PDF Ausgabe Nr. 25
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PDF Ausgabe Nr. 25
Neue Abteilungsvorstände in Judenburg und Weiz AKTUELL 4 Zuwachs für KAGes: Anstaltsleitung Weiz KAGes-Vorstand: Fortschritt ohne Lobby MENSCHEN HELFEN MENSCHEN REGIONALSPIEGEL Patch Adams - Wegbereiter der Clown Doctors Erfahrungsberichte SEITE 6 Rettungshubschrauber Martin 4 SEITE 9 Landesnervenklinik Sigmund Freud SEITE 10 Alles für unsere Kinder SEITE 14 Feldbach: Das filmlose Spital SEITE 20 Lungenabteilung Leoben/Eisenerz SEITE 21 Unser neues LKH Weiz QUALITÄTSMANAGEMENT PERSONALENTWICKLUNG UMWELT SEITE 5 10 SEITE 23 Standards für OP SEITE 29 Koordinierte Entlassung SEITE 31 IVW-Prämierung SEITE 33 Frauen- und familienfreundliches LKH Deutschlandsberg SEITE 35 Orthoptischer Dienst SEITE 36 27 34 Wasserversorgung vom LSF Graz und LPH Schwanberg SEITE 39 Interview mit VD Dr. Fankhauser SEITE 40 Umwelt-Kurzmeldungen SEITE 42 FORSCHUNG/GESUNDHEIT 6 Wasserturm in der LSF Graz Künstlicher Darmschließmuskel implantiert Schlafstörungen Anästhesie-Symposium in Blumau ORGANISATION/KOMMUNIKATION 38 43 SEITE 44 SEITE 46 Mutterschutz und Elternkarenzurlaub: Neuerungen 48 Publikationen der KAGes SEITE 49 INTRANET KUNST & KULTUR/ARCHITEKTUR Architektur in Fotos mariaCher und Christine Ulz KIRCHEN & KAPELLEN PANORAMA SEITE 52 54 SEITE 54 SEITE 56 Evangelische Seelsorge in Graz 58 Fürstenfelder Kapelle SEITE 59 Kapellen in Hörgas und Enzenbach SEITE 60 Siegerfotos der Urlaubsfotoaktion Arzt und Künstler: Felipe Siso Beisl’n am Kapaunplatz SEITE 62 Reisetipps für Rom SEITE 64 Impressum: Medieninhaber: Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft mbH (KAGes), Stiftingtalstraße 4-6, 8036 Graz. Herausgeber: Krankenanstaltenpersonalamt, 8036 Graz, Postfach 6, DVR 0468533. Redaktion: Dr. Reinhard Sudy, Organisationsabteilung, mit dem Redaktionsteam: Gußmagg Petra, Direktion LKH Graz; Meditz Wolfgang, Finanzdirektion; Mag. Meinhart Helmut, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit; Neumeister Peter, UIM; Potza Gerlinde, Medizinische Direktion; Ing. Schaupp Klaus-Dieter, Verwaltung LKH Graz; Wolf Gerhard, Personaldirektion; DI Zopf Friedrich, Technische Direktion. Redaktionssekretariat und Anzeigenleitung: Hedi Grager, Organisationsabteilung, Tel. 0316/3405121, Fax 0316/340-5221, e-mail: g’[email protected]. Zielsetzung – Offenlegung: Information von und für MitarbeiterInnen der Steirischen Landeskrankenanstalten und der Zentraldirektion. Gestaltung und Produktion: KLIPP Zeitschriften GmbH NfG KG, 8041 Graz. Fotos: KAGes Archiv (wenn nicht anders angegeben). Druck: Leykam Graz. Repro: Reprosystem Graz. Auflage: 18.500 Exemplare. Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier. Menschen helfen Menschen 61 AKTUELL Aufruf zur Thrombozytenspende D ie Univ.-Klinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin ruft zur Thrombozytenspende. Helfen Sie Leben retten. Nähere Informationen von OA. Dr. R. Gilli, Tel. 0316/ 385-2445 bzw. Apheresestation 0316/385-2762 Neuer Vorstand für Unfallchirurgie „Froh wieder in der Steiermark zu sein“ Foto © Mitteregger I n doppelter Hinsicht rundum zufrieden ist der gebürtige Veitscher Univ.-Prof. Dr. Helmut Seitz mit seiner neuen Primararztstelle im LKH Judenburg. „Seit 1990 war ich im AKH Wien beschäftigt. Doch aus einem Steirer macht man nun mal keinen Wiener und so bin ich glücklich endlich auch wieder beruflich in der Steiermark tätig zu sein. Denn gewohnt habe ich auch während meiner Zeit in Wien, bei meiner Familie in Langenwang.“ Das größte Ziel des Univ.-Prof. Dr. neuen Vorstandes ist es, eine umfassende Helmut Seitz, n e u e r P r i m a r i n unfallchirurgische Versorgung im LKH Judenburg Judenburg sicherzustellen. „Die Arbeit in Judenburg macht mir sehr viel Freude. Als sehr gut befinde ich auch die Infrastruktur des LKHs.“ Die Zeit, die dem neu ernannten Primarius neben seinen neuen Aufgaben noch bleibt, verbringt er mit seiner Familie beim Schifahren oder Bergwandern. Neue Abteilung für Innere Medizin im LKH Weiz „Mein Ziel ist erreicht“ N eben der Chirurgischen Abteilung komplettiert seit Jahresbeginn die von Dr. Gerhard Zischka geführte Abteilung für Innere Medizin das medizinische Leistungsangebot des LKH-Weiz. Mit der Führung dieser neuen Abteilung hat der frischgebackene Primarius eine Herausforderung angenommen, nach der er schon lange suchte. „Schon während meiner Studienzeit wusste ich, dass ich einmal Primarius werden will. Dass mir jedoch mit dem Primarposten gleich der Aufbau einer neuen Abteilung in meine Hände gelegt werden würde, damit rechnete ich Prim. Dr. Gernicht. Dafür freut’s mich aber doppelt“, hard Zischka erzählt Dr. Gerhard Zischka begeistert. Ist seine Freizeit zur Zeit auch knapp bemessen, so genießt der Hobbygärtner und begeisterte Heimwerker die Ruhe beim Fischen nun umso mehr. KAGes bekam Zuwachs Weizer kamen neu ins Boot Fotos © H. A. Pachernegg 4 Pflegedir. Susanna Reisinger, Dipl. KhBw Ernst Fartek und Prim. Karl Gruber „Beruf macht mir Freude“ eit nunmehr fünf Jahren ist Susanna Reisinger als Pflegedirektorin in Weiz tätig. „Mein Beruf macht mir sehr viel Freude, einziger Wermutstropfen, als Pflegedirektorin ist man zeitweise sosehr mit der Personalverwaltung beschäftigt, dass der persönliche Kontakt zu den Patienten zurück stehen muss.“ Besonders eingesetzt hat sich Susanna Reisinger in diesen Jahren für die neue Gestaltung der Pflegedokumentation, für die Gruppenpflege und für die Einführung eines Frühstücksbuffets, das allen Patienten zugänglich ist. Zur Zeit ist Susanna Reisinger, in ihrer Freizeit eine begeisterte Jägerin, gerade damit beschäftigt den Aufsichtsjägerkurs zu machen. S „Gute Kooperation mit anderen LKHs“ etriebsdirektor Ernst Fartek kennt das Krankenhaus Weiz wie seine eigene Westentasche. Ist er doch auch schon seit dem Jahr 1987 in diesem Krankenhaus tätig. Mehr Zeit für Verwaltungsarbeit muss der Betriebsdirektor nun seit 1.1. 2000, dem Tag der Krankenhausübernahme durch das Land, aufwenden. „Da wir nun ein Landesbetrieb sind, unterliegt das LKH Weiz nun einer ganz anderen Organisationsform. Als positiv werte ich vor allem den Rückhalt, den wir nun von der Landesebene bekommen, und die gute Zusammenarbeit mit den anderen LKHs.“ Seine Freizeit widmet Ernst Fartek vorwiegend seiner Familie und der Countryband, mit der er als Sänger bei Auftritten für gute Stimmung sorgt. B „Mein Hobby ist mein Beruf“ eit 1985 ist der gebürtige Murauer Prim. Dr. Karl Gruber bereits ärztlicher Leiter des Krankenhauses Weiz. „In diesen Jahren ist es mir gelungen, der Bevölkerung des Bezirkes eine gute chirurgische Basisversorgung, welche bis zur Unfallchirurgie reicht, zu bieten“, so Prim. Dr. Karl Gruber stolz. Sein Arbeitsalltag hat sich seit der Übernahme des Krankenhauses durch das Land bisweilen nicht verändert. „Gemeinsam mit meinem 11-köpfigen Ärzteteam, werde ich auch in Zukunft alles daran setzen, die chirurgische Abteilung des LKH Weiz auf einem hohen Standard zu halten“, so der dreifache Familienvater. Zeit für Hobbys bleibt dem Chirurgen neben seinem arbeitsintensiven Job nur wenig. „Mein größtes Hobby ist ohnehin die Chirurgie. Daneben laufe ich aber auch gerne Schi und spiele mit Begeisterung Tennis.“ S Menschen helfen Menschen 5 Ärztlicher Leiter des KAGes LKH West „In neue Position bereits hineingewachsen“ E ine Herausforderung besonderer Art stellt die Leitung des LKH Graz West für Univ.-Prof. Dr. Peter Steindorfer dar, der offiziell mit 1. Jänner d. J. zum Ärztlichen Direktor des LKH Graz West ernannt wurde. Eine rechtsträgerübergreifende KoopeU n i v . P r o f . P e t e r ration stellt eine für Steindorfer Österreich völlig neue Situation dar, die nicht nur an den Ärztlichen Direktor, sondern auch an die Kollegiale Führung besondere Anforderungen stellt. „In meinem beruflichen Alltag hat sich seit der Ernennung zum Ärztlichen Direktor nur wenig geändert, da ich schon seit 1997 in die Planung des LKH Graz West integriert bin und damit in diese Position hineingewachsen bin,“ erklärt Univ.Prof. Dr. Steindorfer. Effektives Zeitmanagement, gute Mitarbeiter und eine tolerante Familie geben Univ.-Prof. Dr. Steindorfer die Möglichkeit sich in seiner spärlichen Freizeit noch seinen Hobbys zu widmen. Er sucht den Ausgleich bei Lesen, Theaterbesuchen, Kochen und seit Neuesten versucht er sich auch als Golfanfänger. Gesamtsteirischer Hygienetag 2000 Datum: 5. April 2000 Ort: Bildungszentrum Raiffeisenhof, Graz Personalentwicklungstagung Datum: 4. Mai 2000 Ort: WIFI Graz KAGesFührungskräftetagung Liebe MitarbeiterInnen! S ie halten die Ausgabe Nr. 25 unserer Zeitschrift G´sund in den Händen und sie hat sich diesmal zwei thematische Schwerpunkte vorgenommen, nämlich die Themen „Kinder” und „Therapien und Aktivitäten im psychiatrischen Bereich”. Die Werthaltungen einer Gesellschaft lassen sich wohl besonders augenscheinlich daran messen, wie diese mit ihren Kindern umgeht, wie sie mit psychisch Kranken und Behinderten umgeht oder wie sie und Jugendpsychiatrie oder unser Bekenntnis zu einem Pränatalschwerpunkt am LKH Leoben oder viele der anderen Initiativen und Erneuerungen, über die Sie in dieser Ausgabe nachlesen können. Aber auch in der Psychiatrie ist die Umbenennung des Landesnervenkrankenhauses in Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz ein deutliches Signal für das Bekenntnis zu diesen Patienten. Der Abschluss des großen Projektes LNKH 2005 mit unmittelbar anschließenden Fortschritt ohne Lobby mit Minderheiten verfährt. Der ehemalige Klinikvorstand der Kinderchirurgie, Herr Prof. Sauer, hat in der Phase des Kampfes um den Neubau der Kinderchirurgie einmal den Ausspruch getätigt „Kinder haben keine Lobby“. Nachdem ähnliches wohl auch für unsere psychisch kranken Patienten zutrifft, könnte ein Generalmotto dieser Ausgabe von G’sund wohl auch lauten „Fortschritt ohne Lobby“. Tatsächlich stehen gerade derzeit wieder einige markante Meilensteine in der Verbesserung der Spitalssituation für die beiden Patientengruppen bevor. Ob das im Bereich Kinder die Gesamtfertigstellung des LKH-2000-Projektes Kinderklinik ist oder unser Eintreten für die Errichtung einer Klinik für Kinder- ersten Umsetzungsschritten oder aber auch unser Bekenntnis zur Errichtung einer psychiatrischen Abteilung in der Obersteiermark untermauern dies. Besonders erfreulich ist, dass Kennzahlen diese Vorwärtsentwicklung in der Steiermark belegen. Ob das unser Spitzenplatz bei der Reduktion der Säuglingssterblichkeit ist oder der absolut positive Trend bei der Vermeidung der Hospitalisierung psychisch Kranker oder bei der Verringerung der Zahl der Zwangseinweisungen. Ohne jegliche Überheblichkeit oder Selbstzufriedenheit dürfen wir alle ein wenig stolz sein in einem Unternehmen zu arbeiten, dass einen nennenswerten Beitrag für die Schwächeren in unserer Gesellschaft leistet. Datum: 19./20. Oktober 2000 Ort: Leoben Führungskräfteklausur des LKH-Univ.Klinikums Graz Datum: 9./10. November 2000 Ort: Bad Gleichenberg Menschen helfen Menschen DI Dr. Klaus Fankhauser DI Berndt Martetschläger MENSCHEN HELFEN MENSCHEN Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in den Sie leisten mit ihre D er Bedarf an Hilfe in allen Lebenslagen steigt. Das Zusammenwirken von professionellen und freiwilligen ehrenamtlichen Helfern wird immer wichtiger. Unsere Sicherheitsstrukturen sind von einer großen Freiwilligkeit geprägt. Rotes Kreuz, Malteser-Ritterorden, freiwillige Feuerwehren, Bergrettung und viele andere Organisationen sind Beispiele für das Zusammenwirken von freiwilligen und professionellen Fach- und Hilfskräften. In den Krankenanstalten leisten die Besuchsdienste einen wichtigen Beitrag im Genesungsprozess und Heilungsverlauf der Patienten. Vielfach werden diese ehrenamtlichen Besuchsdienste von den Seelsorgeteams der Krankenanstalten bzw. der Pfarren geführt und betreut. Aber auch andere Institutionen wie z. B. die Katholische Hochschulgemeinde, die Gelben Tanten, der Hospiz-Verein oder die Clown-Doctoren sind mit ihren engagierten MitarbeiterInnen bemüht, den Krankenhausalltag für die Patienten zu erleichtern. Eine besondere Tradition haben die Clowns. Allein in Österreich sind zwei Organisationen im Einsatz, die „Roten Nasen Clown Doctors“ und die „CliniClowns“. Sie besuchen regelmäßig, bunt geschminkt und lustig verkleidet, die Krankenhäuser und schaffen Vertrauen und eine Atmosphäre, die die Kinder vieles vergessen lässt. Aber auch „echte“ Clowns aus den Zirkussen besuchen auf ihren Tourneen die Kinder in den Spitälern. Wie z. B. Les Rossyann, die klassischen Musikclowns, und Lubino vom Österreichischen Nationalzirkus. In den steirischen LKHs gibt es eine ganze Reihe von Organisationen, die die ehrenamtliche Betreuung der Patienten zum Ziel haben. Erfreulich ist, dass diese Patientenhilfsdienste ständig im Wachsen sind. E R F A H R U N G Der „gute Onky“ Beruflich führt er Straßenbahnen sicher durch Graz. Privat bringt er Freude ins Leben kranker Kinder. Freizeit ist ein Wort, das Wolfgang Eibler, 46, aus Raaba eigentlich nicht kennt. Denn wenn er nicht „seine“ Bim chauffiert, besucht er schwerstkranke Kinder und schenkt ihnen seine Aufmerksamkeit, Spielsachen, besucht mit ihnen Fußballspiele oder macht mit den kleinen Patienten spannende Ausflüge. „Danke, Onkel Eibler, Deine ,OnkoKids‘“ - Wolfgang Eibler hat beinahe Tränen in den Augen, als er uns ein von Kinderhand bemaltes, fröhlich-buntes TShirt zeigt. „Das haben mir die Kleinen zu Weihnachten geschenkt, und eine größere Freude hätten sie mir gar nicht machen können.“ Es sind solche Dinge wie ein kleines Danke aus einem Kindermund oder eben ein einfaches TShirt, die Wolfgang Eibler wieder aufle- Patch Adams und seine Idee H umor allein kann nicht heilen. Humor ist aber ein Lebensgefühl, das alles besser macht, ist der amerikanische Arzt Patch Adams überzeugt. Im Clownkostüm und mit verrückten Ideen geht er in die Krankenzimmer und bringt die Patienten zum Lachen. Mit seiner Initiative gilt er heute als Wegbereiter der „Clown Doctors”. Adams, der 1995 seine Erfahrungen in dem Buch „Gesundheit: Good Health Is A Laughing Matter“ niederschrieb, verkaufte die Filmrechte an seinem Werk, um sich damit seinen Lebenstraum zu erfüllen. „Ich will das Modell eines neuen Gesundheitswesens erschaffen“, so Patch Adams in einem ProfilInterview. Sein „Free-Fun-Hospital“ in West Virginia soll Amerikas erstes kostenloses Krankenhaus mit allen Heilkünsten nebeneinander sein, das den Patienten ähnlichen Spaß macht wie Disneyland, ist Adams Vision. Das Personal lebt mit der ganzen Familie auf dem Areal: „Es wird eine Art Ökodorf, das ein neues Modell dafür sein könnte, wie wir Menschen in Zukunft zusammenleben können.“ Foto © Curt Themessl 6 Wolfgang Eibler, Straßenbahnund Rettungsfahrer, mit Elisabeth (links) und Claudia ben lassen und ihn für das entlohnen, was er ganz still für andere tut. Bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Rettungsfahrer hatte er immer wieder auch auf der Onkologie im Grazer LKH, auf der Krebsstation für Kinder, zu tun. Dabei fiel ihm auf: „Die kleinen Patienten Menschen helfen Menschen MENSCHEN HELFEN MENSCHEN steirischen Spitälern 2 . Te i l m Einsatz Großes • E haben teils wirklich ein schlimmes Schicksal zu meistern und müssen sehr tapfer sein. Und viele von ihnen sind, aus welchen Gründen auch immer, viel allein, ohne ihre Familie auf der Station.“ Für diese Kinder wurde er zum guten Onkel auf der Onkologie, genannt „Onky“. Sooft er Zeit hat und sofern es der Gesundheitszustand der kleinen Patienten erlaubt, holt er die Kinder ab und schenkt ihnen einige Stunden unbeschwerte Fröhlichkeit, bringt sie zum Lachen und lässt sie auf andere Gedanken kommen. Er geht mit ihnen („weil das Interesse einfach ein sehr großes ist“) auf den Fußballplatz: „Ein Dankeschön geht dabei an den GAK, der uns doch unbürokratisch Freikarten zur Verfügung stellt.“ Mindestens so aufregend wie ein Fußballmatch war wohl auch der Besuch bei der Flugrettung, den Wolfgang Eibler im vergangenen Jahr organisierte. Und da die Kinder den berühmten Hubschrauber „Martin 4“ nicht nur von außen bestaunen durften, sondern auch am Pilotensitz Platz nehmen und den Helm aufsetzen durften, wurde dieser Ausflug ein unvergessliches Erlebnis. Der nächste Ausflug ist schon geplant: „Sobald es draußen wieder wärmer ist, möchte ich mit den Kindern die ÖBB - Betriebe besuchen“, erzählt der Grazer. Für seine Verdienste an den kranken Kindern wurde Wolfgang Eibler im vergangenen Jahr mit dem Goldenen Steirerherz geehrt: „Eine Auszeichnung, über die ich mich ganz besonders gefreut habe“, so der engagierte Grazer, „aber mit den 30 000,– Schilling Prämie, die ich erhalten habe, habe ich am nächsten Tag sofort wieder Geschenke gekauft. Für mich gibt es kaum etwas Schöneres, als die Freude in den Augen dieser Kinder zu sehen.“ Menschen helfen Menschen R F A H R U N G S B E R I C H T E Es ist mein „Dienst“ geworden Mein Leben ist geprägt von Krankheit und Schmerzen, aber auch von Trost und Freude. Ich gestaltete immer schon gerne Kommunionfeiern auf den Stationen mit, und so ist dies für mich in über 15 Jahren mein „Dienst“ geworden, den ich gerne mache. Foto © Nina Krok G S B E R I C H T E Gestern nachmittag waren P. Richard und ich auf der II. Chirurgie im Parterre mit unserem „Wagerl“ unterwegs. Auf dem „Korporale“, Kerze, Kreuz, das Gefäß mit dem Leib des Herrn, das Gotteslob und die Gebete. Wir klopften an über zehn Türen. Mit einem fröhlichen „Guten Abend“ und „Grüß Gott“ traten wir ein. Wir wollen für und mit den Kranken in den Sr. Heidrun Zimmern singen und Lachmann: beten, sie segnen Fröhliches und ihnen die heilige Lachen Kommunion bringen, wenn sie sich diese Begegnung mit Christus wünschen. In jedem Zimmer herrscht eine andere Atmosphäre. Oft begegnen wir Freude und Dankbarkeit, oft aber auch Erstaunen, Abwarten, Unverständnis. Aber ein liebevolles Zugehen auf einen Kranken, das Ansprechen mit dem Namen, die Frage nach dem augenblicklichen Befinden, das Eingehen auf einen Besuch, der am Bett sitzt, schafft schnell Kontakt und Offenheit. Und dann feiern wir. Zaghaft wird bei den Liedern mitgesummt und gesungen, das Vaterunser wird mitgebetet, und so mancher Patient entscheidet sich erst während der Feier die hl. Kommunion zu empfangen. Nach der Feier teilen wir den „Gruß“ der Krankenhauspfarre aus, und es gibt noch manch fröhliches Lachen. Zum Abschluss schenke ich noch jedem Kranken einen grüßenden Blick. Sr. Heidrun Lachmann, e. h. (Quelle: Pfarrblatt LKH Graz) „Eine Spur hinterlassen“ Mein Name ist Sr. Angela Dorfer; ich bin Ordensfrau vom Sacré Coeur. Nachdem ich die Hospizausbildung in Mariatrost machte und eine alte Mitschwester betreute, wurde in mir der Wunsch stark, für kranke Menschen einen Dienst zu übernehmen. Inzwischen habe ich häufig die Erfahrung gemacht, dass die Patienten sehr dankbar für die Besuche sind und dass sie mich sehr wohlwollend aufnehmen. Die Besuchsdienste machen mich sehr glücklich, und im empfinde jedesmal eine tiefe Freude, wenn ein Patient mir sagt: „Wie schön, dass es Menschen gibt, die diesen Dienst machen.“ Manchmal haben die Patienten Tränen in den Augen und sind dankbar für das Mitgefühl, das man ihnen entgegenbringt. Einmal sagte mir ein Patient: „Sr. Angela, Sie haben eine Spur hinterlassen.“ Ja, es Sr. Angela Dorfer: ist mir auch selbst ein Tiefe Anliegen, bei dem Freude einen oder anderen eine Spur zu hinterlassen. In diesem Sinne möchte ich meinen Dienst als Ehrenamtliche erfüllen. Sr. Angela Dorfer RSCJ. e. h. (Quelle: Pfarrblatt LKH Graz) 7 MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 8 Fröhlichkeit stärkt das Immunsystem Clownbetreuung gibt Patienten wieder Kraft Fotos © ROTE NASEN Clowndoctors Edith Heller. Nachdem sich das Pilotprojekt als sehr erfolgreich erwiesen hat, erfreuen seither zwei Clowns einmal pro Woche mit einem Programm und Kostüm alte Menschen im Wiener „Sozialmedizinischen Zentrum Sophienspital“. „Natürlich wollen wir diese Aktivitäten in den nächsten Jahren neben weiteren Spitälern auch auf geriatische Tagesheimstätten und Pensionistenheime in ganz Österreich ausweiten“, so Edith Heller. Prof. Dr. Müller von der Kinderklinik Graz und Monica Culen, GF der ROTEN NASEN, umringt von den steirischen Clowndoctors ROTE NASEN Clowndoctors Die ROTEN NASEN Clowndoctors betreuen seit November 1994 kranke Kinder im Spital. Mit Ende des vergangenen Jahres sind die Spaßmacher österreichweit in insgesamt 16 Kinderspitälern mit über 40 Stationen regelmäßig im Einsatz. „Unsere Clowns, alleCliniClowns Die „CliniClowns - Austria” wurden 1991 samt professionelle Künstler, besuchen die gegründet und besuchen in Wien, Kinder bis zu viermal die Woche, wobei Niederösterreich, Oberösterreich und jedes Kind einzeln betreut wird“, so Edith Vorarlberg chronisch- und schwerkranke Heller zum Konzept der Clowndoctors. Kinder an ihren Krankenbetten und Seit Ende 1999 hat die Organisation entführen die kleinen Patienten in ein Land auch ein eigenes Seniorenprogramm der Phantasie - wo es keine Schmerzen, entwickelt. keine Traurigkeit und keine Krankheit gibt. „Auch alte Menschen haben das Bedürfnis zu lachen, zu blödeln und ausIn diesem Land regiert nur das Lachen. gelassen zu sein. Mit unserem SeniClownfestival orenprogramm berücksichtigen wir ganz sensibel die Altersstruktur und wollen mit diesen Auftritten eine nachhaltige Kinderanimation Mobilisierung und Showprogramm Aktivierung deZauberei pressiver und Zeig Deine Rote Nase und feier mit. In Wien, Graz, chronisch kranker, Klagenfurt und Innsbruck. alter Patienten www.rotenasen.at erwirken“, erklärt L achen ist die beste Medizin. Für die „ROTEN NASEN Clowndoctors” und die „ClinicClowns-Austria” steht diese alte Volksweisheit im Mittelpunkt ihrer Arbeit an den Kinderstationen österreichischer Krankenhäuser. „ROTE NASEN“ in Graz und Leoben Seit nunmehr fünf Jahren visitieren auf den Kinderstationen Graz und Leoben die „ROTEN NASEN Clowndoctors”. Wenn Dr. Brösel, Dr.Wurl, Dr. Panik, Dr. Plurbs, Dr. Knurps und Dr. Tube in ihren witzigen Kostümen und verrückten medizinischen Instrumenten aufmarschieren, gibt es keine Tabletten und Spritzen, sondern viel zu lachen und staunen. Mit Späßen, Zaubertricks, Musik und Phantasie versuchen sie die Kinder von ihrer Traurigkeit und ihren Ängsten abzulenken, bringen Freude, wecken das Lachen und die Lebenslust. Aber nicht nur die Patienten, auch das Personal freut sich über die Auftritte der Clowns. „Ich habe am liebsten dann Dienst, wenn die Clowns kommen, denn dann lachen die Kinder viel”, erzählt eine Krankenschwester. Werbung 20. Mai ist Rote Nasen Tag. Clowndoktoren im Gespräch mit Prim. Univ.-Prof. Dr. Ingomar Mutz, LKH Leoben Menschen helfen Menschen MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 14 Jahre verlässlicher Partner - Rettungshubschrauber Martin 4 Lebensretter aus der Luft S eit nunmehr 14 Jahren gehört der Rettungshubschrauber MARTIN 4 zum festen Bestandteil im steirischen Notarztsystem. Die nicht wegzu denkende Flugrettung MARTIN 4 des Bundesministeriums für Inneres versorgt am Unfallort und transportiert Schwerstverletzte und -erkrankte in kürzester Zeit vom Notfallort in die rettende Klinik. Die frühestmögliche qualifizierte notfallmedizinische Behandlung von Notfallpatienten steht heute im Mittelpunkt der Bemühungen aller im Rettungsdienst Tätigen. Die möglichst schnelle Zuführung des Rettungsteams ist hier von entscheidender Bedeutung. Eben dieser Aspekt macht den Rettungshubschrauber zum „Joker” und „festen Bestandteil” im Rettungsdienst, denn der kürzeste Weg zum Notfallgeschehen führt durch die Luft. Um den Nofallpatienten die optimalste Hilfe zuteil werden zulassen, befinden sich die für die Erstversorgung lebensnotwendigen medizinischen Behandlungs- Fliegende Intensivstation und Überwachunsgeräte sowie die notwendigsten Notfallmedikamente an Bord des blau-roten Rettungshubschraubers. An Bord von MARTIN 4 befindet sich außerdem noch ein tragbares Blutlabor, durch das eine Labordiagnose noch am Notfallort erstellt werden kann. Und Menschen helfen Menschen MARTIN 4 ist österreich- bzw. europaweit der einzige Notarzthubschrauber, der Erythrozytenkonzentrate der Blutgruppe null negativ an Bord hat. Kühlkette ist wichtig In Zusammenarbeit mit dem LKH Graz, Univ. Klinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin (Leiter: Univ. Prof. Dr. G. Lanzer), wurde im Jänner 1997 ein Depot an der Flugeinsatzstelle GrazThalerhof eingerichtet. Hier werden die Erythrozytenkonzentrate bei einer Temperatur von plus 4 Grad Celsius gelagert (eigener Blutkonservenkühlschrank). Für den Transport im Hubschrauber wurde dafür eigens eine spezielle Kühlbox erworben. Besonders wichtig ist es die sogenannte Kühlkette nicht zu unterbrechen. Um die gekühlten Erythrozytenkonzentrate verabreichen zu können, wurde im Rettungshubschrauber MARTIN 4 ein spezielles Infusionswärmegerät eingebaut, damit bei Verabreichung die richtige Temperatur erreicht wird. Präklinische Lyse ist im bodenge bundenen Notarztdienst ein etabliertes notfallmedizinisches Therapeutikum. Neu ist die Einführung im Flugrettungssystem. Dieses Thrombolytikum wurde 1997 am Rettungshubschrauber „MARTIN 4” eingeführt. Es besteht nun die Möglichkeit, bereits am Notfallort dieses Medikament zu verabreichen und damit wertvolle Zeit zu gewinnen. Wird ein Herzinfarkt aufgrund eines 12-Kanal Elektrokardiogrammes diagnostiziert und es bestehen keine Kontraindikationen, kann die Lyse durchgeführt werden und es können Patienten aus dem kardiogenen Schock herausgebracht und stabilisiert werden. Nach der präklinischen Stabilisierung sollte der lysierte Notfallpatient zügig und schonend in ein adäquates Krankenhaus transportiert werden, in dem die Möglichkeiten der weiteren kardiologischen Diagnostik und kardiologischen Behandlung gegeben sind. Flugpause für den Fotografen Es kann jeder - für Primäreinsätze - den Rettungshubschrauber anfordern, wenn sich ein Notfall ereignet hat. Notruf: 0316/1777. Für den Anforderer entstehen keine Kosten. Auch Sekundärtransporte werden von MARTIN 4 durchgeführt. Dies ist ein Transport eines Notfallpatienten aus einem Krankenhaus, in welchem die Erstversorgung durchgeführt wurde, wobei der Patient aber in eine entsprechend ausgerüstete Klinik zur Spezialdiagnostik oder weiteren definitiven Therapie verlegt werden muss. Für die Durchführung des Fluges muss der anfordernde Arzt mit dem Flugarzt an der Flugeinsatzstelle Graz (Tel.Nr. 0316/29-56-82, Notruf: 0316/1777) Verbindung aufnehmen. Es müssen Diagnose, Zustand des Patienten, die aufnehmende Klinik, die Bettenzusage und der zuständige Aufnahmearzt übermittelt werden. Der Flugarzt muss über die sogenannte „Flugtauglichkeit” des Patienten entscheiden. MARTIN 4 führt in Zusammenarbeit mit der Univ.Kinderklinik und dem LKH Leoben, Gebärabteilung, auch Inkubatorflüge durch. Herbert Janisch, DGKP und HS-Notfallsanitäter 9 REGIONALSPIEGEL Neuer Name für LNKH Graz Landesnervenklinik Sigmund Freud S igmund Freud war der berühmteste österreichische Nervenarzt. Obwohl er keine direkte Beziehung zu Graz hatte, prägte er doch die österreichische und die internationale Psychiatrie entscheidend. Freud hat gezeigt, dass man auch scheinbar unsinnige und „verrückte“ Symptome von Patienten verstehen kann, wenn man nur geduldig zuhört und versucht, sich einzufühlen. Auch hat er immer wieder betont, dass die Ziele der Therapie in erster Linie vom Patienten selbst bestimmt werden sollen. Das Personal der „Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz“ will sich in Hinkunft dieser Grundhaltung verpflichten. Dies wird durch den anspruchsvollen neuen Namen des Krankenhauses seinen Ausdruck finden. Foto © Nina Krok 10 M EDIENSPIEGEL • M EDIENSPIEGEL Sigmund Freud grüßt LNKH Graz Im Rahmen des Projekts „LNKH 2005“ heißt es nicht nur ab sofort „Landesnervenklinik Sigmund Freud“, sondern geht auch in der Betreuung und der Raumaufteilung neue Wege. Rund eine Milliarde S wird das LNKH 2005 kosten, wobei die Finanzierung vom Land und der Steiermärkischen Krankenanstalten Gesellschaft (KAGes) übernommen wird. Ziel bis 2005 ist einerseits ein Umbau der Sigmund Freud Klinik, in der künftig die Abhängigkeitserkrankungen, die Gerontopsychiatrie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Neurologie und die Allgemeinpsychiatrie eigene Bereiche erhalten werden. Die Umbauten sollen laut KAGes-Vorstand Berndt Martetschläger anhand der Vorschläge aus einem internationalen Architektenwettbewerb durchgeführt werden, der sich nach der Fragestellung „Bauen für Kranke“ richten wird. Sanierung kein Luftschloss mehr Der Umbau des Landes-Nerven-Krankenhauses Graz nimmt erste Formen an. Die Kernpunkte sind die Umstellung auf ein Akutkrankenhaus mit kürzerer Verweildauer und die Verlagerung einer Abteilung in die Obersteiermark. Es soll mehr Psycho- und Ergotherapeuten sowie Sozialarbeiter geben und weniger Verwaltungspersonal. Um die Obersteiermark besser medizinisch versorgen zu können, ist am Landeskrankenhaus Leoben eine Klinik-Außenstelle geplant. Mit Sigmund Freud und neuem Konzept hin zum „LNKH 2005” extrem in Richtung „familiär” verbessern: „Bezugstherapeut” so das Schlagwort. Weiters ist für die obersteirischen Patienten laut Krankenanstalten-Vorstand Klaus Fankhauser eine Abteilung in Leoben geplant (83 Betten), dazu wird das LNKH-Graz in seiner Struktur übersichtlicher. Sigmund Freud ist Pate für „LNKH Graz neu” Gemeinsam mit Mitarbeitern des LNKH, externen Beratern und der KAGes sei dieses Zukunftskonzept „LNKH 2005” in den vergangenen drei Jahren erarbeitet worden. ... So erfolge eine Umstellung des LNKH auf ein Akutkrankenhaus mit kürzerer Verweildauer. Bis 2005 soll es nur mehr 150 akutpsychiatrische Betten geben - noch 1997 waren durchschnittlich 1700 großteils psychiatrische Patienten am LNKH. Sigmund Freud regiert in Grazer Spital Aus dem Landesnervenkrankenhaus wurde die „Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz”. ... Der Personalmix wird bunter, verspricht der ärztliche Direktor Rainer Danzinger: Mehr Psychologen, Sozialarbeiter und Ergotherapeuten. Direktor Danzinger strebt ein System an, bei dem Patienten tagsüber oder gar nur zu bestimmten Behandlungen im Spital sein müssen. Geschlafen wird zu Hause, in der gewohnten Umgebung. Das erhalte die Beziehung zu Familie und Arbeitswelt. ... Den Patienten wird zusätzlich ein sozio- und psychotherapeutisches Programm geboten. „Die Psychiatrie funktioniert sozusagen als Schule des Lebens”, kommentiert Danzinger. Weg vom Ghetto, weg vom Stigma Nur noch jene, bei denen Spitalsbehandlung wirklich nötig und sinnvoll ist, sollen aufgenommen werden. Wobei die Aufenthaltsdauer in der Akutpsychiatrie von 20 bis 25 Tage auf 14 drastisch gesenkt wird. Dafür sollte sich, so Leiter Prof. Rainer Danzinger, die Verbindung Arzt/Pflegepersonal und Patient Das Konzept „LNKH 2005” räumt mit den letzten Vorurteilen auf ... „Dem psychisch Kranken müssen die selben Rechte zustehen wie jedem Patienten. ... Unsere Konzepte und Strategien zielen auf eine Öffnung herkömmlicher Ghettostrukturen und auf eine Entstigmatisierung der Patienten ab”, so Univ. Prof. Danzinger. „Jede einzelne Abteilung hat ebenso effiziente wie betriebswirtschaftlich vertretbare Personalkonzepte erarbeitet. Der Strukturwandel von der Langzeitpflege hin zur intensiven, aufwendigen Akutbetreuung kann nur gemeinsam vollzogen werden.” Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz Die medizinische Versorgung psychisch Kranker wird in der Steiermark reformiert. Unter anderem soll das LNKH den Namen „ Landesnervenklinik Sigmund Freud“ bekommen und weitgehend auf ein Akutkrankenhaus mit nachfolgender halbstationärer und ambulanter Betreuung durch Bezugstherapeuten umgestellt werden. Weiters denkt man an eine Auslagerung einer Abteilung in die Obersteiermark. Bis 2005 soll aus dem Landessonderkrankenhaus ein modernes Akutspital für rund 30 000 psychisch kranke Patienten in der Steiermark werden, die stationäre Behandlung brauchen. .... Patienten werden künftig in Kleingruppen von einem eigenen Betreuerteam behandelt, verweist Danzinger, um die kasernenartigen hierarchischen Betreuungsstrukturen abzubauen. ... Anstelle der Spitalsbetreuung treten verstärkt extramurale Versorgungseinheiten wie sozialmedizinische Zentren, Hauskrankenpflege und andere Hilfseinrichtungen, stellt Danzinger fest. Die Klinik wird nicht nur unbenannt, sondern völlig neu strukturiert. ... von den bisher 1300 Betten sollen bis zum Jahr 2005 nur noch 600 übrig bleiben. „Das liegt natürlich daran, dass man eingesehen hat, dass psychiatrische Patienten wirklich nur während akuter Krankheitsschübe im Spital betreut werden sollen, und ansonsten von sozialtherapeutischen Diensten und niedergelassenen Ärzten”, so Direktor Danzinger. Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL Akutphase für Patienten im Spital verkürzen Zukunftskonzept vorgestellt D as nun fertiggestellte Zukunftskonzept „LNKH 2005“ zeigt den Weg auf, wie die Neuordnung der steirischen Psychiatrie ausgerichtet werden soll. Unter breiter Beteiligung der Mitarbeiter und einer externen Beraterfirma wurde in den letzten drei Jahren ein Zielkonzept entwickelt, das die Betreuungsqualität bei psychiatrischen Erkrankungen deutlich verbessern wird. Die markantesten Veränderungen des Konzepts betreffen: 1977 noch durchschnittlich 1.800 größtenteils psychiatrische Patienten am hiesigen Krankenhaus befanden, ist dies eine drastische Verkleinerung. Selbstverständlich ist die Behandlung während der kurzen Aufenthalte um vieles intensiver geworden. An die genannten 150 akutpsychiatrischen Betten reihen sich noch 50 psychiatrische Langzeitbetten und 25 Betten für integrative psychiatrische Behandlungsverfahren. Weitgehende Umstellung auf ein Akutkrankenhaus mit kürzerer Verweildauer Weiters sind folgende maximale Bettenangebote vorgesehen: • 116 Betten Gerontopsychiatrie • 120 Betten Abhängigkeitserkrankungen • 136 Betten Neurologie In Zukunft sollen ins psychiatrische Krankenhaus nur mehr Patienten aufgenommen werden, bei denen eine Spitalsbehandlung sinnvoll und notwendig ist. Soweit wie möglich soll die Behandlung nach einer kurzen Akutphase im Krankenhaus halbstationär und ambulant weitergeführt werden. Dadurch werden die Beziehungen des Patienten zur Familie und Arbeitswelt erhalten. Bis 2005 soll es nur mehr 150 akutpsychiatrische Betten an der Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz geben. Bedenkt man, dass sich Die Verlagerung einer Abteilung in die Obersteiermark, die Einführung von Bezugstherapeuten bei Ärzten, Pflegepersonal, Psychologen etc. sowie die Schaffung von Tagesstrukturen mit soziotherapeutischen und psychotherapeutischen Programmen sind weitere Schwerpunkte dieser Zukunftskonzeption. Bunter Abend mit Big Band der GVB und „Gratzbürste“ Gollner Aktive Musik- und Arbeitstherapie E nde Jänner veranstaltete die Herrn Franz Gollner von den Musiktherapie der Landesnervenklinik „Gratzbürsten“ hatten sich bereit erklärt, Sigmund Freud im Rahmen der „Sozio- diesen Abend unentgeltlich zu gestalten. kulturellen Musiktherapie“ gemeinsam mit der Arbeits- und Beschäftigungstherapie einen „Bunten Abend“, zu dem Patienten, Angehörige, Freunde und auch die Öffentlichkeit geladen waren. Die Big-Band der Grazer Verkehrs- D i e G V B B I G B A N D s o r g t e f ü r S c h w u n g u n d betriebe unter der S t i m m u n g b e i m b u n t e n A b e n d i n d e r L S F Graz. In der Mitte Kapellmeister Gustav Leitung von Herrn K u r z m a n n m i t d e n b e i d e n O r g a n i s a t o r i n n e n Gustav Kurzmann und M a g . S t e v c i c ( l i ) u n d A n n i L a c k n e r Menschen helfen Menschen Buchpräsentation special poetics I n dieser seit 1995 mit großem Erfolg stattfindenden Veranstaltungsreihe präsentieren Menschen mit geistiger Behinderung ihr literarisches Talent. Die Texte leben von jener Überraschung, die literarische Traditionen und übliche Schreib-Muster ignoriert und zeigen einmal mehr die Grenzenlosigkeit der poetischen Welt. Die besten Texte der Lesungen „special poetics“ im Literaturhaus Salzburg wurden nun als Buch und als CD herausgegeben. 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Zeitgemäße Ausstattung Die hellen und funktionell ausgestalteten Patientenzimmer sowie Patientenaufenthaltsräume sorgen für eine angenehmere Atmosphäre und mehr Kurzweil während des Aufenthalts. Den privat versicherten Patienten stehen zwei Sonder klassezimmer zur Verfügung. Bei der Ausstattung wurde besonders auf eine behindertengerechte Einrichtung (Nasszellen, WC, Verkehrswege) Hell und freundlich gestaltete Patientenzimmer sorgen für eine möglichst angenehme Atmosphäre geachtet. Nicht zuletzt ermöglichen auch die neu geschaffenen Schwesternstützpunkte eine bessere Betreuung der Patienten. Gesamtbausumme für sich verbuchen konnten. Das Gros, knapp 80% der Bausumme, ging dabei an Unternehmen aus den Bezirken Graz und GrazUmgebung. Ein Bauprojekt mit hoher steirischer Wertschöpfung Zahlen und Fakten Kosten (Schätzung 1997) Station Neurologie 44 Millionen Schilling Haustechnische Sanierung 25 Millionen Schilling Erfreulich bei diesem Bauprojekt ist der hohe Anteil an beauftragten steirischen Unternehmen: Von den insgesamt 39 Firmen kamen 30 aus der Steiermark, die insgesamt über 95% der Termine Auftrag an den Generalplaner Juni 1997 Baubeginn 3.11.1997 Rohbaufertigstellung 15.4.1998 Übergabe an das Krankenhaus 11.8.1999 Besiedelung September 1999 Projektstruktur Fotos © H. A. Pachernegg 12 Die neuen Schwesternstützpunkte ermöglichen durch die effiziente Organisation eine bessere Patientenbetreuung Auftraggeber Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. Projektbeauftragter Dir. DI Walter Raiger Projektleiter Ing. Gerhard Deutschmann Generalplaner Firma Generalplan GmbH Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL Rückwirkend mit 1. Jänner 2000 Verlustausgleichsregelung um 3 Mio. Schilling verbessert Für jene Landes- und KAGes-Ärzte, die durch die Neuregelung der Arzthonorare systembedingte Verluste erlitten haben, wird ab April 2000 der Verlustausgleich deutlich verbessert. Die Verbesserung wird rückwirkend mit 1. Jänner 2000 umgesetzt werden. A ls das neue Arzthonorarsystem mit 1. Jänner 1999 eingeführt wurde, war die Verlustausgleichsregelung ein wesentlicher Bestandteil dieses Systems. Durch das neue Arzthonorarsystem wurden durch die Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. insgesamt rd. 70 Mio. S an zusätzlichen Arzthonoraren bereitgestellt. Der überwiegende Teil der Ärzte hat durch das neue System deutlich höhere Honorare erhalten, einige Ärzte mussten aber auch Einbußen hinnehmen. Damit diese systembedingten Einbußen aber nicht zu stark ausfallen, haben wir sie in einer Übergangsregelung mit 10 % der Arzthonorare im Vergleich zwischen dem alten und dem neuen System begrenzt. Die Vergleichsrechnung zwischen dem alten und dem neuen System erfolgte auf Basis der Leistungen bzw. der Arzthonorare des Jahres 1996 und des Ärztestandes (Honorarpunkte) vom März 1997. Die bis zur Einführung des neuen Systems mit 1. Jänner 1999 in den Jahren 1997 und 1998 erfolgten Veränderungen – wie Verringerung der Anzahl von Sonderklassepatienten, Vermehrung der ärztlichen Mitarbeiter an den medizinischen Organisationseinheiten – führten vereinzelt zu niedrigeren Arzthonoraren. Diese Situation wurde nach Einführung des neuen Gebührensystems von den betroffenen Ärzten dem neuen System angelastet. Dies ist jedoch nicht richtig, da auch im alten System bei Leistungsreduktionen und Ärztevermehrungen Verminderungen der Arzthonorare eingetreten sind. Es ergab sich daraus jedoch für die betroffenen Ärzte eine große Demotivation. Daher hat sich der Vorstand entschlossen, möglichst rasch die Verlustausgleichsregelung für die Landes- und KAGes-Ärzte zu verbessern. Die unter der Federführung der Finanzdirektion geführten Verhandlungen zur Verbesserung der Verlustausgleichsregelung wurden im Spätherbst 1999 begonnen und konnten Anfang März 2000 mit einer Vereinbarung zwischen der Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., der Gewerkschaft öffentlicher Dienst, Sektion IX, Landesanstalten und Betriebe, und der Ärzte- kammer für Steiermark abgeschlossen werden. Diese Vereinbarung sieht vor, dass ein Anspruch auf Verlustausgleich für die genannte Ärzteschaft dann gegeben ist, wenn das Arzthonorar eines Arztes incl. Ärztedienstzulage II ab 1. Jänner 1999 um mehr als 10 % geringer ist als sein Anspruch im Jahr 1998 an der jeweiligen medizinischen Organisationseinheit gewesen wäre. Durch die Umstellung der Verlustausgleichsbemessung vom Jahr 1996 auf das Jahr 1998, somit auf das Jahr unmittelbar vor der Einführung des neuen Arzthonorarsystems, wird im April 2000 ein wesentlicher Kritikpunkt am neuen Arzthonorarsystem behoben werden. Die Kosten für diese Neuregelung wurden mit über 3 Mio. Schilling pro Jahr veranschlagt. Wir hoffen, dadurch ein deutliches Signal für die Ärzte gesetzt zu haben, um gemeinsam mit ihnen mit hoher Motivation die Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern. Finanzdirektor Ernst Hecke TAGUNGSANKÜNDIGUNGEN Leib oder Leben 6. Internationales Seminar für körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie Ort Seminarbeginn Seminarzeiten Seminarende Seminarbeitrag Information Tagungszentrum Bad Gleichenberg Sonntag, 30.4.2000, 15.30 Uhr 9.00 –12.30 und 15.30 – 19.00 Uhr (Rahmenzeit) Freitag, 5.5.2000, 12.30 Uhr öS 4.900,– (Studenten öS 3.900,–, beschränkt auf die ersten 30 Anmeldungen) Di. und Do. in der Zeit von 8.00 – 12.00 Uhr; Ilse Windhager, Tel. ++43/316/ 385-3040 bzw. Univ.Prof. Dr. Peter Stix, Tel. ++43/316/385-3039; Univ.Klinikum für Med. Psychologie und Psychotherapie, Auenbruggerplatz 39, A8036 Graz, Fax ++43/ 316/385-4875, e-mail: [email protected] Menschen helfen Menschen Internationales Symposium für Klinische Immunologie und Immunhämatologie 12 Jahre St. Georgener Alpe-Adria Symposien Datum: 2.–4. Juni 2000 Ort: Bildungshaus und Schlosspension St. Georgen am Längsee, Schlossallee 6 Kontakt: Univ.-Prof. Dr. G.P. Tilz Univ. Ass. Dr. U. Demel Tel.: +43(0)316/385-2547 Fax.: +43(0)316/385-4790 e-mail: [email protected] Prim. Dr. H. Ziervogel Tel.: +43(0)4242-208 426 LKH Stolzalpe: 10 Jahre Abt. für Innere Medizin: Medizin auf dem Holzweg? Eine Reflexion über Medizin in der Industriegesellschaft Veranstalter: Prim. Dr. Gerald Fugger Abteilung für Innere Medizin, LKH Stolzalpe Datum: 8. April 2000 Zeit: 10.00 bis ca. 15.00 Uhr Ort: Stift St. Lambrecht 13 REGIONALSPIEGEL Fotos © H. A. Pachernegg 14 Grazer Kinderzentrum Kindergerechte Magnetresonanz I m Bestreben, für Kinder und Jugendliche möglichst strahlenschonende Diagnoseverfahren anzuwenden, ist das neue Magnetresonanz-Gerät im Grazer Kinderzentrum ein echter Quantensprung. Eine großzügige Magnetöffnung nimmt den Kindern die Angst vor der geschlossenen Röhre. Bei einigen Untersuchungen kann der Kopf überhaupt außerhalb des Tunnels bleiben. Und dank des neuen Standorts fallen nun auch die Transporte durch das Gelände weg. Ausführliche Aufklärung des Kindes über den bevorstehenden, schmerzlosen Untersuchungsablauf Das Magnetresonanzverfahren ist nicht strahlenbelastend und liefert qualitativ hochwertige Ergebnisse In einer freundlichen Gesprächsumgebung nimmt die Assistentin dem Kind die Angst vor der Untersuchung Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL 15 OP-Zentrum auf der LKH Stolzalpe Kürzere Wartezeiten für Patienten Die ebenfalls neu errichtete und zentrale Röntgeneinheit bietet alle modernen Möglichkeiten der Röntgendiagnostik, inklusive Durchleuchtung und sonographische Untersuchungstechniken, wobei zukunftsweisend auch Platzreserven für einen Magnet-ResonanzTomographen bereits vorausschauend geplant wurden. Neugestaltet und erweitert wurde auch der Ambulanzbereich. Die Zusammenführung der früher dislozierten Ambulanz- einheiten und die neue Ambulanzorganisation verringern die Patientenwartezeiten wesentlich. Zu mehr Kurzweil wird auch die neue helle und freundlich ausgestaltete Wartezone beitragen. Im Zuge der Zu- und Umbauten wurde das 3. Obergeschoß als Pädiatriegeschoß aus- A u c h f ü r d a s W o h l d e r K l e i n s t e n i s t g e s o r g t . gerichtet. Im Zubauteil E i n l i e b e v o l l a u s g e s t a t t e t e s K i n d e r z i m m e r sorgt für spielerische Ablenkung sind nun fünf Krankenzimmer untergebracht, die auch als Mutter-Kind-Krankenzimmer teren gibt es hier eine Schulklasse und verwendet werden können. Des Wei- ein Spielzimmer. Grazer Hautklinik mit Herz für Kinder U nter den Patienten der Ambulanz der Grazer Hautklinik finden sich immer wieder viele Kinder. Damit sie nicht untätig zwischen den Erwachsenen auf die Untersuchung warten müssen, hat die Klinik in der Wartezone nun einen eigenen Kinderbereich eingerichtet, der von den Kleinen gerne angenommen wird. Wenn man ihnen die Wartezeit auch nicht ganz ersparen kann, lässt sich die Zeit mit Spielen und Zeichnen doch viel leichter überbrücken. Übrigens: Eine spezielle dermatologische Kindersprechstunde ist jeden Mittwoch nachmittag eingerichtet. Mit Spielen vergeht die Zeit schneller Menschen helfen Menschen Die Freude der Kinder ist sichtbar. Es ist schon etwas Besonderes einmal in einem Hubschrauber zu sitzen - noch dazu im berühmten „Martin 4“ - faszinierend die vielen Lampen und Schaltknöpfe. Mit dem Pilotenhelm am Kopf fühlt man sich für einen Moment fast wie ein richtiger Pilot. Wolfgang Eibler hat für die kleinen Patienten der Onkologie diesen Ausflug zur Flugrettung organisiert. Chefpilot Gustav Holler persönlich nahm sich für diesen Besuch Zeit und erklärte den Kindern seinen Hubschrauber in allen Details. Foto © Fürst D urch den neuen OP-Trakt wurden nun alle mit dem operativen Bereich zusammenhängenden Funktionseinheiten eng zusammengeführt. Angeschlossen an die Operationseinheit ist eine völlig neugestaltete postoperative Intensiv- und Überwachungseinheit. 16 REGIONALSPIEGEL Mitarbeiterbefragung - „Projekt Stillen“ Beratung gut angenommen S eit 1996 gibt es an der Gebärklinik des LKH-Graz eine „Projektgruppe Stillen“. Ziel ist es, Wöchnerinnen die bestmögliche Stillberatung zu bieten. Eingebunden ins Team sind Schwestern, Hebammen sowie Kinder- und Frauenärzte. Umfassende Stillberatung - eine wertvolle Hilfe für Mütter Aufgabe dieses Qualitätszirkels war es, einheitliche Stillempfehlungen auszuarbeiten und diese liegen seit Juni 1997 in Form einer umfassenden Stillbroschüre vor. Um ein qualifiziertes Feedback über die Arbeit der „Projektgruppe Stillen“ zu erhalten, wurde im Oktober 1998 eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, wobei die Fragestellung fünf Aspekte umfasste. Evaluiert wurde das Projekt selbst, der Informationsfluss, Stillprobleme, der Nutzen der Stillbroschüre und Angaben zur Person. Von den 248 Fragebögen, die an Ärzte, Hebammen, Hebammenstudentinnen, Diplomschwestern, Pflegehelfer und Schülerinnen verteilt wurden, konnten 175 in die Auswertung genommen werden. Das bedeutet eine Rücklaufquote von 71 Prozent. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 62,2 Prozent des Personals gaben an, sicherer in der Stillberatung geworden zu sein. 38,9 Prozent meinten, dass die Stillberatung nach den erarbeiteten Richtlinien durchgeführt wurde. Nur 3,8 Prozent gaben an, dass die Stillberatung für sie Mehrarbeit bedeute. Besonders erfreulich waren auch die zahlreichen Mitarbeitervorschläge und der Umstand, dass alle Befragten angaben, die Broschüre mit Interesse gelesen zu haben. Die Arbeitsgruppe „Projekt Stillen“ trifft sich weiterhin vierteljährlich, damit auch zukünftige Entwicklungen aufeinander abgestimmt werden können. Patienten bemalten das Instrument selbst Heilen mit Klaviermusik E in kunterbunt bemaltes Klavier erfreut seit kurzem die Patienten der Psychosomatischen Station auf der Grazer Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde. „Es wurde uns von der Firma Streif zur Verfügung gestellt, bemalt haben es unsere Patienten selbst“, freut sich Univ. Prof. Ronald Kurz über die neue Errungenschaft. Das Klavier wird für musiktherapeutische Zwecke genützt. „Denn“, so Kurz, „Musik ist die wichtigste Freizeitbeschäftigung für Kinder mit psychosomatischen Störungen.“ Klavier-Spende der Firma Streif für die Musiktherapie Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL Feldbach: Leserbrief aus einer polnischen Zeitung Die kleine Meerjungfrau E ine Polin hat im LKH Feldbach mittels Unterwassergeburt eine kleine Tochter entbunden. Die frischgebackene Mutter war von dieser sanften Geburt und von der liebevollen Aufnahme im LKH begeistert. Sie schickte folgenden Leserbrief an eine Warschauer Zeitung, der fürs G’sund ins Deutsche übersetzt wurde: „Ich habe gesehen, wie unter mir ein kleiner Taucher herausschwimmt, ganz langsam, wie in einem Film mit Zeitlupe. ... Entspannt saß ich in der Badewanne, weit weg von Warschau, in Österreich, in einer Klinik in Feldbach. Es ist einer von drei Orten in Österreich, an denen man unter Wasser entbinden kann. Die Hebammen haben dort keine Angst, sich nass zu machen, und wenn eine Mutter eine Unterwassergeburt möchte, wird sie unterstützt. Im halbdunklen Zimmer voller Pflanzen, mit bunten Vorhängen und sanfter Musik waren mein Mann Reinhard und die Hebamme anwesend. Ich hatte das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Niemand zwang mich zu etwas, ich sollte nur auf mich selbst hören. Ich wusste, dass meine Wehen dieses Mal stark genug und die Schmerzen bald vorbei sein würden. Plötzlich legte die Hebamme meine Hand auf das Köpfchen des schon halb zur Welt gekommenen Babys. Als ich den Körper meines Kindes so deutlich spürte, wusste ich, dass meine Schmerzen nicht sinnlos waren. Mit ganzer Kraft habe ich gepresst und geschrien – und dann sah ich, wie unter mir ein kleiner Taucher schwamm – kein Blut, keine Schreie. Die Hebamme fischte Veronika unter mir heraus. Eine Zeitlang lagen wir beide im warmen Wasser und rasteten uns aus. Die Hebamme gab Reinhold die Schere, mit der er dann die Nabelschnur durchtrennte. Vielleicht war es wegen des Halbdunkels, vielleicht wegen der Anwesenheit von vertrauenerweckenden Personen, oder vielleicht war es einfach das Wasser ...“ 2-Ebenen-Herzkatheter-Labor in Graz Großer Schritt vorwärts E in gewaltiger Schritt vorwärts in der Behandlung herzkranker Kinder und Jugendlicher wurde am 20. Oktober 1999 gesetzt. Die modernste Zwei-Ebenen-Herzkatheteranlage Österreichs mit Herzkatheter Messplatz ging an der Klinischen Abteilung für Pädiatrische Kardiologie des LKH Graz in Betrieb. Das brandneue High-Tech-System bringt sowohl für Patienten wie auch für die behandelnden Teams immense Vorteile. LR Günter Dörflinger überreicht die Urkunde an Elise Grosz Landespreis für Unfallverhütung im Kindesalter Foto © H. A. Pachernegg E Menschen helfen Menschen lise Grosz, eine engagierte Steirerin und Obfrau des Vereins Bausteinaktion Kinderchirurgie, widmet ihre private Initiative kranken Kindern. Sie hat erreicht, dass ein behindertengerechter Kinderspielplatz gebaut wurde. Spitalslandesrat Günter Dörflinger und die KAGes haben das Projekt mitgetragen, das nun mit der Verleihung des Landespreises zur Unfallverhütung im Kindesalter, der mit 25.000,– Schilling dotiert ist, ausgezeichnet wurde. 17 18 REGIONALSPIEGEL MoKidi: Mobiler Kinderkrankenpflegedienst Pflege nun auch zuhause möglich übernimmt MoKidi. Wenn Betreuung nach ärztlicher Anordnung notwendig ist, wird allgemein ein Selbstkostenbeitrag nach dem Familieneinkommen berechnet, der sozial gestaffelt ist. Ute Pall, diplomierte Kinderkrankenschwester und Einsatzleiterin: „Auch für Kinder, die nach einem Spitalsaufenthalt zuhause noch qualifizierte Pflege benötigen, ist die Betreuung durch unsere mobilen Krankenschwestern empfehlenswert.“ Familien mit Kindern, die an chronischen Krankheiten leiden wie z. B. Diabetes, können auf die Unterstützung und Hilfestellung in der speziellen Pflege zurückgreifen. Bei behinderten Kindern ist ebenfalls Entlastung durch die mobile Kinderkrankenpflege möglich. Michaela Winkler und Ute Pall - MoKidi E ine junge Mutter hält verunsichert ihr Neugeborenes in den Armen. Das Stillen klappt nicht und noch dazu war T E R M I N Bernhard Ludwig „Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit - ein Seminarkabarett“ der Winzling eine Frühgeburt. Was tun? Hier können die mobilen Kinderkrankenschwestern schnelle und gezielte Hilfe bieten, und zwar zu Hause in der Familie. Beratung und Pflegedienst Die berufserfahrenen Schwestern von MoKidi kommen in die vertraute Umgebung des Kleinen und geben Tipps für die richtige Ernährung, Körperpflege und für die Beobachtung der Entwicklung des Kindes. Diese Art der Dienstleistung stellt MoKidi den Familien kostenlos zur Verfügung. Aber auch Pflegeaufgaben Ein wichtiger Aufgabenbereich der mobilen Krankenschwestern ist die Betreuung von Kindern aus sozial schwachen Familien. Gerade Kinder leiden oft unter schlechten Wohnbedingungen und widrigen sozialen Verhältnissen, mit denen manchmal Gewaltbereitschaft in den Familien einhergeht. Kontaktadresse MoKidi: Hilfswerk Steiermark Münzgrabengürtel 10 8010 Graz Tel.: 0316/813181-25 Fax: 0316/813181-9 Benefiz-Veranstaltung 6. Mai 2000 um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle in Feldbach. Karten unter 0676/6725665 erhältlich od. im Sekretariat der gynäkologischen Abteilung LKH Feldbach, Manuela Weitzl, bzw. in der Apotheke König, Feldbach. Kartenvorverkauf: Kategorie A öS 200,–, B öS 150,–; Abendkasse öS 250,– Einlass ab 19 Uhr Die Waage bestätigt es: Wieder etwas zugenommen Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL 19 Grazer Universitätsklinik L uise Brown, vor mehr als zwanzig Jahren ging dieser Name durch die weltweite Presse. Luise Brown kam 1978 in England auf die Welt und war das erste Kind, das durch Befruchtung außerhalb des Körpers der Mutter gezeugt wurde - somit das erste Retortenbaby. Als unerlaubten Eingriff in die Natur sahen und sehen bis heute in erster Linie konservative Kreise diesen medizinischen Fortschritt. Ungeachtet dieser Proteste gab es jedoch gerade auf dem Gebiet der „Reproduktionsmedizin“ - wie die etwas technologische Bezeichnung dieser Fachrichtung lautet in den vergangenen zwanzig Jahren revolutionäre Fortschritte. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Urdl ist Reproduktionsmediziner an der Universitätsklinik Graz und sprach mit G’sund über die gängigen und neuesten Methoden der künstlichen Befruchtung. „15 Prozent aller Paare haben Probleme ein Kind zu bekommen. Bei etwa 40% der Fälle liegt die Ursache bei der Frau, in 40%, also gleich häufig, liegt sie beim Mann. In etwa 20% bei beiden. Bei etwa 3 bis 5% ist die Ursache nicht feststellbar. Die Tatsache, keine Kinder bekommen zu können, ist für viele eine schwere, wenn nicht unerträgliche Tatsache“, so Prof. Urdl. Um überhaupt eine Prognose erstellen zu können ist die Ursachenergründung im Vorfeld entscheidend. Es wird primär auch die Wertigkeit des Kinderwunsches ergründet. „Das Kind darf in keinem Fall eine fixe Idee sein, d. h. es muss eine Alternative zum Kind geben. Das Kind ist nicht in jedem Fall mein Endziel“, so der Mediziner. Therapien und Methoden der künstlichen Befruchtung Beim Mann wie bei der Frau spielen psychische Faktoren oft eine große Rolle. Schon eine psychologische Beratung Menschen helfen Menschen und Hilfe kann zum Erfolg bei Kinderwunsch führen. Bei körperlicher Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit, wie zum Beispiel Eileiterverschluss oder Narbenbildungen, kann mit einem Eingriff die Eileiterdurchgängigkeit wieder hergestellt werden. Ein häufiger Grund für eine gestörte Fertilität sind Univ.-Prof. Dr. Urdl: Das Kind Hormonstörungen. Demnach darf keine fixe Idee sein beginnen fast alle Methoden mit einer hormonellen Stimulation, mit der Stunden später in einer Petrischale zuder Eisprung ausgelöst wird. Dieses sammengegeben um dort verschmelzen Vorgehen hat das Ziel, den Zeitpunkt zu können. Ein Vorgang, der im Brutdes Eisprunges genau zu bestimmen schrank stattfindet. Zwei bis fünf Tage oder mehr als eine Eizelle reifen zu später wird das befruchtete Ei im Rahlassen. Die Mehrlingsschwangerschaft - men des sogenannten Embryotransfers in eine der häufigsten „Nebenwirkungen“ den Uterus der Frau eingepflanzt. der künstlichen Befruchtung - hat hier ihre Intra-Cytoplastische-SpermienUrsache. Denn jede Eizelle kann po- Injektion (ICSI): Diese Methode wird tentiell befruchtet werden. Wenn sich in der Regel dann eingesetzt, wenn die alle einnisten, sind Zwillinge oder gar Spermien des Mannes in ihrer Menge Drillinge die Folge. und/oder Beweglichkeit eingeschränkt sind. Wie bei der IVF werden der Frau Homologe Insemination: Dabei Eizellen entnommen. Jetzt aber wird jede wird der Samen des Mannes künstlich in einzelne Samenzelle mit Hilfe der Mikroden Uterus der Partnerin eingebracht. pipette direkt ins Zytoplasma der Eizelle Diese Methode ist vor allem dann ange- der Frau injiziert und die so befruchteten bracht, wenn der Samen des Mannes Zellen ebenfalls nach zwei bis fünf Tagen nicht die notwendige Anzahl und/oder in den Uterus der Eizelle eingebracht. Beweglichkeit für eine „normale“ Befruchtung besitzt. An der Grazer Universitätsklinik kam Donogene Insemination: Sollte die 1984 das erste Retortenbaby zur Welt. Zeugungsfähigkeit des Mannes nicht Derzeit sind in etwa 120 Paare in der gegeben sein, so wird der Samen eines Klinik in Behandlung. Im Regelfall werden fremden zeugungsfähigen Mannes, zwischen ein bis vier Versuche angestellt, eines Spenders, künstlich in den Uterus um eine erfolgreiche Behandlung der Frau eingebracht. herbeizuführen. In einzelnen Fällen sind In vitro fertilisation (IVF): Sie ist auch mehrere Versuche notwendig. Es eigentlich der Überbegriff für alle Be- kommt vor, dass Frauen nach einer Invitrofruchtungsformen außerhalb des mütter- fertilisation auf natürlichem Weg lichen Körpers, also im „Glas“ oder schwanger werden, da eine psycholobesser in der Petrischale im Labor. Bei gische Entspannung eintritt. „Zwischen 19 dieser Reproduktionsmethode werden und 23 000 Schilling kostet eine der Frau unter Ultraschallkontrolle einige künstliche Befruchtung, wobei die MediEizellen entnommen und außerhalb des kamente noch nicht mitgerechnet sind“, Körpers mit dem Samen ihres Partners beziffert Prof. Urdl die Kosten. Seit 1.1 befruchtet. Die Eizelle wird mit den Sa- 2000 besteht die Möglichkeit 70% dieser menzellen ihres Partners zwei bis sechs Kosten von einem IVF-Fond einzufordern. Foto © Langusch Methoden der künstlichen Befruchtung REGIONALSPIEGEL 20 Umstellung in Feldbach Das „filmlose” Krankenhaus I Foto © H. A. Pachernegg mmer stärker zeigte sich international die Tendenz, Röntgenfilme durch digitale Untersuchungs- und Speicherverfahren zu ersetzen. Dies war Anlass für die Überlegung auch im LKH Feldbach, einem Standardkrankenhaus, ein PACS-System (Bildarchivierungs- und Kommunikations-System) einzuführen. Am Radiologischen Institut des LKH Feldbach wurden 1999 an 42.423 Patienten 52.032 Untersuchungen durchgeführt. Deutliche Schwerpunkte lagen dabei in den Bereichen Computertomographie, Sonographie, Skelettund Thoraxradiologie. Projektverlauf Bereits im Frühjahr 1997 wurde das Projekt „PACS im LKH Feldbach” ins Leben gerufen. Zielvorgabe war, in einem Zeitraum von etwa 9 Monaten die zu erwartenden Datenmengen zu berechnen, die Wünsche des Nutzers zu hinterfragen und die finanziellen Möglichkeiten auszuloten. Nach EU-konformer Ausschreibung und exakter BestbieterProjektleiter Karl Kocever, Unternehmens-Informationsmanagement Analyse wurde für ein PACS-System der Firma Siemens entschieden. Die Umstellung auf PACS setzte eine erhebliche Änderung der radiologischen Logistik und des Organisationsablaufes P Prim. Dr. M. Horst Sternthal: Die Nachverarbeitungsmöglichkeiten bei der Bildschirmbefundung bringen wesentliche Vorteile für den Patienten voraus. Die Befundung erfolgt am Monitor. Die Übermittlung von Bild und Befund über ein krankenhausweites Netzwerk auf die Stationen und Ambulanzen geschieht rascher und zuverlässiger. Auch die Archivierung der Bilder erfolgt digital. Voraussetzung dafür ist die Erzeugung der Bilder aller radiologischer Verfahren in digitaler Form. PACS-Praxis Ein wesentliches Merkmal des PACS im LKH Feldbach ist es, dass es durch ein Radiologisches Informationssystem (RIS) gesteuert und mit dem neuesten Übertragungsprotokoll (ATM) ausgerüstet ist. Diese Technologie ermöglicht Bildserien innerhalb von Sekunden an das LKH-Univ.Klinikum Graz zu senden, um neurochirurgische Facharztmeinun- R E I S R Ä T S E L „Nennen Sie 3 Vorteile eines PACS-Systems.” Antworten bis 30. April 2000 an G’sund, Stmk. KAGes, Stiftingtalstraße 4-6, 8036 Graz Kennwort: „PACS-Feldbach” Unter den richtigen Einsendungen wird unter Ausschluss des Rechtsweges ein Büchergutschein im Wert von ATS 1.000,– verlost. gen einzuholen. Dies vermeidet oft Patiententransporte. Auch verfügt das LKH Feldbach als eines der wenigen Krankenhäuser in Österreich über eine elektronische Bildverteilung auf PC-Basis. Erst diese Eigenentwicklung des Institutes für Medizinische Informatik der Universität Graz ermöglicht ein „filmloses Krankenhaus”. Dadurch können die Abteilungen des LKH Feldbach alle Röntgenuntersuchungen auf herkömmlichen Personalcomputern in hervorragender Qualität betrachten. Erfolgreiche Umstellung Durch die Umstellung kam es zu einer deutlichen Reduktion der zu archivierenden konventionellen Filme und zu einer deutlichen Kostenreduktion. In den vernetzten Bereichen erfolgte eine lückenlose digitale Archivierung. Besonders deutlich erfüllten sich die Zielvorstellungen auch im Bereich der diagnostischen Aussagekraft. Hier konnte durch die Befundung der Röntgenbilder vom Monitor eine deutliche Verbesserung und Vereinfachung der Befundarbeit festgestellt werden. Die ins Auge gefassten Zielvorstellungen haben sich also bestätigt, und es wurde die Installierung weiterer PACS-Systeme an bestehenden Radiologischen Instituten in der Steiermark beschlossen. Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL Lungenabteilung in Leoben/Eisenerz seit zehn Jahren Gesicherte Versorgung A nfang Dezember des Vorjahres gab es in gemütlicher Atmosphäre eine kleine Feier zum zehnjährigen Bestehen der Lungenabteilung Leoben/Eisenerz. Viele Gäste hatten sogar ihre Kinder mitgebracht. Und Prim. Dr. Martin Flicker begrüßte unter den zahlreichen Teilnehmern auch einige Ehrengäste und ehemalige MitarbeiterInnen. Die Lungenabteilung hat an ihren beiden Standorten in Leoben und Eisenerz die Versorgung von Patienten mit Lungenerkrankungen für die gesamte Obersteiermark sicherzustellen. In den drei Stationen und zwei Ambulanzen erfolgt die akute Versorgung in Leoben und die chronisch kranker Menschen in Eisenerz. Technik und menschliche Zuwendung Der Einsatz all der zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten macht nur Sinn, wenn der psychosoziale Hintergrund und die Wünsche der Patienten berücksichtigt werden. Eckpunkte dieser Ergänzung von Technik und menschlicher Zuwendung sind: • Information, besonders auch über die Konsequenzen von Eingriffen und therapeutischen Maßnahmen • Optimierung (in den meisten Fällen Verkürzung) der Verweildauer - Notwendigkeit ambulanter Informationsgespräche, aber auch Schließen der Lücke zwischen Akutbehandlung und Langzeitpflege, z. B. bei Patienten mit Verschlechterung chronischer ErkranMenschen helfen Menschen kungen (COPD), Notwendigkeit des Einsatzes von besonderen Geräten oder besonderer Pflege (z. B. nicht invasive Beatmung) • psychosoziale Betreuung bis zuletzt (von den 13 Ärzten sind 5 Psychotherapeuten oder in psychotherapeutischer Ausbildung): Wahrnehmung der Begrenztheit des Lebens und der Begrenzheit der medizinisch-technischen Möglichkeiten während Zuwendung und Betreuung, Vertrauen und damit auch Hoffnung in jeder Situation möglich sind. • Grundvoraussetzung dafür ist die Zusammenarbeit im Team, nicht nur innerhalb des ärztlichen und schwesterlichen Teams, sondern auch über die Berufsgruppen hinweg. Supervision wird regelmäßig in Anspruch genommen • Technische Einrichtungen wie invasive Bronchologie, Pleuroskopie, (nicht) invasive Beatmung, Schlaflabor Diagnosespektrum Die Schwerpunkte der Arbeit sind (nach Diagnosen kategorisiert): • COPD (Chronisches Obstructive Pulmonary Disease) und Asthma bronchiale: medikamentöse Therapie, Schulung, Atemgymnastik, Training • Behandlung der Ateminsuffizienz, z. B. infolge von COPD, Kyphoscoliosen, neuromuskulären Erkrankungen • Schlafassoziierte Atemregulationsstörungen • Krebserkrankungen des Brustraumes • Tuberkulose Herausforderungen an das Team Die getrennte räumliche Unterbringung erschwert natürlich die Teamarbeit. Und die neue Ambulanzorganisation im Interesse der Patienten erfolgt u.a. auch mit großem Einsatz und Opfern der Pflegefachkräfte. Die „verschworene“ Mannschaft ist aber mit großer Freude und Begeisterung dabei, die weiteren Strukturmaßnahmen und medizinischen Entwicklungen voranzutreiben. An Plänen für die Zukunft mangelt es nicht. So wird das Schlaflabor noch vor dem Sommer von zwei auf drei Betten ausgebaut. Weitreichenderes Monitoring soll die Behandlung und Betreuung von ateminsuffizienten Patienten erleichtern. Nicht zuletzt soll durch die Erweiterung ambulant möglicher Eingriffe die Zahl der stationären Patienten verringert werden. Von besonderer Bedeutung ist die weitere Verbesserung der Betreuung von chronisch Kranken. Zum Beispiel in Form einer begleitenden psychosozialen Betreuung bis hin zu Psychotherapie. Modernste Technik für die Patienten der Lungenabteilung in Leoben/Eisenerz 21 REGIONALSPIEGEL MitarbeiterHausMesse in der neu eröffneten Parkgarage Information und Kommunikation wird verstärkt A nlässlich der feierlichen Eröffnung der Parkgarage fand am 9. und 10. Dezember 1999 zum zweiten Mal die Mitarbeiterhausmesse statt. Der Grundgedanke dieser Hausmesse ist, dass Mitarbeiter ihre besonderen Leistungen für Mitarbeiter präsentieren. Die Veranstaltung hat die Intensivierung des Informationsflusses zwischen Mitarbeitern, die Vermittlung von Impulsen und Anregungen sowie die Verstärkung interdisziplinärer und klinikübergreifender Kommunikation zum Ziel. Die heurige Hausmesse stand unter einem besonders guten Stern. 80 Aussteller aus allen Bereichen des LKHUniv.-Klinikum Graz präsentierten ihre Leistungen rund 1300 Besuchern aus Politik, Wirtschaft, Schulen, Anrainern und Mitarbeitern. Neben zahlreichen Aktivitäten, wie zum Information, Unterhaltung, Kabarett und Musik für die Besucher Beispiel Gesundheitsstraße, Kabarett und Livemusik, wurde ein Gewinnspiel zur Namensfindung für den neu errichteten Zugang veranstaltet. Die vier Gewinner sind: 1.Preis: Kaplan Roger Ibounigg (Parkturm LKH), 2. Preis: Sr. Vera Lehrhofer, Derma (Klinikturm); 3. Preis: Gerlinde Potza, Med. Dion (Zernig Turm) ex aequo 3. Preis: Bruno Hütter, VE/Log. (Zernig Turm). Neue Parkgarage für LKH Graz Benutzerfreundlich und sicher Ruhe und Entspannung bieten. Die dreigeschossige Parkgarage mit insgesamt 1.641 Stellpätzen zählt hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit zu den modernsten Österreichs. 401 Parkplätze stehen den D ie neu eröffnete Parkgarage entschärft nicht nur das allmorgendliche Verkehrsproblem rund um das LKH Graz. Die Begrünung der Dachfläche mit interessanter Lichtgestaltung soll zukünftig den Patienten und Besuchern Fotos © H. A. Pachernegg 22 Ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept wurde mit der Inbetriebnahme der Parkgarage realisiert Ein markanter Punkt im Spitalsgelände ist der neue Stiegenhausturm mit drei leistungsfähigen Liftanlagen Patienten und Besuchern zur Verfügung, auf insgesamt 1240 Parkplätzen können die Bediensteten ihre Fahrzeuge abstellen. Bedacht wurde bei der Planung auch eine behindertengerechte Konzipierung. Insgesamt stehen den Besuchern acht gekennzeichnete Behindertenparkplätze im Einfahrtsbereich zur Verfügung. Sowohl die WC- als auch die Liftanlagen sind für Behinderte problemlos benutzbar. Vorbildlich zeigt sich die neue Parkgarage vor allem in puncto Sicherheit mit eigenen Damenparkplätzen, ausgesprochen heller Beleuchtung und 24 Kameras, die das Geschehen in der Garage überwachen. Die vier Mutter-Kind-Parkplätze sind schräg anfahrbar. Die überdurchschnittliche Größe der Parkeinheiten erleichtert das Ein- und Aussteigen mit dem Kinderwagen. Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL 23 LKH Weiz von KAGes übernommen Foto © H. A. Pachernegg Zukunftsorientierter Schritt Einen deutlichen Sprung in der medizinischen und pflegerischen Basisversorgung markiert das neue LKH Weiz E xakt um null Uhr am 1.1.2000 hat die KAGes-Familie kräftigen Zuwachs bekommen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft die Trägerschaft für das neu erbaute Weizer Spital von der Stadtgemeinde Weiz übernommen. Damit wurde nicht nur das Netzwerk an KAGes-Spitälern dichter, es bedeckt nun auch erstmals sämtliche steirischen Bezirke. Qualitätsschub für Weizer Bevölkerung Für die Bevölkerung des Bezirks Weiz bedeutet das neue Spital einen signifikanten Qualitätsschub in der medizinischen Versorgung. Vorbei ist die Zeit äußerst beengter, unzumutbarer Verhältnisse für Patienten, Angehörige und Spitalspersonal. Mehr Fläche, ausgefeiltere Technik und mehr Personal garantieren den jährlich rund 4.000 stationären und 13.000 ambulanten Patienten eine deutlich bessere medizinische und pflegerische Basisversorgung. Die Funktionsbereiche (Ambulanzen, OP, Labor) sind mit modernster Medizintechnik ausgerüstet. Das Ambiente im Spital ist hell und freundlich und soll die rasche Genesung unterstützen. Die Zimmer (Ein-, Zwei- und Vierbettzimmer) vermitteln Wärme und Wohlbefinden und verfügen über eigene Sanitärbereiche. Ein weiterer zukunftsorientierter Schritt ergibt sich durch den Eintritt in den KAGes-Verbund: Damit wird das Weizer Spital in das medizinisch, pflegerisch und organisatorisch hochentwickelte und bewährte Netzwerk der steirischen Landeskrankenhäuser eingebunden und kann in allen Bereichen entsprechende Kooperationen pflegen. Neue Abteilung für Innere Medizin Neben der bisherigen Chirurgischen Abteilung unter der Leitung von Prim. Dr. Karl Gruber, komplettiert seit Jahresbeginn die von Prim. Dr. Gerhard Zischka geführte Abteilung für Innere Medizin das medizinische Leistungsangebot des Hauses. Damit steht der mit über 60.000 Einwohnern starken Region eine Grundversorgung im Fach Innere Medizin zur Verfügung, die eine auf hohem Standard stehende Diagnostik und Therapie aller akuten und chronischen internen Erkrankungen bietet. Dank der modernen Ausstattung können wichtige Untersuchunsmethoden, wie Sonographie, z. B. Echocardiographie, Gefäßultraschall etc. sowie Ergometrie und Endoskopie rasch innerhalb der Abteilung durchgeführt werden. Offenlegung laut § 25 des Mediengesetzes Herausgeber: Krankenanstaltenpersonalamt. Alleiniger Medieninhaber ist die Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., Stiftingtalstraße 4-6, 8036 Graz. Grundlegende Richtung: G´sund ist das Mitarbeitermagazin der Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H und wird von Mitarbeitern der KAGes konzipiert. Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich und informiert über die Arbeitswelt der Mitarbeiter in den steirischen Landesspitälern. Menschen helfen Menschen 24 REGIONALSPIEGEL W ir sind täglich um Achtung, Toleranz, Vertrauen, Optimismus und Zusammenarbeit bemüht; wir sind offen für Innovationen. Menschen helfen Menschen REGIONALSPIEGEL 15 Jahre digitale Radiologie und PACS am LKH-Univ.Klin. Graz Datenhighway für Röntgenbilder it einem Festakt wurde am 8. filmen, weniger Platzbedarf, ständige Februar 2000 das mittlerweile 15- Verfügbarkeit der Bilder auch über große jährige Bestehen einer digitalen Radio- Distanzen hinweg und die Möglichkeit, logie und Bildsystem-PACS begangen. diese Bilder an verschiedenen Stellen Ein Quantensprung für die Versorgung abzurufen wie auch zu befunden. steirischer Patienten, ein Paradebeispiel für einen gelungenen Technologietransfer von der Universität ins steirische Gesundheitssystem. 1985, bei Einführung von PACS (Picture Archiving and Communication Systems) konnte die Universitätsklinik für Radiologie bereits auf ihre Erfahrungen mit digitalen Bild- G r a z b e s i t z t e i n e d e r g r ö ß t e n P A C S - A r verfahren zurückgreifen. c h i v i n s t a l l a t i o n e n – d i e N a c h v e r a r b e i tungsmöglichkeiten bei der BildschirmIn Zusammenarbeit mit befundung bringen wesentliche Vorteile der Firma Siemens wurde f ü r d e n P a t i e n t e n in deren PACS-System (SIENET), das eigene radiologische Gegenwärtig umfasst das PACS in Graz an der Universitätsklinik für Radiologie Informationssystem (RIS), eingebunden. Die Vorteile von PACS liegen auf der (Vorst. Univ.-Prof. Dr. Richard Fotter) 17 Hand: Einsparung von teuren Röntgen- bildgebende Verfahren. Im Bereich CT Foto: H. A. Pachernegg M wird fast völlig ohne Film gearbeitet. Auch wäre die außerordentliche Zunahme der Untersuchungszahlen wie der Zahl der Bilder pro Untersuchung heute gar nicht anders zu bewältigen. Die Weiterentwicklung der Software wird auch vom Institut für Medizinische Informatik betreut. So können die Bilder verteilt und von berechtigten Ärzten des LKH-Univ. Klinikums an jedem PC abgerufen und zusammen mit radiologischen Befunden z. B. für die Vorbereitung einer Operation angesehen werden. Außerdem werden durch Anwendungen wie die chirurgische Navigation bei endoskopischen Eingriffen oder mit dreidimensionalen Modellen des Gesichtsschädels Operationen entscheidend erleichtert. Heute,15 Jahre nach den Anfängen, ist ein international einmaliger RIS/PACSVerbund zwischen den steirischen Spitälern im Entstehen, der eine neue Qualität der medizinischen Versorgung in der Steiermark ermöglicht. Der Umbau in Wagna Erfolgreiche „Königsetappe“ M it größter Zuversicht können die Patienten und die Mitarbeiter des LKH Wagna dem neuen Jahrtausend entgegensehen. Das Modernisierungsprogramm läuft auf Hochtouren und wird wie geplant Ende 2001 abgeschlossen sein. Nach dem Abschluss der Stations- Der Funktionszubau als architektonisch interessanter Akzent Menschen helfen Menschen sanierungen bzw. -erweiterungen im Feber 1999, wird die zweite und letzte Bauetappe zum Funktionszubau bereits im März 2000 in Angriff genommen. Schon vor dem Millenniumssprung ist das Krankenhaus um 2.067 m 2 größer geworden. Der Zubau, der in 19 Monaten mit Ge- D e r m o d e r n s t a u s g e s t a t t e t e S c h o c k r a u m bildet das Kernstück der zentralen samtkosten von 130 i n t e r d i s z i p l i n ä r e n N o t f a l l s v e r s o r g u n g Millionen Schilling errichtet wurde, bringt neben dem er- technik. Wichtige Spitalsabläufe erfolhöhten Flächenstandard auch eine gen nun funktioneller, sicherer und bessere Raumausstattung und Haus- effizienter. 25 REGIONALSPIEGEL LKH Graz und LKH Bruck / EU-Projekt Österreichweit erstes PatientenInternet-Café Personal. Sollte dieses Projekt, an dem insgesamt 10 Gesundheitseinrichtugen aus 6 europäischen Ländern teilnehmen, von Erfolg gekrönt sein, so werden auch in anderen europäischen Spitälern verstärkt Patienten-InterNet-Cafés errichtet werden. Eine besondere Überraschung, vor allem für Marzipan-Liebhaber, waren die InterNet-Kekse, die eigens für diese Eröffnung „erfunden“ wurden und großen Anklang fanden. Das Rezept des Brucker Küchenleitern finden Sie unterhalb. InterNet-Kekse (Rezept) Die EU-Betreuer der InterNet-Cafés in Bruck und Graz (v.l.n.r.): Mhari Byrne (Irland), David Bravo (Spanien), Alice Audoin (Frankreich) und Nikos Panopoulos (Griechenland) ie Patienent-InterNet-Cafés entstanden aus einer Kooperation zwischen dem „Europäischen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser“ und der internationalen Organisation „Experiment in Europe“, die länderübergreifendes Lernen durch Auslandsaufenthalte fördert. Die InterNet-Cafés am LKH Bruck und demnächst auch am LKH Graz stehen den Patienten kostenlos zur Verfügung. Umgang mit dem neuen Medium bieten. Das in einer gemütlichen ungezwungenen Atmosphäre: In einem separierten Raum nahe der Cafeteria stehen auf Wunsch kleine Imbisse zur Verfügung. Gesurft werden kann täglich in der Zeit von 11.00 bis 17.00 Uhr auf zwei PCPlätzen. Zwei speziell geschulte Betreuer helfen Anfängern und weniger Versierten beim Einstieg ins „Netz“. „Klick“ bei Kipferl und Kaffee Mit dem Patienten-InterNet-Café will man Patienten, Besuchern, aber auch dem Personal einen spielerischen Gelungene Eröffnungsfeier Die Inbetriebnahme des Brucker Patienten-InterNet-Cafés war ein gelungenes Fest für Patienten, Besucher, Gäste und D Zutaten für ca.20 Stück: 20 dkg Mehl griffig, 13 dkg Margarine oder Butter, 9 dkg Staubzucker, 1 Stk. Dotter vom Freilandei, 3 dkg Haselnüsse, 1/2 Kaffeelöffel Backpulver, Zitr. Schale von 1/4 Zitrone, 1 EL Rum, 3 EL Milch Alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten, 1/2 Stunde rasten lassen, ca. 3mm dick ausrollen und gewünschte Form ausstechen, bei 180 Grad C im Backrohr ca. 10 Min. hellbraun auf Backtrennpapier backen . Zutaten für die Auflage: ca. 40 dkg grünes Marzipan, ca. 5 EL beliebige Marmelade zum Bestreichen als Klebestoff für die Marzipanauflage Marzipan ca. 2mm dick ausrollen, in gleicher Form wie Kekse ausstechen und mit Marmelade zusammenkleben, danach das @ eingravieren. Gutes Gelingen wünscht Küchenleiter Roman Seitz, LKH Bruck/Mur Fotos: H. A. Pachernegg 26 LKH Bruck - gut besuchte Eröffnung des Internetcafés Küchenleiter Roman Seitz mit Internet-Keks Menschen helfen Menschen QUALITÄTSMANAGEMENT LKH Leoben an zwei QM-Modellen beteiligt Projekt „Qualität im Krankenhaus“ S eit Februar 1998 wird in elf ausgewählten österreichischen Spitälern das Projekt „Qualität im Krankenhaus“ im Auftrag der Strukturkommission durchgeführt. Bis Ende 2000 sollen in vier zentralen Bereichen der Krankenhausorganisation „models of best practice“ der Qualitätsverbesserung in enger Kooperation der beteiligten Krankenhäuser entwickelt, erprobt und evaluiert werden. Diese in der konkreten Umsetzung gewonnenen Erfahrungen und Ergebnisse werden in Form von Modelldokumenten aufgearbeitet und sollen andere österreichische Krankenhäuser anregen, selbst Qualitätsverbesserungsmaßnahmen zu initiieren. Folgende elf Krankenhäuser arbeiten nun seit zwei Jahren an der Entwicklung des Projekts: • LKH Oberwart • LKH Tulln • LKH Zell am See • LKH Innsbruck - Uni-Kliniken • Donauspital im SMZ-Ost • A.ö. KH der Elisabethinen Linz • LKH Klagenfurt • AKH Linz • LKH Leoben • LKH Feldkirch • Hanuschkrankenhaus Insgesamt wurden vier Problembereiche der Qualitätsentwicklung im Krankenhaus ausgewählt, die in Form von vier „Modellprojekten“ von jeweils vier bis sieben Modellkrankenhäusern bearbeitet werden. Dabei entwickelt jedes Modellkrankenhaus in jedem der beiden von ihm gewählten Modellprojekte ein hauseigenes „Pilotprojekt“, in dem die praktische Umsetzung der entwickelten Maßnahmen erfolgt. Die vier Themen sind: Aufnahme und Entlassungsmanagement; Kooperation bettenführender Abteilungen mit internen Dienstleistern; OP-Organisation; PatientInnenorientierte Stationsorganisation. Im Modellprojekt 1, „Aufnahme- und Entlassungsmanagement“, ist nach dem Erarbeiten des Maßnahmenkataloges die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen in erkannten Verbesserungsbereichen mit den am Projekt beteiligten Abteilungen (Med. Abt., Chir. Abt., Depart. für Gastroenterologie/Hepatologie) vereinbart worden. Neben einigen kleineren sind folgende Maßnahmen umzusetzen: • Reorganisation der administrativen Patientenaufnahme Die administrative Patientenaufnahme wird in Zukunft im Zuge des stationären Aufnahmevorgangs abgewickelt. Eine gesonderte Erledigung der Aufnahmemodalitäten am Aufnahmeschalter in der Anstaltsverwaltung wird für den Patienten nicht mehr erforderlich sein. • Kooperation mit extramuralen Partnern – Erarbeiten von Informationsblättern für zuweisende Ärzte über mitzubringende Unterlagen bzw. beizubringende Befunde für die häufigsten Einweisungsdiagnosen – Entwicklung eines standardisierten Zuweisungsformulars für Die Stationen Chir. 2 A und Med. 5 A nehmen am bundesweiten Modellprojekt 4, „PatientInnenorientierte Stationsorganisation“, teil. Das Projekt startete im Februar 1998 und wird mit Dezember 2000 abgeschlossen. Es wurde eine Patientenbefragung durchgeführt, die Problemdefinitionen, Zielfestlegungen und die Maßnahmenplanung erarbeitet. Derzeit sind beide Stationen in der Phase der Maßnahmenumsetzung. Im Frühjahr 2000 ist die zweite Patientenbefragung mit anschließender Evaluation und Adaption geplant. Mit der Erstellung eines Modelldokumentes wird das Projekt abgeschlossen. Menschen helfen Menschen zuweisende Ärzte – Konkretisierung von Kooperationsaufgaben mit dem extramuralen Bereich in den Stellenbeschreibungen für Stationsärzte – Erstellung eines Informationshandbuchs über nachsorgende Pflegeeinrichtungen für den Einzugsbereich des Landeskrankenhauses Leoben Anmerkung: Als Informationsplattform für die extramuralen Partner ist die Einrichtung einer Homepage im Internet beabsichtigt. • Reorganisation der Arztbriefschreibung Durch entsprechende organisatorische Maßnahmen und in Verbindung mit der bereits erfolgten Schaffung der erforderlichen EDV-Infrastruktur sollte es in Zukunft möglich sein, Arztbriefe im Regelfall zum Entlassungszeitpunkt der Patienten fertigzustellen. • Informationsbroschüre über die Modalitäten zur Beschaffung von med.-pfleg. Erfordernissen nach stationärer Entlassung Schmerzmanagement Chir. 2 A • Info zum Thema Schmerz: bei der Aufnahme, vor jeder Untersuchung, vor jeder OP • „Schmerzplakat“ • Schmerzklassifizierung • Rasche Intervention gegen Schmerzen Information und Aufklärung Med. 5 A • Vier-Augen-Gespräch • Stationsfolder, Stationstafel • Information über Tagesablauf, Besuchszeit, Visitenzeit • Plakat „Angebote für Patienten“ • Info über ärztl. und pfleg. Ansprechpartner • Notizzettel für Patienten 27 28 QUALITÄTSMANAGEMENT Univ.-Klinik für Chirurgie – Septische Intensivstation „Schlaue Mappe“ I m Laufe unseres Berufslebens werden wir immer wieder mit Situationen und organisatorischen Maßnahmen konfrontiert, die nur eine geringe Häufigkeitsfrequenz aufweisen. Dadurch kommen wir in die Lage, oft nicht zu wissen, was nun in diesem Fall zu tun ist und begeben uns auf Informationssuche. Wichtig ist es, die Informationen allen Kollegen zugänglich zu machen, denn Informationsverbreitung erfolgt zumeist mündlich, selten schriftlich, und dabei gehen oft entscheidende Informationsteile verloren. Aus diesem Grund wurde von Diplomkrankenpfleger Martin Wiederkumm die sogenannte „Schlaue Mappe“ ins Leben gerufen. Sie beinhaltet nun bereits 200 Seiten gesammelte Informationen und erleichtert ihm seit etwa fünf Jahren die Arbeit und auch die seiner Kollegen. Wichtig bei derartigen Projekten ist natürlich die ständige Überarbeitung und Novellierung. Mit Hilfe eines Inhaltsverzeichnisses ist der rasche Zugriff auf die gewünschten Informationen möglich. Mehrere solcher Meilensteine fördern natürlich die Qualitätssicherung. Klin. Abt. für Strahlentherapie: ISO-Norm 9001 eingeführt Hoher Standard D er Klinischen Abteilung für Strahlentherapie mit ihren insgesamt 91 Mitarbeitern kommt ein besonderer Stellenwert zu. Zwei von drei Krebspatienten benötigen die Hilfe der Strahlentherapie, welche somit neben der Chirurgie die am häufigsten angewandte Therapieform bei Karzinompatienten ist. Das Team besteht aus Ärzten, Medizinphysikern, Diplomkrankenschwestern, dem radiologisch-technischen Dienst, dem Pflegehilfsdienst und der Administration. Pro Jahr werden etwa 1.600 Patienten zur Bestrahlung zugewiesen; insgesamt werden ca. 33.500 Bestrahlungssitzungen und 7.700 Tumornachsorgekontrollen durchgeführt. Das Qualitätsmanagementsystem ist als Gesamtheit der qualitätsbezogenen Tätigkeiten und Zielsetzungen anzusehen. Seine Implementierung soll sicherstellen, dass Qualitätsstandards in der Betreuung unserer Patienten erreicht und diese Standards eingehalten werden, die Qualität aller Leistungen laufend und systematisch verbessert wird und die Dokumentationen aller Abläufe und Tätigkeiten mit zugehöriger Verantwortung eindeutig festgelegt sind. Außerdem sind zur Durchführung der Ein voller Hörsaal und großes Interesse bei der Zertifikatsverleihung Qualitätssicherung im Routinebetrieb Prozessbeschreibungen erforderlich. Bisher evaluierte Ergebnisse zeigen für Teilprozesse eine Verbesserung der Arbeitsqualität. Vor allem konnten in der innerbetrieblichen Kommunikation und in der Entwicklung der Teamarbeit bzw. Teamfähigkeit nachweisliche Verbesserungen erzielt werden. Weiters konnte durch die Erarbeitung von Verfahrensvorschlägen eine effizientere Gestaltung von organisatorischen Abläufen erreicht werden. Wichtig wird es natürlich sein, dass gerade in Zeiten einer sehr krankenhauskritischen Gesellschaft die Aufrechterhaltung des Systems effizient betrieben wird. Das Grazer Team erhielt als erste Abteilung im deutschsprachigen Raum das international anerkannte ISO 9001Zertifikat für ihr seit zwei Jahren laufendes Qualitätsmanagementsystem. Menschen helfen Menschen QUALITÄTSMANAGEMENT Standards in OP-Funktionsbereichen Langjährige Erfahrung D ie Arge-OP der Stmk. KAGes, gegründet im Juli 1997, hat das Erarbeiten von Standards im Funktionsbereich OP in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Pflege in den Mittelpunkt ihres Arbeitsprogramms gestellt. Das Erarbeiten von Standards erfordert ein breites Wissensspektrum und einen intensiven Erfahrungsaustausch in der Gruppe der OP-Schwestern und -Pfleger. Diese Voraussetzungen erfüllen wir durch die Vielfalt an Mitarbeitern aus den verschiedensten Fachdisziplinen der Steiermärkischen Krankenanstalten, die sich sechsmal jährlich zu Arbeitssitzungen treffen. Über den Weg der Akzeptanzprüfung fließen sodann auch die Ideen und Vorschläge von NichtMitgliedern der Arge-OP der Stmk. KAGes ein. Langjährige Erfahrungen im OP-Pflegebereich und eine intensive Auseinandersetzung mit der einschlägigen Thematik veranlassten uns – unter Berücksichtigung des Bundeskrankenanstaltengesetzes betreffend Maßnahmen zur Qualitätssicherung –, unsere Standards in Struktur, Prozess und Ergebnis zu gliedern. Mit Ende 1999 war es uns möglich, die Formvorlage „Operationsstandardformular“ und die Standards „Bauch- und Rückenlage“ nach genauer Prüfung von Seiten der Pflege, des ärztlichen und des rechtlichen Bereichs abzuschließen. Eines unserer nächsten Ziele ist das Erarbeiten des Standards „Seitenlage rechts und links“ sowie „Steinschnittlagerung“ (Loyd Darvis). Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben und würden uns über eine interdisziplinäre Zusammenarbeit freuen. (Tel.: 0316/385-4101) Anmerkung: Die Bestellung der Mappe „Standards Funktionsbereich OP“ erfolgt gleich wie im Stationsbereich. i.V. der Arge-OP Stmk./KAGes Renate Zierler und Michaela Kienzl Menschen helfen Menschen ARGE OP der KAGes entwickelte Standards im Funktionsbereich OP Hygienetag 2000 Großes Ausbildungsangebot K rankenhaushygiene ist ein wichtiger Teil der Qualitätssicherung im Krankenhaus. Vielfältige Einblicke in die wichtigsten Qualitätsmerkmale in diesem Bereich - diagnostische, therapeutische und hygienische Standards, pflegerische und sozio-ethische Anforderungen sowie ökologische und ökonomische Gesichtspunkte - bietet der am 5. April 2000 im Raiffeisenhof stattfindende Hygienetag. Gemeinsam vom Vorstand der KAGes mit dem Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie sowie mit der ARGE-Hygienefachkräfte der KAGes veranstaltet, gibt der Hygienetag 2000 zu zahlreichen Hygiene-Themen fundierte Auskunft. Brucker Gesundheitsmesse Schwerpunkt Kreislauf Z ahlreiche Neuerungen bietet die heurige erweiterte Brucker Gesundheitsmesse, die vom 16. bis 18. Februar im Kulturhaus-Stadtsaal abgehalten wird. 24 Aussteller bieten ein umfassendes Angebot rund um das Thema Gesundheit, das ja auch das Thema der Brucker Landesausstellung 2005 sein wird. Schwerpunkt ist das Thema „Herz-Kreislauf“. Im Brucker LKH können Interessierte am 17. Februar an Führungen durch das Haus teilnehmen. Für Spannung wird ein Gewinnspiel der Merkur-Versicherung sorgen; die Schlussverlosung findet am 18. Februar um 16 Uhr statt. 29 30 QUALITÄTSMANAGEMENT Rottenmann mit Qualitätsmanagement Systematische Datenerhebung A m 13. Jänner 2000 erfolgte mit dem Vorstandsdirektor der Krankenanstaltengesellschaft mbH, Dr. Klaus Fankhauser, und mit Mag. Franz Hütter aus der QM-Abteilung die offizielle Startveranstaltung des im Krankenhaus Rottenmann neu eingeführten Qualitätsmanagements. Vor einem Jahr beauftragte die Anstaltsleitung des LKH Rottenmann Herrn Prim. Dr. Anton Hartweger mit der Bildung einer Gruppe, um mit ihr ein System für Qualitätsmanagement aufzubauen. Dieser Gruppe gehören folgende Personen an: Prim. Dr. Anton Hartweger, Stationsschwester DGKS Silvia Zolda und DGKS Marina Rohrer, die Beauftragte für das innerbetriebliche Vorschlagswesen: Roswitha Stenitzer, weiters MTA Ilse Angerer, BRV Heidi Hillbrand, OA Dr. Rudolf Lindmayr, Amtsrat Karl Pascutti, DGKP Klaus Sölkner. Derzeit werden stationäre Patienten über ihre S t e i g e r u n g d e r Z u f r i e d e n h e i t v o n P a t i e n t e n , Ärzten und Mitarbeitern im LKH Rottenmann Zufriedenheit mit der medizinischen und pflegerischen Be- über viele Jahre hinweg laufen soll, das treuung befragt und auch die zuwei- ständig Verbesserungen nach sich zieht senden Ärzte über die Zufriedenheit mit und die Zufriedenheit der Patienten, der der Behandlung im Krankenhaus und mit zuweisenden Ärzte und der Mitarbeiter steigern soll. der Kommunikation. Roswitha Stenitzer, LKH Rottenmann Qualitätsmanagement ist ein Projekt, das Gesundheitsförderungen für MitarbeiterInnen Vital im Spital D as Projekt „Vital im Spital“ ist eine Initiative von MitarbeiterInnen für MitarbeiterInnen, das gemeinsam von der Anstaltsleitung des LKH-Univ.Klinikum Graz und dessen Betriebsräten getragen wird. Es bietet eine Plattform für gesundheitsfördernde Aktivitäten und für Beratung, Begleitung und Unterstützung im Umgang mit Gesundheit und Krankheit. Belastung ergab rund 50 % psychische Belastung, 23 % strukturell bedingte und 18 % körperliche Belastungen. Aktivitätenprogramm Mitarbeiterbefragung Aufgrund der Mitarbeiterbefragung wurde in Arbeitskreisen ein Aktivitätenprogramm entwickelt, das im April 2000 umgesetzt werden soll. Dazu einige Beispiele: Die Mitarbeiterbefragung, die in den Sommermonaten 1999 im LKH-Univ.Klinikum Graz durch geführt wurde, ergab einen Bedarf für die Entwicklung von Angeboten, die Ernährung und körperliche Fitness, wie auch den psychosozialen Bereich betreffen. Insgesamt wurden 826 ausgefüllte Fragebogen ausgewertet. Ein interessantes Ergebnis war, dass 74 % der Befragten ihren allegmeinen Gesundheitszustand mit „sehr gut“ bzw. „gut“ einschätzten. Die Frage nach der • Gesundheitspass: Präventivmaßnahmen, Impfungen, Untersuchungen • „Life-style“: Ernährung, Bewegung, Herz-Kreislauf, Oestoporose, AntiRaucher-Programm • „Wellness“: Psychosoziale Bereiche, Umgang mit den Patienten - dem Team - mit sich selbst • „Wirbelsäule“: Der „richtige“ Umgang mit der „falschen“ Arbeitshaltung • Vital-Clubbing: Regelmäßig stattfindende Treffen mit Schwerpunktthemen. Gesundheitsstrasse Das Kernteam des Projekts „Vital im Spital“ präsentiert sich auf der MitarbeiterHausMesse mit einer „Gesundheitsstrasse“, dir zur aktiven Beteiligung einlud. Rund 250 Personen nutzten die verschiedenen Angebote an den einzelnen Stationen. Bei einem „FitnessTest“ ließen sich zahlreiche Besucher ihr Körperfett messen und ihren Own-Index bestimmen. Wie gut ein Mensch in der Lage ist, mit Stresssituationen umzugehen, konnte bei der 2. Station in einem „Stressverarbeitungstest“ festgestellt werden. Bei der 3. Station „Stressberatung“ führte Univ. Prof. Dr. P. Scheer zahlreiche persönliche Gespräche. Und schöne Preise gab es bei der letzten Station „Glücksrad“ zu gewinnen. Menschen helfen Menschen QUALITÄTSMANAGEMENT Schnittstellenoptimierung zwischen KAGes-Spitälern und extramuralen Leistungsanbietern Koordinierte Entlassung S eit Einführung des LKF Systems werden die Spitalsaufenthaltszeiten meßbar kürzer. Dieser Umstand bedingt, daß der Bedarf einer Nachbetreuung von PatientInnen nach einem Krankenhausaufenthalt zunimmt. Dies betrifft sowohl die Weiterführung von Therapien durch die Ärzte im niedergelassenen Bereich als auch die Pflege durch professionelle Pflegeorganisationen oder Angehörige. Gespräch vor dem Nachhausegehen Wiederholt wird von verschiedenen Seiten bemängelt, dass unzureichende Informationen über erforderliche Maßnahmen seitens des Krankenhauses an die extramuralen Stellen weitergeleitet werden. Andererseits erhält aber oft auch das Krankenhaus unzulängliche Informationen über bestehende Therapien oder den Pflegebedarf, bei Aufnahme eines Patienten. Für pflegende Angehörige kann es mitunter ein schier unbewältigbares Problem darstellen, Pflegemittel zu beschaffen, finanzielle Unterstützungen bei den zuständigen Behörden zu beantragen, oder gar selbst pflegerische Tätigkeiten zu übernehmen, wenn plötzlich ein Angehöriger einen erhöhten Pflegebedarf aufweist. Nicht alle notwendigen Tätigkeiten können ad hoc von professionellen Einrichtungen übernommen werden. Manchmal fehlen auch die finanziellen Mittel der Betroffenen. Menschen helfen Menschen Die grundlegende Problemstellung wurde bereits in unterschiedlichen Projekten durchleuchtet. Die relativ homogene Erkenntnis aus all diesen Arbeiten war, dass zum einen ein globaler Informationsmangel über Angebote und Möglichkeiten besteht, es zum anderen aber an strukturierter gegenseitiger Information (zwischen intramural und extramural) mangelt. In einigen Bereichen wurden wiederholt fokale Aktivitäten gestartet, die Teilbereiche des Gesamtproblems einer Lösung zuführen sollten. So hat z. B. das Frauengesundheitszentrum Leibnitz „Die Spinne und das Netz“ schon im Jahr 1998 mit dem LKH Wagna eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft initiiert mit dem Ziel Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches „Entlassungsmanagement“ mit der Einbindung von Betroffenen und Angehörigen zu entwickeln und strukturell zu festigen. Mit dem Ansatz „Partizipation - bottom up und Vernetzung“ sind Ideen durch regelmäßigen Erfahrungs- und Wissensaustausch entwickelt worden. Der Sozialdienst im LKH-Univ. Klinikum Graz und im LNK Sigmund Freud informiert PatientInnen und Angehörige über weitere extramurale Hilfsmöglichkeiten und hilft auch wenn notwendig bei deren Organisation. Von einigen Krankenanstalten werden pflegende Angehörige zu Einschulungen auf die jeweiligen Pflegemaßnahmen eingeladen. Im LKH Leoben wird ein Katalog zusammengestellt, wo welche Pflegemittel zu beziehen sind und welche von den einzelnen Versicherungen auch bezahlt werden. Woran es aber noch fehlte war ein umfassendes Projekt, alle Einzelinitiativen in eine für die Steiermark flächendeckende Gesamtinitiative zusammenzuführen. Im Rahmen des Qualitätssicherungsbeirats (QSB) der Steiermärkischen Krankenanstalten Ges.m.b.H. wurde daher ein Projekt gestartet, in dem ein umfassender Problemlösungsansatz gewählt wurde. Mag. Monika Hoffberger, Personaldirektion und Dr. Ulricke Stark, Med. Direktion Arbeitspakete des Projekts „Koordinierte Entlassung“ 1. Patientenbezogene Module • Erstellen abgestimmter Unterlagen • Hilfe zur Selbsthilfe • Sozial- und Lebensplanung 2. Mitarbeiterbezogene Module • Zusammenstellen des Angebots • Schulungen • Sensibilisieren für das Thema 3. Angehörigenbezogene Module • Informationen • Schulungen • psychische Betreuung 4. Vernetzungsmodule • Abläufe definieren • Informationen zwischen Intramural und Extramural ausbauen 5. Erhebungsmodule • Datenerhebungen den erforderlichen Bedarf zu vermitteln 6. Modul Öffentlichkeitsarbeit Bis Jahresende sollen Ergebnisse soweit vorliegen, dass eine pilotmäßige Umsetzung in einer Krankenanstalt möglich ist. Vertreter folgender Organisationen sind Mitglieder der Arbeitsgruppe: Trägervereine der Hauskrankenpflege (wie Rotes Kreuz, mobile Dienste; Hilfswerk Steiermark; Sozial-Medizinisches Zentrum; Volkshilfe, mobile Dienste; Caritas, mobile Dienste; FA für Gesundheitswesen; Sozialamt der Stadt Graz, Referat für Sozialplanung; Ärztekammer; Steiermärkische Krankenanstalten GesmbH), weiters FA für Sozialwesen; Frauengesundheitszentrum Leibnitz; Geriatrisches Krankenhaus der Stadt Graz. 31 32 QUALITÄTSMANAGEMENT HACCP im Küchen- und Lebensmittelbereich Hygiene in der Küche des LKH Graz H azard-Analysis-Critical-Control-Point wurde von der NASA für die risikolose Versorgung von Astronauten mit Lebensmitteln entwickelt. Spitalsküchen wie jene des LKH-Univ.Klinikums Graz zählen aufgrund der besonderen Hygienebedingungen in der Patientenversorgung zu den ersten, die derartige Sicherheitssysteme umsetzen. Bei einer Produktion von 6000 Essen täglich, wie im LKH-Univ.Klinikum Graz, ist HACCP die beste Möglichkeit, die Sicherheit der ausgegebenen Speisen zu gewährleisten. Das Institut für Mikrobiologie und Hygiene-Consulting GmbH, Graz, Hygienicum, wurde als externer Partner gewonnen und eine interne Steuerungsgruppe ins Leben gerufen. Basisveranstaltungen für sämtliche ca. 200 Mitarbeiter der Küchenbetriebe wurden abgehalten. Hygieneanweisungen sowie Check- und Kontrolllisten wurden schließlich ab Sommer 1999 implementiert und das System somit gestartet. Bei monatlichen Teambesprechungen werden die auf Fehlerblättern festgehaltenen Mängel, Reklamationen und Verbesserungsvorschläge erörtert und entsprechende Maßnahmen vom Team beschlossen. Für ständige Verbesserungsprozesse ist somit gesorgt. Am 27. November 1999 erreichte das HACCP-Team der Küchenbetriebe des LKH-Univ.Klinikums Graz das Ziel: Eine internationale Zertifizierungsgesellschaft (Det Norske Veritas) sprach nach einem Tag genauester Recherche die ohne Abweichung festgestellte Systemkonformität aus. HACCP-Team Med. Univ.-Klinik Graz: Erfolgreiches interdisziplinäres Projekt Patientenpflege vor und nach PTCA I m Rahmen des Projektes „Einheitliche Pflegestandards in den Anstalten der KAGes“ wurde auf der Medizinischen Universitätsklinik Graz das Thema „Pflege von Patienten vor und nach PTCA“ (percutane transluminale coronarangioplastie) in einem interdisziplinären Arbeitskreis der Klinik erarbeitet. Praktische Anleitung von Prof. Dr. Stark zum Anlegen des angiologischen Druckverbandes Das „Problem“ ergab sich daraus, dass auf jeder Abteilung der Med. Univ. Klinik Patienten nach solchen invasiven Eingriffen stationär aufgenommen werden können. Die meiste Erfahrung mit diesen Patienten haben die kardiologische Abteilung und die Intensivstation. Der erste Schritt war die Erarbeitung eines Konzeptes für einen Stan- dardpflegeplan. Dieser Entwurf und die sich daraus ergebenden Fragen wurden allen Kardiologen zur Begutachtung bzw. Beantwortung der aufgetretenen Fragen vorgelegt. Alle einbezogenen Kardiologen beteiligten sich engagiert an dem Prozess der Entscheidungsfindung, auftretende Probleme wurden gemeinsam gelöst. Abschließend wurde der Standardpflegeplan von Univ. Prof. Dr. W. Klein (Vorstand der Kardiologischen Abteilung) und Univ. Prof. Dr. G. Krejs (Vorstand der Med. Universitätsklinik) sowie von den leitenden Pflegepersonen der Klinik, OSr. M. König und Oberpfleger B. Glawogger, für die Med. Universitätsklinik freigegeben. Die offizielle Präsentation des ersten gemeinsamen hausinternen „Produkts“ fand im Hörsaal der Med. Univ. Klinik statt. Nach der vorgesehenen Evaluation in einem Jahr wird mit der Akzeptanzprüfung in anderen betroffenen Kliniken begonnen. DGKS Barbara Hofer Med. Univ.-Klinik Graz Menschen helfen Menschen QUALITÄTSMANAGEMENT IVW-Prämierung in steirischen LKHs Hygiene bewährt sich in Hörgas-Enzenbach D ie Erstellung eines Hygieneplans wird gesetzlich vom Hygieneteam gefordert und dient der Qualitätssicherung im Krankenhaus. Er beinhaltet die Aufgaben der Krankenhaushygiene, abgestimmt auf die einzelnen Bereiche des jeweiligen Krankenhauses und ist eine Hilfe für das Personal. Der Hygieneplan muss in diesen Bereichen griffbereit aufliegen, um jederzeit bei hygienischen Fragen und Problemen Auskunft zu geben. Die erfolgreiche Umsetzung für unser Krankenhaus erfolgte im Mai 1997. Aufgrund meiner Evaluierungen auf den Pflegestationen konnte ich mir auch die verschiedenen Hygienedokumentationen („Putzhefte“) ansehen. Bei Besprechungen mit den Hygienegruppen unseres Hauses entstand die Idee einer einheitlichen Hygienedokumentation für das Pflegepersonal. Durch die daraus entwickelte einheitliche Dokumentation ist nun nachvollziehbar, ob Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt wurden, von welcher Person und zu welcher Zeit. In unserem Krankenhaus wird die neue Hygienedokumentation bereits seit 1998/99 DGKS Ingrid Jantscher, Hygienefachkraft in umgesetzt und hat sich Hörgas-Enzenbach bewährt. Patienten beteiligten sich bei künstlerischer Stationsdekoration K ünstlerische Dekorationen von Patienten und Pflegepersonal auf der Klinischen Abteilung für Nephrologie und Hämatologie im LKHUniv.Klinikum Graz. Die Bettenstation der Klin. Abt. f. Nephrologie betreut ca. 34 Patienten. Die Krankheitsbilder der Patienten verlangen durch die meist schwer- und schwerstkranken Patienten sehr hohen pflegerischen wie auch psychisch unterstützenden Aufwand. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, hat sich das Pflegepersonal in seiner Freizeit der Glasmalerei und „basalen“ Stimulation verschrieben. Groß geschrieben wird an der Klin. Abt. f. Nephrologie die aktive Miteinbindung des Patienten, indem er nach Lust und Laune seinem persönlichen Geschmack entsprechend mitgestalten kann. Ziel des Pflegepersonals ist es, den Patienten je nach Jahreszeit und Situation eine heimelige Atmosphäre zu ermöglichen. Diese Form der individuellen Pflege wird mit großem Einsatz durchgeführt. Zur allgemeinen Information gehören auch Informationstage, zu denen auch Angehörige herzlich eingeladen sind. Die gute Resonanz und die allgemeine Zufriedenheit der Patienten ist für das Pflegeteam Anreiz, neue kreative Ideen umzusetzen.Wenn auch Sie Ihre Station künstlerisch gestaltet haben, lassen Sie es uns wissen. Gerne würden wir auch von Ihrer Station einen Beitrag veröffentlichen. Kontaktadresse: Waltraud Nistelberger, Beauftragte für Innerbetriebliches Vorschlagswesen, Tel. 4433, Fax 3422 Sparen bei Müll und Energie im LKH Rottenmann G roßes Engagement für die innerbetrieblichen Verbesserungsvorschläge im LKH Rottenmann. Besonders hervorzuheben sind zwei Vorschläge, die dem Haus eine jährliche Kostenersparnis von insgesamt ATS 67.312,– bringen. HFK DGKS Christa Haider reichte einen Verbesserungsvorschlag über die Neuorganisation von Dialysemüll ein. Bisher wurde der Dialysemüll in Menschen helfen Menschen schwarzen viereckigen Tonnen entsorgt (Kosten pro Tonne ca. ATS 80,–). Durch die Entsorgung in extrastarken grauen Müllsäcken kann ein Erstjahresnutzen von ATS 38.812,– erzielt werden. Ein anderer Sparvorschlag von Herrn Karl Wunderer (Techniker) betrifft die Dialysemaschinen: Nach ordnungsgemäßer Schlussdesinfektion am Abend ist am Morgen eine neuerliche Desinfektion nicht erforderlich - es genügt die Zirkulation. Maschinen, die nicht verwendet werden, sollen ausgeschaltet werden. Dadurch laufen keine Betriebsstunden an, auch die Serviceintervalle verkürzen sich deutlich. Diese Maßnahmen bringen wesentliche Ersparnisse von Strom, Wasser, Wartung und verminderten Zeitaufwand für Wartung und Service, die sich mit ATS 28.500,– jährlich zu Buche schlagen. 33 PERSONALENTWICKLUNG P E - K U R Z M E L D U N G E N Einladung Landeskrankenhaus Feldbach 5 Lehrlinge ausgebildet, davon ein Lehrling als Bürokauffrau. Fürstenfeld: Mitarbeiterehrung I n einer schönen und eindrucksvollen Feier in Anwesenheit des Vorstandsdirektors DI Dr. Klaus Fankhauser haben die Anstaltsleitung und der Betriebsrat eine Festveranstaltung für all jene MitarbeiterInnen durchgeführt, die im Jahr 1999 ihr Eindrucksvolle Feier D ie Einladungen an alle Führungskräfte und PE-Kontaktpersonen wurden Mitte März ausgeschickt. Anmeldebogen bitte bis 14. April 2000 an die Personaldirektion/PE&OE zurücksenden. Weitere Interessierte erhalten das Programm unter der Telefonnummer 0316/340-5271. Feldbach: Auszeichnung für erfolgreiche Lehrlingsausbildung D as Landeskrankenhaus Feldbach bildet seit 22 Jahren ununterbrochen erfolgreich Lehrlinge in den Lehrberufen Bürolehrling und Kochlehrling aus. Aus diesem Anlass wurde das LKH vom Steirischen Wirtschaftsbund mit dem goldenen Gütesiegel „Junior Profi Center 25-jähriges Dienstjubiläum hatten bzw. in den Ruhestand getreten sind. In den Ansprachen kam zum Ausdruck, dass die Jubilare dem LKH Fürstenfeld treu gedient und mitgeholfen haben, den guten Ruf des LKH Fürstenfeld auszubauen. LKH Judenburg-Knittelfeld: JOB OSCAR 1999 I n ihrer sozialen Verantwortung hat die KAGes im Bereich der Behinderten-Beschäftigung viele neue Impulse gesetzt. Die KAGes beschäftigt über 900 behinderte Mitarbeiter. Durch die besondere Unterstützung des Projektes „Gemeinnützige Arbeitskräfteüberlassung für behinderte Menschen“ geschieht ein wichtiger Beitrag zur Integration behinderter Menschen. Nun hat das LKH Judenburg-Knittelfeld für sein Engagement bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen den „Ehren-Oscar“ erhalten. Rudolf Zeller verstorben V Die beiden Ausbildner mit ihren Lehrlingen 2000“ ausgezeichnet. Dieses Gütesiegel wird Unternehmen verliehen, die sich Verdienste um die Lehrlingsausbildung erworben haben, d. h. für eine erfolgreiche und qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung stehen. Derzeit werden im oll in seinem gewerkschaftlichen und politischen Leben stehend ist am 11. Jänner 2000 unser Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates und stellvertretender Betriebsrats-Gruppenobmann des ÖAAB, Mitglied des Zentralbetriebsrates und der Sektion 9, der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst der Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz, Herr Rudolf Zeller verstorben. Sein viel zu früher Tod hinterlässt in der Arbeitnehmervertretung eine große Lücke. Foto © Johann Zöhrer 34 Menschen helfen Menschen PERSONALENTWICKLUNG Frauen- und familienfreundliches LKH Deutschlandsberg Würdigungspreis N 1999 stellten sich über 60 steirische Betriebe der Jury. Erfreulich ist es, dass in der Kategorie „Öffentliche Unternehmen“ das LKH Deutschlandsberg am 8.2.2000 als Sieger hervorging. Einige der Rahmenbedingungen , die diese Anerkennung bewirkten: Foto © Harry Stuhlhofer ach 9 Jahren ist er bereits zu einer Tradition geworden: Der Wettbewerb „Frauen- und familienfreundlichste Betriebe“ der Initiative „Taten statt Worte“, von der steirischen Frauen- und Familienreferentin Nabg. Ridi Steibl aus der Schweiz importiert, hat er mittlerweile nahezu tausend Betriebe bundesweit zur Teilnahme bewogen. Preisträger und Gratulanten präsentieren mit berechtigtem Stolz die Urkunde • Von insgesamt 442 Beschäftigten sind 76% Frauen, davon sind in Führungsebenen 61% vertreten. • Gleitzeit wird zu 5% in Anspruch genommen. Von den weiblichen Beschäftigten arbeitet ein Drittel in Teilzeit. 5 Teilzeitbeschäftigte nehmen Führungsaufgaben wahr. • An internen und externen Weiterbildungsveranstaltungen nahmen 1999 80% der Frauen, 10 % der Männer sowie 90% der weiblichen Teilzeitbeschäftigten teil. • Kontaktmöglichkeiten während der Karenz werden vom Unternehmen durch Weiterbildungsseminare, geringfügige Beschäftigung, Betriebsfeiern, Firmenzeitung und Ausflüge gefördert. • Durch Einschulung, Seminare, Kinderbetreuung und Karriereplanung wird der Wiedereinstieg unterstützt. Es gibt auch einen Betriebskindergarten mit 22 Plätzen, der bei den Öffnungszeiten Rücksicht auf die Dienstzeit der MitarbeiterInnen nimmt. Geöffnet auch in den Ferien. Für unsere Patienten nun auch im Internet: www.kages.at Partner mit Rechten und Pflichten J eder Spitalsaufenthalt beruht auf einem gegenseitigen Vertrauensverhältnis. Wir, die steirischen Landeskrankenhäuser, bemühen uns um eine bestmögliche und umfassende Betreuung. Unsere Patienten haben ihre Rechte – und auch gewisse Pflichten. Sollten Patienten trotz unserer Bemühungen unzufrieden sein, können diese sich direkt an die ärztliche oder pflegerische Leitung der Station, die Anstaltsleitung des jeweiligen Krankenhauses, die Zentraldirektion der KAGes oder eine der externen Beratungsstellen wenden. Ausführliche Informationen zu den Rechten und Pflichten als Patient finden sich im Internet unter: www.kages.at Menschen helfen Menschen 35 36 PERSONALENTWICKLUNG Diplomierte Orthoptisten tragen hohe Verantwortung Beruf mit Zuk D as Berufsbild der diplomierten Orthoptisten zählt zur Gruppe der gehobenen medizinisch technischen Dienste. Der Beruf ist relativ unbekannt und wird fälschlicherweise immer wieder mit dem Begriff der „Orthopädie“ in Zusammenhang gebracht. Aus diesem Grund dürfen wir unseren Tätigkeitsbereich genauer vorstellen: Seit wann gibt es OrthoptistInnen? • 1. Sehschule seit 1928 in London • 1. Sehschule in Österreich/in Graz seit 1954 • Diplomabschluss in Österreich seit 1971 möglich Oben: Heike Gaugl-Alge, Karin Steinmair Unten: Anna Gruber, Daniela Kaspar Expertinnen am LKH Graz TÄTIGKEITSBEREICH Die Ausübung des Berufes erfolgt in Eigenverantwortlichkeit nach ärztlicher Anordnung und bietet ein breites Einsatzspektrum sowohl im diagnostischen als auch therapeutischen Bereich: • Bestimmung von Fehlsichtigkeit und Sehschwächen • Schielbehandlung, Vor- und Nachbehandlung nach Schieloperationen, Erstellen eines Therapieplanes • Untersuchung der Qualität der beidäugigen Zusammenarbeit • Behandlung von Augenbeschwerden z. B. infolge von Bildschirmtätigkeit • Feststellen von angeborenen und erworbenen Augenmuskellähmungen, Augenbewegungsstörungen etc., die nach Schädelhirntraumen, Schilddrüsenerkrankungen sowie neurologischen und vaskulären Erkrankungen und Stoffwechselstörungen entstehen können. • Behandlung von Doppelbildern • Behandlung von Kopfzwangshaltungen und Augenzittern • Zusammenarbeit mit Sehfrühförderern und Integrationslehrern • Untersuchung von sehbehinderten Menschen und Anpassung von vergrößernden Sehhilfen • Betreuung von Kontaktlinsenträgern Vor und nach der Schieloperation Anpassung von Spezialbrillen Menschen helfen Menschen PERSONALENTWICKLUNG kunft EINSATZMÖGLICHKEITEN • in Sehschulen, Augenabteilungen an öffentlichen oder privaten Krankenanstalten und Ambulatorien • in Augenarztpraxen • in der Vorsorgemedizin (Mutter-KindPass- und Reihenuntersuchungen) • im Rahmen der visuellen Frühförderungen und Sehbehindertenrehabilitation • in der Aus-, Fort- und Weiterbildung • im Rahmen von wissenschaftlichen Forschungsarbeiten • Öffentlichkeitsarbeit AUFNAHMEBEDINGUNGEN • Reifeprüfung, Krankenpflegediplom oder Studienberechtigungsprüfung für Medizin • Unbescholtenheit • gesundheitliche Eignung • gutes beidäugiges Sehen (Brille oder Kontaktlinse kein Hindernis) Dieser Beruf erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Geduld und Liebe zur Arbeit mit Kindern sowie erwachsenen Patienten. Akademien für den orthoptischen Dienst Landeskrankenanstalten A-5020 Salzburg Tel.: 0662/4482-3753 Allgemeines Krankenhaus A-1090 Wien Tel.: 01/40400-7340 Untersuchung eines zweijährigen Kindes Menschen helfen Menschen 37 38 UMWELT Hoher Wasserverbrauch in den steirischen Spitälern Wasser sorgsam nutzen ichts ist so unentbehrlich wie das Wasser. Bewusst wird das meist nur, wenn es knapp wird oder unbrauchbar. „Zyanidverbindungen aus rumänischem Bergwerk vergiften Tonnen von Fischen in der Donau – Trinkwasserversorgung eines Vorortes von Belgrad lahmgelegt!” - titelten die Zeitungen über die jüngste Umweltkatastrophe in unseren Nachbarländern. Bei uns in der grünen Mark rinnt das kostbare Nass noch sauber, klar und in ausreichenden Mengen aus unseren Wasserhähnen. Daher gehen wir nicht selten verschwenderisch und sorglos mit diesem wichtigsten Lebensmittel um. N gespart werden. Etwa bei • Wasserhähnen, die tropfen oder lange aufgedreht bleiben • rinnenden und überdimensionierten Klospülungen auch als Abwasser immer aufwendiger von Verschmutzungen gereinigt werden, bevor es zurück in die Natur gelangt. Im Krankenhaus werden verschiedene Substanzen über den Ausguss entsorgt, Rund 1,3 Milliarden Liter jährlich verbrauchen wir in der KAGes, genug, um den privaten Wasserbedarf von fast 30.000 Menschen zu decken. • halbleeren Geschirrspülern und Waschmaschinen • alten „wasserschluckenden“ Geräten • Duschen statt Baden, Teilbäder statt Vollbäder etwa Reinigungs- und Desinfektionsmittel. Die Grenzwerte werden von uns überall strikt eingehalten, trotzdem gilt es auch hier, unnötige Belastungen zu vermeiden. Hier ist die Initiative jedes Einzelnen gefragt. Damit können wir dazu beitragen, dass einige Millionen Schilling nicht einfach „den Bach runtergehen“. Wasser wird immer teurer, denn es muss Gute Gründe für das KAGes Umweltthema 2000 „Wasser sorgsam nutzen“. Aktionsmöglichkeiten gibt es viele. Ihr Beitrag zählt. Und während wir privat mit etwa 130 Litern täglich auskommen, schnellt der Verbrauch im Krankenhaus auf durchschnittlich 500 Liter pro Patient. Durch verschiedene Maßnahmen kann ohne Qualitätseinbußen - Wasser Dr. Birgit Nipitsch, Technische Direktion Ideenwettbewerb (IVW) „Wasser sorgsam nutzen“ Reichen Sie bitte Ihren Vorschlag im Rahmen des Innerbetrieblichen Vorschlagswesens ein, wie wir im Krankenhaus sorgsam mit Wasser umgehen können, indem wir • weniger Wasser verbrauchen • weniger Schadstoffe ins Abwasser einbringen etc. Machen Sie mit! Bei Fragen kontaktieren Sie die zentrale Umweltkoordinatorin in der Technischen Direktion, Frau Dr. Birgit Nipitsch, Tel. (0316) 340-5391 Menschen helfen Menschen UMWELT Eigenwasserversorgung der LSF Graz und des LPH Schwanberg Wasser ist Leben! suchungen stellen sicher, dass das Wasser einwandfreie Trinkwasserqualität besitzt und somit genusstauglich ist. LPH Schwanberg mit eigener Almwasserquelle Eingang zum Wassersammelbecken des LPH Schwanberg U ns Österreichern sagt man nach, dass wir auf einer Insel der Glückseligen leben und meint dies meist ironisch. Üblicherweise sind Inseln von Wasser umgeben. Demnach können wir uns doch als glückselig bezeichnen, wenn man bedenkt, wie gut unsere Wasserversorgung ist. Die Frage ist nur: Wie lange noch? Es gibt einige Einrichtungen innerhalb der KAGes, die noch über eine autonome Wasserversorgung verfügen. Dieses „Privileg", Wasser aus einer Quelle oder aus dem Grundwasserstrom zu beziehen, ist mit der Erfüllung und Einhaltung vieler Auflagen verbunden, die sicherstellen, dass es beim Genuss des Wassers zu keiner Gefährdung der Gesundheit des Konsumenten kommt. Periodisch wiederkehrende Untersuchungen des Wassers nach der Trinkwasser-Pestizidverordnung und chemisch-bakteriologische Unter- Im Jahr 1892 wurde das Schloss Schwanberg zu einem Pflegeheim für geistig behinderte Menschen umfunktioniert. Es erfüllt heute eine wichtige Aufgabe in der Versorgung chronisch kranker Patienten. „Patienten und Mitarbeiter verbrauchen täglich rund 1100 m3 Wasser, was dem durchschnittlichen Wasserverbrauch eines Einfamilienhauses im Jahr entspricht" erklärt Elisabeth Sussmann, die stellvertretende Betriebsdirektorin des LPH Schwanberg. Im Jahr 1963 wurde eine eigene Quelle gekauft und eine neue Wasserleitung zum Schloss gelegt. Die Quelle, landläufig als „Buttersackl-Quelle" bekannt, liegt nur ein paar Kilometer vom Schloß entfernt auf einer Seehöhe von 700 m. Damit ist die eigene Wasserversorgung 100-%ig sichergestellt und Wasserüberschüsse können sogar in die Marktgemeinde Schwanberg abgegeben werden. Der Wasserturm der LSF Graz Einer der wenigen in der Steiermark noch erhalten gebliebenen Wassertürme steht in der Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz. Mit der Errichtung eines Großbrunnens in den Jahren 1904 bis 1905 wurde gleichzeitig auch der Wasserturm mit einer Höhe von 42,2 Metern erbaut. Beide dienen seither der Versorgung des Hauses und der Zentralen Krankenhauswäscherei Graz mit Wasser. Das markante Wahrzeichen der LSF Graz, LSF-Betriebsdirektor Gerhard Schmidt und ein architektonisches Josef Rosmann Menschen helfen Menschen Der Wasserturm des LSF Graz dient zur Wasserversorgung des Hauses „Zuckerl", steht unter Denkmalschutz. Es wurde innen und außen in den letzten Jahren generalsaniert. Sein Inneres ist mit modernen technischen Anlagen und mit einem 250m3 fassenden Rohwasserbehälter ausgestattet. Das aus den zwei Brunnenanlagen geförderte Rohwasser wird von dort in die Aufbereitungsanlage und das Rohrnetz durch Eigendruck eingespeist. Der Jahresverbrauch an Wasser beläuft sich auf rund 280.000 m3, der tägliche Bedarf liegt bei rund 770 m3. Davon werden 400 m 3 für nachgeschaltete Anlagen durch Teilentsalzung von 30° d. H. auf 0° d. H. enthärtet. 39 40 UMWELT I n zwei Tiroler Gastgewerbebetrieben wurde an die Hüttengäste portionsweise auch Heißwasser verkauft. Vom Bürgermeister wurde eine Getränkesteuer auferlegt und damit landete die Frage, ob bloßes Heißwasser ein Getränk im Sinne des (Tiroler) Getränkesteuergesetzes ist, letzten Endes beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH). Und dieser hat folgendermaßen entschieden: „Dem erkennenden Senat ist die Gebräuchlichkeit des „Teewassers” auf Alpenvereinshütten durchaus geläufig. Für eine Gewohnheit des (bloßen) Heißwassergenusses fand sich allerdings in langjährigen Beobachtungen einzelner Senatsmitglieder über Trinkwassergewohnheiten auf Hochgebirgshütten, insbesondere auch in Tirol, kein Anhaltspunkt. Eine solche ist selbst aus der unmittelbaren Nachkriegszeit nicht erinnerlich. Auch in der Alpin-, Brauchtums- und Kochbuchliteratur war ein überzeugender Hinweis auf die Getränkesteuer für Heißwasser? Üblichkeit des Genusses von Heißwasser bekannt geworden, durch den etwa eine besondere Naturverbundenheit zum Ausdruck gebracht würde, deren Pflege sich sowohl die Einheimischen als auch die Touristen in so nennenswerter Zahl verschrieben hätten, dass gesagt werden könnte, das heiße Wasser wurde üblicherweise zum Trinken verwendet. Sollte sich also auch das eine oder andere Mal ein Hochgebirgstourist dem Genuss unveränderten Tiroler Heißwassers hingeben, so ließe dies noch keineswegs einen Schluss auf die Verkehrsüblichkeit eines solchen Trunkes oder gar auf eine übliche Trinkgewohnheit zu. Bei reinem Heißwasser, das den Hüttengästen zur Zubereitung von Getränken (z. B. Tee oder Limonade) verkauft wird, handelt es sich somit nicht (schon) um ein „Getränk“ im Sinne des Gesetzes, sondern bloß um einen Grundstoff, der erst die Herstellung eines Getränkes im rechtlichen Sinne ermöglicht. Für einen solchen Grundstoff besteht jedoch nach dem Tiroler Getränkesteuergesetz keine Getränkesteuerpflicht.” (VwGH-Erkenntnis vom 28.10.1994, GZ.: 91/17/0064) Interview mit Vorstandsdirektor Dr. Klaus Fankha „Umweltschutz soll Selbstv Dr. Nipitsch (links im Bild) und DI Schmalz (re) im Gespräch mit Vorstandsdirektor Dr. Fankhauser W orauf sollten wir uns Ihrer Meinung nach bei unseren Umweltaktivitäten konzentrieren? Fankhauser: Wichtig sind vor allem die vielen kleinen Einzelmaßnahmen, die in allen Bereichen und von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgesetzt werden können. Isoliert betrachtet ist ihr Beitrag vielleicht klein, zusammengenommen können wir damit aber große Umweltentlastungen erzielen. Ich bin überzeugt, dass es noch viele Bereiche gibt, wo wir wesentlich effizienter mit Produkten und Materialien umgehen können, das gilt für Medizin, Pflege und Verwaltung gleichermaßen. Und jedes nicht verwendete Produkt entlastet unsere Abfallbilanz. Ein konkretes Beispiel dazu? Fankhauser: Die Verpflegung ist ein Bereich, der den Patienten sehr am Herzen liegt, sodass eine gute Speisenversorgung für mich zu den Kernkompetenzen im Patientenservice eines Krankenhauses zählt. Diesen Bereich müssen wir absichern. Umweltgerechtes Handeln heißt hier beispielsweise, die Essensbestellung so zu optimieren, dass möglichst wenig zurückkommt und im Abfall landet. Daneben macht es natürlich auch Sinn, bei den großen Ver- und Entsorgungs- anlagen, etwa im Bereich Energie und Wasser, weiterhin zu optimieren. Welche Bedeutung hat das Engagement der Mitarbeiter in Sachen Umweltschutz und wie verträgt sich das mit der ohnehin schon starken zeitlichen Belastung unserer MitarbeiterInnen? Fankhauser: Umweltschutz sollte bei den Mitarbeitern in Fleisch und Blut übergehen, sprich eine Selbstverständlichkeit werden. Es sollte eigentlich nur dann eine Belastung sein, wenn ich es nicht mache! Glauben Sie, dass eine umweltorientierte Denkweise der Mitarbeiter innerhalb der KAGes auch zum Wohle der Patienten ist? Fankhauser: Unsere Vorbildrolle im Umweltbereich kann und soll auch auf unsere Patienten wirken, etwa der sorgsame Umgang mit Ressourcen. Mitarbeiter und Patienten sind hier Verbündete, denn Umweltschutz kommt allen zugute. Die Umweltaktivitäten werden derzeit stark von Mitarbeitern aus der Pflege und der Verwaltung getragen. Welche Rolle sehen Sie für die Ärzte? Fankhauser: Von den ärztlichen Direktoren als Mitglieder der Anstaltsleitungen Menschen helfen Menschen UMWELT auser Wasser ist lebensnotwendig verständlichkeit werden“ erwarte ich das gleiche aufrichtige Bekenntnis zum Umweltschutz, wie wir das als Vorstand abgegeben haben. Das ist ein sehr wichtiger erster Schritt, damit die Ärzte in ihrem Arbeitsbereich auch zu den Umweltaktivitäten beitragen. Und dann gilt es Ärzte gezielt bei jenen Themen und Abläufen anzusprechen, wo sie eine wichtige Rolle spielen. Könnte Umweltschutz ein Thema sein, an dem die berufsgruppenübergeifende Zusammenarbeit besonders gut weiterentwickelt werden kann? Fankhauser: Keine Frage, trotzdem ist es für mich nur ein positiver Nebeneffekt, wenn auch ein sehr wichtiger. Das vorrangige Ziel unseres Umweltengagements und der Arbeit in den Umweltteams heißt eindeutig, die Umweltbelastung zu verringern! Wie können die Betroffenen davon profitieren, dass sie durch Umweltschutzmaßnahmen oft auch beträchtliche Kosteneinsparungen erzielen? Fankhauser: Einsparungen, die durch Umweltprojekte erzielt werden, können zwar nicht unmittelbar von den Betroffenen lukriert werden. Aber wenn von den betroffenen Häusern ein guter Vorschlag kommt, was sie im nächsten Jahr mit dem eingesparten Geld tun möchten, dann stehen die Chancen sehr gut, dass das nächste Budget entsprechend dotiert wird. Und welche Anerkennung gibt es für einzelne Mitarbeiter? Fankhauser: Zum Beispiel im Rahmen unseres innerbetrieblichen Vorschlagswesens IVW, wo UmweltschutzVorschläge besonders erwünscht sind und dann auch entsprechend prämiert werden. Wenn ein Haus hier besonders aktiv werden will, kann auch eine IVWSonderaktion gestartet werden. Wie sehen Sie das Zusammenwirken Menschen helfen Menschen Trinke, trinke, trinke der Zentralen Umweltkoordination und den Umweltteams in den Häusern? Fankhauser: Eigeninitiative in den Häusern ist uns sehr wichtig. Sinnvolle Dezentralisierung heißt aber, dass trotzdem die Fäden an einer Stelle zusammenlaufen sollten, die koordiniert, unterstützt und überprüft, ob die Aktivitäten in die richtige Richtung laufen, damit wir uns nicht verzetteln. Das ist die Aufgabe der Zentralen Umweltkoordination. Was bedeutet das in der Praxis? Fankhauser: Nun, wenn wir darauf kommen, dass einzelne Produkte ökologisch sinnvoller sind als andere, dann sollten diese möglichst rasch KAGes-weit Verwendung finden und nicht das Geheimnis einiger weniger bleiben. Sinnvolles Controlling benötigt aber auch konkrete, reale Daten. Bei vielen Verantwortlichen gibt es da noch Vorbehalte, diese Daten tatsächlich auf den Tisch zu legen. Fankhauser: All unsere Daten - mit Ausnahme natürlich der Patienten - und Mitarbeiterdaten - sollen und müssen offen zugänglich sein, sowohl für alle Mitarbeiter als auch für die Öffentlichkeit. Wir wollen damit Transparenz schaffen. Dabei wird Benchmarketing der Vergleich verschiedener Bereiche und Häuser anhand konkreter Zahlen künftig für uns ein wichtiges Instrument, zuerst innerbetrieblich, dann aber auch extern. Zum Schluss ganz spontan: Gibt es auch einen privaten Zugang zum Thema Umweltschutz? Fankhauser: Ja, zum Beispiel mein Komposthaufen zu Hause. Damit kann ich meinen Hausmüll wesentlich verringern, spare Entsorgungsgebühr, bekomme eine hochwertige Erde und das Umstechen trägt auch noch zu meiner körperlichen Ertüchtigung bei! T rinken ist lebensnotwendig. Ohne feste Nahrung halten wir es länger aus als ohne Flüssigkeit. In der Regel wird viel zu wenig und nicht immer das Richtige getrunken. Trinkwasser wird viel zu selten als Durstlöscher genutzt. Gesteigertes Gesundheitsbewusstsein, die Sorge vor Verschmutzung und wahrscheinlich auch manche Modeund Marketingtrends haben dazu beigetragen, dass die Wasserflasche selbstverständlicher geworden ist und der Pro-Kopf-Verbrauch von abgefülltem Wasser - egal ob Hochquell-, Leitungsoder Mineralwasser - steigend ist. Mineralwasser in den steirischen LKHs Die folgende Übersicht zeigt den Mineralwassereinkauf der einzelnen LKHs im Jahr 1999, umgerechnet auf Liter bzw. m3. LKH Einkauf/l GRA 135.888 BRU 67.130 LEO 65.218 AUS 20.037 RAD 38.400 DEU 26.628 JUD 58.644 FEL 43.201 FUE 25.500 HAR 27.718 MAR 9.216 MUE 13.824 ROT 38.497 VOI 13.344 WAG 23.424 HOE 29.394 LSF 103.022 STO 54.916 SCH 20.436 814.438 m3 136 67 65 20 38 27 59 43 26 28 9 14 38 13 23 29 103 55 20 814 41 42 UMWELT U M W E L T - K U R Z M E L D U N G E N Fürstenfeld: Ökoplus - Umweltarbeit mit Auszeichnung I m feierlichen Rahmen der Grazer Burg fand im November des Vorjahres der Abschluss eines 2-jährigen Ausbildungsprogrammes zum „Betrieblichen Umweltcontroller” statt. Die Teilnehmerinnen Ingrid König (LKH-Fürstenfeld) und Dr. Birgit Nipitsch (Technische Direktion) haben ihr Umweltwissen Seite an Seite mit Vertretern namhafter Firmen wie Eurostar, Wall AG, AT&S, Brauerei Murau u.a. erweitern können und auch ihre „Hausaufgaben” gut gemacht: • Bildung eines Umweltteams und bedeutende Einsparungen bei Abfallentsorgung und Reinigungsmitteln im LKH-Fürstenfeld • Entwicklung eines Strategiekonzepts in der Technischen Direktion für die unternehmensweite Umweltarbeit und Vernetzung des KAGes weiten Umweltwissens. Landesrat Herbert Paierl überreichte für diese Leistungen Umwelt-Innovations-Auszeichnungen des Landes Steiermark! Wir gratulieren sehr herzlich! Preisverleihung im Weißen Saal der Grazer Burg 2. Umweltforum in Bruck Mürzzuschlag und Mariazell G anz im Zeichen des Umweltthemas 2000 „Wasser” stand das 2. Umweltforum am 25.1.2000 im LKH Bruck/ Mur. TeilnehmerInnen aus allen LKHs informierten sich über Wasserverbrauch und Abwassersituation und diskutierten mögliche Verbesserungsmaßnahmen. Ein zweiter Schwerpunkt war die gegenseitige Information über die vielfältigen Umweltaktivitäten in der KAGes. N Kommende Umweltschulungen Neue LUKs Z L wei Termine für alle, die mehr in Sachen Umweltschutz wissen wollen: „Umweltschutz – eine Aufgabe für alle”: 11.5.2000 – Einführungsseminar für interessierte Mitarbeiter aus allen Berufsgruppen. „Unsere Arbeit im Umweltteam – eine Einführung”: 6.6.8.6.2000 – Dreitägiges Basistraining für Umweltteammitglieder, die konkrete Umweltprojekte im eigenen Bereich planen und umsetzen wollen. Weitere Informationen im ASK-Bildungskalender 2000. ach einem intensiven Meinungsbildungsprozess in den LKHs Mürzzuschlag und Mariazell haben sich die Anstaltsleitungen beider Häuser entschlossen, Umweltschutz aktiv zu verankern. Ein mehrtägiges Schulungsprogramm wurde für alle Mitglieder der beiden Umweltteams gestartet. Die ersten gefundenen Verbesserungsmöglichkeiten sollen demnächst in konkrete Umweltprojekte umgesetzt werden. UK steht für lokaler Umweltkoordinator, eine wichtige Funktion in der neuen Umweltorganisation der KAGes. Der LUK koordiniert die Umweltaktivitäten im LKH und ist ein wichtiger Motor für die Umsetzung der KAGes-Umweltstrategie. Neu für diese anspruchsvolle Aufgabe wurden nominiert: BDir. Nikolaus Koller (LKH- Bruck/Mur), BDir.-Stv. Ingrid König (LKH-Fürstenfeld), Werner Sailer und Georg Chibidziura (LKH-Univ.Kl. Graz), Hubert Veitschegger (LKHMürzzuschlag), Bruno Brandl (LKH-Mariazell), BDir.-Stv. Angelika Strohmeier (LKH-Bad Radkersburg). Menschen helfen Menschen FORSCHUNG/GESUNDHEIT LKH Graz - I. Chirurgie Künstlicher Darmschließmuskel erstmals in Österreich implantiert D ie Stuhlinkontinenz ist ein schwerwiegendes Symptom, dem viele Ursachen zugrunde liegen können. Die Prävalenz liegt in Öster- Univ.-Prof. Dr. J. Pfeifer, Klinische Abteilung für Allgemeinchirurgie der Univ.Klinik für Chirurgie, Graz reich bei 0,5 - 1,5% in der Normalbevölkerung. Bei Patienten über 65 Jahren steigt diese bei Männern auf 11%, bei Frauen auf 13% an. Neben dem psychologischen Effekt, den eine solche Krankheit bewirkt, hat die Stuhlinkontinenz auch Auswirkungen auf das soziale Umfeld des Patienten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr Chirurgen dieser Krankheit angenommen haben. Bei Verletzungen der Schließmuskelmuskulatur, wie sie häufig als Folge von Geburtstraumen zu beobachten sind, gibt die chirurgische Therapie Erfolgsraten um 75% an. Auch an unserer Abteilung wird diese Operationsmethodik schon einige Jahre erfolgreich angewandt. Problematisch jedoch sind besonders Störungen des Schließmuskelapparates, die große Teile der Muskulatur zerstört haben (wie bei Zustand Prothese Menschen helfen Menschen nach Trauma) oder bei denen die Schädigung der Beckenbodennerven so weit fortgeschritten ist, dass Stimulationsmethoden nicht zielführend sind. Zwar werden seit einigen Jahren Schließmuskelersatzoperationen mit autologem Material durchgeführt (stimulierte Gracilisplastik) , jedoch sind die Erfolge im Moment nicht sehr gut. Daher bleibt bei den meisten Patienten, schon aus pflegerischen Gründen, oftmals als Endlösung nur ein künstlicher Darmausgang (Stoma). An der Klinischen Abteilung für Allgemeinchirurgie (Leiter: Univ.-Prof. Dr. HJ. Mischinger) der Universitätsklinik für Chirurgie in Graz ist man aber einen anderen Weg gegangen. Die operationstechnisch einfachere und komplikationslosere Methodik der Implantation einer kleinen Schließmuskelersatzprothese (ABS). Weltweit sind bis jetzt nur etwa 120 Prothesen implantiert worden, aber die ersten 5-Jahresergebnisse sind sehr erfolgversprechend. Am 2.7.1999 wurde erstmals in Österreich an der Klinischen Abteilung für Allgemeinchirurgie (Operateur: Univ.-Prof. Dr. J. Pfeifer) in Zusammenarbeit mit einem Spezialisten aus Frankreich (Univ.-Prof. P. Lehur-Nantes) in einer 2,5-stündigen Operation diese Prothese einem 31jährigen Mann, der bei einem Verkehrsunfall im Feber 1998 ein schweres Perinealtrauma erlitten hatte, implantiert. Seit dem Unfall lebte der Mann mit einem künstlichen Darmausgang. Der postoperative Verlauf war komplikationslos, sodass unmittelbar vor Weihnachten der Patient endgültig von dem Bauchafter befreit werden konnte. Die Prothese besteht aus einem schwimmreifenähnlichem, silikonartigen Material, welches um den Analkanal eingesetzt wird. Ein druckregulierter Reservoirballon mit Flüssigkeit gefüllt wird in den Unterbauch eingepflanzt. Zwischen diesen beiden Teilen ist ein spezielles Ventil angebracht, dass es dem Patienten ermöglicht, die Flüssigkeit der Analprothese in den Reservoirballon zu pumpen. Damit kann der Patient auf natürliche Weise seinen Mastdarm entleeren. Über eine druckregulierte Steuerung füllt sich die Prothese wieder mit Flüssigkeit innerhalb von 6 -7 Minuten und die Kontinenz wird wieder hergestellt. Die Kosten einer solchen Prothese liegen derzeit bei etwa öS 100.000,–. Mit dem Fortschreiten der Technologie ist der Wunsch verbunden, dass auch der Stuhlinkontinenz, eine die Lebensweise doch stark beeinträchtigende Krankheit, damit der Kampf angesagt werden kann. Besonderer Dank sei auf diesem Wege auch der Klinikleitung und dem Krankenhauserhalter ausgesprochen, der dieses Projekt in großzügiger Weise unterstützt hat. Schema Frau Schema Mann 43 44 FORSCHUNG/GESUNDHEIT Schlafstörungen werden unterschätzt: Dunkelziffer sehr hoch Obstruktive Schlafapnoe C a. 25 % der österreichischen Bevölkerung leidet an irgendeiner von derzeit 88 bekannten Formen einer Schlafstörung. Lediglich ein Drittel der Betroffenen spricht darüber mit dem Hausarzt. Schlafstörungen können z. B. durch Einflüsse von außen verursacht werden, etwa Schichtarbeit, Lärm, etc. Andere wiederum sind Folge körperlicher oder psychischer Erkrankungen. Weniger bekannt ist jedoch, daß es Erkrankungen des Prim. Dr. M. G. Röger, ärztlicher Direktor des LKH Hörgas-Enzenbach, Abteilung für Lungenkrankheiten und Heilstätte Schlafes selbst gibt, die schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben können, z. B. die obstruktive Schlafapnoe oder die Narkolepsie. Viele Erkrankungen bleiben jahrelang unerkannt und unbehandelt. Zur Diagnose einer Schlafstörung ist, wie bei jeder anderen Erkrankung, eine exakte Anamnese notwendig. Manchmal ist eine Untersuchung in einem technisch entsprechend ausgerüsteten und mit dem nötigen Fachpersonal ausgestatteten Schlaflabor unumgänglich. Obstruktive Schlafapnoe Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) zählt heute zu einer der wichtigsten Erkrankungen, die in einem Schlaflabor untersucht werden. Ca. 4 % der Männer und 2 % der Frauen zwischen dem 30. bis 65. Lebensjahr sind davon betroffen. Zum Vergleich ist etwa dieselbe Zahl an Personen an Diabetes mellitus Typ II erkrankt. Am stärksten gefährdet sind Männer dieser Altersgruppe. Bei Frauen tritt die Erkrankung oft erst mit den Wechseljahren auf, was auf Umstellungen im Hormonhaushalt zurückgeführt wird. Die Symptome sind letztendlich die selben. Bereits 1992 wurden an den Lungenabteilungen des LKH Hörgas-Enzenbach und Leoben-Eisenerz durch die Stmk. KAGes entsprechende Messplätze installiert zur Diagnostik und Therapie dieser Erkrankung. Dabei kommt es im Schlaf zu Atempausen (Apnoen), die mindestens 10 Sekunden und länger dauern. Es wurden schon Apnoen von 2 Minuten Dauer beobachtet. Bei Schwerkranken sind 600 Apnoen und mehr pro Nacht keine Seltenheit. Durch Abnahme des Muskeltonus kommt es zu einem Kollaps im Rachen, was zu einer Obstruktion der oberen Atemwege führt. Die Apnoen führen zu einem O2-Mangel (Hypoxie). Im Gehirn des Schlafenden wird eine entsprechende Gegenreaktion ausgelöst, die zu kurzfristigem Erwachen (Arousal) führt. Dadurch öffnet sich der kollabierte Rachen wieder, was von einem mehr oder minder lauten Schnarchgeräusch oder Röcheln begleitet wird. Anschließend folgen mehrere heftige Atemzüge, der O2-Gehalt im Blut steigt an. Der/die Betroffene schläft wieder ein und kurz darauf kommt es erneut zu einer Apnoe, die wieder durch Aufwachen und Schnarchen beendet wird. Jedes einzelne Erwachen bedeutet eine Schlafunterbrechung und eine erhebliche Stresssituation für den Organismus. Bei monate-, oft jahrelangem unerkannten Bestehen einer OSA entwickelt sich eine chronische Müdigkeit bzw. -schläfrigkeit (Hypersomnie) mit Einschlafneigung am Tag. Diese chronische Müdigkeit ist unter anderem auch Ursache für Unfälle am Arbeitsplatz und insbesondere im Straßenverkehr. Wann besteht der Verdacht auf Vorliegen einer obstruktiven Schlafapnoe ? Betroffen davon sind vorwiegend Männer, aber auch Frauen, zwischen dem 30. bis 65. Lebensjahr, die einerseits laut und unregelmäßig schnarchen, übergewichtig sind und oft auch an Bluthochdruck leiden. Zusätzlich klagen Erkrankte über: unerholsamen Schlaf, morgendliche Kopfschmerzen, excessive Tagesschläfrigkeit, Schwitzen beim Schlafen, häufiges nächtliches Harnlassen, Gereiztheit, Depressionen oder sexuelle Funktionsstörungen bis zur Impotenz. Häufige Folgen der OSA sind: Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen im Schlaf, Herzschwäche, Herzinfarkt oder Schlaganfall im Schlaf, sowie erhöhte Unfallhäufigkeit im Haushalt, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr. Diagnostik Nicht alle Personen, die schnarchen, leiden an einer obstruktiven Schlafapnoe. Entscheidend ist die Kombination mehrerer Symptome (s. o.). Der Partner/die Partnerin sind besonders wichtig bei der Anamneseerhebung, da der/die Erkrankte das unregelmäßige Schnarchen selbst nicht hört bzw. die Atempausen selbst nicht bemerkt. Besonders häufig kommt dies beim Schlafen in Rückenlage vor, bei Schwerkranken in jeder Körperlage. In weiterer Folge sollte mit dem Hausarzt oder Lungenfacharzt Kontakt aufgenommen werden. Von letzteren werden die notwendigen Intensive Gesprächsrunde zur koordinierten Abwicklung der Schlaflaboruntersuchungen im Festsaal LKH Enzenbach Foto © Nina Krok Menschen helfen Menschen FORSCHUNG/GESUNDHEIT ambulanten Voruntersuchungen veranlasst und durchgeführt und bei Verdacht auf eine OSA werden die Betroffenen in das nächste Schlaflabor eingewiesen, wo die endgültige Diagnose erstellt und, wenn notwendig, bei schweren Fällen eine entsprechende Therapie eingeleitet wird. Therapie Abhängig vom Schweregrad der Erkrankung gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Allgemeine Maßnahmen In leichteren Fällen ohne begleitende Folgeerkrankungen genügen meist einfache Therapiemaßnahmen, die selbstverständlich ebenso bei schwereren Formen angebracht sind. Dazu zählen: Gewichtsabnahme bei Übergewicht, Vermeiden von Schlaf in Rückenlage, Verzicht auf Alkohol vor dem Schlafengehen, Verzicht auf bestimmte Medikamente mit sedierender Wirkung, z. B. Schlafmittel. Besonders Alkohol und Sedativa sollten vermieden werden, da sie das Auftreten von Atempausen begünstigen bzw. bestehende Apnoen verlängern können. Medikamentöse Therapie Bei leichten Formen der Schlafapnoe kann ein Theophyllin-Präparat versucht werden. Es sollte aber erst kurz vor dem Schlaf eingenommen werden, da es eine koffeinartige Wirkung hat, was wiederum Schlafstörungen und Herzrasen auslösen kann. Versuche mit anderen Medikamenten wurden abgebrochen wegen ungünstiger Nebenwirkungen. Apparative Therapie Die dzt. weltweit anerkannteste Therapie- form und die mit dem größten Behandlungserfolg ist die mechanische Atemhilfe mit der CPAP-Masken-Beatmung. Dabei wird von einem CPAP-Gerät über eine Nasenmaske eine gleichmäßiger Druck in die oberen Atemwege geblasen, der die Weichteile des Rachens auseinanderdrängt und so die Kollapsneigung verhindert. Der/die Erkrankte kann ruhig durchschlafen, da er/sie keine Apnoen mehr hat und es stellt sich ein gleichmäßiger Schlafzyklus ein. Die Einschlafneigung am Tag verschwindet bereits nach wenigen Nächten Therapie. So mancher möchte auf den Einsatz der CPAP-Maske während des Schlafes nicht mehr verzichten. Voraussetzung für eine solche Behandlung ist eine unbehinderte Nasenatmung, weshalb immer vor Behandlungsbeginn eine Untersuchung durch den HNO-Arzt notwendig ist um dies zu bestätigen. Operative Maßnahmen Bereits eine geringe anatomische Verengung der Nase kann zu erschwerter Atmung über dieselbe führen, was wiederum Schnarchen und Apnoen begünstigt. Zu solchen Verengungen zählen: starke Verkrümmungen der Nasenscheidewand, Nasenpolypen, z. B. bei einem allergischen Heuschnupfen, vergrößerte Gaumen- und Rachenmandeln oder Tumore im HNOBereich. Hier kann eine operative Korrektur und/ oder entsprechende antiallergische Therapie bereits zu einer wesentlichen Besserung führen. Sollten schwere Symptome fortbestehen, ist die Einleitung einer CPAP notwendig. In sehr wenigen Fällen sind größere kieferchirurgische Operationen angezeigt, in Notfällen kann als letzter Ausweg das Anlegen eines Tracheostomas notwendig sein. FORTSCHRITT durch FORSCHUNG ARZNEIMITTEL VON SCHERING Menschen helfen Menschen Wie erfolgt die Vorabklärung einer OSA ? Da es für die Vielzahl der notwendigen Untersuchungen noch zu wenige Schlaflaborplätze gibt - ein Problem, welches weltweit besteht - wurde auf Initiative des LKH Hörgas-Enzenbach und dessen Schlaflabor ein Projekt mit den niedergelassenen Lungenfachärzten der Steiermark ins Leben gerufen, welches im ersten Quartal 2000 gestartet wurde. Die notwendigen Voruntersuchungen werden ambulant durchgeführt. Sollte der Verdacht auf eine obstruktive Schlafapnoe bestehen, kann mit Hilfe eines tragbaren Messgerätes (ambulantes Monitoring) zunächst eine Messung zu Hause durchgeführt werden. Ist auch dieser Befund positiv, wird der/ die Betroffene an eines der steirischen Schlaflabore überwiesen, wo dann nach endgültiger Diagnosestellung die entsprechenden Therapiemaßnahmen eingeleitet werden. Dadurch sollen Fehlzuweisungen vermieden werden, was die Wartezeit auf einen Termin im Schlaflabor des Spitals deutlich verkürzt. Wo kann man sich untersuchen lassen ? Schlaflabor LKH Hörgas-Enzenbach, Schlaflabor LKH Eisenerz. In diesen beiden Spitälern werden auch die entsprechenden Therapiemaßnahmen, z. B. CPAP-Therapie, eingeleitet. Voruntersuchungen werden ebenfalls durchgeführt von: der Lungenabteilung des LKH Graz, der HNO-Univ.-Klinik des LKH Graz sowie von den niedergelassenen Lungenfachärzten der Steiermark. OA Dr. W. Mallin, Schlaflabor LKH Hörgas - Enzenbach KONTRAZEPTION HORMONTHERAPIE ZENTRALES NERVENSYSTEM DERMATOLOGIE DIAGNOSTIK ONKOLOGIE 45 LKH Graz - Anästhesiologie und Intensivmedizin Neue Erkenntnisse U nter dem Titel „Schmerz, Immunologie, Stoffwechsel“ fand am 12./13. November 1999 in der oststeirischen Therme Blumau ein Symposium für Anästhesisten und Intensivmediziner statt. Organisiert von der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Graz und großzügig unterstützt von der Firma Fresenius Kabi wurden in den auf zwei Tage verteilten Vorträgen namhafter Wissenschafter unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Werner F. List neue intensivmedizinisch relevante Erkenntnisse in den oben genannten Themenbereichen präsentiert. sich dosisabhängig ausgeprägte analgetische Effekte beobachten. Darüber hinaus zeigten Untersuchungen, dass peripher applizierte Opioide auch bei chronisch-entzündlichen Gelenkserkrankungen zu einer signifikanten Schmerzreduktion - vergleichbar mit der nach lokaler Verabreichung von Kortikosteroiden führten. Wesentlich sei jedoch laut Doz. Likar, dass unter entzündlichen Bedingungen die Anzahl der peripheren Opioidrezeptoren zunehme und die Wirksamkeit der Opioide daher von der Aktivität der Entzündungsreaktion abhänge. Die lokale Gabe von Opioiden in der Peripherie hätte jedenfalls den Vorteil, dass die befürchteten zentralen Nebenwirkungen wie Sedierung, Atemdepression, Euphorie und Abhängigkeit fehlten. Foto © Nina Krok Der zweite Tag des Symposiums war dem Thema Stoffwechsel gewidmet, wobei besonders dessen Beeinflussung durch intensivmedizinische Maßnahmen sowie Einflüsse der Ernährung auf die Pharmakokinetik betrachtet wurden. Oberarzt Dr. K. J. Smolle von der Medizinischen Universitätsklinik Graz wies in seinem Vortrag auf die häufig unterschätzte Bedeutung von Elektrolytstörungen in der Therapie von Intensivpatienten hin. Er präsentierte einen Katalog von Fragen, die vor der Therapie Der erste Tag war von neuen Erkenntnissen auf dem Gebiete der eines Mangels bzw. eines Überschusses von Natrium und Immunologie geprägt. Prof. Dr. G. Wick, Univ. Innsbruck, Kalium im Serum zu stellen seien. So sollte laut OA Smolle stellte in seinem Einleitungsreferat über „Schmerz, Stress und beispielsweise zunächst geklärt werden, ob es sich bei einem das Immunsystem“ zahlreiche Interaktionen dar, die sowohl Natriummangel um eine akute (innerhalb von 48 Stunden) oder physiologische, pathophysiologische als auch therapeutische chronische Störung handle bzw. wo die Quelle des elektrolytBedeutung haben. Im Vortrag freien Wassers, das zum wurde die physiologische Natriummangel führt, sei. In Rolle der GlukokortikoidBezug auf die Therapie der hormone für die Entwicklung klinisch relevanten Hypokalivon T-Zellen im Thymus ämie sollten die absolute besprochen, im pathophysioloDringlichkeit einer allfälligen gischen Bereich die gestörten Substitution, der tatsächliche Interaktionen des immunoloBedarf und die maximal gischen und neuroendokrinen erlaubte stündliche bzw. Systems und im therapeutägliche Zufuhrrate von tischen Bereich die molekulare Kalium diskutiert werden. Basis der Immunsuppression In einem weiteren Vortrag und entzündungshemmenden wurde auf die häufig zu wenig Antwort. beachteten Interaktionen Prof. Dr. Ch. Stein, B. Franklin zwischen Nahrungsmitteln und Universität Berlin, stellte in Arzneistoffen hingewiesen. In seinem Vortrag seine Forden Ausführungen von Univ.Univ.-Prof. Dr. Werner List mit Univ.Ass. Dr. A. Sarkotnik schungsergebnisse über die Prof. Dr. W. Jäger vom Institut intrinsische Modulation der für Pharmakologische Chemie Schmerzempfindung über peripher afferente Nerven dar. Die der Universität Wien wurde zum Beispiel die Pharmakokinetik Studien zeigen, dass das Immunsystem über periphere lipophiler Substanzen erläutert: Bei gemeinsamer Aufnahme mit sensorische Nervenendigungen in der Lage ist, Schmerz zu fettreicher Nahrung könnten in wesentlich kürzerer Zeit höhere inhibieren. Plasmaspiegel erreicht werden als bei fettarmer Kost oder gar Univ.-Doz. Dr. R. Likar, Leiter der Schmerzambulanz des Nahrungskarenz. Eindrucksvoll für alle Teilnehmer war weiters Landeskrankenhauses Klagenfurt, präsentierte neue Ansätze aus die Feststellung, dass die Einnahme acetylsalicylsäurehältiger den Untersuchungen Prof. Steins in der Therapie akuter und Tabletten gemeinsam mit einem viertel Liter Wasser zu einer chronischer Schmerzen, in deren Mittelpunkt die periphere deutlich höheren analgetischen Wirkung führt, als dies bei der Applikation von Opioiden stand. So wurden in einer der vorEinnahme mit lediglich einem Schluck Wasser der Fall wäre. gestellten Studien nach athroskopischen Knieoperationen 2mg Nach angeregter Diskussion wurde das Symposium durch Univ.und 4mg Morphin intraarticulär verabreicht. In der Folge ließen Prof. Dr. List am frühen Nachmittag geschlossen. Werbung FORSCHUNG/GESUNDHEIT Medizinische Fakultät der KFU Graz LKH Univ.Klinikum Graz Geänderte Strukturen ie Medizinische Fakultät der KarlFranzens-Universität Graz ist am 3.12.1999 in ein neues Organisationsrecht, das UOG 93, übergegangen, welches die Fakultät mit einer größeren Selbstständigkeit ausstattet. D Studienkommission besonders aufgewertet. Beide gemeinsam arbeiten mit großem Idealismus und Enthusiasmus an einer neuen Studienreform, welche die Heranbildung zum Arztberuf weiter verbessern soll. Damit wurde eine dynamische Weiterentwicklung eingeleitet, um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft in Forschung und Lehre im Einklang mit der Patientenbetreuung zu bewältigen. Ähnlich wie Regierung und Parlament gibt es nun auch in der Medizinischen Fakultät eine Gewaltenteilung zwischen den operativen Organen, Dekan und Vizedekan, sowie dem strategischen Organ, dem Fakultätskollegium. Für die Umsetzung des erwünschten und auch dringend notwendigen Strukturwandels ist der neue Dekan, Helmut Wurm, verantwortlich. Kurzporträt des neuen Dekans Helmut Wurm Verleihungen Dr. Siegfried Hofmann wurde die Lehrbefugnis als Universitätsdozent für „Orthopädie und Orthopädische Chirurgie“ erteilt. Dr. Harald Mangge wurde die Lehrbefugnis als Universitätsdozent für „Medizinisch-chemische Labordiagnostik“ erteilt. Menschen helfen Menschen Foto © Nina Krok Ao. Univ. Prof. Dr. Freyja-Maria SMOLLE-JUETTNER wurde zur Stellvertreterin des Leiters der Klinischen Abteilung für Thorax- und Hyperbare Chirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie in Graz bestellt Dekan Univ.-Prof. Dr. Helmut Wurm zens-Universität und des LKH-Universitätsklinikum seit Jahren bestens bekannt. Aufgrund seiner nicht nur emotionalen Kompetenz ist er der Garant für eine selbstbewusste und rasche Umsetzung der neuen Freiheitsgrade. Insbesondere die Kooperation und Zusammenarbeit mit allen MitarbeiterInnen der KAGes quer durch alle Hierarchien ist für die Umsetzung der Ziele der Medizinischen Fakultät im Interesse der Studierenden und der Patienten von wegweisender Bedeutung. Ao. Univ.-Prof. Dr. Hans Peter Soyer Foto © Nina Krok KURZMELDUNGEN Ao. Univ. Prof. Dr. Bengt Hellbom wurde zum Stellvertreter des Leiters der Klinischen Abteilung für Plastische Chirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie in Graz bestellt Helmut Wurm, Universitätsprofessor für Physiologische Chemie, ein Hochschullehrer mit Leib und Seele, mit Ecken und Kanten, ist allen Insidern der Karl-Fran- Fakultätskollegium Dieses Fakultätsparlament setzt sich, der demokratischen Tradition der österreichischen Universitäten folgend, aus Professoren, Assistenten, Studierenden und allgemeinen Bediensteten zusammen. Das Fakultätskollegium arbeitet derzeit an einem neuen Leitbild, dessen Entwurf im Internet (http://www.35.kfunigraz. ac.at/med) verfügbar ist. Studentenausbildung Die Ausbildung der Studierenden, der ureigenste Kern jeder Universität, wird durch einen Studiendekan und eine Foto © Nina Krok Bestellungen und Ernennungen Univ. Doz. Dr. med. univ. Reingard Aigner, Universitätsklinik für Radiologie in Graz, wurde zur Universitätsprofessorin für Nuklearmedizin an der Universität Graz ernannt und zur Leiterin der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin an der Univ.-Klinik für Radiologie Graz bestellt. 47 48 ORGANISATION/KOMMUNIKATION Neuerungen im Mutterschutz- und Elternkarenzurlaubsgesetz Den Kindern zuliebe M it Jahresbeginn sind einige Neuerungen des Mutterschutz- und Elternkarenzurlaubsgesetzes in Kraft getreten. Sie gelten ab 01.01.2000 für Eltern von Kindern, die nach dem 31.12.1999 geboren wurden bzw. werden. Das Wichtigste kurz zusammengefaßt: Gemeinsamer Haushalt und Dauer Die Dauer des Karenzurlaubes bleibt bis zum Ablauf des 2. Lebensjahres des Kindes unverändert. Er muß aber mindestens 3 Monate betragen. Die Mutter muß allerdings analog zur Vaterkarenz mit dem Kind im gemeinsamen Haushalt leben und es überwiegend selbst betreuen. Spätere Vereinbarung des Karenzurlaubes Der Elternteil, der unmittelbar im Anschluß an die Schutzfrist Karenzurlaub in Anspruch nimmt, hat Beginn und Dauer innerhalb der Schutzfrist bzw. 8 Wochen nach der Geburt dem Arbeitgeber bekanntzugeben. Es ist nunmehr auch gesetzlich geregelt, daß bei Nichteinhaltung der obigen Frist der Karenzurlaub demnach vereinbart werden kann. Möglichkeit der mehrmaligen Teilung des Karenzurlaubes Bisher war die Teilung des Karenzurlaubes zwischen Mutter u. Vater nur einmal zulässig. Nunmehr kann zweimal geteilt und abwechselnd in Anspruch genomVoraussetzung men werden, wobei ein Karenzurlaubsteil - wie bisher - mindestens 3 Monate zu betragen hat. Auch hier besteht die Möglichkeit der Vereinbarung. Gleichzeitiger Karenzurlaub der Eltern Die Eltern haben jetzt die Möglichkeit einen Monat gleichzeitig Karenzurlaub in Anspruch zu nehmen. Diese Überlappungsmöglichkeit soll dem Kind die Umstellung auf die andere Betreuungsperson erleichtern. Aufgeschobener Karenzurlaub Neu ist auch die Möglichkeit 3 Monate des Karenzurlaubes für einen späteren Zeitpunkt und zwar grundsätzlich bis zum 7. Lebensjahr des Kindes (7. Geburtstag) aufzuschieben. Die Möglichkeit, Karenzurlaub zu einem späteren Zeitpunkt verbrauchen zu können, soll dem Kind die Umstellung auf eine andere Betreuungsperson erleichtern (Kinderkrippe, Kindergarten, Tagesmutter, Pflichtschulbeginn). Teilzeitbeschäftigung Das Mutterschutzgesetz und das Elternkarenzurlaubsgesetz bieten mehrere Möglichkeiten der Teilzeitbeschäftigung für Mutter und Vater. Ihr Beginn, ihre Dauer, ihr Ausmaß (mindestens 2/5 der festgesetzten wöchentlichen Normalarbeitszeit) und ihre zeitliche Lage sind zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer/In zu vereinbaren. Wer kann in Anspruch nehmen Dauer der Teilzeitbeschäftigung Meldefrist Wenn im 1. Lebensjahr des Kindes Karenzurlaub in Anspruch genommen wird Beide Elternteile gleichzeitig Bis zum 2. Lebensjahr des Kindes Ein Elternteil bzw. beide Elternteile abwechselnd Bis zum 3. Lebensjahr des Kindes Wenn weder im 1. noch im 2. Lebensjahr des Kindes Karenzurlaub in Anspruch genommen wird Beide Elternteile gleichzeitig Bis zum 2. Lebensjahr des Kindes Ein Elternteil bzw. beide Elternteile nacheinander Bis zum 4. Lebensjahr des Kindes Spätestens 3 Monate vor Ende des Karenzurlaubes Spätestens bis zum Ende des Beschäftigungsverbotes Menschen helfen Menschen ORGANISATION/KOMMUNIKATION KAGes Publikationen der KAGes L eitfäden, Handbücher und Richtlinienwerke zu verschiedenen Themen wecken durch ihre hohe Qualität immer wieder österreichweites Aufsehen. Aber auch andere Publikationen, wie z. B. Diplomarbeiten von KAGes-MitarbeiterInnen finden oft breite Anerkennung. G‘sund wird darüber immer wieder informieren, um auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf dem Laufenden zu halten. ORG-Handbuch für Mitarbeiterbeurteilung Aufbauend auf den Aufgabenbe schreibungen des Pflegebereiches wurden nun Mitarbeiterbeurteilungsbögen erarbeitet. Diese finden für das Personal des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege sowie für die Pflegehelfer im Stations- und Funktionsbereich (wie auch für das OP- • Vermeidung von Beurteilungsfehlern Herausgeber ist die Personaldirektion der Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m. b. H., Abteilung Pflege, Stiftingtalstraße 4-6, 8036 Graz, Tel. 0316/340-5213 Diplomarbeit Personalentwicklung in der Pflege. Theoretisches Konzept und Ansatzmöglichkeiten an der Arbeitssituation. Brigitte Mixner, Diplomarbeit an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der KFU Graz 1996 HACCP-Handbuch Mit dem vorliegenden Handbuch wird die Einführung eines HACCP-Systems in den Küchen der steirischen Landeskrankenhäuser unterstützt und die hygienische Qualität der Speisenzubereitung sowie diese begleitende Maßnahme langfristig auf höchstem Niveau gesichert. Erfahrene Hygieniker, Küchenleiter und Betriebsdirektoren haben damit eine wichtige Hilfe für die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in Spitalsküchen erarbeitet. Herausgeber ist das Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie, Vorstand: Prim. Dr. A. Bogiatzis, Stiftingtalstraße 14, 8036 Graz, Postfach 6, Tel. 0316/340-5700, Fax: 0316/340-5703 Technische Richtlinien Planung, Bau und Betrieb (TR-PBB) Mit diesem in loser Blattsammlung vorliegenden Richtlinienwerk für den praktischen Gebrauch werden technische Vorgaben der KAGes vereinheitlicht. Herausgeber ist die Technische Direktion der Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., Billrothgasse 18a, 8036 Graz, Tel. 0316/340-5324 Personal) der KAGes Anwendung. Zur leichteren Handhabung dieser Mitarbeiterbeurteilungen wurden ORG-Handbücher aufgelegt. Ein gemeinsames Handbuch für leitende Pflegepersonen und für neue Mitarbeiter im Stations- und Funktionsbereich sowie ein gemeinsames Handbuch für leitendes Pflegepersonal und für neue Mitarbeiter im OP-Bereich wurden bereits freigegeben. Diese ORG-Handbücher geben detaillierte Anleitungen zur Durchführung der Mitarbeiterbeurteilung und enthalten Informationen über: • • • • Grundlagen der Mitarbeiterbeurteilung den Beurteilungsbogen und den Umgang mit der Beurteilung Empfehlungen zur Durchführung des Beurteilungsgespräches und zur Menschen helfen Menschen -- Pflegestandards für den Spezialbereich Dialyse -- Pflegestandards für die Pflege (Allgemeine/Kinder/Intensiv) -- Pflegestandards für den Funktionsbereich-OP D ie vorliegenden Pflegestandards sind vereinbarte Richtlinien für häufig wiederkehrende pflegerische Tätigkeiten. Sie sind Hilfsund Steuerungselemente für eine einheitliche Durchführung von Pflegemaßnahmen in den Anstalten der Stmk. KAGes. Für den Umgang mit den Standards wurde das „Handbuch Pflegestandards“ aufgelegt. Herausgeber ist die Personaldirektion der Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., Abteilung Pflege, Stiftingtalstraße 4-6, 8036 Graz, Tel. 0316/340-5213 49 50 ORGANISATION/KOMMUNIKATION Jahrtausendwechsel in den KAGes-Spitälern Ohne Komplikationen E ine Silvesternacht besonderer Art erlebten die Mitglieder der Y2KKrisenstäbe in den KAGes-Spitälern. Ab 14.00 Uhr des 31. 12. 1999 stand der zentrale Krisenstab mit der Firma Siemens über die Auswirkungen des Jahrtausendsprunges auf Neuseeland und darauf in Japan und Australien in Verbindung. Nachdem diese Länder keine Störungen der patientenrelevanten Krankenhauseinrichtungen meldeten, brauchte kein Voralarm gegeben werden. Ein stündlicher Situationsbericht wurde den Landeskrankenhäusern per e-mail übermittelt. Ab 17.00 Uhr überprüfte die Landeswarnzentrale die bis zu diesem Zeitpunkt fertiggestellte Katastrophenfunkverbindung zu allen Landeskrankenhäusern. Bis 18.30 Uhr konnte der Großteil der Verbindungen positiv bestätigt werden. Ab 19.00 Uhr war der zentrale Krisenstab mit DI Zopf, DI Schröcker und Frau Jantschitsch im Aufnahmegebäude des Klinikums Graz voll besetzt. In den benachbarten Räumen war der Krisenstab des LKH-Univ. Klinikum Graz mit der verstärkten Bereitschaft im EDV-, Kommunikations- und Feuerwehrdienst einsatzbereit. Ab 21.00 Uhr wurde vereinbarungsgemäß die Kommunikation zu den lokalen Y2K-Krisenstäben hergestellt. Die von der Landeswarnzentrale nicht erreichten Landeskrankenhäuser wurden nun per Katastrophenfunk problemlos erreicht. Unterstützt wurde die Tätigkeit im zentralen Krisenstab durch Besuche der Verstandsdirektoren Dr. Fankhauser und DI Martetschläger. Auch Dir. DI Raiger war wiederholt zur persönlichen Information vor Ort. Hausherr BDir. Dr. Reinhofer samt wachsamem Hund und ärztlicher Dir. Prof. Füger stellten sich ebenfalls ein. Beruhigend waren in der Zwischenzeit die Meldungen des ORF und des Senders CNN, welche die Neujahrsfeiern in den jeweiligen Zeitzonen ohne Fehlfunktionen der Stromversorgung zeigten. Gespannt war man auf die Neujahrsfeiern in Moskau, da das europäische Stromverbundnetz bis zum Ural reicht. Gegen eventuelle Fehlfunktionen im „Ostblock“ hatte sich die westeuropäische Stromwirtschaft jedoch schon mit Gleichstromkupplungen abgesichert. Doch in Moskau bot sich dasselbe Bild wie vorher in Sydney, Peking, Tokio etc.: Feuerwerke, jedoch kein Stromausfall! Da anzunehmen war, dass auch die mittel- und westeuropäische Stromwirtschaft den Jahr-2000-Sprung schaffen würde, war man „nur“ mehr gespannt, inwieweit die umfangreichen Vorbereitungen hinsichtlich der medizintechnischen Geräte und technischen Anlagen sowie den EDV-Anlagen einen problemlosen Jahreswechsel zuließen. Sowohl die sofort nach Mitternacht einsetzende Funktionsprüfung der med.techn. Geräte unter tatkräftiger Mithilfe des verstärkten medizinisch-pflegerischen Personals, als auch die Überprüfung der sonstigen technischen Anlagen ergab keine Schwierigkeiten. Um ca. 3.00 Uhr in der Früh waren die letzten Meldungen der vollen Funktionsfähigkeit im zentralen Krisenstab eingelangt. Alle EDV-Systeme funktionierten - alle? Nein, die Zeiterfassung der Zentraldirektion zeigte das Jahrhundert nach Christi Geburt (1. 1. 100) Am 4. 1. 2000 war dieser Mangel jedoch behoben. Allen, die in der Vorbereitung mitgeholfen Besuchen Sie das G’sund auch im Internet unter http://www.gsund.net Die e-mail-Adresse der G’sund-Redaktion: [email protected] bzw. Dienst in der Silvesternacht verrichtet hatten, sei herzlich gedankt. DI Friedrich Zopf, Technische Direktion P.S.: Korrektur zum Bericht im letzten G’sund (S. 28): Geringfügige Probleme gab es im LKH Bad Radkersburg nur bei der Notstromversorgung der EDV-Anlage. Die medizinische Notstromanlage und damit auch der OP-Bereich funktionierte bestens. Steirische Gesundheitsinformationsbroschüre Die Steirischen Gesundheitsinformationen sollen Ihnen helfen, sich im Falle von gesundheitlichen Fragen und Problemen leichter im Versorgungsangebot zurechtzufinden um sich möglichst rasch an die richtige Stelle wenden zu können. Auf den letzten Seiten haben Sie zudem die Möglichkeit für einige Eintragungen - so wird diese Broschüre zu ihrem ganz persönlichen „Gesundheitstelefonbuch“. Auch im Internet zu sehen unter http://www.gesundheit. steiermark.at Kostenlose Anforderung der Broschüre: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, FA für das Gesundheitswesen, Paulustorgasse 4, 8010 Graz, Tel. 0316/877-3524. Menschen helfen Menschen ORGANISATION/KOMMUNIKATION Zusammenarbeiten und -wirken zum Wohle des Patienten 10 Gebote des LKH-Univ.Klin. Graz W egen der zentralen Bedeutung dieses Themas für das Gesundheitswesen wurde die letzte Führungskräftetagung des LKH-Univ.Klinikum Graz im November 1999 in Bad Gleichenberg unter das Motto „Kooperation“ gestellt. Elmar Oberhauser leitete eine Diskussionsrunde mit zehn Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Universität und der KAGes-Unternehmensvertreter. Im Rahmen dieser Diskussion wurden von den Diskussionsteilnehmern 20 Thesen vorgestellt. Alle Tagungsteilnehmer hatten die Möglichkeit, daraus das für sie wichtigste „Gebot“ zu wählen. Die zehn wichtigsten Gebote, die die meisten Nennungen erhielten, wurden nun zu „Den zehn Geboten des LKHUniv.Klinikum Graz“: 1. Du sollst nicht nur erklären, warum etwas nicht geht, sondern Lösungen erarbeiten mit dem Ziel, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. 2. Du sollst zu einem positiven Klima beitragen, auch wenn Streitge spräche notwendig sind. 3. Bereit sein, sich mit den Argumenten des/der anderen ernsthaft auseinanderzusetzen. 4. Achtung und Respekt gegenüber einer anderen Person werden dann spürbar, wenn das Gegenüber sowohl in seiner Funktion als auch in seiner einzigartigen menschlichen Existenz angenommen wird. 5. Klare Aufgabenteilung – wenn Unklarheit herrscht über die gemeinsam zu erreichenden Ziele und über die Beiträge, die jeder Kooperationspartner einbringen soll, kann es keine erfolgreiche Kooperation geben. 6. Probleme in der Kooperation zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen oder verschiedenen Fächern tragen wir ausschließlich im Innenverhältnis aus; der Patient darf davon nichts merken! 7. Wechselseitiges Vertrauen - wer seinem Kooperationspartner a priori mit Misstrauen begegnet, kann sicher nicht erfolgreich zusammenarbeiten. Menschen helfen Menschen 8. Einen Patienten zum richtigen Zeitpunkt an eine besser geeignete Einrichtung (Abteilung, Klinik, Ambulanz) weiterzuleiten ist nicht nur im Sinne des Patienten, sondern stärkt auch das eigene Renommee. 9. Durch Sachargumente überzeugen und sich durch solche überzeugen lassen. 10. Gemeinsam erarbeitete Zielvorstellungen. Petra Gußmagg, LKH-Univ.Klinikum Graz Ein hochkarätig besetztes Podium mit Elmar Oberhauser als Moderator, formulierte Thesen als Grundlage für die „Wahl der 10 Gebote des LKH Graz“ Alpen-Adria-Frauenkongress 2000 Neue Beschäftigungsmodelle für Frauen im Alpen-Adria-Raum Z entrales Thema des auf Initiative von LH Waltraud Klasnic am 5. April 2000 in Graz stattfindenden internationalen Alpen-Adria-Frauenkongresses ist die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum Einstieg wird ein zu diesem Thema durchgeführter Ländervergleich innerhalb der Alpen-Adria-Region präsentiert, der eine klare Aussage über den Status quo gibt. Unter wissenschaftlicher Beratung von Univ.-Prof. Dr. Manfred Prisching wird es aber auch bei diesem Frauenkongress um die Auseinandersetzung mit konkreten Möglichkeiten und Modellen zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen gehen, um Familie und Karriere erfolgreich unter einen Hut zu bringen. Über ihre Erfahrungen dazu werden Prof. Dagmar Schipanski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Thüringen, sowie die polnische Nationalbankpräsidentin Hanna Gronkiewicz-Waltz und die Vizepräsidentin des Ungarischen Parlaments Dr. Katalin Szili sprechen. Darüber hinaus werden Vertreterinnen aus Alpen-AdriaRegionen erfolgreiche Frauenprojekte präsentieren. Veranstaltet wird der Kongress von der Arbeitsgruppe Frauen der ARGE AlpenAdria mit ihrer steirischen Vorsitzenden Dr. Elisabeth Chibidziura. Informationen zum Kongress: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Landesamtsdirektion, Referat für regionale Außenbeziehungen, Dr. Elisabeth Chibidziura, Mag. Eva Huber, Tel.: 0316/877-3877 oder 5963, Fax: 0316/877-5966 51 52 ORGANISATION/KOMMUNIKATION Per Mausklick zur Information INTRANET – schneller, ein INTRANET ist ein neues Medium, das uns ganz toll helfen kann, viele Informationen effizient bereit zu stellen und wieder abrufen zu können. D ie Informationen werden ja jetzt schon in unterschiedlichster Form abgelegt. Seien es Ordner, Mappen, Hefte, Bücher oder auch einfache Zettel in Klarsichtfolien, die an die Wand geklebt werden. Über unser neues Medium sind Informationen schnell und überall verfügbar und man braucht auch keine Seiten auszutauschen, so wie es bei Ordnern oft der Fall ist. Viele Informationen sind bereits abrufbar Lokale INTRANET in den einzelnen LKH und Betrieben der KAGes gibt es schon! So können Informationen im und vom LKH Bruck, LKH Fürstenfeld und dem Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie abgerufen werden. Das INTRANET des LKH Hörgas / Enzenbach steht unmittelbar vor Inbetriebnahme. Das Projekt „INTRANET im LKH-Univ. Klinikum Graz” hat im Jänner des heurigen Jahres begonnen und es ist geplant mit allgemeinen Informationen und mit den beiden klinischen Piloten, der Geburtshilflich-Gynäkologischen Univ. Klinik und der Univ. Klinik für Chirurgie, mit Juni 2000 in einer ersten Phase in Betrieb zu gehen. Auch das INTRANET der Zentraldirektion befindet sich gerade im Aufbau. Einige Informationsangebote sind schon vorhanden und auch der Zugriff auf die Richtlinien der Zentraldirektion wird in einfacher Form über das INTRANET bald möglich sein. Das Wesentliche für die Informationsbeschaffung ist aber, dass man auf sein lokales INTRANET im eigenen LKH nicht warten muss. Die Möglichkeit zum Abrufen der vielen anderen Informationen ist in allen unseren Spitälern jetzt schon gegeben. Das ist natürlich nur der Anfang. Viele interessante und vor allem auch für unsere tägliche Arbeit wichtige Informationen werden in den nächsten Monaten noch über das INTRANET abrufbar werden. Anbieter KAGes-weit; Zentraldirektion Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie Ein Beispiel dafür ist die Information über Medikamente – der KODEX (siehe S. 53). Aber lesen Sie nicht nur, probieren Sie es aus! Den Zugang zum INTRANET finden Sie ganz leicht. Öffnen Sie den InterNet – Browser (InterNet – Explorer oder ein ähnliches Produkt). Erscheint am Bildschirm nicht gleich die Homepage Ihres INTRANET, dann tippen Sie einfach nur „intranet” in die Adressenleiste ein. Klicken Sie auf den Button „Anbieter” und schon eröffnet sich Ihnen die weite Welt des INTRANET der LKH Fürstenfeld; Pflegedienst Zentraldirektion; Finanzdirektion; LKF Menschen helfen Menschen ORGANISATION/KOMMUNIKATION nfacher, unkomplizierter Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. Sollten Sie Probleme haben, wird Ihnen Ihre lokale EDV Mannschaft sicherlich gerne behilflich sein. WBT – Web Based Training – Schulung in einer neuen Form Zentraldirektion; Personaldirektion; ASK Mit einem INTRANET wollen wir eine Unterstützung, ein Werkzeug bieten und keine zusätzliche Belastung durch ein neues EDV-System. Die Schulung im Um- gang mit diesen neuen Informations- und Kommunikationswerkzeugen ist dabei ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor. WebBasedTraining ist eine neue Methode, eine neue Form der Wissensvermittlung. Spielerisch leicht kann man damit das notwendige Wissen, wie man zum Beispiel Module des INTRANET – Basissystem wie das INTRANET Dokumentenarchiv verwenden kann, erlernen. Peter Neumeister, UIM KODEX im INTRANET - Testphase Seit Jänner dieses Jahres ist der KODEX (Medikamenteninformation) im INTRANET verfügbar. Über die „Anbieter” – Seite im INTRANET können Sie dieses Informationsangebot erreichen. Zentraldirektion; Datensicherheitsblätter Bei der in unserem INTRANET zur Verfügung gestellten Version handelt es sich um eine Erweiterung des bekannten Austria Codex. Das Produkt stammt von der Firma PR-Data und die Daten werden vierteljährlich auf den neuesten Stand gebracht. Welche Vorteile bringt ein Medikamenteninformationssystem auf INTRANET-Basis gegenüber der Buchform dem KODEX auf CD-ROM? • • • • • • WBT Zugang für alle Mitarbeiter in allen Krankenhäusern der KAGes rascheres Auffinden von gesuchten Medikamenten zusätzliche Dopingliste zusätzliche Fachinfo übersichtliche Auflistung von Interaktionen Suchmöglichkeiten nach Medikamentennamen, Herstellern, Vertrieben, Indikationen, (Standard und ATC Codes), Arzneistoffverzeichnissen, Stichwortverzeichnissen) • teilweise Abbildungen der Packungen oder Darreichungsformen • Erstellen von Rezepten • Eingabe von krankenhauseigenen Informationen (in Testphase noch nicht implementiert) • Kennzeichnung der vom Krankenhaus bevorzugten Medikamente (in Testphase noch nicht implementiert) Ihre Meinung ist uns wichtig! Bitte melden Sie Ihre Anregungen und Erfahrungen aus der Praxis an Fr. Karin Uhl, die auch gerne für Fragen zur Verfügung steht (Tel. 0316/340-5142, e-mail: [email protected]). KODEX Menschen helfen Menschen Karin Uhl UIM-I3 53 54 KUNST & KULTUR / ARCHITEKTUR Spiegelnde Glasfassaden, historische Giebel und Jugendstilgeländer in uns Perspektiven der A I m Leitbild der KAGes wird unter der Überschrift „Wir und unsere Patienten“ folgende gefühl- und anspruchsvolle Vorgabe formuliert: Wir möchten unseren Patienten eine Umgebung und Atmosphäre vermitteln, die auf ihre Würde Bedacht ist Fotos © H. A. Pachernegg und in der sie sich geborgen fühlen können. Glasfassade der Univ.Augenklinik Zubau der Univ.Kinderklinik Geburtshilflich-Gynäkologische Univ.Klinik Menschen helfen Menschen KUNST & KULTUR / ARCHITEKTUR seren LKHs Architektur Diesem Auftrag patientenorientierter baulicher Gestaltung unserer LKHs wird in oft faszinierender Weise nachgekommen. Moderne architektonische Gestaltung, behutsamer Umgang mit historischen Bauten und traditionsbewusste Renovierungen gehen Hand in Hand mit der Bedachtnahme auf unsere Umwelt und farbenprächtige Natur. Giebel der Abteilung für Lungenkranke LKH Fürstenfeld mit bunter Fassade Menschen helfen Menschen Giebel der Zentraldirektion Das neugestaltete E-Gebäude des LSF Graz 55 KUNST & KULTUR / ARCHITEKTUR mariaCher Die Faszination der Augen M aria Spannring, geb. Mariacher daraus kreierte ihr Vater ihren Kosenamen mariaCher, der jetzt auch ihr Künsterlername ist. Maria Spannring ist seit 38 Jahren im LSF als Sekretärin beschäftigt und hat vor einigen Jahren ihre Liebe zum Malen und Zeichnen entdeckt. Autodidakte Versuche gab es schon in der Schul- und Jugendzeit. Aber erst seit 1995 besucht sie regelmäßig Zeichnen-, Pastell- und Du beginnst mit einem Strich, daraus wird ein Bild. Es gefällt, in Ordnung ist für dich die Welt. (mariaCher) Ölmalkurse bei Slobodan Milosavljevic B i l d e r n „ARKADIA Galerie “ in Neu-Seiersberg. feststelDort findet nach jedem Kursende eine len kann, die in ihrem Büro und im Ausstellung der „Schüler“ statt und eben Schlaflabor der LSF Graz hängen. dort kann man auch Werke von Maria Spannring sehen. Aus Ölfarben, Kohle, Tusche, Pastellkreide und Aquarellfarben entstehen alte Häuser, Landschaften und vor allem Gesichter, denen man die Geschichte ihres Lebens ansehen kann. „Besondere Faszination üben Augen auf mich aus“, sagt mariaCher, wie man immer wieder an ihren M a r k a n t e G e s i c h t e r v o n M . S p a n n r i n g Christine Ulz Vom Bogenschießen zum Malen I Christine Ulz beim Arbeiten ch habe immer schon gewusst und gefühlt, dass ich malen kann, sagt Christine Ulz, leitende OP-Schwester auf der Gynäkologie am LKH Graz. Bis 1992 benötigte sie aber ihre gesamte Freizeit und Energie zum Bogenschießen und brachte es 1990 sogar zur Staatsmeisterin. Nach Beendigung dieses Sportes nahm sie Malunterricht und beschäftigt sich seitdem intensivst mit der Aquarellmalerei. Davon konnte man sich schon bei einigen Ausstellungen überzeugen. „Die Malerei hat mich gelehrt auf Eindrücke, Empfindungen und Erlebnisse, die sich in meiner nächsten Umgebung ereignen, sensibel zu reagieren und den Versuch zu starten, dies mit Farbe und Pinsel festzuhalten“, sagt sie. Ihre Motive sind gegenständlich gehaltene Landschaften, Blumen und auch die Architektur. „Jedes Bild ensteht zuerst vollständig in meinem Kopf und es ist immer wieder spannend für mich, was dann durch die Eigendynamik von Wasser und Farbe entsteht.“ Wer Bilder von Christine Ulz sehen möchte, kann sie unter der Tel.Nr. 0316/385-7084 erreichen und einen Termin vereinbaren. N O T I Z E N Kunst & Kultur präsentierte als mobile Galerie über Einladung des BRV Hannes Piantschitsch, am Mittwoch, den 16. Feb. 2000 in der Aula des LKH Deutschlandsberg Exponate diverser österreichischer Künstler, z. B. Attersee, Beletz, Brauer, Krumpf u. a. Kunst & Kultur im Krankenhaus In der Aula des LKH Deutschlandsberg fand die Ausstellung „Relief“ von der Künstlerin und Autodidaktin Maria Kleindienst aus Eibiswald statt. Das Wunderbare an einem Relief ist, dass man dieses außer sehen auch noch fühlen kann. Für Menschen, denen die Sehkraft nicht gegeben ist, wird diese Ausdrucksweise durch Fühlen und Ertasten, durch das Empfinden des Schönen ein spürbares Erlebnis. Menschen helfen Menschen Fotos © Nina Krok 56 KUNST & KULTUR / ARCHITEKTUR Felipe Siso, Arzt und Künstler KUNST- Kunst kann man nicht beschreiben U nter dem Titel „Estados del ànimo y mitoloìa“ stellte Dr. med. Felipe Siso in der Galerie im Klinikum seine farbkräftigen und aussagestarken Bilder aus. Dort las ich auch seinen Lebenslauf: Am 7. August 1971 in Caracas, Venezuela, geboren. In der Kindheit verbrachte er viel Zeit in der Galeria de Arte Nacional de Venezuela, wo er durch verschiedenste nationale Künstler schon sehr früh gefördert wurde. Frühzeitig begann er auch zu lesen und zu schreiben. Im Alter von 4 Jahren begann er seine Schulausbildung und erhielt zwei Jahre lang Unterricht in Ölmalerei. Mit 14 inskribierte er Pharmazie an der Universität Santa Maria. Im darauffolgenden Jahr (1987) wechselte er zum Medizinstudium an die Universität Central de Venezuela. Nebenbei vollendete & KULTURKALENDER er während dieser Zeit das erste seiner zwei Bücher. Dieses noch immer unveröffentlichte Werk trägt den Titel „Ratschläge eines Stammes an einen Ast“. Weiters gründete er mit anderen Enthusiasten der Universität die Zeitung „Alpha“, die noch immer 14-tägig erscheint. LKH-UNIV.KLINIKUM GRAZ Nachdem ich diesen Lebenslauf gelesen hatte, war ich wirklich neugierig auf dieses „Genie“. Und dann saß ich vor einem sehr klugen, gefühlvollen jungen Mann mit viel Humor. Bilder von MARIA SPANNRING sind vom 2. bis 13. Mai bei der Ausstellung in der Farbenwelt (8054 Graz, Straßgangerstraße 433) zu sehen. Unter dem Motto „Arkadia Querschnitt in der Farbenwelt“ stellen Künstler in der ARKADIA Galerie Seiersberg entstandene Werke aus Felipe Siso sagte mir: „Mein Verlangen nach Kommunikation brachte mich durch meine, hier unverstandenen Ge dichte und Kurzgeschichten wieder zur Ölmalerei, die es mir ermöglichte, die Barriere der Sprache zu überwinden“. GANGGALERIE „BUNTE GÄNGE“ IN DER INTERNEN ABTEILUNG Dauerausstellung von Werken Bediensteter und deren Angehöriger Hedi Grager, Organisationsabteilung GALERIE IM KLINIKUM Vom 1. bis 31. März sind die Bilder vom Steirer Walter Löbler zu sehen. Ständiges Zeichnen von Kopf- und Aktmodellen führte zur Ausstellung „Weibs-Bilder“. LNKH GRAZ GALERIE „GRENZGÄNGER“ DER MALTHERAPIE Verschiedene Werke sind im Café Valentino (Eingangsbereich LNKH) zu sehen. LKH HÖRGAS LKH DEUTSCHLANDSBERG VERANSTALTUNGSREIHE „KULTUR IM KRANKENHAUS“ Ab 15. Juni sind für die Dauer eines Monats die Werke des bekannten Grazer Malers Bernhard Eisendle zu betrachten. LKH ROTTENMANN AMBULANZGALERIE „KUNST IM SPITAL“ (WARTERAUM DER AMBULANZ) Ausstellungseröffnung am 14. 4. mit dem Fundus der „Galerie an der Fabrik“ (Maria und Thomas Mark; Spittal/Drau) Thomas Mark wird 3-4 Künstler repräsentativ vorstellen CHIR. LKH FELDBACH Dr. Felipe Siso vor seinen ausdrucksvollen und kräftigen Bildern Menschen helfen Menschen Kurt Resetarits (Geb.-Gyn. Abteilung) ist im Sommer bei Aufführungen der modernen Rockoper „Hugo Hugo - Eine Gespensteroper“ auf der Burg Güssing in der Rolle des Watschenmannes zu sehen (das Leinwandgespenst ist Willi Resetarits alias Dr. Kurt OSTBAHN). Vorstellungen im Kulturzentrum Güssing: 26. und 27. Mai 2000 (Karten unter 03332/42146-0). Vorstellungen auf der Burg Güssing: 24., 25., 26. und 31. August sowie 1. und 2. September 2000 (Karten unter 0316/337090 oder 03332/45515). 57 58 KIRCHEN & KAPELLEN S E E L S O R G E I N D E N S T Raum für Stille und Gebet D ie Seelsorge für evangelische Christen im LKH Graz ist ein wichtiger Arbeitsbereich innerhalb der Anstaltsseelsorge. Um eine flächendeckende Betreuung zu ermöglichen, sind zwei Pfarrer mit diesem Dienst betraut: Pfarrer Mag. Herwig Hohenberger, der neben der Krankenhausseelsorge in der Pfarrgemeinde Graz Nord und in der Sektenberatung arbeitet, und Pfarrer Mag. Klaus Die Lukaskapelle im LKH Graz dient als Gottesdienstraum für evangelische Niederwimmer, der als Christen Pfarrer in Weiz und le innerhalb des Krankenhausgeländes sucht, Informationen und Einladungen Gleisdorf tätig ist. Besonders erfreulich an der Tätigkeit im gar nicht bekannt. Sie lädt nicht nur zu gemeinsam zu gestalten und so eine LKH ist die Tatsache, dass die Seelsorge Gottesdiensten ein, sondern ist auch ein gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zu nicht nur von den Patientinnen und Pa- sehr meditativer Raum für Gebet und organisieren. tienten dankbar aufgenommen, sondern Stille. Sie befindet sich direkt hinter der Im Zentrum der Arbeit steht jedoch 1. Chirurgie.Die immer der einauch von der Krankenhausleitung als ein Gottesdienste zelne Mensch, unverzichtbarer Teil des Dienstes an den finden an jedem der in einer oftihr anvertrauten Menschen gesehen wird. Samstag um 15 mals schwieriEine besondere Schwierigkeit ist oftmals Uhr statt, zu gen Situation die Größe des LKHs und es ist manchdem nicht nur Begleitung, mal eine echte Herausforderung, PatienPatientinnen und Zuspruch und tinnen und Patienten zu suchen und zu Patienten, sonHoffnung sucht. finden. dern auch AngeDiese anzuEin besonderes Angebot innerhalb der hörige und das bieten und von Krankenhausseelsorge sind die regelMag. Klaus Mag. Herwig Pflegepersonal Gottes Nähe mäßigen Gottesdienste in der LukaskaNiederwimmer Hohenberger eingeladen sind. und Geleit zu pelle. Vielen ist diese sehr schöne KapelNeben regelmäßigem Gedankenaus- sprechen, sehen wir als unseren Auftrag, tausch gibt es auch ökumenische Ver- dem wir innerhalb des LKH nachzukomÄnderungen im LKH anstaltungen und nicht zuletzt wird ver- men versuchen. Judenburg Sr. Gemma wechselte in das Antonius Heim, Heinrichstraße 124 (Tel. 32 41 940). Ihre Nachfolgerin ist die Pastoralass. Irmgard Keil. Evang. Seelsorge: Pfarrer Herwig Hohenberger 68-41-41, Pfarrer Klaus Niederwimmer 03172/2670, Evangelische Krankenhausseelsorge: 7464 Gottesdienste: jeden Samstag um 15.00 Uhr in der Lukaskapelle (hinter 1. Chir.) Menschen helfen Menschen KIRCHEN & KAPELLEN T E I R I S C H E N S P I T Ä L E R N Farbe als positive Kraft D ie neue, stets offene Kapelle (1998) liegt ein wenig versteckt im Zubau Küche/Speisesaal. Für die künstlerische Gestaltung wurde Alois Neuhold herangezogen. Ein Prinzip durchzieht die Gestaltung: „Leuchtende, dichte, intensive Farben starke anregende Bilder. Die Farbe als positive Kraft, als „Motor“, als BelebungsBewegungs-Mittel, als „Zaubertrank“, der gelähmte Lebens-Geister neu erwecken kann, nützen“ erläutert der Künstler. Der Raum selbst zeichnet sich durch eine klare und sachliche Mag. Frank Schleßmann Gliederung aus. Die einfache Decken- und Wandgestaltung und die dezente Beleuchtung geben dem Raum die nötige Ruhe. Foto © Langhans Seelsorger Hannes Geieregger ist gemeinsam mit Kollegen der Nachbarspfarren um die Patienten bemüht. Auf den Stationen wird auf Anschlagtafeln informiert, wer/wann die Patienten besucht und wann die Gottesdienste gefeiert werden. Groß ist die Freude, wenn Mag. Hannes alljährlich im Geieregger Advent MitarbeiterInnen der Pfarr-Caritas selbstgebastelte Geschenke verteilen. Im Rahmen Menschen helfen Menschen Einweihung der neuen Kapelle (1998) des Religionsunterrichtes besuchen gelegentlich auch Schulklassen das Krankenhaus, um die KH-Seelsorge kennenzulernen und Patienten mit kleinen Geschenken zu überraschen. „Wichtig sind die regelmäßigen Treffen der KH-Seelsorger Steiermarks in Graz. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht, Fachfragen behandelt und Weiterbildung angeboten“, erklärt Hannes Geieregger. Standort/Lage: LKH Fürstenfeld - Zubau Küche/Speisesaal Künstlerische Gestaltung: Alois Neuhold Größe: ca. 20 Personen, erweiterbar auf 60 Personen Kathol. Seelsorge: Mag. Hannes Geieregger, Pfarrer von Blumau, kath. Pfarramt Fürstenfeld, Kirchenplatz 3, 8280 Fürstenfeld, Tel. 03382/52240-15, weiters: Dechant Peter Rosenberger (Ilz), Pfarrer Josef Fleck (Burgau), Pfarrer Josef Fleischhacker (Fürstenfeld) Evang. Seelsorge: Frank Schleßmann, evang. Pfarramt 8280 Fürstenfeld, Schillerstraße 13, Tel. 03382/52324 od. 0664/3053600; er besucht seine Patienten meist montags und auf Wunsch. Öffnungszeiten der Kapelle: immer offen Gottesdienste: Sonntag, 17.30 Uhr Besuchsdienst: Außer Montag ist jeden Tag am Nachmittag oder am Abend einer der o.a. kath. Priester im Krankenhaus. Empfang von Sakramenten: ist im Rahmen der Besuche möglich. 59 KIRCHEN & KAPELLEN 60 Orte zum geruhsamen Verweilen Foto © Nina Krok Herr Prof. Franz Weiß nach Neueröffnung 1968/70 ein paar sehr schöne Werke geschaffen, z.B. den Altar und das Bild darüber. Erwähnenswert ist auch die Malerei, die sich vorne in einem breiten Streifen durchzieht und u.a. Platz für die Bibel Wort Gottes bietet und Johannes den Täufer, den Hl. Petrus und andere Heilige bis hin zum Tabernakel mit dem Allerheiligsten darstellt. Die Kreuzwegstationen sind, vertieft in die Mauer, Reliefarbeiten aus Gips. I m Krankenhaus Hörgas-Enzenbach sind an beiden Standorten sehr schöne, sehenswerte Kapellen zu besichtigen, welche beide Herz-Jesu geweiht sind. Pfarrer Martin Belej sorgte 44 Jahre lang (17 Jahre lang auch in Hörgas) für die seelsorgerische Betreuung. Das Krankenhaus Hörgas wurde vom Verein für Bekämpfung der Tuberkulose um 1900 gebaut. Die auf 4 Säulen ruhende, freundliche, helle Kapelle lädt zum geruhsamen Verweilen für Patienten, Besucher und Mitarbeiter ein. Der bekannte Künstler Prof. Franz Weiß gestaltete den Tabernakel, den Altar und verschiedene Holzarbeiten. Die Bilder von Maria und Josef, die beidseits des Einganges hängen, wurden von einem dankbaren Patienten zur Verfügung gestellt. Die Kreuzweg- stationen sind interessanterweise in Form von kleinen Holzkreuzen dargestellt. In Enzenbach gelangt man über ein paar Stufen hinunter in die 1915 eröffnete Kapelle. Auch für diese Kapelle hat Foto © Nina Krok Kapelle von Enzenbach mit Pater Laurentius Blick in die Kapelle von Hörgas Hörgas und Enzenbach: Kathol. Seelsorge: Diakon Pater Laurentius, Stift Rein, Rein 1, 8103 Eisbach, Tel. 03124/51621-40 Gesprächs-/Beichtmöglichkeit: Vor und nach der Hl. Messe, dem Wortgottesdienst, nach Vereinbarung und bei regelmäßigen Besuchen Pater Laurentius. Im Bedarfsfall stehen auch Abt Petrus Steigenberger und die Pfarrseelsorger von Rein und Gratwein zur Verfügung. Evang. Seelsorge: Pfarrer Gerhard Gabel, St. Margarethenstraße 4, 8120 Peggau, Tel. 03127/28 592; Pfarrer G. Gabel ist zumeist am Dienstag und auch auf Wunsch in Hörgas und in Enzenbach, um seine Patienten zu besuchen. Öffnungszeiten: immer offen Standort: LKH Hörgas, EG, neben dem Büro des Verwaltungsdirektors Größe: für ca. 70 Personen Gottesdienste: jeden Dienstag, 18.15 Uhr Hl. Messe mit Pater Paulus Kamper (Dechant und Pfarrer in Gratkorn), Tel. 03124/22272; Samstag, 18.15 Uhr Wortgottesdienst und Kommunionsspende mit Pater Laurentius Pfarrer Gerhard Gabel bei seinen Patienten Standort: LKH Enzenbach, EG, gegenüber dem Büro von Prim. Röger Größe: für ca. 68 Personen Gottesdienste: Donnerstag 18.15 Uhr Wortgottesdienst und Kommunionsspende mit Pater Laurentius; Samstag 18.15 Uhr Hl. Messe mit Pfarrer Pater Stepan Varga, Pfarramt Stiwoll, 8117 Stiwoll 31, Tel. 03142/8141 Menschen helfen Menschen PANORAMA Urlaubsfotoaktion KAGes Unsere Preisträger Liebe KollegInnen! ie Urlaubsfotoaktion geht mit dieser Ausgabe zu Ende. Zum letzten Mal werden hiermit die gelungensten und besten Schnappschüsse veröffentlich und prämiert. Das G’sund-Team dankt allen, die an dieser gelungenen und amüsanten Aktion teilgenommen haben und wünscht allen ein frohes Osterfest. D Ballspiele im Sand Ob Regen oder Sonnenschein, ein Schirm ist immer gut Hund Belinda wartet auf die Enten 1000 Faschingskrapfen für Kinderzentrum A E. Linhart) besuchte, war er glücklich über die gute Betreuung. Er sah aber auch, welche Zuwendung die Kinder brauchen und welche Freude schon kleine Ablenkungen bringen. Am Faschingsdienstag glänzten dann die Augen vieler Kinder im Kinderzentrum Graz: 1000 Krapfen - ein Geschenk der Bäckerei Kuchar in Andritz brachten ein wenig Fasching in das Kranken1000 Krapfen brachten den Fasching auch haus. ins Krankenhaus ls Herr Kuchar sein Enkerl in der Klinischen Abteilung für Kinderorthopädie (Leitung Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Menschen helfen Menschen Fröhliches Strandspiel 3. Lannacher Grätzellauf Rekordteilnehmerfeld E in Rekordteilnehmerfeld wird beim 3. Lannacher Grätzellauf am Samstag, 3. Juni, erwartet. Neu ist heuer der Kinder-Orientierungslauf und eine eigene Feuerwehr-Grätzelmeisterschaft. TeilnehmerInnen, die in keinem eigenen Grätzel eingebunden sind, können beim sogenannten „Gaudigrätzel“ mitmachen. INFOS UND ANMELDUNGEN BEI: ULLI SCHMIEDLBAUER, TEL. 0316/385-23 41 61 PANORAMA U R Z M E L D U N G E N Bernd E. Mader Wohnen für Hilfe D E er im Grazer Landeskrankenhaus als Apotheker tätige Pharmazeut Bernd E. Mader ist neben seiner beruflichen Tätigkeit auch promovierter Volkskundler und als Autor mit seinem Buch über den legendären „Höllerhansl“ erstmals in Erscheinung getreten. Nun ist sein zweites Buch mit dem Titel: „Naturheiler, Zahnreißer und Viehdoktoren“ im Styria Verlag erschienen. Es umfasst 196 Steiten und kostet 248 Schilling. Leoben LKH-Ball Z um bisher größten Erfolg wurde heuer der von Anstaltsleitung und Betriebsrat im Kongresszentrum Leoben durchgeführte 4. Leobener LKH-Ball. Eröffnet wurde der Ball mit einer eindrucksvollen Polonaise der Tanzschule Glauninger. Betriebsratsvorsitzender Gernot Wallner konnte zahlreiche heimische Prominenz begrüßen. Die rege Teilnahme von Vertretern des öffentlichen Lebens der Stadt und des Bezirkes hob der ärztliche Leiter des LKH Leoben/ in Solidaritätsprojekt zwischen den Generationen. Ältere Menschen bieten Wohnraum, Studierende bieten Hilfe, um kostengünstig Wohnraum zu erhalten. Und so funktioniert es: Ein Quadratmeter Wohnraum entspricht einer Stunde Hilfe monatlich, plus anteilige Betriebskosten. Nähere Infos erhalten Sie in der Schubertstraße 6a/II, neben der Mensa, Tel.: +43/316 /380 -2953 Beratungszeiten: Montag und Donnerstag von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr. LKH DL: Sportliche Spitzenleistungen O b Eisschützen-Stocksport oder Skimeisterschaften. Den Deutschlandsbergern scheinen die Wintersportarten im Blut zu liegen. So holte das Diesmal geht es auf den Grazer Kapaunplatz. Zwischen dem Hauptplatz, der Murgasse und der Franziskanerkirche versteckt liegen hier dicht nebeneinander 3 gemütliche, kleine Gaststätten. Alt und Jung, Stammgäste und Touristen finden hier eine bodenständige Küche, zuvorkommende Wirtsleute und im Sommer gemütliche Gastgärten. Ein Dankeschön für die Tipps über urige Buschenschenken. Wir werden über die eine oder andere in der Juni-Ausgabe von G´sund berichten. Wenn Sie noch weitere Anregungen haben, so schreiben Sie uns einfach. Redaktion G´sund, Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., Stiftingtalstraße 4-6, 8036 Graz. Oder rufen Sie mich an unter 0316/3405120. Peter-Weinstube Team des LKH-Deutschlandsberg bei der 25. steirischen Landesmeisterschaft im Stocksport für Landesbedienstete im Mürztal den ersten Platz und somit den Landesmeistertitel 2000. Eisenerz, Univ.-Prof. Prim. Dr. Ingomar Mutz, bei der Balleröffnung besonders hervor. Er bedankte sich bei den Organisatoren für die perfekte Vorbereitung des Balles, vergaß aber auch den Dank an jene nicht, die inzwischen im LKH Dienst versehen mussten. Machen Sie mit! Ihr Dr. Reinhard Sudy Hubmann (3.v.l.), Zmugg, Gollob, Obmann Nebel (Mitte) Eine rauschende Ballnacht Im älteste Foto © Nina Krok K Fotos © Freisinger 62 Bei der österreichischen ÄrzteSkimeisterschaft in Schladming holte sich Dr. Erwin Frey im Slalom den ersten und im Riesenslalom den vierten Platz, dicht gefolgt von seinem Arbeitskollegen Dr. Michael Perschler, welcher im Die beiden erfolgRiesenslalom reichen Skifahrer auf den achvon der Geb.-Gyn. Abteilung ten Platz fuhr. INHABER: I. u .A. Schmidt PÄCHTER: Helmut und Elisabeth Hold ADRESSE: Kapaunplatz 1, 8010 Graz TELEFON: 0316/82 21 22 ÖFFNUNGSZEITEN: Montag bis Freitag von 8.00 bis 24.00 Uhr; am 1. Samstag im Monat von 9.00 bis 20.00 Uhr (Küche bis 15.00 Uhr) RUHETAG: Samstag, Sonntag und Feiertag Unmittelbar in der Nachkriegszeit gegründet, hat sich die Peter-Weinstube zu einem bekannten und beliebten Grazer Treff entwickelt. Die in der winzigen Küche produzierten Speisen schmecken ausgezeichnet. In drei Gasträumen und vor allem vor der Schank drängeln sich die Gäste in der kalten Jahreszeit und erzeugen eine unvergleichlich einladende Atmosphäre. Die Familie Helmut und Elisabeth Hold Menschen helfen Menschen U hat als Pächter 1994 das Lokal übernommen. Ihr Vorpächter, Karl Marx, führte zuvor 18 Jahre lang die PeterWeinstube. Helmut Hold ist gelernter Koch und ein erfahrener Küchenchef, dessen Reich die 4 m2 große Küche ist. Seine Gattin Elisabeth kümmert sich liebevoll um die Gäste. Sie kennt alle Vorlieben ihrer Stammgäste, wie z. B. das aufgewärmte Achterl. Und hinter der Theke ist Herr Karl in seiner gelassenen und aufmerksamen Art seit Anfang an dabei. Eine Besonderheit sind die jederzeit vorhandenen hartgekochten Eier und Brezeln, eine „ideale“ Zuspeise zu einem Glas Bier oder Wein. Foto © Nina Krok Foto © Nina Krok n Viertel von Graz berufliche Laufbahn führte ihn vom Grandhotel Wiesler für einige Jahre nach Hamburg. Zurück in Graz war er beim Stainzerbauer und zuletzt 14 Jahre als Oberkellner in der Gösser tätig. Damit aber nicht genug. Seit 1999 führt Heimo Schirgi auch die „Alte Press“ in der Griesgasse 8, einen Heurigen mit täglich drei Mittagsmenüangeboten, und die Sportkantine in Straßgang. Muki’s Weinstube und Franziskanerkeller INHABER: Christine und Werner Bundschuh ADRESSE: Kapaunplatz 5, TELEFON: 0316/83 51 21 ÖFFNUNGSZEITEN: Montag bis Freitag von ca. 11.00 bis 23.00 Uhr RUHETAGE: Samstag, Sonntag und Feiertag Weinstube Schmiedt INHABER: St. u. A. Schmiedt PÄCHTER: Heimo Schirgi ADRESSE: Kapaunplatz 7 TELEFON: 0316/82 50 80 ÖFFNUNGSZEITEN: Montag bis Freitag von 7.00 bis 22.00 Uhr Samstag von 7.00 bis 14.00 Uhr RUHETAGE: Sonntag und Feiertag Menschen helfen Menschen Foto © Nina Krok Zwischen dem Franziskanerkeller und der Peter Weinstube liegt die Weinstube Schmiedt. Gleich nach der Glastür, auf der groß Cafe zu lesen ist, steht man in einem großen Raum. Linker Hand die Theke und rechts im Bogen einige gemütliche Sitzecken. Preiswerte und gute Weine und eine gute bürgerliche Küche verwöhnen die Gäste. Empfehlenswert ist z. B. der Zwiebelrostbraten um S 65.–. Heimo Schirgi, ein gelernter Koch und Kellner, hat die Weinstube Schmiedt im Dezember 1997 übernommen. Seine Ursprünglich ein kleines Kellergewölbe, hat sich der Franziskanerkeller im Laufe der Jahre zu seiner heutigen U-Form mit den drei Eingängen entwickelt. Die doppelte Beschriftung außen, nämlich Muki’s Weinstube links oben und Franziskanerkeller rechts oben verwirrt den neuen Gast höchstens beim ersten Be- nt er PANORAMA w Ka 63 p e g aunpla s tz L in G such. RA ZE Innen erR O z e u g e n KA LE Wandvertäfelungen mit dunklem Holz, bequeme Tische und Bänke eine Gemütlichkeit, die einen immer wieder zurückkommen lassen. Die Familie Bundschuh, beide Grazer, waren lange Zeit in Hamburg tätig, be-vor sie 1982 den Franziskanerkeller übernommen haben. Die Stammgäste bilden eine große Familie, und manch einer von ihnen genießt gerne das gut eingeschenkte Bier. Die kleine Speisekarte birgt einige Köstlichkeiten, die von der Chefin, Frau Christine Bundschuh, in ihrer freundlichen Art den Gästen serviert wird. In ganz Graz bekannt ist das Beuschl mit Knödel um S 50,–, das von Frau Ingrid zubereitet wird. Ebenso beliebt ist aber auch das Spezialgulasch (die „kleine“ Portion mit Semmel kostet ebenfalls öS 50,–), das der Chef selber kocht. G ra Erster Grazer Beisl-Führer F ür alle, die urige Gaststätten, Hausmannskost und freundliche Bedienung suchen, ein idealer Führer. Trotz seines Erscheinungsjahres (1996) noch weitgehend aktuell. Die Autoren führen durch 40 ausgewählte Grazer Beiseln, jene gastlichen Stätten, denen Interieur, Wirtin/Wirt und das meist bunt gemischte Publikum ein unverwechselbares Ambiente verleihen. Neben Geschichtlichem, genauer Standortangabe und den Öffnungszeiten finden sich natürlich viele nützliche Tipps für Freunde kulinarischer Köstlichkeiten. Texte bekannter österreichischer Literaten und Vorschläge für „Die-Nacht-Durch“ runden das Werk ab. Grazer-Beisl-Welten. Mit Herrn Eduard durch 40 gastliche Stätten. Herausgegeben von Karl Kaser & Michaela Wolf im Leykam-Verlag Graz, 1996. z REISE TIPPS W ir möchten Sie wiederum einladen, den G´sund-Lesern besondere Tipps und Informationen bekanntzugeben, die vielleicht in keinem Reiseführer enthalten sind. Italienisches Lebensgefühl und Chaos Die ewige Stadt Rom D iese Stadt ist das ganze Jahr über interessant und sicherlich eines der beliebtesten Ziele von Städtereisenden. Am schönsten aber ist es an den langen und milden Tagen von Ende April bis in den Juni hinein, wenn es überall in den Gärten und auf den Balkonen und Terrassen zu blühen beginnt. „Alle Wege führen nach Rom“ hörten wir schon in unserer Schulzeit. Sicher ist aber, zur Piazza di Spagna. Beeindruckend ist die schön geschwungene, gewaltige Treppe hinauf zur Kirche Trinità dei Monti, die zu Beginn des 18. Jhdt. gebaut wurde. Nehmen Sie sich Zeit, einige Minuten hier auf den Stufen zu rasten und das lebendige Durcheinander und Treiben zu beobachten. Wenn Sie danach unmittelbar vor der Spanischen Treppe stehen und nochmals zur Kirche Trinità dei Monti hinaufblicken, Diesmal ist es die italienische Hauptstadt am Tiber, seit Jahrhunderten ein Ziel von Reisenden aus aller Welt, für die wir zwei interessante Anregungen an Sie weiterleiten. Vielleicht sind Sie in der nächsten Zeit in Rom und können unsere Tipps ausprobieren. TIPP Das Caffè Leonardo ist ein eleganter Treffpunkt der Römer mit täglichen Öffnungszeiten von 8.00 morgens bis 2.00 Uhr früh. Speisen und Getränke sind von höchster Qualität, aber leider auch in einer hohen Preisklasse. Unmittelbar daneben liegt das Restaurant Alla Ramba. Geschäftsleute, Angestellte und Rom-Besucher genießen hier das dichte, aber gemütliche Ambiente und das ausgezeichnete Essen. Empfehlenswert der Wein des Hauses, der nicht nur sehr gut schmeckt, sondern äußerst preisgünstig ist, und das Vorspeisenbuffet. Für 15 000 Lire kann man sich einen Teller mit den herrlichsten warmen und kalten - Köstlichkeiten füllen. Um all die vielen Sorten von Gemüse, Salaten, Teigwaren, Pasteten und Fischen durchzukosten, sollte man zumindest ein zweites Mal kommen. Rom ist die ewige Stadt - ist das ganze Jahr über ein beliebtes Ziel von Städtereisenden dass es viele Wege gibt, um diese Stadt zu entdecken. Am interessantesten ist es, zu Fuß durch diese Stadt zu streifen. Im Gehen kann man am besten ihre Kultur und ihr pulsierendes Leben aufnehmen und dabei Kirchen, Plätze, Geschäfte und Cafés entdecken. Gewöhnungsbedürftig ist nur der Verkehr, der ohne jede Regel zu funktionieren scheint. Zu meinen Lieblingsplätzen gehört die Piazza Navona, der von vielen als der römischste aller Plätze in der Ewigen Stadt bezeichnet wird. Unser Tipp führt Sie diesmal aber kommen Sie rechterhand nach ein paar Schritten zu einem kleinen Platz, der Piazza Mignanelli. Und hier, in einer Ecke versteckt, finden Sie das Caffè Leonardo und unmittelbar daneben das Restaurant Alla Ramba, beide mit hübschen kleinen Gastgärten