Hölzel 5/8³ - Stumme-Karten
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Hölzel 5/8³ - Stumme-Karten
Hölzel 5/8³ Liebe Benützerin, lieber Benützer des Hölzel-Atlas oder des Hölzel-Kombiatlas! Sie halten das Begleitheft zu den Hölzel-Atlanten 5/8 in Händen. Bei der Konzeption dieses Begleithefts stand – wie bei den Atlanten selbst – das Bemühen im Vordergrund, sich an den Bedürfnissen der Benützerinnen und Benützer zu orientieren. Beim Atlas sind dies Schülerinnen und Schüler, deren Interessen, Fertigkeiten und Leistungsvermögen im Vordergrund stehen. Beim vorliegenden Produkt ist es das Bemühen der Lehrerinnen und Lehrer, einen abwechslungsreichen und die Lernenden motivierenden Unterricht zu gestalten. An Sachinformationen heranzukommen, ist wesentlich problemloser, als Ideen zur Methodik unseres Unterrichtsgegenstands zu finden. Diesem Umstand wird mit dem Hölzel-5/8-Begleitheft entsprochen: Dort finden sich kaum inhaltliche Ergänzungen zu einzelnen Karten; vielmehr sind Anregungen für deren Einsatz im Unterricht sowie attraktive Wege der Vermittlung weiterer Inhalte Schwerpunkte. Zahlreiche didaktische Spiele und Vorschläge für Formen offenen Lernens wurden von Klaus Zeugner entwickelt, im Unterricht erprobt und in ganz Österreich bei Veranstaltungen zur Lehrerfortbildung präsentiert. Sie wurden hier erstmals in solchem Umfang veröffentlicht (Kapitel 3 und 4). Andere Vorschläge zur Karteninterpretation, Kopiervorlagen für Arbeitsblätter, stumme Karten, ein „Bilder-Lexikon“ zu den Abbildungen in Bilderkarten usw. sind die übrigen Hauptpunkte des methodischen Abschnitts (Kapitel 3, 4 und 5). Hinweise dazu finden sich im Inhaltsverzeichnis dieses Begleithefts; angegeben ist auch, in welchen Klassen das Angebot – oft in modifizierter, dem Leistungsvermögen der Klasse angepasster Form – eingesetzt werden kann. In einem weiteren Teil des Begleithefts wird der theoretische Hintergrund unserer Unterrichtsarbeit im Hinblick auf den Atlaseinsatz reflektiert (Kapitel 1) und es werden Kriterien vorgestellt, die für die Gestaltung der einzelnen Kartentypen maßgeblich waren (Kapitel 2). Das Hölzel-5/8-Begleitheft ist bewusst knapp gehalten, und die einzelnen Beiträge sind sehr kurz. Ein schneller Blick genügt meist, um an die notwendigen Informationen heranzukommen. Dieser schnelle Zugriff wird durch das gewählte Layout unterstützt. Wir ersuchen höflich, uns auf Fehler im Atlas und im Begleitheft aufmerksam zu machen, uns allfällige Anregungen zu übermitteln (Adresse: Hölzel-5/8-Team, Verlag Ed. Hölzel, Postfach 167, 1239 Wien, E-Mail: [email protected]). Abschließend sei noch darauf aufmerksam gemacht, dass einige Mitarbeiter am Hölzel 5/8 unabhängig voneinander auch mit Schulbuchreihen für die Zehn- bis Vierzehnjährigen im Verlag Ed. Hölzel vertreten sind: • • Gerhard Atschko gemeinsam mit Herwig Födermayr mit der neuen Reihe Durch die Welt Klaus Zeugner (gemeinsam mit Marianne Zeugner) mit Hölzel GW – Faszination Erde. Wir wünschen viel Erfolg bei der Arbeit mit dem Hölzel-Atlas oder dem Hölzel-Kombiatlas. Die Gestalter der Hölzel-Atlanten 5/8 Allgemeine Informationen für GW-Lehrerinnen und Lehrer im Internet: http://www.hoelzel.at Die Inhalte dieses Begleitheftes sind mit der 1. Auflage des „Hölzel-Atlas für die 5. bis 8. Schulstufe“ und des „Hölzel-Kombiatlas“ abgestimmt. Der Verlag behält sich Aktualisierungen und Veränderungen des Atlasinhaltes vor, die sich auf das vorliegende Werk auswirken können. Im Interesse eines immer auf neuestem Stand befindlichen Atlas ersuchen wir dafür um Verständnis. Nachdruck und Vervielfältigung, auch einzelner Teile, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Ausgenommen ist das Vervielfältigen für Unterrichtszwecke. 2. aktualisierte Auflage 2013 Ed. Hölzel Gesellschaft m.b.H. Nfg KG Jochen-Rindt-Str. 9 A-1230 Wien ISBN 13-stellig: 978-3-85116-355-1 © 2009, Ed. Hölzel Inhaltsverzeichnis Seite 1. Lehrplan und Atlas 2 2. Karten, die „mitwachsen“ 4 2.1 Bilderkarten 2.2 Physische Karten („Orientierungskarten“) 2.3 Wirtschaftskarten 2.4 Weitere Themenkarten 3. Atlasanwendung 3.1 Wegweiser im Atlas (mit methodischen Hinweisen) 3.2 Offene Lernformen mit den Hölzel-Atlanten 5/8 (mit Unterrichtsanregungen) 3.3 Die Hölzel-Atlanten 5/8 und weitere Medien (mit Unterrichtsanregungen) 3.4 Kartenhinweise nach Sachthemen (mit methodischen Hinweisen) 3.5 Beispiel für Wandzeitung und Länderjournal (mit Unterrichtsanregungen zu Italien, 4. Klasse) 4. Ausgewählte Kartentypen im Unterricht 4.1 Die Arbeit mit der Bilderkarte (mit Unterrichtsanregungen) 4.2 Die Arbeit mit der physischen Karte – „Orientierungskarte“ (mit Unterrichtsanregungen) 4.3 Die Arbeit mit der Wirtschaftskarte (mit Unterrichtsanregungen) 4.4 Wirtschaftskarten: Vom Detail zum Überblick (mit Unterrichtsanregungen) 4.5 Arbeit mit Themenkarten zu Klima und Vegetation (mit Arbeitsblatt „Klima- und Vegetations- 4 5 7 9 10 10 12 14 16 18 20 20 22 24 26 28 zonen der Erde“, 2./4. Klasse) 4.6 Arbeit mit Themenkarten zur Bevölkerung (mit Bevölkerungsverteilungsspiel, 2./4. Klasse; Ar- 30 beitsblatt „Wo wohnen die Menschen auf der Erde“, 1./2./4. Klasse; Fachbegriffe zur Bevölkerung) 4.7 Arbeit mit Geschichtskarten im Unterricht (mit Unterrichtsanregungen) 5. Materialien zu ausgewählten Karten 5.1 Österreich: stumme Karte mit Aufgaben (1./3. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Tourismus“ 32 36 36 (3. Klasse); Bilder-Lexikon; Städterätsel (3. Klasse) 5.2 Europa: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Bilder-Lexikon; Arbeitsblatt „Groß- 40 landschaften – Großräume“ (4. Klasse); Arbeitsblatt „Europäische Integration“ (4. Klasse); Arbeitsblatt „Verkehr“ (2./3. Klasse) 5.3 Asien: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften“ (4. Klasse); 46 Arbeitsblatt „Großräume – wirtschaftlicher Aufstieg“ (4. Klasse); Bilder-Lexikon 5.4 Australien: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Informationsblatt „Landschaft – Wirtschaft“ 50 (4. Klasse); Bilder-Lexikon 5.5 Afrika: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Desertifikation“ 52 (1./4. Klasse); Bilder-Lexikon 5.6 Nordamerika: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Wirt- 55 schaftsräume“ (4. Klasse); Bilder-Lexikon 5.7 Südamerika: stumme Karte mit Aufgaben (1./2./4. Klasse); Arbeitsblatt „Großlandschaften – Stadt 58 in Mittel- und Südamerika – Gefahr für den tropische Regenwald“ (1./4. Klasse); Bilder-Lexikon 5.8 Die Erde: stumme Karte (1./2./3./4. Klasse); Informationsblatt „Bevölkerungsverteilung – Be- 61 völkerungsentwicklung“ (2./4. Klasse), Arbeitsblatt „Migration – Weltprobleme“ (4. Klasse) 6. Kartographie (1. Klasse) 64 1 1. Lehrplan und Atlas A) Vorbemerkung Es ist unbestritten, dass der Geographie- und Wirtschaftskunde-Unterricht topographische Grundvorstellungen vermitteln muss, wenn er für das Bewältigen von Lebenssituationen qualifizieren will (nach: KIRCHBERG, 1986, S. 15). Ein wesentliches Hilfsmittel beim Topographie-Lernen in der Schule stellt unbestrittenermaßen der Atlas mit seinem breiten Angebot an Karten unterschiedlichen Inhalts, Maßstabs und Typs dar. Er kann in diesem Lernbereich ohne Übertreibung als d a s L e i t m e d i u m schlechthin bezeichnet werden. Der Atlas dient aber nicht nur dem Ziel des Topographie-Lernens. Darüber hinaus stellt er eine I n f o r m a t i o n s q u e l l e großen Ausmaßes dar, womit er durch die Möglichkeiten der eigenständigen Informationsbeschaffung zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel für einen auf entdeckendes Lernen ausgerichteten, die Aktivitäten der Lernenden fördernden GW-Unterricht wird. B) Lernfelder topographischen Arbeitens Unter Topographie wird heute mehr als nur die Fähigkeit zur Lokalisierung von Ländern, Städten, Gewässern, Gebirgen usw. verstanden. Es geht weiters um Lagebeziehungen, also um die Zuordnung zu Klimazonen, Kulturkreisen, Wirtschaftsräumen, politischen Zusammenschlüssen. „Topographische Kenntnisse und Fähigkeiten äußern sich in dem Vermögen, sich räumlich orientieren zu können.” (KIRCHBERG, 1986, S. 16.) Topographie wird demnach als „F ä h i g k e i t z u r O r i e n t i e r u n g ” verstanden. Ausgehend von diesen Überlegungen unterscheidet KIRCHBERG drei Lernfelder topographischen A r b e i t e n s (Abbildung 1). Sie bedingen einander und stehen in einem Verhältnis gegenseitiger Abhängigkeit. Aufgabe eines aufbauenden GW-Unterrichts ist deren Verschränkung. 2 Abb. 1: Lernfelder topographischen Arbeitens (nach: KIRCH- C) Methodische Aspekte des Topographie-Lernens BERG, 1986, S. 16) 1. Topographisches Orientierungswissen, dem ein Grundkanon der Grobtopographie zuzuordnen ist, z.B. Kontinente, Gewässer, Großlandschaften der Erde, Gebirge, Städte, Staaten usw. 2. Räumliche Ordnungsvorstellungen, zu denen Ordnungsraster und Ordnungssysteme zählen, z.B. Klima- und Vegetationszonen, Ökumene/Anökumene, Bevölkerungsverteilung, Wirtschaftszonen, wirtschaftliche und politische Zusammenschlüsse usw. 3. Topographische Fähigkeiten und Fertigkeiten, also Orientierung als selbständiges Handeln, z.B. Atlasarbeit, Verwendung unterschiedlicher Kartentypen und Pläne (auch im Internet), Zurechtfinden im Gelände usw. Die Berücksichtigung der genannten Lernfelder wurde erstmals im GWLehrplan 1985 für die Schulen der Zehn- bis Vierzehnjährigen, der einen Paradigmenwechsel für diesen Unterrichtsgegenstand brachte, festgeschrieben und bei seinen Reformen am Beginn und am Ende der Neunzigerjahre beibehalten. Folgende, exemplarisch herausgegriffene Formulierungen aus der Bildungs- und Lehraufgabe von Geographie und Wirtschaftskunde, die im Lehrstoff der einzelnen Klassen konkretisiert werden, sollen dies untermauern (Abbildung 2). Abb. 2: Ausgewählte Forderungen aus der Bildungs- und Lehraufgabe von GW zum Topographie-Lernen (BMBWK, 2000) • Aufbau von Orientierungs- und Bezugssystemen mit Hilfe fachbezogener Arbeitsmittel und Arbeitstechniken, um Wissen selbständig erwerben, einordnen und umsetzen zu können. • Verwendung einschlägiger Orientierungshilfen Der nach Themen und Lernzielen ausgerichtete GW-Lehrplan hat Unsicherheiten in der Frage, wie Topographie zu lehren und zu lernen sei, hervorgerufen. Im vordergründig logisch erscheinenden länderkundlichen Vorgehen früherer Lehrpläne war es selbstverständlich, sich einem Staat oder einer Region unter topographischen Gesichtspunkten zu nähern. Die Streuung der Raumbeispiele, auf die wir vor allem in der 1. und 2. Klasse treffen, fordert heute die Notwendigkeit heraus, sich zu orientieren. Sie bietet die Gelegenheit, auf Bekanntes immer wieder zurückzugreifen und es damit zu festigen. “Durch die günstige Anordnung der räumlichen Beispiele kann geographische Topographie durch vier Jahre hindurch aufbauend betrieben werden, was den Lerneffekt stark steigern müsste.” (HITZ 1986, S. 179.) Unter Berücksichtigung dieser Chance für Lernende und unter Bedachtnahme auf unterrichtliche Möglichkeiten sollte das beklagte methodische Problem des Topographie-Lernens zu bewältigen sein. Die folgenden Anregungen sind als Unterstützung gedacht: ♦ Einordnen als Unterrichtsprinzip Jedes Fallbeispiel muss topographisch verortet und eingeordnet werden. Das erfordert Zeit und bedarf im Hinblick auf den Gebrauch von Arbeitsmitteln, auf den Aufbau topographischer Raster als Bezugssysteme und auf die Festigung von Merkwissen der gezielten Hinführung durch Unterrichtende. ♦ Topographische Anbindung von Raumbeispielen Für die Raumbeispiele, wie sie der GW-Lehrplan vor allem in der 1. und 2. Klasse vorsieht, ist folgende Vorgangsweise zielführend: 1. H i n f ü h r u n g – es erfolgt die schrittweise Einordnung auf Globus, Welt-, Kontinent- und Teilkarten sowie die Anknüpfung an bereits bekannte Raumbeispiele und Orientierungsraster. 2. F a l l s t u d i e – sie ist der Arbeit am Raumbeispiel gewidmet, dessen Feintopographie an großmaßstäbigen Karten – soweit für das Verständnis der Sachverhalte erforderlich – betrachtet wird. (In den Hölzel-Atlanten 5/8 wurde auf Detailkarten, die Fallbeispielen gewidmet sind, weitgehend verzichtet, weil sich diese zumeist in Schulbüchern finden.) 3. A u s w e i t u n g – hier geht es darum, den Blick über das behandelte Raumbeispiel hinauszurichten und einen Überblick über Räume ähnlicher oder kontrastierender Prägung zu bieten, es einer zonalen Gliederung zuzuordnen sowie es mit weiteren Raumbeispielen und mit dem Nahraum zu verknüpfen. ♦ Arbeit mit Karten Im GW-Lehrplan, der nach Themen und Zielen orientiert ist, hat die Kartenarbeit einen neuen Stellenwert. Sie hat nicht die Aufgabe der Demonstration, sie ist vielmehr Arbeitsmittel für die Lernenden. Wichtig dabei ist, jede neue Karte – wie ein Raumbeispiel – im Hinblick auf Lagebeziehungen und Größenverhältnisse einzuordnen, was vor allem bei der Arbeit mit dem Atlas, der eine zunächst verwirrende Vielfalt bietet, berücksichtigt werden muss. In weiterer Folge ist freilich die Selbständigkeit im Auffinden dargestellter Sachverhalte zu üben und später einzufordern. Als wertvolles Hilfsmittel kann sich eine T o p o g r a p h i e - M a p p e mit stummen Umrisskarten (Erde, Europa, Österreich) erweisen, in die alle auf der ersten und zweiten Schulstufe bearbeiteten Fallbeispiele eingetragen werden. Eine Erweiterung kann durch topographische Arbeitsblätter zu aktuellen Fragestellungen erfolgen. Im letzten Ausbaustadium (4. Klasse) werden Länderjournale eingefügt, die als Ergebnis des selbständigen Sammelns und Auswertens von Informationen über ausgewählte Staaten zu Stande kommen. Abb. 3: Anmerkungen zur Methodik des Topographie-Lernens in den Didaktischen Grundsätzen des GW-Lehrplans (BMBWK, 2000) • Geographische und wirtschaftskundliche Inhalte sollen im Unterricht nicht nebeneinander stehend getrennt, sondern in starkem Maße verflochten in vergleichender Darstellung aller Kontinente unter möglichst häufiger Berücksichtigung Österreichs behandelt werden. • Die regionale Zuordnung der einzelnen Beispiele sowie die zusammenfassende Darstellung auf jeder Schulstufe hat gemeinsam mit topographischen Übungen den Aufbau eines erdumspannenden topographischen Grundgerüsts zu sichern, das immer wieder herangezogen und weiter verdichtet werden muss. Topographische Begriffe sollen aber nie um ihrer selbst willen gelernt, sondern immer mit bestimmten Sachverhalten bzw. Fragestellungen verbunden werden ♦ Topographie als entdeckendes Lernen Topographische Kenntnisse sind, wie schon festgehalten, nicht fertiges, im Gedächtnis zu speicherndes Endprodukt, sie sind vielmehr – durch den Einsatz geographischer Orientierungshilfen – Ergebnis von Aktivitäten der Lernenden. Für diesen Ansatz eignet sich – über den üblichen Unterricht hinaus – eine Vielzahl von topographischen Spielen: Rätsel, LÜK, (Wettkampf-)Spiele (evtl. nach den Regeln diverser TVSpiele), Puzzles, Reisesimulationen. ♦ Versprachlichen und Skizzieren Nicht allein auf der Stufe des Nennens und Zeigens von Objekten stehen zu bleiben, ist für Lernende durch das Wiederholen von Bekanntem bedeutsam. Die geographische Einordnung erfolgt erst durch die verbale Beschreibung der Lagesituation, das Aufzählen in der Nähe gelegener, z.T. bereits bekannter Städte, Gebirge, Gewässer, benachbarter Länder usw. Eine ähnliche Funktion vermag für Lernende auch das selbständige skizzenhafte Darstellen von Lagebeziehungen und das Eintragen in stumme Umrisskarten zu erfüllen. Hier ist weiters das spielerische Darstellen von Lagebeziehungen durch Lernende zu erwähnen („Lebendige Landkarte“). Nach Festlegen der Himmelsrichtungen und der vorgesehenen Fläche wird versucht, z.B. die österreichischen Landeshauptstädte der Realität entsprechend festzulegen. Verstärkt kann der Effekt z.B. durch das gestische Vorzeigen von Sehenswürdigkeiten werden. Welchen Stellenwert der GW-Lehrplan dem Topographie-Lernen zumisst und welche Aspekte berücksichtigt werden sollen, ist in der nebenstehenden Abbildung 3 zusammengefasst. D) Der Atlas als Informationsquelle Der Atlas gibt eine Fülle von Orientierungshilfen und räumlichen Ordnungssystemen zum selbständigen Erwerb sowie zur Einordnung und Bewertung entsprechender Informationen und er vermittelt die Fähigkeit zum Umgang mit fachspezifischen Arbeitsweisen und Arbeitsmitteln. In der Kartenarbeit sollen die Lernenden aus den verschiedenen Kartentypen Informationen entnehmen, die sich auf vorgegebene oder selbst formulierte Fragestellungen beziehen und diese anwenden lassen. Sie sollen Daten und Fakten selbst „entdecken“. Dieses grundlegende Ziel effektiven Unterrichtens können die HölzelAtlanten 5/8 durch das Konzept des Stufenatlas für die Zehn- bis Vierzehnjährigen mit dem speziell für diese Schulstufe entwickelten Kartenmaterial zielführend unterstützen. Literatur: ACHILLES, F. (1983): Zeichnen und Zeichnungen im Geographie-Unterricht. Schulgeographie in der Praxis, Band 4, Köln. HITZ, H. (1986): Der Stellenwert der Topographie im neuen „Geographie und Wirtschaftskunde“-Lehrplan für die Zehn- bis Vierzehnjährigen. In: GW-Unterricht 23, Wien. Seiten 170-180. HITZ, H. (2001): Topographie. In: SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL: Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts, Wien. Seiten 482-490. KIRCHBERG, G. (1986): Topographie-Lernen mit dem neuen Lehrplan für Geographie und Wirtschaftskunde. In: GW-Unterricht 24, Wien. Seiten 15-22. MAYER, F. (Hrsg.) (1992): Schulkartographie. Wiener Symposium 1990. Wiener Schriften zur Geographie und Kartographie, Band 5, Wien. SITTE, W. (2001): Schulatlas I/ Schulatlas II. In: SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL: Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts, Wien. Seiten 410-446. 3 2. Karten, die „mitwachsen“ 2.1 Bilderkarten Wir entdecken die Welt Die Idee, Bilderkarten zu verwenden, ist keineswegs neu. Diese Karten sprechen gleichzeitig verschiedene Lerntypen an und zielen in Richtung ganzheitlichen Lernens. In zahlreichen geographischen Kinderbüchern und -atlanten ist diese Darstellungsform vertreten, freilich in einer oft wenig befriedigenden Qualität. Die Praxis zeigt aber, dass sich Mädchen und Buben mit großer Begeisterung in diese Karten vertiefen. Auch in zahlreichen Schulbüchern finden sich kleine Bilder in Kartenskizzen. Wir wissen, dass die bildhafte Darstellung von Naturobjekten usw. unmittelbar und anregend auf Fantasie und Vorstellungsvermögen wirkt. Heute werden im Freizeitbereich, vor allem auf Karten verschiedener Urlaubsgebiete, häufig Bilderkarten benutzt, um auch kartographisch Ungeschulten einen ersten Eindruck von der Urlaubsregion zu vermitteln. Gestaltungselemente Als Hintergrund wurden Bodenbedeckungskarten gewählt. Sie dienen als Bezugsmöglichkeit zum Feststellen kausaler Zusammenhänge und als zweite Grundkarte neben der physischen Karte. Diese soll zur Orientierung bei der Arbeit mit der Bilderkarte stets herangezogen werden. Weiters ergänzen die Bilderkarten wegen der Darstellung der Bodenbedeckung die Vegetationskarten. Bilder als Einstieg: „Lernende sollen dort abgeholt werden, wo sie stehen.“ Die Lernenden haben etliche der dargestellten Bilder schon irgendwann einmal in Filmen, in Zeitschriften usw. gesehen, manche noch nie, und sie wollen darüber reden. Somit ist eine wesentliche Aufgabe der Bilderkarten, die Lernenden gezielt zum Weiterblättern auf andere Karten und zum Schmökern anzuregen. Lagetreue der Bilder: Allein nach dem Lageprinzip ließen sich viele der Informationen in den Bilderkarten kartographisch nicht darstellen. Entscheidend ist die gewünschte Aussagekraft. Für die Lernenden ist klar und somit problemlos zu erkennen, dass sich z.B. Städte im Zentrum des Bildes befinden, Tiere hingegen „in dieser Gegend“ leben. Auswahl der Untertitel Dazu einige Beispiele aus der Bilderkarte von Afrika: − Amphitheater von El Djem, Tunesien: Amphitheater wird als neuer Begriff bei Elfjährigen verwendet, El Djem ist weniger wichtig. Das Bild soll somit die römische Kultur auf dem afrikanischen Kontinent verdeutlichen. − Abu Simbel: Mit diesem Namen verbindet man ein bestimmtes Kunstwerk; es mit „altägyptische Sitzkolosse“ oder „Königsstatuen“ zu beschriften, erscheint daher wenig sinnvoll. − Elefant: Wichtigste Zielgruppe für die Verwendung der Bilderkarten sind die Zehn- bis Zwölfjährigen. Bilder bekannter Tiere zu beschriften, ist nicht altersadäquat. Wohl aber sollten Tiere, die nicht so geläufig sind oder leicht verwechselt werden können, genannt sein (z.B. Schimpanse, Gorilla, Strauß). − Sueskanal: Topographische Begriffe sollen den physischen Karten entnommen werden und finden sich daher kaum auf Bilderkarten. Fotos rund um die Karte Auswahl der Bilderkarten Bilderlexikon Rund um die Bilderkarten sind in Hölzel-Atlanten 5/8 einige Fotos und fallweise ein Satellitenbildpanorama angeordnet. Diese streben kein abgerundetes Bild des dargestellten Raums an, sondern sollen vielmehr den Eindruck der Bilder in der Karte und damit die Möglichkeiten der Anknüpfung für die Lernenden verstärken. Darüber hinaus sollen sie das Anlegen einer Sammlung von Fotos (z.B. Ansichtskarten) anregen. In den Hölzel-Atlanten 5/8 finden sich zu folgenden Staaten/Kontinenten Bilderkarten: • Österreich • Europa • Asien • Australien • Afrika • Nordamerika • Südamerika Im Kapitel 5 dieses Begleitheftes findet sich ein in Form eines Lexikons gestalteter Teil, der den Lernenden Informationen zu den Bildern gibt. Bei der Auswahl der Untertitel der Bilderkarten wurde nach didaktischen Kriterien vorgegangen: Verwendet wird das, was leicht verstanden wird. Die Untertitel sind als Signalwörter zu verstehen, nicht als systematische geographisch-wirtschaftskundliche Bezeichnungen. Bild und Signalwort ermöglichen einen schnellen Einstieg und ein schülergerechtes Weiterarbeiten. 4 Dieses „Bilderlexikon“ lässt sich in verschiedenen Unterrichtsformen einsetzen, ist aber insbesondere für offene Unterrichtsformen gedacht. Es empfiehlt sich, ein „Bilderlexikon“ vergrößert zu kopieren und als Arbeitsunterlage im Klassenraum auszuhängen. 2.2 Physische Karten („Orientierungskarten“) „Orientierungskarte“ Die physischen Karten in Schulatlanten dienen traditionellerweise dazu, sich einen Überblick im Sinne eines topographischen Orientierungswissens zu verschaffen. Lernende werden durch das Namensregister auf diesen Kartentyp verwiesen, wenn sie einen Berg, eine Stadt, ein Gewässer usw. suchen. Auch der Kartenspiegel ist an physischen Karten ausgerichtet. Diese Grundkarten gelten daher zu Recht als „Orientierungskarten“. Auf den „Reitern“, die auf dem Kartenrand auf den Inhalt verweisen, ist daher „Orientierung“ zu lesen. Angabe des Maßstabs und Maßstableiste Auf allen Karten ist der Maßstab angegeben. Auf die Maßstableiste wurde bei Karten mit starker Verzerrung, z.B. Erdkarten bewusst verzichtet. In Karten mit Maßstableiste wurde eine kräftige, an ein Metermaß erinnernde Darstellung gewählt, die Lernenden ins Auge stechen soll. Wichtig: Bei Karten mit kleineren Maßstäben ist vom Messen von Entfernungen abzuraten. Die Verzerrung als Folge der Einebnung kann zu groben Fehlern führen. Orientierung und Orientierung-Einführung: Physische Karten mit unterschiedlichen Inhalten Reduzierte Namensdichte Unterstützende Folien Erweiterte Namensdichte Jene physischen Karten, die einen ersten Überblick bieten sollen (z.B. „Erde, Orientierung-Einführung“ oder „Afrika, Orientierung-Einführung“), eignen sich für einen Einsatz ab der 5. Schulstufe. Diese Karten beschränken sich auf wesentliche topographische Aussagen in besonders deutlicher Schrift. Es empfiehlt sich die zusätzliche Verwendung der Serie „5/8 transparent – Kartenfolien zum Hölzel-Atlas 5/8“. Diese acht Folien – passend zu den Karten „Orientierung-Einführung“ dienen als Hilfe zur Atlasarbeit. Eine auf das Overhead-Transparent gelegte Münze zeigt den jeweiligen Ort, oder kann den Ortsnamen abdecken. Physische Karten, die nicht der ersten Orientierung dienen, weisen eine höhere Dichte an Namen auf (z.B. Karten der Bundesländer, der Nachbarländer Österreichs oder der Großräume in Europa). Sie sollen dann im Unterricht eingesetzt werden, wenn es gilt, das topographische Wissen zu verdichten. Einführung in die Arbeit mit der physischen Karte Skala: Höhen- und Tiefenfarben Abfolge der Maßstäbe Die Höhenfarben wurden der besseren Unterscheidbarkeit wegen bewusst kräftig gewählt. Wo es die Kartengröße erlaubt oder der dargestellte Raum von seiner Größe her sinnvoll erscheinen lässt, sind die Maßstäbe der physischen Karten so gewählt, dass eine Vergleichbarkeit untereinander gewährleistet ist, z.B.: • 1 : 12,5 Mio., Europa • 1 : 25 Mio., andere Kontinente (bei Asien: Nord- und Südasien) • 1 : 50 Mio., Asien oder • 1 : 2,5 Mio., Alpenländer, Sudetenund Karpatenländer • 1 : 5 Mio., andere Teile Europas. In schülergerechter Form finden sich auf Seite 4 des Hölzel-Atlas bzw. Seite 6 des Hölzel-Kombiatlas • einzelne Gestaltungskriterien der physischen Karten und • Hinweise auf die Arbeit mit diesem Kartentyp. Es empfiehlt sich, diese Einführung in die physische Karte, die in die Wirtschaftskarte (Seite 5 bzw. 7) und den Verweis auf unterschiedliche Kartentypen (vordere innere Umschlagseite) am Beginn der Arbeit mit dem Atlas zu besprechen. Statt der häufig in Atlanten anzutreffenden Farbskala in Streifenform sind in den Hölzel-Atlanten 5/8 die Höhenfarben in vielen Karten in stark überhöhten Bergdarstellungen angegeben, was das Vorstellungsvermögen der Lernenden unterstützen soll. Die Ermittlung der einzelnen Höhenstufen ist auch bei dieser Form der Darstellung möglich. Gradnetz Namensverzeichnis und Karten Vergleich mit Österreich In den Hölzel-Atlanten 5/8 ist in vielen Karten eine Hilfe zum Ablesen und Bestimmen der Lage im Gradnetz vorgesehen: Pfeile am Kartenrand weisen in die entsprechende Himmelsrichtung, z.B. bei 50° östlicher Länge weist der Pfeil in Richtung Osten. Angaben zu Begriffen im Namensregister beziehen sich in erster Linie auf die Karten „Orientierung-Einführung“. Wenn das Objekt nicht in dieser Karte eingezeichnet ist, dann bezieht sich die Angabe in der Regel auf die Karte, in der das Gesuchte im größten Maßstab dargestellt ist. Um den Lernenden Größenvergleiche zu ermöglichen, findet sich auf zahlreichen kleinmaßstäbigen Übersichtskarten eine Darstellung Österreichs im gleichen Maßstab (z.B. auf der Karte „Nordamerika, Orientierung“). 5 2.3 Wirtschaftskarten Bilder in Karten zur Weltwirtschaft In zwei Wirtschaftskarten der Erde („Land- und Forstwirtschaft“, „Bergbau und Industrie) sind Bilder der geförderten oder produzierten Rohstoffe aufgenommen, die großteils bereits auf der 5. Schulstufe Unterrichtsinhalt sind. Ziel ist, die Vorstellungskraft der Lernenden zu unterstützen und zum Nachschlagen in Sachbüchern oder Lexika zu ermuntern. Weiters sind zu den landwirtschaftlichen Produkten jeweils die drei wichtigsten Erzeugerländer genannt. Damit soll zur Arbeit mit statistischem Material hingeführt werden. Die Karte „Erde, Land- und Forstwirtschaft“ wird im Unterricht der 5. Schulstufe früher verwendet als die andere genannte. Um die Lernenden zur Verwendung der Legende hinzuführen, stehen hier die Erläuterungen der Signaturen neben den Bildern. Die Exportpfeile von wichtigen Häfen unterstützen und verstärken zusätzlich die Punktsignaturen in der Karte. Im Sinne des aufbauenden Lernens findet sich in der Karte „Erde, Bergbau und Industrie“ bewusst eine Legende in der gewohnten Form. Bildhafte Signaturen in Wirtschaftskarten Wirtschaftskarten der österreichischen Bundesländer Land- und Forstwirtschaft, Tourismus Land- und forstwirtschaftliche Produkte sind bildhaft dargestellt, Verbreitungsgebiete, die im Unterricht später behandelt werden, flächenhaft. Der grundlegenden Lehrplanforderung, von Einzelbildern (Fallbeispiel) zur Zusammenschau (Überblick) fortzuschreiten, wird damit entsprochen. Industrie und Bergbau Förderstätten von Bodenschätzen sowie Standorte von Industriebetrieben und Kraftwerken sind in Weiterführung der bildhaften durch sprechende Signaturen dargestellt. Für die Wahl dieser Signaturen ausschlaggebend sind die hervorragenden mnemotechnischen Eigenschaften – in der Sekundarstufe I von großer Bedeutung. „Österreich, Wirtschaft“, „Europa, Wirtschaft“, Wirtschaft der Kontinente, „Erde, Wirtschaft“ Legenden sind so gestaltet, dass sie „ins Auge springen“. Lernenden soll dadurch deutlich werden, dass sie für die Kartenarbeit der Legende bedürfen. Die Teilung der Legende weist darauf hin, dass die Signaturen im Hinblick auf ihre Aussagen unterschiedliche Dimensionen aufweisen. Primäre Aussagen Der erste Teil der Legende enthält grundlegende Informationen: Sekundäre Aussagen In weiteren Teilen der Legende werden die primären Aussagen erweitert: • Funktion der Städte, • Produkte der Landwirtschaft, • Landnutzung, • gewonnene Bergbauprodukte, • Verkehrswege, • Industrieprodukte. • Abbau von Bodenschätzen. Nach dem Erarbeiten grundlegender Diese Aussagen werden im Unterricht Informationen werden diese in weiteren Unterrichtsschritten spezifiziert. zuerst herausgearbeitet. Statistik auf der Karte „Österreich, Wirtschaft“ Für die Arbeit ab der 3. Klasse sind als Anregung zur Beschäftigung mit Wirtschaftsstatistiken einige Grunddaten zum Außenhandel in die Karte und an ihren unteren Rand eingearbeitet. Rote Pfeile stehen für Exporte, blaue Pfeile stehen für Importe. 6 • In der Karte finden sich Grafiken zum Handel mit Österreichs Nachbarländern, • am unteren Rand solche zum Handel mit Resteuropa, anderen Kontinenten und zum österreichischen Außenhandel insgesamt. Abstrakte Signaturen in Wirtschaftskarten Sie wurden weitgehend für die Arbeit ab der 7. Schulstufe entwickelt. Karte „Österreich, Tourismus“ Diese Karte ist für die Arbeit in der 7. Schulstufe gedacht. Flächenfarben stehen für saisonale Schwerpunkte. Dazu kommen z.T. bildhafte Punktsignaturen für Tourismuszentren. Karte „Mittelmeerländer, Seebäder und antike Kulturstätten“ Diese Karte ist für die 8. Schulstufe gedacht und wurde aufgenommen, weil viele Lernende den Mittelmeerraum aus dem Urlaub kennen. Flächenfarben stehen für die Niederschlagsmenge. Dazu kommen Punktsignaturen für Seebäder und historische Ruinenstätten. Karte „Mittelmeerländer, Bewässerungsgebiete und subtropische Kulturen“ Sie ist ebenfalls für die 8. Schulstufe gedacht. Flächenfarben stehen für Bewässerungsgebiete, Flächenraster für Kulturgebiete. Dazu kommen Buchstaben für zwei typische Produkte und die Linie für die nördliche Verbreitungsgrenze der Dattelpalme. Karte „Europäische Union“ Diese Karte für die 8. Schulstufe ist von ihrer Gestaltung relativ leicht zu lesen. In ihr sind zur Erzielung einer komplexen Aussage Flächenfarben, Flächenraster, Liniensignaturen und punkthafte Darstellungen kombiniert. Mit Hilfe der Farben und Raster wird die Entwicklung der Europäischen Union gezeigt. Mit den Euro-Symbolen werden die Mitglieder der Währungsunion und die Euroländer unterschieden. So werden auch jene Staaten gezeigt, die den Euro als Ersatzwährung eingeführt haben. Die Standorte der EU-Institutionen werden mit Punktsignaturen dargestellt, die Schengen-Staaten mit Hilfe einer Liniensignatur zusammengefasst. Außengebiete der EU werden in der Tabelle aufgelistet. Karte „Erde, Wirtschaft“ In dieser Karte für die 8. Schulstufe sind Flächenfarben für die Darstellung der Verbreitung der Wirtschaftsformen auf der Erde eingesetzt. Deutlich kommt heraus, wo sich in „entwickelten Regionen“ Schwerpunkte der Industrialisierung und der Veredelungswirtschaft sowie Wirtschaftszentren finden und wo sich dazu agrarische Schwerpunkte finden. Soll der Entwicklungsstand von Ländern herausgearbeitet werden, ist parallel dazu der Einsatz der Themenkarten auf den folgenden Atlasseiten angeraten: „Erde, Globalisierung“, „Erde, Lebensqualität“ (Bevölkerungsentwicklung, Lebenserwartung, Analphabetismus, Energieverbrauch), „Erde, Entwicklung“ (Arme und reiche Länder) und „Erde, Zusammenschlüsse“ (Politische und wirtschaftliche Zusammenschlüsse). Allgemeine Schritte bei der Kartenanalyse (Kartenauswertung) Arbeitsschritte, die bei der Auswertung von Karten zu beachten sind (nach Christian SONNENBERG, Unterrichtsanregungen zum Österreichischen Unterstufenatlas, Verlag Ed. Hölzel). 1. Arbeitsschritt: a) Was will die Karte aussagen? b) Was kann die Karte aussagen? c) Ist die Karte für meine Zwecke geeignet? Hier gilt grundsätzlich: Die eigenständige Erarbeitung durch Lernende auf Grund systematischer, gezielter Fragestellung. 2. Arbeitsschritt: a) Was wird dargestellt? b) Wie viel wird dargestellt? c) Wo liegt es? Hier geht es – auf dieser Grundlage – um das gezielte Aufsuchen von Sachverhalten, die systematische Feststellung von Verteilungen, Größenordnungen usw. 3. Arbeitsschritt: a) Wie könnte sich das auswirken? b) Entspricht es den Erwartungen? c) Wie sollte es sein? d) Wie wird es sich verändern? Im Mittelpunkt stehen hier Deutung und Interpretation der dargestellten Sachverhalte. 4. Arbeitsschritt: a) Wie sieht ein Vergleich mit anderen Karten aus? b) Welche Bewertung ist möglich? Als Ergebnis werden Bewertung und Zusammenschau angestrebt. Nicht geht es bei der Interpretation um die Frage: Was ist auf dieser Karte alles Interessantes zu sehen? 7 2.4 Weitere Themenkarten Karten zu Klima und Vegetation „Erde, Klimazonen“ Die Karte wurde auf der Grundlage der „Jahreszeitenklimate der Erde“ (Klassifikation von C. Troll und K.H. Paffen) stark vereinfacht erstellt. Um die Abfolge der Klimazonen schon auf der 5. Schulstufe herauslesen zu können, wurde sie am rechten Kartenrand farbig hervorgehoben. Die dort gewählten Farben umrahmen die Walter-Lieth’schen Klimadiagramme, die exemplarisch für die einzelnen Klimazonen stehen. Das abschließende Klimadiagramm gibt eine Interpretationshilfe. „Erde, Vegetation“ Diese bewusst sparsam beschriftete Karte kann ebenfalls bereits auf der 5. Schulstufe eingesetzt werden. Hier gilt es primär, die Verbreitung der einzelnen Vegetationszonen zu zeigen, in denen die im Unterricht behandelten Fallbeispiele situiert sind. Auf höheren Schulstufen können Anordnung und Abfolge der Vegetationszonen herausgearbeitet werden. Die Fotos am Kartenrand sollen die Begriffe mit konkreten Inhalten verbinden und damit das Vorstellungsvermögen der Lernenden unterstützen. „Europa, Klima und Vegetation“, „Amerika, Klima und Vegetation“ Diese beiden Karten bauen auf der Karte „Erde, Klima“ auf, denn sie folgen ebenfalls der Klimaklassifikation von C. Troll und K.H. Paffen. Herausgehoben sind die kalte, die kaltgemäßigte, die kühlgemäßigte, die warmgemäßigte und die heiße Zone, wobei die wichtigsten Vegetationszonen innerhalb dieser Klimazonen dargestellt sind. In der Karte „Amerika, Klima und Vegetation“ sind in die Legende Zeichnungen integriert, die die Vegetation einzelner Zonen verdeutlichen sollen. „Österreich, Klima“ (Jänner-, Julitemperaturen, Jahresniederschlag), „Europa, Klima“ (Jänner-, Julitemperaturen, Jahresniederschlag/Regenzeiten), „Erde, Klima“ (Temperaturen/Meeresströmungen im Jänner und im Juli, Mittelwert des Jahresniederschlages) In diesen Karten sind einzelne Ele- stimmte Fragestellungen schon früher mente des Klimas hervorgehoben. Sie bearbeitet werden, z.B.: Besteht ein sind für die 7. und 8. Schulstufe ge- Unterschied zwischen den Juli- und dacht (Darstellung, Mittelwerte). den Dezembertemperaturen im AmaDann und wann können freilich bezonastiefland und in Lappland? „Österreich, Satellitenbild“ und Karte „Österreich, Großlandschaften und Geologie“ Bild und Karte wurden so kombiniert, weil bei der Bearbeitung von Österreichs Großlandschaften diese im Satellitenbild erkannt werden sollen (7. Schulstufe). Die Fotos wurden exemplarisch für einzelne Großlandschaften ausgewählt. In der Karte ist durch Zahlen angedeutet, aus welcher Region die Bilder stammen. Karten „Österreich, Umwelt“ (Umweltprobleme, Biologische Landwirtschaft, Schutzgebiete) Unterschiedliche Aspekte des Umweltschutzes, Themen der 7. und 8. Schulstufe, werden hier angesprochen. Wichtig ist die Arbeit mit der Legende. Luftbilder und Stadtpläne von Wien und den österreichischen Landeshauptstädten Durch die Gegenüberstellung von Luftbild und Karte können Vergleiche von Realität und der Kartendarstellung angestellt werden. Bei den Bildern handelt es sich bewusst um Schräg-, aber auch um Senkrechtluftbilder. So können Vorund Nachteile beider Luftbildtypen herausgearbeitet werden. 8 Bei den einzelnen Stadtplänen sind neben der Legende in Form eines Registers mit der Angabe des Suchfeldes wichtige Straßen, Gassen, Plätze usw. angeführt. Somit können im Unterricht spielerisch realitätsnahe Such- und Orientierungsübungen mit dem Namenregister durchgeführt werden. Karten „Wien, Bezirke“, „Wien, Stadtentwicklung“, „Wien, funktionale Gliederung“ Diese drei Karten, die ab der 6. Schulstufe eingesetzt werden können, bilden eine sinnvolle Einheit. Die erste dient der Orientierung und dem Kennenlernen der Verwaltungsgliederung, die zweite zeigt, wie sich die Stadt bis heute entwickelt hat, und die dritte verdeutlicht die differenzierte Gliederung und Aufgabenteilung innerhalb der Stadt. Um die funktionale Gliederung besser verstehen zu können, können die Lernenden mit Hilfe eines Transparentpapiers einzelne „Funktionen“ herauszeichnen, wobei vorher wichtige Gewässer und Straßen eingetragen werden sollten. Bevölkerungskarten „Österreich, Bevölkerung“ (Bevölkerungsverteilung), „Europa, Bevölkerung“ (Bevölkerungsverteilung) Diese beiden Karten sind nach der In der Österreichkarte wird z.B. die Punktstreuungsmethode gestaltet. Der hohe Besiedlungsdichte in den breiten Blick in die Legende zeigt den Ler- alpinen Längstälern im Vergleich mit nenden, für wie viele Menschen die den umgebenden Gebirgen und den unterschiedlich großen Punkte stehen. Engtälern deutlich. Ein paralleler Der große Vorteil von Punktstreu- Blick auf das Satellitenbild von Österungskarten ist deren große Anschau- reich ist angeraten, um Zusammenhänge erkennen zu können. lichkeit. „Österreich, Bevölkerung“ (Bevölkerungsdichte), „Europa, Bevölkerung“ (Bevölkerungsdichte, Bevölkerungsentwicklung), „Erde, Bevölkerung“ (Bevölkerungsdichte) Die Bevölkerungsdichte gibt den Mit- „Erde, Bevölkerung – Die Erde bei telwert der pro km² wohnenden Men- Nacht“. Diese Karte wird meist schon schen an. Die Aussagekraft ist bei in der 6. Schulstufe verwendet. Aus größeren heterogenen Räumen be- Gründen der Anschaulichkeit soll die grenzt, weil es sich bei der Bevöl- Karte den Eindruck der Nacht verkerungsdichte um einen Mittelwert mitteln und auf diese Art bei dieser handelt. Altersgruppe Interesse wecken. Der Vorteil der Karten zur Bevölke- Satellitenfotos zu dieser Aussage gibt rungsdichte liegt jedoch in ihrer - es zwar, können aber wegen diverser Übersichtlichkeit, was Lernenden das verfälschender Aussagen (z.B. nächttopographische Arbeiten bei Zuord- licher Fischfang mit starken Lichtnungsaufgaben wesentlich erleichtert. quellen) nicht herangezogen werden. Karten „Erde, Lebensqualität“ und „Erde, Entwicklung“ Diese Karten (für die 8. Schulstufe) sollen gemeinsam ein Bild bei der Bewertung der Staaten hinsichtlich ihres Entwicklungsstands geben. Dazu wurden einzelne Indikatoren herangezogen, die gemeinsam eine verlässlichere Aussage ermöglichen als z.B. das BSP/Kopf allein. Zur Erklärung einzelner Aspekte ist das Heranziehen weiterer Karten sinnvoll, z.B. „Erde, Wirtschaft“ oder „Erde, politische und wirtschaftliche Zusammenschlüsse“. Karten „Europa, Zusammenschlüsse“, „Erde, politische und wirtschaftliche Zusammenschlüsse“ In die Karte von Europa, die zuerst eingesetzt wird, sind nur die wirtschaftlichen Zusammenschlüsse eingetragen (Karte zur Europäischen Union siehe S. 7), bei der Erdkarte erfolgt eine Erweiterung um die politischen Zusammenschlüsse (8. Schulstufe). Für diese Karte wurden einzelne Fragenkreise herausgegriffen, mit denen Lernende in Medien häufig konfrontiert werden: Kriege und Bürgerkriege, Verstädterung, Desertifikation, Saurer Regen, Waldzerstörung, Treibhauseffekt … Die Bilder rund um die Karte (z.T. ab der 8. Schulstufe) wurden mit einfachen Beschreibungen versehen. Diese können bei der Erklärung komplexer Vorgänge helfen. Kenntnisse aus anderen Unterrichtsgegenständen sollen dabei einbezogen werden. 9 3. Atlasanwendung 3.1 Wegweiser im Atlas Beispiel aus Hölzel-Atlas Gesucht: eine Orientierungskarte Möglichkeit 1: Ich verwende den Seitenspiegel auf der hinteren Umschlagseite. Achtung: Das Verfahren setzt topographische Grundkenntnisse voraus! Es ist daher sinnvoll und notwendig, schon in der ersten Klasse die Lage der Kontinente, der europäischen Staaten und der österreichischen Bundesländer immer wieder zu üben. Auch deren Umrisse sollten sich die Lernenden einprägen. Beispiel: Niederösterreich Methodischer Hinweis: • Arbeit mit Karten der Staaten und anschließende Festigung auf stummen Karten. • Einprägen der Formen von Kontinenten, Staaten und Bundesländern: Ausschneiden, mit Overhead-Projektor oder Beamer zeigen. Möglichkeit 2: Ich verwende das Inhaltsverzeichnis Achtung: Hier ist auf den Kartentyp zu achten. Beispiel: Niederösterreich Beispiele aus Hölzel-Atlas Methodischer Hinweis: • Suchübung: Wer findet am schnellsten die Karte „Österreich, Tourismus“, wer „Europa, Großlandschaften“? • Beachte die Bezeichnung der einzelnen Karten durch „Reiter“. Gesucht: eine Themenkarte Ich verwende das Inhaltsverzeichnis. Achtung: Hier ist auf den Kartentyp zu achten. Die Vorgangsweise entspricht der o.a. Möglichkeit 2. Beispiel: Australien, Wirtschaft Titel der Karten-„Reiter“ Daneben ist der Titel des Seitenthemas sowie – bei Einführungskarten – der Funktion der Karte zu finden. Die Titel der Karten stehen jeweils am oberen Kartenrand in „Reitern“. Nahe dem Seitenrand ist immer auf Die Farben der „Reiter“ weisen auf weißem Hintergrund und in Versalien den Kartentyp hin: die dargestellte Region angeführt. 10 ♦ Grün – Orientierungskarte, ♦ Lila – Wirtschaftskarte, ♦ Gelb – andere Themenkarte. ♦ Blau – Geschichtskarte (nur Hölzel-Kombiatlas!) Bilderkarten haben nur einen Hinweis auf die dargestellte Region. Beispiel aus Hölzel-Atlas Gesucht: ein Berg, eine Stadt, ein Fluss, ein See … Ich verwende das Namenregister im hinteren Teil des Atlas. Beispiel: Æ Mürzzuschlag 27 G 1 Die fett gedruckte Zahl weist auf die Atlasseite hin, die Kombination von Buchstabe und Zahl auf das Feld im Suchgitter. Methodischer Hinweis: • Vergleiche dazu die Arbeitshinweise auf Seite 4 bzw. 6 im Atlas. Mit ihrer Hilfe können die Lernenden in diese Technik eingeführt werden. • Suchspiele verschiedenster Art, z.B. (Seiten nach Hölzel-Atlas): Im Namen einer Stadt auf den Seiten 60/61, Suchfeld F 3, ist ein Metall versteckt. Wie heißt die dort gelegene Stadt? (Lösung: Eisenhüttenstadt) Oder: Gesucht sind die Namen von vier europäischen Hauptstädten (ohne Österreich), deren Anfangsbuchstaben das Lösungswort ergeben: 46 F 4 (Pressburg), 46 F 4 (Agram), 47 G 5 (Athen), 46 F 4 (Rom). (Lösungswort: Paar) Leitfarben an den Seitenrändern der Karten Um Karten schneller auffinden zu Die Leitfarben bedeuten: können, sind die Seitenränder mit ♦ Grün – Karten von Österreich, Leitfarben versehen. ♦ Blau – Karten von Europa, ♦ Gelb – Karten anderer Kontinente, ♦ Rosa – Karten der Erde. Anschlusskarten Auf Orientierungskarten, welche die benachbarte Region im gleichen oder in einem vergleichbaren Maßstab darstellen, wird hingewiesen. Dazu findet sich im Kartenrand ein kleines blaues Dreieck mit der Seitenangabe der Anschlusskarte. Beispiel: Steiermark – Hinweis auf die Karte des benachbarten Salzburg. Methodischer Hinweis: • „Wir machen eine Fahrt durch die österreichischen Bundesländer und verwenden dazu die Bundesländerkarten.“ Die Lernenden verwenden dafür die Karten der Bundesländer und suchen selbständig die Anschlusskarten. Größere Städte werden notiert. Ausgangspunkt kann z.B. Innsbruck sein und es geht über Salzburg nach Linz. Eine ähnliche Reise kann auch durch Staaten Europas führen. 11 3.2 Offene Lernformen mit den Hölzel-Atlanten 5/8 Offener Unterricht „Offener Unterricht“ ist kein starr definierter Begriff. Lernende können mitbestimmen, mit welchen Arbeitsformen sie lernen, ob sie einzeln oder in Gruppen arbeiten oder welche Themen sie vertieft bearbeiten. Sie werden zu kreativem, aber auch entdeckendem Lernen angeregt. Im Zentrum steht also die Idee, dass die Lernenden zu selbst gestalteten Lernprozessen geführt werden (Maria Montessori: „Hilf mir, es selbst zu tun“). Die Lernenden haben verschiedene Ausgangslagen in Wissen, Können und Erfahrung. Man sollte sich daher nicht ein fertiges Konzept zurechtlegen und es den Lernenden aufoktroyieren, sondern auf das einzelne Individuum eingehen. Von der Planarbeit zur Freiarbeit Bei offenen Unterrichtsphasen wird oft mit Tagesplänen, Wochenplänen und noch längerfristigen Plänen gearbeitet, d.h. die Lernenden sollen die erforderlichen Aufgaben nach einem vorher genau festgelegten Plan erfüllen. Das kann in einem Stationsbetrieb organisiert sein, den Lernenden kann aber auch die Erfüllung des Planes in vielerlei Hinsicht frei überlassen werden. Die Lernenden arbeiten einzeln, zu zweit, zu dritt usw., ganz wie sie wollen. Klassen, die solche Arbeitsformen noch nicht gewohnt sind, werden bald ideale Sozialformen herausfinden. Die Lernenden bearbeiten manche Aufgaben ihrer Wahl besonders intensiv. Die Reihenfolge der Arbeitsaufgaben bleibt gleichfalls ihnen überlassen. Besteht bei einer Schülerin oder einem Schüler der Bedarf nach mehr Beschäftigung in einem Bereich, kann dies selbst organisiert werden oder bekommt Unterstützung von der Lehrkraft. Weiterführende Materialien zum Thema sollen im Unterrichtsraum zur Verfügung stehen. Lehrkräfte haben in diesen Phasen eher die Rolle von Moderatoren als die der Wissensvermittler. 12 Bei der Freiarbeit planen die Lernenden nicht nur den Arbeitsablauf selbst, sie gestalten auch den Unterricht: Sie arbeiten mit Karteien, lesen, arbeiten mit dem Atlas, erfüllen Arbeitsaufgaben im Buch, sie üben mit didaktischen Spielen, sie arbeiten kreativ, sie prüfen einander ab. Sie sind also frei in den Entscheidungen, in welcher Form sie das selbst organisierte Lernen steuern. Die Freiarbeit kann durchaus von Vorträgen, die Lehrkräfte, Lernende oder Außenstehende zum Thema halten, unterbrochen und ergänzt werden. Kreativ-forschendes Lernen Selbständig erarbeitete Erkenntnisse, die das Wissen erweitern und die persönlichen Talente zur Entfaltung kommen lassen, werden besser behalten als andere. Die geistige Selbständigkeit und die Produktivität der Lernenden werden gefördert. Eine wichtige Aufgabe der Lehrkraft besteht darin, Arbeits- und Lerntechniken zu vermitteln und zu selbstbestimmten Lernprozessen anzuregen. Lernen mit mehreren Sinnen Gerade Geographie und Wirtschaftskunde ist ein ideales Fach für ganzheitliches Lernen. Zur Verwendung möglichst vieler Sinne sollen Gefühle eine Rolle spielen sowie intellektuelle, kreative, handwerkliche und soziale Fähigkeiten mitwirken. Fächerübergreifendes Lernen Bei Plan- und Freiarbeiten oder fächerübergreifenden Projekten sind Themen im Mittelpunkt, die sich nach den Interessen der Kinder richten. Für sie spielt es kaum eine Rolle, welcher Unterrichtsgegenstand hinter der Arbeitsaufgabe steht. Daher sollen Elemente aus anderen Bereichen in die geographisch-wirtschaftskundliche Arbeit einbezogen werden. Handlungsorientierter Unterricht Unterricht kann lebendiger wirken, wenn konkrete Produkte hergestellt werden. Dabei sollen Zusammenhänge erforscht, Hypothesen formuliert und Probleme gelöst werden. Projektarbeiten und viele Arten von Spielen bereichern jeden Unterricht. Außenweltkontakte „Vor Ort“ ist in Geographie und Wirtschaftskunde der vielleicht wichtigste Unterrichtsraum – leider oft viel zu wenig genutzt. Naturbeobachtungen und -untersuchungen, Betriebserkundungen und Gespräche mit Außenstehenden können nicht durch das Arbeiten im Klassenzimmer ersetzt werden. Umgekehrt kann auch die Außenwelt über das schulische Leben informiert werden, z.B. durch Ausstellungen, Aufführungen, Podiumsdiskussionen, Berichte über Sachthemen, praktische Vorschläge über lokale oder allgemeine Angelegenheiten usw. Die Hölzel-Atlanten 5/8 und offene Unterrichtsformen Für offene Unterrichtsformen eignen sich die Hölzel-Atlanten 5/8 besonders gut. Der differenzierte und schülergerechte Aufbau für die 5. bis 8. Schulstufe unterstützt das selbst organisierte Lernen. Die Lernenden können z.B. mit der Bilderkarte beginnen, dazu die politische Karte verwenden, dann mit der physischen Karte weiter arbeiten. Die differenziert aufgebauten Wirtschaftskarten können von der 5. bis zur 8. Schulstufe in offenen Unterrichtsformen verwendet werden. In jedem Fall ist es sinnvoll, dass die Lernenden mit verschiedenen Arbeitstechniken umgehen können, um dann diese in selbständigen Arbeiten anwenden zu können. Literatur: KRET, E.: Anders lernen. Tips für den offenen Unterricht, Linz. FRIDRICH, Chr. (2001): Projektunterricht, projektartige Unterrichtsformen. In: SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL: Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts, Wien. Seiten 295-304. SITTE, W. (2001): Offener Unterricht. In: SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL: Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“-Unterrichts, Wien. Seiten 295-304. WEINHÄUPL Wilhelm (Hrsg.) (1995): Lust auf Schule. Offener Unterricht in der Mittelstufe, Linz. Italien – Beispiel für verschiedene offene Unterrichtsformen „3.5 Beispiel für Wandzeitung und Länderjournal“ beachtet werden. 9. Spiele: Puzzle, Memory, Rätsel, Flächendomino u.a. Aufgaben (Auswahl) Dauer: Die folgende Planarbeit ist für etwa acht Einheiten vorgesehen. Diverse Techniken, Spiele usw. zu den Aufgaben siehe auch in den Kapiteln 4.1 bis 4.4. 10. Informiere dich über Maria Montessori. Notiere einige Daten über die berühmte Pädagogin. Die Aufgaben sind als Vorschläge zu verstehen – Anzahl und Auswahl der Arbeitsvorschläge richten sich nach mehreren Voraussetzungen: Interesse der Lernenden, vorhandene Materialien und genügend Zeit. Arbeitstechniken sollten schon vor dieser Planarbeit geübt worden sein, in Einzelfällen können Lehrkräfte oder einzelne Lernende wichtige Techniken vermitteln. Die Aufgaben entsprechen mehreren Kriterien des „offenen Unterrichts“: fächerübergreifendes Lernen, Lernen mit mehreren Sinnen, kreativforschendes Lernen, handlungsorientierter Unterricht. Die Lehrerin oder der Lehrer ist – abgesehen von kurzen Frontalformen – frei in der Klasse und kann sich einzelnen Lernenden oder Gruppen widmen. Vorbereitungsdauer für Lehrkräfte, falls Arbeitsmittel vorhanden: etwa zwei bis drei Stunden, Materialien und Vorbereitung können aber wieder verwendet werden. Art und Anzahl der Arbeitsmittel richten sich nach „dem, was man hat“. Im vorliegenden Beispiel würden benötigt: − Atlas; − ein Arbeitsblatt mit Zahlen, Wörtern und Phrasen in italienischer Sprache; − eine stumme Karte zum Weiterzeichnen; − Ansichtskarten; − eine Tonkassette mit Musik von Verdi oder italienischen Schlagersängern; − Bildbände von Städten; − italienisches Parfum; − Gläser, Tassen, Orangensaft, Mineralwasser und ein Campingkocher für Instant-Cappuccino; − diverse selbst gebastelte Spiele; − Informationen über Giuseppe Verdi und Maria Montessori. Im Zusammenhang mit diesem Unterrichtsvorschlag sollte auch das Kapitel 1. Italienisch: Lerne italienische Zahlen, Wörter und Phrasen nach einer gemeinsamen Ausspracheübung. 2. Bearbeite die stumme Karte. Gestalte eine topographische Karte mit den angegebenen Orten, Flüssen, Gebirgen u.a. Zeichne dann – ohne Beschriftung – alle Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern und aus der Wirtschaftskarte die großen Industriebetriebe ein und plane ein Verkehrsnetz. (Verbinde alle Städte und Betriebe sinnvoll!) Zeichne von Ansichtskarten etwa 10 bis 15 Bilder in die stumme Karte. 3. Musik: Informiere dich über Giuseppe Verdi. Höre Musik von Verdi oder italienische Schlager. 4. Kunst: Italien ist jenes Land mit den meisten Kunstschätzen der Welt. Schau mindestens zwei Bildbände an und skizziere ein italienisches Kunstwerk in dein Heft. 5. Mode: Italien ist – neben Frankreich – das führende Modeland der Welt. Kleide dich wie ein Italiener/ wie eine Italienerin. Sammle Werbeanzeigen italienischer Modeschöpfer. Zeichne Logos italienischer Firmen in dein Heft. Riech den Duft italienischer Parfums. 6. Kurzvorträge: Lehrkräfte oder Lernende halten Kurzvorträge über Italien. 7. Stehbars sind für Italien ganz typisch: jeweils ein bis zwei Lernende sind eine Viertelstunde lang Kellner an der Bar und servieren. Bestelle auf italienisch einen Cappuccino, eine Aranciata oder Mineralwasser. 8. Reise: Stelle mit Hilfe eines Reiseführers, einer Atlaskarte und eventuell einer Straßenkarte eine zweiwöchige Italienreise zusammen. Schreibe genau auf, was du auf dieser Reise machen würdest. 11. Stelle einen schön gestalteten Merkstoff für dein Heft zusammen: Verwende Bilder, Karten, erstelle Skizzen, entwirf ein Rätsel, schreibe kurze Texte zu verschiedenen Themen aus Italien. „Zeit im Bild“ – Beispiel für Freiarbeit Dauer: Die folgende Arbeit ist für etwa vier Einheiten vorgesehen. Arbeitsunterlagen: − 2 bis 3 Tageszeitungen, − Overhead-Projektor, − Leerfolien, − Atlas. 1. Vorbereitung durch Lernende (etwa drei Einheiten): a) Je eine Gruppe (etwa fünf Lernende) sucht aus einer Tageszeitung vier bis fünf Berichte und schreibt diese in Meldungsform um: aus den Bereichen Innenund Außenpolitik, Wirtschaft, Weltgeschehen, Wetter, lustige Begebenheiten aus dem Schulalltag usw. b) Mit Hilfe des Atlas zeichnen die Lernenden Umrisskarten zur jeweiligen Meldung auf eine Leerfolie, den Ort des Geschehens sowie ein topographisches Grundgerüst (Hauptstadt, wichtigster Fluss, eventuell Nachbarländer). c) Zu jeder Meldung bereiten die Lernenden ein Interview (Studiogast, Telefongast, evtl. Videointerview) mit zwei bis drei Fragen vor. 2. Präsentation (pro Gruppe etwa fünf bis zehn Minuten): Am Moderationstisch sitzen die zwei Moderatoren und die Studiogäste: Meldungen werden gelesen, Karten (über Overhead-Projektor) eingeblendet, der Studiogast wird interviewt, evtl. ein Dia gezeigt oder ein Videointerview abgespielt. 13 3.3 Die Hölzel-Atlanten 5/8 und weitere Medien Bilderkarten der HölzelAtlanten 5/8 und andere Medien Die Bilder haben die Funktion des Wiedererkennens, des Neugierigmachens. Sie sollen zu Gesprächen, zum Arbeiten mit Kopiervorlagen und zur Vertiefung mit Hilfe von anderen Karten, Texten, Tabellen usw. anregen. In diesem Begleitheft findet sich ein lexikonartiges Verzeichnis sämtlicher Bilder, nach Kontinenten geordnet. Die Bilder sind alphabetisch gereiht und sollten von den Lernenden den einzelnen Staaten zugeordnet werden. (In den Überschriften wurde bewusst auf Staatennamen verzichtet.) Physische Karten in den Hölzel-Atlanten 5/8 und andere Medien Physische Karten sollen nicht für sich allein stehen, sie sollen immer im Zusammenhang mit anderen Arbeitsmitteln verwendet werden. Sie dienen zur Veranschaulichung, der räumlichen Ergänzung zu Bildern, Berichten, Statistiken usw. Bereits im Sachunterricht der Volksschule werden physische Karten des Heimatbezirkes und des Bundeslandes verwendet. Sie sind also den in die Hauptschule oder das Gymnasium übertretenden Lernenden nicht neu. Werden in der Volksschule primär verschiedene Arten von Signaturen der physischen Karte betrachtet und ein topographisches Wissen um den engeren Heimatraum aufgebaut, geht es hier um eine Zusammenschau, um das Vermögen, sich einen Raum vorstellen zu können. Gerade Texte kindgemäßer Art (Beschreibungen, Berichte u.a.) können im Zusammenhang mit der kartographischen Darstellung eine bessere Vorstellung des Raumes vermitteln. Lernende der 5. Schulstufe können sich größere Distanzen kaum vorstellen, Arbeiten mit der Maßstabsleiste und Größenvergleiche werden notwendig. (Siehe auch Kap. 4.2.) Daneben können vergleichende Angaben über Reisezeiten mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln Aufschluss über die Dimension von Distanzen geben. 14 Weitere Schwierigkeiten können bei der Darstellung des Reliefs durch Höhenfarben auftreten. Auf physischen Karten wird die grüne Flächenfarbe immer wieder als Signatur für fruchtbare Gebiete verstanden. Ein Bergmodell oder andere Hilfsmittel bei der Darstellung von Höhen können bei der Erklärung helfen. Luftbilder, Stadtpläne und terrestrische Bilder In den Hölzel-Atlanten 5/8 sind die Stadtzentren der Landeshauptstädte österreichischer Bundesländer durch Luftbild und Plan dargestellt. Bilder bekannter Bauwerke, Wohnviertel, Verkehrseinrichtungen usw., die aus Prospekten, Zeitungen oder alten Schulbüchern gesammelt werden, eignen sich hervorragend zur Verwendung im Geographie-undWirtschaftskunde-Unterricht. Als Ergänzung zur Karte „Österreich, Großlandschaften“ werden die Großlandschaften auch mit Fotos vorgestellt. Diese können als Anregung verstanden werden, ein kleines Bildarchiv über Österreich zusammenzustellen: Die Lernenden bringen Ansichtskarten oder andere Bilder mit und ordnen sie nach räumlichen Kriterien. So könnten auch Bildersammlungen zu verschiedenen Erdteilen eine Hilfe zu einem besseren Raumverständnis darstellen. Wirtschaftskarten, Berichte und Tabellen Bei der Arbeit mit Wirtschaftskarten empfiehlt sich die Verwendung unterschiedlicher Materialien wie Tabellen und Diagramme, die quantitative Aussagen ermöglichen, aber auch der Einsatz von Bildmaterial oder Beschreibungen zu Gewinnung und Verwendung von Rohstoffen. Das Internet bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten: Bilder, Diagramme, Grafiken, Texte (z.B. Wikipedia). Klimakarten, Vegetationskarten und andere Medien Die Klimakarten in den HölzelAtlanten 5/8 wurden stark vereinfacht, damit auch Lernende der 5. und 6. Schulstufe für Zusammenhänge Verständnis bekommen können. Es empfiehlt sich ein Weiterarbeiten mit Klimadiagrammen. In den HölzelAtlanten 5/8 sind acht Klimadiagramme am Rand der Klimakarte der Erde durch farbige Gestaltung verschiedenen Klimazonen zugeordnet. Anhand eines Beispieles wird der Aufbau eines Klimadiagramms erklärt. Viele Klimadiagramme findet man unter www.klimadiagramme.de. Die Vegetationskarte wurde illustriert. Die Lernenden können sich somit verschiedene Vegetationszonen durch die Zusammenschau von Bild und Karte leichter vorstellen. Dies wird bei der Karte „Amerika, Klima und Vegetation“ besonders deutlich. Am Rand der Karte werden die Vegetationszonen durch einfach gehaltene Zeichnungen erklärt. Auch hier ist eine Weiterarbeit mit diversen Klimadiagrammen nord- und südamerikanischer Stationen sinnvoll. Karte „Weltprobleme“ und andere Medien Die Karte zeigt in schülergerechter, „mitwachsender“ Form eine Fülle von globalen Problemen. Sie kann bereits in der 5. Schulstufe eingesetzt werden. Zehnjährige sind für viele Probleme offen. Für den Unterricht in Geographie und Wirtschaftskunde, aber auch in Biologie und Umweltkunde oder in Deutsch kann diese Karte, zusammen mit Zeitungsberichten, die Grundlage zur Bewusstseinsbildung für das Erkennen globaler Probleme darstellen. Literatur: ACHILLES, F. (1983): Zeichnen und Zeichnungen im Geographie-Unterricht. Schulgeographie in der Praxis, Band 4, Köln. BARTH, L.; A. BRUCKER (1995): Merkbilder im Geographieunterricht, 2. Auflage, Berlin. HAUBRICH, H. (Hrsg.) (1997): Didaktik der Geographie – konkret. München. SITTE, W. und H. WOHLSCHLÄGL (Hrsg.) (2001): Beiträge zur Didaktik des „Geographie und Wirtschaftskunde“Unterrichts, Wien. Praktische Beispiele zur Verbindung verschiedener Medien mit den Hölzel-Atlanten 5/8 Globus und Karten vergleichen ⇒ Hölzel-Atlanten 5/8 ⇒ Globus Satellitenbild bearbeiten ⇒ Hölzel-Atlanten 5/8 ⇒ Satellitenbild Umrissskizze an die Tafel zeichnen ⇒ Hölzel-Atlanten 5/8 ⇒ Umrissskizze auf Folie ⇒ Tafel Umrissskizzen abzeichnen oder abpausen ⇒ Hölzel-Atlanten 5/8 ⇒ Schülerheft Bilderkarten entwerfen ⇒ Hölzel-Atlanten 5/8 ⇒ Ansichtskarten oder Illustrationen diverser Bücher, Bilder aus dem Internet Bilder und physische Karten ⇒ Hölzel-Atlanten 5/8 ⇒ Sammlung von Ansichtskarten ⇒ Wandkarte Strukturlinien aus einem Luftbild herausarbeiten ⇒ Hölzel-Atlanten 5/8 ⇒ Luftbilder auf Dia, OverheadTransparent oder auf Papier ⇒ Luftbilder aus dem Internet Texte oder Tabellen vereinfachen und illustrieren ⇒ Hölzel 5/8 ⇒ geographische Texte, Berichte oder Tabellen Mittels Maßband, Wollfaden und Lineal werden Entfernungen auf dem Globus und auf verschiedenen Karten verglichen. Nach Möglichkeit sollen auch Messungen am Kartenrand und in der Kartenmitte Messungen am Globus gegenübergestellt werden. Zu erkennen oder beachten ist, dass in kleinmaßstäbigen Karten bei größeren Distanzen Verzerrungen auftreten. Topographische Namen (Flüsse, Städte, Gebirge usw.) werden auf kleine Papierstreifen geschrieben und auf ein Satellitenbild gelegt. Falls ein SatellitenWandbild vorhanden ist, kann man diverse topographische Namen auf HaftNotizzettel schreiben und aufkleben. Es ist einfach, schöne Kartenskizzen an die Tafel zu zeichnen. Karten im Tafelbild sind sehr sinnvoll: Sie zeigen den Lernenden das Wesentliche und können auch als Grundlage für eine thematische Skizze verwendet werden. 1. Overhead-Transparent oder Beamer-Karte an die Tafel projizieren. 2. Umrisse nachzeichnen. 3. Mit Atlashilfe freies Einzeichnen topographischer Merkmale. Der Behaltenswert topographischer Inhalte ist beim Abzeichnen wesentlich größer als beim Abpausen. Nach mehreren Korrekturen entstehen relativ anspruchsvolle Ergebnisse. Lernende, die sich scheuen, eine Karte in ihr Heft abzuzeichnen, weil sie meinen, das Ergebnis entspräche nicht den Erwartungen, sollten folgende Technik probieren: Das Heft wird auf die Karte gelegt, dann werden markante „Ecken“ und Punkte der Ländergrenzen hochgezeichnet, das geschieht durch oftmaliges Hochheben des Hefts, durch Nachschauen und Eintragen in das Heft genau über diesen markanten Punkten. Schließlich wird das Heft vom Atlas genommen und die Punkte und Ecken werden mit Atlashilfe verbunden. Abgepauste topographische Skizzen sind meist schöner, der Behaltenswert topographischer Inhalte ist jedoch geringer, geübt wird hier vielmehr sauberes und perfektes Arbeiten. Allerdings sind solche abgepausten Karten als topographische Grundlagen für thematische Kartenskizzen recht brauchbar. In eine Umrissskizze werden mit Atlashilfe kleine Bilder von Ansichtskarten, Schulbüchern usw. verkleinert und vereinfacht abgezeichnet. Eventuell können sie als topographische oder thematische Skizzen weiter bearbeitet werden (z.B. Tourismus). Ein Stoß Ansichtskarten oder ausgeschnittener Bilder (aus Reiseprospekten) wird nach einer Phase der Lokalisierung mit Hilfe des Atlas auf eine waagrecht liegende Wandkarte verteilt. Landschaftsbilder und Fotos verschiedener Sehenswürdigkeiten sollen dem richtigen Ort oder der Landschaft zugeordnet werden können. Dieses Spiel ist auch als Wettbewerb reizvoll. In diesem Fall wird die Zeit gestoppt. Fehler werden abgerechnet. 1. Luftbild auf Overhead-Transparent an die Tafel projizieren; bei digitalen Bildern mit Computer und Beamer projizieren. 2. Markante Linien der Landschaft, der Siedlung usw. nachzeichnen. 3. Wenn der Projektor oder Beamer ausgeschaltet wird, kann die entstandene Skizze besprochen werden; Informationen aus Atlas und Luftbildern mit dem Gezeichneten vergleichen. Einfache Karten als Merkstoff für das Heft können so entstehen: • In eine Umrissskizze werden Stichwörter und Illustrationen zu einem Text geschrieben und gezeichnet. • Tabellen werden zu kleinen, vereinfachten Diagrammen umgestaltet und in die Skizze eingetragen. 15 3.4 Kartenhinweise nach Sachthemen Jeder Kartentyp in den Hölzel-Atlanten 5/8 hat seine spezielle Aufgabe zu erfüllen, wie im Kapitel 2 gezeigt wurde. Will man vertiefende Informationen über einen Kontinent, einen Staat, eine Region erhalten, müssen mehrere Karten gemeinsam eingesetzt, einzelne Aussagen der Karten und die anderer Nachschlagewerke miteinander verglichen werden. So kann ein umfassendes Bild, eine „Karte im Kopf“ (mental map) entstehen. Aufgaben der Bilderkarte im Unterricht: Zusammenwirken mit anderen Kartentypen Sie dient: • dem Anknüpfen an Bekanntes, • als Motivation der Kinder zur Beschäftigung mit dem Atlas sowie zur Kartenarbeit und • sie ist durch die eingetragene denbedeckung – neben der Orientierungskarte – die zweite Grundkarte der . • Wir wollen uns im dargestellten Raum orientieren Orientierungskarte, Karte der Staaten. • Wir wollen mehr über die Vegetation wissen Klima- und Vegetationskarte des entsprechenden Kontinents oder der Erde. • Wir wollen in Österreich mehr über touristische Ziele wissen Karte „Österreich, Tourismus“. rte „Orientierung“ im Unterricht: Sie dient in erster Linie der Orientierung. Sie zeigt die Lage von Siedlungen, Gewässern, Bergen usw. Sie verdeutlicht durch ihre Farben das Relief. Wenn man mit Hilfe des Namenregisters etwas sucht, wird auf eine Orientierungskarte verwiesen. (Immer auf die, in der das Gesuchte im größten Maßstab dargestellt ist.) Als Grundkarte dient sie – allein eingesetzt – der Orientierung. Bei Verwendung von Bilder-, Wirtschafts- und anderen Themenkarten wird sie immer dann herangezogen, wenn diese eine genaue Orientierung nicht zulassen. In diesem Fall ist die Partnerarbeit mit zwei Atlanten sinnvoll, damit die Lernenden beide Kartenbilder vor sich liegen haben. Staaten im Unterricht: 16 Die politische Karte dient im Unterricht: • dem Auffinden von Staaten, • sie macht – abhängig vom Maßstab – auf die Gliederung der Verwaltungseinheiten aufmerksam (Staaten, Bundesländer, Hauptstädte ...) und • sie hilft beim Einprägen der Formen von Staaten/Bundesländern. Sie sind wegen ihrer plakativen Farbgebung für die erste besonders gut geeignet. Sie stellen bei der Arbeit mit Bilder-, Wirtschafts- und anderen Themenkarten ein bewährtes Hilfsmittel dar, um dort die Staaten besser benennen und die eingetragenen Signaturen diesen zuordnen zu können. Beim Besprechen aktueller wird sie ebenso verwendet. Aufgaben der Wirtschaftskarte im Unterricht: Zusammenwirken mit anderen Kartentypen Sie zeigt: • wirtschaftlich und politisch bedeutende Städte, • wichtige Verkehrswege, • die Landnutzung, • wichtige Erzeugnisse aus Landwirtschaft und Bergbau, • bedeutende Industriestandorte mit den wesentlichsten Produkten und • wichtige Exportgüter. Wir wollen Genaueres wissen über: • die Wirtschaft österreichischer Bundesländer Wirtschaftskarten, die neben den entsprechenden Orientierungskarten stehen; • Bilderkarten, Klima- und Vegetationskarten; • andere wirtschaftliche Fragen diverse Themenkarten Österreichs, der Kontinente und der Erde. Aufgaben einer Themenkarte im Unterricht: Zusammenwirken mit anderen Kartentypen Die Karte „Erde, Bergbau und Industrie“ ist eine Themenkarte, die mit ihren Inhalten Wirtschaftskarten ergänzt. Sie zeigt: • wichtige Bergbauprodukte, • bedeutende Industriestandorte, gegliedert nach den Produkten und • wichtige Handelsströme. • Die Zeichnungen am Rand sollen den Lernenden die abstrakten Begriffe verdeutlichen helfen. Diverse Themenkarten unterstützen die Aussagen der Wirtschaftskarten durch Hervorheben einzelner definierter Indikatoren. • Lokalisierung Æ Orientierungskarte; • Wirtschaftsstruktur einer bestimmten Region Æ Wirtschaftskarte; • Auswirkungen auf die Anzahl der Einwohner Æ Karte der Bevölkerungsverteilung. Aufgaben einer Themenkarte im Unterricht: Zusammenwirken mit anderen Kartentypen Die Karte „Europa, Klima und Vegetation“ ist eine Themenkarte. Sie verdeutlicht den natürlichen Pflanzenwuchs. Andere Karten zum Klima und Vegetation ergänzen die Aussage dieser Karte: • Niederschlagskarten, • Karten der Jänner- und der Julitemperaturen, • Karten der großen Klima- und Vegetationszonen auf der Erde. • Auswirkungen des Klimas auf den wirtschaftenden Menschen Æ Wirtschaftskarten und entsprechende Themenkarten (z.B. „Erde, Land- und Forstwirtschaft“, „Mittelmeerländer, Seebäder und antike Kulturstätten“). • Zusammenhang zwischen Klima und Relief Æ Orientierungskarten; • Einordnung des europäischen Klimas Æ „Erde, Klimazonen“; • Auswirkungen des Klimas auf die Bodenbedeckung Æ Bilderkarten. Aufgaben einer Themenkarte im Unterricht: Zusammenwirken mit anderen Kartentypen Die Karte „Österreich, Bevölkerungsverteilung“ ist eine Themenkarte, die als Punktstreuungskarte ein anschauliches Bild über dicht und weniger dicht besiedelte Räume in unserem Land gibt. Weitere Karten zur Bevölkerung ergänzen ihre Aussage: • Österreich, Städte, • Österreich, Bevölkerungsdichte und • entsprechende Karten von Europa und der Erde. Diese Themenkarte ist einer, im Lehrplan vorgegebenen Fragestellung gewidmet. Sollen ihre Aussagen interpretiert und begründet werden, ist – neben den genannten Österreich- und Europakarten – ein Vergleich mit weiteren Karten angeraten, und zwar mit: Aufgaben einer Themenkarte im Unterricht: Zusammenwirken mit anderen Kartentypen Die Karte „Erde, Analphabetismus“ ist eine Themenkarte zu den Themenbereichen Lebensqualität und Entwicklungsstand von Staaten. Sie wird – wie andere Themenkarten – zur Beantwortung bestimmter Fragestellungen herangezogen. Spezielle Themenkarten zu anderen Problemkreisen finden sich vor allem unter den Karten von: • Österreich, • Europa und • der Erde. Diese Themenkarte ist ebenfalls einer, im Lehrplan vorgegebenen Fragestellung gewidmet. Ihre Interpretation wird durch folgende Karten unterstützt: • • • • • • • • • • • • • Österreich, Orientierung Österreich, Wirtschaft Österreich, Verkehr Österreich, Klima Österreich, Bevölkerungsdichte Erde, Staaten Erde, Zusammenschlüsse Erde, Lebensqualität Erde, Entwicklung Erde, Land- und Forstwirtschaft Erde, Bergbau und Industrie Erde, Wirtschaft Erde, Bevölkerung 17 3.5 Beispiel für Wandzeitung und Länderjournal Sammeln und Auswerten von Informationen: Der GW-Lehrplan für die 8. Schulstufe verlangt im Sinne des handlungsorientierten Arbeitens und der Selbsttätigkeit der Lernenden das Sammeln und strukturierte Auswerten von Informationen über ausgewählte Staaten Europas. Informationsmaterialien: Als Informationsmaterialien dazu bieten sich u.a. an: • Lexika, elektronische Lexika • statistische Handbücher (z.B. Fischer Weltalmanach, elektronische Dateien – evtl. auf CD-ROM) • Atlanten, auch elektronische, Landkarten • Reiseführer, Prospekte. Auswertung – Wandzeitung: Illustrationen: Die Auswertung im Unterricht kann erfolgen: • auf Wandzeitungen, die von den Lernenden in Gruppenarbeit erstellt werden, • in Länderjournalen, in denen die Lernenden die Ergebnisse der Gruppenarbeit zusammenfassen. Um die Wandzeitung plakativer zu gestalten, lassen sich verwenden: • Bilder aus Prospekten, Kalendern oder Zeitschriften, Ansichtskarten, • Landkarten der jeweiligen Tourismuswerbung oder Ausdrucke aus einem elektronischen Atlas. Lernende entwerfen Bilderoder Wirtschaftskarten: Darstellung von Zahlen: Ein Element der Wandzeitung kann eine von den Lernenden gestaltete Bilder- oder Wirtschaftskarte sein. Die Vorgangsweise dabei ist in folgenden Kapiteln des Begleithefts beschrieben: • 4.1 Arbeit mit der Bilderkarte • 4.3 Arbeit mit der Wirtschaftskarte Sprechende Überschrift (z.B. Italien – Kultur- und Sonnenland im Süden) Grunddaten über das Land: Flä- Das Zahlenmaterial lässt sich – u. U. unter Verwendung von Grafik- oder Tabellenkalkulationsprogrammen mit dem Computer – grafisch umsetzen: • Banddiagramm, • Säulendiagramm, • Flächendiagramm, • Kurvendiagramm oder • Kreisdiagramm. Ó Vorschlag zur Gestaltung einer Wandzeitung Karte des Landes: Bilder: che, Hauptstadt, Millionenstädte, Einwohnerzahl, Bevölkerungsdichte usw. Wirtschaftsstruktur: Diagramm – Aussagen der Tourismuswerbung: Zugehörigkeit zu Wirtschaftssektoren Wichtige Handelspartner: … … ., … … ., … … Ausfuhrgüter: Aktuelle Zeitungsberichte: … … ., … … ., … … Einfuhrgüter: … … ., … … ., … … Auswertung – Länderjournal: Eine Gruppenarbeit ist nur dann zielführend, wenn sie mit einer Zusammenführung der Arbeitsergebnisse abgeschlossen wird, in die alle Kinder eingebunden sind. Sinnvoll ist es, die Lernenden, die den Berichten der anderen Arbeitsgruppen zuhören, zur Mitarbeit aufzufordern. Dies kann dadurch erfolgen, dass sie auf Arbeitsblättern strukturierte Mitschriften der Gruppenberichte anfertigen. Länderjournale, für deren Gestaltung auf der nächsten Seite ein Vorschlag abgedruckt ist, stellen eine derartige strukturierte Mitschrift dar. Gesammelt ergeben sie ein Bild des im Unterricht Erarbeiteten (→ Heft). Im Unterricht ist es wichtig, den einzelnen Gruppen, die Wandzeitungen herstellen, auch das entsprechende Länderjournal zur Bearbeitung zu geben. Die einzelnen Punkte müssen in den Gruppenbericht einfließen. Themen des Länderjournals: • Städte – Hauptstadt, Millionenstädte, Städte, die aus kulturellen oder wirtschaftlichen Gründen oder wegen der Verkehrslage bedeutend sind • Nachbarstaaten • bedeutende Gebirge • bedeutende Gewässer • Landnutzung • wichtige wirtschaftliche Produkte 18 • stark besuchte Tourismusgebiete ⇒ Aussagen zur Wirtschaft im oder -zentren Länderjournal können mit den Hölzel-Atlanten 5/8 gefunden • Typisches für das Land aus den werden. Bereichen Kultur, Sport, Essen und Trinken usw. ⇒ An Bekanntes wird angeknüpft: Firmennamen, Speisen, Getränke, ⇒ Die stumme Umrisskarte dient Kultur und Sport. dem Aufbau oder der Festigung des topographischen Wissens und Wichtig: Das Länderjournal soll nicht kann selbständig mit dem Atlas er- das Betreiben von Länderkunde fördern, es fasst Fakten zusammen, die arbeitet werden. die Lernenden erarbeitet haben! Länderjournal: Italien Õ Flagge Hauptstadt: weitere Millionenstädte: M_________, T________, N_________ kulturell wichtige Städte: V_________, F_________, R_________ Hauptstadt von Südtirol: B_________ wichtige Hafenstädte: G_________, T_________ Kleinstaat in Italien: Stadtstaat in Rom (Papst): aktive Vulkane: Ä______, V_________ höchster Berg (an der Grenze zu Frankreich): Nachbarstaaten am Festland (von W nach O): ___________, __________, ___________,___________ Trage in die stumme Karte ein: landwirtschaftliche Produkte: • die oben genannten Städte, • Po, Tiber, Gardasee, Landnutzung: Bergbauprodukt: Tourismusgebiete und Tourismuszentren am Meer: • Sizilien, Sardinien, Elba, • Adriatisches Meer, Ionisches Meer, Tyrrhenisches Meer, Ligurisches Meer, Mittelländisches Meer, • Gebirge: 1 Alpen, 2 Apenninen, 3 Abruzzen. ⇒ Verwende bei Städten und Flüssen Anfangsbuchstaben, bei Gebirgen die Zahlen. Industrieprodukte, evtl. mit Firmennamen: Tourismusgebiete und Tourismuszentren im Landesinneren: italienische Speisen und Getränke: italienische Künstler (Musik, Malerei, Literatur ...): italienische Sportler und Sportvereine: 19 4. Ausgewählte Kartentypen im Unterricht 4.1 Die Arbeit mit der Bilderkarte Kontinente erraten Bilderkarten entwerfen Ratespiel mit verschiedenen Bilderkarten a) Im geographischen Erstunterricht: Die Lernenden zeichnen Fantasielandschaften mit selbst entworfenen Signaturen und kleinen Bildern in ihr Heft. Legende für die Signaturen nicht vergessen. Eventuell auf der linken Heftseite eher bildhafte Signaturen und auf der rechten die gleiche Landschaft zeichnen und abstrakte Signaturen verwenden. Zwei Kinder haben einige Minuten Zeit, die Bilderkarten der Kontinente zu betrachten. Einer schließt den Atlas. Er wird von seinem Partner gefragt: Auf welchem Kontinent gibt es Lamas? Auf welchem Kontinent wird Reis angebaut? Bilder erraten Ratespiel mit einzelnen Bilderkarten Ein Kind beschreibt eine Zeichnung einer Bilderkarte (mit oder ohne Angabe der Seite). Mitschüler versuchen, mit Hilfe des Atlas das beschriebene Bild innerhalb einer festgelegten Zeit zu erraten. Das Spiel kann auch in englischer Sprache durchgeführt werden: „It's an animal in Africa. It's black and white. What is it?“ b) Die Lernenden zeichnen den Umriss eines Landes oder eines Kontinents ab. Es kann auch eine kopierte Umrissskizze verwendet werden. Topographische Merkmale (Flüsse, Gebirge, Siedlungen usw.) werden in die Umrisskarte/-skizze eingezeichnet. Mittels verschiedener Ansichtskarten, Schulbücher, Kinderlexika usw. werden von den Lernenden eigenständig kleine Bilder in die topographische Skizze gezeichnet. Wie viele Bilder weißt du noch? Erinnerungsspiel mit einer Bilderkarte und einer selbst gezeichneten Umrissskizze eines Landes oder Kontinentes, evtl. auch an der Tafel. Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit Die Kinder betrachten eine bestimmte Zeit lang die Bilderkarte. Daraufhin schließen sie den Atlas und zeichnen in eine selbst gemachte Kartenskizze möglichst viele Bilder, an die sie sich erinnern, ein. Domino Anlegespiel für 2–5 Spieler Anleitung zum Basteln des Spieles: Die Bilder einer Bilderkarten-Kopie werden zusammen mit Texten anderer Bilder (aus der Kopiervorlage des Begleitheftes) auf je ein kleines Kärtchen geklebt. Es empfiehlt sich, Texte und Bilder eines einzigen Kontinents auszuwählen. Spielregeln: Kärtchen mit der Rückseite nach oben legen und gut vermischen. Kärtchen austeilen (mit oder ohne Talon, daher kann die Anzahl der ausgeteilten Kärtchen beliebig gewählt werden). Der jüngste Spieler beginnt. Er legt eines der Kärtchen aus. Der nächste Spieler (Uhrzeigersinn) legt ein zum Text passendes Bild an (oder umgekehrt), Text und Bild müssen immer übereinstimmen. Kann ein Spieler nicht anlegen, muss er abheben. Ist kein Talon (mehr) vorhanden, muss dieser Spieler passen. Sieger ist jener Spieler, der als erster alle Kärtchen abgelegt hat. Ø Beispiele für Dominosteine Þ Victoriafälle An der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia stürzt der Sambesi auf 50 m Breite in eine 110 m tiefe Basaltschlucht und erzeugt dabei so viel Sprühregen, dass rund um die Fälle üppiger Regenwald gedeiht. 20 Begleitheft: Arbeit mit Kopiervorlagen In diesem Begleitheft sind alle Bilder der Bilderkarten kindgerecht beschrieben („Afrika-Lexikon” usw.). Hier finden sich zusätzliche Informationen, die auch in Spielen oder in offenen Unterrichtsformen verwendet werden können. Die Beschreibungstexte sind alphabetisch geordnet. Die Ländernamen zu den Bildern sollen von den Lernenden erarbeitet werden können. Sie wurden in den Beschreibungstexten weggelassen. Abu Simbel Das altägyptische Königsgrab von Abu Simbel mit seinen bedeutenden Kunstschätzen wurde, um es vor der Vernichtung durch den neuen Nasser-Stausee zu retten, zersägt und 65 m höher wieder aufgebaut. Amphitheater Das drittgrößte Amphitheater des römischen Reiches in El Djem bot 40 000 Besuchern Platz. In Amphitheatern wurden den römischen Bürgern unter anderem grausame Gladiatorenkämpfe vorgeführt. Hirse stampfen Hirse ist das wichtigste Getreide zur Versorgung der afrikanischen Bevölkerung. Der Mörser, ein Gerät zum Zerstoßen der Hirse, ersetzt hier die Mühle. Was war in der Bilderkarte? Memory Erinnerungsspiel mit einer Bilderkarte und einer politischen Karte oder einer physischen Karte Partner- oder Gruppenspiel: Vergrößerte Kopien einer Bilderkarte und der dazugehörigen physischen Karte werden in Teile zerschnitten (z.B. 5 x 5 cm) und auf Kärtchen geklebt. Es ist darauf zu achten, dass die kopierte Bilderkarte den gleichen Maßstab aufweist wie die physische Karte. Die Lernenden prägen sich die Position bestimmter Bilder auf der Karte ein (maximal sieben Bilder, z.B. Tafelberg, Gorilla, Erdnüsse, Abu Simbel, Victoriafälle ...). Dann wird zur physischen oder politischen Karte des Kontinents weitergeblättert und gefragt: „Zeige den Tafelberg, die Victoriafälle … “. Erstaunlich gut sind die Ergebnisse. Welches S ist in Ägypten? Spielerisches Festigen von Himmelsrichtungen oder Staatennamen. Alle Lernenden verwenden eine Bilderkarte, auf die sich die Fragen beziehen, und die dazugehörende politische Karte. Frage: Welches S ist in Ägypten? (Sphinx). Die Lernenden schreiben die Antwort (Sphinx) nieder. Sie müssen also immer in der politischen Karte nachschauen, um die Ländernamen zu finden. Weitere Beispiele für die Bilderkarte Afrika: − Welches A ist in Ägypten? (Abu Simbel) − Welches E ist in Libyen? (Erdöl) − Welches S ist in Gabun? (Schimpanse) Richtige Antworten werden gezählt. Variante: − Welches A ist am Nil? − Welches E ist in Nordafrika? In diesen Fällen muss neben der Bilderkarte auch die physische Karte verwendet werden. Bilderkarte und Bodennutzung Spielerisches Zuordnen verschiedener Begriffe mit Hilfe einer Bilderkarte. Gespräch oder Fragen über verschiedene Bilder auf der Bilderkarte: Die Lernenden werden aufgefordert, die Bilder auf Grund der auf der gleichen Karte eingezeichneten Bodennutzung zuzuordnen. Beispiele: Welche Tiere sind im Regenwald? Was wird in der Savanne angebaut? Wer ist der Schnellste? Voraussetzung für dieses reizvolle Spiel ist das Kopieren eines Teiles der Bilderkarte (z.B. Nordafrika). Dann werden die Bilder ausgeschnitten und auf Haftzettel geklebt. Ein Kind versucht, in möglichst kurzer Zeit diese auf die topographische Karte an die richtige Stelle zu kleben. Kontrolliert wird mit dem Atlas. Bilder, die nicht für einen bestimmten Ort gelten, sondern für eine ganze Region (z.B. Zebra), können an einen beliebigen Platz der gleichen Vegetationszone geklebt werden. Variante: Vergrößerte Kopien der Bilder werden mittels Haftnotizen auf eine Wandkarte geklebt. Es gibt somit zu jedem Ausschnitt der Bilderkarte ein dazupassendes Kärtchen mit topographischen Merkmalen – manchmal sind auch zwei oder mehrere Bilder auf einem Kärtchen. Die Karten werden verdeckt aufgelegt. Die Spieler drehen immer zwei Kärtchen um. Falls diese zusammengehören, können sie abgelegt werden. In diesem Fall darf derselbe Spieler nochmals zwei Karten aufschlagen. Wenn Bilderkärtchen und topographisches Kärtchen nicht zusammenpassen, müssen sie wieder verdeckt zurückgelegt werden. Alle Spieler schauen aufmerksam zu und versuchen, sich die Bildinhalte zu merken. Sieger ist jener Spieler, der die meisten Kartenpaare hat. Lebendiges Afrika Spiel mit einer Bilderkarte und der zugehörigen Kopiervorlage aus dem Begleitheft. Beispiel Afrika: Die Kinder verteilen sich über einen Raum, der nun Afrika darstellen soll. Die Himmelsrichtungen werden festgelegt, d.h. an einer von der Klasse bestimmten Wand wird der Norden Afrikas angenommen, gegenüber ist der Süden Afrikas usw.: Die Kinder müssen sich in ein Bild der Bilderkarte Afrikas hineindenken und stellen etwas vor, was mit dem Bild zu tun hat: „Ich bin ein Tourist, der Pyramiden und die Sphinx fotografiert.“ Er stellt sich an die entsprechende Stelle im Raum und macht dazu eine typische Bewegung (fotografierender Tourist). Auf diese Art zeigen alle Kinder nacheinander Objekte und Personen aus der Bilderkarte. Die Mitschüler sollen sich möglichst viele Darbietungen merken. Zum Abschluss des Spiels führen die Lernenden ihre Bewegungen nochmals pantomimisch vor, die Mitschüler erinnern sich an Art und Ort des vorgeführten Objektes. In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Lernenden noch nach Monaten wissen, was sie einmal bei der „Lebendigen Karte“ dargestellt haben. Das Spiel sollte daher immer wieder in verschiedenen Varianten gespielt werden: als „Lebendige Bilderkarte“, als „Lebendige Landkarte“ mit topographischen Inhalten, als „Lebendige Wirtschaftskarte“ (siehe Kap. 4.3) oder sogar als „Lebendige Klima- oder Vegetationskarte“. In diesem Fall geht es um Klima- und Vegetationszonen der Erde: Die Lernenden spielen Personen, Tiere oder Dinge aus verschiedenen Klima- oder Vegetationszonen der Erde (z.B. Stein in der Wüste Sahara, Erdnusspflanze in der Savanne, Arbeiter im Regenwald usw.). 21 4.2 Die Arbeit mit der physischen Karte Länderumrisse oder physische Karten an die Tafel zeichnen Karten können sehr leicht an die Tafel gezeichnet werden: Folgende Vorgangsweise ist zu empfehlen: Ein Overhead-Transparent (Farbfolie aus der Serie „5/8 transparent“ oder die SW-Kopie einer Atlasseite oder einer Umrissskizze) wird an die Tafel projiziert. Die Umrisse, Grenzen, Städte, Flüsse usw. werden mit Kreide nachgezeichnet. Die Ergebnisse wirken recht anspruchsvoll, wenn auch Farbkreide verwendet wird. Die Lernenden sollen zusätzlich Farbe und Form der Signaturen für die topographischen Merkmale frei wählen und in die Karte eintragen. Karten abzeichnen statt abpausen Der Lerneffekt ist sehr groß, wenn Karteninhalte (wie Länderumrisse, Flüsse, Gebirge, Städte usw.) in das Heft abgezeichnet statt abgepaust werden. Damit kann schon auf der 5. Schulstufe begonnen werden. Beim ersten Versuch sind die Ergebnisse recht unterschiedlich, beim zweiten oder dritten Versuch gelingen schon ansprechende Kartenskizzen. Physische und thematische Karte Aus den oben beschriebenen Kartenskizzen können sehr leicht thematische Karten gemacht werden: Die Lernenden sollen beispielsweise aus der Italienskizze eine Tourismuskarte erstellen. Auf Grund der übersichtlichen Kartenfolge im Atlas werden die entsprechenden Informationen schnell und selbständig gefunden. Größenvergleiche Einfache Arbeit mit dem Maßstab Benötigt wird ein kleines Stück Overhead-Folie für jede Schülerin oder jeden Schüler. Österreich wird in den Maßstabsgrößen 1 : 25 Mio., 1 : 12,5 Mio. und 1 : 5 Mio. mit einem wasserfesten Overhead-Stift auf die Folie gepaust. In den Hölzel-Atlanten 5/8 werden bei den Kontinentkarten diese Größen am häufigsten verwendet. Die Folie kann auf beliebige Karten gleichen Maßstabs gelegt und verschoben werden. Beispiel: Österreich (im Maßstab 1 : 25 Mio.) wird auf der Australienkarte für Vergleiche umher geschoben. 22 Schnelles Lernen mit stummen Karten Beispiel: Schülerinnen und Schüler einer 8. Schulstufe sollen alle Staaten Europas mit Hilfe einer stummen Karte benennen können. 1. Die Lernenden schreiben alle Staatennamen, die sie ganz sicher zuordnen können, mit Bleistift in eine stumme Karte der Staaten eines Kontinents. 2. Staatennamen, die von den Lernenden nicht oder nicht sicher benannt werden können, werden mit Hilfe des Atlas eingetragen und gelernt. 3. In der nächsten GW-Stunde dürfen die Lernenden alle Staatennamen, die sie sicher wissen, ausradieren. Übrig bleibt eine individuelle Lernkarte mit nur wenigen Staatennamen. Die Kinder zeichnen Karten und stellen Puzzles her 1. Die Lernenden zeichnen auf ein DIN-A4-Blatt ein beliebiges europäisches Land – möglichst groß und kräftig – aus dem Atlas ab. Die Hauptstadt, alle Millionenstädte (falls vorhanden) und ein bis zwei wichtige Flüsse werden eingezeichnet. 2. Die Kartenskizzen werden den Mitschülern gezeigt. Diese sollen das Land mit Hilfe des Atlas erraten. 3. Anschließend wird die Skizze in acht Teile zerschnitten und von Mitschülern als Puzzlespiel zusammengesetzt. Zur Aufbewahrung der Puzzleteile eignen sich Kuverts. Such- und Flugspiel Wiederholung und Festigung von Topographie. Materialien: Atlas, Bleistift, Lineal. Vorwissen: 10 bis 20 Städtenamen eines Landes/eines Kontinents/einer Region. Beispiel: In der 4. Klasse der Volksschule oder in der 5. Schulstufe wurden Städte des Heimatbundeslandes gelernt. Sie sollen in einer höheren Schulstufe wieder aus dem Gedächtnis gerufen werden. Die Lage der Städte im Atlas sollte noch einmal wiederholt und geübt werden. Es empfiehlt sich, diese Städte auch mittels einer Tafelskizze oder Overheadskizze zu zeigen. 1. Die Lehrkraft nennt eine Stadt und zählt dann bis sechs (anfangs langsam, dann etwa in Sekundenabständen). Die Lernenden notieren die Zeit, die sie benötigt haben, um die Stadt zu finden. Dann wird die nächste Stadt gesucht. Schließlich sollen alle in Frage kommenden Städte mehrmals genannt und gesucht werden. Beispiel Südamerika: „Manaus – 1, 2, 3, 4, 5, 6.“ Die Kinder notieren jene Zahl, bei der sie die Stadt gefunden haben. So entsteht bei allen Lernenden schließlich eine Zahlenkolonne. 2. Nach einigen Minuten haben sich alle Lernenden die Lage der Städte in der Karte eingeprägt. Der Atlas wird nun um 180° gedreht. Das Spiel beginnt von Neuem. Dieses Spiel ist nach den Regeln der Punkte 1 und 2 auch mit Ländern, Flüssen, Gebirgen usw. möglich. Durch die oftmalige Wiederholung ist der Lerneffekt sehr groß. Puzzle und Flächendomino Legespiel (mit oder ohne Hilfe des Atlas) – als Puzzle für ein bis zwei Spieler, als Flächendomino für 2, 3, 4 oder 6 Spieler. Für jede Gruppe wird eine Karte vergrößert kopiert und in 24 gleich große Teile zerschnitten. 1. Puzzle 2. Flächendomino für 2 oder 3 Spieler: 8 oder 12 Karten kommen in den Talon, die restlichen Karten werden ausgeteilt. Eine Karte wird aus dem Talon aufgeschlagen. Dann legen die Spieler der Reihe nach je 1 Karte an. Wer keine passende Karte hat, muss abheben. Der Talon muss aufgebraucht werden. 3. Flächendomino für 4 oder 6 Spieler: Alle Karten werden ausgeteilt. Die Spieler legen im Uhreigersinn je eine Karte an. Die restlichen Regeln werden von den Spielern vereinbart. Beispiele: − 10 Städte der USA − Gebirge Europas − Tiefebenen Europas − Staaten Südamerikas − Flüsse in Asien 3. Blindflug: Von einer Stadt ausgehend wird mit einem umgedrehten Bleistift eine andere Stadt, die genannt wird, „angeflogen“, ohne in die Karte zu blicken. Die Abweichung von der tatsächlichen Lage der Stadt wird in cm mit dem Lineal gemessen und als Punkt(e) wieder in die Zahlenkolonne eingetragen (1 cm Abweichung ≙ 1 Punkt). Von dieser Stadt wird anschließend weitergeflogen. Beispiel: „Bleistift auf Brasilia ... bitte nicht mehr in den Atlas schauen ... Wir fliegen nach Buenos Aires ... nach der Landung die Entfernung von der Bleistiftspitze nach Buenos Aires (in cm) messen. Es darf auf- und abgerundet werden. Die Zentimeter bitte in die Zahlenkolonne eintragen.“ Weiters: „Bleistift auf Buenos Aires ...“ Sieger sind jene Lernenden mit den geringsten Punktesummen. 23 4.3 Die Arbeit mit der Wirtschaftskarte Wirtschaftskarten lesen Die Lernenden notieren Merkmale aus der Wirtschaftskarte über ein Land/eine Region. Beispiel Malaysia und Singapur (Karte „Südasien, Wirtschaft“) − Landnutzung, landwirtschaftliche Produkte: … − Bergbauprodukte: … − Industrieprodukte: ... − Städte als Wirtschaftszentren: … − Verkehr: … − Exportgüter: … Variante 1: Die Kinder notieren alle Signaturen, die an der Bahnlinie von Bangkok nach Singapur zu erkennen sind. Nach einer kurzen Pause könnten die Lernenden versuchen, die Strecke nochmals – ohne Hilfe des Atlas – zu „fahren“. Die Mitschüler kontrollieren. Jede richtige Aussage zur Wirtschaft ist ein Punkt. Variante 2: Die Lernenden schreiben mit Hilfe des Atlas auf, für welche Rohstoffe und Industriegüter einer Region sich ein Transport auf einer Wasserstraße eignen würde. Typische Fragen und Aufgaben bei Arbeiten mit Wirtschaftskarten Land- und Forstwirtschaft, Tourismus in Oberösterreich (7. Schulstufe): • Wo gibt es Gemüseanbau, wo Weizen? • Was kann man der Karte über den Raum zwischen Braunau, Ried im Innkreis und Schärding entnehmen? • Vergleiche die Wirtschaft Oberösterreichs mit jener Tirols. Mitteleuropa, Wirtschaft (8. Schulstufe): • Was kann man der Karte über die Landwirtschaft Ungarns entnehmen? • Warum dominiert zwischen Luxemburg, Nancy und Saarbrücken die Eisen- und Stahlindustrie? • Welche klimatischen Bedingungen herrschen in den Weinbaugebieten vor? (Wirtschaftskarten und Klimakarten) Variante 3: Die Lernenden notieren mögliche Ausfuhrgüter eines Seehafens – also auch Rohstoffe und Industriegüter im Einzugsgebiet. Den Kindern soll dabei bewusst werden, dass die Bedeutung eines Seehafens von der Wirtschaftskraft seines Hinterlandes abhängt. Wirtschaftskarten zeichnen Die Lernenden zeichnen den Umriss eines Landes/Kontinents ab. Es kann auch eine kopierte Umrissskizze verwendet werden. Topographische Merkmale (Flüsse, Gebirge, Siedlungen) werden eingezeichnet. a) Auf die topographische Grundlage wird eine analytische Wirtschaftskarte gezeichnet: Selbst entworfene bildhafte oder abstrakte Signaturen sollen verwendet werden. Wenn Tabellen vorhanden sind, werden diese mittels Diagrammen usw. eingezeichnet. Beispiele: Tourismuskarten, Landwirtschaftskarten, Industriekarten usw. b) Bei der komplexen Wirtschaftskarte werden zusammengehörige Erscheinungen auf die topographische Grundlage gezeichnet: Rohstoffe, Verarbeitung, Handel und Konsum bestimmter Produkte. Beispiele: Abbau von Eisenerz und Standorte der Eisen- und Stahlerzeugung; Holz, Papierindustrie und Siedlungen. Wirtschaftsräume können flächenhaft zusammengefasst werden (z.B. Ballungen von Textilindustrie usw.). 24 Planung eines Verkehrsnetzes Die Lernenden pausen folgende Inhalte einer Wirtschaftskarte ab: − Grenzen − alle größeren Städte − grenznahe Großstädte in Nachbarländern − große Industriebetriebe − Seehäfen (falls vorhanden) Mit Hilfe der topographischen Karte werden Gebirge eingetragen. Anschließend werden alle eingezeichneten Städte, Industriebetriebe und Seehäfen miteinander sinnvoll verbunden, wobei auf die Gebirge und sonstige Verkehrshindernisse Rücksicht genommen werden muss. Es entsteht ein Verkehrsnetz. Münzen auf Signatur Das „Ich-behaupte-Spiel“ Spielerische Partnerarbeit Die Lernenden haben eine Minute Zeit, eine Aussage über eine bestimmte Darstellung einer Wirtschaftskarte zu notieren und diese dann der Klasse vorzulesen. Die Mitschüler entscheiden mit Hilfe des Atlas, ob die aufgestellte Behauptung richtig oder falsch ist. Richtige Tipps zählen. Die Lernenden haben genügend Zeit, einen Teil einer Wirtschaftskarte zu betrachten. Dann werden drei bis fünf Münzen auf verschiedene Punktsignaturen in der Wirtschaftskarte gelegt. Etwaige Städtebeschriftungen sollen, zumindest teilweise, sichtbar bleiben. Die Lernenden versuchen, die versteckten Signaturen zu erraten. Sie dürfen dabei die Legende benützen. Beispiel Indien: Nach einer ausreichenden Zeit zur Betrachtung der Wirtschaft Indiens legt Schülerin A die fünf Münzen auf Delhi (Beschriftung nur teilweise abdecken), Baumwolle, Kaffee, Kautschuk und Textilien (Mumbai). Schüler B versucht, möglichst viele der abgedeckten Signaturen zu erraten. Beispiel: Ein Schüler sagt: „Ich behaupte, dass in Südafrika Wein angebaut wird.“ Die anderen Kinder entscheiden sich anschließend – aber alle gleichzeitig (z.B. durch Handheben), ob diese Behauptung laut Atlas richtig oder falsch ist. Gerne stellen Kinder auch falsche Behauptungen auf. Oft kommt es zu Auffassungsunterschieden bei den Kindern. Diese werden diskutiert und dort wird eine Lösung gemeinsam gesucht. Beispiel: „Ich behaupte, in Äthiopien gibt es Ziegen.“ – Die Ziege ist zwar in Somalia eingezeichnet, einige Kinder werden aber unter der Flächensignatur „traditionelle Landwirtschaft“ auch richtigerweise die Ziegenhaltung verstehen. Mit diesem spielerischen Arbeiten mit thematischen Karten lernen die Lernenden den Umgang mit dieser kartographischen Darstellungsform und üben den ständigen Blick in die Legende. Dieses Spiel ist auch sehr gut für Supplierstunden geeignet. Die lebendige Wirtschaftskarte Wirtschaftsgeographisches Spiel, das am Ende der unterrichtlichen Behandlung eines Landes oder Raumes durchgeführt werden kann Beispiel Italien: Die Kinder verteilen sich über einen Raum, der nun Italien darstellt. Die Himmelsrichtungen werden festgelegt. (Siehe auch Kap. 4.1.) Wo gibt es Kaffee, wo Reis? Handlungsorientiertes Arbeiten mit Wirtschaftskarten ab der 5. Schulstufe • Mittels Overhead-Projektor wird eine Umrisskarte der Erde an die Tafel projiziert. • Jede Schülerin und jeder Schüler erhält zwei verschiedenfarbige Klebepunkte (für Kaffee und für Reis). • Die Lernenden dürfen die Karte „Erde, Land- und Forstwirtschaft“ benützen. Dann kleben sie – nun ohne Kartenhilfe – ihre Punkte an jene Stellen der projizierten Karte, von denen sie glauben, dass dort Reis oder Kaffee angebaut wird. • Nachdem alle Lernenden ihre Punkte aufgeklebt haben, kann der Overhead-Projektor abgeschaltet werden. Sehr schön sieht man dann bevorzugte Anbaugebiete. Weiterarbeit mit Klimakarten und physischen Karten empfohlen. • Die Lernenden müssen sich einen Beruf oder ein Objekt aus der Wirtschaft Italiens ausdenken und führen dies (nacheinander) pantomimisch vor: „Ich bin eine Kellnerin in einem Hotel in Grado.“ Oder: „Ich bin ein Weinstock in der Toskana.“ • Sie stellen sich an die entsprechende Stelle im Raum und machen dazu eine typische Bewegung (z.B. servierende Kellnerin). • Auf diese Art zeigen alle Kinder Berufe/Objekte aus der Wirtschaft. Die Mitschüler sollen sich möglichst viele Darbietungen merken. • Zum Abschluss des Spiels führt jedes Kind die Bewegung nochmals pantomimisch vor. Die Mitschüler erinnern sich an Art und Ort des vorgeführten Objekts/Berufs. Dieses Spiel, eignet sich – mit den gleichen Regeln – als „lebendige (physische) Landkarte“ oder als „lebendige Geschichtskarte“ usw. und zielt auf ganzheitliches Lernen ab. 25 4.4 Wirtschaftskarten: Vom Detail zum Überblick Welche Wirtschaftskarte ist für meine Zwecke geeignet? Beispiel Wirtschaftskarten der Bundesländer und Österreichs Wirtschaftskarten der Bundesländer sind im gleichen Maßstab gezeichnet wie jene des gesamten österreichischen Bundesgebietes. Sie haben aber inhaltlich unterschiedliche Aussagen. Auf der Karte „Österreich, Wirtschaft“ erfolgt eine Zusammenschau: Formen der Landnutzung, die wichtigsten Bergbauprodukte, große Kraftwerke, Bezirkshauptorte, wichtigste Verkehrslinien, bedeutende Betriebe und wichtige Tourismusgebiete werden überblicksartig gezeigt. Die sind viel detailreicher. Wegen der höheren Signaturendichte werden zwei Karten angeboten. Tipps zur Kartenauswertung a) Das Aufsuchen von Namen: Mit Hilfe der physischen Karte auf der gleichen oder der nächsten Seite leicht möglich. b) Das Aufsuchen von Sachverhalten und Eigenschaften eines Objekts: Mit Hilfe der Kartenlegende lassen sich diese schnell finden. c) Das Feststellen von Verteilungen: Durch visuelles Abschätzen der Dichtewerte oder durch ein darüber gelegtes Transparentpapier mit einem Gitternetz können Dichtewerte aus den Wirtschaftskarten abgelesen werden (z.B. Industriedichte pro Quadrat des Gitternetzes). d) Das Feststellen von Gesetzmäßigkeiten: Die Kartenabfolge wurde übersichtlich gestaltet. Zusammenhänge oder Abhängigkeiten (z.B. Klima, Relief, Landwirtschaft) sind daher schnell auffindbar. Die erste Karte beschäftigt sich mit der Land- und Forstwirtschaft und dem Tourismus. Im Vergleich zur Karte „Österreich, Wirtschaft“ wurden hier zusätzlich wesentlich mehr land- und forstwirtschaftliche Produkte in bildhafter Form eingetragen. Diese Signaturen und die Beschränkung auf wenige Aussagen ermöglichen ein schnelles Arbeiten in niedrigeren Schulstufen. Die zweite Karte hat Industrie, Bergbau und Verkehr zum Inhalt. Hier sind mehr Betriebe eingezeichnet als in der Österreichkarte. Die Karte dient der Vertiefung. Beispiel: Wirtschaftskarten der Kontinente und Karten der Weltwirtschaft Der wirtschaftsgeographische Unterricht beginnt schon in der 5. Schulstufe (Land- und Forstwirtschaft, Bergbau und Energie). Die Signaturen sind im Hinblick auf die Zielgruppe, die zehnjährigen Kinder, bildhaft – und damit für diese Altersgruppe verständlich – gezeichnet. Nach verschiedenen Arbeiten mit den Wirtschaftskarten der Kontinente empfiehlt sich die Verwendung der Karten „Erde, Land- und Forstwirtschaft“ und „Erde, Bergbau und Industrie“, um die Stellung des Landes im internationalen Vergleich beurteilen zu können. Beispiel Bananen aus Mittel- und Südamerika: In der Karte „Südamerika, Wirtschaft“ sind einige Signaturen „Bananen“ in Gebieten mit Bananenproduktion eingezeichnet. Zusätzlich wurden Pfeile von wichtigen Ausfuhrhäfen mit dem Hinweis auf Bananenexporte beschriftet. In der Karte „Erde: Land- und Forstwirtschaft“ kann man Mittel- und Südamerika als Zentrum der Bananenproduktion erkennen und weitere Zentren herausfinden. Die drei größten Produktionsländer sind neben den Illustrationen angeführt. Die Lernenden finden die Signaturen in den angegebenen und in weiteren Ländern. 26 Signaturen in sämtlichen Wirtschaftskarten der Hölzel-Atlanten 5/8 Wirtschaftskarten verschiedener Maßstabsgrößen haben grundsätzlich unterschiedliche Aussagemöglichkeiten. In den vorliegenden Atlanten werden gleiche oder ähnliche wirtschaftliche Merkmale durch jeweils eine Signaturenform und -farbe dargestellt. Auf einer Einleitungsseite sind die Signaturen zur Wirtschaftskarte übersichtlich dargestellt. Beispiel: Die österreichischen Bezirkshauptorte sind mittels eines gelben Kreises mit Schattenwirkung eingezeichnet – genauso sieht aber auch eine Stadt mit allen Wirtschaftszweigen in den Wirtschaftskarten der Kontinente aus. In den österreichischen Bezirkshauptorten sind praktisch alle Wirtschaftszweige vertreten: Industrie, Handel, Verkehr, z.T. Tourismus, Verwaltung. Thema Wirtschaft: Entwurf einer Bilderkarte Wirtschaftskarten in den Hölzel-Atlanten 5/8 und ihr altersgemäßer Einsatz Aus der Bilderkarte und der zugehörigen Kopiervorlage aus dem Begleitheft werden Informationen über die Wirtschaft eines Kontinents gesammelt und in eine Kartenskizze gezeichnet oder umgestaltet. Ab 5. Schulstufe: Mit Hilfe der verschiedenen Wirtschaftskarten unterschiedlicher Maßstäbe werden ausgewählte Inhalte eingetragen. Die Lernenden könnten diese Inhalte auch individuell zusammenstellen und in veränderter Form (z.B. als Bilder) in die Karte einzeichnen. Umgekehrt kann man auch die Bilder der Bilderkarte als Grundlage (für z.T. von den Lernenden selbst zu entwerfende) Signaturen eintragen. • Bilderkarten mit Bodenbedeckung und einigen Bildern aus der Wirtschaft • Wirtschaftskarten der Kontinente und der österreichischen Bundesländer mit bildhaften Signaturen für landwirtschaftliche Produkte und Bergbauprodukte • Illustrierte Wirtschaftskarten der Erde („Erde, Landund Forstwirtschaft“ und „Erde, Bergbau und Industrie“) Ab 6. Schulstufe: • Wirtschaftskarten mit bildhaften Signaturen für Städte, Verkehr und Industrieprodukte Ab 7. Schulstufe: • Unterschiedliche Signaturendichte in der Wirtschaftskarte Österreich und den beiden Wirtschaftskarten der Bundesländer Ab 8. Schulstufe: • Wirtschaftskarten der Kontinente: Flächensignaturen • Abstrakte Wirtschaftskarten zu Europa: Mittelmeer, Seebäder, Bewässerungsgebiete • Abstrakte Wirtschaftskarten der Erde: Wirtschaftsformen, Lebensqualität, Entwicklung, Zusammenschlüsse Karten zur Wirtschaft der Kontinente und zur Weltwirtschaft Die meisten Wirtschaftskarten der Hölzel-Atlanten 5/8 sind differenziert aufgebaute thematische Karten. Zehnbis zwölfjährige Kinder – wobei hier Altersgrenzen fließend zu verstehen sind – werden durch die bildhaften Signaturen angesprochen. Ältere Lernende verwenden die Flächenfarben als Zusatzinformation zur bildhaften Darstellung. Somit arbeitet man mit Karten, die gleichsam „mitwachsen“. Illustrationen an den Seitenrändern ermöglichen ein intensiveres Arbeiten, weil wichtige Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Produkt kindgerecht dargestellt sind. Beispiele für die Kartengestaltung: Beispiel für die Auswertung – Malaysia und Singapur: a) Wirtschaftskarte der Kontinente Die Lernenden notieren Merkmale aus der Wirtschaftskarte über ein Land/eine Region: − Landnutzung: … − Landwirtschaftliche Produkte: … − Bergbauprodukte: … − Industrieprodukte: … − Städte als Wirtschaftszentren: … − Verkehr: … − Exportgüter: … Afrika, Wirtschaft: Der Lehrstoff der 1. Klasse (5. Schulstufe) umfasst unter anderem die landwirtschaftliche Nutzung des Bodens und die Gewinnung von Rohstoffen und Energie. In der Wirtschaftskarte werden daher Produkte der Landwirtschaft und des Bergbaues bildhaft dargestellt. Der Lehrstoff der 2. Klasse beschäftigt sich vor allem mit Ballungsräumen, großen Städten, der Gütererzeugung und dem Verkehr. Die Signaturen werden gegenüber den vorhin genannten schon etwas abstrakter: Bei Industrieprodukten, großen Städten und den Liniensignaturen für Verkehr wird jeweils die äußere Grundform beibehalten. Erde, Land- und Forstwirtschaft: Diese Karte richtet sich nach dem Entwicklungsstand der Lernenden in der 5. Schulstufe. Überblicksartig werden die Verbreitungsgebiete landwirtschaftlicher Produkte dargestellt. Die Erde, Wirtschaftsformen: Diese Karte zielt mit ihren Inhalten auf die Benützer der 8. Schulstufe ab. Sie ist daher weder bildhaft gestaltet, noch mit zusätzlichen Illustrationen versehen. b) Weltwirtschaftskarten Welche Signaturen sind auf den Karten über Landund Forstwirtschaft, über Bergbau und Industrie eingetragen? Was kann man der Karte der Wirtschaftsformen (in der 8. Schulstufe) entnehmen? 27 4.5 Arbeit mit Themenkarten zu Klima und Vegetation Klimakarten Das Klima ist der mittlere atmosphärische Zustand in größeren Räumen für lange Perioden. Für Klimakarten genügen mittlere und kleinere Maßstäbe. Sie beruhen auf den täglichen Messungen der meteorologischen Elemente an den Wetterstationen, die zu Mittelwerten für Tage, Monate, Jahre und Jahrzehnte zusammengefasst werden. 1. Analytische Klimakarten: • Luftdruckkarten • Winddarstellungen • Temperaturkarten • Niederschlagskarten • Karten der Sonnenscheindauer Sie stellen die wichtigsten Klimaelemente dar. Isolinienkarten überwiegen. In den Hölzel-Atlanten 5/8 beschränken sich die Beispiele fast ausschließlich auf diese Darstellungsmethode. ⇒ Österreich, Klima: Jännertemperaturen, Julitemperaturen, Jahresniederschlag. ⇒ Europa, Klima: Jännertemperaturen, Julitemperaturen, Jahresniederschlag und Regenzeiten. ⇒ Erde, Klima: Jännertemperaturen, Julitemperaturen, Jahresniederschlag. Der Karteninhalt umfasst nur ein Klimaelement und ist dadurch für die Zielgruppe von Lernenden relativ leicht erfassbar. Die textlichen Zusatzinformationen in den Karten zum Jahresniederschlag in Europa und auf der Erde gehen über die rein analytischen Aussagen (z.B. durch Angabe der Regenzeiten) hinaus. Die Karten der Jänner- und Julitemperaturen auf der Erde weisen mit der Eintragung der Meeresströmungen eine zweite Informationsebene auf. Ø 2. Synthetische Klimakarten (Klimatypen) Ihr Ziel ist eine räumliche Gliederung der dargestellten Region in Klimazonen und Klimagebiete auf der Basis nachprüfbarer Klimaklassifikationen. Diese beruhen auf: • Zusammenfassung der Klimaelemente zu Komplexen und Typen (Mittelwertsklimatologie), • Typisierung der Luftmassenverteilungen, atmosphärischen Zirkulationssysteme einschließlich der absoluten Topographie (dynamische Klimatologie), • Darstellung der Auswirkungen des Klimas auf die Pflanzenwelt, usw. (effektive Betrachtungsweise). Verknüpfungen der Mittelwertsklimatologie mit der effektiven Betrachtungsweise sind häufig. Jede der Möglichkeiten hat zu neuen Klimakarten geführt, aber keine hat bisher nach Meinung der Experten eine allseits befriedigende Lösung erbracht. Der „Karte der Jahreszeitenklimate der Erde“ von C. Troll und K.H. Paffen wurden die Beleuchtungsjahreszeiten, die thermischen Jahreszeiten sowie die hygrischen Jahreszeiten zu Grunde gelegt. Mit Hilfe von Thermoisoplethendiagrammen wurde der tageszeitliche und der jahreszeitliche Gang der Temperatur von charakteristischen Messstationen analysiert. Diese Klimaklassifikation ist eine Grundlage für die Karte ⇒ Erde, Klima: Klimazonen in den Hölzel-Atlanten 5/8. Sie ist eine weitgehend auf die mathematischen Klimazonen (Beleuchtungszonen) reduzierte Darstellung, die den Lernenden einen ersten weltweiten Überblick über die extremen klimatischen Unterschiede geben soll. Die Karten ⇒ Europa, Klima und Vegetation ⇒ Amerika, Klima und Vegetation kommen der Originalkarte von Troll und Paffen wesentlich näher. Sie stellen eine Kombination der Klimazonen mit der potentiellen natürlichen Vegetation dar. Außerdem eignen sie sich im Sinne einer Erweiterung und Vertiefung sehr gut für den Einsatz von Klimadiagrammen (nach Walter und Lieth), wie sie auf der Kartenseite „Erde, Klimazonen“ zu finden sind. Ö 28 Vegetationskarten Sie stellen die Verbindung zwischen der Botanik und der Geographie her. Für den Geographen ist die Vegetation als wichtigster Teil des Biotops ein Bestandteil der Landschaft. 1. Karten der potentiellen natürlichen Vegetation 2. Karten der Vegetationsregionen und Vegetationszonen ⇒ „Erde, Vegetation“ in den Hölzel –Atlanten 5/8 ist ein Beispiel für den Kartentyp 1, wenn man von der Darstellung des Kulturlandes absieht. Ø Klima- und Landschaftszonen der Erde (nach Troll-Paffen) • Ordne den Landschaftszonen Verbreitungsgebiete zu. Verwende die Karten „Europa, Klima und Vegetation“, „Amerika, Klima und Vegetation“, „Erde, Klimazonen“ und „Erde, Vegetation“. Verbreitungsgebiete Kalte Zone (polares und subpolares Klima) 2 1. Eiswüste ganzjährig Minusgrade 2. Tundra (Kältesteppe) wärmster Monat unter 10 °C 3 3. nördlicher Nadelwald (Taiga) Kaltgemäßigte Zone sehr große Jahresschwankungen der Temperatur (mehr als 40 °C) Kühlgemäßigte Zone 5 4. Feuchtklima (Laub- und Mischwald) ganzjährig feucht 5. Steppe 5 - 7 Monate feucht 6. Halbwüste und Wüste Warmgemäßigte Zone (Subtropen) 7. Winterfeuchte Subtropen (Westseitenklima = Mittelmeerklima) 8. Sommerfeuchte und immerfeuchte Subtropen (Ostseitenklima) 9. Steppe 10. Halbwüste und Wüste Heiße Zone (Tropen) 12 11. Wüste (trockene Tropen) weniger als 2 Monate feucht 12. Dornsavanne (wechselfeuchte Tropen) Regenzeit: 2 - 4,5 Monate 14 13. Trockensavanne (wechselfeuchte Tropen) Regenzeit: 4,5 - 7 Monate 14. Feuchtsavanne (wechselfeuchte Tropen) Regenzeit: 7 - 9,5 Monate 15 15. Tropischer Regenwald (immerfeuchte Tropen) Regenzeit: 9,5 - 12 Monate ganzjährig heiß Gebirgsklimate (mit Höhenstufen der Vegetation/Landnutzung) . Alpen, Anden Klimarekorde der Erde Höchste Temperatur: 56,7 °C, Greenland Ranch / Kalifornien, USA Größter Temperaturunterschied: 106,7 °C, Werchojansk/ Russland 322 Gewittertage im Jahresmittel: Bogor/ Indonesien Längste jährliche Sonnenscheindauer: 4 300 Stunden, Libysche Wüste Tiefste Temperatur: -89,2 °C, Wostok/ Antarktis Regenreichster Ort: Jahresmenge 11 439 mm, Cherrapunji/ Indien 14 aufeinander folgende Jahre ohne Regen: Iquique/Chile Höchste Temperatur der Meeresoberfläche: 35,6 °C, Persischer Golf 29 4.6 Arbeit mit Themenkarten zur Bevölkerung Kartographische Darstellungsmöglichkeiten zur Bevölkerung Die wichtigsten Themengruppen für Bevölkerungskarten sind • das Verhältnis von Raum und Bevölkerung • die Bevölkerungsstruktur • die Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsmobilität Die Verbindungen zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeographie sind eng. Als benachbarte Gruppen gelten Karten der Sprachen, Nationalitäten, Religionen, des Bildungswesens, der Medizin und der politischen Strukturen. 1. Bevölkerung und Lebensraum: • Bevölkerungsdichtekarten Unter Bevölkerungsdichte versteht man die Anzahl der Einwohner je km² Fläche. Die Einwohnerzahl wird auf die Gesamtfläche der administrativen Einheiten bezogen. Mit dem Begriff der Bevölkerungsdichte sollte ursprünglich das Verhältnis der Bewohner eines Gebietes zu den Ressourcen im Sinne einer Selbstversorgung ausgedrückt werden. Im Zeitalter der Weltwirtschaft ist er weitgehend überholt. Die Karten „Europa, Bevölkerungsdichte“ und „Asien, Bevölkerungsdichte“ in den Hölzel-Atlanten 5/8 entsprechen aufgrund des kleinen Maßstabs genau diesem Kartentyp. Bei der Karte „Österreich, Bevölkerungsdichte“ handelt es sich hingegen um eine wesentlich aussagekräftigere Darstellung, weil die Bevölkerungszahl auf den Dauersiedlungsraum bezogen ist. Mit einer eigenen Flächenfarbe wurden außerdem der unbesiedelte und der periodisch besiedelte Raum klar ausgegrenzt. • Bevölkerungsverteilungskarten (Karten der räumlichen Streuung) Bei diesen Karten wird die absolute Größenpunktdarstellung verwendet. Kreisflächen oder Kugelinhalte werden entsprechend der Werteinheit berechnet und lagetreu auf einer Basiskarte eingetragen. Bei größeren Dichteunterschieden ist die Kugeldarstellung vorteilhafter. Diesem Kartentyp entsprechen in den Hölzel-Atlanten 5/8 die Karten „Österreich, Bevölkerungsverteilung“ und „Europa, Bevölkerungsverteilung“. Die Karte „Erde, Bevölkerungsverteilung“ muss aufgrund des kleinen Maßstabs von diesem Prinzip etwas abweichen. Dieser Kartentyp sollte aufgrund seiner größeren Anschaulichkeit vor den Dichtekarten im Unterricht zum Einsatz kommen. Die Lernenden können relativ leicht Ballungsräume lokalisieren und zwischen Gunst- und Ungunsträumen unterscheiden, besonders bei der Österreichkarte. • Bevölkerungsprognosen • Bevölkerungsveränderung und Typen der Veränderung 2. Bevölkerungsstruktur: • Altersaufbau • Erwerbsstruktur • Sozialstruktur 3. Bevölkerungsbewegung und Bevölkerungsmobilität: • natürliche Bevölkerungsbewegung • Wanderungsbewegung Dazu bieten die Hölzel-Atlanten 5/8 folgende Beispiele zur Gesamtentwicklung: ⇒ Europa, Bevölkerungsentwicklung ⇒ Erde, Bevölkerungsentwicklung • Pendlerbewegung Bevölkerungsverteilungsspiel Durch dieses – schon mehrmals in verschiedenen Formen publizierte – Spiel soll den Lernenden die ungleiche Bevölkerungsverteilung auf der Erde und die Kluft zwischen Arm und Reich bewusst werden. Spieldurchführung: 1. Sechs Quadrate werden auf dem Boden markiert (Abstecken auf einer Wiese, mit Kreide im Schulhof). Die Quadrate entsprechen ungefähr der Fläche der einzelnen Gebiete. Folgende Seitenlänge ist vorzusehen: Europa (ohne Russland, Türkei und Kasachstan) – 1,5 m; Russland – 2,4 m; Asien (ohne Russland, mit Kasachstan und Türkei) – 3,3 m; Afrika – 3,2 m; Nordamerika (ohne Mexiko) – 2,8 m; Lateinamerika – 2,5 m; Australien und Ozeanien bleiben unberücksichtigt. 2. Zwanzig (oder 25) Lernende stellen die Weltbevölkerung dar; sie verteilen sich auf die einzelnen Flächen, wie sie glauben, dass es der Realität entspricht. 3. Nun wird mit Hilfe der Lehrkraft die reale Verteilung der Weltbevölkerung (rund 6,3 Mrd. Menschen) nachgestellt. Die Angaben gelten für 20 (25) Jugendliche: Europa (ohne Russland, Kasachstan und Türkei) – 2 (3); Russland – 1 (1); Asien (ohne Russland, mit Kasachstan und Türkei) – 11 (15), davon steht jeweils ein Schüler oder eine Schülerin für Japan; Afrika – 3 (3); Nordamerika (ohne Mexiko) – 1 (1); Lateinamerika – 2 (2). 4. Die Weltproduktion an Gütern und Dienstleistungen symbolisieren fünfzig Kekse o.ä., die sich folgendermaßen verteilen: Europa (ohne Kasachstan, Russland und Türkei) – 17; Russland – 1; Asien (ohne Russland, mit Kasachstan und Türkei) – 13, davon 8 für Japan; Afrika – 1; Nordamerika (ohne Mexiko) – 15; Lateinamerika – 3. 5. Schwerpunkte der Auswertung: • persönliches Empfinden • Wie viele Lernende haben kein Keks o.ä. bekommen? • „arme“ Gebiete – „reiche“ Gebiete • Problemlösung im Spiel • Wie kann die Erzeugung von Gütern und Dienstleistungen in „armen“ Gebieten verstärkt werden? Sollen die „Reichen“ dabei helfen? 30 Wo wohnen die Menschen auf der Erde? Fachbegriffe zur Bevölkerung Bevölkerungsverteilung Bevölkerung (Population) ist die Gesamtheit der in einem bestimmten Gebiet wohnenden Menschen. Man spricht von Einwohnern bei Staaten, Gemeinden und Orten. Wohnbevölkerung umfasst alle Personen, die am Zähltag in der Gemeinde ihren ordentlichen Wohnsitz haben. Ausländische Arbeitnehmer werden in der Regel dem österreichischen Wohnsitz zugezählt. Bevölkerungsbewegung setzt sich aus der natürlichen Bevölkerungsbewegung (Geburten, Sterbefälle) und der räumlichen Bevölkerungsbewegung (Zu- und Abwanderung) zusammen. Bevölkerungsentwicklung ist die absolute oder prozentuale Veränderung (Zuoder Abnahme) der Bevölkerungszahl eines Gebietes in einem bestimmten Zeitraum. Bevölkerungsbilanz ist die Veränderung des Bevölkerungsstandes eines Gebietes durch Geburtenüberschuss (Geburtendefizit) und Wanderungssaldo. Bevölkerungsfortschreibung stellt den jeweiligen Bevölkerungsstand als Folge der Ergebnisse der natürlichen Bevölkerungsbewegung und der Wanderungen dar. Es gilt folgende Formel: Bevölkerungsstand am Ende des Berichtszeitraumes = Bevölkerungsstand am Anfang + Lebendgeborene – Gestorbene + Zuzüge – Fortzüge. Geburtenrate (Geburtenziffer) ist die Anzahl der Lebendgeborenen pro 1000 Einwohner in einem bestimmten Gebiet. In der Regel wird die Geburtenrate auf ein Kalenderjahr bezogen. Sterberate (Sterbeziffer) ist die Anzahl der Gestorbenen pro 1 000 Einwohner. Sie ist abhängig vom Altersaufbau sowie von den Lebensverhältnissen und dem Gesundheitszustand der jeweiligen Bevölkerung. Geburtenbilanz ergibt sich aus der Anzahl der Lebendgeborenen abzüglich der Anzahl der Sterbefälle, jeweils bezogen auf das Gebiet und den Zeitraum zwischen den Zählungen. Wanderungsbilanz ergibt sich, wenn von der Gesamtveränderung die Geburtenbilanz abgerechnet wird. Tagbevölkerung umfasst die nicht berufstätige Wohnbevölkerung und alle anwesenden Berufstätigen und Schüler. Nachtbevölkerung entspricht der Wohnbevölkerung. Beschäftigte sind die bei Betriebszählungen am Arbeitsort gezählten Personen. Bevölkerungsdichte ist die Anzahl der Einwohner (Wohnbevölkerung) je km² auf einer bestimmten Fläche. Volkszählung war bis 2001eine in Österreich alle zehn Jahre durchgeführte Großzählung (statistische Vollerhebung). Seitdem ging man zur Methode der fortlaufenden Registerzählung über. Die Karte „Erde, Bevölkerungsverteilung“ in den Hölzel-Atlanten 5/8 verstehst du besser, wenn du dich zuerst mit den Abb. 1 bis 3 beschäftigst. Abb. 1 zeigt vier Felder: A, B, C, D. Auf jedem Feld stehen Menschen. Das sind die Einwohner eines Gebietes. Wenn man die Verteilung der Einwohner – man kann auch sagen der Bevölkerung – eines Gebietes auf einer Karte so darstellen wollte, wäre das überaus mühsam. Außerdem brauchte man eine riesige Landkarte. Einfacher ist es, je Einwohner nur einen Punkt zu zeichnen. Im Feld A der Abb. 2 wurde damit begonnen. 1. Setze fort und zeichne auch die Punkte in die drei anderen Felder der Abb. 2. Achte aber genau auf die richtige Lage. Auch bei diesem Verfahren müsste die Karte noch sehr groß sein. Bei Erdkarten oder Kontinentkarten zeichnet man deshalb nicht mehr für jeden Einwohner einen Punkt, sondern stellt mehrere Einwohner mit einem Punkt dar. Eine Möglichkeit zeigt Abb. 3. 2. Versuche in Abb. 3 mit Hilfe der angegebenen Legende die Verteilung der Einwohner in die vier Felder einzuzeichnen. Für Feld B ist das leicht. Bei Feld A musst du auf die genaue Lage der Punkte achten. Etwas schwieriger wird es bei den beiden restlichen Feldern. 3. Beschreibe, was du über die Bevölkerungsverteilung in den Abbildungen 2 und 3 erkennst. Abb. 1 Abb. 2 Abb. 3 Aus: SITTE, W. u.a. (1991): Leben und Wirtschaften, Band 2: In städtischen Räumen. Wien, Seiten 113 ff. Die Idee zum Bevölkerungsverteilungsspiel wurde im selben Band auf Seite 118 aufgegriffen. Medien: Städte der Erde. Wo der Mensch lebt. Kartenbeilage zu GEO. Das neue Bild der Erde, Heft 6, 1996. 31 4.7 Arbeit mit Geschichtskarten im Unterricht Der Hölzel 5/8 erscheint seit dem Schuljahr 2009/10 in zwei Ausgaben: Dem Hölzel-Atlas für die 5. bis 8. Schulstufe, der für Geographie und Wirtschaftskunde approbiert ist (SB-Nr. 140642 bzw. 140407 mit CD), und dem HölzelKombiatlas für Geographie und Geschichte, der zusätzlich für Geschichte und Sozialkunde zugelassen ist (SB-Nr. 140405 bzw. 140406 mit CD). Der Hölzel-Kombiatlas enthält den geographischen Regionen zugeordnet insgesamt 32 Seiten mit Geschichtskarten. So können Raum und Zeit Fächer übergreifend erarbeitet werden. Oft übersehen wird, dass auch die geographischen Karten wertvolle Inhalte für den Geschichtsunterricht enthalten, beginnend vom Relief als einem Element historischer Entwicklungen (Meerzugang, Verkehrswege, Gebirgsgrenzen usw.) über die Manifestation der Geschichte im modernen Raumbild (Verkehrswegenetze, Staatsgrenzen, Entwicklungsunterschiede, Globalisierung usw.) bis zur direkten Darstellung historischer und zeitgeschichtlicher Informationen (antike Stätten, Bevölkerungsentwicklung, Verstädterung, Krieg und Bürgerkrieg in der Karte der Weltprobleme usw.). Geschichtskarten zählen zu den ältesten im Unterricht verwendeten Medien und sollten ein Fixbestandteil des Unterrichtes in Geschichte – Sozialkunde – Politische Bildung sein. Was sind Geschichtskarten? Menschliches Leben und Lebensräume bilden einen Zusammenhang, der seit vielen tausend Jahren in Form von geographischen Karten dargestellt wird. Geschichtskarten ergänzen diese Darstellungen mit einer zusätzlichen Dimension – der Zeit. Sie sind – vereinfachte – „Grundrissbilder“ historischgeographischer Räume und ermöglichen das Hinterfragen von Veränderungen. Sind Geschichtskarten objektiv? Geschichtskarten werden von Autorinnen und Autoren entworfen; Grundlage dafür sind eigene Erfahrungen bzw. Sichtweisen und bereits vorhandenes Kartenmaterial. Die Autorinnen und Autoren treffen selbstständig Entscheidungen und in vielerlei Hinsicht eine Auswahl der darzustellenden Themen/Inhalte. Diese Reduktion unterliegt fachlichen Kriterien wie z. B. der Definition des dargestellten Raumes, aber auch subjektiven wie bei der Auswahl der Kartenart oder der Vereinfachung bereits bestehender Daten. Typische Elemente von Geschichtskarten Geschichtskarten enthalten eine Vielzahl von Informationen. 32 Damit erhält jede Karte eine Perspektivität – die der Autorinnen oder Autoren. Karten, die Zeiträume vor etwa 1800 darstellen, weisen darüber hinaus eine weitere Besonderheit auf: das Risiko der Quellenlage. Beispielsweise zeigt der Vergleich verschiedener Karten über das „Heilige Land“ zur Zeit der Römerherrschaft, wie groß der Interpretationsspielraum bei der Gestaltung von geschichtlichen Karten sein kann. Objektivität kann vielfach nicht gegeben sein. Das soll den Wert der Arbeit mit Geschichtskarten nicht schmälern; Schülerinnen und Schüler sind aber auf diesen besonderen Umstand hinzuweisen. Beispiele für Karten und ihre differenzierte Nutzung im Unterricht Die Entwicklung des Frankenreiches, Hölzel-Kombiatlas, S. 96 1. Vergleich von aufeinander folgenden Karten („Kartensequenzen“) Wie bei den Bildsequenzen können auch Kartenfolgen prinzipiell einzeln, besonders aber im Zusammenhang interpretiert werden, da sie sich hervorragend dazu eignen, kontinuierliche Vorgänge zu beschreiben. Die Schüler/innen sollen die wichtigsten Schritte der fränkischen Expansion definieren, feststellen, welche Gebiete das Frankenreich unterwerfen konnte und die Entwicklung des Frankenreiches mit eigenen Worten beschreiben. Das römische Kaiserreich zur Zeit seiner größten Ausdehnung (117 n. Chr.), Hölzel-Kombiatlas, S. 94 2. Analyse von Einzelkarten Imperium Romanum – ein Weltreich, in dem mehr als ein Viertel der damaligen Erdbevölkerung lebte. Die Dimensionen sind besonders im Zeitalter der Düsenjets schwer nachvollziehbar. Phase 1 – Die Schüler/innen sollen feststellen, welche heutigen Staaten damals teilweise bzw. zur Gänze zum Imperium gehörten. Dazu müssen sie schrittweise vorgehen. Zuerst erfolgt die Analyse, wo die Grenze des Imperiums verlief. Das Vertrautwerden mit den Kriterien der Karte wird dadurch erreicht, dass die Schüler/innen die Grenze auf der Karte mit einem Farbstift nachziehen. Phase 2 – Analyse mit Hilfe der geographischen Karten, welche Staaten sich zur Gänze auf dem Boden des Imperiums befanden bzw. wo die Grenze des Imperiums quer durch einen Staat führte. Phase 3 – Anfertigen einer Tabelle, in die die Schüler/innen Handelsgüter Wirtschafsräumen zuordnen. 33 Spätmittelalter, Hölzel-Kombiatlas, S. 98 3. Interpretieren schaftskarten von Wirt- Rohstoffe, Absatzmärkte, Handelschancen zur Vergrößerung der eigenen Ressourcen und die Politik eines Staates stehen häufig in Korrelation. Die vorliegende Wirtschaftskarte bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Bearbeitung: Nennen der wichtigsten Handelsgüter, Nachvollziehen der Haupthandelswege, Erstellen von Reiserouten bei vorgegebenem Abreise- und Zielort, … .. Die Geschichtskarten im Hölzel-Kombiatlas mit wirtschaftlichen Inhalten: 92 Europa Frühe Landwirtschaft, 8. bis 6. Jahrtausend v. Chr. Kupferzeit Bronzezeit, 3.–2. Jahrtausend v. Chr. 94 Eisenzeit, 2.–1. Jahrtausend v. Chr. Römisches Reich und Römischer Wirtschaftsraum 98 Wirtschaft und Handel im 14. Jhdt. 101 116 129 141 Industrialisierung im 19. Jhdt. Asien Afrika Vereinigte Staaten Handel in der Antike Imperialismus bis 1914 Sklaverei 2. Weltkrieg, Hölzel-Kombiatlas, S. 102 4. Interpretieren von operativen Karten Die Arbeit mit Kriegskarten ist umstritten („Militarismus“). Der Verfasser hält aber gezielte Informationen im Geschichtsunterricht für unumgänglich. Die Schüler/innen sollen sich eine Front aussuchen und beschreiben, welchen Verlauf der Krieg jeweils nahm. Die Bearbeitung dieser Karte bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, sind doch Frontverläufe bzw. Bewegungen des Krieges nachvollziehbar. Die Schüler/innen sollen feststellen, wann welche Staaten in den Krieg eintraten und die Lagebeziehungen der einzelnen Machtblöcke definieren. 34 aus: Hölzel-Kombiatlas, S. 141 (verkleinert) Grundsätzliches für die Nutzung von Geschichtskarten im Unterricht Schüler/innen haben beim Übertritt von der Volksschule in die Sekundarstufe 1 höchst unterschiedliche Voraussetzungen für den Umgang mit Geschichtskarten. Daher gilt es, die dafür erforderlichen Grundlagen zu hinterfragen und – wo erforderlich – entsprechende Voraussetzungen zu schaffen. Schritt 1: Festigen/Erwerben von Kartenlesekompetenz – Auswählen von Kartenausschnitten; gegebenenfalls Vergrößern und Einteilen in Koordinaten als Hilfe für das Gewinnen von Orientierungskompetenz. Gezieltes Markieren von Kerninformationen (zuerst immer mit der Lehrkraft) als Basis für das schrittweise Erlangen von Selbstkompetenz in diesem besonderen Bereich der Informationsbeschaffung und erfassung (> Bildungsmodell Kompetenz Lernen®). Gestalten von Overlays, die den Ebenen der Darstellung einer ausgewählten Karte entsprechen bzw. Abzeichnen von Karten. Welche Informationen können Sie dieser Karte entnehmen? Schritt 2: Analytische Kartenarbeit – Orientieren auf Geschichtskarten: Finden von Orten, Benennen von Phänomenen (Stadt westlich von Texas); fiktive Reise vom Schulort nach x planen; Karten auswerten (z. B. Baumwollgürtel den Bundesstaaten mittels Tabelle zuordnen). Grundfragen an den/die Betrachter/in: - Welches Thema wird gezeigt? - Welcher Raum ist dargestellt? Welche Meere, Flüsse, Gebirge, Städte sind eingezeichnet? Welche heutigen Staaten oder Städte sind eingetragen? Welche Ausdehnung hat der dargestellte Raum? - Welche Zeit wird reflektiert? - Welchen Zustand (welche Zeit) bzw. welche Entwicklung zeigt die Karte? Welche Zeitangaben sind aus der Legende bzw. in der Karte ersichtlich? Welche Veränderungen werden sichtbar? - Welche Einzeleintragungen (Heereszüge, Bodenschätze, Siedlungsräume, … ) sind auf der Karte zu finden? - Was verraten Farben und Symbole? - Wie groß sind die Entfernungen? - Welche Aspekte lassen sich aus der komplexen Kartendarstellung herauslösen? - Welche Informationen kann man aus der Karte gewinnen ohne auf andere Informationsquellen zurückzugreifen? - Welche neuen Fragen ergeben sich aus der Interpretation der Karte? Wo bzw. wie kann man ergänzende Informationen erschließen? - Welche Inhalte sind gegenwärtig relevant? Schritt 3: Kartenkritik – gezieltes Hinterfragen der Geschichtskarte. Diese wird dadurch selbst zum Unterrichtsgegenstand. Ziel ist das Entziehen des Absolutheitsanspruches durch selbstbestimmtes Analysieren der Karte bzw. von Perspektive/Parteilichkeit des/der Autor/innen. Die Umsetzung erfolgt z.B. durch den Vergleich von zwei Karten mit demselben Thema. Ein weiterer Schritt wäre die bewusste Problematisierung einzelner Aussagen von Geschichtskarten mit den Methoden der Quellenkritik. Nutzung von Geschichtskarten und Sozialformen im Unterricht Unterschiedliche Kartenformen stehen in enger Korrelation mit den bei der Nutzung möglichen Sozialformen. Wandkarten haben ein stark eingeschränktes didaktisches Nutzungsspektrum und begünstigen einen lehrerzentrierten Frontalunterricht. Im Gegensatz dazu forcieren Geschichtskarten im Atlas ein weites Spektrum an Sozialformen wie Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit. Besondere Bedeutung hat dabei die immanente Förderung der Soft Skills Teamfähigkeit, Kommunikations- und Moderationskompetenz. Schlusswort Geschichtskarten sind ein unverzichtbares Medium des Geschichtsunterrichts und sollten für die Schüler/innen stets verfügbar sein. Auf der Grundlage gezielten Erarbeitens sämtlicher für die Kartenarbeit relevanter Kompetenzen gilt es in der Folge, die besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler/innen systematisch zu vertiefen. Dr. Michael Lemberger 35 5. Materialien zu ausgewählten Karten 5.1 Österreich 20 0 20 40 Flüsse (blau): 100 km Seen (blau): r......Rhein i.......Inn d..... Donau e......Enns l.......Leitha mu...Mur r.......Raab 80 Bundesländer (schwarz): b.....Bodensee n.....Neusiedlersee a.....Attersee ts....Traunsee m....Mondsee wo..Wolfgangsee w....Wörther See mi...Millstätter See o.....Ossiacher See 60 Maßstab 1 : 2 500 000 Trage in der stummen Karte mit den Buchstaben / Zahlen ein und verwende dabei die angegebene Farbe: B....Burgenland K....Kärnten N....Niederösterreich O....Oberösterreich S.....Salzburg St....Steiermark T.....Tirol V.....Vorarlberg W....Wien le....Lech s.....Salzach t.....Traun ma..March dr....Drau mü...Mürz Städte (rot): 1...Wien 2...St. Pölten 3...Wiener Neustadt 4...Baden 5...Krems 6...Linz 7...Wels 8...Steyr 9...Salzburg 10..Innsbruck 11..Bregenz 12..Dornbirn 13..Feldkirch 14..Graz 15..Leoben 16..Kapfenberg 17..Klagenfurt 18..Villach 19..Wolfsberg 20..Eisenstadt 36 Wir untersuchen österreichische Großlandschaften: Landwirtschaft Fülle mit Hilfe der Hölzel-Atlanten 5/8 die Tabelle aus. Verwende dazu die Karten: „Österreich, Großlandschaften“, „Österreich, Wirtschaft“ und die Wirtschaftskarten der Bundesländer. Großlandschaft/ Landnutzung landwirtschaftliche Produkte Granit- und Gneis-Hochland Alpenvorland Karpatenvorland Wiener Becken Vorland im Osten Vorland im Südosten Ostalpen: Flyschzone nördliche Kalkalpen Schieferzone Zentralalpen südliche Kalkalpen Klagenfurter Becken Wir untersuchen österreichische Großlandschaften: Tourismus Fülle mit Hilfe des Atlas die Tabelle aus. Verwende dafür die Karten: „Österreich, Großlandschaften“, „Österreich, Tourismus“, „Österreich, Wirtschaft“ und die Wirtschaftskarten der Bundesländer. Großlandschaft Art des Tourismus Tourismuszentren und -gebiete Granit- und Gneis-Hochland Alpenvorland Karpatenvorland Wiener Becken Vorland im Osten Vorland im Südosten Ostalpen: Flyschzone nördliche Kalkalpen Schieferzone Zentralalpen südliche Kalkalpen Klagenfurter Becken 37 Österreich-Lexikon Landschaft, Natur Blockheide Die Blockheide mit vielen „Findlingen“ (Felsbrocken aus Granit) liegt im Waldviertel. Das Gestein war ursprünglich kantig, aber es verwitterte an den Ecken schneller als auf den Seitenflächen, wodurch die Steine eine rundliche Form annahmen. Dachstein mit Gosausee Der 2 995 m hohe Dachstein ist der höchste Berg der Steiermark und Oberösterreichs. Auf ihm befinden sich mehrere Gletscher. Der Dachstein mit Gosausee ist ein begehrtes Fotomotiv. Gämsen Gämsen sind hervorragende Kletterer. Sie werden bis zu 1,3 m lang und besitzen nach hinten gebogene Hörner. Der „Gamsbart“ wird aus den Rückenhaaren angefertigt. Gesäuse Das 16 km lange Engtal der Enns von Admont bis Hieflau ist von den Ennstaler Alpen umgeben. Die wild fließende Enns strömt hier an schroffen Felsformationen vorbei. Storch Diesen Zugvögeln behagt vor allem das warme Sommerklima im Osten Österreichs, den Winter verbringen sie in Afrika. Störche nisten gerne auf Rauchfängen und Strommasten. Wachau, Dürnstein Stadt und Burg Dürnstein (1117), in der Richard Löwenherz gefangen war, sind ein Wahrzeichen der Wachau. In diesem bekannten Weingebiet ist das Donautal besonders schön. Wörther See Der 17 km lange Wörther See ist wegen seiner warmen Wassertemperatur und seinen vielen Sonnentagen einer der beliebtesten Ferienseen Österreichs. Sein Becken entstand – wie viele Seen in den Alpen – durch Gletscher. Kultur und Bauwerke Braunau Das Wahrzeichen der größten Stadt des Innviertels ist ihr Kirchturm, mit 96 m der dritthöchste Österreichs. Braunau hat im Stadtkern seinen mittelalterlichen Charakter weitgehend erhalten. Bregenz, Seebühne Seit 1946 finden in Bregenz jeden Sommer Opernoder Operettenaufführungen statt. Die 1949 eröffnete Seebühne ermöglicht den Einsatz modernster Spezialeffekte. Die Bregenzer Festspiele sind europaweit bekannt. Bruck an der Mur, Brunnen Der 1620 errichtete schmiedeeiserne Brunnen in Bruck an der Mur ist das Wahrzeichen der alten Industriestadt. Hinter ihm steht das gotische Kornmesserhaus. Dürrnberg Die Kelten lebten vor und um Christi Geburt in weiten Teilen Europas. Auch Österreich („Noricum“) besiedelten sie und betrieben vor allem viel Salzbergbau. Funde in Dürrnberg, Hallein und in Hallstatt belegen dies. Eisenstadt, Schloss Esterházy Als das deutschsprachige Burgenland noch zu Ungarn gehörte, erbaute die einflussreiche Adelsfamilie Esterházy in Eisenstadt eines ihrer Hauptschlösser. Hier war Joseph Haydn von 1761 bis 1790 Hofkomponist. Feldkirch, Schattenburg Die Schattenburg ist das Wahrzeichen von Feldkirch. Die hier wohnenden Grafen von Montfort, die in der Region bedeutenden Einfluss hatten, begannen schon im 11. Jhdt. mit dem Bau. 38 Gmunden, Schloss Orth Das malerisch gelegene Schloss Orth in Gmunden besteht aus zwei Teilen: Das „Landschloss“ ist durch eine Holzbrücke mit dem auf einer Insel im Traunsee gelegenen „Seeschloss“ verbunden. St. Pölten Die 50 000 Einwohner zählende Stadt wurde 1986 Landeshauptstadt von Niederösterreich. Bis zum Einzug in die neuen Regierungsgebäude war Wien Sitz der Landesregierung. Graz, Uhrturm Das Wahrzeichen auf dem Schlossberg ist ein Rest der alten Festungsmauern, die nach 1800 niedergerissen wurden. Auch das Zeughaus mit vielen mittelalterlichen Waffen ist bekannt. St. Wolfgang St. Wolfgang am Wolfgangsee ist ein viel besuchter Ferienort. Der gotische Pacher-Altar, das Hotel „Weißes Rössl“ und die über 100 Jahre alte Dampfzahnradbahn auf den Schafberg sind beliebte Touristenziele. Gurk, Dom Der Gurker Dom (Baubeginn 1140) gehört zu den bedeutendsten romanischen Bauwerken. Güssing, Burg Die gut erhaltene Burg steht auf den Resten eines erloschenen Vulkans. In ihrer Burgkapelle befindet sich die älteste Orgel Europas. Heiligenblut Der Großglockner ist mit 3 798 m der höchste Berg Österreichs. Der Ort Heiligenblut liegt malerisch am Fuß des Berges und ist oft Startpunkt für Wanderungen im Nationalpark Hohe Tauern. Hochosterwitz, Burg Die riesige Burganlage wurde auf einem 160 m hohen Felsen erbaut. Wer hinauf will, muss über mehrere Zugbrücken und durch 14 Torbauten. Innsbruck, Goldenes Dachl Dieser Anbau wurde 1494 bis 1496 als Festbalkon für Kaiser Maximilian I. erbaut. Er fällt durch die 3 450 vergoldeten Kupferschindeln auf. Kefermarkt, Flügelaltar Der Flügelaltar (aufklappbar) von Kefermarkt ist ein Hauptwerk der Gotik. Der 13 m hohe Altar aus Lindenholz wurde um 1490 von einem unbekannten Bildhauer geschaffen. Klagenfurt, Lindwurmbrunnen Der Sage nach musste ein Lindwurm (Drache) erlegt werden, um Klagenfurt zu gründen. Der Künstler nahm sich beim Erinnerungsbrunnen (1590) den Schädel eines Wollnashorns aus der Eiszeit zum Vorbild. Lienz Lienz ist der Hauptort von Osttirol. (Osttirol ist, seit Südtirol zu Italien gehört, von Nordtirol getrennt.) Bereits die Römer siedelten in der Nähe (Aguntum). Linz, Pöstlingberg Auf den Pöstlingberg, dem Wahrzeichen von Linz, führt eine steile Bergbahn (ohne Zahnräder). Die Grottenbahn auf dem Pöstlingberg ist ein beliebtes Ausflugsziel. Mariazell Mariazell gehört zu den wichtigsten Wallfahrtsorten Europas. In der Gnadenkirche befindet sich die Gnadenkapelle mit der Marienstatue „Magna Mater Austriae“. Melk, Stift Das 1089 entstandene Kloster wurde 1702-1736 von Jakob Prandtauer im barocken Stil umgebaut. Das 360 m lange Gebäude ist berühmt für seine wunderschöne Stiftskirche. Petronell, Heidentor Hier befand sich Carnuntum, die größte römische Siedlung im heutigen Österreich. Das Heidentor stammt vermutlich aus dem 4. Jhdt. n. Chr. Möglicherweise ist es ein Grabmal. Salzburg, Festung Hohensalzburg Hohensalzburg ist das Wahrzeichen der Stadt Salzburg. Die strategisch gut auf dem Mönchsberg gelegene Festung ist eine der besterhaltenen Mitteleuropas. Der meisten Teile stammen aus dem 14. Jhdt. Schärding Die Stadt am Inn besitzt einen der schönsten Plätze Österreichs. Der zweigeteilte Stadtplatz ist von mehrstöckigen Barockhäusern mit bemerkenswerten „Schaufassaden“ umgeben. Steyr, Bummerlhaus Steyr besitzt ein gut erhaltenes mittelalterliches Stadtbild. Besonders bekannt ist das „Bummerlhaus“ am Stadtplatz, das zu den schönsten gotischen Bürgerhäusern in Österreich zählt. Villach, Fasching Villach ist die zweitgrößte Stadt Kärntens. Sie ist vor allem wegen des bunten Faschingtreibens bekannt. Wien, Riesenrad Das Riesenrad mit 61 m Durchmesser wurde 1897 erbaut und ist als einziges Riesenrad dieser Zeit erhalten. Es ist heute die Hauptattraktion im Wiener Prater. Wien, Stephansdom Der Stephansdom wurde 1300-1511 erbaut und ist das Wahrzeichen Wiens. Der Südturm ist 137 m hoch, der zweite Turm wurde nicht fertiggestellt. Der Dom wird von den Wienern liebevoll „Steffl“ genannt. Wirtschaft und Verkehr Almabtrieb In den Alpen werden Rinder, die im Sommer auf den hoch gelegenen Almen weiden, zum Almabtrieb, der Rückkehr ins Tal, festlich geschmückt. Alpen, Bergsteiger Bergsteigen hat in Österreich eine lange Tradition. Kletterschulen und Klettergärten sind beliebte touristische Einrichtungen. Alpen, Skifahrer Die Alpen sind im Winter Anziehungspunkt für Wintersportler aus dem In- und Ausland. Alpen, Wanderer Die Alpen sind durch ein Wanderwegenetz erschlossen. Einige dieser Wege führen durch das gesamte Bundesgebiet (Weitwanderwege). Äpfel Rund eine halbe Million Tonnen Obst, vor allem Äpfel, wird jährlich in der Steiermark geerntet. Viele Obstbauern schützen die heranreifenden Früchte mit Netzen vor Hagelschäden. Autoindustrie Graz ist ein Zentrum der Fahrzeugindustrie. Hier werden sowohl komplette PKWs als auch Teile von Autos produziert: Mercedes, Jeep, Chrysler, BMW … Erdölbohrturm Im Weinviertel liegt das größere der zwei Erdölgebiete Österreichs (das zweite liegt in Oberösterreich). Das in Österreich geförderte Erdöl deckt nur einen kleinen Teil des Bedarfs ab. Der Rest muss importiert werden. Erzberg Auf dem Steirischen Erzberg wurde schon 800 v. Chr. Eisenerz abgebaut. Sein Eisengehalt ist jedoch sehr gering. Heute arbeiten im Tagbau nur mehr wenige Menschen. Europabrücke Diese Autobahnbrücke über das Tal der Sill wurde 1959 bis1963 aus Stahlbeton erbaut und war damals die höchste Pfeilerbrücke der Welt. Der höchste Betonpfeiler misst 181 m. Kaprun, Talsperre Im Kapruner Tal, einem Seitental des Salzachtales, wurde das Wasser zu zwei Speicherseen aufgestaut. Dazu wurden riesige, bis zu 120 m hohe Staumauern gebaut. Klapotetz Der Klapotetz ist ein hölzernes Windrad, das schnarrenden Lärm macht und so die Vögel vertreiben soll, um die Ernte zu schützen. Den Klapotetz findet man in der Südsteiermark und in Slowenien. Linz, VOEST Der Stahlkonzern VOEST ist das größte Industrieunternehmen Österreichs mit Aufträgen aus allen Kontinenten. Sägewerk und Holzwirtschaft Kärnten und die Steiermark sind jene Bundesländer, die das meiste Holz liefern. In Klagenfurt gibt es sogar eine Holzmesse. Wein Im Burgenland, in der Steiermark, in Niederösterreich und in Wien liegen Österreichs Weinbaugebiete. Wiener Becken, Industriegebiet Südlich von Wien befinden sich zahlreiche Industriebetriebe. Das südliche Wiener Becken erstreckt sich bis Gloggnitz. Wiener Becken, Landwirtschaft Im Wiener Becken befinden sich fruchtbare Böden, die intensive Landwirtschaft ermöglichen (Anbau von Zuckerrüben, Erbsen ...). Aufgaben: • Ordne die Stichwörter nach den Bundesländern: Schreibe die Ländernamen neben die Überschriften der Bildbeschreibungen. Die Orientierungskarten Österreichs und der Bundesländer helfen dir dabei. • Die Beschreibungen verschiedener Bilder kannst du mit Hilfe einzelner Karten weiter bearbeiten. Beispiel Wiener Becken: Suche auf der Wirtschaftskarte für Niederösterreich Industriebetriebe im Wiener Becken. • Mache dir deine eigene Bilderkarte. Sammle Ansichtskarten aus Österreich, die du von Freunden, Eltern, Geschwistern usw. erhältst und klebe sie auf eine möglichst große Karte von Österreich. Mit Hilfe von Lexikon oder Reiseführer kannst du dein eigenes ÖsterreichLexikon zusammenstellen. Städterätsel: Wer findet die meisten österreichischen Städte? Hier sind 45 österreichische Städte versteckt, von oben nach unten und von links nach rechts geschrieben. Beachte, dass manche Buchstaben in zwei Namen vorkommen. • Suche die Städte und umfahre ihre Namen mit einem Stift (wie bei Wien angedeutet). • Zur Lösung kannst du den Atlas verwenden. V I L L A C K L O S T E R W S I S R E Q C M Ö D M D H Ö G M S T E Y R Ä T Y L U A R M L I N Z Z M E L K E N B O B G R I X B R E G E R E W O L F K N Ö L A M W O I N N S I I J Ä Z A E E I S E N N Y M U I K E G A A S T R M R K E P N U I E N Ö E N A W E L U D Z O R T S E E G Z E T N L I E N A L L F D H D K P Ä M O T R A U N L H R J L Ü F K W I E N S K B Q E R U Z J S E B Z O B I A L L E I N C Ö S I N G A K E T R W L P T E R N I T Z L B L U D E N Z A N E U B U R G L C F O R K L H G A H N D J P I U U V E E I G F N B L S C B N O E Ö R L P H S G R N H A N I A A M R B W U F T T Z F Ü R V A L A S B E R G C U E L C U F S T E I N A H R U C K P I M N Ä G F G L P E Q D R N S T A D T U E D W Ö R G L N F R I I S I E U G E D N K E N N S D L R G I B R F T H D A L T A F U E O K U A Z D O R N B I R N B E R T A Q R P D Ü N F I U I C R E H A Ö W A C H J C E R W A R T K B K Lösung zum Städterätsel * Die „versteckten“ Städte sind: Baden, Bludenz, Braunau, Bregenz, Dornbirn, Eisenerz, Eisenstadt, Enns, Feldkirch, Gmünd, Gmunden, Graz, Hallein, Innsbruck, Kapfenberg, Kitzbühel, Klagenfurt, Klosterneuburg, Krems, Kufstein, Landeck, Leoben, Leonding, Lienz, Linz, Lustenau, Mariazell, Melk, Mödling, Oberwart, Salzburg, Sankt Pölten, Schärding, Schwechat, Spittal an der Drau, Steyr, Ternitz, Traun, Tulln, Villach, Wels, Wien, Wiener Neustadt, Wolfsberg, Wörgl. * Vor dem Kopieren abdecken! 39 5.2 Europa Schreib eine Liste der Hauptstädte und nummeriere diese. Trage die Zahlen in die stumme Karte ein. Benenne folgende Flüsse: Ebro, Rhone, Seine, Rhein, Po, Donau, Elbe, Oder, Weichsel, Moskwa, Dnjepr, Wolga, Themse Benenne die Staaten mit dem internationalen KfzKennzeichen. Die folgende Liste hilft dir. A = Österreich, AL = Albanien, AND = Andorra, B = Belgien, BG = Bulgarien, BIH = BosnienHerzegowina, BY = Weißrussland, CH = Schweiz, CY = Zypern, CZ = Tschechien, D = Deutschland, DK = Dänemark, E = Spanien, EST = Estland, F = Frankreich, FIN = Finnland, FL = Liechtenstein, GB = Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, GR = Griechenland, H = Ungarn, HR = Kroatien, I = Italien, IRL = Irland, IS = Island, KOS = Kosova KZ = Kasachstan, L = Luxemburg, LT = Litauen, LV = Lettland, M = Malta, MC = Monaco, MD = Moldau, MK = Makedonien, MNE= Montenegro, N = Norwegen, NL = Niederlande, P = Portugal, PL = Polen, RO = Rumänien, RSM = San Marino, RUS= Russland, S = Schweden, SK = Slowakei, SLO = Slowenien, SRB = Serbien, TR = Türkei, UA = Ukraine, V = Vatikan Maßstab 1 : 25 000 000 40 Europa-Lexikon ____________________________________________________________________________ Landschaft, Natur Ätna Der auf Sizilien liegende Ätna (3 340 m) ist vulkanisch tätig. Trotz der Gefahren ist die Region wegen der fruchtbaren Lavaböden dicht besiedelt. Camargue, Flamingos ² Die 1 000 km große Ebene im Rhonedelta besitzt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Berühmt sind die rosaroten Flamingos und die reitenden Hirten mit ihren Pferde- und Stierherden. Donaudelta Nach 2 850 km Flusslänge mündet die Donau in einem großen Delta ins Schwarze Meer. Dieses Delta ist mit seinen Sümpfen und seiner Tierund Pflanzenwelt einzigartig. Finnische Seenplatte In Finnland gibt es 55 000 Seen, die zusammen ² eine Fläche von 31 500 km bedecken. Große Gletscher haben diese schöne Landschaft geformt. Fjord Früher war Nordeuropa von Gletschern bedeckt. In Norwegen schürfte das Eis große Täler bis zur Meeresküste aus. Als nach der Eiszeit der Meeresspiegel wegen der schmelzenden Eismassen stieg, wurden die Täler überschwemmt. Geysir Die Vulkaninsel Island ist berühmt für Geysire: Grundwasser wird von der vulkanisch aktiven Erde erhitzt und verdampft schlagartig; das Wasser schießt in regelmäßigen Zeitabständen aus der Erde. Lofotinseln Die Lofotinseln sind landschaftlich einzigartig: Fjorde und Buchten gliedern die Küste, die Berge (bis zu 1 300 m) sind zum Teil vergletschert; daneben gibt es Tundra, Moore und Binnenseen. Matterhorn Das Matterhorn (4 477 m) ist wegen seiner Gestalt ein viel besuchtes Reiseziel in den Walliser Alpen. Taiga Taiga ist der russische Name für den Nadelwald im Norden Russlands. In diesem unzugänglichen Gebiet liegen riesige Rohstoffvorkommen und Nutzholzgebiete. Menschen - Kultur - Bauwerke Athen, Akropolis Im 5. Jhdt. v. Chr. wurde die Tempelanlage mit dem berühmten Parthenon-Tempel, den Propyläen (Vorhalle) und anderen Tempeln erbaut. Die Reste der Tempel sind durch die verschmutzte Luft dem weiteren Verfall preisgegeben. Barcelona, Templo de la Sagrada Familia Wie viele andere Gebäude in Barcelona wurde auch diese Kirche von dem JugendstilArchitekten Antoni Gaudi gebaut (Baubeginn 1884). Berlin, Brandenburger Tor Das Brandenburger Tor war Teil der 46 km langen Mauer, die Ost- und Westberlin von 1961 bis 1989 voneinander trennte (Ostberlin = Hauptstadt der ehemaligen DDR). Heute ist es das Wahrzeichen Berlins. Brüssel, Atomium und Europaflagge Das Atomium ist mit 102 m Höhe die 165milliardenfache Vergrößerung eines Eisenatoms und ein Wahrzeichen Brüssels (Hauptstadt von Belgien und Zentrum der EU). Dublin, O'Connell-Street Diese Straße ist das wirtschaftliche Zentrum Dublins (500 000 Einwohner). Sie wurde nach Daniel O'Connell benannt (=1847), der als irischer Abgeordneter im britischen Parlament die Anerkennung der irischen Katholiken erwirkte. Dubrovnik Dubrovnik ist eine der schönsten Städte am Mittelmeer. Es war im Spätmittelalter eine bedeutende Handelsstadt. Berühmt ist die Stadtmauer, die zwischen dem 10. und 16. Jhdt. errichtet wurde. Dudelsackpfeifer Dieses alte Instrument, das bis Indien verbreitet ist, gilt als schottisches Nationalinstrument. Die Luft wird durch einen kleinen Blasebalg oder durch den Mund in den „Windsack“ gebracht und strömt aus bis zu acht Pfeifen wieder aus. El Escorial Der Escorial wurde 1563 bis 1584 unter dem Habsburger Philipp II. erbaut. Das aus Granit errichtete Kloster diente mit einer Kirche und mehreren Wohntrakten auch als Königsschloss. Fatima In Fatima erschien drei Hirtenkindern 1917 zum ersten Mal die „Muttergottes vom Rosenkranz“. Der Ort wurde schnell zu einem weltbekannten Wallfahrtszentrum. Goethe Weimar wurde im 18. Jhdt. zu einem künstlerischen Zentrum Deutschlands. Johann Wolfgang von Goethe, der berühmte Dichter, verbrachte hier die meisten Jahre seines Lebens. Granada, Alhambra Die Festung von Granada wurde von den im Mittelalter herrschenden Arabern erbaut. Die Abbildung zeigt den Löwenhof, der das Zentrum des Harems war. Istanbul, Hagia Sophia Im Oströmischen Reich (395 bis1453) wurde 532 n. Chr. mit dem Bau dieser orthodoxen Kirche begonnen. Nach der Eroberung durch die Osmanen (Türken) wurde sie mit vier neuen Minaretten eine Moschee. Seit 1935 ist sie ein Museum. Köln, Dom Der 1248 bis 1880 im gotischen Stil erbaute Kölner Dom erreicht mit 157 m Turmhöhe eine beachtliche Größe. Er ist das Wahrzeichen von Köln. Kopenhagen, Kleine Meerjungfrau Die „Kleine Meerjungfrau“ ist ein Wahrzeichen Kopenhagens. Sie wurde 1908 geschaffen und bezieht sich auf ein Märchen von Hans Christian Andersen. Krakau, Tuchhallen Als Krakau eine der reichsten Städte Osteuropas war, wurden die alten Markthallen zu den Tuchhallen umgebaut (16. Jhdt.). Sie zählen heute zu den schönsten Gebäuden Polens. Lissabon, Turm von Belém Fast alle alten Bauten Lissabons stammen aus der Kolonialzeit. Am berühmtesten ist der „Torre de Belém“ (um 1500 erbaut). Von hier aus stachen die portugiesischen Entdecker in See. Loireschlösser Die malerische Landschaft an der Loire zwischen Angers und Orléans ist berühmt für die schönen und prunkvollen Schlösser aus der Barockzeit. London, Tower Bridge Die Tower Bridge führt über die Themse und wurde 1894 errichtet. Ihre Fahrbahnen können für den Schiffsverkehr hochgeklappt werden. Sie ist ein Londoner Wahrzeichen. Mailand, Dom Der Dom wurde 1386 bis 1813 erbaut und ist das schönste gotische Bauwerk in Italien. Mehr als 3 000 Figuren schmücken ihn innen und außen. Er ist das Wahrzeichen von Mailand, dem Wirtschaftszentrum Italiens. Meteoraklöster In der bergigen Region Griechenlands leben seit dem 9. Jhdt. Einsiedler und Mönche. Ab dem 14. Jhdt. entstanden die Klöster auf abgeschiedenen Felssäulen, die nur durch Seilzüge und Leitern zu erreichen waren. Mont Saint Michel Die Klosterburg an der Grenze zwischen der Bretagne und der Normandie ist auf einem Felsen mitten in ebenem Gebiet erbaut, der bei Niedrigwasser zum Festland gehört, bei Hochwasser aber zur Insel wird. Die mittelalterliche Festung ist auch ein berühmter Wallfahrtsort. Moskau, Roter Platz und Kreml Die Türme der Basilius-Kathedrale am Roten Platz haben eine außergewöhnliche Form. Der Kreml ist eine Festung mit Kathedralen und Palästen, die teilweise als Regierungsgebäude genutzt werden. Mostar, Brücke Die Brücke von Mostar wurde 1566 von den Türken errichtet und überspannt 28 m in einem Bogen. Dieses Musterbeispiel an Bautechnik und Schönheit wurde 1993 im Bürgerkrieg zerstört und nach dem Krieg als Zeichen der Versöhnung wieder aufgebaut. München, Frauenkirche Die 100 m hohe spätgotische Frauenkirche fasst 20 000 Menschen und ist das Wahrzeichen Münchens. Bekannt ist in dieser Stadt auch das Oktoberfest, das größte Volksfest der Welt. Neapel Die Millionenstadt ist die drittgrößte Italiens und liegt am Fuß des 1 277 m hohen Vesuv, einem Vulkan, der noch nicht völlig erloschen ist. In der Nähe liegen die Ruinen der 79 n. Chr. von den Lavamassen verschütteten römischen Stadt Pompeji. Oslo, Holmenkollen Holmenkollen, nördlich von Oslo, ist seit 1883 ein internationales Zentrum für den nordischen Skisport (berühmte Sprungschanze). Paris, Eiffelturm Der Eiffelturm wurde 1889 als Wahrzeichen der Pariser Weltausstellung von dem Konstrukteur Gustave Eiffel entworfen, ist 300 m hoch und wiegt 7 000 t. Er ist das höchste Gebäude Frankreichs. 41 Pisa, Schiefer Turm Der frei stehende Glockenturm des wunderschönen Doms von Pisa ist durch seine Neigung um 5° berühmt. Schon während der Bauarbeiten (ab 1172) begann das 55 m hohe Gebäude sich wegen des sandigen Bodens zu neigen. Prag, Hradschin und Karlsbrücke Der Hradschin ist ein Burgkomplex in Prag und war früher die Residenz des böhmischen Königs. Die gotische Karlsbrücke über die Moldau ist mit 30 barocken Figuren geschmückt. Riga Riga ist die Hauptstadt Lettlands und hat 800 000 Einwohner. Nicht nur die Altstadt aus der Hansezeit ist gut erhalten, sondern auch die prächtigen Gebäude aus dem Jugendstil. Rom, Kolosseum und Petersdom Das Kolosseum, von 72 bis 80 n. Chr. erbaut, ist das größte erhaltene Bauwerk des antiken Rom. Die 50 000 Besucher fassende ovale Arena ist 186 m lang und 57 m hoch. In ihr fanden Gladiatorenkämpfe statt. Der Petersdom, die größte Kirche der Welt, wurde im 16. Jhdt. im Renaissancestil erbaut. Die Kuppel stammt, ebenso wie die berühmte „Pietá“ (Maria hält den toten Jesus in den Armen), von dem Renaissance-Künstler Michelangelo. Samen (Zelt) Das Volk der Samen ist vermutlich aus Nordwestasien nach Skandinavien eingewandert. Nur mehr wenige der rund 70 000 Samen leben hauptsächlich von der Rentierhaltung und vom Fischfang. Für die Nachfahren wird die traditionelle Lebensweise, in Zelten zu leben und mit den Rentieren umherzuziehen, immer weniger möglich. St. Petersburg, Peterhof Der Peterhof, eine riesige Schlossanlage bei St. Petersburg, wurde ab 1709 erbaut und diente als Sommerresidenz des russischen Zaren. St. Petersburg war von 1712 bis 1918 die Hauptstadt Russlands. Schottland, Firth of Forth-Bridge Der riesige Firth (Trichtermündung) des Forth ist eine Barriere für den Verkehr und wird von zwei Brücken überspannt. Die 1,6 km lange Eisenbahnbrücke (1890 erbaut) bildet einen Kontrast zur Straßenbrücke mit 2 km Länge (1964). Sofia, Alexander-Newski-Kathedrale Die Kathedrale ist das Wahrzeichen von Sofia, der Hauptstadt Bulgariens (1,2 Mill. Einwohner). Sie gilt als das bedeutendste Bauwerk des 20. Jhdts. in Südosteuropa und bietet 7 000 Gläubigen Platz. Stabkirche Die Holzkirchen, teilweise noch aus der Wikingerzeit, werden auch Stabkirchen genannt und sind wunderschöne Beispiele für die Schnitzkunst und Holzverarbeitung im alten Norwegen. Stierkampf Beim traditionellen spanischen Stierkampf (Corrida) reizen „Torreros“ und der berittene „Picador“ den Stier, der letztendlich vom „Matador“ mit dem Degen getötet wird. Stockholm Die Hauptstadt von Schweden hat etwa 1,5 Mio. Einwohner. Die Altstadt liegt auf Inseln. Stonehenge Das bekannteste Steinzeitdenkmal Europas wurde etwa 1500 v. Chr. errichtet und ist vermutlich religiösen Ursprungs. Möglicherweise diente der Steinkreis zu astronomischen Berechnungen. Straßendörfer in Osteuropa Lange Straßendörfer mit einstöckigen Gebäuden sind typisch für Osteuropa. Vielfach sind die Häuser aus Holz gebaut und mit Stroh gedeckt. Trulli Im kleinen Ort Alberobello befinden sich etwa 1 000 Trulli, Rundhäuser mit steinernen Kegeldächern. Die eigenartige Form der Bauten geht vermutlich auf altzeitliche Siedlungen zurück. Korkeichen Die dicke Rinde ist für die Korkeiche ein Schutz gegen die Verdunstung. Alle 8 bis 12 Jahre wird diese abgeschält. Kork ist Rohstoff für Flaschenkorken, Dämmmaterial, Fußböden, Tapeten usw. Orangen Die spanische Mittelmeerküste ist schon seit langem der bedeutendste Orangenlieferant in Europa. Das heiß-trockene Klima am Meer ist ideal für die Früchte. Ostsee, Eisbrecher In der Ostsee nördlich von Stockholm werden die wichtigen Schifffahrtswege im Winter durch Eisbrecher eisfrei gehalten. Diese Schiffe schieben sich auf das Eis und brechen es durch ihr Gewicht. Venedig Die Inseln von Venedig boten den Bewohnern Schutz vor Überfällen. Von rund 1100 bis 1500 n. Chr. entwickelte sich die Stadt zu einer der reichsten der Welt. Berühmt sind ihre Kanäle mit den typischen Gondeln, der Dogenpalast, der Markusplatz, die Rialto- und die Seufzerbrücke. Skifahrer Die Alpen locken nicht nur im Sommer Scharen von Touristen an, sondern sind in der kalten Jahreszeit Anziehungspunkt für Gäste. Wintersportorte wie Cortina d'Ampezzo, Kitzbühel, St. Moritz, Val d'Isère, Zürs, St. Anton sind weltbekannt. Warschau, Kulturpalast Warschau ist die Hauptstadt Polens. Der 235 m hohe Kulturpalast wurde in der Zeit des Kommunismus erbaut. Sonnenblumen Die bis 3 m Höhe erreichende Sonnenblume ist ein typisches Anbauprodukt Südosteuropas. Aus ihr wird vor allem Sonnenblumenöl gepresst. Wien, Stephansdom und Riesenrad Der Stephansdom wurde 1300 bis 1511 n. Chr. erbaut und ist das Wahrzeichen Wiens. Berühmt ist der 137 m hohe Turm. (Der zweite wurde nicht fertiggestellt.) Der Dom ist im gotischen Stil erbaut. Das Riesenrad (61 m Durchmesser) wurde 1897 erbaut und ist als einziges Riesenrad dieser Zeit erhalten. Es ist heute die Hauptattraktion im Wiener Prater. TGV Der französische „Train à grande Vitesse“ (Hochgeschwindigkeitszug) ist ein Zug, der auf einem eigenen Schienenkörper verkehrt und mehr als 500 km/h erreichen kann, im Normalverkehr aber höchstens 300 km/h fährt. Die Strecke Paris–Lyon (425 km) bewältigt er in zwei Stunden. Tschernobyl 1986 kam es im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl zum Super-GAU: Ein Reaktor explodierte, weil eine Kernschmelze eintrat. In der Folge wurden große Teile Europas radioaktiv belastet. Auch mehr als 20 Jahre danach sind immer noch Regionen atomar verseucht mit schweren gesundheitlichen Folgen für die Menschen. Wolgograd (Stalingrad), Siegesstatue Die Kesselschlacht von Stalingrad (heute Wolgograd) von November 1942 bis Februar 1943 führte die Wende des Zweiten Weltkriegs zu Gunsten der Alliierten herbei. Die Siegesstatue erinnert an den Triumph und an die 200 000 Gefallenen. Wirtschaft und Verkehr Bohrinsel Damit Europa von Erdölimporten aus dem arabischen Raum unabhängiger ist, wird systematisch Erdöl in der Nordsee gesucht und gefördert. Wein Frankreich ist berühmt für seine Weine. Das Land ist mit rund 5 Mrd. Litern weltgrößter Weinerzeuger. Donbass, Schwerindustrie Teile der Ukraine (z.B. der Donbass, ein Gebiet im Osten) wurden in kommunistischer Zeit ohne Rücksicht auf die Umwelt industrialisiert. Noch immer belasten die riesigen Betriebe wegen veralteter Technologien die Umwelt. Ziehbrunnen Der Ziehbrunnen war und ist ein typisch ost(mittel)europäischer Mechanismus, um Wasser aus der Tiefe zu holen. Aufgaben: Eismeerküste mit Flugzeug In der Eiswüste und der Taiga Russlands werden viele Kleinflugzeuge zur Passagierbeförderung eingesetzt, weil es wegen des Permafrostbodens kaum Straßen gibt. Erzabbau In Nordschweden, um Kiruna, liegen die größten Eisenerzvorkommen Europas. Das Erz (64% Eisengehalt) wird zum Teil im Inland verarbeitet, der Rest wird exportiert. Holzarbeiter in der Taiga Die Taiga (Nadelwald des Nordens) bedeckt 45% der Fläche Russlands. Sie wird teilweise forstwirtschaftlich genutzt. Ordne die Zahlen für die Großlandschaften in der Abb. 1 richtig zu. Verwende dafür die Karte „Europa, Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8. 8 Skandinavisches Gebirge 15 Alpenvorland 1 Alpen 16 Kaukasus 9 Schottisches Hochland 2 Pyrenäen 17 Uralgebirge 10 Deutsche Mittelgebirge 3 Apenninen 11 Norddeutsches Flachland 18 Zentralmassiv 4 Karpaten 19 Pariser Becken 12 Ungarisches Tiefland 5 Balkan 20 Osteuropäisches 13 Finnische Seenplatte 6 Poebene Flachland 14 Polnisches Flachland 7 Sudeten 42 • Ordne die Stichwörter nach Staaten: Schreibe die Ländernamen neben die Überschriften der Bildbeschreibungen. Die Karten „Europa, Orientierung“ und „Europa, Staaten“ helfen dir dabei. • Die Beschreibungen einzelner Bilder kannst du mit Hilfe verschiedener Karten weiter bearbeiten. Beispiel Erzabbau in Kiruna: Suche das Zeichen für das Eisenerz in Kiruna in der Wirtschaftskarte. Findest du in Europa weitere Orte mit Eisenerzabbau? Die in der Kartenskizze mit A bis E bezeichneten Raster gliedern den Kontinent nach dem Relief (Oberflächenformen): A B C D E Hochgebirgsland Mittelgebirge, Hochland Bergland, Hügelland Becken Küstenebene, Flachland ⇑ Abb. 1: Europa, Großlandschaften Untersuche: Welchen Vegetationszonen gehören die einzelnen Großlandschaften an (Karte „Europa, Klima und Vegetation“)? Welche wichtigen Wirtschaftsräume sind einzelnen Großlandschaften zuzuordnen? (Karte „Europa, Wirtschaft“) Beschrifte in der Skizze (Abb. 1) folgende Meere: m Mittelländisches Meer ao Atlantischer Ozean am Adriatisches Meer ka Der Kanal äg Ägäisches Meer ns Nordsee sm Schwarzes Meer os Ostsee km Kaspisches Meer Benenne in Abbildung 2 die Großräume mit den Zahlen: 1 Nordeuropa (Skandinavien) 2 Westeuropa 3 - 5 Südeuropa 3 Iberische Halbinsel 4 Apenninenhalbinsel 5 Balkanhalbinsel 6 Westmitteleuropa 7 Ostmitteleuropa 8 Osteuropa Abb. 2: Europa, Großräume ⇒ 43 Europäische Integration? Wir untersuchen Staaten nach verschiedenen Gesichtspunkten. • Verwende dazu folgende Europakarten: Zusammenschlüsse, Bevölkerungsentwicklung; • und folgende Erdkarten: Bevölkerungsentwicklung, Lebenserwartung, Analphabetismus, Energieverbrauch, arme und reiche Länder, politische und wirtschaftliche Zusammenschlüsse. • Kreuze in der Liste der Staaten an, was zutrifft, und mach dir damit ein Bild von Europa: Welche Staaten sind wohlhabend, welche arm? In welchen Staaten ist der Lebensstandard hoch, in welchen niedrig? In welchen Staaten gibt es ein gutes Bildungswesen, in welchen ein schlechtes? … Lebensstandard Mitglied bei EU EFTA EWR CEFTA GUS NATO B L A E Albanien Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Deutschland Dänemark Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kosova/Kosovo Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Malta Makedonien Moldau Montenegro Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Rumänien Russland Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Türkei Ukraine Ungarn Vereinigtes Königreich Weißrussland Zypern Abkürzungen bei Lebensstandard – Mache ein +, wenn die Zahl in der Klammer übertroffen wird: B - Bevölkerungswachstum (> 0,5 %), L - Lebenserwartung (> 75 Jahre), A - Analphabetismus (Alphabeten > 95 %), E - Energieverbrauch (> 2 500 kg ÖE), R - „reiches Land“ (BSP/Kopf > 20 000 US-$) 44 R Verkehr in Europa Möglichkeiten des Transports – Vor- und Nachteile (nach: D. Waugh) Lkw – Pkw Geschwindigkeit/ Zeitbedarf Fahrtkosten Kosten Anzahl der Strecken Verkehrsdichte Abhängigkeit vom Wetter schnell auf kurzen Entfernungen und auf Autobahnen preiswert auf kürzesten Entfernungen hohe Kosten für Neubau und Reparatur von Straßen (oft vom Staat getragen), Lkw sind relativ billig von Autobahnen bis Nebenstrecken in großer Anzahl vorhanden Sehr stark in Ballungszentren und auf Hauptstrecken, tages- und saisonale Verkehrsspitzen Nebel und Eis bewirken Unfälle, Schnee führt zu Behinderungen Frachtvolumen geringes Frachtvolumen Mitfahrer/ Passagiere ideal für: bis zu vier Erwachsene Haus-zu-HausFahrten Anspannung für Lenker Lärm, Luftverschmutzung („saurer Regen“), Treibhauseffekt Bequemlichkeit Umweltbelastung Eisenbahn schnell auf größeren Entfernungen relativ preiswert auf längeren Strecken für Massengüter hohe Kosten für Erhaltung der Geleise, für den Ankauf neuer Züge und den Ausbau moderner Signalanlagen geringe Anzahl leistungsfähiger Strecken, hauptsächlich in und zwischen Ballungszentren geringe Verkehrsdichte, ausgenommen in Ballungszentren weitgehend unabhängig von Witterungseinflüssen, ausgenommen starke Schneefälle größeres Frachtvolumen, auch für schwere Ladungen geeignet einige hundert Stadt-zu-StadtFahrten gut für mittlere Entfernungen Lärmbelastung für Anwohner Luftverkehr Wasser am schnellsten auf großen Entfernungen relativ preiswert mit leichten Gütern bei großen Entfernungen hohe Kosten für Flughäfen und Flugzeuge, teure Benützungsgebühren für große Flughäfen, hohe Treibstoffkosten wenige internationale Flughäfen; nächtliche Flugbeschränkungen am langsamsten gering, ausgenommen zu saisonalen Spitzenzeiten gering Nebel behindert Starts und Landungen Stürme behindern die Hochseeschifffahrt beschränkt auf leichte, teure und verderbliche Güter geeignet für besonders schwere Güter bis 400 auf internationalen Flügen größere Entfernungen gut für größere Entfernungen große Lärmbelastung, Luftverschmutzung sehr wenige Passagiere größere Entfernungen große Bequemlichkeit geringe Umweltbelastung, ausgenommen (Groß-) Tanker am preiswertesten hohe Kosten für spezielle Hafeneinrichtungen und große Spezialschiffe wenige Überseehäfen, geringe Binnenschifffahrt Überlege, welches Verkehrsmittel für die folgenden Reisen/Transporte am besten geeignet ist und begründe deine Entscheidung mit Hilfe der Tabelle: • zweiwöchige Urlaubsreise Österreich – Italien • elektronische Bauteile Österreich – Schweden • eintägige Geschäftsreise Wien – Moskau • Kohle Ruhrgebiet – Linz • tägliche Fahrt ins Büro Bruck/Mur – Graz • Maschinen Linz – Warschau • Einkaufsfahrt ins Einkaufszentrum • Versorgung von Geschäften mit Frischmilch • Städtereise Innsbruck – Rom • Briefpost Portugal – Österreich 45 5.3 Asien Trage in der stummen Karte mit den Buchstaben/Zahlen ein und verwende dabei die angegebene Farbe: Staaten (schwarz in das Land): R Russland TR Türkei C VR China IR Iran J Japan IND Indonesien I Indien T Thailand 46 Seen (blau): a Aralsee Flüsse (blau): o Ob ir Irtysch je Jenissei l Lena h Huang He ja Jangtsekiang Städte (rot): bs Baikalsee 1 Tokio 2 Seoul 3 Peking m Mekong b Brahmaputra 4 Shanghai g Ganges 5 Hongkong i Indus 6 Manila e Euphrat 7 Jakarta t Tigris 8 Singapur 9 10 11 12 13 14 15 16 Bangkok Kalkutta Mumbai Delhi Islamabad Teheran Bagdad Ankara Abb. 1: Asien, Großlandschaften Die Raster (A – G in Abb. 1) gliedern Asien nach dem Relief (Oberflächenformen). A Tiefland, Ebene, Hügelland B Becken C D E F G Großlandschaften: 1 Ural (Gebirge) 2 Kasachische Schwelle 3 Westsibirisches Tiefland 4 Mittelsibirisches Bergland 5 Gebirge im Süden Sibiriens 6 Ostsibirisches Hochland 7 Kamtschatka (Halbinsel) 8 Lena-Becken 9 Ferner Osten 10 Korea (Halbinsel) 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 Bergland und Mittelgebirge Hochland mit Randgebirgen Hochgebirge, Gebirgsland Inselbergland mit Vulkanen Schwelle, Tafelland Ordne die fehlenden Zahlen für die Großlandschaften in der Karte richtig zu. Verwende dafür die Karte “Asien, Orientierung” in den HölzelAtlanten 5/8. Mandschurei 22 Hindustan (GangesJapanische Inseln Brahmaputra- Tiefland) Nordchinesisches Bergland 23 Hochland von Dekkan Nordchinesisches Tiefland 24 Himalaja-Karakorum Südchinesisches Bergland 25 Tibet (Hochland) Rotes Becken 26 Tiefland von Turan Taklimakan (Ost-Turkestan) 27 Kaukasus Gobi 28 Hochland von Iran Südostasiatische Inseln 29 Hochland von Anatolien Bergland von Indochina 30 Mesopotamien Pandschab (Indus-Tiefland) 31 Arabien 47 Die „vier kleinen Tiger“ Republik Korea, Taiwan, Hongkong und Singapur – ein Vorbild für Südostasien? Das 21. Jahrhundert wird, so sagen Experten voraus, das asiatische Jahrhundert. Der wirtschaftliche Erfolg der „kleinen Tiger“ soll sich im rohstoffreichen Südostasien fortsetzen. Etwa 470 Millionen Einwohner und ein rasantes Wirtschaftswachstum machen die Region zwischen Myanmar, Indonesien und den Philippinen zu einem wichtigen Zukunftsmarkt. Gemeinsam mit Japan und Teilen Chinas könnten die Staaten Ost- und Südostasiens zur größten Wirtschaftsmacht der Erde werden. Doch um Freiheit und Menschenrechte steht es in einigen Ländern schlecht und schwere Umweltsünden bedrohen die Lebensgrundlagen. Was bedeutet eigentlich „Entwicklung“? Seit 1990 veröffentlicht die UNO für 173 Staaten einen „Index für menschliche Entwicklung“. Abb. 2: Asien, Großräume Benenne in der Kartenskizze (Abb. 2) mit den Der Index besteht aus vier Komponenten. Die Lebenserwartung zeigt Ernährungslage und Zahlen die Großräume: 4 Südostasien medizinische Versorgung eines Landes auf. 1 Nordasien 5 Südasien (Sibirien) 6 Südwestasien Alphabetisierungsrate und Dauer des Schul2 Zentralasien (Naher Osten, besuchs zeigen den Stand des Bildungswesens. Vorderasien) 3 Ostasien Die Bruttosozialprodukt pro Kopf deutet den Wohlstand an. Beschrifte in der Abb. 2 folgende Meere: A Nördliches Eismeer F Golf von Bengalen Luxemburg, die Vereinigten Staaten und Norwegen liegen meist im Spitzenfeld. Österreich B Pazifischer Ozean G Indischer Ozean liegt unter den besten 20. C Japanisches Meer H Arabisches Meer Hongkong ist vor Österreich, Singapur, Taiwan D Ostchinesisches Meer J Persischer Golf und die Republik Korea unter den besten 25%.. E Südchinesisches Meer K Rotes Meer Harter Weg zum Wohlstand: Suche in den Hölzel-Atlanten „Asiatische“ Werte als Grundlage des WirtschaftsViele südostasiatische Staaten 5/8 in den Karten „Nordasien, wunders? stellen die Wirtschaftsentwick- Wirtschaft“ und „Südasien, lung an erste Stelle. Das Re- Wirtschaft“ Industrieprodukte • Gemeinschaftsbezogenheit: und in den Karten „Erde, LeGruppeninteressen gehen vor zept: bensqualität“ weitere Aussagen • niedrige Steuern, Einzelinteressen. über die vier kleinen Tiger. • Förderung des Sparens, • Die Familie steht im MittelAufgaben zum Asien-Lexi• schwache Gewerkschaften, punkt der Gesellschaft. kon: • lange Arbeitszeiten, • Die Bildung hat in allen Be• Ordne die Stichwörter nach Staaten: Schreib völkerungsschichten einen • wenig Bürokratie, die Ländernamen neben die Überschriften hohen Stellenwert. der Bildbeschreibungen. Die Karten „Asien, • wenig Marktregulierungen, Orientierung/Einführung“ und „Asien, Staa• Sparsamkeit, Bescheidenheit • starke Ausrichtung der Proten“ helfen dir dabei. und Verzicht sind Grundduktion auf den Export wegen • Die Beschreibungen verschiedener Bilder kannst du mit Hilfe verschiedener Karten prinzipien. des begrenzten Binnenmarkts. weiter bearbeiten. • Die Bereitschaft, hart zu arEin weiteres Ziel ist „WachsBeispiel Reis: Suche das Zeichen für Reis in beiten, ist stark ausgeprägt. der Karte „Asien,Wirtschaft“. Wo wird Reis tum um jeden Preis“. Auf die angebaut? Auf der Karte „Erde, Land- und • Gewerkschaften und UnterNatur wurde in Südostasien Forstwirtschaft“ findest du die wichtigsten nehmer, Regierung und Wirt- tlw. wenig Rücksicht genomReisländer. Informiere dich auch über Klima und Vegetation („Erde, Klima“ und „Erde, schaft wollen als Partner „das men. Vegetation“). Beste“ für die Nation. 48 Asien-Lexikon Landschaft, Natur Kalkutta, Slums Slums sind Elendsviertel. Wie in vielen anderen indischen Städten lebt auch in Kalkutta ein großer Teil der Bevölkerung in extremer Armut. Fujiyama (oder Fuji-San) Der Vulkan Fujiyama ist mit 3 776 m der höchste Berg Japans und wegen seiner ebenmäßigen Form einer der schönsten der Welt. Vom japanischen Volk wird er als Heiligtum verehrt. Lhasa, Potala Der große Potala-Palast liegt in Lhasa, der Hauptstadt Tibets. Hier lebte bis zur chinesischen Besetzung 1951 der Dalai Lama, das religiöse Oberhaupt Tibets. Guilin, Karstlandschaft Die aus Muschelkalk entstandenen kegelförmigen Karstberge um Guilin erheben sich direkt aus der Ebene. Durch ihre Schönheit haben sie jahrhundertelang Maler und Dichter inspiriert. Mekka, Kaaba In der Mitte der Großen Moschee von Mekka befindet sich die Kaaba, das wichtigste Heiligtum des Islam. In diesem von Brokatstoff verkleideten würfelähnlichen Bauwerk ist ein schwarzer Stein eingemauert, der ein Meteorit sein soll. ____________________________________________________________________________ Kamtschatka, Vulkane Die russische Halbinsel bildet das Nordende des Vulkan- und Erdbebenstreifens zwischen Eurasischer und Pazifischer Platte mit vielen Vulkanen. Seebär Der Seebär ist eine Robbenart. Wegen seines Pelzes wurde dieses Tier beinahe ausgerottet. Sibirische Füchse Polarfüchse (Blaufüchse) und Silberfüchse stammen aus Nordasien und Nordamerika. Wegen ihres Felles werden sie in großen Pelzfarmen unter grausamen Bedingungen gezüchtet. Sibirischer Tiger Diese Großkatze ist die größte Tigerart mit bis zu 2,8 m Länge. Sie lebt in Südostsibirien. Taiga Taiga ist der russische Name für den nördlichen Nadelwaldgürtel im Norden Sibiriens. In diesem unzugänglichen Gebiet liegen riesige Rohstoffvorkommen und Nutzholzgebiete. Menschen - Kultur - Bauwerke Agra, Tadsch Mahal Das Tadsch Mahal ist das Grabmal für die Lieblingsfrau eines Herrschers im 17. Jhdt. Die Bauosten dieses wunderschönen Gebäudes ruinierten allerdings beinahe die Staatsfinanzen. Angkor Wat Angkor, wiederentdeckt 1840, war um 900 n. Chr. Hauptstadt des Khmer-Volks. Die Dschungelstadt mit riesigen Tempeln wurde durch ein perfektes Leitungssystem mit Wasser versorgt. Buddhastatue Der Buddhismus ist eine von Buddha gegründete Weltreligion. Ein wichtiger Bestandteil ist die Lehre von der Wiedergeburt. Ziel der Buddhisten ist, ins Nirwana (Paradies) zu gelangen. Moschee Moscheen sind Gebetshäuser der Muslime, die fünfmal am Tag mit dem Gesicht nach Mekka gerichtet beten. Von den Minaretten (= Türme) rufen „Muezzins“ über Lautsprecher zum Gebet. Peking, Himmelstempel In dieser Tempelanlage beteten die Kaiser jedes Jahr für eine gute Ernte. Die Chinesen glaubten, dass der Himmel rund sei, deshalb sind auch die Gebäude in der Tempelanlage rund. Perserteppich Die Perserteppiche sind die berühmtesten Orientteppiche. Manche dieser handgeknüpften Kunstwerken werden auch in Kinderarbeit hergestellt. Samarkand Samarkand ist eine der ältesten Kulturstädte der Erde. Etwa 500 v. Chr. gegründet, war sie im 14. Jhdt. Hauptstadt eines islamischen Riesenreichs. Wunderschöne Bauten zeugen noch heute von dieser Zeit. Sanā, Altstadt Sanā ist die Hauptstadt des Jemen. Die Altstadt ist berühmt wegen der aus Lehm erbauten Turmhäuser, die bis zu acht Stockwerke hoch sind. Schleier In Arabien ist es Sitte, dass sich Frauen in der Öffentlichkeit verschleiern. Ihre Schönheit darf nur ihr Ehemann sehen. Im Iran und in einigen islami schen Ländern ist das Tragen des Schleiers Vorschrift. Shanghai Die größte Stadt Chinas ist das bedeutendste wirtschaftliche Zentrum des aufstrebenden Riesenreiches. Wirtschaft und Verkehr Chinesische Mauer Etwa 1300 bis 1600 n. Chr. wurde die Mauer von den Chinesen zum Schutz vor einfallenden Mongolen erbaut. Sie ist bis zu 16 m hoch, 7 m breit und 6 000 km lang. Teile sind noch gut erhalten. Arbeitselefant Der indische Elefant wird eingefangen und von einem „Mahout“ gezähmt, der ihm sein Leben lang Futter und Befehle geben wird. Er ist billige Arbeitskraft zum Zerren von Baumstämmen usw. Chinesische Oper Die chinesische Oper ist ein altehrwürdiges, von schrillen Farben und aufwendigen Verkleidungen geprägtes Schauspiel. Die traditionelle Musik dazu klingt für europäische Ohren fremd. Bangkok, Schwimmender Markt Ab den frühen Morgenstunden werden in den Kanälen von Bangkok Nahrungsmittel und andere Waren auf vielen kleinen Booten angeboten. Istanbul, Bosporusbrücke Die 1 560 m lange Hängebrücke verbindet Asien mit Europa über die Meerenge und ist ein Wahrzeichen Istanbuls, mit 14 Mio. Einwohnern größte Stadt und wirtschaftliches Zentrum der Türkei. Jerusalem, Felsendom Der Felsendom (691 n. Chr.) ist eine berühmte Moschee in Jerusalem, der religiösen Hauptstadt von Christen, Juden und Muslimen. Die Klagemauer ist das Heiligtum der Juden, die Grabeskirche das der Christen. Jurten Die Jurten der mongolischen Nomaden (Wanderhirten) sind leicht beförderbare, mit Teppichen ausgekleidete Wohnzelte aus Filzmatten. Bratsk, Wasserkraftwerk Einer der größten Energieproduzenten Sibiriens ist das Wasserkraftwerk Bratsk, das die Angara zu einem über 500 km langen See aufstaut und jähr lich 22 Mrd. Kilowatt Strom erzeugt. Dschunke Die Dschunke ist das chinesische Segelboot. Im Gegensatz zu Schiffen Europas, die viele kleine Segel brauchen, wird in China ein durch Bambusstäbe geteiltes Riesensegel aus Bast benützt. Erdöl Der Kaukasus gehört zu den größten Erdölfördergebieten der Erde. Besonders in Aserbaidschan und im Kaspischen Meer gibt es riesige, noch nicht völlig erschlossene Vorkommen. Saudi-Arabien und andere Staaten am Persischen Golf sind die wichtigsten Erdölexporteure. Holzwirtschaft In Indonesien, zu 60% von Regenwald bedeckt, wird oft rücksichtsloser, unkontrollierter Raubbau betrieben, um Brenn-, Bau- und Exportholz zu gewinnen. Dadurch ist der Tropenwald ist stark gefährdet. Japan, Industrie Ab der Mitte des 19. Jhdts. entwickelte sich Japan vom Bauernstaat zu einem High-Tech-Industrieland. Heute zählt Japan zu den G8, den acht führenden Industriestaaten der Welt. Karawane Das 2 m hohe Dromedar, eine Kamelart, ist immer noch ein wichtiges Fortbewegungsmittel in den arabischen Wüsten. Dort, wo Autos keine Chance mehr haben, bringen Kamelkarawanen Personen und Waren durch die Wüste. Kautschuk Das Harz des Kautschukbaumes ist der Rohstoff für Naturgummi. Thailand, Indonesien, Indien und Malaysia sind die wichtigsten Produzenten. Kautschuk wird in der Gummiproduktion verwendet. Luftverschmutzung Die von 1917 bis 1989 herrschenden Kommunisten wollten Russland zu einem voll industriali sierten Staat machen und nahmen dabei kaum Rücksicht auf die Umwelt. Mähdrescher Zur Zeit der Kommunisten wurden in den Steppen Kasachstans riesige landwirtschaftliche Betriebe gegründet, die auch heute noch bestehen. Ölverladung In und um den Persischen Golf befinden sich die größten Erdölvorräte der Welt. Von dort wird das Erdöl in die ganze Welt exportiert. Öltanker Zum Transport des Erdöls verwendet man nicht nur Pipelines, sondern auch Tanker, riesige Schiffe, die bis zu 500 m Länge und 25 m Tiefgang erreichen können. Wenn bei Unfällen Öl austritt, kommt es zu katastrophalen Umweltschäden. Reis Reis ist das Grundnahrungsmittel in Asien. Die Bauern säen zuerst Reiskörner und setzen dann die Schösslinge in unter Wasser stehende Felder um. Diese trocknen bis zur Ernte aus. Reisterrassen Um den Anbau von Reis auf überfluteten Feldern zu ermöglichen, wurden und werden in den bergigen Gebieten Asiens Terrassen geschaffen, die wie riesige Wasserstufen übereinander liegen. Rentierschlitten Bei den Inuit in Grönland und Kanada ziehen Hunde die Schlitten, in Nordeuropa und Nordasien dienen Rentiere als Zugtiere. Außerdem liefern diese Tiere Milch, Fleisch und Leder. Südkorea, Industrie Südkorea (Republik Korea) entwickelte sich zu einem führenden Industrieland mit starker Schwerindustrie und riesigen Konzernen. In Nordkorea hingegen, das eine Diktatur ist, kommt es immer wieder zu schweren Hungersnöten. Schafe Im kargen Arabien, im Iran und in anderen trockenen Ländern sind Schafe und Ziegen oft die einzigen Haustiere, die sich hier ausreichend ernähren können – also eine wichtige Einkommensquelle für die Bauern. Teepflückerin Die wichtigsten Teesorten kommen aus Darjeeling (Nord-Indien), Assam (Nordost-Indien) und aus Sri Lanka. Transsib (Transsibirische Eisenbahn) Die Transsib ist mit 9 438 km Länge zwischen Moskau und Wladiwostok die längste Bahnstrecke der Welt. Sie wurde von 1891 bis 1916 erbaut, um Sibirien zu erschließen. 49 5.4 Australien Aufgaben mit dem Atlas: 1. Benenne die in der stummen Karte eingezeichneten Flüsse und Städte. 2. Zeichne Gebirge und weitere Städte deiner Wahl ein. 3. Entwirf eine Wirtschaftskarte mit einer eigenen Legende. Trage verschiedene Zeichen zur Wirtschaft ein. 4. Betrachte die Bilderkarte in den Hölzel-Atlanten 5/8 ganz genau, schließe dann den Atlas und versuche, möglichst viele Bilder in die Skizze zu zeichnen. Maßstab 1 : 50 000 000 Landschaft Wirtschaft Australien ist ein großes Land. Auf einer Fläche von 7,69 Mio. km² (sechstgrößtes Land der Erde) leben rund 22,5 Mio. Menschen. Australien verdankt einen Großteil seines Reichtums den Bodenschätzen. Bei Bauxit (Rohstoff für Aluminium), Eisenerz, Gold, Zink und Seltenen Erden zählt Australien zu den drei wichtigsten Produzenten der Welt. Bedeutend sind auch Abbau und Förderung von Erdöl und Erdgas, Kupfer, Steinkohle und Uran. Die größten Eisenerzberge liegen nahe der Westküste. Das Erz wird per Bahn nach Port Hedland transportiert und dort auf Schiffe umgeladen. Vor der West- und der Nordwestküste wurden in den letzten Jahren neue Erdgasfelder erschlossen und zum Teil gleich an Ort und Stelle verflüssigt. Durch eine Pipeline gelangt das Erdgas zum Hafen von Darwin, Hier wird das verflüssigte Erdgas auf Schiffe gepumpt und nach Japan, China und Südkorea transportiert. Eine immer wichtigere Rolle für den Weltmarkt spielt Australiens Industrie. Die größten Betriebe erzeugen Eisen und Stahl, Autos (General Motors-Holden) und Nahrungsmittel. Die großflächige Landwirtschaft ist ebenfalls von großer Bedeutung: Die Schafhaltung, die seit 200 Jahren betrieben wird, ist besonders wichtig. Rund 100 Mio. Schafe liefern Wolle und Fleisch. Von den 26 Mio. Rindern werden 85% für die Fleischproduktion und 15% für die Milchwirtschaft gehalten. Große Farmen mit ² 50 000 Rindern und 10 000 km Weideland sind keine Seltenheit. Neben Weizen und Obst bildet Zuckerrohr eine Haupteinnahmequelle der australischen Landwirtschaft. Die meisten Städte liegen in den östlichen und südlichen Küstengebieten, das Landesinnere ist hingegen beinahe menschenleer. Die Australier nennen das zum Großteil unbesiedelte Gebiet „outback“. Viele Bewohner des „outback“ fahren gelegentlich 300 Kilometer, nur um ins Kino zu gehen oder einen Einkaufsbummel zu tätigen. Wüsten, weite Savannen und Eukalyptuswälder beherrschen das Landschaftsbild. Es mangelt im „outback“ an Oberflächenwasser; aber es gibt beachtliche Mengen an Grundwasser. Dieses steht unter hohem Druck und sprudelt von selbst aus natürlichen Quellen oder künstlichen Bohrlöchern hervor. Australien ist der trockenste Kontinent: Mehr als die Hälfte des Landes empfängt weniger als 300 mm Niederschlag jährlich. Die Pflanzen dieses Kontinents haben sich dem trockenen Klima angepasst. Die Tiere und Pflanzen Australiens haben sich eigenständig entwickeln können. Mehr als 30% der australischen Pflanzen kommen ausschließlich auf diesem Kontinent vor. Typisch sind die Beuteltiere, die sich nach der Trennung des Kontinents von Afrika und der Antarktis weiterentwickelt haben. Kängurus und Koalabären sind die bekanntesten Beuteltiere. Wir kennen diese Tiere nur aus dem Tiergarten. 50 Australien-Lexikon Landschaft, Natur Ayers Rock Der Ayers Rock ist der 350 m hohe Rest eines viele Mio. Jahre alten Gebirges. Der beherrschend über die Ebene ragende Felsen hat eine intensive rote Farbe. Er wird von den Aborigines Uluru genannt und als heiliger Berg verehrt. Baobab Der auch in Afrika und Indien vorkommende Affenbrotbaum (Baobab) hat einen gewaltigen Stamm, in dem Wasser gespeichert ist. In der Trockenzeit wirft der Baobab seine Blätter ab, um nicht zu viel Feuchtigkeit zu verlieren. Emu Der Emu (etwa 180 cm Höhe und 50 kg Gewicht) gehört zur Gattung der Laufvögel. Das Tier kann nicht fliegen, ist aber ein ausgezeichneter Läufer und Schwimmer. Känguru Das Känguru ist das bekannteste Beuteltier und kommt in verschiedenen Arten auf dem ganzen Kontinent vor (von 25 cm bis 165 cm Größe). Das Riesenkänguru kann bis zu 8 m weit springen. Alle Arten sind Pflanzenfresser. Das Weibchen besitzt am Bauch einen Beutel, in dem das Junge nach der Geburt heranwächst. Kiwi (Neuseeland) Der bis zu 35 cm hohe, flugunfähige Laufvogel ist nachtaktiv und lebt in den Wäldern Neuseelands. Koala Der Koala gehört zu den am meisten gefährdeten Beuteltieren Australiens. Er ernährt sich ausschließlich von Eukalyptusblättern. Das Weibchen trägt seinen Beutel nach hinten geöffnet und bringt jährlich ein Junges zur Welt, das etwa ein halbes Jahr im Beutel und dann monatelang auf dem Rücken mitgetragen wird. Kookaburra Mit seinem Ruf, der einem schadenfrohen Lachen ähnelt, ist der Kookaburra ein charakteristischer Vertreter der australischen Vogelwelt. Krokodil Im Norden und Nordosten Australiens gibt es verschiedene Krokodilarten. Mount Cook (Neuseeland) Der 3 764 m hohe Mount Cook ist ein Teil der paradiesisch schönen Landschaft Neuseelands. Der 29 km lange Tasmangletscher im Gebiet des Mount Cook zählt zu den längsten Gletschern außerhalb der Polargebiete. Nullarbor-Ebene, Indian Pacific Hier, in der „Kein-Baum-Ebene“, verläuft die längste Eisenbahngerade der Welt (478 km): Der Indian-Pacific führt von Sydney nach Perth. Schnabeltier Das Schnabeltier ist ein Säugetier. Es lebt am Wasser, wo es nach Würmern und Schnecken sucht. Auffallend ist der entenähnliche Schnabel. Es legt als einziges Säugetier Eier. Schnorchler Das Große Barriere-Riff erstreckt sich vor der Küste von Queensland über eine Länge von 2 000 km und ist damit das größte Korallenriff der Erde. Durch seine einzigartige Schönheit ist es ein Paradies für Schnorchler und Taucher. Termitenbauten Termiten sind Staaten bildende Insekten. Ein wichtiges Baumaterial ihrer steinharten Wohnungen ist Holz, das die Tiere fressen und ausscheiden. Nordaustralien wird von Mio. Termitenbauten, die oft mehrere Meter groß werden können, geprägt. Flying Doctors (Fliegende Ärzte) Flying Doctors wird eine Ärzteorganisation genannt, die für die medizinische Versorgung der Menschen im „outback“ (kaum besiedeltes Gebiet) zuständig ist. Auf Grund der großen Entfernungen benutzen die Ärzte Flugzeuge, um zu den Patienten zu gelangen. Tropischer Regenwald Im Nordosten des Kontinents herrscht ausreichend feuchtes Klima, dass in Küstennähe tropischer Regenwald wachsen kann. Vorherrschend unter den Bäumen sind, wie überall in Australien, Eukalyptusarten. Gold Australien gehört zu den bedeutendsten Gold ausführenden Ländern der Welt. Der Wert der jährlich abgebauten Goldmenge entspricht mehreren Mrd. Euro. Menschen – Kultur – Bauwerke Aborigines Die 160 000 Ureinwohner Australiens, die heute vor allem in den Wüsten und Savannen (in Reservaten) oder am Rand der Städte leben, wurden bis ins 20. Jhdt. hinein von den europäischen Einwanderern nicht nur menschenunwürdig behandelt, sondern es kam sogar zu „Treibjagden“ mit Massenmorden. Bis zur Besiedelung durch die Weißen haben die Aborigines in Harmonie mit der Natur leben können. Canberra, Bundesparlament Canberra ist die Hauptstadt Australiens. Die Architekten des 1988 fertiggestellten Parlamentsgebäudes haben versucht, den riesigen Gebäudekomplex harmonisch in die Landschaft einzufügen. Ein großer Teil des Bauwerkes wurde in einen aufgeschnittenen Hügel hineingebaut. Maori (Neuseeland) Das Volk der Maori ist schon im 14. Jhdt. von den Cookinseln nach Neuseeland eingewandert. Sydney, Hafenbrücke und Oper Sydney ist nicht nur die älteste australische Stadt (1788 gegründet), sondern auch mit 3,6 Mio. Einwohnern der größte Ballungsraum des Kontinents. Die 1932 fertiggestellte Stahlbrücke über den Hafen von Sydney hat eine Bogenlänge von 504 m. Australiens bekanntestes Bauwerk ist das Opernhaus von Sydney, das 6 000 Besuchern Platz bieten kann. Wirtschaft und Verkehr Äpfel Die trockenen, in der gemäßigten Klimazone liegenden Täler Tasmaniens bieten das ideale Umfeld für den Getreide- und Obstanbau. Die Äpfel stehen stellvertretend für die vielen Früchte, die Tasmanien hervorbringt. Erzabbau Australien zählt zu den rohstoffreichsten Ländern der Erde. Von den Erzbergen in Westaustralien transportieren Züge, die bis zu 2 km lang sein können, das Erz zum Hafen am Indischen Ozean. Häfen In den Häfen der großen Städte und in der Nähe der Erzabbaugebiete werden hauptsächlich die australischen Rohstoffe und landwirtschaftlichen Produkte umgeschlagen. Kokospalme (Fidschi) Die Kokospalme wird bis 30 m hoch. Die kopfgroßen Kokosnüsse sind bis 1 kg schwer. Das getrocknete Innere wird Kopra genannt und ist Grundmaterial für Kokosfett und Kokosöl. Opale Opale sind Edelsteine, die in den verschiedenen Farben des Regenbogens leuchten. Rinder In den weiten Gegenden des „outback“ werden die Rinder hauptsächlich wegen der Fleischerzeugung gezüchtet. Erst in zweiter Linie ist die Milchproduktion zu nennen. Road Trains Sie sind die wichtigsten Transportmittel zwischen den Städten, weil sie die großen Entfernungen in kurzer Zeit zurücklegen. Road Trains bestehen aus einem Zugfahrzeug und mehreren Anhängern. 30 m Länge und 62 Reifen (einschließlich Zwillingsreifen) sind keine Seltenheit. Schafe Schaffarmen sind kleiner als Rinderfarmen. Es gibt etwa 160 Mio. Schafe. Die Schafe werden im Winter geschoren. Sie haben so im Sommer wieder genügend Wolle zum Schutz gegen die Hitze. Surfer Die Ostküste Australiens ist ein Surferparadies. Zahlreiche Wellenreiter nutzen die hohen Wellen. Diese Brecher, die ungehindert vom offenen Ozean kommen, können mehrere Meter Höhe erreichen. Zuckerrohr Australien gehört zu den größten Zuckerproduzenten der Welt, ist aber mit rund 5 Mio. Tonnen nicht so bedeutend wie etwa die Staaten Mittelamerikas. Das Anbaugebiet beschränkt sich auf die Küstengebiete von Queensland. ________________________________________ Aufgaben: • Die Beschreibungen verschiedener Bilder kannst du mit Hilfe verschiedener Karten weiter bearbeiten. Beispiel Road Train: Suche das Zeichen für „Wichtige Straße“ in der Wirtschaftskarte. Hier sind die Road Trains unterwegs. Schätze mit Hilfe der Orientierungskarte die Entfernung zwischen den großen Städten. 51 5.5 Afrika Maßstab 1 : 50 000 000 + Nord-Süd-Profil der Klima- und Landschaftszonen Trage in der stummen Karte Seen (blau): v Victoriasee mit den Buchstaben/Zahlen ein ts Tschadsee t Tanganjikasee und verwende dabei die ange- Flüsse (blau): gebene Farbe: nl Nil ng Niger k Kongo s Sambesi Staaten (schwarz): AL Algerien ET Ägypten ETH Äthiopien WAN Nigeria LAR Libyen SUD Sudan RMM Mali K Kenia Städte (rot): 1 Kairo 2 Algier 3 Dakar 4 Lagos EAT Tansania RWA Ruanda Ordne die Klima- und Landschaftszonen im Nord-SüdProfil rechts der Karte richtig zu, indem du in die Kreise die zutreffenden Zahlen einträgst. Doppelnennungen sind erforderlich. Verwende dazu auch die Karte „Amerika, Klima und Vegetation“ in den HölzelAtlanten 5/8. Beschrifte in der stummen Karte folgende Meere: • Atlantischer Ozean • Indischer Ozean • Mittelländisches Meer • Golf von Guinea • Rotes Meer • Golf von Aden 52 Klima- und Vegetationszonen: 1 tropischer Regenwald 2 Dornsavanne 3 Wüste und Halbwüste 4 Feuchtsavanne 5 winterfeuchtes Mittelmeerklima 6 Trockensavanne 7 Steppe 5 Casablanca 6 Nairobi 7 Kinshasa 8 Johannesburg 9 Kapstadt CGO Demokr. Republ. Kongo ZA Südafrika Abb. 1: Afrika, Großlandschaften Ö Die in der Karte (Abb. 1) mit A bis F bezeichneten Raster gliedern den Kontinent nach dem Relief (Oberflächenformen): A Schwellen B Becken C küstennahes Tiefland D Hochland E Gebirgsland F Tafelland G Grabenbrüche und Vulkane Ordne die fehlenden Zahlen für die Großlandschaften in der Skizze (Abb. 1) richtig zu. Verwende dafür die Karte „Afrika, Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8. Großlandschaften: 1 Atlasgebirge 2 Nigerbecken 3 Tschadbecken 4 Nilbecken 5 Kongobecken 6 Ostafrikanisches Hochland 7 Südafrikanisches Hochland 8 Mittelsaharische Schwelle 9 Lundaschwelle 10 Oberguineaschwelle 12 Okawangobecken (Kalahari) 14 Grabenbrüche in Ostafrika 11 Niederguineaschwelle 13 Hochland von Äthiopien 15 nördliche Sahara Die Abb. 1 zeigt, dass Afrika durch Schwellen Benenne in der Kartenskizze (Abb. 2) mit den und Becken auffällig gegliedert ist. Diese erin- Zahlen die Großräume: 4 Zentralafrika nern mit ihrer Form an Plateaus. 1 Nordafrika 5 Ostafrika In den tiefsten Lagen der Becken findet man 2 Westafrika 6 Südafrika Flüsse Seen oder Sümpfe. Die Schwellen sind 3 Sahel (Sudan) ØAbb. 2: Afrika, Großräume meist die Wasserscheiden. Ostafrika wird zusätzlich von aus Südwestasien kommenden Grabenbrüchen durchzogen, die im Süden bis zum Sambesi reichen. Diese sind die Ursache für zahlreiche Vulkanberge. Die Wüste breitet sich aus (Desertifikation) Diese weltweite, vom Menschen verursachte Veränderung kann am Rande des größten Trockenraumes, der Sahara, deutlich beobachtet werden. Ursachen und Auswirkungen sind: • • • • • ⇒ ⇒ große Unterschiede bei den Jahresniederschlägen starke Bevölkerungszunahme Vergrößerung der Viehherden ⇒ Überweidung Ausweitung der Ackerflächen Abholzung für Brennmaterial ⇒ Bodenabtragung Absenkung des Grundwasserspiegels Hungerkatastrophen ⇒ Flucht aus dem Gebiet Suche auf den Karten „Erde, Naturgefahren“ und „Erde, Weltprobleme“ in den Hölzel-Atlanten 5/8 weitere von der Desertifikation (Wüstenausbreitung) bedrohte Gebiete. 53 Afrika-Lexikon Landschaft, Natur Elefant Der afrikanische Elefant ist mit 3 bis 4 m Schulterhöhe das größte Landtier und wird bis zu 70 Jahre alt. Wegen seiner gewaltigen Stoßzähne aus Elfenbein, die um viel Geld verkauft werden, wird er trotz Jagdverbotes noch immer verfolgt. Flusspferd Das Flusspferd (Nilpferd) wird bis zu 4,5 m lang und 3 t schwer. Der ausgezeichnete Schwimmer lebt in Rudeln in der Nähe von Flüssen. Gazellen Antilopen sind in Afrika weit verbreitet, die größte Dichte und Artenvielfalt erreichen sie im südlichen Afrika. Eine Unterart sind die Gazellen. Giraffe Die Langhalsgiraffe wird bis zu 5 m hoch und ist damit das höchste Tier der Welt. Ihre Größe ist notwendig, um von den Savannenbäumen, meist Schirmakazien, fressen zu können. Gorilla Der Gorilla lebt in den Wäldern Zentralafrikas. Der bis zu 1,75 m große Menschenaffe kann ein Gewicht von 180 kg erreichen. Trotz seines gefährlichen Aussehens ist er ein friedliches Säugetier. Krokodil Das afrikanische Nilkrokodil ist mit bis zu 10 m Länge das größte Reptil. Früher, teilweise auch heute noch, wurden und werden diese Fleischfresser wegen ihrer Haut gejagt, um daraus begehrtes Krokoleder (für Schuhe, Taschen usw.) anzufertigen. Lemur Die Lemuren, eine Halbaffenart, sind die bekanntesten Tiere Madagaskars. Sie bekamen ihren Namen nach den römischen Totengeistern wegen ihrer in der Nacht leuchtenden Augen und wegen ihrer gespenstischen Schreie. Löwe Der Löwe, als einzige Katze in Rudeln lebend, war im Altertum bis nach Griechenland verbreitet. Heute gibt es ihn praktisch nur mehr in Afrika südlich der Sahara. Das Männchen wird bis zu 1,9 m lang. Nashorn Das Nashorn ist außerhalb Afrikas kaum anzutreffen. Das Breitmaulnashorn in Zentral- und Südafrika bildet mit 4,5 m Länge und 2 m Höhe die größte Art dieser Pflanzenfresser. Oase Oasen sind Wasserstellen in der Wüste. Sie sind die Grundlage für die menschliche Besiedlung der Wüste und werden durch Bewässerung für die landwirtschaftliche Nutzung ausgedehnt. Meist gibt es Dattelanbau. Tropischer Regenwald Der Tropische Regenwald bedeckt weite Bereiche der afrikanischen Tropen, insbesondere das Tiefland des Kongo (Zaire). Er bietet zahlreichen Pflanzen- und Tierarten Platz. Schimpanse Der aufgerichtet bis zu 1,7 m hohe Schimpanse ist der nächste lebende „Verwandte“ des Menschen. Er zieht in Trupps von 10 bis 20 Tieren durch den Urwald und zeichnet sich durch beachtliche Intelligenz aus. 54 Strauß Der afrikanische Strauß mit 2,5 m Höhe ist der an Körpermasse größte Vogel. Er ist flugunfähig, aber ein ausgezeichneter Läufer. Wirtschaft und Verkehr Tafelberg Der 1 087 m hohe Berg in Kapstadt ist mit seiner Plateau-Spitze das bekannteste Wahrzeichen Südafrikas. Er besteht überwiegend aus Sandstein und Schiefer. Dattelpalme Die Dattelpalme ist die Hauptpflanze in den Oasen. Sie wird bewässert und ist vielseitig verwendbar: die Früchte als tägliche Nahrung, Mehl, Sirup, Viehfutter; der Stamm und die Blätter als Baumaterial, Brennstoff, Flechtmaterial usw. Victoriafälle An der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia stürzt der Sambesi auf 50 m Breite in eine 110 m tiefe Basaltschlucht und erzeugt dabei so viel Sprühregen, dass rundherum üppiger Regenwald gedeiht. Edelhölzer Mit „Mahagoni“ werden mehrere tropische Baumarten rotbrauner Holzfarbe bezeichnet, die in der Möbelindustrie sehr gefragt sind. Mahagoni aus den Tropen ist ein wertvolles Möbelholz. Zebra Diese gestreiften Wildpferde kommen nur in Afrika vor. Die Steppentiere leben in großen Herden. Ihre Streifen dienen zur Tarnung im Steppengras. Erdnüsse Erdnüsse sind ein wichtiges Anbau- und Exportprodukt in der Sahelzone. Länder wie Gambia, Burkina Faso und Guinea-Bissau zählen zu den Hauptexporteuren. Menschen – Kultur – Bauwerke Abu Simbel Das altägyptische Königsgrab von Abu Simbel mit seinen bedeutenden Kunstschätzen wurde, um es vor der Vernichtung durch den neuen Nasser-Stausee zu retten, zersägt und 65 m höher wieder aufgebaut. Altägyptische Malerei Die altägyptische Kunst zeichnet sich besonders dadurch aus, dass Menschen mit dem Oberkörper von vorne, mit Gesicht und Beinen jedoch von der Seite (Schrittstellung) dargestellt wurden. Beduinenzelt Als Beduinen werden die Hirtennomaden Nordafrikas und Arabiens bezeichnet. Sie leben in Wüsten- und Savannengebieten. Nomaden sind Wanderhirten, die mit ihren Tieren von Weideplatz zu Weideplatz ziehen und in Zelten leben. Gise, Sphinx und Pyramiden Pyramiden sind riesige Pharaonengräber, die vor 4 000 bis 5 000 Jahren in Ägypten errichtet wurden. Die größte ist die Cheopspyramide (etwa 2600 v. Chr.) in Gise mit 230 m Breite und 147 m Höhe. Die Sphinx symbolisiert den Pharao, den altägyptischen König. Kral Ein Kral ist eine von einem Dornenverhau geschützte Siedlung südlich der Sahara. Auf dem Platz in der Mitte, von den Hütten umschlossen, übernachtet das Vieh. Römisches Amphitheater Das drittgrößte Amphitheater des römischen Reiches in El Djem bot 40 000 Besuchern Platz. In Amphitheatern wurden den römischen Bürgern unter anderem grausame Gladiatorenkämpfe vorgeführt. Sueskanal Der schleusenfreie Kanal zwischen dem Mittelländischen und dem Roten Meer wurde von 1859 bis 1869 von Ferdinand de Lesseps erbaut. Er ist 130 m breit, 12 m tief und 161 km lang. Zulu Die Zulu, ein Bantu-Volk, sind die größte südafrikanische Bevölkerungsgruppe. Sie besitzen ein eigenes Königreich innerhalb Südafrikas. Erdöl Erdöl und Erdgas bestimmen fast den gesamten Export einiger afrikanischer Staaten. Gold Südafrika ist der bei weitem größte Goldproduzent der Welt. Dieses schwere Edelmetall wird als Schmuck, in der Zahntechnik, hauptsächlich aber in der Finanzpolitik eingesetzt. Hirse stampfen Hirse ist das wichtigste Getreide zur Versorgung der afrikanischen Bevölkerung. Der Mörser, ein Gerät zum Zerstoßen der Hirse, ersetzt hier die Mühle. Kakao Die Kakaopflanze kam ursprünglich nur im heutigen Mexiko vor. Sie wurde von den Europäern als Grundstoff für Schokolade entdeckt und zum Anbau nach Afrika gebracht. Karawane Karawane nannte man eine Gruppe von Händlern oder Reisenden, die mit ihren Waren von Oase zu Oase durch die Steppen und Wüsten zog. Heute erfüllen diese Funktion meist Lastautos. Kupferbergbau In der Demokratischen Republik Kongo gibt es riesige Kupfervorkommen. Kupfer wird dazu benutzt, Legierungen (z.B. Bronze) und Elektrodraht herzustellen. Schafe In den Wüsten und Savannen Afrikas sind Schafe die Haupteinnahmequelle der Nomaden, denn diese Tiere kommen am besten mit dem kargen Nahrungsangebot aus. _________________________________ Aufgaben: • Ordne die Stichwörter nach Staaten: Schreibe die Ländernamen neben die Überschriften der Bildbeschreibungen. Die Karten „Afrika, Orientierung“ und „Afrika, Staaten“ helfen dir dabei. • Die Beschreibungen verschiedener Bilder kannst du mit Hilfe verschiedener Karten weiterbearbeiten. Beispiel Erdnüsse: Suche das Zeichen für Erdnüsse in der Wirtschaftskarte. Wo werden Erdnüsse angebaut? Informiere dich auch über Klima und Vegetation (Karten: „Erde, Klima“ und „Erde, Vegetation“ oder Bodennutzung auf der Bilderkarte von Afrika). 5.6 Nordamerika Maßstab 1 : 50 000 000 Õ Nord-Süd-Profil der Klima- und Landschaftszonen Trage in der stummen Karte mit den Buchstaben/Zahlen ein und verwende dabei die angegebene Farbe: Staaten (schwarz): M Mexiko US USA K Kanada Ordne die folgenden Klimaund Landschaftszonen im links von der Karte befindlichen Nord-Süd-Profil richtig zu, indem du in die Kreise die zutreffenden Zahlen einträgst. Verwende dazu auch die Karte „Amerika, Klima und Vegetation“ in den Hölzel-Atlanten 5/8. Klima- und Vegetationszonen: 1 tropischer Regenwald oder Feuchtsavanne Seen (blau): os Oberer See Flüsse (blau): mr Missouri co Colorado yu Yukon ms Michigansee ws Winnipegsee mp Mississippi rg Rio Grande oh Ohio 2 Eiswüste 3 Dornsavanne und Trocken4 5 6 7 savanne nördlicher Nadelwald winterfeuchtes Mittelmeerklima – sommer- oder immerfeuchte Subtropen – Wüste und Halbwüste Tundra Steppe oder Laub- und Mischwald Städte (rot): 1 Montréal 6 2 Toronto 7 3 Chicago 8 4 Detroit 9 5 Dallas 10 Washington New York Los Angeles San Francisco Mexiko Beschrifte in der stummen Karte folgende Meere: • • • • • • • • Atlantischer Ozean Pazifischer Ozean Nördliches Eismeer Golf von Mexiko Karibisches Meer Beringmeer Golf von Kalifornien Hudsonbai 55 Die in der Karte (Abb. 1) mit A bis F bezeichneten Raster gliedern den Kontinent nach dem Relief (Oberflächenformen): A Hochgebirge B Plateaus und Becken im westlichen Gebirgsraum C Mittelgebirge D gestufte Ebenen im Inneren E Tiefland und Küstenebene F alte Rumpflandschaft Ordne die fehlenden Zahlen für die Großlandschaften in der Skizze richtig zu. Verwende dafür die Karte „Nordamerika, Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8. 1 Rocky Mountains 2 Coloradoplateau 3 Columbiaplateau 4 Großes Becken 5 Kalifornisches Längstal 6 Great Plains 7 Kanadischer Schild 8 Appalachen 9 Mississippi-Tiefland 10 Hochland von Mexiko Abb. 1: Nordamerika, Großlandschaften ⇑ Ordne die Zahlen für die Wirtschaftsräume in der Legende zu Abb. 2 richtig zu. Verwende die Karte „Nordamerika, Wirtschaft“ in den Hölzel-Atlanten 5/8. Stelle in einer Liste einzelnen Großlandschaften die wichtigen Wirtschaftsräume gegenüber. 1 moderne Landwirtschaft (Farmbetriebe: Getreide, Mastvieh) 2 traditionelle Landwirtschaft 3 extensive Viehwirtschaft (Ranchbetriebe: Rinderhaltung) 4 Forstwirtschaft 5 Fischfang 6 wenig genutztes Gebiet (Bergbau, unbewohnt usw.) 7 Tourismus 8 Industriegebiet 56 Abb. 2: Nordamerika, Wirtschaftsräume ⇓ Nordamerika-Lexikon ____________________________________________________________________________ Landschaft, Natur Bison Um das Jahr 1800 gab es 40 Mio. Stück dieser 3 m langen und 1,9 m hohen Rinderart in den Prärien Nordamerikas. Sie wurden von den Weißen stark dezimiert. Heute beträgt der Bestand nur noch 30 000 Stück. Eisbär Der nur in der Arktis vorkommende Eisbär wird bis zu 2,7 m lang und 1 000 kg schwer. Er ist ein hervorragender Schwimmer und Taucher. Sein weißes Fell dient der Tarnung im ewigen Eis. Grizzly Der Grizzlybär ist der nordamerikanische Braunbär und lebt hauptsächlich in Gebieten, wo er durch den Menschen nicht gestört wird. Im Winter schläft er in Höhlen. An milden Tagen unterbricht er seinen Winterschlaf. Kakteen Kakteen sind über ganz Nord- und Südamerika verbreitet. Da sie, kaum Wasser benötigend, in Wüsten oft die einzigen Pflanzen sind, schützen sie sich mit Stacheln vor hungrigen Tieren. Malaspinagletscher Die Gegend um den Malaspinagletscher erinnert an Norwegen. Viele Fjorde und seltene subpolare Pflanzen und Tiere machen diese unerschlossene Region zur landschaftlichen Schönheit. Mammutbaum Der kalifornische Mammutbaum gilt als die höchste Baumart der Welt. Er erreicht eine Höhe von 120 m (Stephansdom: 137 m) und einen Durchmesser von 10 m. Monument Valley Viele Western enthalten Wüstenszenen, die in dem Tal gedreht wurden. Tafelberge, Felssäulen und 300 m hohe Kegel prägen die Landschaft. Niagarafälle Die weltberühmten Wasserfälle zwischen Erieund Ontariosee liegen an der Grenze zwischen Kanada und den USA. Sie sind unterteilt in den 790 m breiten und 49 m hohen Hufeisenfall und den 350 m breiten American Fall. Robben Robben werden in drei Gruppen eingeteilt: Walross, Seehund und Ohrenrobbe (z.B. Seelöwe). Das in der Arktis lebende Walross wird bis zu 4,5 m lang und 1,3 t schwer. Wal Im Nordmeer, wo viele Fische nicht mehr existieren können, überleben die Wale dank Warmblütigkeit und dicker Fettschicht. Fast alle Arten sind von der Ausrottung bedroht. Der Blauwal ist das größte Tier der Welt. Yellowstone Park, Geysir Dieser Nationalpark ist berühmt für seine Geysire: Grundwasser wird von vulkanisch aktiver Erde erhitzt und verdampft schlagartig. Wasser wird regelmäßig in Fontänen ausgestoßen. Menschen - Kultur - Bauwerke Chichén Itzá Chichén Itzá ist die bedeutendste Maya-Ruinenstätte. Dieses Indianervolk erlebte im 10. Jhdt. in Südmexiko und Guatemala seine Blüte, erbaute riesige Städte und rätselhafte Tempelpyramiden. Disneyworld In der Nähe Orlandos wurde 1971 Disneyworld, der größte Vergnügungsparks der Welt, eröffnet. Rund 400 Mio. Menschen besuchten den Park mit dem berühmten „Cinderella-Schloss“ bisher. Hollywood Dieser Stadtteil von Los Angeles (L.A.) ist die Welthauptstadt des Films. Hier haben die großen Filmproduzenten ihre Studios. Jazz Die Jazzmusik wurde von Nachfahren verschleppter Afrikaner (Sklaven) entwickelt. Im Jazz verschmelzen afro-amerikanische Elemente mit europäischer Musik. „Hauptstädte“ des Jazz sind New Orleans, Chicago und New York. Las Vegas Nevada ist der einzige Bundesstaat der USA, der das Glücksspiel erlaubt. In Las Vegas und Reno sind daher riesige Hotelanlagen mit Spielkasinos. Mexikaner mit Sombrero Der breitkrempige Sombrero aus geflochtenem Stroh gehört zur mexikanischen Nationaltracht. Mexiko (Stadt), Catedral Metropolitana Die 1573 begonnene größte Kathedrale Amerikas ist Wahrzeichen der Hauptstadt Mexikos. Sie ist mit 20 Mio. Einwohnern größte Stadt der Erde und zählt auch zu den Städten mit der intensivsten Luftverschmutzung. Mount Rushmore In 17-jähriger Arbeit wurden die 20 m hohen Gesichter vier wichtiger US-Präsidenten aus dem Mount Rushmore gemeißelt: George Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt. New York, Freiheitsstatue New York besteht aus fünf Stadtteilen: Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island. Die Freiheitsstatue, südlich der Insel Manhattan gelegen, ist das Wahrzeichen dieser Stadt. Pueblo Die vom gleichnamigen Indianerstamm erbauten „Dorfhäuser“ sind stufenartig angeordnet, nur über Leitern und Luken in den Dächern zugänglich. Rodeo Mit diesen Spielen vertrieben früher Cowboys ihre Langeweile. Fünf Disziplinen: Reiten auf ungesatteltem und gesatteltem Wildpferd, Ochsenreiten, Fangen eines Kalbes zu Fuß, Niederringen eines Stieres. San Francisco, Golden Gate Bridge Die elegante Hängebrücke mit 2,7 km Länge und zwei 227 m hohen Pfeilern ist das Wahrzeichen San Franciscos. St. Louis, Stahlbogen In St. Louis an der Mündung des Missouri in den Mississippi steht dieser 192 m hohe Stahlbogen, der das Tor zum Westen symbolisiert; der amerikanische Westen liegt „hinter“ dem Mississippi. Tipi Tipi hieß das Zelt der umherwandernden Indianer. Manche Völker besaßen auch Wigwams; das waren runde Hütten aus Zweigen. Die sesshaften Völker bauten Langhäuser oder Festungen (z.B. Pueblos). Toronto, CN-Tower Der 1976 fertiggestellte Turm der Eisenbahngesellschaft Canadian National (CN) war bei seiner Erbauung das höchste frei stehende Gebäude der Welt (555,3 m) und zieht jährlich Scharen von Besuchern an. Cape Canaveral Auf dem Kennedy Space Center stehen die Abschussrampen der von Houston aus kontrollierten NASA-Raketen. Von hier aus starteten ApolloMondlandungsmissionen, Space Shuttles usw. Coca Cola „Coca Cola ist der berühmteste Markenname der Welt“, sagt Coca Cola in Atlanta. Cola, eine von anderen großen Firmen ebenfalls hergestellte Limonade, ist Nationalgetränk der US-Amerikaner. Detroit In Detroit sind 70% der amerikanischen Autoindustrie konzentriert. Die hier ansässigen Konzerne Chrysler, Ford, General Motors haben weltweit mehr als eine Mio. Mitarbeiter. Eisenerz In Labrador befinden sich die größten Eisenerzvorkommen Nordamerikas. Bei einem mittleren Eisengehalt von 64% ist Kanada Großlieferant der nordamerikanischen Schwerindustrie. Erdöl Die Vereinigten Staaten von Amerika sind der drittgrößte Ölproduzent der Welt. Erdöl wird in Texas, im Golf von Mexiko und in Alaska gefördert. Hundeschlitten Hundeschlitten waren früher das Hauptverkehrsmittel in der Eiswüste des Nordens. Nur die Huskies, die Schlittenhunde, konnten unter diesen rauen Bedingungen ein Fahrzeug ziehen. Jumbo Jet Die Firma Boeing in Seattle-Everett ist mit 160 000 Mitarbeitern der größte Flugzeughersteller der Welt. Der Boeing-747-Jumbo-Jet stammt von hier. Mississippi-Dampfer In der ersten Hälfte des 19. Jhdt., vor der Erbauung der Eisenbahn, bewältigte man den Verkehr im Mississippigebiet mit den Passagier-Raddampfern, die nur wenig Tiefgang hatten, um die vielen Untiefen überwinden zu können. Silicon Valley In diesem Tal liegt das größte Hard- und Softwarezentrum der Welt. Tausende Tonnen Silizium (engl.: „silicon“) werden hier zu Mikrochips verarbeitet. Bekannte Unternehmen im Silicon Valley: Apple, eBay, Google, Intel, Sony, Yahoo. Wasserflugzeug In den unzugänglichen Einöden des Nordens und der Berge sind Kleinflugzeuge das wichtigste Verkehrsmittel. Da kaum Flugplätze vorhanden sind, landen die Flieger meist auf einem der vielen Seen. Weizenfelder Für den Anbau von Weizen herrschen hier ideales Klima und günstige Bodenqualität. Wintersport In den Rocky Mountains liegen einige der schönsten Alpinskipisten der Welt. ________________________________________ Washington, Capitol Washington ist die Hauptstadt der USA, das Capitol ist das Parlamentsgebäude (Senat und Repräsentantenhaus). Das Weiße Haus ist der Sitz des • Ordne die Stichwörter nach Staaten: Schreiamerikanischen Präsidenten. Aufgaben: Wirtschaft und Verkehr Acapulco Die Hafenstadt Acapulco ist einer der luxuriösesten Ferienorte der Welt und wahrscheinlich auch der bekannteste Badeort Amerikas. Alaska-Pipeline Pipelines sind riesige, tausende Kilometer lange Rohrleitungen für den Transport von Erdöl und Erdgas. Die Alaska-Pipeline wird wegen der Kälte unter besonders schwierigen Bedingungen betrieben. be die Ländernamen neben die Überschriften der Bildbeschreibungen. Die Karten „Nordamerika, Orientierung“ und „Nordamerika, Staaten“ helfen dir dabei. • Die Beschreibungen einzelner Bilder kannst du mit Hilfe verschiedener Karten weiter bearbeiten! Beispiel New York: Schau in der Wirtschaftskarte nach, mit welchem Zeichen New York eingezeichnet ist. Vergleiche mit anderen Städten! 57 5.7 Südamerika Trage in der stummen Karte mit den Buchstaben und Zahlen in der angegebenen Farbe ein: Staaten (schwarz): A Argentinien K B Brasilien V C Chile P E Ecuador BO Seen (blau): Kolumbien Venezuela Peru Bolivien ts Titicacasee Flüsse (blau): a Amazonas py Paraguay o Orinoco sf São Franp Paraná cisco to Tocantins Städte (rot): 1 Buenos Aires 5 Lima 2 Rio de Janeiro 6 Bogotá 3 São Paulo 7 La Paz 4 Carácas 8 Santiago Beschrifte in der stummen Karte folgende Meere: • Pazifischer Ozean • Atlantischer Ozean • Karibisches Meer0 Maßstab 1 : 50 000 000 Die Stadt in Mittel- und Südamerika: Hoffnung und Enttäuschung für viele Menschen Die größeren Städte in der Dritten Welt weisen ein sprunghaftes Bevölkerungswachstum auf, das zwei Ursachen hat: eine sehr starke Zuwanderung aus dem weiteren Umland (Landflucht) und einen hohen Geburtenüberschuss. Mit dem Wachstum (Abb. 1) halten Infrastruktur und Wohnraumangebot nicht Schritt. Große Teile des Stadtgebiets bestehen aus Slums. Der Gegensatz von Arm und Reich wird immer größer. Suche die Riesenstädte in Südamerika. Verwende dazu die Karten „Südamerika, Orientierung“ und „Erde, Weltprobleme“ in den Hölzel-Atlanten 5/8. Wie hoch ist das Bevölkerungswachstum in den betroffenen Staaten? Wo auf der Erde ist es noch größer? (Karte „Erde, Bevölkerungsentwicklung“) 58 Der Aconcagua (6 962 m) und der Nevado Illampu (6 362 m) zählen zu den höchsten Gipfeln Südamerikas. Suche sie auf der Karte „Südamerika, Orientierung“ in den Hölzel-Atlanten 5/8. Trage sie mit + ein. In welchen Staaten liegen sie? Abb. 1: Bogotá, Flächenwachstum bis 1994 aus: J. Bähr/G. Mertins: Die lateinamerikanische Großstadt. Wiss. Buchges. Darmstadt 1995. Abb. 2: Südamerika, Großlandschaften Die in der Karte (Abb. 2) mit A bis D gekennzeichneten Raster gliedern den Kontinent nach dem Relief (Oberflächenformen): A Hochgebirge mit C Tafelland Hochbecken D Tiefland und B Bergland Küstenebene Ordne die fehlenden Zahlen für Großlandschaften in der Karte richtig zu. Verwende dafür die Karte „Südamerika, Orientierung“ in den HölzelAtlanten 5/8. Großlandschaften: 1 Amazonas-Tiefland 5 Anden 2 Bergland von Guayana 6 La-Plata-Tiefland 3 Bergland von Brasilien 7 Pampas 4 Orinoco-Tiefland 8 Patagonien Streiche von den folgenden Staaten jene durch, die keinen Anteil an den Anden (Abb. 2) haben: Chile, Uruguay, Peru, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Paraguay, Bolivien, Ecuador. Verwende dafür die Karte „Südamerika, Orientierung“ in den Hölzel-Atlanten 5/8. Der tropische Regenwald ist in Gefahr Ursachen für die Zerstörung des Regenwaldes: In den letzten Jahrzehnten gab es in Amazonien, dem größten Regenwaldgebiet der Erde, gewaltige Veränderungen: • Um neue Siedlungsgebiete und landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen, kam es zu einer starken Ausweitung der Brandrodung, die früher von den Eingeborenen nur kleinräumig betrieben wurde. • Der Bau von Straßen war für die Neuansiedlung von Menschen sowie deren Versorgung notwendig. Breite Schneisen wurden oft über hunderte Kilometer durch den Regenwald geschlagen. • Der Bau von Großkraftwerken hat gewaltige Umsiedlungsaktionen notwendig gemacht. Das Schwemmland entlang der Flüsse wurde durch den Rückstau überflutet. Der fruchtbare Boden ging für die Landwirtschaft verloren. • Die Edelholzgewinnung zieht große Flächen des Waldes in Mitleidenschaft. Auf Grund der Artenvielfalt sind nur wenige schlägerungswürdige Bäume zu finden. Das Fällen und der Abtransport der Stämme verursachen gewaltige Zerstörungen. • Der Abbau von Bodenschätzen im Tagbau und der Bau von Transportwegen führen ebenfalls zu großflächigen Rodungen. Problematische Folgen: ⇒ Vertreibung der Ureinwohner (z.B. der Tieflandindianer Amazoniens) aus ihrem Lebensraum oder deren Ausrottung, ⇒ rasche Verschlechterung der Bodenqualität ermöglicht oft nur drei bis vier Jahre Ackerbau, ⇒ auf Grund der großflächigen Brandrodung starke Erosion der geringen, fruchtbaren Humusschicht durch die täglichen Starkregen, ⇒ Erhöhung des Kohlendioxids in der Atmosphäre durch das großflächige Abbrennen des Waldes Æ Treibhauseffekt (Veränderung des Weltklimas). Ordne in einer Liste die größeren tropischen Regenwaldgebiete den Kontinenten und Staaten zu. Verwende dazu die Karten „Amerika, Klima und Vegetation“ und „Erde, Vegetation“. Finde mit Hilfe der Karte „Erde, Weltprobleme“ heraus, welche Staaten von der Regenwaldzerstörung stärker betroffen sind. Überprüfe anhand dieser Karte, wo es außerhalb der Tropen noch Waldzerstörung gibt. Suche in den Bildern dieser Karte nach zwei anderen Ursachen und in der Karte „Erde, Vegetation“ nach dem Namen dieser zweiten betroffenen Waldzone. Welche Waldgebiete sind dort noch eingetragen? 59 Südamerika-Lexikon Landschaft, Natur Aconcagua Dieser gletscherbedeckte ehemalige Vulkan ist mit 6 962 m über dem Meeresspiegel der höchste Berg Amerikas. Boa Die Boa Constrictor ist eine Vertreterin der BoaSchlangen, die ihre Opfer nicht vergiften, sondern erwürgen. Eine andere Boa, die Anakonda, ist die größte aller Schlangen. Sie kann neun Meter lang werden. Faultier Dieses Klettertier bewegt sich nur im Zeitlupentempo. In der Regenzeit ist es am ganzen Körper grün von Algen, die sich in seinem Fell festsetzen. Guanako Aus diesem höckerlosen Kleinkamel Südamerikas wurde von den Indios das Lama und das Alpaka gezüchtet. Bekannt ist das zielsichere Abwehrspucken dieser Tiere. Gürteltier Das Gürteltier, ein Insektenfresser, ist in Südund Mittelamerika beheimatet. Mehrere Panzergürtel, die durch Hautfalten verbunden sind, bedecken die Oberseite. Einige Arten rollen sich bei Gefahr ein. Iguaçú-Fälle Diese Wasserfälle im Grenzgebiet zwischen Argentinien, Brasilien und Paraguay gehören zu den gewaltigsten der Erde. Auf 4 km Breite stürzen hier 1,8 Mio. Liter Wasser in der Sekunde 74 m tief in die „Teufelsschlucht“. Jaguar Der Jaguar ist das bekannteste Raubtier Südamerikas. Diese, dem Leoparden ähnelnde Raubkatze erreicht ohne Schwanz eine Länge von 185 cm. Der Jaguar ist in den weiten Feuchtgebieten Mittel- und Südamerikas beheimatet. Kolibri Der Zwergkolibri ist der kleinste Vogel der Welt. Er hat eine Länge von nur 6 cm und wiegt 2 g. Er bleibt mit 80 Flügelschlägen pro Sekunde vor den Blüten in der Luft stehen und saugt mit seinem langen Schnabel den Nektar aus der Pflanze. Kondor Der Andenkondor ist, wie der Name schon sagt, in den Anden beheimatet und der größte flugfähige Vogel. Die Flügelspannweite dieser Geierart beträgt 3 m. Magellanstraße Dieser natürliche Seeweg, der die Inseln Feuerlands vom Festland trennt, ist wichtig für die Schiffe, die den Weg um das gefährliche Kap Hoorn scheuen. Papagei Papageien sind in mehreren Kontinenten verbreitet. Sie sind bunt und besitzen eine fantastische Sprachfertigkeit. Ein besonderes Talent zur Nachahmung besitzt der südamerikanische Ara. Pinguin In der Antarktis und auf den Inseln im südlichen Südamerika leben Pinguine. Diese schwimmenden Vögel können nicht fliegen, aber sie haben sich den extremen Lebensbedingungen angepasst. 60 Piranhas Sie sind die am meisten gefürchteten Süßwasserfische der Welt. Schwärme dieses 35 cm langen und normalerweise einzeln lebenden Raubfisches können ein Schwein binnen Minuten bis auf die Knochen abnagen. Salto Angel (Wasserfälle) Die 1 009 m hohen Wasserfälle im Regenwald Venezuelas sind so unzugänglich, dass sie erst 1937 vom Flugzeug aus entdeckt wurden. Sie sind die höchsten Wasserfälle der Welt. Titicacasee 2 Mit 8 300 km ist der Titicacasee der größte See Südamerikas. Außerdem ist er mit 3 816 m über dem Meeresspiegel der höchste schiffbare See der Welt. (Der Großglockner hat eine Höhe von 3 797 m.) Tropischer Regenwald Dieser Urwald im Flachland der Flusssysteme Amazonas und Orinoco ist der größte der Welt und auch der größte Sauerstofflieferant der Erde. In den letzten Jahrzehnten wurden große Teile des Regenwaldes durch Brandrodung und Abholzen zerstört. Dieser Raubbau wirkt sich nicht nur auf das Weltklima verheerend aus, sondern auch auf zahllose Tier- und Pflanzenarten. Wüste Atacama Durch eine kalte Meeresströmung wird die Luft an der Küste ebenfalls kalt und kann deshalb kaum Wasserdampf aufnehmen. Es bilden sich über Land keine Wolken und dadurch auch kein Regen. So entstand die Wüste Atacama. Menschen – Kultur – Bauwerke Bogotá, Kathedrale Diese im Kolonialstil erbaute Kirche ist das Wahrzeichen Bogotás. Die Hauptstadt Kolumbiens ist eine pulsierende Fünf-Millionen-Metropole, in 2 600 m Höhe gelegen. Brasilia Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens, liegt im Zentrum des Landes und ist eine reine Verwaltungsstadt. Die Architekten planten die 1960 fertig gestellte Stadt nach dem Grundriss eines Flugzeuges mit Rumpf und Flügeln. Buenos Aires Die Plaza de la República ist das Symbol von Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens mit 13 Mio. Einwohnern (mit Vorstädten). Buenos Aires ist neben São Paulo die größte Stadt Südamerikas. Indianischer Goldschmuck Die im kolumbianischen Hochland sesshaften Indianer verarbeiteten große Mengen von Gold zu Schmuck, daher die Sage vom El Dorado, dem „Goldland“, das so viele vergeblich suchten. Machu Picchu Diese 1450 errichtete Inkastadt liegt so versteckt in den Anden, dass sie erst 1911 entdeckt wurde. Sie ist das größte noch erhaltene Werk der Inka mit mehr als 100 Tempeln. Manaus, Oper Als man um 1900 nur aus dem Harz der Kautschukbäume Gummi herstellen konnte, wurde Manaus sehr reich, und viele Prunkgebäude entstanden (Oper). Manaus war ausschließlich über den Amazonas und den Rio Negro auf dem Schifffahrtsweg erreichbar. Montevideo Fast die Hälfte der Einwohner Uruguays lebt in der Hauptstadt Montevideo. Die Stadt wurde im Wesentlichen im 19. Jhdt. im Kolonialstil erbaut. Rio de Janeiro Rio de Janeiro ist sicher die bekannteste Stadt Südamerikas. Berühmt sind der „Zuckerhut", „Copacabana“ (Stadtteil mit schönem Strand) und der alljährlich stattfindende Karneval mit den farbenprächtigen Samba-Gruppen. Zu den Schattenseiten der Stadt zählen die traurigen Schicksale der Straßenkinder und die ausgedehnten Armenviertel. Wirtschaft und Verkehr Bananenstaude Bananen bilden das Haupterzeugnis der Landwirtschaft in Ecuador. Die Plantagen, wo sie gedeihen, sind vielfach unter der Kontrolle großer Konzerne aus den USA. Eisenerz Brasilien gehört zu den größten Eisenerz-Förderländern der Welt. Das hochwertige Erz mit 65% Eisengehalt wird meist im Land verarbeitet. ESA-Raketen-Startrampe Das Raketenzentrum der europäischen Raumfahrtgesellschaft ESA steht in Kourou in der Kolonie Französisch-Guyana. Durch die Nähe zum Äquator benötigen die Raketen weniger Startenergie. Gaucho Gauchos waren und sind die Cowboys Argentiniens. Teilweise ziehen sie heute noch mit riesigen Rinderherden durch die Pampas, die Prärie Südamerikas. Indio mit Lama Bereits die Inka schätzten das Lama als Lasttier sowie als Fleisch- und Wolllieferant. Auch für die Indios, die direkten Nachfahren der Inka, ist das Lama noch immer ein besonders wichtiges Haustier. Kaffee Brasilien ist vor Kolumbien der wichtigste Erzeuger der ursprünglich aus Afrika stammenden Kaffeebohnen. Karibik, Badestrände Neben Kuba und Trinidad ist auf den karibischen Inseln der Badetourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Kupfermine Chile ist der größte Kupferexporteur der Welt. Das Metall wird dazu benutzt, Legierungen (z.B. Bronze) und Elektrodraht herzustellen. Panamakanal Der 1914 vollendete Kanal besitzt eine Länge von 81 km und wird durch sechs Doppelschleusen unterbrochen, weil in dem gebirgigen Gelände der Bau einer schleusenfreien Wasserstraße nicht möglich war. Rinder Früher war Argentinien das Rindfleischland schlechthin. Heute ist zwar Getreide wichtiger, aber Argentinien gehört immer noch zu den drei größten Rindfleisch-Exportländern der Welt. Schafe Schafe sind in den kargen Gegenden Südargentiniens und in den Anden weit verbreitet. Maßstab 1 : 100 000 000 5.8 Die Erde 61 Anteil der Weltbevölkerung in Prozent (jedes Kästchen entspricht einem Prozent der Welt- Von 100 Erdbebe- bevölkerung) wohnern sind ... aus … Abb. 1: 19 China 17 Indien 4 Verein. Staaten 3 Indonesien 3 Brasilien 3 Pakistan 2 Nigeria 2 Bangladesch 8 1 Äthiopien 1 Ägypten 2013 7. Milliarde 7 Milliarden Menschen 1 Vietnam 2050 9. Milliarde 9 2 Japan 1 Philippinen Abb. 3 Entwicklung der Weltbevölkerung 2 Russland 2 Mexiko Weltbevölkerung Abb. 2 6 1987 5. Milliarde 1975 4. Milliarde 1960 3. Milliarde 1930 2. Milliarde 5 4 3 2 1800 1. Milliarde 1 0 0 200 400 600 800 1000 n. Chr. 1200 1400 1600 1800 2000 2050 1 Deutschland 1 Iran 1 Türkei 1 D. R. Kongo Ergänze: Schwerpunkte des Bevölkerungswachstums: Abb. 4 Verteilung der Weltbevölkerung 1 Thailand 1 Frankreich 1 Verein. Königr. 1 Italien Zwei Drittel aller Erdbewohner (66,8 von 100) leben in nur 17 Ländern. Der Rest der Weltbevölkerung verteilt sich auf die übrigen Staaten. Anteile an Weltbevölkerung: 19 % China 17 % Indien 4 % Vereinigte Staaten 10 % Europa 7 % Europäische Union Industrieländer Entwicklungsländer Diese Seite gibt dir Informationen über die Weltbevölkerung und ihre Entwicklung. Die Grafiken zeigen dir: 1. wie sich die Bevölkerung der Erde auf einzelne Staaten (Abb. 1) und auf Kontinente bzw. Großräume (Abb. 2) verteilt, 2. wie sich die Weltbevölkerung in den letzten 2000 Jahren entwickelt hat und wie sich diese Entwicklung fortsetzen wird (Abb. 3) und 3. wie sich die Weltbevölkerung auf Industrie- und Entwicklungsländer verteilt (Abb. 4). Erläutere die Grafiken mit Hilfe der Karten „Erde, Bevölkerung“, „Erde, Wirtschaft“, „Erde, Lebensqualität“ und „Erde, Entwicklung“. Gehe auf den Begriff „Bevölkerungsexplosion“ ein. 62 Migration – weltweite Bevölkerungswanderung Russen Osteuropäer er Nordeuropä Japaner und Chinesen nach Sibirien Südosteuropäer r Südeuropäe Juden Mexikaner er Nordafrikaner Afghanen Japaner Kurden Chinesen Puertoricaner Sahelzone Sü Nicaraguaner deu rop äer tind Wes Äthiopier Ugander Angolaner Inder Vietnamesen Tamilen Somalis Mosambikaner Einige große Wanderungsbewegungen im 20. Jahrhundert (n. D. Waugh) freiwillige Auswanderung: • Suche nach einem Arbeitsplatz oder nach besser bezahlter Arbeit • Suche nach besseren sozialen Bedingungen • geschäftliche Gründe • Suche nach einem besseren Klima (Pension) erzwungene Auswanderung: • Religiöse oder politische Verfolgung, Diskriminierung von Volksgruppen • Kriege → Flüchtlinge • Gefahr von Naturkatastrophen • Übervölkerung oder unzureichende Ernährung Weltprobleme und die Folgen für die Umwelt – zur Karte „Erde, Weltprobleme“ Saurer Regen ⇒ Waldsterben ⇒ Zerstörung fruchtbarer Böden → geringe Ernteerträge ⇒ Zerstörung von Gebäuden und deren Dächern ⇒ Übersäuerung der Gewässer → in extremen Fällen: Fischsterben Zerstörung der Ozonschicht, Treibhauseffekt ⇒ Erwärmung der Atmosphäre ⇒ Ansteigen der Wassertemperaturen → Fischsterben ⇒ Verkleinerung der Gletscher → Ansteigen des Wasserspiegels der Meere ⇒ Verschiebung der Klimazonen Desertifikation ⇒ Ausbreitung der Wüsten und Halbwüsten ⇒ Zerstörung des Lebensraumes in betroffenen Gebieten ⇒ Hungersnöte → Verbreitung von Krankheiten und Entstehung von Seuchen ⇒ weltweite Veränderung des Klimas Brandrodung und Waldzerstörung ⇒ Aussterben von Tier- und Pflanzenarten ⇒ Zerstörung traditioneller Lebensformen bei den Bewohnern betroffener Gebiete ⇒ weltweite Veränderung des Klimas ⇒ Abtragung fruchtbarer Böden → geringe Ernteerträge Städtewachstum in Entwicklungsländern ⇒ Entstehung von Riesenstädten mit großen Versorgungs- und Entsorgungsproblemen ⇒ Bildung von Slums ⇒ Mangel an Arbeitsplätzen → Verarmung ⇒ zunehmende Kriminalität als Folge der Massenarmut Städtewachstum in Industrieländern ⇒ Absiedlung aus den Stadtkernen → Entstehung menschenleerer Verwaltungs- und Geschäftsviertel ⇒ Verfall alter Stadtviertel → Ausbildung schlecht ausgestatteter Wohnviertel ⇒ Zersiedelung des Umlands 63 6. Kartographie Signaturen (Kartenzeichen) Punkte Linien und Bewegungen Flächen Burg, Kirche, Fabrik, Haus, Siedlung ... Grenze, Bahn, Exporte, Windrichtung ... Wald, See, Wiese, Land, Klimazone ... a) sprechende Punktsignaturen a) sprechende Linien a) Muster b) geometrische Punktsignaturen b) geometrische Linien b) Raster und Schraffur c) Buchstaben und Zahlen c) Pfeile c) Farben Bhf. Kartographen entwerfen die Signaturen und erklären sie in der Legende. Aufgaben: 1. Entwirf weitere Signaturen und trage sie in eine ähnliche Tabelle ein! Beschrifte deine Entwürfe. 2. Zeichne zwei Phantasiekarten in dein Heft: Zeichne auf der linken Seite eine Phantasielandschaft mit sprechenden Signaturen (Straßen, Dorf, Bahn, Teich, Wald, Wiesen, Felder usw.). Zeichne auf der rechten Heftseite die gleiche Landschaft – diesmal mit geometrischen Signaturen. Maßstab großer Maßstab ⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯⎯→ kleiner Maßstab 10 m Zeichne weitere und ähnliche Verkleinerung in dein Heft. 10 m 30 m 30 m × Miss ab. Wie viele cm entsprechen 10 m? Schreibe: × Miss ab. Wie viele cm entsprechen 10 m? Schreibe: .......cm = 10 m ....... cm = 1000 cm .......cm = 10 m Maßstab ↓ ....... ↓ ↓ 1 cm = ....... cm ↓ : 1000 Maßstab 64 ....... cm = 1000 cm ↓ ....... ↓ : 1000 Ausspracheregeln für geographische Namen In vielen Sprachen mit Lateinschrift werden die Buchstaben anders ausgesprochen als im Deutschen. Für einige wichtige Sprachen sind in der folgenden Liste Regeln für die korrekte Aussprache angegeben. Allerdings gibt es in allen Sprachen immer wieder Ausnahmen, besonders im Englischen. Beachten Sie zu Hölzel-Atlanten 5/8 auch folgende Zusatztitel: 5/8 transparent Runde Sache Faszination Erde Hölzel-Journal www.hoelzel.at/journal