Hölzel 5/8³ - Stumme-Karten

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Hölzel 5/8³ - Stumme-Karten
Hölzel
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Liebe Benützerin, lieber Benützer des Hölzel-Atlas oder des Hölzel-Kombiatlas!
Sie halten das Begleitheft zu den Hölzel-Atlanten 5/8
in Händen.
Bei der Konzeption dieses Begleithefts stand – wie bei
den Atlanten selbst – das Bemühen im Vordergrund,
sich an den Bedürfnissen der Benützerinnen und
Benützer zu orientieren. Beim Atlas sind dies
Schülerinnen und Schüler, deren Interessen, Fertigkeiten
und Leistungsvermögen im Vordergrund stehen. Beim
vorliegenden Produkt ist es das Bemühen der
Lehrerinnen und Lehrer, einen abwechslungsreichen
und die Lernenden motivierenden Unterricht zu
gestalten.
An Sachinformationen heranzukommen, ist wesentlich
problemloser, als Ideen zur Methodik unseres Unterrichtsgegenstands zu finden. Diesem Umstand wird mit
dem Hölzel-5/8-Begleitheft entsprochen: Dort finden
sich kaum inhaltliche Ergänzungen zu einzelnen Karten;
vielmehr sind Anregungen für deren Einsatz im Unterricht sowie attraktive Wege der Vermittlung weiterer Inhalte Schwerpunkte.
Zahlreiche didaktische Spiele und Vorschläge für
Formen offenen Lernens wurden von Klaus Zeugner
entwickelt, im Unterricht erprobt und in ganz Österreich
bei Veranstaltungen zur Lehrerfortbildung präsentiert.
Sie wurden hier erstmals in solchem Umfang
veröffentlicht (Kapitel 3 und 4).
Andere Vorschläge zur Karteninterpretation, Kopiervorlagen für Arbeitsblätter, stumme Karten, ein „Bilder-Lexikon“ zu den Abbildungen in Bilderkarten usw. sind
die übrigen Hauptpunkte des methodischen Abschnitts
(Kapitel 3, 4 und 5). Hinweise dazu finden sich im
Inhaltsverzeichnis dieses Begleithefts; angegeben ist
auch, in welchen Klassen das Angebot – oft in
modifizierter, dem Leistungsvermögen der Klasse angepasster Form – eingesetzt werden kann.
In einem weiteren Teil des Begleithefts wird der
theoretische Hintergrund unserer Unterrichtsarbeit im
Hinblick auf den Atlaseinsatz reflektiert (Kapitel 1) und
es werden Kriterien vorgestellt, die für die Gestaltung
der einzelnen Kartentypen maßgeblich waren (Kapitel
2).
Das Hölzel-5/8-Begleitheft ist bewusst knapp gehalten,
und die einzelnen Beiträge sind sehr kurz. Ein schneller
Blick genügt meist, um an die notwendigen Informationen heranzukommen. Dieser schnelle Zugriff wird
durch das gewählte Layout unterstützt.
Wir ersuchen höflich, uns auf Fehler im Atlas und im
Begleitheft aufmerksam zu machen, uns allfällige Anregungen zu übermitteln (Adresse: Hölzel-5/8-Team,
Verlag Ed. Hölzel, Postfach 167, 1239 Wien, E-Mail:
[email protected]).
Abschließend sei noch darauf aufmerksam gemacht,
dass einige Mitarbeiter am Hölzel 5/8 unabhängig
voneinander auch mit Schulbuchreihen für die Zehn- bis
Vierzehnjährigen im Verlag Ed. Hölzel vertreten sind:
•
•
Gerhard Atschko gemeinsam mit Herwig
Födermayr mit der neuen Reihe Durch die Welt
Klaus Zeugner (gemeinsam mit Marianne Zeugner)
mit Hölzel GW – Faszination Erde.
Wir wünschen viel Erfolg bei der Arbeit mit dem Hölzel-Atlas oder dem Hölzel-Kombiatlas.
Die Gestalter der Hölzel-Atlanten 5/8
Allgemeine Informationen für GW-Lehrerinnen und Lehrer im Internet:
http://www.hoelzel.at
Die Inhalte dieses Begleitheftes sind mit der 1. Auflage des „Hölzel-Atlas für die 5. bis 8. Schulstufe“ und des „Hölzel-Kombiatlas“ abgestimmt. Der Verlag behält sich
Aktualisierungen und Veränderungen des Atlasinhaltes vor, die sich auf das vorliegende Werk auswirken können. Im Interesse eines immer auf neuestem Stand befindlichen
Atlas ersuchen wir dafür um Verständnis.
Nachdruck und Vervielfältigung, auch einzelner Teile, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Ausgenommen ist das Vervielfältigen für
Unterrichtszwecke.
2. aktualisierte Auflage 2013
Ed. Hölzel Gesellschaft m.b.H. Nfg KG
Jochen-Rindt-Str. 9
A-1230 Wien
ISBN 13-stellig: 978-3-85116-355-1
© 2009, Ed. Hölzel
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Lehrplan und Atlas
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2. Karten, die „mitwachsen“
4
2.1 Bilderkarten
2.2 Physische Karten („Orientierungskarten“)
2.3 Wirtschaftskarten
2.4 Weitere Themenkarten
3. Atlasanwendung
3.1 Wegweiser im Atlas (mit methodischen Hinweisen)
3.2 Offene Lernformen mit den Hölzel-Atlanten 5/8 (mit Unterrichtsanregungen)
3.3 Die Hölzel-Atlanten 5/8 und weitere Medien (mit Unterrichtsanregungen)
3.4 Kartenhinweise nach Sachthemen (mit methodischen Hinweisen)
3.5 Beispiel für Wandzeitung und Länderjournal (mit Unterrichtsanregungen zu Italien, 4. Klasse)
4. Ausgewählte Kartentypen im Unterricht
4.1 Die Arbeit mit der Bilderkarte (mit Unterrichtsanregungen)
4.2 Die Arbeit mit der physischen Karte – „Orientierungskarte“ (mit Unterrichtsanregungen)
4.3 Die Arbeit mit der Wirtschaftskarte (mit Unterrichtsanregungen)
4.4 Wirtschaftskarten: Vom Detail zum Überblick (mit Unterrichtsanregungen)
4.5 Arbeit mit Themenkarten zu Klima und Vegetation (mit Arbeitsblatt „Klima- und Vegetations-
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zonen der Erde“, 2./4. Klasse)
4.6 Arbeit mit Themenkarten zur Bevölkerung (mit Bevölkerungsverteilungsspiel, 2./4. Klasse; Ar-
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beitsblatt „Wo wohnen die Menschen auf der Erde“, 1./2./4. Klasse; Fachbegriffe zur Bevölkerung)
4.7 Arbeit mit Geschichtskarten im Unterricht (mit Unterrichtsanregungen)
5. Materialien zu ausgewählten Karten
5.1 Österreich: stumme Karte mit Aufgaben (1./3. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Tourismus“
32
36
36
(3. Klasse); Bilder-Lexikon; Städterätsel (3. Klasse)
5.2 Europa: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Bilder-Lexikon; Arbeitsblatt „Groß-
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landschaften – Großräume“ (4. Klasse); Arbeitsblatt „Europäische Integration“ (4. Klasse);
Arbeitsblatt „Verkehr“ (2./3. Klasse)
5.3 Asien: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften“ (4. Klasse);
46
Arbeitsblatt „Großräume – wirtschaftlicher Aufstieg“ (4. Klasse); Bilder-Lexikon
5.4 Australien: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Informationsblatt „Landschaft – Wirtschaft“
50
(4. Klasse); Bilder-Lexikon
5.5 Afrika: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Desertifikation“
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(1./4. Klasse); Bilder-Lexikon
5.6 Nordamerika: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Wirt-
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schaftsräume“ (4. Klasse); Bilder-Lexikon
5.7 Südamerika: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Stadt
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in Mittel- und Südamerika – Gefahr für den tropische Regenwald“ (1./4. Klasse); Bilder-Lexikon
5.8 Die Erde: stumme Karte (1./2./3./4. Klasse); Informationsblatt „Bevölkerungsverteilung – Be-
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völkerungsentwicklung“ (2./4. Klasse), Arbeitsblatt „Migration – Weltprobleme“ (4. Klasse)
6. Kartographie (1. Klasse)
64
1
1. Lehrplan und Atlas
A) Vorbemerkung
Es ist unbestritten, dass der Geographie- und Wirtschaftskunde-Unterricht topographische Grundvorstellungen vermitteln muss, wenn er für
das Bewältigen von Lebenssituationen
qualifizieren will (nach: KIRCHBERG, 1986, S. 15). Ein wesentliches
Hilfsmittel beim Topographie-Lernen
in der Schule stellt unbestrittenermaßen der Atlas mit seinem breiten
Angebot an Karten unterschiedlichen
Inhalts, Maßstabs und Typs dar. Er
kann in diesem Lernbereich ohne
Übertreibung als d a s L e i t m e d i u m schlechthin bezeichnet werden.
Der Atlas dient aber nicht nur dem
Ziel des Topographie-Lernens. Darüber hinaus stellt er eine I n f o r m a t i o n s q u e l l e großen Ausmaßes
dar, womit er durch die Möglichkeiten
der eigenständigen Informationsbeschaffung zu einem unverzichtbaren
Hilfsmittel für einen auf entdeckendes
Lernen ausgerichteten, die Aktivitäten
der Lernenden fördernden GW-Unterricht wird.
B) Lernfelder topographischen Arbeitens
Unter Topographie wird heute mehr
als nur die Fähigkeit zur Lokalisierung
von Ländern, Städten, Gewässern, Gebirgen usw. verstanden. Es geht weiters um Lagebeziehungen, also um die
Zuordnung zu Klimazonen, Kulturkreisen, Wirtschaftsräumen, politischen Zusammenschlüssen. „Topographische Kenntnisse und Fähigkeiten äußern sich in dem Vermögen,
sich räumlich orientieren zu können.”
(KIRCHBERG, 1986, S. 16.) Topographie wird demnach als „F ä h i g k e i t z u r O r i e n t i e r u n g ” verstanden.
Ausgehend von diesen Überlegungen
unterscheidet KIRCHBERG drei
Lernfelder topographischen
A r b e i t e n s (Abbildung 1). Sie bedingen einander und stehen in einem
Verhältnis
gegenseitiger
Abhängigkeit. Aufgabe eines aufbauenden GW-Unterrichts ist deren Verschränkung.
2
Abb. 1: Lernfelder topographischen
Arbeitens (nach: KIRCH-
C) Methodische Aspekte des
Topographie-Lernens
BERG, 1986, S. 16)
1. Topographisches Orientierungswissen, dem ein Grundkanon der
Grobtopographie zuzuordnen ist,
z.B. Kontinente, Gewässer, Großlandschaften der Erde, Gebirge,
Städte, Staaten usw.
2. Räumliche Ordnungsvorstellungen, zu denen Ordnungsraster und
Ordnungssysteme zählen, z.B. Klima- und Vegetationszonen, Ökumene/Anökumene, Bevölkerungsverteilung, Wirtschaftszonen, wirtschaftliche und politische Zusammenschlüsse usw.
3. Topographische Fähigkeiten und
Fertigkeiten, also Orientierung als
selbständiges Handeln, z.B. Atlasarbeit, Verwendung unterschiedlicher Kartentypen und Pläne (auch
im Internet), Zurechtfinden im Gelände usw.
Die Berücksichtigung der genannten
Lernfelder wurde erstmals im GWLehrplan 1985 für die Schulen der
Zehn- bis Vierzehnjährigen, der einen
Paradigmenwechsel für diesen Unterrichtsgegenstand brachte, festgeschrieben und bei seinen Reformen am Beginn und am Ende der Neunzigerjahre
beibehalten. Folgende, exemplarisch
herausgegriffene Formulierungen aus
der Bildungs- und Lehraufgabe von
Geographie und Wirtschaftskunde, die
im Lehrstoff der einzelnen Klassen
konkretisiert werden, sollen dies untermauern (Abbildung 2).
Abb. 2: Ausgewählte Forderungen
aus der Bildungs- und Lehraufgabe von GW zum Topographie-Lernen
(BMBWK,
2000)
• Aufbau von Orientierungs- und Bezugssystemen mit Hilfe fachbezogener Arbeitsmittel und Arbeitstechniken, um Wissen selbständig
erwerben, einordnen und umsetzen
zu können.
• Verwendung einschlägiger Orientierungshilfen
Der nach Themen und Lernzielen
ausgerichtete GW-Lehrplan hat Unsicherheiten in der Frage, wie Topographie zu lehren und zu lernen sei, hervorgerufen. Im vordergründig logisch
erscheinenden länderkundlichen Vorgehen früherer Lehrpläne war es
selbstverständlich, sich einem Staat
oder einer Region unter topographischen Gesichtspunkten zu nähern.
Die Streuung der Raumbeispiele, auf
die wir vor allem in der 1. und 2.
Klasse treffen, fordert heute die Notwendigkeit heraus, sich zu orientieren.
Sie bietet die Gelegenheit, auf Bekanntes immer wieder zurückzugreifen und es damit zu festigen. “Durch
die günstige Anordnung der räumlichen Beispiele kann geographische
Topographie durch vier Jahre hindurch aufbauend betrieben werden,
was den Lerneffekt stark steigern
müsste.” (HITZ 1986, S. 179.)
Unter Berücksichtigung dieser Chance
für Lernende und unter Bedachtnahme
auf unterrichtliche Möglichkeiten sollte das beklagte methodische Problem
des Topographie-Lernens zu bewältigen sein. Die folgenden Anregungen
sind als Unterstützung gedacht:
♦ Einordnen als Unterrichtsprinzip
Jedes Fallbeispiel muss topographisch
verortet und eingeordnet werden. Das
erfordert Zeit und bedarf im Hinblick
auf den Gebrauch von Arbeitsmitteln,
auf den Aufbau topographischer Raster als Bezugssysteme und auf die
Festigung von Merkwissen der gezielten Hinführung durch Unterrichtende.
♦ Topographische Anbindung von
Raumbeispielen
Für die Raumbeispiele, wie sie der
GW-Lehrplan vor allem in der 1. und
2. Klasse vorsieht, ist folgende Vorgangsweise zielführend:
1. H i n f ü h r u n g – es erfolgt die
schrittweise Einordnung auf Globus, Welt-, Kontinent- und Teilkarten sowie die Anknüpfung an
bereits bekannte Raumbeispiele
und Orientierungsraster.
2. F a l l s t u d i e – sie ist der Arbeit
am Raumbeispiel gewidmet, dessen
Feintopographie an großmaßstäbigen Karten – soweit für das Verständnis der Sachverhalte erforderlich – betrachtet wird. (In den Hölzel-Atlanten 5/8 wurde auf Detailkarten, die Fallbeispielen gewidmet
sind, weitgehend verzichtet, weil
sich diese zumeist in Schulbüchern
finden.)
3. A u s w e i t u n g – hier geht es darum, den Blick über das behandelte
Raumbeispiel hinauszurichten und
einen Überblick über Räume ähnlicher oder kontrastierender Prägung zu bieten, es einer zonalen
Gliederung zuzuordnen sowie es
mit weiteren Raumbeispielen und
mit dem Nahraum zu verknüpfen.
♦ Arbeit mit Karten
Im GW-Lehrplan, der nach Themen
und Zielen orientiert ist, hat die Kartenarbeit einen neuen Stellenwert. Sie
hat nicht die Aufgabe der Demonstration, sie ist vielmehr Arbeitsmittel für
die Lernenden. Wichtig dabei ist, jede
neue Karte – wie ein Raumbeispiel –
im Hinblick auf Lagebeziehungen und
Größenverhältnisse einzuordnen, was
vor allem bei der Arbeit mit dem Atlas, der eine zunächst verwirrende
Vielfalt bietet, berücksichtigt werden
muss. In weiterer Folge ist freilich die
Selbständigkeit im Auffinden dargestellter Sachverhalte zu üben und später einzufordern.
Als wertvolles Hilfsmittel kann sich
eine T o p o g r a p h i e - M a p p e mit
stummen Umrisskarten (Erde, Europa,
Österreich) erweisen, in die alle auf
der ersten und zweiten Schulstufe bearbeiteten Fallbeispiele eingetragen
werden. Eine Erweiterung kann durch
topographische Arbeitsblätter zu aktuellen Fragestellungen erfolgen. Im
letzten Ausbaustadium (4. Klasse)
werden Länderjournale eingefügt, die
als Ergebnis des selbständigen Sammelns und Auswertens von Informationen über ausgewählte Staaten zu
Stande kommen.
Abb. 3:
Anmerkungen zur Methodik
des Topographie-Lernens in
den Didaktischen Grundsätzen des GW-Lehrplans
(BMBWK, 2000)
• Geographische und wirtschaftskundliche Inhalte sollen im Unterricht nicht nebeneinander stehend
getrennt, sondern in starkem Maße
verflochten in vergleichender Darstellung aller Kontinente unter
möglichst häufiger Berücksichtigung Österreichs behandelt werden.
• Die regionale Zuordnung der einzelnen Beispiele sowie die zusammenfassende Darstellung auf jeder
Schulstufe hat gemeinsam mit topographischen Übungen den Aufbau eines erdumspannenden topographischen Grundgerüsts zu sichern, das immer wieder herangezogen und weiter verdichtet werden
muss. Topographische Begriffe sollen aber nie um ihrer selbst willen
gelernt, sondern immer mit bestimmten Sachverhalten bzw. Fragestellungen verbunden werden
♦ Topographie als entdeckendes
Lernen
Topographische Kenntnisse sind, wie
schon festgehalten, nicht fertiges, im
Gedächtnis zu speicherndes Endprodukt, sie sind vielmehr – durch den
Einsatz geographischer Orientierungshilfen – Ergebnis von Aktivitäten der
Lernenden.
Für diesen Ansatz eignet sich – über
den üblichen Unterricht hinaus – eine
Vielzahl von topographischen Spielen:
Rätsel, LÜK, (Wettkampf-)Spiele
(evtl. nach den Regeln diverser TVSpiele), Puzzles, Reisesimulationen.
♦ Versprachlichen und Skizzieren
Nicht allein auf der Stufe des Nennens
und Zeigens von Objekten stehen zu
bleiben, ist für Lernende durch das
Wiederholen von Bekanntem bedeutsam. Die geographische Einordnung
erfolgt erst durch die verbale Beschreibung der Lagesituation, das
Aufzählen in der Nähe gelegener, z.T.
bereits bekannter Städte, Gebirge, Gewässer, benachbarter Länder usw.
Eine ähnliche Funktion vermag für
Lernende auch das selbständige skizzenhafte Darstellen von Lagebeziehungen und das Eintragen in stumme
Umrisskarten zu erfüllen.
Hier ist weiters das spielerische Darstellen von Lagebeziehungen durch
Lernende zu erwähnen („Lebendige
Landkarte“). Nach Festlegen der Himmelsrichtungen und der vorgesehenen
Fläche wird versucht, z.B. die österreichischen Landeshauptstädte der Realität entsprechend festzulegen. Verstärkt kann der Effekt z.B. durch das
gestische Vorzeigen von Sehenswürdigkeiten werden.
Welchen Stellenwert der GW-Lehrplan dem Topographie-Lernen zumisst
und welche Aspekte berücksichtigt
werden sollen, ist in der nebenstehenden Abbildung 3 zusammengefasst.
D) Der Atlas als Informationsquelle
Der Atlas gibt eine Fülle von Orientierungshilfen und räumlichen Ordnungssystemen zum selbständigen Erwerb sowie zur Einordnung und Bewertung entsprechender Informationen und er vermittelt die Fähigkeit
zum Umgang mit fachspezifischen
Arbeitsweisen und Arbeitsmitteln.
In der Kartenarbeit sollen die Lernenden aus den verschiedenen Kartentypen Informationen entnehmen, die
sich auf vorgegebene oder selbst formulierte Fragestellungen beziehen und
diese anwenden lassen. Sie sollen Daten und Fakten selbst „entdecken“.
Dieses grundlegende Ziel effektiven
Unterrichtens können die HölzelAtlanten 5/8 durch das Konzept des
Stufenatlas für die Zehn- bis Vierzehnjährigen mit dem speziell für
diese Schulstufe entwickelten Kartenmaterial zielführend unterstützen.
Literatur:
ACHILLES, F. (1983): Zeichnen und Zeichnungen im Geographie-Unterricht. Schulgeographie in der Praxis, Band 4, Köln.
HITZ, H. (1986): Der Stellenwert der Topographie im neuen „Geographie und Wirtschaftskunde“-Lehrplan für die Zehn- bis Vierzehnjährigen. In: GW-Unterricht 23, Wien. Seiten 170-180.
HITZ, H. (2001): Topographie. In: SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL: Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts, Wien. Seiten 482-490.
KIRCHBERG, G. (1986): Topographie-Lernen mit dem neuen Lehrplan für Geographie und Wirtschaftskunde. In: GW-Unterricht 24,
Wien. Seiten 15-22.
MAYER, F. (Hrsg.) (1992): Schulkartographie. Wiener Symposium 1990. Wiener Schriften zur Geographie und Kartographie, Band 5,
Wien.
SITTE, W. (2001): Schulatlas I/ Schulatlas II. In: SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL: Beiträge zur Didaktik des „Geographie und
Wirtschaftskunde“-Unterrichts, Wien. Seiten 410-446.
3
2. Karten, die „mitwachsen“
2.1 Bilderkarten
Wir entdecken die Welt
Die Idee, Bilderkarten zu verwenden,
ist keineswegs neu. Diese Karten
sprechen gleichzeitig verschiedene
Lerntypen an und zielen in Richtung
ganzheitlichen Lernens.
In zahlreichen geographischen Kinderbüchern und -atlanten ist diese
Darstellungsform vertreten, freilich in
einer oft wenig befriedigenden Qualität. Die Praxis zeigt aber, dass sich
Mädchen und Buben mit großer Begeisterung in diese Karten vertiefen.
Auch in zahlreichen Schulbüchern
finden sich kleine Bilder in Kartenskizzen. Wir wissen, dass die bildhafte Darstellung von Naturobjekten
usw. unmittelbar und anregend auf
Fantasie und Vorstellungsvermögen
wirkt.
Heute werden im Freizeitbereich, vor
allem auf Karten verschiedener Urlaubsgebiete, häufig Bilderkarten benutzt, um auch kartographisch Ungeschulten einen ersten Eindruck von
der Urlaubsregion zu vermitteln.
Gestaltungselemente
Als Hintergrund wurden Bodenbedeckungskarten gewählt. Sie dienen
als Bezugsmöglichkeit zum Feststellen kausaler Zusammenhänge und als
zweite Grundkarte neben der physischen Karte. Diese soll zur Orientierung bei der Arbeit mit der Bilderkarte stets herangezogen werden.
Weiters ergänzen die Bilderkarten
wegen der Darstellung der Bodenbedeckung die Vegetationskarten.
Bilder als Einstieg: „Lernende sollen
dort abgeholt werden, wo sie stehen.“
Die Lernenden haben etliche der dargestellten Bilder schon irgendwann
einmal in Filmen, in Zeitschriften
usw. gesehen, manche noch nie, und
sie wollen darüber reden. Somit ist
eine wesentliche Aufgabe der Bilderkarten, die Lernenden gezielt zum
Weiterblättern auf andere Karten und
zum Schmökern anzuregen.
Lagetreue der Bilder: Allein nach
dem Lageprinzip ließen sich viele der
Informationen in den Bilderkarten
kartographisch nicht darstellen. Entscheidend ist die gewünschte Aussagekraft.
Für die Lernenden ist klar und somit
problemlos zu erkennen, dass sich
z.B. Städte im Zentrum des Bildes befinden, Tiere hingegen „in dieser Gegend“ leben.
Auswahl der Untertitel
Dazu einige Beispiele aus der Bilderkarte von Afrika:
− Amphitheater von El Djem, Tunesien: Amphitheater wird als neuer Begriff bei Elfjährigen verwendet, El Djem ist weniger wichtig. Das Bild soll somit die römische Kultur auf dem afrikanischen
Kontinent verdeutlichen.
− Abu Simbel: Mit diesem Namen
verbindet man ein bestimmtes
Kunstwerk; es mit „altägyptische
Sitzkolosse“ oder „Königsstatuen“
zu beschriften, erscheint daher wenig sinnvoll.
− Elefant: Wichtigste Zielgruppe für
die Verwendung der Bilderkarten
sind die Zehn- bis Zwölfjährigen.
Bilder bekannter Tiere zu beschriften, ist nicht altersadäquat. Wohl
aber sollten Tiere, die nicht so geläufig sind oder leicht verwechselt
werden können, genannt sein (z.B.
Schimpanse, Gorilla, Strauß).
− Sueskanal: Topographische Begriffe sollen den physischen Karten entnommen werden und finden
sich daher kaum auf Bilderkarten.
Fotos rund um die Karte
Auswahl der Bilderkarten
Bilderlexikon
Rund um die Bilderkarten sind in
Hölzel-Atlanten 5/8 einige Fotos und
fallweise ein Satellitenbildpanorama
angeordnet. Diese streben kein abgerundetes Bild des dargestellten Raums
an, sondern sollen vielmehr den Eindruck der Bilder in der Karte und damit die Möglichkeiten der Anknüpfung für die Lernenden verstärken.
Darüber hinaus sollen sie das Anlegen einer Sammlung von Fotos (z.B.
Ansichtskarten) anregen.
In den Hölzel-Atlanten 5/8 finden
sich
zu
folgenden
Staaten/Kontinenten Bilderkarten:
• Österreich
• Europa
• Asien
• Australien
• Afrika
• Nordamerika
• Südamerika
Im Kapitel 5 dieses Begleitheftes findet sich ein in Form eines Lexikons
gestalteter Teil, der den Lernenden
Informationen zu den Bildern gibt.
Bei der Auswahl der Untertitel der
Bilderkarten wurde nach didaktischen
Kriterien vorgegangen: Verwendet
wird das, was leicht verstanden wird.
Die Untertitel sind als Signalwörter
zu verstehen, nicht als systematische
geographisch-wirtschaftskundliche
Bezeichnungen. Bild und Signalwort
ermöglichen einen schnellen Einstieg
und ein schülergerechtes Weiterarbeiten.
4
Dieses „Bilderlexikon“ lässt sich in
verschiedenen Unterrichtsformen einsetzen, ist aber insbesondere für offene Unterrichtsformen gedacht. Es
empfiehlt sich, ein „Bilderlexikon“
vergrößert zu kopieren und als Arbeitsunterlage im Klassenraum auszuhängen.
2.2 Physische Karten („Orientierungskarten“)
„Orientierungskarte“
Die physischen Karten in Schulatlanten dienen traditionellerweise dazu,
sich einen Überblick im Sinne eines
topographischen
Orientierungswissens zu verschaffen. Lernende werden
durch das Namensregister auf diesen
Kartentyp verwiesen, wenn sie einen
Berg, eine Stadt, ein Gewässer usw.
suchen. Auch der Kartenspiegel ist an
physischen Karten ausgerichtet.
Diese Grundkarten gelten daher zu
Recht als „Orientierungskarten“. Auf
den „Reitern“, die auf dem Kartenrand auf den Inhalt verweisen, ist daher „Orientierung“ zu lesen.
Angabe des Maßstabs und
Maßstableiste
Auf allen Karten ist der Maßstab angegeben. Auf die Maßstableiste wurde bei Karten mit starker Verzerrung,
z.B. Erdkarten bewusst verzichtet. In
Karten mit Maßstableiste wurde eine
kräftige, an ein Metermaß erinnernde
Darstellung gewählt, die Lernenden
ins Auge stechen soll.
Wichtig: Bei Karten mit kleineren
Maßstäben ist vom Messen von Entfernungen abzuraten. Die Verzerrung
als Folge der Einebnung kann zu groben Fehlern führen.
Orientierung und Orientierung-Einführung: Physische Karten mit unterschiedlichen Inhalten
Reduzierte Namensdichte
Unterstützende Folien
Erweiterte Namensdichte
Jene physischen Karten, die einen ersten Überblick bieten sollen (z.B. „Erde, Orientierung-Einführung“ oder
„Afrika, Orientierung-Einführung“),
eignen sich für einen Einsatz ab der 5.
Schulstufe. Diese Karten beschränken
sich auf wesentliche topographische
Aussagen in besonders deutlicher
Schrift.
Es empfiehlt sich die zusätzliche Verwendung der Serie „5/8 transparent –
Kartenfolien zum Hölzel-Atlas 5/8“.
Diese acht Folien – passend zu den
Karten „Orientierung-Einführung“ dienen als Hilfe zur Atlasarbeit. Eine auf
das Overhead-Transparent gelegte
Münze zeigt den jeweiligen Ort, oder
kann den Ortsnamen abdecken.
Physische Karten, die nicht der ersten
Orientierung dienen, weisen eine höhere Dichte an Namen auf (z.B. Karten der Bundesländer, der Nachbarländer Österreichs oder der Großräume in Europa). Sie sollen dann im
Unterricht eingesetzt werden, wenn es
gilt, das topographische Wissen zu
verdichten.
Einführung in die Arbeit mit der
physischen Karte
Skala: Höhen- und Tiefenfarben
Abfolge der Maßstäbe
Die Höhenfarben wurden der besseren Unterscheidbarkeit wegen bewusst kräftig gewählt.
Wo es die Kartengröße erlaubt oder
der dargestellte Raum von seiner
Größe her sinnvoll erscheinen lässt,
sind die Maßstäbe der physischen
Karten so gewählt, dass eine Vergleichbarkeit untereinander gewährleistet ist, z.B.:
• 1 : 12,5 Mio., Europa
• 1 : 25 Mio., andere Kontinente (bei
Asien: Nord- und Südasien)
• 1 : 50 Mio., Asien
oder
• 1 : 2,5 Mio., Alpenländer, Sudetenund Karpatenländer
• 1 : 5 Mio., andere Teile Europas.
In schülergerechter Form finden sich
auf Seite 4 des Hölzel-Atlas bzw.
Seite 6 des Hölzel-Kombiatlas
• einzelne Gestaltungskriterien der
physischen Karten und
• Hinweise auf die Arbeit mit diesem Kartentyp.
Es empfiehlt sich, diese Einführung in
die physische Karte, die in die Wirtschaftskarte (Seite 5 bzw. 7) und den
Verweis auf unterschiedliche Kartentypen (vordere innere Umschlagseite)
am Beginn der Arbeit mit dem Atlas
zu besprechen.
Statt der häufig in Atlanten anzutreffenden Farbskala in Streifenform sind
in den Hölzel-Atlanten 5/8 die Höhenfarben in vielen Karten in stark
überhöhten Bergdarstellungen angegeben, was das Vorstellungsvermögen der Lernenden unterstützen soll.
Die Ermittlung der einzelnen Höhenstufen ist auch bei dieser Form der
Darstellung möglich.
Gradnetz
Namensverzeichnis und Karten
Vergleich mit Österreich
In den Hölzel-Atlanten 5/8 ist in vielen Karten eine Hilfe zum Ablesen
und Bestimmen der Lage im Gradnetz
vorgesehen: Pfeile am Kartenrand
weisen in die entsprechende Himmelsrichtung, z.B. bei 50° östlicher
Länge weist der Pfeil in Richtung
Osten.
Angaben zu Begriffen im Namensregister beziehen sich in erster Linie
auf die Karten „Orientierung-Einführung“. Wenn das Objekt nicht in dieser Karte eingezeichnet ist, dann bezieht sich die Angabe in der Regel auf
die Karte, in der das Gesuchte im
größten Maßstab dargestellt ist.
Um den Lernenden Größenvergleiche
zu ermöglichen, findet sich auf zahlreichen
kleinmaßstäbigen
Übersichtskarten eine Darstellung Österreichs im gleichen Maßstab (z.B. auf
der Karte „Nordamerika, Orientierung“).
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2.3 Wirtschaftskarten
Bilder in Karten zur Weltwirtschaft
In zwei Wirtschaftskarten der Erde
(„Land- und Forstwirtschaft“, „Bergbau und Industrie) sind Bilder der
geförderten oder produzierten Rohstoffe aufgenommen, die großteils bereits auf der 5. Schulstufe Unterrichtsinhalt sind. Ziel ist, die Vorstellungskraft der Lernenden zu unterstützen und zum Nachschlagen in
Sachbüchern oder Lexika zu ermuntern.
Weiters sind zu den landwirtschaftlichen Produkten jeweils die drei wichtigsten Erzeugerländer genannt. Damit soll zur Arbeit mit statistischem
Material hingeführt werden.
Die Karte „Erde, Land- und Forstwirtschaft“ wird im Unterricht der 5.
Schulstufe früher verwendet als die
andere genannte. Um die Lernenden
zur Verwendung der Legende hinzuführen, stehen hier die Erläuterungen
der Signaturen neben den Bildern.
Die Exportpfeile von wichtigen Häfen
unterstützen und verstärken zusätzlich
die Punktsignaturen in der Karte.
Im Sinne des aufbauenden Lernens
findet sich in der Karte „Erde, Bergbau und Industrie“ bewusst eine Legende in der gewohnten Form.
Bildhafte Signaturen in Wirtschaftskarten
Wirtschaftskarten der österreichischen Bundesländer
Land- und Forstwirtschaft, Tourismus
Land- und forstwirtschaftliche Produkte sind bildhaft dargestellt, Verbreitungsgebiete, die im Unterricht
später behandelt werden, flächenhaft.
Der grundlegenden Lehrplanforderung, von Einzelbildern (Fallbeispiel)
zur Zusammenschau (Überblick) fortzuschreiten, wird damit entsprochen.
Industrie und Bergbau
Förderstätten von Bodenschätzen sowie Standorte von Industriebetrieben
und Kraftwerken sind in Weiterführung der bildhaften durch sprechende
Signaturen dargestellt. Für die Wahl
dieser Signaturen ausschlaggebend
sind die hervorragenden mnemotechnischen Eigenschaften – in der Sekundarstufe I von großer Bedeutung.
„Österreich, Wirtschaft“, „Europa, Wirtschaft“, Wirtschaft der Kontinente, „Erde, Wirtschaft“
Legenden sind so gestaltet, dass sie „ins Auge springen“. Lernenden soll dadurch deutlich werden, dass sie für die Kartenarbeit der Legende bedürfen.
Die Teilung der Legende weist darauf hin, dass die Signaturen im Hinblick auf
ihre Aussagen unterschiedliche Dimensionen aufweisen.
Primäre Aussagen
Der erste Teil der Legende enthält
grundlegende Informationen:
Sekundäre Aussagen
In weiteren Teilen der Legende werden die primären Aussagen erweitert:
• Funktion der Städte,
• Produkte der Landwirtschaft,
• Landnutzung,
• gewonnene Bergbauprodukte,
• Verkehrswege,
• Industrieprodukte.
• Abbau von Bodenschätzen.
Nach dem Erarbeiten grundlegender
Diese Aussagen werden im Unterricht Informationen werden diese in weiteren Unterrichtsschritten spezifiziert.
zuerst herausgearbeitet.
Statistik auf der Karte „Österreich, Wirtschaft“
Für die Arbeit ab der 3. Klasse sind
als Anregung zur Beschäftigung mit
Wirtschaftsstatistiken einige Grunddaten zum Außenhandel in die Karte
und an ihren unteren Rand eingearbeitet. Rote Pfeile stehen für Exporte,
blaue Pfeile stehen für Importe.
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• In der Karte finden sich Grafiken
zum Handel mit Österreichs Nachbarländern,
• am unteren Rand solche zum Handel mit Resteuropa, anderen Kontinenten und zum österreichischen
Außenhandel insgesamt.
Abstrakte Signaturen in Wirtschaftskarten
Sie wurden weitgehend für die Arbeit ab der 7. Schulstufe entwickelt.
Karte „Österreich, Tourismus“
Diese Karte ist für die Arbeit in der 7. Schulstufe gedacht. Flächenfarben stehen für saisonale Schwerpunkte. Dazu kommen z.T. bildhafte Punktsignaturen
für Tourismuszentren.
Karte „Mittelmeerländer, Seebäder
und antike Kulturstätten“
Diese Karte ist für die 8. Schulstufe
gedacht und wurde aufgenommen,
weil viele Lernende den Mittelmeerraum aus dem Urlaub kennen. Flächenfarben stehen für die Niederschlagsmenge. Dazu kommen Punktsignaturen für Seebäder und historische Ruinenstätten.
Karte „Mittelmeerländer, Bewässerungsgebiete und subtropische
Kulturen“
Sie ist ebenfalls für die 8. Schulstufe
gedacht. Flächenfarben stehen für Bewässerungsgebiete, Flächenraster für
Kulturgebiete. Dazu kommen Buchstaben für zwei typische Produkte und
die Linie für die nördliche Verbreitungsgrenze der Dattelpalme.
Karte „Europäische Union“
Diese Karte für die 8. Schulstufe ist von ihrer Gestaltung relativ leicht zu lesen.
In ihr sind zur Erzielung einer komplexen Aussage Flächenfarben, Flächenraster, Liniensignaturen und punkthafte Darstellungen kombiniert.
Mit Hilfe der Farben und Raster wird die Entwicklung der Europäischen Union
gezeigt. Mit den Euro-Symbolen werden die Mitglieder der Währungsunion
und die Euroländer unterschieden. So werden auch jene Staaten gezeigt, die
den Euro als Ersatzwährung eingeführt haben.
Die Standorte der EU-Institutionen werden mit Punktsignaturen dargestellt, die
Schengen-Staaten mit Hilfe einer Liniensignatur zusammengefasst.
Außengebiete der EU werden in der Tabelle aufgelistet.
Karte „Erde, Wirtschaft“
In dieser Karte für die 8. Schulstufe sind Flächenfarben für die Darstellung der
Verbreitung der Wirtschaftsformen auf der Erde eingesetzt. Deutlich kommt
heraus, wo sich in „entwickelten Regionen“ Schwerpunkte der Industrialisierung und der Veredelungswirtschaft sowie Wirtschaftszentren finden und wo
sich dazu agrarische Schwerpunkte finden.
Soll der Entwicklungsstand von Ländern herausgearbeitet werden, ist parallel
dazu der Einsatz der Themenkarten auf den folgenden Atlasseiten angeraten:
„Erde, Globalisierung“, „Erde, Lebensqualität“ (Bevölkerungsentwicklung,
Lebenserwartung, Analphabetismus, Energieverbrauch), „Erde, Entwicklung“
(Arme und reiche Länder) und „Erde, Zusammenschlüsse“ (Politische und
wirtschaftliche Zusammenschlüsse).
Allgemeine Schritte bei der Kartenanalyse (Kartenauswertung)
Arbeitsschritte, die bei der Auswertung von Karten zu beachten sind (nach Christian SONNENBERG, Unterrichtsanregungen zum Österreichischen Unterstufenatlas, Verlag Ed. Hölzel).
1. Arbeitsschritt:

a) Was will die Karte aussagen?
b) Was kann die Karte aussagen?
c) Ist die Karte für meine
Zwecke geeignet?
Hier gilt grundsätzlich: Die
eigenständige Erarbeitung
durch Lernende auf Grund
systematischer,
gezielter
Fragestellung.

2. Arbeitsschritt:
a) Was wird dargestellt?
b) Wie viel wird dargestellt?
c) Wo liegt es?
Hier geht es – auf dieser
Grundlage – um das gezielte Aufsuchen von Sachverhalten,
die
systematische Feststellung von
Verteilungen, Größenordnungen usw.

3. Arbeitsschritt:
a) Wie könnte sich das
auswirken?
b) Entspricht es den Erwartungen?
c) Wie sollte es sein?
d) Wie wird es sich verändern?
Im Mittelpunkt stehen hier
Deutung und Interpretation
der dargestellten Sachverhalte.
4. Arbeitsschritt:
a) Wie sieht ein Vergleich
mit anderen Karten aus?
b) Welche Bewertung ist
möglich?
Als Ergebnis werden Bewertung und Zusammenschau angestrebt.
Nicht geht es bei der Interpretation um die Frage:
Was ist auf dieser Karte alles Interessantes zu sehen?
7
2.4 Weitere Themenkarten
Karten zu Klima und Vegetation
„Erde, Klimazonen“
Die Karte wurde auf der Grundlage
der „Jahreszeitenklimate der Erde“
(Klassifikation von C. Troll und K.H.
Paffen) stark vereinfacht erstellt. Um
die Abfolge der Klimazonen schon
auf der 5. Schulstufe herauslesen zu
können, wurde sie am rechten Kartenrand farbig hervorgehoben.
Die dort gewählten Farben umrahmen
die Walter-Lieth’schen Klimadiagramme, die exemplarisch für die einzelnen Klimazonen stehen. Das abschließende Klimadiagramm gibt eine
Interpretationshilfe.
„Erde, Vegetation“
Diese bewusst sparsam beschriftete
Karte kann ebenfalls bereits auf der 5.
Schulstufe eingesetzt werden. Hier
gilt es primär, die Verbreitung der
einzelnen Vegetationszonen zu zeigen, in denen die im Unterricht behandelten Fallbeispiele situiert sind.
Auf höheren Schulstufen können Anordnung und Abfolge der Vegetationszonen herausgearbeitet werden.
Die Fotos am Kartenrand sollen die
Begriffe mit konkreten Inhalten verbinden und damit das Vorstellungsvermögen der Lernenden unterstützen.
„Europa, Klima und Vegetation“, „Amerika, Klima und Vegetation“
Diese beiden Karten bauen auf der Karte „Erde, Klima“ auf, denn sie folgen
ebenfalls der Klimaklassifikation von C. Troll und K.H. Paffen. Herausgehoben sind die kalte, die kaltgemäßigte, die kühlgemäßigte, die warmgemäßigte
und die heiße Zone, wobei die wichtigsten Vegetationszonen innerhalb dieser
Klimazonen dargestellt sind.
In der Karte „Amerika, Klima und Vegetation“ sind in die Legende Zeichnungen integriert, die die Vegetation einzelner Zonen verdeutlichen sollen.
„Österreich, Klima“ (Jänner-, Julitemperaturen, Jahresniederschlag), „Europa, Klima“ (Jänner-, Julitemperaturen, Jahresniederschlag/Regenzeiten), „Erde, Klima“ (Temperaturen/Meeresströmungen im Jänner und
im Juli, Mittelwert des Jahresniederschlages)
In diesen Karten sind einzelne Ele- stimmte Fragestellungen schon früher
mente des Klimas hervorgehoben. Sie bearbeitet werden, z.B.: Besteht ein
sind für die 7. und 8. Schulstufe ge- Unterschied zwischen den Juli- und
dacht (Darstellung, Mittelwerte). den Dezembertemperaturen im AmaDann und wann können freilich bezonastiefland und in Lappland?
„Österreich, Satellitenbild“ und Karte „Österreich, Großlandschaften und Geologie“
Bild und Karte wurden so kombiniert,
weil bei der Bearbeitung von Österreichs Großlandschaften diese im
Satellitenbild erkannt werden sollen
(7. Schulstufe).
Die Fotos wurden exemplarisch für
einzelne Großlandschaften ausgewählt. In der Karte ist durch Zahlen
angedeutet, aus welcher Region die
Bilder stammen.
Karten „Österreich, Umwelt“ (Umweltprobleme, Biologische
Landwirtschaft, Schutzgebiete)
Unterschiedliche Aspekte des Umweltschutzes, Themen der 7. und 8. Schulstufe, werden hier angesprochen. Wichtig ist die Arbeit mit der Legende.
Luftbilder und Stadtpläne von Wien und den österreichischen
Landeshauptstädten
Durch die Gegenüberstellung von
Luftbild und Karte können Vergleiche
von Realität und der Kartendarstellung angestellt werden.
Bei den Bildern handelt es sich bewusst um Schräg-, aber auch um
Senkrechtluftbilder. So können Vorund Nachteile beider Luftbildtypen
herausgearbeitet werden.
8
Bei den einzelnen Stadtplänen sind
neben der Legende in Form eines
Registers mit der Angabe des Suchfeldes wichtige Straßen, Gassen, Plätze usw. angeführt. Somit können im
Unterricht spielerisch realitätsnahe
Such- und Orientierungsübungen mit
dem Namenregister durchgeführt
werden.
Karten „Wien, Bezirke“, „Wien, Stadtentwicklung“, „Wien,
funktionale Gliederung“
Diese drei Karten, die ab der 6. Schulstufe eingesetzt werden können, bilden
eine sinnvolle Einheit. Die erste dient der Orientierung und dem Kennenlernen
der Verwaltungsgliederung, die zweite zeigt, wie sich die Stadt bis heute entwickelt hat, und die dritte verdeutlicht die differenzierte Gliederung und Aufgabenteilung innerhalb der Stadt.
Um die funktionale Gliederung besser verstehen zu können, können die Lernenden mit Hilfe eines Transparentpapiers einzelne „Funktionen“ herauszeichnen, wobei vorher wichtige Gewässer und Straßen eingetragen werden sollten.
Bevölkerungskarten
„Österreich, Bevölkerung“ (Bevölkerungsverteilung), „Europa, Bevölkerung“ (Bevölkerungsverteilung)
Diese beiden Karten sind nach der In der Österreichkarte wird z.B. die
Punktstreuungsmethode gestaltet. Der hohe Besiedlungsdichte in den breiten
Blick in die Legende zeigt den Ler- alpinen Längstälern im Vergleich mit
nenden, für wie viele Menschen die den umgebenden Gebirgen und den
unterschiedlich großen Punkte stehen. Engtälern deutlich. Ein paralleler
Der große Vorteil von Punktstreu- Blick auf das Satellitenbild von Österungskarten ist deren große Anschau- reich ist angeraten, um Zusammenhänge erkennen zu können.
lichkeit.
„Österreich, Bevölkerung“ (Bevölkerungsdichte), „Europa, Bevölkerung“
(Bevölkerungsdichte, Bevölkerungsentwicklung), „Erde, Bevölkerung“
(Bevölkerungsdichte)
Die Bevölkerungsdichte gibt den Mit- „Erde, Bevölkerung – Die Erde bei
telwert der pro km² wohnenden Men- Nacht“. Diese Karte wird meist schon
schen an. Die Aussagekraft ist bei in der 6. Schulstufe verwendet. Aus
größeren heterogenen Räumen be- Gründen der Anschaulichkeit soll die
grenzt, weil es sich bei der Bevöl- Karte den Eindruck der Nacht verkerungsdichte um einen Mittelwert mitteln und auf diese Art bei dieser
handelt.
Altersgruppe Interesse wecken.
Der Vorteil der Karten zur Bevölke- Satellitenfotos zu dieser Aussage gibt
rungsdichte liegt jedoch in ihrer - es zwar, können aber wegen diverser
Übersichtlichkeit, was Lernenden das verfälschender Aussagen (z.B. nächttopographische Arbeiten bei Zuord- licher Fischfang mit starken Lichtnungsaufgaben wesentlich erleichtert. quellen) nicht herangezogen werden.
Karten „Erde, Lebensqualität“ und „Erde, Entwicklung“
Diese Karten (für die 8. Schulstufe) sollen gemeinsam ein Bild bei der Bewertung der Staaten hinsichtlich ihres Entwicklungsstands geben. Dazu wurden
einzelne Indikatoren herangezogen, die gemeinsam eine verlässlichere Aussage
ermöglichen als z.B. das BSP/Kopf allein. Zur Erklärung einzelner Aspekte ist
das Heranziehen weiterer Karten sinnvoll, z.B. „Erde, Wirtschaft“ oder „Erde,
politische und wirtschaftliche Zusammenschlüsse“.
Karten „Europa, Zusammenschlüsse“, „Erde, politische und
wirtschaftliche Zusammenschlüsse“
In die Karte von Europa, die zuerst eingesetzt wird, sind nur die wirtschaftlichen Zusammenschlüsse eingetragen (Karte zur Europäischen Union siehe S.
7), bei der Erdkarte erfolgt eine Erweiterung um die politischen Zusammenschlüsse (8. Schulstufe).
Für diese Karte wurden einzelne Fragenkreise herausgegriffen, mit denen
Lernende in Medien häufig konfrontiert werden: Kriege und Bürgerkriege, Verstädterung, Desertifikation, Saurer Regen, Waldzerstörung,
Treibhauseffekt …
Die Bilder rund um die Karte (z.T. ab
der 8. Schulstufe) wurden mit einfachen Beschreibungen versehen. Diese
können bei der Erklärung komplexer
Vorgänge helfen. Kenntnisse aus anderen Unterrichtsgegenständen sollen
dabei einbezogen werden.
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3. Atlasanwendung
3.1 Wegweiser im Atlas
Beispiel aus Hölzel-Atlas
Gesucht:
eine Orientierungskarte
Möglichkeit 1:
Ich verwende den Seitenspiegel auf
der hinteren Umschlagseite.
Achtung: Das Verfahren setzt topographische Grundkenntnisse voraus!
Es ist daher sinnvoll und notwendig,
schon in der ersten Klasse die Lage
der Kontinente, der europäischen
Staaten und der österreichischen Bundesländer immer wieder zu üben.
Auch deren Umrisse sollten sich die
Lernenden einprägen.
Beispiel: Niederösterreich
Methodischer Hinweis:
• Arbeit mit Karten der Staaten und
anschließende Festigung auf stummen Karten.
• Einprägen der Formen von Kontinenten, Staaten und Bundesländern: Ausschneiden, mit Overhead-Projektor oder Beamer
zeigen.
Möglichkeit 2:
Ich verwende das Inhaltsverzeichnis
Achtung: Hier ist auf den Kartentyp
zu achten.
Beispiel: Niederösterreich
Beispiele aus Hölzel-Atlas
Methodischer Hinweis:
• Suchübung: Wer findet am
schnellsten die Karte „Österreich,
Tourismus“, wer „Europa, Großlandschaften“?
• Beachte die Bezeichnung der einzelnen Karten durch „Reiter“.
Gesucht: eine Themenkarte
Ich verwende das Inhaltsverzeichnis.
Achtung: Hier ist auf den Kartentyp
zu achten. Die Vorgangsweise entspricht der o.a. Möglichkeit 2.
Beispiel: Australien, Wirtschaft
Titel der Karten-„Reiter“
Daneben ist der Titel des Seitenthemas sowie – bei Einführungskarten –
der Funktion der Karte zu finden.
Die Titel der Karten stehen jeweils
am oberen Kartenrand in „Reitern“.
Nahe dem Seitenrand ist immer auf
Die Farben der „Reiter“ weisen auf
weißem Hintergrund und in Versalien
den Kartentyp hin:
die dargestellte Region angeführt.
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♦ Grün – Orientierungskarte,
♦ Lila – Wirtschaftskarte,
♦ Gelb – andere Themenkarte.
♦ Blau – Geschichtskarte (nur
Hölzel-Kombiatlas!)
Bilderkarten haben nur einen Hinweis auf die dargestellte Region.
Beispiel aus Hölzel-Atlas
Gesucht: ein Berg, eine Stadt,
ein Fluss, ein See …
Ich verwende das Namenregister im
hinteren Teil des Atlas.
Beispiel: Æ Mürzzuschlag 27 G 1
Die fett gedruckte Zahl weist auf die
Atlasseite hin, die Kombination von
Buchstabe und Zahl auf das Feld im
Suchgitter.
Methodischer Hinweis:
• Vergleiche dazu die Arbeitshinweise auf Seite 4 bzw. 6 im Atlas.
Mit ihrer Hilfe können die Lernenden in diese Technik eingeführt
werden.
• Suchspiele verschiedenster Art,
z.B. (Seiten nach Hölzel-Atlas):
Im Namen einer Stadt auf den Seiten 60/61, Suchfeld F 3, ist ein Metall versteckt. Wie heißt die dort
gelegene Stadt? (Lösung: Eisenhüttenstadt)
Oder: Gesucht sind die Namen von
vier europäischen Hauptstädten
(ohne Österreich), deren Anfangsbuchstaben das Lösungswort ergeben: 46 F 4 (Pressburg), 46 F 4
(Agram), 47 G 5 (Athen), 46 F 4
(Rom). (Lösungswort: Paar)
Leitfarben an den Seitenrändern der Karten
Um Karten schneller auffinden zu Die Leitfarben bedeuten:
können, sind die Seitenränder mit ♦ Grün – Karten von Österreich,
Leitfarben versehen.
♦ Blau – Karten von Europa,
♦ Gelb – Karten anderer Kontinente,
♦ Rosa – Karten der Erde.
Anschlusskarten
Auf Orientierungskarten, welche die
benachbarte Region im gleichen oder
in einem vergleichbaren Maßstab darstellen, wird hingewiesen. Dazu findet sich im Kartenrand ein kleines
blaues Dreieck mit der Seitenangabe der Anschlusskarte.
Beispiel: Steiermark – Hinweis auf
die Karte des benachbarten Salzburg.
Methodischer Hinweis:
• „Wir machen eine Fahrt durch die
österreichischen Bundesländer und
verwenden dazu die Bundesländerkarten.“ Die Lernenden verwenden dafür die Karten der Bundesländer und suchen selbständig
die Anschlusskarten. Größere
Städte werden notiert. Ausgangspunkt kann z.B. Innsbruck sein und
es geht über Salzburg nach Linz.
Eine ähnliche Reise kann auch
durch Staaten Europas führen.
11
3.2 Offene Lernformen mit den Hölzel-Atlanten 5/8
Offener Unterricht
„Offener Unterricht“ ist kein starr
definierter Begriff. Lernende können
mitbestimmen, mit welchen Arbeitsformen sie lernen, ob sie einzeln oder
in Gruppen arbeiten oder welche
Themen sie vertieft bearbeiten. Sie
werden zu kreativem, aber auch entdeckendem Lernen angeregt.
Im Zentrum steht also die Idee, dass
die Lernenden zu selbst gestalteten
Lernprozessen geführt werden (Maria
Montessori: „Hilf mir, es selbst zu
tun“).
Die Lernenden haben verschiedene
Ausgangslagen in Wissen, Können
und Erfahrung. Man sollte sich daher
nicht ein fertiges Konzept zurechtlegen und es den Lernenden aufoktroyieren, sondern auf das einzelne Individuum eingehen.
Von der Planarbeit zur Freiarbeit
Bei offenen Unterrichtsphasen wird
oft mit Tagesplänen, Wochenplänen
und noch längerfristigen Plänen
gearbeitet, d.h. die Lernenden sollen
die erforderlichen Aufgaben nach
einem vorher genau festgelegten Plan
erfüllen. Das kann in einem Stationsbetrieb organisiert sein, den Lernenden kann aber auch die Erfüllung des
Planes in vielerlei Hinsicht frei überlassen werden.
Die Lernenden arbeiten einzeln, zu
zweit, zu dritt usw., ganz wie sie wollen. Klassen, die solche Arbeitsformen
noch nicht gewohnt sind, werden bald
ideale Sozialformen herausfinden.
Die Lernenden bearbeiten manche
Aufgaben ihrer Wahl besonders intensiv. Die Reihenfolge der Arbeitsaufgaben bleibt gleichfalls ihnen überlassen. Besteht bei einer Schülerin oder
einem Schüler der Bedarf nach mehr
Beschäftigung in einem Bereich, kann
dies selbst organisiert werden oder
bekommt Unterstützung von der
Lehrkraft. Weiterführende Materialien
zum Thema sollen im Unterrichtsraum
zur Verfügung stehen.
Lehrkräfte haben in diesen Phasen
eher die Rolle von Moderatoren als
die der Wissensvermittler.
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Bei der Freiarbeit planen die Lernenden nicht nur den Arbeitsablauf selbst,
sie gestalten auch den Unterricht: Sie
arbeiten mit Karteien, lesen, arbeiten
mit dem Atlas, erfüllen Arbeitsaufgaben im Buch, sie üben mit didaktischen Spielen, sie arbeiten kreativ, sie
prüfen einander ab. Sie sind also frei
in den Entscheidungen, in welcher
Form sie das selbst organisierte Lernen steuern.
Die Freiarbeit kann durchaus von
Vorträgen, die Lehrkräfte, Lernende
oder Außenstehende zum Thema halten, unterbrochen und ergänzt werden.
Kreativ-forschendes Lernen
Selbständig erarbeitete Erkenntnisse,
die das Wissen erweitern und die persönlichen Talente zur Entfaltung
kommen lassen, werden besser behalten als andere. Die geistige Selbständigkeit und die Produktivität der Lernenden werden gefördert.
Eine wichtige Aufgabe der Lehrkraft
besteht darin, Arbeits- und Lerntechniken zu vermitteln und zu selbstbestimmten Lernprozessen anzuregen.
Lernen mit mehreren Sinnen
Gerade Geographie und Wirtschaftskunde ist ein ideales Fach für ganzheitliches Lernen. Zur Verwendung
möglichst vieler Sinne sollen Gefühle
eine Rolle spielen sowie intellektuelle,
kreative, handwerkliche und soziale
Fähigkeiten mitwirken.
Fächerübergreifendes Lernen
Bei Plan- und Freiarbeiten oder fächerübergreifenden Projekten sind
Themen im Mittelpunkt, die sich nach
den Interessen der Kinder richten. Für
sie spielt es kaum eine Rolle, welcher
Unterrichtsgegenstand hinter der Arbeitsaufgabe steht. Daher sollen Elemente aus anderen Bereichen in die
geographisch-wirtschaftskundliche
Arbeit einbezogen werden.
Handlungsorientierter Unterricht
Unterricht kann lebendiger wirken,
wenn konkrete Produkte hergestellt
werden. Dabei sollen Zusammenhänge erforscht, Hypothesen formuliert
und Probleme gelöst werden. Projektarbeiten und viele Arten von Spielen
bereichern jeden Unterricht.
Außenweltkontakte
„Vor Ort“ ist in Geographie und Wirtschaftskunde der vielleicht wichtigste
Unterrichtsraum – leider oft viel zu
wenig genutzt. Naturbeobachtungen
und -untersuchungen, Betriebserkundungen und Gespräche mit Außenstehenden können nicht durch das Arbeiten im Klassenzimmer ersetzt werden.
Umgekehrt kann auch die Außenwelt
über das schulische Leben informiert
werden, z.B. durch Ausstellungen,
Aufführungen, Podiumsdiskussionen,
Berichte über Sachthemen, praktische
Vorschläge über lokale oder allgemeine Angelegenheiten usw.
Die Hölzel-Atlanten 5/8 und
offene Unterrichtsformen
Für offene Unterrichtsformen eignen
sich die Hölzel-Atlanten 5/8 besonders gut. Der differenzierte und schülergerechte Aufbau für die 5. bis 8.
Schulstufe unterstützt das selbst organisierte Lernen. Die Lernenden können z.B. mit der Bilderkarte beginnen,
dazu die politische Karte verwenden,
dann mit der physischen Karte weiter
arbeiten. Die differenziert aufgebauten
Wirtschaftskarten können von der 5.
bis zur 8. Schulstufe in offenen Unterrichtsformen verwendet werden.
In jedem Fall ist es sinnvoll, dass die
Lernenden mit verschiedenen Arbeitstechniken umgehen können, um dann
diese in selbständigen Arbeiten anwenden zu können.
Literatur:
KRET, E.: Anders lernen. Tips für den
offenen Unterricht, Linz.
FRIDRICH, Chr. (2001): Projektunterricht, projektartige Unterrichtsformen. In:
SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL:
Beiträge zur Didaktik des „Geographie und
Wirtschaftskunde“-Unterrichts,
Wien.
Seiten 295-304.
SITTE, W. (2001): Offener Unterricht. In:
SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL:
Beiträge zur Didaktik des „Geographie und
Wirtschaftskunde“-Unterrichts,
Wien.
Seiten 295-304.
WEINHÄUPL Wilhelm (Hrsg.) (1995):
Lust auf Schule. Offener Unterricht in der
Mittelstufe, Linz.
Italien – Beispiel für verschiedene offene Unterrichtsformen
„3.5 Beispiel für Wandzeitung und
Länderjournal“ beachtet werden.
9. Spiele: Puzzle, Memory, Rätsel,
Flächendomino u.a.
Aufgaben (Auswahl)
Dauer: Die folgende Planarbeit ist für
etwa acht Einheiten vorgesehen.
Diverse Techniken, Spiele usw. zu
den Aufgaben siehe auch in den Kapiteln 4.1 bis 4.4.
10. Informiere dich über Maria Montessori. Notiere einige Daten über
die berühmte Pädagogin.
Die Aufgaben sind als Vorschläge zu
verstehen – Anzahl und Auswahl der
Arbeitsvorschläge richten sich nach
mehreren Voraussetzungen: Interesse
der Lernenden, vorhandene Materialien und genügend Zeit. Arbeitstechniken sollten schon vor dieser Planarbeit geübt worden sein, in Einzelfällen
können Lehrkräfte oder einzelne Lernende wichtige Techniken vermitteln.
Die Aufgaben entsprechen mehreren
Kriterien des „offenen Unterrichts“:
fächerübergreifendes Lernen, Lernen
mit mehreren Sinnen, kreativforschendes Lernen, handlungsorientierter Unterricht.
Die Lehrerin oder der Lehrer ist –
abgesehen von kurzen Frontalformen
– frei in der Klasse und kann sich
einzelnen Lernenden oder Gruppen
widmen.
Vorbereitungsdauer für Lehrkräfte,
falls Arbeitsmittel vorhanden: etwa
zwei bis drei Stunden, Materialien und
Vorbereitung können aber wieder
verwendet werden.
Art und Anzahl der Arbeitsmittel
richten sich nach „dem, was man hat“.
Im vorliegenden Beispiel würden
benötigt:
− Atlas;
− ein Arbeitsblatt mit Zahlen, Wörtern und Phrasen in italienischer
Sprache;
− eine stumme Karte zum Weiterzeichnen;
− Ansichtskarten;
− eine Tonkassette mit Musik von
Verdi oder italienischen Schlagersängern;
− Bildbände von Städten;
− italienisches Parfum;
− Gläser, Tassen, Orangensaft, Mineralwasser und ein Campingkocher
für Instant-Cappuccino;
− diverse selbst gebastelte Spiele;
− Informationen über Giuseppe Verdi
und Maria Montessori.
Im Zusammenhang mit diesem Unterrichtsvorschlag sollte auch das Kapitel
1. Italienisch: Lerne italienische Zahlen, Wörter und Phrasen nach einer
gemeinsamen Ausspracheübung.
2. Bearbeite die stumme Karte. Gestalte eine topographische Karte mit
den angegebenen Orten, Flüssen,
Gebirgen u.a. Zeichne dann – ohne
Beschriftung – alle Städte mit
mehr als 100 000 Einwohnern und
aus der Wirtschaftskarte die großen Industriebetriebe ein und plane
ein Verkehrsnetz. (Verbinde alle
Städte und Betriebe sinnvoll!)
Zeichne von Ansichtskarten etwa
10 bis 15 Bilder in die stumme
Karte.
3. Musik: Informiere dich über Giuseppe Verdi. Höre Musik von
Verdi oder italienische Schlager.
4. Kunst: Italien ist jenes Land mit
den meisten Kunstschätzen der
Welt. Schau mindestens zwei
Bildbände an und skizziere ein italienisches Kunstwerk in dein Heft.
5. Mode: Italien ist – neben Frankreich – das führende Modeland der
Welt. Kleide dich wie ein Italiener/
wie eine Italienerin. Sammle Werbeanzeigen italienischer Modeschöpfer. Zeichne Logos italienischer Firmen in dein Heft. Riech
den Duft italienischer Parfums.
6. Kurzvorträge: Lehrkräfte oder
Lernende halten Kurzvorträge über
Italien.
7. Stehbars sind für Italien ganz typisch: jeweils ein bis zwei Lernende sind eine Viertelstunde lang
Kellner an der Bar und servieren.
Bestelle auf italienisch einen Cappuccino, eine Aranciata oder Mineralwasser.
8. Reise: Stelle mit Hilfe eines Reiseführers, einer Atlaskarte und eventuell einer Straßenkarte eine zweiwöchige Italienreise zusammen.
Schreibe genau auf, was du auf
dieser Reise machen würdest.
11. Stelle einen schön gestalteten
Merkstoff für dein Heft zusammen: Verwende Bilder, Karten,
erstelle Skizzen, entwirf ein Rätsel, schreibe kurze Texte zu verschiedenen Themen aus Italien.
„Zeit im Bild“ – Beispiel für
Freiarbeit
Dauer: Die folgende Arbeit ist für
etwa vier Einheiten vorgesehen.
Arbeitsunterlagen:
− 2 bis 3 Tageszeitungen,
− Overhead-Projektor,
− Leerfolien,
− Atlas.
1. Vorbereitung durch Lernende
(etwa drei Einheiten):
a) Je eine Gruppe (etwa fünf Lernende) sucht aus einer Tageszeitung vier bis fünf Berichte und
schreibt diese in Meldungsform
um: aus den Bereichen Innenund Außenpolitik, Wirtschaft,
Weltgeschehen, Wetter, lustige
Begebenheiten aus dem Schulalltag usw.
b) Mit Hilfe des Atlas zeichnen die
Lernenden Umrisskarten zur jeweiligen Meldung auf eine Leerfolie, den Ort des Geschehens
sowie
ein
topographisches
Grundgerüst (Hauptstadt, wichtigster Fluss, eventuell Nachbarländer).
c) Zu jeder Meldung bereiten die
Lernenden ein Interview (Studiogast, Telefongast, evtl. Videointerview) mit zwei bis drei
Fragen vor.
2. Präsentation (pro Gruppe etwa
fünf bis zehn Minuten): Am Moderationstisch sitzen die zwei Moderatoren und die Studiogäste: Meldungen werden gelesen, Karten (über Overhead-Projektor) eingeblendet, der Studiogast wird interviewt, evtl. ein Dia gezeigt oder ein
Videointerview abgespielt.
13
3.3 Die Hölzel-Atlanten 5/8 und weitere Medien
Bilderkarten der HölzelAtlanten 5/8 und andere Medien
Die Bilder haben die Funktion des
Wiedererkennens, des Neugierigmachens. Sie sollen zu Gesprächen, zum
Arbeiten mit Kopiervorlagen und zur
Vertiefung mit Hilfe von anderen
Karten, Texten, Tabellen usw. anregen. In diesem Begleitheft findet sich
ein lexikonartiges Verzeichnis sämtlicher Bilder, nach Kontinenten geordnet. Die Bilder sind alphabetisch gereiht und sollten von den Lernenden
den einzelnen Staaten zugeordnet
werden. (In den Überschriften wurde
bewusst auf Staatennamen verzichtet.)
Physische Karten in den Hölzel-Atlanten 5/8 und andere
Medien
Physische Karten sollen nicht für sich
allein stehen, sie sollen immer im
Zusammenhang mit anderen Arbeitsmitteln verwendet werden. Sie dienen
zur Veranschaulichung, der räumlichen Ergänzung zu Bildern, Berichten, Statistiken usw. Bereits im Sachunterricht der Volksschule werden
physische Karten des Heimatbezirkes
und des Bundeslandes verwendet. Sie
sind also den in die Hauptschule oder
das Gymnasium übertretenden Lernenden nicht neu. Werden in der
Volksschule primär verschiedene
Arten von Signaturen der physischen
Karte betrachtet und ein topographisches Wissen um den engeren Heimatraum aufgebaut, geht es hier um eine
Zusammenschau, um das Vermögen,
sich einen Raum vorstellen zu können.
Gerade Texte kindgemäßer Art (Beschreibungen, Berichte u.a.) können
im Zusammenhang mit der kartographischen Darstellung eine bessere
Vorstellung des Raumes vermitteln.
Lernende der 5. Schulstufe können
sich größere Distanzen kaum vorstellen, Arbeiten mit der Maßstabsleiste
und Größenvergleiche werden notwendig. (Siehe auch Kap. 4.2.)
Daneben können vergleichende Angaben über Reisezeiten mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln Aufschluss über die Dimension von Distanzen geben.
14
Weitere Schwierigkeiten können bei
der Darstellung des Reliefs durch
Höhenfarben auftreten. Auf physischen Karten wird die grüne Flächenfarbe immer wieder als Signatur für
fruchtbare Gebiete verstanden. Ein
Bergmodell oder andere Hilfsmittel
bei der Darstellung von Höhen können bei der Erklärung helfen.
Luftbilder, Stadtpläne und
terrestrische Bilder
In den Hölzel-Atlanten 5/8 sind die
Stadtzentren der Landeshauptstädte
österreichischer Bundesländer durch
Luftbild und Plan dargestellt. Bilder
bekannter Bauwerke, Wohnviertel,
Verkehrseinrichtungen usw., die aus
Prospekten, Zeitungen oder alten
Schulbüchern gesammelt werden,
eignen sich hervorragend zur Verwendung
im
Geographie-undWirtschaftskunde-Unterricht.
Als Ergänzung zur Karte „Österreich,
Großlandschaften“ werden die Großlandschaften auch mit Fotos vorgestellt. Diese können als Anregung
verstanden werden, ein kleines Bildarchiv über Österreich zusammenzustellen: Die Lernenden bringen Ansichtskarten oder andere Bilder mit und
ordnen sie nach räumlichen Kriterien.
So könnten auch Bildersammlungen
zu verschiedenen Erdteilen eine Hilfe
zu einem besseren Raumverständnis
darstellen.
Wirtschaftskarten, Berichte
und Tabellen
Bei der Arbeit mit Wirtschaftskarten
empfiehlt sich die Verwendung unterschiedlicher Materialien wie Tabellen
und Diagramme, die quantitative Aussagen ermöglichen, aber auch der
Einsatz von Bildmaterial oder Beschreibungen zu Gewinnung und
Verwendung von Rohstoffen. Das
Internet bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten: Bilder, Diagramme, Grafiken, Texte (z.B. Wikipedia).
Klimakarten, Vegetationskarten und andere Medien
Die Klimakarten in den HölzelAtlanten 5/8 wurden stark vereinfacht, damit auch Lernende der 5. und
6. Schulstufe für Zusammenhänge
Verständnis bekommen können. Es
empfiehlt sich ein Weiterarbeiten mit
Klimadiagrammen. In den HölzelAtlanten 5/8 sind acht Klimadiagramme am Rand der Klimakarte der
Erde durch farbige Gestaltung verschiedenen Klimazonen zugeordnet.
Anhand eines Beispieles wird der
Aufbau eines Klimadiagramms erklärt. Viele Klimadiagramme findet
man unter www.klimadiagramme.de.
Die Vegetationskarte wurde illustriert.
Die Lernenden können sich somit
verschiedene Vegetationszonen durch
die Zusammenschau von Bild und
Karte leichter vorstellen. Dies wird
bei der Karte „Amerika, Klima und
Vegetation“ besonders deutlich. Am
Rand der Karte werden die Vegetationszonen durch einfach gehaltene
Zeichnungen erklärt. Auch hier ist
eine Weiterarbeit mit diversen Klimadiagrammen nord- und südamerikanischer Stationen sinnvoll.
Karte „Weltprobleme“ und
andere Medien
Die Karte zeigt in schülergerechter,
„mitwachsender“ Form eine Fülle von
globalen Problemen. Sie kann bereits
in der 5. Schulstufe eingesetzt werden.
Zehnjährige sind für viele Probleme
offen.
Für den Unterricht in Geographie und
Wirtschaftskunde, aber auch in Biologie und Umweltkunde oder in Deutsch
kann diese Karte, zusammen mit Zeitungsberichten, die Grundlage zur
Bewusstseinsbildung für das Erkennen globaler Probleme darstellen.
Literatur:
ACHILLES, F. (1983): Zeichnen und
Zeichnungen im Geographie-Unterricht.
Schulgeographie in der Praxis, Band 4,
Köln.
BARTH, L.; A. BRUCKER (1995): Merkbilder im Geographieunterricht, 2. Auflage, Berlin.
HAUBRICH, H. (Hrsg.) (1997): Didaktik
der Geographie – konkret. München.
SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL
(Hrsg.) (2001): Beiträge zur Didaktik des
„Geographie und Wirtschaftskunde“Unterrichts, Wien.
Praktische Beispiele zur Verbindung verschiedener Medien mit den Hölzel-Atlanten 5/8
Globus und Karten vergleichen
⇒ Hölzel-Atlanten 5/8
⇒ Globus
Satellitenbild bearbeiten
⇒ Hölzel-Atlanten 5/8
⇒ Satellitenbild
Umrissskizze an die Tafel
zeichnen
⇒ Hölzel-Atlanten 5/8
⇒ Umrissskizze auf Folie
⇒ Tafel
Umrissskizzen abzeichnen
oder abpausen
⇒ Hölzel-Atlanten 5/8
⇒ Schülerheft
Bilderkarten entwerfen
⇒ Hölzel-Atlanten 5/8
⇒ Ansichtskarten oder Illustrationen diverser Bücher, Bilder
aus dem Internet
Bilder und physische Karten
⇒ Hölzel-Atlanten 5/8
⇒ Sammlung von Ansichtskarten
⇒ Wandkarte
Strukturlinien aus einem
Luftbild herausarbeiten
⇒ Hölzel-Atlanten 5/8
⇒ Luftbilder auf Dia, OverheadTransparent oder auf Papier
⇒ Luftbilder aus dem Internet
Texte oder Tabellen vereinfachen und illustrieren
⇒ Hölzel 5/8
⇒ geographische Texte, Berichte
oder Tabellen
Mittels Maßband, Wollfaden und Lineal werden Entfernungen auf dem Globus und auf verschiedenen Karten verglichen. Nach Möglichkeit sollen auch
Messungen am Kartenrand und in der Kartenmitte Messungen am Globus gegenübergestellt werden. Zu erkennen oder beachten ist, dass in kleinmaßstäbigen Karten bei größeren Distanzen Verzerrungen auftreten.
Topographische Namen (Flüsse, Städte, Gebirge usw.) werden auf kleine Papierstreifen geschrieben und auf ein Satellitenbild gelegt. Falls ein SatellitenWandbild vorhanden ist, kann man diverse topographische Namen auf HaftNotizzettel schreiben und aufkleben.
Es ist einfach, schöne Kartenskizzen an die Tafel zu zeichnen. Karten im Tafelbild sind sehr sinnvoll: Sie zeigen den Lernenden das Wesentliche und
können auch als Grundlage für eine thematische Skizze verwendet werden.
1. Overhead-Transparent oder Beamer-Karte an die Tafel projizieren.
2. Umrisse nachzeichnen.
3. Mit Atlashilfe freies Einzeichnen topographischer Merkmale.
Der Behaltenswert topographischer Inhalte ist beim Abzeichnen wesentlich
größer als beim Abpausen. Nach mehreren Korrekturen entstehen relativ anspruchsvolle Ergebnisse.
Lernende, die sich scheuen, eine Karte in ihr Heft abzuzeichnen, weil sie meinen, das Ergebnis entspräche nicht den Erwartungen, sollten folgende Technik probieren: Das Heft wird auf die Karte gelegt, dann werden markante „Ecken“ und Punkte der Ländergrenzen hochgezeichnet, das geschieht durch
oftmaliges Hochheben des Hefts, durch Nachschauen und Eintragen in das
Heft genau über diesen markanten Punkten. Schließlich wird das Heft vom
Atlas genommen und die Punkte und Ecken werden mit Atlashilfe verbunden.
Abgepauste topographische Skizzen sind meist schöner, der Behaltenswert
topographischer Inhalte ist jedoch geringer, geübt wird hier vielmehr sauberes
und perfektes Arbeiten. Allerdings sind solche abgepausten Karten als topographische Grundlagen für thematische Kartenskizzen recht brauchbar.
In eine Umrissskizze werden mit Atlashilfe kleine Bilder von Ansichtskarten,
Schulbüchern usw. verkleinert und vereinfacht abgezeichnet. Eventuell können sie als topographische oder thematische Skizzen weiter bearbeitet werden
(z.B. Tourismus).
Ein Stoß Ansichtskarten oder ausgeschnittener Bilder (aus Reiseprospekten)
wird nach einer Phase der Lokalisierung mit Hilfe des Atlas auf eine waagrecht liegende Wandkarte verteilt. Landschaftsbilder und Fotos verschiedener
Sehenswürdigkeiten sollen dem richtigen Ort oder der Landschaft zugeordnet
werden können.
Dieses Spiel ist auch als Wettbewerb reizvoll. In diesem Fall wird die Zeit gestoppt. Fehler werden abgerechnet.
1. Luftbild auf Overhead-Transparent an die Tafel projizieren; bei digitalen
Bildern mit Computer und Beamer projizieren.
2. Markante Linien der Landschaft, der Siedlung usw. nachzeichnen.
3. Wenn der Projektor oder Beamer ausgeschaltet wird, kann die entstandene
Skizze besprochen werden; Informationen aus Atlas und Luftbildern mit
dem Gezeichneten vergleichen.
Einfache Karten als Merkstoff für das Heft können so entstehen:
• In eine Umrissskizze werden Stichwörter und Illustrationen zu einem Text
geschrieben und gezeichnet.
• Tabellen werden zu kleinen, vereinfachten Diagrammen umgestaltet und in
die Skizze eingetragen.
15
3.4 Kartenhinweise nach Sachthemen
Jeder Kartentyp in den Hölzel-Atlanten 5/8 hat seine spezielle Aufgabe zu erfüllen, wie im Kapitel 2 gezeigt wurde.
Will man vertiefende Informationen über einen Kontinent,
einen Staat, eine Region erhalten, müssen mehrere Karten
gemeinsam eingesetzt, einzelne Aussagen der Karten und
die anderer Nachschlagewerke miteinander verglichen
werden. So kann ein umfassendes Bild, eine „Karte im
Kopf“ (mental map) entstehen.
Aufgaben der Bilderkarte im
Unterricht:
Zusammenwirken mit anderen
Kartentypen
Sie dient:
• dem Anknüpfen an Bekanntes,
• als Motivation der Kinder zur Beschäftigung mit dem Atlas sowie zur
Kartenarbeit
und
• sie ist durch die eingetragene
denbedeckung – neben der Orientierungskarte – die zweite Grundkarte der
.
• Wir wollen uns im dargestellten
Raum orientieren  Orientierungskarte, Karte der Staaten.
• Wir wollen mehr über die Vegetation wissen  Klima- und Vegetationskarte des entsprechenden Kontinents oder der Erde.
• Wir wollen in Österreich mehr über
touristische Ziele wissen  Karte
„Österreich, Tourismus“.
rte „Orientierung“ im Unterricht:
Sie dient in erster Linie der Orientierung. Sie zeigt die Lage von Siedlungen, Gewässern, Bergen usw. Sie verdeutlicht durch ihre Farben das Relief.
Wenn man mit Hilfe des Namenregisters etwas sucht, wird auf eine Orientierungskarte verwiesen. (Immer auf
die, in der das Gesuchte im größten
Maßstab dargestellt ist.)
Als Grundkarte dient sie – allein eingesetzt – der Orientierung.
Bei Verwendung von Bilder-, Wirtschafts- und anderen Themenkarten
wird sie immer dann herangezogen,
wenn diese eine genaue Orientierung
nicht zulassen. In diesem Fall ist die
Partnerarbeit mit zwei Atlanten sinnvoll, damit die Lernenden beide Kartenbilder vor sich liegen haben.
Staaten im Unterricht:
16
Die politische Karte dient im Unterricht:
• dem Auffinden von Staaten,
• sie macht – abhängig vom Maßstab
– auf die Gliederung der Verwaltungseinheiten aufmerksam (Staaten, Bundesländer, Hauptstädte ...)
und
• sie hilft beim Einprägen der Formen
von Staaten/Bundesländern.
Sie sind wegen ihrer plakativen Farbgebung für die erste
besonders gut geeignet.
Sie stellen bei der Arbeit mit Bilder-,
Wirtschafts- und anderen Themenkarten ein bewährtes Hilfsmittel dar, um
dort die Staaten besser benennen und
die eingetragenen Signaturen diesen
zuordnen zu können.
Beim Besprechen aktueller
wird sie ebenso verwendet.
Aufgaben der Wirtschaftskarte
im Unterricht:
Zusammenwirken mit anderen
Kartentypen
Sie zeigt:
• wirtschaftlich und politisch bedeutende Städte,
• wichtige Verkehrswege,
• die Landnutzung,
• wichtige Erzeugnisse aus Landwirtschaft und Bergbau,
• bedeutende Industriestandorte mit
den wesentlichsten Produkten und
• wichtige Exportgüter.
Wir wollen Genaueres wissen über:
• die Wirtschaft österreichischer
Bundesländer  Wirtschaftskarten,
die neben den entsprechenden Orientierungskarten stehen;
•

Bilderkarten, Klima- und Vegetationskarten;
• andere wirtschaftliche Fragen 
diverse Themenkarten Österreichs,
der Kontinente und der Erde.
Aufgaben einer Themenkarte
im Unterricht:
Zusammenwirken mit anderen
Kartentypen
Die Karte „Erde, Bergbau und Industrie“ ist eine Themenkarte, die
mit ihren Inhalten Wirtschaftskarten
ergänzt. Sie zeigt:
• wichtige Bergbauprodukte,
• bedeutende Industriestandorte,
gegliedert nach den Produkten und
• wichtige Handelsströme.
• Die Zeichnungen am Rand sollen
den Lernenden die abstrakten Begriffe verdeutlichen helfen.
Diverse Themenkarten unterstützen die
Aussagen der Wirtschaftskarten durch
Hervorheben einzelner definierter Indikatoren.
• Lokalisierung Æ Orientierungskarte;
• Wirtschaftsstruktur einer bestimmten
Region Æ Wirtschaftskarte;
• Auswirkungen auf die Anzahl der
Einwohner Æ Karte der Bevölkerungsverteilung.
Aufgaben einer Themenkarte
im Unterricht:
Zusammenwirken mit anderen
Kartentypen
Die Karte „Europa, Klima und Vegetation“ ist eine Themenkarte. Sie
verdeutlicht den natürlichen Pflanzenwuchs. Andere Karten zum Klima
und Vegetation ergänzen die Aussage
dieser Karte:
• Niederschlagskarten,
• Karten der Jänner- und der Julitemperaturen,
• Karten der großen Klima- und Vegetationszonen auf der Erde.
• Auswirkungen des Klimas auf den
wirtschaftenden Menschen Æ Wirtschaftskarten und entsprechende Themenkarten (z.B. „Erde, Land- und
Forstwirtschaft“,
„Mittelmeerländer,
Seebäder und antike Kulturstätten“).
• Zusammenhang zwischen Klima und
Relief Æ Orientierungskarten;
• Einordnung des europäischen Klimas Æ „Erde, Klimazonen“;
• Auswirkungen des Klimas auf die
Bodenbedeckung Æ Bilderkarten.
Aufgaben einer Themenkarte
im Unterricht:
Zusammenwirken mit anderen
Kartentypen
Die Karte „Österreich, Bevölkerungsverteilung“ ist eine Themenkarte, die als Punktstreuungskarte ein
anschauliches Bild über dicht und
weniger dicht besiedelte Räume in
unserem Land gibt. Weitere Karten
zur Bevölkerung ergänzen ihre Aussage:
• Österreich, Städte,
• Österreich, Bevölkerungsdichte
und
• entsprechende Karten von Europa
und der Erde.
Diese Themenkarte ist einer, im Lehrplan
vorgegebenen Fragestellung gewidmet.
Sollen ihre Aussagen interpretiert und
begründet werden, ist – neben den genannten Österreich- und Europakarten –
ein Vergleich mit weiteren Karten angeraten, und zwar mit:
Aufgaben einer Themenkarte
im Unterricht:
Zusammenwirken mit anderen
Kartentypen
Die Karte „Erde, Analphabetismus“
ist eine Themenkarte zu den Themenbereichen Lebensqualität und Entwicklungsstand von Staaten. Sie
wird – wie andere Themenkarten –
zur Beantwortung bestimmter Fragestellungen herangezogen. Spezielle
Themenkarten zu anderen Problemkreisen finden sich vor allem unter
den Karten von:
• Österreich,
• Europa und
• der Erde.
Diese Themenkarte ist ebenfalls einer, im
Lehrplan vorgegebenen Fragestellung
gewidmet. Ihre Interpretation wird durch
folgende Karten unterstützt:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Österreich, Orientierung
Österreich, Wirtschaft
Österreich, Verkehr
Österreich, Klima
Österreich, Bevölkerungsdichte
Erde, Staaten
Erde, Zusammenschlüsse
Erde, Lebensqualität
Erde, Entwicklung
Erde, Land- und Forstwirtschaft
Erde, Bergbau und Industrie
Erde, Wirtschaft
Erde, Bevölkerung
17
3.5 Beispiel für Wandzeitung und Länderjournal
Sammeln und Auswerten von
Informationen:
Der GW-Lehrplan für die 8. Schulstufe verlangt im Sinne des handlungsorientierten Arbeitens und der
Selbsttätigkeit der Lernenden das
Sammeln und strukturierte Auswerten
von Informationen über ausgewählte
Staaten Europas.
Informationsmaterialien:
Als Informationsmaterialien dazu
bieten sich u.a. an:
• Lexika, elektronische Lexika
• statistische Handbücher (z.B. Fischer Weltalmanach, elektronische
Dateien – evtl. auf CD-ROM)
• Atlanten,
auch
elektronische,
Landkarten
• Reiseführer, Prospekte.
Auswertung – Wandzeitung:
Illustrationen:
Die Auswertung im Unterricht kann
erfolgen:
• auf Wandzeitungen, die von den
Lernenden in Gruppenarbeit erstellt werden,
• in Länderjournalen, in denen die
Lernenden die Ergebnisse der
Gruppenarbeit zusammenfassen.
Um die Wandzeitung plakativer zu
gestalten, lassen sich verwenden:
• Bilder aus Prospekten, Kalendern
oder Zeitschriften, Ansichtskarten,
• Landkarten der jeweiligen Tourismuswerbung oder Ausdrucke aus
einem elektronischen Atlas.
Lernende entwerfen Bilderoder Wirtschaftskarten:
Darstellung von Zahlen:
Ein Element der Wandzeitung kann
eine von den Lernenden gestaltete
Bilder- oder Wirtschaftskarte sein.
Die Vorgangsweise dabei ist in folgenden Kapiteln des Begleithefts beschrieben:
• 4.1 Arbeit mit der Bilderkarte
• 4.3 Arbeit mit der Wirtschaftskarte
Sprechende Überschrift
(z.B. Italien – Kultur- und Sonnenland im Süden)
Grunddaten über das Land: Flä-
Das Zahlenmaterial lässt sich – u. U.
unter Verwendung von Grafik- oder
Tabellenkalkulationsprogrammen mit
dem Computer – grafisch umsetzen:
• Banddiagramm,
• Säulendiagramm,
• Flächendiagramm,
• Kurvendiagramm oder
• Kreisdiagramm.
Ó Vorschlag zur Gestaltung
einer Wandzeitung
Karte des Landes:
Bilder:
che, Hauptstadt, Millionenstädte,
Einwohnerzahl, Bevölkerungsdichte
usw.
‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰ ‰
Wirtschaftsstruktur: Diagramm –
Aussagen der
Tourismuswerbung:
Zugehörigkeit zu Wirtschaftssektoren
Wichtige Handelspartner:
…
…
., …
…
., …
…
Ausfuhrgüter:
Aktuelle Zeitungsberichte:
…
…
., …
…
., …
…
Einfuhrgüter:
…
…
., …
…
., …
…
Auswertung – Länderjournal:
Eine Gruppenarbeit ist nur dann
zielführend, wenn sie mit einer Zusammenführung der Arbeitsergebnisse abgeschlossen wird, in die alle
Kinder eingebunden sind.
Sinnvoll ist es, die Lernenden, die den
Berichten der anderen Arbeitsgruppen
zuhören, zur Mitarbeit aufzufordern.
Dies kann dadurch erfolgen, dass sie
auf Arbeitsblättern strukturierte
Mitschriften der Gruppenberichte
anfertigen.
Länderjournale, für deren Gestaltung auf der nächsten Seite ein Vorschlag abgedruckt ist, stellen eine
derartige strukturierte Mitschrift dar.
Gesammelt ergeben sie ein Bild des
im Unterricht Erarbeiteten (→ Heft).
Im Unterricht ist es wichtig, den einzelnen Gruppen, die Wandzeitungen
herstellen, auch das entsprechende
Länderjournal zur Bearbeitung zu
geben. Die einzelnen Punkte müssen
in den Gruppenbericht einfließen.
Themen des Länderjournals:
• Städte – Hauptstadt, Millionenstädte, Städte, die aus kulturellen
oder wirtschaftlichen Gründen oder wegen der Verkehrslage bedeutend sind
• Nachbarstaaten
• bedeutende Gebirge
• bedeutende Gewässer
• Landnutzung
• wichtige wirtschaftliche Produkte
18
• stark besuchte Tourismusgebiete ⇒ Aussagen zur Wirtschaft im
oder -zentren
Länderjournal können mit den
Hölzel-Atlanten 5/8 gefunden
• Typisches für das Land aus den
werden.
Bereichen Kultur, Sport, Essen und
Trinken usw.
⇒ An Bekanntes wird angeknüpft:
Firmennamen, Speisen, Getränke,
⇒ Die stumme Umrisskarte dient
Kultur und Sport.
dem Aufbau oder der Festigung
des topographischen Wissens und Wichtig: Das Länderjournal soll nicht
kann selbständig mit dem Atlas er- das Betreiben von Länderkunde fördern, es fasst Fakten zusammen, die
arbeitet werden.
die Lernenden erarbeitet haben!
Länderjournal: Italien
Õ Flagge
Hauptstadt:
weitere Millionenstädte:
M_________, T________, N_________
kulturell wichtige Städte:
V_________, F_________, R_________
Hauptstadt von Südtirol: B_________
wichtige Hafenstädte:
G_________, T_________
Kleinstaat in Italien:
Stadtstaat in Rom (Papst):
aktive Vulkane: Ä______, V_________
höchster Berg (an der
Grenze zu Frankreich):
Nachbarstaaten am Festland
(von W nach O):
___________,
__________, ___________,___________
Trage in die stumme Karte ein:
landwirtschaftliche Produkte:
• die oben genannten Städte,
• Po, Tiber, Gardasee,
Landnutzung:
Bergbauprodukt:
Tourismusgebiete und Tourismuszentren
am Meer:
• Sizilien, Sardinien, Elba,
• Adriatisches Meer, Ionisches Meer,
Tyrrhenisches Meer, Ligurisches Meer,
Mittelländisches Meer,
• Gebirge: 1 Alpen, 2 Apenninen, 3 Abruzzen.
⇒ Verwende bei Städten und Flüssen Anfangsbuchstaben, bei Gebirgen die Zahlen.
Industrieprodukte, evtl. mit Firmennamen:
Tourismusgebiete und Tourismuszentren
im Landesinneren:
italienische Speisen und
Getränke:
italienische Künstler (Musik, Malerei, Literatur ...):
italienische Sportler und
Sportvereine:
19
4. Ausgewählte Kartentypen im Unterricht
4.1 Die Arbeit mit der Bilderkarte
Kontinente erraten
Bilderkarten entwerfen
Ratespiel mit verschiedenen Bilderkarten
a) Im geographischen Erstunterricht: Die Lernenden
zeichnen Fantasielandschaften mit selbst entworfenen Signaturen und kleinen Bildern in ihr Heft. Legende für die Signaturen nicht vergessen. Eventuell
auf der linken Heftseite eher bildhafte Signaturen und
auf der rechten die gleiche Landschaft zeichnen und
abstrakte Signaturen verwenden.
Zwei Kinder haben einige Minuten Zeit, die Bilderkarten
der Kontinente zu betrachten. Einer schließt den Atlas. Er
wird von seinem Partner gefragt: Auf welchem Kontinent
gibt es Lamas? Auf welchem Kontinent wird Reis angebaut?
Bilder erraten
Ratespiel mit einzelnen Bilderkarten
Ein Kind beschreibt eine Zeichnung einer Bilderkarte
(mit oder ohne Angabe der Seite). Mitschüler versuchen,
mit Hilfe des Atlas das beschriebene Bild innerhalb einer
festgelegten Zeit zu erraten. Das Spiel kann auch in englischer Sprache durchgeführt werden: „It's an animal in
Africa. It's black and white. What is it?“
b) Die Lernenden zeichnen den Umriss eines Landes
oder eines Kontinents ab. Es kann auch eine kopierte
Umrissskizze verwendet werden. Topographische
Merkmale (Flüsse, Gebirge, Siedlungen usw.) werden
in die Umrisskarte/-skizze eingezeichnet. Mittels verschiedener Ansichtskarten, Schulbücher, Kinderlexika
usw. werden von den Lernenden eigenständig kleine
Bilder in die topographische Skizze gezeichnet.
Wie viele Bilder weißt du noch?
Erinnerungsspiel mit einer Bilderkarte und einer
selbst gezeichneten Umrissskizze eines Landes oder
Kontinentes, evtl. auch an der Tafel. Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit
Die Kinder betrachten eine bestimmte Zeit lang die Bilderkarte. Daraufhin schließen sie den Atlas und zeichnen
in eine selbst gemachte Kartenskizze möglichst viele Bilder, an die sie sich erinnern, ein.
Domino
Anlegespiel für 2–5 Spieler
Anleitung zum Basteln des Spieles:
Die Bilder einer Bilderkarten-Kopie werden zusammen
mit Texten anderer Bilder (aus der Kopiervorlage des
Begleitheftes) auf je ein kleines Kärtchen geklebt. Es
empfiehlt sich, Texte und Bilder eines einzigen Kontinents auszuwählen.
Spielregeln: Kärtchen mit der Rückseite nach oben legen
und gut vermischen. Kärtchen austeilen (mit oder ohne
Talon, daher kann die Anzahl der ausgeteilten Kärtchen
beliebig gewählt werden).
Der jüngste Spieler beginnt. Er legt eines der Kärtchen
aus. Der nächste Spieler (Uhrzeigersinn) legt ein zum
Text passendes Bild an (oder umgekehrt), Text und Bild
müssen immer übereinstimmen.
Kann ein Spieler nicht anlegen, muss er abheben. Ist kein
Talon (mehr) vorhanden, muss dieser Spieler passen.
Sieger ist jener Spieler, der als erster alle Kärtchen abgelegt hat.
Ø Beispiele für Dominosteine Þ
Victoriafälle
An der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia stürzt der Sambesi auf 50 m Breite in eine
110 m tiefe Basaltschlucht und erzeugt dabei
so viel Sprühregen, dass rund um die Fälle üppiger Regenwald gedeiht.
20
Begleitheft: Arbeit mit Kopiervorlagen
In diesem Begleitheft sind alle Bilder der Bilderkarten
kindgerecht beschrieben („Afrika-Lexikon” usw.). Hier
finden sich zusätzliche Informationen, die auch in Spielen oder in offenen Unterrichtsformen verwendet werden
können. Die Beschreibungstexte sind alphabetisch geordnet. Die Ländernamen zu den Bildern sollen von den
Lernenden erarbeitet werden können. Sie wurden in den
Beschreibungstexten weggelassen.
Abu Simbel
Das altägyptische Königsgrab von Abu Simbel
mit seinen bedeutenden Kunstschätzen wurde,
um es vor der Vernichtung durch den neuen
Nasser-Stausee zu retten, zersägt und 65 m höher wieder aufgebaut.
Amphitheater
Das drittgrößte Amphitheater des römischen
Reiches in El Djem bot 40 000 Besuchern
Platz. In Amphitheatern wurden den römischen
Bürgern unter anderem grausame Gladiatorenkämpfe vorgeführt.
Hirse stampfen
Hirse ist das wichtigste Getreide zur Versorgung der afrikanischen Bevölkerung. Der Mörser, ein Gerät zum Zerstoßen der Hirse, ersetzt
hier die Mühle.
Was war in der Bilderkarte?
Memory
Erinnerungsspiel mit einer Bilderkarte und einer
politischen Karte oder einer physischen Karte
Partner- oder Gruppenspiel: Vergrößerte Kopien einer
Bilderkarte und der dazugehörigen physischen Karte
werden in Teile zerschnitten (z.B. 5 x 5 cm) und auf Kärtchen geklebt. Es ist darauf zu achten, dass die kopierte
Bilderkarte den gleichen Maßstab aufweist wie die physische Karte.
Die Lernenden prägen sich die Position bestimmter Bilder auf der Karte ein (maximal sieben Bilder, z.B. Tafelberg, Gorilla, Erdnüsse, Abu Simbel, Victoriafälle ...).
Dann wird zur physischen oder politischen Karte des
Kontinents weitergeblättert und gefragt: „Zeige den Tafelberg, die Victoriafälle …
“. Erstaunlich gut sind die Ergebnisse.
Welches S ist in Ägypten?
Spielerisches Festigen von Himmelsrichtungen oder
Staatennamen. Alle Lernenden verwenden eine Bilderkarte, auf die sich die Fragen beziehen, und die dazugehörende politische Karte.
Frage: Welches S ist in Ägypten? (Sphinx). Die Lernenden schreiben die Antwort (Sphinx) nieder. Sie müssen
also immer in der politischen Karte nachschauen, um die
Ländernamen zu finden.
Weitere Beispiele für die Bilderkarte Afrika:
− Welches A ist in Ägypten? (Abu Simbel)
− Welches E ist in Libyen? (Erdöl)
− Welches S ist in Gabun? (Schimpanse)
Richtige Antworten werden gezählt.
Variante:
− Welches A ist am Nil?
− Welches E ist in Nordafrika?
In diesen Fällen muss neben der Bilderkarte auch die
physische Karte verwendet werden.
Bilderkarte und Bodennutzung
Spielerisches Zuordnen verschiedener Begriffe mit Hilfe
einer Bilderkarte.
Gespräch oder Fragen über verschiedene Bilder auf der
Bilderkarte: Die Lernenden werden aufgefordert, die Bilder auf Grund der auf der gleichen Karte eingezeichneten
Bodennutzung zuzuordnen.
Beispiele: Welche Tiere sind im Regenwald?
Was wird in der Savanne angebaut?
Wer ist der Schnellste?
Voraussetzung für dieses reizvolle Spiel ist das Kopieren
eines Teiles der Bilderkarte (z.B. Nordafrika). Dann werden die Bilder ausgeschnitten und auf Haftzettel geklebt.
Ein Kind versucht, in möglichst kurzer Zeit diese auf die
topographische Karte an die richtige Stelle zu kleben.
Kontrolliert wird mit dem Atlas.
Bilder, die nicht für einen bestimmten Ort gelten, sondern für eine ganze Region (z.B. Zebra), können an einen
beliebigen Platz der gleichen Vegetationszone geklebt
werden.
Variante: Vergrößerte Kopien der Bilder werden mittels
Haftnotizen auf eine Wandkarte geklebt.
Es gibt somit zu jedem Ausschnitt der Bilderkarte ein dazupassendes Kärtchen mit topographischen Merkmalen –
manchmal sind auch zwei oder mehrere Bilder auf einem
Kärtchen.
Die Karten werden verdeckt aufgelegt. Die Spieler drehen immer zwei Kärtchen um. Falls diese zusammengehören, können sie abgelegt werden. In diesem Fall darf
derselbe Spieler nochmals zwei Karten aufschlagen.
Wenn Bilderkärtchen und topographisches Kärtchen
nicht zusammenpassen, müssen sie wieder verdeckt zurückgelegt werden. Alle Spieler schauen aufmerksam zu
und versuchen, sich die Bildinhalte zu merken. Sieger ist
jener Spieler, der die meisten Kartenpaare hat.
Lebendiges Afrika
Spiel mit einer Bilderkarte und der zugehörigen Kopiervorlage aus dem Begleitheft.
Beispiel Afrika: Die Kinder verteilen sich über einen
Raum, der nun Afrika darstellen soll. Die Himmelsrichtungen werden festgelegt, d.h. an einer von der Klasse
bestimmten Wand wird der Norden Afrikas angenommen, gegenüber ist der Süden Afrikas usw.: Die Kinder
müssen sich in ein Bild der Bilderkarte Afrikas hineindenken und stellen etwas vor, was mit dem Bild zu tun
hat: „Ich bin ein Tourist, der Pyramiden und die Sphinx
fotografiert.“
Er stellt sich an die entsprechende Stelle im Raum und
macht dazu eine typische Bewegung (fotografierender
Tourist).
Auf diese Art zeigen alle Kinder nacheinander Objekte
und Personen aus der Bilderkarte. Die Mitschüler sollen
sich möglichst viele Darbietungen merken.
Zum Abschluss des Spiels führen die Lernenden ihre Bewegungen nochmals pantomimisch vor, die Mitschüler
erinnern sich an Art und Ort des vorgeführten Objektes.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Lernenden noch
nach Monaten wissen, was sie einmal bei der „Lebendigen Karte“ dargestellt haben.
Das Spiel sollte daher immer wieder in verschiedenen
Varianten gespielt werden: als „Lebendige Bilderkarte“,
als „Lebendige Landkarte“ mit topographischen Inhalten,
als „Lebendige Wirtschaftskarte“ (siehe Kap. 4.3) oder
sogar als „Lebendige Klima- oder Vegetationskarte“. In
diesem Fall geht es um Klima- und Vegetationszonen der
Erde: Die Lernenden spielen Personen, Tiere oder Dinge
aus verschiedenen Klima- oder Vegetationszonen der Erde (z.B. Stein in der Wüste Sahara, Erdnusspflanze in der
Savanne, Arbeiter im Regenwald usw.).
21
4.2 Die Arbeit mit der physischen Karte
Länderumrisse oder physische Karten an die
Tafel zeichnen
Karten können sehr leicht an die Tafel gezeichnet werden: Folgende Vorgangsweise ist zu empfehlen: Ein
Overhead-Transparent (Farbfolie aus der Serie „5/8 transparent“ oder die SW-Kopie einer Atlasseite oder einer
Umrissskizze) wird an die Tafel projiziert. Die Umrisse,
Grenzen, Städte, Flüsse usw. werden mit Kreide nachgezeichnet.
Die Ergebnisse wirken recht anspruchsvoll, wenn auch
Farbkreide verwendet wird.
Die Lernenden sollen zusätzlich Farbe und Form der Signaturen für die topographischen Merkmale frei wählen
und in die Karte eintragen.
Karten abzeichnen statt abpausen
Der Lerneffekt ist sehr groß, wenn Karteninhalte (wie
Länderumrisse, Flüsse, Gebirge, Städte usw.) in das Heft
abgezeichnet statt abgepaust werden. Damit kann schon
auf der 5. Schulstufe begonnen werden.
Beim ersten Versuch sind die Ergebnisse recht unterschiedlich, beim zweiten oder dritten Versuch gelingen
schon ansprechende Kartenskizzen.
Physische und thematische Karte
Aus den oben beschriebenen Kartenskizzen können sehr
leicht thematische Karten gemacht werden:
Die Lernenden sollen beispielsweise aus der Italienskizze
eine Tourismuskarte erstellen. Auf Grund der übersichtlichen Kartenfolge im Atlas werden die entsprechenden
Informationen schnell und selbständig gefunden.
Größenvergleiche
Einfache Arbeit mit dem Maßstab
Benötigt wird ein kleines Stück
Overhead-Folie für jede Schülerin
oder jeden Schüler.
Österreich wird in den Maßstabsgrößen 1 : 25 Mio., 1 : 12,5 Mio.
und 1 : 5 Mio. mit einem wasserfesten Overhead-Stift auf die Folie
gepaust. In den Hölzel-Atlanten 5/8
werden bei den Kontinentkarten diese Größen am häufigsten verwendet.
Die Folie kann auf beliebige Karten
gleichen Maßstabs gelegt und verschoben werden.
Beispiel: Österreich (im Maßstab
1 : 25 Mio.) wird auf der Australienkarte für Vergleiche umher geschoben.
22
Schnelles Lernen mit stummen Karten
Beispiel: Schülerinnen und Schüler einer 8. Schulstufe sollen alle Staaten Europas mit Hilfe einer
stummen Karte benennen können.
1. Die Lernenden schreiben alle Staatennamen, die sie
ganz sicher zuordnen können, mit Bleistift in eine
stumme Karte der Staaten eines Kontinents.
2. Staatennamen, die von den Lernenden nicht oder
nicht sicher benannt werden können, werden mit Hilfe des Atlas eingetragen und gelernt.
3. In der nächsten GW-Stunde dürfen die Lernenden
alle Staatennamen, die sie sicher wissen, ausradieren.
Übrig bleibt eine individuelle Lernkarte mit nur wenigen Staatennamen.
Die Kinder zeichnen Karten und stellen
Puzzles her
1. Die Lernenden zeichnen auf ein DIN-A4-Blatt ein
beliebiges europäisches Land – möglichst groß und
kräftig – aus dem Atlas ab. Die Hauptstadt, alle Millionenstädte (falls vorhanden) und ein bis zwei wichtige Flüsse werden eingezeichnet.
2. Die Kartenskizzen werden den Mitschülern gezeigt.
Diese sollen das Land mit Hilfe des Atlas erraten.
3. Anschließend wird die Skizze in acht Teile zerschnitten und von Mitschülern als Puzzlespiel zusammengesetzt.
Zur Aufbewahrung der Puzzleteile eignen sich Kuverts.
Such- und Flugspiel
Wiederholung und Festigung von Topographie. Materialien: Atlas, Bleistift, Lineal.
Vorwissen: 10 bis 20 Städtenamen eines Landes/eines
Kontinents/einer Region.
Beispiel: In der 4. Klasse der Volksschule oder in der 5.
Schulstufe wurden Städte des Heimatbundeslandes gelernt. Sie sollen in einer höheren Schulstufe wieder aus
dem Gedächtnis gerufen werden.
Die Lage der Städte im Atlas sollte noch einmal wiederholt und geübt werden. Es empfiehlt sich, diese Städte
auch mittels einer Tafelskizze oder Overheadskizze zu
zeigen.
1. Die Lehrkraft nennt eine Stadt und zählt dann bis
sechs (anfangs langsam, dann etwa in Sekundenabständen). Die Lernenden notieren die Zeit, die sie
benötigt haben, um die Stadt zu finden.
Dann wird die nächste Stadt gesucht. Schließlich sollen alle in Frage kommenden Städte mehrmals genannt und gesucht werden.
Beispiel Südamerika: „Manaus – 1, 2, 3, 4, 5, 6.“ Die
Kinder notieren jene Zahl, bei der sie die Stadt gefunden haben. So entsteht bei allen Lernenden
schließlich eine Zahlenkolonne.
2. Nach einigen Minuten haben sich alle Lernenden die
Lage der Städte in der Karte eingeprägt. Der Atlas
wird nun um 180° gedreht. Das Spiel beginnt von
Neuem.
Dieses Spiel ist nach den Regeln der Punkte 1 und 2
auch mit Ländern, Flüssen, Gebirgen usw. möglich.
Durch die oftmalige Wiederholung ist der Lerneffekt
sehr groß.
Puzzle und Flächendomino
Legespiel (mit oder ohne Hilfe des Atlas) – als Puzzle für
ein bis zwei Spieler, als Flächendomino für 2, 3, 4 oder 6
Spieler.
Für jede Gruppe wird eine Karte vergrößert kopiert und
in 24 gleich große Teile zerschnitten.
1. Puzzle
2. Flächendomino für 2 oder 3 Spieler:
8 oder 12 Karten kommen in den Talon, die restlichen
Karten werden ausgeteilt.
Eine Karte wird aus dem Talon aufgeschlagen. Dann
legen die Spieler der Reihe nach je 1 Karte an. Wer
keine passende Karte hat, muss abheben. Der Talon
muss aufgebraucht werden.
3. Flächendomino für 4 oder 6 Spieler:
Alle Karten werden ausgeteilt. Die Spieler legen im
Uhreigersinn je eine Karte an.
Die restlichen Regeln werden von den Spielern vereinbart.
Beispiele:
− 10 Städte der USA
− Gebirge Europas
− Tiefebenen Europas
− Staaten Südamerikas
− Flüsse in Asien
3. Blindflug: Von einer Stadt ausgehend wird mit einem
umgedrehten Bleistift eine andere Stadt, die genannt
wird, „angeflogen“, ohne in die Karte zu blicken. Die
Abweichung von der tatsächlichen Lage der Stadt
wird in cm mit dem Lineal gemessen und als Punkt(e)
wieder in die Zahlenkolonne eingetragen (1 cm Abweichung ≙ 1 Punkt).
Von dieser Stadt wird anschließend weitergeflogen.
Beispiel: „Bleistift auf Brasilia ... bitte nicht mehr in
den Atlas schauen ... Wir fliegen nach Buenos Aires
... nach der Landung die Entfernung von der Bleistiftspitze nach Buenos Aires (in cm) messen. Es darf
auf- und abgerundet werden. Die Zentimeter bitte in
die Zahlenkolonne eintragen.“ Weiters: „Bleistift auf
Buenos Aires ...“
Sieger sind jene Lernenden mit den geringsten Punktesummen.
23
4.3 Die Arbeit mit der Wirtschaftskarte
Wirtschaftskarten lesen
Die Lernenden notieren Merkmale aus der Wirtschaftskarte über ein Land/eine Region.
Beispiel Malaysia und Singapur (Karte „Südasien, Wirtschaft“)
− Landnutzung, landwirtschaftliche Produkte: …
− Bergbauprodukte: …
− Industrieprodukte: ...
− Städte als Wirtschaftszentren: …
− Verkehr: …
− Exportgüter: …
Variante 1:
Die Kinder notieren alle Signaturen, die an der Bahnlinie
von Bangkok nach Singapur zu erkennen sind.
Nach einer kurzen Pause könnten die Lernenden versuchen, die Strecke nochmals – ohne Hilfe des Atlas – zu
„fahren“. Die Mitschüler kontrollieren. Jede richtige Aussage zur Wirtschaft ist ein Punkt.
Variante 2:
Die Lernenden schreiben mit Hilfe des Atlas auf, für
welche Rohstoffe und Industriegüter einer Region sich
ein Transport auf einer Wasserstraße eignen würde.
Typische Fragen und Aufgaben bei Arbeiten
mit Wirtschaftskarten
Land- und Forstwirtschaft, Tourismus in Oberösterreich (7. Schulstufe):
• Wo gibt es Gemüseanbau, wo Weizen?
• Was kann man der Karte über den Raum zwischen
Braunau, Ried im Innkreis und Schärding entnehmen?
• Vergleiche die Wirtschaft Oberösterreichs mit jener
Tirols.
Mitteleuropa, Wirtschaft (8. Schulstufe):
• Was kann man der Karte über die Landwirtschaft Ungarns entnehmen?
• Warum dominiert zwischen Luxemburg, Nancy und
Saarbrücken die Eisen- und Stahlindustrie?
• Welche klimatischen Bedingungen herrschen in den
Weinbaugebieten vor? (Wirtschaftskarten und Klimakarten)
Variante 3:
Die Lernenden notieren mögliche Ausfuhrgüter eines
Seehafens – also auch Rohstoffe und Industriegüter im
Einzugsgebiet. Den Kindern soll dabei bewusst werden,
dass die Bedeutung eines Seehafens von der Wirtschaftskraft seines Hinterlandes abhängt.
Wirtschaftskarten zeichnen
Die Lernenden zeichnen den Umriss eines Landes/Kontinents ab. Es kann auch eine kopierte Umrissskizze verwendet werden. Topographische Merkmale (Flüsse, Gebirge, Siedlungen) werden eingezeichnet.
a) Auf die topographische Grundlage wird eine analytische Wirtschaftskarte gezeichnet: Selbst entworfene
bildhafte oder abstrakte Signaturen sollen verwendet
werden. Wenn Tabellen vorhanden sind, werden diese
mittels Diagrammen usw. eingezeichnet.
Beispiele: Tourismuskarten, Landwirtschaftskarten,
Industriekarten usw.
b) Bei der komplexen Wirtschaftskarte werden zusammengehörige Erscheinungen auf die topographische
Grundlage gezeichnet: Rohstoffe, Verarbeitung, Handel und Konsum bestimmter Produkte.
Beispiele: Abbau von Eisenerz und Standorte der Eisen- und Stahlerzeugung; Holz, Papierindustrie und
Siedlungen.
Wirtschaftsräume können flächenhaft zusammengefasst werden (z.B. Ballungen von Textilindustrie
usw.).
24
Planung eines Verkehrsnetzes
Die Lernenden pausen folgende Inhalte einer Wirtschaftskarte ab:
− Grenzen
− alle größeren Städte
− grenznahe Großstädte in Nachbarländern
− große Industriebetriebe
− Seehäfen (falls vorhanden)
Mit Hilfe der topographischen Karte werden Gebirge eingetragen.
Anschließend werden alle eingezeichneten Städte, Industriebetriebe und Seehäfen miteinander sinnvoll verbunden, wobei auf die Gebirge und sonstige Verkehrshindernisse Rücksicht genommen werden muss. Es entsteht ein Verkehrsnetz.
Münzen auf Signatur
Das „Ich-behaupte-Spiel“
Spielerische Partnerarbeit
Die Lernenden haben eine Minute Zeit, eine Aussage über eine bestimmte Darstellung einer Wirtschaftskarte zu
notieren und diese dann der Klasse vorzulesen. Die Mitschüler entscheiden mit Hilfe des Atlas, ob die aufgestellte Behauptung richtig oder falsch ist. Richtige
Tipps zählen.
Die Lernenden haben genügend Zeit, einen Teil einer
Wirtschaftskarte zu betrachten.
Dann werden drei bis fünf Münzen auf verschiedene
Punktsignaturen in der Wirtschaftskarte gelegt. Etwaige
Städtebeschriftungen sollen, zumindest teilweise, sichtbar bleiben. Die Lernenden versuchen, die versteckten
Signaturen zu erraten. Sie dürfen dabei die Legende benützen.
Beispiel Indien: Nach einer ausreichenden Zeit zur Betrachtung der Wirtschaft Indiens legt Schülerin A die
fünf Münzen auf Delhi (Beschriftung nur teilweise abdecken), Baumwolle, Kaffee, Kautschuk und Textilien
(Mumbai). Schüler B versucht, möglichst viele der abgedeckten Signaturen zu erraten.
Beispiel: Ein Schüler sagt: „Ich behaupte, dass in Südafrika Wein angebaut wird.“ Die anderen Kinder entscheiden sich anschließend – aber alle gleichzeitig (z.B.
durch Handheben), ob diese Behauptung laut Atlas richtig oder falsch ist. Gerne stellen Kinder auch falsche Behauptungen auf.
Oft kommt es zu Auffassungsunterschieden bei den Kindern. Diese werden diskutiert und dort wird eine Lösung
gemeinsam gesucht.
Beispiel: „Ich behaupte, in Äthiopien gibt es Ziegen.“ –
Die Ziege ist zwar in Somalia eingezeichnet, einige Kinder werden aber unter der Flächensignatur „traditionelle
Landwirtschaft“ auch richtigerweise die Ziegenhaltung
verstehen.
Mit diesem spielerischen Arbeiten mit thematischen Karten lernen die Lernenden den Umgang mit dieser kartographischen Darstellungsform und üben den ständigen
Blick in die Legende.
Dieses Spiel ist auch sehr gut für Supplierstunden geeignet.
Die lebendige Wirtschaftskarte
Wirtschaftsgeographisches Spiel, das am Ende der unterrichtlichen Behandlung eines Landes oder Raumes
durchgeführt werden kann
Beispiel Italien: Die Kinder verteilen sich über einen
Raum, der nun Italien darstellt. Die Himmelsrichtungen
werden festgelegt. (Siehe auch Kap. 4.1.)
Wo gibt es Kaffee, wo Reis?
Handlungsorientiertes Arbeiten mit Wirtschaftskarten ab der 5. Schulstufe
• Mittels Overhead-Projektor wird eine Umrisskarte der
Erde an die Tafel projiziert.
• Jede Schülerin und jeder Schüler erhält zwei verschiedenfarbige Klebepunkte (für Kaffee und für
Reis).
• Die Lernenden dürfen die Karte „Erde, Land- und
Forstwirtschaft“ benützen. Dann kleben sie – nun ohne Kartenhilfe – ihre Punkte an jene Stellen der projizierten Karte, von denen sie glauben, dass dort Reis
oder Kaffee angebaut wird.
• Nachdem alle Lernenden ihre Punkte aufgeklebt haben, kann der Overhead-Projektor abgeschaltet werden. Sehr schön sieht man dann bevorzugte Anbaugebiete. Weiterarbeit mit Klimakarten und physischen
Karten empfohlen.
• Die Lernenden müssen sich einen Beruf oder ein Objekt aus der Wirtschaft Italiens ausdenken und führen
dies (nacheinander) pantomimisch vor: „Ich bin eine
Kellnerin in einem Hotel in Grado.“ Oder: „Ich bin ein
Weinstock in der Toskana.“
• Sie stellen sich an die entsprechende Stelle im Raum
und machen dazu eine typische Bewegung (z.B. servierende Kellnerin).
• Auf diese Art zeigen alle Kinder Berufe/Objekte aus
der Wirtschaft. Die Mitschüler sollen sich möglichst
viele Darbietungen merken.
• Zum Abschluss des Spiels führt jedes Kind die Bewegung nochmals pantomimisch vor. Die Mitschüler
erinnern sich an Art und Ort des vorgeführten Objekts/Berufs.
Dieses Spiel, eignet sich – mit den gleichen Regeln – als
„lebendige (physische) Landkarte“ oder als „lebendige
Geschichtskarte“ usw. und zielt auf ganzheitliches Lernen ab.
25
4.4 Wirtschaftskarten: Vom Detail zum Überblick
Welche Wirtschaftskarte ist für meine Zwecke geeignet?
Beispiel Wirtschaftskarten der Bundesländer und Österreichs
Wirtschaftskarten der Bundesländer sind im gleichen
Maßstab gezeichnet wie jene des gesamten österreichischen Bundesgebietes. Sie haben aber inhaltlich unterschiedliche Aussagen.
Auf der Karte „Österreich, Wirtschaft“ erfolgt eine Zusammenschau: Formen der Landnutzung, die wichtigsten
Bergbauprodukte, große Kraftwerke, Bezirkshauptorte,
wichtigste Verkehrslinien, bedeutende Betriebe und
wichtige Tourismusgebiete werden überblicksartig gezeigt.
Die
sind viel detailreicher. Wegen der höheren Signaturendichte werden
zwei Karten angeboten.
Tipps zur Kartenauswertung
a) Das Aufsuchen von Namen:
Mit Hilfe der physischen Karte auf der gleichen oder
der nächsten Seite leicht möglich.
b) Das Aufsuchen von Sachverhalten und Eigenschaften
eines Objekts: Mit Hilfe der Kartenlegende lassen sich
diese schnell finden.
c) Das Feststellen von Verteilungen: Durch visuelles Abschätzen der Dichtewerte oder durch ein darüber gelegtes Transparentpapier mit einem Gitternetz können
Dichtewerte aus den Wirtschaftskarten abgelesen werden (z.B. Industriedichte pro Quadrat des Gitternetzes).
d) Das Feststellen von Gesetzmäßigkeiten: Die Kartenabfolge wurde übersichtlich gestaltet. Zusammenhänge oder Abhängigkeiten (z.B. Klima, Relief, Landwirtschaft) sind daher schnell auffindbar.
Die erste Karte beschäftigt sich mit der Land- und Forstwirtschaft und dem Tourismus. Im Vergleich zur Karte
„Österreich, Wirtschaft“ wurden hier zusätzlich wesentlich mehr land- und forstwirtschaftliche Produkte in bildhafter Form eingetragen. Diese Signaturen und die Beschränkung auf wenige Aussagen ermöglichen ein
schnelles Arbeiten in niedrigeren Schulstufen.
Die zweite Karte hat Industrie, Bergbau und Verkehr
zum Inhalt. Hier sind mehr Betriebe eingezeichnet als in
der Österreichkarte. Die Karte dient der Vertiefung.
Beispiel: Wirtschaftskarten der Kontinente und Karten der Weltwirtschaft
Der wirtschaftsgeographische Unterricht beginnt schon
in der 5. Schulstufe (Land- und Forstwirtschaft, Bergbau
und Energie). Die Signaturen sind im Hinblick auf die
Zielgruppe, die zehnjährigen Kinder, bildhaft – und damit für diese Altersgruppe verständlich – gezeichnet.
Nach verschiedenen Arbeiten mit den Wirtschaftskarten
der Kontinente empfiehlt sich die Verwendung der Karten „Erde, Land- und Forstwirtschaft“ und „Erde, Bergbau und Industrie“, um die Stellung des Landes im internationalen Vergleich beurteilen zu können.
Beispiel Bananen aus Mittel- und Südamerika:
In der Karte „Südamerika, Wirtschaft“ sind einige Signaturen „Bananen“ in Gebieten mit Bananenproduktion
eingezeichnet. Zusätzlich wurden Pfeile von wichtigen
Ausfuhrhäfen mit dem Hinweis auf Bananenexporte beschriftet.
In der Karte „Erde: Land- und Forstwirtschaft“ kann man
Mittel- und Südamerika als Zentrum der Bananenproduktion erkennen und weitere Zentren herausfinden.
Die drei größten Produktionsländer sind neben den Illustrationen angeführt. Die Lernenden finden die Signaturen
in den angegebenen und in weiteren Ländern.
26
Signaturen in sämtlichen Wirtschaftskarten
der Hölzel-Atlanten 5/8
Wirtschaftskarten verschiedener Maßstabsgrößen haben
grundsätzlich unterschiedliche Aussagemöglichkeiten. In
den vorliegenden Atlanten werden gleiche oder ähnliche
wirtschaftliche Merkmale durch jeweils eine Signaturenform und -farbe dargestellt.
Auf einer Einleitungsseite sind die Signaturen zur Wirtschaftskarte übersichtlich dargestellt.
Beispiel: Die österreichischen Bezirkshauptorte sind mittels eines gelben Kreises mit Schattenwirkung eingezeichnet – genauso sieht aber auch eine Stadt mit allen
Wirtschaftszweigen in den Wirtschaftskarten der Kontinente aus. In den österreichischen Bezirkshauptorten sind
praktisch alle Wirtschaftszweige vertreten: Industrie,
Handel, Verkehr, z.T. Tourismus, Verwaltung.
Thema Wirtschaft: Entwurf einer Bilderkarte
Wirtschaftskarten in den Hölzel-Atlanten 5/8
und ihr altersgemäßer Einsatz
Aus der Bilderkarte und der zugehörigen Kopiervorlage
aus dem Begleitheft werden Informationen über die Wirtschaft eines Kontinents gesammelt und in eine Kartenskizze gezeichnet oder umgestaltet.
Ab 5. Schulstufe:
Mit Hilfe der verschiedenen Wirtschaftskarten unterschiedlicher Maßstäbe werden ausgewählte Inhalte eingetragen. Die Lernenden könnten diese Inhalte auch individuell zusammenstellen und in veränderter Form (z.B.
als Bilder) in die Karte einzeichnen.
Umgekehrt kann man auch die Bilder der Bilderkarte als
Grundlage (für z.T. von den Lernenden selbst zu entwerfende) Signaturen eintragen.
• Bilderkarten mit Bodenbedeckung und einigen Bildern
aus der Wirtschaft
• Wirtschaftskarten der Kontinente und der österreichischen Bundesländer mit bildhaften Signaturen für
landwirtschaftliche Produkte und Bergbauprodukte
• Illustrierte Wirtschaftskarten der Erde („Erde, Landund Forstwirtschaft“ und „Erde, Bergbau und Industrie“)
Ab 6. Schulstufe:
• Wirtschaftskarten mit bildhaften Signaturen für Städte, Verkehr und Industrieprodukte
Ab 7. Schulstufe:
• Unterschiedliche Signaturendichte in der Wirtschaftskarte Österreich und den beiden Wirtschaftskarten der
Bundesländer
Ab 8. Schulstufe:
• Wirtschaftskarten der Kontinente: Flächensignaturen
• Abstrakte Wirtschaftskarten zu Europa: Mittelmeer,
Seebäder, Bewässerungsgebiete
• Abstrakte Wirtschaftskarten der Erde: Wirtschaftsformen, Lebensqualität, Entwicklung, Zusammenschlüsse
Karten zur Wirtschaft der Kontinente und zur Weltwirtschaft
Die meisten Wirtschaftskarten der Hölzel-Atlanten 5/8
sind differenziert aufgebaute thematische Karten. Zehnbis zwölfjährige Kinder – wobei hier Altersgrenzen fließend zu verstehen sind – werden durch die bildhaften
Signaturen angesprochen. Ältere Lernende verwenden
die Flächenfarben als Zusatzinformation zur bildhaften
Darstellung. Somit arbeitet man mit Karten, die gleichsam „mitwachsen“.
Illustrationen an den Seitenrändern ermöglichen ein intensiveres Arbeiten, weil wichtige Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Produkt kindgerecht dargestellt
sind.
Beispiele für die Kartengestaltung:
Beispiel für die Auswertung – Malaysia und Singapur:
a) Wirtschaftskarte der Kontinente
Die Lernenden notieren Merkmale aus der Wirtschaftskarte über ein Land/eine Region:
− Landnutzung: …
− Landwirtschaftliche Produkte: …
− Bergbauprodukte: …
− Industrieprodukte: …
− Städte als Wirtschaftszentren: …
− Verkehr: …
− Exportgüter: …
Afrika, Wirtschaft: Der Lehrstoff der 1. Klasse (5.
Schulstufe) umfasst unter anderem die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens und die Gewinnung von Rohstoffen und Energie. In der Wirtschaftskarte werden daher Produkte der Landwirtschaft und des Bergbaues bildhaft dargestellt.
Der Lehrstoff der 2. Klasse beschäftigt sich vor allem mit
Ballungsräumen, großen Städten, der Gütererzeugung
und dem Verkehr. Die Signaturen werden gegenüber den
vorhin genannten schon etwas abstrakter: Bei Industrieprodukten, großen Städten und den Liniensignaturen für
Verkehr wird jeweils die äußere Grundform beibehalten.
Erde, Land- und Forstwirtschaft: Diese Karte richtet
sich nach dem Entwicklungsstand der Lernenden in der
5. Schulstufe. Überblicksartig werden die Verbreitungsgebiete landwirtschaftlicher Produkte dargestellt. Die
Erde, Wirtschaftsformen: Diese Karte zielt mit ihren
Inhalten auf die Benützer der 8. Schulstufe ab. Sie ist daher weder bildhaft gestaltet, noch mit zusätzlichen Illustrationen versehen.
b) Weltwirtschaftskarten
Welche Signaturen sind auf den Karten über Landund Forstwirtschaft, über Bergbau und Industrie eingetragen?
Was kann man der Karte der Wirtschaftsformen (in
der 8. Schulstufe) entnehmen?
27
4.5 Arbeit mit Themenkarten zu Klima und Vegetation
Klimakarten
Das Klima ist der mittlere atmosphärische Zustand in größeren Räumen
für lange Perioden. Für Klimakarten
genügen mittlere und kleinere Maßstäbe. Sie beruhen auf den täglichen
Messungen der meteorologischen
Elemente an den Wetterstationen, die
zu Mittelwerten für Tage, Monate,
Jahre und Jahrzehnte zusammengefasst werden.
1. Analytische Klimakarten:
• Luftdruckkarten
• Winddarstellungen
• Temperaturkarten
• Niederschlagskarten
• Karten der Sonnenscheindauer
Sie stellen die wichtigsten Klimaelemente dar. Isolinienkarten überwiegen. In den Hölzel-Atlanten 5/8
beschränken sich die Beispiele fast
ausschließlich auf diese Darstellungsmethode.
⇒ Österreich, Klima: Jännertemperaturen, Julitemperaturen, Jahresniederschlag.
⇒ Europa, Klima: Jännertemperaturen, Julitemperaturen, Jahresniederschlag und Regenzeiten.
⇒ Erde, Klima: Jännertemperaturen,
Julitemperaturen,
Jahresniederschlag.
Der Karteninhalt umfasst nur ein
Klimaelement und ist dadurch für die
Zielgruppe von Lernenden relativ
leicht erfassbar.
Die textlichen Zusatzinformationen in
den Karten zum Jahresniederschlag in
Europa und auf der Erde gehen über
die rein analytischen Aussagen (z.B.
durch Angabe der Regenzeiten) hinaus. Die Karten der Jänner- und Julitemperaturen auf der Erde weisen mit
der Eintragung der Meeresströmungen eine zweite Informationsebene
auf. Ø
2. Synthetische Klimakarten (Klimatypen)
Ihr Ziel ist eine räumliche Gliederung
der dargestellten Region in Klimazonen und Klimagebiete auf der Basis nachprüfbarer Klimaklassifikationen. Diese beruhen auf:
• Zusammenfassung der Klimaelemente zu Komplexen und Typen
(Mittelwertsklimatologie),
• Typisierung der Luftmassenverteilungen, atmosphärischen Zirkulationssysteme einschließlich der absoluten Topographie (dynamische
Klimatologie),
• Darstellung der Auswirkungen des
Klimas auf die Pflanzenwelt, usw.
(effektive Betrachtungsweise).
Verknüpfungen der Mittelwertsklimatologie mit der effektiven Betrachtungsweise sind häufig. Jede der
Möglichkeiten hat zu neuen Klimakarten geführt, aber keine hat bisher
nach Meinung der Experten eine allseits befriedigende Lösung erbracht.
Der „Karte der Jahreszeitenklimate
der Erde“ von C. Troll und K.H. Paffen wurden die Beleuchtungsjahreszeiten, die thermischen Jahreszeiten sowie die hygrischen Jahreszeiten zu Grunde gelegt. Mit Hilfe
von
Thermoisoplethendiagrammen
wurde der tageszeitliche und der jahreszeitliche Gang der Temperatur von
charakteristischen Messstationen analysiert.
Diese Klimaklassifikation ist eine
Grundlage für die Karte
⇒ Erde, Klima: Klimazonen
in den Hölzel-Atlanten 5/8. Sie ist
eine weitgehend auf die mathematischen Klimazonen (Beleuchtungszonen) reduzierte Darstellung, die den
Lernenden einen ersten weltweiten
Überblick über die extremen klimatischen Unterschiede geben soll.
Die Karten
⇒ Europa, Klima und Vegetation
⇒ Amerika, Klima und Vegetation
kommen der Originalkarte von Troll
und Paffen wesentlich näher. Sie stellen eine Kombination der Klimazonen
mit der potentiellen natürlichen Vegetation dar. Außerdem eignen sie sich
im Sinne einer Erweiterung und Vertiefung sehr gut für den Einsatz von
Klimadiagrammen (nach Walter und
Lieth), wie sie auf der Kartenseite
„Erde, Klimazonen“ zu finden sind.
Ö
28
Vegetationskarten
Sie stellen die Verbindung zwischen
der Botanik und der Geographie her.
Für den Geographen ist die Vegetation als wichtigster Teil des Biotops
ein Bestandteil der Landschaft.
1. Karten der potentiellen natürlichen
Vegetation
2. Karten der Vegetationsregionen
und Vegetationszonen
⇒ „Erde, Vegetation“ in den
Hölzel –Atlanten 5/8
ist ein Beispiel für den Kartentyp 1,
wenn man von der Darstellung des
Kulturlandes absieht.
Ø
Klima- und Landschaftszonen der Erde
(nach Troll-Paffen)
• Ordne den Landschaftszonen Verbreitungsgebiete zu. Verwende die Karten „Europa, Klima und
Vegetation“, „Amerika, Klima und Vegetation“, „Erde, Klimazonen“ und „Erde, Vegetation“.
Verbreitungsgebiete
Kalte Zone (polares und subpolares Klima)
2
1. Eiswüste
ganzjährig Minusgrade
2. Tundra (Kältesteppe)
wärmster Monat unter 10 °C
3
3. nördlicher Nadelwald (Taiga)
Kaltgemäßigte Zone
sehr große Jahresschwankungen der
Temperatur (mehr als 40 °C)
Kühlgemäßigte Zone
5
4. Feuchtklima (Laub- und Mischwald)
ganzjährig feucht
5. Steppe
5 - 7 Monate feucht
6. Halbwüste und Wüste
Warmgemäßigte Zone (Subtropen)
7. Winterfeuchte Subtropen (Westseitenklima = Mittelmeerklima)
8. Sommerfeuchte und immerfeuchte Subtropen (Ostseitenklima)
9. Steppe
10. Halbwüste und Wüste
Heiße Zone (Tropen)
12
11. Wüste (trockene Tropen)
weniger als 2 Monate feucht
12. Dornsavanne (wechselfeuchte Tropen)
Regenzeit: 2 - 4,5 Monate
14
13. Trockensavanne (wechselfeuchte
Tropen) Regenzeit: 4,5 - 7 Monate
14. Feuchtsavanne (wechselfeuchte
Tropen)
Regenzeit: 7 - 9,5 Monate
15
15. Tropischer Regenwald (immerfeuchte Tropen)
Regenzeit: 9,5 - 12 Monate
ganzjährig heiß
Gebirgsklimate (mit Höhenstufen der Vegetation/Landnutzung)
.
Alpen, Anden
Klimarekorde der Erde
Höchste Temperatur:
56,7 °C, Greenland
Ranch / Kalifornien,
USA
Größter Temperaturunterschied:
106,7 °C, Werchojansk/
Russland
322 Gewittertage im
Jahresmittel: Bogor/
Indonesien
Längste jährliche Sonnenscheindauer:
4 300 Stunden, Libysche
Wüste
Tiefste Temperatur:
-89,2 °C, Wostok/ Antarktis
Regenreichster Ort:
Jahresmenge 11 439 mm,
Cherrapunji/ Indien
14 aufeinander folgende Jahre ohne Regen:
Iquique/Chile
Höchste Temperatur
der Meeresoberfläche:
35,6 °C, Persischer Golf
29
4.6 Arbeit mit Themenkarten zur Bevölkerung
Kartographische Darstellungsmöglichkeiten zur Bevölkerung
Die wichtigsten Themengruppen
für Bevölkerungskarten sind
• das Verhältnis von Raum und Bevölkerung
• die Bevölkerungsstruktur
• die Bevölkerungsentwicklung und
Bevölkerungsmobilität
Die Verbindungen zur Siedlungs- und
Wirtschaftsgeographie sind eng.
Als benachbarte Gruppen gelten Karten der Sprachen, Nationalitäten, Religionen, des Bildungswesens, der
Medizin und der politischen Strukturen.
1. Bevölkerung und Lebensraum:
• Bevölkerungsdichtekarten
Unter Bevölkerungsdichte versteht
man die Anzahl der Einwohner je km²
Fläche. Die Einwohnerzahl wird auf
die Gesamtfläche der administrativen
Einheiten bezogen. Mit dem Begriff
der Bevölkerungsdichte sollte ursprünglich das Verhältnis der Bewohner eines Gebietes zu den Ressourcen im Sinne einer Selbstversorgung ausgedrückt werden. Im Zeitalter der Weltwirtschaft ist er weitgehend überholt.
Die Karten „Europa, Bevölkerungsdichte“ und „Asien, Bevölkerungsdichte“ in den Hölzel-Atlanten 5/8
entsprechen aufgrund des kleinen
Maßstabs genau diesem Kartentyp.
Bei der Karte „Österreich, Bevölkerungsdichte“ handelt es sich hingegen
um eine wesentlich aussagekräftigere
Darstellung, weil die Bevölkerungszahl auf den Dauersiedlungsraum
bezogen ist. Mit einer eigenen Flächenfarbe wurden außerdem der unbesiedelte und der periodisch besiedelte Raum klar ausgegrenzt.
• Bevölkerungsverteilungskarten
(Karten der räumlichen Streuung)
Bei diesen Karten wird die absolute
Größenpunktdarstellung verwendet.
Kreisflächen oder Kugelinhalte werden entsprechend der Werteinheit berechnet und lagetreu auf einer Basiskarte eingetragen. Bei größeren Dichteunterschieden ist die Kugeldarstellung vorteilhafter.
Diesem Kartentyp entsprechen in den
Hölzel-Atlanten 5/8 die Karten „Österreich,
Bevölkerungsverteilung“
und „Europa, Bevölkerungsverteilung“.
Die Karte „Erde, Bevölkerungsverteilung“ muss aufgrund des kleinen
Maßstabs von diesem Prinzip etwas
abweichen.
Dieser Kartentyp sollte aufgrund seiner größeren Anschaulichkeit vor den
Dichtekarten im Unterricht zum Einsatz kommen. Die Lernenden können
relativ leicht Ballungsräume lokalisieren und zwischen Gunst- und Ungunsträumen unterscheiden, besonders bei der Österreichkarte.
• Bevölkerungsprognosen
• Bevölkerungsveränderung und
Typen der Veränderung
2. Bevölkerungsstruktur:
• Altersaufbau
• Erwerbsstruktur
• Sozialstruktur
3. Bevölkerungsbewegung und Bevölkerungsmobilität:
• natürliche Bevölkerungsbewegung
• Wanderungsbewegung
Dazu bieten die Hölzel-Atlanten 5/8
folgende Beispiele zur Gesamtentwicklung:
⇒ Europa, Bevölkerungsentwicklung
⇒ Erde, Bevölkerungsentwicklung
• Pendlerbewegung
Bevölkerungsverteilungsspiel
Durch dieses – schon mehrmals in
verschiedenen Formen publizierte –
Spiel soll den Lernenden die ungleiche Bevölkerungsverteilung auf der
Erde und die Kluft zwischen Arm
und Reich bewusst werden.
Spieldurchführung:
1. Sechs Quadrate werden auf dem
Boden markiert (Abstecken auf einer
Wiese, mit Kreide im Schulhof). Die
Quadrate entsprechen ungefähr der
Fläche der einzelnen Gebiete. Folgende Seitenlänge ist vorzusehen:
Europa (ohne Russland, Türkei und
Kasachstan) – 1,5 m; Russland – 2,4
m; Asien (ohne Russland, mit Kasachstan und Türkei) – 3,3 m; Afrika
– 3,2 m; Nordamerika (ohne Mexiko)
– 2,8 m; Lateinamerika – 2,5 m;
Australien und Ozeanien bleiben unberücksichtigt.
2. Zwanzig (oder 25) Lernende stellen die Weltbevölkerung dar; sie verteilen sich auf die einzelnen Flächen,
wie sie glauben, dass es der Realität
entspricht.
3. Nun wird mit Hilfe der Lehrkraft
die reale Verteilung der Weltbevölkerung (rund 6,3 Mrd. Menschen)
nachgestellt. Die Angaben gelten für
20 (25) Jugendliche:
Europa (ohne Russland, Kasachstan
und Türkei) – 2 (3); Russland – 1
(1); Asien (ohne Russland, mit Kasachstan und Türkei) – 11 (15), davon steht jeweils ein Schüler oder
eine Schülerin für Japan; Afrika – 3
(3); Nordamerika (ohne Mexiko) – 1
(1); Lateinamerika – 2 (2).
4. Die Weltproduktion an Gütern
und Dienstleistungen symbolisieren
fünfzig Kekse o.ä., die sich folgendermaßen verteilen:
Europa (ohne Kasachstan, Russland
und Türkei) – 17; Russland – 1; Asien (ohne Russland, mit Kasachstan
und Türkei) – 13, davon 8 für Japan;
Afrika – 1; Nordamerika (ohne Mexiko) – 15; Lateinamerika – 3.
5. Schwerpunkte der Auswertung:
• persönliches Empfinden
• Wie viele Lernende haben kein
Keks o.ä. bekommen?
• „arme“ Gebiete – „reiche“ Gebiete
• Problemlösung im Spiel
• Wie kann die Erzeugung von Gütern und Dienstleistungen in „armen“ Gebieten verstärkt werden?
Sollen die „Reichen“ dabei helfen?
30
Wo wohnen die Menschen auf der Erde?
Fachbegriffe zur Bevölkerung
Bevölkerungsverteilung
Bevölkerung (Population) ist die Gesamtheit der in einem bestimmten Gebiet wohnenden Menschen. Man spricht
von Einwohnern bei Staaten, Gemeinden
und Orten.
Wohnbevölkerung umfasst alle Personen, die am Zähltag in der Gemeinde ihren ordentlichen Wohnsitz haben. Ausländische Arbeitnehmer werden in der
Regel dem österreichischen Wohnsitz
zugezählt.
Bevölkerungsbewegung setzt sich aus
der natürlichen Bevölkerungsbewegung
(Geburten, Sterbefälle) und der räumlichen Bevölkerungsbewegung (Zu- und
Abwanderung) zusammen.
Bevölkerungsentwicklung ist die absolute oder prozentuale Veränderung (Zuoder Abnahme) der Bevölkerungszahl
eines Gebietes in einem bestimmten
Zeitraum.
Bevölkerungsbilanz ist die Veränderung
des Bevölkerungsstandes eines Gebietes
durch Geburtenüberschuss (Geburtendefizit) und Wanderungssaldo.
Bevölkerungsfortschreibung stellt den
jeweiligen Bevölkerungsstand als Folge
der Ergebnisse der natürlichen Bevölkerungsbewegung und der Wanderungen
dar. Es gilt folgende Formel:
Bevölkerungsstand am Ende des Berichtszeitraumes = Bevölkerungsstand
am Anfang + Lebendgeborene – Gestorbene + Zuzüge – Fortzüge.
Geburtenrate (Geburtenziffer) ist die
Anzahl der Lebendgeborenen pro 1000
Einwohner in einem bestimmten Gebiet.
In der Regel wird die Geburtenrate auf
ein Kalenderjahr bezogen.
Sterberate (Sterbeziffer) ist die Anzahl
der Gestorbenen pro 1 000 Einwohner.
Sie ist abhängig vom Altersaufbau sowie
von den Lebensverhältnissen und dem
Gesundheitszustand der jeweiligen Bevölkerung.
Geburtenbilanz ergibt sich aus der Anzahl der Lebendgeborenen abzüglich der
Anzahl der Sterbefälle, jeweils bezogen
auf das Gebiet und den Zeitraum zwischen den Zählungen.
Wanderungsbilanz ergibt sich, wenn von
der Gesamtveränderung die Geburtenbilanz abgerechnet wird.
Tagbevölkerung umfasst die nicht berufstätige Wohnbevölkerung und alle anwesenden Berufstätigen und Schüler.
Nachtbevölkerung entspricht der Wohnbevölkerung.
Beschäftigte sind die bei Betriebszählungen am Arbeitsort gezählten Personen.
Bevölkerungsdichte ist die Anzahl der
Einwohner (Wohnbevölkerung) je km²
auf einer bestimmten Fläche.
Volkszählung war bis 2001eine in Österreich alle zehn Jahre durchgeführte
Großzählung (statistische Vollerhebung). Seitdem ging man zur Methode
der fortlaufenden Registerzählung über.
Die Karte „Erde, Bevölkerungsverteilung“ in den
Hölzel-Atlanten 5/8 verstehst du besser, wenn du
dich zuerst mit den Abb. 1
bis 3 beschäftigst.
Abb. 1 zeigt vier Felder:
A, B, C, D. Auf jedem
Feld stehen Menschen.
Das sind die Einwohner
eines Gebietes. Wenn man
die Verteilung der Einwohner – man kann auch
sagen der Bevölkerung –
eines Gebietes auf einer
Karte so darstellen wollte,
wäre das überaus mühsam.
Außerdem brauchte man
eine riesige Landkarte.
Einfacher ist es, je Einwohner nur einen Punkt zu
zeichnen. Im Feld A der
Abb. 2 wurde damit begonnen.
1. Setze fort und zeichne
auch die Punkte in die drei
anderen Felder der Abb. 2.
Achte aber genau auf die
richtige Lage.
Auch bei diesem Verfahren müsste die Karte noch
sehr groß sein. Bei Erdkarten oder Kontinentkarten zeichnet man deshalb nicht mehr für jeden
Einwohner einen Punkt,
sondern stellt mehrere Einwohner mit einem Punkt
dar. Eine Möglichkeit
zeigt Abb. 3.
2. Versuche in Abb. 3 mit
Hilfe der angegebenen Legende die Verteilung der
Einwohner in die vier Felder einzuzeichnen. Für
Feld B ist das leicht. Bei
Feld A musst du auf die
genaue Lage der Punkte
achten. Etwas schwieriger
wird es bei den beiden
restlichen Feldern.
3. Beschreibe, was du über
die Bevölkerungsverteilung in den Abbildungen 2
und 3 erkennst.
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Aus: SITTE, W. u.a. (1991): Leben und Wirtschaften, Band 2: In städtischen Räumen. Wien,
Seiten 113 ff.
Die Idee zum Bevölkerungsverteilungsspiel
wurde im selben Band auf Seite 118 aufgegriffen.
Medien:
Städte der Erde. Wo der Mensch lebt. Kartenbeilage zu GEO. Das neue Bild der Erde, Heft
6, 1996.
31
4.7 Arbeit mit Geschichtskarten im Unterricht
Der Hölzel 5/8 erscheint seit dem Schuljahr 2009/10 in zwei Ausgaben: Dem Hölzel-Atlas für die 5. bis 8. Schulstufe,
der für Geographie und Wirtschaftskunde approbiert ist (SB-Nr. 140642 bzw. 140407 mit CD), und dem HölzelKombiatlas für Geographie und Geschichte, der zusätzlich für Geschichte und Sozialkunde zugelassen ist (SB-Nr.
140405 bzw. 140406 mit CD). Der Hölzel-Kombiatlas enthält den geographischen Regionen zugeordnet insgesamt 32
Seiten mit Geschichtskarten. So können Raum und Zeit Fächer übergreifend erarbeitet werden.
Oft übersehen wird, dass auch die geographischen Karten wertvolle Inhalte für den Geschichtsunterricht enthalten, beginnend vom Relief als einem Element historischer Entwicklungen (Meerzugang, Verkehrswege, Gebirgsgrenzen usw.)
über die Manifestation der Geschichte im modernen Raumbild (Verkehrswegenetze, Staatsgrenzen, Entwicklungsunterschiede, Globalisierung usw.) bis zur direkten Darstellung historischer und zeitgeschichtlicher Informationen (antike
Stätten, Bevölkerungsentwicklung, Verstädterung, Krieg und Bürgerkrieg in der Karte der Weltprobleme usw.).
Geschichtskarten zählen zu den ältesten im Unterricht verwendeten
Medien und sollten ein Fixbestandteil des Unterrichtes in Geschichte –
Sozialkunde – Politische Bildung
sein.
Was sind Geschichtskarten?
Menschliches Leben und Lebensräume bilden einen Zusammenhang,
der seit vielen tausend Jahren in
Form von geographischen Karten
dargestellt wird. Geschichtskarten
ergänzen diese Darstellungen mit
einer zusätzlichen Dimension – der
Zeit. Sie sind – vereinfachte –
„Grundrissbilder“
historischgeographischer Räume und ermöglichen das Hinterfragen von Veränderungen.
Sind Geschichtskarten objektiv?
Geschichtskarten werden von Autorinnen und Autoren entworfen;
Grundlage dafür sind eigene Erfahrungen bzw. Sichtweisen und bereits
vorhandenes Kartenmaterial. Die
Autorinnen und Autoren treffen
selbstständig Entscheidungen und in
vielerlei Hinsicht eine Auswahl der
darzustellenden
Themen/Inhalte.
Diese Reduktion unterliegt fachlichen Kriterien wie z. B. der Definition des dargestellten Raumes, aber
auch subjektiven wie bei der Auswahl der Kartenart oder der Vereinfachung bereits bestehender Daten.
Typische Elemente von Geschichtskarten
Geschichtskarten enthalten eine Vielzahl von Informationen.
32
Damit erhält jede Karte eine Perspektivität – die der Autorinnen oder
Autoren. Karten, die Zeiträume vor
etwa 1800 darstellen, weisen darüber
hinaus eine weitere Besonderheit
auf: das Risiko der Quellenlage. Beispielsweise zeigt der Vergleich verschiedener Karten über das „Heilige
Land“ zur Zeit der Römerherrschaft,
wie groß der Interpretationsspielraum bei der Gestaltung von geschichtlichen Karten sein kann. Objektivität kann vielfach nicht gegeben sein. Das soll den Wert der Arbeit mit Geschichtskarten nicht
schmälern; Schülerinnen und Schüler
sind aber auf diesen besonderen Umstand hinzuweisen.
Beispiele für Karten und ihre differenzierte Nutzung im Unterricht
Die Entwicklung des Frankenreiches, Hölzel-Kombiatlas, S. 96
1.
Vergleich von aufeinander folgenden Karten („Kartensequenzen“)
Wie bei den Bildsequenzen können
auch Kartenfolgen prinzipiell einzeln,
besonders aber im Zusammenhang
interpretiert werden, da sie sich hervorragend dazu eignen, kontinuierliche Vorgänge zu beschreiben. Die
Schüler/innen sollen die wichtigsten
Schritte der fränkischen Expansion
definieren, feststellen, welche Gebiete das Frankenreich unterwerfen
konnte und die Entwicklung des
Frankenreiches mit eigenen Worten
beschreiben.
Das römische Kaiserreich zur Zeit seiner größten Ausdehnung (117 n. Chr.),
Hölzel-Kombiatlas, S. 94
2.
Analyse von Einzelkarten
Imperium Romanum – ein Weltreich,
in dem mehr als ein Viertel der damaligen Erdbevölkerung lebte. Die Dimensionen sind besonders im Zeitalter der Düsenjets schwer nachvollziehbar.
Phase 1 – Die Schüler/innen sollen
feststellen, welche heutigen Staaten
damals teilweise bzw. zur Gänze zum
Imperium gehörten. Dazu müssen sie
schrittweise vorgehen. Zuerst erfolgt
die Analyse, wo die Grenze des Imperiums verlief. Das Vertrautwerden
mit den Kriterien der Karte wird dadurch erreicht, dass die Schüler/innen
die Grenze auf der Karte mit einem
Farbstift nachziehen.
Phase 2 – Analyse mit Hilfe der geographischen Karten, welche Staaten
sich zur Gänze auf dem Boden des
Imperiums befanden bzw. wo die
Grenze des Imperiums quer durch
einen Staat führte.
Phase 3 – Anfertigen einer Tabelle, in
die die Schüler/innen Handelsgüter
Wirtschafsräumen zuordnen.
33
Spätmittelalter, Hölzel-Kombiatlas, S. 98
3.
Interpretieren
schaftskarten
von
Wirt-
Rohstoffe, Absatzmärkte, Handelschancen zur Vergrößerung der eigenen Ressourcen und die Politik eines
Staates stehen häufig in Korrelation.
Die vorliegende Wirtschaftskarte
bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Bearbeitung: Nennen der
wichtigsten Handelsgüter, Nachvollziehen
der
Haupthandelswege,
Erstellen von Reiserouten bei vorgegebenem Abreise- und Zielort, …
..
Die Geschichtskarten im Hölzel-Kombiatlas mit wirtschaftlichen Inhalten:
92
Europa
Frühe Landwirtschaft, 8. bis
6. Jahrtausend v. Chr.
Kupferzeit
Bronzezeit, 3.–2. Jahrtausend v. Chr.
94
Eisenzeit, 2.–1. Jahrtausend v. Chr.
Römisches Reich und Römischer Wirtschaftsraum
98
Wirtschaft und Handel im 14. Jhdt.
101
116
129
141
Industrialisierung im 19. Jhdt.
Asien
Afrika
Vereinigte
Staaten
Handel in der Antike
Imperialismus bis 1914
Sklaverei
2. Weltkrieg, Hölzel-Kombiatlas, S. 102
4.
Interpretieren von operativen
Karten
Die Arbeit mit Kriegskarten ist umstritten („Militarismus“). Der Verfasser hält aber gezielte Informationen
im Geschichtsunterricht für unumgänglich.
Die Schüler/innen sollen sich eine
Front aussuchen und beschreiben,
welchen Verlauf der Krieg jeweils
nahm. Die Bearbeitung dieser Karte
bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, sind doch Frontverläufe bzw.
Bewegungen des Krieges nachvollziehbar. Die Schüler/innen sollen
feststellen, wann welche Staaten in
den Krieg eintraten und die Lagebeziehungen der einzelnen Machtblöcke definieren.
34
aus: Hölzel-Kombiatlas, S. 141 (verkleinert)
Grundsätzliches für die Nutzung von Geschichtskarten im
Unterricht
Schüler/innen haben beim Übertritt von der Volksschule in die Sekundarstufe
1 höchst unterschiedliche Voraussetzungen für den Umgang mit Geschichtskarten. Daher gilt es, die dafür erforderlichen Grundlagen zu hinterfragen
und – wo erforderlich – entsprechende Voraussetzungen zu schaffen.
Schritt 1: Festigen/Erwerben
von Kartenlesekompetenz –
Auswählen von Kartenausschnitten; gegebenenfalls Vergrößern und Einteilen in Koordinaten als Hilfe für das Gewinnen von Orientierungskompetenz. Gezieltes Markieren von
Kerninformationen (zuerst immer mit der Lehrkraft) als Basis
für das schrittweise Erlangen
von Selbstkompetenz in diesem
besonderen Bereich der Informationsbeschaffung
und
erfassung (> Bildungsmodell
Kompetenz Lernen®). Gestalten
von Overlays, die den Ebenen
der Darstellung einer ausgewählten Karte entsprechen bzw.
Abzeichnen von Karten.
Welche Informationen können Sie dieser Karte entnehmen?
Schritt 2: Analytische Kartenarbeit – Orientieren auf Geschichtskarten: Finden von
Orten, Benennen von Phänomenen (Stadt westlich von Texas); fiktive Reise vom
Schulort nach x planen; Karten auswerten (z. B. Baumwollgürtel den Bundesstaaten
mittels Tabelle zuordnen).
Grundfragen an den/die Betrachter/in:
- Welches Thema wird gezeigt?
- Welcher Raum ist dargestellt? Welche Meere, Flüsse, Gebirge, Städte sind eingezeichnet? Welche heutigen Staaten oder Städte sind eingetragen? Welche Ausdehnung hat der dargestellte Raum?
- Welche Zeit wird reflektiert?
- Welchen Zustand (welche Zeit) bzw. welche Entwicklung zeigt die Karte? Welche
Zeitangaben sind aus der Legende bzw. in der Karte ersichtlich? Welche Veränderungen werden sichtbar?
- Welche Einzeleintragungen (Heereszüge, Bodenschätze, Siedlungsräume, …
) sind
auf der Karte zu finden?
- Was verraten Farben und Symbole?
- Wie groß sind die Entfernungen?
- Welche Aspekte lassen sich aus der komplexen Kartendarstellung herauslösen?
- Welche Informationen kann man aus der Karte gewinnen ohne auf andere Informationsquellen zurückzugreifen?
- Welche neuen Fragen ergeben sich aus der Interpretation der Karte? Wo bzw. wie
kann man ergänzende Informationen erschließen?
- Welche Inhalte sind gegenwärtig relevant?
Schritt 3: Kartenkritik – gezieltes Hinterfragen der Geschichtskarte. Diese wird dadurch selbst zum Unterrichtsgegenstand. Ziel ist das Entziehen
des
Absolutheitsanspruches
durch selbstbestimmtes Analysieren der Karte bzw. von Perspektive/Parteilichkeit des/der
Autor/innen. Die Umsetzung
erfolgt z.B. durch den Vergleich
von zwei Karten mit demselben
Thema. Ein weiterer Schritt
wäre die bewusste Problematisierung einzelner Aussagen von
Geschichtskarten mit den Methoden der Quellenkritik.
Nutzung von Geschichtskarten und Sozialformen im Unterricht
Unterschiedliche Kartenformen stehen in enger Korrelation mit den bei der Nutzung möglichen Sozialformen. Wandkarten haben ein stark eingeschränktes didaktisches Nutzungsspektrum und begünstigen einen lehrerzentrierten Frontalunterricht. Im Gegensatz dazu forcieren Geschichtskarten im Atlas ein weites Spektrum an Sozialformen wie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit. Besondere Bedeutung hat dabei die immanente Förderung der Soft Skills Teamfähigkeit, Kommunikations- und Moderationskompetenz.
Schlusswort
Geschichtskarten sind ein unverzichtbares Medium des Geschichtsunterrichts und sollten für die Schüler/innen stets verfügbar sein. Auf der Grundlage gezielten Erarbeitens sämtlicher für die Kartenarbeit relevanter Kompetenzen gilt es in
der Folge, die besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler/innen systematisch zu vertiefen.
Dr. Michael Lemberger
35
5. Materialien zu ausgewählten Karten
5.1 Österreich
20
0
20
40
Flüsse (blau):
100 km
Seen (blau):
r......Rhein
i.......Inn
d..... Donau
e......Enns
l.......Leitha
mu...Mur
r.......Raab
80
Bundesländer (schwarz):
b.....Bodensee
n.....Neusiedlersee
a.....Attersee
ts....Traunsee
m....Mondsee
wo..Wolfgangsee
w....Wörther See
mi...Millstätter See
o.....Ossiacher See
60
Maßstab 1 : 2 500 000
Trage in der stummen
Karte mit den
Buchstaben / Zahlen
ein und verwende
dabei die angegebene
Farbe:
B....Burgenland
K....Kärnten
N....Niederösterreich
O....Oberösterreich
S.....Salzburg
St....Steiermark
T.....Tirol
V.....Vorarlberg
W....Wien
le....Lech
s.....Salzach
t.....Traun
ma..March
dr....Drau
mü...Mürz
Städte (rot):
1...Wien
2...St. Pölten
3...Wiener Neustadt 4...Baden
5...Krems
6...Linz
7...Wels
8...Steyr
9...Salzburg 10..Innsbruck
11..Bregenz 12..Dornbirn
13..Feldkirch 14..Graz
15..Leoben
16..Kapfenberg
17..Klagenfurt 18..Villach
19..Wolfsberg 20..Eisenstadt
36
Wir untersuchen österreichische Großlandschaften: Landwirtschaft
Fülle mit Hilfe der Hölzel-Atlanten 5/8 die Tabelle aus. Verwende dazu die Karten: „Österreich,
Großlandschaften“, „Österreich, Wirtschaft“ und die Wirtschaftskarten der Bundesländer.
Großlandschaft/
Landnutzung
landwirtschaftliche Produkte
Granit- und Gneis-Hochland
Alpenvorland
Karpatenvorland
Wiener Becken
Vorland im Osten
Vorland im Südosten
Ostalpen:
Flyschzone
nördliche Kalkalpen
Schieferzone
Zentralalpen
südliche Kalkalpen
Klagenfurter Becken
Wir untersuchen österreichische Großlandschaften: Tourismus
Fülle mit Hilfe des Atlas die Tabelle aus. Verwende dafür die Karten: „Österreich, Großlandschaften“,
„Österreich, Tourismus“, „Österreich, Wirtschaft“ und die Wirtschaftskarten der Bundesländer.
Großlandschaft
Art des Tourismus
Tourismuszentren und
-gebiete
Granit- und Gneis-Hochland
Alpenvorland
Karpatenvorland
Wiener Becken
Vorland im Osten
Vorland im Südosten
Ostalpen:
Flyschzone
nördliche Kalkalpen
Schieferzone
Zentralalpen
südliche Kalkalpen
Klagenfurter Becken
37
Österreich-Lexikon
Landschaft, Natur
Blockheide
Die Blockheide mit vielen „Findlingen“ (Felsbrocken aus Granit) liegt im Waldviertel. Das
Gestein war ursprünglich kantig, aber es verwitterte an den Ecken schneller als auf den Seitenflächen, wodurch die Steine eine rundliche Form
annahmen.
Dachstein mit Gosausee
Der 2 995 m hohe Dachstein ist der höchste Berg
der Steiermark und Oberösterreichs. Auf ihm befinden sich mehrere Gletscher. Der Dachstein mit
Gosausee ist ein begehrtes Fotomotiv.
Gämsen
Gämsen sind hervorragende Kletterer. Sie werden
bis zu 1,3 m lang und besitzen nach hinten gebogene Hörner. Der „Gamsbart“ wird aus den
Rückenhaaren angefertigt.
Gesäuse
Das 16 km lange Engtal der Enns von Admont bis
Hieflau ist von den Ennstaler Alpen umgeben. Die
wild fließende Enns strömt hier an schroffen Felsformationen vorbei.
Storch
Diesen Zugvögeln behagt vor allem das warme
Sommerklima im Osten Österreichs, den Winter
verbringen sie in Afrika. Störche nisten gerne auf
Rauchfängen und Strommasten.
Wachau, Dürnstein
Stadt und Burg Dürnstein (1117), in der Richard
Löwenherz gefangen war, sind ein Wahrzeichen
der Wachau. In diesem bekannten Weingebiet ist
das Donautal besonders schön.
Wörther See
Der 17 km lange Wörther See ist wegen seiner
warmen Wassertemperatur und seinen vielen
Sonnentagen einer der beliebtesten Ferienseen
Österreichs. Sein Becken entstand – wie viele
Seen in den Alpen – durch Gletscher.
Kultur und Bauwerke
Braunau
Das Wahrzeichen der größten Stadt des Innviertels
ist ihr Kirchturm, mit 96 m der dritthöchste Österreichs. Braunau hat im Stadtkern seinen mittelalterlichen Charakter weitgehend erhalten.
Bregenz, Seebühne
Seit 1946 finden in Bregenz jeden Sommer Opernoder Operettenaufführungen statt. Die 1949 eröffnete Seebühne ermöglicht den Einsatz modernster
Spezialeffekte. Die Bregenzer Festspiele sind
europaweit bekannt.
Bruck an der Mur, Brunnen
Der 1620 errichtete schmiedeeiserne Brunnen in
Bruck an der Mur ist das Wahrzeichen der alten
Industriestadt. Hinter ihm steht das gotische Kornmesserhaus.
Dürrnberg
Die Kelten lebten vor und um Christi Geburt in
weiten Teilen Europas. Auch Österreich („Noricum“) besiedelten sie und betrieben vor allem
viel Salzbergbau. Funde in Dürrnberg, Hallein und
in Hallstatt belegen dies.
Eisenstadt, Schloss Esterházy
Als das deutschsprachige Burgenland noch zu
Ungarn gehörte, erbaute die einflussreiche Adelsfamilie Esterházy in Eisenstadt eines ihrer Hauptschlösser. Hier war Joseph Haydn von 1761 bis
1790 Hofkomponist.
Feldkirch, Schattenburg
Die Schattenburg ist das Wahrzeichen von Feldkirch. Die hier wohnenden Grafen von Montfort,
die in der Region bedeutenden Einfluss hatten,
begannen schon im 11. Jhdt. mit dem Bau.
38
Gmunden, Schloss Orth
Das malerisch gelegene Schloss Orth in Gmunden
besteht aus zwei Teilen: Das „Landschloss“ ist
durch eine Holzbrücke mit dem auf einer Insel im
Traunsee gelegenen „Seeschloss“ verbunden.
St. Pölten
Die 50 000 Einwohner zählende Stadt wurde 1986
Landeshauptstadt von Niederösterreich. Bis zum
Einzug in die neuen Regierungsgebäude war Wien
Sitz der Landesregierung.
Graz, Uhrturm
Das Wahrzeichen auf dem Schlossberg ist ein Rest
der alten Festungsmauern, die nach 1800 niedergerissen wurden. Auch das Zeughaus mit vielen
mittelalterlichen Waffen ist bekannt.
St. Wolfgang
St. Wolfgang am Wolfgangsee ist ein viel besuchter Ferienort. Der gotische Pacher-Altar, das Hotel
„Weißes Rössl“ und die über 100 Jahre alte
Dampfzahnradbahn auf den Schafberg sind beliebte Touristenziele.
Gurk, Dom
Der Gurker Dom (Baubeginn 1140) gehört zu den
bedeutendsten romanischen Bauwerken.
Güssing, Burg
Die gut erhaltene Burg steht auf den Resten eines
erloschenen Vulkans. In ihrer Burgkapelle befindet sich die älteste Orgel Europas.
Heiligenblut
Der Großglockner ist mit 3 798 m der höchste
Berg Österreichs. Der Ort Heiligenblut liegt malerisch am Fuß des Berges und ist oft Startpunkt
für Wanderungen im Nationalpark Hohe Tauern.
Hochosterwitz, Burg
Die riesige Burganlage wurde auf einem 160 m
hohen Felsen erbaut. Wer hinauf will, muss über
mehrere Zugbrücken und durch 14 Torbauten.
Innsbruck, Goldenes Dachl
Dieser Anbau wurde 1494 bis 1496 als Festbalkon
für Kaiser Maximilian I. erbaut. Er fällt durch die
3 450 vergoldeten Kupferschindeln auf.
Kefermarkt, Flügelaltar
Der Flügelaltar (aufklappbar) von Kefermarkt ist
ein Hauptwerk der Gotik. Der 13 m hohe Altar aus
Lindenholz wurde um 1490 von einem unbekannten Bildhauer geschaffen.
Klagenfurt, Lindwurmbrunnen
Der Sage nach musste ein Lindwurm (Drache)
erlegt werden, um Klagenfurt zu gründen. Der
Künstler nahm sich beim Erinnerungsbrunnen
(1590) den Schädel eines Wollnashorns aus der
Eiszeit zum Vorbild.
Lienz
Lienz ist der Hauptort von Osttirol. (Osttirol ist,
seit Südtirol zu Italien gehört, von Nordtirol getrennt.) Bereits die Römer siedelten in der Nähe
(Aguntum).
Linz, Pöstlingberg
Auf den Pöstlingberg, dem Wahrzeichen von Linz,
führt eine steile Bergbahn (ohne Zahnräder). Die
Grottenbahn auf dem Pöstlingberg ist ein beliebtes
Ausflugsziel.
Mariazell
Mariazell gehört zu den wichtigsten Wallfahrtsorten Europas. In der Gnadenkirche befindet sich
die Gnadenkapelle mit der Marienstatue „Magna
Mater Austriae“.
Melk, Stift
Das 1089 entstandene Kloster wurde 1702-1736
von Jakob Prandtauer im barocken Stil umgebaut.
Das 360 m lange Gebäude ist berühmt für seine
wunderschöne Stiftskirche.
Petronell, Heidentor
Hier befand sich Carnuntum, die größte römische
Siedlung im heutigen Österreich. Das Heidentor
stammt vermutlich aus dem 4. Jhdt. n. Chr. Möglicherweise ist es ein Grabmal.
Salzburg, Festung Hohensalzburg
Hohensalzburg ist das Wahrzeichen der Stadt
Salzburg. Die strategisch gut auf dem Mönchsberg
gelegene Festung ist eine der besterhaltenen Mitteleuropas. Der meisten Teile stammen aus dem
14. Jhdt.
Schärding
Die Stadt am Inn besitzt einen der schönsten Plätze Österreichs. Der zweigeteilte Stadtplatz ist von
mehrstöckigen
Barockhäusern
mit
bemerkenswerten „Schaufassaden“ umgeben.
Steyr, Bummerlhaus
Steyr besitzt ein gut erhaltenes mittelalterliches
Stadtbild. Besonders bekannt ist das „Bummerlhaus“ am Stadtplatz, das zu den schönsten gotischen Bürgerhäusern in Österreich zählt.
Villach, Fasching
Villach ist die zweitgrößte Stadt Kärntens. Sie ist
vor allem wegen des bunten Faschingtreibens bekannt.
Wien, Riesenrad
Das Riesenrad mit 61 m Durchmesser wurde 1897
erbaut und ist als einziges Riesenrad dieser Zeit
erhalten. Es ist heute die Hauptattraktion im Wiener Prater.
Wien, Stephansdom
Der Stephansdom wurde 1300-1511 erbaut und ist
das Wahrzeichen Wiens. Der Südturm ist 137 m
hoch, der zweite Turm wurde nicht fertiggestellt.
Der Dom wird von den Wienern liebevoll „Steffl“
genannt.
Wirtschaft und Verkehr
Almabtrieb
In den Alpen werden Rinder, die im Sommer auf
den hoch gelegenen Almen weiden, zum Almabtrieb, der Rückkehr ins Tal, festlich geschmückt.
Alpen, Bergsteiger
Bergsteigen hat in Österreich eine lange Tradition.
Kletterschulen und Klettergärten sind beliebte
touristische Einrichtungen.
Alpen, Skifahrer
Die Alpen sind im Winter Anziehungspunkt für
Wintersportler aus dem In- und Ausland.
Alpen, Wanderer
Die Alpen sind durch ein Wanderwegenetz erschlossen. Einige dieser Wege führen durch das
gesamte Bundesgebiet (Weitwanderwege).
Äpfel
Rund eine halbe Million Tonnen Obst, vor allem
Äpfel, wird jährlich in der Steiermark geerntet.
Viele Obstbauern schützen die heranreifenden
Früchte mit Netzen vor Hagelschäden.
Autoindustrie
Graz ist ein Zentrum der Fahrzeugindustrie. Hier
werden sowohl komplette PKWs als auch Teile
von Autos produziert: Mercedes, Jeep, Chrysler,
BMW …
Erdölbohrturm
Im Weinviertel liegt das größere der zwei Erdölgebiete Österreichs (das zweite liegt in Oberösterreich). Das in Österreich geförderte Erdöl
deckt nur einen kleinen Teil des Bedarfs ab. Der
Rest muss importiert werden.
Erzberg
Auf dem Steirischen Erzberg wurde schon 800 v.
Chr. Eisenerz abgebaut. Sein Eisengehalt ist jedoch sehr gering. Heute arbeiten im Tagbau nur
mehr wenige Menschen.
Europabrücke
Diese Autobahnbrücke über das Tal der Sill wurde
1959 bis1963 aus Stahlbeton erbaut und war damals die höchste Pfeilerbrücke der Welt. Der
höchste Betonpfeiler misst 181 m.
Kaprun, Talsperre
Im Kapruner Tal, einem Seitental des Salzachtales,
wurde das Wasser zu zwei Speicherseen aufgestaut. Dazu wurden riesige, bis zu 120 m hohe
Staumauern gebaut.
Klapotetz
Der Klapotetz ist ein hölzernes Windrad, das
schnarrenden Lärm macht und so die Vögel vertreiben soll, um die Ernte zu schützen. Den Klapotetz findet man in der Südsteiermark und in Slowenien.
Linz, VOEST
Der Stahlkonzern VOEST ist das größte Industrieunternehmen Österreichs mit Aufträgen aus allen
Kontinenten.
Sägewerk und Holzwirtschaft
Kärnten und die Steiermark sind jene Bundesländer, die das meiste Holz liefern. In Klagenfurt
gibt es sogar eine Holzmesse.
Wein
Im Burgenland, in der Steiermark, in Niederösterreich und in Wien liegen Österreichs Weinbaugebiete.
Wiener Becken, Industriegebiet
Südlich von Wien befinden sich zahlreiche Industriebetriebe. Das südliche Wiener Becken erstreckt sich bis Gloggnitz.
Wiener Becken, Landwirtschaft
Im Wiener Becken befinden sich fruchtbare Böden, die intensive Landwirtschaft ermöglichen
(Anbau von Zuckerrüben, Erbsen ...).
Aufgaben:
•
Ordne die Stichwörter nach den Bundesländern: Schreibe die Ländernamen neben die
Überschriften der Bildbeschreibungen. Die Orientierungskarten Österreichs und der Bundesländer helfen dir dabei.
•
Die Beschreibungen verschiedener Bilder
kannst du mit Hilfe einzelner Karten weiter
bearbeiten.
Beispiel Wiener Becken: Suche auf der Wirtschaftskarte für Niederösterreich Industriebetriebe im Wiener Becken.
• Mache dir deine eigene Bilderkarte. Sammle
Ansichtskarten aus Österreich, die du von
Freunden, Eltern, Geschwistern usw. erhältst
und klebe sie auf eine möglichst große Karte
von Österreich. Mit Hilfe von Lexikon oder
Reiseführer kannst du dein eigenes ÖsterreichLexikon zusammenstellen.
Städterätsel: Wer findet die meisten österreichischen Städte?
Hier sind 45 österreichische Städte versteckt, von oben nach unten und von links nach rechts geschrieben. Beachte, dass manche Buchstaben in zwei Namen vorkommen.
• Suche die Städte und umfahre ihre Namen mit einem Stift (wie bei Wien angedeutet).
• Zur Lösung kannst du den Atlas verwenden.
V
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B
K
Lösung zum Städterätsel *
Die „versteckten“ Städte sind:
Baden, Bludenz, Braunau, Bregenz, Dornbirn, Eisenerz, Eisenstadt, Enns, Feldkirch, Gmünd, Gmunden, Graz, Hallein, Innsbruck, Kapfenberg, Kitzbühel, Klagenfurt, Klosterneuburg, Krems, Kufstein,
Landeck, Leoben, Leonding, Lienz, Linz, Lustenau, Mariazell, Melk, Mödling, Oberwart, Salzburg,
Sankt Pölten, Schärding, Schwechat, Spittal an der Drau, Steyr, Ternitz, Traun, Tulln, Villach, Wels,
Wien, Wiener Neustadt, Wolfsberg, Wörgl.
* Vor dem Kopieren abdecken!
39
5.2 Europa
Schreib eine Liste der
Hauptstädte und
nummeriere diese.
Trage die Zahlen in die
stumme Karte ein.
Benenne folgende Flüsse:
Ebro, Rhone, Seine, Rhein,
Po, Donau, Elbe, Oder,
Weichsel, Moskwa, Dnjepr,
Wolga, Themse
Benenne die Staaten mit
dem internationalen KfzKennzeichen. Die folgende
Liste hilft dir.
A = Österreich, AL = Albanien,
AND = Andorra, B = Belgien,
BG = Bulgarien, BIH = BosnienHerzegowina, BY = Weißrussland,
CH = Schweiz, CY = Zypern,
CZ = Tschechien, D = Deutschland,
DK = Dänemark, E = Spanien,
EST = Estland, F = Frankreich,
FIN = Finnland, FL = Liechtenstein,
GB = Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland,
GR = Griechenland, H = Ungarn,
HR = Kroatien, I = Italien,
IRL = Irland, IS = Island, KOS = Kosova
KZ = Kasachstan, L = Luxemburg,
LT = Litauen, LV = Lettland,
M = Malta, MC = Monaco,
MD = Moldau, MK = Makedonien,
MNE= Montenegro,
N = Norwegen, NL = Niederlande,
P = Portugal, PL = Polen,
RO = Rumänien, RSM = San Marino,
RUS= Russland, S = Schweden,
SK = Slowakei, SLO = Slowenien,
SRB = Serbien, TR = Türkei,
UA = Ukraine, V = Vatikan
Maßstab 1 : 25 000 000
40
Europa-Lexikon
____________________________________________________________________________
Landschaft, Natur
Ätna
Der auf Sizilien liegende Ätna (3 340 m) ist
vulkanisch tätig. Trotz der Gefahren ist die
Region wegen der fruchtbaren Lavaböden dicht
besiedelt.
Camargue, Flamingos
²
Die 1 000 km große Ebene im Rhonedelta
besitzt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt.
Berühmt sind die rosaroten Flamingos und die
reitenden Hirten mit ihren Pferde- und Stierherden.
Donaudelta
Nach 2 850 km Flusslänge mündet die Donau in
einem großen Delta ins Schwarze Meer. Dieses
Delta ist mit seinen Sümpfen und seiner Tierund Pflanzenwelt einzigartig.
Finnische Seenplatte
In Finnland gibt es 55 000 Seen, die zusammen
²
eine Fläche von 31 500 km bedecken. Große
Gletscher haben diese schöne Landschaft geformt.
Fjord
Früher war Nordeuropa von Gletschern bedeckt.
In Norwegen schürfte das Eis große Täler bis
zur Meeresküste aus. Als nach der Eiszeit der
Meeresspiegel wegen der schmelzenden Eismassen stieg, wurden die Täler überschwemmt.
Geysir
Die Vulkaninsel Island ist berühmt für Geysire:
Grundwasser wird von der vulkanisch aktiven
Erde erhitzt und verdampft schlagartig; das
Wasser schießt in regelmäßigen Zeitabständen
aus der Erde.
Lofotinseln
Die Lofotinseln sind landschaftlich einzigartig:
Fjorde und Buchten gliedern die Küste, die
Berge (bis zu 1 300 m) sind zum Teil vergletschert; daneben gibt es Tundra, Moore und
Binnenseen.
Matterhorn
Das Matterhorn (4 477 m) ist wegen seiner
Gestalt ein viel besuchtes Reiseziel in den Walliser Alpen.
Taiga
Taiga ist der russische Name für den Nadelwald
im Norden Russlands. In diesem unzugänglichen Gebiet liegen riesige Rohstoffvorkommen
und Nutzholzgebiete.
Menschen - Kultur - Bauwerke
Athen, Akropolis
Im 5. Jhdt. v. Chr. wurde die Tempelanlage mit
dem berühmten Parthenon-Tempel, den Propyläen (Vorhalle) und anderen Tempeln erbaut.
Die Reste der Tempel sind durch die verschmutzte Luft dem weiteren Verfall preisgegeben.
Barcelona, Templo de la Sagrada Familia
Wie viele andere Gebäude in Barcelona wurde
auch diese Kirche von dem JugendstilArchitekten Antoni Gaudi gebaut (Baubeginn
1884).
Berlin, Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor war Teil der 46 km
langen Mauer, die Ost- und Westberlin von
1961 bis 1989 voneinander trennte (Ostberlin =
Hauptstadt der ehemaligen DDR). Heute ist es
das Wahrzeichen Berlins.
Brüssel, Atomium und Europaflagge
Das Atomium ist mit 102 m Höhe die 165milliardenfache Vergrößerung eines Eisenatoms
und ein Wahrzeichen Brüssels (Hauptstadt von
Belgien und Zentrum der EU).
Dublin, O'Connell-Street
Diese Straße ist das wirtschaftliche Zentrum
Dublins (500 000 Einwohner). Sie wurde nach
Daniel O'Connell benannt (=1847), der als
irischer Abgeordneter im britischen Parlament
die Anerkennung der irischen Katholiken erwirkte.
Dubrovnik
Dubrovnik ist eine der schönsten Städte am
Mittelmeer. Es war im Spätmittelalter eine
bedeutende Handelsstadt. Berühmt ist die
Stadtmauer, die zwischen dem 10. und 16. Jhdt.
errichtet wurde.
Dudelsackpfeifer
Dieses alte Instrument, das bis Indien verbreitet
ist, gilt als schottisches Nationalinstrument. Die
Luft wird durch einen kleinen Blasebalg oder
durch den Mund in den „Windsack“ gebracht
und strömt aus bis zu acht Pfeifen wieder aus.
El Escorial
Der Escorial wurde 1563 bis 1584 unter dem
Habsburger Philipp II. erbaut. Das aus Granit
errichtete Kloster diente mit einer Kirche und
mehreren Wohntrakten auch als Königsschloss.
Fatima
In Fatima erschien drei Hirtenkindern 1917 zum
ersten Mal die „Muttergottes vom Rosenkranz“.
Der Ort wurde schnell zu einem weltbekannten
Wallfahrtszentrum.
Goethe
Weimar wurde im 18. Jhdt. zu einem künstlerischen Zentrum Deutschlands. Johann Wolfgang
von Goethe, der berühmte Dichter, verbrachte
hier die meisten Jahre seines Lebens.
Granada, Alhambra
Die Festung von Granada wurde von den im
Mittelalter herrschenden Arabern erbaut. Die
Abbildung zeigt den Löwenhof, der das Zentrum des Harems war.
Istanbul, Hagia Sophia
Im Oströmischen Reich (395 bis1453) wurde
532 n. Chr. mit dem Bau dieser orthodoxen
Kirche begonnen. Nach der Eroberung durch
die Osmanen (Türken) wurde sie mit vier neuen
Minaretten eine Moschee. Seit 1935 ist sie ein
Museum.
Köln, Dom
Der 1248 bis 1880 im gotischen Stil erbaute
Kölner Dom erreicht mit 157 m Turmhöhe eine
beachtliche Größe. Er ist das Wahrzeichen von
Köln.
Kopenhagen, Kleine Meerjungfrau
Die „Kleine Meerjungfrau“ ist ein Wahrzeichen
Kopenhagens. Sie wurde 1908 geschaffen und
bezieht sich auf ein Märchen von Hans Christian Andersen.
Krakau, Tuchhallen
Als Krakau eine der reichsten Städte Osteuropas war, wurden die alten Markthallen zu den
Tuchhallen umgebaut (16. Jhdt.). Sie zählen
heute zu den schönsten Gebäuden Polens.
Lissabon, Turm von Belém
Fast alle alten Bauten Lissabons stammen aus
der Kolonialzeit. Am berühmtesten ist der „Torre de Belém“ (um 1500 erbaut). Von hier aus
stachen die portugiesischen Entdecker in See.
Loireschlösser
Die malerische Landschaft an der Loire zwischen Angers und Orléans ist berühmt für die
schönen und prunkvollen Schlösser aus der
Barockzeit.
London, Tower Bridge
Die Tower Bridge führt über die Themse und
wurde 1894 errichtet. Ihre Fahrbahnen können
für den Schiffsverkehr hochgeklappt werden.
Sie ist ein Londoner Wahrzeichen.
Mailand, Dom
Der Dom wurde 1386 bis 1813 erbaut und ist
das schönste gotische Bauwerk in Italien. Mehr
als 3 000 Figuren schmücken ihn innen und
außen. Er ist das Wahrzeichen von Mailand,
dem Wirtschaftszentrum Italiens.
Meteoraklöster
In der bergigen Region Griechenlands leben seit
dem 9. Jhdt. Einsiedler und Mönche. Ab dem
14. Jhdt. entstanden die Klöster auf abgeschiedenen Felssäulen, die nur durch Seilzüge und
Leitern zu erreichen waren.
Mont Saint Michel
Die Klosterburg an der Grenze zwischen der
Bretagne und der Normandie ist auf einem
Felsen mitten in ebenem Gebiet erbaut, der bei
Niedrigwasser zum Festland gehört, bei Hochwasser aber zur Insel wird. Die mittelalterliche
Festung ist auch ein berühmter Wallfahrtsort.
Moskau, Roter Platz und Kreml
Die Türme der Basilius-Kathedrale am Roten
Platz haben eine außergewöhnliche Form. Der
Kreml ist eine Festung mit Kathedralen und
Palästen, die teilweise als Regierungsgebäude
genutzt werden.
Mostar, Brücke
Die Brücke von Mostar wurde 1566 von den
Türken errichtet und überspannt 28 m in einem
Bogen. Dieses Musterbeispiel an Bautechnik
und Schönheit wurde 1993 im Bürgerkrieg
zerstört und nach dem Krieg als Zeichen der
Versöhnung wieder aufgebaut.
München, Frauenkirche
Die 100 m hohe spätgotische Frauenkirche fasst
20 000 Menschen und ist das Wahrzeichen
Münchens. Bekannt ist in dieser Stadt auch das
Oktoberfest, das größte Volksfest der Welt.
Neapel
Die Millionenstadt ist die drittgrößte Italiens
und liegt am Fuß des 1 277 m hohen Vesuv,
einem Vulkan, der noch nicht völlig erloschen
ist. In der Nähe liegen die Ruinen der 79 n. Chr.
von den Lavamassen verschütteten römischen
Stadt Pompeji.
Oslo, Holmenkollen
Holmenkollen, nördlich von Oslo, ist seit 1883
ein internationales Zentrum für den nordischen
Skisport (berühmte Sprungschanze).
Paris, Eiffelturm
Der Eiffelturm wurde 1889 als Wahrzeichen der
Pariser Weltausstellung von dem Konstrukteur
Gustave Eiffel entworfen, ist 300 m hoch und
wiegt 7 000 t. Er ist das höchste Gebäude
Frankreichs.
41
Pisa, Schiefer Turm
Der frei stehende Glockenturm des wunderschönen Doms von Pisa ist durch seine Neigung um 5°
berühmt. Schon während der Bauarbeiten (ab
1172) begann das 55 m hohe Gebäude sich wegen
des sandigen Bodens zu neigen.
Prag, Hradschin und Karlsbrücke
Der Hradschin ist ein Burgkomplex in Prag und
war früher die Residenz des böhmischen Königs.
Die gotische Karlsbrücke über die Moldau ist mit
30 barocken Figuren geschmückt.
Riga
Riga ist die Hauptstadt Lettlands und hat 800 000
Einwohner. Nicht nur die Altstadt aus der Hansezeit ist gut erhalten, sondern auch die prächtigen
Gebäude aus dem Jugendstil.
Rom, Kolosseum und Petersdom
Das Kolosseum, von 72 bis 80 n. Chr. erbaut, ist
das größte erhaltene Bauwerk des antiken Rom.
Die 50 000 Besucher fassende ovale Arena ist
186 m lang und 57 m hoch. In ihr fanden Gladiatorenkämpfe statt.
Der Petersdom, die größte Kirche der Welt, wurde
im 16. Jhdt. im Renaissancestil erbaut. Die Kuppel
stammt, ebenso wie die berühmte „Pietá“ (Maria
hält den toten Jesus in den Armen), von dem Renaissance-Künstler Michelangelo.
Samen (Zelt)
Das Volk der Samen ist vermutlich aus Nordwestasien nach Skandinavien eingewandert. Nur mehr
wenige der rund 70 000 Samen leben hauptsächlich von der Rentierhaltung und vom Fischfang.
Für die Nachfahren wird die traditionelle Lebensweise, in Zelten zu leben und mit den Rentieren
umherzuziehen, immer weniger möglich.
St. Petersburg, Peterhof
Der Peterhof, eine riesige Schlossanlage bei St.
Petersburg, wurde ab 1709 erbaut und diente als
Sommerresidenz des russischen Zaren. St. Petersburg war von 1712 bis 1918 die Hauptstadt Russlands.
Schottland, Firth of Forth-Bridge
Der riesige Firth (Trichtermündung) des Forth ist
eine Barriere für den Verkehr und wird von zwei
Brücken überspannt. Die 1,6 km lange Eisenbahnbrücke (1890 erbaut) bildet einen Kontrast zur
Straßenbrücke mit 2 km Länge (1964).
Sofia, Alexander-Newski-Kathedrale
Die Kathedrale ist das Wahrzeichen von Sofia, der
Hauptstadt Bulgariens (1,2 Mill. Einwohner). Sie
gilt als das bedeutendste Bauwerk des 20. Jhdts. in
Südosteuropa und bietet 7 000 Gläubigen Platz.
Stabkirche
Die Holzkirchen, teilweise noch aus der Wikingerzeit, werden auch Stabkirchen genannt und
sind wunderschöne Beispiele für die Schnitzkunst
und Holzverarbeitung im alten Norwegen.
Stierkampf
Beim traditionellen spanischen Stierkampf (Corrida) reizen „Torreros“ und der berittene „Picador“
den Stier, der letztendlich vom „Matador“ mit dem
Degen getötet wird.
Stockholm
Die Hauptstadt von Schweden hat etwa 1,5 Mio.
Einwohner. Die Altstadt liegt auf Inseln.
Stonehenge
Das bekannteste Steinzeitdenkmal Europas wurde
etwa 1500 v. Chr. errichtet und ist vermutlich
religiösen Ursprungs. Möglicherweise diente der
Steinkreis zu astronomischen Berechnungen.
Straßendörfer in Osteuropa
Lange Straßendörfer mit einstöckigen Gebäuden
sind typisch für Osteuropa. Vielfach sind die
Häuser aus Holz gebaut und mit Stroh gedeckt.
Trulli
Im kleinen Ort Alberobello befinden sich etwa
1 000 Trulli, Rundhäuser mit steinernen Kegeldächern. Die eigenartige Form der Bauten geht
vermutlich auf altzeitliche Siedlungen zurück.
Korkeichen
Die dicke Rinde ist für die Korkeiche ein Schutz
gegen die Verdunstung. Alle 8 bis 12 Jahre wird
diese abgeschält. Kork ist Rohstoff für Flaschenkorken, Dämmmaterial, Fußböden, Tapeten usw.
Orangen
Die spanische Mittelmeerküste ist schon seit langem der bedeutendste Orangenlieferant in Europa.
Das heiß-trockene Klima am Meer ist ideal für die
Früchte.
Ostsee, Eisbrecher
In der Ostsee nördlich von Stockholm werden die
wichtigen Schifffahrtswege im Winter durch
Eisbrecher eisfrei gehalten. Diese Schiffe schieben
sich auf das Eis und brechen es durch ihr Gewicht.
Venedig
Die Inseln von Venedig boten den Bewohnern
Schutz vor Überfällen. Von rund 1100 bis 1500 n.
Chr. entwickelte sich die Stadt zu einer der reichsten der Welt. Berühmt sind ihre Kanäle mit den
typischen Gondeln, der Dogenpalast, der Markusplatz, die Rialto- und die Seufzerbrücke.
Skifahrer
Die Alpen locken nicht nur im Sommer Scharen
von Touristen an, sondern sind in der kalten Jahreszeit Anziehungspunkt für Gäste. Wintersportorte wie Cortina d'Ampezzo, Kitzbühel, St. Moritz,
Val d'Isère, Zürs, St. Anton sind weltbekannt.
Warschau, Kulturpalast
Warschau ist die Hauptstadt Polens. Der 235 m
hohe Kulturpalast wurde in der Zeit des Kommunismus erbaut.
Sonnenblumen
Die bis 3 m Höhe erreichende Sonnenblume ist ein
typisches Anbauprodukt Südosteuropas. Aus ihr
wird vor allem Sonnenblumenöl gepresst.
Wien, Stephansdom und Riesenrad
Der Stephansdom wurde 1300 bis 1511 n. Chr.
erbaut und ist das Wahrzeichen Wiens. Berühmt
ist der 137 m hohe Turm. (Der zweite wurde nicht
fertiggestellt.) Der Dom ist im gotischen Stil erbaut.
Das Riesenrad (61 m Durchmesser) wurde 1897
erbaut und ist als einziges Riesenrad dieser Zeit
erhalten. Es ist heute die Hauptattraktion im Wiener Prater.
TGV
Der französische „Train à grande Vitesse“ (Hochgeschwindigkeitszug) ist ein Zug, der auf einem
eigenen Schienenkörper verkehrt und mehr als
500 km/h erreichen kann, im Normalverkehr aber
höchstens 300 km/h fährt. Die Strecke Paris–Lyon
(425 km) bewältigt er in zwei Stunden.
Tschernobyl
1986 kam es im ukrainischen Atomkraftwerk
Tschernobyl zum Super-GAU: Ein Reaktor explodierte, weil eine Kernschmelze eintrat. In der
Folge wurden große Teile Europas radioaktiv
belastet. Auch mehr als 20 Jahre danach sind
immer noch Regionen atomar verseucht mit
schweren gesundheitlichen Folgen für die Menschen.
Wolgograd (Stalingrad), Siegesstatue
Die Kesselschlacht von Stalingrad (heute Wolgograd) von November 1942 bis Februar 1943 führte
die Wende des Zweiten Weltkriegs zu Gunsten der
Alliierten herbei. Die Siegesstatue erinnert an den
Triumph und an die 200 000 Gefallenen.
Wirtschaft und Verkehr
Bohrinsel
Damit Europa von Erdölimporten aus dem arabischen Raum unabhängiger ist, wird systematisch
Erdöl in der Nordsee gesucht und gefördert.
Wein
Frankreich ist berühmt für seine Weine. Das Land
ist mit rund 5 Mrd. Litern weltgrößter Weinerzeuger.
Donbass, Schwerindustrie
Teile der Ukraine (z.B. der Donbass, ein Gebiet
im Osten) wurden in kommunistischer Zeit ohne
Rücksicht auf die Umwelt industrialisiert. Noch
immer belasten die riesigen Betriebe wegen veralteter Technologien die Umwelt.
Ziehbrunnen
Der Ziehbrunnen war und ist ein typisch
ost(mittel)europäischer Mechanismus, um Wasser
aus der Tiefe zu holen.
Aufgaben:
Eismeerküste mit Flugzeug
In der Eiswüste und der Taiga Russlands werden
viele Kleinflugzeuge zur Passagierbeförderung
eingesetzt, weil es wegen des Permafrostbodens
kaum Straßen gibt.
Erzabbau
In Nordschweden, um Kiruna, liegen die größten
Eisenerzvorkommen Europas. Das Erz (64%
Eisengehalt) wird zum Teil im Inland verarbeitet,
der Rest wird exportiert.
Holzarbeiter in der Taiga
Die Taiga (Nadelwald des Nordens) bedeckt 45%
der Fläche Russlands. Sie wird teilweise forstwirtschaftlich genutzt.
Ordne die Zahlen für die Großlandschaften in der Abb. 1 richtig zu.
Verwende dafür die Karte „Europa, Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8.
8 Skandinavisches Gebirge 15 Alpenvorland
1 Alpen
16 Kaukasus
9 Schottisches Hochland
2 Pyrenäen
17 Uralgebirge
10 Deutsche Mittelgebirge
3 Apenninen
11 Norddeutsches Flachland 18 Zentralmassiv
4 Karpaten
19 Pariser Becken
12 Ungarisches Tiefland
5 Balkan
20 Osteuropäisches
13 Finnische Seenplatte
6 Poebene
Flachland
14 Polnisches Flachland
7 Sudeten
42
• Ordne die Stichwörter nach Staaten:
Schreibe die Ländernamen neben die
Überschriften der Bildbeschreibungen.
Die Karten „Europa, Orientierung“ und
„Europa, Staaten“ helfen dir dabei.
• Die Beschreibungen einzelner Bilder
kannst du mit Hilfe verschiedener Karten weiter bearbeiten.
Beispiel Erzabbau in Kiruna: Suche
das Zeichen für das Eisenerz in Kiruna
in der Wirtschaftskarte. Findest du in
Europa weitere Orte mit Eisenerzabbau?
Die in der Kartenskizze mit A
bis E bezeichneten Raster gliedern den Kontinent nach dem
Relief (Oberflächenformen):
A
B
C
D
E
Hochgebirgsland
Mittelgebirge, Hochland
Bergland, Hügelland
Becken
Küstenebene, Flachland
⇑ Abb. 1: Europa, Großlandschaften
Untersuche:
Welchen Vegetationszonen gehören die einzelnen Großlandschaften an (Karte „Europa,
Klima und Vegetation“)?
Welche wichtigen Wirtschaftsräume sind einzelnen Großlandschaften
zuzuordnen?
(Karte „Europa, Wirtschaft“)
Beschrifte in der Skizze (Abb. 1) folgende Meere:
m Mittelländisches Meer
ao Atlantischer Ozean
am Adriatisches Meer
ka Der Kanal
äg Ägäisches Meer
ns Nordsee
sm Schwarzes Meer
os Ostsee
km Kaspisches Meer
Benenne in Abbildung 2 die
Großräume mit den Zahlen:
1 Nordeuropa (Skandinavien)
2 Westeuropa
3 - 5 Südeuropa
3 Iberische Halbinsel
4 Apenninenhalbinsel
5 Balkanhalbinsel
6 Westmitteleuropa
7 Ostmitteleuropa
8 Osteuropa
Abb. 2: Europa, Großräume ⇒
43
Europäische Integration? Wir untersuchen Staaten nach verschiedenen Gesichtspunkten.
• Verwende dazu folgende Europakarten: Zusammenschlüsse, Bevölkerungsentwicklung;
• und folgende Erdkarten: Bevölkerungsentwicklung, Lebenserwartung, Analphabetismus, Energieverbrauch, arme und reiche Länder, politische und wirtschaftliche Zusammenschlüsse.
• Kreuze in der Liste der Staaten an, was zutrifft, und mach dir damit ein Bild von Europa: Welche
Staaten sind wohlhabend, welche arm? In welchen Staaten ist der Lebensstandard hoch, in welchen
niedrig? In welchen Staaten gibt es ein gutes Bildungswesen, in welchen ein schlechtes? …
Lebensstandard
Mitglied bei
EU
EFTA
EWR
CEFTA
GUS
NATO
B
L
A
E
Albanien
Belgien
Bosnien und Herzegowina
Bulgarien
Deutschland
Dänemark
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Island
Italien
Kosova/Kosovo
Kroatien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Makedonien
Moldau
Montenegro
Niederlande
Norwegen
Österreich
Polen
Portugal
Rumänien
Russland
Schweden
Schweiz
Serbien
Slowakei
Slowenien
Spanien
Tschechien
Türkei
Ukraine
Ungarn
Vereinigtes Königreich
Weißrussland
Zypern
Abkürzungen bei Lebensstandard – Mache ein +, wenn die Zahl in der Klammer übertroffen wird:
B - Bevölkerungswachstum (> 0,5 %), L - Lebenserwartung (> 75 Jahre), A - Analphabetismus (Alphabeten > 95 %),
E - Energieverbrauch (> 2 500 kg ÖE), R - „reiches Land“ (BSP/Kopf > 20 000 US-$)
44
R
Verkehr in Europa
Möglichkeiten des Transports – Vor- und Nachteile (nach: D. Waugh)
Lkw – Pkw
Geschwindigkeit/
Zeitbedarf
Fahrtkosten
Kosten
Anzahl der Strecken
Verkehrsdichte
Abhängigkeit
vom Wetter
schnell auf kurzen
Entfernungen und
auf Autobahnen
preiswert auf kürzesten Entfernungen
hohe Kosten für
Neubau und Reparatur von Straßen
(oft vom Staat getragen),
Lkw sind relativ
billig
von Autobahnen
bis Nebenstrecken
in großer Anzahl
vorhanden
Sehr stark in Ballungszentren und
auf Hauptstrecken,
tages- und saisonale Verkehrsspitzen
Nebel und Eis bewirken Unfälle,
Schnee führt zu
Behinderungen
Frachtvolumen
geringes Frachtvolumen
Mitfahrer/ Passagiere
ideal für:
bis zu vier Erwachsene
Haus-zu-HausFahrten
Anspannung für
Lenker
Lärm, Luftverschmutzung („saurer Regen“), Treibhauseffekt
Bequemlichkeit
Umweltbelastung
Eisenbahn
schnell auf größeren Entfernungen
relativ preiswert
auf längeren Strecken für Massengüter
hohe Kosten für
Erhaltung der Geleise, für den Ankauf neuer Züge
und den Ausbau
moderner Signalanlagen
geringe Anzahl
leistungsfähiger
Strecken, hauptsächlich in und
zwischen Ballungszentren
geringe Verkehrsdichte, ausgenommen in Ballungszentren
weitgehend unabhängig von Witterungseinflüssen,
ausgenommen
starke Schneefälle
größeres Frachtvolumen, auch für
schwere Ladungen
geeignet
einige hundert
Stadt-zu-StadtFahrten
gut für mittlere
Entfernungen
Lärmbelastung für
Anwohner
Luftverkehr
Wasser
am schnellsten auf
großen Entfernungen
relativ preiswert
mit leichten Gütern
bei großen Entfernungen
hohe Kosten für
Flughäfen und
Flugzeuge, teure
Benützungsgebühren für große Flughäfen, hohe Treibstoffkosten
wenige internationale Flughäfen;
nächtliche Flugbeschränkungen
am langsamsten
gering, ausgenommen zu saisonalen
Spitzenzeiten
gering
Nebel behindert
Starts und Landungen
Stürme behindern
die Hochseeschifffahrt
beschränkt auf
leichte, teure und
verderbliche Güter
geeignet für besonders schwere Güter
bis 400 auf internationalen Flügen
größere Entfernungen
gut für größere
Entfernungen
große Lärmbelastung, Luftverschmutzung
sehr wenige Passagiere
größere Entfernungen
große Bequemlichkeit
geringe Umweltbelastung, ausgenommen (Groß-)
Tanker
am preiswertesten
hohe Kosten für
spezielle Hafeneinrichtungen und
große Spezialschiffe
wenige Überseehäfen, geringe Binnenschifffahrt
Überlege, welches Verkehrsmittel für die folgenden Reisen/Transporte am besten geeignet ist und begründe deine Entscheidung mit Hilfe der Tabelle:
• zweiwöchige Urlaubsreise Österreich – Italien • elektronische Bauteile Österreich – Schweden
• eintägige Geschäftsreise Wien – Moskau
• Kohle Ruhrgebiet – Linz
• tägliche Fahrt ins Büro Bruck/Mur – Graz
• Maschinen Linz – Warschau
• Einkaufsfahrt ins Einkaufszentrum
• Versorgung von Geschäften mit Frischmilch
• Städtereise Innsbruck – Rom
• Briefpost Portugal – Österreich
45
5.3 Asien
Trage in der stummen Karte
mit den Buchstaben/Zahlen
ein und verwende dabei die angegebene Farbe:
Staaten (schwarz in das Land):
R Russland TR Türkei
C VR China IR Iran
J Japan
IND Indonesien
I Indien
T Thailand
46
Seen (blau):
a Aralsee
Flüsse (blau):
o Ob
ir Irtysch
je Jenissei
l Lena
h Huang He
ja Jangtsekiang
Städte (rot):
bs Baikalsee
1 Tokio
2 Seoul
3 Peking
m Mekong
b Brahmaputra 4 Shanghai
g Ganges
5 Hongkong
i Indus
6 Manila
e Euphrat
7 Jakarta
t Tigris
8 Singapur
9
10
11
12
13
14
15
16
Bangkok
Kalkutta
Mumbai
Delhi
Islamabad
Teheran
Bagdad
Ankara
Abb. 1: Asien, Großlandschaften
Die Raster (A – G in Abb. 1)
gliedern Asien nach dem Relief
(Oberflächenformen).
A Tiefland, Ebene, Hügelland
B Becken
C
D
E
F
G
Großlandschaften:
1 Ural (Gebirge)
2 Kasachische Schwelle
3 Westsibirisches Tiefland
4 Mittelsibirisches Bergland
5 Gebirge im Süden Sibiriens
6 Ostsibirisches Hochland
7 Kamtschatka (Halbinsel)
8 Lena-Becken
9 Ferner Osten
10 Korea (Halbinsel)
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
Bergland und Mittelgebirge
Hochland mit Randgebirgen
Hochgebirge, Gebirgsland
Inselbergland mit Vulkanen
Schwelle, Tafelland
Ordne die fehlenden Zahlen für
die Großlandschaften in der
Karte richtig zu. Verwende
dafür die Karte “Asien,
Orientierung” in den HölzelAtlanten 5/8.
Mandschurei
22 Hindustan (GangesJapanische Inseln
Brahmaputra- Tiefland)
Nordchinesisches Bergland 23 Hochland von Dekkan
Nordchinesisches Tiefland
24 Himalaja-Karakorum
Südchinesisches Bergland
25 Tibet (Hochland)
Rotes Becken
26 Tiefland von Turan
Taklimakan (Ost-Turkestan) 27 Kaukasus
Gobi
28 Hochland von Iran
Südostasiatische Inseln
29 Hochland von Anatolien
Bergland von Indochina
30 Mesopotamien
Pandschab (Indus-Tiefland) 31 Arabien
47
Die „vier kleinen Tiger“ Republik Korea,
Taiwan, Hongkong und Singapur – ein Vorbild für Südostasien?
Das 21. Jahrhundert wird, so sagen Experten
voraus, das asiatische Jahrhundert. Der wirtschaftliche Erfolg der „kleinen Tiger“ soll sich
im rohstoffreichen Südostasien fortsetzen. Etwa
470 Millionen Einwohner und ein rasantes Wirtschaftswachstum machen die Region zwischen
Myanmar, Indonesien und den Philippinen zu
einem wichtigen Zukunftsmarkt.
Gemeinsam mit Japan und Teilen Chinas könnten die Staaten Ost- und Südostasiens zur größten Wirtschaftsmacht der Erde werden.
Doch um Freiheit und Menschenrechte steht es
in einigen Ländern schlecht und schwere Umweltsünden bedrohen die Lebensgrundlagen.
Was bedeutet eigentlich „Entwicklung“?
Seit 1990 veröffentlicht die UNO für 173 Staaten
einen „Index für menschliche Entwicklung“.
Abb. 2: Asien, Großräume
Benenne in der Kartenskizze (Abb. 2) mit den Der Index besteht aus vier Komponenten.
Die Lebenserwartung zeigt Ernährungslage und
Zahlen die Großräume: 4 Südostasien
medizinische Versorgung eines Landes auf.
1 Nordasien
5 Südasien
(Sibirien)
6 Südwestasien
Alphabetisierungsrate und Dauer des Schul2 Zentralasien
(Naher Osten,
besuchs zeigen den Stand des Bildungswesens.
Vorderasien)
3 Ostasien
Die Bruttosozialprodukt pro Kopf deutet den
Wohlstand an.
Beschrifte in der Abb. 2 folgende Meere:
A Nördliches Eismeer
F Golf von Bengalen Luxemburg, die Vereinigten Staaten und Norwegen liegen meist im Spitzenfeld. Österreich
B Pazifischer Ozean
G Indischer Ozean
liegt unter den besten 20.
C Japanisches Meer
H Arabisches Meer
Hongkong ist vor Österreich, Singapur, Taiwan
D Ostchinesisches Meer J Persischer Golf
und die Republik Korea unter den besten 25%..
E Südchinesisches Meer K Rotes Meer
Harter Weg zum Wohlstand: Suche in den Hölzel-Atlanten
„Asiatische“ Werte als
Grundlage des WirtschaftsViele südostasiatische Staaten 5/8 in den Karten „Nordasien,
wunders?
stellen die Wirtschaftsentwick- Wirtschaft“ und „Südasien,
lung an erste Stelle. Das Re- Wirtschaft“ Industrieprodukte
• Gemeinschaftsbezogenheit:
und in den Karten „Erde, LeGruppeninteressen gehen vor zept:
bensqualität“ weitere Aussagen
• niedrige Steuern,
Einzelinteressen.
über die vier kleinen Tiger.
• Förderung des Sparens,
• Die Familie steht im MittelAufgaben zum Asien-Lexi• schwache Gewerkschaften,
punkt der Gesellschaft.
kon:
• lange Arbeitszeiten,
• Die Bildung hat in allen Be• Ordne die Stichwörter nach Staaten: Schreib
völkerungsschichten einen
• wenig Bürokratie,
die Ländernamen neben die Überschriften
hohen Stellenwert.
der Bildbeschreibungen. Die Karten „Asien,
• wenig Marktregulierungen,
Orientierung/Einführung“ und „Asien, Staa• Sparsamkeit, Bescheidenheit • starke Ausrichtung der Proten“ helfen dir dabei.
und Verzicht sind Grundduktion auf den Export wegen • Die Beschreibungen verschiedener Bilder
kannst du mit Hilfe verschiedener Karten
prinzipien.
des begrenzten Binnenmarkts.
weiter bearbeiten.
• Die Bereitschaft, hart zu arEin weiteres Ziel ist „WachsBeispiel Reis: Suche das Zeichen für Reis in
beiten, ist stark ausgeprägt.
der Karte „Asien,Wirtschaft“. Wo wird Reis
tum um jeden Preis“. Auf die
angebaut? Auf der Karte „Erde, Land- und
• Gewerkschaften und UnterNatur wurde in Südostasien
Forstwirtschaft“ findest du die wichtigsten
nehmer, Regierung und Wirt- tlw. wenig Rücksicht genomReisländer. Informiere dich auch über Klima
und Vegetation („Erde, Klima“ und „Erde,
schaft wollen als Partner „das men.
Vegetation“).
Beste“ für die Nation.
48
Asien-Lexikon
Landschaft, Natur
Kalkutta, Slums
Slums sind Elendsviertel. Wie in vielen anderen
indischen Städten lebt auch in Kalkutta ein großer
Teil der Bevölkerung in extremer Armut.
Fujiyama (oder Fuji-San)
Der Vulkan Fujiyama ist mit 3 776 m der höchste
Berg Japans und wegen seiner ebenmäßigen Form
einer der schönsten der Welt. Vom japanischen
Volk wird er als Heiligtum verehrt.
Lhasa, Potala
Der große Potala-Palast liegt in Lhasa, der Hauptstadt Tibets. Hier lebte bis zur chinesischen Besetzung 1951 der Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt Tibets.
Guilin, Karstlandschaft
Die aus Muschelkalk entstandenen kegelförmigen
Karstberge um Guilin erheben sich direkt aus der
Ebene. Durch ihre Schönheit haben sie jahrhundertelang Maler und Dichter inspiriert.
Mekka, Kaaba
In der Mitte der Großen Moschee von Mekka befindet sich die Kaaba, das wichtigste Heiligtum
des Islam. In diesem von Brokatstoff verkleideten
würfelähnlichen Bauwerk ist ein schwarzer Stein
eingemauert, der ein Meteorit sein soll.
____________________________________________________________________________
Kamtschatka, Vulkane
Die russische Halbinsel bildet das Nordende des
Vulkan- und Erdbebenstreifens zwischen Eurasischer und Pazifischer Platte mit vielen Vulkanen.
Seebär
Der Seebär ist eine Robbenart. Wegen seines Pelzes wurde dieses Tier beinahe ausgerottet.
Sibirische Füchse
Polarfüchse (Blaufüchse) und Silberfüchse stammen aus Nordasien und Nordamerika. Wegen ihres Felles werden sie in großen Pelzfarmen unter
grausamen Bedingungen gezüchtet.
Sibirischer Tiger
Diese Großkatze ist die größte Tigerart mit bis zu
2,8 m Länge. Sie lebt in Südostsibirien.
Taiga
Taiga ist der russische Name für den nördlichen
Nadelwaldgürtel im Norden Sibiriens. In diesem
unzugänglichen Gebiet liegen riesige Rohstoffvorkommen und Nutzholzgebiete.
Menschen - Kultur - Bauwerke
Agra, Tadsch Mahal
Das Tadsch Mahal ist das Grabmal für die Lieblingsfrau eines Herrschers im 17. Jhdt. Die Bauosten dieses wunderschönen Gebäudes ruinierten
allerdings beinahe die Staatsfinanzen.
Angkor Wat
Angkor, wiederentdeckt 1840, war um 900 n.
Chr. Hauptstadt des Khmer-Volks. Die Dschungelstadt mit riesigen Tempeln wurde durch ein
perfektes Leitungssystem mit Wasser versorgt.
Buddhastatue
Der Buddhismus ist eine von Buddha gegründete
Weltreligion. Ein wichtiger Bestandteil ist die
Lehre von der Wiedergeburt. Ziel der Buddhisten
ist, ins Nirwana (Paradies) zu gelangen.
Moschee
Moscheen sind Gebetshäuser der Muslime, die
fünfmal am Tag mit dem Gesicht nach Mekka gerichtet beten. Von den Minaretten (= Türme) rufen „Muezzins“ über Lautsprecher zum Gebet.
Peking, Himmelstempel
In dieser Tempelanlage beteten die Kaiser jedes
Jahr für eine gute Ernte. Die Chinesen glaubten,
dass der Himmel rund sei, deshalb sind auch die
Gebäude in der Tempelanlage rund.
Perserteppich
Die Perserteppiche sind die berühmtesten Orientteppiche. Manche dieser handgeknüpften Kunstwerken werden auch in Kinderarbeit hergestellt.
Samarkand
Samarkand ist eine der ältesten Kulturstädte der
Erde. Etwa 500 v. Chr. gegründet, war sie im 14.
Jhdt. Hauptstadt eines islamischen Riesenreichs.
Wunderschöne Bauten zeugen noch heute von
dieser Zeit.
Sanā, Altstadt
Sanā ist die Hauptstadt des Jemen. Die Altstadt ist
berühmt wegen der aus Lehm erbauten Turmhäuser, die bis zu acht Stockwerke hoch sind.
Schleier
In Arabien ist es Sitte, dass sich Frauen in der Öffentlichkeit verschleiern. Ihre Schönheit darf nur
ihr Ehemann sehen. Im Iran und in einigen islami schen Ländern ist das Tragen des Schleiers Vorschrift.
Shanghai
Die größte Stadt Chinas ist das bedeutendste wirtschaftliche Zentrum des aufstrebenden Riesenreiches.
Wirtschaft und Verkehr
Chinesische Mauer
Etwa 1300 bis 1600 n. Chr. wurde die Mauer von
den Chinesen zum Schutz vor einfallenden Mongolen erbaut. Sie ist bis zu 16 m hoch, 7 m breit
und 6 000 km lang. Teile sind noch gut erhalten.
Arbeitselefant
Der indische Elefant wird eingefangen und von
einem „Mahout“ gezähmt, der ihm sein Leben
lang Futter und Befehle geben wird. Er ist billige
Arbeitskraft zum Zerren von Baumstämmen usw.
Chinesische Oper
Die chinesische Oper ist ein altehrwürdiges, von
schrillen Farben und aufwendigen Verkleidungen
geprägtes Schauspiel. Die traditionelle Musik
dazu klingt für europäische Ohren fremd.
Bangkok, Schwimmender Markt
Ab den frühen Morgenstunden werden in den Kanälen von Bangkok Nahrungsmittel und andere
Waren auf vielen kleinen Booten angeboten.
Istanbul, Bosporusbrücke
Die 1 560 m lange Hängebrücke verbindet Asien
mit Europa über die Meerenge und ist ein Wahrzeichen Istanbuls, mit 14 Mio. Einwohnern größte
Stadt und wirtschaftliches Zentrum der Türkei.
Jerusalem, Felsendom
Der Felsendom (691 n. Chr.) ist eine berühmte
Moschee in Jerusalem, der religiösen Hauptstadt
von Christen, Juden und Muslimen. Die Klagemauer ist das Heiligtum der Juden, die Grabeskirche das der Christen.
Jurten
Die Jurten der mongolischen Nomaden (Wanderhirten) sind leicht beförderbare, mit Teppichen
ausgekleidete Wohnzelte aus Filzmatten.
Bratsk, Wasserkraftwerk
Einer der größten Energieproduzenten Sibiriens
ist das Wasserkraftwerk Bratsk, das die Angara zu
einem über 500 km langen See aufstaut und jähr lich 22 Mrd. Kilowatt Strom erzeugt.
Dschunke
Die Dschunke ist das chinesische Segelboot. Im
Gegensatz zu Schiffen Europas, die viele kleine
Segel brauchen, wird in China ein durch Bambusstäbe geteiltes Riesensegel aus Bast benützt.
Erdöl
Der Kaukasus gehört zu den größten Erdölfördergebieten der Erde. Besonders in Aserbaidschan
und im Kaspischen Meer gibt es riesige, noch
nicht völlig erschlossene Vorkommen.
Saudi-Arabien und andere Staaten am Persischen
Golf sind die wichtigsten Erdölexporteure.
Holzwirtschaft
In Indonesien, zu 60% von Regenwald bedeckt,
wird oft rücksichtsloser, unkontrollierter Raubbau
betrieben, um Brenn-, Bau- und Exportholz zu gewinnen. Dadurch ist der Tropenwald ist stark gefährdet.
Japan, Industrie
Ab der Mitte des 19. Jhdts. entwickelte sich Japan
vom Bauernstaat zu einem High-Tech-Industrieland. Heute zählt Japan zu den G8, den acht führenden Industriestaaten der Welt.
Karawane
Das 2 m hohe Dromedar, eine Kamelart, ist immer
noch ein wichtiges Fortbewegungsmittel in den
arabischen Wüsten. Dort, wo Autos keine Chance
mehr haben, bringen Kamelkarawanen Personen
und Waren durch die Wüste.
Kautschuk
Das Harz des Kautschukbaumes ist der Rohstoff
für Naturgummi. Thailand, Indonesien, Indien und
Malaysia sind die wichtigsten Produzenten. Kautschuk wird in der Gummiproduktion verwendet.
Luftverschmutzung
Die von 1917 bis 1989 herrschenden Kommunisten wollten Russland zu einem voll industriali sierten Staat machen und nahmen dabei kaum
Rücksicht auf die Umwelt.
Mähdrescher
Zur Zeit der Kommunisten wurden in den Steppen
Kasachstans riesige landwirtschaftliche Betriebe
gegründet, die auch heute noch bestehen.
Ölverladung
In und um den Persischen Golf befinden sich die
größten Erdölvorräte der Welt. Von dort wird das
Erdöl in die ganze Welt exportiert.
Öltanker
Zum Transport des Erdöls verwendet man nicht
nur Pipelines, sondern auch Tanker, riesige Schiffe, die bis zu 500 m Länge und 25 m Tiefgang erreichen können. Wenn bei Unfällen Öl austritt,
kommt es zu katastrophalen Umweltschäden.
Reis
Reis ist das Grundnahrungsmittel in Asien. Die
Bauern säen zuerst Reiskörner und setzen dann die
Schösslinge in unter Wasser stehende Felder um.
Diese trocknen bis zur Ernte aus.
Reisterrassen
Um den Anbau von Reis auf überfluteten Feldern
zu ermöglichen, wurden und werden in den bergigen Gebieten Asiens Terrassen geschaffen, die wie
riesige Wasserstufen übereinander liegen.
Rentierschlitten
Bei den Inuit in Grönland und Kanada ziehen
Hunde die Schlitten, in Nordeuropa und Nordasien
dienen Rentiere als Zugtiere. Außerdem liefern
diese Tiere Milch, Fleisch und Leder.
Südkorea, Industrie
Südkorea (Republik Korea) entwickelte sich zu einem führenden Industrieland mit starker Schwerindustrie und riesigen Konzernen. In Nordkorea
hingegen, das eine Diktatur ist, kommt es immer
wieder zu schweren Hungersnöten.
Schafe
Im kargen Arabien, im Iran und in anderen
trockenen Ländern sind Schafe und Ziegen oft die
einzigen Haustiere, die sich hier ausreichend ernähren können – also eine wichtige Einkommensquelle für die Bauern.
Teepflückerin
Die wichtigsten Teesorten kommen aus Darjeeling
(Nord-Indien), Assam (Nordost-Indien) und aus
Sri Lanka.
Transsib (Transsibirische Eisenbahn)
Die Transsib ist mit 9 438 km Länge zwischen
Moskau und Wladiwostok die längste Bahnstrecke
der Welt. Sie wurde von 1891 bis 1916 erbaut, um
Sibirien zu erschließen.
49
5.4 Australien
Aufgaben mit dem Atlas:
1. Benenne die in der stummen Karte eingezeichneten Flüsse und
Städte.
2. Zeichne Gebirge und weitere
Städte deiner Wahl ein.
3. Entwirf eine Wirtschaftskarte mit
einer eigenen Legende. Trage
verschiedene Zeichen zur Wirtschaft ein.
4. Betrachte die Bilderkarte in den
Hölzel-Atlanten 5/8 ganz genau,
schließe dann den Atlas und versuche, möglichst viele Bilder in
die Skizze zu zeichnen.
Maßstab 1 : 50 000 000
Landschaft
Wirtschaft
Australien ist ein großes Land. Auf einer Fläche
von 7,69 Mio. km² (sechstgrößtes Land der Erde) leben rund 22,5 Mio. Menschen.
Australien verdankt einen Großteil seines
Reichtums den Bodenschätzen. Bei Bauxit
(Rohstoff für Aluminium), Eisenerz, Gold, Zink
und Seltenen Erden zählt Australien zu den drei
wichtigsten Produzenten der Welt. Bedeutend
sind auch Abbau und Förderung von Erdöl und
Erdgas, Kupfer, Steinkohle und Uran. Die größten Eisenerzberge liegen nahe der Westküste.
Das Erz wird per Bahn nach Port Hedland
transportiert und dort auf Schiffe umgeladen.
Vor der West- und der Nordwestküste wurden
in den letzten Jahren neue Erdgasfelder erschlossen und zum Teil gleich an Ort und Stelle
verflüssigt. Durch eine Pipeline gelangt das
Erdgas zum Hafen von Darwin, Hier wird das
verflüssigte Erdgas auf Schiffe gepumpt und
nach Japan, China und Südkorea transportiert.
Eine immer wichtigere Rolle für den Weltmarkt
spielt Australiens Industrie. Die größten Betriebe erzeugen Eisen und Stahl, Autos (General Motors-Holden) und Nahrungsmittel.
Die großflächige Landwirtschaft ist ebenfalls
von großer Bedeutung: Die Schafhaltung, die
seit 200 Jahren betrieben wird, ist besonders
wichtig. Rund 100 Mio. Schafe liefern Wolle
und Fleisch. Von den 26 Mio. Rindern werden
85% für die Fleischproduktion und 15% für die
Milchwirtschaft gehalten. Große Farmen mit
²
50 000 Rindern und 10 000 km Weideland sind
keine Seltenheit.
Neben Weizen und Obst bildet Zuckerrohr eine
Haupteinnahmequelle der australischen Landwirtschaft.
Die meisten Städte liegen in den östlichen und
südlichen Küstengebieten, das Landesinnere ist
hingegen beinahe menschenleer. Die Australier
nennen das zum Großteil unbesiedelte Gebiet
„outback“. Viele Bewohner des „outback“ fahren gelegentlich 300 Kilometer, nur um ins Kino zu gehen oder einen Einkaufsbummel zu tätigen.
Wüsten, weite Savannen und Eukalyptuswälder
beherrschen das Landschaftsbild. Es mangelt
im „outback“ an Oberflächenwasser; aber es
gibt beachtliche Mengen an Grundwasser. Dieses steht unter hohem Druck und sprudelt von
selbst aus natürlichen Quellen oder künstlichen
Bohrlöchern hervor.
Australien ist der trockenste Kontinent: Mehr
als die Hälfte des Landes empfängt weniger als
300 mm Niederschlag jährlich. Die Pflanzen
dieses Kontinents haben sich dem trockenen
Klima angepasst.
Die Tiere und Pflanzen Australiens haben sich
eigenständig entwickeln können. Mehr als 30%
der australischen Pflanzen kommen ausschließlich auf diesem Kontinent vor. Typisch sind die
Beuteltiere, die sich nach der Trennung des
Kontinents von Afrika und der Antarktis weiterentwickelt haben. Kängurus und Koalabären
sind die bekanntesten Beuteltiere. Wir kennen
diese Tiere nur aus dem Tiergarten.
50
Australien-Lexikon
Landschaft, Natur
Ayers Rock
Der Ayers Rock ist der 350 m hohe Rest eines
viele Mio. Jahre alten Gebirges. Der beherrschend
über die Ebene ragende Felsen hat eine intensive
rote Farbe. Er wird von den Aborigines Uluru genannt und als heiliger Berg verehrt.
Baobab
Der auch in Afrika und Indien vorkommende Affenbrotbaum (Baobab) hat einen gewaltigen
Stamm, in dem Wasser gespeichert ist. In der
Trockenzeit wirft der Baobab seine Blätter ab, um
nicht zu viel Feuchtigkeit zu verlieren.
Emu
Der Emu (etwa 180 cm Höhe und 50 kg Gewicht)
gehört zur Gattung der Laufvögel. Das Tier kann
nicht fliegen, ist aber ein ausgezeichneter Läufer
und Schwimmer.
Känguru
Das Känguru ist das bekannteste Beuteltier und
kommt in verschiedenen Arten auf dem ganzen
Kontinent vor (von 25 cm bis 165 cm Größe). Das
Riesenkänguru kann bis zu 8 m weit springen.
Alle Arten sind Pflanzenfresser. Das Weibchen
besitzt am Bauch einen Beutel, in dem das Junge
nach der Geburt heranwächst.
Kiwi (Neuseeland)
Der bis zu 35 cm hohe, flugunfähige Laufvogel ist
nachtaktiv und lebt in den Wäldern Neuseelands.
Koala
Der Koala gehört zu den am meisten gefährdeten
Beuteltieren Australiens. Er ernährt sich ausschließlich von Eukalyptusblättern. Das Weibchen
trägt seinen Beutel nach hinten geöffnet und bringt
jährlich ein Junges zur Welt, das etwa ein halbes
Jahr im Beutel und dann monatelang auf dem
Rücken mitgetragen wird.
Kookaburra
Mit seinem Ruf, der einem schadenfrohen Lachen
ähnelt, ist der Kookaburra ein charakteristischer
Vertreter der australischen Vogelwelt.
Krokodil
Im Norden und Nordosten Australiens gibt es verschiedene Krokodilarten.
Mount Cook (Neuseeland)
Der 3 764 m hohe Mount Cook ist ein Teil der paradiesisch schönen Landschaft Neuseelands. Der
29 km lange Tasmangletscher im Gebiet des
Mount Cook zählt zu den längsten Gletschern außerhalb der Polargebiete.
Nullarbor-Ebene, Indian Pacific
Hier, in der „Kein-Baum-Ebene“, verläuft die
längste Eisenbahngerade der Welt (478 km): Der
Indian-Pacific führt von Sydney nach Perth.
Schnabeltier
Das Schnabeltier ist ein Säugetier. Es lebt am
Wasser, wo es nach Würmern und Schnecken
sucht. Auffallend ist der entenähnliche Schnabel.
Es legt als einziges Säugetier Eier.
Schnorchler
Das Große Barriere-Riff erstreckt sich vor der
Küste von Queensland über eine Länge von
2 000 km und ist damit das größte Korallenriff der
Erde. Durch seine einzigartige Schönheit ist es ein
Paradies für Schnorchler und Taucher.
Termitenbauten
Termiten sind Staaten bildende Insekten. Ein
wichtiges Baumaterial ihrer steinharten Wohnungen ist Holz, das die Tiere fressen und ausscheiden. Nordaustralien wird von Mio. Termitenbauten, die oft mehrere Meter groß werden
können, geprägt.
Flying Doctors (Fliegende Ärzte)
Flying Doctors wird eine Ärzteorganisation genannt, die für die medizinische Versorgung der
Menschen im „outback“ (kaum besiedeltes Gebiet)
zuständig ist. Auf Grund der großen Entfernungen
benutzen die Ärzte Flugzeuge, um zu den Patienten zu gelangen.
Tropischer Regenwald
Im Nordosten des Kontinents herrscht ausreichend feuchtes Klima, dass in Küstennähe
tropischer Regenwald wachsen kann. Vorherrschend unter den Bäumen sind, wie überall
in Australien, Eukalyptusarten.
Gold
Australien gehört zu den bedeutendsten Gold ausführenden Ländern der Welt. Der Wert der jährlich
abgebauten Goldmenge entspricht mehreren Mrd.
Euro.
Menschen – Kultur – Bauwerke
Aborigines
Die 160 000 Ureinwohner Australiens, die
heute vor allem in den Wüsten und Savannen
(in Reservaten) oder am Rand der Städte leben, wurden bis ins 20. Jhdt. hinein von den
europäischen Einwanderern nicht nur menschenunwürdig behandelt, sondern es kam sogar zu „Treibjagden“ mit Massenmorden. Bis
zur Besiedelung durch die Weißen haben die
Aborigines in Harmonie mit der Natur leben
können.
Canberra, Bundesparlament
Canberra ist die Hauptstadt Australiens. Die
Architekten des 1988 fertiggestellten Parlamentsgebäudes haben versucht, den riesigen
Gebäudekomplex harmonisch in die Landschaft einzufügen. Ein großer Teil des Bauwerkes wurde in einen aufgeschnittenen Hügel hineingebaut.
Maori (Neuseeland)
Das Volk der Maori ist schon im 14. Jhdt. von
den Cookinseln nach Neuseeland eingewandert.
Sydney, Hafenbrücke und Oper
Sydney ist nicht nur die älteste australische Stadt
(1788 gegründet), sondern auch mit 3,6 Mio.
Einwohnern der größte Ballungsraum des Kontinents. Die 1932 fertiggestellte Stahlbrücke über
den Hafen von Sydney hat eine Bogenlänge von
504 m. Australiens bekanntestes Bauwerk ist das
Opernhaus von Sydney, das 6 000 Besuchern
Platz bieten kann.
Wirtschaft und Verkehr
Äpfel
Die trockenen, in der gemäßigten Klimazone
liegenden Täler Tasmaniens bieten das ideale
Umfeld für den Getreide- und Obstanbau. Die
Äpfel stehen stellvertretend für die vielen Früchte, die Tasmanien hervorbringt.
Erzabbau
Australien zählt zu den rohstoffreichsten Ländern der Erde. Von den Erzbergen in Westaustralien transportieren Züge, die bis zu 2 km
lang sein können, das Erz zum Hafen am Indischen Ozean.
Häfen
In den Häfen der großen Städte und in der Nähe
der Erzabbaugebiete werden hauptsächlich die
australischen Rohstoffe und landwirtschaftlichen
Produkte umgeschlagen.
Kokospalme (Fidschi)
Die Kokospalme wird bis 30 m hoch. Die kopfgroßen Kokosnüsse sind bis 1 kg schwer. Das getrocknete Innere wird Kopra genannt und ist
Grundmaterial für Kokosfett und Kokosöl.
Opale
Opale sind Edelsteine, die in den verschiedenen
Farben des Regenbogens leuchten.
Rinder
In den weiten Gegenden des „outback“ werden die
Rinder hauptsächlich wegen der Fleischerzeugung
gezüchtet. Erst in zweiter Linie ist die Milchproduktion zu nennen.
Road Trains
Sie sind die wichtigsten Transportmittel zwischen
den Städten, weil sie die großen Entfernungen in
kurzer Zeit zurücklegen. Road Trains bestehen aus
einem Zugfahrzeug und mehreren Anhängern.
30 m Länge und 62 Reifen (einschließlich Zwillingsreifen) sind keine Seltenheit.
Schafe
Schaffarmen sind kleiner als Rinderfarmen. Es
gibt etwa 160 Mio. Schafe. Die Schafe werden im
Winter geschoren. Sie haben so im Sommer wieder genügend Wolle zum Schutz gegen die Hitze.
Surfer
Die Ostküste Australiens ist ein Surferparadies.
Zahlreiche Wellenreiter nutzen die hohen Wellen.
Diese Brecher, die ungehindert vom offenen Ozean kommen, können mehrere Meter Höhe erreichen.
Zuckerrohr
Australien gehört zu den größten Zuckerproduzenten der Welt, ist aber mit rund 5 Mio. Tonnen
nicht so bedeutend wie etwa die Staaten Mittelamerikas. Das Anbaugebiet beschränkt sich auf
die Küstengebiete von Queensland.
________________________________________
Aufgaben:
•
Die Beschreibungen verschiedener Bilder
kannst du mit Hilfe verschiedener Karten
weiter bearbeiten.
Beispiel Road Train: Suche das Zeichen für
„Wichtige Straße“ in der Wirtschaftskarte.
Hier sind die Road Trains unterwegs. Schätze mit Hilfe der Orientierungskarte die Entfernung zwischen den großen Städten.
51
5.5 Afrika










Maßstab 1 : 50 000 000
+
Nord-Süd-Profil der Klima- und Landschaftszonen 

Trage in der stummen Karte Seen (blau):
v Victoriasee
mit den Buchstaben/Zahlen ein ts Tschadsee t Tanganjikasee
und verwende dabei die ange- Flüsse (blau):
gebene Farbe:
nl Nil
ng Niger
k
Kongo
s Sambesi
Staaten (schwarz):
AL Algerien ET Ägypten ETH Äthiopien WAN Nigeria
LAR Libyen
SUD Sudan
RMM Mali
K Kenia
Städte (rot):
1 Kairo
2 Algier
3 Dakar
4 Lagos
EAT Tansania
RWA Ruanda
Ordne die Klima- und Landschaftszonen im Nord-SüdProfil rechts der Karte richtig zu,
indem du in die Kreise die zutreffenden Zahlen einträgst.
Doppelnennungen sind erforderlich. Verwende dazu auch die
Karte „Amerika, Klima und Vegetation“ in den HölzelAtlanten 5/8.
Beschrifte in der stummen Karte folgende Meere:
• Atlantischer Ozean
• Indischer Ozean
• Mittelländisches Meer
• Golf von Guinea
• Rotes Meer
• Golf von Aden
52
Klima- und Vegetationszonen:
1 tropischer Regenwald
2 Dornsavanne
3 Wüste und Halbwüste
4 Feuchtsavanne
5 winterfeuchtes Mittelmeerklima
6 Trockensavanne
7 Steppe
5 Casablanca
6 Nairobi
7 Kinshasa
8 Johannesburg
9 Kapstadt
CGO Demokr.
Republ. Kongo
ZA Südafrika
Abb. 1: Afrika, Großlandschaften Ö
Die in der Karte (Abb. 1) mit A
bis F bezeichneten Raster gliedern den Kontinent nach dem
Relief (Oberflächenformen):
A Schwellen
B Becken
C küstennahes Tiefland
D Hochland
E Gebirgsland
F Tafelland
G Grabenbrüche und Vulkane
Ordne die fehlenden Zahlen für
die Großlandschaften in der
Skizze (Abb. 1) richtig zu. Verwende dafür die Karte „Afrika,
Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8.
Großlandschaften:
1 Atlasgebirge
2 Nigerbecken
3 Tschadbecken
4 Nilbecken
5 Kongobecken
6 Ostafrikanisches Hochland
7 Südafrikanisches Hochland
8 Mittelsaharische Schwelle
9 Lundaschwelle
10 Oberguineaschwelle
12 Okawangobecken (Kalahari) 14 Grabenbrüche in Ostafrika
11 Niederguineaschwelle
13 Hochland von Äthiopien
15 nördliche Sahara
Die Abb. 1 zeigt, dass Afrika durch Schwellen Benenne in der Kartenskizze (Abb. 2) mit den
und Becken auffällig gegliedert ist. Diese erin- Zahlen die Großräume: 4 Zentralafrika
nern mit ihrer Form an Plateaus.
1 Nordafrika
5 Ostafrika
In den tiefsten Lagen der Becken findet man 2 Westafrika
6 Südafrika
Flüsse Seen oder Sümpfe. Die Schwellen sind 3 Sahel (Sudan)
ØAbb. 2: Afrika, Großräume
meist die Wasserscheiden.
Ostafrika wird zusätzlich von aus Südwestasien
kommenden Grabenbrüchen durchzogen, die
im Süden bis zum Sambesi reichen. Diese sind
die Ursache für zahlreiche Vulkanberge.
Die Wüste breitet sich aus (Desertifikation)
Diese weltweite, vom Menschen verursachte
Veränderung kann am Rande des größten Trockenraumes, der Sahara, deutlich beobachtet
werden. Ursachen und Auswirkungen sind:
•
•
•
•
•
⇒
⇒
große Unterschiede bei den Jahresniederschlägen
starke Bevölkerungszunahme
Vergrößerung der Viehherden ⇒ Überweidung
Ausweitung der Ackerflächen
Abholzung für Brennmaterial ⇒ Bodenabtragung
Absenkung des Grundwasserspiegels
Hungerkatastrophen ⇒ Flucht aus dem Gebiet
Suche auf den Karten „Erde, Naturgefahren“ und
„Erde, Weltprobleme“ in den Hölzel-Atlanten
5/8 weitere von der Desertifikation (Wüstenausbreitung) bedrohte Gebiete.
53
Afrika-Lexikon
Landschaft, Natur
Elefant
Der afrikanische Elefant ist mit 3 bis 4 m Schulterhöhe das größte Landtier und wird bis zu 70
Jahre alt. Wegen seiner gewaltigen Stoßzähne
aus Elfenbein, die um viel Geld verkauft werden,
wird er trotz Jagdverbotes noch immer verfolgt.
Flusspferd
Das Flusspferd (Nilpferd) wird bis zu 4,5 m lang
und 3 t schwer. Der ausgezeichnete Schwimmer
lebt in Rudeln in der Nähe von Flüssen.
Gazellen
Antilopen sind in Afrika weit verbreitet, die
größte Dichte und Artenvielfalt erreichen sie im
südlichen Afrika. Eine Unterart sind die Gazellen.
Giraffe
Die Langhalsgiraffe wird bis zu 5 m hoch und ist
damit das höchste Tier der Welt. Ihre Größe ist
notwendig, um von den Savannenbäumen, meist
Schirmakazien, fressen zu können.
Gorilla
Der Gorilla lebt in den Wäldern Zentralafrikas.
Der bis zu 1,75 m große Menschenaffe kann ein
Gewicht von 180 kg erreichen. Trotz seines gefährlichen Aussehens ist er ein friedliches Säugetier.
Krokodil
Das afrikanische Nilkrokodil ist mit bis zu
10 m Länge das größte Reptil. Früher, teilweise
auch heute noch, wurden und werden diese
Fleischfresser wegen ihrer Haut gejagt, um daraus begehrtes Krokoleder (für Schuhe, Taschen
usw.) anzufertigen.
Lemur
Die Lemuren, eine Halbaffenart, sind die bekanntesten Tiere Madagaskars. Sie bekamen
ihren Namen nach den römischen Totengeistern
wegen ihrer in der Nacht leuchtenden Augen und
wegen ihrer gespenstischen Schreie.
Löwe
Der Löwe, als einzige Katze in Rudeln lebend,
war im Altertum bis nach Griechenland verbreitet. Heute gibt es ihn praktisch nur mehr in
Afrika südlich der Sahara. Das Männchen wird
bis zu 1,9 m lang.
Nashorn
Das Nashorn ist außerhalb Afrikas kaum anzutreffen. Das Breitmaulnashorn in Zentral- und
Südafrika bildet mit 4,5 m Länge und 2 m Höhe
die größte Art dieser Pflanzenfresser.
Oase
Oasen sind Wasserstellen in der Wüste. Sie sind
die Grundlage für die menschliche Besiedlung
der Wüste und werden durch Bewässerung für
die landwirtschaftliche Nutzung ausgedehnt.
Meist gibt es Dattelanbau.
Tropischer Regenwald
Der Tropische Regenwald bedeckt weite Bereiche der afrikanischen Tropen, insbesondere das
Tiefland des Kongo (Zaire). Er bietet zahlreichen Pflanzen- und Tierarten Platz.
Schimpanse
Der aufgerichtet bis zu 1,7 m hohe Schimpanse
ist der nächste lebende „Verwandte“ des Menschen. Er zieht in Trupps von 10 bis 20 Tieren
durch den Urwald und zeichnet sich durch beachtliche Intelligenz aus.
54
Strauß
Der afrikanische Strauß mit 2,5 m Höhe ist der
an Körpermasse größte Vogel. Er ist flugunfähig, aber ein ausgezeichneter Läufer.
Wirtschaft und Verkehr
Tafelberg
Der 1 087 m hohe Berg in Kapstadt ist mit seiner
Plateau-Spitze das bekannteste Wahrzeichen
Südafrikas. Er besteht überwiegend aus Sandstein und Schiefer.
Dattelpalme
Die Dattelpalme ist die Hauptpflanze in den
Oasen. Sie wird bewässert und ist vielseitig verwendbar: die Früchte als tägliche Nahrung,
Mehl, Sirup, Viehfutter; der Stamm und die
Blätter als Baumaterial, Brennstoff, Flechtmaterial usw.
Victoriafälle
An der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia
stürzt der Sambesi auf 50 m Breite in eine 110 m
tiefe Basaltschlucht und erzeugt dabei so viel
Sprühregen, dass rundherum üppiger Regenwald
gedeiht.
Edelhölzer
Mit „Mahagoni“ werden mehrere tropische
Baumarten rotbrauner Holzfarbe bezeichnet, die
in der Möbelindustrie sehr gefragt sind. Mahagoni aus den Tropen ist ein wertvolles Möbelholz.
Zebra
Diese gestreiften Wildpferde kommen nur in
Afrika vor. Die Steppentiere leben in großen
Herden. Ihre Streifen dienen zur Tarnung im
Steppengras.
Erdnüsse
Erdnüsse sind ein wichtiges Anbau- und Exportprodukt in der Sahelzone. Länder wie Gambia, Burkina Faso und Guinea-Bissau zählen zu
den Hauptexporteuren.
Menschen – Kultur –
Bauwerke
Abu Simbel
Das altägyptische Königsgrab von Abu Simbel
mit seinen bedeutenden Kunstschätzen wurde,
um es vor der Vernichtung durch den neuen
Nasser-Stausee zu retten, zersägt und 65 m höher wieder aufgebaut.
Altägyptische Malerei
Die altägyptische Kunst zeichnet sich besonders
dadurch aus, dass Menschen mit dem Oberkörper von vorne, mit Gesicht und Beinen jedoch
von der Seite (Schrittstellung) dargestellt wurden.
Beduinenzelt
Als Beduinen werden die Hirtennomaden Nordafrikas und Arabiens bezeichnet. Sie leben in
Wüsten- und Savannengebieten. Nomaden sind
Wanderhirten, die mit ihren Tieren von Weideplatz zu Weideplatz ziehen und in Zelten leben.
Gise, Sphinx und Pyramiden
Pyramiden sind riesige Pharaonengräber, die vor
4 000 bis 5 000 Jahren in Ägypten errichtet wurden. Die größte ist die Cheopspyramide (etwa
2600 v. Chr.) in Gise mit 230 m Breite und 147
m Höhe.
Die Sphinx symbolisiert den Pharao, den altägyptischen König.
Kral
Ein Kral ist eine von einem Dornenverhau geschützte Siedlung südlich der Sahara. Auf dem
Platz in der Mitte, von den Hütten umschlossen,
übernachtet das Vieh.
Römisches Amphitheater
Das drittgrößte Amphitheater des römischen
Reiches in El Djem bot 40 000 Besuchern Platz.
In Amphitheatern wurden den römischen Bürgern unter anderem grausame Gladiatorenkämpfe vorgeführt.
Sueskanal
Der schleusenfreie Kanal zwischen dem Mittelländischen und dem Roten Meer wurde von
1859 bis 1869 von Ferdinand de Lesseps erbaut.
Er ist 130 m breit, 12 m tief und 161 km lang.
Zulu
Die Zulu, ein Bantu-Volk, sind die größte südafrikanische Bevölkerungsgruppe. Sie besitzen ein
eigenes Königreich innerhalb Südafrikas.
Erdöl
Erdöl und Erdgas bestimmen fast den gesamten
Export einiger afrikanischer Staaten.
Gold
Südafrika ist der bei weitem größte Goldproduzent der Welt. Dieses schwere Edelmetall wird
als Schmuck, in der Zahntechnik, hauptsächlich
aber in der Finanzpolitik eingesetzt.
Hirse stampfen
Hirse ist das wichtigste Getreide zur Versorgung
der afrikanischen Bevölkerung. Der Mörser, ein
Gerät zum Zerstoßen der Hirse, ersetzt hier die
Mühle.
Kakao
Die Kakaopflanze kam ursprünglich nur im heutigen Mexiko vor. Sie wurde von den Europäern
als Grundstoff für Schokolade entdeckt und zum
Anbau nach Afrika gebracht.
Karawane
Karawane nannte man eine Gruppe von Händlern oder Reisenden, die mit ihren Waren von
Oase zu Oase durch die Steppen und Wüsten
zog. Heute erfüllen diese Funktion meist Lastautos.
Kupferbergbau
In der Demokratischen Republik Kongo gibt es
riesige Kupfervorkommen. Kupfer wird dazu
benutzt, Legierungen (z.B. Bronze) und Elektrodraht herzustellen.
Schafe
In den Wüsten und Savannen Afrikas sind Schafe die Haupteinnahmequelle der Nomaden, denn
diese Tiere kommen am besten mit dem kargen
Nahrungsangebot aus.
_________________________________
Aufgaben:
•
Ordne die Stichwörter nach Staaten: Schreibe die Ländernamen neben die Überschriften
der Bildbeschreibungen. Die Karten „Afrika,
Orientierung“ und „Afrika, Staaten“ helfen
dir dabei.
•
Die Beschreibungen verschiedener Bilder
kannst du mit Hilfe verschiedener Karten
weiterbearbeiten.
Beispiel Erdnüsse: Suche das Zeichen für
Erdnüsse in der Wirtschaftskarte. Wo werden Erdnüsse angebaut? Informiere dich
auch über Klima und Vegetation (Karten:
„Erde, Klima“ und „Erde, Vegetation“ oder
Bodennutzung auf der Bilderkarte von Afrika).
5.6 Nordamerika

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Maßstab 1 : 50 000 000
Õ Nord-Süd-Profil der Klima- und Landschaftszonen
Trage in der stummen Karte
mit den Buchstaben/Zahlen ein
und verwende dabei die angegebene Farbe:
Staaten (schwarz): M Mexiko
US USA
K Kanada
Ordne die folgenden Klimaund Landschaftszonen im links
von der Karte befindlichen
Nord-Süd-Profil richtig zu, indem du in die Kreise die zutreffenden Zahlen einträgst.
Verwende dazu auch die Karte
„Amerika, Klima und Vegetation“ in den Hölzel-Atlanten 5/8.
Klima- und Vegetationszonen:
1 tropischer Regenwald oder
Feuchtsavanne
Seen (blau):
os Oberer See
Flüsse (blau):
mr Missouri
co Colorado
yu Yukon
ms Michigansee
ws Winnipegsee
mp Mississippi
rg Rio Grande
oh Ohio
2 Eiswüste
3 Dornsavanne und Trocken4
5
6
7
savanne
nördlicher Nadelwald
winterfeuchtes Mittelmeerklima – sommer- oder immerfeuchte Subtropen –
Wüste und Halbwüste
Tundra
Steppe oder Laub- und
Mischwald
Städte (rot):
1 Montréal 6
2 Toronto
7
3 Chicago
8
4 Detroit
9
5 Dallas
10
Washington
New York
Los Angeles
San Francisco
Mexiko
Beschrifte in der stummen
Karte folgende Meere:
•
•
•
•
•
•
•
•
Atlantischer Ozean
Pazifischer Ozean
Nördliches Eismeer
Golf von Mexiko
Karibisches Meer
Beringmeer
Golf von Kalifornien
Hudsonbai
55
Die in der Karte (Abb. 1) mit A
bis F bezeichneten Raster gliedern den Kontinent nach dem
Relief (Oberflächenformen):
A Hochgebirge
B Plateaus und Becken im
westlichen Gebirgsraum
C Mittelgebirge
D gestufte Ebenen im Inneren
E Tiefland und Küstenebene
F alte Rumpflandschaft
Ordne die fehlenden Zahlen für
die Großlandschaften in der
Skizze richtig zu. Verwende
dafür die Karte „Nordamerika,
Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8.
1 Rocky Mountains
2 Coloradoplateau
3 Columbiaplateau
4 Großes Becken
5 Kalifornisches Längstal
6 Great Plains
7 Kanadischer Schild
8 Appalachen
9 Mississippi-Tiefland
10 Hochland von Mexiko
Abb. 1: Nordamerika, Großlandschaften ⇑
Ordne die Zahlen für die Wirtschaftsräume in der Legende
zu Abb. 2 richtig zu. Verwende
die Karte „Nordamerika, Wirtschaft“ in den Hölzel-Atlanten
5/8.
Stelle in einer Liste einzelnen
Großlandschaften die wichtigen
Wirtschaftsräume gegenüber.
1 moderne Landwirtschaft
(Farmbetriebe: Getreide,
Mastvieh)
2 traditionelle Landwirtschaft
3 extensive Viehwirtschaft
(Ranchbetriebe: Rinderhaltung)
4 Forstwirtschaft
5 Fischfang
6 wenig genutztes Gebiet
(Bergbau, unbewohnt usw.)
7 Tourismus
8 Industriegebiet
56
Abb. 2: Nordamerika, Wirtschaftsräume ⇓
Nordamerika-Lexikon
____________________________________________________________________________
Landschaft, Natur
Bison
Um das Jahr 1800 gab es 40 Mio. Stück dieser 3 m
langen und 1,9 m hohen Rinderart in den Prärien
Nordamerikas. Sie wurden von den Weißen stark
dezimiert. Heute beträgt der Bestand nur noch
30 000 Stück.
Eisbär
Der nur in der Arktis vorkommende Eisbär wird
bis zu 2,7 m lang und 1 000 kg schwer. Er ist ein
hervorragender Schwimmer und Taucher. Sein
weißes Fell dient der Tarnung im ewigen Eis.
Grizzly
Der Grizzlybär ist der nordamerikanische Braunbär und lebt hauptsächlich in Gebieten, wo er
durch den Menschen nicht gestört wird. Im Winter
schläft er in Höhlen. An milden Tagen unterbricht
er seinen Winterschlaf.
Kakteen
Kakteen sind über ganz Nord- und Südamerika
verbreitet. Da sie, kaum Wasser benötigend, in
Wüsten oft die einzigen Pflanzen sind, schützen
sie sich mit Stacheln vor hungrigen Tieren.
Malaspinagletscher
Die Gegend um den Malaspinagletscher erinnert
an Norwegen. Viele Fjorde und seltene subpolare
Pflanzen und Tiere machen diese unerschlossene
Region zur landschaftlichen Schönheit.
Mammutbaum
Der kalifornische Mammutbaum gilt als die höchste Baumart der Welt. Er erreicht eine Höhe von
120 m (Stephansdom: 137 m) und einen Durchmesser von 10 m.
Monument Valley
Viele Western enthalten Wüstenszenen, die in dem
Tal gedreht wurden. Tafelberge, Felssäulen und
300 m hohe Kegel prägen die Landschaft.
Niagarafälle
Die weltberühmten Wasserfälle zwischen Erieund Ontariosee liegen an der Grenze zwischen
Kanada und den USA. Sie sind unterteilt in den
790 m breiten und 49 m hohen Hufeisenfall und
den 350 m breiten American Fall.
Robben
Robben werden in drei Gruppen eingeteilt: Walross, Seehund und Ohrenrobbe (z.B. Seelöwe).
Das in der Arktis lebende Walross wird bis zu
4,5 m lang und 1,3 t schwer.
Wal
Im Nordmeer, wo viele Fische nicht mehr existieren können, überleben die Wale dank Warmblütigkeit und dicker Fettschicht. Fast alle Arten
sind von der Ausrottung bedroht. Der Blauwal ist
das größte Tier der Welt.
Yellowstone Park, Geysir
Dieser Nationalpark ist berühmt für seine Geysire:
Grundwasser wird von vulkanisch aktiver Erde
erhitzt und verdampft schlagartig. Wasser wird
regelmäßig in Fontänen ausgestoßen.
Menschen - Kultur - Bauwerke
Chichén Itzá
Chichén Itzá ist die bedeutendste Maya-Ruinenstätte. Dieses Indianervolk erlebte im 10. Jhdt. in
Südmexiko und Guatemala seine Blüte, erbaute
riesige Städte und rätselhafte Tempelpyramiden.
Disneyworld
In der Nähe Orlandos wurde 1971 Disneyworld,
der größte Vergnügungsparks der Welt, eröffnet.
Rund 400 Mio. Menschen besuchten den Park mit
dem berühmten „Cinderella-Schloss“ bisher.
Hollywood
Dieser Stadtteil von Los Angeles (L.A.) ist die
Welthauptstadt des Films. Hier haben die großen
Filmproduzenten ihre Studios.
Jazz
Die Jazzmusik wurde von Nachfahren verschleppter Afrikaner (Sklaven) entwickelt. Im Jazz
verschmelzen afro-amerikanische Elemente mit
europäischer Musik. „Hauptstädte“ des Jazz sind
New Orleans, Chicago und New York.
Las Vegas
Nevada ist der einzige Bundesstaat der USA, der
das Glücksspiel erlaubt. In Las Vegas und Reno
sind daher riesige Hotelanlagen mit Spielkasinos.
Mexikaner mit Sombrero
Der breitkrempige Sombrero aus geflochtenem
Stroh gehört zur mexikanischen Nationaltracht.
Mexiko (Stadt), Catedral Metropolitana
Die 1573 begonnene größte Kathedrale Amerikas
ist Wahrzeichen der Hauptstadt Mexikos. Sie ist
mit 20 Mio. Einwohnern größte Stadt der Erde und
zählt auch zu den Städten mit der intensivsten
Luftverschmutzung.
Mount Rushmore
In 17-jähriger Arbeit wurden die 20 m hohen Gesichter vier wichtiger US-Präsidenten aus dem
Mount Rushmore gemeißelt: George Washington,
Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt.
New York, Freiheitsstatue
New York besteht aus fünf Stadtteilen: Manhattan,
Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island. Die
Freiheitsstatue, südlich der Insel Manhattan gelegen, ist das Wahrzeichen dieser Stadt.
Pueblo
Die vom gleichnamigen Indianerstamm erbauten
„Dorfhäuser“ sind stufenartig angeordnet, nur über
Leitern und Luken in den Dächern zugänglich.
Rodeo
Mit diesen Spielen vertrieben früher Cowboys ihre
Langeweile. Fünf Disziplinen: Reiten auf ungesatteltem und gesatteltem Wildpferd, Ochsenreiten, Fangen eines Kalbes zu Fuß, Niederringen
eines Stieres.
San Francisco, Golden Gate Bridge
Die elegante Hängebrücke mit 2,7 km Länge und
zwei 227 m hohen Pfeilern ist das Wahrzeichen
San Franciscos.
St. Louis, Stahlbogen
In St. Louis an der Mündung des Missouri in den
Mississippi steht dieser 192 m hohe Stahlbogen,
der das Tor zum Westen symbolisiert; der amerikanische Westen liegt „hinter“ dem Mississippi.
Tipi
Tipi hieß das Zelt der umherwandernden Indianer.
Manche Völker besaßen auch Wigwams; das waren runde Hütten aus Zweigen. Die sesshaften
Völker bauten Langhäuser oder Festungen (z.B.
Pueblos).
Toronto, CN-Tower
Der 1976 fertiggestellte Turm der Eisenbahngesellschaft Canadian National (CN) war bei seiner Erbauung das höchste frei stehende Gebäude
der Welt (555,3 m) und zieht jährlich Scharen von
Besuchern an.
Cape Canaveral
Auf dem Kennedy Space Center stehen die Abschussrampen der von Houston aus kontrollierten
NASA-Raketen. Von hier aus starteten ApolloMondlandungsmissionen, Space Shuttles usw.
Coca Cola
„Coca Cola ist der berühmteste Markenname der
Welt“, sagt Coca Cola in Atlanta. Cola, eine von
anderen großen Firmen ebenfalls hergestellte Limonade, ist Nationalgetränk der US-Amerikaner.
Detroit
In Detroit sind 70% der amerikanischen Autoindustrie konzentriert. Die hier ansässigen Konzerne Chrysler, Ford, General Motors haben weltweit mehr als eine Mio. Mitarbeiter.
Eisenerz
In Labrador befinden sich die größten Eisenerzvorkommen Nordamerikas. Bei einem mittleren
Eisengehalt von 64% ist Kanada Großlieferant der
nordamerikanischen Schwerindustrie.
Erdöl
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind der
drittgrößte Ölproduzent der Welt. Erdöl wird in
Texas, im Golf von Mexiko und in Alaska gefördert.
Hundeschlitten
Hundeschlitten waren früher das Hauptverkehrsmittel in der Eiswüste des Nordens. Nur die
Huskies, die Schlittenhunde, konnten unter diesen
rauen Bedingungen ein Fahrzeug ziehen.
Jumbo Jet
Die Firma Boeing in Seattle-Everett ist mit
160 000 Mitarbeitern der größte Flugzeughersteller der Welt. Der Boeing-747-Jumbo-Jet
stammt von hier.
Mississippi-Dampfer
In der ersten Hälfte des 19. Jhdt., vor der Erbauung der Eisenbahn, bewältigte man den Verkehr
im Mississippigebiet mit den Passagier-Raddampfern, die nur wenig Tiefgang hatten, um die vielen
Untiefen überwinden zu können.
Silicon Valley
In diesem Tal liegt das größte Hard- und Softwarezentrum der Welt. Tausende Tonnen Silizium
(engl.: „silicon“) werden hier zu Mikrochips verarbeitet. Bekannte Unternehmen im Silicon Valley: Apple, eBay, Google, Intel, Sony, Yahoo.
Wasserflugzeug
In den unzugänglichen Einöden des Nordens und
der Berge sind Kleinflugzeuge das wichtigste
Verkehrsmittel. Da kaum Flugplätze vorhanden
sind, landen die Flieger meist auf einem der vielen
Seen.
Weizenfelder
Für den Anbau von Weizen herrschen hier ideales
Klima und günstige Bodenqualität.
Wintersport
In den Rocky Mountains liegen einige der schönsten Alpinskipisten der Welt.
________________________________________
Washington, Capitol
Washington ist die Hauptstadt der USA, das Capitol ist das Parlamentsgebäude (Senat und Repräsentantenhaus). Das Weiße Haus ist der Sitz des
• Ordne die Stichwörter nach Staaten: Schreiamerikanischen Präsidenten.
Aufgaben:
Wirtschaft und Verkehr
Acapulco
Die Hafenstadt Acapulco ist einer der luxuriösesten Ferienorte der Welt und wahrscheinlich auch
der bekannteste Badeort Amerikas.
Alaska-Pipeline
Pipelines sind riesige, tausende Kilometer lange
Rohrleitungen für den Transport von Erdöl und
Erdgas. Die Alaska-Pipeline wird wegen der Kälte
unter besonders schwierigen Bedingungen betrieben.
be die Ländernamen neben die Überschriften der Bildbeschreibungen. Die Karten „Nordamerika, Orientierung“ und
„Nordamerika, Staaten“ helfen dir dabei.
• Die Beschreibungen einzelner Bilder kannst
du mit Hilfe verschiedener Karten weiter
bearbeiten!
Beispiel New York: Schau in der Wirtschaftskarte nach, mit welchem Zeichen
New York eingezeichnet ist. Vergleiche mit
anderen Städten!
57
5.7 Südamerika
Trage in der stummen Karte
mit den Buchstaben und Zahlen
in der angegebenen Farbe ein:
Staaten (schwarz):
A Argentinien K
B Brasilien
V
C Chile
P
E Ecuador
BO
Seen (blau):
Kolumbien
Venezuela
Peru
Bolivien
ts Titicacasee
Flüsse (blau):
a Amazonas py Paraguay
o Orinoco
sf São Franp Paraná
cisco
to Tocantins
Städte (rot):
1 Buenos Aires 5 Lima
2 Rio de Janeiro 6 Bogotá
3 São Paulo
7 La Paz
4 Carácas
8 Santiago
Beschrifte in der stummen Karte folgende Meere:
• Pazifischer Ozean
• Atlantischer Ozean
• Karibisches Meer0
Maßstab 1 : 50 000 000
Die Stadt in Mittel- und Südamerika: Hoffnung und Enttäuschung für viele Menschen
Die größeren Städte in der Dritten Welt weisen
ein sprunghaftes Bevölkerungswachstum auf,
das zwei Ursachen hat: eine sehr starke Zuwanderung aus dem weiteren Umland (Landflucht) und einen hohen Geburtenüberschuss.
Mit dem Wachstum (Abb. 1) halten Infrastruktur
und Wohnraumangebot nicht Schritt. Große Teile des Stadtgebiets bestehen aus Slums. Der Gegensatz von Arm und Reich wird immer größer.
Suche die Riesenstädte in Südamerika.
Verwende dazu die Karten „Südamerika, Orientierung“ und „Erde, Weltprobleme“ in den Hölzel-Atlanten 5/8.
Wie hoch ist das Bevölkerungswachstum in den
betroffenen Staaten? Wo auf der Erde ist es noch
größer? (Karte „Erde, Bevölkerungsentwicklung“)
58
Der Aconcagua (6 962 m) und
der Nevado Illampu (6 362 m)
zählen zu den höchsten Gipfeln
Südamerikas. Suche sie auf der
Karte „Südamerika, Orientierung“ in den Hölzel-Atlanten
5/8. Trage sie mit + ein. In welchen Staaten liegen sie?
Abb. 1: Bogotá, Flächenwachstum bis 1994
aus: J. Bähr/G. Mertins: Die lateinamerikanische Großstadt.
Wiss. Buchges. Darmstadt 1995.
Abb. 2: Südamerika, Großlandschaften
Die in der Karte (Abb. 2) mit A bis D gekennzeichneten Raster gliedern den Kontinent nach
dem Relief (Oberflächenformen):
A Hochgebirge mit
C Tafelland
Hochbecken
D Tiefland und
B Bergland
Küstenebene
Ordne die fehlenden Zahlen für Großlandschaften in der Karte richtig zu. Verwende dafür die
Karte „Südamerika, Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8.
Großlandschaften:
1 Amazonas-Tiefland
5 Anden
2 Bergland von Guayana 6 La-Plata-Tiefland
3 Bergland von Brasilien 7 Pampas
4 Orinoco-Tiefland
8 Patagonien
Streiche von den folgenden Staaten jene durch,
die keinen Anteil an den Anden (Abb. 2) haben:
Chile, Uruguay, Peru, Argentinien, Brasilien,
Kolumbien, Paraguay, Bolivien, Ecuador.
Verwende dafür die Karte „Südamerika, Orientierung“ in den Hölzel-Atlanten 5/8.
Der tropische Regenwald ist in Gefahr
Ursachen für die Zerstörung des Regenwaldes:
In den letzten Jahrzehnten gab es in Amazonien,
dem größten Regenwaldgebiet der Erde, gewaltige Veränderungen:
• Um neue Siedlungsgebiete und landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen, kam es zu
einer starken Ausweitung der Brandrodung,
die früher von den Eingeborenen nur kleinräumig betrieben wurde.
• Der Bau von Straßen war für die Neuansiedlung von Menschen sowie deren Versorgung
notwendig. Breite Schneisen wurden oft über
hunderte Kilometer durch den Regenwald geschlagen.
• Der Bau von Großkraftwerken hat gewaltige Umsiedlungsaktionen notwendig gemacht. Das Schwemmland entlang der Flüsse
wurde durch den Rückstau überflutet. Der
fruchtbare Boden ging für die Landwirtschaft
verloren.
• Die Edelholzgewinnung zieht große Flächen
des Waldes in Mitleidenschaft. Auf Grund der
Artenvielfalt sind nur wenige schlägerungswürdige Bäume zu finden. Das Fällen und der
Abtransport der Stämme verursachen gewaltige Zerstörungen.
• Der Abbau von Bodenschätzen im Tagbau
und der Bau von Transportwegen führen ebenfalls zu großflächigen Rodungen.
Problematische Folgen:
⇒ Vertreibung der Ureinwohner (z.B. der Tieflandindianer Amazoniens) aus ihrem Lebensraum oder deren Ausrottung,
⇒ rasche Verschlechterung der Bodenqualität
ermöglicht oft nur drei bis vier Jahre Ackerbau,
⇒ auf Grund der großflächigen Brandrodung
starke Erosion der geringen, fruchtbaren Humusschicht durch die täglichen Starkregen,
⇒ Erhöhung des Kohlendioxids in der Atmosphäre durch das großflächige Abbrennen des
Waldes Æ Treibhauseffekt (Veränderung
des Weltklimas).
Ordne in einer Liste die größeren tropischen Regenwaldgebiete den Kontinenten und Staaten zu.
Verwende dazu die Karten „Amerika, Klima und
Vegetation“ und „Erde, Vegetation“.
Finde mit Hilfe der Karte „Erde, Weltprobleme“
heraus, welche Staaten von der Regenwaldzerstörung stärker betroffen sind.
Überprüfe anhand dieser Karte, wo es außerhalb
der Tropen noch Waldzerstörung gibt. Suche in
den Bildern dieser Karte nach zwei anderen Ursachen und in der Karte „Erde, Vegetation“ nach
dem Namen dieser zweiten betroffenen Waldzone. Welche Waldgebiete sind dort noch eingetragen?
59
Südamerika-Lexikon
Landschaft, Natur
Aconcagua
Dieser gletscherbedeckte ehemalige Vulkan ist
mit 6 962 m über dem Meeresspiegel der höchste Berg Amerikas.
Boa
Die Boa Constrictor ist eine Vertreterin der BoaSchlangen, die ihre Opfer nicht vergiften, sondern erwürgen. Eine andere Boa, die Anakonda,
ist die größte aller Schlangen. Sie kann neun
Meter lang werden.
Faultier
Dieses Klettertier bewegt sich nur im Zeitlupentempo. In der Regenzeit ist es am ganzen
Körper grün von Algen, die sich in seinem Fell
festsetzen.
Guanako
Aus diesem höckerlosen Kleinkamel Südamerikas wurde von den Indios das Lama und
das Alpaka gezüchtet. Bekannt ist das zielsichere Abwehrspucken dieser Tiere.
Gürteltier
Das Gürteltier, ein Insektenfresser, ist in Südund Mittelamerika beheimatet. Mehrere Panzergürtel, die durch Hautfalten verbunden sind, bedecken die Oberseite. Einige Arten rollen sich
bei Gefahr ein.
Iguaçú-Fälle
Diese Wasserfälle im Grenzgebiet zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay gehören zu
den gewaltigsten der Erde. Auf 4 km Breite stürzen hier 1,8 Mio. Liter Wasser in der Sekunde
74 m tief in die „Teufelsschlucht“.
Jaguar
Der Jaguar ist das bekannteste Raubtier Südamerikas. Diese, dem Leoparden ähnelnde
Raubkatze erreicht ohne Schwanz eine Länge
von 185 cm. Der Jaguar ist in den weiten
Feuchtgebieten Mittel- und Südamerikas beheimatet.
Kolibri
Der Zwergkolibri ist der kleinste Vogel der
Welt. Er hat eine Länge von nur 6 cm und wiegt
2 g. Er bleibt mit 80 Flügelschlägen pro Sekunde
vor den Blüten in der Luft stehen und saugt mit
seinem langen Schnabel den Nektar aus der
Pflanze.
Kondor
Der Andenkondor ist, wie der Name schon sagt,
in den Anden beheimatet und der größte flugfähige Vogel. Die Flügelspannweite dieser Geierart beträgt 3 m.
Magellanstraße
Dieser natürliche Seeweg, der die Inseln Feuerlands vom Festland trennt, ist wichtig für die
Schiffe, die den Weg um das gefährliche Kap
Hoorn scheuen.
Papagei
Papageien sind in mehreren Kontinenten verbreitet. Sie sind bunt und besitzen eine fantastische Sprachfertigkeit. Ein besonderes Talent zur
Nachahmung besitzt der südamerikanische Ara.
Pinguin
In der Antarktis und auf den Inseln im südlichen
Südamerika leben Pinguine. Diese schwimmenden Vögel können nicht fliegen, aber sie haben
sich den extremen Lebensbedingungen angepasst.
60
Piranhas
Sie sind die am meisten gefürchteten Süßwasserfische der Welt. Schwärme dieses 35 cm
langen und normalerweise einzeln lebenden
Raubfisches können ein Schwein binnen Minuten bis auf die Knochen abnagen.
Salto Angel (Wasserfälle)
Die 1 009 m hohen Wasserfälle im Regenwald
Venezuelas sind so unzugänglich, dass sie erst
1937 vom Flugzeug aus entdeckt wurden. Sie
sind die höchsten Wasserfälle der Welt.
Titicacasee
2
Mit 8 300 km ist der Titicacasee der größte See
Südamerikas. Außerdem ist er mit 3 816 m über
dem Meeresspiegel der höchste schiffbare See
der Welt. (Der Großglockner hat eine Höhe von
3 797 m.)
Tropischer Regenwald
Dieser Urwald im Flachland der Flusssysteme
Amazonas und Orinoco ist der größte der Welt
und auch der größte Sauerstofflieferant der Erde.
In den letzten Jahrzehnten wurden große Teile
des Regenwaldes durch Brandrodung und Abholzen zerstört. Dieser Raubbau wirkt sich nicht
nur auf das Weltklima verheerend aus, sondern
auch auf zahllose Tier- und Pflanzenarten.
Wüste Atacama
Durch eine kalte Meeresströmung wird die Luft
an der Küste ebenfalls kalt und kann deshalb
kaum Wasserdampf aufnehmen. Es bilden sich
über Land keine Wolken und dadurch auch kein
Regen. So entstand die Wüste Atacama.
Menschen – Kultur – Bauwerke
Bogotá, Kathedrale
Diese im Kolonialstil erbaute Kirche ist das
Wahrzeichen Bogotás. Die Hauptstadt Kolumbiens ist eine pulsierende Fünf-Millionen-Metropole, in 2 600 m Höhe gelegen.
Brasilia
Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens, liegt im Zentrum des Landes und ist eine reine Verwaltungsstadt. Die Architekten planten die 1960
fertig gestellte Stadt nach dem Grundriss eines
Flugzeuges mit Rumpf und Flügeln.
Buenos Aires
Die Plaza de la República ist das Symbol von
Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens mit
13 Mio. Einwohnern (mit Vorstädten). Buenos
Aires ist neben São Paulo die größte Stadt Südamerikas.
Indianischer Goldschmuck
Die im kolumbianischen Hochland sesshaften
Indianer verarbeiteten große Mengen von Gold
zu Schmuck, daher die Sage vom El Dorado,
dem „Goldland“, das so viele vergeblich suchten.
Machu Picchu
Diese 1450 errichtete Inkastadt liegt so versteckt
in den Anden, dass sie erst 1911 entdeckt wurde.
Sie ist das größte noch erhaltene Werk der Inka
mit mehr als 100 Tempeln.
Manaus, Oper
Als man um 1900 nur aus dem Harz der Kautschukbäume Gummi herstellen konnte, wurde
Manaus sehr reich, und viele Prunkgebäude entstanden (Oper). Manaus war ausschließlich über
den Amazonas und den Rio Negro auf dem
Schifffahrtsweg erreichbar.
Montevideo
Fast die Hälfte der Einwohner Uruguays lebt in
der Hauptstadt Montevideo. Die Stadt wurde im
Wesentlichen im 19. Jhdt. im Kolonialstil erbaut.
Rio de Janeiro
Rio de Janeiro ist sicher die bekannteste Stadt
Südamerikas. Berühmt sind der „Zuckerhut",
„Copacabana“ (Stadtteil mit schönem Strand)
und der alljährlich stattfindende Karneval mit
den farbenprächtigen Samba-Gruppen. Zu den
Schattenseiten der Stadt zählen die traurigen
Schicksale der Straßenkinder und die ausgedehnten Armenviertel.
Wirtschaft und Verkehr
Bananenstaude
Bananen bilden das Haupterzeugnis der Landwirtschaft in Ecuador. Die Plantagen, wo sie gedeihen, sind vielfach unter der Kontrolle großer
Konzerne aus den USA.
Eisenerz
Brasilien gehört zu den größten Eisenerz-Förderländern der Welt. Das hochwertige Erz mit
65% Eisengehalt wird meist im Land verarbeitet.
ESA-Raketen-Startrampe
Das Raketenzentrum der europäischen Raumfahrtgesellschaft ESA steht in Kourou in der
Kolonie Französisch-Guyana. Durch die Nähe
zum Äquator benötigen die Raketen weniger
Startenergie.
Gaucho
Gauchos waren und sind die Cowboys Argentiniens. Teilweise ziehen sie heute noch mit riesigen Rinderherden durch die Pampas, die Prärie
Südamerikas.
Indio mit Lama
Bereits die Inka schätzten das Lama als Lasttier
sowie als Fleisch- und Wolllieferant. Auch für
die Indios, die direkten Nachfahren der Inka, ist
das Lama noch immer ein besonders wichtiges
Haustier.
Kaffee
Brasilien ist vor Kolumbien der wichtigste Erzeuger der ursprünglich aus Afrika stammenden
Kaffeebohnen.
Karibik, Badestrände
Neben Kuba und Trinidad ist auf den karibischen Inseln der Badetourismus ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor.
Kupfermine
Chile ist der größte Kupferexporteur der Welt.
Das Metall wird dazu benutzt, Legierungen (z.B.
Bronze) und Elektrodraht herzustellen.
Panamakanal
Der 1914 vollendete Kanal besitzt eine Länge
von 81 km und wird durch sechs Doppelschleusen unterbrochen, weil in dem gebirgigen Gelände der Bau einer schleusenfreien Wasserstraße nicht möglich war.
Rinder
Früher war Argentinien das Rindfleischland
schlechthin. Heute ist zwar Getreide wichtiger,
aber Argentinien gehört immer noch zu den drei
größten Rindfleisch-Exportländern der Welt.
Schafe
Schafe sind in den kargen Gegenden Südargentiniens und in den Anden weit verbreitet.
Maßstab 1 : 100 000 000
5.8 Die Erde
61
Anteil der Weltbevölkerung in Prozent (jedes Kästchen entspricht einem Prozent der Welt-
Von 100 Erdbebe- bevölkerung)
wohnern sind ... aus …
Abb. 1:
19 China
17 Indien
4 Verein. Staaten
3 Indonesien
3 Brasilien
3 Pakistan
2 Nigeria
2 Bangladesch
8
1 Äthiopien
1 Ägypten
2013
7. Milliarde
7
Milliarden Menschen
1 Vietnam
2050
9. Milliarde
9
2 Japan
1 Philippinen
Abb. 3 
Entwicklung der Weltbevölkerung
2 Russland
2 Mexiko
Weltbevölkerung
Abb. 2 
6
1987
5. Milliarde
1975
4. Milliarde
1960
3. Milliarde
1930
2. Milliarde
5
4
3
2
1800
1. Milliarde
1
0
0
200
400
600
800
1000
n. Chr.
1200
1400
1600
1800
2000 2050
1 Deutschland
1 Iran
1 Türkei
1 D. R. Kongo
Ergänze:
Schwerpunkte des Bevölkerungswachstums:
Abb. 4 
Verteilung der Weltbevölkerung
1 Thailand
1 Frankreich
1 Verein. Königr.
1 Italien
Zwei Drittel aller Erdbewohner
(66,8 von 100) leben in nur 17
Ländern. Der Rest der Weltbevölkerung verteilt sich auf
die übrigen Staaten.
Anteile an Weltbevölkerung:
19 % China
17 % Indien
4 % Vereinigte Staaten
10 % Europa
7 % Europäische Union
Industrieländer
Entwicklungsländer
Diese Seite gibt dir Informationen über die Weltbevölkerung und ihre Entwicklung. Die Grafiken
zeigen dir:
1. wie sich die Bevölkerung der Erde auf einzelne Staaten (Abb. 1) und auf Kontinente bzw. Großräume (Abb. 2) verteilt,
2. wie sich die Weltbevölkerung in den letzten 2000 Jahren entwickelt hat und wie sich diese Entwicklung fortsetzen wird (Abb. 3) und
3. wie sich die Weltbevölkerung auf Industrie- und Entwicklungsländer verteilt (Abb. 4).
Erläutere die Grafiken mit Hilfe der Karten „Erde, Bevölkerung“, „Erde, Wirtschaft“, „Erde, Lebensqualität“ und „Erde, Entwicklung“. Gehe auf den Begriff „Bevölkerungsexplosion“ ein.
62
Migration – weltweite Bevölkerungswanderung
Russen
Osteuropäer
er
Nordeuropä
Japaner und
Chinesen
nach Sibirien
Südosteuropäer
r
Südeuropäe
Juden
Mexikaner
er
Nordafrikaner
Afghanen
Japaner
Kurden
Chinesen
Puertoricaner
Sahelzone
Sü
Nicaraguaner
deu
rop
äer
tind
Wes
Äthiopier
Ugander
Angolaner
Inder
Vietnamesen
Tamilen
Somalis
Mosambikaner
Einige große Wanderungsbewegungen im 20. Jahrhundert (n. D. Waugh)
freiwillige Auswanderung:
• Suche nach einem Arbeitsplatz oder nach besser bezahlter Arbeit
• Suche nach besseren sozialen Bedingungen
• geschäftliche Gründe
• Suche nach einem besseren Klima (Pension)
erzwungene Auswanderung:
• Religiöse oder politische Verfolgung, Diskriminierung von Volksgruppen
• Kriege → Flüchtlinge
• Gefahr von Naturkatastrophen
• Übervölkerung oder unzureichende Ernährung
Weltprobleme und die Folgen für die Umwelt – zur Karte „Erde, Weltprobleme“
Saurer Regen
⇒ Waldsterben
⇒ Zerstörung fruchtbarer Böden → geringe Ernteerträge
⇒ Zerstörung von Gebäuden und deren Dächern
⇒ Übersäuerung der Gewässer → in extremen
Fällen: Fischsterben
Zerstörung der Ozonschicht, Treibhauseffekt
⇒ Erwärmung der Atmosphäre
⇒ Ansteigen der Wassertemperaturen → Fischsterben
⇒ Verkleinerung der Gletscher → Ansteigen des
Wasserspiegels der Meere
⇒ Verschiebung der Klimazonen
Desertifikation
⇒ Ausbreitung der Wüsten und Halbwüsten
⇒ Zerstörung des Lebensraumes in betroffenen
Gebieten
⇒ Hungersnöte → Verbreitung von Krankheiten
und Entstehung von Seuchen
⇒ weltweite Veränderung des Klimas
Brandrodung und Waldzerstörung
⇒ Aussterben von Tier- und Pflanzenarten
⇒ Zerstörung traditioneller Lebensformen bei
den Bewohnern betroffener Gebiete
⇒ weltweite Veränderung des Klimas
⇒ Abtragung fruchtbarer Böden → geringe Ernteerträge
Städtewachstum in Entwicklungsländern
⇒ Entstehung von Riesenstädten mit großen
Versorgungs- und Entsorgungsproblemen
⇒ Bildung von Slums
⇒ Mangel an Arbeitsplätzen → Verarmung
⇒ zunehmende Kriminalität als Folge der Massenarmut
Städtewachstum in Industrieländern
⇒ Absiedlung aus den Stadtkernen → Entstehung menschenleerer Verwaltungs- und
Geschäftsviertel
⇒ Verfall alter Stadtviertel → Ausbildung
schlecht ausgestatteter Wohnviertel
⇒ Zersiedelung des Umlands
63
6. Kartographie
Signaturen (Kartenzeichen)
Punkte
Linien und Bewegungen
Flächen
Burg, Kirche, Fabrik, Haus,
Siedlung ...
Grenze, Bahn, Exporte,
Windrichtung ...
Wald, See, Wiese, Land, Klimazone ...
a) sprechende Punktsignaturen
a) sprechende Linien
a) Muster
b) geometrische Punktsignaturen
b) geometrische Linien
b) Raster und Schraffur
c) Buchstaben und Zahlen
c) Pfeile
c) Farben
Bhf.
Kartographen entwerfen die Signaturen und erklären sie in der Legende.
Aufgaben:
1. Entwirf weitere Signaturen und trage sie in eine ähnliche Tabelle ein! Beschrifte deine Entwürfe.
2. Zeichne zwei Phantasiekarten in dein Heft: Zeichne auf der linken Seite eine Phantasielandschaft
mit sprechenden Signaturen (Straßen, Dorf, Bahn, Teich, Wald, Wiesen, Felder usw.). Zeichne
auf der rechten Heftseite die gleiche Landschaft – diesmal mit geometrischen Signaturen.
Maßstab
großer Maßstab
⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯→ kleiner Maßstab
10 m
Zeichne weitere
und ähnliche Verkleinerung in
dein Heft.
10 m
30 m
30 m
× Miss ab. Wie viele cm entsprechen 10 m?
Schreibe:
× Miss ab. Wie viele cm entsprechen 10 m?
Schreibe:
.......cm = 10 m
....... cm = 1000 cm
.......cm = 10 m
Maßstab
↓
.......
↓
↓
1 cm = ....... cm
↓
: 1000
Maßstab
64
....... cm = 1000 cm
↓
.......
↓
: 1000
Ausspracheregeln für geographische Namen
In vielen Sprachen mit Lateinschrift werden die Buchstaben anders ausgesprochen als im Deutschen. Für einige wichtige
Sprachen sind in der folgenden Liste Regeln für die korrekte Aussprache angegeben. Allerdings gibt es in allen Sprachen
immer wieder Ausnahmen, besonders im Englischen.
Beachten Sie zu Hölzel-Atlanten 5/8
auch folgende Zusatztitel:
5/8 transparent
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Runde Sache – Faszination Erde
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Hölzel-Journal
www.hoelzel.at/journal
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