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Historische Städte Der Inhalt Brtnice 4-5 Nové Město na Moravě 36 - 37 Bystřice nad Pernštejnem 6-7 Pacov 38 - 39 Černovice 8 Pelhřimov 40 - 43 Golčův Jeníkov 9 Počátky 44 - 45 Polná 46 - 48 Přibyslav 49 - 50 51 - 52 Habry Havlíčkův Brod 10 11 - 13 Horní Cerekev 14 Světlá nad Sázavou Hrotovice 15 Svratka Humpolec 16 - 17 Telč 54 - 56 Chotěboř 18 - 19 Třebíč 57 - 60 Jaroměřice nad Rokytnou 20 - 21 Třešť 61 - 62 Jemnice 22 - 23 Velká Bíteš 63 - 64 Jihlava 24 - 27 Velké Meziřičí 65 - 66 Kamenice nad Lipou 28 - 29 Žďár nad Sázavou 67 - 69 Ledeč nad Sázavou 30 - 31 Žďírec nad Sázavou Moravské Budějovice 32 - 33 Žirovnice Náměšť nad Oslavou 34 - 35 Mapa 53 70 71 - 72 73 3 Brtnice Das Glöckchen im Türmchen des Rathauses bekam den Namen „Fronarbeiterlein“. www.brtnice.cz Infozentrum Náměstí Svobody 74 588 32 Brtnice Tel.: +420 567 571 722 E-mail: [email protected] Das Schloss Ursprünglich eine gotische Burg aus den dreißiger Jahren des 15. Jahrhunderts. Ende des 16. Jahrhunderts, zu Zeiten des Hynek Brtnický von Waldstein, wurde sie vom italienischen Architekten Baltazar Maggi de Ronio zu einer Renaissancesiedlung umgebaut. Die letzten Umgestaltungen Ende des 18. Jahrhunderts gaben dem Schloss die heutige Gestalt. Das Schloss ist nicht zugänglich. GESCHICHTE Die Schlosskirche Das Städtchen Brtnice liegt in einem Tal des gleichnamigen Flusses, an der Verbindungsstraße Jihlava – Třebíč. Der Name der Stadt ist von Stellen abgeleitet, wo Bienenhäuser = „brtě“ gestanden sind. Bis zum Dreißigjährigen Krieg zählte das Städtchen mit seinem blühenden Handel und Gewerbe zu den reichsten Städtchen in der Region. In den historischen Quellen wird Brtnice zum ersten Mal im Jahr 1234 erwähnt, im Jahr 1410 wurde sie zum Eigentum des bedeutungsvollen Geschlechts der Herren Brtnitzer von Waldstein. Unter dem goldblauen Wappen mit Löwen blühte das Städtchen volle zwei Jahrhunderte, es wurde eine mächtige befestigte Burg gebaut. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg umgebaut und erlangte in etwa die heutige Gestalt. Nach dem Jahr 1623 wurde der tschechische Adel durch die italienische Grafenfamilie von Collalto et San Salvatore abgelöst, in deren Besitz die Herrschaft über Brtnice bis zum Jahr 1945 blieb. Auch die neuen Besitzer strebten nach einer architektonischen Erhebung der Siedlung. Es wurde ein Kloster errichtet, das Kircheninnere wurde umgebaut und zahlreiche Baumaßnahmen wurden auch am Schloss getroffen. Aus der collaltonischen Zeit stammt die Atmosphäre des Städtchens, welches bis jetzt seine ursprüngliche Gliederung bewahrt hat. DENKMÄLER Rund um den Stadtplatz blieben zahlreiche Renaissance- und Barockhäuser erhalten, an denen man die Entwicklung des Bauwesens und dessen dekorativer Elemente seit Anfang des 17. Jahrhunderts bis zum Beginn der Empirezeit zurückverfolgen kann. Die ausdrucksvollste Stirnseite hat das Rathaus. Die heutige Gestalt entstand durch einen umfangreichen Renaissanceumbau im Laufe der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammen die Stirnseite mit einem Attikagiebel und einer Zinne, die Fenster mit der Renaissanceleibung, kleine Portale im Durchgang sowie die Innenräume mit Gratgewölbe. Bauherr des ursprünglich evangelischen, dem hl. Matthäus geweihten Bethauses war im Jahr 1588 Hynek Brtnický von Waldstein. Im Jahr 1629 begannen die Collaltos mit dem Umbau nach den Plänen des Architekten G. B. Pieroni. Er setzte den Innenraum um und baute zwei Seitenkapellen an, wodurch die Kirche die Form eines griechischen Kreuzes erhielt. Nach der Vollendung wurde die Kirche im Namen der Himmelfahrt der Jungfrau Maria und später der Glückseligen Juliana von Collalto eingeweiht. Das anliegende Kloster wurde in den Jahren 1636-44 für die Mönche des Paulanerordens erbaut, die im Jahr 1624 vom Besitzer des Brtnicer Gutes Rombald XIII. de Collalto nach Brtnice eingeladen wurden. Das Kloster wurde im Jahr 1784 durch ein kaiserliches Patent aufgehoben. Die Pfarrkirche des hl. Jakobus des Älteren Die Pfarrkirche bildet die Dominante der historischen Stadtbebauung. Sie wurde im Jahr 1727 auf einem gotischen Fundament gegründet. Durch einen Brand im Jahr 1760 wurde sie so sehr beschädigt, dass sie in den Jahren 1776 – 1784 fast neu gebaut werden musste. In der Kirche sind kostbare Kunsthandwerkstücke untergebracht. Zu den wertvollsten gehört ein reich verziertes Kupfertaufbecken in Form eines Apfels am Zweig aus der Zeit der Renaissance. B Brücken 4 Einen außergewöhnlichen Bestandteil der Szenerie des Städtchens bildet das Flüsschen Brtnice. Die Barockstatuen der Heiligen auf den Brücken über das Flüsschen schuf der Landsmann David Lipart in den Jahren 1715 -1718. Den Brückenbau hat die Stadt auch in ihrem Wappen. Eine Besonderheit ist die sog. Jüdische Brücke, die mit dem Schloss im Hintergrund den „Brtnitzer Hradschin“ bildet. SEHENSWÜRDIGKEITEN Exposition im Geburtshaus von Josef Hoffmann Das Eckhaus auf dem Hauptstadtplatz ist einer der Nachweise der mittelalterlichen Entwicklung der Stadtbebauung. Es wurde mehrmals umgebaut - im Renaissance- und später im Barockstil. Es handelt sich um das Geburtshaus des Architekten Josef Hoffmann (1870 – 1956), einer weltberühmten Persönlichkeit der Wiener Sezession. Josef Hoffmann beeinflusste mit seinem Werk in bedeutender Weise die dekorative Bildung am Anfang des 20. Jahrhunderts. Er war Mitgründer der Wiener Werkstätte, für die er zahlreiche Entwürfe erstellte. Die Museensammlungen zeigen sein Designwerk – Getränkegläser, Porzellan-Tafelgeschirr, Möbel und Heimtextilien. Viele von diesen zeitlosen Entwürfen leben bis heute dank der Produktion bedeutender österreichischer Firmen auf. Für sein Geburtshaus entwarf er neue Möbelstücke und eine bunte Wandbemalung der einzelnen Zimmer, die bei der Gebäuderekonstruktion enthüllt wurde. Kontakt: Náměstí Svobody 263, 588 32 Brtnice, Tel. +420 567 216 128, +420 724 543 722, E-mail: [email protected], www.brtnice.cz Museumbetreiber ist die Mährische Galerie in Brünn, Husova 18, 662 26 Brno, Tel. +420 532 169 111, E-mail: [email protected], www.moravska-galerie.cz/ en/exhibitions/josef-hoffmann-timeless-design AUSFLUGSTIPP Rokštejn R Die romantische Burgruine im Tal zwischen den Dörfern Panská D LLhota und Přímělkov ist ein beliebtes Wanderziel (8 km von Brtnice entfernt). Die Burg stammt aus der zweiten Hälfte des 13. B JJahrhunderts und gehört mit ihrer schwierigen Bauentwicklung zzu den wichtigen Denkmälern der mittelalterlichen Architektur. Als Stützpunkt der hussitischen Adeligen in Südwest-Mähren A w wurde die Burg während der Hussitenkriege niedergebrannt und zerstört. Ihr vierkantiger Turm, der Wehrgang, sowie die u Ü Überreste der Hausmauern sind erhalten geblieben. Während mehrjähriger archäologischer Untersuchungen wurden am m Rokštejn zahlreiche interessante Funde entdeckt. Zu den R iinteressantesten gehört das Skelett eines Neugeborenen im Turmfundament, das abklingende Heidenrituale belegt. Es T h handelte sich um die sog. Bauopfer, die die Sicherheit und das glückliche Schicksal der Burg sicherstellen sollten. Zu den d w weiteren außerordentlichen Fundgegenständen gehört ein SSet von Spielsteinen im Turm an der Pforte, mit denen sich die Wächter ihren Dienst verkürzten. W Naturlehrpfad durch das Gebiet Černé lesy N IIn Brtnice fängt eine Strecke an, die auf Besonderheiten in dreizehn Gemeinden der Region aufmerksam macht: Das d SSchloss und die mit Statuen verzierten Barockbrücken, die Burgruine Rokštejn, Naturdenkmäler, Überreste der Festung, B vverzierte Hausgiebel, Sakraldenkmäler, Teiche. Gesamtlänge d der Strecke: 50 km. 5 Bystřice nad Pernštejnem www.info.bystricenp.cz www.bystricenp.cz Touristisches Infozentrum Masarykovo náměstí 1 593 01 Bystřice nad Pernštejnem Tel.: +420 566 551 532 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die erste historische Erwähnung der Stadt, die sich entlang des Flusses Bystřice erstreckt, fällt in das Jahr 1220. Die damalige Ansiedlung entstand als Wirtschaftszentrum des neu kolonisierten Gebiets. Den größten Aufschwung erreichte die Stadt unter der Regierung der Herren von Pernstein im 15. und 16. Jahrhundert. Im Jahr 1580 erhob der Kaiser Rudolf II. Bystřice zur Stadt und verlieh ihr neue Privilegien und ein Stadtwappen. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich insbesondere die Weberei. Die neuzeitliche Entwicklung von Bystřice ist mit der Entfaltung des Uranabbaus in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts verbunden. Dominante der Stadt ist die Kirche des hl. Laurentius mit einer zweitürmigen Stirnseite. Auf dem Stadtplatz befinden sich eine Pestsäule und ein Brunnen mit Statuen der Glaubensapostel Cyrill und Method. DENKMÄLER Dominante der Stadt ist die Kirche des hl. Laurentius. Sie entstand im 13. Jahrhundert und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut. umgebaut Die heutige Barockgestalt bekam sie beim Umbau am Ende des 17. Jahrhunderts. Die zwei Türme an der Stirnseite wurden im Jahr 1750 angebaut und bei Renovierungen nach einem Brand im Jahr 1841 erhöht. Im ehemaligen Rathausgebäude aus dem Jahr 1809 ist heute das Museum untergebracht. Auf dem Stadtplatz befinden sich eine Pestsäule und ein Brunnen mit Statuen, unter denen die Glaubensapostel Cyrill und Method hervorragen. Die erste Erwähnung des Brunnens stammt aus dem Jahr 1506. Die Mariensäule aus dem Jahr 1727 ist mit Statuen der Schutzpatrone der Stadt – des hl. Johannes von Nepomuk, hl. Florian, hl. Sebastian und hl. Laurentius - verziert. Die Friedhofkirche der hl. Dreifaltigkeit ließ im Jahr 1615 Jan Čejka von Olbramovice erbauen. Ursprünglich war es eine evangelische Kirche. Sie wurde nach der Schlacht am Weißen Berg geschlossen und erst im Jahr 1719 zugänglich gemacht. Die Barockkapelle der hl. Anna stammt aus dem Jahr 1749. Vor dem Gebäude der T. G. Masaryk - Grundschule steht die Statue von T. G. Masaryk – ihr Schöpfer ist Vincenc Makovský. Sie S wurde im Jahr 1938 enthüllt. Nach zwei Jahren wurde sie s jedoch beseitigt und erst nach dem zweiten Weltkrieg n neu enthüllt. Im Jahr 1961 wurde sie dann wieder beseitigt. Zum dritten Mal kehrte sie auf das Podest im Oktober 1968 Z z zurück. Im Jahr 1984 wurde sie wiederum beseitigt und in der Berglandgalerie in Nové Město na Moravě untergebracht. Die B letzte Enthüllung fand am 6. Juli 1990 statt. le SEHENSWÜRDIGKEITEN S Stadtmuseum, Masarykovo náměstí 1, 593 01 Bystřice nad Pernštejnem, Tel. +420 566 552 180, 5 6 Westernstädtchen Šiklův mlýn (Schikls Mühle) W Der Vergnügungspark im Tal des Flusses Bobrůvka umfasst D einen Salon, eine Schmiedewerkstatt, ein Spielkasino, ein e Sheriffbüro und einen Bahnhof im Amerika zum Ende des 19. S Jahrhunderts. In den Sommermonaten ist für Besucher ein J buntes Programm vorbereitet - Westernshow mit Vorführungen b von Trick-Lassowerfen, Pferdedressur, Aktionstheater. v Tel. T +420 566 567 400, E-mail: [email protected], www.western.cz w Wasserwirtschaftlicher Lehrpfad entlang des Flusses Svratka W Das Hauptmotto des durch die Region Bystřicko führenden D Lehrpfades ist der Schutz und die Verwertung des L Wasserreichtums. Der Lehrpfad ist 16 km lang, beginnt W in in der Gemeinde Dalečín, führt durch das Tal des Flusses Svratka, am rechten Ufer des Wasserbeckens Vír bis in das S Dorf Švařec. Man findet hier 22 Haltestellen mit Lehrtexten, D Karten, Flugaufnahmen und Informationen über die Dörfer K am a Lehrpfad. Man erfährt interessante Informationen über den Bau der Wassersperre Vír, über das überflutete Dorf d Chudobín, über den Wasserschutz, mögliche Unfälle und deren C Beseitigung sowie über Rohwasseraufbereitungsanlagen. B www.bystricko.cz/?clanek=45 w Aussichtsturm Karasín A Der D Aussichtsturm mit Restaurant wurde in 704 m Höhe ü.d.M. als a ein einstöckiges Ziegelobjekt mit viereckigem, 30 m hohem Quadratturm gebaut. Zum Aussichtsturm führen Wanderwege, Q erreichbar ist er allerdings auch mit dem Auto. e www.karasin.cz w E-mail: muzeum [email protected], bystricko@tiscali cz www www.bystricenp.cz bystricenp cz Das Museum ist im ehemaligen Rathausgebäude untergebracht, das um die Mitte des 19. Jahrhunderts an der Stelle zweier älterer Häuser entstand. In den Kellerräumen sind die originalen gotischen Gewölbe erhalten geblieben. Einer der Ausstellungssäle ist dem akademischen Maler Alois Lukášek gewidmet. Die ständigen Expositionen werden im Laufe des Jahres mit Sonderausstellungen aus den Museensammlungen ergänzt. Ständige Expositionen: Naturwissenschaftliche Sammlungen, Geschichte der Stadt, Völkerkunde, Landwirtschaft, Gewerbe, Gusseisen aus Štěpánov, archäologische Sammlungen, Entwicklung der Besiedlung am oberen Lauf des Flusses Svratka, Bergbauexposition. Aussichtsturm Horní les (Oberer Wald) A Der D Hügel Horní les in 774,3 m Höhe ü.d.M., unweit von Rovečný, i der höchste Punkt des Naturparks Svratecká hornatina. Der ist Turm ist 59 m hoch, zum Umgang führen 201 Treppen. Zum T Aussichtsturm führt die blaue Wanderwegmarkierung aus Vír A und die rote aus Olešnice na Moravě. http://rovecne.unas.cz/turistika/hor_les.html Vítochov - romanische Kirche des hl. Michael AUSFLUGSTIPP Burg Pernštejn Eine monumentale Burg über dem Zusammenfluss der Flüsse Svratka und Nedvědička ist eine der besterhaltenen gotischen Burganlagen. Die historischen Innenräume sind mit zeitgenössischer Einrichtung ausgestattet. Die inneren Räumlichkeiten sind durch geschlängelte Gänge und Wendeltreppen vielfältig verbunden. Tel. +420 566 566 101, E-mail: [email protected]. Černvír - historische Balkenbrücke aus dem 18. Jahrhundert aus Nadelbaumholz, 35 m lang, mit Schindeln überdacht Švařec - überdachter Holzsteg über dem Fluss Svratka aus dem 19. Jahrhundert, die Kapelle der hl. Dreifaltigkeit aus dem 16. Jahrhundert Burgruinen Zubštejn, Aušperk, Pyšolec, Bukov, Dalečín. 7 Černovice www.mestocernovice.cz Stadtamt Černovice Mariánské náměstí 718 394 94 Černovice Tel.: +420 565 492 102 Fax: +420 565 492 109 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die Besiedlung der hiesigen Landschaft wird das erste Mal in der Chronik von Kosmas erwähnt, zu einer ständigen Besiedelung kam es dann vermutlich zur Wende des 11./12. Jahrhunderts. Die ursprüngliche Siedlung wurde am Ufer des Baches Černovický angelegt und bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts standen an diesem Ort sieben Mühlen, was die Zusammenfassung des Besitzes des Adelsgeschlechtes der Rosenberger aus dem Jahr 1379 belegt. Černovice war einst ein bedeutendes Handelszentrum, im Mittelalter kreuzten sich hier zwei Handelswege. Der eine davon war der Salzweg von Prachatice nach Hradec Králové, der zweite führte aus Tábor Richtung Jindřichův Hradec. Der erste erhaltene schriftliche Eintrag über Černovice ist in der Beschreibung der Prager Erzdiözese zu finden, die in den Jahren 1344-1350 auf Antrag des Erzbischofs Arnošt von Pardubice erstellt wurde. Das Staatwappen stammt aus dem 14. Jahrhundert. sozialen Jugendpflege ihren Sitz und kümmert sich sowohl um das Schloss als auch um das Gehege. Auf dem Hautplatz stand das Alte Rathaus mit gotischen Innenelementen, von hier aus wurde die Stadt fast 700 Jahre lang regiert. Im Jahr 1966 wurde es zum Kino umgebaut. Des Weiteren steht hier das Denkmal für die Opfer des 1. Weltkrieges. Es wurde im Jahr 1926 als Werk des akademischen Bildhauers J. V. Dušek erbaut. Im Jahr 1937 wurde vor dem Haus des Turnvereins Sokol ein Denkmal für die Opfer von Zborov, Terrone und Doss Alto aufgestellt. Unter das Denkmal wurde die Erde von diesen Kampfplätzen gelegt. Erwähnenswert ist auch das Kreuz auf dem Hauptplatz vor dem Turm mit dem Wappen der Zessner, das aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts stammt. Das zweite Kreuz am Friedhof stammt aus dem Jahr 1832 und trägt das Wappen der Schönburger am Sockel. Hinter der Kirche steht eine Mariensäule, die hierher in der Mitte der fünfziger Jahre vom Hauptplatz, wo sie seit 1892 gestanden hat, versetzt wurde. Die Dekanatskirche der Erhöhung des heiligen Kreuzes steht an der Stelle der Kapelle der Heiligen Katharina. Ihr heutiges Aussehen bekam die Kirche im Jahr 1737, als sie das Adelsgeschlecht Kinsky nach einem Brand im Jahr 1730 wieder erbauen ließ. Die Kinsky’s stifteten auch die Statuen der böhmischen Schutzpatrone an den Altarseiten. Bis zum Jahr 1813 befand sich rund um die Kirche ein Friedhof. Die Statuen des hl. Wenzel und des hl. Johannes von Nepomuk stehen auf der Brücke in Pršín seit dem Jahr 1924, als sie hierher von der Brücke vor dem Schloss, wo sie seit ca. 1730 gestanden hatten, überführt wurden. Die Kapelle der hl. Anna in Pršín wurde im Jahr 1736 erbaut. Am Weg zum 740 m hohen Hügel Svidník liegt der jüdische Friedhof aus dem Jahr 1730. DENKMÄLER In Folge zahlreicher Brände und Katastrophen hat Černovice nur wenige Sehenswürdigkeiten. Das Schloss wurde im Jahr 1641 vom damaligen Gutsherrn Martin Heinrich Paradis de la Saga, an der Stelle, wo sich früher eine Brauerei befand erbaut. Das heutige Aussehen erhielt das Schloss in der Zeit des Fürsten Schönburg. Dieser verlegte den Bach, der damals durch den Schlosshof geflossen ist, an die heutige Stelle. Für das neue Bachbett ließ er den Felsen abtragen – so entstand die Schwarze Allee. Im süd südlichen Teil des Schlosses befand sich eine wunderschöne be Ka Kapelle Maria Geburt, die unter dem kommunistischen Regime de als Kohlelager genutzt und danach zum Büro umgebaut da wurde. Heute hat im Schloss wu die Diagnostische Anstalt der 8 SEHENSWÜRDIGKEITEN Der jüdische Friedhof Der Friedhof aus dem Jahr 1730 erstreckt sich entlang des Weges zzum Hügel Svidník (740 m ü.d.M.). Im Herbst 2001 wurde hier d das Denkmal für die jüdischen Holocaustopfer enthüllt. Dieses besteht aus 53 Steinen entlang des Weges zum Friedhof – 43 b SSteine auf der linken Seite tragen die Namen der Holocaustopfer, 1 10 Steine auf der rechten Seite sind ein Andenken an Einwohner, die die Gefangenschaft überlebten. In dem rekonstruierten d LLeichenhaus des jüdischen Friedhofes ist eine Exposition mit Photos und Materialien untergebracht, die die jüdische m Geschichte von Černovice dokumentieren. Die Exposition kann G nach Voranmeldung bei Herrn Alfred Teller, n Tel. +420 565 492 057, +420 776 631 248 besucht werden. T GESCHICHTE Am wichtigen Landweg, der von Böhmen über Čáslav und Habry nach Mähren führte, lagen im 10. bis 12. Jahrhundert mehrere Ortschaften. Jedoch ist die frühe Geschichte von Jeníkov nicht ganz klar. Wahrscheinlich ist diese Stadt, nachdem sich zwei unabhängige Ortschaften, um das Jahr 1580 zusammengeschlossen haben entstanden. Das nähere Schicksal der Stadt ist erst ab dem Jahr 1636 bekannt, als das Gut zum Besitz von Martin Maxmilian, Freiherr von Goltz, wurde. Dieser sorgte rasch für den Aufschwung der Stadt. Seit 1648 nennt sich die Stadt Golčův Jeníkov. Im Jahr 1773 wurde das Gut von Graf Filip Kolovrat – Krakowský gekauft, der für die Stadt eine staatliche Tabakfabrik erwirkte. Nach dem Jahr 1812 wurde das Gebäude zum Schloss umgebaut. Dieser aufgeklärte Wirtschaftsfachmann errichtete in der Stadt auch eine Nadelfabrik, die erste dieser Art in Mitteleuropa. Im Jahr 1785 ließ Kolovrat den Turm am Dekanat erbauen und diesen mit Glocken ausstatten. Während der napoleonischen Kriege waren in der Stadt Lazarette und Soldatenlager errichtet worden. Im Jahr 1808 wurde die Stadt vom umfangreichen Brand ergriffen. Neu erbaut wurde sie unter der Herrschaft der Herbersteins, das damalige Aussehen blieb zum Großteil bis heute erhalten. Zu dieser Zeit wurde am Schloss eine Parkanlage mit einer besonderen Art von siebenblättrigen Kastanienbäumen angelegt. Seit dem Jahr 1870 nutzte Jeníkov die Bahnverbindung. DENKMÄLER Im Erdgeschoss der barocken Goltzfestung mit quadratischem Grundriss befindet sich ein Tonnengewölbe. Eine Wendeltreppe führt in den ersten Stock, wo sich drei Wohnräume befinden. Im zweiten Stock befinden sich Schießscharten. Die im Empirestil erbaute Dekanatskirche des hl. Franziskus Seraphinus stammt aus dem Jahr 1827. Interessant ist daran sowohl das Gemälde als auch die Ausstattung. Besonders merkwürdig ist ein Walknochen, der einst von General Martin Goltz von dessen Kriegszügen mitgebracht wurde und nun unter dem Chor am Haupteingang hängt. Das Dekanat wurde um das Jahr 1627 gegründet und diente ursprünglich als eine Jesuitenresidenz. Oberhalb der Eingangsummauerung kann man die Goltzwappen sehen. Die Kirche sowie das Dekanat mit dem Pfarrhausgebäude können nach Voranmeldung beim Pfarrer besucht werden (F. Skřivánek, Tel. +420 569 442 184). Interessant ist der 49 m hohe Glockenturm, platziert über die Straße gegenüber der Kirche. Wegen Streitigkeiten mit den We Jes Jesuiten ließ diesen Graf Ledebour absichtlich außerhalb Led de Kirchenobjekte erbauen. der Der De ursprüngliche Turm war halb aus Stein und halb aus ha Eic Eichenholz erbaut worden. Das heutige Aussehen bekam der he Tu Turm im Jahr 1785. Die Friedhofskirche der hl. Margarete wurde im 14. Ma Jahrhundert gegründet, an Jah der de Nordseite ist ein Rest des go gotischen Portals zu sehen. Golčův Jeníkov www.golcuv-jenikov.cz Infozentrum – Lanete, spol. s r.o. Náměstí T. G. Masaryka 114 582 82 Golčův Jeníkov Tel.: +420 569 442 577 Fax: +420 569 442 578 E-mail: [email protected] Da Rathaus wurde im Jahr Das 1648 erbaut. 16 An der Stelle des ursprünglichen hölzernen jüdischen hö Gebetshauses aus dem Jahr Ge 1659 wurde in den Jahren 1871 16 neuromanischen Stil, ergänzt um – 1873 eine neue Synagoge im neur maurische Dekorationselemente, erbaut. In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Synagoge rekonstruiert. Im Inneren sind die Kostbarkeiten des Jüdischen Museums Prag aufbewahrt – diese sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. SEHENSWÜRDIGKEITEN Goltzfestung Die Turmfestung ließ in den Jahren 1650 – 53 der General Martin Maximilian von Goltz bauen. Sie hatte zwar den Charakter einer Wohnsiedlung, doch würde sie bei einem Angriff auch als Abwehrfestung standhalten. Im Dachgeschoss befinden sich sogar Schießscharten. Nach dem Tod des Generals von Goltz wechselten oft die Besitzer und die Festung verlor ihre Residenzfunktion. Sie wurde zu einem Hopfenlager der hiesigen Brauerei und seit dem Jahr 1912 verfiel der Turm allmählich. Nach einer Rekonstruktion in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hat hier eine Galerie mit der Verkaufsexposition der tschechischen Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts ihren Sitz. Kontakt: Galerie Goltzfestung, Goltzova tvrz 8, 582 82 Golčův Jeníkov, Tel. +420 603 865 778, +420 603 480 887, +420 603 497 420, E-mail: [email protected], www.antikgoltz.cz Der jüdische Friedhof Liegt keinen Kilometer von der Stadt entfernt. Die ältesten Grabsteine mit erkennbaren Inschriften stammen aus dem 16. Jahrhundert. Hier wurde der Rabbi Aaron Kornfeld begraben, ein bedeutender jüdischer Gelehrter, der in der Stadt eine Talmudschule gegründet hatte. Es handelte sich um die letzte Schule dieser Art in Tschechien. Besichtigungen sind nach Voranmeldung beim Friedhofsverwalter möglich (Herr Jarmil Ronovský, Tel. +420 569 442 691). 9 Habry www.habry.cz Stadtamt Habry Žižkovo nám. 66 582 81 Habry Tel.: +420 569 441 217 Fax: +420 569 441 229 E-mail: [email protected] Zu den historischen Denkmälern der Stadt Habry gehört vor allem die Barockkirche Maria Himmelfahrt, welche hier bereits im Jahr 1384 erbaut worden ist. Im Jahr 1730 wurde sie zusammen mit dem Pfarrhaus umgebaut. Vor dem Kircheingang steht die Statue des hl. Florian aus dem Jahr 1713. Das Barockschloss wurde um das Jahr 1718 erbaut. Ursprünglich war es zweistöckig, bis zum Jahr 1992 diente es als Schule. Das Alte Rathaus mit einem Türmchen und einer Uhr wurde 1770 GESCHICHTE Habry war eine uralte Handelskolonie, die am Landweg von Prag über Německý (heute Havlíčkův) Brod und weiter nach Mähren lag. Sie erstreckt sich an beiden Ufern des Flusses Malá Sázavka. Die erste schriftliche Erwähnung der Siedlung Habry stammt aus der Chronik des Kosmas aus dem Jahr 1101, als durch Habry der Fürst Oldřich mit seinem Heer zog. Aus dem schmalen Steg, „Haberská stezka“ genannt, der ehemals durch den Grenzwald führte, haben die Jahrhunderte einen breiten Handelsweg entstehen lassen. Als natürliches Zentrum der Händler aus der ganzen Umgebung wurde Habry unter der Herrschaft von König Karl IV. im Jahr 1351 zum Marktflecken mit Marktrecht und eigenem Wappen – silberner Antikschlüssel in einem roten Schild, gekreuzt durch ein blendend weißes Schwert mit einem goldenen Griff. Nach dem Jahr 1850 wurde Habry zu einem Zentrum der Bezirkseigenverwaltung und im Jahr 1909 wurde der Marktflecken Habry zur Stadt erhoben. DENKMÄLER 10 erbaut. e D Der steinerne Tisch des Feldherrn Žižka aus dem Jahr 1422 b befindet sich auf dem Hügel Táborec. A Am Haus Nr. 152 ist die Statue des hl. Johannes von Nepomuk aus dem Jahr 1714 angebracht. Die steinerne Brücke auf der Verkehrsstraße über dem Flüsschen Malá Sázavka wurde im Jahr 1825 erbaut. Die jüdische Synagoge aus dem Jahr 1825 wurde im Jahr 1979 zum Breitleinwandkino umgebaut. AUSFLUGSTIPP Hügel Táborec (515 m ü.d.M.) mit einem verlassenen und überfluteten Steinbruch, wo der Legende nach im Jahr 1422 der Feldherr Žižka vor dem Kampf mit dem kaiserlichen Heer Sigismunds lagerte. Das Schutzgebiet Birkenallee liegt ca. 2 km von der Stadt in westlicher Richtung entfernt. Hier befindet sich einer der ältesten jüdischen Friedhöfe aus dem 17. Jahrhundert. Der Wanderpfad führt durch den Wald zum Denkmal der Partisanen in Leškovice. GESCHICHTE Havlíčkův Brod www.muhb.cz, http://mic.muhb.cz Stadtinfozentrum Havlíčkovo náměstí 57 580 01 Havlíčkův Brod Tel.: +420 569 497 357 E-mail: [email protected] Die Geschichte der Stadt reicht bis zum Anfang des 13. Jahrhunderts zurück. Die ehemalige Siedlung in der Nähe von Silberbergwerken wurde allmählich zu einer Stadt mit Königrechten. Aus der reichen Geschichte blieben rund hundert Denkmäler erhalten und die Stadtmitte wurde in den 80er Jahren zu einer Denkmalzone erklärt. Die Stadtmauern mit Basteien, das historische Zentrum mit dem Barockstadtplatz, umrahmt von Giebelhäusern, die reiche Ausstattung der Kirchen, der Stadtbrunnen mit Triton, das sagenumwobene Gerippe am Rathausturm oder eine der wertvollsten Glocken in den böhmischen Ländern sind nur Beispiele des historischen Reichtums, der die Stadtbesucher zur Besichtigung einlädt. Interessant ist die Tradition des hiesigen Gymnasiums „Carolinum“, wo zahlreiche Persönlichkeiten studierten, wie z.B. Josef Dobrovský, Bedřich Smetana, Jan Zrzavý oder Karel Havlíček, nach dem die Stadt seit dem Jahr 1945 den Namen trägt. a angebracht wurde. Die Stelle seiner Hinrichtung wurde der Sage nach mit dem sog. Hnát-Stein (offenbar aus dem Jahr 1513) auf n der Brücke über dem Fluss Sázava gekennzeichnet. d Das neue Rathaus, auch Altes Richthaus genannt, stammt aus dem D Ende des 15. Jahrhunderts. Am Ende des letzten Jahrhunderts E wurde es im Neubarockstil umgebaut. w Das Malina-Haus mit einer reich gegliederten Fassade und einem D Giebel wurde im Spätbarockstil umgestaltet. G Das Haus „Zum goldenen Löwen“ mit einem vermauerten D gotischen Pfeiler in der Fassade ist das älteste Gasthaus in der g Stadt, das bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts erwähnt wurde. Inmitten des Stadtplatzes stehen die Pestsäule aus dem Jahr 1717 17 und der steinerne Koudel-Brunnen mit Triton Ko – vvermeintlich ein Werk des Bildhauers J. V. Prchal aus Bil der zweiten Hälfte des 18. de Jahrhunderts. Jah Dominante der Stadt ist die Do Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Pfa Sie wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut und mehrmals umgestaltet, bis sie me das heutige Aussehen bekam. da Erhalten blieben die wertvollen Erh DENKMÄLER Der historische Stadtkern ist ein Denkmalschutzgebiet. Die Giebelhäuser sind beinahe um den ganzen Stadtplatz herum sowie in den anliegenden Straßen erhalten geblieben. Bereits im 13. Jahrhundert wurden die hiesigen Häuser teilweise als Mauerwerk gebaut. Im Havlíček-Haus hat das regionale Museum Vysočina - Havlíčkův Brod Bro seinen Sitz. Eine der Museenexpositionen Mu ist Karel Havlíček Ha gewidmet, der hier lebte. leb Aus dem ursprünglich im Renaissancestil Re gebauten Haus blieben bli der Eckenerker und die bemalte Decke im ersten Stockwerk, Sto sowie gotische architektonische arc Bauelemente erhalten. erh Das Da Alte Rathaus auf der Südseite des Stadtplatzes ist Sü ein wertvoller Renaissancebau, der im 17. Jahrhundert umgebaut wurde. w Die Fassade ist durch Zinnen abgeschlossen, im Renaissancegiebel ist der sog. Brod-Tod. Der Sage nach handelte es sich um die Gestalt des verräterischen Turmwächters Hnát, dessen Gerippe zur Warnung am Rathaus Fresken der Frühbarockkuppel, der sehr wertvolle Hochaltar und auf dem Seitenaltar das Bild des Schutzengels, vermeintlich von Karel Škréta. Im mächtigen Turm befindet sich die Glocke Vilém, eine der ältesten Glocken, die in Böhmen gegossen wurden. Sie stammt aus dem Jahr 1305, wiegt 2 Tonnen und wurde an die Stadteinwohner im Jahr 1453 von Mikoláš Trčka von Lipá verkauft. Besonders interessant ist die Kirchenuhr mit einem 24Stunden-Zifferblatt. Der Turmumgang bietet eine Aussicht auf die weite Umgebung. 11 Die Kirche der hl. Familie wurde wu als Bestandteil des Augustinerklosters Au in den Jahren Jah 1679 -1696 erbaut. Der Ba wurde vom italienischen Bau Ba Baumeister Jan Babtista Do Dominik Canavalli begonnen un vom Baumeister Daniel und Mě Měnický aus Chrudim vollendet. An der Nordseite wurde sie im Jahr 1725 um die Kapelle de Gottesgrabes erweitert. des Ein Einen entscheidenden Anteil an der Ausschmückung des b Innenraumes hatte einer der besten böhmischen Barockbildhauer Ignaz Rohrbach. Der einschiffige Bau mit dem dreikantig geschlossenen Presbyterium hat drei Felder Tonnengewölbe mit Lünetten und Ringen. Im westlichen Teil befindet sich ein Kirchenchor mit Brustlehne, geschmückt mit einer Freske aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und mit einem zeitgenössischen Schmiedegitter. Die vollkommene Akustik des Raumes ist für Veranstaltung von Orgelkonzerten besonders geeignet. Das Klostergebäude diente nach der Auflösung des Ordens der barfüßigen Augustiner als Schule. Im Jahr 1889 wurde der Stadtpark „Zukunft“ angelegt. Auf einer Fläche von 25 ha findet man interessante Pflanzenarten wie z.B. Kuchenbaum, Kastanienbaum oder Tulpenbaum. Durch die von neun Teichen gebildete Kaskade geht die Parkanlage in das Areal der Vorortwälder über, bis zur Gemeinde Knyk. Angenehme Rastplätze stellen die Laube mit einer Aussicht, die Kinderburg oder das Sportareal Kotlina dar. Man findet hier das Vojtěch Weidenhoffer-Denkmal, die Büste der Mutter von Karel Havlíček Borovský Josefína von V. Dohnalová und die Büste des Bedřich Smetana von J. Pelikán. Die Statue des Karel Havlíček Borovský stammt aus der Werkstatt des akademischen Bildhauers Bohumil Kafka aus dem Jahr 1924. Die Dominante der Parkanlage ist die Kirche der hl. Dreifaltigkeit, ein kompositionsmäßig beachtenswertes Areal mit der dreikantigen Kapelle des hl. Kreuzes. An der Stelle, wo sie erbaut wurde, in dem ehemaligen Dekanatsgarten, ist der Sage nach eine Tulpe mit drei Blüten erblüht – ein Symbol der hl. Dreifaltigkeit. Die Kirche des hl. Adalbert aus dem 13. Jahrhundert, ursprünglich im gotischen Stil erbaut, wurde am Ende des 16. Jahrhunderts im spätgotischen Stil umgebaut. Die Kirche der hl. Katharina wurde im 13. Jahrhundert an der Stelle der ehemaligen Furt erbaut. Später wurde sie mehrmals umgebaut, ursprünglich diente sie als Spitalkirche. Die erhaltenen Überreste der Stadtmauern mit Bastionen gehören zur Stadtbefestigung aus der Zeit um das Jahr 1310 sowie aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, als die Stadt einen Doppelring von Stadtmauern mit einem Graben besaß. SEHENSWÜRDIGKEITEN Regionales Museum Vysočina - Havlíčkův Brod Das Museum ist im sog. Havlíček-Haus auf dem Stadtplatz untergebracht. Aus dem ursprünglichen Renaissancehaus blieben der Eckenerker mit Türmchen und die bemalte Decke im ersten Stockwerk sowie die gotischen Bauelemente erhalten. Nach zwei Bränden wurde die Stirnseite des Hauses im Jahr 1871 vom Architekten František Schmoranz von Slatiňany im neugotischen Stil umgestaltet. Das Haus war in den Jahren 1832 – 1880 im 12 Besitz der Familie von Karel Havlíček Borovský. Unter dem Erker befindet sich eine Gedenktafel und an der Fassade Havlíčeks Künstlerportrait. Die ständige Exposition „Auf den Spuren von Karel Havlíček in Německý Brod“ enthält authentische persönliche Andenken an Karel Havlíček, seine Eltern, seine Frau Julia und Tochter Zdenka. Die Sammlungen des Museumsfonds sind insbesondere reich an Glas, archäologischen Funden, Bildern, Plastiken, Handschriften und kostbaren Drucken. Kontakt: 580 01 Havlíčkův Brod, Havlíčkovo náměstí 19, Tel. +420 569 429 151, Fax: +420 569 429 987, E-mail: [email protected], www.muzeumhb.cz Die Galerie der bildenden Kunst Die Galerie spezialisiert sich sei seit dem Jahr 1965 auf die tsc tschechische Buchillustration, Zei Zeichnungen und Grafiken aus der Zeit nach dem Jahr 191 1918. Sie hat ihren Sitz in ein einem historischen Bürgerhaus aus dem 14. Jahrhundert, in de dem zahlreiche interessante Ba Bauelemente aus der Go Gotik-, Renaissanceund Kla Klassizismuszeit erhalten blie blieben. Diese sind auch Bestandteil der Besichtigung. Die bedeutungsvolle Position der Besitzer dieses Hauses im Mittelalter belegen zahlreiche archäologische Funde, die bei der Rekonstruktion des Hauses gesammelt wurden und nun im Museum untergebracht sind. Die Sammlungsbestände der Galerie beinhalten fast sieben Tausend Kunstwerke. Vertreten sind Grafiken und Illustrationen von Cyril Bouda, Adolf Hoffmeister, Emil Filla, Oto Janeček, Kamil Lhoták, Jaroslav Panuška, Bohuslav Reynek, Karel Svolinský, Jiří Trnka, Adolf Zábranský, Jan Zrzavý und vielen anderen. Einen Bestandteil der ständigen Exposition bildet der wiederhergestellte sog. Uhrov-Altar mit der Kalvarienskulptur von Ignaz Rohrbach. Der Hochbarock-Altar entstand um das Jahr 1735 für die Kapelle der Erhöhung des heiligen Kreuzes am Schloss in Uhrov. Die ständige Exposition wird mit Ausstellungen von führenden tschechischen bildenden Künstlern ergänzt. Kontakt: 580 01 Havlíčkův Brod, Havlíčkovo náměstí 18, Tel./Fax: +420 569 427 035, E-mail: [email protected], www.galeriehb.cz Štáfls Bastion Ein erhaltener Burgturm der ursprünglichen Befestigung. Im Turm sind Andenken an den Maler Otakar Štáfl (1884 – 1945) untergebracht, der hier geboren wurde. Für Touristengruppen sin sind Besichtigungen auf Anfrage möglich. An Kontakt: Touristisches Ko Infozentrum, Inf Ha Havlíčkovo náměstí 57, 58 580 61 Havlíčkův Brod, Tel Tel. +420 569 497 357, E-m E-mail: [email protected], htt http://mic.muhb.cz an die Stadt gab. Das Klingeln warnte jedoch die Kli Bürger der Stadt Brod und Bü die diese wehrten den Angriff ab ab. Der verräterische Tu Turmwächter wurde zur Str Strafe in einen Stadtgraben ge geworfen und gesteinigt. An die Stelle erinnert der sog sog. Hnát-Stein, der in der Bru Brustlehne der Steinbrücke üb über dem Fluss Sázava ein eingemauert ist. Š fls Hütte Štáfl De Der Blockbau aus der zweiten Hä Hälfte des 16. Jahrhunderts zä zählt zu den wertvollsten An Andenken an die alte La Landarchitektur in Böhmen. Im Interieur des Wohnraumes bli blieben Blockwände und die Or Originaldecke aus mächtigen Bo Bodenbalken erhalten. Die eingelebte Bezeichnung ist von der Familie des ursprünglichen Besitzers abgeleitet. Im Objekt ist die ständige Exposition der Pfadfinderbewegung untergebracht und es finden hier gelegentliche Ausstellungen statt. Kontakt: ul. Barbory Kobzinové 2015, Tel. +420 604 130 962, E-mail: [email protected], www.sweb.cz/antikhb Aussichtsturm der Kirche Maria Himmelfahrt Der Turmumgang bietet aus der Höh he von 40 m eine Aussicht auf Höhe die Stadt und die weite Umgebung. Kontakt: Information über die aktuellen Öffnungszeiten im Infozentrum, Havlíčkovo náměstí 57, Havlíčkův Brod, Tel. +420 569 497 357, E-mail: [email protected], http://mic.muhb.cz BESONDERHEIT Brod-Tod In der Nische des Renaissancegiebels des ehemaligen Rathauses ist ein Gerippe untergebracht, auch als „Brod-Tod“ genannt. In der Hand hält es eine Sense mit der lateinischen Inschrift „Qua hora nescis“ – übersetzt „Du kennst nicht die Stunde“. Das Gerippe wird mit dem Namen des Turmwächters Hnát in Verbindung gebracht, der der Legende nach im Jahr 1472 beim Unteren Tor mit einer Glocke den bewaffneten Einwohnern der Nachbarstadt Iglau ein Zeichen zum Angriff AUSFLUGSTIPP Das K. H. Borovský-Denkmal Die Exposition, die das Leben und Werk des Schriftstellers und Journalisten Karel Havlíček Borovský (1821 – 1856) veranschaulicht, ist in seinem Geburtshaus untergebracht, das im Jahr 1976 zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde. Sie enthält Schriftstücke von Havlíček und Dokumente und Literatur über den Autor. Die Marmorbüste und die Gedenktafel schuf im Jahr 1931 der Bildhauer Ladislav Šaloun anlässlich der Eröffnung des Denkmals. Auf dem hiesigen Stadtplatz befindet sich das Havlíček-Denkmal vom Bildhauer J. Strachovský aus dem Jahr 1901. Kontakt: 582 23 Havlíčkova Borová, Havlíčkova 163, Tel. +420 569 642 123, E-mail: [email protected], www.havlickovaborova.cz w D Burg Lipnice nad Sázavou Die Eine der mächtigsten Burgen in Böhmen wurde am E Anfang des 14. Jahrhunderts auf dem lang gestreckten A FFelsenkamm erbaut. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde ssie im spätgotischen Stil umgebaut, später im Renaissancestil umgestaltet. Die Burgkapelle des hl. Laurentius wurde zum u Ende des 17. Jahrhunderts im Barockstil umgestaltet. Nach E einem Brand im Jahr 1869 kam es zum Verfall der Burganlage, e in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde sie teilweise rrekonstruiert. Vom großen Turm aus kann man in eine Entfernung von bis zu 70 km blicken. Außer dem Turm umfasst E die Besichtigungsrunde die Waffenkammer, archäologische d Exposition mit einem Set gotischer Ofenkacheln, die Kapelle des hl. Laurentius und weitgehende Keller mit einem mittelalterlichen Originalbrunnen. In der Galerie Samson finden Saisonausstellungen statt. Im Sommer lebt das Burgareal mit Theatervorstellungen, Fechtauftritten und Konzerten auf. Kontakt: 582 32 Lipnice nad Sázavou, Tel. +420 569 486 189, E-mail: [email protected], www.hrad-lipnice.cz. Unterhalb der Burg ist die Gedenkstätte Jaroslav Hašeks untergebracht, und zwar im Haus, in dem Hašek die letzten Jahre seines Lebens verlebt hat und sein größtes Werk „Das Schicksal des braven Soldaten Schwejk“ geschrieben hat. Tel. +420 569 486 105, www.lipnicens.unas.cz Stvořidla - Naturschutzgebiet am Fluss Sázava, Paradies für Wassersportler und Touristen, öffentlicher Campingplatz mit der gleichnamigen Eisenbahnstation. 13 Horní Cerekev www.hornicerekev.cz Stadtamt Náměstí T. G. Masaryka 41 394 03 Horní Cerekev Tel.: +420 565 396 495 Fax: +420 565 396 746 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Über das Datum der Gründung der Stadt haben sich keine genauen historischen Aufzeichnungen erhalten. Die ursprüngliche Siedlung wurde von einem gewissen Líček gegründet und erhielt nach ihm den Namen Líčkovice. Später wurde die Siedlung nach der ursprünglich hölzernen Kirche benannt - cierkev. Die Siedlung wurde im 14. Jahrhundert von Dobeš von Bechin, dem höchsten Marschall des Böhmischen Königsreiches, erweitert. Dieser gab Cerekev gewisse Rechte – Stadtrecht, Gerichtsrecht und Befestigungsrecht, wodurch aus der Siedlung eine Stadt wurde. Das erste Mal wurde die Stadt schriftlich im Jahr 1361 erwähnt. Am Ufer des größten Teiches baute Dobeš von Bechin eine Wasserfestung mit Gräben. Die Geschichte des Gutes Horní Cerekev ist sehr vielfältig, es wechselten sich hier zwölf diverse Eigentümer ab, wobei der berühmteste das Adelsgeschlecht Léskovec war. Unter seiner Herrschaft in den Jahren 1411 bis 1655 wurde Horní Cerekev zu einem Ort, wo Regierungsprobleme und Wirtschaftsfragen behandelt wurden. Nach dem ältesten bekannten Mitglied des Geschlechtes Léskovec Jan wurde Cerekev als Léskovecs Superiori (Horní) benannt. Der letzte Besitzer war das Geschlecht der Hohenzollern, welches das Gut bis zum Jahr 1945 in seinem Besitz hatte. Das neueste Kapitel in der Geschichte von Horní Cerekev ist die Erhebung der Ortschaft zur Stadt am 27. Oktober 2000. DENKMÄLER Eine der Dominanten von Horní Cerekev ist die Friedhofskirche des hl. Johannes des Täufers. Die ursprüngliche Kapelle des hl. Linhard wurde von Familie Léskovec Ende des 15. Jahrhunderts renoviert und aus der Kapelle wurde eine kleine Kirche. Die Inneneinrichtung stiftete der Kirche der Graf Cavriani, die äußere Südwand schmückte der Dekan Jan Sova mit einer Sonnenuhr. An der Westseite über dem Eingang befindet sich ein in Granit gemeißeltes Wappen des Prager Erzbischofs Franz Ferdinand Küenburg aus dem Jahr 1715. Ein weiteres Bau- und Kulturdenkmal ist die Kirche Maria Verkündung. Die ursprünglich hölzerne Kirche mit zwei Türmen wurde zur Steinkirche umgebaut. Nach einem Brand im Jahr 1821, bei dem die beiden Türme und die Glocken zerstört wurden, wurde nur noch ein Turm neu erbaut. Das Kircheninnere und die innere Kirchenausstattung stammen größtenteils aus dem 18. Jahrhundert. Am Hauptbogen ist das Abendmahl des Herrn abgebildet, ein Werk des akademischen Malers Číla aus dem Jahr 1911. Unter dem Kirchenboden befinden sich Grabstätten der Herren, der Priester und der Bürger. Neben der Kirche steht das Pfarrhaus. Die ersten Nachrichten über das Pfarrhaus stammen aus dem 14. Jahrhundert. Der erste bekannte Pfarrer Jiří Matěj 14 vo n Vlašim kam im Jahr 1359 in von die hiesige Pfarre. Da Das heutige Schloss wa war ursprünglich eine Wa Wasserfestung, die im 14. Jah Jahrhundert dem Herrn Dobeš au aus Bechin gehörte. Sie wurde sinnigerweise auf einer kleinen Halb Halbinsel am Rande des Teiches „Zámecký“ gebaut, sodass ihre Gräben jederzeit mit Wasser gefüllt werden konnten. Das Schloss wurde im 17. Jahrhundert von Albrecht Šebestián komplett umgebaut und mit Arkaden versehen. In etwa das heutige Aussehen erhielt das Schloss nach einem Umbau von Franz Ferdinand Küenburg im Jahr 1734. An der Ostseite befand sich eine hölzerne Fallbrücke für Fußgänger, die Reiter hatten einen Zugang über die Steinbrücke vom Westen her. Der Sage nach führte vom Schloss ein geheimer unterirdischer Gang bis in die weiten Wälder in Plaňany. In der Mitte der 90er Jahren wurde das Schloss von einem Privatbesitzer renoviert, es ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das Denkmal für die Kriegsopfer wurde am Hauptplatz als Erinnerung an die im ersten und zweiten Weltkrieg gefallenen Bürger von Horní Cerekev im Jahr 1935 aufgestellt und feierlich enthüllt. Unweit des Denkmals steht die Statue des hl. Johannes von Nepomuk, des Patrons der Stadt, aus dem Jahr 1713. Sie steht hier seit dem Jahr 1843, bis dahin war sie bei der Kirche Maria Erhöhung platziert. Die gotische Granitplatte des Jan Léskovec aus dem Jahr 1558 ist an der ehemaligen Rajský-Mühle unterhalb des Schlosses angebracht. Knapp einen Kilometer von der Stadt entfernt befindet sich der jüdische Friedhof, der seit dem Jahr 2000 schrittweise rekonstruiert wird. NATUR An der Ausfahrt aus Horní Cerekev in Richtung Kamenice nad Lipou befindet sich eine Esche, die als Naturdenkmal unter Schutz steht. Ihr Alter wird auf 200 Jahre geschätzt. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt auch eine wertvolle, ca. 1 km lange Kastanienallee, die in den Jahren 1884 – 1886 an der Straße Horní Cerekev - Pelhřimov gepflanzt wurde. In unmittelbarer Nähe von Horní Cerekev kann man sich an einer wunderschönen Naturlokalität mit einem überfluteten Steinbruch erfreuen, dessen Tiefe stellenweise bis zu 25 m erreicht. In der nahe liegenden Gemeinde Nová Buková befindet sich die europäische Wasserscheide der Flüsse Elbe und Donau. GESCHICHTE Die keramischen Funde aus der neolithischen Zeit bestätigen die urzeitliche Besiedlung dieses Ortes. Der erste schriftliche Bericht über Hrotovice befindet sich in der Urkunde des Königs Přemysl Otakars I. aus dem Jahr 1228. Seit ihrer Gründung besaß Hrotovice eine Festung, eine Kirche sowie ein Pfarrhaus. Im Besitz des Hrotovicer Gutes wechselten sich mehrere adelige Familien ab. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Hrotovice ein kleines Dorf, das sich von den umliegenden Gemeinden auf keinste Weise unterschied. Seit 1850 hatten in der Gemeinde das Bezirksgericht sowie das Steueramt ihren Sitz, es wurde das Postamt errichtet und es sind die ersten Industriewerke entstanden - das Sägewerk, das Ziegelwerk und die Spiritusbrennerei. Die Entwicklung des Städtchens wurde auch am Anfang voriges Jahrhunderts fortgesetzt. In den dreißiger Jahren wurde Hrotovice dank ihrer schönen Umgebung zu einem berühmten Sommererholungsort. Im Jahr 1994 wurde Hrotovice zur Stadt erhoben. DENKMÄLER Dominante der Stadt bildet das Schloss, das am Ende des 16. Hrotovice www.hrotovice.cz Infozentrum nám. 8. května 2, 675 55 Hrotovice Tel.: +420 568 860 057 E-mail: [email protected] Betrieb des Infozentrums: Mai - September Stadt Hrotovice náměstí 8. května 1, 675 55 Hrotovice Tel.: +420 568 838 530, +420 568 838 532 Fax: +420 568 860 324 E-mail: [email protected] SEHENSWÜRDIGKEITEN F. B. Zvěřina - Gedenkstätte Die Exposition im neu rekonstruierten Haus auf dem Stadtplatz veranschaulicht das Leben und Werk des akademischen Malers František Bohumír Zvěřina, der in Hrotovice geboren wurde ((1835-1908). Im Gebäude ist auch das saisonelle Infozentrum untergebracht. u Kontakt: Infozentrum, Náměstí 8. května 2, 675 55 Hrotovice, K Tel. +420 568 860 057, E-mail: [email protected], T www.hrotovice.cz. Betrieb 1.5. – 30.9., außerhalb Betriebszeiten w Kontakt unter Tel. +420 568 838 532. K AUSFLUGSTIPP L Lehrpfad zu den Teichen Nové Rybníky Nové Rybníky in der Nähe von Hrotovice sind ein bedeutender N Erholungsort, der als Naturfreibad genutzt wird. Zu den E Teichen führt ein 2 km langer Lehrpfad mit Naturthematik. T FFünf Haltestellen sind mit Überdachungen und Bänken sowie mit Fahrradständern, Informationstafeln und Landkarten m ausgestattet. a der St Stelle mittelalterlichen JJahrhunderts h h d t iim Renaissancestil R i til an d ll einer i itt l lt li h Festung erbaut wurde. Die jetzige Gestalt erhielt es im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts, als es komplett umgebaut und im Barockstil umgestaltet wurde. Der viereckige Schlosshof hat offene Arkaden im Erdgeschoss, in der Schlosskapelle blieben die Fresken erhalten. Der Lindenbaum wurde auf dem Schlosshof im Jahr 1918 zur Ehren der Erklärung des tschechoslowakischen Staates gepflanzt. In den Jahren 1991-94 wurde aus den finanziellen Zuschüssen der Hrotovicer Unternehmer und Bürger die Schlossfassade wiederhergestellt sowie der Schlosshof rekonstruiert. Die ursprünglich romanische Kirche des hl. Laurentius wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil umgebaut und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Barockstil umgestaltet. In der Stadt befinden sich auch Barockstatuen aus dem 18. Jahrhundert – hl. Franziskus, hl. Johannes von Nepomuk, hl. Wendelin, hl. Donatus und hl. Florian. Das Steinkreuz in der Mitte des Stadtplatzes sowie das Denkmal an der Stirnseite des Schlosses erinnern an die Hrotovicer Tragödie vom 8. Mai 1945, bei der ganz am Ende des Krieges 114 Stadtbürger und 36 sowjetische Soldaten in Folge der Explosion einer irrtümlich abgeworfenen Bombe ums Leben kamen. Mstěnice Das untergegangene mittelalterliche Dorf mit einer Festung (etwa 4 km südlich von Hrotovice) wird in den schriftlichen Quellen zum ersten Mal im Jahr 1393 erwähnt. Das Dorf wurde im Jahr 1468 vom ungarischen Heer des Königs Mathias Corvinus bei seinem Feldzug nach Třebíč zerstört. Hier findet eine archäologische Forschung statt, die für die Erkenntnis des Lebens im mittelalterlichen Dorf von grundsätzlicher Bedeutung ist. Es wurden hier die Überreste einer mächtigen steinernen Festung sowie eines Hofes freigelegt. Ein wertvoller Fund ist auch die Getreidedarre mit einer Scheune aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Infozentrum des Kernkraftwerks Dukovany und des Wasserkraftwerks Dalešice Die audiovisuelle Präsentation bietet den Besuchern Informationen über die Energieversorgung, die Nutzung der Kernenergie und das Kraftwerk selbst. Kontakt: Kernkraftwerk Dukovany, Infozentrum, 675 50 Dukovany, Tel. +420 561 105 519, E-mail: [email protected], www.cez.cz 15 Humpolec www.infohumpolec.cz Stadtkultur- und Infozentrum in Humpolec Havlíčkovo náměstí 91 396 01 Humpolec Tel./Fax: +420 565 532 479 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Hu Humpolec liegt in der Nähe der Autobahn D1, ungefähr auf Au dem halben Weg zwischen Prag de und Brünn. Die Entstehung der un mittelalterlichen Siedlung im mi 12. Jahrhundert hing mit einem 12 alten Landweg zusammen, der alt das Seelauer Kloster (Želivský da klášter) mit Prag und Mähren klá verband. Die Ortschaft gehörte ver dem Deutschen Ritterorden, de dem Seelauer Kloster und de mehreren Adelsfamilien. me Im Laufe des 13. 13 Jahrhunderts gewann das Gebiet durch den Silberbergbau an Bedeutung, nach dem Rückgang des Silberbergbaus am Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Tradition der Tuchmacherei begründet. Oberhalb der Stadt wurde damals die Burg Orlík erbaut, deren Überreste heute Bestandteil des Waldparks sind. Die Tuchmacherei erreichte im 19. Jahrhundert ein so großes Ausmaß, dass die Stadt „böhmisches Manchester“ genannt wurde. In der Stadt dominiert die Pfarrkirche des hl. Nikolaus, die im Jahr 1233 von den Seelauer Prämonstratensern gegründet wurde. Am oberen Stadtplatz dominieren das Rathaus und das Museum, in der Nähe des Friedhofs steht die erste Toleranzkirche in Böhmen, erbaut in den Jahren 1785 – 1788. Zu den bedeutungsvollsten Landsleuten gehören der Anthropologe Aleš Hrdlička, der Dirigent Josef Stránský und der Regisseur Jindřich Honzl. 18 Jahrhunderts. Die unweit 18. lieg liegenden „Stollen“ sind Üb Überreste des mittelalterlichen Be Bergbaus. Am oberen Stadtplatz do dominieren das Rathaus aus de Jahr 1914, das mit Statuen dem vo František Fiala – Futurista von verziert ist ist, und das Dr Dr. Aleš Hrdlička Museum. Auf dem Stadtplatz steht auch ein Denkmal, das an die Leiden während der beiden Weltkriege sowie der kommunistischen Herrschaft erinnert. Erwähnenswert ist ferner das T. G. MasarykDenkmal des Bildhauers Makovský auf dem Platz Tyršovo náměstí. Das Denkmal ist dreimal beseitigt und erneut aufgestellt worden, zum letzen Mal am 1.3.1990. Auf dem Havlíček Platz befindet sich die einschiffige evangelische Kirche aus dem Jahr 1862 und in der Nähe des Friedhofs steht die erste Toleranzkirche in Böhmen, erbaut in den Jahren 1785 - 1788. SEHENSWÜRDIGKEITEN Dr. Aleš Hrdlička Museum DENKMÄLER Dominante der Stadt ist die Pfarrkirche des hl. Nikolaus, die im Jahr 1233 von den Seelauer Prämonstratensern gegründet wurde. An ihrer barocken Umgestaltung beteiligte sich der berühmte Architekt Johann Blasius Santini. Ein Schmuckstück des Stadtpanoramas und Bestandteil des städtischen Waldparks sind die Überreste der mittelalterlichen Burg Orlík, die in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts verlassen wurde. Ein kantiger Turm, das Eingangstor und die Überreste der Wohngebäude sowie der Burgmauern sind erhalten geblieben. Am Fuße des Berges unterhalb der Burg befindet sich der jüdische Friedhof aus dem Jahr 1719, auf dem die Verwandten des Komponisten Gustav Mahler begraben liegen, der im nahe gelegenen Dorf Kaliště geboren wurde. Ein Andenken an die jüdische Besiedlung ist das teilweise erhaltene jüdische Viertel Zichpili mit einer Barocksynagoge aus der zweiten Hälfte des 16 Die Museensammlungen sind seit dem Jahr 1933 im Gebäude der ehemaligen Schule untergebracht, das im Jahr 1851 erbaut wurde. Die anthropologische Exposition macht mit den neuesten Hypothesen über den Ursprung des Lebens auf der Erde bekannt, Aufmerksamkeit wird auch der Biologie des Menschen und dem Werk des Anthropologen Aleš Hrdlička gewidmet. Die ethnographische Exposition bringt das Gebiet bei Humpolec im 19. Jahrhundert näher. In der Exposition, die dem Leben und Werk von Gustav Mahler gewidmet ist, kann man sich die Aufnahmen seiner Musik anhören. Die ständigen Expositionen werden im Laufe des Jahres um Ausstellungen ergänzt. Für Gemäldeausstellungen dienen die Ausstellungssäle auf dem Oberen und Unteren Stadtplatz. Kontakt: Horní náměstí 273, 396 01 Humpolec, Tel. +420 565 532 115, Fax: +420 565 532 479, E-mail: [email protected], www.infohumpolec.cz Lehrpfad „Auf den Spuren der Geschichte“ Der fünf Kilometer lange Lehrpfad mit zehn Haltestellen veranschaulicht den Besuchern die Geschichte der bedeutungsvollsten Baudenkmäler der Stadt: Das Dr. Aleš Hrdlička Museum trägt den Namen des weltberühmten Anthropologen, der hier geboren wurde. Die Pfarrkirche des hl. Nikolaus aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts wird in der Fachliteratur als Demonstration der Entwicklung der böhmischen Baukunst angeführt. Die Gedenktafel an dem heutigen Sparkassengebäude erinnert an die Rede von K. H. Borovský, die dieser aus den Fenstern dieses Gebäudes – damals das Rathaus - im Jahr 1848 hielt. Am Bau des neuen Rathauses beteiligte sich der Architekt Josef Zítek gerade als er am Projekt des Nationaltheaters arbeitete. Im Zentralverzeichnis der Kulturdenkmäler ist das funktionalistische Gočárs Haus eingetragen. Die im Barockstil gebaute jüdische Synagoge, die im Jahr 1886 umgebaut wurde, dient den Bedürfnissen der Tschechoslowakischen Hussitenkirche. Der Grundstein für die erste Toleranzkirche in Böhmen wurde am 18. 5. 1785 gelegt. Das dreimal beseitigte T. G. Masaryk-Denkmal ist das Werk von V. Makovský. Das Gebäude des heutigen Stadtrathauses ist mit Statuen von František Fiala, der auch Ferenc Futurista genannt wurde, geschmückt. Kontakt: Stadtkultur- und Infozentrum in Humpolec, Havlíčkovo náměstí 91, 396 01 Humpolec, Tel. +420 565 532 479, E-mail: [email protected], www.infohumpolec.cz Die Ruine der Burg Orlík Von der mittelalterlichen Burg, die in den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts verlassen wurde, sind der kantige Turm, das Eingangstor, die Überreste der Wohngebäude sowie der Burgmauern erhalten geblieben. Es wurden ein Brotofen sowie die Replik eines keramischen Ofens aus dem 15. Jahrhundert neu erbaut, so dass die Besucher im Sommer das Brotbacken sowie die Töpferkunst selbst erproben können. Mit Fechtern, Musikern und Theaterleuten lebt die Burg während den sommerlichen mittelalterlichen Festlichkeiten auf. Begleitkommentar wird auf Wunsch vom Betreiber veranlasst. Kontakt: Castrum, o.p.s., Hradská 818, 396 01 Humpolec, Tel. +420 723 735 062, +420 724 937 647, E-mail: [email protected], [email protected], www.hrad-orlik.cz Der jüdische Friedhof Dieser befindet sich hinter der Stadt Humpolec, auf dem Gelände des heutigen Waldparks unterhalb der Burg Orlík. Er wurde am Anfang des 18. Jahrhunderts angelegt und später zweimal terrassenförmig erweitert. Am Eingang befindet sich die sog. „bejtštube“, ein Zeremonienraum, wo der Verstorbene vor der Beerdigung rituell gereinigt wurde. Auf dem Friedhof befinden sich etwa tausend Grabsteine, von denen viele künstlerisch sehr wertvoll sind, überwiegend im Barock- oder Klassizismusstil. Der Friedhof diente auch Juden aus der weiten Umgebung, es liegen hier einige Verwandte des Komponisten Gustav Mahler und des Schriftstellers Franz Kafka begraben. Tipp: Sowohl die Ruine der Burg Orlík als auch der jüdische Friedhof sind Haltestellen auf dem Lehrpfad Březina, der auf einer zehn Kilometer langen Trasse Besonderheiten der umliegenden Naturlandschaft veranschaulicht (hundertjährige Bäume, Feldspatsteinbrüche, Überreste des Goldbergbaus). Brauerei Bernard Diese produziert spezielle, nicht pasteurisierte Markenbiere. Die D Besichtigung der Familienbrauerei erinnert an die Brautradition, B die um die Mitte des 16. Jahrhunderts in der Stadt begründet d wurde. Die Besichtigung einschließlich einer Videoprojektion und w Bierprobe dauert etwa 1 Stunde. B Kontakt: Rodinný pivovar Bernard, a.s., ul. 5. května 1, K 396 01 Humpolec, Tel. +420 565 532 511, Fax: +420 565 532 183, 3 E-mail: [email protected], www.bernard.cz E AUSFLUGSTIPP K Kaliště – Geburtshaus Gustav Mahlers Das ursprüngliche Rasthaus, in dem der weltberühmte Dirigent D und Komponist Gustav Mahler (1860 – 1911) geboren wurde, u wurde mit einem Beitrag von der Stiftung Musica noster amor w rrekonstruiert. Die Rekonstruktion wurde im Jahr 1999 vollendet, die Schirmherrschaft darüber übernahm die Sopranistin Gabriela d Beňačková. Die zeitgenössische Gaststätte wurde mit einem neu B erbauten Musiksaal ergänzt, wo Konzerte und internationale e Meistersänger- und Klavierkurse sowie Kurse der Interpretation M der gegenwärtigen Musik stattfinden. Zur Verfügung stehen d SSouvenirs, Broschüren mit Stammbaum, Ausstellung der ttschechischen Landeskunde im Leben von G. Mahler. Besuch nur mit Voranmeldung möglich. m Kontakt: 394 51 Kaliště u Humpolce 9, Tel. +420 565 546 528, K +420 777 868 239, E-mail: [email protected], + www.mahler-penzion.cz w 17 Chotěboř www.chotebor.cz Infozentrum – Stadtbibliothek Chotěboř Krále Jana 258 583 01 Chotěboř Tel./Fax: +420 569 626 634 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1265, wahrscheinlich stand hier die erste Siedlung jedoch bereits im 12. Jahrhundert, als hier entlang der Libitzer Weg führte. Als erster nachweisbarer Besitzer des Gutes wird Smil von Lichtemburg erwähnt, der Silberbergwerke besaß. König Johann von Luxemburg erteilte der Stadt im Jahr 1331 das Iglauer Stadt- und Bergrecht und erhob sie damit zur Königsstadt. Im Jahr 1454 befahl König Ladislav Pohrobek, die Stadt erneut zu befestigen, am Ende des 15. Jahrhunderts erwarb Chotěboř Mikuláš jr. Trčka von Lípa die Stadt und unterstellte sie seinem Gut, womit aus der Königsstadt eine Untertanenstadt wurde. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt von schwedischen Heeren beschädigt und unter katholische Herrschaft gestellt. Ab dem Jahr 1683 befand sich das Gut im Besitz des Grafen Kinský, welcher das Barockschloss erbauen ließ. Nach dem Jahr 1836 wurde die Familie Dobřenský von Dobřenice zum Besitzer der Stadt, und zwar bis zur Konfiskation im Jahr 1948. Das Stadtbild wurde im 19. Jahrhundert durch einige Brände vernichtet, dabei wurden die meisten Häuser auf dem Hauptplatz sowie die Kirche zerstört. Ein wichtiger Punkt in der Geschichte der Stadt war auch das Eintreffen des ersten Eisenbahnzuges am 1. Juni 1871. DENKMÄLER Das Schloss wurde in den Jahren 1701 – 1702 erbaut. Für den Bau wurden die Grundmauern und Mauerreste der ehemaligen Festung verwendet, deren Ursprung in die Regierungszeit von König Karl IV. datiert wird. Ein Bestandteil des Schlosses ist auch 18 die Schlosskapelle der Heiligen Dre Dreifaltigkeit mit üppigem Stu Stuckschmuck, Fresken un und Bildern mit biblischen Mo Motiven. Seit dem Jahr 1952 wu wurde das Schloss, das im Jahr 19 1992 in den Besitz der Familie Do Dobřenský zurückkehrte, zum Sit Sitz des Stadtmuseums in Ch Chotěboř. Die Sammlungen de des Museumsfonds wu wuchsen vor allem durch die Sammlertätigkeit und die Gaben der hiesigen Einwohn Einwohner und Museumsförderer. Historisch wertvolle Exponate befinden sich vor allem in der SSammlung der Militärgegenstände, der Sfragistik und Geologie. A Als ein Ganzes sind die Sammlung der bildenden Kunst und d die Büchersammlung, die einige sehr seltene Handschriften, E Erstdrucke und alte Drucke enthält von größter Bedeutung. D Die Kirche des hl. Jakobus des Älteren wurde ursprünglich romanisch aut Sie wurde durch mehrere romanisch, später gotisch erbaut erbaut. Brände beschädigt und im pseudogotischen Stil neu erbaut. Die Kirche hat zwei Schiffe und einen quadratischen Turm. Im Václav Fiala Park befindet sich eine pseudoromanische und pseudogotische Kapelle der Erhöhung des hl. Kreuzes, die im Jahr 1863 nach den Plänen von Fr. Schmoranz gebaut wurde. Die Kapelle der hl. Anna wurde an der Stelle einer kleinen Kapelle im Jahr 1902 erbaut. Die Mariensäule im kleinen Park unterhalb der Gasse Trčků z Lípy wurde auf Kosten der damaligen Besitzer des Gutes Chotěboř, der Familie Kinský, im Jahr 1700 erbaut. Die Mariensäule am Hauptplatz wurde im Jahr 1890 von der Stadt erbaut, als die Stadt von der Pest bedroht war. Am Eingang zum Schlosspark steht die Statue des Johannes von Nepomuk aus dem Jahr vo 1720. 17 Ein technisches Denkmal ist der dreistöckige vierkantige de Wasserturm. In das Wa Wasserreservoir wurde das Wa Wa Wasser aus dem Brunnen am Flu Fluss Doubrava gepumpt und da danach mit Gewichtsfluss du durch Rohre bis zum Bahnhof vo von Chotěboř abgeleitet, wo es für Dampflokomotiven ve verwendet wurde. SEHENSWÜRDIGKEITEN Stadtmuseum italienischen Das frühbarocke Schloss im italienis enisschen Stil wurde vom Grafen Vilém Leopold Kinský zu Beginn des 18. Jahrhunderts anstelle einer gotischen Festung erbaut. Die Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit mit ihrem üppigen Stuckschmuck blieb erhalten. Das Schloss wurde im 19. Jahrhundert und nach einem Brand im Jahr 1927 umgestaltet. Es ist von einem englischen Park im geschützten Tal des Flusses Doubravka mit einer Fläche von 15 ha umgeben. Das Schloss ist im Besitz der Familie Dobrzenský, die hier seit dem Jahr 1836 siedelt. Die Museensammlungen dokumentieren die geschichtliche Entwicklung der Stadt, die Sammlung der bildenden Kunst sowie die archäologische, geologische und ethnographische Sammlung sind reich vertreten. Wertvoll ist auch die Büchersammlung, die einige sehr seltene Handschriften, Erstdrucke und alte Drucke enthält. Im Laufe des Jahres finden thematische Ausstellungen statt. Kontakt: Riegrova 1, 583 01 Chotěboř, Tel. +420 569 623 293, E-mail: [email protected], www.muzeum-chotebor.org z zwei künstliche Höhlen Höhlen. Auf dem Felsenvorsprung Sokolohrady ( (Falkenburgen), wo früher die Burg Sokolov (Falkenau) stand, g gibt es eine Gedenktafel des Priesters und Dichters Fr. Boštík. D Der Waldsee Mikšova jáma (Mikeš Grube), das Felsental K Koryto (Flussbett), der Große Wasserfall oder der Drehende W Wasserstrudel sind weitere interessante Stellen in diesem T über die außerdem noch viele Sagen im Umlauf sind. Die Tal, m mittelanspruchsvolle Trasse, die parallel mit dem rot markierten W Wanderweg mit romantischen Stellen und Fundstellen von g geschützten Pflanzen und Tieren führt, ist 4,5 km lang und hat 11 Haltestellen. Die Trasse beginnt bei der Oberen Mühle bei Chotěboř und endet in der Gemeinde Bílek. AUSFLUGSTIPP Lehrpfad Durch das Doubravatal Im Naturschutzgebiet fließt der Fluss Doubrava durch ein bewaldetes Felsental und bildet malerische und wilde Winkel mit felsigem Flussbett und vielen Stromschnellen. Wir finden hier Felstürme, einen Wasserfall, einen Riesentopf sowie ein steinernes Meer. Eine wunderschöne Aussicht über das Tal bietet sich vom Felsturm Teufelstisch an, unweit davon gibt es 19 Jaroměřice nad Rokytnou www.jaromericenr.cz Infokulturzentrum Komenského 1029 675 51 Jaroměřice nad Rokytnou Tel.: +420 568 440 132 E-mail: [email protected] www.meks-jaromerice.cz GESCHICHTE Entwurf des Architekten Jakub Prandtauer abgeschlossen. In der Stadt herrschte im 18. Jahrhundert ein ungewöhnlich reges kulturelles Leben. Jan Adam von Questenberg brachte am Schloss eine berühmte Schlosskapelle zusammen, die zu den berühmtesten der damaligen Zeit gehörte. 1730 erklang hier zum ersten Mal die tschechisch gesungene Oper „Über den Ursprung von Jaroměřice na Moravě“, die vom Schlosskapellmeister und Komponisten František Václav Míča, einem Landsmann aus Třebíč, komponiert wurde. Als zweihundert Jahre später der Lehrer Václav Jebavý nach Jaroměřice in die hiesige Stadtschule kam, war Jaroměřice nur eine kleine ruhige Stadt ohne eine jegliche Spur der damaligen Vielfalt des Kulturlebens. Und doch fand hier dieser Dichter unter dem Namen Otokar Březina – eine einmalige Inspiration für seine Gedichte und philosophischen Essays. DENKMÄLER Der Legende nach wurde die Ortschaft bereits 1131 von Jaromír, einem Fürst aus dem Přemyslidengeschlecht, gegründet. Die Schriftquellen belegen die Entstehung einer Festung mit einer größeren Ansiedlung erst am Anfang des 14. Jahrhunderts. Im 16. Jahrhundert wurde die Festung zu einem Renaissanceschloss umgebaut, das eine ähnliche Disposition wie das heutige Gebäude hatte, und zwar drei Flügel. Nach 1623 wurde das Gut konfisziert und dem deutschen Krieger Gerhard von Questenberg verkauft. Während dreier Generationen kam es dann zu einer einmaligen wirtschaftlichen, bauwerklichen und kulturellen Entfaltung. Umfangreiche Baumaßnahmen wurden im Schloss am Ende des 17. Jahrhunderts unter Johann Anton Questenberg getroffen, der die Stadt zugleich um das Servitenkloster mit Loreto und das Spital der hl. Katharina bereicherte. Die Bauentfaltung am Schloss wurde Anfang des 18. Jahrhunderts unter Adam Questenberg, nach einem 20 D geräumige Barockschloss hat zwei Stockwerke und einen Das H H-Grundriss. Sein Rückgrat ist der dem Marktplatz zugewendete H Haupttrakt, die Seitenflügel grenzen den Ehrenhof im Norden ab und sind mit dem Parkparterre im Süden verbunden. a Der rot-weiße Verputz erhöht die Plastizität der Fassade. D In dieser Gestaltung ist das Schloss eine der bedeutendsten SSehenswürdigkeiten der barocken Architektur in Europa. Der anliegende Schlosspark ist durch das Flüsschen Rokytná D in zwei Teile geteilt. Sein näherer Teil ist als Parterre im nä französischen Stil konzipiert, fra der zweite Teil klingt in eine de freiere Landschaftsauffassung fre aus. Der ganze Park ist streng au symmetrisch komponiert, was sym durch Steinbänke und Statuen du aus den 30er Jahren des 18. au Jahrhunderts, die Gestalten Jah aus der antiken Mythologie au darstellen, hervorgehoben da wird. wi Die Schlosskirche der hl. des Schlosses angeschlossen Margarete, die dem Hauptflügel d M ist, wurde von K. F. Toepper, Jean Baptiste und dem Maler is SSeglioni verziert. Das Otokar Březina Museum ist in dem Haus untergebracht, D in dem der Dichter die letzten Jahre seines Lebens verbrachte. Jah Auf dem hiesigen Friedhof ist Au er auch begraben. Auf dem Grab ist das hervorragende Gr Werk seines Freundes, des We Bildhauers Antonín Bílek – die Bil Bronzestatuengruppe „Der Bro Schöpfer und sein Bruder Sch Schmerz“ - als Grabstein Sch gesetzt. Diese veranschaulicht ge sowohl das menschliche sow als auch das künstlerische Schicksal des Dichters. Auf dem Marktplatz steht die Statuengruppe der Heiligen Dreifaltigkeit und auf der Brücke über dem Fluss Rokytná befindet sich ein Komplex von Barockstatuen – hl. Maria Magdalena, hl. Johannes von Nepomuk, hl. Jan Sarkander. SEHENSWÜRDIGKEITEN Das Schloss František F tiš k Václav Vá l Míča Míč verknüpft k ü ft ist. i t Alljäh Alljährlich li h finden d in i den d historischen Schlossräumen zahlreiche Konzerte und Kulturveranstaltungen K statt, an die musikalische Tradition knüpft k das Internationale Peter Dvorský Musikfestival an. Kontakt: K Náměstí Míru 1, 675 51 Jaroměřice nad Rokytnou, Tel. T +420 568 440 237, +420 724 730 852, E-mail: E [email protected], www.zamek-jaromerice.cz. Das D Otokar Březina Museum Das D Museum ist das älteste literarische Museum in Mähren. Die Wohnung des Dichters ist in der originalen Gestalt erhalten W geblieben, die Studienbibliothek umfasst das ganze Werk g Březinas. Im Archiv sind Handschriften, Zeugenaussagen B und persönliche Bekenntnisse über Otokar Březina, über u Persönlichkeiten, die er mit seinem Werk beeinflusste, und über P seine Freunde gesammelt. Schülergruppen können aus fast s dreißig Audioprogrammen wählen, die die Thematik weiterer d Persönlichkeiten behandeln – Jakub Deml, František Bílek, Jan P Zahradníček, Jiří Kuběna u.a. Bestandteil des Museums ist auch Z eine Minigalerie mit Bildern und Grafiken von František Bílek. e Kontakt: Březinova 46, 675 51 Jaroměřice nad Rokytnou, K Tel. T +420 603 760 768, E-mail: [email protected], [email protected], www.otokarbrezina.cz n Das ursprünglich im Renaissancestil erbaute Schloss entstand an der Stelle einer gotischen Wasserfestung und wurde später in einen weitgehenden Barockschlosskomplex mit der Pfarrkirche der hl. Margarete umgebaut. Es ist von einem regelmäßigen Garten im französischen Stil umgeben, der in einen naturwissenschaftlichen Park übergeht. Im Schloss finden wir historische Innenräume mit wertvoller Ausstattung und Sammlungen. In den Innenräumen des Schlosses dominieren insbesondere die Repräsentationsräume: der Ahnensaal mit allegorischem Gemälde am Gewölbe von F. M. Francius, Tanzsaal mit einem Gemälde von Jean Baptista und dem erhaltenen Sitzmöbelset, ein kleiner chinesische Saal mit Intarsien. Die Stuckverzierung stammt von G. Alfieri und J. Canoni. Im Erdgeschoss des Schlosses wurde ein römisches Bad und eine Salla Terrena errichtet. Die historische Exposition veranschaulicht die musikalische Tradition, die mit dem Grafen Johann Adam von Questenberg sowie dem Schlosskapellmeister 21 Jemnice www.mesto-jemnice.cz www.tic.jemnice.cz Touristisches Infozentrum Husova 2 675 31 Jemnice Tel.: +420 721 508 737 E-mail: [email protected] historischen Kern herum sind die Doppelschanzen mit vier Bastionen und zwei Barbakanen erhalten. Die Bedeutung und die schöne Bauart der mittelalterlichen Stadt belegen die bis heute erhaltenen Kirchenbauten. Am ältesten ist die St. Jakobskirche in der Vorstadt Podolí, ursprünglich eine romanische Rotunde, von der der runde Turm (der älteste erhaltene Turm in Mähren überhaupt) erhalten blieb. Die Kirche ist hochgotisch, das Schiff wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts umgebaut. Die ursprünglich gotische Kirche des hl. Stanislaus am Stadtplatz GESCHICHTE w wurde im 16. Jahrhundert mit m einem e Renaissancegewölbe vversehen, die innere Einrichtung ist im Barockstil. Unter dem C Chor befinden sich bedeutende Renaissancegrabsteine der H Herren Meziříčský von Lomnice. D Die Innenräume der gotischen St. Veit-Klosterkirche stammen Jemnice ist eine der ältesten Städte in Mähren Mähren. Die ursprüngliche Ortschaft entstand an der Stelle einer Grenzburg aus der Wende des 11./12. Jahrhundert. Die Stadt wurde am Anfang des 13. Jahrhunderts als Königseigentum an der Kreuzung der Handelswege bei einer Furt durch den Fluss Želetavka auf den Gold- und Silberlagerstätten gegründet. Das belegt der Name der Stadt - Jemnice war der Sitz von „jamníci“, die das Erz aus den Gruben förderten. Die erste schriftliche Erwähnung von Jemnice finden wir in der Kuřimer Chronik aus dem Jahr 1226. Ihre höchste Blüte erlebte die Stadt im Mittelalter. In den Jahren der Regierung der luxemburgischen Dynastie wurden der Stadt umfangreiche Privilegien erteilt. Die Blütezeiten wechselten sich mit Verfallzeiten ab. Zweimal wurde die Stadt zur Gänze geplündert – im Jahr 1468 während des Feldzuges Mathias Corvinus und im Laufe des Dreißigjährigen Krieges. Auch die Besitzer des Herrschaftsgutes von Jemnice wechselten sich ab. Ab dem Jahr 1842 bis zum Jahr 1945 gehörte Jemnice dem Pallavicini Geschlecht. Der Grundriss des historischen Stadtteils ist von erhaltenen mittelalterlichen Mauern und einigen Toren abgegrenzt. Die jetzige Gestalt der Stadt entstand nach einem Brand im Jahr 1832 und wurde im Klassizismusstill erbaut. Zu den berühmtesten Persönlichkeiten, die in Jemnice geboren wurden oder tätig waren, gehören der österreichische Dichter Franz Grillparzer, die Malerfamilie Charlemont oder der Maler Roman Havelka. DENKMÄLER Die Stadt wurde zur Denkmalzone erklärt. Um den ganzen 22 aus der Barockrestaurierung im 18. Jahrhundert, als sie im Presbyterium um die Freskoaltarausschmückung von J. Winterhalter bereichert wurde. Beim Franziskanerkloster steht die mit der Tätigkeit des Priesters Johann Kapistran verbundene „Sankt-Veitslinde“, die fast 800 Jahre alt ist. Das Schloss entstand durch den Umbau einer spätromanischen Burg im Jahr 1661, seine endgültige Gestalt erhielt es 100 Jahre später. Das Schloss ist von einem weitläufigen Park im naturwissenschaftlichen Stil (21 ha) umgeben. Als technisches Denkmal steht die mittelalterliche Wasserleitung unter Schutz, die von der St. Veit-Kirche in die Stadt führt. Nördlich der Stadt, auf der Anhöhe bei der Straße nach Chotěbudice, befindet sich die Adelsgruft des Geschlechts Pallavicini, die in den Jahren 1902-04 im neoklassizistischen Stil erbaut wurde. SEHENSWÜRDIGKEITEN Regionales Museum Vysočina - Třebíč, Niederlassung Jemnice Die Expositionen sind in einem bürgerlichen Barockhaus, das im Empirestil umgebaut wurde, untergebracht. In seinem hinteren Teil blieben Wirtschaftsgebäude aus der Wende des 19./20. Jahrhunderts erhalten. Die Museensammlungen dokumentieren die Geschichte der Stadt und des Abbaus n nutzbarer Bodenschätze im Südwestmähren. K Kontakt: Náměstí Svobody 75, 675 31 Jemnice, T Tel. +420 604 419 160, www.zamek-trebic.cz, w www.tic.jemnice.cz. D Die Stadtmauern BESONDERHEIT m den ganzen historischen Um Ke Kern herum sind die Do Doppelschanzen mit vie vier Bastionen und zwei Ba Barbakanen erhalten ge geblieben. In einer davon ist ein kleine Statue der sog. eine fei feinen Frau eingemauert – ein Pa Palladium der Stadt. Ba Barchanfest Die Geschichte eines der Di ältesten ält historischen Feste Fe in Mitteleuropa, das alljährlich, immer am da ersten Sonntag nach dem ers St. Veitsfest, stattfindet, reicht bis in die Zeit der rei Regierung des Geschlechts Re der Luxemburger zurück. de Der Sage nach musste De der König Johann von de Luxemburg im Jahr 1312 Lu gegen Raubritter militärisch ein eingreifen. Seine Gemahlin Elisabeth Přemyslovna blieb in Jemnice unter dem Schutz der hiesigen Bürger. Die Stadt selbst war von den mächtigen Stadtmauern geschützt. Der König informierte seine Gemahlin über den Siegeszug auf eine damals gewöhnliche Art: mittels 4 Boten. Die Königin Elisabeth beschenkte die Boten mit Barchent, einem Halstuch, Strumpfhosen und einem Kranz. www.barchan.jemnice.cz D h Vi t l und dd Das jüdi jüdische Viertel der jüdi jüdische Friedhof In Jemnice befand sich eine der ältesten jüdischen Gemeinden in Böhmen. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1336. Erhalten blieben der wesentliche Teil der Häuser und das Tor. Die ältesten Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof stammen aus dem 17. Jahrhundert. AUSFLUGSTIPP Na Jemničkách Zwei Kilometer südlich von der Stadt entfernt befindet sich eine Lokalität mit erhaltenen Überresten von mittelalterlichen Schächten aus der Zeit des Gold- und Silberbergbaus. 23 Jihlava www.jihlava.cz, http://tic.jihlava.cz Touristisches Infozentrum Masarykovo náměstí 2 586 01 Jihlava Tel.: +420 567 167 158-9 E-mail: [email protected] Touristisches Infozentrum – Frauentor Věžní 4785/1 586 01 Jihlava Tel.: +420 567 167 155-6 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Jihlava (Iglau), die älteste Bergstadt in den böhmischen Ländern, entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts während einer durch Silberfunde beschleunigten Kolonisierung. Der aus dem Bergbau fließende Reichtum kam besonders in der Großzügigkeit der Stadtgründung zum Vorschein. Der regelmäßige Grundriss mit orthogonalem Straßenraster und großem Stadtplatz in der Mitte stammt aus dem Jahr 1270, fast zur gleichen Zeit wurden drei Kirchen gebaut - die Pfarrkirche des hl. Jakob und die Klosterkomplexe der Minoriten und Dominikanern. Die vom König erteilten Privilegien garantierten der Stadt wirtschaftliches Wachstum und Jihlava wurde bald zu einer der mächtigsten Städte des Königreiches. Die Stadt war von mächtigen Festungsmauern geschützt, der Marktplatz war durch steinerne Häuser mit Laubengängen eingefasst, in der Stadt wurden Münzen geprägt. Jihlava nahm auch auf dem Rechtsgebiet einen bedeutenden Platz ein – erstmals in Mitteleuropa wurde hier neben dem Stadtrecht auch das Bergrecht kodifiziert, das zum Vorbild für zahlreiche weitere Bergstädte wurde. Die Bedeutung des Silberbergbaus ist am Ende des 14. Jahrhunderts gesunken, als die reichsten Silberadern ausgebeutet wurden. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt war jedoch damals bereits durch Handel und Handwerksproduktion gesichert – insbesondere die Tuchmacherei wurde für drei Jahrhunderte zum entscheidenden Wirtschaftszweig. Ein großer Stadtbrand im Jahr 1523 hat die mittelalterliche Epoche des Stadtaufbaus beendet. Die Stadt wurde im Renaissancestil wiederaufgebaut. Nach der Beseitigung der durch die schwedische Belagerung am Ende des Dreißigjährigen Krieges verursachten Schäden wurde die Stadt im Barockstil erneut aufgebaut und erreichte ein neues materielles und kulturelles Wachstum. Kaiserin Maria Theresia lud niederländische Tuchmacher in die Stadt ein, deren Erfahrungen eine Vervollkommnung der Tuchproduktion zur Folge hatten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Jihlava der zweitgrößte Tuchproduzent in der Monarchie. Die Stadt brach allmählich den engen Kreis der Stadtmauern durch, das Rathaus wurde umgebaut, am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Stadttore mit ihren schmalen Einfahrten abgerissen und die Fassaden der Häuser im klassizistischen Stil umgestaltet. Das gesamte städtische 24 Denkmalschutzgebiet – eine einzigartige Kombination der gotischen, Renaissance- und Barockarchitektur – erfreut jeden Bewunderer der Kunstdenkmäler und der Vorgeschichte. DENKMÄLER Das historische Stadtzentrum ist heute ein städtisches Denkmalschutzgebiet. Der abhängige viereckige Marktplatz gehört mit seiner Fläche (36 350 m2) zu den größten historischen Marktplätzen des Landes. Er ist durch wertvolle Bürgerhäuser auf gotischen Grundlagen umrandet. Nach einem Brand im Jahr 1527 wurden die Häuser im Renaissancestil umgebaut, im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts wurden sie im Barockstil umgestaltet, das äußere Aussehen der Häuser wurde auch um schlichte Stirnseiten im Klassizismusstil des 19. Jahrhunderts ergänzt. Der historische Charakter des Marktplatzes wurde in der Vergangenheit grob durch den Bau eines Warenhauses (vollendet im Jahr 1983) zerstört. Auf dem Marktplatz befindet sich eine barocke Pestsäule aus dem Jahr 1690. Das wertvolle Original der Statue der Jungfrau Maria der Unbefleckten Empfängnis aus dem obersten Teil der Pestsäule ist im Gebäude des Rasthauses untergebracht. Zwei Steinbrunnen sind mit Sandsteinstatuen der antiken Wassergötter Neptun und Amphirite geschmückt, rund um die Brunnen ist ein Streifen des ursprünglichen Pflasters aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Unter dem historischen Stadtkern befindet sich ein Labyrinth von unterirdischen Gängen, das insgesamt 23 km lang ist. Ein Teil der Gänge ist zugänglich. Das im Barockstil umgestaltete Rathaus entstand durch die Verbindung von drei frühgotischen Häusern. Vor dem Rathaus wurden am 5. 7. 1436 die sog. Basler Kompaktaten feierlich verkündet, mit denen die Hussitenkriege in unseren Ländern beendet wurden. Die Pfarrkirche des hl. Jakobus des Älteren wurde im Jahr 1256 eingeweiht. Das im Barockstil hergerichtete Innere verbürgt gotische Plastiken und ein vergoldetes Renaissancetaufbecken. Der Umgang auf dem Nordturm ist in den Sommermonaten zugänglich. Die Minoritenkirche der Maria Himmelfahrt gehört zu den ältesten Steingebäuden in der Stadt. Das Kircheninnere ist in der ursprünglichen Gestalt mit mächtigen spätromanischen Säulen, Fragmenten der gotischen Bemalung und Statuen der Heiligen erhalten geblieben. Die Dominikanerkirche der Erhöhung des hl. Kreuzes wurde im Stil der französischen Gotik erbaut und unter dem Einfluss der Parler-Gotik vollendet. Zusammen mit dem Kloster wurde sie 1871 für militärische Zwecke beschlagnahmt, heute wird sie von der Tschechoslowakischen Hussitenkirche genutzt. Ein Teil des Klosters wurde zum Gustav Mahler Hotel rekonstruiert. Im Innenraum der ehemaligen Jesuitenkirche des hl. Ignatius von Loyola ist eine außergewöhnlich wertvolle Plastik aufbewahrt – das sog. Přemyslidenkreuz – eine Statue des Gekreuzigten vom Anfang des 14. Jahrhunderts. Die Kirche wurde in den Jahren 1683 – 1689 vom italienischen Baumeister Jacopo Braschou erbaut. Die gute Akustik und hochwertige Orgel schaffen gute Bedingungen für die Veranstaltung von beliebten Kirchenmusikkonzerten. Die Kirche des hl. Johannes des Täufers gehört zu den ältesten erhaltenen Steinbauten im Böhmisch-Mährischen Hügelland. Ende des 12. Jahrhunderts war sie Zentrum eines Marktdorfes, dass nach der Gründung der Stadt am Gegenufer allmählich seine Bedeutung verlor. Das heutige Aussehen der Kirche ist Ergebnis einer Barockumgestaltung aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Am Westeingang hängt das Bild eines schlafenden Bergarbeiters, das den verlorenen Ruf des Iglauer Silberbergbaus veranschaulicht. Zum Namenstag des Kirchherrn finden hier Messen der böhmisch-deutschen Versöhnung statt. Die evangelische Kirche des hl. Paul wurde in den Jahren 1875 – 1878 im neugotischen Still erbaut. Den Namen erhielt sie zu Ehren des protestantischen Predigers Paul Sperat, der in Jihlava Anfang der 20er Jahre des 16. Jahrhunderts tätig war. Unter seinem Einfluss neigten die meisten Einwohner dem Protestantismus zu. Die Stadtmauern wurden ab der Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut. Die drei Kilometer lange Befestigung bestand aus zwei Stadtmauerringen mit Türmen, Bastionen, einem Graben und fünf Stadttoren. Erhalten blieb das Frauentor. Der heutige Stadtmauerring wurde nach der Barockgestaltung aus dem 17. Jahrhundert rekonstruiert, der Zwinger ist parkförmig umgestaltet. Der D jüdische Friedhof ist das einzige Andenken an die Existenz der jüdischen Gemeinde. Er wurde 1869 gegründet und es d befi b nden sich hier mehr als 1000 Grabsteine der Mitglieder der hiesigen jüdischen Kommune – u.a. des Rabbi J. J. Ungar, der h Eltern von Gustav Mahler und von Louis Fürnberger u.v.a. Das E Denkmal für die Holocaustopfer wurde auf dem Friedhof am D 8. 8 5. 1995 enthüllt. Das D Denkmal der königlichen Vereidigung befindet sich unter der d Prager Brücke, an der Stelle, wo König Ferdinand I. am 30. 3 Januar 1527 den Boden des böhmischen Königtums betrat. Er E wurde hier von böhmischen Herren und Rittern feierlich empfangen e und legte den Eid ab, Freiheiten und Privilegien des d Landes und aller Stände zu erhalten. Auf A dem Gebiet der Stadt befinden sich insgesamt vier Grenzsteine G in der Form eines Pyramidenstumpfes. Sie wurden 1750 1 auf Grund einer Entscheidung von Kaiserin Maria Theresia aufgestellt, als Beilegung eines früheren Streites über den Verlauf der böhmisch-mährischen Landesgrenze nördlich des Flusses Jihlava. Deshalb tragen sie auch die Wappen der beiden Länder. SEHENSWÜRDIGKEITEN Regionales Museum Vysočina - Jihlava Die Expositionen des im Jahr 1892 gegründeten Museums sind in zwei architektonisch wertvollen Renaissancehäusern auf dem Iglauer Hauptplatz untergebracht. Die ständigen Expositionen sind auf den Silberbergbau und das Münzwesen E iin Jihlava ausgerichtet, sowie der Geologie, Mineralogie und Natur des Böhmisch-Mährischen Berglandes gewidmet. u Vorgestellt werden hier Naturschutzgebiete der Region V JJihlava, der Zunftraum und der Judentempel. Die interaktive Exposition mit der Bezeichnung „Iglau in den Veränderungen E der Jahrhunderte“ befasst sich mit der Geschichte von Jihlava d iim Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Sitz des Museums: Masarykovo náměstí 55, 586 01 Jihlava, S Tel. +420 567 309 728, Fax: +420 567 300 828. T Expositionsgebäude: Masarykovo náměstí 57/58, E 586 01 Jihlava, Tel. +420 567 573 880, 5 E-mail: [email protected], http://muzeum.ji.cz E G Gustav Mahlers Haus Im Haus, wo die Familie von Gustav Mahler in den Jahren 1860 – 1889 lebte, befinden sich Ausstellungsräumlichkeit en, ein Mehrzwecksaal und das Café Mahler. Die ständige Exposition besteht aus Werken der akademischen Bildhauerin Thea Weltner, Mahlers Nichte, und aus der Exposition „Der 25 vvon 40 m (556 m ü.d.M.) und bietet in den Sommermonaten e eine Aussicht in die weite Umgebung. K Kontakt: Masarykovo nám. 2, 586 01 Jihlava, T Touristisches Infozentrum, Tel. +420 567 167 158-9, E E-mail: [email protected], http://tic.jihlava.cz junge Gustav Mahler und Iglau“ Iglau“. au“ Diese veranschaulicht die Kindheit und die Entwicklungsjahre von Gustav Mahler und dokumentiert den Einfluss der Umgebung auf die musikalische Reifung des Künstlers vor dem Hintergrund des historischen Bildes der damaligen Stadt Iglau. Kontakt: Znojemská 4, 586 01 Jihlava, Tel. +420 567 306 232, E-mail: [email protected], www.dum-gustava-mahlera.cz Regionale Galerie Vysočina Die Galerie hat in zwei historischen Gebäuden his Stadtzentrum, deren im Innenräume auch aus Inn architektonischer Sicht arc beachtenswert sind ihren Sitz. be Die Gotik ist hier durch Portale in der Fassade vertreten, das Maßhaus im Erdgeschoss Ma ist auf toskanische Säulen gewölbt, Stolz der Häuser ge sind hohe Stockhallen mit sin einem Renaissanceschmuck. ein In den Galeriesammlungen befinden sich Kunstwerke aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Im Laufe des Jahres werden in den beiden Expositionsgebäuden Ausstellungen veranstaltet. Kontakt: Komenského 10, 586 01 Jihlava, Tel. +420 567 301 680, Masarykovo náměstí 24, Tel. +420 567 309 722, E-mail: [email protected], www.ogv.cz Aussichtsturm der Jakobskirche Der Bau des 63 m hohen De Nordturms wurde Anfang des No 14. Jahrhunderts vollendet. Er 14 diente der Stadt als Wachtturm, die hatte ein pyramidenartiges ha Dach und an der Stirnseite ein Da gurales Gemälde. Ab 1561 fig enthalten die historischen en Quellen Angaben über die Qu Tätigkeit des Turmmannes Tät und seiner zwei Gehilfen un diese trompeteten Stunden, – d empfingen mit Fanfaren em geehrte Gäste und bewahrten ge die Stadt vor Feuer und wohnte bis zum Jahr 1924 mit Feinden. Der letzte Turmmann wo seiner Familie hier. Der Turmumgang befindet sich in einer Höhe 26 K Kapelle der Schmerzhaften Jungfrau Maria in der Jakobskirche Der De Bau der Kapelle war die letzte Änderung des Grundrisses Gr der Kirche, die in den 40er Jahren des 13. Jahrhunderts Jah erbaut wurde. Im Jahr 1702 wurde sie auf Kosten Ko des Stadtphysikers und des de großen Iglauer Förderers Jakub Jak Jindřich Kielmann von Kielmannseck Kie gebaut. In dem achtkantigen ach Barockdenkmal mit mi Waldbildern und reichem Stuckschmuck Stu ist eine wertvolle gotische Pietät aus dem Jahr 1370 untergebracht. Zugänglich ist sie in den Sommermonaten am Samstag und Sonntag, die Eintrittskarte gilt auch für den Aussichtsturm. Mehr Informationen: Masarykovo nám. 2, 586 01 Jihlava, Touristisches Infozentrum, Tel. +420 567 167 158-9, E-mail: [email protected], http://tic.jihlava.cz Das Aussichts- und Frauentor Das Da Tor ist das letzte erhaltene Tor von ursprünglich To fünf Stadttoren der fün mittelalterlichen Befestigung mi und un ist zugleich ein typisches Stadtsymbol. Die Torkrone ist Sta ganzjährig zugänglich und ga bietet aus der Zinne in einer bie Höhe von 24 m eine Aussicht Hö auf au die ganze Stadt. In den Zwischengeschossen sind Zw Expositionen untergebracht, Ex die der Geschichte des Iglauer Silberbergbaus gewidmet Sil sind. Die Informationstafeln sin informieren die Besucher inf über die historische Entwicklung der Burgbefestigung und der Rathausuhr. Das Fernglas im Turm steht für regelmäßige astronomische Beobachtungen zur Verfügung. Kontakt: Věžní 1, 586 01 Jihlava, Touristisches Infozentrum Frauentor, Tel. +420 567 167 155-6, E-mail: [email protected], http://tic.jihlava.cz Unterirdische Gänge von Jihlava Die unterirdischen Gänge von Jihlava sind das zweitgrößte erhaltene unterirdische Labyrinth unter einer historischen Bebauung auf dem Gebiet Tschechiens. Die Gänge sind durch gegenseitige Verbindung der Keller entstanden, die ab dem Ende des 14. Jahrhunderts in den Felsen eingehauen wurden, oft in drei Ebenen untereinander, und zum Lagern von Bier und Handwerkerzeugnissen dienten. Ein Teil der Gänge ist ab April bis September vom Hofplatz der Stadtbibliothek (Hluboká Str. 1) zugänglich, die Besichtigung dauert ca. 30 Minuten. An der tiefsten Stelle führt die Trasse 13 m unter der Oberfläche, ein Die D Exkursion in der Brauerei mit einer Verkostung kann man mit m einem Mittagessen in dem anliegenden Brauereirestaurant verbinden v und Bierspezialitäten probieren. Pivovar P Jihlava a.s., Vrchlického 2, 586 01 Jihlava, Tel. T +420 567 164 111, E-mail: [email protected], www.pivovar-jihlava.cz/ w Unikat ist der „leuchtende Gang“. In der Saison werden die Besichtigungen gelegentlich mit Vorführungen der Fechtkunst, mittelalterlicher Martergeräte usw. ergänzt. Kontakt: Hluboká 109/1, 586 01 Jihlava, Tel. +420 567 167 887, E-mail: [email protected], www.agricola.cz, http://tic.jihlava.cz/vismo/o_utvar.asp?id_ org=100399&id_u=43252&p1=1015. Kontakt auf den Betreiber: Smrčenská 5, 586 01 Jihlava, Bürgerverein Georgii Agricola, Tel. +420 605 982 142, E-mail: [email protected], www.agricola.cz. ZOO TIPP: T Touristen T können ausgewählte touristische Ziele mit einer Gruppeneintrittskarte G – der sog. Igels Preisermäßigungskarte besuchen. b Diese Karte schließt den Eintritt in das Frauentor, den Aussichtsturm A der Jakobskirche, die Besichtigung des Iglauer Rathauses, R des Gustav Mahlers Hauses sowie den Besuch des ZOO Z Jihlava ein. Die Karte kann man in Iglauer touristischen Infozentren I kaufen und sie gilt bis zum Ende des Jahres, in dem d sie gekauft wurde. Die Karte gilt jeweils für einen Eintritt in jede der genannten Anlagen. BESONDERHEIT De Iglauer Der Bergmannsumzug Be erinnert an die Hochblüte eri des Silberabbaus de der ehemaligen de Königstadt. Die mehr Kö hundertjährige als Umzugstradition wurde im Um Jahr 1890 vom Wächter des Jah Stadtmuseums Johannes Sta Haupt gegründet und Ha die Umzüge wurden bis zum zweiten Weltkrieg zu veranstaltet. Nach dem ve Krieg wurden sie mit Kr Feiern des Bergmannstages verbu verbunden und im Jahr 1967 erloschen sie ganz. Erneuert wurden sie erst im Jahr 1999 und seitdem finden sie jeweils in jedem ungeraden Jahr statt. Bei dem Umzug gehen 160 Kinder in historischen Kostümen, die alle Bergberufe darstellen, durch die Stadt. AUSFLUGSTIPP Der zoologische Garten liegt im Tal des Flusses Jihlávka im Waldpark Březinovy sady, 10 Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum. Den Besuchern sind drei Pavillons zugänglich: das Exotarium mit Affen- und Kriechtierexpositionen, der Raubtierpavillon und der Amazonaspavillon. Besonders attraktiv für Besucher ist das Afrikanische Dorf Matongo mit einheimischen Hütten und einer Lagune mit Flamingos, ungewöhnlich gestaltet ist die Kinderecke mit einer zwölf Meter hohen Rutschbahn, die die kleinen Besucher ebenso anlockt wie die Möglichkeit einer Fahrt mit einem kleinen Zug. Kontakt: Březinovy sady 10, 586 01 Jihlava, Tel. +420 567 573 730, E-mail: [email protected], www.zoojihlava.cz Brauerei Jihlava Die Brauerei ist Produzent des Biers „Iglauer Igel“. Die Tradition der Bierproduktion in Jihlava reicht bis in das Jahr 1379 zurück. Der Bergmannslehrpfad ist am Rande der Stadt in der Lokalität D Jihlava Jih – Lesnov situiert und ist 10 km lang. Dreizehn Haltestellen Ha informieren die Touristen To über die Überreste des Silberbergbaus Sil (Schacht des hl. Georg, Ge Berggraben. Überreste des de Schachtbergbaus) sowie über üb die Geschichte des Aussichtsturms Au auf dem Berg Rudný Ru und Besonderheiten der de umliegenden Natur (www. jihlava.cz/kralovskemesto/ jih pdf/hornicka-stezka-s.pdf). pd Kontakt: Ko Touristisches Infozentrum, Masarykovo náměstí 2, 586 01 Jihlava, Tel. +420 567 167 158, E-mail: [email protected], http://tic.jihlava.cz 27 Kamenice nad Lipou www.kamenicenl.cz Infozentrum - Schloss Kamenice nad Lipou náměstí Čsl. armády 1 394 70 Kamenice nad Lipou Tel.: +420 565 432 343 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1267. Kamenice nad Lipou entstand am Anfang des 13. Jahrhunderts als eine Ortschaft bei einer Burg. Nach dem Chronisten Hájek von Libočany wurde sie Kamenice am Lindchen genannt, später trug sie den Namen Česká und nach dem Wiederaufbau der Burgmauern im Jahr 1702 bekam sie das Prädikat „an der Linde“, nach der im Schlosspark im Jahr 1248 angepflanzten Linde. Die Burg und das Gut wechselten mehrmals die Besitzer, die überwiegend Adelsfamilien waren. Die ersten bekannten Burginhaber waren Mitglieder der Familie Benešovic. Ein bedeutender Besitzer war Graf Rey, der die Schule aufbaute und die Eisenwerke gründete. Bis zum Jahr 1945 war das Gut im Besitz der Familie des Wiener Bankers Geymüller, die sowohl für das Schloss als auch die Stadt sehr gut sorgte. In der Stadt entwickelten sich einige Handwerke – Tuchmacherei, Strumpfmacherei und Schuhmacherei. In den 20er und 30er Jahren des 18. Jahrhunderts wurde auf Melíšek Silbererz, Ende des Jahrhunderts in Vodná Eisenerz gewonnen. Im Jahr 1875 wurde von Antonín Rückl ein Glaswerk in Včelnička gebaut. Die Schmalspurbahn, die heute eher eine Kuriosität ist, obwohl sie zur Gänze dem Verkehr dient, wurde im Jahr 1906 eröffnet und verbindet Kamenice mit Jindřichův Hradec. DENKMÄLER Das Schloss entstand an der Stelle einer gotischen Burg aus dem 13. Jahrhundert durch einen Umbau unter Jan Malovec in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Innenhof sowie der Palast sind in ihrem originalen Ausmaß erhalten geblieben. An die Burgmauern wurden geräumige Räume angeschlossen und es wurden zweigeschossige Arkaden erbaut. Eines der Geschosse wurde später unter der Herrschaft der Familie Geymüller vermauert. In den Jahren 1839 – 1842 wurde in einem der Flügel des Schlosses eine Werkstatt zum Karden der Wolle errichtet. Seit dem Jahr 1946 bis 1998 diente das Schloss als Kindererholungsheim. Das Schloss wurde komplett rekonstruiert und heute ist darin ein Museum untergebracht. Die Allerheiligenkirche stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, sie wurde mehrmals durch Brand vernichtet und mehrmals umgebaut. Die Grabsteine der hiesigen Adelsbesitzer an den Außenwänden der Kirche stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert – früher wurden sie im Kirchenpflaster untergebracht. Der Turm wurde im Jahr 1707 erbaut, ist 49,75 m hoch und es befinden sich vier Glocken mit majestätischem Gleichklang in ihm. Die letzte Rekonstruktion des Turms wurde 28 im Jahr 1994 realisiert. Der Waldfriedhof Bradlo liegt etwa einen Kilometer südlich von der Stadt. Im südwestlichen Abhang befindet sich eine Höhle, die als „Lutherischer Arianer Ofen“ genannt wird, wo sich der Sage nach die Protestanten heimlich trafen. Auf dem Friedhof ist der bedeutende Wissenschaftler aus dem Bereich der tropischen Krankheiten Dr. Stanislav Provázek von Lanow, der den Typhuserreger entdeckt hatte, mit seiner Schwester, der Malerin Maria Galimberti-Provázková begraben. Auf dem Friedhof steht die Kapelle der hl. Maria Magdalena aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, die auf einem oktaedrischen Grund erbaut wurde. Der Weg zum Friedhof ist seit 1806 durch fünfzehn steinerne Denkmäler des Kreuzweges eingefasst. Dieser wurde im Jahr 1765 errichtet und in den Jahren 1992 – 1993 vom akademischen Bildhauer Krnínský rekonstruiert und mit Bildern von R. Brichcín beschmückt. Die denkwürdige Linde wurde im Jahr 1248 im Schlosspark gepflanzt. Die Baumkrone wurde im Jahr 1824 vom Blitz zerstört, es blieb lediglich ein Teil des Baumstamms mit den zwei untersten Zweigen mit einer Spannweite von 36 m erhalten. Der Stammumfang beträgt 6 m. Anlässlich des 750. Stadtjubiläums wurde im Jahr 1998 eine junge Linde – die Tochter - im Schlossgarten angepflanzt. Die „Freiheitslinde“ wurde im Jahr 1919 auf dem Freiheitsplatz gepflanzt, die Linden bei der Kirche stammen aus dem Jahr 1848. Auf dem Platz steht ein Brunnen im Empirestil, der vom Iglauer Steinbildhauer Ste Hraba zur Hälfte Hä des 19. Jahrhunderts ausgemeißelt au wurde, die von Maria Ma Theresia von Golče errichtete err Statue des hl. Wenzel We aus dem Jahr 1765, eine ein Gedenktafel zum 750. Jubiläum Jub der Stadtgründung, sowie das Fr. Sadílek-Denkmal, das da dem hiesigen Lehrer und Begründer der Pfadfindergruppe gewidmet wurde, der im Konzentrationslager Mauthausen umkam. An die jüdische Gemeinde erinnert der jüdische Friedhof aus dem de Jahr 1803. Er liegt ca. 1,5 km von der Stadt entfernt, in Richtung Ric des Dorfes Antonka, und un bietet eine wunderschöne Aussicht Au in die umliegende Landschaft. La In den Jahren 1991 – 1993 1 wurde der Friedhof mit finanzieller n Hilfe der Jüdischen Religionsgemeinde in Prag restauri restauriert, im Mai 1996 wurde hier eine Gedenktafel für die hiesigen Holocaustopfer angebracht. Auf dem Friedhof befinden sich zahlreiche Grabsteine im Empirestil aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der Stadt wurde der Komponist Vítězslav Novák geboren. ge Dem Künstler ist eine ein Museumsexposition gewidmet, ge eine seiner Büsten von vo Karel Otáhal ist am Schulgebäude Sch angebracht, die andere von Jan Kodet wurde wu im Jahr 1995 vor dem Schloss Sch enthüllt. Die Mutter des de Komponisten stammte aus au dem unweit gelegenen Jägerhaus Jäg „Johanka“, zu dem eine ein Lärchenallee führt, die im Jahr Jah 1835 angelegt wurde. Die Gedenktafel am Haus in der de Vackova-Straße erinnert an den patriotischen Priester, Dichter und Schriftsteller František Josef Vacek, Autor des Textes des verstaatlichten Liedes „U panského dvora“. des Objektes ausgestellt. Im Südflügel des Schlosses hat das Stadtmuseum, mit der Exposition „Museum mit allen Sinnen“, die der Stadtgeschichte gewidmet ist seinen Sitz. Kontakt: Kunstgewerbemuseum in Prag, Schloss Kamenice nad Lipou, Nám. Čsl. armády 1, 394 70 Kamenice nad Lipou, Tel. +420 565 432 667, E-mail: [email protected], www.upm.cz Stadtmuseum Kamenice nad Lipou, Náměstí Čsl. armády 1, 394 70 Kamenice nad Lipou, Tel. +420 565 434 168, E-mail: [email protected], www.kamenicenl.cz, www.muzeumvsemismysly.cz Schmalspurbahn SEHENSWÜRDIGKEITEN Das Schloss Das Da as im Spätklassizismusstil erbaute Schloss entstand erb durch Umbauten einer du gotischen Burg. Im 16. go Jahrhundert wurde die Burg Jah erweitert und es wurden erw zweigeschossige Arkaden zw erbaut, der Turm über dem Tor wurde im Jahr 1744 fertig gebaut. Der durchgreifende Umbau im Klassizismusstil wurde vor der Mitte des 19. Jahrhunderts realisiert. Seit 1946 bis 1998 diente das Schloss als Kindererholungsheim. Danach ging es unter die Verwaltung des Kunstgewerbemuseums Prag über und wurde komplett rekonstruiert. Bei der Rekonstruktion wurden auf dem Innenhof Überreste der Mauern der ursprünglichen Burg abgestochen und ein geräumiger Renaissancesaal im Ostflügel des Schlosses entdeckt. Im Schloss kann man die Exposition der Schmiedekunst angefangen beim mittelalterlichen Schmieden von Geldschränken, über Treibgitter bis zu den Arbeiten der zeitgenössischen Schöpfer sehen. Die komplizierten Schlossmechanismen können von den Besuchern ausprobiert werden. Aus den Museensammlungen sind weiter Kinderspielzeuge aus der Zeit seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sowie Dokumente über die Bauentwicklung Eine E technische Besonderheit ist die regionale Eisenbahn mit einer e Spurweite von 760 mm, die den regelmäßigen Verkehr auf der d Strecke Jindřichův Hradec – Obrataň sicherstellt. Die erste Fahrt F fand am 23.11.1906 statt. In den Sommermonaten bietet die d Schmalspurbahn zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten durch die d romantische Gegend, gelegentlich wird die Zuggarnitur durch d eine historische Dampflokomotive gezogen. Es werden hier h klassische Edmandson-Pappefahrkarten benutzt, die eine e eigene Druckerei auf dem hiesigen Bahnhof liefert. Die Fahrkarten F von hier werden auch an Kunden in anderen Teilen Tschechiens, aber auch in Österreich, in der Schweiz und in T weiteren Ländern geschickt. w Aktuelle Informationen unter www.jhmd.cz. A AUSFLUGSTIPP Vo Schloss in Kamenice führt Vom ein drei Kilometer langer Vítězslav Novák-Lehrpfad. An Vít zwölf Haltestellen macht er zw die Besucher mit der Natur der näheren Umgebung der Stadt nä bekannt, die Haltestelle beim be Jägerhaus Johanka ist dem Jäg Werk von Vítězslav Novák und We seinen Bindungen zu der Stadt sei gewidmet. ge 29 Ledeč nad Sázavou www.ledecns.cz Infozentrum Husovo nám. 60 584 01 Ledeč nad Sázavou Tel.: +420 569 721 471 Tel./Fax: +420 569 721 507 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Ledeč nad Sázavou gehört zu den ältesten Ansiedlungen in Tschechien. Die Geschichte der Stadt reicht bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück, die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus den Jahren 1181 und 1186. Im 13. Jahrhundert waren die Vladykové von Ledeč Besitzer des Gutes, von denen der bedeutungsvollste Zikmund von Ledeč war, der während der Herrschaft von Přemysl Otakar II. zu den wichtigsten Männern in den böhmischen Ländern gehörte. Bald nach ihrer Entstehung gehörte die Gemeinde Ledeč zu den wichtigsten wirtschaftlichen Zentren der Region Posázaví, gleich hinter der Stadt Německý, heute Havlíčkův Brod. Die wirtschaftliche Bedeutung der Gemeinde wuchs allmählich mit der Entwicklung der Handwerksproduktion und des Handels auf und seit dem Ende des 14. Jahrhunderts erhielt die Gemeinde alle Stadtrechte, die im Jahr 1562 von König Ferdinand I. bestätigt wurden. In der Hussitenzeit erwähnen die schriftlichen Quellen Ledeč bereits als eine Stadt. DENKMÄLER Dominante der Stadt ist die Burg. Der Burgkomplex befindet sich am rechten Ufer des Flusses Sázava, auf einem hohen Vorsprung eines Kalksteinfelsens. Die Burg entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts als ein frühgotischer Bau. Bei einer Besichtigung der Burg kann man auch das Stadtmuseum besuchen, in dem Waffen, Münzen-, Glas- und Porzellansammlungen sowie eine Sammlung der Töpfererzeugnisse aus der Blütezeit des Töpferhandwerkes untergebracht sind. Die jüdische Synagoge wurde auf einem Grundstück erbaut, das im Jahr 1739 erworben wurde. Sie ersetzte die durch einen Brand vernichtete alte Synagoge, die in der Stadt seit 1606 stand. Nach einem Brand im 19. Jahrhundert wurde die Synagoge im klassizistischen Stil umgestaltet. Die jüdische Gemeinde von Ledeč 30 erlosch im Jahr 1942, als die Juden in die Konzentrationslager gebracht wurden. Keiner von ihnen kam nach Ledeč zurück. Nach dem Krieg diente die Synagoge als Lagerhaus, im Jahr 1991 wurde sie zum Kulturdenkmal erklärt. Der jüdische Friedhof befindet sich im westlichen Stadtteil, in de Nachbarschaft des neuen der Fri Friedhofs. Er wurde im Jahr 160 gegründet und gehört 1601 zu den ältesten in Böhmen. Es liegen hier an 1000 Bürger jüd jüdischen Bekenntnisses. Seit de dem zweiten Weltkrieg wird hie nicht mehr begraben. Der hier Friedhof ist sowohl aus historischer als auch aus künstlerischer Hinsicht sehr wertvoll. Es befinden sich hier überwiegend B Barockgrabsteine, die ältesten stammen aus den Jahren 1679 u und 1706. Der Friedhof wird fortlaufend renoviert, im Jahr 2002 w wurden hier Grabsteine der Eltern von Maria Hermann - Mahler ((Mutter von Gustav Mahler) gefunden. D Die Gründung der Kirche der hl. Peter und Paul wird mit dem An nfang des 14. Jahrhunderts Anfang da datiert. Die Kirche wurde im go gotischen Stil erbaut und wurde me mehrmals ausgeplündert. Die ver vergoldete Kupfermonstranz mi mit abgebildeten 24 Heiligen au aus Silber blieb bis heute erh erhalten. Diese wurde der Kir Kirche im Jahr 1773 vom Dekan Jan Neffka geschenkt. Eine eu europäische Besonderheit de der Kirche ist das Gewölbe de des Kirchenschiffs, das keine tra tragende Funktion, sondern nu nur dekorativen Charakter hat. Es wurde von hiesigen Töpfern im 16 16. Jahrhundert hergestellt. Auf der östlichen Seite des Hus-Platzes befindet sich die Marien Statuengruppe vom Bildhauer und Holzschnitzer Jakub Teplý von Pardubice. Die Statuengruppe ist 11 m hoch und wurde zu Ehren des Marienkultes in Böhmen angefertigt. Auf den vier Seiten stehen Statuten der vier böhmischen Schutzpatrone – hl. Wenzel, hl. Adalbert, hl. Florian und hl. Johannes von Nepomuk. In der Mitte erhebt sich eine Säule mit Wölkchen und Engelchen, am Ende ist die Säule mit einer Statue der Jungfrau Maria abgeschlossen. Im Jahr 1988 wurde eine komplette Renovierung der Statutengruppe durchgeführt. Die Jan Hus-Statue entstand aus Anlass des hiesigen Th Theaterverbandes Tyl aus dem Jahr 1921. In diesem Jahr wurde Jah der Grundstein gelegt. Die de Statue wurde vom Bildhauer Sta Rudolf Kabeš aus Tábor aus Ru Kunststein angefertigt. Jan Ku Hus hält in seiner rechten Hu Hand ein offenes Buch mit der Ha Inschrift: „Die Wahrheit siegt“, Ins der Podest trägt die Inschrift de „Liebt euch untereinander, „Li gönnt jedem die Wahrheit“. gö Die Statue wurde im Mai 1926 feierlich enthüllt. fei SEHENSWÜRDIGKEITEN Die Burg - Stadtmuseum während Ausstellungen oder Konzerten und nach Absprache mit dem Infozentrum. Kontakt: Infozentrum, Husovo nám. 60, 584 01 Ledeč nad Sázavou, Tel. +420 569 721 471, E-mail: [email protected], www.lededns.cz. w AUSFLUGSTIPP D Burgruine Chřenovice Die SSie befindet sich auf einem Felsenvorsprung über dem Zusammenfluss der Flüsse Jestřebnice und Sázava, nordwestlich Z vvon Ledeč nad Sázavou. Die Burg wurde Ende des 13. Jahrhunderts gegründet, wechselte mehrmals den Besitzer und im Jahr 1545 g wird sie bereits als verlassen angeführt. Erhalten blieb der 19 m w hohe Trommelturm mit starken Mauern aus Bruchstein. Im Jahr h 1904 wurde in den Burgruinen ein Gefäß mit Prager Groschen aus 1 der Zeit von Wenzel IV. gefunden. d Die e Burg aus der ersten Hälfte des de 13. Jahrhunderts wurde allmählich im Renaissancestil, all Barockstil und zuletzt nach einem Ba Brand im Jahr 1897 umgebaut. Bra Erhalten blieben zahlreiche Erh architektonische Bauelemente arc – Trommelturm, Renaissanceloggia, zwei Tore. Das Museum hat seit 1938 in der Burg seinen Sitz, die heutigen Expositionen sind Bestandteil des regionalen Museums Vysočina - Havlíčkův Brod. Die Exposition ist durch die Art ihrer Installation, die eine Art der Museumspräsentation aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts veranschaulicht einzigartig. Die Exponate veranschaulichen das Leben der hiesigen Handwerker, reichhaltig sind auch die numismatische Sammlung und die Uhr- und Bildersammlungen. Die Waffensammlung ist in einem Saal mit Kratzmalereien untergebracht. In der Museumsgalerie kann man während des Jahres kurzzeitige Ausstellungen von Bildern und Fotografien besichtigen. Im Burgareal finden in den Sommermonaten gelegentliche Musik- und Fechtkunstaufführungen sowie Theatervorstellungen statt. Kontakt: 584 01 Ledeč nad Sázavou, Tel. +420 731 612 457, +420 569 721 471 (Infozentrum), E-mail: [email protected], www.ledecns.cz Die Synagoge Nach einer anspruchsvollen Rekonstruktion wurde die Synagoge im Jahr 2000 eröffnet, erhalten blieben die Gewölbe, der Stuckschmuck und die Frauengalerie. Die Synagoge wird zu Konzert- und Ausstellungszwecken genutzt. Geöffnet ist sie nur Pavlov – Tierschutzstation Die ursprünglich spezialisierte Arbeitsstelle für den Schutz des Fischotters befasst sich heute auch mit dem Schutz und mit der Zucht von bedrohten Raubtier- und Eulearten und mit der Pflege um verletzte Tiere. Bestandteil der Besichtigung sind auch Vorführungen von Raubtierflügen und -dressuren, Tel. +420 569 721 293, E-mail: [email protected], www.nature.cz/hb. Glasshütte Anna – Glashütte mit der Produktion von historischen Barockglasrepliken, Bělá 55, 584 01 Ledeč nad Sázavou, Tel. +420 569 721 164, E-mail: [email protected], www.hutanna.cz Naturschutzgebiet Stvořidla Das schönste und wertvollste Gebiet des Flusses Sázava zwischen Světlá und Ledeč. In der Quartärzeit höhlte hier das Wasser in den Granitmassen ein eingeschnittenes Tal aus, durch das der Fluss fließt. Aus dem Flussbett ragen abgerundete Granitsteinblöcke hervor. Auf dem rechten Ufer des Flusses führt die regionale Eisenbahnlinie durch Stvořidla. In der malerischen Flussbiegung unter der Zugstation in Vilémovice befindet sich die sog. Sonnenbucht. Dieser Ort wurde seit dem Jahr 1925 vom tschechischen Verfasser von Jugendbüchern und langjährigem Leiter der Pfadfindergruppe Junák Jaroslav Foglar (mit dem Pfadfindernamen Habicht) und seiner Gruppe besucht. In der Sonnenbucht, wie diese von Foglar benannt wurde, entstand sein berühmtestes Buch „Buben vom Biberfluss“. Im Jahr 1997 wurde in der Sonnebucht für Jaroslav Foglar ein Denkmal enthüllt. 31 Moravské Budějovice www.mbudejovice.cz Touristisches Infozentrum Náměstí Míru 1 676 02 Moravské Budějovice Tel.: +420 603 207 511 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die erste schriftliche Erwähnung der Existenz dieser Ansiedlung stammt aus dem Jahr 1231 – die Region Moravské Budějovice wurde zum Bestandteil der Hochzeitsmitgift der Königin Konstanz, Witwe nach Přemysl Otakar I. Der Marktflecken Moravské Budějovice an einem mittelalterlichen Handelsweg aus Iglau nach Znaim gelegen wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Stadt erhoben. König Vladislav II. von Jagiello bestätigte im Jahr 1498 der Stadt sämtliche bisherigen Privilegien und verlieh ihr ein Stadtwappen und ein Siegel. Im Jahr 1522 wurde die Stadt von den Herren von Waldstein gekauft, unter deren Herrschaft sie einen raschen Aufschwung erfuhr. Zdeněk von Waldstein wurde jedoch wegen der Teilnahme an einem Ständeaufstand sein Vermögen enteignet und von Kaiser Ferdinand II. im Jahr 1626 an den Oberst Hannibal von Schaumburg für dessen Kriegsverdienste abgetreten. Hannibals Nachfolger, Heinrich Rudolf von Schaumburg, entschied sich, an der Stelle einiger Bürgerhäuser seinen Herrensitz zu errichten und im Jahr 1966 wurde mit dem Schlossbau begonnen. Der nächste Besitzer des Gutes war František Václav Wallis. Sein Enkel Josef bekleidete in der Staatsverwaltung der österreichischen Monarchie u.a. die Funktion eines Finanzministers. Die Familie Wallis war bis zum Jahr 1848 Besitzer der Stadt, nach der Auflösung der Leibeigenschaft wurden die Herren Wallis zu Großgrundbesitzern. Im Jahr 1928 ging das Gut auf die Nichte von Josef Wallis, die Gräfin Maria Anna Salmová, verh. Schaffgotschová über. Im Jahr 1945 wurde das Herrschaftsgut enteignet und im Schlossgebäude wurde ein Museum errichtet. hölzernen Glockenturm an der Westseite. An die Kirche wurde ein Friedhof angeschlossen, der mit einer Mauer umgeben wurde. Das Altarbild des hl. Ägidus malte im Jahr 1851 der Wiener Maler Ignaz Dullinger. Über die Kapelle der hl. Anna blieben nur wenige Berichte erhalten, es gibt auch unterschiedliche Ansichten über den Zeitpunkt ihrer Entstehung, die zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert liegt. Der Legende nach soll in dieser Kapelle für eine Nacht der Leib des böhmischen Königs Přemysl Otakar II. geruht haben, als er im Jahr 1297 von Znaim nach Prag verlegt wurde (Přemysl Otakar II. fiel am 26. August 1278 auf dem Marchfeld). Die Kapelle des hl. Johannes von Nepomuk wurde im Jahr 1713 auf Antrag von Theresia Polyxena, Witwe nach Václav Renalt von Schaumburg, erbaut. Die Kapelle befand sich auf einem Friedhof, der in den Jahren 1617 – 1620 errichtet wurde. SEHENSWÜRDIGKEITEN Das Schloss - Handwerksmuseum DENKMÄLER Das älteste Baudenkmal in der Stadt ist eine zylinderförmige Rotunde – ein Karner aus dem Ro 13. 13 Jahrhundert. Die heutige Gestalt Ge erhielt der Karner zu Beginn Be des 18. Jahrhunderts. Das Da Deckenfresko „Das jüngste Gericht“ Ge trägt die Jahreszahl 1726. 172 Die St. Ägidius-Kirche wurde wu im Jahr 1240 auf den Überresten Üb einer Kirche aus dem de Jahr 1240 erbaut. Die Kirche Kir wurde ursprünglich ohne oh Seitenschiffe erbaut, mit einer ein Holzdecke und einem 32 Das Schloss wurde im Auftrag des Grafs Heinrich Rudolf Schaumburg erbaut, indem in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Rathaus und vier Bürgerhäuser umgestaltet wurden. Seit dem Jahr 1947 befand sich in seinen Räumlichkeiten ein Museum, das die Geschichte der Stadt dokumentiert. Ein Teil der Museensammlungen, die den sehen Außerhalb der Sommersaison se Sommersaiso i i d di i hti d sehen. wird die B Besichtigung des T Turms vom Museum vermittelt. AUSFLUGSTIPP Wein- und Kulturzentrum Sádek W erloschenen und untergehenden en Handwerken gewidmet ist, ist ist in den Räumlichkeiten der ehemaligen zwölf Fleischerläden aus dem Jahr 1839 untergebracht. In den ehemaligen Schlosspferdeställen finden Ausstellungen statt, auf dem Schlossinnenhof werden zahlreiche Kulturveranstaltungen veranstaltet. Kontakt: Regionales Museum Vysočina - Třebíč – Handwerkexposition, Náměstí Míru 1, 676 02 Moravské Budějovice, Tel. +420 568 421 100, E-mail: [email protected] Der Turm der St. Ägidus Kirche Dieser wurde im Jahr 1714 an der Nordseite des Kirchenpresbyteriums erbaut und erreicht eine Höhe von 49,9 m. In dem Turm sind zwei Glocken erhalten geblieben: die eine aus dem Jahr 1432 mit einem Gewicht von 300 kg und die andere aus dem Jahr 1535 mit einem Gewicht von 1 700 kg. Vom Turmumgang aus – aus einer Höhe von 26 m - bietet sich eine schöne Aussicht auf die Stadt und die weite Umgebung. Bei günstigen Klimabedingungen kann man auch die Alpen Dieses erstreckt sich unterhalb der Burg Sádek, inmitten der Weingärten. Seine Bestandteile sind ein Hotel mit einem Restaurant, der Weinkeller, die Vinothek, das Amphitheater und der Weinlehrpfad. Vier Haltestellen auf dem zwei Kilometer langen Weg führen vom Parkplatz in die Richtung von der Burg weg. In diesem Gebiet sind 40 Weinrebesorten angepflanzt, ausgeführt auf 800 m lange Pergolen. Die Besucher können sich hier mit alten Rebesorten bekannt machen, die heute nicht mehr existieren. Die Besichtigung der Weingärten für vorangemeldete Besuchergruppen wird mit einer Weinprobe abgeschlossen. Kontakt: 675 23 Kojetice na Moravě 169, Tel. +420 568 882 883, +420 725 614 393, E-mail: [email protected], www.vinohrady-sadek.cz 33 Náměšť nad Oslavou www.namestnosl.cz Infozentrum Masarykovo náměstí 100 675 71 Náměšť nad Oslavou Tel.: +420 568 620 493 Fax: +420 568 620 338 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die günstige Lage am Fluss Oslava auf einem wichtigen Os Weg von Iglau nach Brünn We führte zur Gründung der füh zum ersten Mal im Jahr 1234 zu erwähnten Ortschaft. Damals erw gehörte sie zum Besitz des ge Geschlechtes der Mezeříčský Ge von Lomnice, das über dem vo Fluss auf einem 60 m hohen Flu Berg eine Burg erbaute. Das Be aufgeklärte und mächtige au Geschlecht Žerotín baute die Ge Burg in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem mächtigen Jahrhu Schloss um. Das Städtchen erfuhr unter der Herrschaft der nächsten Besitzer – des Geschlechts Haugwitz einen großen Aufschwung. In der Stadt wurde Tuch produziert, das Schloss wurde zum Zentrum des Musiklebens, in der Schlossbibliothek waren Tausende von Büchern gesammelt. Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Stadt war das Jahr 1850, als Náměšť zum Sitz der Bezirksbehörden wurde. Im Jahr 1886 wurde sie an die Eisenbahnstrecke Brünn - Iglau angeschlossen und im Jahr 1923 zur Stadt erhoben. Obwohl Náměšť seitdem mehrere Änderungen erfuhr, bleibt die bedeutungsvollste Dominante der Schlossturm, der jeden Stadtbesucher bezaubert. Genauso wie die Barockbrücke, die wegen ihrem Statuenschmuck mit der Prager Karlsbrücke verglichen wird. DENKMÄLER Eine nicht übersehbare Dominante der Stadt ist das Schloss. Aus der ursprünglichen gotischen Burg blieb der walzenförmige steinerne Wehrturm erhalten. In den Jahren 1565 - 1578 unter der Regierung von Johann Senior von Žerotín wurde die Burg nach einem Projekt des Architekten Gialdi zum Renaissanceschloss umgebaut. Das Wappen von Žerotín ist über dem Eingangstor angebracht. Das Schloss wurde unter der Regierung der weiteren Besitzer – Haugwitz – im Barockstil hergerichtet. Die Schanzkapelle ist mit Statuen und Bildern aus dem aufgelösten Kapuzinerkloster geschmückt, das Gewölbe der Schlossbibliothek hat eine reiche Stuck- und Freskoausschmückung. Die Bibliothek enthält 16 000 Bände, u.a. auch die sechsteilige Bibel aus Kralice. Das Schloss diente nach dem Jahr 1945 als Sommersitz des Präsidenten Edvard Beneš. In der Schlossbibliothek und auf dem Hof finden regelmäßig Musikkonzerte statt. Das Schlossgehege ist durch 34 die Zucht von Dammwild bekannt. Die Barockbrücke über dem Fluss Oslava gehört zu den ältesten erhaltenen Steinbrücken bei uns. Sie wurde im Jahr 1737 gebaut und ist mit zwanzig Heiligenstatuen verziert. Acht davon sind das Werk von Joseph Winterhalter. Auf dem Hauptplatz machen die Statuengruppe der hl. Dreifaltigkeit aus dem Jahr 1715, ein Werk des Bildhauers Antonín Riga, das Spätrenaissancerathaus und die Barockpfarre, deren Stirnwand mit Statuen von Joseph Winterhalter geschmückt ist, auf sich aufmerksam. Von demselben Autor stammt die Bildhauerausschmückung der Kapelle der hl. Anna im sog. „Špitálek“, das im Jahr 1748 gebaut wurde. Die Bilder darin malte Paul Troger. Dominante des Hauptplatzes ist die Kirche des hl. Johannes des Täufers. Nach einem Brand im Jahr 1639 wurde sie an der Stelle der ursprünglichen Gotikkirche neu aufgebaut. Zu der wertvollsten Ausschmückung gehören die Altarbilder von den Bildhauern Stoll und Paul Troger. SEHENSWÜRDIGKEITEN Das Schloss K Kapelle der hl. Anna – Besichtigung nach Absprache mit dem S Stadtkulturzentrum möglich, Tel. +420 568 620 493 K Kirche des hl. Johannes des Täufers – Besuch nach Absprache m dem Pfarramt möglich, Masarykovo nám. 51, mit 6 71 Náměšť nad Oslavou, Tel. +420 568 623 955 675 AUSFLUGSTIPP D Denkmal der Bibel aus Kralice Das Das Denkmal befindet sich in der Nähe der Überreste einer D gotischen Festung, wo in einer geheimen Druckerei der g Brüdergemeinde in den Jahren 1579 – 1594 die Bibel aus B Kralice gedruckt wurde. Das Museum macht die Besucher mit K den Gegenständen der ursprünglichen Druckerei bekannt, d eine Einzigartigkeit auf der ganzen Welt sind 4000 erhaltene e Metallbuchstaben. M Kontakt: 675 73 Kralice nad Oslavou, Tel. +420 568 643 619, K E-mail: [email protected], www.mzm.cz E In den Schlosssälen ist eine umfangreiche umfa mfa angreiche Gobelinsammlung aus dem 16. bis 19. Jahrhundert untergebracht. Zwei Führungsgänge machen die Besucher mit der zeitgenössischen Ausstattung der historischen Interieure bekannt und schließen die Bibliothek, die Schlosskapelle sowie das Arbeitszimmer des Präsidenten Beneš ein. Das Schloss ist von einem Park umgeben. Kontakt: Staatliches Schloss Náměšť nad Oslavou, Zámek 1, 675 71 Náměšť nad Oslavou, Tel. +420 568 620 319, +420 568 620 201, E-mail: [email protected], [email protected], www.zamek-namest.cz Das Stadtmuseum im Alten Rathaus Das Stadtmuseum wurde erneut im Jahre 2004 gegründet. Offen sind zwei ständige Expositionen – das Atelier des hiesigen Fotografen Ondřej Knoll und die Papírníks Druckerei. Hier kann man alte Foto- und Druckmaschinen aus dem Anfang des letzten Jahrhunderts sowie Fotos des alten Náměšť und der Umgebung betrachten und sich mit der Geschichte des Druckergewerbes bekannt machen. In der Galerie werden Autorenausstellungen veranstaltet. Kontakt: Masarykovo nám. 100, 675 71 Náměšť nad Oslavou, Tel. +420 568 620 493, E-mail: [email protected] Kulturpromenade Zu allen Besonderheiten der Stadt führen de Informationstafeln in Inf zwei Kreisen (Schlosskreis, zw Stadtkreis). Bestandteil der Sta Kulturpromenade ist auch ein Ku technisches Denkmal – die sog. tec Schulz Filter. Diese wurden Sch beim Bau der Abwasseranlage be in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts verwendet und Jah stellen heute eine Rarität dar. ste D Serpentinsteppe von Mohelno Die SSerpentin ist ein Gestein, dessen chemische und physikalische Eigenschaften das Vorkommen von winzigen Pflanzen- und E Tierarten ermöglichen. In diesem nicht großen Schutzgebiet T gibt es außerordentlich viele Pflanzen- und Tierarten. Durch das Naturschutzgebiet führt ein Lehrpfad. Es gibt zwei Varianten dieses Lehrpfades, jeweils 3 km lang, bei beiden sind ziemlich hohe Steigungen zu überwinden. Der Wasserspeicher Dalešice Die e Stausperre Dalešice wird zur Erholung, für den Wassersport Erh und zur Fischerei genutzt. Die un Mehrzweckanlage besteht Me aus zwei Wasserbehältern au Hauptspeicher Dalešice – dem d und dem Ausgleichsbecken un Mohelno. Hauptaufgabe ist die Mo Dukovany mit Kühlwasser. Im Versorgung des Kernkraftwerkes D Infozentrum wird ein Film über Wasserkraftwerke projiziert und Modelle ausgestellt und in Begleitung von erfahrenen Führern kann man auch die Betriebsräumlichkeiten des Kraftwerkes besuchen. Kontakt: Infozentrum des Kernkraftwerkes Dukovany und des Wasserkraftwerkes Dalešice, 675 50 Dukovany, Tel. +420 561 105 519, E-mail: [email protected], www.cez.cz, Informationen über Schifffahrt auf dem Stausee Dalešice finden Sie unter www.dalesickaprehrada.cz. 35 Die katholische Kirche de hl. Kunigunde ist mit der Kra Kratzmalereien des hiesigen La Landsmannes Karel Němec aus de Jahren 1928 – 1929 verziert. den De älteste Teil der Kirche ist Der da das gotische Presbyterium. De Turm stammt aus dem Der 16 Jahrhundert, das Schiff 16. wu wurde im 18. Jahrhundert ein eingewölbt. In der sog. „Sc „Schwarzen Kapelle“ sind Vo Volksfresken erhalten. Die evangelische Kirche wurde in den Jahren 1896 – 1898 im Ne Neurenaissancestil erbaut. Nové Město na Moravě http://infocentrum.nmnm.cz Stadtinfozentrum Vratislavovo náměstí 97 592 31 Nové Město na Moravě Tel.: +420 566 650 254 Fax: +420 566 617 202 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die Stadt ist ein beliebtes Zentrum für Touristik und Erholung im Raum der Saarer Berge (Žďárské vrchy). Die ersten Skispuren in der verschneiten Landschaft gaben schon vor mehr als hundert Jahren den Anlass zur Entstehung der Tradition nicht nur des Skilaufens selbst, sondern auch der Skiproduktion. Seit 1934 findet hier das Skirennen Goldene Ski des Böhmisch-Mährischen Hügellandes statt, das seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts als Bestandteil der Rennserie des Weltpokals im Skilanglauf veranstaltet wird. Die Stadt wurde im 13. Jahrhundert bei einer Kolonisierung der böhmisch-mährischen Grenze gegründet. Die größte Blütezeit erlebte sie unter den Adelsherren von Pernštejn im 16. Jahrhundert. Der historische Stadtkern ist seit 1990 eine Denkmalzone. Die meisten Kunstdenkmäler sind auf dem zentralen Vratislav-Hauptplatz konzentriert, wo sich auch die wertvollsten historischen Objekte befinden – im Gebäude des Renaissanceschlosses hat eine Galerie ihren Sitz, das im Barockstil umgebaute Rathaus dient den Bedürfnissen des Museums. Beachtenswert ist die mit Kratzmalereien verzierte Kirche der hl. Kunhuta. Die freien Stadtflächen sind mit zahlreichen Bildhauerwerken der hiesigen Landsleute Jan Štursa und Vincenc Makovský verziert. SEHENSWÜRDIGKEITEN Die Berglandgalerie DENKMÄLER Die Stadt wurde im Jahr 1990 zur Denkmalschutzzone erklärt und besteht aus dem gut erhaltenen historisch-urbanistischen Stadtkern mit vielen interessanten Baudenkmälern. Das Schloss wurde knapp nach der Mitte des 16. Jahrhunderts im Renaissancestil erbaut. Im Jahr 1643 wurde es von den Schweden ausgeraubt, es wurde jedoch bald wiederhergestellt. Während eines großen Brandes der Stadt im Jahr 1723 brannte das Schloss aus, bei einer Barockumgestaltung in der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand durch den Anbau weiterer Gebäude eine neue vierflügelige Disposition. Das heutige Aussehen des Schlosses stammt aus dem Jahr 1874, als es im Neurenaissancestil umgestaltet wurde. Im Schloss ist die Horácká galerie (Berglandgalerie) untergebracht. Das alte Rathaus wurde im Jahr 1555 aus einem abgekauften Bürgerhaus umgebaut. Aus dem ursprünglichen Objekt blieb die im Renaissancestil eingerichtete Eingangshalle mit einem kleinen steinernen Portal erhalten, das Treppenhaus mit Türmchen wurde nach einem Brand im Jahr 1723 erbaut. An der Stirnseite ist ein Stein mit der Jahreszahl 1555 und einem Auerochskopf eingesetzt. Die Stirnfassade ist mit Kratzmalereien aus dem Jahr 1938 verziert. Im Gebäude hat heute das Horácké muzeum (Berglandmuseum) seinen Sitz. 36 Die im Jahr 1964 gegründete Galerie hat seit 1972 im Schlossgebäude ihren Sitz. In der Exposition „Veränderungen der Landschaft und der Form“ werden Bilder und Plastiken aus den Galeriesammlungen sowie das dicht geformte Glas aus Škrdlovice aus den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ausgestellt. Im Innenhof der Galerie werden Konzerte und Kulturveranstaltungen veranstaltet. Kontakt: Vratislavovo náměstí 1, 592 31 Nové Město na Moravě, Tel. +420 566 654 211, E-mail: [email protected], http://hg.nmnm.cz Das Berglandmuseum Eisenmetallurgie in der Region, sowie die Geschichte der Skiproduktion S und des Skifahrens und einen Schulklassenraum aus a den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. In den Sommermonaten S ist im Innenhof des Museums die sog. Vírs Mühle M untergebracht - eine durch Wasserrad angetriebene Kollektion K von Holzfiguren. Kontakt: K Vratislavovo náměstí 114, 592 31 Nové Město na Moravě, M Tel. +420 566 650 216, Fax: +420 566 618 961, E-mail: E [email protected], http://hm.nmnm.cz. BESONDERHEIT Die Museenexpositionen des letzten Jahrhunderts Renaissancerathauses. veranschaulichen die befinden sich seit dem Anfang befinden in dem Gebäude des ehemaligen Die ständigen Expositionen Volkskultur, Glastradition und Bilderweg durch den Wald Ochoza Durch den Wald Ochoza führen zahlreiche Wege, im Winter dann die Strecken des Weltpokals im Skilanglauf. Einen Plan der Wanderstrecke mit acht Bildern kann man im Infozentrum kaufen - diese kann mit Skiern, mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigt werden. Die Stellen mit den an Bäumen platzierten Bildern sind mit Sagen und Legenden um umwoben. Autoren der Bil Bilder sind die hiesigen Kü Künstler, die Originale der Bilder werden im Hof de Berglandmuseums des ausgestellt. aus Kontakt: Ko Stadtinfozentrum, Sta Vratislavovo nám. 97, Vra 592 31 Nové Město na 59 Moravě, Mo Tel. +420 566 650 254, Tel E-mail: [email protected], E-m http://infocentrum.nmnm.cz www.nmnm.cz, http://infocentrum NATUR N Nové Město na Moravě ist ein bedeutendes Zentrum des Naturschutzgebietes Saarer Berge. Zu den aufgesuchten N Naturobjekten gehören insbesondere Felsenformationen. In N der Umgebung von Nové Město sind der Vávra Felsen, der d Pasecký Felsen mit einer Aussichtsmöglichkeit und der Brožek P FFelsen zugänglich. Von den fern liegenden Lokalitäten sind vor allem das nationale Naturschutzgebiet Žákova hora mit einem a N Naturlehrpfad, der höchste Gipfel der Saarer Berge Devět skal m mit einer Felsenstadt, das Gebiet bei Samotín und Blatin mit e einer urwüchsigen Bebauung sowie die Felsengipfel Štarkov m mit der Burgruine Skály sehenswert. 37 Pacov www.mestopacov.cz Touristisches Infozentrum der Mikroregion Stražiště Hronova 1078 395 01 Pacov Tel.: +420 565 443 307 E-mail: [email protected] – Tessbach, dann wurde es vom Staat verwaltet und bald kam ein Heeresbataillon hierher. Die Soldaten blieben hier bis zum Jahr 1992, fünf Jahre später ging das Schloss in das Eigentum der Stadt über. Nach einer schwierigen Rekonstruktion dient der Nordteil des Objektes dem Stadtamt. Der Süd- und Westflügel werden den kulturellen Bedürfnissen der Stadt dienen. Vom ursprünglichen Bau der Dekanatskirche des hl. Erzengel Michael aus dem 13. Jahrhundert sind der Turm und der Grundriss GESCHICHTE Die erste Blütezeit der Stadt war das 15 15. und 16 16. Jahrhundert Jahrhundert, als Pacov Stadtprivilegien erlangte und die gotische Burg zu einem Schloss umgebaut wurde. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Stadt zum Besitz des Ordens der barfüßigen Karmeliter, die das Schloss erweiterten und bis zu den Josefs Reformen als Kloster nutzten. Eine bedeutende historische Sehenswürdigkeit sind auch die Dekanatskirche mit gotischem Turm und Renaissancemalereien im Inneren sowie die ehemalige Klosterkirche des hl. Wenzel, die zu Bildausstellungen genutzt wird. Die Stadt spielt in der Geschichte des Motorradsports eine große Rolle. Gerade hier entstand der Gedanke zur Gründung einer internationalen Motorrad-Föderation, die dann im Jahr 1904 in Paris verwirklicht wurde. Der Geschichte des Motorradrennens, das auf dem hiesigen Ring zum ersten Mal im Jahr 1906 gefahren worden ist, ist eine der Museenexpositionen gewidmet. Das Museum trägt den Namen von Antonín Sova, der in der Stadt im Jahr 1864 geboren wurde und für den die Gegend um Pacov zur ewigen Quelle der dichterischen Inspiration wurde. DENKMÄLER Die ursprüngliche Burg aus dem 13. Jahrhundert wurde im 16. Jahrhundert zu einem Schloss umgebaut. Im Jahr 1708 kamen die barfüßigen Karmeliter nach Pacov und bauten das Schloss zum Kloster um. Das heutige Aussehen bekam das Schloss nach einem Umbau um das Jahr 1719. Unter Josef II. wurde das Kloster aufgelöst und das Gebäude wieder als Schloss genutzt. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts diente der Ostflügel als Schule und Lehrerwohnung. Hier wurde in der Lehrerfamilie von Jan Sova im Jahr 1864 der künftige Dichter Antonín Sova geboren. Das Schloss war bis zum Mai 1945 im Besitz der Familie Weiss 38 erhalten geblieben. geblieben Die heutige Form erhielt die Kirche nach einem Umbau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammen die gotischen Reliefs an der Südseite der Trägersäulen - diese stellen die einzelnen Institutionen dar, die sich an diesem Bau beteiligt haben. Die meisten Innenmalereien stammen aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Hundert Jahre älter sind die Gewölbeskizze, die Karikaturen und die Inschriften. Die Inneneinrichtung ist überwiegend im Barockstil. Der Turm wurde erst in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts zu der heutigen Höhe ausgebaut. Die Außenrenovierung wurde im Jahr 1997 vollendet. Im Jahr 1719 wurde die barocke Klosterkirche des hl. Wenzel erbaut. Von der ursprünglichen Kirche sind nur fünf Pläne erhalten geblieben. Nach einem großen Stadtbrand im Jahr 1727 wurde die Kirche Kir wieder aufgebaut und nach na der Auflösung des Ordens nicht nic mehr zu Gottesdiensten benutzt. be Die nächsten Besitzer verwendeten ver die Kirche zu verschiedensten ver Zwecken – sie wurde wu als Lagerhaus, aber auch z.B. z.B zur Repräsentation genutzt. Ausläufer um +11 Minuten. Der Durchlauf des Meridians durch die Stadt ist auf den Verkehrswegen mit einem gelben Streifen gekennzeichnet. In der Stadt findet alljährlich das multikulturelle Festival Meridian von Pacov (www.polednik. cz) statt. Der Innenhof des Schlosses verwandelt sich für eine ganze Woche in eine Bildhauerwerkstatt unter freiem Himmel, die geschaffenen Statuen werden im Schlosspark untergebracht. AUSFLUGSTIPP Sovas Lehrpfad S Zwischen den Jahren 1947 – 1974 wurde sie von der Tschechischen Hussitenkirche genutzt. Eine komplette Rekonstruktion, die auch eine Umgestaltung der unterirdischen Räume umfasste, wurde 1994 vollendet. Das Kircheninnere wird in den Sommermonaten für Bildausstellungen benutzt. Die Friedhofskirche der hl. Barbara war ursprünglich eine frühbarocke achtkantige Kapelle, an die in den Jahren 1681 1682 ein Kirchenschiff angebaut wurde. Der Hauptaltar und die Kanzel sind barock, ebenso die Holzschnitzereien die den hl. Peter und Paul darstellen. Die Orgel stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die ältesten erhaltenen Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof stammen aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, obwohl der Kauf des Grundstücks mit dem Jahr 1680 datiert wird. In den Jahren 1920 – 1925 wurde der Friedhof erweitert, im Leichenhaus ist ein Gedenksaal untergebracht. Besichtigungen sind nach Voranmeldung beim Touristischen Infozentrum möglich. Die Kapelle der hl. Anna ist ein barocker achtkantiger Bau aus den Jahren 1701 – 1702. Die Kuppel ist mit Genreszenen bemalt - Aussicht auf den Hradschin und auf Pacov. Der Rokokoaltar stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. SEHENSWÜRDIGKEITEN Antonín Sova Stadtmuseum Das Museum ist in einem unter Denkmalschutz stehenden einstöckigen Bürgerhaus aus dem 18. Jahrhundert untergebracht. Die Museensammlungen dokumentieren die Geschichte des Gebiets Pacov, eine Exposition ist dem Leben und Werk von Antonín Sova gewidmet, der in Pacov im Jahr 1864 geboren wurde, sehr beliebt ist auch der Malersaal von Jan und Hana Autengruber. Einen Teil der geschichtlichen Ausstellung bilden Dokumente mit Bezug auf das erste internationale Motorradrennen am Ring von Pacov im Jahr 1906. Außer den ständigen Expositionen werden alljährlich auch kurzzeitige Ausstellungen mit Museums- und Bildcharakter veranstaltet. Kontakt: Hronova 273, 395 01 Pacov, Tel. +420 565 442 193, Fax +420 565 455 155, E-mail: [email protected], www.mestopacov.cz, http://muzeum.mestopacov.cz BESONDERHEIT Der zwölf Kilometer lange Pfad mit vier Haltestellen beginnt in Pacov, führt nach Lukavec weiter, über die Gemeinde Bratřice und den Gipfel Stražiště. Die Lehrtafeln informieren über die einzelnen Gemeinden, durch die der Pfad führt. In Pacov werden das Museum, die gotische Kirche des hl. Michael, das Renaissanceschloss und das Denkmal des Dichters im Sova Park vorgestellt, im Tal zwischen Pacov und Bratřice dann die Überreste einer Glashütte aus dem 18. Jahrhundert. In Bratřice kann man eine kleine barocke Kapelle sehen, unter dem Gipfel Stražiště eine Kapelle mit einem Brünnlein aus dem 18. Jahrhundert und in Lukavec im Schlosspark den Barockaltan Hříbek. Burg Kámen Die ursprünglich gotische Burg, im Barockstil umgebaut, wurde im 19. Jahrhundert im Stil der romantischen Gotik hergerichtet. Die Ausstellungen stellen die Geschichte der Burg vor, außerdem ist hier eine Ausstellung von einzigartigen historischen Motorrädern aus der Wende des 19./20. Jahrhunderts untergebracht (u.a. ein Laurin und Klement Motorrad aus dem Jahr 1898). Die Möbelund Zubehörexposition veranschaulicht die Atmosphäre des Lebens in der Burg in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Burg ist von einem naturwissenschaftlich gestalteten Park umgeben, welchem ein umfangreiches Alpinum dominiert. Im Laufe des Jahres werden Saisonausstellungen veranstaltet, im Rittersaal finden Konzerte, gemeinschaftliche Treffen und Trauungen statt. Kontakt: 394 13 Kámen u Pacova 1, Tel. +420 565 426 609, +420 736 731 958, E-mail: [email protected], http://hradkamen.pacov.info. Durch Pacov geht der 15. Grad der östlichen geographischen Länge durch - der Nullmeridian der mitteleuropäischen Zeitzone. Die hiesige Zeit weicht in der westlichen und östlichen Richtung vom Meridian ab, z.B. im Ascher 39 Pelhřimov www.pelhrimovsko.cz Touristisches Infozentrum Masarykovo náměstí 10 393 01 Pelhřimov Tel./Fax: +420 565 326 924 E-mail: [email protected] Ende. In die Stadt fielen mehrmals Heere ein, die Stadt wurde auch durch mehrere Brände beschädigt. Im Jahr 1766 brannten mehrere Häuser ab. Da die Häuser nach dem Brand ganz neu aufgebaut wurden, hat der historische Stadtkern ein barockes Aussehen. Aus der Sicht der Entwicklung und des Baubooms der Stadt war insbesondere das 19. Jahrhundert von entscheidender Bedeutung, und zwar dank der Entfaltung der Industrie. DENKMÄLER GESCHICHTE Die Geschichte der Stadt reicht bis ins 12 12. Jahrhundert zurück zurück, der Legende nach ist der Gründer der Stadt der Bischof Pelhřima (lateinisch Pelegrinus). Der ursprüngliche ovale Grundriss blieb bis heute erhalten. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts kam es zu einer raschen Entwicklung der Stadt. Von ihren Besitzern, den Prager Erzbischöfen, erhielt sie viele Privilegien, sie wurde zum Marktzentrum ihrer Umgebung und es entfalteten sich hier zahlreiche Gewerbe, z. B. Tucherzeugung, Leinwandfertigung, Weberei, Lebkuchenbäckerei. Im 15. Jahrhundert hatte Pelhřimov eine Reihe prachtvoller Bürgerhäuser, es wurde mit festen Schanzen mit hohen Toren ummauert. Zwei von ihnen sind bis heute erhalten geblieben. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erhielt die Stadt neue Besitzer, die Familie Říčanští von Říčany, die sich im oberen Teil des Platzes ein Schloss hergerichtet haben. Nach langen Streiten mit der Obrigkeit hat sich die Stadt im Jahr 1572 von der Leibeigenschaft freigekauft und im Jahr 1596 wurde Pelhřimov durch seine Majestät Rudolf II. zur königlichen Stadt erhoben. Die geruhsame Entwicklung der Stadt war mit dem Dreißigjährigen Krieg zu 40 Die Vollständigkeit und Erhaltung der Baudenkmäler waren der Grund dafür, dass der Stadtkern zum städtischen w Denkmalschutzgebiet erklärt wurde. Ihren Mittelpunkt bilden D der Masarykplatz mit den Renaissance- und Barockhäusern und d dem Empirebrunnen. d Das Schloss wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts im D Renaissancestil erbaut, offensichtlich an der Stelle eines gotischen R Turmbaus aus dem 15. Jahrhundert, was die Kreuzgewölbe der T gotischen Halle im Erdgeschoss des Schlosses belegen. Nach einem g umfangreichen Brand der Stadt im Jahr 1682 wurde das Schloss u im Barockstil umgebaut. Die heutige Gestalt des zweiflügeligen Baus mit einem Mansardendach, kantigem Turm und einer B Turmuhr erhielt das Schloss nach einem Umbau im Jahr 1767. T Aus der Renaissancezeit blieb im ersten Stockwerk der ehemalige A SSpeisesaal mit Deckenmalereien erhalten. Seit dem Jahr 1849 hatte im Schloss das Gericht seinen Sitz – an diese Zeit erinnert h der Adler im oberen Teil der Fassade. Am unteren Fassadenteil d ssind die Statuen der Gerechtigkeit und des Schutzes angebracht, die aus der Zeit stammen, als das Gebäude als Rathaus diente. d Das Türmchen am Gebäude ist mit einer Schlaguhr versehen, auf D deren Ziffernblatt Herkules mit Knittel und der Saturn mit einer d SSense dargestellt sind. Die Dekanatskirche des hl. Bartholomäus wurde am Ende des D 13. Jahrhunderts erbaut. Die ehemalige dreischiffige Basilika 1 wurde erweitert und im Jahr 1589 mit „Briefchenkratzmalereien“ w vverziert. Dominante der Stadt ist der 61 m hohe Kirchturm. Die Kirche des hl. Veit ist der älteste kirchliche Bau in der Stadt. Am D mittelalterlichen Fundament mi wuchs um das Jahr 1614 ein wu dreischiffi ger Renaissancebau dre empor. Im Barockstil wurde die em Kirche in den Jahren 1739 – 1740 Kir umgestaltet, der Turm wurde um dabei um ein Stockwerk erhöht. da Bei Be einem Brand brannte der Konzerte der klassischen Barockbau nieder. Zurzeit finden hier h Musik statt und die Kirche dient auch als Ausstellungssaal. Die Kapelle der Jungfrau Maria ist der bedeutendste Barockbau und gleichzeitig der stilistisch reinste Bau der Stadt. Die ehemalige Wallfahrts-, später Friedhofskapelle wurde nach einem Entwurf der Gebrüder Reverelli in den Jahren 1710-1714 erbaut und erhielt als einziges kirchliches Objekt bis heute ihre ursprüngliche Gestalt. Die Kirche des hl. Kreuzes, erbaut in den Jahren 1883-1886 im pseudogotischen Stil, ist mit ihrem hohen Turm der Stadt zugewandt. Sie steht an der Stelle eines ehemaligen kleinen kirchlichen Gebäudes vom Ende des 17. Jahrhunderts, das als heruntergekommen angesehen und niedergerissen wurde. Das sog. Šrejnarovský-Haus wurde im Jahr 1614 im Spätrenaissancestil erbaut. Der Name erinnert an seinen Besitzer, den Tuchhändler Kryštov Šrejnar. Im Erdgeschoss hat das Haus einen typischen gewölbten Flur, die Stirnseite ist mit Eckenerkern verziert – in einem davon blieben Überreste der Malereien erhalten, mit denen früher die ganze Fassade bedeckt war. Im Haus sind Museenexpositionen untergebracht. Eines der schönsten Renaissancehäuser am Stadtplatz ist das sog. Broumovský-Grafhaus, das nach dem Brand im Jahr 1561 vom Edelmann Jan Broum von Chomutovice erbaut wurde. Die Stirnseite ist mit „Briefchenkratzmalereien“ geschmückt. Im Haus hat die Galerie M ihren Sitz und im Keller befindet sich das Gespenstermuseum. Das sog. Fára-Haus ist ein gelungenes Beispiel für den kubistischen Umbau eines barocken Hauses nach einem Projekt des Architekten Pavel Janák. Von der mittelalterlichen Befestigung sind zwei kantige Tore erhalten geblieben: das dreistöckige Rynárecká (Obere) Tor entstand im 16. Jahrhundert und war ursprünglich mit einem komplizierten Vortor versehen. Das Tor ist 17 m hoch und besitzt ein Zeltdach mit einem kleinen Turm, in dem eine gotische Glocke hängt. Der hölzerne Außengang wird von steinernen Kragarmen getragen. Die Uhr wurde bereits Ende des 17. Jahrhunderts am Tor angebracht. Das fünfstöckige Jihlavská (Untere) Tor mit Satteldach stammt ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert und ist 36 m hoch. Auf dem Dach befindet sich ein Türmchen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. In diesem Tor befindet sich das „Museum der Rekorde und Kuriositäten“. Der Dekanatsgarten wurde im Jahr 1603 gegründet und bildet einen angenehmen Erholungsplatz im Zentrum der Stadt. Im Gartenhäuschen befindet sich ein kleines Denkmal, dass dem Dekan František Bernard Vaněk (1872 – 1944), einem patriotischen Priester, der im Jahr 1944 im Konzentrationslager in Dachau gestorben ist gewidmet ist. Er hielt sich gerne in diesem Gartenhäuschen auf und schrieb hier seine Artikel und Predigten. Der Brunnen auf dem Stadtplatz wird zum ersten Mal im Jahr 1546 1 erwähnt, die heutige Gestalt des Brunnens stammt aus dem d Jahr 1828. Inmitten des Brunnens steht eine kleine Säule mit m vier Löwenköpfen, die Wasser speien. An der Spitze der Säule S befindet sich die Statue des hl. Jakob, des Schutzpatrons der d Wallfahrer, in Wallfahrtskleidung, mit einem an den Rücken heruntergelassenen h Hut und einem Wallfahrtsstock in der Hand. Das D Stadttheater wurde in den Jahren 1895 - 1896 vom hiesigen Baumeister B Stanislav Rokos im neuklassizistischen Stil an der Stelle eines e ehemaligen Salzlagers aus dem Jahr 1707 erbaut. Die D Drechsel Villa wurde im kubistischen Stil in den Jahren 19121913 1 nach einem Entwurf des Architekten Pavel Janák erbaut. Die D Etageneckvilla hat ein ausgeprägtes Hauptgesims, an der Straßenstirnseite S im Erdgeschoss sind vier Fenster mit einer kubistischen Plastik angebracht. SEHENSWÜRDIGKEITEN Regionales Museum Vysočina Die musealen Expositionen sind in drei historischen Häusern untergebracht - im Schloss der un Herren von Říčany, in dem sog. He ehemaligen Arrest. Šrejnarovský-Haus und im ehemalig Im Schloss sind die musealen Expositionen seit dem Jahr 1908 untergebracht. Vertreten sind die Volkskunst, Porzellan, Glas, Möbel und Uhren. Die Kunstsammlung umfasst eine Josef und Zdeněk Šejnosta gewidmete Exposition, die im Freskensaal des Museums untergebracht ist. Die ethnographische Exposition im Šrejnarovský-Haus umfasst Volkstrachten, Zunftsehenswürdigkeiten, Waffen, Zinngegenstände, Plastiken, Sehenswürdigkeiten der Volks- und Bürgerkultur und der Industrieanfänge. Im Hauskeller werden kurzzeitige Ausstellungen veranstaltet. Im ehemaligen Stadtarrest ist eine dem Gefängniswesen gewidmete Exposition mit Folterkammer, Gefängniszellen und Gefängniskapelle untergebracht. Kontakt: Masarykovo náměstí 12, 393 01 Pelhřimov, Tel. +420 565 323 456, +420 565 323 184, E-mail: [email protected], www.muzeumpe.cz. 41 Der Aussichtsturm der Kirche des hl. Bartholomäus das Leben und Werk der Lipský. Der zweite Teil, ausgerichtet auf d die Filmproduktion, besteht aus einem Kino mit einem Schnitt d der berühmtesten Filmszenen der beiden Gebrüder. Der dritte T Teil trägt seinen Namen nach dem Film von Oldřich Lipský „Der g große Filmraub“. K Kontakt: Touristisches Infozentrum, Masarykovo náměstí 10, 3 393 01 Pelhřimov, Tel. +420 565 326 924, E E-mail: [email protected], www.pelhrimovsko.cz M Museum der Rekorde und Kuriositäten Der Aussichtsturm der Ende des 13 1 13. 3 JJahrhunderts erbauten Kirche bildet die Dominante der Stadt. Der Turmumgang befindet sich in einer Höhe von 30 m, es führen 148 Treppen hinauf und es bietet sich von hier eine wunderschöne Aussicht über die Stadt und die umliegende Landschaft. Im oberen Teil des Turms ist ein Kämmerlein des Turmwächters zugänglich, in dem historische Fotos der Stadt untergebracht sind. Der Weg auf den Turmgang führt an Kirchenglocken vorbei. Kontakt: Touristisches Infozentrum, Masarykovo náměstí 10, 393 01 Pelhřimov, Tel. +420 565 326 924, E-mail: [email protected], www.pelhrimovsko.cz Galerie M Die Galerie veranstaltet regelmäßig Ausstellungen verschiedenster Künstler. Sie ist in einem historischen Bürgerhaus untergebracht, das unter dem Einfluss des italienischen Renaissancebauwesens erbaut wurde und mit „Briefkratzmalereien“ verziert ist. In der Vergangenheit hatte hier der königliche Burggraf seinen Sitz, im Flur sind Wappen der adeligen Besitzer aus dem 16. Jahrhundert erhalten geblieben. Kontakt: Masarykovo náměstí 17, 393 01 Pelhřimov, Tel. +420 565 324 927, +420 565 321 548, E-mail: [email protected], www.pelhrimovsko.cz Gespenstermuseum Die Exposition ist in den Kellerräumen des historischen Ke Bürgerhauses auf dem Bü Stadtplatz untergebracht, Sta in dem die Galerie M ihren Sitz hat. Die Exponate der Sit übernatürlichen Wesen aus üb böhmischen Märchen - Hejkal, bö Windsbraut, Wassermann, Mittag Mittaghexe, Plivnik u.a. – sind überwiegend aus Wachs hergestellt und in ihrer tatsächlichen Größe. Kontakt: Masarykovo náměstí 17, 393 01 Pelhřimov, Tel. +420 565 321 548, E-mail: [email protected], www.pelhrimovsko.cz/strasidla Lipský-Saal bzw. Das Erste tschechische MUSEum Mit der Schaffung des Lipský-Saales huldigte Pelhřimov seine berühmten Landsleute. In das Unterbewusstsein der Öffentlichkeit drangen insbesondere der Regisseur Oldřich Lipský und sein Bruder Schauspieler Lubomír durch, aber eine Menge Arbeit für das Theater, Film oder Fernsehen leisteten auch andere Mitglieder dieser berühmten Kunstfamilie. Die Exposition ist in drei Teile gegliedert. In der ersten befinden sich Dokumente über 42 Das Museum ist in einem fünfstöckigen, fünfstöck töck kigen 36 m hohen Kantentor untergebracht, dass im 16. Jahrhundert als Bestandteil der Stadtbefestigung erbaut wurde. Die Turmuhr stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Das Museum wird von der Agentur „Guten Tag“ verwaltet, die ebenfalls für die Eintragungen der tschechischen Rekorde in das Guinnessbuch sorgt. Im Museum finden wir mehr als 100 sonderbare Exponate, die Ergebnis des Könnens, der Ausdauer, der Geschicklichkeit und origineller Ideen tschechischer und ausländischer Rekordmeister sind, beispielsweise das kleinste funktionsfähige Motorrad in Tschechien, der größte geschnitzte Holzlöffel, Schultasche für 35 Personen, ein 12 kg schwerer Lutscher, ein 451 cm langer Kleiderbügel, Miniaturgravierungen auf einem Stecknadelkopf, ein keramischer Krug, der nur 2,5 mm hoch ist, usw. Im Museum kann man auch Fotos vom Internationalen Festival der Kuriositäten und Rekorde, das alljährlich veranstaltet wird, sowie von anderen ungewöhnlichen Aktionen der Agentur sehen. Kontakt: Jihlavská brána, Palackého 29, 393 01 Pelhřimov, Tel. +420 565 321 327, +420 777 601 304, E-mail: [email protected], www.dobryden.cz Haus der guten Tage In der Exposition „Goldene böhmische Händchen“ können die Besucher insbesondere einzigartige, aus Streichhölzern hergestellte Gegenstände bewundern – Gitarren, Geigen, Mandolinen, Bilder, korinthische Vasen, Spiegelrahmen. Sie sind Werk eines einzigen Schöpfers, von Herrn Tomáš Korda, der bei der Erzeugung dieser Gegenstände im Laufe von 40 Jahren insgesamt 63000 Arbeitsstunden ableistete und mehr als eine halbe Million Streichhölzer und einen Viertel Million Streichholzköpfe verarbeitet hat. Die Musikinstrumente sind voll funktionsfähig. Kontakt: Nábřeží rekordů a kuriozit 811, 393 01 Pehřimov, Tel. +420 777 601 304, +420 565 321 228, E-mail: [email protected], www.dobryden.cz BESONDERHEIT Lehrpfad durch die Baustile Der Lehrpfad macht mit den historischen Bausehenswürdigkeiten der Stadt bekannt. Er hat zwei Besichtigungsrunden, eine führt durch die innere Stadt und die andere durch die Vorstadt. Den Besuchern werden 43 historische Gebäude sowie Baustile, in denen diese Gebäude gebaut wurden, vorgestellt. Ausgangspunkt des Lehrpfades ist das Touristische Infozentrum auf dem Masaryk-Platz, wo man auch eine Karte des Lehrpfades und das Begleitmaterial bekommen kann. Alle Häuser sind mit einer blauen Infotafel gekennzeichnet. Insgesamt acht Objekte können die Besucher mit der sog. Pelhřimov-Eintrittskarte besichtigen. Diese gilt das ganze Jahr lang und für jeweils einen Besuch jeder Anlage. AUSFLUGSTIPP Křemešník Lehrpfad „Stadtbaumgarten“ Der Stadtbaumgarten in Pelhřimov ist ein natürlicher Ort zum Spazierengehen, die Besucher haben zugleich die Möglichkeit, sich mit der Vielfältigkeit und dem Wert der erhaltenen Natur im Böhmisch-Mährischen Hügelland bekannt zu machen. Der Lehrpfad besteht aus zwölf Informationstafeln, die auf dem 2,5 km langen Umkreis verteilt sind. Bestandteil des Lehrpfades ist auch die Kennzeichnung mit tschechischen und lateinischen Namen der bekanntesten oder kostbarsten Gehölze, die im Baumgarten angepflanzt wurden. Lehrpfad „Spaziergang durch das Tschechische Rekordbuch“ Der fast zwei Kilometer lange Lehrpfad verbindet die beiden erwähnten Ausstellungsräume der Agentur Guten Tag. Unterwegs sehen die Besucher einen riesigen Briefkasten, eine fast sieben Meter große Sicherheitsnadel oder den größten rostfreien Trichter. Die Informationstafeln stellen zahlreiche Rekordmeister vor und auf drei Audiotafeln kann man sich über 300 Rekordangaben aus dem Tschechischen Rekordbuch anhören. www.dobryden.cz D Entstehung des Wallfahrtsortes auf dem Berg Křemešník Die (765 m ü.d.M.) ist mit der Wunderquelle des leicht radioaktiven (7 Wassers verbunden, das durch silberhaltige Erze fließt. Die W barocke Wallfahrtskirche der Heiligen Dreifaltigkeit aus der ersten b Hälfte des 17. Jahrhunderts wird durch Kreuzgänge mit Kapellen ergänzt, die mit Plastiken von František Bílek ausgeschmückt sind. Der Weg auf den Berggipfel Křemešník ist durch vierzehn Haltestellen des Kreuzweges eingefasst. Interessant ist das sog. Windschloss unweit von der Wallfahrtskirche. Diese wurde im Jahr 1932 auf Antrag des tschechischen Medailleurs Jiří Šejnost erbaut. Sieben versteinerte Raben auf dem Turm und die gemeißelte Inschrift „Aus der Fluch des Bösen wird man von der Liebe befreit“ erinnert an ein Märchen. Mehr Informationen gibt es unter www.pelhrimovsko.cz. Durch das Naturschutzgebiet sowie das Wallfahrtsareal führt ein drei Kilometer langer Lehrpfad mit drei Haltestellen. Auf dem Berggipfel Křemešník steht der Aussichtsturm Pípalka. Es führen zahlreiche markierte Wander- und Fahrradwege zu ihm. Der Aussichtsturm ist 52 m hoch, ein starkes Fernglas ermöglicht weite Aussichten. Eine bessere Orientierung in der umgebenden Landschaft verschafften die Beschreibungen der Gipfel am Boden der Aussichtsplattform. 43 Počátky www.pocatky.cz Touristisches Infozentrum Počátky Horní ulice 87 394 64 Počátky Tel.: +420 561 034 921 E-mail: [email protected] [email protected] Im 17. Jahrhundert erwarben die Herren von Sternberg das hiesige Gut und das Wappen des Geschlechts wurde zum Bestandteil des neuen Stadtwappens. Nach einem Brand im Jahr 1821 veränderte sich das Aussehen der Bauwerke und die Befestigung war beinahe verschwunden. In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Stadt als reizender Erholungsort mit einigen Sommerfrischen in der Umgebung bekannt. Die bekannteste davon war der Kurort Lázně Svaté Kateřiny (Heilig Katharinenbad). DENKMÄLER GESCHICHTE Die Stadt Počátky liegt in einer romantischen Gegend westlich von Javořice – dem höchsten Gipfel des Böhmisch-Mährischen Berglandes. Der Name Počátky ist vom tschechischen Namen der Quellen der umliegenden Bäche und Flüsschen abgeleitet und erscheint zum ersten Mal im Urkundenbuch des Bischofs Tobias von Bechin, das aus den Jahren 1285 – 1290 stammt. Im Jahr 1389 wurde die Stadt von Heinrich von Neuhaus gekauft und blieb bis zum Aussterben des Geschlechts zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Besitz seiner Erben. Während der Hussitenkriege blieben die Bürger dem Herrn Menhart von Neuhaus treu, der sein Gut gegen die Hussitentruppen verteidigte. Im Jahr 1423 zog er zur unweit gelegenen Gemeinde Horní Dubénky gegen eine Hussitentruppe ins Feld, die in Richtung Počátky marschierte. Es wurde ein blutiger Kampf ausgetragen, an den die volkstümliche Bezeichnung des nahen Teiches Bor - „Krvavec“ - erinnert. Die Stadtbürger erhielten für ihre Treue zu Menhart das Recht, die Stadt mit Stadtmauern zu befestigen. Nach den Hussitenkriegen wurde Počátky zum bedeutenden Wirtschafts- und Handelszentrum der Region, Brände und Krieg haben jedoch seine Entwicklung immer wieder beeinträchtigt. Gleich am Anfang des Dreißigjährigen Krieges wurde die Region Počátky ausgeplündert und zerstört. 44 Die ursprünglich im gotischen Stil erbaute Kirche des hl. D Johannes des Täufers wurde später im Barockstil umgebaut. Jo Am Gebäude des alten Postamtes ist eine Gedenktafel A angebracht, die an den Schriftsteller Havlíček Borovský erinnert, a der hier bei seiner unfreiwilligen Fahrt nach Brixen Rast d machte. Eine andere Gedenktafel ist am Kurhaus angebracht m und erinnert an den Aufenthalt des Dichters Julius Zeyer, u der Gebrüder Čapek, des Sängers Karel Burian und weiterer d bedeutender Persönlichkeiten. b In Počátky befinden sich ebenfalls das Geburtshaus des mährischen Geschichtsschreibers des 17. Jahrhunderts Tomáš m Pešina von Čechorod, das Haus, in dem der Komponist P Vítězslav Novák zehn Jahre lang als Kind lebte, und schließlich V das Geburtshaus des Dichters Otokar Březina mit dessen d Gedenkstätte. G Auf dem Stadtplatz steht eine barocke Statutengruppe des A Johannes von Nepomuk mit einem Brunnen. Auf dem Stadtfriedhof finden wir die Gräber der Eltern des Dichters Otokar Březina, der Eltern des Komponisten Vítězslav Novák und es liegt hier auch die erste Ehefrau von Josef Václav Sládek – Emilie - begraben. Die frühbarocke Kapelle der Hl Hl. A Anna nna stammt aus dem Jahre 1694, instandgesetzt in den Jahren 1821 – 1824. In dem unweit gelegenen Kurort ist die Barockkapelle der hl. Katharina situiert, die den berühmten Dienzenhofern zugeschrieben wird. SEHENSWÜRDIGKEITEN e Handwerksarbeit sowie die da gesellige Leben des 19. das Jah Jahrhunderts. Bestandteil des Mu Museums ist das Geburtshaus de Dichters Otokar Březina des (Bř (Březinova Str. 224). Ko Kontakt: Palackého 27, 394 64 Po Počátky, Tel. +420 561 034 927, E-m E-mail: [email protected], www.pocatky.cz ww Stadtmuseum Počátky und das Otokar Březina Geburtshaus BESONDERHEIT Lehrpfad „Zu den alten Tuchmeistern von Počátky“ Der vier Kilometer lange Lehrpfad mit vier Haltestellen ist auf die heimatkundlichen Besonderheiten ausgerichtet. Das Tuchgewerbe erreichte den größten Aufschwung im 18. Jahrhundert, die damalige Walke war mit einer Lindenallee bepflanzt. Wallfahrtsort war seit Urzeiten die Quelle der hl. Ludmila. Auf dem Lehrpfad findet im Mai die Veranstaltung „Naturtag“ statt, die alljährlich tausende Besucher einlockt. Zu dem Lehrpfad ist ein gedruckter Begleitkommentar erhältlich. AUSFLUGSTIPP Das im mit D i Jahr J h 1892 gegründete ü d t Stadtmuseum St dt it ethnographischen th hi h Sammlungen zählt zu den ältesten in der Region und bietet einen interessanten Blick in die Innenarchitektur eines Bürgerhauses aus dem 16. Jahrhundert, die insbesondere in den Kellerräumen ersichtlich ist. Die ständigen Expositionen dokumentieren die älteste Geschichte der Region Počátky, O Otakar Březina Lehrpfad Der insgesamt 55 km lange Pfad führt durch Stellen, die mit D dem Dichter Otokar Březina verbunden sind. Der Dichter, mit d eigentlichem Namen Václav Jebavý, lebte sein ganzes Leben e iim Böhmisch-Mährischen Hügelland. Der Lehrpfad beginnt iin Březinas Geburtsort – Počátky – und führt durch Telč, wo der Dichter seine Stundentenjahre verlebte, Nová Říše, w wo er 13 Jahre als Lehrer tätig war und praktisch alle seine w Gedichtsammlungen schrieb, und Želetava nach Jaroměřice G nad Rokytnou, wo er die letzten 30 Jahre seines Lebens n verbrachte. 45 Polná www.mesto-polna.cz Infozentrum Husovo náměstí 39 588 13 Polná Tel.: +420 567 559 211 E-mail: [email protected] Tragisch für Polná war der August des Jahres 1863. Ein riesiger Brand zerstörte fast die ganze Stadt, wunderschöne Renaissance- und Barockbürgerhäuser gingen vollkommen zu Grunde, viele Familien sind ausgezogen. Nach dem Brand änderte die Stadt komplett sowohl ihr Aussehen als auch den wirtschaftlichen Charakter. Heute ist Polná ein angenehmes Städtchen mit einer schönen Umgebung, der berühmten „Möhrenkuchen-Krimes“, einem bunten Kulturleben und interessanten Sehenswürdigkeiten. DENKMÄLER GESCHICHTE Die ehemalige Ortschaft entstand wahrscheinlich in der Mitte des 12. Jahrhunderts als Erholungsort an einem der älteren Zweige des Weges „Haberská stezka“. Den ältesten schriftlichen Bericht über Polná stellt die Eigentumsurkunde des Jan I. von Polmna aus dem Jahr 1242 dar, die vom böhmischen König Wenzel I. bestätigt wurde. Zur Stadt wurde Polná wahrscheinlich zum Ende des 13. Jahrhunderts erhoben. Umfängliche Stadtrechte wurden Polná im Jahr 1479 von Viktorin von Kunštát erteilt. Den Houfnaglius Stich der Stadt Polná aus dem Jahr 1617 platzierte J. A. Komenský im Rubrum seiner Landkarte Mährens zusammen mit Gravuren von Brünn, Olmütz und Znaim. Wegen seiner strategischen Lage war das Polnauer Gut stets im Besitz bedeutender adeliger Familien. Am Ende des 16. Jahrhunderts war Polná im Besitz des wirtschaftlich gewandten Geschlechts Žejdlic von Schönfeld. Wegen der Beteiligung am Widerstand gegen den Kaiser wurde ihnen das Gut enteignet, nach der Schlacht am Weißen Berg im Jahr 1623 kaufte das konfiszierte Gut der Kardinal Franz von Ditrichstein. Im Besitz des Geschlechts Ditrichstein und seiner Nachkommen blieb das Gut fast 300 Jahre. Im 19. Jahrhundert, insbesondere zur Zeit der nationalen Wiedergeburt, war Polná für die breite Umgebung ein Kultur- und Gemeinschaftszentrum. Zu der Zeit erfuhr die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung insbesondere dank der Tuchmacherei. Die nationale Wiedergeburt in Polná beeinflusste auch Božena Němcová während ihres Aufenthalts in der Stadt in den Jahren 1840-1842. Die Stadt rühmt sich der Tatsache, dass hier Božena Němcová am Anfang der 40er Jahre zum ersten Mal als erwachsene Frau ein tschechisch geschriebenes Buch in die Hände bekam. In Polná lebte eine bedeutende jüdische Gemeinde, die bereits mindestens seit dem siebzehnten Jahrhundert einen organischen Bestandteil der Stadt bildete. 46 Der historische Stadtkern mit drei Marktplätzen, einer Barockkirche und wertvollen Bürgerhäusern wurde im Jahr B 1990 zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt. 1 Der Burgpalast wurde im Jahr 1584 von Herren von D Neuhaus zum Schloss umgebaut, in der zweiten Hälfte des N 17. Jahrhunderts wurde er von den Dietrichsteins baulich 1 umgestaltet. Als er jedoch im Jahr 1794 niedergebrannt u wurde, interessierte er die Dietrichsteins nicht mehr. Sie ließen w ihn nur provisorisch überdachen, einen Teil ließen sie sogar ih niederreißen. Seit dem Jahr 1922 ist das Schloss im Besitz der n SStadt Polná, die umfangsreichste Rekonstruktion fand in den Jahren 1995 – 2004 statt. Das Schlossareal stellt einen Komplex Ja vvon architektonischen Objekten verschiedenster Baustile dar – man kann hier einen gotischen Burgpalast und einen d dreistöckigen Vorburgturm, einen Renaissanceschlossflügel d sowie barocke Wirtschaftsgebäude sehen. Im Schloss ist ein so Museum untergebracht, im rechten Flügel des Schlosses finden Museumsausstellungen statt. Im Innenhof steht ein Brunnen aus dem Jahr 1693. Im Schlossareal haben die Grundkunstschule, das Kulturzentrum und das Schlossrestaurant mit Unterkunftsmöglichkeiten ihren Sitz. Die Dekanatskirche der Maria Himmelfahrt, in den Jahren 1700 - 1707 nach einem Entwurf des italienischen Architekten Domenico de Angeli erbaut, ist mit ihrer Ausstattung und Ausschmückung mit Bischofskirchen vergleichbar. Das Kircheninnere ist mit Stuckdekorationen florentinischer Künstler geschmückt, die Sieberorgel ist das größte erhaltene Barockinstrument, das bei uns gebaut wurde. Unterhalb der Kirche befinden sich die Gruften der alten Kirche. Der Kirchenturm ist 64 m hoch. Die Kirche der hl. Katharina wurde im 14. Jahrhundert von den Herren von Pirkstein gegründet. In der Kirche finden wir Überreste von Fresken aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts. Um die Kirche herum erstreckt sich ein Waldfriedhof mit dem Jugendstilgrabmal des hiesigen Förderers Karel Varhánek. Die Kirche der hl. Anna mit Spital ließen im Jahr 1447 Jan Sezima Sez von Rochov und seine sei Gemahlin Kateřina von Močovice erbauen. Der pseudogotische pse Umbau erfolgte erf zum Ende des 19. Jahrhunderts. Jah Die Kirche der hl. Barbara steht auf au dem Hauptfriedhof. Sie wurde wu in den Jahren 1720-1725 auf dem Grundriss in Form eines griechischen gri Kreuzes erbaut. Sie ist mit Deckenfresken ausgeschmückt. au Die Statuengruppe der hl. Dreifaltigkeit auf dem Hus-Platz wurde w vom Polnaer Meister Václav Morávek – dem Schüler des Prager Bildhauers F. M. Brokoff - angefertigt. Die Gedenktafel am Haus Nr. 47 auf dem Hus-Platz erinnert daran, dass hier in den Jahren 1840 – 1842 die Schriftstellerin Božena Němcová lebte. Der Schriftsteller Bohumil Hrabal lebte mit seinen Eltern im Gebäude städtischen Brauhauses in den Jahren 1917-1919. Die Alte Schule von Polná mit einem Barockgiebel ist Bestandteil einer einmaligen Museumsexposition, die die Geschichte des Schulwesens seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dokumentiert. An die jüdische Besiedlung erinnert das Ghetto, das im Jahr 1681 gegründet wurde. Wir finden hier 32 meistens einstöckige Häuser, die Synagoge, das Rabinerhaus und das Haus des Rabiners mit Lauben. Im Jahr 2000 wurde hier das jüdische Museum eröffnet. Der jüdische Friedhof befindet sich 700 m nordwestlich vom HusPlatz. Er enthält beachtenswerte barocke, klassizistische und neuzeitliche Grabsteine. Das gotische Untere Tor ist ein Überrest der ehemaligen Stadtbefestigung, das mit Steinverzierungen versehen ist. SEHENSWÜRDIGKEITEN Stadtmuseum befinden erhaltenen Überresten von Renaissancemalereien befi nden sich Expositionen betreffend die Geschichte der Burg und der Stadt, im Erdgeschoss ist ein Kaufmannsladen installiert und es werden alte Handwerke vorgestellt, im Lapidarium befindet sich die Exposition zum Thema Steinnutzung. In der Ausstellung historischer Uhren werden mehr als 140 einzigartige Uhren ausgestellt, die historische Apotheke „Zum schwarzen Adler“ aus dem letzten Jahrhundert ist mit einer Ausstattung eingerichtet, die noch vor fünfunddreißig Jahren genutzt wurde. Im Schlossinnenhof werden oft Musikkonzerte veranstaltet. Kontakt: Zámek 485, 588 13 Polná, Tel. +420 567 212 336, www.mesto-polna.cz w Exposition E „Die alte Schule von Polná“ In einem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude mit einem e Barockgiebel befindet sich die Exposition des regionalen r Museums Vysočina - Jihlava, die die Geschichte Das Da as Stadtmuseum wurde im Jahr Jah 1895 gegründet und ist in einem der Flügel des Schlossareals, Sch ursprünglich einer ein Burg aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, Jah untergebracht. Im sog. Kunstdorfer Saal mit 47 des Schulwesens ab der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts veranschaulicht. Die vollständige Ausstattung eines Klassenraumes stammt aus dem Jahr 1866, außer dem historischen Mobiliar werden hier auch Schreibgeräte und Lehrmittel ausgestellt. Man kann auch einen naturwissenschaftlichen Fachraum sowie die Lehrerwohnung besichtigen. Anschrift: Poděbradova 77, 588 13 Polná, Tel. +420 567 212 336 (Stadtmuseum), www.mesto-polna.cz. Regionales Museum jüdischer Kultur G Grabsteine, die ältesten stammen vom Ende des 17. Ja Jahrhunderts. Der Friedhof wird fortlaufend rekonstruiert. BESONDERHEIT befindet sich in den Räumlichkeiten der Synagoge Das Museum befindet aus dem Jahr 1684, deren anspruchsvolle Rekonstruktion im September 2000 vollendet wurde. Mit Fotos und Dokumenten erinnert das Museum an die vielfältige Geschichte der hiesigen jüdischen Kommune, eine der Expositionen veranschaulicht die Hilsneriade – die Verfolgung der Juden am Ende des 19. Jahrhunderts, ausgelöst durch eine ausgeklügelte Beschuldigung des jüdischen jungen Mannes Leopold Hilsner wegen rituellen Mordes eines hiesigen Mädchens. Kontakt: Karlovo náměstí 540, 588 13 Polná, Tel. +420 567 559 211, Touristisches Infozentrum, E-mail: [email protected], www.mesto-polna.cz, Begleitdienst Tel. +420 567 212 373, +420 721 296 086. Der jüdische Friedhof Befindet sich ca. 700 m nordwestlich vom Hus-Platz entfernt, Befindet hinter der Straße Pod Kalvárií. Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Friedhof mehrmals erweitert. Es befinden sich hier merkwürdige barocke, klassizistische und neuzeitliche 48 Die Möhrenkuchen-Krimes wird in Polná anlässlich des Namenstages des hl. Ligurias, Schutzpatron der Stadt, gefeiert und ihre Tradition reicht bis in das Jahr 1652 zurück. Damals brachte der Fürst Ferdinand Josef von Ditrichstein aus Rom die Reliquien des Heiligen, schenkte sie der Stadt und legte sie in der Polnauer Kirche ab, wo sie in einem Glassarg bis heute erhalten geblieben sind. Wie und wann die Möhre zum Symbol der Krimes wurde, weiß man nicht mehr genau. Eine der Auslegungen behauptet, dass der erhöhte Möhrenbau und Möhrengenuss von den Herren Žejdlic von Schönfeld als eine Nahrungsergänzung des Volkes auf dem Gut eingeführt wurde. AUSFLUGSTIPP Pojmans Lehrpfad Aus dem Hus-Platz in Polná mündet ein fünf Kilometer langer Lehrpfad durch das Borský-Tal mit drei Haltestellen. Seinen Namen bekam er nach dem Bürgermeister und Fabrikbesitzer Václav Pojmann, Förderer der Stadt in den Jahren 1909 bis V 1912. Von Touristen wird insbesondere die wunderschöne 1 Naturszenerie geschätzt. N Jo Josef Klements Lehrpfad Der sechs Kilometer lange Rundpfad mit acht Haltestellen trägt D den Namen des langjährigen Polnauer Vereinsfunktionärs J. d Klement, an den in einem der Häuser des ehemaligen jüdischen K Viertels erinnert wird. Im historischen Stadtkern führt der Pfad V an der Dekanatskirche der Maria Himmelfahrt vom Anfang des a 18. Jahrhunderts, am Dekanatsamt und am Kaplanhaus aus 1 derselben Zeit vorbei, die Exposition in einem der Bürgerhäuser d erinnert an den mehrjährigen Aufenthalt von Božena Němcová e in der Stadt. Außer bedeutenden Bausehenswürdigkeiten in der SStadt informiert der Lehrpfad über den Teich „Hölle“ (Peklo), die größte Wasserfläche im Polnauer Gebiet, und über die d staatlich geschützte Sehenswürdigkeit Kleštěr – eine Stelle an st einem uralten Landweg, wo man eine Mautgebühr einnimmt. e Ein Andenken an den ausgeklügelten Hilsneriade-Prozess, der weitgehende antisemitistische Stimmungen auslöste, befindet sich im Wald Březina. GESCHICHTE Přibyslav www.pribyslav.cz Infozentrum Přibyslav Bechyňovo náměstí 45 588 22 Přibyslav Tel.: +420 569 484 361 E-mail: [email protected] J Jahren 1750 – 1753 an der Stelle der ehemaligen Kirche, die während der Hussitenkriege niedergebrannt wurde. Unweit w vvom Stadtturm entfernt steht das ehemalige Frauenspital aus d dem Jahr 1692. Erbaut wurde es auf Antrag von Ferdinand von D Dietrichstein für arme und sehr alte Frauen. Diese Funktion b blieb ihm 250 Jahre lang. D Das Schloss in Přibyslav wurde von Zacharias von Neuhaus im Jahr Die ersten glaubwürdigen Aufzeichnungen über Přibyslav stammen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Die Stadt wurde gleichzeitig mit der Burg gegründet, deren Aufgabe darin bestand, zwei Landwege zu bewachen, die unweit der Stadt entlang führten. Die Anfänge der Stadtgeschichte sind mit dem Silberbergbau verbunden. In der Zeit der Hussitenkriege (1420 -1434) wurde jedoch der Silberbergbau gedämpft und später für lange Jahrzehnte ganz unterbrochen. Die Versuche um seine Erneuerung im Laufe des 16. - 18. Jahrhunderts führten nicht zu den erwarteten Ergebnissen. Zu den Grundquellen der Ernährung der hiesigen Bewohner gehörten insbesondere die Landwirtschaft, häusliches Weben von Leinenstoffen, Handwerk und Handel. Im Oktober 1424 starb in der Nähe von Přibyslav beim Dorf Schönfeld (heute Žižkovo pole), Jan Žižka von Trocnov, als er an der Spitze seiner Heere gegen den katholischen Adel nach Mähren zog. Seine Kämpfer eroberten unmittelbar nach dem Tod ihres Heerführers die Burg in Přibyslav und wandelten die Stadt in einen Militärstützpunkt für ihre Angriffe um. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde Přibyslav noch mehrmals durch Kriege betroffen und viele historische Objekte wurden auch von riesigen Bränden zerstört. Den schlimmsten Brand vermerkten die hiesigen Chroniker im Jahr 1767, als fast die ganze Stadt abbrannte und nur ein paar Bürgerhäuser stehen blieben. Zu den bekanntesten Landsleuten von Přibyslav gehören vor allem der namhafte tschechische Verleger Jan Otto (18411916) und Ing. Stanislav Bechyně, DrCs. (1887-1973). Der Letztgenannte war Schöpfer von Projekten vieler einmaliger Stahlbetonbauten, vor allem von Bogenbrücken. Seinen Namen trägt heute der Stadtplatz in Přibyslav. DENKMÄLER Da historische Stadtzentrum Das ist eine städtische Denkmalzone. Das älteste De Objekt, Ob das die nicht wegzudenkende Dominante we der Stadt bildet, ist der de gotische Turm aus dem Jahr go 1497. An den Turm grenzt die 14 Barockkirche des hl. Johannes Ba des Täufers an, erbaut in den de 1560 an der Stelle eines ehemaligen Wirtschaftshofes erbaut, erbaut der zu der Přibyslaver Burg gehörte und bei der Eroberung der Stadt im Jahr 1424 niedergebrannt wurde. Die ursprünglich vierflügelige Disposition mit einem kleinen rechteckigen Innenhof, mit Renaissancearkaden versehen, wurde während eines Ausbaus im 18. Jahrhundert um einen zweiten Innenhof ergänzt. Die Rekonstruktion nach einem Brand im Jahr 1847 gab der Fassade ein spätklassizistisches Aussehen. Am ursprünglichen Schloss wurden Renaissance-Briefkratzmalereien erneuert, im Objekt hat das Feuerwehrmuseum seinen Sitz. Am Fuß der felsigen Steilhänge zum Fluss Sázava geneigt, in der Lokalität unter dem hiesigen Lo Pfarrhaus, ist ein Stollen mit Pfa einer Länge von 80 m erhalten ein geblieben. Er stammt aus der ge Zeit, als in der Umgebung Ze der Stadt Silber- und später de Eisenerz abgebaut wurde. Eis An den legendären Heerführer Žižka erinnern die Jan Reiterstatue von Bohumil Re Kafka im Přibyslaver Park und Ka der Grabhügel beim unweit de liegenden Dorf Žižkovo Pole. lie 49 SEHENSWÜRDIGKEITEN Stadtmuseum Die Museumssammlungen sind im Gebäude des sog. Kurfürstenhauses auf dem Marktplatz untergebracht. Im Museum befinden sich Andenken an bedeutsame Landsleute, eine Völkerkundeausstellung, erinnert wird hier auch an die Geschichte des mittelalterlichen Bergbaus. Im Kellergeschoss wird eine Sammlung von Mineralien und Gesteinen aus der Umgebung vorgestellt. Nach Voranmeldung bei der Museumsleitung ist auch eine Besichtigung der nahe stehenden Kirche des hl. Johannes des Täufers möglich und für fachlich orientierte Besucher kann eine Besichtigung des 80 m langen mittelalterlichen Stollens vermittelt werden. Kontakt: Bechyňovo náměstí 45, 588 22 Přibyslav, Tel. +420 569 484 361, E-mail: [email protected], www.pribyslav.cz Böhmen, Mähren und Schlesien. Kontakt: Husova 300, 582 22 Přibyslav, Tel. +420 569 430 050, E-mail: [email protected], www.dh.cz, www.chh.cz Roman Podrázskýs Lehrpfad Das Feuerwehrzentrum D Der acht Kilometer lange Pfad mit zwölf Haltestellen vveranschaulicht den Natur-, Kulturreichtum und den historischen Reichtum der Stadt und ihrer Umgebung. Auf h dem Gebiet der Stadt werden Bausehenswürdigkeiten d ((Kurfürstenhaus, Altes Spital, Schloss), die Werke des hiesigen LLandsmannes, des akademischen Bildhauers Roman Podrázský, im Stadtpark dann die hier lebenden Vogelarten vorgestellt. Die älteste erhaltene Sehenswürdigkeit ist der alte Stollen, wo D wahrscheinlich die ersten Silberbergbauversuche stattfanden. w Der Stollen diente wahrscheinlich auch als ein Fluchtweg aus D der mittelalterlichen Stadt. d AUSFLUGSTIPP Žižkas Grabhügel Ž Das Da Denkmal beim Dorf Žižkovo pole in der Nähe von Žiž Přibyslav (3 km nördlich von Při der de Stadt), wurde im Jahr 1874 erbaut. Das fast fünfzehn erb Meter hohe Monument Me erinnert an die Stelle, wo der eri Legende nach am 11.10.1424 Leg der de hussitische Heerführer Jan Žižka von Trocnov gestorben Žiž ist. ist Der Grabhügel ist von einem Park umgeben, der ein Kelch auf seinem Gipfel ist 190 Ke cm hoch. uss Das Museum ist im Schloss untergebracht, das unter dem Einfl Einfluss der italienischen Renaissancearchitektur von einer gotischen Burg umgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert wurde das Schloss erweitert, später im klassizistischen Stil umgestaltet. Auf dem Schlosshof blieb die Arkadenloggia aus der Renaissancezeit erhalten, die von toskanischen Säulen gebildet wird. Der Gedanke, ein Feuerwehrmuseum zu errichten, entstand im Jahr 1975. Die Exposition präsentiert auf einer Fläche von 3 000 m2 die Feuerwehrtechnik sowie moderne Feuerschutzsicherhei tssysteme. Außer der Sammlungs- und Fachbibliothek befinden sich im Schloss ein Fest- und Vortragssaal und einige Lehrräume. Besitzer des Museums ist der Verein der Feuerwehrmänner aus 50 Die Ruine der Burg Ronov Die Überreste der mittelalterlichen Burg (4 km östlich von Přibyslav) stehen auf einem Felsenvorsprung, der vom Losenický Bach umflossen wird. Die erste Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1329. Sie wurde zum Schutz eines Weges erbaut, der durch das Tal des Flusses Sázava von Žďár nad Sázavou nach Německý (Havlíčkův) Brod führte. Der Name der Burg ist vom Wappen der Gründer abgeleitet – gekreuzte Ronen. Ronov wurde während der Hussitenkriege im Jahr 1424 geplündert, erhalten blieben nur ein Turmtorso und Mauerreste. GESCHICHTE Der Sage nach wurde Světlá von König Karl IV. gegründet und benannt. Er verlief sich während einer Jagd in den hiesigen tiefen Forsten und erst nach langem Herumirren führte ihn der lichte Wald in ein Tal, wo er von seinem Gefolge aufgefunden wurde. Zur Erinnerung ließ er einen Teil des Waldes abholzen und gründete hier eine Ansiedlung, die er Světlá (Lichtung) nannte. Die tatsächliche Entstehung der Gemeinde hängt jedoch mit der Kolonialisierung in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zusammen. Die Stadt ist durch Glasmacherei berühmt, fast 200 Jahre lang wurden hier Granate und Edelsteine geschliffen. Diese Tradition gründete die Familie Kolowrat in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Ihre Vorgänger, die Familie Trčka, bauten die mittelalterliche Festung am linken Ufer des Flusses Sázava zum Schloss um. Hundert Jahre später, im Jahr 1855, wurde Světlá zur Stadt erhoben. Ein weiterer wichtiger Gewerbezweig ist der Granitabbau und die Granitverarbeitung. Der größte Steinbruch des hiesigen Gebiets ist Horka, dessen Granitstein für die Verkleidungen und Pflaster bedeutender Bauwerke diente. Daher gilt Světlá nad Sázavou als eine Stadt der Glaserzeugung und des Steinhauergewerbes. Das Symbol dieser Industriezweige wird in einem Denkmal festgehalten, das seit 1992 auf dem Stadtplatz steht. DENKMÄLER Eines der schönsten Bauwerke der Stadt ist das Schloss, das sich am linken Ufer des Flusses Sázava (Sasau) erhebt. Ursprünglich stand hier eine Festung, die im Jahr 1567 von Burian Trčka von Lípa zum Schloss umgestaltet wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg baute die Familie Vernier die Schlossanlage noch weiter aus und die Herren von Černín haben diese Umgestaltungen vollendet. Der Graf Franz von Zichy ließ den Westflügel des Schlosses im Empirestil erbauen, wodurch der rechteckige Schlosshof abgeschlossen wurde. Aus dieser Zeit stammt auch die wunderschöne Stuckdecke mit bunten Wappen im Rittersaal. Der letzte Umbau des Schlosses – im Neurenaissancestil – erfolgte um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Schloss ist ein eingeschossiges Gebäude mit vier Flügeln, durch welche der Innenhof mit Brunnen abgegrenzt wird. Im Schloss hat eine integrierte Mittelschule ihren Sitz. Der Haupteingang ist inmitten des Westflügels situiert und ein anderer Eingang, mit einem Gewölbe versehen, führt in den Schlosspark. Dieser wurde 1871 auf einer Fläche von 16 ha angelegt und wurde mit einer attraktiven Kaskade von Teichen und einem Bachtal zu einer der schönsten Parkanlagen der Umgebung. Er wurde um kleine Bauwerke im romantischen Stil bereichert, die bis heute erhalten blieben: kleine Altane, Steinvasen und Brunnen, Steintreppen zu den Teichen, Steinbänke und kleine Brücken. Im südlichen Parkbereich steht das im Jahr 1947 errichtete steinerne Denkmal, das dem Begründer der Pfadfinderbewegung A. B. Svojsík sowie dem jungen Dichter J. Wolker gewidmet ist, der sich hier im Jahr 1916 aufhielt. Die Teiche oberhalb des Parks bieten im Sommer Bademöglichkeiten an. Die ursprünglich einschiffige Dekanatskirche des hl. Wenzel wurde im Jahr 1722 von der Gräfin von Černín um Seitenschiffe und einen Chor erweitert. Der Kirchturm besitzt ein charakteristisches Holzgeschoss mit einer Senkscharte. Světlá nad Sázavou www.svetlans.cz Touristisches Infozentrum Nám. Trčků z Lípy 16 582 91 Světlá nad Sázavou Tel.: +420 569 496 676 E- mail: [email protected] We t ll Wertvoll an d der Innenausstattung sind die Inn Bilder Brandls, die der Graf Bil Leopold Kolowrat-Krakovský Leo gekauft und der Kirche ge gestiftet hat. Zu Weihnachten ge kann man hier eine barocke ka Weihnachtskrippe besichtigen. We Das Rathaus stammt aus Da der Wende des 18. / 19. de Jahrhunderts, Jah die jetzige Gestalt erhielt es im Jahr 1926 Ge und gehört heutzutage zu den un schönsten Gebäuden in Světlá. sch Stadtspitals an der Brücke über Das Gebäude des ehemaligen Stad den Fluss Sázava ließ im Jahr 1578 Burian Trčka von Lípa erbauen. Im 19. Jahrhundert war hier ein Teil der Schule untergebracht, im Jahr 1881 wurde das verfallene Gebäude abgerissen und neu erbaut. Die am Haus angebrachte Gedenktafel erinnert daran, dass hier im Jahr 1801 der Komponist Alois Jelen geboren wurde. SEHENSWÜRDIGKEITEN Mittelalterlicher Untergrund Das System der unterirdischen Gänge erreicht ca. 200 m. Über den Zweck der Gänge sind keine Einträge erhalten geblieben, es wird jedoch angenommen, dass sie durch eine allmähliche Erweiterung der Kellerräume entstanden sind. Aus dem Charakter der Prägung schließen die Experten, dass der Untergrund im Laufe des 15. Jahrhunderts entstand. Die Volkstradition über die Verflechtung der Gänge mit anderen Kellern der mittelalterlichen Häuser und des Schlosses bestätigten die Untersuchungen nicht. Mehr Informationen unter 51 Ja Jahrhunderts dient der Park als Erholungsumfeld der Stadt. Auf e einer kleinen Insel eines der Schlossteiche steht ein rosarote Altan, e erneuert wurde die Teufelsbrücke im Jahr 1884, die romantische m malerische Atmosphäre verliehen dem Park Stegen, Tümpel mit SSeerosen und ein Alpinum. Erwähnenswert ist auch die alte O Orangerie mit einer künstlichen Grotte aus Sandstein mit einem W Wasserfall, die sich im Nordtrakt des Schlossareals befindet. AUSFLUGSTIPP FFreilichtmuseum „Michals Bauernhof“ Eintrittskartenverkauf und Besichtigungen: Touristisches Infozentrum, Náměstí Trčků z Lípy 16, Tel. +420 569 496 676, E-mail: [email protected], www.svetlans.cz Gedenksaal des Museums des Gebiets Světlá Im historischen Umfeld des Schlosses Světlá wurde der Gedenksaal „Museum des Gebiets Světlá“ zugänglich gemacht. Die ständige Exposition bietet einen Überblick über die Geschichte der Stadt, des hiesigen Gutes sowie der breiteren Umgebung. Es befinden sich hier auch Andenken an die berühmtesten Persönlichkeiten des Gebiets Světlá. Die Besichtigung umfasst auch den Besuch von interessanten kurzzeitigen Ausstellungen, die die ständige Exposition ergänzen. Kontakt: Vlastivědný spolek Světelsko (Heimatverein des Gebiets Světlá), nám. Trčků z Lípy 18, 582 91 Světlá nad Sázavou, Tel. +420 737 500 551 Der Schlosspark Nach einer Rekonstruktion in den 90er Jahren des letzten D „Michals Der Michals Bauernhof“ in Pohleď wurde im Jahr 2003 zum Kulturdenkmal erklärt. Das Freilichtmuseum veranschaulicht K den Besuchern das Leben, die Arbeit und die Gewohnheiten d eines Bauers zur Zeit nach dem Ende des Dreißigjährigen e Krieges bis zur Auflösung des Zwangsdienstes im Jahr 1848. Das K Geschlecht Michal besaß diesen Bauernhof von 1591 bis 1997. G Besichtigen kann man hier die Wohnstube mit einem Ofen und B einer einfachen Ausstattung, eine Kammer, schwarze Küche, e eine Getreidekammer, Fahrzeug- und Werkzeugunterstände, Scheunen mit Dreschen und das sog. Ausgedinge. Zu der Atmosphäre des Freilichtmuseums trägt die Anwesenheit vom Haustieren bei – einige Schaffe, Ziegen und eine Kuh. Kontakt: Pohleď 16, 582 91 Světlá nad Sázavou, Tel. +420 569 452 532, +420 776 771 203 Die Melechover Festung Die Überreste der mittelalterlichen Festung kann man zwischen den Bäumen am westlichen Fuß der Anhöhe Melechova (709 m ü.d.M.) oberhalb der Gemeinde Kouty finden. Die kleine Burg hatte ein viereckiges Wohngebäude und einen nicht sehr großen Graben. Im 15. Jahrhundert fanden hier Hussitenversammlungen statt, im Jahr 1420 trafen sich hier die H Hussiten mit der starken Truppe der Sigismunds Armee. H Der Militärfriedhof aus der Zeit der Napoleonischen Kriege D liegt am Rande der Gemeinde Dolní Březinky. Hier sind Soldaten li begraben, die an Typhus im Militärlazarett gestorben sind, b welches im Schloss Světlá in den Jahren 1809-1814 errichtet w wurde. Seit 1841 steht hier ein Granitobelisk mit einer Inschrift w in Tschechisch und Deutsch, im Frühjahr des Jahres 1995 wurde der Friedhof zum Kulturdenkmal erklärt. d Tipps für Wander- und Fahrradausflüge finden Sie unter T www.svetlans.cz w 52 GESCHICHTE Svratka www.svratka.cz Stadtamt Svratka Palackého 30 592 02 Svratka Tel.: +420 566 662 330 E-mail: [email protected] w wurde sie niedergebrannt und später im gotischen Stil rekonstruiert. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche durch den Umbau 1789. Ih Der Glockenturm der Kirche stammt aus der Zeit um 1600, im D Glockenturm hängt die Glocke Maria, die 1480 gegossen wurde. G Das einstöckige Pfarrhaus stammt aus dem Jahr 1790. D Račana ist der älteste Ortsteil am Bach Řivnáč mit erhaltener R Das ganze Gebiet wurde im 13. Jahrhundert besiedelt, als eine Herrschaft bei der Burg Rychmburk entstand. Der Name der mittelalterlichen Ortschaft wird vom sich windenden Fluss abgeleitet. Die ältesten erhaltenen schriftlichen Nachrichten datieren um 1350, am Ende des 15. Jahrhunderts hatte Svratka alle Stadtrechte. Am Anfang des 17. Jahrhunderts ging die Stadt in den Besitzt von König Ferdinand I. über und verlor somit ihre Privilegien für lange zwei Jahrhunderte. Während des Dreißigjährigen Krieges hatte die ganze Gegend unter Streifzügen der fremden Heere und danach unter der gewaltsamen Rekatholisierung gelitten. 1706 wurde die Herrschaft vom Kinský-Geschlecht erworben Filip Kinský begann auf dem Hügelland mit dem Flachsanbau und gründete einige Industriebetriebe. Zu der gleichen Zeit gab es in der Umgebung einige Eisen- und Glashütten. Hundert Jahre später beginnt in Svratka eine Entfaltung der Industrie, die an traditionelle Handwerke anknüpft: Töpferei, Ofensetzerei, Zündholzindustrie und Weberei. Im Jahr 1867 wurde Svratka zur Stadt erhoben. Es wurden neue Häuser, Läden und Werkstätten gebaut, es kam zu einer Entfaltung der Tätigkeit des Theatervereins. Ein stürmischer Aufschwung begann insbesondere am Anfang des 20. Jahrhunderts. In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts besuchte eine Reihe von Künstlern die Gegend: die Maler Antonín Slavíček, Otakar Nejedlý, Rudolf Kremlička, František Kavan, Antonín Kalvoda und andere. Diese Tradition wurde auch während der schweren Kriegszeit nicht unterbrochen. Das Stadtamt bewahrt in seinen Räumlichkeiten eine wertvolle Sammlung von Bildern der Künstler, die zu der Stadt ein näheres Verhältnis hatten. ursprünglicher Architektur. Der Pilzsucherbrunnen ist ein Werk des hier gebürtigen akademischen Bildhauers Antonín Odehnal aus dem Jahr 1938. Das Gasthaus „U Šillerů“ war in der Vergangenheit ein beliebter Ort, wo sich Künstler trafen, die im hiesigen Gebiet Inspiration suchten. Im Gasthaus liegt eine Liste dieser Künstler zu Einsicht auf. SEHENSWÜRDIGKEITEN Stadtmuseum DENKMÄLER Der geräumige rechteckige Marktplatz bildet das Zentrum der Stadt. Seit langem standen die St. Prokop-Kapelle und ein hölzerner Brunnen in seiner Mitte. In dem sog. Herrenhaus wurden alle kulturellen Veranstaltungen abgehalten. Der hölzerne Brunnen wurde 1843 durch einen Steinbrunnen ersetzt, die Kapelle wurde 1867 abgerissen. An ihrer Stelle wurde die St. Wenzel-Statue zu Ehren der Erhebung von Svratka zur Stadt errichtet. Sie wurde vom Prager Bildhauer Ludvík Wurzl geschaffen. Bis zum Jahr 1905 fanden Viehmärkte auf dem Marktplatz statt, heute ist der Marktplatz eine Ruhezone. Beim Brunnen blieb der letzte Kastanienbaum erhalten, der im Jahr 1867, als Svratka zur Stadt erhoben wurde, gepflanzt wurde. 1934 wurde das Denkmal für die Gefallenen errichtet. Die Kirche des Heiligen Johannes des Täufers entstand wahrscheinlich im 13. Jahrhundert, während der Hussitenkriege Das Museum ist an die Präse Präsentation enta ation der Lebensweise des Städtchens zur Zeit der ersten Republik ausgerichtet und hat in den rekonstruierten Räumlichkeiten des ehemaligen Spritzenhauses seinen Sitz. Die einzelnen „Häuschen“ präsentieren z.B. die Werkstatt eines Spenglers, Töpfers, Schusters, Skiproduzenten oder Kürschners, die Exposition der Schule, Sparkasse und eines Kolonialladens mit einer Trafik. Ein Teil der Exponate stammt aus den Sammlungen des ursprünglichen Museums aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, die meisten Sammlungsgegenstände wurden in den Jahren 2000-2004 gesammelt. Kontakt: U Zbrojnice 347, 592 02 Svratka, Tel. +420 777 224 205, E-mail: [email protected], www.svratka.cz. 53 Telč mit Renaissancekratzmalereien verziert, die Giebel der meisten Häuser wurden im Barockstil umgestaltet. Auf dem Marktplatz befinden sich die Mariensäule und www.telc.eu, www.telc-etc.cz , www.telcsko.cz Infozentrum des Stadtamtes Telč Náměstí Zachariáše z Hradce 10 588 56 Telč Tel.: +420 567 112 407 Fax: +420 567 112 403 E-mail: [email protected] GESCHICHTE Die Stadt Telč gehört zu den malerischen Städten in Tschechien. Das genaue Datum der Stadtgründung ist nicht bekannt, die älteste glaubwürdige Nachricht über Telč stammt aus den Jahren 1333 – 1335, als das ganze Gebiet im Besitz des böhmischen Königs war. Auf dem hiesigen Hof mit einem Wachturm und einer kleinen Kirche hatte der königliche Verwalter seinen Sitz. Seit 1339 war Telč im Eigentum des Adelgeschlechts der Herren von Neuhaus, die das Aussehen der Stadt wesentlich beeinflussten. Die ursprüngliche Wasserfestung mit der gotischen Burg verwandelte sich allmählich in eine malerische Renaissancestadt. Die alte Burg wurde unter Zacharias von Neuhaus (1526 - 1589) mit Hilfe italienischen Handwerker in eine großartige Renaissanceresidenz umgebaut. Gleichzeitig mit der Burg wurden auch gotische Häuser auf dem Stadtplatz in die bis heute erhaltene Gestalt umgebaut. Die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts war vom Dreißigjährigen Krieg beeinflusst, die Stadt wurde im Jahr 1645 kurz belagert und ausgeplündert. Im Jahr 1655 kam der Jesuitenorden in die Stadt, der mit seinen Bauaktivitäten zum heutigen Aussehen der Stadt wesentlich beigetragen hat. Am Ende des 19. Jahrhunderts breitete sich die Stadt schnell aus, innerhalb der historischen Tore blieb jedoch ihre graziöse Renaissancegestalt erhalten. Dies war auch der Grund, warum der historische Stadtkern im Jahr 1992 in das Verzeichnis des Kulturerbes der UNESCO eingetragen wurde. DENKMÄLER Der dreieckige, durch Bürgerhäuser mit Lauben eingefasste Marktplatz ist wegen seiner Ganzheit ein Unikat. Die Lauben wurden an die Häuser im 15. Jahrhundert nach einem einheitlichen Plan angebaut. Die Fassaden einiger Häuser sind 54 zwei Brunnen. Die Mariensäule aus dem Jahr 1620 ist mit Heiligenstatuen verziert, der untere Brunnen mit der Statue der hl. Margarete, der Brunnen im oberen Teil des Marktplatzes dann mit der Silen-Statue. Erhalten blieben beide mittelalterliche Stadttore – das Untere bzw. Kleine Tor wurde in die heutige Gestalt im Jahr 1579 umgebaut. Das Obere bzw. Große Tor bestand ursprünglich aus zwei Türmen, der äußere erhielt sein Aussehen nach einem Umbau im Jahr 1629. Bestandteil des historischen Stadtzentrums ist das Renaissanceschloss, das in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts von einer ehemaligen gotischen Burg umgebaut wurde. Das endgültige Aussehen erlangte das Schlossareal durch den italienischen Architekten Baldassare Maggi. Es ist eines der besterhaltenen Renaissancekomplexe in der Tschechischen Republik. Das Rathaus entstand durch eine Verbindung von zwei gotischen D Häusern, die Renaissanceumgestaltung stammt aus dem Jahr H 1574. Im Gebäude befand sich auch das Stadtgefängnis. 1 Die ursprünglich romanische Kirche des hl. Geistes wurde im 15. D Jahrhundert umgebaut. Bis zum Jahr 1579 diente sie als Kapelle Ja des Stadtspitals, in der Mitte des 19. Jahrhunderts war darin das d SStadttheater untergebracht, heute gehört sie der Böhmischen evangelischen Brüdergemeinde. e Der Turm des hl. Geistes ist das älteste erhaltene romanische D Denkmal in der Stadt. Der Stadt diente er als Wachtturm. D D Die Pfarrkirche des hl. Jakob wurde gleichzeitig mit der Stadt g gegründet, die heutige zweischiffige Gestalt stammt aus der M Mitte des 15. Jahrhunderts. Auf dem 60 m hohen Turm sind zzwei wertvolle Glocken erhalten - Jakob und Maria. Erhalten b blieb auch die originale Barockorgel aus dem Jahr 1725. Am Ende des Kreuzganges sind Gedenktafeln der Opfer des I. und II. Weltkrieges angebracht. Die ehemalige Jesuitenkirche namens Jesu wurde im Jahr SEHENSWÜRDIGKEITEN Das Schloss D 1667 fertig gestellt. Sie ist im Barockstil erbaut, an ihrer Ausschmückung beteiligten sich berühmte Bildhauer, Holzschnitzer und Maler. Die ehemalige Mälzerei wurde nach der Ankunft der Jesuiten zum Konvikt der hl. Engel umgebaut, wo Buben in Chormusik und Gesang ausgebildet wurden. Nach der Auflösung des Ordens wurde das Konvikt zu einem Wohnhaus für Herrschaftsbeamte umgebaut. Zurzeit hat hier das Bildungsund Konferenzzentrum des Ministeriums für Unterricht seinen Sitz. Das Renaissanceschloss entstand durch den Umbau einer D gotischen Verteidigungsburg aus dem 16. Jahrhundert. g Besonders wertvoll ist die Inneneinrichtung. Der Hauptrundgang B ermöglicht den Besuch des ursprünglichen gotischen Teils und e der prunkvollen Säle (Blauer Saal, Goldener Saal, Rittersaal) d mit erhaltenen hölzernen Kassettendecken, wertvollem m Mobiliar und reichen Waffen- und Bildersammlungen. Der M zzweite Rundgang führt durch Wohnräume, die den letzten SSchlossbesitzern – der Familie Podstatsky-Lichtenstein - bis zzum Jahr 1945 dienten. Die Einrichtung dieser Räume sagt über das Aussehen von aristokratischen Inneneinrichtungen ü dieser Zeit sehr viel aus. Im Objekt des Schlosses befinden sich eine Niederlassung des regionalen Museums Vysočina und die Jan Zrzavý-Galerie. Der Schlossinnenhof und die historischen Säle sind ein für Musikkonzerte genutzter Ort. Das Schloss ist vom Naturpark umgeben, in dem sich ein Treibhaus im Klassizismusstil befindet. Kontakt: náměstí Zachariáše z Hradce, 588 56 Telč, Tel./Fax: +420 567 243 821, Kasse: +420 567 243 943, E-mail: [email protected], www.zamek-telc.cz Regionales Museum Vysočina - Jihlava, Niederlassung Telč R Das im Jahr 1897 gegründete Museum befindet sich im D SSüdwestflügel des Schlosses. In seinen ständigen Expositionen werden Dokumente aus der Geschichte der Stadt und ihrer w Umgebung seit dem frühen Mittelalter bis zur Gegenwart U vvorgestellt. Man kann hier die festlichen Berglandtrachten und Stickereien bewundern, im Inneren der Bauernstube sind u Veranschaulichungen der bemalten rustikalen Möbel und sowie V die Glasmalerei vertreten. Zu den wertvollsten Exponaten d gehören das Modell der Stadt aus dem Jahr 1895 sowie die g geräumige mechanisch bewegliche Weihnachtskrippe der g Eheleute Vostrý aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. E Kontakt: Náměstí Zachariáše z Hradce 1, 588 56 Telč, K Tel. +420 567 243 918, E-mail: [email protected], T http://muzeum.ji.cz h Die Ki Kirche Di h der d Maria M i Himmelfahrt Hi lf h t in i der d Altstadt Alt t dt gehört hö t zu den ältesten Bauten in der Stadt, der Legende nach wurde sie im Jahr 1099 gegründet. In der Vergangenheit war sie Ziel von Wallfahrern aus der weiten Umgebung. Im Kircheninneren befinden sich hochwertige Schnitzereien aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Turm hängt eine Glocke aus dem Jahr 1515. Aussichtsturm der Kirche des hl. Jakob Die ursprünglich mittelalterliche Kirche wurde in ihre heutige Gestalt im 15. Jahrhundert umgestaltet. In ihrem 60 m hohen Turm befinden sich zwei wertvolle Glocken, Jakob und Maria. Informationen zu Besichtigungen unter der Tel. Nr. +420 604 985 398. 55 Aussichtsturm des hl. Geistes Die Schlossgalerie (Trasse C) V Veranschaulicht die Geschichte des Schlosses Veselíčko – ein K Komplex der ursprünglichen Einrichtung und Bilder, die mehr als 5 50 Jahre im Depot von Telč verborgen waren. K Kontakt: Náměstí Zachariáše z Hradce, 588 56 Telč, T Tel. +420 567 243 943, www.zamek-telc.cz AUSFLUGSTIPP Der spätromanische kantige Turm ist 49 m hoch. hoch Im Turm befindet sich die ständige Exposition der Bilder von Jan Křen und eine archäologische Exposition der bei der Turmrekonstruktion entdeckten Funde. Kontakt: Infozentrum, Náměstí Zachariáše z Hradce 10, 588 56 Telč, Tel. +420 567 112 407 – 8, E-mail: [email protected], www.telc.eu Die Stadtgalerie Feuerwehrhaus Das Gebäude wurde in der ursprünglichen Baugestalt aus dem Jahr 1870 renoviert, als es an der Stelle der ehemaligen Fleischläden für den neu gegründeten freiwilligen Feuerwehrmännerverein erbaut wurde. In der Galerie finden gelegentliche Ausstellungen statt. Kontakt: Náměstí Zachariáše z Hradce, 588 56 Telč, Tel. +420 567 112 410 (Galerie), +420 567 112 407-8 (Infozentrum), E-mail: [email protected], www.telc.eu Das Haus von Telč Im Keller dieses historischen Hauses sind keramische Figuren historischer Geschichten und Elfen installiert, die auf eine eigenartige Art und Weise von den bildenden Künstlern Anna Hanzlová d.Ä., ihrer Tochter Anna und Julek Žembera gestaltet wurden. Einige Hausteile werden bis in die romanische Zeit zurück datiert, durch eine kleine Tür kann man in den Untergrund von Telč einsehen. Ausgestellt werden hier auch Gegenstände, die im Haus während der Rekonstruktion aufgefunden wurden. Kontakt: Náměstí Zachariáše z Hradce 31, 588 56 Telč, Tel. +420 567 213 379, +420 777 333 274, E-mail: [email protected], www.telcsky-dum.cz 56 D Aussichtsturm Oslednice Der Die Stahlkonstruktion auf dem Gipfel Oslednice (557 m ü.d.M.) D unweit von Telč steht an der Stelle einer ehemaligen hölzernen u Warte aus dem Jahr des 19. Jahrhunderts. Zum Aussichtsumgang in W einer Höhe von 31 m führen 175 Wendeltreppen. Zum Aussichtsturm e führt aus der Stadt eine gelbe Wanderwegmarkierung, die vom fü Klub der tschechischen Touristen betrieben wird, Tel. +420 776 K 753 889. 7 Das Prämonstratenkloster Nová Říše Das ehemalige Frauenkloster wurde im Jahr 1211 gegründet. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude bei Umbauten in der Mitte des 16. Jahrhunderts und am Anfang des 19. Jahrhunderts. Der wichtigste Teil ist die Klosterbibliothek mit Deckenfresken und mehr als 15000 Bänden. Die Klosterkirche der hl. Peter und Paul ist mit Fresken von Jan Lukáš Kracker verziert und wird durch ein künstlerisch sehr wertvolles Mobiliar ergänzt – die Chorbanken k und die reich geschnitzte Kanzel stammen von der Wende des u 17./18. Jahrhunderts. 1 Kontakt: Prämonstratenkanonie in Nová Říše, U Kláštera 1, K 588 65 Nová Říše, Tel./Fax: +420 567 318 110, 5 E-mail: [email protected], www.klaster.novarise.cz. E Die Burg Roštejn D Die ehemalige gotische Verteidigungsburg wurde im 16. D Jahrhundert zu einer Jagdresidenz im Renaissancestil umgebaut. Ja Auf der Burg befinden sich Sammlungen des regionalen Museums A Vysočina - Jihlava – Porzellan, Keramik, Zinngegenstände, V Originalmöbel und Volkskrippe, vorgestellt werden hier O die Geschichte der Jagdwaffen sowie die Tradition der d SSteinbearbeitung im Böhmisch-Mährischen Hügelland und die Natur der Iglauer Berge. Dominante der Burg ist der 45 m hohe N ssiebenkantige Turm. Die Burg ist von einem Gehege umgeben, in dem ca. hundert Mufflons und vierzig Wildschweine leben. Kontakt: Doupě 1, 588 56 Telč, Tel. +420 567 243 738, E-mail: [email protected], [email protected], http://www.cmail.cz/rostejn, http://muzeum.ji.cz Weitere Ausflugtipps finden Sie unter: www.telc.eu/page.php?mx=51_trasy-a-programy&lx=de&ft= GESCHICHTE Třebíč www.trebic.cz, www.mkstrebic.cz, www.visittrebic.eu Touristisches Infozentrum Malovaný dům Karlovo náměstí 53 674 01 Třebíč Tel.: +420 568 847 070, +420 568 610 021, +420 775 707 503 E-mail: [email protected] Im Laufe der langen Jahrhunderte ihrer Existenz wurde die Stadt zu einem wichtigen Zentrum des BöhmischMährischen Hügellandes. Sie wurde auf den Fundamenten einer mittelalterlichen Besiedlung aufgebaut, deren Anfänge mit der Gründung eines Benediktinerklosters im Jahr 1101 verbunden sind, das von Fürsten aus dem mährischen Zweig des Přemyslidengeschlechts gegründet wurde. Das Kloster gehörte zu den reichsten im ganzen Königreich und war ein bedeutendes Bildungszentrum. Die vorteilhafte Lage des Klosters zwischen den Königsstädten Brno (Brünn), Jihlava (Iglau) und Znojmo (Znaim) wurde zu einer Anregung für den Stadtaufbau an beiden Ufern des Flusses Jihlava. Die älteste erhaltene Urkunde stammt aus dem Jahr 1277, zur Stadt wurde Třebíč im Jahr 1335 erhoben. Die Bedeutung der Stadt belegt der geräumige Stadtplatz, auf dem zahlreiche wertvolle Bürgerhäuser erhalten blieben. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde die weltberühmte romanischgotische Basilika des hl. Prokopius gebaut, die im Jahr 2003 zusammen mit dem jüdischen Viertel in das Verzeichnis des Weltkulturerbes der Unesco eingetragen wurde. Die Blütezeiten wechselten sich im Laufe der Jahrhunderte mit den Zeiten des Stillstandes und des Verfalls ab. Das gotische Aussehen der Stadt geht auf das Jahr 1468 zurück, als die Stadt während des böhmisch-ungarischen Krieges fast völlig zerstört wurde. In Folge der Brände blieb nicht einmal der Renaissanceteil von Třebíč erhalten, die Giebel der Bürgerhäuser wurden allmählich durch barocke und geschichtliche Fassaden ersetzt. In der Mitte des 17. Jahrhunderts gelangte das Klosterherrschaftsgut in die Hände des Adelgeschlechts Waldstein. Mit diesem Geschlecht führte die Stadt langjährige Streitigkeiten, um zumindest einen Teil der uralten Stadtrechte bewahren zu können. Zahlreiche bedeutende Änderungen im Leben der Stadt brachte das 19. Jahrhundert. Die Stadt erweiterte sich, der Einfluss der Bürger wurde stärker, die Eisenbahn verband die Stadt mit der Umgebung, sowohl die Industrie als auch das Kulturleben entfalteten sich. Die malerische Stadtumgebung und sehenswerte Denkmäler verleihen heute der Stadt einen einzigartigen Reiz. DENKMÄLER Die Fläche des Karlsplatzes (22 000 m2) dokumentiert die Bedeutung der Stadt zur Zeit der Stadtgründung. Am Touristisches Infozentrum Zadní synagoga Subakova 1/44 674 01 Třebíč Tel.: +420 568 823 005, +420 568 610 023, +420 777 746 986 E-mail: [email protected] Touristisches Infozentrum Bazilika Zámek 1 674 01 Třebíč Tel.: +420 568 610 022, +420 777 746 982 E-mail: [email protected] wertvollsten sind zwei mit Kratzmalereien geschmückte Renaissancehäuser – Franzens- (Gemaltes) und Rábls (Schwarzes) Haus. Das Franzenshaus wurde Ende des 16. Jahrhunderts Jah auf Antrag des de venezianischen Händlers Francesco Fra Calligardi gebaut. Die Kratzmalerei wurde im Jahr Jah 1903 erneuert – unter dem Gesims Ge sind zahlreiche Szenen mit mi einem Jäger und einem Löwen abgebildet, den Raum Lö Gestalten aus, der Erker zwischen den Fenstern füllen biblische biblis ist mit Bildern mit Männern in Trachten aus dem 16. Jahrhundert verziert und die Seitenansicht mit Gestalten mit Jagdwaffen. Im Haus finden zahlreiche Kulturveranstaltungen statt, das Infozentrum hat hier seinen Sitz. Figuralkratzmalereien am Rábls Haus veranschaulichen die menschlichen Tugenden, Jagdszenen und römische Heerführer. Sehenswert ist auch das aus feinem Sandstein gemeißelte Portal. Die Statuengruppe der de hl. Cyrill und Method in der Mitte des Marktplatzes schuf Mi im Jahr 1885 der Bildhauer B. Seeling. See Die Kirche des hl. Martin entstand offensichtlich in en der de zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die ursprünglich Jah hölzerne Kirche wurde hö mehrmals umgebaut, zuletzt me im Jahr 1716. Ein mächtiger Stadtturm, der heute mit Sta der Kirche verbunden ist, de war einst Bestandteil der wa Dominante der Stadtbefestigung. Er bildet eine ausdrucksvolle au Stadt, zu den Besonderheiten gehört die mächtige Turmuhr. 57 Das Waldsteinschloss, heute Sitz des regionalen Museums Vysočina - Třebíč, wurde seit dem 16. Jahrhundert auf den Ruinen eines weiträumigen Benediktinerklosters errichtet. Die um 1250 beim Kloster gebaute Basilika des hl. Prokopius ist eine der bedeutendsten a r c h i t e k t o n i s c h e n Se Sehenswürdigkeiten dieser Art in Mitteleuropa. Jeder Teil de der Basilika, die weiträumige Gr Gruft sowie das wertvolle Ein Eingangsportal, erhebt ihre mo monumentale Schönheit in aller Ge Gesamtheit. Zusammen mit de der jüdischen Stadt wurde sie im Juli 2003 in das Verzeichnis de des Weltkulturerbes der Un Unesco eingetragen. Da Das einzigartig erhaltene jüdische Viertel bildet den größten größt Komplex von jüdischen De Denkmälern in der Tsc Tschechischen Republik. Die na nachweisbare Existenz der ers ersten Juden in Třebíč ist mit de den Jahren 1338 und 1410 da datiert. Im 18. Jahrhundert ha hatte das jüdische Viertel be bereits einen rein städtischen Ch Charakter, allmählich wurden zw zwei Synagogen, das Rabbinat, ein eine Schule, ein Spital und ein geräumiger Friedhof hin hinter der Stadt erbaut. In de dem ehemaligen jüdischen Vie Viertel sind heute 123 Häuser, au aus dem ursprünglichen historischen Areal des jüdischen Ghettos wurden lediglich fünf Häuser niedergerissen. Rekonstruiert wurden die beiden Synagogen, das ganze Viertel lebt allmählich mit kleinen Läden, Kaffeehäusern und stilvollen Restaurants auf. Auch heute rufen die schmalen Gassen, die sich fast überdeckenden Häuschen, die in Felsen eingehauene Stiegen, kleine Marktplätze und mehrere geringfügige Details die Atmosphäre der damaligen Zeit hervor. Die sog. Vordere Synagoge, erbaut in der Mitte des 17. Jahrhunderts, dient heute für Gottesdienste der Tschechoslowakischen Hussitenkirche. Die Hintere Synagoge mit wertvollen Wandmalereien dient zur Veranstaltung von Ausstellungen und Konzerten. Durch das jüdische Viertel führt ein Lehrpfad und es werden Reiseführungen angeboten. Ein Beweis für die hundertjährige Existenz der jüdischen 58 Gemeinschaft in Třebíč ist der jüdische Friedhof mit fast 3000 G Grabsteinen. D Das Kapuziner Kloster mit der Kirche der Verwandlung des H Herrn wurde in den Jahren 1686 – 1693 an der Stelle der e ehemaligen Schule der Brüdergemeinde erbaut. D Die orthodoxe Kirche der hl. Wenzel und Ludmila wurde in den Jah Jahren 1939 – 1940 erbaut. Die Kuppel ist mit echtem Bla Blattgold verziert. Die evangelische Kirche wurde im Jugendstil im Jahr 1910 erb erbaut. Die Kapelle der Erhöhung de des hl. Kreuzes erbaute der Tře Třebíčer Baumeister Jan Fulík im Jahr 1644 – 1645. Die Ka Kapelle hat den Grundriss in Fo Form eines Kreuzes und ein Bo Bogenportal. Die Dominante des süd südwestlichen Teils der Sta Stadt bildet eine gemauerte Wi Windmühle, die im Jahr 1836 erb erbaut wurde. Die Mühle ze zerdrückte Eichenrinde für die He Herstellung einer Lohe für die hie hiesigen Lohgerber. R o n d o k u b i s t i s c h e Ba Bauelemente machte sich in de den 20er Jahren des letzten Jah Jahrhunderts der berühmte tsc tschechische Architekt Josef Go Gočár am Bau des Gebäudes de der Fabrik Tuscullum zu Nutzen. Der Funktionalismus findet im Gebäude der Sparkasse seine Anwendung, das in den Jahren 1932 – 1933 erbaut wurde. Autor des Entwurfs ist der Architekt Bohuslav Fuchs. Zur selben Zeit wurde nach seinem Entwurf der Ausbau des städtischen Flussbades realisiert. Die hölzerne Etagenkonstruktion der bisher genutzten Garderoben ist bisher Gegenstand von Bewunderung der Experten. Im Jahr 1924 wurde zu Ehren des 500. Jahrestages des Ablebens von Jan Žižka auf der Burg Hrádek der Grabhügel aus angehäuften Granitblöcken errichtet. Er steht in der Nähe der Ruinen einer mittelalterlichen Bastion, wo der Legende nach der Heerführer sein Zelt hatte. SEHENSWÜRDIGKEITEN Basilika des hl. Prokopius Die romanisch-gotische Basilika, die ursprünglich der Jungfrau Maria geweiht wurde, wurde beim Benediktinerkloster um das Jahr 1250 erbaut und gehört zu den Kostbarkeiten des mittelalterlichen Bauwesens. In der Mitte des 15. Jahrhunderts erlitt sie im erheblichen Maße während der Belagerung von Třebíč durch die Heere von Mathias Korvín und mehr als zwei folgende Jahrhunderte wurde sie zu weltlichen Zwecken genutzt wie z.B. als Getreidekammer und Bierbrauerei. Nach ihrem Wiederaufbau in den Jahren 1725-1731 wurde sie dem hl. Prokopius geweiht und erneut zu sakralen Zwecken genutzt. Zu den wertvollsten Teilen gehören die geräumige g geformte Schmiedegitter. Typisch für den jüdischen Bau sind s schmale winklige Gassen mit Schwebebögen, die die Blöcke d der dicht aneinander platzierten Etagenhäuser voneinander a abtrennen, und öffentlich zugängliche gewölbte Passagen in den Erdgeschossen der Häuser, mit denen die Gassen q quer verbunden waren. Auf 16 Haltestellen werden neben d den beiden Synagogen und dem jüdischen Friedhof die b bedeutendsten Denkmäler vorgestellt: Das Rabbinat zeichnet s sich mit einem mächtigen Stützpfeiler an der Stirnseite aus, in der jüdischen Schule lernten Buben die Grundlagen des J Judaismus bis zu den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, das e ehemalige jüdische Gemeindehaus mit wertvollen Gewölben d dient als Ausstellungssaal. Das jüdische Rathaus aus dem Ende d 19. Jahrhunderts mit einem Renaissancekern war Sitz der des V Verwaltung der selbständigen jüdischen Gemeinde. Seit dem S Spätmittelalter war ein Spital Bestandteil des jüdischen Viertels – das mehrstöckige Krankenhausgebäude wurde im Jahr 1851 e erbaut. Das ehemalige Armenhaus beweist die charitative E Empfi ndung der jüdischen Kommune. Die Gerberei des F Fabrikbesitzers Subak im östlichen Teil des jüdischen Viertels w bis 1931 in Betrieb. war K Kontakt: Touristisches Infozentrum Zadní synagoga, S Subakova 1/44, 674 01 Třebíč, Tel. +420 568 610 023, E-mail: E [email protected]. Die D Hintere Synagoge dreischiffige Säulengruft, der mit einem doppelten achtteiligen Steingewölbe versehene Chor, ein Rundfenster – Rosette im östlichen Teil der Apside und das nördliche Eingangsportal. Das jetzige Aussehen des Inneren der Basilika schuf Kamil Hilbert in den Jahren 1924 – 1935. Die Besichtigung der Basilika umfasst einen Fachkommentar von Führern. Kontakt: Touristisches und Infozentrum Basilika, Zámek 1, 674 01 Třebíč, Tel. +420 568 610 022, +420 777 746 982, E-mail: [email protected], www.mkstrebic.cz, www.trebic.cz/unesco Lehrpfad durch das jüdische Viertel Die jüdische Stadt ist als einziges jüdisches Denkmal außerhalb des Gebiets des Staates Israel im Verzeichnis des Weltkulturerbes der Unesco eingetragen. Bei den einzelnen Häusern werden sehenswerte Baudetails vorgestellt – Gewölbe, steinerne Portalleibung, eiserne plattierte Türen, Die D Synagoge wurde im Jahr 1669 erbaut, erbaut in den Jahren 1705-7 wurde sie dann im Barockstil umgebaut. Der Innenraum ist mit w Stuckschmuck und Malereien verziert, für die ornamentale und Pflanzenmotive und hebräische liturgische Texte verwendet wurden. Die Synagoge dient als Ausstellungs- und Konzertsaal. In der Frauengalerie ist eine umfangreiche Exposition über die 59 Geschichte der jüdischen Stadt untergebracht. Die ausgestellten Sammlungsgegenstände belegen das gewöhnliche Leben der damaligen Bewohner und deren Religionsgewohnheiten und -rituale. Das Modell des jüdischen Ghettos im Maßstab 1:100 veranschaulicht das Aussehen des Ghettos im Jahr 1850. Kontakt: Touristisches Infozentrum Zadní synagoga, Subakova 1/44, 674 01 Třebíč, Tel. +420 568 610 023, E-mail: [email protected], www.mkstrebic.cz Die Vordere Synagoge Weitere Informationen, Begleitdienst: Touristisches Infozentrum Zadní synagoga, Subakova 1/44, 674 01 Třebíč, Tel. +420 568 610 023, E-mail: [email protected], www.mkstrebic.cz. Stadtturm De Der mächtige Turm der Kirche de des hl. Martin ist 72 m hoch, er stammt aus der Mitte des 13 13. Jahrhunderts. Aus dem Tu Turmumgang in einer Höhe von 35 m bietet sich eine Aussicht üb über die ganze Stadt. Dank ihr ihren Ausmaße (Durchmesser de des Ziffernblattes 550 cm, Gr Größe der Ziffern 60 cm) err erreicht die Turmuhr nach den zu zugänglichen Informationen de den ersten Platz auf dem eu europäischen Kontinent. Ko Kontakt: Touristisches Inf Infozentrum, Karlovo náměstí 53 5 53, 674 01 Tř Třebíč, bíč Tel. +420 568 847 070, E-mail: [email protected], T www.mkstrebic.cz. w Die Synagoge wurde in den Jahren 1639 – 1642 erbaut. Nach einigen Bränden und anschließenden Umbauten erhielt sie in den Jahren 1856 – 1857 ihr heutiges neugotisches Aussehen. Während des zweiten Weltkrieges wurde sie als Lagerhaus benutzt und stark zerstört. Im Jahr 1952 wurde sie den religiösen Zwecken der Tschechoslowakischen Hussitenkirche angepasst. Es handelt sich um einen einfachen viereckigen Bau mit einem Walmdach und gotischen Fenstern mit Spitzbögen. Regionales Museum Vysočina - Třebíč R Der jüdische Friedhof Der Friedhof wurde auf einem Abhang oberhalb des Baches Týnský in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts angelegt. Der geräumige Friedhof mit fast 3000 Grabsteinen, von denen der älteste aus dem Jahr 1631 stammt, gehört zu den wertvollsten und am besten erhaltenen jüdischen Friedhöfen in Mähren. Bestandteil des Friedhofs ist die Zeremonienhalle aus dem Jahr 1903 mit einem einzigartig erhaltenen Interieur, wo bis heute Bestattungszeremonien nach alten jüdischen Traditionen durchgeführt werden können. Der Friedhof ist frei zugänglich, Besichtigungen mit einem Führer können mit Herrn Zdeněk Malášek, Hrádek 14, Tel. +420 568 827 111 vereinbart werden. 60 D Geschichte des Museums hängt mit der Abhaltung einer Die vvölkerkundlichen Ausstellung in Prag im Jahr 1895 zusammen, ffür die auch in der Region Třebíč Sammlungsgegenstände gesammelt wurden. Das Museum hat in den Räumlichkeiten g des ehemaligen Wallensteinschlosses, das im 16. Jahrhundert d vvon einem mittelalterlichen Benediktinerkloster umgebaut wurde, seinen Sitz. Die Museumsexpositionen dokumentieren w die Naturschönheiten der Stadtumgebung, die Entwicklung der d Besiedlung und der Handwerke in der Region Třebíč, sowie die B Entwicklung und Tradition der Pfeifen- und Krippenherstellung. E Ein Teil der Mineralogieexposition ist den Třebíčer Moldawiten gewidmet. Die ständigen Expositionen werden im Laufe des Jahres mit Ausstellungen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Schlosspferdestalls, der ehemaligen Sattelstube, der Kapelle und der Kleinen Galerie ergänzt. Der steinerne Saal mit reichem Wappenschmuck wird zur Veranstaltung von Konzerten der klassischen Musik, für Vorträge und Kulturveranstaltungen genutzt. Kontakt: Zámek 1, 674 01 Třebíč, Tel./Fax: +420 568 840 518, E-mail: [email protected], www.zamek-trebic.cz. GESCHICHTE Die Gründung von Třešť hing wahrscheinlich mit der Silberentdeckung und dem königlichen Silberbergbau im Gebiet Jihlava zusammen. Das Städtchen mit einem großen dreieckigen Marktplatz in der Mitte wurde am linken Ufer des Baches Třeštice gegründet. Am Bach kreuzten sich zwei Handelswege und am rechten Ufer des Baches lag ein Dorf mit der Pfarrkirche des hl. Martin, die am Anfang des 13. Jahrhunderts gegründet wurde. Die erste schriftliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahr 1349. Damals war sie ein kleines Herrschaftsgut mit einer Kirche und Festung und gehörte dem Záviš von Třešť. Im 16. Jahrhundert wurde an der Stelle der ehemaligen Festung ein Schloss erbaut und auf dem Marktplatz eine lutherische Kirche angelegt – heute die Kirche der hl. Katharina. Zu der gleichen Zeit erhielt die Stadt ein Stadtwappen mit einem Einhorn als Symbol des Glücks. Seit dem Mittelalter ist in Třešť die Existenz einer jüdischen Gemeinde belegt. Erhalten blieb die Empiresynagoge, die im Jahr 1825 erbaut wurde. Nach Třešť kam als Student Franz Kafka zu seinem Onkel in die Ferien, der hier angeblich die Geschichte „Der Provinzarzt“ schrieb. Am Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in Třešť die Industrie. Es wurden eine Tuch- und eine Streichholzfabrik gegründet, im Jahr 1868 begann die Kleinserienherstellung von Uhrgehäusen und geschnitzter Möbel. Im Museum machen die Belege der Třešťer Krippenherstellung auf sich aufmerksam, die sich in der Stadt seit dem 18. Jahrhundert entfaltete. Die ursprünglich nur gemalten und kolorierten Figuren gingen im Laufe des 19. Jahrhunderts zu einer anspruchsvollen Schnitzausführung über. Třešť www.trest.cz Infozentrum Rooseweltova 462/6 589 01 Třešť Tel.: +420 567 234 567 E-mail: [email protected] Die Pfarrkirche des hl. Martin ist das älteste Denkmal in der Stadt. Sie wurde im 13. Jahrhundert gegründet, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts fertig gebaut und später im Barockstil renoviert. Einen besonderen Anteil am Umbau im 18. Jahrhundert hatte der hiesige Maurermeister Jakub Lysý. Von der Inneneinrichtung der Kirche sind die gotischen und Renaissancegrabsteine sowie die Steinkanzel bedeutend. Von der Kirche führt ein Kreuzweg auf den sog. Galgenberg, der von Franz Kilian erbaut und im Jahr 1878 eingeweiht wurde. Das Schloss durchlief eine schwierige Bauentfaltung. Es steht an heute ist das Schlossgebäude im Besitz der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und dient als Hotel und Veranstaltungsort verschiedenster Kongresse und Symposien. Das Schloss ist von einem englischen Park mit einer Fläche von 15 ha umgeben. Die Kirche der hl. Katharina von Siena wurde als deutsche lutherische lut Kirche im 16. Jahrhundert Jah gegründet. Im 18. 18 Jahrhundert wurde das Presbyterium Pre umgebaut, das da Kircheninnere stammt aus au dem 19. Jahrhundert. An der Außenwand sind zwei Grabsteine im sin Spätrenaissancestil angebracht. In der Stadt befindet sich das Geburtshaus des Juristen und bedeutenden Ökonoms des 20. Jahrhunderts J. A. Schumpeter (1883 – 1950). Er war an zahlreichen Universitäten weltweit tätig, wurde zum ersten österreichischen Finanzminister, viele seiner Theorien werden bis heute anerkannt. Seinem Leben und Werk widmet sich eine der We im Museum untergebrachten Expositionen. Ausgestellt wird Exp hier das Mobiliar aus dem Třešťer hie Schloss, eine andere ständige Sch Exposition veranschaulicht Exp die Geschichte der hiesigen Krippenherstellung. Im Gebäude hat auch das Touristische Infozentrum seinen Sitz. Die Pseudorenaissance-Kapelle der Familie Schumpeter - Kilián aus dem Jahr 1888 ist die Dominante des Stadtfriedhofs und spiegelt die Bedeutung und den Reichtum der beiden Familien wieder. Die Empire-Synagoge wurde nach einem Brand gebaut, der der Stelle einer mittelalterlichen Festung, die durch Umbauten völlig erloschen ist. Im 16. Jahrhundert wurde ein vierflügeliges Gebäude mit Eckentürmen und Arkaden erbaut. Nach Bauumgestaltungen in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Schloss im Jahr 1860 zu Wohnzwecken umgebaut. In der Vergangenheit wurde darin das Stadtmuseum untergebracht, im Jahr 1824 das ganze jüdische Ghetto zerstörte. Dank einer Spendensammlung wurde die Synagoge wieder aufgebaut und ein Jahr später eingeweiht. Die Stirnseite hat fünf Arkadenfelder, was in den böhmischen Ländern ein einzigartiges Bauelement DENKMÄLER 61 darstellt. Die Synagoge dient als Ausstellungs- und Konzertraum. Die Exposition „Verwehte Spuren“ ist der Geschichte der hiesigen jüdischen Gemeinde und dem Franz Kafka (1883 – 1924) gewidmet. Die Begleitdienste werden vom Infozentrum sichergestellt. Ein weiteres Andenken an die jüdische Besiedlung ist der jüdische Friedhof Fri mit Grabsteinen aus dem Anfang des 18. au Jahrhunderts auf dem Abhang Jah Korečník am südwestlichen Ko Rande der Stadt. Ra Auf Au dem ehemaligen Gefängnishof Ge steht das Denkmal für die Opfer des De Jahres 1945 und das Denkmal für die jüdischen Bürger, die in Konzentrationslagern zu Tode gequält wurden. Im Jahr 2003 wurde eine umfangreiche Rekonstruktion des Marktplatzes vollendet, während derer der Marktplatz mit einer Sonnenuhr versehen wurde. Mit einer Fläche von 663 m2 ist sie die größte Sonnenuhr in Tschechien. Der Uhrzeiger ist 8,21 m groß. Die Ziffernblätter sind im Pflaster angebracht und sie können, je nach Sommer- oder Winterzeit, verschoben werden. einer Größe von 10 - 12 cm wurden aus Linden- oder Erlenholz geschnitzt, bemalt oder lackiert. Zurzeit befassen sich an die 10 Amateurkünstler mit der Figurenschnitzerei. Alljährlich ab dem e ersten Weihnachtfeiertag bis zum 2. Februar werden sechzehn W Weihnachtskrippen direkt in den einzelnen Haushalten zugänglich g gemacht. Die Häuser der Familien, die Weihnachtskrippen a ausstellen, sind mit einem grünen Schild gekennzeichnet. Eine n neue Tradition stellt die sog. Holzschnitzerei dar - ein Treffen von SSchnitzern aus ganz Tschechien und aus dem Ausland, während d dessen eine neue Krippe entsteht, die alljährlich um neue Figuren e ergänzt wird. K Kontakt: Spolek přátel betlémů (Verein der Krippenfreunde), R Rooseweltova 462/6, 589 01 Třešť, Tel. +420 567 224 537 o oder Touristisches Infozentrum, Tel. +420 567 234 567, E E-mail: [email protected], www.trest.cz. AUSFLUGSTIPP Die umliegende Natur bietet zahlreiche Wanderziele: Špičák (4 km) – um den Gipfel (734 m) erstreckt sich das SEHENSWÜRDIGKEITEN Třešťer Krippen Die Krippenherstellung hat in der Stadt eine mehr als zweihundertjährige Tradition. Einen gesamten Überblick zu diesem Thema stellt die ständige Museumsexposition dar, die im Haus von J.A. Schumpeter untergebracht ist. Eine Papierkrippe veranschaulicht die Werke der Schöpfer aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, in der großen hölzernen Krippe kann sich der Besucher mit Figuren der Schöpfer des letzten Jahrhunderts bekannt machen. In den Haushalten wurden an die fünfzig Weihnachtskrippen aus Holz aufgestellt, von kleineren Krippen bis zu solchen, die sechs Meter lang waren. Die Figuren mit 62 U Urwaldschutzgebiet im Ausmaß von 45 ha mit Überresten des Mischwaldes mit Eschen, Buchen, Ulmen und Tannen. M Beim Dorf Stájiště (6 km) unter dem Hügel Hřeben (671 m) B befindet sich die Quelle des Flusses Mährisch-Thaya (Moravská b Dyje). D Drei kleinere Teiche bei Buková, die sog. Bukovské rybníčky, (5 D km) sind vom Landschaftsgesichtspunkt aus und als biologische Lokalität bedeutend. In der Nähe der Gemeinde Čenkov (4 km), Geburtsort des Obersten der Tschechoslowakischen Legionen Josef Jiří Švec, befindet sich ein überfluteter Steinbruch, das sauberste Freibad im Gebiet Jihlava. Vom Schlosspark aus führt ein Wanderweg zum Jägerhaus bei Kroutil „U Kroutilových“. Er führt durch Březíčko - eine hundertjährige Kastanienallee und Ruhezone mit Fischteichen. GESCHICHTE Velká Bíteš www.vbites.cz Informační centrum a Klub kultury města Velká Bíteš Masarykovo náměstí 5 595 01 Velká Bíteš Tel.: +420 566 532 025 Fax: +420 566 534 001 E-mail: [email protected] [email protected] Die ursprüngliche Ortschaft wurde in einem flachen flachen Becken an der Kreuzung der Handelswege vor dem Jahr 1200 angelegt. Der erste verlässliche Beleg, der ihre Existenz bezeugt, ist das lateinisch geschriebene Pergament des Königs Wenzel, datiert mit dem Jahr 1240, das zu den ältesten erhaltenen Schriftstücken in Mähren gehört. Den Charakter einer Stadt hat die Ortschaft bereits im Laufe des 14. Jahrhunderts erreicht und diese Stellung wurde im Jahr 1408 von Herrn Lacek von Kravaře, dem mährischen Landeshauptmann und Hofmeister von König Wenzel IV., bestätigt. Im Mittelalter erhielt Bíteš zahlreiche Privilegien und wurde zum Wirtschafts- und Verwaltungszentrum eines umfangreichen Herrschaftsgutes. Auf den Landkarten wurde sie als befestigte Stadt mit Wehrkirche bezeichnet. Laut historischen Quellen zählt sie zu den ersten zehn bedeutendsten Städten im südwestlichen Bereich Mährens. Zentrum der Stadt ist der historische Kern, der dank der außergewöhnlich erhaltenen städtebaulichen Konzeption zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt wurde. Seit dem Mittelalter bildet ein länglicher geräumiger, von Bürgerhäusern gesäumter Marktplatz den historischen Stadtkern, von dem zwei Straßen zur Kirche führen, welche diesen ganzen Komplex dominiert. Der ganze Bereich wurde nach und nach mit Stadtmauern umschlossen, mit einer selbständigen Befestigung der Kirche als einer Festung. Der Marktplatz ist in ost-westlicher Richtung an der alten Verkehrsstraße Brünn - Iglau situiert und diente als Marktplatz. Die Tradition der großen Märkte wurde bis zum Jahr 1938 gepflegt. Die Originalgestalt der Häuser ist wegen der häufigen Brände in der Vergangenheit sowie in Folge der Kriegsereignisse, als auf den mittelalterlichen Kellergeschossen der brauberechtigten Häuser neue Gebäude erbaut wurden, nicht erhalten geblieben. DENKMÄLER Die Stadtbefestigung entstand wahrscheinlich im Laufe des 15. Jahrhunderts. Sie bestand aus den Umfassungsmauern sowie drei Toren mit Schutzgräben und Fallbrücken. Zwei Tore befanden sich auf den gegenüberliegenden Seiten des Marktplatzes, das dritte Tor war an der Kirche situiert. Von den Stadtmauern sind bis heute nur winzige Überreste erhalten geblieben, die Straßennamen wie „Pod Hradbami“ (Unter den Stadtmauern) und „Na Valech“ (An den Schanzen) erinnern jedoch an ihre Existenz. Dominante der Stadt ist die Kirche des hl. Johannes des Täufers, die auf einer Anhöhe im nördlichen Bereich von Velká Bíteš steht. Die ursprünglich spätromanische Gestalt des Baus ist nicht erhalten geblieben, lediglich ein Teil der Umfassungsmauern 63 wurde in den gotischen Umbau am Ende des 15. Jahrhunderts einbezogen, bei dem eine zweischiffige Hallenkirche mit drei Säulen und einem Rippengewölbe entstand, das mit einem Chor und einem aus Bruchstein erbauten Turm abgeschlossen wurde. Aus der gleichen Zeit stammt auch die mächtige Befestigung der Kirche, die durch einen zweigeschossigen Eingangsturm sowie fünf Bastionen mit Schießscharten verstärkt war. Der ganze Komplex dieser befestigten Wehrkirche ist ein wahrhaftig einmaliges Baudenkmal. Zur Ausstattung der Kirche gehören vier Originalglocken, die „große“ davon ist mit Sagen umwoben. An die Kirche schließt ein Friedhof aus dem Jahr 1771 an. Auf dem Stadtplatz befinden sich zwei steinerne Brunnen aus dem Jahr 1826, die Statue des hl. Johannes von Nepomuk aus dem Jahr 1714 sowie die bronzene Büste T. G. Masaryks aus dem Jahr 1991, nach dem der Stadtplatz benannt wurde. Das Rathaus ist seit dem 15. Jahrhundert urkundlich belegt. SEHENSWÜRDIGKEITEN Stadtmuseum Das Museum befindet sich im hinteren Trakt eines historischen Hauses, das an der Stelle der ehemaligen Kirche der böhmischen Brüdergemeinde entstand, die im 16. Jahrhundert von den Herren von Žerotín erbaut wurde. Die regionale heimatkundliche ständige Exposition wird jedes Jahr zum Teil umgeändert. Kontakt: Masarykovo nám. 5, 595 01 Velká Bíteš, Tel./Fax: +420 566 532 383, +420 739 181 345, E-mail: [email protected], www.vbites.cz/muzeum Kirche des hl. Johannes des Täufers – Aussichtsturm, Kostelní 71, 595 01 Velká Bíteš, Besichtigung nach Voranmeldung beim Pfarramt, Tel. +420 565 555 128, +420 604 676 196. b AUSFLUGSTIPP In seinem Kellergeschoss sind Räume erhalten geblieben, die einst zur Ausübung des peinlichen Rechts dienten und als Gefängnis und Folterkammer genutzt wurden. Im Jahr 1886 wurde das Renaissancegebäude niedergerissen und auf den Kellergeschossen entstand ein seinerzeit modernes Bauwerk. Gegenüber dem Rathaus befindet sich das Haus Nr. 5, in welchem das Stadtmuseum seinen Sitz hat. Das Haus hat eine D Heilige Berg – ein Gipfel mit einem kleinen Denkmal und Der einer Plastik 8 km nördlich von Velká Bíteš. Erreichbar ist er e aus mehreren Seiten – von Ořechov, Skřinářov und Kadolec. a Die Legende sagt, dass auf dem Heiligen Berg als Kind die D Komtesse hl. Zdislava (1215 – 1252) von der unweit gelegenen K Burg Křižanov wunderbar gerettet wurde. Der Berggipfel B bietet eine anziehende Aussicht sowohl über die Teiche unter b Ronov, wo der Fluss Bítýška quellt, als auch über weitere R Teiche rund um Osové, wo der Bach Bílý potok seinen Anfang T hat, sowie über das ausgedehnte Panorama des östlichen h Randes des Böhmisch-Mährischen Berglandes. R Letná – ein ehemaliger Sokolturnplatz und Ausflugsort. Der Spaziergang durch die Allee mit mächtigen Eschen und Ahornen führt zu der Vorderen Mühle, bei der sich ein verlassener Steinbruch in kristallischen Schiefersteinen befindet. Durch das Tal des Flusses Bítýška zu der Mittleren Mühle mit einer Aussicht auf das ruhige Tal des Baches M Klečanský kommt man in die Stadt zurück. K Quellbrunnen Jinošov – Der 12 - 15 km lange Spaziergang Q durch den Wald in der Umgebung von Jinošov, 6 km südlich d vvon der Stadt, führt uns an 8 bis 10 Quellbrunnen mit poetischen Namen vorbei. p reiche Geschichte und gehört zu den bedeutendsten Gebäuden in Velká Bíteš. Vor vier Jahrhunderten stand hier die Kirche der böhmischen Brüdergemeinde, die von den Herren von Žerotín erbaut wurde. Das Objekt kam etwa ein Jahrhundert später in den Stadtbesitz, was ein Pergament majestätischen Umfangs belegt, das im hiesigen Archiv aufbewahrt wird. Das Haus behielt teilweise sein historisches Aussehen aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. 64 GESCHICHTE Velké Meziříčí www.mestovm.cz Infozentrum des Stadtamtes Radnická 29/1 594 13 Velké Meziříčí Tel.: +420 566 501 107 Fax: +420 566 521 657 E-mail: [email protected] Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Flüsse Oslava und Balinka, an der Stelle, wo sich im Mittelalter zwei bedeutende Handelswege kreuzten. Die größte Blütezeit erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert. Damals entwickelten sich Handwerke, die Bürger ließen prächtige Häuser erbauen, das Rathaus wurde umgestaltet, die gotische St. Nikolaus-Kirche wurde umgebaut. Das historische Stadtzentrum wurde zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt. Dominante der Stadt ist das Schloss, das Sta von der ehemaligen Burg vo umgebaut wurde. Hier hat um das da Museum mit historischen und naturwissenschaftlichen un Sammlungen seinen Sitz. Das Sa jüdische Viertel mit einer jüd Synagoge ist ein Andenken Syn an die hiesige jüdische Kommune. Ein neuzeitliches Ko technisches Merkmal bildet tec die Autobahnbrücke, die sich über dem Tal in einer Höhe üb von vo 72 m wölbt. Lo Loggia und das RenaissanceEingangstor Ein erhalten. Die Innenräume Inn des Schlosses sind mit Stuckverzierungen sin und Malereien ausgeschmückt un und mit historischem Mobiliar un ausgestattet. Heute hat das au Museum im Schloss seinen Mu Sitz. Sit Das historische Zentrum der Da Sta Stadt wurde zur städtischen Denkmalzone erklärt. De In der Mitte des Marktplatzes befindet sich die gotische be Nikolaus-Kirche. Die St. einschiffige Pfarrkir Pfarrkirche wurde in den Jahren ursprünglich einschiffige 1410 – 1412 zu einer geräumigen gotischen zweischiffigen Kirche umgebaut und später wegen der Gewölbegestaltung zu einer asymmetrischen dreischiffigen Kirche umgestaltet. Ein bedeutendes Bauwerk ist das Rathaus, ursprünglich DENKMÄLER Zu den bedeutendsten Bauten zählt das Schloss. Ursprünglich eine gotische Burg, zu einem Renaissanceschloss umgebaut, wurde im Barockstil erweitert und pseudogotisch umgestaltet. Von den einzelnen Baustilen blieben die Gotik-Renaissanceim gotischen Stil erbaut, das in den Jahren 1528 – 29 eine Renaissancegestalt erhielt, die es bis heute behielt. R Weitere architektonische Juwelen der Stadt sind das W Gemeindehaus – die ehemalige Stadtbrauerei aus dem 16. G JJahrhundert, die mit Kratzmalereien verziert ist, sowie das Gebäude des einstigen lutherischen Gymnasiums, das im Jahr G 1578 erbaut wurde. Dieses dreiflügelige eingeschossige Gebäude, 1 dem Stil der italienischen Renaissance nachempfunden, ist dem d Palazzo Pompei in Verona des Architekten Michel san Michelei P ähnlich. Heutzutage hat hier die Stadtbibliothek ihren Sitz. ä SSehenswert sind auch die Kirche der hl. Dreifaltigkeit, der FFriedhof im Stadtteil Moráň mit Gräbern bedeutender Persönlichkeiten (Vladimír Čech, Titus Krška) sowie die hl. P Kreuz-Kirche. Diese wurde von den Herren von Lomnice K erbaut und von Zikmund Heldt von Kement umgebaut, der e hier begraben liegt. Der Renaissancegrabstein an seinem Grab h 65 gehört zu den schönsten Grabmälern des Friedhofs. Unweit von der Kirche entfernt, steht das untere Burgtor, das als einziges Tor der ehemaligen Befestigung erhalten blieb. Seit 1518 gab es eine selbständige jüdische Religionsgemeinde in der Stadt. Zu dieser Ze Zeit wurde die sog. Alte Sy Synagoge erbaut. Die jüd jüdische Religionsgemeinde entwickelte sich rasch en insbesondere nach dem ins Dreißigjährigen Krieg. In den Dr Jahren 1867-70 wurde die Jah Neue Synagoge erbaut. An die Ne jüdische Besiedlung erinnert jüd ebenfalls der Friedhof mit eb Barockgrabsteinen. Ba Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört auch die de Autobahnbrücke „Vysočina“, Vysočina“ die in den Jahren 1972 – 79 erbaut wurde. Die höchste Brücke an der Autobahn D1 wölbt sich in einer Höhe von 72 m über dem Tal und ist 426 m lang. des Thronfolgers Fr. Harrach, auf dem die Blutspuren des Erzherzogs Franz Ferdinand erhalten blieben. In einer auf die Verkehrsstraßen ausgerichteten Exposition werden anhand von Modellen, Fotos uns Zeichnungen die Straßen- und B Brückenbauten veranschaulicht. SStändige Expositionen: Ausstellung des Bildhauers Jiří Marek, B Brückenmodelle, Geschichte des Autobahnausbaus, Kaiserliche M Manöver, Unsere Vögel, Die Schönheit der Muscheln, Aus M Meeren und Ozeanen, Kubismus, Schlosssäle, Via est vita – die SStraße ist Leben, Vom Albit zum Granit, Der Flieger Ing. Jan Č Čermák. K Kontakt: Museum Velké Meziříčí, Zámecké schody 1200/4, 5 594 01 Velké Meziříčí, Tel. +420 566 522 773, E E-mail: [email protected], www.muzeumvm.cz G Galerie Synagoge D Die ehemalige Alte Synagoge, im Gotik-Renaissancestil erbaut, d dient als Ausstellungshalle des Museums. Ständige Exposition: M Magen David – Geschichte der Juden in Velké Meziříčí K Kontakt: Novosady 1146, 594 01 Velké Meziříčí, Tel. +420 566 524 621 Der Aussichtsturm der St. Nikolaus-Kirche Die St. Nikolaus-Kirche ist mit ihrem 64 m hohen Tu Turm die Dominante des Ma Marktplatzes. Die Turmuhr ist die größte beleuchtete Uhr de Tschechischen Republik. der Die Aussicht auf die Stadt vo vom Turmgang aus, in einer Hö Höhe von 40 m ist nach Vo Voranmeldung beim Pfarramt mö möglich, Tel +420 566 522 101. Tel. SEHENSWÜRDIGKEITEN Das Schloss und das Museum NATUR E interessantes Wandergebiet ist das Tal des Flusses Balinka Ein „„Balinské údolí“, das früher zur Ruhezone erklärt wurde und durch welches ein Lehrpfad führt. Nicht weniger interessant ist d das Tal „Nesměřské údolí“ am Fluss Oslava. In der Umgebung d der d Stadt befinden sich zahlreiche Wanderwege, die auch zum Skilaufen S genutzt werden können. Ausgangspunkt dieser Wandertrassen W ist der Stadtplatz. Das Museum hat seit 1948 im Schloss seinen Sitz. Sitz Außer den historischen und naturwissenschaftlichen Sammlungen sind hier auch Gegenstände ausgestellt, die an die Manöver der österreichisch-ungarischen Armee im Jahr 1909 erinnern. Interessant ist auch ein Batisttaschentuch des Adjutanten 66 GESCHICHTE Žďár nad Sázavou www.zdarns.cz Touristisches Infozentrum Reisebüro Santini Tour nám. Republiky 24 591 01 Žďár nad Sázavou Tel.: +420 566 628 539 Fax: +420 566 625 808 E-mail: [email protected] Die Stadt liegt in der Mitte des Naturschutzgebietes Saarer Berge (Žďárské vrchy). Ihre Geschichte ist mit der Entfaltung des Zisterzienserklosters verbunden, das im Jahr 1252 gegründet wurde. Im 14. Jahrhundert war das Kloster der größte Grundbesitzer und die entscheidende Macht im böhmisch-mährischen Grenzgebiet. Das Kloster fiel im Jahr 1588 mit seiner Herrschaft in die Zuständigkeit des Olomützer Bistums, im Jahr 1606 wurde es aufgelöst und ging direkt in das Eigentum des Kardinals František von Ditrichstein über. Dieser erhöhte die Ortschaft Žďár im Jahr 1607 zur Stadt und erteilte ihr neue Privilegien. Seinen größten Aufschwung erreichte das Kloster in der ersten Hälfte des 18. Jh., als es zu einem bedeutenden Kulturzentrum wurde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das nationale Leben in der Stadt sehr schnell. Es wurden die ersten größeren Betriebe gegründet und das Ort wurde an Schienennetz angeschlossen. Es kommt auch zum ersten größeren Eingriff in die örtliche Bebauung. Nach dem Krieg kam es im Zusammenhang mit dem Bau des Maschinenbaubetriebes zu einem schnellen Anwachsen der Einwohnerzahl. Es entstanden neue Siedlungen und in der 70er Jahren wurde fast der gesamte historische Stadtkern völlig umgebaut. DENKMÄLER Touristisches Infozentrum Schloss Žďár nad Sázavou Zámek 11 591 02 Žďár nad Sázavou 2 Tel.: +420 566 629 152 Fax: +420 566 629 331 E-mail: [email protected] www.zamekzdar.cz wahrscheinlich um das Jahr 1270 gebaut. geb Das wertvollste Denkmal ist die Madonna mit Kind aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. In der unmittelbaren Nähe befindet sich die barocke Kapelle der hl. Barbara, die dem Architekten Santini zugeschrieben wird. Das Rathaus, ursprünglich im Renaissancestil erbaut und am Ende Das bedeutendste Denkmal ist die Wallfahrtskirche des hl. Johannes von Nepomuk auf dem Grünen Berg (Zelená hora), die seit dem Jahr 1994 im Verzeichnis des Kulturerbes der UNESCO eingetragen ist ist. Der Stadtkern liegt auf einem Hügel am linken Ufer des Flusses Sázava und hat einen unregelmäßigen viereckigen Marktplatz. Dominante des Stadtzentrums ist die Pfarrkirche des hl. Prokopius, d 18. Jahrhunderts klassizistisch umgebaut, wurde rekonstruiert des und heute dient es als Ausstellungs- und Zeremoniensaal. u Die Pestsäule des Tiroler Bildhauers Jakub Steinhübl stammt aus D dem Jahr 1706. An der Spitze der Säule ist eine Plastik der Heiligen d Dreieinigkeit angebracht. D Die spätgotische Festung, bereits um 1300 erwähnt, ist heute D rekonstruiert und dient als Sitz des Regionalmuseums. Der andere Teil der Stadt mit historischen Denkmälern liegt rund um das Schloss, ein ausgedehnter Komplex mit zahlreichen Gebäuden 67 des ehemaligen Zisterzienserklosters. Es führt eine barocke Brücke über den Fluss Sázava zu ihm, die mit acht Statuen der Heiligen verziert ist und um das Jahr 1760 gebaut wurde. Monumental wirkt der verlassene barocke Untere Friedhof, der auch vom Baumeister Santini erbaut wurde. In seiner Mitte steht eine Statue des Engels des Jüngsten Gerichts. In einzelnen Stadtteilen sind Arbeiten von Teilnehmern der Internationalen bildhauerischen Symposien aufgestellt. Es entstand so eine Galerie mit mehr als 80 hölzernen Skulpturen. SEHENSWÜRDIGKEITEN Wallfahrtskirche des hl. Johannes von Nepomuk auf dem Grünen Berg Die Kirche wurde in den Jahren 1719 – 22 nach einem Entwurf des Architekten Jan Blažej Santini im Geiste der „barocken Gotik“ erbaut. Wegen der Originalität der tschechischen barocken Gotik und der Meisterkomposition des Areals mit dem Symbol des fünfeckigen Johannessterns wurde sie im Jahr 1994 in das Verzeichnis des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Im Kircheninneren symbolisiert die magische Nummer fünf vor allem fünf Altäre und fünf Gänge, auf dem Hauptaltar fünf Sterne und fünf Engel. Der Vorhof des Wallfahrtsortes wird durch Kreuzgänge mit fünf Toren und einer Kapelle abgegrenzt. Die Tore in der Mitte der einzelnen Schenkel haben Kuppeldächer und sind von Statuen geschmückt. Kontakt: Zelená Hora – Areal der Wallfahrtskirche, 591 02 Žďár nad Sázavou 2, Tel. +420 566 622 855, 724 663 716, E-mail: [email protected], www.zdarns.cz. Schloss Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss im Jahr 1784, als das ehemalige Zisterzienserkloster abbrannte und aufgrund der Entscheidung von Kaiser Josef II. aufgelöst und zum Schloss umgebaut wurde. Zur Zeit findet findet hier der Bes Buchmuseum, die wurde Besucher das Buchmuseum Ausstellung vom Leben des Architekten Jan Santini Aichl, die Galerie der Familie von Kinský und andere gelegentlichen Ausstellungen. Im Schlossareal befindet sich die Mariä Himmelfahrtsklosterkirche, ein Café und ein Teehaus. Die Dienste für die Besucher und Eintritt ins Areal sichert das Informations- und Touristenzentrum. in Kontakt: Informační a turistické centrum, Zámek, K 592 01 Žďár nad Sázavou, Tel. +520 566 629 152, 5 E-mail: [email protected], www.zamekzdar.cz. E Galerie von der Familie von Kinský G Die Galerie befindet sich in den ehemaligen Pferdeställen. Hier kann D man die Ausstellung „Gott, Ehre und Vaterland“ besichtigen, die m die Geschichte von tschechischem Adelsgeschlecht der Herren von d Kinský behandelt. K Buchmuseum B Das Buchmuseum befindet sich in der Prälatur des ehemaligen D Zisterzienserklosters, im Hauptsaal (das ehemalige Z p g Refektorium) 68 ist die gesamte Deckenfläche mit einer ausgedehnten Freske von K. F. Töpfer verziert. Das vo Museum gehört zu den größten Mu Einrichtungen dieser Art in der Ein ganzen Welt. Hier befindet ga sich die ständige Ausstellung des de Nationalmuseums, die die Entwicklung des Buches, des Buchdruckes und der de Bücherkultur Bü veranschaulicht. Wir können uns z.B. die seltene Wi Bücherdrucke, die alte Druckerei, Bü eine Handschreibstube oder die ein Bibliothek des Kapuzinerklosters anse ansehen. Kontakt: Muzeum knihy, Zámek, 591 01 Žďár nad Sázavou, Tel. +420 566 625 370, E-mail: [email protected], www.zamekzdar.cz. Santini´s Exposition Die Ausstellung im Erdgeschoss des Konventgebäudes stellt die berühmteste Epoche der Geschichte des Žďárer Klosters dar, mittels der Persönlichkeiten, die sie schufen. Der Abt Václav Vejmluva, der im Jahre 1706 nach Žďár eines ausgezeichneten Architekten der tschechischen Barockgotik Jan Blažej Santini Aichl einlud. Santini, der das ganze Klosterareal umbaute, und ergänzte es um eine Reihe der neuen Bauten, von denen dann vor allem die Wallfahrtskirche des heiligen Johannes von Nepomuk auf dem Grünen Berg das Kleinod der tschechischen Barockarchitektur wurde. Und der Bildhauer Řehoř Thény, der beste Schüler vom Bildhauer Matthias Braun. Konvents- (heute Pfarr-) Kirche Mariä Himmelfahrt Die ursprüngliche gotische Kirche wurde in den Jahren 1710 – 1722 von J. B. Santini im Geiste der barocken Gotik umgebaut. In der nördlichen Kapelle sind Fragmente spätgotischer Wandmalereien zu sehen. Barocker Pferdestall Ba Im ehemaligen Kloster wurde die Reithalle für adelige Jugend Bestandteil der Akademie der Be Wissenschaften und Reitkunst. Wi Im Inneren des Reitstalls ist das Gewölbe in Form eines da Sternnetzes zu sehen. Heute Ste dient er als Zeremoniensaal. die Brunnenkapelle Bru Die zehnkantige Brunnenkapelle mit den Tonnengewölbe wurde auch von Santini umgestaltet. au Bereits Ende des 13. Jahrhunderts Be verbarg sie einen 35 m tiefen Brunnen. Brunnen Aus der steinernen Einfassung ragt eine schmiedeeiserne Konstruktion heraus. An der Spitze die Statue der Brunnen-Frau – Jungfrau Maria. Das Regionalmuseum Das Museum hat im historischen Gebäude, das durch Umbauten einer mittelalterlichen Festung aus dem 14. Jahrhundert entstand seinen Sitz. Im Laufe des Jahres werden Ausstellungen veranstaltet. Kontakt: Regionální muzeum, Tvrz 8, 591 01 Žďár nad Sázavou, Tel. +420 566 625 645, E-mail: [email protected], www.zdarns.cz AUSFLUGSTIPP Aussichtsturm Rosička Der Aussichtsturm steht unweit der Gemeinde Sázava auf dem Gipfel Rosička (645 m ü.d.M.). Der für Touristen zugängliche Turm ist 42 m hoch, der Aussichtsrundgang befindet sich in einer Höhe von 24 m. Um den Aussichtsturm herum führt ein Fernradweg und der Weg zum Turm ist auch für Touristen markiert. Kontakt: Tel. +420 566 666 213, www.obecsazava.cz. Glashütte Jaroslav Svoboda AGS Die Glashütte produziert ein handgeformtes Hüttenglas. Sie wurde im Jahr 1990 vom Glasgestalter Jaroslav Svoboda gegründet, der zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielt und aufgrund von vielen selbständigen Ausstellungen sowohl im Inland als auch im Ausland berühmt ist. Die Glashütte verfügt über eine eigene Verkaufsgalerie, nach Absprache ist eine Exkursion möglich. Kontakt: Sklářská huť Jaroslav Svoboda AGS, Karlov 31, Tel. +420 566 659 152, E-mail: [email protected], www.ags-svoboda.cz. Auf den Spuren von Santini Die Architektur von Santini beeinflusste sehr stark das Aussehen des Gebiets Žďársko im 18. Jahrhundert. Die erwähnten Bauten sind Thema des Radweges Nr. 5061, der 75 km lang ist. Die Romanische Kirche der hl. Peter und Paul in Horní Bobrová wurde in den Jahren 1714 – 22 von Santini durch einen Anbau eines neuen Schiffs erweitert, dessen Stirnseite, auf konvexen und konkaven Kurven ruhend, Dominante des Marktplatzes ist. Die Kirche des hl. Wenzel in Zvole wurde nach einem Entwurf von Santini in den Jahren 1712-17 erbaut. Sie hat den Grundriss eines griechischen Kreuzes, eine Kuppel in Form der St.-Wenzel-Krone und zwei Türme. Das sechseckige Leichenhaus des anliegenden Friedhofs ist ebenfalls ein Werk von Santini. Die Kirche des Besuchs der Jungfrau Maria in Obyčtov wurde erst nach dem Tod des Architekten realisiert. Die komplizierte Zusammenstellung der Schiff-, Presbyterium-, Sakristei- und Eckkapellenmaterialien symbolisiert die Form einer Schildkröte als Veranschaulichung der Marianer Tugenden. Sehr wertvoll ist die Verzierung von Ř. Thény. Gleichzeitig mit sakralen Bauten entwarf Santini für die Abtei in Žďár auch Nutzgegenstände, er baute z.B. die Renaissancefestung in Ostrov nad Oslavou zu einem Wirtschaftshof um. An der Spitze des Hofes stand ein interessant konzipierter Bau der Herrenscheune, an deren eingeschossigen Flügel auf beiden Seiten zwei kleinere, mit einem viereckigen Grundriss und schief herausgedreht angeschlossen wurden. 69 Ždírec nad Doubravou www.zdirec.cz, www.podoubravi.cz Infozentrum Ždírec nad Doubravou Brodská 120 582 63 Ždírec nad Doubravou Tel.: +420 569 694 620 E-mail: [email protected] [email protected] GESCHICHTE Das Städtchen liegt am Fuß der Saarer Berge (Žďárské vrchy) und des Eisengebirges (Železné hory). Die Gegend wurde erst am Ende des 14. Jahrhunderts kolonisiert, indem die hiesigen dichten Wälder nach und nach gerodet wurden und an der Kreuzung der Landwege die erste Ansiedlung entstand. Die Art und Weise, auf welche die Waldbestände abgeholzt wurden – das Roden mittels Feuer – verlieh der Ortschaft wahrscheinlich ihren Namen. Im Laufe der Jahrhunderte waren sowohl örtliche Ritter als auch bedeutende adelige Geschlechter Besitzer des hiesigen Herrschaftsgutes. Bis zum Ende des zweiten Weltkriegs war die Ortschaft eine kleine unbedeutende Gemeinde. Die Hauptnahrungsquellen sicherten den Bewohnern die Landwirtschaft und die Weberei. Am Ende des zweiten Weltkriegs erlebte Ždírec die größte Tragödie seiner Geschichte. Am 9. Mai 1945 wurde die Gemeinde von Flugzeugen der Roten Armee bombardiert. Zwanzig Bewohner kamen dabei ums Leben, die meisten Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Zahlreiche Bürger sahen in der zerstörten Gemeinde keine Zukunft und viele Familien zogen weg. Trotzdem wurden nach dem Krieg die ehemaligen Weberwerkstätten in Ždírec wesentlich erweitert, auch das Sägewerk (das jetzige Sägewerk der Forstgenossenschaft der Gemeinden ist zurzeit das größte Sägewerk in Tschechien) sowie die Maschinenwerkstatt sind vergrößert und modernisiert worden. Die neuen Arbeitsmöglichkeiten haben einen Zustrom von Bewohnern aus den bisher armen Berghütten der umliegenden Dörfer bewirkt, die in Ždírec neue Familienhäuser erbauten. Nach und nach entstand so „auf der grünen Wiese” das neue Ždírec. Während der letzten zehn Jahre kam es hier zu einem großen Aufschwung. Die wachsende Bedeutung der Gemeinde innerhalb der Region wurde auch dadurch bekräftigt, dass sie am 19. Januar 2000 zur Stadt erhoben wurde. DENKMÄLER Das Herrschaftsgasthaus stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Das Glockengestell auf dem 70 Dorfplatz in Stružinec aus dem Jahr 1858 ist von denkmalgeschützten Linden umgeben. Die gotische einschiffige Kirche des hl. Wenzel in Nový Studenec wurde um 1350 erbaut. Im hölzernen Glockengestell in Horní Studenec hängt eine Glocke aus dem Jahr 1583. Das Renaissanceschloss in Nový Studenec aus dem Jahr 1612 befindet sich an der Stelle einer Festung, die im Jahr 1314 erwähnt wird. AUSFLUGSTIPP Komplex von volkstümlichen Bauten und Gewerben auf dem Berg Veselý kopec Eine umfangreiche ständige Exposition volkstümlicher Baukunst - die einzelnen Objekte befinden sich in einigen Ortschaften der Gemeinde Vysočina (Veselý Kopec, Svobodné Hamry, Možděnice) sowie in der Stadt Hlinsko (Stadtviertel Betlém). Besucher können sich eine Vorstellung über die Lebensweise, die Wohnkultur sowie die Arbeit der hiesigen kleinen Handwerker in ihrem ursprünglichen Milieu machen. Kontakt: Příčná 350, 593 01 Hlinsko – Betlém, Tel. +420 469 333 175 und +420 469 326 415, E-mail: [email protected], www.vesely-kopec.eu. NATUR Ždírec nad Doubravou ist ein Tor in die Naturschutzgebiete Saarer Berge und Eisengebirge. Die reich gegliederte Landschaft mit Naturund historischen Sehenswürdigkeiten schafft gute Bedingungen für interessante Fuß-, Rad- oder Skiwanderungen. Der Fluss Doubrava entspringt oberhalb des Teiches Doubravník im Bergmassiv Ranský. In dem 5 km entfernten Dorf Bílek schuf er ein schluchtenartiges Tal. Die steilen Felsenblöcke bilden romantische Winkel mit unzähligen steilen st Hängen, Höhlen und Wasserfällen. W Der D höchste Gipfel des Eisengebirges E Vestec ist von derr etwa 9 km entfernt liegenden Gemeinde G Slavíkov erreichbar. Das D Bergmassiv Ranský ist durch zahlreiche Pfade und Waldwege durchschnitten d und ein bekanntes Paradies für Pilzsammler. Die malerischen m Winkel des südlichen Hanges des Massivs verbergen die d Bergseen Ranská jezírka – einen Komplex von überfluteten Geländevertiefungen G an der Stelle der längst verlassenen Erzgruben. E GESCHICHTE Žirovnice www.zirovnice.cz Infozentrum – Schloss Žirovnice Branka 1 394 68 Žirovnice Tel.: +420 565 494 095 E-mail: [email protected] v verfallenen Schlosses entschloss. Die Überreste des beschädigten zzweiten Obergeschosses wurden abgetragen, ein neuer Westflügel wurde erbaut und das Schloss verlor den Charakter W einer Festung. Die Sternbergs ließen die ursprünglich gotische e Kirche im Barockstil umbauen und leisteten ebenfalls Zuschüsse K zzur Renovierung der Dorfkirchen und Kapellen, wovon ihr Wappen - der achteckige Stern – an diesen Bauwerken zeugt. W Im Jahr 1854 wurde Žirovnice zur Stadt erhoben und zehn JJahre später wurde es durch seine Knopfindustrie bekannt. Mit der Produktion von Perlmuttknöpfen hat Josef Žampach M angefangen und an diese Tradition knüpft auch die heutige a IIndustrieproduktion an. Im Jahr 1910 kaufte die Stadt das gesamte Gut von der Familie Sternberg ab. Das Schloss brannte jedoch im G JJahr 1964 ab. Die Gesamtrenovierung des Objekts wurde im Jahr 1992 vollendet. Zurzeit sind im Schloss die regionale ständige 1 Exposition, das Knopfindustriemuseum sowie eine Galerie E untergebracht. Der Schlosshof sowie das Schlossinnere werden u zzu zahlreichen kulturellen Veranstaltungen genutzt. DENKMÄLER Die Stadt Žirovnice gehört zu den viel besuchten Erholungsorten. Der erste schriftliche Nachweis über Žirovnice stammt aus dem Jahr 1358, archäologische Funde der Graphitkeramik zeugen jedoch davon, dass die Gegend bereits in der Mitte des 13. Jahrhunderts besiedelt war. Die Geschichte der Stadt ist mit der Geschichte des Schlosses verbunden, das an der Stelle einer ehemaligen Steinburg steht. Im Laufe der Jahrhunderte waren zahlreiche adelige Familien seine Besitzer. Das Geschlecht Vencelík von Vrchoviště ließ Ende des 15. Jahrhunderts die ganze Burg umbauen und mit Fresken ausschmücken, die bis heute zu einmaligen historischen Kulturdenkmälern zählen. Vom Erbe der Familie Vencelík wurde auch das jetzige Stadtwappen - das silberne Einhorn im blauen Feld – abgeleitet. In der Mitte des 16. Jahrhunderts erwarben die Herren von Neuhaus das Gut Žirovnice. Diese luden Experten ein, die versuchten, auf ihren Grundstücken Kalksteinlagerstätten zu entdecken. Ihre Bestrebungen waren jedoch vergeblich, genauso wie sämtliche Bemühungen um den Silberbergbau. Die Hauptnahrungsquelle der hiesigen Bewohner war die Landwirtschaft, auch Gewerbe, insbesondere das Töpfergewerbe, die Bierbrauerei, die Ziegelherstellung sowie diverse Arten der Textilherstellung haben sich gut entwickelt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die ganze Gegend von den kaiserlichen und schwedischen Truppen geplagt, die Stadt wurde zerstört und auch das Schloss erlitt beträchtliche Schäden. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts besaß das Gut Žirovnice die Familie Sternberg, die sich zur Wiederherstellung des Das Schloss D 71 Stä Ständige Expositionen: Knopfun Perlmuttknopfproduktion, und his historische Nähmaschinen, Ga Galerie von J. Havlík. Ko Kontakt: Branka 1, 394 68 Žirovnice, Tel +420 565 494 095, Tel. E-m E-mail: [email protected] Die Kirche der hl. Jakob und Ph Philip – wurde im neugotischen Sti im Jahr 1872 erbaut Stil SEHENSWÜRDIGKEITEN Exposition der Landtraditionen und Handwerke E – Zámecký špýchar D Das Zámecký špýchar – Getreidehaus – wurde Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut. Es durchlief zahlreiche bauliche 1 Umgestaltungen, aber sein Zweck änderte sich lange Jahre nicht, U obwohl hier anstatt des Getreides auch unnutzbare Sachen o abgelegt wurden, und zwar bis zu seiner Rekonstruktion, die a im Jahre 2007 erfolgte. In drei rekonstruierten Stockwerken blieben originale Holzbarocksäulen erhalten und heute ist b hier die „Exposition der Landtraditionen und Handwerke“ h untergebracht. u Kontakt: Branka 1, 394 68 Žirovnice, Tel. +420 565 494 095, K E-mail: [email protected] E Jan Havlík Galerie Ja Ein Flügel des Schlossareals ist der gegenwärtigen modernen Kunst E gewidmet. In vier Sälen befindet sich die ständige Exposition mit g Bildwerken: Ölgemälden vom akademischen Maler Jan Havlík. B Objekte aus weichem Lindenholz vom akademischen Bildhauer O Karel Hlava. Grafische Arbeiten und Gemälde von Pavel Roučka K und Buchillustrationen vom akademischen Maler František u Severa. S AUSFLUGSTIPP Die frühgotische Burg wurde im spätgotischen Stil ausgebaut, zum Renaissance Schloss umgebaut und im Barockstil umgestaltet. In den Innenräumen sowie in der ehemaligen Schlosskapelle sind spätgotische Fresken erhalten geblieben. Im Schloss sind Sammlungen des Stadtmuseums und eine Galerie untergebracht. Neu zugänglich gemacht wurde auch der Schlossturm mit Aussicht über die Stadt und Umgebung. 72 D Denkmal eines tschechischen Sprachwissenschaftlers - im Das Dorf Štítné wurde wahrscheinlich im Jahr 1333 der tschechische christliche Philosoph und Schriftsteller Tomáš Štítný von Štítné geboren. Mit seinem tschechisch geschriebenen Werk strebte er die Erschließung der Bibel für alle Gesellschaftsschichten nach. Das Denkmal ist an der Stelle einer ehemaligen Landsmannfestung untergebracht. Karte © Kartografie PRAHA, a.s. 73 Unterkunftstipps in der Region Vysočina finden Sie in den Broschüren „Unterkunft“ oder „Urlaub auf dem Lande“. Für Kennenlernen von Denkmälern und weiteren Sehenswürdigkeiten der Region Vysočina steht für Sie der Katalog „Burgen, Schlösser und Klöster“ oder „Unesco Denkmäler“ zur Verfügung. Alle gedruckten Materialien können Sie an der Adresse Vysočina Tourism, Žižkova 16, P.O. BOX 85, 586 01 Jihlava oder per E-Mail: [email protected] anfordern, gegebenenfalls mittels der Internetseiten www.region-vysocina.cz www.vysocina-region.cz 74 Foto: Daniel Balogh, Jitka Mattyašovská, Jan Adam, František Pleva, Jan Jež, Jaroslav Horák, Milan Slavinger, Hana Palečková, Lucie Oháňková, Zdeněk Hoskovec, Radim Brancovský, Zdeněk Hopian, Tomáš Hoskovec, Jarmila Wimmerová, Jan Sucharda, Marta Vomelová, Anna Bocká, Jaroslav Vála, Eva Blechová, Silva Smutná, Stanislav Mattyašovský, Radek Lán, Renata Šimánková, Pavel Janíček Archiven der Städte: Brtnice, Bystřice nad Pernštejnem, Černovice Humpolec, Chotěboř, Jihlava, Kamenice nad Lipou, Nové Město na Moravě, Svratka, Telč, Třebíč, Třešť, Velká Bíteš, Žďár nad Sázavou Archiv: Oblastní galerie Jihlava, Georgii Agricola Jihlava, Agentura Dobrý den, SMJ Jihlava Herausgeber: Region Vysočina E-mail: [email protected] www.vysocina-region.cz Graphische Gestaltung, Druck: Yashica s.r.o. www.yashica.cz 75 Dieses Projekt wird von der Europäischen Union mitfinanziert. Krajský úřad kraje Vysočina Žižkova 57, 587 33 Jihlava, Česká republika Tel.: +420 564 602 533, Fax: +420 564 602 423 E-mail: [email protected] Internet: www.vysocina-region.cz