l
Cl- vorgeschrieben. Auf die aquatische Lebensgemeinschaft des Makrozoobenthons sind nur geringe
Auswirkungen zu erwarten. Vor allem fehlen empfindliche Arten aus der Gruppe der Plecopteren
(Steinfliegen) und Ephemeropteren (Eintagsfliegen);
Trichopteren (Köcherfliegenlarven) sind nicht betroffen. Die menschliche Geschmacksgrenze liegt bei
250mg/l Cl-. Die Trinkwasserverordnung (TVO) vom
05.12.1990 legt einen Grenzwert von 250 mg/l
fest.
Belastungsstufe II (400 - 1000 mg/l Cl-):
Mäßig salzbelastet. Deutlicher Artenrückgang. Auch
weniger empfindliche Organismen werden geschädigt. Insgesamt ist ein verarmter Organismenbestand zu erwarten. Die Insektenlarven beschränken sich auf Vertreter der Trichopteren (Köcherfliegen) aus der Familie Hydropsychidae sowie Zuckmücken (Chironomidae) und Kriebelmücken (Simuliidae). Die Verwendung zur Viehtränke ist problematisch. Salztolerante Arten treten auf.
Belastungsstufe II – III (1000 – 2500 mg/l Cl-):
Kritisch belastet. Stark verarmte Biozönosen zu
erwarten, da ab 2000 mg/l Cl- Süßwasserorganismen geschädigt werden. Massenentwicklung salztoleranter Organismen ( z.B. Gammarus tigrinis). Die
Fischfauna beschränkt sich auf ausgewachsene
(adulte) Tiere salztoleranter Arten.
Belastungsstufe III (2500 – 5000 mg/l Cl-):
Stark versalzen. Übergang zur biologischen Verödung der aquatischen Lebensgemeinschaften,
jedoch Massenentwicklung salztoleranter Organismen, bzw. Brackwasserorganismen wie Corophium
lacustre (Crustacea, Krebstiere). Die Fischfauna besteht im wesentlichen aus Stichling und Aal, der ein
katadromer Wanderfisch ist, d. h. die Laichablage
erfolgt im Meer. Der Grenzwert für Fischgewässer
liegt bei 3000 mg/l Cl-.
Belastungsstufe III – IV (5000 – 20000 mg/l Cl-):
Sehr stark versalzen. Kein Vorkommen von Süßwasserorganismen. Umfangreiche wasserwirtschaftliche
Schäden sind zu erwarten. Die Fischfauna besteht
Bezirksregierung Braunschweig
14
Gewässergütebericht 1998
Außenstelle Göttingen
__________________________________________________________________________________________________________
im wesentlichen aus Stichling und Aal. Die Nutzung
beschränkt sich auf die Schiffahrt.
Belastungsstufe IV (> 20000 mg/l Cl-):
Übermäßig versalzen. Vorherrschen mariner Bedingungen, Meerwasser.
Im Dezember 1995 hat der LAWA – Arbeitskreis
„Zielvorgaben“ einen Entwurf zur chemischen Gewässergüteklassifizierung veröffentlicht. Die folgende Tabelle 1 enthält die chemische Güteklassifizierung bezogen auf 7 chemische Gewässergüteklassen.
Tab. 1: Chemische Güteklassifizierung Fließgewässer
(LAWA – AK, 1995, Zielvorgaben)
Stoffname
Einheit
Gesamtstickstoff
Nitrat–N
Nitrit–N
Ammonium-N
Gesamtphospor
Ortho-Phospat-P
Sauerstoffgehalt
Chlorid
Sulfat
TOC
AOX
mg/l
mg/l
mg/l
mg/l
mg/l
mg/l
mg/l
mg/l
mg/l
mg/l
µg/l
Stoffbezogene chemische Gewässergüteklasse
I
I - II
II
II - III
III
III - IV
IV
<1
<1,5
<3
<6
<12
<24
>24
<1
<1,5
<2,5
<5
<10
<20
>20
<0,01 <0,05 <0,1
<0,2
<0,4
<0,8
>0,8
<0,04 <0,1
<0,3
<0,6
<1,2
<2,4
>2,4
<0,05 <0,08 <0,15 <0,3
<0,6
<1,2
>1,2
<0,02 <0,04 <0,1
<0,2
<0,4
<0,8
>0,8
>8
>8
>6
>5
>4
>2
<2
<25
<50
<100 <200 <400 <800 >800
<25
<50
<100 <200 <400 <800 >800
<2
<3
<5
<10
<20
<40
>40
`0`
<10
<25
<50
<100 <200 >200
Schwermetalle
Bei den zulässigen Schwermetallkonzentrationen ist
zu unterscheiden zwischen den allgemeinen Güteanforderungen für Fließgewässer und den Grenzwerten als Qualitätsziele aus fischbiologischer Sicht.
Cadmium und Quecksilber gelten als besonders
gefährliche Schwermetalle.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:
Tab. 2: Fischbiologische Qualitätsziele und allgemeine Güteanforderungen
Schwermetall
Fischbiologische Allgemeine GüteanQualitätsziele
forderungen Fließgewässer für GGK II
(AGA Güteklasse II)
Zink (µg/l)
50
< 300
Kupfer (µg/l)
10
< 40
8
< 30
Chromges (µg/l)
Nickel (µg/l)
30 - 50
< 30
Blei (µg/l)
5
< 20
Cadmium (µg/l)
1
<1
Quecksilber (µg/l)
0,05 *)
< 0,5
Eisen (mg/l)
-
≤2
(Aus Handbuch angewandte Limnologie, 11/96 und allgemeinen Güteanforderungen für Fließgewässer (LAWA,
NRW vom 03.07.1991)) *) für Fische als Nahrungsmittel
Die Grenzwerte aus fischbiologischer Sicht sind als
Zielvorgaben oder als Qualitätsziele zu betrachten.
Toxische Effekte sowie Anreicherung im Fischkörper
werden weitgehend verhindert, wenn diese Qualitätsziele (Grenzwerte) nicht überschritten werden.
Die Angaben beziehen sich auf mittelharte bis harte
Gewässer, in weichen Gewässern sind die Konzentrationen bedeutend niedriger anzusetzen.
Für die Beurteilung der Fischtoxizität ist nur der im
Wasser gelöste Schwermetallanteil heranzuziehen,
d.h. die Grenzwerte beziehen sich auf den als bioverfügbar geltenden, im Wasser gelösten Schwermetallgehalt.
Anzumerken ist, daß Qualitätsziele zum aquatischen
Ökosystem und Artenschutz zum Teil bedeutend
niedrigere Konzentrationen erfordern als aus fischbiologischer Sicht (s. Gewässergütebericht 1992, StAWA Göttingen).
Erläuterung zu den einzelnen Schwermetallen
Die Giftwirkung der Schwermetalle beruht darauf,
daß diese diejenigen Enzyme, die mit SH–Gruppen
versehen sind, in ihrer Wirkung hemmen (Schwermetalle sind daher oft Enzym - Inhibitoren).
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
15
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Zink
Blei
Die Toxizität nimmt mit zunehmender Wasserhärte
ab. Im Meer- und Süßwasser liegen durchschnittliche Konzentrationen zw. 1 bis 10 µg/l vor. 150 µg/l
Zn2+ wirken auf Forellen letal. Im Gegensatz zum
Menschen ist Zink für Fische außerordentlich toxisch. Daher sind die im Trinkwasser zulässigen
Zinkkonzentrationen (5 mg/l) für viele Fischarten
toxisch, weil Zink vor allem auch über die Kiemen
aufgenommen wird. Die Zinktoxizität ist bei niedrigen Wassertemperaturen höher.
Die Löslichkeit und damit die Toxizität ist in weichem Wasser bedeutend größer als in hartem. Gewässer mit mittlerer Wasserhärte schädigen Fische
kaum. Bleikontaminierte Fischnährtiere erhöhen die
Bleikonzentrationen im Fisch, was vor allem solche
Gewässer betrifft, deren Sedimente bleibelastet
sind. Konzentrationen > 100 µg/l (0,1 mg/l) hemmen die Selbstreinigung und schädigen niedere
Wasserorganismen. Bei Bleikonzentrationen von 0,2
bis 0,5 mg/l verarmt das Makrozoobenthon;
ab 0,5 mg/l wird die Nitrifikation im Gewässer gehemmt. Schwebstoffe absorbieren Blei. Die toxische
Wirkung des Bleis beruht auf der Enzymhemmung
des Hämoglobinstoffwechsels. Für Forellen und
Weißfische sind 0,3 mg/l tödlich.
Kupfer
Kupfer bildet im Wasser Komplexverbindungen und
adsorbiert an organische und anorganische Teilchen. Nur in Gewässern mit niedrigem pH-Wert und
geringer Wasserhärte liegt ein großer Kupferanteil
als freies Cu2+-Ion vor, dem die höchste Toxizität
zukommt. Mit zunehmender Härte nimmt die Toxizität ab. Die Kupferverbindung Kupfersulfat wirkt
ab 0,1 mg/l (100 µg/l) algizid.
Chromges
Bezüglich der Toxizität ist zwischen dreiwertigem
Cr(III) und sechswertigem Cr(VI) zu unterscheiden.
Chrom(VI) - Verbindungen sind ca. 100mal so giftig
wie dreiwertige. Für Gewässerproben ist jedoch
eine getrennte Erfassung nicht zweifelsfrei möglich.
Aus diesem Grunde wird in der Verwaltungsvorschrift nach § 7a WHG der Gesamtchromgehalt
angegeben.
Die Löslichkeit von Chrom(III) nimmt mit steigendem
pH-Wert ab (negativ pH-Wert korreliert). Unter
normalen Gewässerbedingungen (pH = 7 bis 8,5)
liegt Chrom(III) kaum gelöst vor, so daß die gesamte
gelöste Chrommenge in etwa der Chrom(VI)–
Konzentration entspricht.
Im Gegensatz zu Chrom(III) hängt die Toxizität von
Chrom(VI) nur geringfügig von der Wasserhärte ab,
wird aber stark vom pH-Wert beeinflußt. Wie andere Schwermetalle reichert sich Chrom im Sediment
an. Die natürliche Chromkonzentration in Flüssen
und Seen ist < 10 µg/l. Niedere Wasserorganismen
können durch Chromkonzentrationen > 100 µg/l
geschädigt werden.
Nickel
Die Toxizität von Nickel ist für Fische im allgemeinen
gering und nimmt mit zunehmender Wasserhärte
ab. In unbelasteten Fließgewässern sind im allgemeinen nur 0,3 µg/l gelöst (geogen bedingt).
Cadmium
Cadmium weist eine große Fischtoxizität auf, die
mit steigender Wasserhärte abnimmt. In Gewässern
mit niedrigen pH-Werten erhöht sich die Cadmiumtoxizität. Ab 0,1 mg/l wird die Selbstreinigungskraft
der Gewässer gehemmt. Bei einer Konzentration
von 0,2 µg/l werden niedere Wasserorganismen
bereits geschädigt.
Quecksilber
Aufgrund Methylierung anorganischen Quecksilbers
durch Mikroorganismen im Gewässer wirkt Quecksilber besonders stark toxisch, da organische Quecksilberkomponenten bedeutend giftiger sind als anorganische. So liegt in Fischen Quecksilber fast ausschließlich als Methyl-Quecksilber vor. Quecksilber
reichert sich in der Fischmuskulatur an. Besonders
gefährdet sind daher Fische, die in Stauräumen
leben.
Die Selbstreinigungskraft wird bereits ab einer Konzentration von 18 µg/l gehemmt, da der mikrobielle
Stoffwechsel aufgrund von Enzymhemmung durch
Quecksilber gestört wird.
Eisen
Eisen kann auf den alkalisch reagierenden Kiemen
der Fische oder auf dem Fischlaich ausfallen und
Schäden hervorrufen. Bei pH–Werten zw. 6,5 bis
7,5 können für Fische 0,9 mg/l gelöstes Eisen (Fe2+)
tödlich sein. Unter reduzierenden Bedingungen
(Anaerobie) liegt Eisen in zweiwertiger Form vor. Bei
Luftkontakt erfolgt eine Oxydation zum dreiwertigen, und es fällt Eisen (III) hydroxyd (Eisenocker)
aus.
Da gelöstes Eisen (Fe2+) für viele Wasserorganismen
toxisch ist, sollte die Konzentration von 2 mg/l nicht
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
16
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
überschritten werden. Ausgefälltes Eisen bildet
besiedlungsfeindliche Überzüge auf Gewässersubstraten.
Arsen
Arsen ist ein Halbmetall. Arsenkonzentrationen >
0,75 mg/l hemmen die Selbstreinigungskraft der
Gewässer. Auf Regenbogenforellen wirken 0,97
mg/l Arsen bei 96stündiger Einwirkungszeit tödlich.
Arsen reichert sich im Sediment an.
Schwermetalle/ Sedimente
Der in Fließgewässersedimenten enthaltene natürliche Schwermetallgehalt ist der folgenden Tabelle zu
entnehmen:
Abschnitt 5). Die AOX-Belastung der Oberflächengewässer beruht auf Einleitungen von Abwässern,
von Sickerwässern aus Deponien sowie auf Abschwemmungen aus der Landbewirtschaftung. Als
Grenzwert für Einleitungen in Oberflächengewässern steht z. Z. eine Konzentration von 1 mg/l AOX
bei Indirekteinleitern zur Diskussion (B. Streit, 1994).
4.1
Fischsterben
Das Niedersächsische Landesamt für Ökologie (NLÖ)
verfaßte 1998 eine Statistik über Fischsterben und
deren Ursachen in Niedersachsen.
Aus der folgenden Abbildung 1 sind Ursachen und
Anzahl der Fischsterben zu entnehmen.
Fischsterben in Niedersachsen
Tab. 3: Natürliche Gehalte (Backgroundgehalt)
von Schwermetallen
in der < 20 µm Flußsediment - Feinkornfraktion. (Mitteilungen NLÖ 7/ 98)
Industrie
kommunale Abwässer
sonstiges
Landwirtschaft
Element
Kupfer
Nickel
Zink
Blei
Cadmium
Quecksilber
Chrom
Backgroundgehalt in mg/ kg
20
30
100
25
0,3
0,2
80
Organische Schadstoffe
Unter den organischen Schadstoffen spielen Pestizide (Pflanzenschutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel) hinsichtlich der Belastung der Oberflächengewässer eine herausragende Rolle. Organische
Halogenverbindungen, insbesondere die organischen Chlorverbindungen sind dabei die häufigsten
Verbindungen. Man findet sie in Reinigungsmitteln,
Lösemitteln, Treibgas, Kühlflüssigkeiten, Feuerschutzmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln, u.a..
Analytisch werden organische Schadstoffe über
adsorbierbare organische Halogenverbindungen
(AOX) erfaßt: Unter AOX versteht man einen Summenparameter, der die Bestimmung (über Adsorption an Aktivkohle) aller im Wasser enthaltenen
organischen Halogenverbindungen ermöglicht.
Mehr als 10000 dieser Verbindungen (Pestizide,
Lösungsmittel, Kühlmittel, usw.) werden heute produziert. Als Richtwert für allgemeine Güteanforderungen an die Gewässergüteklasse II wurden 40
µg/l Cl- festgesetzt. Viele der AOX-Verbindungen
haben endokrine, d.h. hormonartige Wirkung (s.
Witterung/ Eisdecke
unbekannt
Sauerstoffmangel/
Wärme
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Anzahl der Fischsterben
Abb. 1: Fischsterben in Niedersachsen 1997
(NLÖ, 1998, persönliche Mitteilung.)
5.
Umweltgifte mit hormoneller
Wirkung (Endokrine Stoffe)
Wissenschaftler, vor allem auch der WWF, weisen
darauf hin, daß die seit 1950 erheblich gestiegene
Schadstoffbelastung durch Chemikalien zu einer
verminderten Fortpflanzungsfähigkeit bei Säugetieren, Reptilien, Vögeln und Fischen geführt hat. Vor
allem sind die Wirbeltiere, deren Nahrungsgrundlagen in Fließgewässer, Seen und Meeren liegen,
betroffen, aber auch der Mensch. Der Wirkungsmechanismus von Chemikalien mit endokriner, d. h.
hormoneller Wirkung, beruht darauf, daß das empfindliche Hormongleichgewicht gestört wird, indem
sie natürliche Sexualhormone nachahmen oder
blockieren. Die Folge ist, daß vor allem bei Jungtieren Vermännlichungs- bzw. Verweiblichungserscheinungen auftreten. Die meisten dieser Stoffe
wirken daher wie körpereigene Hormone, insbesondere wie das weibliche Hormon Östrogen. Bei
dem in letzter Zeit beobachteten Rückgang der
Spermienzahl beim Menschen wird als eine der
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
17
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Ursachen die Belastung durch Chemikalien mit
hormoneller Wirkung angenommen und diskutiert.
Gegenwärtig werden im menschlichen Körper
ca. 500 chemische Stoffe gefunden, die noch vor
80 Jahren unbekannt waren. Darunter sind Stoffe
mit endokriner Wirkung. Seit 1955 ist auch ein
Anstieg von Ovarienzysten beim Menschen zu beobachten.
Hormonell wirksame Chemikalien sind inzwischen im Grundwasser, in Oberflächengewässern
und in der Nahrung nachgewiesen worden. Unklar
ist jedoch noch, in welchem Ausmaß hormonell
wirksame Umweltchemikalien die Zunahme hormonabhängiger Krebserkrankungen und Beeinträchtigungen der männlichen Fortpflanzungsfähigkeit mit verursachen. Diese Pseudohormone stehen
auch im Verdacht, schon im embryonalen Zustand
Fehlentwicklungen der Geschlechtsorgane, des
Sexualverhaltens, des Nervensystems und des
Wachstums auszulösen.
Zu diesen endokrin wirkenden Stoffen (Pseudohormone) zählen insbesondere:
Phthalate
in PVC-Weichmachern, Klebern,
Farben und Kosmetika.
Bisphenol-A
Beschichtungen in Konservendosen, Rohren.
Alkylphenole
in Reinigungsmitteln und Kosmetika.
Pestizide
auf Obst und Gemüse.
OrganozinnVerbindungen
wie TBT (Tributylzinn) in Schiffsanstrichen als Antibewuchsmittel.
Das TBT sorgte dafür, daß die Wellhornschnecke
seit 1993 in der Nordsee verschwunden ist. Die
Erscheinung des Imposex (zusätzlich aufgesetztes
Geschlecht) zeigten 90 % der weiblichen Wellhornschnecken, d. h., die Weibchen entwickelten zusätzliche männliche Geschlechtsorgane und wurden
unfruchtbar.
Die meisten weitverbreiteten Umweltchemikalien
mit endokriner Wirkung sind die PCBs; aber auch
anorganische Stoffe wie die Schwermetalle Cadmium und Blei haben endokrine Wirkungen. All diese
Substanzen wirken insbesondere auf die Embryonalentwicklung schädigend, mit latent angelegten
Störungen (Krebs).
Zum Schutze der Umwelt angesichts von ca.
100000 Altstoffen und etwa 11000 gefährlichen
chlorchemischen Verbindungen (Organo-Halogene)
auf dem Markt wird gefordert, daß die Prüfanforderungen im Rahmen des Chemikaliengesetzes für
Pestizide um standardisierte Tests auf hormonelle
Wirkung ergänzt werden.
6.
6.1
Ökomorphologische Gewässerzustandskartierung
Grundlagen
Für eine umfassende Bewertung des ökologischen
Zustandes der Fließgewässer reicht die Kenntnis der
Gewässergüte allein nicht aus, da dieser ebenso von
der Gewässerstruktur (morphologische Beschaffenheit) geprägt wird. Die natürlichen Gewässerstrukturen sind, ähnlich wie die chemischen und biologischen Beschaffenheitsmerkmale, durch anthropogene Eingriffe vielfach grundlegend verändert worden. Diese Beeinträchtigungen sind vor allem auf
den Gewässerausbau zurückzuführen, der darauf
abzielte, Auenlandschaften vor allem für die Landbewirtschaftung nutzbar zu machen.
Leitbild für die ökomorphologische Bewertung
der Fließgewässer ist der heutige potentielle natürliche Zustand. Darunter ist der Zustand eines Fließgewässers in ungestörter, naturraumtypischer Ausprägung mit einer naturgemäßen Gewässerbettund Auedynamik zu verstehen, der vor allem durch
die Eigendynamik des Fließgewässers geprägt wird.
Dabei sind Uferverbau und Querbauwerke für das
Strukturbildungsvermögen maßgebend, die Auenutzung und der Uferstreifen, als Auedynamik, für
das Entwicklungspotential.
6.2
Gewässerstrukturgütekartierung
Für die Gewässerstrukturgütekarte wird ausschließlich der strukturelle Zustand erfaßt und bewertet.
Dabei werden die ökomorphologischen Merkmale
der Fließgewässer in zwei Teilsysteme untergliedert,
und zwar in die
Gewässerbettdynamik
und
Auedynamik
Aus beiden Teilsystemen mit den jeweiligen Teilwerten (1 – 7) für die Gewässerbettdynamik und die
Auedynamik wird dann die Gesamtbewertung der
Gewässerstrukturgüte ermittelt (LAWA Richtlinien,
August 1996).
Zur Beurteilung der Gewässerbettdynamik werden im Bergland folgende fünf Parameter herangezogen:
-
Linienführung,
Uferverbau,
Querbauwerke,
Gehölzsaum,
Abflußregelung.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
18
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Güteklasse 5
Zur Beurteilung der Auedynamik dienen folgende:
-
Hochwasserschutzbauwerke,
Ausuferungsvermögen,
Auenutzung,
Uferstreifen.
Aus der Gesamtbewertung ergeben sich dann die
Gewässerstrukturgüteklassen, die sich am Grad
der Beeinträchtigungen orientieren. Wie bei den
Gewässergüteklassen unterscheidet man sieben
Strukturgüteklassen. Das entscheidende Kriterium
für die Bewertung ist die Entwicklungsfähigkeit des
Gewässers.
In der folgenden Aufstellung sind die sieben Strukturgüteklassen definiert:
Güteklasse 1
”natürliche bis naturnahe Gewässerabschnitte”
Solche Gewässerabschnitte weisen in ihrer Gewässerbettdynamik und Auedynamik keine Veränderungen auf. Sie gehen mit dem Teilwert (1) in die
Gesamtbewertung ein.
”merklich geschädigte Gewässerabschnitte”
Eine Gewässerbettdynamik, die aufgrund von Linienveränderungen und baulichen Eingriffen nur
den Teilwert (5) aufweist, führt im Regelfall zur
Einstufung in diese Kategorie: Bei fehlendem
Entwicklungspotential in der Aue können auch
Abschnitte mit einem Gewässerbettdynamikteilwert
(4) in diese Klasse abgewertet werden; ebenso ist
eine Aufwertung des Teilwertes (6) durch eine
naturnahe Aue möglich.
Güteklasse 6
”deutlich geschädigte Gewässerabschnitte”
In ihrer Linienführung veränderte und durch massive
bauliche Eingriffe in ihrer dynamischen Eigenentwicklung beeinträchtigte Abschnitte fallen ebenso
unter diese Wertstufe wie in der Gewässerbettdynamik übermäßig veränderte Abschnitte, die durch
eine naturnahe Aue eine Stufe aufgewertet werden
können.
Güteklasse 7
Güteklasse 2
”übermäßig geschädigte Gewässerabschnitte”
”bedingt naturnahe Gewässerabschnitte”
Begradigte und verbaute Fließstrecken, in denen die
dynamische Eigenentwicklung zum Erliegen gekommen ist, sind auch dann noch als übermäßig
geschädigt anzusprechen, wenn die Aue nur mäßig
verändert sein sollte.
Die Gewässerbettdynamik ist höchstens mäßig verändert, wobei die Auedynamik in diesem Fall noch
naturnah sein muß.
Güteklasse 3
”mäßig beeinträchtigte Gewässerabschnitte”
Abschnitte, die entweder eine sehr gute Gewässerbettdynamik bei gleichzeitig eingeschränkter Auedynamik oder eine höchstens überwiegend veränderte Gewässerbettdynamik bei naturnaher Auedynamik aufweisen.
Güteklasse 4
”deutlich beeinträchtigte Gewässerabschnitte”
Die Güteklasse der Gewässerbettdynamik muß im
Regelfall zumindest den Wert ”überwiegend verändert” aufweisen. Nur eine naturnahe Aue kann
einen in diesem Teilgütewert noch schlechter bewerteten Abschnitt noch aufwerten. Umgekehrt
kann eine stark geschädigte Aue auch einen in der
Gewässerbettdynamik mit (3) bewerteten Abschnitt
zum Gesamtwert (4) abwerten.
Folgende Faktoren zeichnen ökologisch funktionierende, d. h. naturnahe Fließgewässer aus:
-
Eigendynamische Laufentwicklung (Anlandung,
Abbrüche),
-
Standortgerechter Bewuchs,
-
Längsdurchlässigkeit (ökologische Durchgängigkeit),
-
Biotopvernetzung durch Gewässerrandstreifen
(Pufferwirkung gegen oberflächige Abflüsse
und Niederschläge).
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
19
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Spezieller Teil
7.
Die Gewässergüte der Fließgewässer in Südniedersachsen
7.1
Gewässerkundliche Grunddaten
7.1.1
Wasserhaushalt der Jahre 1992 bis 1996
Das Niederschlagsdefizit und der Niederschlagsüberschuß in Prozent für die Jahre 1992 bis 1996 ergibt sich aufgrund der Abweichungen gegenüber dem monatlichen Mittelwert einer 30jährigen Niederschlagsreihe
(1961 – 1990).
Der langjährige mittlere Jahresniederschlag im Raum Göttingen liegt bei 644 mm.
Aus der folgenden Tabelle sind die Niederschläge der Jahre 1992 bis 1996, bezogen auf das langjährige Mittel
der monatlichen Niederschlagsmenge, zu entnehmen (Wetterdienst, Station Göttingen):
Tab. 4: Niederschläge der Jahre 1992 – 1996
1992
N-Defizit in %
Jan.
Feb.
23
42
N-Überschuß in %
März
Apr.
Mai
Juni
20
63
22
118
Juli
Aug.
Sep.
9
44
4
Okt.
Nov.
Dez.
6
65
111
Sep.
Okt.
Nov.
42
56
Aug.
Sep.
Okt.
21
60
Aug.
Sep.
9
78
Jan.
N-Defizit in %
Feb.
März
Apr.
24
67
23
N-Überschuß in % 158
Mai
Juni
Juli
28
30
Aug.
19
83
Dez.
Jahr
89
22
Dez.
Jahr
43
-
1994
Jan.
N-Defizit in %
Feb.
März
Apr.
Mai
190
66
26
Feb.
März
Apr.
Mai
40
26
63
N-Überschuß in % 53
Juni
Juli
20
67
Nov.
21
7
23
15
1995
Jan.
N-Defizit in %
1
N-Überschuß in % 66
Juni
Juli
46
45
29
Okt.
Nov.
Dez.
Jahr
87
25
62
4
-
1996
Jan.
N-Überschuß in %
2
1993
N-Defizit in %
Jahr
Feb.
97
19
März
Apr.
Mai
Juni
75
46
15
56
Juli
Aug.
Sep.
Okt.
Nov.
58
40
48
104
Dez.
Jahr
39
15
22
1992 war mit 2% Überschuß ein durchschnittliches Niederschlagsjahr. Hohe Niederschläge waren im Frühjahr (März) und
Herbst (November) zu verzeichnen.
1993 war ein niederschlagsreiches Jahr mit einem Jahresüberschuß von 22%. Besonders niederschlagsreich war der Januar
mit 158% Überschuß. Niederschlagsdefizite waren vor allem im Frühjahr zu verzeichnen.
1994 war ebenfalls ein niederschlagsreiches Jahr mit einen Überschuß von 15%. Hohe Niederschläge, die zu Überschwemmungen führten, erfolgten im März.
1995 war eher ein trockenes Jahr mit einem leichten Defizit von 4%.
1996 war ebenfalls ein niederschlagsarmes Jahr. Der Defizitanteil war mit 15% relativ hoch. Insbesondere waren die Monate Januar und März bis Juni ausgesprochen niederschlagsarm. Nur der Oktober konnte mit 104% Überschuß ein
noch stärkeres Defizit verhindern.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
20
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
7.1.2
Abflüsse
In der folgenden Tabelle sind die Abflüsse für das Jahr 1996 zusammengestellt:
Tab. 5 : Abflüsse von Fließgewässern Südniedersachsens, Stand 1996
Hauptwerte der Pegel (alphabetisch geordnet), Abflüsse in [m3/s]
Nr. Pegel
Gewässer
Aeo Jahresreihe HHQ
[Km²]
MHQ MQ
56
5
36
19
59
54
44
12
1
18
37
23
48
42
43
49
15
55
3
22
21
8
33
13
9
26
52
47
53
28
35
11
41
17
38
46
24
25
6
51
20
39
40
50
34
16
31
32
10
27
14
57
58
2
4
45
30
7
29
Schwülme
Oker
Rhume
Söse
Reiherbach
Fulda
Leine
Innerste
Ecker
Markau
Rhume
Oder
Gande
Garte
Leine
Leine
Nette
Weser
Radau
Sieber
Sieber
Grane
Eller
Innerste
Innerste
Lutter
Krummes Wasser
Leine
Werra
Oder
Rhume
Innerste
Dramme
Söse
Rhume
Leine
Oder
Sperrlutter
Oker
Ilme
Sieber
Leine
Wendebach
Ilme
Rhume
Söse
Hahle
Suhle
Innerste
Oder
Neile
Ahle
Schwülme
Ecker
Radau
Weende
Nathe
Oker
Zorge
40,2
31,2
895,0
210,0
30,8
6366
715,0
158,0
19,1
37,5
1115
42,9
95,4
86,3
633,0
2916
125,0
12442
18,3
129,0
69,2
22,4
96,8
212,0
72,1
15,9
61,8
990,0
5487
376,0
466,0
98,1
45,2
49,9
1176
882,0
53,6
27,3
94,1
149,0
44,5
321,0
30,2
63,6
7,9
24,2
184,0
85,2
85,0
154,0
59,9
79,9
281,0
76,6
57,5
1,1
32,2
150,0
31,9
5,41
0,48
17,30
0,84
74,80
11,60
22,60
3,95
2,18
0,33
371,00
58,10
75,10
6,45
17,00
2,41
5,59
0,22
7,86
1,41
103,00
15,40
19,20
0,92
15,30
0,83
9,49
0,73
54,00
5,39
180,00
31,90
14,20
1,43
627,00
114,00
7,39
0,43
34,70
2,48
30,70
2,12
keine Auswertung
9,51
0,85
19,90
2,53
15,30
1,12
5,71
0,37
17,20
0,66
82,50
8,81
263,00
50,70
71,00
6,27
28,30
5,24
12,40
1,62
4,46
0,34
6,02
0,79
116,00
17,60
80,30
8,33
8,82
1,75
10,00
0,40
10,30
2,01
19,10
2,15
23,30
1,53
27,30
2,70
5,51
0,12
8,68
0,98
3,47
2,11
12,70
0,64
18,10
1,17
5,95
0,59
19,30
1,50
19,30
3,20
8,18
0,56
17,60
1,37
37,40
3,47
5,78
0,55
11,90
0,81
0,47
0,16
4,40
0,21
15,00
2,83
7,96
0,70
Adelebsen
Altenau I
Berka / R
Berka / S
Bodenfelde
Bonaforth(Guntershausen)
Bovenden
Bredelem
Dreiherrenbrücke
Eisdorf
Elvershausen
Erikabrücke
Gandersheim
Gartemühle
Göttingen
Greene
Groß Rhüden
Hann.Münden
Harzburg I u. II
Hattorf
Herzberg I u.II
Herzog-Julius-Hütte
Hilkerode
Hohenrode
Hüttschental
Kupferhütte
Kuventhal
Leineturm
Letzter Heller
Lindau / O
Lindau / R
Lindthal I u.II
Mariengarten
Mariental
Northeim
Nörten-Hardenberg
Odertal I
Odertal II
Okertal I u.II
Oldendorf
Pionierbrücke
Reckershausen
Reinhausen
Relliehausen
Rhumspringe
Riefensbeek
Rollshausen / H
Rollshausen / S
Rote Klippe
Scharzfeld
Sehlde
Steimke
Vernawahlshausen
Vienenburg / E
Vienenburg / R
Weende
Westerode
Wöltingerode
Zorge
79/96
51/90
55/96
41/96
74/96
41/94
81/96
85/96
26/90
41/96
63/96
36/90
61/96
84/96
59/96
41/96
62/96
41/94
26/90
51/96
31/90
10,10
69,10
217,00
54,30
4,09
980,00
355,00
42,50
31,00
15,80
242,00
78,00
37,20
24,60
287,00
900,00
28,80
1540,00
30,40
90,00
143,00
62/96
51/96
41/90
73/90
62/96
81/96
41/94
80/96
84/96
67/90
64/96
36/90
94/96
81/96
41/90
31/90
61/90
62/96
31/90
64/96
71/96
74/96
55/96
36/90
62/96
73/96
64/90
51/90
85/96
62/96
67/96
86/96
64/96
95/96
73/96
78/96
68/96
27,00
59,40
49,50
16,20
46,50
199,00
605,00
136,00
43,20
41,50
14,40
38,50
153,00
320,00
122,00
57,00
53,30
36,90
87,00
133,00
64,40
18,30
6,28
55,00
70,00
20,10
62,50
51,00
17,80
43,60
69,10
15,70
32,20
0,76
19,90
57,90
23,00
MNQ NNQ Betreiber
0,21
0,08
4,55
1,51
0,07
16,40
2,28
0,91
0,04
0,43
6,03
0,10
0,16
0,33
1,86
12,00
0,39
35,60
0,09
0,17
0,30
0,13
0,01
2,68
0,75
0,01
7,36
1,39
0,33
0,00
0,13
3,41
0,03
0,01
0,12
0,96
6,42
0,10
18,70
0,04
0,01
0,08
0,27
0,69
0,13
0,04
0,09
2,86
14,20
1,55
2,73
0,62
0,09
0,16
6,93
2,64
0,18
0,03
1,10
0,54
0,26
0,67
0,02
0,22
1,54
0,07
0,37
0,26
0,20
1,15
0,13
0,52
1,29
0,11
0,15
0,08
0,07
1,46
0,09
0,16
0,07
0,04
0,00
0,01
1,81
5,10
0,24
2,16
0,15
0,02
0,00
5,72
1,58
0,00
0,00
0,80
0,26
0,12
0,21
0,00
0,07
0,95
0,01
0,21
0,16
0,05
0,00
0,05
0,16
0,85
0,03
0,03
0,07
0,01
0,78
0,04
Bez.Reg BS
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
WSA
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
WSA
HWW
Bez.Reg BS
HWW
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
HWW
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
WSA
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
HWW
Bez.Reg BS
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
HWW
HWW
HWW
Bez.Reg BS
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
HWW
HWW
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Bez.Reg BS
Pegelart
1
1
1
1
1
3
3
3
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
3
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
3
3
1
1
1
1
1
1
3
1
1
1
1
1
1
1
2
1
1
1
2
2
1
2
1
Pegelart: 1 = Hauptpegel; 2 = Ergänzungspegel; 3 = Betriebspegel
WSA = Wasser- und Schiffahrtsamt Hann. Münden; HWW = Harzwasserwerke Hildesheim; Bez.Reg. BS = Bezirksregierung
Braunschweig, Außenstelle Göttingen
Es bedeuten:
MNQ
NNQ
MHQ
HHQ
MQ
= Mittlerer Niedrigwasserabfluß
= Niedrigster Niedrigwasserabfluß
= Mittlerer Hochwasserabfluß
= Höchster Hochwasserabfluß
= Mittlerer Abfluß
Der Abfluß eines Flusses, d. h. die an einer
bestimmten Stelle abfließende Wassermenge, ist
das
sichtbare
Ergebnis
komplizierter
Zusammenhänge
zwischen
Niederschlag,
Versickerung und Verdunstung. Der Niederschlag
fließt zu ca. 10 % direkt in ein Gewässer,
versickert zu ca. 30 % im Boden und die restli-
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
21
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Boden und die restlichen 60 % verdunsten. Das versickernde Wasser gelangt ins Grundwasser und von
dort wieder in Flüsse und Bäche.
7.2
Einleiterüberwachung
Der Gewässerkundliche Landesdienst überwacht die
Einleitungen der kommunalen Klärwerke: Die industriellen und gewerblichen Klärwerke werden vom
NLÖ in Hildesheim überwacht. Lage und Ausbaugröße der jeweiligen Klärwerke sind in der Gewässergütekarte durch entsprechend angebrachte Symbole
gekennzeichnet (s. Anhang).
In der folgenden Tabelle sind die Mindestanforderungen von Kläranlagenabläufen, festgelegt im Anhang
1 der Rahmenabwasserverwaltungsvorschrift, enthalten.
Tab. 6: Mindestanforderungen von Kläranlagenabläufen nach den allgemeinen Regeln
der Technik
(Stand 21.03.1997)
Größenklasse
EGW
CSB (mg/l)
BSB5 (mg/l)
NH4+-N
(mg/l)
Nges
anorg(mg/l)
Pges (mg/l)
7.2.1
1
2
3
4
5
<1000
>100000
-
-
5001
bis
10000
90
20
10
(≥12oC)
-
10001 bis
100000
150
40
-
1000
bis
5000
110
25
-
90
20
10
(≥12o C)
18
75
15
10
(≥12oC)
18
-
-
-
2
1
Landkreis Göttingen
Im Landkreis Göttingen werden derzeit insgesamt 18
Kläranlagen mit Ausbaugrößen zw. 100 EW (Einwohnergleichwerte) und Göttingen mit 210000 EW betrieben. Die staatliche Überprüfung der Kläranlagenabläufe ergab, daß ein Großteil der Kläranlagen das
anfallende Abwasser entsprechend den rechtlichen
Reinigungsanforderungen reinigt. In drei Fällen (Göttingen-Leine, Rollshausen–Suhle, Bovenden–Weende)
verschlechtert sich die Gewässergüte der Vorfluter
nach Einleitung um eine Güteklasse, was in der Regel
auf die unzureichende N- bzw. P-Elimination (bei
Göttingen nur N–Elimination) zurückzuführen ist.
7.2.2
Landkreis Goslar
Im Landkreis Goslar werden derzeit 21 Kläranlagen
mit Ausbaugrößen zw. 350 EW (Einwohnergleichwerte) und 70000 EW (KA Innerstetal) betrieben.
Die staatliche Überprüfung der Kläranlagenabläufe ergab, daß die meisten Kläranlagen das anfallende Abwasser den rechtlichen Reinigungsanforderungen gemäß reinigen. In fünf Fällen verschlechtert sich die Gewässergüte der Vorfluter
nach Einleitung um eine Güteklasse:
-
Braunlage/ Warme Bode,
Hohegeiß/ Bärenbach,
Goslar–West/ Jerstedter Bach,
Klein Mahner/ Stobenbergbach,
Upen/ Neilebach.
Die Ursachen dafür sind in der Regel unzureichende N- und P- Elimination.
7.2.3
Landkreis Northeim
Im Landkreis Northeim werden derzeit 21 Kläranlagen mit Ausbaugrößen zw. 65 EW (Einwohnergleichwerte) und 60000 EW (KA Northeim) betrieben. Die staatliche Überprüfung der Kläranlagenabläufe ergab, daß bis auf wenige Ausnahmen
die Erlaubniswerte eingehalten werden.
7.2.4
Landkreis Osterode
Im Landkreis Osterode werden derzeit 7 Kläranlagen mit Ausbaugrößen zw. 12000 EW und 43300
EW (KA Osterode) betrieben.
Die staatliche Überprüfung der Kläranlagenabläufe ergab, daß die Erlaubniswerte größtenteils
eingehalten werden konnten. In drei Fällen (Herzberg/Sieber, Scharzfeld/Oder und Wulften/Oder)
verschlechterte sich die Gewässergüte der Vorfluter nach Einleitung um eine Gewässergüteklasse,
nachdem bei den betreffenden Kläranlagen die NElimination unzureichend war. Seit 1995 haben
die beiden Kläranlagen Wulften und Scharzfeld
eine N–Elimination.
7.3
Ergebnisse der biologisch–
ökologischen Fließgewässeruntersuchungen
(Hinweis: Die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen sind den Tabellen 13 - 28 im Anhang zu entnehmen.)
Fließgewässer werden nach ihrer wasserwirtschaftlichen Bedeutung rechtlich in drei Ordnungen eingeteilt:
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
22
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Gewässer 1. Ordnung
Gewässer 1. Ordnung sind wegen ihrer erheblichen
Bedeutung für die Wasserwirtschaft schiffbare Bundeswasserstraßen mit überregionaler Bedeutung, z.
B. Weser, Rhein, Elbe. Sie sind in einem entsprechenden Verzeichnis aufgeführt.
Gewässer 2. Ordnung
Gewässer 2. Ordnung sind die nicht zur 1. Ordnung
gehörenden Gewässer, die wegen ihrer überörtlichen
Bedeutung für das Gebiet eines Unterhaltungsverbandes in einem Verzeichnis aufgeführt sind, das die
Obere Wasserbehörde als Verordnung aufstellt (§ 67,
Nds. GVBL Nr.47, 1982).
Gewässer 3. Ordnung
Gewässer 3. Ordnung sind alle diejenigen oberirdischen Gewässer, die nicht Gewässer 1. oder 2. Ordnung sind. Ihre Unterhaltung obliegt den Eigentümern.
verschmutzt und weist die Güteklasse III auf (nach
Untersuchungen und Mitteilung des Staatlichen
Umweltamtes Sondershausen, Thüringen). Seit
Inbetriebnahme der Kläranlage Heiligenstadt (Thüringen), im November 1992 bzw. im März 1993
mit Stickstoff- und Phosphorelimination hat sich
die Gewässergüte der Leine ab Heiligenstadt bis
zur Landesgrenze zu Niedersachsen auf Grund
von biologischen und chemischen Untersuchungen gegenüber dem Gütezustand vor 1993 um
bis zu vier Güteklassen verbessert, so daß die Leine nunmehr mit der Güteklasse II niedersächsisches Gebiet erreicht.
Die Auswirkung der Kläranlage Heiligenstadt auf
die Leine bei Reckershausen hinsichtlich der NElimination geht aus der folgenden Abbildung
hervor:
mg/l
g/s
10
45
9
40
8
35
7
30
6
25
5
Unter der Gewässerunterhaltung wurde nach früheren Bestimmungen des WHG nur die Erhaltung eines
ordnungsgemäßen Zustandes für den Wasserabfluß
verstanden. Heute wurde die Unterhaltungspflicht so
umgestellt, daß nunmehr die ökologischen Funktionen des Gewässers stärker berücksichtigt werden,
und Eingriffe nur schonend durchzuführen sind.
7.3.1
Leine
Fließgewässer: 2. Ordnung.
Länge: Ca. 73 Km im Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: Sie nimmt direkt das Abwasser
von zwei kommunalen Kläranlagen auf:
KA Göttingen 210000 EW,
KA Beulshausen
8500 EW.
Gewässergüte: Landesgrenze bis zur KA Göttingen =
Güteklasse II, unterhalb KA Göttingen bis in etwa
Harste-Einmündung = Güteklasse II – III, unterhalb
Harste–Einmündung = Güteklasse II.
Fischereibiologische Zonierung: Von der Landesgrenze bis Bovenden Barbenregion, unterhalb Barben-/
Brassenregion.
Hinweis: Der von der Bezirksregierung Hannover 1989
herausgegebene Bewirtschaftungsplan Leine enthält Gewässernutzungsklassen. Die Zusammenstellung ist dem
Gewässergütebericht 1992 zu entnehmen.
Die Leine ist im Oberlauf, in Thüringen, oberhalb von
Leinefelde wegen ungereinigter kommunaler Abwässer (die anliegenden Gemeinden sind abwassertechnisch noch nicht ordnungsgerecht entsorgt) stark
20
4
15
3
2
10
1
5
0
0
1989
1990
NH4+-N (mg/l)
1991
1992
1993
NO3- -N (mg/l)
1994
1995
1996
FN anorg (g/s)
Abb. 2: Auswirkung der Kläranlage Heiligenstadt auf die Stickstoffbelastung der
Leine bei Reckershausen
Obwohl die Kläranlage Heiligenstadt Stickstoff zu
85 – 90% eliminiert, ist die Stickstofffracht in
Reckershausen nicht zurückgegangen, jedoch
erfolgte eine deutliche Reduzierung der NH4+Konzentration um 72%, was sich positiv auf den
Sauerstoffhaushalt der Leine auswirkt. Offenbar
gelangt auf der Fließstrecke zwischen Uder (Einleitungsstelle der Kläranlage Heiligenstadt) und Arenshausen Stickstoff aus diffusen Einleitungen
der Landbewirtschaftung bzw. der noch nicht
abwassertechnisch ordnungsgerecht entsorgten
Gemeinden wieder in die Leine, der dazu beiträgt,
daß die N anorg,- Fracht gegenüber dem Zustand
vor Inbetriebnahme der Kläranlage Heiligenstadt
unverändert bleibt. Den hohen Frachten von 1994
und 1995 lagen allerdings Hochwasserereignisse
zu Grunde (März ´94 und Januar ´95).
In Reckershausen ist die Leine mäßig organisch belastet (Güteklasse II Si = 2,26). Relativ hoch
ist aber die Nitratkonzentration, die 1996 im Jah-
Formatiert
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
23
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
resdurchschnitt bei 37 mg/l NO3- (8,4 mg/l NO3--N)
lag. Hinsichtlich der Besiedlung mit benthischen Makroinvertebrata traten gegenüber dem Zustand vor
Inbetriebnahme der Kläranlage Heiligenstadt folgende Änderungen auf:
Während noch im Jahre 1992 Schlechtwasseranzeiger wie Rollegel und Wasserasseln in großer Artendichte vorzufinden waren - für den Rollegel Erpobdella octoculata wurde 1992 die Abundanzziffer
Ai = 6 (viel) und für die Wasserassel Asellus aquaticus
noch mäßig bis viel Ai = 5 ermittelt - sind 1995 die
Rollegel nur in geringer Dichte (Ai = 3) und Asellus
gar nicht mehr vorgefunden worden: Zeichen einer
deutlichen Verbesserung der Gewässergüte, insbesondere was den Sauerstoffhaushalt der Leine betrifft. Ist bei Reckershausen Ammoniumstickstoff im
Jahresdurchschnitt 1996 noch mit 0,34 mg/l N gemessen worden, so waren 1996 im Jahresdurchschnitt an der Stegemühle, oberhalb der Göttinger
Kläranlage, nur noch 0,15 mg/l NH4+-N vorzufinden,
was einer Abnahme von ca. 56% entspricht (Nitrifikation, geringe N– Einträge).
Biologische Untersuchungen der Leine im September 1996, ca. 20 m oberhalb der Einleitung der
Göttinger Kläranlage, ergaben einen Saprobienindex
von Si = 2,13, d. h. Gewässergüteklasse II.
Die relativ hohe gemessene elektrische Leitfähigkeit
von ca. 1000 µS/cm oberhalb der Einleitung wird
überwiegend durch Sulfate verursacht, deren Konzentration bei durchschnittlich 190 mg/l S042- liegt, d.
h. die Leine ist geochemisch gesehen dem Sulfattyp
(CaSO4) zuzuordnen. Der BSB5 liegt zwischen 1,8 bis
3,8 mg/l O2, d. h. die Sauerstoffzehrung ist nur gering
bis mäßig.
Unterhalb der Göttinger Kläranlage verschlechtert sich die Gewässergüte der Leine auf die Güteklasse II – III. Ursache dafür ist die noch fehlende
Stickstoffelimination der Göttinger Kläranlage. Dadurch erhöht sich die Ammoniumkonzentration in der
Leine von 0,15 mg/l auf 1,39 mg/l NH4+-N (Jahresdurchschnitt GÜN-Meßstelle Bovenden, 1996). Da die
Nitritbelastung (NO2-, starkes Fischgift) der Leine
durch die noch fehlende Stickstoffelimination der
Göttinger Kläranlage kritisch ist, im Jahresdurchschnitt 1996 wurden 0,16 mg/l NO2—-N gemessen,
das sind 0,35 mg/l NO2- (Nitrit), ist die N-Elimination
auch wegen der Fischgiftigkeit des Nitrits begründet
und zwingend erforderlich. Trotz der, die Nitritgiftigkeit mindernden Chloridkonzentration von 56 mg/l
Cl- ist für die Fische die Belastung noch zu hoch. Eine
akute Toxizität des Nitrits ist jedoch nicht vorhanden,
die erst bei 1,30 mg/l NO2- (Cyprinidengewässer)
einträte.
Nachdem im Jahre 1991 die Göttinger Kläranlage mit einer Phosphatfällung ausgestattet wurde, ist
die Phosphatbelastung in der Leine deutlich zurückgegangen und nur noch gering: Sie liegt bei
0,12 mg/l Orthophosphat–Phosphor (0,18 mg/l
ges Phosphat-Phosphor), Jahresdurchschnitt 1996.
Die Abnahme der Phosphatbelastung - sie ging
um das 7fache zurück - wirkte sich positiv auf die
Gewässergüte der Leine aus. An der Gütemeßstelle Bovenden ist aufgrund der Besiedlung benthischer Makroinvertebrata eine deutliche Güteverbesserung festzustellen: Die Gutwasseranzeiger,
d. h. Bioindikatoren der Güteklasse II, weisen zusehends stärkere Dominanzen auf. Es ist damit zu
rechnen, daß bei erfolgter Stickstoffelimination
die Gewässergüte der Leine auch unterhalb der
Kläranlage Göttingen sich auf die Güteklasse II
verbessern kann (s. Gewässergütekarte 1997 im Anhang).
Die Sauerstoffzehrung (BSB5) durch biologisch
abbaubare organische Kohlenstoffverbindungen
zwischen dem Meßpunkt Stegemühle oberhalb
und Bovenden unterhalb der Göttinger Kläranlage
stellt sich wie folgt dar:
Meßpunkt
Stegemühle
Bovenden
Bovenden
Bovenden
Bovenden
Jahresdurchschnitt
BSB5 (mg/l)
1996
2,6
6,1
1995
5,4
1994
4,2
1990
9,5
Vergleicht man die BSB5-Konzentrationen in Bovenden von 1996 mit den Konzentrationen der
Jahre 1988 bis 1990, so stellt man fest, daß die
sauerstoffzehrende organische Belastung erheblich abgenommen hat, nachdem 1990 der Jahresdurchschnitt noch bei 9,5 mg/l BSB5 gelegen hatte. Auch liegt die TOC-Konzentration im Jahresdurchschnitt 1996 mit 3,6 mg/l deutlich unter
dem kritischen Belastungswert von 7,0 mg/l. Ebenso gehen von den Schwermetallen keine toxischen Belastungen aus (s. Tabelle 28 im Anhang,
Schwermetalle).
Die Belastung der Leine mit organischen Halogeniden (AOX), d. h. mit Pflanzenschutzmitteln
ist mit 12 µg/l Cl- im Bereich von NörtenHardenberg gering. Allerdings ist die Stickstoffbelastung der Leine, und zwar mit Ammonium, unterhalb der Einmündung des Beverbaches mit 1,1
bis 2,0 mg/l NH4+-N (April 1997) zu hoch, während oberhalb des Beverbachzuflusses Konzentrationen zw. 0,45 bis 1,5 mg/l NH4+-N gemessen
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
24
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
wurden, die aber ebenfalls stark belastet sind. Die
Kläranlage Nörten–Hardenberg, Vorfluter Beverbach,
führt zu einer weiteren Stickstoffbelastung (NH4+) der
Leine, jedoch nicht zu einer meßbaren CSB – Erhöhung: Oberhalb als auch unterhalb des Beverbachzuflusses liegt der CSB < 15 mg/l. Am Leineturm bei
Höckelheim weist die Leine einen Saprobienindex von
Si = 2,00 auf. Die Besiedlung mit benthischen
Makroinvertebrata ist außerordentlich mannigfaltig
(Summe Ai = 44); die Gewässergüteklasse ist II. So
kommt die Köcherfliege Lasiocephala basalis, die in
der „Roten Liste“ von Niedersachsen in die Gefährdungskategorie III, d. h. gefährdet, eingestuft ist, hier
in großer Häufigkeit vor (Abundanzziffer Ai = 5). In
chemischer Hinsicht, was den Stickstoff betrifft, weist
die Leine am Leineturm jedoch noch eine starke Belastung auf, nachdem im Jahresdurchschnitt 1996
Ammoniumstickstoff mit 1,25 mg/l vorlag. Hier
macht sich noch die fehlende N–Elimination vor allem
der Göttinger, aber auch der Bovender Kläranlage,
bemerkbar, die allerdings seit Ende 1996 eine N–
Elimination besitzt. Erst in Greene weist die Leine eine
geringere NH4+-N Konzentration auf, die im Jahresdurchschnitt 1996 bei 0,41 mg/l lag, was aber noch
nicht den Erfordernissen des Bewirtschaftungsplanes
Leine (NH4+-N = 0,3 mg/l) Rechnung trägt. Die Belastung mit organischen Halogeniden (AOX) ist mit 15,5
µg/l Cl- gering; die Gewässergüteklasse ist II.
Zusammenfassend ist zu sagen, daß sich die Gewässergüte der Leine gegenüber der Gütekarte 1992
vor allem unterhalb Nörten–Hardenbergs auf die
Güteklasse II verbesserte. Dies ist möglicherweise
auch im Zusammenhang mit dem verringerten Eintrag von Phosphaten durch die Göttinger Kläranlage
zu sehen. Problematisch bleibt aber nach wie vor
noch die Ammoniumbelastung. An folgenden
Meßstellen war die Ammoniumbelastung 1996 wie
folgt:
Ammoniumbelastung 1996
Meßstelle
Greene
Leineturm
Bovenden
Stegemühle
Reckershausen
0,0
0,2
0,4
0,6
NH4+-N (mg/l))
0,8
1,0
1,2
1,4
Abb. 3: Ammoniumstickstoffkonzentrationen
in der Leine, Jahresdurchschnitt 1996
In einigen Abschnitten weist die Leine gute
ökomorphologische
Strukturen
auf,
so
beispielsweise bei Elvese, wo auf Grund der
Gewässerbettund
Auedynamik
die
Strukturgüteklasse I ermittelt wurde. Auf einer,
allerdings nur kurzen, Strecke ist die Leine hier
ökomorphologisch natürlich bis naturnah strukOberhalb Göttingens liegen Strukturgüteklassen
turiert.
von III vor, wie bei Stockhausen, d. h. ökomorphologisch nur mäßig beeinträchtigt (s. allgemeiner Teil,
Kapitel 6).
Fischereibiologisch ist die Leine ab Landesgrenze
bis ungefähr Höhe Bovenden in die Barbenregion
und unterhalb in die Übergangsregion zur Brassenregion eingestuft.
Hinweis: Der chemische Gütezustand der Leine an den
GÜN–Meßstationen/ Meßstellen Reckershausen, Stegemühle, Leineturm, Bovenden und Greene ist auch den
Diagrammen, die sich im Anhang befinden, zu entnehmen.
7.3.1.1 Nebengewässer der Leine (ohne
Rhume und Ilme)
In der Tabelle 14 im Anhang sind die Gütedaten
von den Nebengewässern der Leine, die Rhume
und Ilme ausgenommen, zusammengefaßt. Insgesamt wurden 39 Nebengewässer der Leine an 61
Stellen biologisch und chemisch untersucht (s.
Gewässergütekarte 1997 im Anhang).
Schleierbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 3 Km.
Abwassereinleitungen: Keine.
Gewässergüte: Saprobienindex (1,66), Güteklasse
II.
Nach wie vor und gegenüber der Gewässergütekarte 1992 unverändert, ist der Schleierbach in die
Güteklasse II eingestuft.
Allerdings ist die Biozönose im Abschnitt Reiffenhausen/ Campingplatz an benthischen Makroinvertebrata verarmt. So fehlt beispielsweise der
Gemeine Flohkrebs (Gammarus pulex) als wichtiges Bindeglied in der Nahrungskette.
Die dominierenden Organismengruppen sind Arten aus den Ordnungen Eintagsfliegen und Köcherfliegen. Auffallend hoch ist jedoch die Nitratkonzentration mit 8,9 mg/l NO3--N entsprechend
39,4 mg/l NO3-.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
25
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Schneenbach
Fließgewässer II. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitungen: Keine.
Gewässergüte: Der Schneenbach weist durchgehend
Gewässergüteklasse II (mäßig belastet) auf. Analysen
im Hinblick auf AOX–Verbindungen (organische
Schadstoffe) ergaben nur eine geringe Belastung mit
11 µg/l Cl-.
Saubach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 5 Km.
Abwassereinleitungen: Keine.
Gewässergüte: Der Saubach ist im Quellbereich durch
landwirtschaftlichen Einfluß stark mit Ammonium
belastet (ca. 6 mg/l NH4+-N) und in die Güteklasse III
eingestuft.
Die Biozönose ist verödet. Im Unterlauf im Bereich
von Ballenhausen nimmt die Besiedlung mit benthischen Wirbellosen zu, jedoch ist sie insgesamt noch
verarmt. Im Zuge der natürlichen Selbstreinigung
reduziert sich die Ammoniumbelastung von 6,0 mg/l
NH4+-N im Oberlauf auf 0,6 mg/l NH4+-N im Unterlauf, was aber immer noch Gewässergüteklasse II – III
bedeutet (s. Gewässergütekarte im Anhang). Die dominierenden Indikatororganismen sind im Unterlauf der
Gemeine Flohkrebs und Köchfliegenlarven. Letztere
fehlen im Oberlauf jedoch völlig.
Wendebach
Der Wendebach ist bis zum Hochwasserrückhaltebecken mäßig organisch belastet und in die Güteklasse
II (Si = 1,83, Reinhausen), unterhalb des Rückhaltebeckens jedoch aufgrund der stark von der Stauhaltung
geprägten Biozönose in die Güteklasse II – III
(Si = 2,34, B 27) eingestuft. Andererseits weisen die
chemischen Wasserwerte den Wendebach auch unterhalb der Stauhaltung als nur mäßig organisch belastet aus: Es besteht daher in diesem Falle zwischen
dem biologischen und dem chemischen Befund keine
Übereinstimmung.
Dramme
Die Dramme, Fließgewässer II. Ordnung, ist auf ihrer
gesamten Fließstrecke in die Güteklasse II eingestuft.
An der Untersuchungsstelle (GÜN-Meßstelle Obernjesa) liegt eine nur schwache Besiedlung des Benthals
vor, das überwiegend aus Kleinschotter besteht, so
daß die Genauigkeitsanforderungen zur Berechnung
des Saprobienindex nicht immer erfüllt werden (∑ Ai
= 15, Si = 2,08, Obernjesa). Es sind weniger die fehlenden Arten, sondern die äußerst geringen Abundanzen, die die Dramme als relativ spärlich besiedelt
ausweisen. Vermutlich ist das sehr harte Wasser
(30 oGH) mit einem relativ hohen Sulfatgehalt von
durchschnittlich 218 mg/l SO42- besiedlungsfeindlich. Entsprechend hoch ist auch die elektrische
Leitfähigkeit (LF = 1003 µS/cm).
Wartangergraben
Der Wartangergraben, Fließgewässer II. Ordnung,
kann aufgrund seiner Wassertemperatur als sommerwarmes Gewässer eingestuft werden, wobei
stellenweise Höchsttemperaturen bis zu 25 oC
erreicht werden können. Entsprechend seiner
periodisch auftretenden, geringen Wasserführung
mit hohen Anteilen lenitischer Bezirke (Stillwasserzonen) ist seine Biozönose verarmt.
Garte
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 20 Km.
Abwassereinleitungen: Keine.
Gewässergüte: Saprobienindex 2,19, Gartemühle.
Die Garte ist vor allem im Unterlauf (Gartemühle)
nur dünn besiedelt (∑Ai = 19), was auf die hohe
Gesamthärte von 30 oGH mit einem hohen Sulfatgehalt von Ø 283 mg/l zurückzuführen ist, d. h.
das Gartewasser ist gipshaltig. Entsprechend hoch
ist auch die elektrische Leitfähigkeit von Ø 1014
µS/cm. Belastungen in Form von AOX–
Verbindungen und Schwermetallen sind nicht
festzustellen.
Die geringe Besiedlungsdichte im Unterlauf ist
weniger in der Artenvielfalt als vielmehr in der
Häufigkeit des Vorkommens einer Art zu sehen:
So ist die größte Abundanzziffer nur mit der Stufe
3 (wenig bis mittel) für die Eintagsfliege Baetis
vernus zu ermitteln.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
26
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Grundbach
Der Grundbach, Fließgewässer II. Ordnung, Länge ca.
10 Km, kann an der Untersuchungsstelle Rosdorf/
Freibad sowohl chemisch als auch biologisch positiv
beurteilt werden. Die Gewässergüteklasse ist II (Si =
1,92, Rosdorf/ Freibad). Das Makrozoobenthon besteht vorwiegend aus Gammariden (Bachflohkrebse),
verschiedene Arten von Köcherfliegen und vor allem
aus Wasserkäfern der Familie Elmidae (Hakenkäfer).
Die Besiedlungsdichte an Wirbellosen ist zufriedenstellend, wobei Gammarus pulex (Gemeiner Flohkrebs) massenhaft das Benthal besiedelt, wobei starker Fallaubeintrag durch die Hybridpappeln das Nahrungsangebot erhöht.
Schulwegsgraben
Der Schulwegsgraben in Göttingen, Fließgewässer III.
Ordnung, ist chemisch gering belastet, die Besiedlung
mit benthischen Makroinvertebrata (wirbellose Wassertiere) ist jedoch nicht zufriedenstellend, so daß er
als biozönotisch verarmt eingestuft werden muß,
wobei Taxa (Organismengruppen) auftreten, die kritische organische Belastungen, (Gewässergüteklasse II
– III) anzeigen, so die Wasserassel (Asellus aquaticus)
und der Rollegel (Erpobdella octoculata). Die Verarmung an Wirbellosen ist vor allem auf die ökomorphologisch merklich geschädigten Gewässerstrukturen zurückzuführen, was allerdings siedlungsbedingt
ist.
Grone
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitungen: Betriebsabwasser, Saline.
Gewässergüte: Saprobienindex 2,01, Güteklasse II.
Die Grone in Göttingen ist auf ihrer gesamten Fließstrecke nur gering bis mäßig organisch belastet. Vermutlich erfährt sie durch Betriebsabwässer eine gewisse Aufsalzung. Diese ist aber noch unbedenklich,
da die Chloridwerte mit 87 mg/l Cl- noch im gering
belasteten Bereich liegen. An der Untersuchungsstelle
am Tierheim weist die Grone eine gerade noch zufriedenstellende Artenvielfalt auf, wobei die Köchfliegenart Hydropsyche siltalai in großen Abundanzen
die dominierende Art ist, gefolgt von dem Gemeinen
Flohkrebs.
Rehbach
Der Rehbach, Fließgewässer III. Ordnung, weist mit
einem Saprobienindex von Si = 2,48 die Gewässergüteklasse II - III auf. Vom biologischen Zustandsbild her
ist er bedeutend schlechter einzustufen, nämlich Güteklasse II – III, als von den chemischen Wasserwer-
ten, die nur eine gering bis mäßige organische
Belastung anzeigen, zu erwarten wäre. Die Chloridkonzentration von 70 mg/l wirkt sich noch nicht
belastend auf die insgesamt nicht zufriedenstellende Biozönose des Makrozoobenthons aus.
Möglicherweise verhindert die siedlungsbedingt
merklich geschädigte Gewässerstruktur die Bildung einer vielfältigen Biozönose. Im Oberlauf
fällt der Rehbach periodisch trocken.
Elliehäuser Bach
Der Elliehäuser Bach ist in die Gewässergüteklasse
II –III eingestuft (Si = 2,43). Der kritische Belastungszustand kann allerdings durch die chemische
Wasseranalyse nicht bestätigt werden (Stichproben). Nach diesen ist der Elliehäuser Bach zwar
nur gering belastet, jedoch sind Schlechtwasseranzeiger wie der Rollegel (Erpobdella octoculata)
und der Egel (Helobdella stagnalis) in relativ hohen
Abundanzen anzutreffen, die langfristig kritische
Belastungen anzeigen.
Gallwiesengraben
Der Gallwiesengraben in Göttingen ist nur mäßig
organisch belastet (Si = 1,90). Die Nitratstickstoffkonzentration von 6,4 mg/l NO3—-N entsprechend
28 mg/l Nitrat läßt auf diffuse Einleitungen schließen. Die Artenvielfalt ist nur spärlich. Dominant
sind die in Massen auftretenden Gemeinen Flohkrebse, die bestandsbildend sind, gefolgt von der
lebendgebärenden Wasserschnecke Potamopyrgus jenkinsi, einer salztoleranten Art, jedoch
Saprobier für kritische organische Belastungen.
Lutter
Die Lutter, Fließgewässer II. Ordnung, ist mit einem Saprobienindex von Si = 2,25 gerade noch in
die Gewässergüteklasse II einzustufen. Im Bereich
der Mündung in die Leine muß die Lutter hinsichtlich des Makrozoobenthons als stark verarmt eingestuft werden (∑Ai = 8), weil die ökomorphologische Beschaffenheit der Lutter hinsichtlich der
dynamischen Eigenentwickung beeinträchtigt
bzw. nicht möglich ist. Insbesondere betrifft dies
den aquatischen Bereich. Im Oberlauf ist die Lutter
fischereibiologisch in die Forellenregion eingestuft,
d. h. sie ist ein Salmonidengewässer.
Weende
Die Weende, Fließgewässer II. Ordnung, ist oberhalb der Kläranlage Bovenden in die Güteklasse II
und unterhalb der Kläranlage Bovenden in die
Güteklasse II – III eingestuft. Bis 1996 war die
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
27
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Weende unterhalb der Kläranlage Bovenden mit
Stickstoff noch kritisch belastet (NH4+-N = 0,98 mg/l),
da die Kläranlage Bovenden erst ab Ende 1996 mit
einer N–Elimination ausgestattet wurde. Im Bereich
von Weendespring entspricht die chemische Wasserbeschaffenheit, die keine organische Belastung aufweist, nicht ganz dem Bild der vorgefundenen Biozönose, welche die Güteklasse II (Si = 1,95) anzeigt.
Dieser scheinbare Widerspruch ist mitunter Folge der
auf diesem Abschnitt siedlungsbedingt beeinträchtigten morphologischen Struktur der Weende.
ches nicht beeinflußt, bleibt die organische Belastung mäßig und unverändert, d. h. Gewässergüteklasse II. Im weiteren Verlauf verschlechtert sich
die Gewässergüte und zwar unterhalb der Kläranlage Angerstein wieder auf die Gewässergüteklasse II – III: Sehr hoch ist die Belastung mit Chlorkohlenwasserstoffen, den sogenannten AOX–
Verbindungen, und zwar mit einer Konzentration
von 191 µg/l Cl-! Fischereibiologisch ist der Rodebach auf seiner gesamten Fließstrecke Forellenregion.
Harste
Espolde
Die Harste, Fließgewässer II. Ordnung, weist auf der
gesamten Fließstrecke die Güteklasse II auf. Auf dem
Fließabschnitt bei Emmenhausen ist die Harste mit
Nitrat relativ hoch belastet: 48 mg/l NO3-. Hinsichtlich
der Besiedlung mit benthischen Makroorganismen
sind keine Besonderheiten festzustellen; sie entspricht
der Güteklasse II (Si = 1,98, Emmenhausen).
Die Espolde, Fließgewässer II. Ordnung, mit einer
Länge von ca.15 Km, ist frei von Abwassereinleitungen. Sie weist auf ihrer gesamten Fließstrecke
die Güteklasse II auf. Im Fließgewässerschutzsystem ist sie als Hauptgewässer 2. Priorität aufgeführt und soll danach den Fließgewässertyp der
naturräumlichen Region, nämlich des Weser- und
Leineberglandes, im Einzugsbereich des Verbindungsgewässers, der Leine, repräsentieren, was
aber nur teilweise der Fall ist. Vor allem ist der
Oberlauf der Espolde zwischen den Orten Espol
und Üssinghausen ökomorphologisch geschädigt.
Bei Espol ist das Benthon verarmt. Naturnahe
Gewässerabschnitte findet man vor allem im Mittellauf der Espolde. Chemisch ist die Espolde frei
von belastenden Schwermetallen. Fischereibiologisch ist sie als Forellenregion ausgewiesen. Das
Makrozoobenthon ist vielfältig (Meßstelle bei
Nörten – Hardenberg).
Rodebach
Der Rodebach, Fließgewässer II. Ordnung, wird durch
eine Industriekläranlage und eine kommunale Kläranlage
belastet;
Er
weist
Güteklassen
II - III und II auf. Schon im Oberlauf ist er im Abschnitt
Billingshausen kritisch belastet (Güteklasse II – III); das
Makrozoobenthon weist keine Artenvielfalt auf. Auffallend hoch ist hier die Sulfatkonzentration von 340
mg/l SO42-, entsprechend hoch auch die Gesamthärte
mit 36 oGH. Die relativ hohe elektrische Leitfähigkeit
von 1120 µS/cm bei Billingshausen wird durch den
hohen Gipsanteil im Wasser verursacht, während die
Belastung mit Chloriden, die im natürlichen Konzentrationsbereich von 17 mg/l liegen, gering ist. Bei Reyershausen gelangt chloridhaltiges Abwasser in den
Rodebach, das den ursprünglich niedrigen Chloridgehalt (< 30 mg/l Cl-) auf 580 mg/l Cl- erhöht, so daß
die elektrische Leitfähigkeit auf einen relativ hohen
Wert von 2700 µS/cm ansteigt. Die Belastung mit
AOX–Verbindungen ist mit 105 µg/l Cl- ebenfalls
hoch. Die Einleitung der Chloridabwässer in den Rodebach führt dazu, daß das Makrozoobenthon sich
nahezu um die Hälfte dezimiert, dementsprechend ist
unterhalb der Einleitung nur eine schwache Besiedlung festzustellen. Vor allen Dingen beeinträchtigt die
Chlorideinleitung den Bestand an Köcherfliegenlarven
(Rhyacophilaarten), die unterhalb nur als Zufallsfunde
anzutreffen sind. Andererseits ist aber festzuhalten,
daß der Bestand an Gemeinen Flohkrebsen durch die
Salzeinleitung, vor allem mit Chloriden, nicht beeinträchtigt wird: Auch unterhalb der Einleitung kommen hohe Abundanzen von Gammariden vor. Da die
Salzbelastung den Sauerstoffhaushalt des Rodeba-
Schöttelbach
Der Schöttelbach, Fließgewässer III. Ordnung,
Nebengewässer der Espolde, ist mäßig belastet.
Die Besiedlung mit benthischen Makroorganismen
ist im großen und ganzen unbeeinträchtigt. Vor
allem sind es die Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven, die in relativ großer Artenvielfalt vorzufinden sind (Untersuchungsstelle Hardegsen),
obwohl der Schöttelbach mit 350 mg/l SO42- entsprechend einer Gesamthärte von 24 oGH verhältnismäßig hohe Sulfatkonzentrationen aufweist. Er
ist daher ein Fließgewässer des Sulfattyps. Chemisch ist der Schöttelbach nur sehr gering organisch belastet, d. h. Ammoniumkonzentrationen
liegen < 0,05 mg/l und der TOC bei 2,5 mg/l.
Krummelbach
Der Krummelbach ist ebenfalls stark mit Sulfat
belastet (750 mg/l). Entsprechend hoch ist die
Leitfähigkeit mit 1557 µS/cm. Die organische Belastung hingegen ist nur gering.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
28
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Rauschenwasser
Das Rauschenwasser ist vom geochemischen Fließgewässertyp her ein Sulfatgewässer, d. h. sein Wasser
ist gipshaltig: Die Sulfatkonzentration ist mit 840 mg/l
sehr hoch. Sinterbildung, d. h. mineralische Abscheidungen auf Substraten, aber auch auf tierischen Organismen wie z. B. auf Elmis maugetii (Hakenkäfer),
treten auf. An benthischen Makroorganismen finden
nur wenige Arten Überlebensmöglichkeiten. Zu ihnen
zählen: Gammarus pulex (mittlere Häufigkeit, Ai = 4),
Beatis rhodani (Eintagsfliegenlarve, Ai = 4) und der
Hakenkäfer Elmis maugetii, der die höchsten Abundanzen aufweist und dominiert (Ai = 6). Aus chemischer Sicht ist die organische Belastung des Rauschenwassers sehr gering. Die hohe elektrische Leitfähigkeit von 1875 µS/cm wird vor allem durch Calcium und Sulfat hervorgerufen.
Ummelbach
Der Ummelbach, Fließgewässer II. Ordnung, hat im
Oberlauf die Gewässergüteklasse II – III, im Unterlauf
II. Im Oberlauf bei Behrensen liegt eine verarmte Biozönose vor (∑Ai = 12). Aus chemischer Sicht ist nur
eine mäßige organische Belastung (TOC = 6,7 mg/l C)
festzustellen. Eine erhöhte Salzbelastung ist nicht
vorhanden (SO42- = 120 mg/l).
Bühlsche Beek
Die Bühlsche Beek, Fließgewässer III. Ordnung, kann
unterhalb der Kläranlage Bühle aufgrund der Zusammensetzung des Makrozoobenthons zwar in die Güteklasse II (Si = 2,11) eingestuft werden, die chemischen Wasserwerte zeigen aber an, daß die Bühle
durch die Kläranlage mit Stickstoff und Phosphor
derart stark belastet wird, daß z. B. Nitrit in fischtoxischen Konzentrationen vorliegt (NO2--N = 1,1 mg/l)
und Phosphor die Güteanforderungen für Güteklasse
II erheblich übersteigt.
Moore
Die Moore ist auf ihrer gesamten Fließstrecke nur
mäßig organisch belastet, d. h. Güteklasse II. Die
Kläranlage Moringen erhöht nur unwesentlich die
Stickstoff- und Phosphorkonzentrationen, die auch
unterhalb der Kläranlage nur im gering belasteten
Bereich liegen. Im Bereich von Höckelheim ist die
Besiedlung mit benthischen Makroorganismen am
ausgeprägtesten. Fischereibiologisch ist die Moore
auf Ihrer gesamten Fließstrecke als Salmonidengewässer (Forellenregion) ausgewiesen.
Krummel
Die Krummel, Nebengewässer der Moore, ist mäßig belastet. Am Emilienhof liegt ein Saprobienindex von Si = 1,82 vor. Dominierende Leitorganismen sind der Gemeine Flohkrebs aus der Güteklasse II und der Hakenkäfer (Elmis maugetii) aus
der Güteklasse I – II.
Stöckheimer Bach
Der Stöckheimer Bach ist insbesondere wegen des
relativ hohen Salzgehaltes (SO42- = 470 mg/l) an
benthischen Makroorganismen verarmt und u. a.
auch aus diesem Grunde in die Güteklasse II – III
eingestuft. Die Stickstoff- und Phosphorbelastung
ist jedoch gering. Geochemisch ist der Stöckheimer Bach dem Sulfattyp zuzuordnen.
Wambach
Der Wambach bei Rittierode ist nunmehr auch im
Mündungsbereich in die Güteklasse II eingestuft
(Si = 1,90). Er hat sich um eine Güteklasse verbessert.
Aue
Die Aue wurde im Juli 1994 zwar durch einen
Gülleunfall in einem Schweinemastbetrieb bei
Dögerode über den Hellebach kurzfristig mit
Stickstoff hoch belastet, was aber keine nachhaltigen Auswirkungen zur Folge hatte, so daß die
Aue auf ihrer gesamten Fließstrecke in die Güteklasse II eingestuft werden konnte (Si = 2,09, Opperhausen).
Fischereibiologisch kann die Aue wegen anthropogener Maßnahmen in keine Fischzone eingeordnet werden.
Hellebach
Der Hellebach, der im Juli 1994 mit ca. 1000 m3
Schweinegülle aufgrund eines Unfalls in einem
Schweinemastbetrieb bei Dögerode mit Stickstoff
(Ammoniak) so stark belastet wurde (s. Aue), daß
er unmittelbar darauf verödete (totale Schädigung
des Makrozoobenthons), hat sich mittlerweile
wieder so besiedelt, daß er zwar noch als verarmt
an benthischen Makroorganismen aber seitens der
Belastung als nur mäßig organisch belastet eingestuft werden konnte (Güteklasse II). Gemeine
Flohkrebse besiedeln in großer Artenfülle (Ai = 6)
das Lithal, während andere Organismengruppen
wie Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven noch
fehlen. Vereinzelt sind Wasserkäfer und Strudelwürmer (Dugesia gonocephala) anzutreffen.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
29
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Gande
Wolperoder Bach
Die Gande, Fließgewässer II. Ordnung, ist auf ihrer
gesamten, ca. 17 Km langen Fließstrecke unverändert
in die Güteklasse II eingestuft. Allerdings ist sie im
Unterlauf bei Kreiensen mit Salzen (Chloride und
Sulfate) so hoch belastet, daß die elektrische Leitfähigkeit auf 1247 µS/cm ansteigt, während im Abschnitt bei Altgandersheim eine geringere Salzkonzentration vorhanden ist (LF = 755 µS/cm). Die Kläranlage Bad Gandersheim führt zwar zu einer Erhöhung der Stickstoffbelastung und zwar von 0,09 mg/l
NH4+-N auf 0,19 mg/l NH4+-N (Ammoniumstickstoff),
diese Konzentration ist aber noch als gering bis mäßig belastend einzustufen und führt nicht zu einer
Güteverschlechterung. Die Gande ist fischereibiologisch auf ihrer gesamten Fließstrecke als Salmonidengewässer ausgewiesen.
Der Wolperoder Bach war im Jahre 1993 mit hohen Ammoniumkonzentrationen belastet (NH4+-N
= 1,2 mg/l), so daß er in die Güteklasse III eingestuft wurde. Der biologische Befund bestätigte die
hohe organische Belastung mit häuslichem Abwasser: Verödung. Mittlerweile wird der Ort Wolperode abwassertechnisch ordnungsgerecht entsorgt, so daß sich eine Belebung des Baches einstellen dürfte.
Aue
Die Aue, (Nebengewässer der Gande, Fließgewässer
III. Ordnung) hat sich von der Güteklasse II – III auf II
verbessert. Der Makroindex liegt bei Si = 2,21. Ökomorphologisch ist die Aue jedoch nur als bedingt
naturnah einzustufen.
Eterna
Die Eterna ist jetzt auch im Abschnittsbereich unterhalb von Hachenhausen nur mäßig belastet und hat
sich gegenüber dem Stand der letzten Gütekarte
1992 um eine Güteklasse auf II verbessert (Si = 2,11).
Aus fischereibiologischer Sicht ist die Eterna in die
Forellenregion (Salmonidengewässer) eingestuft.
Mahmilch
Die Mahmilch ist kurz unterhalb von Heckenbeck an
benthischen Makroorganismen stark verarmt (∑Ai =
7), wobei als Ursache Abwassereinleitungen auszuschließen sind, da der Ort abwassertechnisch ordnungsgerecht entsorgt wird. Der naturferne ökomorphologische Zustand, der Einfluß der Landbewirtschaftung sowie geringe Wasserführung auf diesem
Abschnitt können als Ursache in Betracht gezogen
werden.
Meine
Die Meine weist zwei Güteklassen auf: ab ca. 500 m
oberhalb der Tümpelquelle Güteklasse I – II, im Bereich der Tümpelquelle und bis zur Mündung Güteklasse II. Relativ hoch ist die Nitratkonzentration, die
zwischen 9,3 – 10,2 mg/l NO3-N entsprechend zwischen 41 – 45 mg/l NO3- liegt. Diese hohe Nitratbelastung ist auf landwirtschaftlichen Einfluß zurückzuführen, da keine andersartigen Einleitungen vorliegen.
7.3.2
Rhume
Die Rhume, (ca. 42 Km Fließstrecke) weist auf
ihrer gesamten Fließstrecke die Güteklasse II auf,
wobei allerdings im Abschnitt Lindau oberhalb
und unterhalb der dortigen Wehranlage Gewässergütebeeinträchtigungen festzustellen sind, die
von Verarmung bis fast zur kritischen Belastung
reichen. Biologische Untersuchungen der Rhume
in Lindau 1994 und 1995 oberhalb und unterhalb
des Wehres im Rahmen einer Grundlagenerhebung zum Zwecke der ökologischen Umgestaltung des Wehres (Renaturierung) mit dem Ziel der
ökologischen Durchgängigkeit für Kleinlebewesen
haben ergeben, daß die Besiedlung mit Wirbellosen vor allem im Staubereich äußert schwach
ausgeprägt ist. Dies betrifft Artenvielfalt und Häufigkeit (Abundanz) gleichermaßen. Die größte
Besiedlungsdichte ist daher oberhalb der Auswirkung des Staus bei Bilshausen anzutreffen, während die stärkste Beeinträchtigung der Besiedlung
kurz oberhalb des Wehres vorhanden ist. Die Defizite biozönotischer Artenvielfalt liegen gegenüber
der Referenzstelle oberhalb des Staubereichs (Bilshausen) bei bis zu 40 %. Die Ursache der Artenverarmung benthischer Makroinvertebrata wird
vor allem der Strukturarmut des Benthals zugeschrieben. Die Bedeutung der Fließgeschwindigkeit demgegenüber wird nicht so hoch eingeschätzt. Diese Feststellungen konnten auch anhand der Ergebnisse von Elektrobefischungen
bestätigt werden. An der GÜN–Meßstation Northeim sind die chemischen Gütedaten der Tabelle
15 im Anhang zu entnehmen.
Abwassereinleitungen: An der Rhume befinden
sich folgende Kläranlagen (Direkteinleiter):
Kläranlage Northeim
(60000 EW Ausbaugr.),
Kläranlage Elvershausen (18750 EW Ausbaugr.),
Kläranlage Gieboldehausen
(13000 EW Ausbaugr.),
Kläranlage Rüdershausen (14900 EW Ausbaugr.)
und die Papierfabrik Rhumspringe.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
30
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Nach dem Bewirtschaftungsplan Leine sind Nutzungsklassen aufgrund vorhandener Nutzungsansprüche vorgegeben. Danach ist die Rhume von der
Quelle bis zur Oder in die Nutzungsklasse A, unterhalb des Oderzuflusses bis zur Mündung in die Leine
in die Nutzungsklasse B eingeteilt.
Folgende Kriterien werden den Nutzungsklassen zugeschrieben:
-
Nutzungsklasse A: U. a. Salmonidengewässer,
Güteklasse I – II,
Nutzungsklasse B: U. a. Cyprinidengewässer,
Güteklasse II, ökologische Mindestqualität.
Gewässergüte: Die Rhume ist auf ihrer gesamten
Fließstrecke organisch mäßig belastet und hat die
Güteklasse II. Die Auflagen des Bewirtschaftungsplanes Leine, Nutzungsklasse A bis zur Oder, werden nur
bis kurz unterhalb der Ellereinmündung erfüllt, und
zwar nur hinsichtlich des Salmonidengewässers, nicht
jedoch was die Güteklasse I – II betrifft.
Die Kläranlage Rüdershausen trägt nicht zu einer
Güteverschlechterung der Rhume bei. Die Ammoniumkonzentrationen bleiben unterhalb der Einleitung
nahezu unverändert (0,11 bis 0,12 mg/l NH4+-N).
Etwas erhöht ist jedoch die Phosphatkonzentration,
die mit 0,15 mg/l Pges nur knapp die Anforderungen
der Güteklasse I – II (< 0,1 mg/l Pges) verfehlt.
Fischereibiologisch befindet sich die Rhume unterhalb
der Söseeinmündung im Übergang von der Barbenzur Brassenregion, zwischen dem Abschnitt Hahlezufluß und Söse liegt die Barbenregion vor.
7.3.2.1 Nebengewässer der Rhume (ohne
Oder, Sieber und Söse)
Denkershäuser Teich
Der Denkershausener Teich erfährt durch die Düne
einen Nährstoffeintrag, insbesondere durch Phosphat
(0,29 mg/l PO4-P). Der Teich dürfte natürlicherweise
eutroph sein, d. h. nährstoffreich (Flachsee). Die Ablaufkonzentration an Ammoniumstickstoff liegt bei
0,32 mg/l, was auf Fließgewässer übertragen kritisch
belastet bedeuten würde.
Mühlenbach
Der Mühlenbach in Hammenstedt ist nur mäßig belastet, d. h. Güteklasse II. Auch bestätigen die chemischen Analysen den guten biologischen Befund. Mit
der summierten Abundanzziffer 33 besitzt er eine
große Artenvielfalt, wobei Köcherfliegenlarven, aber
auch Egel dominieren. Im Mühlenbach ist die
Köcherfliegenlarve der Art Lasiocephala basalis
heimisch, eine Art, die nach der „ Roten Liste “ in
die Gefährdungskategorie III, d. h. gefährdet,
eingestuft ist.
Katlenbach
Der Katlenbach, Fließgewässer II. Ordnung, ist mit
Gemeinen Flohkrebsen, die massenhaft anzutreffen sind sowie mit vereinzelt vorkommenden Köcherfliegenlarven zwar gerade noch befriedigend
besiedelt, die chemischen Wasserwerte zeigen
jedoch nur mäßig belastende Werte an, so daß
eine Güteeinstufung in die Klasse II gerechtfertigt
ist. Der Saprobienindex liegt bei Si = 1,93.
Oehrsche Beeke
Die Oehrsche Beeke ist von der Belastungsseite
nur mäßig belastet und hat die Güteklasse II, hinsichtlich der ökologischen Durchgängigkeit sind
jedoch Defizite vorhanden dahingehend, daß
ökologische Sperren (Verrohrung) Wanderungsmöglichkeiten insbesondere für Wirbellose unmöglich machen.
Ellerbach
Der Ellerbach weist nach wie vor noch einen unbefriedigenden Gütezustand auf: Er ist kritisch
belastet (Güteklasse II – III). Zwar hat sich die Gewässergüte seit 1992 um eine Güteklasse von III
auf II – III verbessert, aber das Ziel, Güteklasse II,
ist noch nicht erreicht. Als Ursache ist der schlechte ökomorphologische Zustand in Betracht zu
ziehen sowie landwirtschaftliche Einflüsse.
Aue
Die Aue bei Bernshausen, ca. 100 m nach Austritt
aus dem Seeburger See, ist in die Güteklasse II – III
eingestuft (Si = 2,32). Dominierender Saprobier ist
die Dreikantmuschel oder Wandermuschel (Dreissena polymorpha), die vom See einwandert. Insgesamt liegt nur eine spärliche Artenvielfalt vor.
Fischereibiologisch ist die Aue in die Forellenregion eingestuft. Oberhalb des Seeburger Sees ist ein
Laichschonbezirk geplant.
Suhle
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 13 Km.
Abwassereinleitungen: Kläranlage Rollshausen.
Gewässergüte: Saprobienindex 1,99 (Landolfshausen) und 2,26 (Hartmannkanal).
Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
31
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Die Suhle weist zwei Abschnitte mit unterschiedlichen
Güteklassen auf: Bis zur Kläranlage Rollshausen Güteklasse II, unterhalb II – III. Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 hat sich die Suhle im Abschnitt bei
Landolfshausen um eine Güteklasse verbessert, so
daß sie nunmehr durchgängig bis zur Kläranlage
Rollshausen in die Güteklasse II eingestuft ist. Defizite
gibt es vor allem im ökomorphologischen Bereich:
Gestreckter Verlauf, ausgebautes Profil, fehlendes
Ufergehölz und Landbewirtschaftung sind gewässerbeeinträchtigende Merkmale. Unterhalb der Kläranlage Rollshausen herrschen auch Defizite im biozönotischen Bereich (Artenarmut) vor; aber auch die organische Belastung ist kritisch. An der GÜN–Meßstelle
unterhalb der Kläranlage Rollshausen wurde im Jahresdurchschnitt 1996 0,64 mg/l NH4+-N gemessen, d.
h. mehr als das Doppelte als die Güteklasse II vorsieht. Was die Phosphorbelastung betrifft, liegt die
Phosphorkonzentration mit 0,31 mg/l Pges im Jahresdurchschnitt 1996 gerade noch im mäßig belastenden Konzentrationsbereich.
Hahle
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 16 Km im Landkreis Göttingen.
Abwassereinleitungen: Kläranlage Duderstadt.
Gewässergüte: Durchgängig Güteklasse II – III.
Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion.
Die Hahle ist auf ihrer gesamten Fließstrecke im
Landkreis Göttingen kritisch organisch belastet. An
der GÜN–Meßstelle Gerblingerode ist die Belastung
der Hahle mit Ammoniumstickstoff nach wie vor
noch kritisch (0,42 mg/l NH4+-N im Jahresdurchschnitt
1996). Erfreulicherweise liegen jedoch toxische Nitritkonzentrationen nicht mehr vor. Der Jahresdurchschnitt von 1996 ergab 0,1 mg/l NO2--N entsprechend
0,33 mg/l NO2- (Nitrit). In Thüringen ist die Gemeinde
Teistungen zur Zeit zu 50 % an die Kläranlage Duderstadt angeschlossen, d. h. in die Hahle werden noch
Abwässer aus Dreikammergruben eingeleitet. Dies ist
auch der Grund, weshalb die Stickstoffbelastung mit
Ammonium noch im kritischen Belastungsbereich
liegt. Gewässergüteuntersuchungen der Hahle in
Gerblingerode bestätigen den kritisch belasteten
Gütezustand. Nach der Biozönose des Benthals liegt
der Saprobienindex bei Si = 2,32 (September 1996).
Weitere Gewässergüteuntersuchungen der Hahle
ergaben in Duderstadt, oberhalb der Kläranlage beim
Krankenhaus, eine kritische Belastung: Der Saprobienindex wurde mit Si = 2,37, d. h. Güteklasse II – III
ermittelt, und unterhalb der Duderstädter Kläranlage,
Höhe Mingeroder Brücke mit Si = 2,41, ebenfalls
Güteklasse II – III. Die Kläranlage Duderstadt führt zu
einer deutlichen Zunahme der Ammoniumstickstoffkonzentration in der Hahle: Während oberhalb der
Kläranlage 0,43 mg/l NH4+-N gemessen wurde,
waren dies in Mingerode mit 0,95 mg/l NH4+-N
das 2,2fache. In Gieboldehausen liegt ebenfalls
eine kritische Belastung vor, der Saprobienindex
wurde mit Si = 2,41, wie in Mingerode, ermittelt.
Andererseits aber ist die Hahle frei von Schwermetallen in toxischen Konzentrationen. Nach dem
Nutzungsklassenziel des Bewirtschaftungsplanes
Leine ist die Hahle den Bewirtschaftungszielen der
Nutzungsklasse A (Salmonidengewässer, Güteklasse I – II) zugeordnet. Derzeit erfüllt die Hahle
nicht einmal die ökologische Mindestqualität der
Nutzungsklasse B 1 (Güteklasse II). Daraus ergibt
sich, daß die Hahle für die Aufnahme von Kläranlagenabläufen > 30000 EW als Vorfluter ungeeignet ist, zumal die eingeleiteten Abwässer der Kläranlage Duderstadt durch die Abflüsse der Hahle
nur um das ca. 21/2fache bei MNQ verdünnt werden. Bei zusätzlichen Anschlüssen an die Kläranlage Duderstadt über 50000 EW wäre die Einleitungsmenge höher als der Abfluß der Hahle bei
MNQ. Dies hätte zur Folge, daß die Einleitung an
Ammoniumstickstoff bei 0,3 mg/l NH4+-N liegen
müßte, um die Vorgaben des Bewirtschaftungsplanes Leine, die 0,3 mg/l NH4+-N vorsehen, zu
erfüllen.
Hörgraben
Der Hörgraben ist zwar nach dem chemischen
Befund organisch nur mäßig belastet, er ist jedoch
an benthischen Makroorganismen verödet. Der
Chemismus entspricht somit nicht dem biologischen Zustandsbild. Der Leuchtbakterientest gab
keinen Hinweis auf akute toxische Belastungen.
Muse
Das Benthon der Muse ist bei Tiftlingerode an
benthischen Makroorganismen verödet. Dies ergab eine biozönotische Untersuchung im Mai
1996. Da die chemischen Wasserwerte keinen
Hinweis auf toxische Belastungen ergaben, ist die
Ursache der Verödung ungeklärt. Möglicherweise
könnte der naturfremde ökomorphologische Zustand der Muse in Tiftlingerode, vor allem im aquatischen Bereich, Ursache für die Verödung
sein?
Brehme
Die Gewässergüte der Brehme hat sich von der
Güteklasse III auf II – III verbessert (Si = 2,38). In
erhöhten Konzentrationen, d. h. im Bereich kritischer Fischbelastung, liegt Nitrit mit 0,11 mg/l
NO2--N vor.
Bezirksregierung Braunschweig,
32
Außenstelle Göttingen
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
Sulbig
Das Makrozoobenthon der Sulbig ist in Duderstadt,
Bereich Polizeiwache, stark verarmt, wobei als Ursache naturfremde ökomorphologische Strukturen, die
siedlungsbedingt sind, in Frage kommen können.
Eller
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Im Landkreis Göttingen ca. 7 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Die Eller wird an der GÜN–Meßstelle Hilkerode neben
der biologischen Gütebestimmung regelmäßig chemisch untersucht. Danach ergibt sich für die Eller die
Güteklasse II. Das Makrozoobenthon weist eine große
Artenfülle auf und der Saprobienindex liegt bei Si =
2,08. Unter den Wirbellosen dominiert die Schneckenart Potamopyrgus jenkinsi, sie kommt massenhaft vor. An der GÜN–Meßstelle Hilkerode sind die
chemischen Analysenwerte wie folgt (Ø1996):
NH4+-N
= 0,06
mäßig belastet
NO2--N
= 0,09
gering belastet
NO3--N
= 9,8
PO43- -P = 0,07
BSB5
= 1,7
mäßig belastet
– 0,75 mg/l ( = 0,25)
=
– 0,04 mg/l ( = 0,07) =
– 4,6
– 0,3
– 9,0
mg/l ( =
mg/l ( =
mg/l ( =
6,04)
0,15)
4,8)=
Fischereibiologisch ist die Eller in die Forellenregion
eingestuft und als Laichschonbezirk geplant.
Solbach
Der Solbach, Fließgewässer II. Ordnung, ist mäßig
belastet. Das Makrozoobenthon weist eine zufriedenstellende Artenvielfalt auf. Unter den Köcherfliegenlarven befindet sich eine Art, die in der „Roten Liste
gefährdeter Tiere“ als gefährdet (Gefährdungskategorie 3) eingestuft ist (Lasiocephala basalis). Der
Saprobienindex wurde mit Si = 2,19 ermittelt
(Güteklasse II).
7.3.3
Ilme und Nebengewässer
Ilme
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 30 Km.
Abwassereinleitungen: 3 kommunale (Volksen,
Markoldendorf u. Dassel) und 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Güteklasse II – III bis zur Fachhochschule (FHS), oberhalb Dassels, dann II.
Fischereibiologische Zonierung: Bis zur Kläranlage
Volksen/ Einbeck Forellen- Äschenregion, unterhalb Brassenregion.
Die Ilme hat sich gegenüber der letzten Gewässergütekarte 1992 im Abschnitt Hullersen/ Einbeck, der kritisch belastet war (Güteklasse II – III),
um eine Güteklasse auf II verbessert, so daß sie
unterhalb von Dassel nunmehr durchgängig bis
zur Mündung in die Leine die Güteklasse II aufweist. Das Niedersächsische Fließgewässerschutzsystem weist die Ilme als Hauptgewässer 1. Priorität aus, d. h. „ sie sind einschließlich ausgewählter
Nebengewässer so zu schützen und zu renaturieren, daß sich die unter naturnahen Bedingungen
typische Arten und Biotopvielfalt auf ihrer gesamten Fließstrecke wieder einstellen kann“. Oberhalb
Dassels, Höhe FHS, sind im Jahre 1994 stark erhöhte AOX – Verbindungen gemessen worden,
die den Richtwert für die Güteklasse II um das
Doppelte überschritten: Die AOX–Konzentration
betrug
92 µg/l Cl-. Bei Relliehausen, d. h. kurz oberhalb
der Fachhochschule Dassel betrug die AOX–
Konzentration nur 46 µg/l Cl-. Offenbar wurde die
Ilme auf dem dazwischenliegenden Abschnitt mit
AOX–Verbindungen belastet.
Die Kläranlage Dassel führt zwar zu einer Erhöhung der Stickstoff- und Phosphorkonzentration in der Ilme, diese ist aber doch so gering, daß
die Belastungswerte für die Güteklasse II nicht
erreicht werden: Sie liegen unterhalb der Kläranlage bei 0,17 mg/lNH4+-N und bei 0,13 mg/l PO43-P. Anders dagegen die Kläranlage Einbeck: Auch
hier bleibt zwar die Stickstoffbelastung im Bereich
der Güteklasse II, d. h. ca. 0,1 mg/l NH4+-N, aber
die Phosphorbelastung erreicht mit 0,2 mg/l PO43-P eine kritische Konzentration, d. h. die Ilme hat
einen Nährstoffüberschuß und eutrophiert. Im
Oberlauf fällt die Ilme bis ca. 2 Km unterhalb des
Wolfsbaches periodisch trocken (temporäres Gewässer). Kurz unterhalb des neuen Teiches ist die
Ilme schwach sauer (pH = 6,4). Das Lithal ist durch
Eisenausfällung geprägt, wodurch das Benthon
stark verarmt. Folgende Gattungen bzw. Arten
sind hier vorzufinden: Nur als Zufallsfunde (Ai = 1)
die Gattungen Habrophlebia sp. (Eintagsfliege)
und Nemoura sp. (Steinfliege); die Art Leuctra
nigra und die Gattungen Plectrocnemia sp. und
Sericostoma sp. (Köcherfliegen). Dominierend und
bestandsbildend sind Simuliidenlarven (Kriebelmücken), die in ihrem Vorkommen als gering bis viel
(Ai = 3) einzustufen sind.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
33
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Die auf der Ilme bis zur Kläranlage Volksen/ Einbeck das ganze Jahr über festzustellende mehr oder
weniger starke Schaum- bzw. Schaumkronenbildung
ist nicht auf wasserschädigende Einleitungen zurückzuführen, sondern wird durch natürliche Phänomene
ausgelöst, zu denen Huminstoffe und Saponine (Harze) zählen, da die Schaumbildung auf der Ilme bereits
schon im Oberlauf, d. h. oberhalb der Fachhochschule Dassel zu beobachten ist, einem Abschnitt, wo
noch keine Einleitungen erfolgen.
Die von dem Kläranlagenablauf Volksen/ Einbeck
ausgehende Schaumbildung bewirkt keine Güteverschlechterung.
An der GÜN–Meßstelle Ilme/ Einbeck, die sich ca. 2
Km unterhalb des Kläranlagenablaufes befindet, liegen für 1996 folgende Gütedaten der Ilme vor:
NH4+-N = <0,05 -0,32 mg/l ( = 0,14 mg/l) =
gering belastet
NO2--N = 0,01 - 0,04 mg/l ( = 0,075 mg/l) =
keine Fischtoxizität
NO3--N = 2,3 - 4,2 mg/l ( = 3,1 mg/l ) =
geringe Konzentration
BSB5
= 1,2 - 4,6 mg/l ( = 3,0 mg/l ) =
gering belastet
TOC
= 2,1 - 4,2 mg/l ( = 2,97 mg/l) =
gering belastet
Pges
= 0,11 - 0,25 mg/l ( = 0,19 mg/l) =
geringe Konzentration
Die Ilme erfährt durch die Kläranlage Volksen/ Einbeck keine nennenswerte zusätzliche Belastung: Die
Wasserwerte liegen im gering belasteten Bereich. Der
ökomorphologische Strukturgütezustand der Ilme ist
jedoch im Abschnitt Einbeck bis zur Mündung deutlich geschädigt, d. h. es liegt die Gewässerstrukturgüteklasse VI vor (s. Kapitel 6).
Dellgraben
Der Dellgraben weist im Oberlauf unterhalb des Teiches Höhe Forsthaus Dicklinge einen Saprobienindex
von
Si =
1,70,
entsprechend
Güteklasse
I – II, auf. Das Benthon besteht aus einer ausgeprägten Artenvielfalt, wobei insbesondere Köcherfliegenlarven mit 11 verschiedenen Arten bestandsbildend
sind, gefolgt von Eintagsfliegen (5 Arten) und Steinfliegenlarven (4 Arten). An potentiell gefährdeten
Arten (Gefährdungskategorie IV) sind benthisch: Die
Köcherfliege Drusus biguttatus. An stark gefährdeten
Arten (Stufe 2) die Gattung Glossosoma sp. (Köcherfliege). Allerdings ist die Dellgrabenquelle vermutlich
durch sauren Regen mit einem pH = 4,8 anthropogen
versauert!
Repkebach
Der Repkebach, der bei Relliehausen in die Ilme
fließt, ist mäßig belastet (Güteklasse II, Si = 2,15).
Bestandsbildend ist die Schneckenart Radix ovata,
die die Häufigkeitsstufe 4, d. h. mittlere Abundanz, aufweist. Als dominierende InvertebratenGruppe sind die Eintagsfliegen (Ephemeroptera)
mit fünf vorgefundenen Arten zu nennen. Insgesamt ist jedoch die Artenvielfalt durch den beeinträchtigten ökomorphologischen Zustand nur
mäßig. Die chemischen Wasserwerte weisen keine
Auffälligkeiten auf und entsprechen dem saprobiologischen Befund.
Reißbach
Der Reißbach bei Lüthorst, Kahleberg, weist einen
erhöhten Nitratgehalt auf. Im Februar 1997 wurde
eine Konzentration von 8,8 mg/l NO3- -N entsprechend 39 mg/l NO3- ermittelt. Die anderen chemischen Parameter sind jedoch unauffällig. Die organische Belastung ist sehr gering: Der TOC liegt
bei 1,8 mg/l C, bzw. der DOC bei 1,6 mg/l C.
Bremke
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 7 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Die Bremke ist auch in Dassel, Erholungsheimstraße nur mäßig belastet: Der Saprobienindex liegt
bei Si = 1,96 (Güteklasse II). Mit einer summierten
Abundanz von Σ Ai = 30 und 23 vorgefundenen
Benthosarten ist die Besiedlung unbeeinträchtigt.
Dominierende Organismengruppen sind Wasserkäfer, Eintagsfliegen und Schnecken. Zu den potentiell gefährdeten Tierarten (Stufe 4) zählen: Die
Eintagsfliege Baetis scambus und die Flußnapfschnecke Ancylus fluviatilis. Die Flußnapfschnecke ist nach dem Gemeinen Flohkrebs
die am häufigsten vorkommende Art.
Spüligbach
Der Spüligbach, Fließgewässer II. Ordnung und
fischereibiologisch Forellenregion, ist mitunter
auch wegen seiner naturnahen morphologischen
Struktur dicht besiedelt und hat die Güteklasse II,
mit Tendenz zur Güteklasse I – II. Der Saprobienindex liegt in Höhe Schleifmühle bei Si = 1,85.
Als gefährdete Tierart ist die Köcherfliege Lithax
obscurus (Gefährdungsstufe 3) benthisch.
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
34
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Bensenbach
Der Bensenbach, im Unterlauf Rotte genannt, hat sich
um eine Güteklasse auf II verbessert. An der Untersuchungsstelle bei Pinkler liegt ein Si = 2,03 vor. Wegen
der nur bedingt naturnahen Gewässerstruktur ist aber
das Benthos beeinträchtigt. Die Belastungen mit
Stickstoff (Ammonium) und Phosphor sind nur gering.
Fischereibiologisch ist die Rotte Forellengewässer.
Rebbe
Die Rebbe hat sich ebenfalls um 1 Güteklasse verbessert: Auf dem Abschnitt ab Odagsen bis zur Mündung in die Ilme liegt die Güteklasse II vor. An der
Untersuchungsstelle Odagsen/ Brücke ist das Benthon
im großen und ganzen unbeeinträchtigt, die Artenvielfalt ist groß. Die dominierende Organismengruppe
sind Köcherfliegenlarven, unter denen die Gattung
Polycentropus die größten Abundanzen aufweist. Am
Reinser Turm ist die Phosphatbelastung der Rebbe mit
0,23 mg/l o-PO4-P kritisch, während Ammonium mit
< 0,05 mg/l NH4+-N gering bzw. unbelastend ist.
Oberhalb von Dörrigsen sind hohe Sulfatkonzentrationen und entsprechend eine hohe elektrische Leitfähigkeit von 1967 µS/cm gemessen worden, wobei
Sulfat mit 980 mg/l ermittelt wurde. Entsprechend
hoch ist daher die Gesamthärte mit GH = 68 0dH, da
auch die Calciumkonzentration mit 380 mg/l hoch ist.
Das stark gipshaltige Wasser der Rebbe bei Dörrigsen
ist allerdings am Reinser Turm schon so verdünnt, daß
nur noch eine Leitfähigkeit von 820 µS/cm vorliegt.
Die Sulfatkonzentration hat sich wieder auf annähernd „Normalwerte“ von 140 mg/l eingestellt
(Meßstelle Reinser Turm). Fischereibiologisch ist die
Rebbe nur im Mittellauf, unterhalb von Dörrigsen,
Forellenregion. Wegen anthropogener Maßnahmen
ist im Unterlauf der Rebbe eine fischereibiologische
Zuordnung nicht möglich.
Bewer
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km.
Abwassereinleitung: Kläranlage Lüthorst (10000 EW).
Gewässergüte: Im Oberlauf I/ I – II, Mittel- und Unterlauf II.
Fischereibiologische Zonierung: Wegen anthropogener Maßnahmen nicht möglich, evtl. Forellenregion.
Die Bewer weist an der ca. 1,5 Km oberhalb von
Markoldendorf gelegenen Untersuchungsstelle die
Gewässergüteklasse II auf (Si = 1,96). Es liegen nur
gering belastende Konzentrationen an Stickstoff und
Phosphor vor; die Schwermetallgehalte sind ebenfalls
unauffällig. Die Makrobenthonfauna zeichnet sich
durch eine große Artenfülle (Diversität) aus (Σ Ai =
38): Dominierende Organismengruppen sind Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven sowie Flohkrebse. Unter den Köcherfliegen dominiert die Art
Hydropsyche siltalai, gefolgt von dem Gemeinen
Flohkrebs. Unter den gefährdeten Arten (Rote
Liste) befinden sich: die Flußnapfschnecke (Ancylus fluviatilis), die Eintagsfliegen Torleya mayor
und Baetis scambus, alle potentiell gefährdet (Kategorie 4).
Allerbach
Der Allerbach wird bei Rengershausen durch häusliche Abwässer sehr stark verschmutzt, da die
Ortschaft abwassertechnisch noch nicht ordnungsgerecht entsorgt wird (Güteklasse III – IV).
Analysen ergaben im Oktober 1997 eine Ammoniumstickstoffkonzentration von 10,7 mg/l NH4+-N
und eine akut fischtoxische Nitritstickstoffkonzentration von 0,46 mg/l NO2- -N. Die Sauerstoffsättigung liegt nur bei 48 %. Aufgrund der natürlichen Selbstreinigung verbessert sich die Gewässergüte des Allerbaches kurz oberhalb von Amelsen auf die Güteklasse II. In Amelsen liegt jedoch
die Güteklasse II – III, d. h. kritisch belastet, vor
(Saprobienindex in Amelsen Si = 2,31). Unter den
Benthosarten dominiert der Rollegel Erpobdella
octuculata, Bioindikator der Güteklasse III, der mit
der Häufigkeitsstufe 5 (Individuendichte mittel bis
viel) benthisch ist. Der Wasserkäfer Platambus
maculatus, der für Wasserverschmutzung unempfindlich ist, eine Benthosart der Güteklasse II – III,
kommt in mittleren Abundanzen vor.
Krummes Wasser, Hillebach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km.
Abwassereinleitungen: In Planung (Ortskläranlage
Kuventhal).
Gewässergüte: Güteklasse II.
Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion.
Das Krumme Wasser weist an der Untersuchungsstelle Krumme Wassermühle folgende Güte auf:
Saprobienindex Si = 2,09, NH4+-N = 0,2 mg/l und
ortho-PO4-P = 0,16 mg/l, d. h. im Bereich mäßiger
Belastung (Güteklasse II). Erhöht ist jedoch Nitrat
mit 35 mg/l NO3-; AOX ist mit 17 µg/l Cl- nur gering. Der Oberlauf des Krummen Wassers, der
Hillebach, ist unterhalb Wensens kritisch belastet
(Si = 2,38). Im Hillebach ist eine Egelart benthisch,
die zu den häufigsten Egelarten der Welt zählt:
Helobdella stagnalis. Zur Autökologie ist zu sagen,
daß die Egelart in organisch belasteten Gewässern
häufig vorkommt (Güteklasse II – III). Analysen des
Hillebachwassers ergaben eine kritische organi-
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
35
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
sche Belastung: NH4+-N = 0,83 mg/l und ortho-PO4–P
= 0,26 mg/l bzw. Pges = 0,95 mg/l.
Mühlenbeek
Der Mühlenbeek weist zwei Güteklassen auf: Im Abschnitt Höhe Mühlenberg Güteklasse II – III, in Brunsen, Mündung, Güteklasse II. Der kritische Belastungszustand im Oberlauf wird durch Abwässer aus
Naensen verursacht; Die Stickstoffparameter zeigen
eine starke Verschmutzung an (s. Tabelle 17 im Anhang). Der Mühlenbeek ist mit Nitrit so hoch belastet,
daß Fische nicht mehr leben können. Die Biozönose
ist verarmt (Σ Ai = 12). Es dominiert der Schlechtwasseranzeiger Erpobdella octoculata mit mittlerer Individuendichte (Häufigkeitsstufe 4). Eine bessere Güte
liegt dagegen in Brunsen an der Mündung in den
Stroiter Bach vor: Bei einem Saprobienindex von Si =
2,27 ergibt sich die Güteklasse II. Zwar tritt der Rollegel in etwa gleicher Häufigkeit wie am Mühlenberg
auf, es kommen aber Gutwasseranzeiger wie der
Strudelwurm Dugesia gonocephala und die Flohkrebse Gammarus pulex hinzu, die am Mühlenberg fehlen. Auch ist die Belastung mit Ammonium und Nitrit
stark zurückgegangen und zwar auf 0,29 mg/l NH4+N
und
auf
eine
ungiftige
Nitrit–
Stickstoffkonzentration von 0,05 mg/l.
Stroiter Bach
Der Stroiter Bach ist in Brunsen mäßig belastet (Güteklasse II), Si = 2,17. Chemischer wie auch biologischer
Befund stimmen überein, d. h. der chemische Güteparameter Ammoniumstickstoff liegt mit 0,24 mg/l
unterhalb des Grenzwertes der Güteklasse II. Als
Fischnährtier ist der Flohkrebs Gammarus pulex dominant (mittlere Individuendichte), gefolgt von dem
Wasserkäfer Elmis maugetii, der Köcherfliegenlarve
Rhyacophila nubila und dem Schlammröhrenwurm
Tubifex spp., die alle ebenfalls mit mittleren Abundanzen vorkommen.
Beeke
Die Beeke ist bei Avendshausen durch häusliche Abwässer sehr stark verschmutzt und hat die Güteklasse
III – IV. Untersuchungen im Oktober 1997 ergaben
folgende Belastungen:
Ammoniumstickstoff NH4+-N = 4,2 mg/l. Das bedeutet bei einer Wassertemperatur von 15 OC und einem
pH–Wert von 7,4 daß der giftige Ammoniakanteil im
chemischen Gleichgewicht (s. allgemeiner Teil) bei 0,68
% liegt, d. h. Ammoniakstickstoff liegt mit 0,028
mg/l vor. Dies bedeutet zwar noch keine akute Toxizität, aber langfristig wäre der Ammoniakanteil für
Fische stark belastend. Nitrit = 0,27 mg/l NO2--N bzw.
0,88 mg/l NO2- liegt im übermäßig belastenden Bereich. Im Prinzip ist die Beeke bei Avendshausen für
Einleitungen eine noch zu kleines Fließgewässer,
das ökologisch eher einen Graben darstellt. Einleitungskonzentrationen müßten wenigstens Güteanforderungen im Bereich der Güteklasse II – III
erfüllen, d. h. NH4+-N im Bereich zwischen 0,3 bis
0,5 mg/l, je nach Verdünnung.
7.3.4
Oder und Nebengewässer
(ohne Sieber)
Oder
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 45 Km.
Abwassereinleitungen: 2 kommunale (Wulften,
Scharzfeld), 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Überwiegend Güteklasse I – II,
zwei kurze Abschnitte unterhalb von Hattorf und
Scharzfeld Güteklasse II, Oberlauf Güteklasse I.
Fischereibiologische Zonierung: Oberlauf bis zur
Odertalsperre Forellenregion, unterhalb der Talsperre Forellen - Äschenregion; Abschnitt Pöhlde
bis kurz oberhalb Sieberzufluß Äschenregion,
unterhalb Hattorf bis Wulften Äschen - Barbenregion und unterhalb Wulften Barbenregion.
Nach dem Niedersächsischen Fließgewässerschutzsystem ist die Oder ein Hauptgewässer 1.
Priorität. Aus ökologischer Sicht übernimmt das
Seitengewässer Breitenbeek/ Sperrlutter die Funktion des durch die Talsperre abgetrennten Oderoberlaufs. Hauptgewässer sind von der Quelle bis
zur Mündung zu schützen und weitestgehend zu
renaturieren. Dies gilt insbesondere für die Oder,
die überwiegend die Güteklasse I – II aufweist.
Chemische und biologisch–ökologische Untersuchungen unterhalb der Talsperre liegen an 9 Meßstellen vor (s. Tabelle 18 im Anhang). An der GÜN–
Meßstelle
Auekrug,
einer
überregionalen
sogenannten F - Meßstelle (Fischschutzstelle nach
78/659/EWG) fallen alle chemischen Güteparameter in die Güteklasse I bzw. I – II. Der biologische
Befund entspricht dem chemischen: Der Saprobienindex liegt bei Si = 1,71, entsprechend Güteklasse I – II. Die Oder weist eine große Artenvielfalt (Diversität) auf, und die Individuendichte widerspiegelt ebenfalls den hervorragenden Gütezustand der Oder. Biologisch–ökologisch schneidet
die Oder in Bad Lauterberg am Vitamar am besten
ab: Dort liegt der Saprobienindex bei Si = 1,56
(Güteklasse I – II), d. h. beinahe Güteklasse I. Die
Summe der Abundanzen ist mit Σ = Ai = 55 hervorragend. Es dominieren gleichermaßen mit großer Artenvielfalt Köcherfliegen und Eintagsfliegen,
gefolgt von Steinfliegen. Unter den gefährdeten
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
36
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Arten sind: Von den Köcherfliegenlarven Hydropsyche
fulvipes (Gefährdungsstufe 4), Plectrocnemiaarten
(Stufe 4), Brachyantrus montanus (Stufe 4). Von den
Eintagsfliegen Baetis scambus (Stufe 4), Torleya major
(Stufe 4). Von den Steinfliegen Perla marginata, Stufe
2, stark gefährdet. Im Abschnitt Scharzfeld – Pöhlde
(Pöhlder Becken) fällt sie periodisch trocken. Hierdurch und durch die Kläranlageneinleitung Scharzfeld
erfolgt ein Gütesprung von Güteklasse I – II nach
Güteklasse II, der jedoch nur geringen Ausmaßes ist,
wie der Saprobienindex angibt: Si = 1,71 oberhalb, Si
= 1,83 unterhalb. In Lindau variiert die Gewässergüte
der Oder im Bereich der Güteklassen I - II und II, d. h.
die Saprobienindices liegen bei Si = ± 1,80. Die Kläranlage Wulften ist nicht Ursache der Güteverschlechterung auf Güteklasse II, da die Oder schon oberhalb
der Kläranlage die Güteklasse II aufweist (Si = 1,89 in
Wulften, oberhalb Kläranlage). Biologisch–ökologisch
wird die Oder im Bereich der in Bad Lauterberg sich
befindenden großen Wehranlage so stark geschädigt,
daß sie unterhalb, wegen der Wasserableitung, trockenfällt. Dieser ökologische Störfaktor ist gravierend
und sollte so abgeschwächt werden, daß die Oder
ständig eine ökologisch zu vertretbare Mindestwasserführung hat. Ökomorphologische Untersuchungen haben ergeben, daß in mehr als einem Drittel
ihrer Länge die Oder natürlich bis naturnah strukturiert ist. Sie gehört in diesen Abschnitten zu den nach
§ 28 Nds. Naturschutzgesetz besonders geschützten
Biotopen. Die Oder ist frei von belastenden Schwermetallen (s. Tabelle 28 im Anhang).
Hackenbach
Fließgewässer : II. Ordnung.
Länge: Ca. 7 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II und II – III.
Die Gewässergüte des Hackenbaches hat sich unterhalb von Schwiegershausen um eine Güteklasse verbessert und zwar von Güteklasse III auf
II – III. Im Zuge der natürlichen Selbstreinigung wird
im Mündungsabschnitt die Güteklasse II erreicht. Die
Güteverbesserung unterhalb von Schwiegershausen
wird deutlich, wenn man die früheren chemischen
Güteparameter mit denen aus dem Jahre 1995 vergleicht: Danach verminderte sich der Ammoniumstickstoffgehalt von 3,19 mg/l auf 0,59 mg/l NH4+N, was aber immer noch kritisch belastet bedeutet
(Güteklasse II – III). An der Pumpstation unterhalb von
Schwiegershausen wurde im Oktober 1995 ein
Saprobienindex von Si = 2,40 ermittelt (Güteklasse
II – III), 1990 war dieser noch mit Si = 2,82 (Güteklasse III) ermittelt worden und zudem lag damals noch
eine verarmte Biozönose vor. Die Güteverbesserung
wird daran deutlich, daß der Hackenbach nunmehr
mit Flohkrebsen und Eintagsfliegenlarven besiedelt
ist, die 1990 fehlten. Nachdem keine Abwassereinleitungen mehr erfolgen, dürfte sich die Gewässergüte auch unterhalb Schwiegershausens
weiter verbessern. Im Mündungsabschnitt des
Hackenbaches, ungefähr 800 m vor der Mündung, wurde ein Saprobienindex von Si = 2,04
ermittelt (Güteklasse II). Hier wird das Benthal
wieder mit Köcherfliegenlarven besiedelt, die noch
oberhalb fehlen.
Barbiser Bach
Der Barbiser Bach ist in Barbis kritisch belastet, der
Saprobienindex hat sich von 2,28 auf 2,52 verschlechtert, was Güteklasse II – III bedeutet. Allerdings wird der kritische biologische Befund nicht
durch die chemische Wasseranalyse bestätigt;
diese ergäbe eine mäßige Belastung, da Ammoniumstickstoff nur mit 0,05 mg/l NH4+-N ermittelt
wurde (Stichprobe).
Großer Andreasbach
Der Große Andreasbach bei Scharzfeld, Nebengewässer der Oder, ist nahezu unbelastet und
weist die Güteklassen I und I – II auf. Artenvielfalt
und Individuendichten widerspiegeln den hervorragenden Gütezustand: Der Saprobienindex liegt
bei Si = 1,50. Das Wasser ist äußerst nährstoffarm:
Der TOC liegt bei 1,2 mg/l C und Ammoniumstickstoff unterhalb der Nachweisgrenze. Nitrat
und Phosphate sind ebenfalls nur in sehr geringen
Konzentrationen vorhanden: NO3- -N = 0,71 mg/l
bzw. o-PO4-P = 0,02 mg/l. Aufgrund der Makrobenthonfauna und der Wasserbeschaffenheit ist
der Große Andreasbach noch ein unbeeinträchtigtes Gewässer mit gefährdeten Tierarten wie z. B.
Glossosomaarten (Köcherfliegen, stark gefährdet)
und Eintagsfliegenlarven wie Beatis scambus,
(potentiell gefährdet). Der Große Andreasbach ist
eines der wenigen Gewässer, deren Chloridgehalt
< 10 mg/l Cl- beträgt. Organische Verunreinigungen, die zu Nitriten führen, hätten eine starke
Beeinträchtigung zur Folge, da die Giftwirkung
des Nitrits bei < 10 mg/l Cl- schon bei geringsten
Konzentrationen von 0,03 mg/l NO2--N für Fische
toxisch wäre.
Wäschegrundbach
Der Wäschegrundbach, oberhalb von Silberhütte
im Harz, ist organisch unbelastet und weist mit
einem Saprobienindex von Si = 1,46 die Güteklasse I auf. Die Artenvielfalt ist groß, sie besteht vor
allem aus Köcherfliegen- und Steinfliegenlarven.
Bezirksregierung Braunschweig,
Außenstelle Göttingen
37
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
Sperrlutter
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage, Kläranlage
St. Andreasberg seit Ende 1994 geschlossen.
Gewässergüte: Güteklasse I – II.
Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion.
Die Sperrlutter ist an drei Stellen untersucht:
Oberhalb Wäschegrundbach sowie oberhalb und
unterhalb der ehem. Kläranlage St. Andreasberg. Alle
drei Stellen sind nur gering belastet und haben die
Güteklasse I – II. Allerdings ist die Sperrlutter in Silberhütte bedeutend geringer besiedelt als der Wäschegrundbach. Nahezu die doppelte Artenvielfalt
liegt unterhalb der ehem. Kläranlage St. Andreasberg
im Vergleich zur Untersuchungsstelle Silberhütte,
oberhalb des Wäschegrundbaches, vor. Die Sperrlutter weist keine belastenden Schwermetalle auf (s.
Tabelle 28 im Anhang).
7.3.5
Sieber und Nebengewässer
Sieber
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 35 Km.
Abwassereinleitungen:1 kommunale (Herzberg) und
2 Industriekläranlagen.
Gewässergüte: Oberlauf Güteklasse I,
Mittellauf I – II, zw. Herzberg und Elbingerode II,
Mündungsabschnitt I – II, fällt im Abschnitt Hörden
trocken.
Fischereibiologische Zonierung: Im Oberlauf Forellenregion, im Mittel- und Unterlauf Übergang Forellenregion zur Äschenregion.
Die Sieber ist an 11 Stellen (s. Tabelle 19 im Anhang)
gütemäßig erfaßt. Sie weist größtenteils die Güteklassen I und I – II auf. Im Bereich von Aschenhütte bis
Elbingerode fällt sie periodisch trocken, weil sie dort
zur Rhumequelle hin versickert. Markierungsversuche
des Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung im Jahre 1991 bei Hörden haben ergeben,
daß das Sieberwasser für die Versickerung zur Rhumequelle knapp 2 Tage benötigt, was einer Versickerungsfließzeit von 100 m/h entspricht. Die Versickerung hat ihre Ursache in der Verkarstung des Sieberuntergrundes (Hauptdolomit des Zechsteins). Die
Rhumequelle liegt 8,7 Km südwestlich von Hörden
und ist 40 m tiefer gelegen. Die Filterwirkung des
Untergrundes ist gering.
Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 sind folgende Änderungen der Gewässergüte eingetreten:
Im Mündungsabschnitt bei Hattorf liegt auf ca. 1
Km Länge die Güteklasse I – II vor, somit Verbesserung um eine Güteklasse. Der an der GÜNMeßstelle Hattorf, ca. 1 Km oberhalb der Mündung ermittelte Saprobienindex von Si = 1,77
(1995) begründet die Güteeinstufung in Güteklasse I – II. Trotz des oberhalb Hattorfs erfolgenden
Trockenfallens erweist sich die Sieber bei Hattorf
mit benthischen Makroorganismen gut besiedelt
(∑ Ai = 31): Vor allen Dingen ist die Organismengruppe Ephemeroptera (Eintagsfliegen) die
Gruppe mit der größten Artenvielfalt vor den Köcherfliegenlarven, unter denen die Art Hydropsyche siltalai in großer Individuendichte anzutreffen
ist (Ai = 5). Die Eintagsfliegenart Caenis rivulorum
ist als gefährdete Tierart (Gefährdungsstufe 3)
benthisch; als stark gefährdet (Stufe 2) kommt die
Eintagsfliegenart Rhithrogena diaphana vor. Die
chemischen Wasserwerte entsprechen nahezu
dem biologischen Befund. Die Herzberger Kläranlage, an die seit August 1994 die Kläranlage der
Firma Homanit über das Kanalnetz angeschlossen
ist, belastet die Sieber, so daß unterhalb der Einleitung die Gewässergüte sich von I – II nach II verschlechtert. Seit dem 02.06.1992 ist die Sieber
von der Quellregion bis zum Mittellauf am Harzrand bis kurz oberhalb der Herzberger Kläranlage
als Naturschutzgebiet Siebertal ausgewiesen.
Im Bereich von Herzberg ist sie als kalter Mittelgebirgsbach (untere Forellenregion) charakterisiert.
Kühlwassereinleitungen sollten daher nicht zu
Wassertemperaturen führen, die 18 OC übersteigen, zumal oberhalb der Herzberger Papierfabrik
die Wassertemperatur der Sieber auch im Sommer
nicht über 15 0C ansteigt. Kühlwassereinleitungen
der Herzberger Papierfabrik führen dazu, daß auf
einer kurzen Strecke die Wassertemperatur der
Sieber sich um bis zu 5 0C erwärmen kann, wie
Messungen im September 1997 ergaben. Allerdings führt die Kühlwassereinleitung nicht dazu,
daß weiter unterhalb im Bereich Herzberg/ Eisenbahnbrücke die Wassertemperatur auf mehr als
18 0C ansteigt: Vergleichende Messungen ergaben dort bei MNQ 17,9 0C. Biologische Untersuchungen der Sieber unterhalb der Bahnbrücke in
Herzberg und noch oberhalb der Herzberger
Kläranlage ergaben die Güteklasse I – II (Si = 1,72
bis 1,77, 1996). Es konnten 32 Arten aus
verschiedenen Tierordnungen ermittelt werden,
von denen 20 Arten kaltstenoterm sind, d. h. die
auf kühle Wassertemperaturen weniger als 18 0C
ständig angewiesen sind. Die Organismengruppe
mit den höchsten Abundanzen sind Trichopteren
(Köcherfliegenlarven), gefolgt von Plecopteren
(Steinfliegenlarven)
und
Ephemeropteren
(Eintagsfliegenlarven), beide zu etwa gleichen
Bezirksregierung Braunschweig,
Außenstelle Göttingen
38
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
larven), beide zu etwa gleichen Anteilen. Vier Arten
konnten vorgefunden werden, die in der „Roten Liste
gefährdeter Tiere“ aufgeführt sind, unter ihnen die
stark gefährdete Plecoptere Perla marginata (Stufe
2).Die in der Ortschaft Sieber vorhandene Wehranlage am Freibad führt unterhalb zu einer Artendezimierung, d. h. oberhalb des Wehres sind 36, unterhalb
27 Tierarten angetroffen worden. An beiden Untersuchungsstellen ist jedoch Artenhäufigkeit und Individuendichte naturraumtypisch ausgeprägt, wenn auch
oberhalb etwas größer. Vor allem werden Trichopterenarten durch das Wehr reduziert.
Gropenborn, Dreibrodebach, Breitentalbach
Gropenborn, Dreibrodebach und Breitentalbach sind
Nebengewässer der Sieber, die die Güteklasse I
(Dreibrodebach und Breitentalbach) und I – II (Gropenborn) aufweisen. Alle drei Gewässer weisen noch
eine nahezu ungestörte Artenvielfalt auf.
Kleine Steinau
Die Kleine Steinau, die oberhalb des Forsthauses Rehagen auf der Gütekarte 1992 noch als „an benthischen Makroorganismen verödet“ eingestuft wurde,
ist nach Untersuchungen von 1994 wieder so besiedelt, daß sie in die Güteklasse I – II eingeordnet werden konnte (Si = 1,71, ∑ Ai = 21).
Eichelnbach
Der Eichelnbach bei Herzberg ist nahezu unbelastet.
Von der Besiedlung her ist er gerade noch verarmt (∑
Ai = 14). Die vorgefundenen Saprobien, unter denen
die Flußnapfschnecke Ancylus fluviatilis und die Köcherfliege Hydropsyche sp. mit mittleren Abundanzen
anzutreffen sind, entsprechen der Güteklasse I – II.
Die Quelle des Eichelnbaches ist mit einem pH-Wert =
6,2 leicht sauer. Das Wasser weist keine organische
Belastung auf (DOC = 1,6 mg/l C). Der Nitratgehalt
liegt bei 1,5 mg/l NO3--N, was einem natürlichen Nitratgehalt entspricht.
7.3.6
Söse und Nebengewässer
Söse
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 28 Km.
Abwassereinleitungen: 2 kommunale Kläranlagen
(Förste und Osterode) sowie 2 Industriekläranlagen.
Gewässergüte: Im Oberlauf I – II, Osterode bis Eisdorf
(Markau) II, Eisdorf bis oberhalb Dorste
II – III, Mündungsabschnitt (Berka) II.
Fischereibiologische Zonierung: Oberhalb Talsperre = Forellenregion, unterhalb Osterode = Forellen/ Äschenregion.
Die Söse ist unterhalb der Sösetalsperre wegen
Wasserableitungen in Form von Abschlägen, Wehren usw. ökologisch deutlich geschädigt. Die Folge
ist, daß auf ca. 4 Km Fließstrecke die Söse nahezu
trockenfällt (s. auch Gewässergütebericht 1992). Oberhalb der Talsperre, an der Untersuchungsstelle
Kamschlacken, ist das Benthon artenarm und die
Individuendichte ist schwach ausgeprägt. Mäßige
Abundanzen weisen nur die Flußnapfschnecken
(Ancylus fluviatilis) auf (Ai = 4); alle anderen vorgefundenen Taxa sind meistens nur Zufallsfunde und
haben Abundanzziffern zwischen Ai = 1 – 2. Der
pH-Wert schwankt hier zwischen schwach sauer
(nach Schneeschmelze, pH = 6,6) und um den
Neutralpunkt (pH = 7,3 im Sommer). Das Wasser
der Söse ist hier sehr weich: Gesamthärte = 0,34
mmol/l 2 0GH. Die Kläranlage Osterode belastet
die Söse mit Ammoniumstickstoff so, daß die Söse
unterhalb der Kläranlage, Abschnitt Katzenstein,
eine ca. 3fache Belastungszunahme hinsichtlich
dieses Parameters (0,45 mg/l NH4+-N) erfährt. Die
Phosphatbelastung durch die Kläranlage Osterode
ist demgegenüber geringer; die Zunahme an PO43-P in der Söse ist so, daß der trophische Zustand
im mäßig belastenden Bereich liegt (s. Tabelle 20 im
Anhang). Die Gewässergüte der Söse bleibt unverändert bei Güteklasse II, wenn auch der Saprobienindex sich von Si = 1,88 (Anfang der Güteklasse
II) oberhalb der Kläranlage auf Si = 2,13 (unterhalb
der Kläranlage) verschlechtert. Die noch innerhalb
der Güteklasse II festzustellende Belastungszunahme, was unterhalb von Kläranlageneinleitungen im allgemeinen nicht ungewöhnlich ist, dokumentiert sich am biologischen Bild dadurch, daß
Schlechtwasseranzeiger wie die Wasserassel (Asellus aquaticus) und der Rollegel (Erpobdella octuculata) zum ersten Mal, was die Wasserassel betrifft,
das Benthal besiedeln, bzw. in größeren Individuendichten auftreten, bezogen auf die Rollegel.
Andererseits werden Bioindikatoren der Güteklasse I – II unterhalb der Kläranlage zurückgedrängt,
wie z. B. die Eintagsfliegenart Ecdyonurus spp. Im
Bereich von Eisdorf/ Förste weist die Söse leicht
erhöhte Zinkkonzentrationen auf. Alle anderen
Schwermetallgehalte sind nur gering oder unbelastend (s. Tabelle 28 im Anhang). Sowohl oberhalb
als auch unterhalb der Kläranlage Bad Grund ist
die Söse kritisch belastet, vor allem durch Ammonium, dessen Stickstoffkonzentration zw. 0,7 und
0,8 mg/l NH4+-N liegt, was bedeutet, daß der
Grenzwert der Güteklasse II um mehr als das
Doppelte überschritten wird. Der Saprobienindex
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
39
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
wurde mit Si = 2,37 ermittelt. Die in Dorste sich befindende Wasserkraftanlage führt nicht zu einer Dezimierung der Makrobenthonfauna, wie biologischökologische Untersuchungen im Jahre 1994 gezeigt
haben.
Die Alte Söse belastet die Söse mit Chloriden, so daß
an der GÜN-Meßstelle Berka 168 mg/l Cl- im Jahresdurchschnitt 1996 gemessen wurden, was aber auf
die Biozönosen noch keinen schädigenden Einfluß
hat. Allerdings ist Ammoniumstickstoff mit 0,35 mg/l
im Jahresdurchschnitt 1996 erhöht und kritisch belastend. Das Benthon der Söse zeigt aber nur eine mäßige Belastung an, so daß sie unterhalb von Dörste
wieder die Güteklasse II erreicht.
Schwarzes Wasser
steigt den Grenzwert für allgemeine Güteanforderungen an Güteklasse II um 52 µg/l. Der Schwellenwert für Salmoniden, der bei 0,3 mg/l (300
µg/l) liegt, wird überschritten. Dies bedeutet, daß
das Zink in dieser Konzentration hemmend auf
Wachstum und Reproduktion wirken kann. Der
Ernst-August-Stollen, der kurz unterhalb der Einleitung der Firma FUBA in die Markau einmündet,
weist relativ hohe Zinkkonzentrationen von 306
µg/l auf. Der Stollen ist somit als die Zinkbelastungsquelle der Markau zu betrachten. Alle anderen Schwermetalle liegen in nichttoxischen Konzentrationen vor (s. Tabelle 28 im Anhang).
Ührder Bach
Das Schwarze Wasser ist an benthischen Wirbellosen
verarmt (Σ Ai = 11). Die chemische Beschaffenheit
zeigt eine nur mäßige Belastung an, daher Einstufung
in die Güteklasse II. Mit Ausnahme des Zinks, das mit
292 µg/l stark erhöht ist, liegen die anderen Schwermetalle in nicht belastenden Konzentrationen vor (s.
Tabelle 28 im Anhang).
Der Ührder Bach, Oberlauf des Mühlenbaches, der
bei Dorste in die Söse fließt, ist organisch nur
gering belastet, an benthischen Makroorganismen
aber stark verarmt. Nur Flohkrebse (Gammarus
pulex) besiedeln in größerer Anzahl das Lithal.
Wegen des zahlreichen Vorhandenseins von Flohkrebsen erfolgt die Güteeinstufung in Güteklasse
II.
Schlungwasser
Sülpkebach, Uferbach
Das Schlungwasser, in das das Schwarze Wasser in
Windhausen fließt, ist mäßig belastet. Das Makrozoobenthon ist in der Artenzusammensetzung gegenüber dem Schwarzen Wasser artenreicher.
Der Sülpkebach ist in Badenhausen verödet, da er
während der Sommermonate größtenteils trockenfällt. Er wird nur gering belastet. Desgleichen
fällt der Uferbach in Badenhausen im Sommer
regelmäßig trocken. Aus diesem Grunde erhielt er
auch keine Güteeinstufung (s. Gewässergütekarte
1997 im Anhang). Ansonsten wird der Uferbach nur
gering belastet.
Markau
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 9 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Fischereibiologische Zonierung: Zuordnung
möglich.
Große Bremke
nicht
Die Markau ist in Eisdorf an benthischen Makroorganismen stark verarmt. Die Einstufung in die Güteklasse II (s. Gewässergütekarte im Anhang) erfolgt aufgrund
der Artenzusammensetzung benthischer Wirbelloser,
unter denen Trichopterenlarven (Köcherfliegenlarven)
dominieren. Nachgewiesen wurden folgende Trichopterenlarven: Hydropsyche siltalai, Polycentropus spp.
und Rhyacophila nubila, alle jedoch nur als Zufallsfunde (Ai =1).
Die organische Belastung ist gering: Ammoniumstickstoff liegt in Höhe Eisdorf bei 0,17 mg/l und
der TOC bei 1,9 mg/l C. Durch die Einleitung der
behandelten Abwässer der Firma FUBA sowie des
Ernst – August – Stollens in Gittelde erhöht sich der
Schwermetallgehalt in der Markau, so daß z. B. das
Zink oberhalb von Gittelde von < 30 µg/l auf 352 µg/l
ansteigt. Die Zinkkonzentration von 352 µg/l über-
Die Große Bremke ist in Osterode mäßig belastet
(Güteklasse II). Der Saprobienindex liegt bei Si =
1,83 und tendiert zur Güteklasse I – II. Die Zusammensetzung des Benthons wird vor allem von
den Trichopteren (Köcherfliegen) bestimmt, gefolgt von den Steinfliegen- und Eintagsfliegenlarven, beide in etwa gleicher Artenhäufigkeit. Mit
hohen Individuendichten kommt die Flußnapfschnecke (Ancylus fluviatilis) vor.
Bezirksregierung Braunschweig,
Außenstelle Göttingen
40
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
Lerbach
Fließgewässer : II. Ordnung.
Länge: Ca. 6 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage in Lerbach.
Gewässergüte: Ab Lerbach Güteklasse II, oberhalb
Güteklasse I – II.
Der Lerbach weist sowohl bezüglich der Artenzusammensetzung als auch der Individuendichten keine
Auffälligkeiten auf, d. h. im Bereich mäßiger Belastungen fehlt keine Organismengruppe. Die mit den
größten Abundanzen vorkommende Art ist der Gemeine Flohkrebs. Unter den Köcherfliegenlarven
kommt die Art Goera pilosa mit den höchsten Abundanzen vor. Der Saprobienindex wurde mit Si = 1,83
ermittelt.
Große Söse
Die Große Söse ist frei von belastenden Schwermetallen. Kurz oberhalb der Einmündung der Kleinen Söse
ist der pH-Wert der Großen Söse nicht mehr sauer, er
liegt bei pH = 6,95 (Mai 1995).
Das Quellwasser der Kleinen Söse ist nur sehr
schwach sauer; der pH-Wert liegt bei pH = 6,6. Allerdings wurde eine leicht erhöhte Quecksilberkonzentration ermittelt (0,6 µg/l).
Die anderen Schwermetalle sind nicht belastend (s.
Tabelle 28 im Anhang).
7.3.7
Werra, Weser und Fulda
Werra
Fließgewässer: I. Ordnung.
Länge: Im Dienstbezirk ca.11 Km.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (KA
Hedemünden) und 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Güteklasse III auf niedersächsischem
Gebiet.
Die Gewässergüte der Werra wird nach wie vor durch
die Salzbelastung bestimmt und als Folge auch ökologisch beeinträchtigt. Demgegenüber spielt die organische Belastung nur eine untergeordnete Rolle.
Aufgrund der Meßergebnisse an der Gütemeßstation
Letzter Heller, die von der Hessischen Landesanstalt
für Umwelt, Außenstelle Kassel, betreut wird, ist die
organische Belastung der Werra nur mäßig:
NH4+-N, TOC, DOC sowie PO4-P sind dem mäßig belastenden Bereich zugeordnet. Biologisch-ökologische
Untersuchungen der Werra in Hedemünden ergaben
1995 ein an Artenvielfalt verarmtes Makrozoobenthon, andererseits aber hohe Individuendichten
von nur zwei vorgefundenen Benthonarten, der
Flohkrebsart Gammarus tigrinus und der Wasserschnecke Potamopyrgus jenkinsi (Ai = 7). Erst bei
einer Verminderung der Salzbelastung auf eine
Chloridkonzentration von ca. 1000 - 1500 mg/l
wäre eine Erhöhung der Artenvielfalt zu erwarten.
Die chemische Beschaffenheit der Werra (Letzter
Heller) ist der Tabelle 21 sowie den Diagrammen
im Anhang zu entnehmen. Danach zeigt sich, daß
die Chloridkonzentration von 1835 mg/l Cl- im
Jahresdurchschnitt 1996, mit einem Höchstwert
von 3060 mg/l Cl-, den Belastungsstufen kritisch
bis stark versalzen (Stufen II – III und III) angehört,
was soviel bedeutet, daß biologische Verödung
der aquatischen Lebensgemeinschaften, aber
jedoch Massenentwicklung salztoleranter Organismen wie z.B. der Brackwasserflohkrebs Gammarus tigrinus, die Folge ist. Dies konnte durch
limnologische Untersuchungen bestätigt werden.
Zusätzlich belastend wirken sich die zum Teil großen Salzkonzentrationsschwankungen aus, die z.
B. innerhalb kurzer Zeit zwischen 600 mg/l und
3200 mg/l Cl- liegen können, wie aus der Abbildung 4 für den Monat Juli 1995 ersichtlich ist.
Die enormen Konzentrationsunterschiede werden
weniger durch schwankende Abflüsse der Werra
als vielmehr durch Produktionsrhythmen der Kaliwerke verursacht (s. Abb. 4). Bezüglich der
Schwermetalle weist die Werra keine belastenden
auf. (Quecksilberuntersuchungen liegen jedoch
nicht vor.)
Bezirksregierung Braunschweig,
Außenstelle Göttingen
41
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
Letzter Heller
Heldra, Thüringen
Abb. 4: Chloridkonzentrationen in der Werra an den Gütemeßstationen Letzter Heller (bis Mai 1994)
und Heldra, Thüringen (seit Mai 1994),
(nach Mitteilung NLÖ)
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
42
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Weser
Fließgewässer: I. Ordnung.
Länge: Insgesamt 935 Km (incl. Werra und Fulda).
Abwassereinleitungen: 5 kommunale bzw. Ortskläranlagen im Dienstbezirk (Hann. Münden, Hemeln,
Glashütte, Bursfelde, Wahmbeck).
Gewässergüte: Güteklasse II – III in Südniedersachsen.
Ebenso wie die Werra wird die Gewässergüte der
Weser vor allem von den immer noch mit starken
Konzentrationsunterschieden vorhandenen Salzen
bestimmt, wobei 1996 an der Gütemeßstation Hemeln Schwankungsspannen der Chloride zwischen
230 mg/l und 2200 mg/l Cl- auftraten. Die elektrische
Leitfähigkeit schwankte entsprechend stark und lag
zwischen 900 und 7500 µS/cm, wie aus der Abbildung 6 im Zeitraum Februar 1996 bis Ende 1997
hervorgeht. Gegenüber der Gewässergütekarte 1992
hat sich die Weser um eine Güteklasse, nämlich auf
II – III verbessert, was aber immer noch kritisch be-
lastet bedeutet. Vor allem weisen die beiden Parameter NH4+-N und AOX kritische Konzentrationen auf:
NH4+-N erreichte an der Gütemeßstation Hemeln im
Jahresdurchschnitt 1996 eine kritische Konzentration
von 0,53 mg/l und AOX von 79 µg/l Cl-. Chlorid lag
im Jahresdurchschnitt 1996 bei 1033 mg/l Cl-, was
ebenfalls kritisch salzbelastet bedeutet. Dagegen ist
die Belastung der Weser mit Phosphaten und biologisch abbaubaren Kohlenstoffverbindungen nur mäßig: Der Gesamtphosphat-Phosphor lag im Jahresdurchschnitt 1996 in Hemeln bei 0,23 mg/l P, der
TOC bei 3,5 mg/l C, sowie der BSB5 bei 3,3 mg/l O2.
Die Salzkonzentration der Weser ist 1996 in Hemeln
gegenüber dem Bezugsjahr 1988 um rund 59 %
zurückgegangen, nämlich von 2514 mg/l auf 1033
mg/l Cl-. Allerdings lag im Jahre 1995 der ChloridJahresdurchschnitt nur bei 619 mg/l, entsprechend
einer 75 %igen Abnahme gegenüber 1988. Die Entwicklung der Chlorid - Jahresdurchschnittskonzentrationen stellt sich seit 1989 wie folgt dar (s. Tab. 7):
Tab. 7: Salzkonzentrationen in der Weser, Jahresdurchschnittswerte seit 1988
Ø Jahr
1988
1989
1990
1991
1993
1995
1996
mg/l Cl-
g/l NaCl
%
= 2514
= 2400
= 2150
= 1300
= 924
= 619
= 1033
4,15
3,96
3,55
2,15
1,52
1,02
1,70
100
- 4,5
- 14
- 48
- 63
- 75
- 59
Abnahme
Abnahme
Abnahme
Abnahme
Abnahme
Abnahme
Der starke Chlorid – Anstieg des Jahres 1996 gegenüber 1995 ist auf niedrige Wasserstände und
Produktionssteigerungen in Thüringen zurückzuführen.
Die Abnahme der Salzkonzentration in der Weser (Gütemeßstation Hemeln) liegt seit 1993 gegenüber dem Bezugsjahr 1988 zwischen 60 – 75 %. Bezogen auf die Salzfrachten ergibt sich seit 1988 folgendes Bild:
Tab. 8: Salzfrachten der Weser in Hemeln von 1988 bis 1996
Ø Jahr
1988
1989
1990
1991
1993
1994
1995
1996
kg/s Cl-
kg/s NaCl
= 230
= 200
= 178
= 130
= 99
= 88
= 72
= 73
380
330
294
215
163
145
119
120
Die Abbildung 5 veranschaulicht den zeitlichen Verlauf der Abnahme der Salzfrachten in der Weser bei Hemeln:
Bezirksregierung Braunschweig,
Gewässergütebericht 1998
43
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
kg/s
Salzfrachten in der Weser
400
350
300
250
200
ClNaCl
150
100
50
0
1988
1989
1990
1991
1993
1994
1995
1996
Abb. 5: Zeitlicher Verlauf der Abnahme der Salzfrachten in der Weser bei Hemeln
Bezirksregierung Braunschweig,
Außenstelle Göttingen
44
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
Gegenüber dem Bezugsjahr 1988 verminderte sich
1996 die Salzfracht in der Weser bei Hemeln um rund
68 %. In der Abbildung 6 sind die Ganglinien der
Leitfähigkeits - Tagesextrema der Jahre 1996 und
1997 enthalten. Sie verdeutlichen die großen
Schwankungen des Salzgehaltes, die in kurzen Zeit-
abständen bis > 1000 µS/cm (ca. 300 mg/l Cl-) betragen können.
Die großen Konzentrationsunterschiede in kurzen
Abständen wirken sich auf die Wasserorganismen
aufgrund osmotischen Stresses schädigend aus.
Abb. 6: Ganglinien der elektrischen Leitfähigkeit der Weser von 1996 bis Ende 1997 in Hemeln
Bezirksregierung Braunschweig,
Außenstelle Göttingen
45
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
Die Abbildungen 7 bis 9, die die Ganglinien des
pH-Wertes, des Sauerstoffs und der Wassertemperatur enthalten, zeigen deutlich die Zusammenhänge zwischen Assimilation des Phytoplanktons (insbesondere Kieselalgen) und dem pH-Wert bzw. der
Sauerstoffkonzentration: Tagsüber starke Assimilation vor allem im Sommer mit hoher Sauerstoffproduktion z. T. bis 20 mg/l, die den pH-Wert auf > 9,0
erhöht, und nachts, wo umgekehrt der pH-Wert
zurückgeht und gleichzeitig auch der Sauerstoff
infolge Atmung des Planktons, wobei CO2 (Kohlensäure) entsteht. So kommen, witterungsabhängig,
die großen pH- und Sauerstoffschwankungen zustande, vor allem in den Sommermonaten. Die
Schwankungen des O2-Gehaltes und des pH-Wertes
werden zur kälteren Jahreszeit hin entsprechend
geringer (s. Abb. 7 und 8), da die Planktonmasse
zurückgeht. Die hohe autotrophe Produktion (Algenzunahme) in der Oberweser war früher vor allem durch den Salzgehalt begünstigt worden, weil
die Artenzusammensetzung des Phytoplanktons
durch den Salzgehalt bestimmt wird und vor allem
Kieselalgen dabei offensichtlich in ihrer Entwicklung
begünstigt werden. Seit Verminderung der Salzkonzentration geht der Trend jedoch zu einer stärkeren
Entwicklung des Süßwasserplanktons. Die Abbildung 9 zeigt den Jahrestemperaturverlauf der Weser (Meßstation Hemeln). Wassertemperaturen von
bis zu 23 OC weisen die Weser auch im Oberlauf als
ein sommerwarmes Fließgewässer aus.
Abb. 7: Ganglinien der pH – Konzentration der Weser von 1996 – 1997 in Hemeln
Bezirksregierung Braunschweig,
Außenstelle Göttingen
46
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
Abb. 8: Ganglinien der O2 – Konzentration der Weser von 1996 – 1997 in Hemeln
Abb. 9: Ganglinien der Wassertemperaturen der Weser von 1996 – 1997 in Hemeln
An der Gewässergütemeßstelle Wahmbeck ergibt
sich für die Weser 1996 hinsichtlich der chemischen
Beschaffenheit nur eine mäßige Belastung, wie aus
der Tabelle 21 im Anhang zu entnehmen ist. Die
Belastung der Weser mit Schwermetallen ist im
allgemeinen gering: Empfohlene Grenzwerte werden aus fischbiologischer Sicht unterschritten, d. h.
Bezirksregierung Braunschweig
47
Außenstelle Göttingen
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
die Oberweser ist frei von belastenden Schwermetallen (s. Tabelle 28 im Anhang).
Seit ungefähr 1994, d. h. vier Jahre nach zurückgegangener Salzkonzentration, konnte zum ersten
Mal eine Wiederbesiedlung benthischer Makroinvertebrata an der GÜN-Meßstation Hemeln beobachtet
werden. So besiedelten 1994 im Uferbereich der
Weser folgende Wirbellose das Benthal, die zuvor
nicht vorhanden waren:
Dugesia lugubris (Strudelwurm), die gefährdete
Schneckenart Ancylus fluviatilis (Flußnapfschnecke),
der Große Schneckenegel Glossiphonia complanata,
Asellus aquaticus (Wasserassel), der Fischegel Piscicola geometra, die Köcherfliegenlarven Hydropsyche contubernalis, Hydropsyche pellucidula und
Hydropsyche bulgaromanorum. Im Jahre 1995
konnte sogar eine doppelt so hohe Artenvielfalt wie
1994 festgestellt werden (Gütemeßstation Hemeln).
Die gegenüber 1994 noch nicht vorgefundenen
Wirbellosen waren wie folgt:
Tab. 9: Makrobenthonfauna der Oberweser im
Uferbereich
Hemeln,
November
1995
Taxon
Dugesia gonocephala (Strudelwurm)
Radix peregra (Schnecke)
Hemiclepsis marginata (Egel)
Erpobdella octoculata (Egel)
Gammarus pulex (Gemeiner Flohkrebs)
Ephemera danica (Eintagsfliege)
Platambus maculatus (Wasserkäfer)
Sialis sp. (Schlammfliege)
Polycentropus spp. (Köcherfliege)
Rhyacophila nubila (Köcherfliege)
Abundanzziffer
1
1
1
2
1
1
1
1
2
1
(Hinweis: Weitere chemische Güteparameter der Weser
an der GÜN–Meßstation Hemeln sind den Diagrammen
im Anhang zu entnehmen.)
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
48
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Der Saprobienindex in Hemeln ermittelte sich
mit Si = 2,17 (November 1995), bei einer summierten Abundanz von Σ Ai = 22. Waren 1994 noch 6
Saprobienarten bei einer summierten Abundanz von
14 angetroffen worden, so erhöhte sich die Artenvielfalt 1995 auf 13 Arten. Nach etwa 30 jähriger
Abwesenheit sind in Buhnenfelder der Oberweser
bei Wambeck 1996 erstmals wieder Großmuscheln
gefunden worden (Anodonta anatina). Die Wiederbesiedlung der Weser durch die ehemals einheimische Makrobenthonfauna ist jedoch stark von der
Salzeinleitungsmenge abhängig. Die anderen Faktoren wie Gewässermorphologie, Nährstoffe (N und P)
sowie Substrate spielen demgegenüber nur eine
untergeordnete Rolle. Wie auch aus der Tabelle 7
hervorgeht, nahmen offensichtlich die Abwassereinleitungen der Kaliindustrie 1996 im Vergleich zum
Vorjahr wieder zu. Die Folge sind wiederum Ausfall
und Rückgang von Insektenarten (Bäthe, 1997).
Wie Untersuchungen 1998 ergaben, konnte der
Rückgang von Insektenlarven bestätigt werden, z. B
Larven von Köcherfliegen.
Die Versalzung von Werra und Weser hat inzwischen wieder den Stand von 1991 erreicht (Herbst,
V., NLÖ, 1998).
Fulda
Fließgewässer: I. Ordnung.
Länge: Ca. 17 Km in Südniedersachsen.
Abwassereinleitungen: 1 kommunale Kläranlage
(Speele).
Gewässergüte: Güteklasse II.
Die Gewässergüte der Fulda wird in Hann. Münden
ermittelt. Die Artenvielfalt ist groß, mit zum Teil
hohen Individuendichten von Schwämmen, Flußnapfschnecken, Schnecken der Art Bithynia tentaculata, Muscheln, Köcherfliegen der Art Hydropsyche
contubernalis (gefährdete Art) und Ibis - Fliegen
(Atherix ibis). Der Saprobienindex liegt bei Si = 2,12.
Die chemische Beschaffenheit weist die Fulda zwar
mäßig belastet aus, Ammoniumstickstoff ist allerdings mit 0,33 mg/l im Jahresdurchschnitt 1996
leicht erhöht. Schwermetalle (s. Tabelle 28 im Anhang)
und AOX-Verbindungen liegen in nicht belastenden
Konzentrationen vor. Somit erfüllt die Fulda Qualitätsziele für Fische.
7.3.7.1 Nebengewässer der Fulda
Hinweis: Die Nebengewässer der Werra sind dem Gewässergütebericht 1992 zu entnehmen.
Nieste
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage
(Uschlag).
Gewässergüte: Im Oberlauf Güteklasse I, im Unterlauf Güteklasse II.
Die 1996 kurz oberhalb von Dahlheim biologisch
untersuchte Nieste weist eine große Artenvielfalt
auf. Die Belastung ist nur mäßig. Von den vorgefundenen Organismengruppen dominieren vor
allem Köcherfliegenlarven, gefolgt von den Eintagsfliegenlarven.
Schlupfgraben
Der Schlupfgraben ist zwar nur gering organisch
belastet, die Makrobenthonfauna ist jedoch verarmt. Eine Beeinflussung durch einen oberhalb der
Untersuchungsstelle gelegenen Teich ist nicht auszuschließen. Relativ hoch ist die Chloridkonzentration von 152 mg/l Cl- sowie die elektrische Leitfähigkeit von 663 µS/cm.
Steinbach
Der Steinbach konnte sich wiederbesiedeln, nachdem er aufgrund von Baumaßnahmen der DB (Rauhebergtunnel) verödete. Er ist gering belastet und in
Güteklasse I – II eingestuft.
7.3.7.2 Nebengewässer der Weser
Auschnippe
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 15 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: I – II und II.
Die Auschnippe ist im Mündungsabschnitt in die
Güteklasse I – II eingestuft; Mittel- und Oberlauf
weisen die Güteklasse II auf. Unterhalb von Dransfeld und kurz oberhalb der Pumpstation bei Dransfeld ergibt sich ein Saprobienindex von Si = 1,93.
Die Artenvielfalt mit benthischen Wirbellosen ist
mäßig, wobei der Gemeine Flohkrebs Gammarus
pulex und der Strudelwurm Dugesia gonocephala in
hohen Individuendichten vorkommen. Arten weiterer Organismengruppen wie Trichopterenlarven
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
49
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
(Köcherfliegen) sind in ihrer Häufigkeit dezimiert
und nur als Zufallsfunde auszumachen. Die chemische Beschaffenheit der Auschnippe ist ohne Auffälligkeiten, die organische Belastung mäßig.
Schwülme
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 24 Km.
Abwassereinleitung: 2 kommunale Kläranlagen
(Adelebsen, Schoningen).
Gewässergüte: Überwiegend Güteklasse II.
Die Schwülme ist ein Fließgewässer, das vor allem
im Mittel- und Unterlauf eine große Artenvielfalt
benthischer Makroorganismen aufweist. An der
Untersuchungsstelle kurz oberhalb von Bodenfelde
ließ sich eine hohe Abundanzziffernsumme
von Σ Ai = 54 ermitteln. Dominierende Organismengruppen sind Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven. Die mit der höchsten Abundanzziffer
(Ai = 7) vorzufindende Benthonart ist die Flußnapfschnecke. Sie kommt massenhaft vor, gefolgt
von der Eintagsfliege Ephemerella ignita (Ai = 6).
Der Saprobienindex liegt bei Si = 1,93, d. h. Güteklasse II. An der GÜN-Meßstelle Adelebsen, kurz
unterhalb des Auschnippezuflusses gelegen, liegt
ebenfalls eine reichhaltige Biozönose vor (Σ Ai =
45). Hier dominieren der Gemeine Flohkrebs
(Gammarus pulex), gefolgt von den Köcherfliegenlarven Rhyacophila nubila und Lasiocephala basalis,
einer Art, die nach der „Roten Listen“ als gefährdet
(Stufe 3) eingestuft ist. Die Art kommt im mittleren
Abundanzbereich vor. Vereinzelt, d. h. in geringen
Abundanzen ist die Köcherfliegenart Hydropsyche
fulvipes anzutreffen, die potentiell gefährdet ist
(Stufe 4 der Roten Liste für Köcherfliegen). Der
Saprobienindex liegt bei Si = 1,86. Der gute biologische Befund entspricht jedoch nicht dem chemischen. Die Ammoniumkonzentration liegt über den
für die Güteklasse II vorgesehenen Grenzwert von
0,3 mg/l NH4+-N; es wurden im Jahresdurchschnitt
1996 0,37 mg/l NH4+-N gemessen. Die leicht erhöhte Stickstoffbelastung in der Schwülme durch Ammonium ist nur in der kalten Jahreszeit festzustellen. Da die Kläranlage Adelebsen im Winter nicht
nitrifiziert, und im Ablauf daher erhöhte NH4+-NKonzentrationen vorzufinden sind, ist darin die
Ursache der leicht erhöhten Stickstoffkonzentration
in der Schwülme, vor allem in den Wintermonaten,
zu sehen. Die Schwülme weist dagegen in der
wärmeren Jahreszeit NH4+-N-Konzentrationen zwischen 0,1 – 0,23 mg/l auf und entspricht damit den
Anforderungen des Bewirtschaftungsplanes Leine.
Chemische Untersuchungen der Schwülme im Mai
1994 oberhalb und unterhalb der Kläranlage Adelebsen
ergaben
folgende
Ammonium-
Stickstoffkonzentrationen:
oberhalb 0,08 mg/l NH4+-N und kurz unterhalb der
Kläranlage 0,16 mg/l NH4+-N (mäßige Belastung).
Die Kläranlage Schoningen führt dazu, daß die
Schwülme kurz unterhalb der Einleitung mit Ammoniumstickstoff kritisch belastet wird, d. h. die
NH4+-N-Konzentration wurde mit 0,39 mg/l ermittelt. Der relativ gute ökomorphologische Zustand
der Schwülme wirkt positiv auf die Biozönose: der
Saprobienindex liegt bei Si = 2,12, d. h. Güteklasse
II. Bei Vernawahlshausen, ca. 5 Kilometer unterhalb
der Kläranlage Schoningen, ist die Schwülme mit
NH4+-N gerade noch mäßig belastet: Im Jahresdurchschnitt 1996 lag die NH4+-N-Konzentration bei
0,29 mg/l. Allerdings können Spitzenwerte bis zu
0,69 mg/l NH4+-N vorkommen, d. h. die Nitrifikationsleistung der Kläranlage Schoningen ist nicht
zufriedenstellend. Hinsichtlich der biologischen
Beschaffenheit erweist sich die Schwülme bei Vernawahlshausen als nur mäßig belastet und erreicht
mit einem Saprobienindex von Si = 1,96 eine stabile
Gewässergüteklasse II. Belastende Schwermetalle
kommen nicht vor. Auf einem kurzen Abschnitt im
Bereich von Lödingsen, d. h. im Oberlauf, erreicht
die Schwülme die Güteklasse I – II (s. Gewässergütekarte im Anhang), nachdem ein Saprobienindex ca.
500 m oberhalb von Lödingsen von Si = 1,77 (Februar 1994) ermittelt wurde. In diesem Bereich ist
auch die Köcherfliegenart Lasiocephala basalis
benthisch, eine Art, die nach der „Roten Liste gefährdeter Tierarten“ als gefährdet eingestuft ist.
Lechtmer Beeke
Die Lechtmer Beeke ist oberhalb von Adelebsen
zwar aufgrund ihrer biozönotischen Zusammensetzung in die Güteklasse II eingestuft, aus unerklärlichen Gründen jedoch an benthischen Makroinvertebraten verarmt (Σ Ai = 12). Ein periodisches Trockenfallen als Ursache auszuschließen, da die Flohkrebsart Gammarus pulex, die ständig Wasser benötigt, in mittlerer Individuendichte anzutreffen ist.
Rehbach II
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II, im Mündungsbereich
jedoch verarmt.
Der Rehbach II, der bei Volpriehausen in den Rehbach I fließt, ist zwar auf seiner ca. 4 Km langen
Fließstrecke nur mäßig organisch belastet, im Mündungsbereich ab Talstraße/ Brücke bis zur Mündung
jedoch an benthischen Makroinvertebrata verarmt.
Die Verarmung ist jedoch weniger in der Artenvielfalt zu sehen als vielmehr in der Individuendichte.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
50
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Beispielsweise sind Organismen (Taxa) aus verschiedenen Tiergruppen (Ordnungen) vorzufinden, wie
Strudelwürmer, Egel, Flohkrebse, Eintagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarven und Wasserkäfer, jedoch
nur in äußerst geringen Abundanzen, meistens nur
Zufallsfunde. Die geringen Individuendichten sind
nicht mehr durch toxische Wasserinhaltsstoffe zu
erklären, da sowohl Schwermetalle als auch die
Chloridkonzentration nur im gering bis mäßig belastenden Bereich vorliegen (s. Tabellen im Anhang).
Gleichwohl ist jedoch festzustellen, daß nach wie
vor die Salzkonzentration (Chloride) ab der
Schachtanlage Wittekind sich nahezu vervierfacht,
die jedoch gegenüber früheren Untersuchungen aus
den achtziger Jahren um die Hälfte geringer ist:
Wurden noch im Jahre 1989 178 mg/l Chlorid an
der Mündung gemessen, so waren 1995 nur noch
90 mg/l Cl- vorhanden.
Ahle
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 18 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Im Oberlauf Güteklasse I – II, Mittelund Unterlauf II.
Die Ahle ist ein ausgesprochen typisches sommerkühles Fließgewässer, deren Wassertemperatur im
Juni bei 10 0C liegen kann. In Schönhagen ist die
organische Belastung gering, es liegt die Güteklasse
I – II (Si = 1,55) vor. Die Makrobenthonfauna besteht hauptsächlich aus Ephemeropteren- und Trichopterenlarven, wobei die Köcherfliegenart Micrasema minimum in Massen (Ai = 7) das Benthal besiedelt. Unter den Plecopteren (Steinfliegen) ist die
Art Dinocras sp. in mittleren Abundanzen
benthisch. Die Ahle ist im Oberlauf ein elektrolytarmes Fließgewässer, wobei die Leitfähigkeit
96 µS/cm beträgt. Im Unterlauf ist sie in die Güteklasse II eingestuft, da der Saprobienindex knapp
über 1,80 liegt (Si = 1,87) . Der chemische Befund
weist die Ahle als nur gering organisch belastet aus:
Der Ammoniumstickstoff liegt < 0,1 mg/l NH4+-N
und der TOC bei 1,5 mg/l C. Allerdings nimmt die
Salzbelastung gegenüber der Untersuchungsstelle
bei Schönhagen um das Doppelte zu, die elektrische
Leitfähigkeit erhöht sich auf 219 µS/cm. Die Besiedlung mit benthischen Makroinvertebrata ist etwas
artenreicher als bei Schönhagen, wobei wiederum
Ephemeropteren (Eintagsfliegen) und Trichopteren
(Köcherfliegen) die herausragenden Organismengruppen sind. Das Auftreten von Egelarten wie
Erpobdella octoculata und Glossiphonia complanata
führt zur Einstufung in die Güteklasse II (GÜNMeßstelle Steimke).
Kampbach
Der Kampbach weist kurz oberhalb von Schoningen
nur eine geringe organische Belastung auf und ist in
die Güteklasse I – II eingestuft. Der Saprobienindex
wurde mit Si = 1,75 ermittelt. Die dominierenden
Leitorganismen sind Köcherfliegenlarven, unter
denen die Arten Rhyacophila fasciata und Drusus
biguttatus die höchsten Abundanzen aufweisen,
wobei Drusus biguttatus in der „Roten Liste“ als
potentiell gefährdet geführt wird.
Ithalbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 5 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Ithalbach ist aufgrund seiner biologischen Beschaffenheit in die Güteklasse II eingestuft (Si =
1,92). Die chemische Beschaffenheit des Ithalbaches
an der Untersuchungsstelle in Eschershausen zeigt
sogar eine nur geringe Belastung an, wie sich aus
den Analysenwerten für Stickstoff und Phosphor
ergibt. So ist z. B. die Nitratkonzentration mit 0,47
mg/l NO3- -N sehr niedrig, ebenso Chlorid mit 8,5
mg/l. Der geringe Chloridgehalt des Ithalbaches (<
10 mg/l) bedeutet jedoch andererseits, daß schon
eine sehr geringe Nitritkonzentration von 0,03 mg/l
NO2- -N entsprechend 0,09 mg/l NO2- auf Salmoniden toxisch wirkt. Stickstoffhaltige Einleitungen wie
z. B. Gülle würden daher fatale Folgen haben.
Die dominierenden Benthonarten sind Köcherfliegen und Eintagsfliegen. Es kommen aber auch verschmutzungstolerante Arten wie der Egel Erpobdella octoculata vor. Unter den „Rote Liste“ Arten ist
die als potentiell gefährdete (Stufe 4) Köcherfliegenart Hydropsyche fulvipes benthisch sowie die
Eintagsfliegenart Rhithrogena germanica, die vom
Aussterben bedroht ist (Gefährdungsstufe 1).
Martinsbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II – III.
Der Martinsbach bei Vahle ist wegen des schlechten
chemischen Befundes in die Güteklasse II – III eingestuft, obwohl die biologische Beschaffenheit der
Güteklasse II entspricht (Si = 2,21). Der schlechte
chemische Befund ergibt sich aufgrund des relativ
hohen Ammoniumstickstoffs von 0,57 mg/l NH4+-N
und vor allem aufgrund des extrem hohen AOXWertes von 249 mg/l Cl-, der auf Einleitungen von
Bezirksregierung Braunschweig
Außenstelle Göttingen
51
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
organischen Schadstoffen schließen läßt. Die toxischen Wasserinhaltsstoffe des Martinsbaches werden durch den Leuchtbakterientest bestätigt: Die
Hemmung der Leuchtintensität betrug 38 %, was
schon als toxisch gilt.
Reiherbach I
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklassen I und I – II.
Der Reiherbach I ist im Oberlauf in die Güteklasse I
und im Unterlauf in I – II eingestuft. An der Untersuchungsstelle kurz oberhalb von Bodenfelde weist
der Reiherbach I eine artenreiche Makrobenthonfauna (Güteklasse I – II) auf, wobei Köcherfliegenlarven die bestandsbildende Organismengruppe
sind, gefolgt von Eintagsfliegenlarven und Wasserkäfern. Unter den Köcherfliegenlarven ist die Art
Agapetus sp. mit der größten Individuendichte vertreten, unter den Eintagsfliegenlarven die Arten
Epeorus sylvicola und Ephemerella ignita, und unter
den Wasserkäfern die Art Elmis maugetii aus der
Familie der Elmidae (Hakenkäfer). Unter den „Rote
Liste“ Arten befindet sich die potentiell gefährdete
Köcherfliegenart Silo nigricornis.
7.3.8
Innerste und Nebengewässer
(ohne Nette und Neile)
Innerste
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Im südlichen Dienstbezirk ca. 40 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage und 3
kommunale Kläranlagen (Innerstetal, Bredelem,
Othfresen).
Gewässergüte: Güteklassen I – II im Oberlauf bis
kurz vor Buntenbock, dort II, unterhalb von Langelsheim II (s. Gewässergütekarte).
Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion bis
zur Talsperre, Forellen-/ Äschenregion unterhalb der
Talsperre bis zur Neile.
Die Innerste ist in Buntenbock aufgrund der Zusammensetzung der Limnofauna in die Güteklasse II
eingestuft, der Saprobienindex liegt bei Si = 2,20.
Vor allen Dingen sind die Egel der Arten Erpobdella
octoculata und Helobdella stagnalis Anzeichen dafür, daß organische Belastungen vorliegen, andererseits aber ist das Vorkommen der Art Helobdella
stagnalis nicht unbedingt eine Auswirkung dessen,
sondern ist vielmehr auf eine Zunahme an Beutetieren zurückzuführen, die sich von den organischen
Stoffen ernähren. Die chemische Beschaffenheit der
Innerste in Buntenbock läßt eine gering bis mäßige
organische Belastungen erkennen, Ammoniumstickstoff ist < 0,05 mg/l und der TOC bzw. DOC
liegt bei 3,5 mg/l C. Hinsichtlich gelöster Schwermetalle ist festzustellen, daß diese in Buntenbock in
nicht belastenden, d. h. noch natürlichen Konzentrationen vorliegen (s. Tabelle 28 im Anhang). Die Salzbelastung der Innerste in Buntenbock ist noch sehr
gering, die Chloridkonzentration liegt bei 6,0 mg/l
und die Gesamthärte bei 2 0GH.
In Höhe Wildemann ist die Innerste aufgrund
der Makrobenthonfauna in die Güteklasse I – II
eingestuft (Si = 1,61). Gegenüber Buntenbock erfährt die Innerste eine Güteverbesserung um eine
Güteklasse, was sich auch daran zeigt, daß sich die
Artenvielfalt fast verdoppelt. Vor allen Dingen sind
es die Eintagsfliegen- und Köcherfliegenlarven, die
an Arten beträchtlich zunehmen, während die
Schlechtwasseranzeiger Erpobdella octoculata bzw.
Helobdella stagnalis nicht mehr vorzufinden sind.
Aus Sicht des Naturschutzes ist zu erwähnen, daß
zwei Arten sich unter den Eintagsfliegenlarven befinden, die nach der „Roten Liste gefährdeter Tiere
und Pflanzen“ vom Aussterben bedroht sind (Stufe
1), nämlich die Art Rhithrogena germanica und die
als stark gefährdet einzustufende Art Rhithrogena
diaphana (Stufe 2). Oberhalb von Wildemann sind
in der Innerste jedoch belastende Schwermetalle
vorhanden, wobei insbesondere Cadmium mit 1,6
µg/l, Blei mit 7,3 µg/l und Zink mit 332 µg/l erhöht
vorliegen. Die Untere Innerste ist oberhalb der Neuen Mühle biologisch untersucht: Die Makrobenthonfauna, die hauptsächlich aus Köcherfliegenlarven besteht, gefolgt von Eintagsfliegen und zu
gleichen Anteilen Steinfliegenlarven ergibt in ihrer
Zusammensetzung die Güteklasse I – II (Si = 1,71).
Zu den
Organismen
mit
den
höchsten
Individuendichten gehören die Flußnapfschnecke
Ancylus fluviatilis und die Steinfliege Perlodes sp..
Perlodes Larven gehören zu den gefährdeten Tierarten. Im März 1996 brannte auf dem Gelände der
Firma Chemetall GmbH in Langelsheim eine Lagerhalle mit Chemikalien, wobei in geringen Mengen
Löschwasser in die Innerste gelangen konnte, während der größte Teil des Löschwassers in ein Speicherbecken gepumpt wurde. Das Löschwasser enthielt für Wasserorganismen toxische Stoffe (hohe
AOX-Werte). Untersuchungen der Innerste ergaben
jedoch, daß das eingeflossene Löschwasser soweit
verdünnt wurde, daß für die Biozönosen keine Gefahr bestand. Die dann im April 1996 erfolgte limnologische Untersuchung der Innerste in Langelsheim, Brücke, Lange Straße im Hinblick auf Auswirkungen des Brandes ergab keinen Hinweis auf eine
biozönotische Beeinträchtigung oder Schädigung.
Die Innerste konnte in die Güteklasse I – II einge-
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
52
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
stuft werden, der Saprobienindex lag bei Si = 1,59.
Die dominierenden Makroinvertebrata sind Köcherfliegenlarven, gefolgt von Steinfliegenlarven (Plecoptera). Der Bestand an Ephemeropteren (Eintagsfliegenlarven) ist jedoch gegenüber der Innerste
oberhalb der Talsperre stark zurückgegangen. Ansonsten entspricht die Artenzusammensetzung an
dieser Stelle der oberhalb der Talsperre. An „Rote
Liste“ Arten sind vorzufinden: die Köcherfliegen
Brachycentrus montanus (potentiell gefährdet) und
Drusus spp. (potentiell gefährdet). An der überregionalen GÜN-Meßstelle Langelsheim, die sich unterhalb bei HASTRA befindet, liegt der Saprobienindex
bei Si = 1,56, d. h. Güteklasse I – II. Die Biozönose
ist arten- und individuenreicher als in Langelsheim/
Stadtbereich. Der chemische Befund hinsichtlich
biologisch abbaubarer organischer Stoffe deckt sich
mit der biologischen Beschaffenheit. Die Meßwerte
zeigen eine nur geringe organische Belastung an:
Ammoniumstickstoff erreicht im Jahresdurchschnitt
1996
nur
0,06
mg/l,
die
NitratStickstoffkonzentration liegt bei 2,5 mg/l NO3- -N
und der Gesamt-Posphatphosphor bei 0,06 mg/l P.
Auch der organische Kohlenstoff TOC mit 1,7 mg/l
C im Jahresdurchschnitt 1996 ist als sehr niedrig
einzustufen, ebenso AOX-Verbindungen mit 17 µg/l
Cl-. An belastenden Schwermetallen sind Blei mit
9,1 µg/l und Cadmium mit 2,1 µg/l vorzufinden.
Aus fischbiologischer Sicht sind 5 µg/l Blei und 1
µg/l Cadmium angeraten. Des weiteren liegt Zink
mit 651 µg/l im Jahresdurchschnitt 1996 in stark
erhöhter Konzentration vor. Aus fischbiologischer
Sicht wären jedoch 50 µg/l Zink wünschenswert. An
gefährdeten Tierarten ist die vom Aussterben bedrohte Eintagsfliegenart Rhithrogena germanica
(Stufe 1) anzutreffen.
Vor der Einleitung der Kläranlage Innerstetal
weist die Innerste die Güteklasse II auf. Die Kläranlage Innerstetal erhöht bis zum Zufluß des Jerstedter
Baches, ungefähr 500 m unterhalb, den Ammoniumstickstoffgehalt von 0,23 mg/l NH4+-N (oberhalb
der Kläranlage) über 0,95 mg/l NH4+-N ca. 100 m
unterhalb der Einleitungsstelle auf 0,32 mg/l NH4+-N
in Höhe des Zuflusses des Jerstedter Baches.
Durch die Kläranlage Innerstetal wird die Salzkonzentration in der Innerste verdoppelt. Die Chloridkonzentration liegt aber immer noch im sehr geringen Belastungsbereich von 27 mg/l Cl-. Die Kläranlage Innerstetal erhöht den Phosphatgehalt in der
Innerste zwar von 0,01 mg/l auf 0,05 mg/l P. Diese
Konzentration ist aber noch als mäßig belastend zu
werten. Die kritische Konzentration für Eutrophierungsprozesse wird noch nicht erreicht (s. Kap. 4).
An der GÜN-Meßstelle Hohenrode ist die Innerste
mäßig organisch belastet (Güteklasse II). Stark erhöht liegt jedoch Ammoniumstickstoff mit 0,68
mg/l NH4+-N vor, der vermutlich durch die Abwas-
serreinigungsanlage Othfresen eingetragen wird.
Die hohen Ammoniumstickstoffkonzentrationen
sind vor allem im Winter festzustellen, während im
Sommer NH4+-N-Konzentrationen in der Innerste
nur bei 0,2 mg/l NH4+-N liegen. Die Ursache dafür
beruht auf der Temperaturabhängigkeit der Nitrifikation, die bei < 12 0C stark verlangsamt abläuft.
Die biologische Beschaffenheit der Innerste ist in
Hohenrode zufriedenstellend: Die Makrobenthonfauna zeigt eine große Artenfülle mit zum Teil hohen Individuendichten. Die dominierenden Organismengruppen sind Trichopteren, unter denen
Arten sind, die mit den höchsten Abundanzen vorkommen. Desweiteren erreichen die Isoperla - Arten
unter den Steinfliegen mittlere Abundanzen; der
Saprobienindex liegt bei Si = 1,86.
Hinweis: Die Belastungen der Innerste mit Schwermetallen und weiteren chemischen Parametern in Langelsheim/
GÜN sind den Diagrammen im Anhang zu entnehmen
(Frachten und Konzentrationen.)
Lindenbach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km im südlichen Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: 1, Gemeinde Bodenstein.
Gewässergüte: Güteklassen II und III.
Der Lindenbach wird durch häusliche Abwässer der
Gemeinde Bodenstein belastet, da die Gemeinde
abwassertechnisch noch nicht ordnungsgerecht
entsorgt ist. Dies hat zur Folge, daß die Ammoniumstickstoffkonzentration im Lindenbach auf über
2 mg/l NH4+-N oberhalb der dort gelegenen Teiche
ansteigt, so daß die Gewässergüte sich auf die Güteklasse III verschlechtert. Zwischen den Teichen
reduziert sich diese Konzentration auf die Hälfte
und unterhalb der Teiche ist die Ammoniumstickstoffkonzentration vernachlässigbar gering
(< 0,05 mg/l). Die Teiche werden daher durch den
Lindenbach sehr stark eutrophiert, mit den Folgen
verstärkten Algenwachstums (s. Tabelle 24 im Anhang). Die starke Eutrophierung, verbunden mit
massenhafter Phytoplanktonentwicklung zeigt sich
deutlich an dem hohen pH-Wert des letzten Teiches
mit pH = 9,2, Folge der Assimilation des Planktons
durch CO2 - Entzug.
Opferbach (Dörnter Bach)
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 5 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Güteklasse II – III.
Der Opferbach ist unterhalb von Dörnten kritisch
belastet. Der Saprobienindex liegt bei Si = 2,48, was
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
53
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Güteklasse II – III bedeutet. Die Limnofauna ist artenarm. Dominierende Leitorganismen mit hohen
Individuendichten sind der Rollegel (Erpobdella
octoculata) und der Gemeine Flohkrebs. Die Stickstoffbelastung ist kritisch: die Nitratkonzentration
liegt bei 50 mg/l NO3-. Stickstoff ist der einzige belastende Parameter des Opferbaches, während
biologisch abbaubare Kohlenstoffverbindungen im
mäßig belastenden Bereich vorliegen (TOC = 4,0
mg/l C).
Kleine Tölle
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Auf ca. 2 Km verrohrt.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Keine biologische Gütebewertung
möglich.
Die Kleine Tölle bei Langelsheim ist wegen der Verrohrung an benthischen Makroinvertebrata verödet.
Ökologisch ist sie übermäßig geschädigt. Aus limnologischer Sicht muß jedoch der Einfluß der Kleinen
Tölle auf den Granebach gesehen werden, in den
die Kleine Tölle mündet. Trotz hoher anorganischer
Belastung mit Schwermetallen, unter denen insbesondere Blei mit 74,3 µg/l, Cadmium mit 7,2 µg/l
und Zink mit 1020 µg/l hoch belastend sind (s. Tabelle 28 im Anhang), erfährt der Granebach aufgrund
seiner Verdünnung keine Güteverschlechterung und
behält die Güteklasse II bei. Hinsichtlich der Stickstoffbelastung der Kleinen Tölle (Stand 1996) ist nur
Nitrat mit 65,3 mg/l NO3- -N entsprechend 289 mg/l
NO3- stark erhöht, während Ammoniumstickstoff
und vor allem das giftig wirkende Nitrit (0,04 mg/l
NO2--N) in unbedenklichen Konzentrationen vorliegen. Nitrat ist mit 289 mg/l NO3- zwar nicht toxisch,
erhöht aber den Nitratgehalt der Innerste über den
Granebach. Die Belastung mit halogenierten organischen Kohlenwasserstoffen ist mit 21 µg/l Cl- AOX
gering und genügt den gewässerökologischen Anforderungen.
Granebach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 8 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Güteklassen I, I – II und II (s. Gütekar-
durch eine artenreiche Biozönose aus, wobei Trichopterenlarven bestandsbildend sind, gefolgt von
Ephemeropterenlarven und Plecopterenlarven. Unter den „Rote Liste“ Arten befinden sich: Beatis
scambus (Eintagsfliege, potentiell gefährdet) und
Hydropsyche fulvipes (Köcherfliege, potentiell gefährdet). Die Nitratkonzentration im Granebach
liegt bei maximal 12 mg/l NO3-.. Im Haldenbereich
der Herzog-Julius-Hütte ist der Granebach gering
organisch belastet und hat die Güteklasse I – II. Der
Saprobienindex liegt bei Si = 1,68. Dominierende
Organismengruppen sind Trichopteren und Plecopteren. Bezüglich der Schwermetallbelastung des
Granebaches gilt folgendes: Im Bereich der Halden
liegen Quecksilber zwischen 1,0 bis 2,0 µg/l und
Blei zwischen 11 bis 12 µg/l in stark erhöhten Konzentrationen vor. In Langelsheim sind vor allem
Cadmium mit bis zu 9 µg/l und Zink mit bis zu 2187
µg/l (s. Tabelle 28 im Anhang) sehr stark belastend. Es
ist zu beachten, daß Cadmium bedeutend toxischer
ist als Zink. Die fischbiologisch vertretbare Cadmiumkonzentration liegt bei nur 1 µg/l!
Der Bach
Der Bach, auch Wellbach genannt, bei Astfeld, ist
an benthischen Makroorganismen verarmt. Zwar
kommt der Gemeine Flohkrebs in hoher Individuendichte vor, jedoch fehlen Taxa anderer Organismengruppen, so daß der Bach als ökologisch gestört eingestuft werden muß. Die Belastung, auch
bezüglich der Schwermetalle, ist mit Ausnahme des
Nitrats, das mit 11,7 mg/l NO3- -N stark erhöht ist,
gering.
Lakebach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: 1 Ortskläranlage (Ostharingen).
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Lakebach weist an der Untersuchungsstelle in
Höhe des Kompostwerkes bei Upen mit einem
Saprobienindex von Si = 2,27 gerade noch die Güteklasse II auf. Aus chemischer Sicht liegt nur Nitrat
in höherer Konzentration vor (10,5 mg/l NO3- -N
entsprechend 44,3 mg/l NO3- ), alle übrigen Parameter sind im Bereich der Güteklasse II.
te).
Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion.
Der Granebach erfährt durch die mit anorganischen
Stoffen belastete Kleine Tölle (s. auch Kleine Tölle)
keine Güteverschlechterung und behält die Güteklasse II bei. Eine Güteuntersuchung unterhalb des
Kl. Töllezuflusses ergab einen Saprobienindex von Si
= 1,81 (Güteklasse II). Der Granebach zeichnet sich
Opfergraben
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 6 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
54
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Der Opfergraben ist in der Gemeinde Ostharingen
mit einem Saprobienindex von Si = 1,75 als gering
belastet ermittelt worden. Während er nach der
Gewässergütekarte von 1992 aufgrund Betriebsabwässereinleitungen oberhalb Ostharingens noch
stark verschmutzt eingestuft wurde (Güteklasse III),
hat sich sein Zustand mittlerweile stark verbessert,
so daß er in Ostharingen in die Güteklasse II eingestuft wurde. Ausschlaggebend für den sehr guten
Saprobienindex ist das Auftreten des Strudelwurmes
Dugesia gonocephala in hoher Individuendichte (Ai
= 6) sowie des Hakenkäfers Elmis maugetii (Ai = 3).
Beide Taxa sind Leitorganismen der Güteklasse I – II.
Aus der Güteklasse II ist der Gemeine Flohkrebs
dominierend. Er ist mit der höchsten Abundanzziffer (Ai = 7) benthisch.
Astfelder Mühlengraben
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: Industrieller Herkunft.
Gewässergüte: Güteeinstufung nicht möglich, Verödung.
Der Astfelder Mühlengraben ist verödet und hat
kein Makrozoobenthon. Das Überleben von Makroinvertebrata ist nicht möglich, da im Wasser
gelöste Schwermetalle in extrem hohen Konzentrationen vorhanden sind. Dies betrifft vor allem folgende Schwermetalle: Cadmium mit 108 µg/l, Kupfer mit 4046 µg/l (4,04 mg/l), Blei mit 44 µg/l und
Zink mit 41900 µg/l (41,9 mg/l). In der Gewässergütekarte ist der Astfelder Mühlengraben deshalb
ohne Farbe und mit dem Hinweis „tox“ ausgewiesen (s. Gütekarte im Anhang).
7.3.9
Neile und Nette mit
Nebengewässern
Neile
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 15 Km.
Abwassereinleitungen: 1 kommunale Kläranlage
(Lutter am Barenberge).
Gewässergüte: Güteklassen I, I – II und II (s. Gütekarte 1997).
Durch die ausgebaute Kläranlage Lutter am Barenberge wird die Neile nicht mehr in ihrer Gewässergüte verschlechtert. Wie Analysen ergaben, ist die
Belastung mit Ammoniumstickstoff nur noch mäßig
(0,22 mg/l NH4+-N). Allerdings kann die Neile bei
starken Regenereignissen durch Abschlagswasser
aus der Mischkanalisation von Hahausen und Nauen
so belastet werden, daß NH4+-N auf Werte über 0,3
mg/l ansteigen kann.
Kiefbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse I – II.
Die Gewässergüte des Kiefbaches hat sich gegenüber der Gütekarte 1992 auf die Güteklasse I – II
verbessert. Vergleicht man frühere limnologische
Untersuchungen vom Oktober 1987 mit denen vom
Oktober 1996, so stellt man bei einigen Benthonarten neuerdings höhere Individuendichten fest, so z.
B. bei der Flußnapfschnecke (Ancylus fluviatilis), die
1987 noch als Zufallsfund registriert wurde, 1996
hingegen mit hoher Individuenzahl (Abundanzziffer
Ai = 5) anzutreffen war. Desgleichen konnte dies bei
dem Hakenkäfer Elmis maugetii festgestellt werden,
dessen Abundanz von Zufallsfund auf hohe Individuendichten zunahm. Die Saprobienindices verändern sich dementsprechend: 1987 noch Si = 1,97,
1996 jedoch Si = 1,77. Kaltstenotherme Arten wie
die Köcherfliege Odontocerum albicorne sind
benthisch. Köcherfliegen sind auch die dominante
Organismengruppe. Die Insektenordnung Ephemeroptera (Eintagsfliegen) stellt mit der Art Ephemera
danica mäßig hohe Individuendichten (Ai = 4), eine
Art der Gutwasserzeigerorganismen. Die chemische
Beschaffenheit bestätigt den guten biologischen
Befund.
Mittelbach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 3 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II – III.
Aus ökologischer Sicht ist der Mittelbach als Entwässerungsgraben einzuordnen. Das bedeutet, daß
seine ökologischen Funktionen, wie z. B. Biotopbildung, gestört sind. Der Mittelbach ist unterhalb von
Hahausen als kritisch belastet eingestuft, da das
Makrozoobenthon an Arten stark verarmt ist (Ai =
10). Die Wasserqualität hat sich aber gegenüber der
Gütekarte 1992 um eine Güteklasse auf II – III verbessert. Zum Untersuchungszeitpunkt war Ammoniumstickstoff nicht nachzuweisen.
Nette
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 20 Km.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Groß
Rhüden).
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
55
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Gewässergüte: Güteklasse II.
Fischereibiologische Zonierung: Im Oberlauf Forellenregion, unterhalb der Schildaumündung Forellen/ Äschenregion.
Die Nette ist zwar insgesamt mäßig belastet und hat
die Güteklasse II, die Stickstoffbelastung mit Ammonium entspricht aber nicht zu jeder Jahreszeit
den Güteanforderungen der Güteklasse II (s. Tabelle
25 im Anhang). Vor allem können in der kälteren
Jahreszeit erhöhte Konzentrationen vorliegen. Der
biologische Befund weist die Nette in Bilderlahe
mäßig belastet aus. Der Saprobienindex liegt bei
Si = 2,04. Unter den Leitorganismen dominiert
Gammarus pulex mit hohen Individuendichten. Das
Artenspektrum ist zwar ausgeprägt, jedoch nur mit
schwach vorhandenen Individuendichten. So sind
viele Taxa nur als Zufallsfunde auszumachen. Die
Nette ist frei von belastenden Schwermetallen.
Zainer Bach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 5 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Die Makrozoofauna des Zainer Baches weist an
benthischen Organismen keine große Artenvielfalt
auf, jedoch ergibt sich aufgrund der Zusammensetzung der Biozönose die Güteklasse II (Si = 1,83,
Σ Ai =15). Die organische Belastung ist mäßig, allerdings liegt Nitrat mit 7,8 mg/l NO3- -N in erhöhter
Konzentration vor. Als Quelle der erhöhten Nitratbelastung ist die Landbewirtschaftung zu nennen.
Im natürlichen Konzentrationsbereich liegt der organische Kohlenstoff vor: Der TOC ist mit 1,7 mg/l
anthropogen unbelastet.
Schlörbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 5 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: I – II und II.
Der Schlörbach ist im Oberlauf gering organisch
belastet. In Höhe des Pumpwerkes der Trinkwassergewinnungsanlage liegt der Saprobienindex bei
1,79, d. h. Güteklasse I – II. Die Limnofauna setzt
sich überwiegend aus Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven zusammen, mit Dominanz der Köcherfliegenlarven. Unter den Ephemeropteren ist die
stark gefährdete Art Rithrogena diaphana in relativ
großer Individuendichte benthisch. Auf diesem
Abschnitt weist der Schlörbach noch keine hohe
Chloridbelastung auf; der Chloridgehalt liegt bei 50
mg/l Cl-. Dagegen nimmt die Chloridkonzentration
in Groß Rhüden um das 4fache zu und erreicht
einen Wert von 210 mg/l Chlorid, was biologisch
gerade noch zu vertreten ist (Grenzwert 250 mg/l
Cl-). Entsprechend hoch ist auch die elektrische
Leitfähigkeit von 1200 µS/cm. Der hohe Anstieg der
Salzkonzentration ist geologisch bedingt und hängt
mit dem dortigen ehemaligen Bergbau zusammen.
In stark erhöhten Konzentrationen wurden AOXVerbindungen (Pflanzenschutzmittel) ermittelt: Mit
93 µg/l Cl- liegt der Wert doppelt so hoch als für die
Güteanforderungen an Güteklasse II vorgesehen ist.
Die Salzbelastung von 210 mg/l Cl- hat allerdings
keinen negativen Einfluß auf die Besiedlung mit
benthischen Makroorganismen zur Folge: Artenvielfalt und Individuendichten sind ausgeprägt. Vor
allen Dingen findet man Taxa aus vielen Organismengruppen. Folgende Organismen sind in mäßig
bis hohen Individuendichten benthisch: Ephemerella
ignita (Ai = 6), Ancylus fluviatilis (Ai = 4), Glossiphonia heteroclita (Ai = 4) und Gammarus pulex ebenfalls Ai = 4.
Ahler Bach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 6 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Ahler Bach ist mäßig belastet. Ökomorphologisch ist er als Entwässerungsgraben einzustufen.
Entsprechend weist das Benthal keine große Artenvielfalt auf (Σ Ai = 18). Unter den wenig vorzufindenden Arten dominiert der Gemeine Flohkrebs.
Die chemische Beschaffenheit ist unauffällig, sie
entspricht einer mäßigen organischen Belastung.
Kaltebach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 8 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Im Oberlauf I – II, im Unterlauf
II – III.
Der Kaltebach ist im Oberlauf nur gering belastet.
Allerdings stimmt der biologische Befund nicht mit
der chemischen Beschaffenheit überein, da der
Bach an benthischen Makroinvertebrata verödet ist.
Möglicherweise ist die Ursache dafür in periodischem Trockenfallen zu sehen.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
56
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Seckau
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 3 Km.
Abwassereinleitung: Kläranlage Seesen.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Die Seckau erfährt durch die Einleitung der Kläranlage Seesen keine Güteverschlechterung. Die Kläranlage ist mit einer weitergehenden Abwasserreinigung ausgestattet, d. h. sie besitzt eine N- und PElimination. Die erhöhte elektrische Leitfähigkeit der
Seckau von 1200 – 1300 µS/cm wird hauptsächlich
durch CaSO4 (Gips) hervorgerufen. Die Sulfatkonzentration liegt oberhalb der Kläranlage bei 650
mg/l und unterhalb der Kläranlage bei 306 mg/l.
Umgekehrt ist die Chloridkonzentration unterhalb
der Kläranlage höher, sie liegt bei 106 mg/l Cl-,
oberhalb bei 30 mg/l Cl-. Diese Chloridkonzentration ist biologisch jedoch noch unbedenklich. Auswirkungen auf die Biozönose dürfte eher die erhöhte Sulfatkonzentration von 650 mg/l sein, die möglicherweise als Ursache der verarmten Makrobenthonfauna zu sehen ist. Die Bleikonzentrationen
in der Seckau ist mit 8,5 µg/l leicht erhöht. Aus
fischtoxikologischer Sicht gilt die Grenzwerteinstufung von 0,4 – 5,0 µg/l Blei, wasserhärteabhängig.
Die Wasserhärte der Seckau, als Gesamthärte, ist
mit
28 0d als hart einzustufen. Die Toxizität des Bleis ist
jedoch in weichem Wasser bedeutend größer als in
hartem, so daß das Überschreiten des Grenzwertes
zwar belastend aber noch nicht als toxisch für Fische anzusehen ist. Die erhöhte Zinkkonzentration
von 108 µg/l ist für Fische noch nicht toxisch, aber
ähnlich wie bei Blei als belastend zu sehen.
Schildau
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 14 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse I – II und II.
Fischereibiologische Zonierung: Forellenregion.
Die Schildau ist im Oberlauf bis zur Mündung der
Schaller in die Güteklasse I – II, ab Schallermündung
bis zur Nette in die Güteklasse II eingestuft.
Unterhalb von Bornhausen, d. h. dort, wo die
saprobielle Belastung mäßig ist, ist der Saprobienindex Si = 1,81 (Güteklasse II). Die Makrobenthonfauna setzt sich vor allem aus Trichopterenlarven
(Köcherfliegenlarven) zusammen, wobei die Art
Hydropsyche siltalai dominiert (Ai = 5). Im Oberlauf,
oberhalb der Schildauklinik ist die organische Belastung gering, es liegt die Güteklasse I – II vor: Die
Besiedlung mit benthischen Makroorganismen setzt
sich überwiegend aus nicht Saprobierarten zusam-
men, unter denen die Eintagsfliegenart Rhitrogena
germanica, nach der „Roten Liste“ vom Aussterben
bedroht vorkommt, allerdings in sehr geringen Abundanzen. Die Schildau ist frei von belastenden
Schwermetallen.
7.3.10
Oker und Nebengewässer
Oker
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 25 Km im südlichen Dienstbezirk.
Abwassereinleitungen: 1 Industriekläranlage und 2
kommunale Kläranlagen (Goslar, Okertal).
Gewässergüte: Im Oberlauf I – II, im Harzvorland II.
Die Gewässergüteeinstufung der Oker hat sich gegenüber der Gewässergütekarte 1992 auf folgenden Abschnitten geändert: Unterhalb der Okertalsperre hat die Oker wegen Trockenfallens bis zur
Romkerhalle keine Güteeinstufung erhalten, da eine
Beurteilung nicht möglich ist. Die Gewässergüte
unterhalb der Abzucht hat sich auf Güteklasse II
verbessert. Das Trockenfallen der Oker unterhalb
der Talsperre ist wie folgt zu erklären:
Die Okertalsperre erfüllt als wasserwirtschaftliche
Aufgaben den Hochwasserschutz, die Niedrigwasseraufhöhung sowie die Rohwasserbereitstellung für
die Trinkwasserversorgung.
Im Kraftwerk Romkerhalle wird elektrische Energie gewonnen: Bevor das Wasser über eine Falleitung die Turbine der Romkerhalle erreicht, durchfließt es einen 1,2 Km langen Stollen, der direkt aus
der Talsperre gespeist wird. Dadurch fällt die Oker
unterhalb der Talsperre bis zur Romkerhalle größtenteils trocken.
Das unterhalb der Kraftwerksanlage gelegene Ausgleichsbecken sorgt dafür, daß die Oker wieder
ständig Wasser führt. Der Oker – Grane – Stollen,
an der Romkerhalle beginnend, bietet die Möglichkeit, starke Abflüsse, die die Okertalsperre nicht
mehr vollständig ausgleichen kann, an die Granetalsperre zu Trinkwasserzwecken abzugeben.
Der von der Bezirksregierung Braunschweig
herausgegebene Bewirtschaftungsplan Oker
sieht Nutzungsklassen vor, denen 18 biologische
sowie chemisch-physikalische Parameter mit ihren
Grenzwerten zugeordnet sind.
Die Tabelle 10 gibt einen Überblick.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
57
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Tab. 10: Bewirtschaftungsplan Oker, Schwermetalle, Grenzwerte der Gewässernutzungsklassen
Nutzungsklasse A
1. Direkte Trinkwasserentnahme
2. Salmonidengewässer
3. Baden
Nutzungsklasse B1
1. Trinkwasserüberleitung
2. Cyprinidengewässer
3. Wasserschutzgebiet
4. Ökologische Mindestqualität
5. Natur- und Landschaftsschutzgebiet
6. Wassersport (wertvoll)
Nutzungsklasse B2
1. Niederschlagswasser (Ortslagen)
2. Grundwasseranreicherung (direkt und indirekt)
3. Wassersport (häufig)
4. Landwirtschaftliche Entnahme
5. Betriebswasserentnahme
6. Uferrandnutzung
7. Wandergebiet
Nutzungsklasse C
1. Abwassereinleitung
2. Energieerzeugung, Stauanlagen usw.
3. Binnenschiffahrt Wassersport (wenig)
Im Landkreis Goslar ist die Oker an insgesamt 10
Stellen gütemäßig erfaßt. An der Landesgrenze zu
Sachsen-Anhalt, unterhalb von Wiedelah, verläßt
die Oker mit der Güteklasse II, entsprechend einem
Saprobienindex von Si = 1,98, die Landesgrenze.
Die Besiedlung mit benthischen Makroinvertebrata
weist dort eine große Artenvielfalt auf. Dominierende Organismengruppen sind vor allem Eintags- und
Köcherfliegenlarven. Mit relativ hohen Individuendichten findet man unter den Eintagsfliegen die Art
Baetis rhodani und unter den Wasserkäfern die Art
Oreodytes septentrionalis.
In Vienenburg, unterhalb der Brücke, liegt
zwar ebenfalls die Güteklasse II vor, die Artenvielfalt
ist jedoch gegenüber Wiedelah beeinträchtigt: Der
Artenrückgang beläuft sich auf ca. 50 %. Der
Grund dürfte darin zu sehen sein, daß die Oker in
Wiedelah durch die Ecker, die die Güteklasse I – II
aufweist, verbessert wird. Folgende Benthonarten z.
B. fehlen in Vienenburg: Gammarus pulex (Gemeiner Flohkrebs), Ephemerella ignita (Eintagsfliege),
Sericostoma sp. (Köcherfliege), Limnius volckmari
(Wasserkäfer) und andere. In Vienenburg ist die
Oker mit Stickstoff noch hoch belastet: Ammoniumstickstoff ist mit 1,8 mg/l NH4+-N um das Sechsfache bezogen auf die Güteklasse II zu hoch.
Die Untersuchungsstelle in Vienenburg, ca.
100 m unterhalb des ersten Sohlabsturzes gelegen,
weist eine größere Artenfülle und Individuendichte
auf als die unterhalb der Brücke (Si = 1,86). Gam-
Cadmium
(Cd) µg/l
Kupfer
(Cu) µg/l
Quecksiber
(Hg) µg/l
Blei
(Pb) µg/l
Zink
(Zn) µg/l
<5
<30
<0,5
<30
<1000
<5
<40
<1,0
<50
<2000
<10
<50
<1,0
<50
<5000
<25
<100
<1,0
<250
<5000
mariden sind in geringer Individuendichte (Ai = 2)
benthisch. Die dominierende Organismengruppe
sind Köcherfliegenlarven, unter denen die Gattung
Rhyacophila sp. die höchsten Dichten aufweist. Hier
kommt auch die Flußnapfschnecke Ancylus fluviatilis in mittleren Abundanzen (Ai = 4) vor, die weiter
unterhalb nur als Zufallsfunde auszumachen sind.
Biozönotisch unterscheiden sich die beiden nicht
weit voneinander entfernt liegenden Stellen erheblich. Die chemische Beschaffenheit der Oker weicht
vom biologischen Befund hinsichtlich der Stickstoffkonzentration erheblich ab: Ammoniumstickstoff
wurde mit 2,3 mg/l gemessen (April 1996). Diese
Konzentration gilt als stark belastend.
In Probsteiburg/GÜN konnte 1995 allerdings ein Saprobienindex von Si = 1,88 (Güteklasse
II) ermittelt werden. Die Artenvielfalt entspricht in
etwa der in Vienenburg unterhalb des Sohlabsturzes, nur daß hier Plecopteren (Steinfliegenlarven)
dominieren, während Köcherfliegenlarven nur mit
zwei Taxa vorzufinden sind: Hydropsyche siltalai
und Rhyacophila nubila. Die höchsten Individuendichten erreichen die Eintagsfliegenlarven der Art
Baetis rhodani, die in Massen vorkommt (Ai = 7).
Bei den Steinfliegenlarven sind die Arten Perlodes
microcephalus und Isoperla oxylepis benthisch.
Auch in Probsteiburg stimmt die chemische Beschaffenheit der Oker mit dem biologischen Befund
nicht überein: stark belastend sind die Stickstoffparameter, insbesondere Nitrit (s. Tabelle 26 im Anhang).
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
58
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Vor allen Dingen übersteigt Ammoniumstickstoff
mit 4,4 mg/l NH4+-N im Jahresdurchschnitt 1996 die
Güteanforderungen an Güteklasse II um das rund
15fache. Andererseits ist aber die Belastung mit
biologisch abbaubaren organischen Kohlenstoffverbindungen nur mäßig (TOC = 3,3 mg/l C). Auswirkungen auf die Benthonfauna würden erst dann
auftreten, wenn der Sauerstoffgehalt der Oker < 6
mg/l O2 fallen würde. Dies ist aber nicht der Fall, die
O2 Sättigung liegt bei 94 %.
Durch die Kläranlage Goslar-Ost erfährt die
Oker eine starke Stickstoffbelastung, da sie noch
nicht weitergehend mit Stickstoff- und Phosphorelimination reinigt. So erhöht sich der Ammoniumstickstoff von 0,9 mg/l NH4+-N oberhalb der
Einleitung der Kläranlage Goslar-Ost auf 4,0 mg/l
NH4+-N unterhalb, und, bezogen auf den Jahresdurchschnitt 1996, auf 4,4 mg/l NH4+-N an der
GÜN–Meßstelle Probsteiburg. Zeitweise muß mit
erhöhten Nitritkonzentrationen von bis zu 0,14 mg/l
NO2--N (0,46 mg/l NO2-) gerechnet werden, die aber
noch nicht fischtoxisch sind, da die Chloridkonzentration über 10 mg/l liegt, durchschnittlich 63 mg/l
Cl-. In Goslar/ Oker ergibt sich eine Gewässergüte
der Oker, beurteilt aufgrund organischer Belastung
entsprechend einer sich einstellenden Makrobenthonfauna der Güteklasse I – II. So liegt im Bereich der Firma Harzmetall, Höhe Sandbank, ca. 50
m oberhalb der Eisenbahnbrücke, ein Saprobienindex von Si = 1,60 vor, was Güteklasse I – II bedeutet. Arten der taxonomischen Gruppe Ephemeroptera (Eintagsfliegen) sind bestandsbildend. Unter
den nur wenig vorzufindenen Plecopteren (Steinfliegen) befindet sich die stark gefährdete Art Perlodes dispar. Die Plecopterengattung Leuctra weist
die höchsten Abundanzen auf. An der Untersuchungsstelle Kirchenbrücke in Goslar/ Oker ist eine
bedeutend größere Artenvielfalt vorhanden als im
Bereich der Sandbank an der Firma Harzmetall. Vor
allem findet man hier die Flußnapfschnecke Ancylus
fluviatilis, die weiter unterhalb an der Sandbank
fehlt. Ebenso besiedelt an der Kirchenbrücke Gammarus pulex mit der Abundanzziffer 6 das Lithal, an
der Sandbank kommt Gammarus pulex nicht mehr
vor. Des weiteren findet man an der Kirchenbrücke
Wasserkäfer verschiedener Arten, an der Sandbank
fehlen diese. Weiterhin kommen an der Untersuchungsstelle
Kirchenbrücke
Megalopteren
(Schlammfliegen) der Arten Sialis fuliginosa und
Sialis lutaria vor, unterhalb an der Sandbank fehlen
diese. Die Ursache der Artendezimierung unterhalb
der Kirchenbrücke ist darin zu sehen, daß die Oker
in Höhe Sandbank stark belastende Schwermetalle
wie Cadmium mit 7,2 µg/l, Kupfer mit 26 µg/l und
Blei mit 13,3 µg/l enthält, während an der Kirchenbrücke nur 0,24 µg/l Cadmium, 2,4 µg/l Kupfer und
2,9 µg/l Blei vorliegen, die die Qualitätsvorgaben für
Fische erfüllen. Oberhalb von Altenau, an der
Bruchberghütte, ist die Oker, als Große Oker benannt, aufgrund saurer pH-Werte von pH = 5,2 an
benthischen Makroorganismen verödet. Die Gewässergüte muß sich daher an der anthropogenen
organischen Belastung aufgrund chemischer Meßwerte orientieren. Die Große Oker ist hier nährstoffarm (LF = 61 µS/cm), organische Belastungen
sind nicht vorhanden, die Güteklasse ist I. An Wirbellosen sind, zwar spärlich, jedoch vorhanden:
Leuctra spp., Diura bicaudata, Amphinemura spp.,
Protonemura spp. (alles Steinfliegenlarven) sowie
die Eintagsfliegenlarve Beatis vernus und die Köcherfliegen Plectrocnemia spp. und Allogamus spp.
Situation der Schwermetallbelastung der Oker
In der Oker werden an der Meßstelle Oker/ Waldhaus die niedrigsten gelösten Schwermetallkonzentrationen im Flußlängsprofil gemessen. Die folgende
Tabelle enthält die Schwermetallkonzentration der
Oker im Raum Goslar/ Oker (n. Leichtweis, ehem.
StAWA Göttingen, 1997)
Tab. 11: Schwermetallkonzentrationen der
Oker bei mittleren Abflüssen
Meßstelle
pHWert
Zn
(µg/l)
Pb
(µg/l)
Cd
(µg/l)
Cu
(µg/l)
OKKIR
7,80
218,0
21,1
0,5
10,8
OKOSA
7,86
1233,0
49,4
7,0
20,7
OKUSA
7,00
3243,0
59,0
32,0
21,2
OKORÖ
6,30
3125,0
162,0
26,4
14,4
OKURÖ
7,00
546,0
162,0
5,3
19,2
Zwischen dem Abschnitt Oker/ Waldhaus und Oker/
Kirchbrücke sind die Werte nur unwesentlich erhöht. Im Bereich zwischen Oker/ Kirchbrücke
(OKKIR) und Oker / Sandbank (OKOSA) erfolgt ein
starker Konzentrationsanstieg der Schwermetalle
Cadmium, Kupfer, Blei und Zink. Unterhalb der
Sandbank/ Deponie (OKUSA) steigen die Konzentrationen von Zink, Blei und Cadmium nochmals stark
an, während Kupfer sich nicht mehr erhöht. Gleichzeitig ist eine Abnahme des pH-Wertes auf diesem
Abschnitt festgestellt worden, der sich von pH =
7,8 nach pH = 6,3 erstreckt, was auf den Zutritt
saurer Haldenwässer zurückzuführen ist. Der zwischen der Meßstelle Oker/ Sandbank (OKOSA) und
dem Zufluß Röseckenbach/ Okerkanal (OKORÖ)
liegende Haldenabfluß weist deutlich erhöhte Konzentrationen an Zink und Cadmium auf. Unterhalb
des Röseckenbaches/ Okerkanalzuflusses (OKURÖ)
nimmt in der Oker die Zink- und Cadmiumkonzentration um das Sechsfache ab, und zwar wegen der
Verdünnung durch das Wasser des Okerkanals.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
59
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Die Oker wird mit den Schwermetallen Cadmium, Blei und Zink erheblich belastet. Vor allem ist
die stark erhöhte Konzentration von Cadmium, die
um das Sechsfache höher als der Grenzwert für
allgemeine Güteanforderungen für Fließgewässer (1
µg/l) liegen kann, problematisch. Mit diesen stark
erhöhten Schwermetallkonzentrationen verläßt die
Oker das Harzvorland.
Hinweis: Die Belastungen der Oker mit Schwermetallen
und weiteren chemischen Parametern in Probsteiburg/
GÜN sind den Diagrammen im Anhang zu entnehmen
(Frachten und Konzentrationen.)
Abzucht
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 8 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: I – II und II.
Die Abzucht ist an benthischen Makroorganismen,
vor allem im Oberlauf am Theresienhof und an der
Mündung in die Oker, an benthischen Wirbellosen
verarmt. Jedoch ergibt sich in der Stadtmitte, Bereich Oker – Sümpfe, aufgrund der geringen organischen Belastung und auch wegen des guten ökomorphologischen Zustandsbildes die Güteklasse I
– II. Im Unterlauf, d. h. ca. 4 Km vor der Mündung,
ergibt sich aufgrund der Zusammensetzung der
Makrobenthonfauna die Güteklasse II. Direkt an der
Mündung in die Oker dominieren Trichopterenlarven wie Hydropsyche siltalai, Plectrocnemia spp.,
Polycentropus flavomaculatus und Rhyacophila
nubila. Die Bestandsdichten sind jedoch insgesamt
gesehen gering. Nur vereinzelt findet man Eintagsfliegenlarven der Arten Baetis scambus und Baetis
rhodani. Die geringen Individuendichten und Artenhäufigkeiten weisen darauf hin, daß anorganische
Störfaktoren vorliegen. Diese Störungen sind nach
wie vor in den Schwermetallen zu sehen, wie aus
der Tabelle 28 im Anhang zu entnehmen ist. Danach zeigt sich, daß die Abzucht vor allem mit Zink
stark belastet ist, das an der Mündung bis zu 1100
µg/l betragen kann. Aber auch Cadmium ist mit 2,0
µg/l doppelt so hoch wie die Güteanforderungen
für Fließgewässer und die Qualitätsziele für Fische
vorsehen. Blei kann in erhöhten Konzentrationen
zwischen 4 µg/l bis 14 µg/l auftreten; es werden
aber auch Konzentrationen zwischen < 1µg/l und
2,1 µg/l Blei gemessen. Das Zink wird im Oberlauf
vermutlich beim Rammelsberghaus eingetragen, da
der Anstieg der Zinkkonzentration von 31 µg/l direkt unterhalb des Herzberger Teiches auf 750 µg/l
am Rammelsberghaus festgestellt wurde. Gleichzeitig erhöht sich auch dort die Cadmiumkonzentration von oberhalb < 0,2 µg/l, d. h. nicht nachweisbar,
auf 1,1 µg/l (Stand 1995).
Röseckenbach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 6 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: I und I – II.
Wie die Abzucht ist der Röseckenbach organisch
nur gering belastet. Am Kalkwerk ergibt sich aufgrund der Makrobenthonfauna, trotz hoher
Schwermetallkonzentrationen, die Güteklasse I – II:
der Saprobienindex liegt bei Si = 1,74, die summierte Abundanz bei Ai = 19.
Zwar sind die Individuendichten gering, aber Taxa
verschiedener Gruppen sind benthisch: Strudelwürmer (Dugesia gonocephala), Flußnapfschnecken
(Ancylus fluviatilis), Gemeiner Flohkrebs, vier Arten
von Ephemeropteren (Eintagsfliegen), drei Arten
von Plecopteren (Steinfliegen), Wasserkäfer, fünf
Arten von Trichopteren (Köcherfliegen) und zwei
Arten von Dipteren (Zweiflügler). Die chemische
Analyse ergibt folgende Schwermetallkonzentrationen (Höhe Kalkwerk, August 1996):
-
Cadmium
Kupfer
Blei
Zink
=
=
=
=
11,2 µg/l,
39,1 µg/l,
183 µg/l,
692 µg/l.
Nach den allgemeinen Güteanforderungen für
Fließgewässer sind bei den Metallen Cadmium, Blei
und Zink die Konzentrationen weit überschritten.
Neben Schwermetallen wird der Röseckenbach aber
auch mit AOX-Verbindungen (143 µg/l am Schimmeltor) hoch belastet. Folgende Belastungsquellen
kommen in Frage:
-
Bei starken Regenereignissen gelangt Oberflächenwasser vom Gelände der Hausmülldeponie
Oker in den Röseckenbach, Höhe Harlingeröder
Straße.
-
Von der Brandhalde und der Räumaschendeponie auf dem Gelände der Fa. Harzmetall gelangt Oberflächenwasser über sogenannte
Sammler in den Röseckenbach.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
60
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Vor dem Zusammenfluß mit dem Okerkanal
(Schimmeltor) weist der Röseckenbach extrem hohe
und toxische Schwermetallkonzentrationen auf. (s.
Tabelle 28 im Anhang). Durch den Okerkanal, in den
der Röseckenbach einmündet, erfolgt eine starke
Verdünnung des toxischen Röseckenbachwassers,
so daß der Okerkanal mit folgenden Schwermetallkonzentrationen in die Oker fließt (Juni 1998):
-
Zink
Blei
Cadmium
Kupfer
Quecksilber
Chromges
Nickel
Arsen
=
=
=
=
=
=
=
=
164
12,5
1,9
6
<0,5
<2,0
<3,0
<2,0
µg/l,
µg/l,
µg/l,
µg/l,
µg/l,
µg/l,
µg/l,
µg/l.
Ohebach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 5 Km im Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Ohebach ist in Lengde bezüglich der Belastung
mit biologisch abbaubaren organischen Kohlenstoffverbindungen nur mäßig belastet: Der TOC
liegt bei 2,6 mg/l C. Die Nitratkonzentration ist mit
61 mg/l NO3- überdurchschnittlich hoch. Stark erhöht ist auch die elektrische Leitfähigkeit mit 1110
µS/cm, die vor allem auf CaSO4 (Gips) zurückzuführen ist (Ca2+ = 190 mg/l, SO42- = 160 mg/l). Die Gesamthärte des Ohebaches erreicht mit 30 0GH dadurch einen sehr hohen Wert (sehr hartes Wasser).
Folgende taxonomische Gruppen sind vorzufinden:
Amphipoden (Flohkrebse) und Ephemeropteren
(Eintagsfliegen).
Weddebach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km im südlichen Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: Oberlauf II – III, Mittellauf II.
Der Weddebach ist unterhalb des Mühlenteichauslaufes aufgrund des biologischen Befundes in die
Güteklasse II – III eingestuft (Si = 2,33). Eine im
März 1998 durchgeführte Analyse des Weddebachwassers kurz unterhalb der Einleitung der Firma
Harzer Grauhof ergab nur eine geringe Salzbelastung: Die Chloridkonzentration betrug 61 mg/l, die
Sulfatkonzentration 56 mg/l, und die elektrische
Leitfähigkeit lag bei 829 µS/cm.
Die Makrobenthonfauna unterhalb des Mühlenteichauslaufes setzt sich vor allem aus solchen
Saprobienarten zusammen, die eine kritische Belastung anzeigen: Egelarten wie Erpobdella octoculata
(Ai = 5) und Glossiphonia heteroclita, Indikatorarten
der Güteklasse II – III, erreichen hohe Bestandsdichten. Unter den Köcherfliegen kommt die Art Hydropsyche angustipennis massenhaft vor.
Bei Immenrode, Höhe Pumpwerk, verbessert sich
die Gewässergüte, es liegt die Güteklasse II vor (Si =
2,00). Die beiden Egelarten am Mühlenteichauslauf
sind hier nur noch in geringen Abundanzen (Erpobdella octoculata) bzw. überhaupt nicht mehr (Glossiphonia heteroclita) vorzufinden. Eine starke Zunahme hingegen erfährt der Gemeine Flohkrebs.
Ebenso besiedelt der Strudelwurm Dugesia gonocephala in hohen Abundanzen das Lithal. Insgesamt
ist der Weddebach kurz oberhalb von Immenrode
mit einer der Güteklasse II entsprechenden Makrobenthonfauna ausgestattet, die auch zum Teil hohe
Individuendichten aufweist. Unterhalb von Immenrode, und zwar bei Weddingen, Höhe Schacht III,
nimmt die Belastung geringfügig zu, der Saprobienindex erhöht sich dadurch auf Si = 2,28, was aber
immer noch Güteklasse II bedeutet. Die Belastungszunahme zeigt sich auch an den leicht erhöhten
Nitrat- und vor allem an den Phosphatkonzentrationen (s. Tabelle26 im Anhang).
Kattenbach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Kattenbach ist organisch mäßig belastet. Folgende taxonomische Gruppen weisen hohe Abundanzen auf:
Amphipoda (Flohkrebse) und Turbellaria (Dugesia
gonocephala).
Stobenbergbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Im südlichen Dienstbezirk ca. 10 Km.
Gewässergüte: Güteklasse II – III.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Klein
Mahner).
Die Kläranlage Klein Mahner belastet den Stobenbergbach stark mit Ammoniumstickstoff und Orthophosphat, hingegen mit organischem Kohlenstoff nur unwesentlich. Die hohe Leitfähigkeit, die
auch oberhalb der Kläranlage festzustellen ist, ist
geochemisch bedingt. Geochemisch ist der Stobenbergbach daher dem Sulfattyp zuzuordnen, da die
elektrische Leitfähigkeit von 1588 µS/cm überwiegend durch Gips verursacht wird. Der Sulfatgehalt
liegt bei 420 mg/l oberhalb der Kläranlage und bei
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
61
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
310 mg/l SO4 unterhalb. Die Kläranlage Klein Mahner führt jedoch nicht zu einer Güteverschlechterung, da schon oberhalb die Güteklasse II – III vorliegt (Si = 2,36). Die Einleitung hat jedoch zur Folge,
daß Schlechtwasserbioindikatoren unterhalb sich
nahezu verdoppeln, wie z. B. der Rollegel Erpobdella octoculata. Er kommt unterhalb in Massen vor (Ai
= 7), oberhalb jedoch nur in mittlerer Individuendichte (Ai = 4). Umgekehrt gehen Gutwasserbioindikatoren wie die Flohkrebsart Gammarus pulex
unterhalb der Kläranlage stark zurück, wo nur noch
geringe Bestandsdichten vorzufinden sind (Ai = 2).
Die oberhalb vorzufindenden Trichopteren (Köcherfliegen) verschwinden durch die Einleitung. Unterhalb der Kläranlage stellt sich ein Saprobienindex
von Si = 2,55 ein, was Güteklasse II – III bedeutet.
Gelmke
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km.
Abwassereinleitung: 1 Industriekläranlage.
Gewässergüte: I – II und II.
Die Gelmke ist oberhalb der Klärteiche in die Güteklasse I – II eingestuft; der Saprobienindex liegt bei
Si = 1,52. Die Makrobenthonfauna weist oberhalb
der Klärteiche eine große Artenvielfalt mit zum Teil
hohen Individuendichten auf. Mit hohen Abundanzen besiedeln folgende Arten das Lithal: Ecdyonurus
venosus (Eintagsfliegenlarve), Dinocras sp. und
Leuctra spp. (Steinfliegenarten) und Agapetus fuscipes (Köcherfliegenlarve).
Unterhalb der Klärteiche verschlechtert sich die
Gewässergüte auf die Güteklasse II, und ein Artenrückgang ist festzustellen. Vor allem fehlen Eintagsfliegenlarven, die durch Belastungen zurückgedrängt werden. So findet man nur noch eine Art
(Baetis rhodani), während oberhalb der Klärteiche
mindestens fünf Arten anzutreffen sind. Die Belastungen sind nicht organischer Natur, d. h. es erfolgen keine Sauerstoffzehrungen, sondern anorganischer Herkunft: Cadmium weist eine Konzentration
von 1,5 µg/l auf (Analyse vom 04.06.97). Der
Grenzwert für Cadmium wird somit leicht überschritten. Zink ist stark erhöht und liegt in einer
Konzentration von 560 µg/l vor. Die anderen Metalle weisen nicht gewässerbelastende Konzentrationen auf.
Radau
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 20 Km.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Radauanger).
Gewässergüte: Güteklassen I, I – II und II.
Die Radau weist bis Bad Harzburg die Güteklasse I
auf, unterhalb und bis zur Einleitung der Kläranlage
Radauanger/ Bad Harzburg die Güteklasse I – II. Die
Kläranlage Bad Harzburg erhöht die (Ammonium)
Stickstoff- und Phosphorkonzentration um das Dreifache, so daß unterhalb eine mäßige Belastung
vorliegt (Güteklasse II). Die Makrobenthonfauna
enthält eine Art aus der taxonomischen Gruppe der
Ephemeroptera (Eintagsfliegen), die vom Aussterben bedroht ist: Rhithrogena germanica, sowohl
oberhalb als auch unterhalb der Kläranlageneinleitung, oberhalb jedoch in höheren Abundanzen. Die
Radau ist frei von belastenden Schwermetallen.
Schamlahbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 8 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Schamlahbach ist oberhalb von Lochtum untersucht und als mäßig organisch belastet eingestuft.
Die chemische Beschaffenheit stimmt mit dem biologischen Befund überein (Si = 1,93). In auffallend
hohen Abundanzen, d. h. massenhaft, kommt der
Strudelwurm Dugesia gonocephala vor, der als
Saprobier der Güteklasse I – II gilt. Hohe Individuendichten erreicht auch die Trichopterenart
Hydropsyche
siltalai.
Ebenfalls
in
hohen
Individuendichten besiedelt der Gemeine Flohkrebs
das Lithal.
Eckergraben
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km im Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage
(Wiedelah).
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Eckergraben wird durch die Kläranlage Wiedelah mit Stickstoff und vor allem mit Phosphor stark
belastet, wobei Konzentrationen bis zu 0,43 mg/l oPO43--P auftreten können. Die Belastung führt jedoch noch nicht zu einer Güteverschlechterung, da
auch unterhalb der Einleitung die Güteklasse II vorliegt. Die Saprobienindices oberhalb und unterhalb
der Kläranlage weichen nur geringfügig voneinander ab: Si oberhalb = 2,01, Si unterhalb = 2,09. Die
Abwassereinleitung wirkt sich biozönotisch jedoch
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
62
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
so aus, daß der Bestand an Köcherfliegenlarven um
ca. 70% zurückgeht, ebenso der Bestand an Strudelwürmern.
Hurlebach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II – III.
Der Hurlebach ist aufgrund der verarmten Biozönose und deutlich geschädigter ökomorphologischer
Strukturen in die Güteklasse II – III eingestuft, obwohl er nur mäßig organisch belastet ist. Die Verarmung zeigt sich vor allem daran, daß Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven fehlen. Die relativ
hohe elektrische Leitfähigkeit von 1046 µS/cm wird
vor allem von CaSO4 (Gips) verursacht. Die Sulfatkonzentration erreicht eine Konzentration von 230
mg/l. Neben der geschädigten Fließgewässerstruktur erweist sich die geogene Belastung mit Calcium
und Sulfat als weiterer Grund für die Artenverarmung.
Hellebach
Fließgewässer: III Ordnung.
Länge: Ca. 2 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Oberlauf des Krummbaches, bei Groß Döhren
unterhalb Fortuna Tagebau als Hellebach bezeichnet, weist eine der Güteklasse II entsprechende
Makrobenthonfauna auf. An Wirbellosen dominieren die Schneckenart Potamopyrgus jenkinsi, die
massenhaft vorkommt, gefolgt von dem Gemeinen
Flohkrebs und der Steinfliege Amphinemura sp., die
in mittlerer Individuendichte (Ai = 4) vorkommt. Die
größte Artenanzahl allerdings verzeichnen die Trichopteren (Köcherfliegen), unter denen die Gattung
Allogamus sp. dominiert. Die anorganische Belastung des Hellebaches kann aufgrund zeitweise auftretender Schwermetalle, wie Chrom, Nickel und
Blei (s. Tabelle 26 im Anhang) groß sein.
Die hohe elektrische Leitfähigkeit von 2220 µS/cm
wird vor allem durch CaSO4 und CaCl2 verursacht.
Die Konzentration von 205 mg/l Chlorid und von
650 mg/l Sulfat sind als stark erhöht zu bewerten:
es tritt Kalksinterbildung auf. Stark erhöht liegt
auch Ammoniumstickstoff mit 0,42 mg/l vor!
Krummbach
Fließgewässer: II. Ordnung.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Klein
Döhren).
Gewässergüte: Güteklassen II – III und II.
Oberhalb von Neuenkirchen verzweigt sich der
Krummbach in zwei Verläufe: Im rechten Bachabschnitt wird der Krummbach im Quellbereich als
Hauptgraben bezeichnet und der linke Abschnitt im
Quellbereich als Hellebach. Der rechte Gewässerverlauf, ca. 1 Kilometer oberhalb von Neuenkirchen,
weist zwar die Güteklasse II auf, ist aber an benthischen Makroinvertebrata verarmt. Bei Neuenkirchen
verschlechtert sich der Gütezustand des Krummbaches auf die Güteklasse II – III. Die Belastung erreicht mit 0,52 mg/l NH4+-N sowie mit 11,9 mg/l
TOC kritische Konzentrationen. Möglicherweise
trägt die Landbewirtschaftung dazu bei, da auch die
Konzentrationswerte für AOX mit 62 µg/l erhöht
vorliegen.
Stimmecke
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 2 Km im Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Die Stimmecke ist mit biologisch abbaubaren organischen Stoffen nur mäßig belastet und weist eine
Makrobenthonfauna mit großer Artenvielfalt auf
(Güteklasse II). Sie wird aber mit organischen Halogenverbindungen (Pestizide) extrem hoch belastet;
die AOX–Konzentration liegt bei 930 µg/l Cl- (Analyse vom 02.04.1997) und übersteigt somit den
Grenzwert für allgemeine Güteanforderungen an
Fließgewässer um das 23fache!
Ostwinkelgraben
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 6 Km im südlichen Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse II.
Der Ostwinkelgraben ist an benthischen Makroinvertebrata verödet (Σ Ai = 4). Die Gründe dafür sind
unbekannt.
7.3.11
Fließgewässer im Südharz
Breitenbach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 5 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse I – II.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
63
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Der Breitenbach ist organisch nur gering belastet.
Hinsichtlich der Besiedlung mit benthischen Makroinvertebrata unterscheiden sich Oberlauf und
Unterlauf erheblich voneinander: Der Unterlauf ist
verödet, nicht jedoch der Oberlauf. Aus dem chemischen Befund sind keine Ursachen erkennbar, die
die Verödung an benthischen Makroorganismen im
Unterlauf erklärt.
Wieda
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Im Dienstbezirk ca. 12 Km.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage (Walkenried).
Gewässergüte: Güteklassen I – II und II.
Die Wieda ist bis zur Kläranlage Walkenried in die
Güteklasse I – II (Si = 1,72) eingestuft, unterhalb in II
(Si = 2,12). Die Güteverschlechterung auf Güteklasse II zeigt sich biozönotisch daran, daß vor allem
Steinfliegenlarven in ihrem Bestand stark zurückgedrängt werden. Unterhalb der Kläranlage beginnt
die Versickerungsstrecke, so daß in Höhe Wiedigshof die Wieda periodisch trockenfällt. Das periodische Trockenfallen macht sich biozönotisch dadurch
bemerkbar, daß die summierte Abundanz Wirbelloser von Σ Ai = 40 auf Σ Ai = 8 zurückgeht und zum
Ausfall taxonomischer Gruppen wie die der Eintagsfliegen führt. Am Wiedigshof ist die Wieda mäßig
organisch belastet, d. h., die chemischen Wasserwerte entsprechen der Güteklasse II (NH4+-N = 0,11
mg/l). Der an der Kläranlage Walkenried als Abzweigung der Wieda vorbeifließende Mühlengraben
ist vom geochemischen Fließgewässertyp ein Sulfatgewässer und weist die Güteklasse II auf. Die Sulfatkonzentration beträgt 250 mg/l und Calciumkonzentration 140 mg/l. Die Makrobenthonfauna
ergibt einen Saprobienindex von Si = 1,98. Von den
taxonomischen Gruppen dominieren Trichopteren,
unter denen eine Art benthisch ist, die nach der
„Roten Liste“ als gefährdet eingestuft ist (Stufe 3):
Lithax obscurus. Die chemischen Wasserwerte entsprechen einer geringen organischen Belastung;
insbesondere sind Stickstoff und Phosphor nur in
sehr niedrigen Konzentrationen vorhanden.
Bärenbach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: 1 Ortskläranlage (Hohegeiß).
Gewässergüte: Güteklassen I – II und II.
Die Kläranlage Hohegeiß belastet den Bärenbach
vor allem mit Stickstoff und Phosphor, so daß sich
die Gewässergüte um eine Güteklasse auf II verschlechtert. Während oberhalb der Einleitung ein
Saprobienindex von Si = 1,67 (Güteklasse I – II)
vorliegt, verschlechtert sich dieser unterhalb der
Einleitung auf Si = 2,04 (Güteklasse II). Die Einleitung führt dazu, daß der Artenbestand zwar in
etwa noch erhalten bleibt, die Abundanzen der
einzelnen Arten jedoch zurückgehen. Aufgrund der
noch natürlichen ökomorphologischen Struktur des
Bärenbaches verbessert sich die Gewässergüte im
weiteren Fließverlauf wieder auf die Güteklasse
I – II.
Große Bode
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 6 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse I.
Die Große Bode ist im Quellbereich natürlich versauert (Hochmoor). Der pH-Wert liegt bei 4,3. Die
elektrische Leitfähigkeit von 75 µS/cm bedeutet,
daß das Wasser der Großen Bode sehr elektrolytarm
ist, d. h. der Salz- bzw. Mineralgehalt ist gering. Es
liegt keine organische Belastung vor.
Kleine Bode
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 4 Km.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse I.
Wie die Große Bode ist auch die Kleine Bode natürlich versauert. Der pH-Wert liegt bei pH = 4,7. Die
elektrische Leitfähigkeit von 66 µS/cm zeigt einen
sehr geringen Mineralgehalt des Wassers an. Es
liegt keine organische Belastung vor.
Mittelbergbach
Fließgewässer: III. Ordnung.
Länge: Ca. 1 Km im Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: Keine.
Gewässergüte: Güteklasse I – II.
Der Mittelbergbach fließt oberhalb der Kläranlage
Hohegeiß in den Bärenbach. Seine organische Belastung ist nur gering (Si = 1,69). Die Makrobenthonfauna umfaßt eine große Artenvielfalt. Von
den taxonomischen Gruppen dominieren, bezüglich
der Artenvielfalt, Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven in etwa zu gleichen Anteilen. Die höchste
Individuendichte erreicht der Gemeine Flohkrebs
Warme Bode
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 8 Km im Dienstbezirk.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
64
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage
(Braunlage).
Gewässergüte: Güteklasse I – II und II.
Die Einleitung der Kläranlage Braunlage in die
Warme Bode verschlechtert zwar die Gewässergüte
von Güteklasse I – II auf II, die chemische Beschaffenheit weist mit 0,18 mg/l Ammoniumstickstoff
und mit 0,04 mg/l PO43--P (OrthophosphatPhosphor) gering bis mäßige Belastungswerte auf
(Probestelle „Weiße Brücke“). Oberhalb der Kläranlage in Braunlage ist das Makrobenthon verarmt (Σ
Ai = 13). Ursächlich dafür ist der leicht saure pHWert von pH = 6,29 zu nennen. Die dominierenden
Taxa sind Plecopteren- und Trichopterenlarven
(Steinfliegen- und Köcherfliegenlarven), wobei die
Art Protonemura sp. (Steinfliege) die höchsten Abundanzen erzielt. In mittlerer Individuendichte ist
die Schneckenart Ancylus
fluviatilis benthisch.
Gammarus pulex ist sehr spärlich anzutreffen (Zufallsfunde).
Uffe (Sachsengraben)
Fließgewässer: II. Ordnung.
Länge: Ca. 10 Km im Dienstbezirk.
Abwassereinleitung: 1 kommunale Kläranlage
(Neuhof).
Gewässergüte: Oberhalb von Bad Sachsa Güteklasse I – II, unterhalb bis zur Kläranlage Neuhof Güteklasse II.
Oberhalb der Kläranlage Neuhof ist die Uffe mäßig
organisch belastet und weist mit einem Saprobienindex von Si = 2,21 die Gewässergüteklasse II auf.
Die Makrobenthonfauna ist artenreich. Dominierende Organismengruppen sind:
Flohkrebse (Gammarus pulex),
Strudelwürmer (Dendrocoelum lacteum),
Trichopteren (Rhyacophila sp.).
Kurz oberhalb der Kläranlageneinleitungen ist die
Belastung der Uffe mit Ammoniumstickstoff nur
gering (0,05 mg/l). Gesamtphosphat-Phoshor und
Orthophosphat-Phosphor liegen mit jeweils 0,09
mg/l P in geringen Konzentrationen vor.
Unterhalb der Kläranlage erfährt die Uffe jedoch eine starke Belastungszunahme mit Stickstoff
und Phosphor, so daß dort die Güteklasse II – III
vorliegt (Landkreis Nordhausen, s. Tab. 27).
8.
Fließgewässerversauerung
Vom Januar 1985 bis November 1992 untersuchte
das ehemalige StAWA Göttingen die Auswirkungen von Schadstoffen in Luft und Niederschlägen
auf versauerungsgefährdete Fließgewässer in Gebieten, deren Untergrund quarzhaltig, äußerst kalkarm
und verwitterungsresistent ist, wie Granit, Gneis
und mittlerer Buntsandstein. Die Untersuchungen
wurden im November 1992 abgeschlossen. Untersucht wurden je 5 Fließgewässer im Bramwald und
im Solling. Als Ergebnis (s. Gewässergütebericht 1992)
konnte festgestellt werden, daß bei allen untersuchten Bächen ein Trend zur einer weiteren fortschreitenden Versauerung nicht festzustellen war, da der
SBV-Verbrauch (Säurebildungsvermögen, Karbonathärte) stets gleichbleibende Schwankungen aufwies. Die pH-Werte lagen bei 6 Fließgewässern
unterhalb 5,3 im Quellbereich. Das Fließgewässerversauerungsprogramm ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Geplant sind Untersuchungen mit erweitertem Parameterumfang (AOX-Verbindungen und
Schwermetalle).
9.
Niederschlagsgütemessungen
Im vierzehntägigen Untersuchungsrhythmus wurden an folgenden Niederschlagsmeßstellen Proben
des Niederschlagswassers entnommen (s. auch Kapitel 1.2):
-
Bramwald/ Freiland (Nr. 46),
Westerhof/ Freiland (Nr. 47),
Riefensbeek/ Freiland (Nr. 48),
Riefensbeek/ Traufbereich (Nr. 49),
Seesen/ Freiland (Nr. 50),
Seesen/ Traufbereich (Nr. 51).
In der folgenden Tabelle 12 sind die Untersuchungsergebnisse des Niederschlagswassers im
Zeitraum Juli 1996 bis Juni 1998 zusammengestellt.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
65
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
Tab. 12: Ergebnisse der Niederschlagsmessungen, Juli 1996 bis Juni 1998
(Bei der Berechnung des Durchschnitts wurde die halbe Nachweisgrenze zugrunde gelegt).
Meßstelle
pH SO42-_ NO3- - N NH4- - N o-PO43--P
mg/l
Bramwald/
Freiland
Zn
Pb
Cu
Cd
mg/l
µg/l
µg/l
µg/l
µg/l
Ni
Cr
µg/l µg/l
Hg
µg/l
1,5
0,41
0,32
< 0,02
0,6
0,8 < 30
<1
< 1 < 0,2
<3
< 2 < 0,5
8,2
1,40
2,00
0,26
8,5
3,2
2,0
2,9
<3
< 2 < 0,5
3,6
0,74
0,76
0,03
2,8
1,2 < 30
<1
1,5 < 0,2
<3
< 2 < 0,5
1,4
0,41
0,31
<0,02
0,6
0,3 < 30
<1
< 1 < 0,2
<3
< 2 < 0,5
5,8
1,10
1,90
0,15
13,0
1,6 < 30
3,6
2,4
1,2
<3
<2
3,3
0,73
0,84
0,02
2,5
0,9 < 30
<1
1,2 < 0,2
<3
< 2 < 0,5
< 1 < 0,2
<3
< 2 < 0,5
Min
4,0
Max
6,4
71
0,6
0,5
Min
3,7
3,7
0,55
0,33
<0,02
1,2
0,8 < 30
<1
Max
5,7
27,0
5,00
5,40
0,04
13,0
7,2
163
6,1 16,9
1,4
4,7
<2
9,1
2,00
1,70
0,02
4,3
2,3
48
1,5
3,6
0,4
<3
< 2 < 0,5
< 2 < 0,5
0,5
Min
4,2
1,7
0,40
0,42
<0,02
0,6
0,8 < 30
<1
<1
<0,2
<3
Max
5,9
5,8
1,30
2,00
0,10
5,6
2,4
126
3,7
4,0
0,7
<3
< 2 < 0,5
3,7
0,81
0,93
0,03
2,1
1,2
31
1,0
1,8
0,2
<3
< 2 < 0,5
<1
< 2 < 0,5
Min
3,8
5,2
1,30
0,52
<0,02
1,3
1,6
31
1,0
0,2
<3
Max
7,0
44,0
9,90
9,50
0,45
17,0
10,2
323
6,0 15,5
30,0
8,8
<2
15,3
4,49
4,42
0,08
6,6
5,2
101
2,3
5,2
2,1
<3
< 2 < 0,5
0,3 < 30
<1
< 1 < 0,2
<3
< 2 < 0,5
2,0
34
2,5
5,0
2,6
<3
<2
1,0 < 30
<1
1,8
0,3
<3
< 2 < 0,5
Ø
Westerhof/
Freiland
Ca2+
4,2
Ø
Seesen/
Traufe
Clmg/l
7,0
Ø
Seesen/
Freiland
mg/l
Max
Ø
Riefensbeek/
Traufe
mg/l
Min
Ø
Riefensbeek/
Freiland
mg/l
Min
3,9
1,5
0,29
0,26
<0,02
0,9
Max
6,2
7,1
1,20
1,90
0,19
11,0
3,5
0,76
0,82
0,03
2,5
Ø
0,8
0,6
pH
An allen 6 Meßstellen lagen die niedrigsten pHWerte des Niederschlagswassers im schwach sauren Bereich zwischen pH = 3,7 und 4,2. Sie sind
saurer als der natürliche pH-Wert des Regenwassers, der bei pH = 5,6 (Kohlensäuregleichgewicht)
liegt. Das Niederschlagswasser ist demzufolge
anthropogen beeinträchtigt und wird durch Säurebildner (SO2, NOx, Cl) über den natürlichen Säuregrad hinaus versauert. Von den 6 Meßstellen ist die
Meßstelle Riefensbeek im Harz, Traufbereich (Nr.
49) durch Luftschadstoffe am stärksten beeinträchtigt. Hier wurden die niedrigsten pH-Werte gemessen (pH =3,70).
Anionen
Überdurchschnittlich hoch ist das Niederschlagswasser im Traufbereich der Meßstelle Seesen (Nr.
51) mit Sulfaten, Chloriden und Nitraten, aber
auch mit Ammoniumstickstoff, belastet. Nitrat
wurde mit einem Höchstwert von 43,8 mg/l NO3(9,9 mg/l NO3--N) und mit einem Durchschnittswert
von 19,8 mg/l NO3- (4,49 mg/l NO3--N) ermittelt.
Stärker als bei den Freilandmeßstellen ist auch das
Niederschlagswasser im Traufbereich bei der Meßstelle Riefensbeek (Nr. 49) belastet, jedoch nicht in
dem Maße wie die Meßstelle Seesen (Nr. 51),
Traufbereich.
Bei den Anionen haben Sulfate den höchsten Anteil
(Riefensbeek und Seesen).
Schwermetalle
Sämtliche Schwermetalle weisen keine unmittelbar
belastenden Konzentrationen auf. Allerdings sind
bei der Meßstelle Seesen (Nr. 50), Freiland, in zwei
aufeinanderfolgenden Proben hohe Cadmiumkonzentrationen von 360 µg/l und 950 µg/l gemessen
worden. Für diese hohen Meßwerte gibt es derzeit
keine Erklärung. Sie sind daher nicht in die Tabelle
12 übernommen worden. Bei allen Meßstellen weist
Zink die höchsten Konzentrationen auf, wobei die
Meßstelle Seesen (Nr. 51), Traufbereich, den höchsten Durchschnittswert von rd. 100 µg/l Zink aufweist.
Generell kann festgestellt werden, daß das im
Traufbereich aufgefangene Niederschlagswasser
weitaus stärker belastet ist als das im Freiland aufgefangene.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
66
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
10.
Zusammenfassung
Die in der Zeit vom 01.01.1992 bis 31.12.1996
durchgeführten biologischen und chemischen Untersuchungen in den vier Landkreisen Göttingen,
Goslar, Northeim und Osterode sowie den kreisfreien Städten Göttingen und Goslar haben ergeben, daß bei 77% der Gewässer das wasserwirtschaftliche Ziel des Landesraumordnungsprogammes, mindestens Gewässergüteklasse II, erfüllt ist.
Der prozentuelle Anteil der einzelnen Güteklassen
stellt sich wie folgt dar:
Landkreis Göttingen
Anzahl der
Gewässer in %
70
60
50
40
30
Anzahl der
Gewässer in %
20
70
10
60
0
I
50
I - II
II
II - III
III
III - IV
IV
Güteklasse
40
30
Abb. 11: Prozentueller Anteil der Güteklassen
im Landkreis Göttingen/ Stadt
Göttingen
20
10
0
I
I - II
II
II - III
III
III - IV
IV
Güteklasse
Abb. 10: Prozentueller Anteil der Güteklassen
von Fließgewässern Südniedersachsens
Ca. 20 % der untersuchten Fließgewässer sind
ökologisch-morphologisch gestört. Die betreffenden Fließgewässer sind artenarm und weisen nur
geringe Individuendichten auf (s. Gütekarte 1997, im
Anhang).
Auf die einzelnen Landkreise entfallen folgende Güteklassen:
Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 haben im
Landkreis Göttingen/ Stadt Göttingen folgende
Fließgewässer Güteveränderungen erfahren (Auswahl):
Hahle
Weser
Nathe
Ellerbach
Steinbach
Ikelsbach
Harste
Brehme
Muse
Elliehäuser Bach
Rehbach
1992
II / II – III
III
II – III
III/ II – III
verödet
II
I – II / II
III
II – III / II
II
II
1997
II - III
II – III
II
II - III
I - II
II – III / II
II
II - III
II
II - III
II - III
Die herausragendste Güteveränderung betrifft die
Oberweser. Nach Reduzierung der Salzfracht um rd.
68% gegenüber dem Bezugsjahr 1988 verbesserte
sich die Gewässergüte der Weser um eine Güteklasse auf II - III. Die Wiederbesiedlung der Weser mit
benthischen Wirbellosen (Makrobenthonfauna) ist
seit 1993/94 zu beobachten, nachdem die Weser
noch zu Zeiten vor der Wiedervereinigung aufgrund
der damaligen enormen Salzeinleitungen der DDR
in die Werra verödete (s. Glossar im Anhang). Seit
1996 zeichnet sich jedoch aufgrund der wieder
zugenommenen Salzkonzentration eine Stagnation
hinsichtlich der Wiederbesiedlung ab.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
67
Außenstelle Göttingen
______________________________________________________________________________________________
onen von AOX-Verbindungen auf. Die Sedimente
des Röseckenbaches sind ebenfalls stark belastet.
Landkreis Goslar
Anzahl der
Gewässer in %
Landkreis Northeim
70
Anzahl der
Gewässer in %
60
50
70
40
60
30
50
20
40
10
30
0
I
I - II
II
II - III
III
III - IV
IV
Güteklasse
20
10
0
Abb. 12: Prozentueller Anteil der Güteklassen
im Landkreis Goslar/ Stadt Goslar
Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 haben
folgende Fließgewässer im Landkreis Goslar/ Stadt
Goslar Güteveränderungen erfahren (Auswahl):
Opfergraben
Hellebach
Ohebach
Nette
Seckau
Oker
Hurlebach
Jerstedter Bach
1992
III / II – III
verödet
III – IV
II – III / II
II – III
II – III unterh.
Goslar/ Oker
II
II – III
1997
II
II
II
II
II
II
II - III
III / II - III
Herausragende Güteveränderungen sind nicht
eingetreten. Erfreulicherweise konnte sich jedoch
der Gütezustand der Oker auf einem kurzen Abschnitt unterhalb von Goslar/ Oker von Güteklasse
II - III auf II verbessern, so daß die Oker durchgehend unterhalb von Goslar die Güteklasse II aufweist, bezogen auf die organische Belastung. Auch
hat sich der Gütezustand der Innerste unterhalb
von Langelsheim bis zur Kläranlage Innerstetal auf
die Güteklasse I - II verbessert. Der Röseckenbach
ist zwar oberhalb der Firma Harzmetall in die Güteklasse I - II eingestuft, da die organische Belastung
nur gering ist und die Makrobenthonfauna in Höhe
Kalkwerk eine der Güteklasse I - II entsprechende
Artenzusammensetzung benthischer Wirbelloser
aufweist, trotzdem ist er anorganisch mit Schwermetallen stark belastet und weist zudem am Zusammenfluß mit dem Okerkanal hohe Konzentrati-
I
I - II
II
II - III
III
III - IV
IV
Güteklasse
Abb. 13: Prozentueller Anteil der Güteklassen
im Landkreis Northeim
Im Landkreis Northeim haben gegenüber der Gewässergütekarte 1992 folgende Fließgewässer Güteveränderungen erfahren (Auswahl):
Leine
Ilme
Weser
Rehbach
Rebbe
Rotte
Stroiter Bach
1992
II – III
II – III / II
III
I – II
II / II – III
II – III / II
II – III
1997
II
II
II – III
I – II / II
II
II
II – III / II
Die herausragendsten Güteveränderungen betreffen die beiden Flüsse Weser und Leine. Nach Reduzierung der Salzeinleitungen (s. Landkreis Göttingen)
verbesserte sich die Gewässergüte der Weser auf
die Güteklasse II - III. Die Leine verbesserte sich unterhalb von Bovenden um 1 Güteklasse auf II.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
68
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Gegenüber der Gewässergütekarte 1992 haben
folgende Fließgewässer im Landkreis Osterode Güteveränderungen erfahren (Auswahl):
Landkreis Osterode
Anzahl der
Gewässer in %
Söse
70
Söse
60
Hackenbach
Sieber
Barbiserbach
Kleine Steinau
50
40
30
1992
verödet unterh.
Osterode
II – III an der
Mündung
III / II – III
II / Mündung
II
verödet
1997
II
II
II – III
I – II
II – III / II
I - II
20
10
0
I
I - II
II
II - III
III
III - IV
IV
Güteklasse
Abb. 14: Prozentueller Anteil der Güteklassen
im Landkreis Osterode
11.
Die Söse hat sich nach dem Ölunfall in Osterode
1991, der zur Verödung führte, wieder regeneriert
und weist unterhalb von Osterode wieder die Güteklasse II auf. Die Mündungsbereiche von Sieber und
Söse haben sich um eine Güteklasse verbessert, die
Söse von II - III auf II und die Sieber von II auf I - II.
Die Kleine Steinau ist im Oberlauf nicht mehr verödet, es liegen keine sauren pH-Werte mehr vor.
Anhang
Chemisch-physikalische Meßwerte
In den folgenden Gewässergütetabellen werden kritisch bis starke Belastungswerte als Fettdruck besonders ausgewiesen. Danach ist ein Meßergebnis dann im Fettdruck angegeben, wenn für folgende Parameter Grenzwerte
bzw. hohe Belastungswerte überschritten werden.
Parameter
Grenz- bzw. Belastu.- Konzentration
Begründung, Auswirkung
pH
<6,5 und > 8,5
LF
>1000 µS/cm
Schädigung Wirbelloser u. Fische, je nach Einwirkungsdauer
Erhöhte Salzkonzentration
NH4+-N
≥0,3 mg/l
Überschreitung Grenzwert Güteklasse II
NO2--N
≥0,06 mg/l
NO3--N
≥6,0 mg/l
o-PO43--P
≥0,19 mg/l
Cl-
≥250 mg/l
Toxisch auf Fische bei Dauereinwirkung, starke
Abhängigkeit vom Chloridgehalt
Hinweis auf anthropogene Belastung mit
Eutrophierungsfolgen
Hinweis auf anthropogene Belastung mit
Eutrophierungsfolgen
Beginn biologischer Beeinträchtigung
TOC
≥7 mg/l C
Überschreitung Grenzwert Güteklasse II
AOX
≥40 µg/l Cl-
Überschreitung Grenzwert Güteklasse II
Bezirksregierung Braunschweig
69
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 13: Gewässergütedaten von der Leine
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Leine
HIG
3
HIG
3
GÖ
171
GÖ
98
GÖ
99
Leine
Leine
Leine
Leine
Uder, oberhalb Klär- 24.01.94
anlage
Uder, unterhalb
24.01.94
Kläranlage
Reckershausen, GÜN 13.12.94
II
II
O2-Sättigung
[%]
12,5
mg/l
12,4
mg/l
-
8,1
9,4
772
Ø 0,34
0,09
Ø
Göttingen, oberhalb 10.09.96
Kläranlage
Bovenden, GÜN
10.09.96
II
123
8,2
12,3
968
Ø 0,15
0,03
Ø
II-III
124
8,4
13,9
1077
Ø 1,39
Ø 0,16
Ø
28.04.97
-
-
8,1
10,5
938
0,45
0,08
28.04.97
-
-
8,2
10,5
936
1,1
0,09
10.10.95
II
-
-
13,4
Ø 1001
Ø 1,25
Ø 0,13
Ø
06.09.94
II
104
7,9
13,1
973
Ø 0,41
Ø 0,06
Ø
Leine
NOM Nörten-Hardenberg,
24a oberhalb Beverbach
Leine
NOM Nörten-Hardenberg,
24b unterhalb Beverbach
Leine
NOM
Leineturm, GÜN
80
Leine
NOM
Greene, GÜN
109
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
Datum
Güteklasse
II
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
8,2
[oC]
4,4
[µS/cm]
699
[mg/l]
0,14
[mg/l]
0,04
8,2
4,3
712
0,16
0,05
Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Schleierbach
Schneenbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GÖ
28
GÖ
1
Reiffenhausen,
Camping
Kl. Schneen
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
29.04.94
( II )
100
-
22.01.97
-
-
-
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[oC]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
-
419
<0,05
<0,01
-
-
-
-
N
Bezirksregierung Braunschweig
70
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Saubach
Saubach
Wendebach
Wendebach
Dramme
Dramme
Wartangergraben
Wartangergraben
Wartangergraben
Garte
Grundbach
Schulwegsgraben
Grone
Elliehäuser Bach
Grone
Gallwiesengraben
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GÖ
5
GÖ
6
GÖ
31
GÖ
111
GÖ
172
GÖ
112
GÖ
35
GÖ
36
GÖ
52
GÖ
85
GÖ
84
GÖ
41
GÖ
8
GÖ
43
GÖ
44
GÖ
18
Datum
Gr. Schneen, Quelle 13.05.93
Ballenhausen
Güteklasse
( III )
O2-Sättigung
[%]
pH
83
8,0
T
LF
[ C]
13,0
o
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
804
ca. 6,0
-
-
13.05.93 ( II - III )
88
8,0
14,9
773
ca. 0,6
-
-
Reinhausen, Parkplatz
B 27, GÜN
12.06.96
II
102
8,2
18,0
606
-
-
-
23.11.95
II - III
106
8,3
2,8
604
Ø 0,15
Ø 0,04
Ø 2,4
Obernjesa, GÜN
13.12.94
( II )
-
8,2
9,3
905
-
-
-
Obernjesa, GÜN
23.11.95
II
98
8,2
6,7
1003
-
-
-
17.06.96 ( II - III )
114
8,0
22,1
724
-
-
ca. 6,0
Rosdorf, Unterlauf 17.06.96 ( II - III )
176
8,2
24,7
555
-
-
<1,0
Rosdorf, Unterlauf 04.07.96 ( II - III )
-
8,0
15,5
612
0,06
0,03
2,1
103
7,9
11,4
1025
-
-
-
Rosdorf, Oberlauf
Gartemühle, GÜN
17.10.95
II
Rosdorf, Freibad
17.10.95
II
97
7,9
12,9
928
<0,05
<0,01
2,3
107
8,2
15,5
570
<0,05
<0,01
2,5
118
8,3
14,2
861
-
-
-
II - III
93
8,0
12,2
931
0,10
0,03
3,5
II
112
8,0
11,7
1008
<0,05
0,01
4,9
II
96
8,2
10,9
902
0,14
0,03
6,4
Göttingen, Gross- 25.08.93 ( II - III )
curthstr.
Göttingen, Tierheim 18.05.93
II
Göttingen, Froböse 30.08.93
Markt
Göttingen, Froböse 30.08.93
Markt
Göttingen, Teichanl. 25.06.93
oberhalb
Bezirksregierung Braunschweig
71
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lutter
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GÖ
Göttingen, Mün45
dung
Weende
GÖ
Bovenden, Kläranl.
48
oberhalb
Weende
GÖ
Bovenden, Kläranl.
49
unterhalb
Weende
GÖ
Göttingen, Ween40
despring
Harste
GÖ
Emmenhausen,
26
Brücke
Rodebach
GÖ
Angerstein, Kläranl.
63
unterhalb
Rodebach
GÖ Billingshausen Dink64
stühlen
Rodebach
NOM
Reyershausen ca.
25
1km unterh. Halde
Rodebach
NOM
Reyershausen ca.
26
100 m oberh. Halde
Espolde
NOM Nörten-Hardenberg,
78
GÜN
Espolde
NOM
Espol
17
Schöttelbach
NOM
Hardegsen
21
Krummelbach NOM
Üssinghausen
22
Rauschenwasser NOM
Rauschenwasser,
76
Mündungsbereich
Kobbeke
NOM Ertinghausen, Quelle
99
Ummelbach
NOM
Behrensen
92
Datum
O2-Sättigung
[%]
pH
( II )
114
8,1
27.05.94
II
104
27.05.94
II - III
98
25.08.93
II
106
7,4
11.05.95
II
31.08.93
Güteklasse
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
11,3
669
<0,05
<0,01
8,0
10,8
711
0,04
<0,01
8,0
11,0
775
0,98
0,07
9,3
709
<0,05
<0,01
o
105
7,6
9,7
672
<0,05
<0,01
09.06.94 ( II - III )
109
8,1
12,0
2050
0,17
0,04
09.06.94
II - III
113
8,2
12,1
1120
0,11
<0,01
07.05.97
II
115
8,2
9,3
2700
<0,05
0,05
12.05.97
II
128
8,0
13,2
1234
<0,05
<0,01
26.09.95
II
-
-
12,2
-
-
-
24.06.93
( II )
104
7,3
10,8
201
0,21
<0,01
22.05.96
II
100
7,8
10,1
847
<0,05
0,04
22.05.96
II
133
8,2
14,2
1557
<0,05
0,02
29.06.94
II
120
8,2
15,4
1875
<0,05
0,01
09.12.93
-
95
6,3
7,0
131
<0,05
<0,01
26.10.95
II - III
115
8,3
10,0
866
0,06
<0,01
Bezirksregierung Braunschweig
72
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Bühlsche Beek
Moore
Moore
Moore
Moore
Krummel
Stöckheimer
Bach
Wambach
Aue
Aue
Aue
Aue
Hellebach
Hellebach
Gande
Gande
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
NOM
117
NOM
81
NOM
20
NOM
21
NOM
42
NOM
128
NOM
22
NOM
103
NOM
17
NOM
94
NOM
87
NOM
89
NOM
108
NOM
85
NOM
53
NOM
63
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
8,1
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
6,0
1005
0,12
1,1
14,2
o
Bühle, Kläranl. un- 30.11.95
terhalb
Höckelheim, GÜN 10.10.95
II
94
II
115
8,3
13,0
959
-
-
-
Moringen, Kläranl.
oberhalb
Moringen, Kläranl.
unterhalb
Moringen, Kläranl.
oberhalb
Moringen, Emilienhof
Stöckheim
22.04.94
-
-
8,2
9,3
646
<0,05
<0,01
6,0
22.04.94
II
-
8,3
9,2
720
<0,05
0,01
5,6
19.05.94
II
-
8,2
10,5
529
-
-
-
28.10.96
II
106
8,0
11,0
868
<0,05
0,01
4,8
14.04.97 ( II - III )
117
8,0
7,5
1401
0,07
0,02
5,9
Rittierode
08.11.95
II
125
8,3
6,0
675
<0,05
<0,01
3,9
Echte
12.04.95
II
106
8,2
7,5
680
0,11
0,03
4,5
Opperhausen
31.10.95
II
-
8,0
9,3
841
-
-
-
Kalefeld, Kläranl.
oberhalb
Sebexen, Kläranl.
unterhalb
Kalefeld,
Brücke B 445
Dögerode, oberhalb
Schweinemastbetr.
Altgandersheim,
oberhalb
Kreiensen, GÜN
15.07.94
II
129
8,3
17,8
795
-
-
-
20.07.94
( II )
117
8,0
15,5
795
-
-
-
26.09.96
( II )
92
7,9
9,4
880
<0,05
0,02
5,0
15.07.94
II - III
81
7,9
18,0
697
-
-
-
29.06.95
II
-
8,2
17,3
755
0,06
0,04
6,0
22.08.95
II
-
8,2
17,4
1247
-
-
-
Bezirksregierung Braunschweig
73
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 14: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Leine, ohne Rhume und Ilme
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Gande
Gande
Gande
Aue z. Gande
Eterna
Mahmilch
Meine
Meine
Wolperoder
Bach
NOM
16
NOM
17
NOM
114
NOM
51
NOM
88
NOM
95
NOM
39
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
II
115
8,2
II
99
8,1
II
-
8,0
02.07.96
II
96
8,2
13,4
19.10.95
II
Bad Gandersheim, 19.04.94
Kläranl. oberhalb
Bad Gandersheim, 19.04.94
Kläranl. unterhalb
Orxhausen
08.09.94
Dankelsheim
Hachenhausen,
unterhalb
Heckenbeck
31.10.95 ( II - III )
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
9,0
791
0,09
0,02
9,1
803
0,19
0,02
13,2
1034
-
-
619
0,14
0,10
o
120
8,2
11,5
687
<0,05
0,02
100
8,1
9,0
708
ca. 0,1
-
Ackenhausen, o- 17.05.94
berh. Tümpelquelle
( II )
113
8,4
14,5
642
0,01
0,02
NOM Ackenhausen, Ober- 18.05.94
41
lauf r. Arm
NOM Wolperode, unter- 24.11.93
90
halb
I - II
114
8,1
10,9
668
<0,05
<0,01
( III )
-
7,8
4,4
778
1,2
0,06
NH4+-N
NO2--N
Tab. 15: Gewässergütedaten von der Rhume
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr.
Untersuchungsstelle
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
pH
Rhume
NOM
165
NOM
35
NOM
36
Northeim, Gütemeßstation
Northeim, Kläranl.
oberhalb
Northeim, Kläranl.
unterhalb
06.12.94
II
92
7,7
06.05.94
II
99
7,7
9,6
662
0,31
0,06
06.05.94
II
98
7,7
9,6
672
Ø 0,20
0,07
[%]
Rhume
Rhume
T
LF
[oC]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
7,3
719
Ø 0,20
Ø 0,03
N
Bezirksregierung Braunschweig
74
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 15: Gewässergütedaten von der Rhume
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr.
Untersuchungsstelle
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
pH
02.11.93
II - III
95
7,8
02.11.93
II
107
7,9
[%]
Rhume
NOM
Lindau, GÜN
73
Rhume
NOM
Elvershausen, GÜN
74
Rhume
GÖ Rhumspringe, Kläranl.
55
oberhalb
Rhume
GÖ Rhumspringe, Kläranl.
56
unterhalb
Rhume
GÖ
Lindau / Wehr,
52 ff
Stau oberhalb
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[oC]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
6,9
767
-
-
-
6,5
757
-
-
-
16.09.93
II
85
7,5
10,4
754
0,11
<0,01
2,3
16.09.93
II
84
7,6
10,8
719
0,12
0,04
2,9
31.05.94
( II / III )
-
-
-
-
-
-
-
Tab. 16: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Rhume, ohne Oder, Sieber und Söse
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Düne
Düne
Mühlenbach
Katlenbach
Oehrsche Beeke
Ellerbach
Aue
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
NOM
102
NOM
101
NOM
50
NOM
6
GÖ
28
GÖ
103
GÖ
175
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[mg/l]
[oC]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
Denkershausen,
Zulauf - Teich
Denkershausen,
Ablauf - Teich
Hammenstedt
25.08.94
II
100
7,8
14,9
476
0,12
0,02
3,0
25.08.94
II - III
102
7,9
14,5
416
0,32
0,03
2,7
02.07.96
II
99
8,1
14,0
682
0,07
0,04
2,4
Katlenburg
24.04.96
II
-
7,9
14,0
578
0,12
0,05
4,7
Bilshausen
16.05.95
II
100
7,9
8,1
565
<0,05
0,02
7,4
Wollbrandshausen
18.09.96
II - III
101
7,8
11,0
562
<0,05
0,02
5,1
Bernshausen
15.12.94
II - III
95
8,1
5,4
669
-
-
ca. 3,0
Bezirksregierung Braunschweig
75
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 16: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Rhume, ohne Oder, Sieber und Söse
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Suhle
Suhle, Hartmannkanal
Hahle
Hahle
Hahle
Hahle
Hörgraben
Wipper
Muse
Brehme
Sandwasser
Sulbig
Eller
Soolbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GÖ
Landolfshausen
115
GÖ
Rollshausen, GÜN
118
GÖ
Duderstadt, Kran59/64
kenhaus
GÖ
Mingerode, Brücke
65/92
GÖ Gerblingerode, GÜN
100
GÖ
Gieboldehausen
102
GÖ
Obernfeld
116
GÖ
Westerode
14
GÖ
Tiftlingerode
15
GÖ 61 Ecklingerode, unth.
GÖ
Duderstadt, Ober88
torteich
GÖ 102 Duderstadt, Polizeiwache
GÖ
Hilkerode, GÜN
93
GÖ
Fuhrbach, Paterhof
30
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[mg/l]
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
10.10.96
II
98
7,9
10,5
676
<0,05
0,01
30.11.95
II - III
94
8,0
4,0
664
Ø 0,64
Ø 0,04
16.07. /
13.08.96
13.08. /
04.09.96
11.09.96
II - III
91
7,8
14,7
664
0,43
0,16
II - III
87
7,6
15,3
615
0,95
0,15
II - III
108
8,1
11,3
936
Ø 0,42
Ø 0,10
o
18.09.96
II - III
97
7,9
11,5
647
0,10
0,05
10.11.96
( II )
103
8,3
10,5
651
18.04.94
( II - III )
-
-
-
-
11.09
<0,05
-
11.09
<0,01
-
02.05.96
( II )
131
8,3
12,2
553
0,10
0,05
16.07.96
II - III
99
8,1
13,1
928
0,20
0,11
19.07.94
( II - III )
119
-
15,2
-
-
-
07.11.95
( II - III )
110
7,8
7,4
605
-
-
04.09.96
II
108
8,1
12,2
628
-
-
06.06.96
II
108
7,9
18,0
497
-
-
Bezirksregierung Braunschweig
76
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Ilme
Dellgraben
Dellgraben
Repkebach
Reißbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
NOM
16
NOM
17
NOM
42
NOM
51
NOM
52
NOM
117
NOM
118
NOM
125
NOM
126
NOM
153
NOM
49
NOM
50
NOM
53
NOM
37
NOM
100
NOM
54
NOM
6
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
II
101
8,2
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
9,5
554
0,06
0,03
2,7
o
Hullersen
13.05.96
Markoldendorf,
Juliusmühle
Neuer Teich, Ablauf
13.05.96
II
101
8,1
9,5
553
0,15
0,02
2,7
24.06.96
II
63
6,4
10,5
100
-
-
-
Markoldendorf, GÜN 28.06.95
II
-
8,1
13,8
461
-
-
-
28.06.95
II
-
-
18,5
700
-
-
-
Dassel, Kläranl. ober- 13.09.94
halb
Dassel, Kläranl. un- 13.09.94
terhalb
Dassel, FHS
27.09.94
II
119
8,2
13,3
-
<0,5
0,01
2,3
II
124
8,1
13,7
-
0,17
0,02
6,9
II
-
7,7
12,4
525
-
-
-
Einbeck, GÜN
Relliehausen
27.09.94
II
-
7,7
12,3
439
-
-
-
Dassel, Kläranl. oberhalb
Einbeck, Kläranl.
oberhalb
Einbeck, Kläranl.
unterhalb
Einbeck, Brücke /
Dreckmorgen
Fredelsloh, Forsthaus
Dicklinge
Fredelsloh, Quelle
03.11.94
II
103
7,9
7,6
444
-
-
-
09.09.93
II
114
7,9
13,4
655
<0,05
0,03
2,5
09.09.93
II
111
7,9
13,0
775
0,06
0,03
3,6
15.09.93
II
109
8,2
12,8
634
-
-
-
18.06.96
I - II
102
7,0
12,5
141
-
-
ca. 1,5
14.12.93
-
-
4,8
7,9
137
<0,05
<0,01
1,5
Relliehausen, Gestüt 09.07.96
oberhalb
Lüthorst, Kahleberg 13.02.97
II
115
7,9
13,4
229
<0,05
0,01
4,4
-
110
7,5
4,1
722
0,08
0,01
8,8
Bezirksregierung Braunschweig
77
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Bremke
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
NOM
95
Spüligbach
NOM
58
Bensenbach
NOM
94
Rebbe
NOM
105
Rebbe
NOM
117
Rebbe
NOM
76
Rebbe
NOM
77
Rebbe
NOM
78
Bewer
NOM
40
Allerbach
NOM
9
Allerbach
NOM
90
Krummes Wasser NOM
15
Hillebach
NOM
69
Mühlenbeek
NOM
19
Mühlenbeek
NOM
62
Stroiter Bach
NOM
18
Beke
NOM
67
Dassel
Datum
09.09.96
Dassel, Schleifmühle 15.07.96
Güteklasse
II
O2-Sättigung
[%]
pH
116
7,8
T
LF
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
12,8
241
<0,05
<0,01
o
NH4+-N
NO2--N
II
-
-
-
-
-
-
Pinkler
05.09.96
II
113
8,2
13,7
795
<0,05
<0,01
Reinserturm
23.09.96
II
108
8,3
10,3
820
<0,05
<0,01
Odagsen, Brücke
14.10.96
II
98
8,0
8,7
907
<0,05
0,02
Dörrigsen, oberhalb
06.08.96
-
-
-
-
1023
<0,05
<0,01
Dörrigsen, oberhalb
06.08.96
-
-
-
-
1789
<0,05
<0,01
Dörrigsen, Weidenberg
Markoldendorf,
oberhalb
Rengershausen
06.08.96
-
-
-
-
1967
<0,05
<0,01
30.05.95
II
97
8,0
12,3
805
0,08
0,05
III - IV
48
7,7
10,4
825
Amelsen
13.05.92
20.10.97
25.10.95
II - III
106
8,1
9,9
918
4,1
10,7
0,06
0,43
0,46
0,03
Einbeck, Krummewassermühle
Wenzen
19.04.94
II
102
8,1
8,3
770
0,20
0,03
26.10.93
II - III
93
7,9
8,4
547
0,83
0,09
Brunsen, Mündung
21.04.94
II
-
8,0
9,9
814
0,29
0,05
Naensen, Mühlenberg
Brunsen
20.10.93 ( II - III )
77
7,9
9,6
814
1,3
0,34
20.04.94
101
8,0
11,9
703
0,24
0,05
Avendshausen
25.10.93 ( III - IV )
20.10.97
53
7,4
9,3
1019
2,1
4,2
0,19
0,27
II
Bezirksregierung Braunschweig
78
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 17: Gewässergütedaten von der Ilme und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Beke
Kohlwegbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
NOM
68
NOM
101
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
Kohnsen
25.10.93
II - III
68
7,8
9,0
905
1,1
0,23
6,4
Fredelsloh, Quelle
14.12.93
-
78
4,8
6,1
116
<0,05
<0,01
1,2
o
Tab. 18: Gewässergütedaten von der Oder und deren Nebengewässern, ohne Sieber
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
25.04.96
II
-
7,8
[oC]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
8,4
194
-
-
2,3
21.05.96
I - II
112
-
7,7
9,5
171
-
-
-
-
-
-
-
-
-
13,2
225
-
-
-
[%]
Oder
Oder
Oder
Oder
Oder
Oder
Oder
Oder
Oder
Hackenbach
OHA
7
OHA
20
OHA
55
OHA
27
OHA
56
OHA
82
OHA
58
OHA
138
OHA
139
OHA
8
Wulften, Kläranl.
oberhalb
Bad Lauterberg,
Wehr oberhalb
Bad Lauterberg,
Wehr unterhalb
Hattorf, oberhalb
Sieber
Bad Lauterberg,
Vitamar
Auekrug, GÜN
Lindau, GÜN
16.08.95
Scharzfeld, Kläranl. 18.10.94
oberhalb
Scharzfeld, Kläranl. 18.10.94
unterhalb
Wulften, Ölmühle 25.04.96
10.07.96 trocken
04.06.96
I - II
109
7,7
10.07.96
I - II
103
7,2
9,5
161
-
-
-
12.10.95
I - II
114
7,7
12,6
222
Ø 0,06
Ø <0,01
Ø 1,9
I - II
-
8,1
14,3
267
Ø 0,22
Ø 0,04
Ø 4,3
I - II
90
7,4
7,7
201
<0,05
<0,01
2,2
II
90
7,4
8,2
312
<0,05
<0,01
3,2
II
-
-
12,4
-
-
-
-
Bezirksregierung Braunschweig
79
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 18: Gewässergütedaten von der Oder und deren Nebengewässern, ohne Sieber
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Datum
Güteklasse
12.10.95
II - III
10.07.96
O2-Sättigung
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[oC]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
76
7,5
12,8
706
0,59
0,17
II - III
111
8,3
14,4
595
0,05
0,04
[%]
Hackenbach
OHA Schwiegershausen,
83
Pumpstation
Barbiser Bach
OHA Barbis, Große Gasse
57
Gr. Andreasbach OHA
Scharzfeld
72
WäschegrundGS
Silberhütte
bach
4
Sperrlutter
GS
Silberhütte
83
Sperrlutter
GS Silberhütte, Kläranl.
131
oberhalb
Sperrlutter
GS Silberhütte, Kläranl.
132
unterhalb
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
22.06.94
I - II
106
8,0
13,5
265
<0,05
<0,01
07.05.93
I
-
7,5
7,9
119
-
-
16.11.93
I - II
106
7,7
4,8
219
-
-
06.10.94
I - II
102
7,9
8,0
217
<0,05
<0,01
06.10.94
I - II
100
7,6
8,7
180
<0,05
<0,01
T
LF
NH4+-N
NO2--N
Tab. 19: Gewässergütedaten von der Sieber und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Sieber
Sieber
Sieber
Sieber
Sieber
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
OHA
18
OHA
19
OHA
25
OHA
26
OHA
41
Herzberg, Bahnbrücke
Herzberg, Kläranlage oberhalb
Herzberg, Bahnbrücke
Herzberg, Kläranlage oberhalb
Elbingerode
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
14.05.96
I - II
106
7,7
11,5
230
-
-
15.05.96
I - II
102
7,8
10,9
241
-
-
04.06.96
I - II
-
7,8
-
-
-
-
04.06.96
I - II
118
7,8
13,0
206
<0,05
<0,01
-
-
20.06.96 trocken
o
-
Bezirksregierung Braunschweig
80
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 19: Gewässergütedaten von der Sieber und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Sieber
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
OHA Sieber, Wehranlage
67
unterhalb
Sieber
OHA Sieber, Wehranlage
62
oberhalb
Sieber
OHA
Hattorf, GÜN
38
Sieber
OHA Sieber, Sieberweg
71
Sieber
OHA Sieber, Wehranlage
111
oberhalb
Sieber
OHA Sieber, Wehranlage
112
unterhalb
Gropenborn
OHA
Sieber
108
Kl. Steinau
OHA Forsthaus Rehhagen
40
Dreibrodebach OHA
Dreibrodetal
107
Breitentalbach
OHA
Sieber
66
Eichelnbach
OHA
Herzberg
91
Eichelnbach
OHA
Herzberg, Quelle
92
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
14.06.94
I
114
7,7
14,2
102
<0,05
<0,01
0,69
08.06.94
I - II
116
8,0
14,3
112
-
-
-
29.05.95
I - II
118
7,8
15,3
335
Ø 0,23
Ø 0,01
Ø 2,0
21.06.94
I - II
112
-
14,4
102
-
-
-
07.09.94
I - II
115
7,6
10,7
96
-
-
-
o
07.09.94
I - II
-
7,5
11,3
88
-
-
-
16.12.93
I - II
-
7,0
4,4
108
<0,05
<0,01
1,3
20.06.96
I - II
101
7,6
11,0
199
-
-
-
16.12.93
I
-
6,9
4,1
81
-
-
-
14.06.94
I
113
7,6
11,3
134
-
-
-
25.11.93
( I - II )
-
7,9
0,7
212
<0,05
<0,01
1,0
25.11.93
-
-
6,2
5,5
98
<0,05
<0,01
1,5
Bezirksregierung Braunschweig
81
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 20: Gewässergütedaten von der Söse und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Ührder Bach
Markau
Markau
Markau
E. - A. - Stollen
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Söse
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
OHA
9
OHA
68
OHA
70
OHA
110
OHA
67
OHA
4
OHA
6
OHA
59
NOM
46
OHA
136
OHA
137
OHA
143
OHA
144
OHA
48
OHA
47
OHA
51
OHA
52
Ührde
Datum
29.04.96
Gittelde, Fa. Fuba, 15.08.96
Kläranl. unterhalb
Gittelde, Fa. Fuba, 15.08.96
Kläranl. oberhalb
Eisdorf, GÜN
08.10.96
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
( II )
-
7,9
-
-
-
II
-
-
T
LF
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
11,3
521
<0,05
<0,05
17,9
2800
-
-
16,4
570
-
-
o
NH4+-N
NO2--N
( II )
-
-
10,9
649
-
-
Gittelde
15.08.96
-
-
-
11,7
658
-
-
Kamschlacken
31.01.95
I - II
-
6,6
3,5
81
<0,05
<0,01
Vogelstation
31.01.95
I - II
-
7,1
-
89
-
-
Kamschlacken
16.08.95
I - II
-
7,3
14,3
106
-
-
Berka, GÜN
21.06.95
II
-
7,9
13,2
1535
Ø 0,35
Ø 0,04
Dorste, Kraftanlage
unterhalb
Dorste, Kläranl. Bad
Grund oberhalb
Dorste, Kläranl. Bad
Grund oberhalb
Dorste, Kläranl. Bad
Grund unterhalb
Osterode, Kläranl.
oberhalb
Katzenstein, Kläranl.
unterhalb
Osterode, Kläranl.
oberhalb
Katzenstein, Kläranl.
unterhalb
12.10.94
II
92
7,7
10,4
1621
-
-
14.10.94
II - III
-
7,5
9,3
892
-
-
20.10.94
II - III
-
7,5
-
933
0,80
0,07
20.10.94
II - III
100
7,5
-
1046
0,77
0,08
08.09.93
II
102
7,6
12,5
214
<0,05
0,01
07.09.93
II
97
7,5
11,2
367
0,61
0,06
14.09.93
II
113
7,7
12,3
262
0,15
<0,01
14.09.93
II
98
7,3
12,7
393
0,45
0,06
N
Bezirksregierung Braunschweig
82
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 20: Gewässergütedaten von der Söse und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
110
8,2
105
8,3
105
Schwarzes Wasser
Schlungwasser
OHA
Windhausen
14.09.95
( II )
71
OHA
Windhausen
14.09.95
II
70
Sülpkebach
OHA
Badenhausen
17.10.96
fällt
120
trocken
Uferbach
OHA
Badenhausen
22.10.96
fällt
125
trocken
Gr. Bremke
OHA
Osterode
30.10.96
II
133
Lerbach
OHA
Lerbach
23.10.96
II
126
Gr. Söse
OHA
Kamschlacken,
29.05.95
(I)
39
oberhalb Kl. Göse
Kl. Söse
OHA
Quelle
31.01.95
5
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
T
LF
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
11,9
986
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
<0,05
<0,01
12,8
358
0,53
<0,05
<0,01
2,5
7,4
9,4
130
-
-
ca. 2,0
-
7,5
103
7,6
10,0
122
-
-
-
7,6
202
-
-
ca. 2,0
<0,01
2,3
-
-
o
NH4+-N
107
7,7
8,5
204
<0,05
-
7,0
14,5
73
-
-
6,6
-
614
-
Tab. 21: Gewässergütedaten von der Weser, Werra und Fulda
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Weser
Weser
Weser
Weser
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Gö
44
GÖ
97
NOM
45
NOM
Hemeln, GÜN
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
25.06.96
II - III
[%]
124
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
8,3
[oC]
14,8
[µS/cm]
[mg/l]
Ø 3726
Ø 0,53
[mg/l]
Ø 0,05
[mg/l]
Ø 4,1
Hemeln, GÜN
01.11.95
II - III
116
7,9
11,0
4270
-
-
-
Wahmbeck, GÜN
26.06.96
II - III
139
8,3
15,6
5200
Ø 0,26
Ø 0,05
Ø 4,3
Wahmbeck, GÜN
11.05.95
II - III
-
8,5
13,8
3090
-
-
-
Bezirksregierung Braunschweig
83
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 21: Gewässergütedaten von der Weser, Werra und Fulda
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
pH
[%]
27
Weser
NOM Wahmbeck, Kläranl.
60
oberhalb
Weser
NOM Wahmbeck, Kläranl.
61
unterhalb
Fulda
GÖ
Hann - Münden,
73
GÜN
Werra
GÖ
Hedemünden Am
96
Schlagdbaum
Gütemeßstation
Werra
Hess.
Letzter Heller
Landeanstalt
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[oC]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
3750
<0,05
0,02
17.08.95
II - III
197
8,7
19,2
17.08.95
II - III
243
9,1
20,6
4110
<0,05
0,03
19.09.95
II
110
7,8
15,8
Ø 554
Ø 0,33
Ø 0,06
01.11.95
III
107
8,0
10,7
Ø 1996
III
-
9,0 max Ø 10,2
max
19,0
8220
-
-
Ø 6490
max
10580
Ø 0,24
Ø 0,05
Tab. 22: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Fulda
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Nieste
Schlupfgraben
Ickelsbach
Steinbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GÖ
32
GÖ
11
GÖ
6
GÖ
87
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
103
7,3
Dahlheim
12.06.96
II
Lutterberg
15.05.92
( I - II )
-
II - III
-
I - II
-
Lutterberg, Kläranl. 10.03.92
unterhalb
Bonaforth
12.11.92
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
14,7
131
-
-
7,4
13
663
0,13
<0,01
-
4,5
528
-
-
7,4
6,0
277
-
-
o
Bezirksregierung Braunschweig
84
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 23: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Weser
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Nieme
Auschnippe
Schwülme
Schwülme
Schwülme
Schwülme
Schwülme
Schwülme
Lechtmer Beeke
Rehbach I
Rehbach II
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GÖ
89
GÖ
99
GÖ
115
GÖ
47
NOM
89
GÖ
7
GÖ
43
GÖ
44
GÖ
116
NOM
32
NOM
33
NOM
34
Ellershausen, b.
Münden
Dransfeld, Pumpstation oberhalb
Adelebsen, GÜN
Forsthaus
Bodenfelde, Brücke
Vernawahlshausen,
GÜN
Lödingsen, oberhalb
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3-[mg/l
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
02.09.96
-
92
7,4
-
507
<0,05
0,09
-
02.11.95
II
120
8,3
7,1
372
-
-
3,5
29.10.95
II
-
-
5,6
Ø 650
Ø 0,37
Ø 0,06
Ø 6,6
27.06.96
II
101
7,7
12,9
399
-
-
-
24.10.95
II
-
7,7
9,2
410
Ø 0,29
Ø 0,07
Ø 3,8
25.02.94
I - II
-
-
-
-
-
-
-
20.05.94
II
120
8,0
10,9
656
0,08
0,03
7,0
103
7,9
12,1
708
0,16
0,06
5,4
o
II
29.11.95
( II )
105
7,9
4,1
262
-
-
ca. 5,
Delliehausen
22.05.95
-
106
7,5
9,6
152
<0,05
<0,05
1,75
Rehbach II
NOM
45/46
Rehbach II
NOM
47
Rehbach II
O2-Sättigung
[%]
20.05.94
NOM
35
NOM
36
Rehbach II
Güteklasse
Adelebsen, Kläranl.
oberhalb
Adelebsen, Kläranl.
unterhalb
Adelebsen
Volpriehausen, Bollertsmühle
Volpriehausen,
Schachtanlage Wittekind
Volpriehausen, Talstraße, Brücke
Volpriehausen, Brücke, Ortsausgang
Rehbach II
Datum
22.05.95
II
108
7,4
11,2
196
<0,05
<0,05
3,30
22.05.95
II
106
7,2
11,4
237
<0,05
<0,05
3,89
22.05.95
( II )
106
7,3
11,7
478
<0,05
<0,05
3,68
22.05.95
( II )
106
7,0
12,4
524
<0,05
<0,05
3,71
Volpriehausen, Talstraße, Brücke
25.05.94
( II )
122
7,7
12,3
434
0,05
0,02
3,1
Volpriehausen, Brücke, Ortsausgang
26.05.94
( II )
117
7,4
12,6
470
0,03
0,01
2,7
Bezirksregierung Braunschweig
85
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 23: Gewässergütedaten von den Nebengewässern der Weser
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Rehbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
NOM
Gierswalde
32
Ahle
NOM Schönhagen, ober48
halb
Ahle
NOM
Steimke, GÜN
105
Ahle
HOL
Quelle
106
Kampbach
NOM
Schoningen
135
Ithalbach
NOM
Eschershausen
33
Ithalbach
NOM
Eschershausen
49
Martinsbach
NOM
Vahle
48
Martinsbach
NOM
Vahle
34
Hilkenbach
NOM
Wahmbeck
98
Reiherbach I
NOM Bodenfelde, Papier46
mühle
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
03.05.94
I - II
102
7,5
13,9
221
0,05
<0,01
22.06.95
I - II
-
7,4
10,0
96
-
-
14.11.95
II
114
7,4
7,3
218
-
-
15.12.93
-
94
5,6
7,2
108
<0,05
<0,01
31.10.96
I - II
99
7,6
8,7
216
<0,05
<0,01
13.06.96
II
107
7,6
12,2
116
-
-
27.06.96
II
104
7,6
11,3
118
<0,05
<0,01
27.06.96
II - III
90
6,7
11,5
192
0,57
0,04
13.06.96
II - III
-
-
13,1
193
-
-
02.11.95
II - III
100
7,3
8,1
329
0,54
0,04
26.06.96
I - II
111
7,6
13,7
134
-
-
o
Bezirksregierung Braunschweig
86
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 24: Gewässergütedaten von der Innerste und deren Nebengewässern, ohne Nette und Neile
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Innerste
Innerste
Innerste
Untere Innerste
Innerste
Innerste
Innerste
Innerste
Innerste
Lindenbach
Lindenbach
Lindenbach
Lindenbach
Opferbach
Kl. Tölle
Granebach
Granebach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GS
4
GS
5
GS
83
GS
93
GS
100
GS
30
GS
91
GS
92
GS
93
GS
10
GS
11
GS
12
GS
13
GS
121
GS
62
GS
81
GS
35
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
Langelsheim, Brücke,Lange Straße
Hohenrode, GÜN
23.04.96
I - II
142
8,0
11,0
231
-
-
ca. 1,5
23.04.96
II
125
8,5
13,9
593
Ø 0,68
Ø 0,02
Ø 3,0
Buntenbock
21.08.96
II
87
7,0
17,8
110
<0,05
<0,01
0,15
Neue Mühle
30.10.95
I - II
126
7,5
9,4
111
<0,05
<0,01
0,46
Wildemann, Wanderund Jugendheim
Langelsheim, GÜN
unterhalb
Kläranl. Innerstetal,
oberhalb Einleitung
Kläranl. Innerstetal,
unterhalb Einleitung
oberhalb Zufluß
Jerstedter Bach
Bodenstein, oberhalb
06.11.95
I - II
-
7,5
4,8
147
-
-
-
02.05.94
I - II
119
7,7
9,9
290
Ø 0,06
-
Ø 2,5
18.08.94
II
115
7,4
13,7
192
0,23
0,02
1,3
Bodenstein, unterhalb
Bodenstein, zw. den
Teichen
Bodenstein, unterhalb Teiche
Dörnten
Langelsheim, Supermarkt Minimal
Langelsheim, unterhalb Kl. Tölle
Herzog Julius Hütte,
Halden
o
18.08.94
II
108
7,5
15,1
435
0,95
0,03
1,7
18.08.94
II
115
7,6
15,3
326
0,32
0,02
1,5
29.04.96
-
140
6,9
12,6
170
<0,05
<0,05
1,0
29.04.96
III
104
7,4
12,9
379
2,3
0,04
1,1
29.04.96
II - III
105
7,3
12,6
378
1,6
0,05
0,6
29.04.96
II
-
9,2
14,7
341
<0,05
0,04
0,6
17.10.96
II - III
95
7,5
11,4
875
<0,05
0,04
11,1
17.07.96
-
111
8,1
11,5
2190
0,22
0,04
65,3
20.08.96
II
114
7,7
14,5
784
-
-
-
17.08.93
I - II
115
7,7
12,7
171
-
-
-
Bezirksregierung Braunschweig
87
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 24: Gewässergütedaten von der Innerste und deren Nebengewässern, ohne Nette und Neile
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Zellbach
GS
Clausthal Zellerfeld,
124
Ottiliae Schacht
Der Bach
GS
Astfeld, Brücke
108
Lakebach
GS
Upen
54
Opfergraben
GS
Ostharingen
55
Töllebach
GS
Langelsheim
76
Jerstedter Bach
GS
Jerstedt, Kläranl.
159
unterhalb
Jerstedter Bach
GS
Jerstedt, Kläranl.
161
oberhalb
Jerstedter Bach
GS
Jerstedt, Kläranl.
174
oberhalb
Lindenbach
GS
Quellbereich
89
Astfelder Müh- GS 77/ Astfeld, am Fischlengraben
107
teich
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[mg/l]
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
22.10.96
II
107
7,5
9,0
186
-
-
16.11.95
( II )
91
7,9
9,3
706
<0,05
<0,01
04.07.95
II
-
8,1
14,3
842
0,06
0,06
o
05.07.95
II
109
7,8
12,2
887
-
-
21.09.95
( II )
119
7,8
12,2
261
<0,05
<0,01
17.11.94
24.11.94
24.11.94
III
82
6,8
7,7
548
2,3
0,53
-
98
8,3
8,6
866
<0,05
0,03
14.12.94
verödet
85
7,6
6,3
397
-
-
-
88
6,1
1,4
172
0,06
<0,01
verödet
128
7,6
14,5
984
-
-
T
LF
NH4+-N
NO2--N
23.11.93
21.09.95
Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Nette
Nette
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GS
37
GS
62
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
Groß Rhüden, GÜN
23.05.95
II
-
-
-
-
-
-
Bilderlahe, GÜN
22.08.95
II
-
8,1
16,8
1027
Ø0,56
Ø0,04
o
Bezirksregierung Braunschweig
88
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Nette
Nette
Zainer Bach
Schlörbach
Schlörbach
Ahler Bach
Kaltebach
Seckau
Seckau
Seckau
Schildau
Schildau
Neile
Neile
Neile
Kiefbach
Kiefbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GS
1
GS
2
GS
15
GS
23
GS
24
GS
104
GS
109
GS
132
GS
24
GS
25
GS
44
GS
45
GS
127
GS
128
GS
12
GS
127
GS
130
Engelade, Fa. Colberg, oberhalb
Engelade, Fa. Colberg, unterhalb
Ödishausen
Datum
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l
II
-
-
3,0
-
-
-
-
18.01.95
II
-
-
3,5
-
-
-
-
24.03.97
II
106
7,7
6,3
532
<0,05
0,01
7,8
I - II
97
8,0
14,7
559
<0,05
0,03
0,60
II
119
8,5
13,6
1200
<0,05
0,01
0,84
23.09.96
Seesen, Vw Klingen- 26.09.96
hagen
Engelade
29.10.96
Engelade, Kläranl.
unterhalb
Engelade, Kläranl.
oberhalb
Bornhausen, ca. 1
km unterhalb
Seesen, oberhalb
Klinik
Lutter a. Bbge, Kläranl. oberhalb
Lutter a. Bbge, Kläranl. unterhalb
Lutter a. Bbge, Kläranl. oberhalb
Lutter a. Bbge,
Brandhai
Lutter a. Bbge,
Brandhai
O2-Sättigung
[%]
18.01.95
Groß Rhüden, Ober- 23.05.96
lauf, Pumpwerk
Groß Rhüden
23.05.96
Groß Rhüden
Güteklasse
o
II
98
8,4
9,8
484
<0,05
<0,01
2,9
verödet
102
7,8
11,3
215
<0,05
<0,01
0,3
II
-
7,9
10,3
761
-
-
ca. 5,0
01.07.93
( II )
91
7,8
17,3
1267
0,26
0,06
3,3
01.07.93
II
112
7,9
15,3
1376
0,02
0,02
1,6
15.06.95
II
107
7,9
11,7
537
-
-
-
15.06.95
(I - II)
-
7,5
9,7
169
-
-
-
04.10.94
II
95
8,0
10,2
590
0,24
0,03
4,5
04.10.94
II
92
7,9
10,0
597
0,22
0,03
4,4
03.06.93
II
97
8,0
14,2
535
0,69
0,07
3,6
24.10.96
I - II
102
7,8
9,1
535
-
-
-
28.10.96
I - II
-
-
-
-
<0,05
0,01
3,3
Bezirksregierung Braunschweig
89
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 25: Gewässergütedaten von der Neile und Nette mit deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Quelltopf an der
Neile
Der Spring
Mittelbach
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GS
9
GS
25
GS
12
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
Neu - Wallmoden
23.02.95
-
-
7,4
7,4
604
<0,05
<0,01
Alt - Wallmoden
09.05.95
II
-
-
-
-
-
-
( II - III )
108
7,9
8,0
534
0,07
0,02
Hahausen, unterhalb 11.03.97
o
Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Oker
Oker
Oker
Oker
Oker
Gr. Oker
Oker
Oker
Oker
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GS
14
GS
29
GS
65
GS
69
GS
90
GS
78
GS
58
GS
60
GS
75
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
109
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[oC]
10,5
[µS/cm]
367
[mg/l]
7,7
2,3
[mg/l]
0,04
Vienenburg, unterha. 30.04.96
Sohlabsturz
Probsteiburg, GÜN 17.05.95
II
II
94
7,6
10,0
Ø 619
Ø 4,4
Ø 0,09
Romkerhalle, oberhalb
Vienenburg, unterhalb Brücke
Wiedelah, Landesgrenze
Altenau, Bruchberghütte
Oker, Harzmetall
Halde
Oker, Kirchenbrücke
23.08.95
-
131
8,4
18,3
163
-
-
20.06.94
II
116
8,1
13,1
525
1,8
0,07
17.08.94
II
112
7,4
13,7
380
-
-
07.07.94
-
-
5,2
14,2
61
-
-
06.10.93
I - II
109
7,6
12,5
243
<0,01
<0,01
12.10.93
I - II
106
7,6
12,0
176
<0,05
<0,01
II
103
7,5
8,3
486
0,90
<0,01
Kläranl. Goslar / Ost, 09.11.93
oberhalb
Bezirksregierung Braunschweig
90
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Oker
Abzucht
Abzucht
Röseckenbach
Röseckenbach
Ohebach
Weddebach
Weddebach
Weddebach
Kattenbach
Stobenbergbach
Stobenbergbach
Stobenbergbach
Stobenbergbach
Gelmke
Radau
Radau
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GS
77
GS
63
GS
42
GS
28 a
GS
85
GS
53
GS
82
GS
73
GS
160
GS
90
GS
118
GS
119
GS
119
GS
120
GS
78
GS
31
GS
66
Kläranl. Goslar / Ost,
unterhalb
Goslar / Oker, Theresienhof
Goslar / Oker, Mündung
Goslar / Oker, Kalkwerk
Goslar / Oker,
Schimmeltor
Lengde, Sportplatz
Goslar / Grauhof, Fa.
Grauhof, unterh.
Weddingen, Schacht
III
Immenrode, Pumpwerk
Westerode, Sportplatz
Kl. Mahner, Kläranl.
oberhalb
Kl. Mahner, Kläranl.
unterhalb
Kl. Mahner, Kläranl.
oberhalb
Kl. Mahner, Kläranl.
unterhalb
Goslar / Oker, Bahn
oberhalb
Vienenburg, GÜN
Bad Harzburg, Kläranl. oberhalb
Datum
Güteklasse
09.11.93
II
O2-Sättigung
[%]
93
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[oC]
8,5
[µS/cm]
518
[mg/l]
[mg/l]
7,4
4,0
0,14
[mg/l
1,8
17.07.96
verödet
106
7,6
14,0
267
<0,05
<0,01
11,5
14.06.95
verödet
100
7,5
12,0
416
-
-
-
I - II
98
7,8
18,8
447
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
101
8,0
15,2
1110
<0,05
0,02
13,7
21.08.96
21.05.97 verödet
04.07.96
II
20.08.96
II - III
96
8,3
22,5
1898
<0,05
0,04
3,2
27.06.94
II
108
8,4
16,6
890
<0,05
0,04
8,3
24.11.94
II
90
8,2
9,9
1046
-
-
ca. 6,0
03.09.96
II
105
8,1
14,3
508
<0,05
<0,01
-
16.10.96
II - III
97
7,7
11,5
285
0,16
0,03
0,94
16.10.96
II - III
78
7,4
11,4
313
0,78
0,03
0,80
21.09.94
II - III
117
8,2
12,4
1588
0,03
0,02
4,1
21.09.94
II - III
108
8,0
14,5
1297
0,74
0,06
2,2
09.11.93
( II )
-
-
6,2
265
-
-
-
18.05.95
II
105
8,0
10,7
367
Ø0,06
Ø0,01
Ø2,1
06.09.95
I - II
118
7,9
12,9
239
<0,05
<0,01
1,0
Bezirksregierung Braunschweig
91
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 26: Gewässergütedaten von der Oker und deren Nebengewässern
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose einer Güteklasse)
Gewässer
Radau
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
GS
Bad Harzburg, Klä67
ranl. unterhalb
Radau
GS
Bad Harzburg, Klä23
ranl. oberhalb
Radau
GS
Bad Harzburg, Klä24
ranl. unterhalb
Radau
GS
Bad Harzburg, He77
xenklause
Schamlahbach
GS
Lochtum, oberhalb
30
Eckergraben
GS
Wiedelah, Kläranl.
115
oberhalb
Eckergraben
GS
Wiedelah, Kläranl.
116
unterhalb
Hurlebach
GS
Harlingerode, unter134
halb
Hurlebach
GS
Steinfeld
14
Hellebach
GS
Groß Döhren
7
Krummbach
GS
Neuenkirchen
9 /11
Ostwinkelgraben
GS
Kl. Mahner, Bundes17
straße
Stimmecke
GS
Wennerode
18
Hauptgraben
GS
Kl. Döhren
8 / 10
Ø = Jahresdurchschnittswert 1996
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
II
O2-Sättigung
[%]
117
8,0
[oC]
13,8
[µS/cm]
453
[mg/l]
0,14
[mg/l]
0,05
26.04.94
I - II
-
7,9
10,5
226
-
-
26.04.94
I - II
-
7,8
11,6
322
-
-
Datum
Güteklasse
06.09.95
04.07.94
I
-
7,8
16,1
179
-
-
18.05.95
II
96
7,6
10,1
797
0,05
0,03
12.09.94
II
115
8,2
13,5
-
<0,05
0,02
12.09.94
II
119
8,2
14,7
-
<0,05
0,06
10.10.94
( II - III )
101
8,2
11,0
1025
<0,05
<0,01
10.06.93
( II - III )
203
8,8
20,8
816
<0,05
0,01
19.02.97
II
94
7,8
5,5
2220
0,42
0,03
25.02.97
04.03.97
25.03.97
( II )
102
-
6,5
924
0,52
0,03
( II )
98
7,7
5,8
723
<0,05
<0,01
02.04.97
II
104
8,2
11,3
580
<0,05
<0,06
19.02.97
25.02.97
-
83
7,3
8,7
1680
-
-
Bezirksregierung Braunschweig
92
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 27: Gewässergütedaten von den Fließgewässern im Südharz
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose bei Güteklasse)
Gewässer
Breitenbach
Breitenbach
Mühlengraben
Wieda
Wieda
Wieda
Wieda
Bärenbach
Bärenbach
Bärenbach
Gr. Bode
Kl. Bode
Mittelbergbach
Warme Bode
Warme Bode
Uffe
Uffe
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
OHA
107
OHA
109
OHA
57
OHA
110
OHA
50
OHA
124
OHA
95
GS
56
GS
57
GS
61
GS
150
GS
151
GS
60
GS
109
GS
110
OHA
70
OHA
71
Datum
Güteklasse
O2-Sättigung
[%]
pH
T
LF
NH4+-N
NO2--N
NO3--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
[mg/l]
Wieda, Langenberg
25.09.96
I - II
73
6,9
9,8
190
-
-
-
Walkenried, Unteraue
Walkenried, Kläranl.
22.11.95
( I - II )
98
7,3
2,3
162
-
-
-
06.07.95
II
102
7,7
17,5
814
<0,05
0,02
0,43
Wiedigshof
22.11.95
( II )
100
7,4
3,8
382
-
-
-
Wiedigshof
27.06.95
( II )
121
7,7
15,6
475
0,11
0,05
2,1
Walkenried, Kläranl.
unterhalb
Walkenried, Kläranl.
oberhalb
Hohegeiß, Kläranl.
unterhalb
Hohegeiß, Kläranl.
oberhalb
Hohegeiß, Kläranl.
oberhalb
Braunlage, Quellbereich
Braunlage, Quellbereich
Hohegeiß
Braunlage, Kläranl.
oberhalb
Braunlage, Kläranl.
unterhalb
Neuhof, Kläranl.
oberhalb
Branderode, Thüringen
o
26.09.94
II
84
-
14,1
335
-
-
-
08.12.93
I - II
95
7,6
3,1
257
<0,05
<0,01
0,96
02.06.94
II
94
7,3
16,3
326
3,1
0,18
3,5
02.06.94
I - II
111
7,4
12,7
141
0,05
<0,01
0,51
07.06.94
I - II
110
7,5
12,0
139
-
-
-
02.11.94
-
-
4,3
6,5
75
-
-
-
02.11.94
-
-
4,7
6,2
66
-
-
-
07.06.94
I - II
115
7,5
12,1
171
-
-
-
21.12.93
( I - II )
-
6,3
2,9
99
<0,05
<0,01
1,1
21.12.93
II
98
6,8
3,3
128
0,18
<0,01
1,3
27.10.93
II
99
7,6
7,3
980
0,05
0,01
1,3
27.10.93
II - III
98
7,8
8,1
998
0,32
0,05
2,0
Bezirksregierung Braunschweig
93
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 27: Gewässergütedaten von den Fließgewässern im Südharz
(im Fettdruck: kritisch - starker Belastungswert, ( ) = verarmte Biozönose bei Güteklasse)
Gewässer
Lfd.Nr. Untersuchungsstelle
Uffe
-
Branderode, Thüringen
Datum
Güteklasse
1996
II - III
O2-Sättigung
[%]
pH
-
-
T
LF
NH4+-N
NO2--N
[ C]
[µS/cm]
[mg/l]
[mg/l]
-
-
0,10
-
o
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Abzucht
GS
63
Goslar, Theresienhof
29.01.97
[ d]
6
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
Abzucht
GS
42
Goslar / Oker, Mündung
14.06.95
-
-
2,0
<0,5
<2,0
Abzucht
GS
119
Goslar, Rammelsberg
05.12.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Abzucht
GS
120
Goslar, Rammelsberghaus
05.12.95
-
-
1,1
0,5
<2,0
Abzucht
GS
121
Goslar, Reiseckenweg
05.12.95
-
-
1,0
<0,5
<2,0
Abzucht
GS
122
Goslar, Sudmerbergstr.
05.12.95
-
-
1,0
<0,5
<2,0
Abzucht
GS
123
Goslar, Mündung
05.12.95
-
-
1,2
<0,5
<2,0
NOM
48
Schönhagen, oberhalb
22.06.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
GS
104
Groß Rhüden
23.09.96
13
11
<0,2
<0,5
<2,0
o
Ahle
Ahler Bach
o
Bezirksregierung Braunschweig
94
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Cu
Astfeld, Fischteich
21.09.95
[ d]
-
110
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
[µg/l]
GS
77
[ d]
-
[µg/l]
Astfelder Mühlengraben
Astfelder Mühlengraben
GS
31
Astfeld, Brücke Höhe Siedlung
28.05.97
-
-
108
<0,5
<2,0
4046
NOM
3/2
Billerbeck
18.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Bärenbach
GS
56
Hohegeiß, Kläranl. unterhalb
02.06.94
4
2
<0,2
<0,5
<2,0
3,5
Bärenbach
GS
57
Hohegeiß, Kläranl. oberhalb
02.06.94
3
1
<0,2
<0,5
<2,0
3,2
Beverbach
NOM
3/16
Nörten - Hardenberg, Kläranl.
unterhalb
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Bölle
NOM
3/10
Hollenstedt
19.01.95
-
-
<0,2
Breitenbach
OHA
107
Wieda, Langenberg
25.09.96
4
4
<0,2
Breitenbach
OHA
109
Walkenried, Unteraue
22.11.95
-
-
Der Bach
GS
108
Astfeld, Brücke
16.11.95
15
Drambach
NOM
3/8
Hohnstedt, Bundesstraße
19.01.95
Dramme
GÖ
8/11
Obernjesa
Ernst - August - Stollen
OHA
67
Espolde
Espolde
o
Aue
o
300
<2,0
<1,0
<0,5
<2,0
<1,0
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
-
0,3
<0,5
<2,0
3,4
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
16.02.95
Ø 30
Ø 15
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Gittelde
15.08.96
-
-
<0,5
<2,0
<1,0
NOM
3/15
Nörten - Hardenberg, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
NOM
78
Nörten - Hardenberg
26.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
1,0
Bezirksregierung Braunschweig
95
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Eterna
NOM
88
Hachenhausen, unterhalb
19.10.95
[ d]
19
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
Fulda
GÖ
73
Hann. - Münden
19.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Gande
NOM
3/3
Greene, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Gande
NOM
16
Bad Gandersheim, Kläranl.
oberhalb
19.04.94
21
8
<0,2
1,8
<2,0
Gande
NOM
17
Bad Gandersheim, Kläranl.
unterhalb
19.04.94
21
9
<0,2
0,8
<2,0
Garte
GÖ
8/9
Göttingen, Gartemühle
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Garte
GÖ
85
Gartemühle
17.10.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Gr. Bremke
OHA
133
Osterode, Petershütte
30.10.96
-
-
<0,2
<0,5
<0,5
Gr. Söse
OHA
39
Kamschlacken, oberhalb
29.05.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Granebach
GS
13
Langelsheim, Minimal
02.03.95
-
-
<0,5
<2,0
Granebach
GS
69
Langelsheim, Mündung
13.09.95
-
-
1,6
<0,5
<2,0
Granebach
GS
30
Herzog - Julius - Hütte, Halden
11.08.93
-
-
<0,2
1,1
<2,0
Granebach
GS
31
Herzog - Julius - Hütte, Halden
11.08.93
-
-
<0,2
1,7
<2,0
Granebach
GS
19
Langelsheim
08.04.97
-
-
5,7
<0,5
<2,0
Grone
GÖ
8/6
Göttingen, Tierheim
16.02.95
-
-
<0,2
1,0
<2,0
o
o
Bezirksregierung Braunschweig
96
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Cu
o
[µg/l]
1,5
Grundbach
GÖ
84
Rosdorf, Freibad
17.10.95
[ d]
-
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
Hahle
GÖ
64
Duderstadt, Krankenhaus
13.08.96
18
9
<0,2
<0,5
<2,0
Hahle
GÖ
65
Mingerode, Brücke
13.08.96
15
8
<0,2
<0,5
<2,0
Hahle
GÖ
50
Duderstadt, Kläranl. oberhalb
30.05.94
24
8
<0,2
<0,5
<2,0
1,0
Hahle
GÖ
51
Duderstadt, Kläranl. unterhalb
30.05.94
23
8
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Harste
NOM
8/2
Parensen, Mündung
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Hellebach
GS
7
Groß Döhren
19.02.97
43
-
<0,2
<0,5
Hellebach
GS
20
Groß Döhren
08.04.97
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
1,0
Ilme
NOM
3/5
Einbeck, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Ilme
NOM
51
Markoldendorf
28.06.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
1,0
Ilme
NOM
52
Einbeck, Kläranl. unterhalb
28.06.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Ilme
NOM
117
Dassel, Kläranl. oberhalb
13.09.94
13
6
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Ilme
NOM
118
Dassel. Kläranl. unterhalb
13.09.94
9
5
<0,2
0,5
<2,0
1,5
Ilme
NOM
125
Dassel, FHS oberhalb
27.09.94
7
4
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Ilme
NOM
126
Relliehausen, unterhalb
27.09.94
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
o
<1,0
Bezirksregierung Braunschweig
97
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Einbeck, KA oberhalb
09.09.93
[ d]
15
[ d]
6
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
NOM
49
0,6
[µg/l]
<2,0
Innerste
GS
83
Buntenbock
21.08.96
2
-
<0,2
<0,5
<2,0
Innerste
GS
10
Hohenrode
02.03.95
-
-
2,1
<2,0
Innerste
GS
11
Palandsmühle, unterhalb
02.03.95
-
-
<0,5
<2,0
Innerste
GS
12
Langelsheim, HASTRA
02.03.95
-
-
<0,5
<2,0
Innerste
GS
14
Langelsheim, Fa. Stewing
02.03.95
-
-
<0,5
<2,0
Innerste
GS
15
Lautenthal, unterhalb
02.03.95
-
-
2,0
<0,5
<2,0
Innerste
GS
24
Langelsheim, HASTRA
09.05.95
-
-
2,5
3,0
<2,0
Innerste
GS
72
Wildemann, oberhalb
18.09.95
-
-
1,6
<0,5
<2,0
Kl. Söse
OHA
5
Quelle
31.01.95
-
-
Kl. Tölle
GS
62
Langelsheim, Minimal
17.07.96
15
-
Leine
NOM
3/1
Greene
18.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Leine
NOM
3/14
Höckelheim, Leineturm
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Leine
GÖ
8/3
Bovenden
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Leine
GÖ
8/14
Reckershausen
16.02.95
-
-
<0,2
-
<2,0
o
Ilme
o
3,0
<2,0
Bezirksregierung Braunschweig
98
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Cu
o
o
[µg/l]
[µg/l]
1,4
Leine
GÖ
79
Reckershausen
26.09.95
[ d]
-
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
Leine
EIC
3/1
Schönau, Brücke
24.01.94
19
11
<0,2
<0,5
Leine
EIC
3/2
Hessenau, Brücke
24.01.94
19
11
<0,2
<0,5
<2,0
3,3
Leine
NOM
135
Leineturm, Höckelheim
11.10.94
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
1,8
Leine
-
Greene, GÜN
Ø 1996
19
3
<0,2
<0,5
<2,0
Leine
-
Reckershausen, GÜN
Ø 1996
23
4
<0,2
<0,5
<2,0
2,2
Leine
-
Leineturm, GÜN
Ø 1996
23
4
<0,2
<0,5
<2,0
2,8
Leine, Polder I
NOM
27
Vogelbeck
28.04.94
-
-
<0,2
<0,5
Leine, Polder III
NOM
25
Stöckheim
28.04.94
9
3
<0,2
<0,5
<2,0
2,4
Leine, Polder IV
NOM
34
Hohnstedt
04.05.94
17
-
<0,2
<0,5
<2,0
8,3
Lerbach
OHA
126
Lerbach, unterhalb
23.10.96
2
3
<0,2
<0,5
<2,0
Lutter
GÖ
8/4
Göttingen, Mündung
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Lutter
GÖ
8/5
Göttingen, Knochenmühle
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Mainbach
GÖ
8/16
Ballenhausen
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
1,2
Markau
OHA
68
Gittelde, zw. Fa. Fuba u. E.A.
Stollen
15.08.96
-
-
0,2
<0,5
<2,0
4,3
6,4
Bezirksregierung Braunschweig
99
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Markau
OHA
70
Gittelde, oberhalb Fa. Fuba
15.08.96
[ d]
-
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
Markau
OHA
16
Eisdorf
15.03.95
-
-
0,43
0,8
<2,0
Markau
OHA
86
Eisdorf
18.10.95
-
-
0,5
<0,5
<2,0
Moore
NOM
3/13
Höckelheim, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
-
<2,0
Moore
NOM
8/1
Höckelheim, Mündung
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Moore
NOM
20
Moringen, Kläranl.. oberhalb
22.04.94
20
10
<0,2
1,7
<2,0
Moore
NOM
21
Moringen, Kläranl. unterhalb
22.04.94
21
10
<0,2
<0,5
<2,0
Neilebach
GS
56
Upen, Kläranl. unterhalb
05.07.95
27
27
<0,2
<0,5
<2,0
Nette
GS
1
Engelade, Fa. Colberg, oberhalb
18.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Nette
GS
2
Engelade, Fa. Colberg, unterhalb
18.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Oder
OHA
20
Bad Lauterberg, Wehranlage
21.05.96
-
7
<0,2
<0,5
<2,0
Oehrsche Beeke
GÖ
28
Bilshausen
16.05.95
15
-
<0,2
<0,5
<2,0
Oker
GS
2
Hotel Waldhaus, Okertal
26.02.96
-
-
<0,5
<2,0
Oker
GS
3
Goslar/ Oker, Brücke, Wolfenbütteler Str.
26.02.96
-
-
<0,5
<2,0
Oker
GS
14
Vienenburg, Brücke, B241
30.04.96
-
-
<0,5
<2,0
o
o
Bezirksregierung Braunschweig
100
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Cu
Goslar, unterhalb. Fa.
H.C.Stark
09.10.96
[ d]
-
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
[µg/l]
GS
112
[ d]
-
[µg/l]
Oker
Oker
GS
29
Probsteiburg
17.05.95
-
-
0,7
<0,5
<2,0
7,8
Oker
GS
58
Goslar, Halde Harzmetall
06.10.93
-
-
7,2
0,5
<2,0
26,0
Oker
GS
60
Goslar, Kirchenbrücke
12.10.93
3
1
0,24
<0,5
<2,0
4,8
Oker
GS
75
Goslar, Kläranl. Ost oberhalb
09.11.93
5
1
4,2
<0,5
<2,0
8,2
Oker
GS
77
Goslar, Kläranl. Ost unterhalb
09.11.93
5
2
3,3
<0,5
<2,0
8,8
NOM
3/7
Vogelbecker Bach, unterhalb
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Papental Bach
GS
14
Langelsheim
17.03.97
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
3,2
Radau
GS
31
Vienenburg
18.05.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
5,2
Radau
GS
67
Bad Harzburg, Kläranl. unterhalb
06.09.95
6
-
0,2
<0,5
<2,0
4,8
Radau
GS
66
Bad Harzburg, Kläranl. oberhalb
06.09.95
5
-
0,3
1,0
<2,0
5,4
Rase
GÖ
8/7
Rosdorf, unterhalb
16.02.95
-
-
<0,2
1,7
<2,0
<1,0
Rebbe
NOM
105
Reinserturm
23.09.96
22
14
<0,2
<0,5
<2,0
1,0
Rehbach
NOM
32
Gierswalde
03.05.94
19
-
<0,2
0,8
Rehbach I
NOM
32
Delliehausen, unterhalb
22.05.95
3
-
<0,2
<0,5
o
östlicher Randgraben
o
2,0
<2,0
<1,0
Bezirksregierung Braunschweig
101
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
NOM
33
Volpriehausen, Bollertsmühle
22.05.95
[ d]
4
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
Rehbach II
1,5
[µg/l]
<2,0
Rehbach II
NOM
34
Volpriehausen, Schachtanlage
22.05.95
4
-
<0,2
<0,5
<2,0
Rehbach II
NOM
35
Volpriehausen, Talstraße
22.05.95
8
-
<0,2
<0,5
<2,0
Rehbach II
NOM
36
Volpriehausen, Ortsausgang
22.05.95
7
-
<0,2
<0,5
<2,0
Rhume
NOM
3/9
Northeim, Meßstation
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Rhume
NOM
35
Northeim, Kläranl. oberhalb
06.05.94
14
-
<0,2
0,8
<2,0
Rhume
NOM
36
Northeim, Kläranl. unterhalb
06.05.94
14
-
<0,2
Rhume
-
Northeim, GÜN
Ø 1996
3
2
<0,2
<0,5
<2,0
NOM
3/17
Nörten - Hardenberg, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Röseckenbach
GS
84
Goslar/ Oker, Kalkwerk
21.08.96
-
-
Röseckenbach
GS
28 a
Goslar/ Oker, Fa. Harz Metall,
Schimmeltor
21.05.97
-
-
37
400
96
Röseckenbach
GS
28 d
Goslar/ Oker, vor Bossegraben
21.05.97
-
-
1,6
1,5
<2,0
Salzgraben
NOM
3/12
Sülbeck
19.01.95
-
-
<0,5
<2,0
Schildau
GS
44
Bornhausen, unterhalb
15.06.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Schildau
GS
45
Seesen, Schildauklinik
15.06.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
o
Rodebach
o
<2,0
<0,5
Bezirksregierung Braunschweig
102
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Cu
[µg/l]
1,9
GÖ
8/15
Reiffenhausen
16.02.95
[ d]
-
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
Schlörbach
GS
24
Groß Rhüden
23.05.96
21
-
<0,2
<0,5
<2,0
Schlörbach
GS
28
Groß Rhüden, Pumpwerk
05.06.96
10
2
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Schlungwasser
OHA
70
Windhausen
14.09.95
5
-
0,5
<0,5
<2,0
3,1
Schneenbach
GÖ
8/12
Klein Schneen
16.02.95
-
-
<0,2
1,9
Schwarzer Bach
GÖ
8/13
Friedland
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
Schwarzes Wasser
OHA
71
Windhausen
14.09.95
81
-
0,6
<0,5
<2,0
1,6
KS
49
Vernawahlshausen
22.06.95
-
-
<0,2
<0,5
<0,2
<1,0
Seckau
OHA
132
Engelade
29.10.96
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Seckau
NOM
12
Engelade, Kläranl. oberhalb
15.04.94
28
5
<0,2
Seckau
NOM
13
Engelade, Kläranl. unterhalb
15.04.94
20
6
<0,2
<0,5
Seegraben, Hochwasser
NOM
8
Bruchhof, unterhalb
24.03.94
14
-
<0,2
8,4
Sieber
GS
25
Herzberg, Eisenbahnbrücke
04.06.96
-
1
<0,2
Sieber
OHA
7
Elbingerode, Brücke
31.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Sieber
OHA
84
Herzberg, Kläranl. oberhalb
16.11.93
2
1
<0,2
<0,5
<2,0
o
Schleierbach
Schwülme
o
4,9
<2,0
2,7
<2,0
4,3
5,6
<2,0
1,8
Bezirksregierung Braunschweig
103
Außenstelle Göttingen
___________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, !
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
Sieber
OHA
85
Aschenhütte, oberhalb Gr.
Steinau
16.11.93
[ d]
2
[ d]
1
Söse
OHA
4
Kamschlacken, Brücke
31.01.95
2
-
Söse
OHA
6
Vogelstation
31.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
NOM
46
Berka
21.06.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
OHA
75/1
Kamschlacken, Brücke
20.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
OHA
75/2
Vogelstation
20.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
OHA
75/3
Kläranl. Osterode, oberhalb
20.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
OHA
75/4
Katzenstein, Kläranl. unterhalb,
20.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
OHA
75/5
Eisdorf
20.09.95
-
-
0,2
<0,5
<2,0
Söse
OHA
75/6
Förste, unterhalb
20.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
OHA
75/7
Dorste, oberhalb Kraftanlage
20.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Söse
NOM
75/8
Berka
20.09.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Sperrlutter
NOM
131
Silberhütte, Kläranl. oberhalb
06.10.94
5
3
<0,2
<0,5
<2,0
Sperrlutter
NOM
132
Silberhütte, Kläranl. unterhalb
06.10.94
4
3
<0,2
<0,5
<2,0
Sperrlutter
GS
83
Silberhütte, oberhalb Wäschegrundbach
16.11.93
5
2,5
<0,2
<0,5
<2,0
o
o
<2,0
Bezirksregierung Braunschweig
104
Außenstelle Göttingen
________________________________________________________________________________________________________
Tab. 28: Schwermetallkonzentrationen in Fließgewässern Südniedersachsens
(im Fettdruck: Grenzwert aus fischbiologischer Sicht überschritten), alphabetische Anordnung *) i. O. = in Ordnung, ! = stark
Gewässer
Lfd. Nr
Untersuchungsstelle
Datum
GH
KH
Cd
Hg
Cr
Cu
NOM
3/11
Stöckheim, Mündung
19.01.95
[ d]
-
[ d]
-
[µg/l]
<0,2
[µg/l]
<0,5
[µg/l]
<2,0
[µg/l]
<1,0
Töllebach
GS
76
Langelsheim
21.09.95
30
-
0,2
<0,5
<2,0
5,4
Untere Innerste
GS
93
Neue Mühle
30.10.95
2
-
<0,2
<0,5
<2,0
2,1
Vogelbecker Bach
NOM
3/6
Vogelbeck, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
<2,0
<1,0
Wambach
NOM
3/4
Olxheim, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
<1,0
GÖ
8/8
Rosdorf, Mündung
16.02.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
1,2
Weende
NOM
3/18
Angerstein, Mündung
19.01.95
-
-
<0,2
<0,5
<2,0
Weende
GÖ
48
Bovenden, Kläranl. oberhalb
27.05.94
20
11
<0,2
1,7
<2,0
<1,0
Weende
GÖ
49
Bovenden, Kläranl. unterhalb
27.05.94
22
11
<0,2
0,9
<2,0
<1,0
Wendebach
GÖ
8/10
B 27, Brücke
16.02.95
-
-
<0,2
0,5
<2,0
1,4
Werra
KS
Letzter Heller
Ø 1995
-
-
<0,3
-
<4,0
8,0
Weser
NOM
27
Wahmbeck
11.05.95
-
-
<0,2
0,5
<2,0
2,9
Weser
-
Hemeln, GÜN
Ø 1996
7
3
0,9
<0,5
<2,1
4,0
GS
124
Clausthal Zellerfeld, Ottiliae
22.10.96
-
-
<0,5
<2,0
o
Stöckheimer Bach
Wartangergraben
Zellbach
o
Bezirksregierung Braunschweig
Außenstelle Göttingen
105
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
Bezirksregierung Braunschweig, Außenstelle Göttingen: Bericht Wasserstände und Abflüsse, Abflußjahr (1996).
Bäthe, J.:
Über die Wiederbesiedlung der Weser durch Ephoron
virgo...., Anodonta anatina.... und Unio pictorum.....
Lauterbornia, 28, 45 – 50, (1997).
DVWK:
Aussagekraft von Gewässergüteparametern in Fließgewässern. Merkblätter 228/ 1996.
Heitkamp, U.:
Auswirkungen eines Unfalls mit Calciumhydroxid auf
dem Gelände der Herzberger Papierfabrik auf die wasserlebende Wirbellosenfauna (Makrobenthonfauna) der
Sieber. Gutachten, (1997).
LAWA – AK „ZV“:
Entwurf Strategiepapier zur chemischen Gewässergüteklassifizierung, (1995).
Niedersächsisches Landesamt für Ökologie:
Depositions–Meßnetz Niedersachsen, (Oktober 1993).
Gewässergütebericht, (1995).
Limnologische Zustandsbeschreibung von Ober- und
Mittelweser, (1996).
Pressemitteilung (Sept. 1998).
Statistik über im Jahre 1997 in Niedersachsen bekanntgewordene Fischsterben, (1998, persönliche Mitteilung).
Trendbetrachtung über die Belastung von Gewässersedimenten mit Schwermetallen - Zeitraum 1986 - 1996,
(7/98) - .
Niedersächsisches Landesverwaltungsamt
Fachbehörde für Naturschutz :
Das niedersächsische Fließgewässerschutzsystem und
Landschaftspflege in Niedersachsen 25/3, (1991).
Niedersächsisches Umweltministerium,
Umweltstiftung WWF – Deutschland:
- Agenda 21 in Niedersachsen- Schadstoffe mit hormoneller Wirkung. Wie sicher ist unsere Zukunft? Tagungsband. Internationales Hearing 5. und 6. Mai
1997, Hannover.
Niedersächsisches Umweltministerium,
Niedersächsisches Landesamt für Ökologie:
Gewässerüberwachungssystem Niedersachsen (GÜN)
Gütemeßnetz Fließgewässer Meßkonzeption, (1998).
Roberts, R. J., Schlotfeldt, H.-J.:
Grundlagen der Fischpathologie. Paul Parey – Verlag,
(1985).
Staatliches Amt für Wasser und Abfall Göttingen:
Gewässergüteberichte, (1986 – 1992).
Einleiterüberwachungsberichte, (1995 u. 1996).
Steinberg, Bernhardt, Klapper:
Handbuch angewandte Limnologie. Ecomed – Verlagsgesellschaft, (1996 ff.).
Streit; B.
Lexikon Ökotoxikologie. VCH Verlagsges., (1994).
Bezirksregierung Braunschweig
106
Außenstelle Göttingen
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
Glossar
Abundanz:
Häufigkeit einer Art bezogen auf die Fläche und den Raum.
Abundanzziffer:
Ganze Zahlen von 1 (Einzelfund) bis 7 (Massenvorkommen) ohne Bezug
auf die Fläche, zur Kennzeichnung von Individuendichten eines Taxons.
Adsorption:
Anlagerung von Gasen oder gelösten Stoffen an der Oberfläche eines
festen Stoffes.
Ammonifikation:
Eiweißabbau, Mineralisation des Stickstoffs. Am Eiweißabbau sind zahlreiche Bakterien und Pilze beteiligt. Entstehung von Ammonium.
Amphibischer Bereich:
Zone zwischen der Niedrigwasserlinie (Böschungsfuß) und Böschungsoberkante.
Anthropogen:
Durch menschliche Einwirkungen bedingt.
Aquatischer Bereich:
Unterhalb der Niedrigwasserlinie; ist größtenteils überflutet.
Assimilation:
Überführung der von einem Lebewesen aufgenommenen Nährstoffe in
körpereigene Stoffe (Assimilate).
Autotroph:
Sich ausschließlich von anorganischen Stoffen ernährend.
Benthal:
Bodenzone des Gewässers.
Benthisch:
Am Boden des Gewässers lebend.
Benthon:
Gesamtbild der sessilen (festsitzenden) und vagilen (beweglichen) substratbewohnenden Organismen.
Biotop:
Lebensraum einer Biozönose.
Biozönose:
Lebensgemeinschaft von Organismen (Organismengesellschaft), die einen
Lebensraum (Biotop) bewohnen.
Choriotop:
Kleinlebensräume, die für mehrere Arten gedacht sind (Gegensatz Habitat); z. B. Steine, Kies, Sand, Pflanzen.
Cyprinidengewässer:
Zusammenfassung der Barbenregion und der Bleiregion.
Diversität:
Artenvielfalt.
Euryökie:
Eigenschaften vieler Organismen, aufgrund ihrer Reaktionsbreite größere
Schwankungen der Umweltfaktoren zu ertragen. Gegensatz Stenökie.
Eutroph:
Reich an Pflanzennährstoffen.
Bezirksregierung Braunschweig
107
Außenstelle Göttingen
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
Eutrophierung:
Ein hohes Angebot an Nährstoffen, insbesondere Ammonium, Nitrat oder
Phosphat im Gewässer. Diese Nährstoffe führen zu einem übermäßigen
Wachstum von Blau- und Grünalgen. Solche „Algenblüten“ treten besonders in der wärmeren Jahreszeit und in langsam fließenden Gewässern
auf. Der Sauerstoffmangel, der durch den Abbau der absterbenden Algen
hervorgerufen wird, kann im Extremfall dazu führen, daß Fische und andere höhere Wassertiere ersticken. Unterhalb einer Sauerstoffkonzentration
von 1 mg/l gewinnen Fäulnisprozesse die Oberhand, es entstehen u.a.
Methan, Schwefelwasserstoff, Ammoniak – das Gewässer „kippt um“.
Forellenregion:
Oberster Abschnitt eines Fließgewässers bis zur Äschenregion. Das Wasser
ist schnellfließend, kalt und hat einen hohen Sauerstoffgehalt (Sättigungsbereich). Das Gewässerbett ist steinig/ kiesig.
Fracht:
Die Menge (Masse) einer Substanz, die in einem bestimmten Zeitabschnitt
(z.B. ein Jahr) durch den gesamten Gewässerquerschnitt transportiert wird.
Einheit: Tonnen (t) bzw. Kilogramm (kg) pro Zeiteinheit.
Gewässergüte (biologische)/ Saprobienindex:
Bewertungsmaß für Fließgewässer, das mittels standardisierter Untersuchungen der Lebensgemeinschaft eines Flußabschnittes bestimmt wird.
Typische Indikator – oder Leitorganismen zeigen den Verschmutzungsgrad
des Gewässers an. Die Gewässer werden danach in vier Güteklassen mit
insgesamt sieben Stufen eingeteilt.
Gewässerstrukturgüte:
Maß für die ökologische Qualität der Gewässerstrukturen und der durch
diese Strukturen angezeigten dynamischen Prozesse. Die Gewässerstrukturgüte bewertet die durch diese Strukturen angezeigte ökologische Funktionsfähigkeit der Gewässer. Maßstab der Bewertung ist der heutige potentielle natürliche Gewässerzustand.
Habitat:
Lebensraum, insbesondere auch Kleinstlebensraum einer Art z. B. Bestände von Unterwasserpflanzen. Standort, an dem eine Tier- oder Pflanzenart
regelmäßig vorkommt.
Hyporheisches Interstitial
(Hyporheal):
Lückensystem unter der Gewässersohle.
Indikationsgewicht:
Dimensionslose Zahl 1, 2, 4, 8 und 16 zur Kennzeichnung der zunehmenden Indikationsqualität der einzelnen Saprobien auf der Basis ihrer enger
werdenden saprobiellen Valenz.
Halogenierte Kohlenwasserstoffe:
Alle Kohlenwasserstoffe, bei denen ein oder mehrere Wasserstoffatome
durch Halogene (Chlor, Fluor, Brom, Jod) ersetzt sind. Diese Stoffe dienen
als Zwischenprodukte für chemische Synthesen oder als Lösungsmittel,
Anästhetika, Feuerlösch-, Kälte- und Treibmittel. Man unterscheidet leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Trichlormethan (Chloroform), Perchlorethylen (PER) oder Vinylchlorid (Grundstoff zur PVC Produktion) und schwerflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe. Hierzu gehören unter anderem PCB, HCB und HCH. Halogenierte Kohlenwasserstoffe
sind häufig toxisch, persistent und weltweit verbreitet. Wegen ihrer guten
Fettlöslichkeit reichern sie sich vermehrt im Fettgewebe des Körpers und in
der Muttermilch an.
Invertebrata (Evertebrata):
Wirbellose Tiere.
Lenitisch:
In Stillwasserzonen lebend.
Bezirksregierung Braunschweig
108
Außenstelle Göttingen
Gewässergütebericht 1998
_______________________________________________________________________________________________
Lithal:
Steiniger Lebensraum im Gewässer.
Limikol:
Im Schlamm lebend.
Limnologie:
Wissenschaft von den Binnengewässern, ihrer Besiedlung und ihrem
Stoffhaushalt.
Litoral:
Uferregion eines Sees.
Makrofauna:
Größere wirbellose Tiere: 2 mm – 20 mm Länge (Insekten u. deren Larven,
Schnecken u. a).
Makroinvertebrata:
Höher organisierte wirbellose Tiere.
Makrozoobenthon:
Ca. 2 mm bis mehrere Zentimeter große am Boden lebende Wassertiere,
wie Insektenlarven, Krebstiere, Schnecken, Muscheln, Egel und Würmer.
Megafauna:
Bodentiere > 20 mm.
Mesofauna:
Bodentiere zw. 0,2 – 2,0 mm Länge (kleine Käfer u.a.).
Mikrofauna:
Bodentiere zw. 0,002 – 0,2 mm Länge (Protozoen u. a.)
Naturraumtypisch:
Ein Fließgewässer ist dann als naturraumtypisch einzustufen, wenn z. B.
die Zusammensetzung der Biozönose (z. B. typische Vegetation) mit den
naturräumlichen Gegebenheiten übereinstimmt (Grad des natürlichen
Nährstoffgehaltes, Fließgeschwindigkeit).
Ökologie:
Lehre vom Haushalt der Natur; Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt.
Ökosystem:
Gesamtheit der Wechselbeziehungen in einer Biozönose; Ökosystemtypen
= Fließgewässer, Teiche, Heide, Hochmoore usw.
Partikuläre Stoffe:
Im Wasser verteilte nicht gelöste Feststoffe.
Pelagial:
Freiwasserbereich.
Pelophil:
Schlammige Ablagerungen liebend.
Periphyton:
Aufwuchs.
Persistenz:
Bestehenbleiben eines Zustandes über längere Zeit.
Pestizide:
Meist synthetisch hergestellte organische Stoffe von unterschiedlichem
chemischen Aufbau, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden.
Pestizide stellen oftmals eine erhebliche Gefährdung der Gewässer und
der Trinkwasserversorgung dar. Viele Pestizide sind sehr langlebig. Auch
von ihren Zersetzungsprodukten können noch Schadwirkungen ausgehen.
Zulassung und Einsatz dieser Stoffe sind gesetzlich geregelt. Gegenwärtig
sind etwa 200 unterschiedliche Wirkstoffe zugelassen.
Primärproduzenten:
Lebewesen (grüne Pflanzen, Grünalgen u. a.), die aus anorganischen
Grundbausteinen organische Substanzen aufbauen können („Produktion“).
Bezirksregierung Braunschweig
109
Außenstelle Göttingen
Gewässergütebericht 1998
______________________________________________________________________________________________
Psammal:
Feinsandige bis feinkiesige Substrate (Korngröße 1 cm).
Refugialhabitat:
Rückzugs- und Erhaltungsstandort.
Rheophil:
Vorwiegend im fließenden Wasser lebend.
Rheotaxis:
Verhaltensweise der Makrobenthonfauna, durch bachaufwärts gerichtete
Wanderungen (positive Rheotaxis) kurze Entfernungen zu überbrücken.
Rhithral:
Zone des Gebirgsbaches.
Salmonidengewässer:
Zusammenfassung der Forellenregion und der Äschenregion.
Saprobielle Valenz:
Spanne der Saprobienbereiche, in denen ein Saprobier existieren kann.
Saprobisch:
Die Fäulnis betreffend; von faulenden Stoffen lebend.
Saprophyten:
Fäulnisbewohner (Pilze und Bakterien).
Substrat:
Nährboden; Untergrund und Besiedlungsfläche.
Schwebstoffe:
Partikel, die ungelöst im Wasser mitgeführt werden. Manche organische
Mikroverunreinigungen und Schwermetalle lösen sich in Wasser nur
schlecht. Sie lagern sich eher an Schwebstoffteilchen an und belasten so
die Fließgewässer.
Stenökie:
Erscheinung, daß Organismen an ganz bestimmte Standorte gebunden
sind, da sie hinsichtlich ihrer ökologischen Ansprüche ausgesprochen spezialisiert sind. Gegensatz Euryökie.
Taxon (Plural: Taxa):
Gruppe von Organismen, die auf irgendeiner Stufe der Klassifikation gewertet werden.
Torrentikole Tiere:
Tiere schnell fließender Gewässer.
Trophisch:
Die Ernährung betreffend.
Verödung:
Gewässerbereich, in dem nach einer Gewässerschädigung keine höheren
Organismen (z. B. Wirbellose) mehr vorkommen.
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
110
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Gewässerverzeichnis
A
Abzucht ....................................... 5, 56, 59, 90, 93
Ahle ............................................. 9, 22, 50, 85, 93
Ahler Bach ............................................. 55, 88, 93
Allerbach.......................................................36, 77
Andreasbach .......................................................38
Eichelnbach .................................................. 40, 80
Eller........................................................ 22, 34, 75
Ellerbach ................................................ 32, 66, 74
Elliehäuser Bach...................................... 28, 66, 70
Espolde .............................................. 9, 29, 71, 94
Eterna .................................................... 31, 73, 95
Astfelder Mühlengraben ........................ 54, 87, 94
F
Aue ...................................... 30, 31, 32, 72, 74, 94
Fulda .................................... 22, 42, 43, 48, 83, 95
Aue z. Gande ......................................................73
Auschnippe ...................................................48, 84
G
Gallwiesengraben............................................... 28
B
Gande .............................................. 22, 31, 72, 95
Barbiser Bach ................................................38, 79
Garte................................................ 22, 27, 70, 95
Bärenbach........................................ 23, 63, 92, 94
Gelmke ........................................................ 61, 90
Beke....................................................................77
Gr. Andreasbach ................................................ 79
Bensenbach...................................................36, 77
Gr. Bode............................................................. 92
Beverbach ...........................................................94
Gr. Bremke................................................... 82, 95
Bewer ...........................................................36, 77
Gr. Oker ............................................................. 89
Bölle....................................................................94
Gr. Söse ....................................................... 82, 95
Brehme .................................................. 33, 66, 75
Granebach ............................................. 53, 86, 95
Breitenbach...................................... 62, 63, 92, 94
Grone..................................................... 28, 70, 95
Breitentalbach ...............................................40, 80
Gropenborn ................................................. 40, 80
Bremke .................................................. 35, 41, 77
Große Bode........................................................ 63
Bühlsche Beek ...............................................30, 72
Große Söse......................................................... 42
D
Grundbach ............................................. 28, 70, 96
Dellgraben ....................................................35, 76
H
Denkershausener Teich .......................................32
Hackenbach ........................................... 38, 68, 78
Der Bach ................................................ 53, 87, 94
Hahle ..................................... 5, 22, 33, 66, 75, 96
Der Spring...........................................................89
Harste ........................................ 24, 29, 66, 71, 96
Drambach ...........................................................94
Hauptgraben ................................................ 62, 91
Dramme....................................... 5, 22, 27, 70, 94
Hellebach ............................. 30, 62, 67, 72, 91, 96
Dreibrodebach ..............................................40, 80
Hilkenbach ......................................................... 85
Düne.............................................................32, 74
Hillebach ...................................................... 36, 77
E
Eckergraben ........................................................91
Hörgraben.................................................... 33, 75
Hurlebach............................................... 62, 67, 91
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
111
Außenstelle Göttingen
I
______________________________________________________________________________________________
M
Ickelsbach ...........................................................83
Mahmilch......................................................31, 73
Ilme ......................9, 22, 26, 34, 35, 36, 67, 76, 96
Mainbach............................................................98
Innerste.......... 22, 51, 52, 53, 67, 86, 97, 114, 125
Markau ...................................... 22, 40, 41, 81, 98
Ithalbach.......................................................50, 85
Martinsbach ..................................................50, 85
J
Jerstedter Bach .................................23, 52, 67, 87
Meine ...........................................................31, 73
Mittelbach.....................................................54, 89
Mittelbergbach .............................................63, 92
K
Moore.....................................................30, 72, 99
Kaltebach......................................................55, 88
Mühlenbach..................................................32, 74
Kampbach ....................................................50, 85
Mühlenbeek..................................................37, 77
Katlenbach....................................................32, 74
Mühlengraben ....................................................92
Kattenbach ...................................................60, 90
Muse.......................................................33, 66, 75
Kiefbach .......................................................54, 88
Kl. Bode ..............................................................92
Kl. Söse.........................................................82, 97
Kl. Steinau ..........................................................80
Kl. Tölle.........................................................86, 97
Kleine Bode ........................................................63
Kleine Steinau...............................................40, 68
N
Neile .......................................... 22, 51, 54, 56, 88
Neilebach ............................................................99
Nette........................ 22, 51, 54, 55, 56, 67, 87, 99
Nieme .................................................................84
Nieste............................................................48, 83
Kleine Tölle .........................................................53
O
Kobbeke .............................................................71
Oder .......................... 9, 22, 23, 32, 37, 38, 78, 99
Kohlwegbach......................................................78
Oehrsche Beeke ......................................32, 74, 99
Krummbach ..................................................62, 91
Ohebach .................................................60, 67, 90
Krummel.......................................................30, 72
Oker............................ 5, 9, 22, 56, 57, 58, 59, 60,
.............................................. 67, 89, 99, 111, 125
Krummelbach ...............................................29, 71
Krummes Wasser ..........................................22, 77
L
Lakebach ......................................................53, 87
Lechtmer Beeke ............................................49, 84
Leine......................6, 9, 22, 23, 24, 25, 26, 28, 29,
..............................32, 33, 34, 49, 67, 69, 97, 105,
.................................................106, 107, 108, 119
Opferbach.....................................................52, 86
Opfergraben .................................... 53, 54, 67, 87
östlicher Randgraben ........................................100
Ostwinkelgraben...........................................62, 91
P
Papental Bach ...................................................100
Leine, Polder I .....................................................98
Q
Leine, Polder III....................................................98
Quelltopf an der Neile .........................................89
Leine, Polder IV ...................................................98
R
Lerbach...................................................42, 82, 98
Radau ............................................ 22, 61, 90, 100
Lindenbach .............................................52, 86, 87
Rase ..................................................................100
Lutter................................................22, 28, 71, 98
Rauschenwasser............................................30, 71
Bezirksregierung Braunschweig
Gewässergütebericht 1998
112
Außenstelle Göttingen
_______________________________________________________________________________________________
Stöckheimer Bach................................. 30, 72, 104
Rebbe ............................................ 36, 67, 77, 100
Rehbach............................................... 28, 85, 100
Stoiter Bach........................................................ 67
Rehbach I ............................................. 49, 84, 100
Stroiter Bach....................................................... 77
Rehbach II ............................................ 49, 84, 101
Suhle.......................................... 22, 23, 32, 33, 75
Reiherbach I ..................................................51, 85
Suhle, Hartmannkanal ........................................ 75
Reißbach .......................................................35, 76
Sulbig........................................................... 34, 75
Repkebach ....................................................35, 76
Sülpkebach................................................... 41, 82
Rhume ................... 5, 6, 9, 22, 26, 31, 32, 73, 101
Rodebach............................................. 29, 71, 101
Röseckenbach .................... 58, 59, 60, 67, 90, 101
S
Salzgraben ........................................................101
Sandwasser .........................................................75
Saubach ........................................................27, 70
Schamlahbach...............................................61, 91
Schildau ............................................... 56, 88, 101
T
Töllebach.................................................... 87, 104
U
Uferbach ...................................................... 41, 82
Uffe.............................................................. 64, 92
Ührder Bach ................................................. 41, 81
Ummelbach.................................................. 30, 71
Untere Innerste........................................... 86, 104
Schleierbach..................................................26, 69
V
Schlörbach ........................................... 55, 88, 102
Vogelbecker Bach............................................. 104
Schlungwasser ..................................... 41, 82, 102
W
Schlupfgraben...............................................48, 83
Wambach............................................. 30, 72, 104
Schneenbach........................................ 27, 69, 102
Warme Bode .................................... 23, 63, 64, 92
Schöttelbach .................................................29, 71
Wartangergraben ................................. 27, 70, 104
Schulwegsgraben ..........................................28, 70
Wäschegrundbach.................................. 38, 39, 79
Schwarzer Bach.................................................102
Weddebach.................................................. 60, 90
Schwarzes Wasser ................................ 41, 82, 102
Weende ................................... 22, 23, 28, 71, 104
Schwülme ...................................... 22, 49, 84, 102
Wendebach.................................... 22, 27, 70, 104
Seckau ........................................... 56, 67, 88, 102
Werra................... 22, 42, 43, 48, 66, 83, 104, 118
Seegraben, Hochwasser ....................................102
Sieber........................ 9, 22, 23, 32, 37, 39, 40, 68,
.................................................... 79, 80, 102, 125
Weser.......................... 6, 9, 22, 24, 29, 42, 43, 44,
............................. 45, 46, 47, 48, 66, 67, 82, 104,
........................................................ 117, 119, 125
Soolbach .............................................................75
Wieda .......................................................... 63, 92
Söse ................... 5, 22, 32, 40, 41, 42, 68, 81, 103
Wipper ............................................................... 75
Sperrlutter................................ 22, 37, 39, 79, 103
Wolperoder Bach................................................ 73
Spüligbach ....................................................35, 77
Z
Steinbach ............................................... 48, 66, 83
Stimmecke ....................................................62, 91
Stobenbergbach..................................... 23, 60, 90
Zainer Bach .................................................. 55, 88
Zellbach...................................................... 87, 104

Documentos relacionados