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musikmarkt 22|14 recorded music wirtschaft PopCamp: Zehn Jahre Vielfalt statt Mainstream Über 600 Bands wurden bislang fürs PopCamp nominiert, 50 konnten daran teilnehmen. Seit dem Start 2005 sind aus dem Spitzenförderprojekt des Deutschen Musikrats zahlreiche erfolgreiche Bands hervorgegangen. Fünf davon präsentiert „musikmarkt“ als Medienpartner des Meisterkurses für Populäre Musik auf den nächsten drei Seiten. ein. Durchschnittlich 60 Vorschläge inklusive CDs und BandInformationen landen jedes Jahr auf dem Schreibtisch von Projektleiter Michael Teilkemeier im Bonner PopCamp-Büro der gemeinnützigen Projektgesellschaft des Deutschen Musikrats. Welche Band ein auf ihre Bedürfnisse maßgeschneidertes Förderprogramm erhält, wird in einem zweistufigen Auswahlverfahren entschieden. Nach einer Vorauswahl von acht Bands im SAE-Institut Berlin werden die fünf Teil| Das PopCamp-Team (v.l.): Prof. Udo Dahmen, Michael Teilkemeier und Henning Rümenapp | Foto: Sandra Ludewig nehmer beim Live-Audit in der CD-Kaserne Celle ausgewählt. PopCamp ist kein Wettbewerb, sondern ein Was zählt sind insbesondere Bühnenpräsenz Meisterkurs, das ist bekannt. Bands können und Motivation. In diesem Jahr haben Goldsich nicht bewerben, sondern werden nomi- mouth aus Heide, Jacobus & Jeremyr aus Lüniert. Über 200 Talent-Scouts aus ganz neburg, Scene Writers aus Lahnstein sowie Deutschland wie Landesmusikräte, Aus- und Amsterdamn! und Passé aus Mannheim die Weiterbildungseinrichtungen, Medien, Festi- Jury überzeugt. Für sie stellt der künstlerische vals und Wettbewerbe reichen ihre Favoriten Leiter des PopCamps, Henning Rümenapp, der gerade als Gitarrist der Guano Apes auf Russland-Tour ist, das Coaching-Programm zusammen. Zwei Arbeitsphasen von jeweils einer Woche erwartet die PopCamp-Teilnehmer. Da stehen unter anderem Songwriting, Performance und Musikrecht auf dem Programm. Zunehmende Professionalisierung „Zurückblickend auf die letzten zehn Jahre lässt sich erkennen, wie sehr sich die jungen Bands professionalisiert haben“, erklärt Rümenapp. Das sei nicht nur an den Aufnahmen, sondern auch an den eingereichten Bandinfos zu erkennen. Ein semiprofessionell produziertes Video sei heute fast Standard. Die Zeit, in der Bands dachten: „Ich mache nur Musik, die Vermarktung soll jemand anderes übernehmen!“ ist vorbei. Das Förderverfahren habe sich bewährt, sagt Initiator und Ideengeber Prof. Udo Dahmen, künstlerischer Direktor der Popakademie Baden-Württemberg und Vizepräsident des Deutschen Musikrats. „In den letzten zehn Jahren hat sich das PopCamp POP Cyminology – Botschafter der Kulturen CAMP Die vier Musiker des Jazz-Quartetts Cyminology aus Berlin sind Botschafter der Kulturen. In ihrer Musik vereinen sie Elemente aus Orient und Okzident und bewegen sich dabei fließend zwischen verschiedenen Genres. „Eigentlich sind wir Klassik, Jazz und Weltmusik zugleich!“, sagt Sängerin Cymin Samawatie, Namensgeberin und kreativer Kopf des Ensembles. Auskomponierte Passagen wechseln mit Improvisationen, orientalische Lyrik wird mit zeitgenössischem Jazz vertont. Besondere Inspirationsquelle sind für die Tochter iranischer Einwanderer die persischen Dichter Hafis, Rumi und Chajjam. 2002 gründet Samawatie gemeinsam mit Pianist und Komponist Benedikt Jahnel, Kontrabassist Ralf Schwarz und Schlagzeuger und Komponist Ketan Bhatti das Ensemble Cyminology. „Jeder soll in unserer Musik vertreten sein“, sagt die ausgebildete Sängerin und Jazz-Musikerin, die meisten Werke stammen aber aus ihrer Feder. An die Zeit im PopCamp 2005 erinnert sie sich noch gut. Frank Möbus beispielsweise habe sie für Klangfarben sensibilisiert. „Bei einem Song fehlte zur warmen tiefen Stimme ein ausgleichender heller, metallischer Sound, den Ketan dann an der Hi-Hat mit Paukenschlägel erzeugt hat.“ Mit Möbus haben sie später auch ihr zweites Studio-Album „bemun“ produziert. Bislang haben Cyminology fünf Studioalben eingespielt. Die ersten beiden „per se“ (2005) und „bemun“ (2007) sind in der CD-Reihe „Jazz Thing Next Generation“ bei Double Moon Records erschienen, die folgenden drei „as ney“ (2009), „saburi“ (2011) und „Phoenix“ (2015) bei dem renommierten Jazz-Label ECM von Manfred Eicher. Eine Veröffentlichung bei ECM gilt für Jazz-Musiker als Ritterschlag. Dass Cyminology aber ebenso in der Weltmusik zu Hause sind, zeigt sich 2011, als sie den ersten Preis beim bundesweit ausgeschriebenen Creole Weltmusikwettbewerb gewinnen. Auf der CreoleGewinner-Tour 2012 durch Deutschland unterstützt sie Martin Stegner, Bratschist der Berliner Philharmoniker, der als Gastmusiker auch am aktuellen Album mitgewirkt hat. 2012 stehen Samawatie und Bhatti dann mit den Berliner Philharmonikern bei dem Projekt „Unterwegs – Weltmusik mit Roger Willemsen“ im Kammermusiksaal Berlin auf der Bühne. Und gerade planen die vier Musiker eine Album-Release-Tour im Frühjahr 2015 durch Deutschland und Österreich. 22 | Foto: Heike Steinweg Kommendes Album: „Phoenix“ VÖ: Februar 2015 Label: ECM Records Förderung: Initiative Musik Mehr Infos: www.cyminology.de Hintergrundbild: © Iakov Kalinin / fotolia.com, Bearbeitung MM 2005 2015 erst soll das Jubiläum gebührend gefeiert werden. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Es wird ein PopCamp-Buch veröffentlicht, das Idee, Ablauf und Inhalt des Meisterkurses dokumentiert. Hinzu kommt eine kostenlose Jubiläums-CD mit 15 Bands, die das PopCamp-Motto „Vielfalt statt Mainstream“ musikalisch unterstreichen. Zahlreiche Sonderveranstaltungen sind in Planung, wie ein Konzert in Celle nach dem Live-Audit im Frühjahr und eins im Kölner Konzertsaal des Deutschlandfunks im Herbst. Das jährliche PopCamp-Sommerkonzert in Bonn soll zu einem zweitätigen Festival ausgebaut werden. Geplant sind zudem Info-Stände bei großen Festivals wie „Bochum Total“. | Lothar Scholz recorded music zu einem festen Bestandteil des Förderkatalogs in Deutschland entwickelt.“ Zu diesem Katalog gehören auf Bundesebene u.a. die Initiative Musik, von der bereits einige PopCamp-Teilnehmer profitiert haben, und der Bundesverband Popularmusik sowie Ausbildungseinrichtungen wie u.a. die Popakademie und Hochschulen in Osnabrück, Hannover und Berlin. musikmarkt 22|14 wirtschaft Mehr Informationen: www.popcamp.de POP Jupiter Jones – Alles auf Anfang CAMP Vor zwölf Jahren gründen Sänger und Gitarrist Nicholas Müller, Gitarrist Sascha Eigner, Bassist Michael Stadtfeld und Schlagzeuger Marco Hontheim ihre Band. Sie singen deutsche Texte, geben sich aber einen englischen Namen, weil der einfach besser klingt. Anfänglich im Punkrock zu Hause, zeichnet sich ihr aktuelles Album „Das Gegenteil von Allem“ durch ein breites musikalisches Spektrum aus, das von Rock, Indie, Pop bis Punk reicht. Und nun heißt es für die Band: Alles auf Anfang! Sänger Nicholas Müller musste aus gesundheitlichen Gründen gehen. Neuer Frontmann ist Sven Lauer, den Gitarrist Eigner noch aus Kindertagen kennt und mit dem er in seiner ersten Band gespielt hat. 2005 Ein Blick zurück: Ihr Debütalbum „Raum um Raum“ erscheint 2004, ein Jahr später nehmen sie an der ersten PopCampStaffel teil, in der sie Produzent Wolfgang Stach, Lichtdesigner Jojo Tillmann und Rechtsanwalt Oliver Heinz kennenlernen, mit denen sie bis heute zusammenarbeiten. 2007 folgt ihr zweites Album „Entweder geht diese scheußliche Tapete – oder ich“. Mit Unterstützung des Goethe-Instituts touren Jupiter Jones im gleichen Jahr durch Bulgarien. 2009 veröffentlichen sie mit Fördermitteln der Initiative Musik ihr drittes Studioalbum „Holiday in Catatonia“. 2010 wird Columbia Berlin auf die Band aufmerksam. Bei dem Sony-Label kommt 2011 erst das Album „Jupiter Jones“ heraus, dann die Single-Auskopplung „Still“, die der Band zum Durchbruch verhilft. „Still“ wird im April 2011 zum meistgespielten deutschsprachigen Titel im deutschen Radio, er beschert der Band mehrfach Edelmetall und den Radio Echo 2012. 2011 treten Jupiter Jones auch beim Bundesvision Song Contest für Rheinland-Pfalz an. Im Oktober 2013 erscheint ebenfalls bei Columbia ihr fünftes Studioalbum „Das Gegenteil von Allem“, das in der ersten Woche Platz 5 der Charts belegt. Dass sie mittlerweile im Mainstream angekommen sind, stört Jupiter Jones überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. „Das ist doch super! Denn es bedeutet, dass viele Leute unsere Musik gut finden“, sagt Gitarrist Sascha Eigner, kreativer Kopf und Manager der Band. Mit neuem Sänger Sven Lauer gehen sie im Sommer Festival-Tour. | Foto: Sven Sindt Aktuelles Album: „Das Gegenteil von Allem“ VÖ: 11. Oktober 2013 Label: „Mathildas & Titus Tonträger“/ Columbia/ Sony Music Termine: 4. Juni – Kulturzelt (Wolfhagen) 6. Juni – „Pfingst Open“ (Air Salching) 14. Juni – „Ruhrfestspiele“ (Recklinghausen) 28. Juni – „Courage Festival“ (Kleve) Mehr Infos: www.jupiter-jones.de POP Alin Coen Band – CAMP Empfindsamkeit & Stärke 2008 Bei Singer/Songwriterin Alin Coen geht alles ziemlich schnell. 2007 tritt sie das erste Mal mit Gitarrist Jan Frisch, Bassist Philipp Martin und Schlagzeuger Fabian Stevens in einem Weimarer Café auf. Angetrieben von dem Ehrgeiz, in der ganzen Welt aufzutreten, ruft sie bei über 150 Veranstaltern an und tourt bereits Anfang 2008 durch Deutschland. Gleich darauf spielen sie beim Live-Audit im PopCamp vor – mit Erfolg. Im Meisterkurs werden Weichen für den weiteren Werdegang der Band gestellt. Die PopCamp-Dozenten Kosho und Frank Möbus unterstützen sie bei ihrem ersten Album „Wer bist Du?“, das Mitte 2010 auf dem Band-eigenen Label Pflanz einen Baum erscheint und sich mehr als 30 000 Mal verkauft – ein Auftritt bei „Inas Nacht“ ist daran nicht unwesentlich beteiligt. Über einen Freund von Kosho entsteht schließlich der Kontakt zu ihrem heutigen Management Guerilla Entertainment. Finanzielle Unterstützung gibt es von der Initiative Musik sowohl fürs erste als auch fürs zweite 2013 veröffentlichte Album „We’re Not The Ones We Thought We Were“. Schon der englische Titel macht deutlich, dass das Album einen Wendepunkt und Neuanfang markiert. Neu ist, dass die Songs nicht mehr allein von Coen stammen, sondern auch beim gemeinsamen Jammen der Band entstanden sind. Mit dem Album im Gepäck hat die Band Anfang 2014 eine Mammut-Tour mit 26 Konzerten innerhalb eines Monats absolviert, zum größten Gig kamen 1600 Leute. Ihre Musik wird auch in der Autorenszene geschätzt. 2011 erhält sie den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA. Auch wenn die Cover der Alin Coen Band mit ihren handgezeichneten, scherenschnittartigen Illustrationen kindlich wirken, die Songs sind sehr erwachsen und die Texte überwiegend ernst. Die Musik dagegen ist geschmeidig, die Melodien oft eingängig. Eine Mischung aus Empfindsamkeit und Stärke zeichnen die Songs, aber auch die Künstlerin Alin Coen aus. Freiheit ist Coen jedoch wichtiger als Erfolg: lieber kleine Bühnen bespielen als irgendwelche Erwartungen erfüllen. Dennoch hat sie es geschafft, von ihrer Musik leben zu können und sich eine treue Fangemeinde aufzubauen. Und nicht nur das, sie unterstützt bereits andere Künstler wie den Singer/Songwriter Marcel Brell. Sie hat seine erste Deutschland-Tour organisiert und mit ihm den Song „Wo die Liebe hinfällt“ auf dessen gerade erschienenen Debütalbum „Alles gut, solang man tut“ gesungen. Nach Konzerten in Dänemark ist die Alin Coen Band im Sommer wieder auf Festivals in Deutschland zu erleben. | Foto: Tristan Vostry Aktuelles Album: „We’re Not The Ones We Thought We“ VÖ: 28. Juni 2013 Label: „Pflanz einen Baum“/ modul (Bandübernahme) Vertrieb: Universal Music Group Management: Guerilla Entertainment Förderung: Initiative Musik Termine: 31. Mai – „Siebenklang Festival“ (Bernau) 12. Juni – „Pfingstfestival“ (Schloss Ettersburg) 2. August – Deutschstunde (Perleberg) 8. August – Burg Wilhelmstein (Würselen) Mehr Infos: www.alincoen.com 23 musikmarkt 22|13 recorded music wirtschaft POP OK KID – CAMP clevere Texte, tanzbare Beats 2010 OK KID haben bewegte Zeiten hinter sich und wolh noch bewegtere vor sich. Im PopCamp 2010 sind sie noch zu fünft und heißen Jona:S. In der Formation haben sie die zwei EPs „Elektrisch“ und „Grau“ veröffentlicht und den New Music Award der ARD-Jugendsender gewonnen. Doch nach dem Ausstieg zweier Bandmitglieder Mitte 2012 wird es Zeit für einen Neuanfang. Seitdem hören Sänger und Rapper Jonas Schubert, Keyboarder Moritz Rech und Gitarrist und Schlagzeuger Raffael Kühle auf den Namen OK KID. Die Wahl des Bandnamens zeigt, wie gerne die drei aus Gießen stammenden Musiker mit Sprache spielen, sie auseinander nehmen und neu zusammensetzen, und er belegt ihre Begeisterung für Radiohead. Denn OK KID ist die Verbindung aus den Radiohead-Alben „Ok Computer“ und „Kid A“, OK KID beschreiben ihre Musik als Popmusik mit elektronischen Einflüssen. Gesungen wird trotz englischem Namen auf Deutsch. Ihr Markenzeichen sind nachdenkliche und mitsingbare Texte, die den Nerv ihrer Generation treffen. Mit den Produzenten Robert Koch und Sven Ludwig an ihrer Seite veröffentlichen sie im April 2013 bei dem Sony-Label Four Music ihr Debütalbum „OK KID“. Der Song „Am Ende“ erschien auch auf dem „EA Sports FIFA 14“-Soundtrack. Weitere Aufmerksamkeit bringen ihnen Auftritte bei der ProSieben-Show „Circus HalliGalli“ und beim größten Hip-Hop-Festival Deutschlands, dem „splash! Festival“. Insgesamt sind sie im letzten Jahr auf über 35 Festivals wie dem „Southside“und „Hurricane“-Festival aufgetreten. Zu ihrer ersten Headliner-Tour Ende 2013 kommen über 10 000 Fans. Am 6. Juni steht nun die zweite, ebenfalls mit Produzent Sven Ludwig entstandene Veröffentlichung bei Four Music an. „Grundlos“ ist nicht ohne Grund eine EP und kein Album geworden. Der gleichnamige Titelsong z.B. entsteht kurz nach der Album-Produktion und habe eigentlich noch auf die Platte gehört, sagt Sänger Schubert. Und so kann die EP als Fortführung ihres Debütalbums verstanden werden. Flankiert wird die Veröffentlichung mit einem fünfteiligen Episodenfilm. Besonders empfehlenswert sind die Clips eins und vier zu „Borderline“ und „Grundlos“, zu sehen auf der Band-Homepage und YouTube. Live auf die Ohren gibt es OK KID in diesem Sommer auf zahlreichen Festivals. | Foto: Stefan Braunbarth Aktuelle EP: „Grundlos“ VÖ: 6. Juni 2014 Label: Four Music/ Sony Music Termine: 6. Juni – „Lunatic Festival“ (Lüneburg) 14. Juni – Stadthalle Aurich (Aurich) 11. Juli – „Happiness Festival“ (Straubenhardt) 17. Juli – „Kultursommer“ (Dornbirn/Österreich) 15.-17. August – „MS Dockville Festival“ (Hamburg) Mehr Infos: www.okkidmusik.com POP Heisskalt – Kampf dem Mittelmaß CAMP Die Geschichte von Heisskalt ist noch gar nicht so lang und geht schon steil nach oben. In der Band-Bio heißt es selbstbewusst: „Die Band macht am 14. März 2014 mit ihrer Debütplatte ‚Vom Stehen und Fallen’ unmissverständlich klar, dass ihr Weg aus Stuttgart in die Welt hinaus führt. Überall hin!“ Veröffentlicht wird ihr erstes Album beim Independent-Label Chimperator Department, das auch das Management übernimmt und dessen Vertrieb über Sony Music läuft. Rapper Cro und die Orsons sind bei Chimperator Productions unter Vertrag. 2012 Das erste Mal proben Frontmann Mathias Bloech, Gitarrist Philipp Koch, Bassist Lucas Mayer und Schlagzeuger Marius Bornmann im Herbst 2010. Bloech will anders als zuvor auf Deutsch singen. „Ich habe zwar vorher auch dringlich und wütend gesungen, doch mich zu sehr hinter der englischen Sprache versteckt“, sagt er. Ihr erster live gespielter Song „Dezemberluft“ ist überraschenderweise eine gefühlvolle Ballade und handelt von Abschied, Liebe, Tränen und Träumen. Sonst rocken die vier Musiker die Bühne bis zum letzten Schweißtropfen. Wie auf dem Bandfoto sehen sie wahrscheinlich nach jedem ihrer Konzerte aus, bei denen sie alles geben. Ihre erste EP entstand 2011 noch im heimischen Schlafzimmer. Im Jahr darauf überzeugten sie die PopCamp-Jury mit ihrem kraftvoll-leidenschaftlichen Auftritt. Anfänglich ist Bloech skeptisch: „Ich habe erwartet, dass es das ist, wonach es klingt: ein Förderprogramm des Deutschen Musikrats.“ Doch dann ist er positiv überrascht. Besonders gefallen habe der Band die familiäre Atmosphäre, die elementar für die Arbeit an den Songs sei. Seitdem hat sich einiges bei Heisskalt getan. Sie haben ihre zweite EP „Hallo – Mit Liebe Gebraut“ mit Moritz Enders, der auch Titel von u.a. Tim Bendzko, Casper und Silly abgemischt hat, produziert, werden Support-Act von Jennifer Rostock und haben den Label-Deal bei Chimperator unterschrieben. Aktuelles Album: „Vom Stehen und Fallen“ VÖ: 21. März 2014 Label: Chimperator Department Vertrieb: Sony Music Termine: 5. Juni – „AsTA Festival“ (Paderborn) 8. Juni – „Pfingst Open Air“ (Straubing) 23. August – „Green Juice“ (Bonn) 6. September – „Burgberg Festival“ (Homberg/Efze) Mehr Infos: www.heisskaltmusik.de Hintergrundbild: © Iakov Kalinin / fotolia.com Nicht von ungefähr zeigt das Cover des aktuellen Album, bei dem Produzent Moritz Enders ebenfalls an den Reglern saß, einen brennenden Gardeoffizier. Heisskalt brennen für ihre Musik und kämpfen gegen das Mittelmaß: Liebe oder Hass, Stehen oder Fallen, heiß oder kalt, ein dazwischen gibt es nicht. Wer das erleben will, hat auf zahlreichen Festivals Gelegenheit dazu. | Foto: Ben Wolf 24