triskel – – - celtic

Transcrição

triskel – – - celtic
Ausgabe 4 - April 2012
Off Limits
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Celtic F
CDs und Platten
Interviews
Konzert und Festivals
Bandportraits
Medien und Literatur
und vieles mehr...
Inhalt
Editorial
von frakru
Ich hoffe, Ihr könnt den Frühlingsanfang schön genießen und bleibt im Gegensatz zu Eurem
Redakteur von der ersten Sommererkältung verschont.
Wir werden diesen Monat wahrscheinlich eines der wenigen eZine sein, in dem Ihr
nichts über die neuen Alben der Ärzte, der Toten Hosen oder von Madonna finden werdet - wenn auch mindestens 2 dieser CDs wohl den Weg in meine iCloud finden
werden. Dafür haben wir aber wieder ein sehr schönes Album des Monats für
Euch. Ihr findet es wie immer auf Seite 3.
Passend zu Ostern haben wir in dieser triskel Ausgabe zwei Gewinnspiele versteckt, bei denen Ihr zum einen 3 x 2 Karten für das F60 European Celtic Festival Lichterfeld und zum anderen 4 x 2 Gästelistenplätze für das ausverkaufte
Poyenberg Irishfolk Open Air gewinnen könnt.
Um Euch jetzt auch nicht weiter aufzuhalten bei der Gewinnspielsuche, wünscht Euch das ganze celtic-Rock
Team 'Frohe Ostern' und eine erfolgreiche Suche.
Inhalt
Titelstory
Gewinnspiele
Off Limits im Meisenfrei ............................................12
Streams Of Whiskey - April ........................................5
F60 European Celtic Festival Lichterfeld ..................10
CDs und Platten
Album des Monats ..........................................................3
Wild Colonial Bhoys .......................................................4
Harpish ~ Daydreamdiving ..........................................6
The Langer’s Ball ~ Drunk, Sick, Tired ......................7
Blackstairs Rebel ~ Thoughts & Dreams of .............8
The Dolmen ~ Spirits of the Sea ................................9
The Maggoty Brats ~ Danse Macabre ......................16
Revelling Crooks ~ Santa Rosalia ...............................17
Lexington Field ~ Poor Troubled Life ....................18
Circle J ~ Diggers .........................................................18
The Buccaneers ~ Guide Me Home ........................19
Konzertberichte
Streams Of Whiskey
Impressum ..................................................................23
April .................................................................................5
Irish Heartbeat 2012 in Leverkusen .........................11
Off Limits im Meisenfrei ............................................12
Instrumentenkunde
Banjo ~ Instrumentenkunde Teil 3 ............................21
Konzerte und Festivals
F60 European Celtic Festival Lichterfeld ..................10
IONA auf Tour in Norddeutschland ........................20
triskel - the celtic rock & punk ezine 2
CDs und Platten
Album des Monats - April
The Pubcrawlers / The Outsiders ~ Vintage Brews & Punkabilly Blues (2012)
von daniels
Grüne Großstadt-Leprechauns auf einem Pritschenwagen treffen betollte Elvisverschnitte und hübsche
Mädchen in Pettycoats in pinkem Cadillac. So stellte
ich es mir vor, als ich erstmals in das gemeinsame
Album der Pubcrawlers und der Outsiders hineinhörte. Da es sich um MP3s handelte, musste ich es mir
vorher auf eine Scheibe brennen, da mein kleines
Vehikel keine Möglichkeit hat diese abzuspielen. Es
wurde zu einem besonderen Erlebnis.
Beide Bands treffen sich irgendwo am späten Nachmittag auf einem Highway. Sie kommen aus entgegengesetzten Richtungen. Jede baut ihre Anlage auf
einer Straßenseite auf um sich zu einem musikalischen Battle zu treffen. Die Pubcrawlers machen den
Anfang:
Mit einem fast sakralen Einstieg erklingen die ersten
Töne zu Danny Boy. Doch dann geht es richtig los.
Mit allem, was guten Punkrock ausmacht, inszenieren
Sie in brütender Hitze Dudelsäcke, Whistles und
harte Gitarren. Das setzt sich in den kommen drei
Songs in gleicher Manier fort. Erstmals mischen sich
in South Australia dann die komischen Leute von
Gegenüber in die Party ein. Die typischen Rockabilly
Bassläufe untermalen den Song (im echten Leben
allerdings von AJ Craon von den Pubcrawlers). Nun
wird geswitscht. Mit Flipping The Tape, einem netten
Soundeffekt, wird an die Gegenseite übergeben.
Und auch die Outsiders machen richtig Spaß. Ich bin
kein Kenner der Szene und der Musik, doch das kann
ich gut beim Fahren hören. Sie nennen es Punkabilly
Blues. Leider bin ich nicht an dem besagten Highway,
sondern Mal wieder irgendwo an einer Ampel in
Köln. Nach weiteren fünf Songs nähere ich mich
dem Ziel. Es wird langsam dunkel. Der Verkehr auf
dem Highway ist zum erliegen gekomme. Die Party
nimmt in einer gemeinsamen Session ein fantastisches Ende. Alles rockt miteinander mitten auf der
Straße und dann wird noch ein guter Schuss Whisky
zelebriert!
Die Pubcrawlers und Outsiders haben sich dieses
Split-Album gegenseitig zum 10-jährgen Bestehen
geschenkt. Glückwunsch nachträglich! Abschließend
bleibt anzumerken, dass alle Songs auf dem Album
traditionals sind (waren) :-) Irish Folx meets Countryx.
Da es unser Album des Monats ist, bekommt die
Scheibe drei Songs in unserer Sendung What’s New.
Ich wähle von jeder Band einen und den gemeinsamen Abschluss aus. Für die Charts im nächsten Monat wird ein Song der Pubcrawlers und Saw The
Light nominiert.
Trackliste
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Danny Boy
Greenland Whalefisheries
Home Boys Home
The Night Pat Murphy Died
South Australia
-flipping the tapeHighway Patrol
Tombstone Every Mile
The Enforcer
Six Days on the Road
Understand Your Astro Zombie
I Saw the Light
www.celtic-rock.de/2012/04/the-pubcrawlers-the-ou
tsiders-vintage-brews-punkabilly-blues-2012
triskel - the celtic rock & punk ezine 3
CDs und Platten
Wild Colonial Bhoys ~ Live… What’s It To Ya?! (2009) / Irish In America (2007)
von jary
Die Wild Colonial
Bhoys aus Minneapolis bewegen sich auf
ihrem Album Irish in
America irg endwo
zwischen Barenaked
Babies, den Saw Doctors und Flog ging
Molly. Folk Rock, der
immer wieder in Richtung Punk drifted. Es ist ein sehr poppiges Album,
auf dem typische Instrumente wie Whistle, Geige
und Dudelsack dezent aber gekonnt eingesetzt werden. Das ist im Großen und Ganzen nicht zu dreckig,
nicht zu schnell und nicht zu hart – ein sehr angenehmes Album, dem aber ein wenig die Aufmerksamkeitsspitzen fehlen.
Die Platte mit den 12 Songs, von denen vier Tracks
gecovert sind, lässt sich grob in zwei Teile splitten.
Jene Songs mit Zug dahinter, die die Fahnen des
Punk-Rock hochhalten, in denen das Schlagzeug
meist den Polka-Groove durchprügelt. Dieser Teil
besteht leider nur aus zwei Songs: dem großartigen
Opener Hair of the Dog, bester Song des Albums
und Better Off. Der zweite Teil sind abwechslungsreiche Pop-Songs, die ab und an gerne mal in den
Country abdriften. Darunter befinden sich gleich
zwei Balladen, die dann auch über 6, bzw. gar 8 Minuten laufen dürfen.
Das Album ist sehr gefällig eingespielt, produziert
und arrangiert. Von dem „Wild“ im Namen darf man
sich aber nicht zu sehr ablenken lassen. Ein klein wenig wilder geht es dann auf dem zwei Jahre jüngeren
Live-Album Live… What’s It To Ya?! zu. Im großen
und ganzen klingt das aber exakt wie das Studio-Album. Ein paar Spielereien sind mit drauf, das ist
schön, Interaktion mit dem Publikum und die Reaktion desselben auf Songs wurde leider bis auf einen
marginalen Rest zurückgefahren.
Aber auch oder gerade
hier zeigt sich die hohe
Qualität der Musiker,
die natürlich auch auf
ihr Werk abfärbt. Das
ist schon ziemlich sauber und souverän. Ein
sehr klarer Sound für
eine Live-Aufnahme.
Beide Platten braucht
man sicherlich nicht. Zu
ähnlich klingt der Sound, sieben Stücke sind doppelt
vertreten. Die Live-Platte hat ein klein wenig mehr
Power, weniger Balladen und mehr Stücke, ist also
sicherlich die lohnendere Investition.
Tracklists
Live… What’s It To Ya?!
Irish In America
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
Hair of the Dog
It’s a Hard Life Wherever You Go
Once
Days of Rage
Far From Home
Irish In America
Better Off
Grace
Rebel Song
Four Leaf Glover
I Am Ireland
The Peoples’ Own MP
Intro
Tune/Hair of the Dog
It’s a Hard Life Wherever You Go
Better Off
Far From Home
Galway Girl
Days of Rage
Charlie and the MTA
Four Leave Glover
Jesse James
Wild Rover
All Over The World
Come Out Ye Black and Tans
Kinky Boots
Home for a Rest
I Am Ireland
www.celtic-rock.de/2012/03/wild-colonnial-bhoys-live-whats-it-to-ya-2009-irish-in-america-2007
celtic-rock & punk fanzine 4
Streams Of Whiskey
Streams Of Whiskey
Die April Charts // mit Gewinnspiel
von daniels
So liebe Freund/innen der Live-Musik. Diesen Monat gibt es bei
uns das letzte Mal Karten für das Irishfolk-Poyenberg 2012 (sold
out) zu gewinnen. Wer noch einen Kurztripp ins Innerste von
Schleswig-Holstein planen will, der sollte dringend mitmachen!
In der Hall Of Fame konnten wir diesen Monat keine weiteren
Ehrenplätze belegen. Dafür wurden die älteren Platzhirsche mal
wieder von Neuzugängen auf die Plätze verwiesen. Nobody
Knows und Irish Moutarde (CA) haben einen sensationellen Einstieg hingelegt.
Die Top-Five im März:
5. The Porters - A Cigarette and not half of a Glass of Whiskey (NEW!) (16%)
4. Flogging Molly – Drunken Lullabies (NEW!) (17%)
3. An Cat Dubh – Leis a Lurrighan (Platzierung: 1/1) (17%)
2. Irish Moutarde – The Bear And The Maiden Fair (NEW!) (20%)
1. Nobody Knows – Word Up (NEW!) (26%)
Diesen Monat stehen neu zur Wahl:
Los Paperboys, In Search Of A Rose, Wild Colonial Bhoys, Harpish, The Langer’s Ball, Blackstairs Rebel, The
Dolmen, Lexington Field, The Maggoty Brats, Revelling Crooks, Circle J
Alle Songs hört Ihr in unserer Chart-Show Streams Of Whiskey.
Gewinnspiel:
4 x 2 Gästelistenplätze für das Irishfolk Poyenberg 2012 (nicht übertragbar) werden unter allen verlost, die bis
zum 25. April 2012 alle fünf Stimmen abgeben.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Um abzustimmen, müßt Ihr Euch hier rechts in der Sidebar zunächst registrieren. Wenn Ihr eingeloggt
seid, könnt Ihr auf der Chartseite abstimmen!
» Und los … / Vote now!
www.celtic-rock.de/2012/04/die-april-charts-mit-gewinnspiel/#more-15159
triskel - the celtic rock & punk ezine 5
CDs und Platten
CDs und Platten
Harpish ~ Daydreamdiving (2011)
von kuec
Harpish? Das ist die
Sprache der Harfe, eine
Sprache ohne Worte, die
unmittelbar ber ührt.
Den Namen Harpish
hat sich das Duo Stefanie Bieber/Manfred
Noll gegeben, die hier
ihre erste gemeinsame
CD vorlegen. Sie widmen sich in eigenen Worten der „New Celtic Music“.
Wer jetzt an soundeffekt-überladenen, synthieunterlegten Folk-Pop denkt, ist auf dem falschen Dampfer. Auf eine mystische Parallelwelt wird verzichtet.
Das Album bietet eine erstaunlich vielfältige Instrumentierung, verzichtet aber auf technische Spielereien und lässt den Klang der Instrumente möglichst
natürlich rüberkommen. Die beiden erfahrenen Musiker kennen und nutzen ihre Stärken, sind offenbar
bestens aufeinander eingespielt und verbreiten eine
angenehm entspannte Atmosphäre, in die man gerne
für eine knappe Stunde eintaucht.
Geographisch kann man die Musik irgendwo zwischen den Felsen Frankreichs, den Küsten Irlands
und den Wäldern Schwedens ansiedeln. Ein Gefühl
von Urlaub breitet sich aus. Gespielt werden fast ausschließlich eigene Stücke, die sehr organisch und unprätentiös arrangiert sind. Nur an wenigen Stellen
werden traditionelle Melodien verwendet, trotzdem
klingen die Tunes, als habe es sie schon vor langer
Zeit gegeben. Hin und wieder weist ein Gegenrhythmus oder eine unerwartete Wendung auf die
Gegenwart. Harpish stehen tief genug in der Tradition, um sie respektvoll weiterzuentwickeln. Es sind
aber auch deutliche Einflüsse aus der klassischen MuTrackliste
1. Trying a Mandolin/Lady Birr
2. Yxningen/Steamboat Ann I
3. Maple Waltz/Cherry Reel I/Weeping Willow/
Cherry Reel II
4. Walnut Monks/Brenda’s Hornpipe
5. Daydreamdiving/Drizzlyday/Sun and Rain/Mirror of the Sky
sik zu hören.
Stefanie Bieber setzt neben
der Harfe Holzquerflöte und
Whistles ein. Manfred Noll
zupft wie bei Celtic Chakra
Mandoline oder Bouzouki
und steuert auch einen Song
bei: Winter is Gone. Das
Lied von der erwachenden
Natur hat eine übertragene,
optimistische Bedeutung, was gut zur Grundstimmung des Albums passt. Im sorgfältig gestalteten
Beiheft erfährt man, in welcher Situation ein Stück
entstanden ist oder auf welche Geschichte sich ein
Titel bezieht.
Die Tempi wechseln innerhalb der Sets, die auch
schon mal sieben Minuten dauern können. Nein, das
wird nicht so schnell langweilig, denn die Herkunft
aus der Tanzmusik bleibt erhalten. Gastmusiker
Matthias Eisenbarth steuert sehr gelungene
Bodhranparts bei. Neben Jigs und Reels gibt es
Hornpipes, Walzer, Polkas oder sogar eine Gavotte.
Musik, die einfach angenehm ins Ohr geht und ziemlich zeitlos ist. Ich kenne eine Menge Leute, von denen ich weiß, dass sie die Harpish-Musik sofort mögen würden.
Harpish hätten es verdient, über das Rhein-MainGebiet hinaus bekannter zu werden. Für einen Geheimtipp sind sie eigentlich viel zu gut.
www.celtic-rock.de/2012/03/harpish-daydreamdivin
g-2011
6. Winter is gone
7. Green Tea and Marmelade I/Wedding in a
Snowstorm/Green Tea and Marmelade II
8. Valse de Puy de Dôme/Valse des Tourterelles
9. Dunmooran Strand
10. Anjou/Glattbach Gavotte/Gavotte
11. Glattbach Polkas/ Nils’ Breakfeast/Get it together
triskel - the celtic rock & punk ezine 6
CDs und Platten
The Langer’s Ball ~ Drunk, Sick, Tired (2011)
von Marcel
Das Irish Folk Duo „The Langer’s Ball“, aus St. Paul
(Minnesota), USA (Partnerstadt von Neuss), melden
sich zurück mit einem Livealbum – yeah! Aufgenommen wurde das St. Patrick’s Day Konzert 2011 in
Saint Paul, wobei das Line Up, ganz im Paddyrock
Stil, um Drums, Bass und Banjo erweitert wurde, so
dass die CD nicht nur „irish-folkt“ sondern auch
noch feuchtfröhlich rockt. Die Songauswahl spricht
für sich, siehe Tracklist: Es wurden Lieder ausgewählt, die fast allesamt das gleiche Motto haben:
„Feiert, tanzt, habt Spaß und singt alle mit!“.
The Langer’s Ball bestehen eigentlich „nur“ aus Michael Sturm an der Gitarre, Mandoline, Banjo, Harmonika & Gesang sowie Hannah Rediske am Akkordeon, Penny Whistle und an der Oboe. Aber die
Gastmusiker tun dem Album und der Show offensichtlich sehr gut.
Mit dem Pogues Klassiker “Streams of Whiskey”
beginnt das Album, gefolgt vom punkigen „All For
Me Grog“. Nicht nur die Spielfreude auch die Stimmung des Publikums kommt äußerst gut rüber.
Die Tin Whistle ist bei „Johnny is a Rovin’ Blade“
sehr dominierend, das Stück geht ebenfalls ab.
Eine punkige Instrumentalpolka („Polka Interlude”)
dient hier schon fast als kurze Verschnaufpause, muss
sie aber nicht, denn sie geht rhythmisch genauso ab,
wie die Vorgänger; leichte Fehler tun der Stimmung
keinen Abbruch. Viel Applaus ernten die Musiker
sowieso nach jedem Stück.
Das eingängige „Sam Hall“, mit abwechselndem Gesang und Melodieinstrumentierung, folgt.
“Star of the County Down“, „Raglan Road” sowie
„Rocky Road to Dublin“ werden als gefühlvolle Balladen vorgetragen, bevor es wieder bei „The Real Old
Mountain Dew“ in den „Moshpit“ geht.
Tracklist:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
Streams of Whiskey
All For Me Grog
Johnny is a Rovin’ Blade
Polka Interlude
Sam Hall
Star of the County Down
Raglan Road
Rocky Road to Dublin
The Real Old Mountain Dew
Crooked Jack
As I Roved Out
Anspieltipps:
Sam Hall
As I roved out
www.celtic-rock.de/2012/03/the-langers-ball-drunksick-tired-2011
Nach dem finalen Song „As I Roved Out“ möchte
man wirklich gern dabei gewesen, wie die Irish Folker
den „Shamrock’s Bar & Grill“ in Minnessotas Haupstadt Saint Paul in einen trinkfreudigen, irisch-grünen Mikrokosmos verwandelt haben.
triskel - the celtic rock & punk ezine 7
CDs und Platten
Blackstairs Rebel ~ Thoughts & Dreams of Old Ireland (2011)
von kuec
Wir fliegen rüber auf die Grüne Insel und landen im
Südosten, in der Nähe der malerischen Blackstairs
Mountains. In Kintealy bei Wexford hören wir schon
vom Weiten, dass im Dorfpub kräftig gemeinsam
gesungen wird. Wir werfen einen Blick hinein und
sehen ein Quartett auf der Bühne, das die Leute gut
in Stimmung bringt. Wir drängeln uns durch zur Bar,
klatschen und singen mit und haben das Gefühl,
schon lange dazuzugehören.
Ach, dies Jahr wird’s wieder nichts mit einem Blitzbesuch? Dann hilft die EP Thoughts & Dreams of
Old Ireland, sich das Pubgefühl eines Samstagabends
zu verschaffen. Sie liegt uns im mp3-Format vor.
Blackstairs Rebel sind fest in der Region verankert
und nennen sich selbst „ballad and rebel group“.
Sport ist ihnen wichtig: die Bandgründung mit Kevin,
PJ und Ollie geschah im Bus nach dem Sieg von
Wexford in der Hurling-Meisterschaft 1997. Carol
durfte erst später mitspielen, als sie 16 war. Den Sound prägen ihr Tastenakkordeon, Whistle und Löffel,
dazu Gitarre und Gesang aus drei Männerkehlen.
Das ist schlicht, effektvoll und lädt zum Schunkeln
ein. Auf der vorliegenden EP ist mit Leaving of Liverpool nur ein einzelner Dubliners-Klassiker, die
vier anderen Titel sind aber ebenso eingängig und
mitsingbar. Come on Ya Boys of Wexford ist dem
Hurling-Team der Grafschaft gewidmet. Auch das
Titelstück ist selbst geschrieben. Grace und Flight of
Earls beziehen sich auf gefangene bzw. geflohene
Rebellen. Das Mitsingen wird durch Videos erleichtert, wo der Text gezeigt wird. Wenn die Kölner diese
Lieder in die Finger kriegten, hätten wir wohl ein
paar neue Karnevals-Hits zu erwarten.
Am St Patrick’s Day kann man die Gruppe bei Gigs
in London antreffen, wenn passenderweise auch
noch ein Rugby-Match Irland gegen England ansteht.
Ihr Verständnis von Spaß ist sehr gut nachvollziehbar: “We will be doing what we love, playing music,
cheering on Ireland, doing a bit of dancing and then
a barrel of beer to finish it all off!”
Trackliste
1.
2.
3.
4.
5.
Thoughts & Dreams of Old Ireland
Leaving of Liverpool
Grace
Come on Ya Boys of Wexford
Flight of Earls
www.celtic-rock.de/2012/03/blackstairs-rebel-thoug
hts-dreams-of-old-ireland-2011
triskel - the celtic rock & punk ezine 8
CDs und Platten
The Dolmen ~ Spirits of the Sea (2010)
von jary
Elf Alben sind schon eine Hausnummer. Inzwischen
gibts gar zwölf. Zwölf Silberlinge randvoll gefüllt mit
Piraten-Mucke. Folk-Rock Plus Pagan-Rock mit keltischen Einflüssen und entsprechender Instr umentier ung.
Randvoll trifft ganz besonders
gut auf Spirits of the Sea zu.
Immerhin handelt es sich um
eine Doppel-CD. Auf der zweiten Scheibe werden Geschichten erzählt, rundum verschiedene Piraten, in Kneipen Atmosphäre und mit akustischer
Musik untermalt. Wirklich
schönes Ding.
CD Nummer 1, das eigentlich
Album ist leider Soundtechnisch etwas schwach auf der
Brust. Während die Hörspiel-Scheibe ausgewogen
und warm klingt, die Stimmung gut transportiert,
leidet die eigentlich Album-Seite unter einer lahmen
E-Gitarre und blechernen Trommeln. Gut, dass der
Gesang einiges wettmachen kann. Aber auch der
kommt besonders dann gut heraus, wenn E-Gitarre
und Schlagzeug gar nicht erst dabei sind.
Die Songs folgen nicht den üblichen Mustern irischer PunkBands. Zwar gibts eine Menge
Polka, Offbeat, Chöre und gegröle, aber die Dolmen schaffen
es, etwas eigenes daraus zu machen. Das ist manchmal ruhig
(Barbary Corsair), machmal
gehts ab (Davy’s House), mal
gibts nette Instrumentalparts
(Captain Kidd), mal wird der
Schuh recht eintönig runtergeschrammelt (Pirate Band).
Insgesamt ist es ein nettes Album. Den Sound und Harry Paye, das nach 80er Jahre klingt, muss man einfach überhören, dann hat man
hier ein nettes Album, dass eine interessante Piratenstimmung transportiert.
Tracks CD1
Tracks CD2
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
Pirate Band
Shiver Me Timbers
Black Diamond
Drink Up Me Troubles
Harry Paye
Captain Kidd
Barbary Corsair
Drink With the Devil
Davy’s House
Tyburn Rope
The Gaclers
Morgan Bloody Morgan
Spirits of the Sea
Pirates Keep/Storte Becker/Shinglay
Black Caesar/William Fly/Shiver Me Timbers
Eric Cobham & Maria Lindsey /Shag’n'Shave
Calico Jack/Tail Instead O’Legs
William Lewis/Toothless Pat/I Can’t Imagine
Blackbeard/Ned Lowe
Sea Dog/Henry Strangways
Harry Paye
Harry Paye (Acoustic)
Shinglay
Shiver Me Timbers
Shag’n'Shave
Tail Instead O’Legs
I Can’t Imagine
Sea Dog
www.celtic-rock.de/2012/03/the-dolmen-spirits-of-the-sea-2010
triskel - the celtic rock & punk ezine 9
Konzerte und Festivals
Konzerte und Festivals
F60 European Celtic Festival Lichterfeld // mit Gewinnspiel
von frakru
Auf der Festivalbühne 2012 sehen und hören die Gäste über 20 großartige, leidenschaftliche Musiker, fantastische Sänger, furiose Tänzerinnen
und Tänzer aus fünf Ländern – allesamt Top Acts der Irish Music Szene
und dabei außerordentlich sympatisch, erdverbunden und allürenfrei. Lieder und Balladen – von melancholisch, zart und leise bis derb, rauflustig
und rauchig, irrwitzige Jigs & Reels, brillante Soli, traditionelle Tunes,
frisch und frech arrangiert, erzählen an der F60 von der wechselvollen
Geschichte der Iren und dem Leben auf der Grünen Insel.
15. + 16 Juni 2012, 19.00, Besucherbergwerk F60 in Lichterfeld
The Wakes
Freitagsprogramm:
Cara (D/IRL) – mehrfachen Gewinner des Irish Music Award, u. a. Best New Act 2009 und Top Group 2010
The Rapparees (Irl) – famose Kerle mit einer absolut mitreißenden
Show, die legitimen, jungen Nachfolger der Dubliners, rough & ready
Erin Circle – Irish Dance mit den “local heroes” aus Cottbus
The Rapparees
Samstagsprogramm:
Nua (D) – eine junge Band, traditionelle irische und schottische Musik
im modernen, frischen und sehr tanzbaren Sound
In Search Of A Rose (D) – traditionelle Tunes und derbe Irish-Beat
- Rohkost, Folk Rock mit Gute-Laune-Abtanz-Garantie
The Wakes (GB) – fünf Jungs aus Glasgow um den charismatischen Sänger Paul Sheridan, kraftvolle Songs voller Pathos, traditionelle Balladen, harte Gitarrenriffs – Glasgow Irish Folk `n Roll
Vorverkaufspreise:
Tagesticket: 21,00 €, ermäßigt 18,00 €
Festivalticket: 36,00 €, ermäßigt 32,00 €
Zeltplatz: 5,00 € pro Zelt
Abendkasse: + 4,00 €
Mehr Infos unter www.f60.de
triskel - the celtic rock & punk ezine 10
In Search Of A Rose
Konzerte und Festivals
Gewinnspiel:
Zu gewinnen gibt es 3 x 2 Tagestickets (Gästeliste) für das F60 European Celtic Festival Lichterfeld. Die Gewinner können sich
a) frei für einen Festivaltag (Freitag oder Samstag) entscheiden
b) zu absoluten Vorzugskonditionen von 9,00 Euro pro Person auf das Festivalticket “upgraden”.
Was müßt Ihr tun? Sendet uns eine E-Mail an [email protected] mit dem Betreff “F60” und nennt kurz
um wenn oder was es sich bei F60 handelt. Einsendeschluss ist der 10.04.2012. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
www.celtic-rock.de/2012/03/f60-european-celtic-festival-lichterfeld-mit-gewinnspiel
Konzertberichte
Irish Heartbeat 2012 in Leverkusen
von daniels
Am 15. März 2012 machte das Irish
Heartbeat Festival wieder Halt in Leverkusen. Mit der alten Tradition der
Hitdorfer Stadthalle brechend, wurde
die Veranstaltung in die schicke Veranstaltungshalle Scala (ehemaliger Kinosaal) in Opladen verlegt.
Musikalisch ein absolut ausgewogenes
Programm, das eigentlich für jeden
Liebhaber irischer Musik etwas dabei
hatte.
Mat Walkley & Matt Fahey machten in
gekonnter Singer/Songwriter Manier
als Multi-Instrumentalisten den Anfang.
Danach folgte eine Performance der
Extraklasse mit Goitse, die demonstrierten, was traditionelle Musik in modernem Gewand ausmacht. Zu
guter Letzt rockte Skerryvore die Halle und sorgte
auch für den einen oder anderen Augenschmaus.
Musikalisch gesehen, gefiel mir dieses Festival besser
als alle vorangegangenen. Was die Stimmung angeht,
war es für mich aber enttäuschend. In der mit ca. 250
Zuschauern halb besetzten Halle sprang der Funke
nicht über. Es fehlte das stimmungsmachende Hit-
dorfer Stammpublikum und mit 28 EUR Eintritt an
der Abendkasse war die Zugangshürde auch recht
hoch!
Weitere Infos zum Festival:
www.st-patricksday.de
www.celtic-rock.de/2012/03/irish-heartbeat-2012-inleverkusen-fotostrecke
celtic-rock & punk fanzine 11
Titelstory
Konzertberichte
Off Limits im Meisenfrei, 09.03.2012
von frakru
Leider finden im hohen Norden unseres Landes – sprich in Bremen – nur relativ selten celtic-rock & punk Konzerte statt. Umso schöner dass die Oldenburger Band Off Limits es doch regelmäßig schafft, einen Auftritt im
Meisenfrei in Bremen hinzulegen. Beim Meisenfrei handelt es sich um einen Bluesclub, der jedoch auch Platz für
andere Musikrichtungen hat. Das Ambiente könnte allerdings auch jeden Irish Pub neidisch machen.
Off Limits passen hier natürlich sehr gut hinein, da sie nicht den gewohnten FolkRock darbieten sondern einen
völlig anderen Ansatz entdeckteden… RockFolk.
Neubelebte Traditionals und Band-Kompositionen vereinigen die Wurzeln des Folk mit den Zweigen des Funk,
Blues & Rock. Doch trotz des zusätzlichen “Bumms” in der Musik sind die Wurzeln des Folk immer noch spürbar. Aber vor allem liefert die Band eine ziemlich gute Show ab, bei der die gute Laune sofort von der Bühne auf
das Publikum überspringt. Wem da nicht das Tanzbein zuckt, der muss schon tot sein.
Impressionen von der Show findet Ihr in unserer Fotogalerie.
Besetzung
Marco Neumann: Whistles, Schalmei, Bodhrán, Didgeridoo, Percussion, Gesang
Marcus Friedeberg: Gitarre, eGitarre, Harp, Mandoline, Whistles, Didgeridoo, Gesang
Anne Hoeltzenbein: Geige, Gitarre, Gesang
Mark Winkler: eBass, Bass, Gesang
Jörg Müller: Drums
Konzerttermine
15.04.2012 Greiz – Café Lebensart
28.04.2012 Friedeburg-Marx – Tunis
01.09.2012 Oldenburg Stadtfest – Cadillac-Bühne Haarenstrasse
02.11.2012 Oldenburg – Cadillac
www.rockfolk.de
www.celtic-rock.de/2012/03/fotokonzertbericht-off-limits-breme
triskel - the celtic rock & punk ezine 12
Titelstory
triskel - the celtic rock & punk ezine 13
Titelstory
triskel - the celtic rock & punk ezine 14
Titelstory
triskel - the celtic rock & punk ezine 15
CDs und Platten
CDs und Platten
The Maggoty Brats ~ Danse Macabre (2010)
von Folkaholix
Was für ein Cover! Und der
akustische Eindruck wird dem
ersten allemal
gerecht. Unter
dem stilistischen
Banner des Folkabilly musizierend, halten die
sieben Quebecer,
was die stilistische Selbstverortung verspricht: Eine feine Mischung
aus Folk und Rockabilly, zu der man einfach das
Tanzbein schwingen muss. Ob dabei der titelgebende, makabere Tanz gemeint ist, bleibt offen, fest steht
jedoch, dass nach einem krähenschreienden Intro
Bewegungslosigkeit ein Ding der Unmöglichkeit ist.
ri“ gebührt dem sonst eher sparsam zu vernehmenden Instrument eine abschließende Solopassage, die
unweigerlich ein Feixen auf das Gesicht des Zuhörers zaubern muss. Insgesamt werden eher folkloristische Strukturen verfolgt, d.h. viele Wiederholungen,
die beinahe notwendiger Wise einer feinen Tanzmusik immanent sein müssen. Flöte und Banjo erklingen
zumeist in harmonischen Unisono oder umspielen
einander in wechselseitiger Dominanz. Dazu kommt
die Bluesharp, die jault, dominiert und sich dezent
zurück in den Hintergrund begibt.
Insgesamt also das Album einer Band, die man unbedingt live erleben muss. Wer selbst auf einem Studiosilberling so viel Tanz- und Spielfreude schafft,
muss auf der Bühne eine beinahe orkanartige Wirkung haben. Beide Daumen hoch und rein in die
Tanzsohlen!
Mit Gitarren, Kazoo, Mandoline, Banjo, Fiddle, Bass,
Schlagzeug, Squeezebox und Harmonica bestückt,
zelebrieren die sieben Herren ein explosives Stilgemisch. Der Gesang von Rick Folk bildet dabei ein
Kuriosum, denn seine Stimme legt ein enorm dichtes
Vibrato hin, dass seinesgleichen sucht. Dabei hört
sich der Gesang beinahe wie ein ziegenhaftes “Meckern” an, was dem Gesamtduktus aber sehr zuträglich ist. Kleine gesangssolistische Einlagen wie bspw.
bei Nothin‘ left (ain’t gold) zeugen nicht nur von hoher Sangesfreude, sondern insbesondere von einer
Zungenfertigkeit, die verbalisierungstechnisch eine
schier unglaubliche Wortdichte an den Tag legt.
Dazu kommt, ebenso drängend, ein walkender Bass,
der nuanciert geschlagene, rhythmisierende Saiten
einzusetzen weiß. Hinzu gesellt sich ein E-Gitarrensound, dessen Sparsamkeit Vorbildcharakter für die
oftmals überladen E-Gitarren-Szene sein sollte. In
Rockabillymanier wird der Verzerrer nur sparsam
eingesetzt. In den kurzen Solopassagen entfaltet sich
kein selbstprofilierender Egomane, sondern ein Mitmusiker, der sparsam aber effektvoll seine sechs Saiten zum Schwingen bringt.
Tracklist
Erfreulich ist auch der Einsatz, des oftmals unterschätzten Kazoos. Bei „The great northern class safa-
www.celtic-rock.de/2012/03/the-magotty-brats-dans
e-macabre-2010
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Renegade shanty
Nothin’ left (ain’t gold)
The great northern class safari
Fire in her eyes
The ghosts of Bardy
The weakness
Misbehavin’
Ol’ town outlaws
The cult of the monkey
Rodeo
triskel - the celtic rock & punk ezine 16
CDs und Platten
Revelling Crooks ~ Santa Rosalia (2012)
von Folkaholix
Es gibt Silberlingnachschub von den zechenden
Halsabschneidern, die mit Santa Rosalia14 Titel aus
dem Studio nachlegen. Erneut gehen die MusikerInnen mit polyglottem Multikultipluralismus ans musische Tagwerk. So ertönen englische, französische,
italienische, jiddische aber auch deutsche Texte, so
dass sprachaffinen Hörern das Herz aufgehen sollte.
Anders als bei Speedfolk Live, das 2009 erschien,
geht es beim neuen Album rhythmisch gemäßigter
daher. So erklingt der namensgebende Titel zwar in
gewohnt dichter Off-Beat-Manier, indes funnel of
love feinen Country-Sound anbietet. Es sollte also
auch der herzschlagruhigeren Generation möglich
sein, sich den Takten der Musik zu ergeben und zu
schwofen.
Wie schon bei den Vorgängern erklingen eigenkompositorische Anteile im Wechsel mit traditionellen
Anteilen, was der Musik von Revelling Crooks einen
vertraut ungewohnten Duktus gibt. So gibt es bspw.
den italienischen Partisanen- und mittlerweile Partysong Bella Ciao, das zwar in gewohnten Gegentakt
daherkommt, aber durch eine brillantes Picking belebt wird. Des Weiteren entspannt der Trompetenzwischenteil die Off-beat-Atmosphäre und gibt dem
inhaltlich eher melancholischen Lied einen jahrmarktähnlichen Charakter. Dabei durchdringen sich das
eigene und das traditionelle Motiv zu einem Konglomerat, das dem Ersthörer bisweilen vertraut bisweilen aber auch innovativ in das Ohr wurmt.
vom Unisono-Herren-und-Damen-Gesang abgelöst.
Als dann noch das shufflende Schlagzeug einsetzt,
mäandert der Stil zwischen Schlager, Liedermacher
und Chanson. Eine tolle Mischung, das sich, einmal
erklungen, nicht mehr aus den musischen Memoiren
aussparen lässt.
Insgesamt also ein Album, das gemäßigter als ein
Vorgänger daherkommt und dadurch viel gewinnt:
Mehr Titel zum Träumen und zum ruhigen Genießen, daneben aber weiterhin eine tanzwütige Mischung aus vielerlei Folklorerichtungen. Wer sich als
Antipode des derzeit bedauerlicher Weise kultivierten
Folkpurismus begreift, für den ist Santa Rosalia ein
absolutes Muss.
Tracklist
Die Seeräuberbraut eröffnet mit einem wundervollen
Intro, das durch Akkordeon und Fiddle vorgetragen
wird und sich sehnsüchtelnd an den Rand des Ozeans träumt. Der deutsche Text bedient sich einmal zu
oft des Terminus Seeräuberbraut, so dass inhaltlich
ein leichter Duktus von Zigeunerjunge mitschwingt.
Erfreulich indes ist die Akkordik, denn indes die
Strophen durch Mollgezeiten treiben, erklingt der
Refrain in stürmischen Dur. Was bei Speedfolk Live
für wundervolle Abwechslung sorgte, der permanente Einsatz von vielen Sängern, wurde bei 2012 erschienen Studioalbum ausgespart, was insbesondere
den schnellen Stücken abträglich ist.
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amari szi amari
Sanra Rosalia
funnel of love
bodie town
funeral song
dumbala dumba
fleurs du mal
los peces
rumänischer
opa cupa
Seeräuberbraut
Teufel an die Wand
bella ciao
oj dortn
Mit Teufel an die Wand liefert die achtköpfige Formation einen Ohrwurm par excellence ab. Gitarre
und Pizzicato-Violine eröffnen den Titel und werden
www.celtic-rock.de/2012/03/revelling-crooks-santa-r
osalia-2012
triskel - the celtic rock & punk ezine 17
CDs und Platten
Lexington Field ~ Poor Troubled Life (2012)
von Slon
Heute hab ich die nunmehr 4. Veröffentlichung der
wunderbaren “Lexington Field” zu rezensieren. Poor
Troubled Life ist der Name dieses Silberlings und
enthält 6 Tracks die wie ich erwartet habe Spaßmachen. Die Band macht dort weiter wo sie mit der letzten Scheibe aufgehört haben. Schön rotziger Folkpunk mit schnellen Gitarren, genau diese Mischung
die ich immer so lobe.
Ihre Galway Bay Version, klingt einfach nur geil….
genau von solchen Sachen brauchen wir unbedingt
mehr. Gleich danach schmettern sie den nächsten
genialen Song durch die Boxen. Wenn ich eben sagte,
dass sie weitergemacht haben wo sie aufhörten, vergesst das ganz schnell. Ich kann eine Steigerung hören und zwar eine Steigerung in meinen ganz eigenen, persönlichen Folkpunk Charts.
“Leute ich werde euch im Auge behalten, von den
Ohren ganz zu schweigen. Macht unbedingt weiter
so, das ist genau die richtige Richtung….”
Und euch der geneigten Leserschaft, möchte ich diese geniale Scheibe ans Herz legen. Durchweg gelungen und schwungvoll mitreißend. In unserem Player
findet ihr ab heute: Selfish Bastard und Lantern
Heart, welches meiner Meinung nach die Knaller die-
ser Scheibe
sind. Das einzige schlechte
an diesem Silberling ist eigentlich nur,
dass er zu kurz
ist. Kennt ihr
das Gefühl,
wenn man eine
neue CD hört
und unbedingt
Nachschlag will? So gehts mir gerade.
In diesem Sinne, Prost
Trackliste
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Cripple Creek
Sir Captain Jones
Galway Bay
Selfish Bastard
Lantern Heart
Poor troubled Life
www.celtic-rock.de/2012/03/lexington-field-poor-tr
oubled-life-2012
Circle J ~ Diggers (2012)
von daniels
Die Niederländer setzen pünktlich zur Freiluftsaison
eine Duftmarke. Nach dem letzten Longplayer Weekend Warrior (2010) diesmal mit einer 5 Track EP.
Unter dem Namen Diggers veröffentlichen sie ein
kleines, feines und abwechslungsreiches Stück Folkpunk.
Los geht es mit The Legend of Robert Morgan und
Diggers. Da wird Alarm gemacht und in die Saiten
gehauen. Zwischendurch kann man dann bei Like
The Weather ein bißchen durchatmen und Luft holen. Hier werden im Hintergrund die Dudelsäcke
endlich mal wieder hörbar, die auf den Konzerten
immer einen Eyecatcher darstellen. Nicht zuletzt,
weil es eine
Frau (Marianne) ist, die für
diese Töne
sorgt.
Mit La Ronde
des Milloraines
mischt sich ein
Instr umental
dr unter, das
kurz und prägnant die spielerische Klasse der Band demonstriert
triskel - the celtic rock & punk ezine 18
CDs und Platten
ehe die EP dann auch mit Sunday Morning schon
wieder zu Ende ist.
Fazit: Viel zu kurz! Zum Glück spielen sie ja zumindest öfter mal in Deutschland, so dass ein Konzertbesuch drin sein müsste. Für die Digger unter Euch
ein kleines Schmuckstück, dass man heben sollte.
Tracklist
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The Legend of Robert Morgan
Diggers
Like the Weather
La Ronde des Milloraines
Sunday Mornings
www.celtic-rock.de/2012/03/circle-j-diggers-2012
The Buccaneers ~ Guide Me Home (2012)
von Jessy
The Buccaneers liefern mit “Guide me home” eine
Platte prall gefüllt mit Gute Laune-Folk Punk . Vor
allem hat die Band die Fähigkeit, relativ einfach gestrickte Songs mit dem universalen Spaß- und damit
auch Qualitätsfaktor zu versehen.
Peitschende
Hooklines
werden gelungen in rasante
Riffs und
stimmige Lyrics
gebettet. Der
Song “Jailbird”
überzeugt beispielsweise mit
einer eingängigen Gitarrenmelodie und
bringt selbst um diese Jahreszei schon die ersten Gedanken an den Sommer und ausgelassene Partys mit.
“Ship ya outta town” ist von ähnlichem Kaliber. Immer mit einem kleinen Augenwinkern, dem sympathischen Zug, sich nicht zu ernst zu nehmen, kreieren
The Bucaneers eine musikalische Fete, die vor meinem inneren Auge auf einem Schiff irgendwo auf
dem Ozean stattfindet. Die gängigen musikalischen
und textlichen Handwerksmittel der Szene haben
auch sie fest in der Hand, doch The Bucaneers benutzen sie nicht einfach platt und fantasielos. Songs
über das Trinken und Feiern (und natürlich beides
gemeinsam) finden sich natürlich auch in ihrem Repertoire, doch die Bandbreite endet hier noch lange
nicht. “The world has its own ideas” ist inhaltlich
beinahe schon philosophisch. Doch wer da eine
schwere, melancholische Melodie vermutet, liegt
falsch. Denn mit einer beinahe “schlageresken” Fröh-
lichkeit werden hier die Noten aus den Instrumenten
gewunken. “New friends” widmet sich den neuen
Bekanntschaften, die man als Band so im Tourleben
macht. So werden auch mal die Kollegen The Mahones erwähnt, bei denen es wohl nicht nur musikalisch
eine gemeinsame Schnittmenge gibt. “Guide me home” ist definitiv ein wirksames Gegenmittel, falls
einen der Winterblues noch fest im Griff hat. Mit
diesem musikalischen Stimmungsaufheller kann man
sich auf die anstehende Festivalsaison freuen!
Trackliste
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Intro
Last Goodbye
Travelled so far
Edward Kelly
We won’t bail you out
Jailbird
Liberty
Ship ya outta town
The world has its own ideas
New friends
Take in the slack
The nomad and the hun
Outro
www.celtic-rock.de/2012/03/the-buccaneers-guideme-home-2012
celtic-rock & punk fanzine 19
Konzerte und Festivals
Konzerte und Festivals
IONA auf Tour in Norddeutschland
von daniels
Die Legende des Epic-Celtic-Rock ist zurück! Nach
einer viel zu langen Abstinenz kehren IONA endlich
wieder nach 16 Jahren für drei Konzerte nach Norddeutschland (Hamburg-Harburg, Elmshorn und Kiel)
zurück. Mit im Gepäck hat die Band neben Klassikern auch die Songs aus ihrem neuen Album “Another Realm“.
Die Celtic-Rockband IONA rund um den Tastenkünstler, Multiinstrumentalisten und Soundtüftler
Dave Bainbridge lässt das Publikum eintauchen in
sphärische Klangwelten. Auf einzigartige Weise verbinden sich Stilelemente aus Rock, Folk, Progressive,
Ethnic und Ambient Music mit der kristallklaren
Stimme von Joanne Hogg. Mitten hinein platzt virtuose Lebensfreude, gespielt von Martin Nolan auf
traditionellen Instrumenten wie Uilleann Pipes oder
Low & Tin Whistles. Abgerundet wird der IONASound von den satten Grooves des Bassisten Phil
Barker und den rhythmischen, wie auch epischen
Akzenten des Schlagzeugers Frank van Essen, der
zwischendurch auch einmal zur Violine greift.
Die einzelnen Mitglieder von IONA begeistern einfach durch ihre Virtuosität und Vielseitigkeit. Gemeinsam schaffen sie einen farbintensiven musikalischen Teppich, bei dem alle Sounds in einen einzigen,
tief empfundenen und eindringlichen Ruf münden,
die ihrer Inspiration, der wunderschönen Landschaft und den
irisch-keltischen
Überlieferungen
der gleichnamigen
Schottischen Insel
IONA, alle Ehre
machen.
Tourneedaten
Fr., 20.04.2012
Rieckhof, Hamburg
Sa., 21.04.2012
Elmshorn, Ev.- luth. Kirchengemeinde Zum Guten
Hirten
So., 22.04.2012
Kiel, Die Pumpe
Homepage: www.iona.uk.com
www.celtic-rock.de/2012/03/iona-auf-tour-in-nordd
eutschland
triskel - the celtic rock & punk ezine 20
Instrumentenkunde
Instrumentenkunde
Banjo ~ Instrumentenkunde Teil 3
von celtic-rock
Als Instrumentenpate für das Banjo steht uns Gran
E. Smith von Mr. Irish Bastard zur Verfügung.
1. Warum Banjo?
Freunden und Kennern irischer Musik ist der durchsetzungsfähige und tolle Klang eines Banjos sicher
bekannt. Wer freut sich nicht, wenn Barney McKenna
bei seinen berühmt­berüchtigten Soli auf diesem fantastischen Instrument so richtig loslegt? Was Banjos
von den meisten anderen Saiteninstrumenten unterscheidet ist vor allem die Art der Klangerzeugung
und -verstärkung. Nutzen Gitarren, Mandolinen oder
z.B. Geigen einen hölzernen Resonanzraum mit
Schalllöchern, so ist beim Banjo ein Fell (ähnlich dem
Schlagzeugfell) über einen Holz-oder Messingring
gespannt. Durch diesen speziellen Aufbau kommt es
zu der mitunter sehr hohen Lautstärke und dem besonderen Klang den ein Banjo ausmacht.
2. Worauf sollten Einsteiger achten?
Gute Banjos
sind aufgrund
der vielen Bauteile sehr teuer.
Als Einsteiger
kann man allerdings durchaus
ein preisgünstiges Instrument
diverser Auktions-oder Versandhäuser
ausprobieren.
Hier muss man
jedoch deutliche
Einbußen bezüglich des Klangs und der Bespielbarkeit machen. Vor dem Kauf sollte man sich zudem
klarmachen welche Art von Musik man spielen
möchte. Es gibt unzählige Banjovarianten wie z.B.
Mandolinen-, Plektrum-, Bassbanjos etc.. Die beiden
gebräuchlichsten sind das Tenor-und das 5-StringBanjo. Für Irish-Folk eignet sich vor allem das Tenorbanjo, da es wie eine Geige gestimmt werden
kann (GDAE) und damit das Spielen von Jigs, Reels
etc. wesentlich leichter von der Hand geht. Das 5String-Banjo unterscheidet sich, wie der Name schon
verrät, durch eine 5. zusätzliche Saite. Diese Saite ist
kürzer als die vier anderen und sorgt für den typische
Countrysound. Meistens wird ein 5-String mit Fingerpicks auf den ersten drei Fingern gespielt wodurch sehr schnelle Tonfolgen und Figuren möglich
sind. Vor dem Kauf sollte man möglichst viele verschiedene Instrumente ausprobieren. Am Ende ist es
reine Geschmacksache, ob man ein Instrument mit
oder ohne Resonator, Flat-Top oder Arch-Top, Messing-oder doch lieber Holztonring usw. haben möchte. Das ist eine Wissenschaft für sich und jeder hat
eine andere Meinung was denn nun besser sei. Interessiert man sich für Bluegrass/Country sollte es ein
5-String sein; Jazzern ist ein Plektrumbanjo und eben
Freunden der irischen Klänge ein Tenorbanjo zu
empfehlen. Firmen wie Deering, Gibson, Goldtone,
Ome oder Stelling sind dafür bekannt sehr gute Banjos zu bauen.
triskel - the celtic rock & punk ezine 21
Instrumentenkunde
3. Wo bekommt man Hilfe?
Am besten startet man auf einschlägigen Seiten im
I n t e r n e t w i e z . B. w w w. b a n j o i s t . d e o d e r
www.banjohangout.org. Da kann man sich in Ruhe
durchklicken und informieren. Auf der Suche nach
einem Banjolehrer sollte man sich an den Musikladen
des Vertrauens wenden und dort einfach mal nachfragen. Interessierte, die bereits Erfahrungen auf der
Gitarre o.ä. gemacht haben können sicherlich ohne
größere Probleme dem Umstieg wagen. Empfehlen
kann ich außerdem noch die zahlreichen, teilweise
hervorragenden Tutorials auf YouTube. Da sind einige sehr gute Erläuterungen zum Banjospiel zu finden und man erkennt schnell den Unterschied zwischen den verschiedenen Banjovarianten.
Von 1992 bis 2002 war er Mitglied der Punkband
„Haufen“ und 1995 Gitarrist in der Hardcore/Metalband „SMABP“. Gänzlich verstaubte das Banjo
nie, da ab dem Jahre 1996 zweigleisig Musik gemacht
wurde. So war er außerdem von 1996-2006 Mitglied
der Irish-Folk Band „One 4 The Road“, wo wieder 5String Banjo sowie die Mandoline bedient wurden.
Ab dem Jahre 1999 kam zusätzlich das Tenorbanjo
zum Einsatz. Seit 2006 spielt er bei „Mr. Irish
Bastard“ Banjo und Mandoline. Die Band hat eine
EP und ein Album in Europa sowie je eine Best-OfAlbum in China und Japan veröffentlicht. „Mr. Irish
Bastard“ ist kontinuierlich auf Tour. Neben den eigenen Bandverpflichtungen ist er gelegentlich als
Produzent, Komponist und/oder Gastmusiker diverser Filmvertonungen, Werbespots oder Musikproduktionen zu hören.
Über den Autor:
Gran E.
Smith spielt
seit 1990 das
5-String Banjo. Zum ersten Ausseneinsatz kam
es 1991/
1992 in der
Erstauf lage
seiner heutigen Band
„ M r. I r i s h
Bastard“. Ab
1992 wurde
zunächst das
Banjo gegen
eine E-Gitar-
www.celtic-rock.de/2009/08/great-highland-bagpipe
s-instrumentenkunde-teil-4
Im nächsten triskel - the celtic-roclk & Punk ezine
Teil 4 Great Highland Bagpipes
re getauscht und Punkrock gespielt.
celtic-rock & punk fanzine 22
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Diese PDF wurde am 05.04.2012 erstellt.
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triskel - the celtic rock & punk ezine 23
Die nächste Ausgabe von
triskel
the celtic-rock & punk ezine
erscheint am
Samstag den 05.05.2012
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