tätigkeitsbericht
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2007 • DIE WELT BERÜHREN • EINE BESSERE ZUKUNFT GESTALTEN APRIL 2006 – MÄRZ 2007 100 YEARS FIFA 1904 - 2004 Fédération Internationale de Football Association FIFA-Strasse 20 Postfach 8044 Zürich Schweiz Tel.: +41-(0)43-222 7777 Fax: +41-(0)43-222 7878 www.FIFA.com Sven Müller Design TÄTIGKEITSBERICHT DAS SPIEL ENTWICKELN TÄTIGKEITSBERICHT 2007 57. FIFA-KONGRESS ZÜRICH 2007 TÄTIGKEITSBERICHT APRIL 2006 – MÄRZ 2007 2007 57. FIFA-KONGRESS FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT ZÜRICH 2007 FIFA-TÄTIGKEITSBERICHT 2007 1 2 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT I N H A LT FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT F I FA - FA M I L I E ENTWICKLUNG Vorwort des FIFA-Präsidenten 6 Technische Entwicklung 102 FIFA-Kongress 2006 8 Schiedsrichterwesen 106 FIFA-Finanzen 2006 10 Frauenfussball 108 FIFA und Verbände 12 Beach Soccer und Futsal 114 FIFA und Konföderationen 16 Sportmedizin 116 FIFA-Administration 18 HERAUSFORDERUNGEN VERANTWORTUNG Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Einleitung 124 Stadien und Sicherheit 36 Engagement bei der FIFA WM 2006™ 126 Klubfussball 38 „Football for Hope“-Bewegung 130 Spielregeln 40 Humanitäres Engagement 134 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 LEIDENSCHAFT PERSPEKTIVEN FIFA-Wettbewerbe 54 Marketing und Fernsehen 138 FIFA-Weltrangliste 78 Fussball und Medien 150 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 INVESTITIONEN ZAHLEN UND FAKTEN FIFA-Entwicklungsprogramme 86 FIFA-Ehrungen 160 Goal-Programm 88 FIFA-Kommissionen 162 Programm Finanzielle Unterstützung 92 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Erziehung und Kurswesen 96 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 3 F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 4 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 FIFA und Konföderationen 16 FIFA-Administration 18 Durch eine gemeinsame Passion vereint: die weltweite Fussballfamilie FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 5 F I FA - FA M I L I E p Vorwort des FIFA-Präsidenten 6 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 FIFA und Konföderationen 16 FIFA-Administration 18 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Liebe Mitglieder unserer weltweiten Fussballfamilie, Sie halten den Tätigkeitsbericht der FIFA für den Kongress 2007 in den Händen, mit dem ich Ihnen im Namen unserer Organisation ein weiteres Mal Rechenschaft ablegen darf. Diese Rechenschaft bezieht sich sowohl auf das vergangene Jahr als auch auf den gesamten Zyklus 2003–2006. Auf Erinnerungen oder Höhepunkte dieser Zeit angesprochen, verweise ich gerne auf die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der FIFA 2004, die Planung und den Bau des neuen Home of FIFA und – wie wohl alle übrigen Fussballfans – die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ in Deutschland. Die WM-Gastgeber, sprich das Organisationskomitee, die Regierung Deutschlands mit ihrer tatkräftigen Unterstützung, die zahlreichen Freiwilligen und die einheimische Bevölkerung, haben das Kunststück fertiggebracht, unseren grössten Wettbewerb reibungslos, sicher, warmherzig und stets mit einem Lächeln auf den Lippen zu organisieren. Die Welt war in der Tat zu Gast bei Freunden. Ihre vielfältigen Verpflichtungen packt die FIFA mit der Gewissheit an, in den vergangenen vier Jahren an Stärke gewonnen zu haben. Noch wichtiger ist, dass sich die Freunde dank dieser WM auch selbst als Nation wieder neu entdeckt und erfahren haben. Sinnbild dafür waren neben den Stadien die „Fanmeilen“, wo mehr als 18 Millionen Besucher ausgelassene Partystimmung erlebten. Die Bedeutung dieser Veranstaltungen, die aus dem Fussball nicht mehr wegzudenken sind, lässt sich auch daran erkennen, dass der Begriff in Deutschland zum Wort des Jahres gekürt wurde. Eine verbindende Wirkung entfaltet unser Sport indes jeden Tag, überall auf der Welt, über das Spielfeld und die Tribünen hinaus. Der Fussball ist ein gewichtiger gesellschaftlicher Faktor geworden, dessen Kraft und Ausstrahlung auch in anderen Bereichen, etwa im Gesundheitswesen oder bei der Integration, genutzt werden müssen, damit Hindernisse überwunden und Fortschritte erzielt werden können. Vor diesem Hintergrund ist die Vergabe der WM 2010 an Südafrika zu sehen. Damit stellt sich die FIFA mit ihrem grössten Wettbewerb in den Dienst der Entwicklung von ganz Afrika. Ihre vielfältigen Verpflichtungen packt die FIFA mit der Gewissheit an, in den vergangenen vier Jahren an Stärke gewonnen zu haben. Zum einen finanziell, zum anderen aber, und dies ist noch wichtiger, in reglementarischer und organisatorischer Hinsicht. Revidierte Statuten, ein völlig neues Ethikreglement sowie stringente Richtlinien für Buchführung und Compliance verleihen der FIFA ein tragfähiges, stabiles Gerüst. Bleiben wir, wie in den ersten 100 Jahren des Bestehens der FIFA, auch in Zukunft eine Familie, in der jeder für jeden da ist, solidarisch denkt und hilft. Fördern wir unser Spiel, um damit die Welt zu bewegen und so mitzuhelfen, für alle eine bessere Zukunft zu gestalten. Joseph S. Blatter FIFA-Präsident 7 F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 8 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 p FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 FIFA und Konföderationen 16 FIFA-Administration 18 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT k FIFA-Präsident Joseph S. Blatter leitete den 56. Kongress in München, bei dem Bundeskanzlerin Angela Merkel die Leistungen des Weltfussballverbandes lobte und über 150 Weltmeister mit ihrer Anwesenheit für einen emotionalen Höhepunkt sorgten. FIFA-Kongress Reformwillen und starke Werte In Anwesenheit aller 207 FIFA-Mitgliedsverbände tagte der FIFA-Kongress am 7. und 8. Juni 2006 im internationalen Kongresszentrum in München. M I T D E M K L A R E N W I L L E N , die notwendigen Reformen im Fussball voranzutreiben, hat der FIFA-Kongress ein deutliches Zeichen dafür gesetzt, dass er die von Präsident Joseph S. Blatter vorgegebene Richtung unterstützt. Wett- und Manipulationsskandale, Korruption und Bereicherung sollen durch die in München verabschiedete, unabhängige Ethikkommission bekämpft werden, die als dritte juristische Instanz neben der Disziplinar- sowie der Berufungskommission zum Einsatz kommen wird. Dass Veränderungen gewünscht werden, zeigte sich auch bei der Abstimmung über die bisherige Arbeit und die Schlussfolgerungen der Taskforce „For the Good of the Game“. Der FIFA-Exekutive wurde der Auftrag erteilt, entsprechende Massnahmen bezüglich Grösse der Ligen, der besseren Kontrolle und Überwachung der Spielerberater und ein weltweites Klublizenzierungsverfahren zu prüfen und einzuleiten. Der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA wurde per Beschluss das Recht eingeräumt, beim internationalen Sportschiedsgericht CAS in Lausanne Berufung gegen Entscheide in Dopingangelegenheiten einzulegen, die nach Abschluss der entsprechenden Verfahren durch alle Fussballinstanzen endgültig sind. Die FIFA ist nunmehr mit dem WADA-Kodex kompatibel, nachdem auch eine Verständigung bezüglich des Strafmasses sowie der Einzelfallbeurteilung erreicht wurde. Mit dem Bekenntnis „Das Spiel entwickeln, die Welt berühren und eine bessere Zukunft gestalten“, basierend auf den Schlüsselwerten Echtheit, Integrität, Leistung und Einheit, will die FIFA ihre Schlüsselfunktionen noch stärker verankern. Damit verbunden bestätigte der Kongress auch ein grösseres Engagement im Bereich der sozialen Verantwortung, wofür entsprechende finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. 9 F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 10 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 p FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 FIFA und Konföderationen 16 FIFA-Administration 18 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT EIGENKAPITALENTWICKLUNG 2003 – 2006 (IN MCHF) 800 752 700 600 500 ≥ 500 461 400 300 238 200 94 100 -100 -15 1. Jan. 2003 31. Dez. 2003 31. Dez. 2004 31. Dez. 2005 31. Dez. 2006 31. Dez. 2006 (Ziel) RESERVENBILDUNG Ertrag aus TV- und Marketingrechten FIFA WM FIFA-Finanzen Ein weltmeisterliches Ergebnis Die FIFA hat den WM-Zyklus 2003 – 2006 mit einem Überschuss von CHF 816 Millionen abgeschlossen, dem besten Ergebnis in ihrer 103-jährigen Geschichte. ART. 67 DER FIFA-STATUTEN schreibt in seinem Absatz 2 vor, dass der Weltfussballverband die Einnahmen und Ausgaben „über die Geschäftsperiode gerechnet, ausgeglichen zu gestalten“ hat. Zudem ist „mit der Bildung von Reserven die zukünftige Erfüllung der wichtigsten Aufgaben zu garantieren“. Gemäss IFRS mit Einnahmen in der Höhe von CHF 3,238 Milliarden und Ausgaben von CHF 2,422 Milliarden ist die FIFA diesem statutarischen Auftrag in den vergangenen vier Jahren vollumfänglich nachgekommen. Zum einen resultierte ein Gesamtüberschuss von CHF 816 Millionen, zum anderen hat die FIFA ihr Eigenkapital per Ende 2006 auf CHF 752 Mil- lionen gesteigert. Ursprünglich hatte die FIFA ein Ziel von CHF 500 Millionen als Eigenkapital anvisiert. Diese Vorgabe wurde um 50 % übertroffen – auch ein Zeichen dafür, wie sorgfältig die FIFA mit ihren Mitteln umzugehen weiss. Wie in früheren Zyklen trug das WM-Jahr am meisten zum positiven Ergebnis bei. Für 2006 beliefen sich die Einnahmen auf CHF 912 Millionen und die Ausgaben auf CHF 609 Millionen, was einen Überschuss von CHF 303 Millionen ergab. Ebenfalls ins Gewicht fiel, dass die Ausgaben jederzeit unter den veranschlagten Kosten blieben und 2006 im Vergleich zum Vorjahr sogar wieder sanken. Aufwand Aufwand Aufwand Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr 4 AKTUELLE LAGE Vor vier Jahren sah sich die FIFA mit Herausforderungen konfrontiert, die ein anderes Unternehmen möglicherweise in den Abgrund getrieben hätten. Eine zentrale Massnahme, um die Auswirkungen der Insolvenzen ihrer Partner im Fernseh- und Marketingbereich nicht nur abzufangen, sondern gleichzeitig das Fundament für einen Neuanfang zu legen, war damals die sogenannte Verbriefungstransaktion. Mit der vorzeitigen Refinanzierung eines Teils ihrer zukünftigen Marketingeinnahmen über den Kapitalmarkt verschaffte sich die FIFA zusätzliche Liquidität, um ihren Verpflichtungen gegenüber ihren Verbänden jederzeit nachkommen zu können. Der Transaktion lagen sehr konservative Annahmen zugrunde. So wurde nur ein Teil der erwarteten Einnahmen zur Refinanzierung angeboten, und die FIFA setzte die ihr vorzeitig zufliessenden Mittel mit Zurückhaltung ein. Auch diese Transaktion trug das Ihre zum erfreulichen Gesamtbild bei. Mit dem vorhandenen Eigenkapital, das über die nächsten vier Jahre hinweg weiter gesteigert werden soll, verfügt die FIFA über eine notwendige, aber noch keinesfalls aus- Reserven nach der FIFA Fussball Weltmeisterschaft™ FIFA WM Jahr 4 Aufwand Aufwand Aufwand Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 FIFA WM Jahr 4 ZIEL reichende Reserve. Getan ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, mit dem Ziel, weitere Reserven zu äufnen, um später einmal die ersten drei Jahre der darauffolgenden Periode finanzieren zu können, ohne die Einnahmen der dazugehörenden WM nutzen zu müssen (siehe Grafik). Ausreichende Eigenmittel sind unerlässlich, weil die FIFA ihre vielfältigen Aktivitäten praktisch ausschliesslich mittels der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ finanziert und es heute buchstäblich unmöglich geworden ist, eine Veranstaltung von der Grössenordnung einer WM zu versichern. Die meisten FIFA-Aktivitäten erfolgen im sogenannten Dollarraum. Aus diesem Grund hat die FIFA, wie angekündigt, die Umstellung von Bilanz und Erfolgsrechnung von Schweizer Franken auf US-Dollar vorangetrieben und nun per 1. Januar 2007 vollzogen. Sämtliche Angaben und Erläuterungen enthält der Finanzbericht 2006, der dem Kongress Ende Mai 2007 in Zürich zur Genehmigung vorgelegt wird. 11 F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 12 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 p FIFA und Verbände FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 12 FIFA und Konföderationen 16 FIFA-Administration 18 FIFA und Verbände Wahrung der Unabhängigkeit und Dialog mit den Behörden Die FIFA setzt mehr denn je auf den Dialog und übernimmt auch schon die Rolle eines „Eheberaters“, wenn Verbände bei der Wahrung ihrer Unabhängigkeit auf Schwierigkeiten stossen. Drei Verbände gesperrt DER POSITIVE TREND, der sich zwischen den FIFAKongressen in Marrakesch und München abgezeichnet hat, hat sich weiter fortgesetzt, trotz einiger prominenter Gegenbeispiele. Seit dem letzten Kongress wurden deutlich weniger Suspensionen ausgesprochen, während immer häufiger Lösungen über den Dialog erzielt wurden. Gleichzeitig setzt die FIFA überall dort auf die Beziehungen mit den verschiedenen Sportministerien, wo kriminelle Machenschaften rund um den Fussball diese Zusammenarbeit erfordern. Die FIFA setzt grundsätzlich immer auf einen positiven Dialog, zeigt aber bei Bedarf auch eine harte Hand. Die Suspension eines Verbands wird jedoch nur in Betracht gezogen, wenn das Problem weder durch Dialog noch auf anderem Weg gelöst werden kann. Im Berichtsjahr kam es zu zwei symbolträchtigen Sperren: Sowohl für Griechenland als auch den Iran gab es keine Alternative. In beiden Fällen hat die FIFA zuerst während mehrerer Monate den Dialog gesucht und den politischen Behörden erklärt, dass die Unabhängigkeit des Verbands gewährleistet sein muss – leider ohne Erfolg. In der Folge wurde der griechische Verband am 3. Juli 2006 suspendiert. Die griechische Regierung erkannte daraufhin sehr rasch das Ausmass des Problems und verabschiedete eine Änderung des Sportgesetzes, die es dem griechischen Verband nun erlaubt, im Einklang mit den Reglementen der FIFA und der UEFA international zu operieren. Am 12. Juli wurde die Sperre deshalb aufgehoben. Im Fall des Irans wurde die harte Haltung der FIFA und der AFC trotz mehrfacher Ankündigungen und Warnungen nicht ernst genommen, weshalb der iranische Verband am 22. November suspendiert wurde. Auch in diesem Fall realisierten die Behörden schnell, was auf dem Spiel stand. Umgehend wurde nach konstruktiven Verhandlungen ein Übergangsgremium eingesetzt mit dem Ziel, die Verbandsstatuten neu zu formulieren und Wahlen durchzuführen, um die Unabhängigkeit des iranischen Fussballs zu stärken. Am 19. Dezember konnte die Suspension deshalb aufgehoben werden. 13 F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 14 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 p FIFA und Verbände FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 15 12 FIFA und Konföderationen 16 FIFA-Administration 18 BOSNIEN-HERZEGOWINA HISTORISCHE EINIGUNG Welche Rolle der Fussball auf internationaler Ebene spielen kann, zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel Bosnien-Herzegowina: In enger Zusammenarbeit mit der UEFA ist es der FIFA gelungen, eine historische Einigung innerhalb des betreffenden Verbands zu erzielen. Am 24. Oktober 2006 trafen sich Vertreter der FIFA und der UEFA mit Delegierten der verschiedenen Fraktionen im bosnischen Fussball zu einer Arbeitssitzung in Zürich, in der sich die Beteiligten darauf verständigten, die Statuten des Verbands von BosnienHerzegowina so zu ändern, dass dadurch der interne Entscheidungsprozess vereinfacht wird und gleichzeitig die Standpunkte aller drei Gruppierungen des bosnischen Fussballs respektiert werden. k Unterstützung auf dem Weg zur Aufnahme als 208. Mitglied: Die geplanten Änderungen sollen Pattsituationen in Zukunft vermeiden helfen. So ist beispielsweise die „Politik des leeren Stuhls“ nicht mehr zulässig: Keine der drei Parteien darf disziplinarische Entscheidungen boykottieren, wenn sie aus ethnischen Gründen nicht damit einverstanden ist. Für den Verbandsvorsitz gilt zudem seit Jahren ein Rotationsprinzip – alle 18 Monate übernimmt eine andere Partei die Leitung des Verbands. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter und Generalsekretär Urs Linsi mit dem Präsidenten des Verbandes von Montenegro, Dejan Savicevic (2. v. r.), und Generalsekretär Momir Djurdjevac (ganz links). Wiederholt konnte 2006 über das Gespräch eine Lösung gefunden und eine Krise vermieden werden. Im Fall von Kenia wurde die Sperre aufgrund von strukturellen Problemen ausgesprochen, die durch politische Einmischung und deren direkte Auswirkungen auf die sportlichen Ergebnisse zusätzlich verschärft wurden. Seit mehreren Spielzeiten nutzen abstiegsgefährdete Vereine ihre politischen und ethnischen Beziehungen, um so ihrem sportlichen Schicksal zu entgehen. Durch diese Einmischung wird auch der Verband in der Wahrnehmung seiner Aufgabe beeinträchtigt. Den Statistiken zufolge wurden in den letzten acht Spielzeiten die Regeln für den Aufund Abstieg von Vereinen nur gerade in drei Fällen tatsächlich eingehalten. Über das Gespräch zur Lösung Mittels mehrerer Treffen mit Regierungs- und Verbandsvertretern, zuletzt am 5. März in Warschau, als FIFA-Präsident Blatter direkt mit Staatspräsident Lech Kaczynski zusammentraf, konnte der polnische Fussball nach längeren Querelen schrittweise auf den Weg zur Normalität zurückgebracht und eine Suspendierung des Verbandes abgewendet werden. Das Sportministerium stimmte zu, die Leitung des Verbandes wieder in die Hände der gewählten Führung zu geben. Gleichzeitig wurde zur Organisation von Neuwahlen im Verband eine unabhängige Kommission eingesetzt, der neben Vertretern des polnischen Staatspräsidenten und des Ministerpräsidenten je ein Vertreter der FIFA und der UEFA angehören. Ähnlich gelagert ist der Fall im Senegal: Auch dort meldete der Verband Schwierigkeiten mit dem Ministerium für Sport und mit mehr als der Hälfte der Erstligavereine, die die Organisation der Meisterschaft in Frage stellten. Um einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden, wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der FIFA, der CAF, des zuständigen Sportministeriums und des Verbands eingesetzt, um den Dialog wieder in Gang zu bringen. In Portugal konnte das geltende Sportgesetz durch eine Änderung mit Art. 18 der FIFA-Statuten in Einklang gebracht werden. Demzufolge ist die portugiesische Liga nun dem Verband unterstellt, während sie früher unabhängig war, was zu Problemen geführt hatte. Gelöst wurde schliesslich auch ein Problem in Peru, wo gemäss nationalem Recht professionelle Vereine bei der Generalversammlung des Verbands nicht abstimmen oder wählen durften. „Fussball ist ein Spiel für alle, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht oder Glauben. Fussball verbündet, in Bosnien-Herzegowina wie auch andernorts. Diese Einigung ist ein konkretes Ergebnis unseres Slogans ‚Das Spiel entwickeln, die Welt berühren und eine bessere Zukunft gestalten‘“, freute sich Joseph S. Blatter, der die Sitzung geleitet hatte. Die FIFA und die UEFA haben dem Fussballverband von Bosnien-Herzegowina ihre Unterstützung in verschiedenen Bereichen zugesichert, u. a. bei der Professionalisierung der Verwaltung, der Integration sämtlicher Elemente einer Verwaltung oder der Verbesserung der Wettbewerbe. Mit allen drei Fraktionen des Verbands führt die FIFA jeweils ein eigenes Goal-Projekt durch. F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 16 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 p FIFA und Konföderationen FIFA-Administration FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 17 16 18 Hauptaufgabe der Konföderationen ist die Förderung und Verbreitung des Fussballs sowie die Ausrichtung von Wettbewerben. k Das FIFA-Exekutivkomitee vor seiner ersten Sitzung im neuen „Home of FIFA“ im September 2006 in Zürich: FIFA und Konföderationen Enge Beziehungen und Zusammenarbeit Die enge Arbeitsbeziehung zwischen der FIFA und den Konföderationen zeichnet sich durch hervorragende Zusammenarbeit in allen Bereichen aus – eine Grundvoraussetzung für ein gutes Gleichgewicht in der Organisation des Fussballs. DIE KONFÖDERATIONEN wurden von der FIFA im Berichtsjahr in mehreren Fällen um Unterstützung gebeten. Kommt es bei einem Verband zu Schwierigkeiten, zieht die FIFA jeweils den betreffenden Kontinentalverband bei. Auch im Rahmen der Entwicklungsprogramme verlief die Zusammenarbeit sehr erfreulich. Die Hauptaufgabe der Konföderationen ist die Förderung und Verbreitung des Fussballs sowie die Ausrichtung von Wettbewerben. Die FIFA nahm auch am 50-Jahr-Jubiläum der Afrikanischen Fussballkonföderation (CAF) teil. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter war beim Gipfel der Afrikanischen Union am 29. Januar 2007 in Addis Abeba in Äthiopien eingeladen, bei dem das Jahr 2007 zum „Internationalen Jahr des afrikanischen Fussballs“ erklärt wurde. Auch zwei weitere Kontinentalverbände hatten Geburtstag: Im November 2006 feierte die Ozeanischen Fussballkonföderation (OFC) in Französisch-Polynesien ihr 40-jähriges Bestehen. Australien, früher das Schwergewicht der OFC, gehört seit dem 1. Januar 2006 neu der Asiatischen Fussballkonföderation an und hat bereits seine ersten Turniere in Asien gespielt. Auch dieser Fall zeigt, wie gut sich die verschiedenen Konföderationen im Interesse des Fussballs verstehen. Die 1916 gegründete Südamerikanische Fussballkonföderation CONMEBOL schliesslich feierte 2006 gar ihren 90. Geburtstag. (Vordere Reihe von links) Ángel María Villar Llona, Mong Joon Chung, Lennart Johansson, Julio Grondona, Joseph S. Blatter, Urs Linsi, David Will, Issa Hayatou, Jack Warner. (Hintere Reihe von links): Chuck Blazer, Worawi Makudi, Reynald Temarii (Beobachter), Amadou Diakité, Michel D’Hooghe, Senes Erzik, Viacheslav Koloskov, Nicolás Leoz, Ricardo Terra Teixeira, Slim Chiboub, Junji Ogura, ’Ahongalu Fusimalohi, Michel Platini, Gerhard Mayer-Vorfelder und Amos Adamu. Auf dem Bild fehlen Mohamed bin Hammam und Isaac David Sasso Sasso. F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 8 FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 FIFA und Konföderationen 16 p FIFA-Administration FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 18 Rund 270 Personen arbeiteten per 31. Dezember 2006 in der FIFA-Administration. Ein Grossteil von ihnen kam bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ oder bei anderen Turnieren des Weltfussballverbandes zum Einsatz. FEDERFÜHREND IN ALLEN BELANGEN waren FIFA-Präsident Joseph S. Blatter als exekutiver Chef des Weltfussballverbandes und Generalsekretär Urs Linsi, der für die operative Leitung verantwortlich zeichnet, unterstützt von ihren jeweiligen Abteilungen oder Sekretariaten. Für sie und alle Mitarbeitenden wird 2006 als Markstein in die Geschichte der FIFA eingehen. Noch vor der WM bezog die Administration Anfang Mai ihren neuen Hauptsitz in Zürich. Erstmals seit langer Zeit sind damit alle Divisionen und Stabstellen unter einem Dach vereint. Der Umzug stellte höchste logistische Anforderungen, musste doch gewährleistet sein, dass die tägliche Arbeit nicht behindert wurde. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Division Personal & Dienste, mit über 70 Mitarbeitenden die grösste Division der FIFA. Ein grosser Transfer von Material und Dokumenten fand derweil fast zeitgleich statt, als der Weltfussballverband seine Schaltzentrale vorübergehend nach Berlin verlagerte, um die Entscheidungs- und Transportwege während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ zu verkürzen. Tonnenweise wurden Ordner, Bälle, Computer, Werbebanden und vieles mehr in die deutsche Hauptstadt verschoben. Lange vor dem WM-Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeberland und Costa Rica hatten weitere Mitarbeitende ihre Arbeit in Deutschland aufgenommen. Anfang Juni stand der 56. FIFA-Kongress in München auf dem Programm. FIFA-Angestellte empfingen und begleiteten die Vertreter der teilnehmenden Verbände während der Zusammenkunft und stellten den reibungslosen Ablauf der mittlerweile gigantischen jährlichen „Hauptversammlung“ sicher. Die meisten FIFA-Angestellten gelangten bei der WM selbst – dem Höhepunkt für alle Mitarbeitenden – in unterschiedlichsten Funktionen zum Einsatz. Die Division Wettbewerbe betrieb einmal mehr einen immensen Aufwand, damit die Qualität des Turniers den hohen internen und externen Erwartungen entsprach. Die Division Kommunikation etwa sorgte dafür, dass der Informationsfluss zwischen dem Weltfussballverband und den Tausenden von Fernseh- und über 4000 Printjournalisten den Ansprüchen moderner Medien genügte. Dazu gehörte unter anderem eine tägliche Medienkonferenz in Berlin. Nebst der WM war die FIFA-Administration mit der Vorbereitung und Umsetzung weiterer Turniere beschäftigt; die besten Frauen der Altersklasse U-20 massen sich in Russland, die Beach-Soccer-WM in Brasilien war abermals ein grosser Erfolg, und die FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Japan bildete den Abschluss eines ereignisreichen Jahres. Für all diese Wettbewerbe galt es, die Infrastruktur aufzubauen – nicht nur die technische, sondern auch die administrative wie beispielsweise eine Stelle für das Disziplinarwesen – , den Austausch mit dem jeweiligen lokalen Organisationskomitee und die Zusammenarbeit mit den Exponenten der qualifizierten Mannschaften zu gewährleisten. Das FIFA-Reisebüro organisierte den Transport und die Unterkunft der Teams und Betreuer; die Division Marketing & TV zeichnete dafür verantwortlich, dass die Rechte der FIFA-Partner in und um die einzelnen Stadien geschützt wurden. Die buchhalterische Nachbearbeitung der einzelnen Wettbewerbe fand dann wieder in Zürich statt. Die Division Finanzen & Controlling erstellt darüber hinaus mittelund längerfristige Finanzstrategien, die wiederum die verschiedenen gemeinnützigen Engagements ermöglichen. Die Division Entwicklung durfte 2006 die Einweihung des 200. Goal-Projektes bekanntgeben. Mitarbeiter sind in der grössten Division Personal & Dienste beschäftigt. FIFA-Administration Das Jahr der Umzüge Personen arbeiteten per 31. Dezember 2006 in der FIFA-Administration. 18 6 FIFA-Kongress 2006 Der Rechtsdienst der FIFA sieht sich – nebst spektakulären Disziplinarfällen wie demjenigen zwischen Zinedine Zidane und Marco Materazzi während des Finales der WM in Berlin – einer zunehmenden Zahl von Fällen ausgesetzt, die das Regelwerk über den Status und Transfer von Spielern betreffen. Dabei geht es um Streitfälle zwischen Vereinen und Trainern, Vereinen und Spielern, Vereinen untereinander oder zwischen einer der genannten Parteien und Spielervermittlern. In den kommenden Monaten warten neue Herausforderungen auf das FIFA-Team. Nebst den kommenden Turnieren und natürlich dem „Heimspiel“ mit dem 57. FIFAKongress in Zürich richtet sich der Fokus zunehmend auf den Schwarzen Kontinent. „In Afrika mit Afrika gewinnen“ lautet das Motto der nahen Zukunft. Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™ soll dabei nur den Abschluss einer ganzen Reihe von fussballerischen Höhepunkten und sonstigen Initiativen auf diesem Kontinent bilden. 19 F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 20 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 FIFA und Konföderationen 16 p FIFA-Administration FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 18 Home of FIFA Ein architektonisches Meisterwerk Seit Anfang Mai 2006 ist das Home of FIFA der neue Hauptsitz des Weltfussballverbandes. Noch vor der WM zogen die rund 270 FIFAAngestellten an ihre neue Wirkungsstätte um, wo sie sich gut eingelebt haben. VON WELCHER SEITE sich die Besucher, Gäste oder Mitarbeitenden auch immer nähern: Das neue Home of FIFA beeindruckt alle. Der grosszügige, lichtdurchflutete Bau der Schweizer Architektin Tilla Theus besticht durch seine schwebende Eleganz und Leichtigkeit sowie hochwertige, sorgfältig verarbeitete Materialien. Die Umhüllung des Gebäudekörpers mit netzartigen, schräg verdrehten Aluminiumbahnen sorgt, dem Fussball gleich, auf allen Seiten für Bewegung. Das eigentliche Herz des Baus befindet sich im dritten Untergeschoss. Der grosse Sitzungssaal, wo Exekutive und Ständige Kommissionen tagen, wird durch einen grossen, einer Arena nachempfundenen Kristallleuchter erhellt. In der Mitte des Raumes, im Boden aus Lapislazuli eingelassen, ist der Grundstein des Home of FIFA, ein Betonkubus, der den überdimensionierten Ball umfasst, in 21 F I FA - FA M I L I E Vorwort des FIFA-Präsidenten 22 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 6 FIFA-Kongress 2006 8 FIFA-Finanzen 2006 10 FIFA und Verbände 12 FIFA und Konföderationen 16 p FIFA-Administration dem Säcke mit Erde aus den Ländern aller FIFA-Verbände und weitere Erinnerungsstücke für die Nachwelt enthalten sind. Gleich daneben liegt der Andachtsraum, der Menschen aller Religionen Gelegenheit zur Meditation und Besinnung gibt. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 18 1 3 4 5 6 Im mit modernster AV-Technik ausgestatteten Auditorium finden über 200 Personen Platz. Zahlreiche ebenfalls mit allen technischen Einrichtungen versehene Sitzungsräume erlauben es der FIFA, die für ihre Aktivitäten notwendigen internen Besprechungen, Tagungen mit externen Fachleuten oder Arbeitsgruppensitzungen effizient durchzuführen. Ende 2006 wurden die Aussenarbeiten abgeschlossen. Das weitläufige Grundstück mit Pflanzen aus den sechs Fussballkontinenten ergibt eine harmonische Umgebung. Auf der Waldseite wurde ein Fussballfeld mit internationalen Massen und mit einem Kunstrasen neuster Generation verlegt. Am Kopfende beim Haupteingang ergänzt ein Sportzentrum das Jahrhundertbauwerk, das in der Fachwelt und in der Öffentlichkeit auf grosses Interesse stösst. Nur etwas fehlt noch zur Vollendung: die Einweihung des Home of FIFA. Diese findet in Anwesenheit von Verbandsvertretern, Regierungs- und Behördenmitgliedern sowie zahlreichen Gästen am 29. Mai 2007, am Vorabend des 57. FIFA-Kongresses, statt. k Innenansichten des neuen FIFA-Gebäudes: 1 der rückwärtige Teil der Eingangshalle mit Blick auf den Innenhof, 2 ein lichtdurchfluteter Korridor, 3 einer der gläsernen Aufzüge, 4 der Empfang, 5 der Meditationsraum, 6 das Auditorium, 7 eine Lounge und 8 der grosse Konferenzsaal. 2 7 8 23 HERAUSFORDERUNGEN 24 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Die Unabhängigkeit des Sports ist mehr denn je eine Notwendigkeit und ein Recht. 25 HERAUSFORDERUNGEN p Taskforce „For the Good of the Game“ 26 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ Der Sport muss unabhängig bleiben Sport und Fussball ganz besonders erfreuen sich in unserer Gesellschaft, in den Medien und in der Finanzwelt immer grösserer Beliebtheit. Diese Popularität bringt jedoch auch Begehrlichkeiten mit sich: Vor allem seitens der Politik und der Wirtschaft gibt es immer wieder Versuche, die sportlichen Geschehnisse zu beeinflussen. Die Unabhängigkeit des Sports ist deshalb mehr denn je eine Notwendigkeit und ein Recht. JEDER SPORT HAT MIT DEM PROBLEM der Ein- Zwischen Sport und Politik verläuft eine klare Grenzlinie, die nicht überschritten werden darf. flussnahme von aussen zu kämpfen – egal, ob er bedeutend ist oder nicht; jeder Kontinent ist betroffen – unabhängig von seinem Entwicklungsstand. Versuche, die Welt des Sports zu beeinflussen, gibt es überall. Bestes Beispiel dafür ist die Europäische Union und ihre Absicht, den Sport einzig und allein gemäss wirtschaftlichen Kriterien zu regulieren. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat deshalb am 21./22. September 2006 in Lausanne die erste Konferenz über die Unabhängigkeit des Sports organisiert. Zentrales Thema war die Unabhängigkeit der Olympischen Bewegung und des Sports allgemein, ohne die die inneren Werte des Sports nicht bewahrt werden können. Die FIFA spielt in dieser Frage eine Vorreiterrolle, weshalb Joseph S. Blatter die Diskussion als Moderator leitete. Unabhängigkeit ist zudem eine Grundvoraussetzung für das Motto, das sich die FIFA zu eigen gemacht hat: dem Fussball zu dienen, anstatt sich zu bedienen. Unabhängigkeit ist auch praktisch ein Muss, denn im Sport ticken die Uhren anders. Um einen Topspieler zu formen, einen Verein zu organisieren, den Aufstieg aus der dritten in die erste Liga zu schaffen, einen Verband aufzubauen oder einen nationalen Nachwuchsförderungsplan zu erstellen, braucht es fünf, acht oder gar zehn Jahre. Sport, Anstrengung und Ausdauer passen nicht in den Rhythmus der Politik, wo die Mandate kürzer sind und meist rasche Ergebnisse verlangt werden. 27 HERAUSFORDERUNGEN p Taskforce „For the Good of the Game“ 28 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 Mit der Unabhängigkeit bewahrt der Sport auch seine eigenen Werte. Die Integrität von Wettbewerben ist vor politischen Einflüssen zu schützen. Das Ergebnis auf dem Platz darf nicht von aussen verfälscht werden. Im Sport gibt es weder links noch rechts. Erst bei umfassender Unabhängigkeit kann mit Fug und Recht behauptet werden: Fussball ist für alle da. Unabhängigkeit verhindert auch, dass die sportlichen Organe durch Politik oder Wirtschaft gesteuert werden. Dabei geht es nicht darum, sich zu verschanzen und einen Besitzstand zu verteidigen. Der Schutz des Sports, der auf dem Verbandsrecht und dem Recht auf Selbstverwaltung basiert, ist eine grundlegende Notwendigkeit – Fussball soll durch die Fussballgemeinschaft selbst verwaltet werden. Dadurch kann der Sport Kontinuität gewährleisten, während sich unser politisches Umfeld abrupt und unvermittelt ändern kann. Auch die rechtsprechenden Instanzen im Sport sollen nach dem Grundsatz der Selbstverwaltung funktionieren. Es ist nicht das Ziel der FIFA, bei Streitigkeiten (z. B. geschäftlicher Art) den Gang zu ordentlichen Gerichten zu verbieten. Für arbeitsrechtliche FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Auseinandersetzungen stehen auf nationaler Ebene jedoch Kammern zur Beilegung von Streitigkeiten bereit, die je zur Hälfte aus Spielern und Arbeitgebern bestehen. Damit profitieren sowohl Spieler als auch Vereine von einer raschen und kostenlosen Rechtsprechung, die den sportlichen Terminkalender und die Pyramidenstruktur des Sports berücksichtigt. Diese verschiedenen Facetten der Unabhängigkeit zeigen, dass im Sport bisweilen besondere Eigenheiten berücksichtigt werden müssen, wie dies die FIFA und das IOC seit jeher fordern. Sport kann heutzutage nicht einfach durch die ökonomische Brille betrachtet werden. Wer würde sich noch für Sport interessieren, wenn die Ergebnisse von vornherein festständen? Aus diesem Grund fordern die FIFA und das IOC von der Europäischen Union schon seit Jahren, dass die Unabhängigkeit des Sports im Sinne der Erklärung von Nizza vom September 2000 anerkannt wird. wickeln kann. Auch die Zusammenarbeit mit den Regierungen ist unabdingbar, denn selbst eine Organisation wie die FIFA ist nicht ermächtigt, gegen kriminelle Machenschaften vorzugehen. Für eine Zusammenarbeit ist es deshalb wichtig, dass jede Seite die Kompetenzen der anderen Seite respektiert. Zu guter Letzt bedeutet Unabhängigkeit auch Verpflichtung, beispielsweise zur Transparenz und Optimierung von Strukturen und Entscheidungswegen. In diesem Sinne spielt die FIFA mehr denn je eine zentrale Rolle bei der Wahrung der Universalität des Fussballs. Die Unabhängigkeit des Sports muss jedoch zwingend auch nach aussen wirken. Mehr denn je ist der Sport auf den Dialog angewiesen, damit er sich z. B. in Form von Sportunterricht an Schulen oder von Wettbewerben weiterent- Im Sport müssen besondere Eigenheiten berücksichtigt werden, wie dies die FIFA und das IOC seit jeher fordern. 29 HERAUSFORDERUNGEN p Taskforce „For the Good of the Game“ 30 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Vereinbarung FIFA / FIFPro Der globalen Lösung einen wichtigen Schritt näher Auf dem Weg zu moderneren Fussballstrukturen und verbesserten Beziehungen innerhalb der Fussballfamilie haben FIFA und FIFPro, die internationale Vereinigung der Profifussballer, mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung letzten November in Barcelona einen wesentlichen Fortschritt erzielt. Historischer Händedruck in Barcelona: Samuel Eto’o, Joseph S. Blatter, Lilian Thuram und Philippe Piat DIE VEREINBARUNG ZWISCHEN dem Weltfuss- ballverband und der weltweit einzigen Vertretung der Profifussballer stärkt die Zusammenarbeit und den Dialog zu den grossen Fragen des Fussballs. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hebt die wichtigsten Punkte dieser Vereinbarung hervor: „Zahlreiche Akteure aus Wirtschaft und Gewerbe, Spielervertreter und gelegentlich auch Regierungen versuchen, sich in den Fussball und seine Strukturen einzumischen. Hier muss unser Sport seine Position und vor allem seine wichtigsten Akteure, sprich die Spieler, verteidigen. Die Unterzeichnung dieser Vereinbarung mit der FIFPro ist ein wichtiger Schritt auf der Suche nach Lösungen, nicht nur auf europäischer oder regionaler, sondern auch auf weltweiter Ebene.“ Nach Meinung des Präsidenten des Weltfussballverbands kann man dem Druck, der aufgrund der zunehmenden Universalität unseres Sports auf den Werten des Fussballs lastet, nur mit globalen Lösungen begegnen. FIFPro-Präsident Philippe Piat, der mit seiner Organisation rund 67 000 lizenzierte Spieler in 44 Ländern vertritt, schlägt in die gleiche Kerbe. Er spricht gar von einer historischen Einigung: „Die Spieler gelten damit endlich als vollwertige Akteure im Profifussball. Es wurden weltweit gültige vertragliche Mindestbedingungen festgelegt und paritätische Schlichtungskammern eingerichtet, womit die Spieler auf nationaler Ebene nun stärker vertreten sind.“ Philippe Piat betont, dass die mit der FIFA unterzeichnete Vereinbarung „grössere Rechtssicherheit in unserem Sport garantiert, was für die langfristige Zukunft des Fussballs unabdingbar ist.“ Die Unterzeichnung der Vereinbarung wurde im Camp Nou, dem Stadion des FC Barcelona, unter der Leitung von Joseph S. Blatter und Philippe Piat gefeiert. Lilian Thuram und Samuel Eto’o, Vertreter der Spielergew kschaft, Ángel María Villar Llona, Vizepräsident der FIFA und Präsident des spanischen Fussballverbands, und Joan Laporta, Präsident des FC Barcelona, wohnten der Feier ebenfalls bei. 31 HERAUSFORDERUNGEN p Taskforce „For the Good of the Game“ 32 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Kalender und Wettbewerbe Nationalmannschaftsaufgebot und internationaler Spielkalender k Der koordinierte internationale Die Arbeitsgruppe Wettbewerbe der FIFA-Taskforce „For the Good of the Game“ hat unter dem Vorsitz von Joan Laporta, Präsident des FC Barcelona, zahlreiche aktuelle Themen behandelt, u. a. die Frage der Versicherung von Spielern bei Länderspielen, den internationalen Spielkalender, das Schiedsrichterwesen sowie die Beziehungen zwischen den Vereinen und den Nationalmannschaften. Spielkalender wird weiter verfeinert. k Von den 256 während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ genommenen und analysierten Urinproben war keine einzige positiv. DIE DISKUSSION über den internationalen Spielkalender betraf einerseits die Qualifikationsturniere der Nationalmannschaften, andererseits die Anzahl Spiele im Rahmen von nationalen Wettbewerben (Meisterschaft und Pokal). Als Verbesserung des internationalen Spielkalenders wurde vorgeschlagen, ein Format für die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 zu vereinbaren, das den Interessen der Spieler und der Verbände gleichermassen Rechnung tragen soll. Im Sinne einer Optimierung der Beziehungen zwischen Verbänden und Vereinen wurde vorgeschlagen, die Abstellung von Spielern für Länderspiele über einen Verhaltenskodex zu regeln. Weiter hat die FIFA eine Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder eingesetzt, die sich mit der Frage der Versicherung von Spielern bei Einsätzen mit ihrer Nationalmannschaft befasst und verschiedene Alternativen prüft. Auch die Frage von zwei direkt aufeinanderfolgenden Länderspielterminen wurde erörtert. Von aktuell Samstag und Mittwoch soll auf Samstag und Dienstag umgestellt werden. Schiedsrichterwesen Der Kampf gegen Doping Im Bereich Schiedsrichterwesen verlangt die Arbeitsgruppe, dass sich die Unparteiischen auf jedem Niveau sowohl physisch als auch technisch weiterentwickeln können, indem die Professionalisierung des Schiedsrichterwesens weiter gefördert wird. Im Rahmen ihres Engagements gegen Doping hat die FIFA in der letzten Saison weltweit fast 25 000 Kontrollen durchgeführt, gegenüber 22 000 im Jahr 2005. Von den Proben waren 0,4 % positiv, wobei die positiven Befunde im Wesentlichen dem Konsum sogenannter Gesellschaftsdrogen wie Marihuana oder Kokain zuzuschreiben waren. Lediglich 0,07 % der Proben waren auf die Einnahme von anabolen Steroiden zurückzuführen. Die aus Vertretern der Konföderationen, der Mitgliedsverbände, der Ligen, der Vereine und der Spieler zusammengesetzte Arbeitsgruppe hat zur Aufgabe, dem FIFA-Kongress im Mai 2007 konkrete Vorschläge zu den erwähnten Punkten vorzulegen, damit der Kongress diese diskutieren und verabschieden kann. In diesem Zusammenhang war auch die FIFA FussballWeltmeisterschaft 2006™ in Deutschland ein wichtiger Erfolg: Von den 256 analysierten Urinproben war keine einzige positiv. 33 HERAUSFORDERUNGEN p Taskforce „For the Good of the Game“ 34 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 35 Finanzen und Investitionen Mehr Transparenz im Geldfluss Der wirtschaftliche Erfolg des Fussballs zieht stets neue Interessenten an. Die Geldflüsse innerhalb des Fussballs und in seinem Umfeld müssen deshalb transparenter werden. DIE ARBEITSGRUPPE FINANZEN der Taskforce beschäftigt sich mit der Entwicklung von Lösungsvorschlägen im Zusammenhang mit Korruption, Mehrfachbesitz von Klubs, Fussballwetten, Geldwäscherei, den neusten Entwicklungen auf dem Transfermarkt und der Rolle von Spielervermittlern. Auch die ungleiche Verteilung der Einnahmen aus dem Verkauf von Rechten insbesondere im Vereinsfussball ist ein Thema. Es gilt zu verhindern, dass sich der Fussball in zwei Lager teilt: den Fussball für die Reichen und den Fussball für alle anderen. Es gilt zu verhindern, dass sich der Fussball in zwei Lager teilt: den Fussball für die Reichen und den Fussball für alle anderen. Vom Ertrag der FIFA fliessen 70 % wieder zurück an die Basis. Die Einkünfte aus dem Verkauf von TV-Übertragungsrechten und Marketingrechten im Zusammenhang mit der Fussball-Weltmeisterschaft kommen der ganzen Fussballgemeinschaft zugute. Die FIFA wünscht sich, dass dieser Ansatz allgemein angewandt wird, und fordert im Sinne einer guten Unternehmensführung mehr finanzielle Transparenz seitens der Vereine. Die Strategie der FIFA, Fördergelder an Leistung und Solidarität zu knüpfen, hat sich als grosser Erfolg erwiesen. Dadurch kann der Graben zwischen langjährigen, etablierten Fussballverbänden und kleinen, aufstrebenden Fussballnationen geschlossen werden. Die Arbeitsgruppe hat drei Tätigkeitsbereiche definiert: SPIELERTRANSFERS FUSSBALLWETTEN Einführung eines informatikbasierten „koordinierten Transfersystems“ spätestens ab der Saison 2008/2009. Überarbeiten des Spielervermittler-Reglements mit dem Ziel einer verbesserten Transparenz. Die Änderungen sollen ab der Saison 2007 / 2008 in Kraft treten. Wetten führen im Fussball regelmässig zu Bestechungsversuchen. Die FIFA ist als Weltfussballverband das leitende Organ des internationalen Fussballs und ist sich der Korruptionsgefahr bewusst. Sie unternimmt alles, was in ihrer Macht steht, damit Fussballspiele strukturiert stattfinden und sämtliche Bestechungsversuche im Keim erstickt werden. Aus diesem Grund wurde die Schaffung eines weltweiten Informationsnetzes im Sinne eines Frühwarnsystems beschlossen, an dem sich die Konföderationen, die Mitgliedsverbände und Wettorganisationen beteiligen. Parallel dazu werden in den Verbandsreglementen Disziplinarbestimmungen aufgenommen, die es sämtlichen Akteuren verbieten, sich an Wetten zu beteiligen. BESITZ UND LIZENZIERUNG VON VEREINEN Die FIFA plant, in einigen Jahren gemeinsam mit den Konföderationen ein weltweites System für die Lizenzierung von Vereinen umzusetzen, durch das die Besitzverhältnisse der Klubs offengelegt werden und dadurch die Transparenz wiederhergestellt wird. Dazu wird die FIFA auf internationaler Ebene systematisch Informationen zusammentragen, die über Besitzverhältnisse, Kontrolle und Einfluss der Vereine Auskunft geben. k Spätestens ab der Saison 2008 /2009 soll ein informatikbasiertes „koordiniertes Transfersystem“ eingeführt werden. HERAUSFORDERUNGEN Taskforce „For the Good of the Game“ 36 p Stadien und Sicherheit FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 26 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Sicherheit und Stadien Hausaufgaben machen Sichere und moderne Stadien, Konzepte und Präventivmassnahmen: Der Fussball muss der wieder aufflammenden Gewalt auf allen Ebenen einen Riegel schieben. RASSISTISCH MOTIVIERTE Ausschreitungen, Atta- cken auf andere Fans und auf Sicherheitsorgane: In den vergangenen Monaten sorgte die Gewalt rund um Fussballspiele in zahlreichen Ländern für Schlagzeilen und Spielabsagen. Ebenso trauriger wie tragischer Höhepunkt war die Ermordung des italienischen Carabinieri-Offiziers Filippo Raciti durch junge Hooligans bei einem Ligaspiel in Catania Anfang 2007. Solche Ereignisse rücken die Frage in den Vordergrund, wer im Fussball wo und wann für die Sicherheit verantwortlich ist. Vom Prinzip her ist die Antwort einfach: Die Sicherheit im Stadion ist Sache des Fussballs, die Sicherheit ausserhalb des Stadions Sache des Staates. Die FIFA, die Verbände und die Klubs haben keine Polizeigewalt. Der Fussball kann nicht für die öffentliche Sicherheit verantwortlich gemacht werden, aber er muss mit den staatlichen Organen kooperieren. Bei der Umsetzung des oben erwähnten Prinzips muss der Fussball aber auch seine Pflichten wahrnehmen. Komfort in den Stadien mit Sitzplätzen, anständiger Verpflegung und ausreichenden Sanitäreinrichtungen sind das eine. Unabdingbar sind heute auch Ordner, die die Zuschauer einweisen, sowie effiziente Einlasskontrollen und Überwachungskameras, mit denen störende oder gewalttätige Personen identifiziert und falls notwendig in Gewahrsam genommen werden können, bevor sie noch grösseren Schaden anrichten. In einem Punkt ist es höchste Zeit, dass Staat und Sport gemeinsam Remedur schaffen. In einigen Stadien sind noch immer Gitter vorhanden. Abschrankungen jeder Art sind nicht nur ein Anachronismus, sondern potenzielle Todesfallen, wie Hillsborough 1989 vor Augen geführt hat. Wo Menschen wie wilde Tiere oder Gefangene behandelt werden, verhalten sie sich auch so. Ein Zuschauer, der an Ordnern vorbei aufs Spielfeld gelangt, mag ein Ärgernis und in ganz seltenen Fällen eine mögliche Bedrohung sein. Ein Zuschauer, der an Gittern erdrückt wird, ist eine Tragödie. Die modernsten Erkenntnisse betreffend Stadionbau hat die FIFA in der Neuauflage ihrer Sonderpublikation zu diesem Thema zusammentragen und von Experten aus aller Welt umfassend dokumentieren lassen. Parallel dazu hat sie im Hinblick auf die Vorrunde der FIFA WM 2010 ein weltweites Sicherheitskonzept ausgearbeitet. Dieses verpflichtet die Verbände unter anderem, einen eigenen Sicherheitsbeauftragten zu ernennen, der für alle Sicherheits- und Stadionbelange als Schnittstelle zwischen der FIFA, der zuständigen Konföderation und den lokalen Behörden fungiert. Weiter müssen alle Stadien, in denen WM-Vorrundenspiele zur Austragung gelangen, eine Reihe von Mindeststandards erfüllen, die ein Fachausschuss der FIFA definiert hat. Seite Ende November 2006 führt die FIFA entsprechende Inspektionen durch und leistet gleichzeitig vor Ort mit einem Seminar über das neue Sicherheitskonzept Hilfestellung für die Umsetzung der Bestimmungen und Vorgaben. 37 HERAUSFORDERUNGEN 38 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 p Klubfussball FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 Klubfussball Der Verein – die Basis des Fussballs Der Verein ist die Basis des Fussballs. In der heutigen Gesellschaft bieten Vereine eine Möglichkeit zur sozialen Integration und wirken identitätsstiftend. Damit sind sie ein zentrales Element der Fussballpyramide. DIE INTERESSEN DER VEREINE werden bei sämt- lichen Massnahmen, insbesondere auch im Rahmen der Taskforce, ernst genommen. Vereine spielen im Fussball eine zentrale Rolle, indem sie die Spieler zur Verfügung stellen. Deshalb gilt es, ein Gleichgewicht zu finden und die richtigen Mechanismen zu entwickeln, damit die Bedürfnisse der Vereine berücksichtigt werden können. Die FIFA ermutigt die Verbände, ihre Vereine im Rahmen der Reform der Verbandsstatuten, die der Weltfussballverband seit zwei Jahren vorantreibt, besser in die Entscheidungsprozesse einzubinden. Die dritte Ausgabe der FIFA Klub-Weltmeisterschaft war ein Beleg für die gute Organisation und Konkurrenzfähigkeit der Vereine auf allen Kontinenten und für die enorme Entwicklung des Klubfussballs seit der Premiere des Interkontinental-Pokals 1960. Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft ist für Vereine zu dem geworden, was die FIFA Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft ist für Vereine zu dem geworden, was die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ für Nationalteams ist. Fussball-Weltmeisterschaft™ für Nationalteams ist. Das Turnier bietet die Möglichkeit für die Verbreitung und den Austausch technischer Modelle weltweit zwischen den Vereinen. Zudem gestattet die Veranstaltung eine finanzielle Umverteilung, denn der sechstplatzierte Verein erhielt 2006 immerhin 1 Mio. US-Dollar. Im Rahmen ihrer Entwicklungsprogramme hat die FIFA mit jedem Verband langfristige Pläne erarbeitet, die schrittweise eine Umgestaltung der nationalen Ligen, der Landesmeisterschaften und der Unterstützungsprogramme vorsehen. Während der Weltmeisterschaft in Deutschland hat die FIFA zudem einen mit 15 Mio. US-Dollar dotierten Versicherungsfonds geäufnet, um Vereine zu entschädigen, deren Spieler sich während eines Einsatzes mit der Nationalmannschaft verletzen. Die FIFA setzt damit ein Zeichen, dass sie aktiv nach Lösungen für die aktuelle Problematik sucht. 39 HERAUSFORDERUNGEN 40 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 p Spielregeln FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 40 Rechtliche Angelegenheiten 42 Spezialprojekte 48 Spielregeln Kriterien für Torliniensysteme Bei seiner 121. Ordentlichen Jahresversammlung Anfang März in Manchester (England) hat der International Football Association Board (IFAB) verbindliche Kriterien für alle zukünftigen Tests mit Torliniensystemen festgelegt. EINMAL MEHR befasste sich die oberste Regelbehörde des Fussballs mit der Frage, welche Technologien bei der Entscheidungsfindung zum Einsatz gelangen dürfen. In der Folge einigte sich der Board darauf, dass jedes System, für das eine Genehmigung beantragt wird, die folgenden vier Grundvoraussetzungen erfüllen muss: • Die Technologie erstreckt sich lediglich auf die Torlinie oder dient einzig der Entscheidung, ob ein Tor gefallen ist oder nicht. • Das System muss zu 100 % fehlerfrei und genau arbeiten. • Die Angabe, ob der Ball die Linie vollständig überschritten hat, muss dem Schiedsrichter sofort und ohne Verzögerung übermittelt werden. • Das Signal wird ausschliesslich an die Offiziellen übermittelt. Jedes Torlinien-Technologiesystem, für das eine Genehmigung beantragt wird, muss vier Grundvoraussetzungen erfüllen. adidas/Cairos und die FA Premier League erläuterten dem Board anhand von Präsentationen zwei verschiedene Systeme. Bei weiteren Sachfragen fasste der Board die folgenden Beschlüsse: • Der Ausschuss des IFAB soll bei seiner nächsten Jahresgeschäftssitzung ein einheitliches Protokoll für den Umgang mit verletzten Spielern erarbeiten. • Die FIFA hatte vor der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ die Frage des regelwidrigen Einsatzes der Ellenbogen aufgeworfen und entsprechende Sanktionen durch die Schiedsrichter festgelegt. Diese wurden dem Gremium vorgetragen. Es wurde beschlossen, dass diese Richtlinien einheitlich anzuwenden sind. • Kunstrasenbeläge müssen eine grüne Farbe aufweisen. Diese Vorschrift wird in das FIFA-Qualitätskonzept aufgenommen. • In einer Bestimmung für Schiedsrichter-Kommunikationssysteme wurde festgelegt, dass das System lediglich die Offiziellen untereinander verbindet und deren Kommunikation weder ausgestrahlt noch aufgezeichnet wird. • Das Gremium betonte, dass Bildschirme an den Seiten des Platzes von den technischen Zonen aus nicht einsehbar sein dürften. Der Board verfügte zudem Änderungen am Wortlaut der Spielregeln in folgenden Bereichen: • Jegliche Form von Werbung auf dem Boden der technischen Zone ist verboten. • Unterziehhemden und Unterziehhosen müssen die gleiche Grundfarbe haben wie die Spielkleidung der Spieler. • An der Ausrüstung der Spieler dürfen keinerlei politische, religiöse oder persönliche Botschaften oder Symbole vorhanden sein. • Für Wettbewerbe kann ein Ersatz-Schiedsrichterassistent benannt werden, der jedoch nur dann eingesetzt wird, wenn einer der Schiedsrichterassistenten ausfällt. • Ein Spieler darf beim Torjubel seinen Kopf oder sein Gesicht nicht mit einer Maske oder einem ähnlichen Gegenstand bedecken. Weiter wurden folgende Punkte diskutiert: • Ein Vorschlag der FIFA zum Einsatz von zwei zusätzlichen Schiedsrichterassistenten wurde zur weiteren Untersuchung an den IFAB-Ausschuss verwiesen. • Das Tragen eines Hidschab (Kopftuch) ist bereits durch Regel 4, „Ausrüstung der Spieler“, geklärt. Der IFAB besteht aus Vertretern der Verbände von England, Schottland, Wales und Nordirland sowie der FIFA. Jegliche Änderung bedarf einer Dreiviertelmehrheit (d. h. sechs von acht Stimmen), wobei die vier britischen Verbände je eine Stimme haben und die FIFA als Vertreterin der übrigen 203 Verbände über vier Stimmen verfügt. 41 HERAUSFORDERUNGEN 42 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 p Rechtliche Angelegenheiten Spezialprojekte FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 42 48 Rechtliche Angelegenheiten Ethik als Schwerpunkt Die Ethikkommission wird ihre Tätigkeit aufgrund des neuen Ethikreglements ausüben, das die FIFA-Exekutive im September 2006 verabschiedete. Die rechtlichen Belange im und um den Sport haben auch im Berichtsjahr 2006 keineswegs an Bedeutung verloren – im Gegenteil: Das Recht wurde im Fussball noch dominanter. Mit mehreren weitreichenden Neuerungen trägt die FIFA dieser Entwicklung Rechnung. E I N M E I L E N S T E I N ist dabei der Beschluss des 56. FIFA-Kongresses vom Juni 2006 in München, eine unabhängige Ethikkommission zu schaffen, die bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen im Fussball wie illegaler Wetten, Manipulationen, Bestechungen und anderer unerlaubter Praktiken helfen soll. Mit 180:15 Stimmen wurde diese Instanz als drittes Rechtsprechungsorgan in den FIFA-Statuten verankert. Die bisherige Kommission für Ethik und Fairplay wurde zur Kommission für Fairplay und soziale Verantwortung mit einem entsprechend modifizierten Pflichtenheft und Aufgabengebiet umgestaltet. Die Ethikkommission wird ihre Tätigkeit aufgrund des neuen Ethikreglements ausüben, das die FIFA-Exekutive im September 2006 verabschiedete. Dieses sieht vor, dass bei Verstössen disziplinarrechtliche Sanktionen gegen Offizielle, Spieler sowie Spiel- und Spielervermittler verhängt werden können. Zum Vorsitzenden wurde Lord Sebastian Coe (England) ernannt. Einen weiteren grossen Schritt vollzogen die Kongressdelegierten mit ihrer Zustimmung zu einer Anpassung von Art. 60 der FIFA-Statuten. Damit wurde der Welt-AntiDoping-Agentur (WADA) ein Berufungsrecht gegen letztinstanzliche Entscheide der Verbände in Dopingangelegenheiten eingeräumt. Wie in den Tätigkeitsberichten der vorangegangenen Jahre erwähnt, hatten sich die FIFA- und WADA-Exponenten in mehreren Verhandlungsrunden mit den FIFA-Sanktionsbestimmungen im Bereich Doping und deren Kompatibilität mit Blick auf den WADA-Kodex befasst und sich schliesslich auf eine einvernehmliche Lösung geeinigt. Erstmalige Dopingdelinquenten werden nun im Prinzip mit einer Zweijahressperre belegt, im Wiederholungsfall drohen lebenslängliche Ausschlüsse. Die WADA wiederum hat das von der FIFA verlangte Recht auf Einzelfallbeurteilung anerkannt. Genauso wie der Fussball auf der ganzen Welt nach den gleichen Regeln gespielt werden soll, müssen Regelverstösse weltweit einheitlich bestraft werden. Diesem Anliegen werden die Neuerungen gerecht, die das FIFA-Exekutivkomitee ebenfalls im September 2006 beschloss. Das neue FIFA-Disziplinarreglement sieht Bestimmungen vor, die von den Verbänden zwingend zu übernehmen sind. Einen weiteren Beitrag zur weltweit angestrebten Harmonisierung von Sanktionen bietet das für die Verbände erarbeitete Standard-Disziplinarreglement. Zudem hat die FIFA erkannt, wie wichtig und notwendig es ist, Rassismus wirksam zu bekämpfen. Aus diesem Grund hat sie die entsprechenden Bestimmungen ihres Disziplinarreglements verschärft. Bei rassistischem Verhalten können Spielsperren, Punkteabzüge und Wettbewerbsausschlüsse verhängt werden. Zwecks rigoroser Anwendung griffiger Sanktionen wurden die Verbände verpflichtet, die genannten Bestimmungen in ihre Regelwerke aufzunehmen. Bei Missachtung dieser Verpflichtung kann der fehlbare Verband für zwei Jahre vom internationalen Spielbetrieb ausgeschlossen werden. Im Dezember 2006 fällte ein New Yorker Gericht ein für die FIFA nachteiliges Urteil, das der FIFA die Erfüllung des mit dem Kreditkartenunternehmen VISA abgeschlossenen Sponsoringvertrages untersagte. Das Gericht erklärte den mit MasterCard ausgehandelten Vertrag für gültig. Die FIFA habe, so das Gericht, das Erstverhandlungsrecht des bisherigen langjährigen Vertragspartners verletzt. Die FIFA hat den erstinstanzlichen Gerichtsentscheid in der Zwischenzeit angefochten. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Berichts ist das Berufungsverfahren anhängig. Gleichzeitig zieht die FIFA andere Wege zur Lösung dieser Angelegenheit in Betracht. DER „FALL MASTERCARD“ v Die FIFA-Ethikkommission mit ihrem Vorsitzenden Lord Sebastian Coe. 43 HERAUSFORDERUNGEN 44 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 p Rechtliche Angelegenheiten Spezialprojekte FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 42 48 Status von Spielern „Charleroi“ und andere Fälle Der Zusammenschluss 18 europäischer Grossklubs, die sogenannte G-14, ist direkt und indirekt auf verschiedenen Ebenen gegen die FIFA-Abstellungsregelung aktiv geworden. IM ZENTRUM der juristischen Auseinandersetzung zwi- schen dem Klub Sporting de Charleroi (Belgien) und der FIFA steht zwar ein Schadenersatzbegehren von Charleroi, gestützt auf den zeitweiligen Ausfall des marokkanischen Spielers Abdelmajid Oulmers als Folge einer Verletzung bei einem Länderspieleinsatz im November 2004. Mit der Unterstützung der G-14 fordert der belgische Klub jedoch nicht nur eine Entschädigung, sondern bekämpft auch die FIFA-Abstellungsregelung für Länderspiele. k Wegen verletzungsbedingten Abwesenheiten und den damit verbundenen Kosten (wie im Fall Oulmers) kommt es zu Streitigkeiten. Im Rahmen dieses Prozesses wird nun der Europäische Gerichtshof vorab über die Rechtmässigkeit der Abstellungsregelung befinden. Diese Prozesskonstellation hat dazu geführt, dass die Anzeige, die die G-14 im Frühjahr 2004 bei der Schweizerischen Wettbewerbskommission in Bern gegen die FIFA-Abstellungsregelung eingereicht hatte, vorerst nicht weiter verfolgt wird. Die Wettbewerbskommission hat die entsprechenden Vorabklärungen eingestellt. Über eine etwaige Wiederaufnahme der Vorabklärungen wird nach dem Entscheid des Europäischen Gerichtshofes befunden. Die FIFA ihrerseits hatte mit ihrer Abteilung für den Status von Spielern in der Berichtsperiode eine gegenüber dem Vorjahr erhöhte Zahl von Fällen zu behandeln. Die Arbeit dieser Abteilung sowie der FIFA-Kommission für den Status von Spielern und auch der Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten geniesst eine hohe Akzeptanz. Die behandelten Fälle und ihre wachsende Zahl belegen unter anderem, dass die Arbeit der FIFA in diesem Bereich äusserst geschätzt wird und die Beteiligten gerne von diesen raschen und kostengünstigen Möglichkeiten der Streiterledigung Gebrauch machen. Im Rahmen des „Charleroi“-Prozesses wird der Europäische Gerichtshof vorab über die Rechtmässigkeit der FIFA-Abstellungsregelung befinden. 45 HERAUSFORDERUNGEN 46 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 p Rechtliche Angelegenheiten Spezialprojekte 42 48 Rechtsprechung und Disziplinarpraxis Ein wegweisender Entscheid Das Schweizer Bundesgericht hat in einem Urteil vom 5. Januar die Rechtsprechungs- und Disziplinarpraxis der FIFA gestützt und die Beschwerde eines spanischen Klubs, der einen Entscheid des Weltfussballverbands angefochten hatte, abgewiesen. Die FIFA betrachtet dieses Urteil als weltweit wegweisenden Entscheid. Er stärkt und bestätigt zugleich die Unabhängigkeit und Kompetenz der verbandseigenen Rechtsprechung. IM ZUSAMMENHANG mit einem Transferstreitfall bezüglich eines Spielers hatte die FIFA-Disziplinarkommission Ende Oktober 2005 gegen den betreffenden Verein eine Geldstrafe von CHF 25 000 verfügt und ihm ausserdem Sanktionen, so insbesondere den Abzug von Punkten und den Zwangsabstieg in eine tiefere Liga, angedroht, sofern er nicht innerhalb einer gesetzten Frist einem brasilianischen Verein eine ausstehende Zahlung von EUR 373 226 für einen Spieler überweise. Zuvor hatte der Klub ein entsprechendes Urteil der FIFAKommission für den Status von Spielern missachtet und dann in der Folge den Disziplinarentscheid vor dem Court of Arbitration for Sport in Lausanne angefochten und war ebenfalls unterlegen. Der spanische Klub machte unter anderem geltend, dass die FIFA mit ihrer Androhung eines Punkteabzugs oder eines Zwangsabstiegs quasi die „Vollstreckung“ einer finanziellen Forderung vornehme. Dies verstosse gegen den sogenannten Ordre public, da sich die FIFA dadurch anmassen würde, eine Sanktion zu treffen, die ausschliesslich dem Staat vorbehalten sei. Diesen Ansatz verneinten die Richter. Bei seinem Urteil zog das Schweizer Bundesgericht in Erwägung, dass im Schweizerischen Vereinsrecht, dem die FIFA als Organisation gemäss Schweizerischem Zivilgesetzbuch unterstellt ist, die Verletzung von Mitgliedschaftspflichten Sanktionen wie Vereins- oder Verbandsstrafen zur Folge haben kann. Weiter hielt das Gericht fest, dass, wenn ein privater Verein (wie hier die FIFA) zur Erreichung seines Zwecks Regeln und Bestimmungen aufstellt, denen sich seine Mitglieder unterwerfen (wie hier der spanische Klub als Mitglied des königlichen spanischen Fussballverbandes RFEF), es zulässig sei, dass ein Dachverband Sanktionen vorsehe, um die Verpflichtungen der Mitglieder abzusichern. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter begrüsste das Urteil der obersten Schweizer Richter: „Ich bin sehr erfreut darüber, dass das Schweizer Bundesgericht die Beschwerde des spanischen Klubs abgewiesen hat. Im Einklang mit ihren Statuten und Reglementen bietet die FIFA mit ihren verschiedenen Instanzen sowie der Möglichkeit der Anrufung des Court of Arbitration for Sport allen Mitgliedern der Fussballfamilie Gewähr auf eine faire, ausgewogene und vor allem auch zügige Rechtsprechung im Sinnes des Sportes.“ FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 47 HERAUSFORDERUNGEN 48 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten p Spezialprojekte FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 42 48 Eine besondere Initiative In Afrika mit Afrika gewinnen Für die FIFA ist die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika erst dann ein Erfolg, wenn der ganze Kontinent davon profitiert. Die FIFA möchte ein positives Bild des Schwarzen Kontinents vermitteln, der hart für seine Entwicklung kämpft. k Gemeinsam für Afrika: Am 9. Juli 2006 lancierten FIFA-Präsident Joseph S. Blatter und Louis Michel, EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe (ganz rechts), ein gemeinsames Hilfsprogramm für Afrika, die Karibik und den pazifischen Raum. Ebenfalls anwesend waren Alpha Oumar Konaré, Präsident der Kommission der Afrikanischen Union (ganz links), Südafrikas Präsident Thabo Mbeki (Zweiter von links) sowie der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso (Zweiter von rechts). 49 HERAUSFORDERUNGEN 50 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Taskforce „For the Good of the Game“ 26 Stadien und Sicherheit 36 Klubfussball 38 Spielregeln 40 Rechtliche Angelegenheiten p Spezialprojekte FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 51 42 48 EU/FIFA-ALLIANZ FÜR AFRIKA, DIE KARIBIK UND DEN PAZIFIKRAUM „In Afrika mit Afrika gewinnen“ Mit setzt die FIFA den Fussball gezielt als Entwicklungsinstrument ein. Gleichzeitig soll die Aufmerksamkeit während der nächsten drei Jahre weltweit auf Afrika gelenkt und ein positives Bild des Schwarzen Kontinents vermittelt werden, der hart für seine Entwicklung kämpft. Die Kampagne „In Afrika mit Afrika gewinnen“ wurde beim Kongress in Marrakesch beschlossen und beim Kongress in München mit einem Budget von über 70 Mio. US-Dollar dotiert. Acht Projekte sind konkret geplant, wovon sich einige bereits in der Umsetzungsphase befinden: ➊ Jedes afrikanische Land erhält ein Kunstrasenfeld der neusten Generation nach internationalen Normen. 25 Verträge sind bereits unterzeichnet, im Februar 2007 weihte Präsident Joseph S. Blatter in Khartum offiziell Sudans Kunstrasenfeld ein. ➋ Entwicklung eines Förderprogramms für nationale Wettbewerbe in der obersten Spielklasse, damit die afrikanischen Meisterschaften klarer strukturiert werden können. ➌ Schulung afrikanischer Kaderleute. Ein erster Kurs für Sportfunktionäre und Veranstalter aus Afrika hat bereits Ende November 2006 in Dakar stattgefunden. Das Programm wird an südafrikanischen Universitäten fortgesetzt, insbesondere für den Fernunterricht im englischsprachigen Teil Afrikas. ➍ Förderung der Sportmedizin. ➎ Teilnahme an der Feier zum 50. Geburtstag der Afrikanischen Fussballkonföderation (CAF). ➏ Organisation der U-20- und der U-17-Weltmeisterschaft im Jahr 2009. ➐ Umsetzung eines Hilfsprojekts für die Nachbarländer Südafrikas, damit diese qualifizierten Teams als Trainingsbasis zur Verfügung stehen. ➑ Förderprogramm für afrikanische Medienschaffende im Hinblick auf die Weltmeisterschaft. Diese Projekte zeigen die Entschlossenheit der FIFA, den Fussball in Afrika als ein Instrument für strukturelle und soziale Entwicklung einzusetzen. Vor diesem Hintergrund haben die FIFA und die Europäische Union (EU) am 9. Juli 2006 in Berlin vor dem WM-Endspiel eine Vereinbarung unterzeichnet, mit der sich die EU verpflichtet, sich an der Finanzierung und Förderung der sozialen und pädagogischen Dimension des Fussballs zu beteiligen. Die FIFA, der wohl mächtigste und reichste internationale Verband des IOK, nimmt hier ihre Rolle als globaler Akteur im Dienste der Mitgliedsländer wahr, insbesondere auch deshalb, weil kaum universelle Instrumente existieren und Fussball oft der einzige gemeinsame Nenner zwischen den Völkern ist. Am 9. Juli 2006 lancierten FIFA-Präsident Joseph S. Blatter und Louis Michel, EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe, im Berliner Olympiastadion ein gemeinsames Hilfsprogramm für Afrika, die Karibik und den pazifischen Raum. An der Zeremonie nahmen auch Südafrikas Präsident Thabo Mbeki, Alpha Oumar Konaré, Präsident der Kommission der Afrikanischen Union, sowie der Präsident der EU-Kommission, José Manuel Barroso, teil. Schwerpunkt des Abkommens bilden die Förderung des interkulturellen Dialogs, der Kampf gegen Rassismus sowie Auf- und Ausbau des Gesundheits- und Bildungswesens. Die Hilfe soll an 79 Länder dieser drei Regionen gehen, wobei Fussball in den Dienst von Entwicklung, Erziehung und Bildung gestellt wird. LEIDENSCHAFT 52 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 Das Wesentliche des Fussballs bleibt unverändert – die Unvorhersehbarkeit des Spielausgangs, die Freude am Sieg oder die Enttäuschung über die Niederlage. Der Fussball wird immer bewegen. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 53 LEIDENSCHAFT 54 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA FussballWeltmeisterschaft Deutschland 2006™ FIFA-Wettbewerbe Zuschauermagnet Fussball Volle Stadien und pulsierende Fanmeilen in Deutschland, Strandzauber in Rio, neue Sterne am Frauenfussballhimmel und brasilianischer Triumph bei der Klub-WM: Das Fussballjahr 2006 schlug alle in seinen Bann. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA U-20-FrauenfussballWeltmeisterschaft Russland 2006 FIFA Beach-SoccerWeltmeisterschaft Brasilien 2006 DIE POPULARITÄT DES FUSSBALLS ist ungebrochen. Italien krönte sich mit beeindruckenden Vorstellungen nach 1934, 1938 und 1982 zum vierten Male zum Weltmeister, und die deutschen Gastgeber entfachten im eigenen Land ein Feuer der Begeisterung. Auch wenn es in sportlicher Hinsicht vielleicht nicht ganz die Top-WM war, die man sich erhofft hatte, wurde mit den Fanmeilen eine neue Tradition begründet, die in Zukunft nicht nur bei Fussball-Weltmeisterschaften, sondern auch bei anderen Turnieren und sogar anderen Sportarten wohl nicht mehr wegzudenken sein wird. Zusammen mit Zehntausenden von Gleichgesinnten in Stadtzentren oder Parks die Spiele vor Grossleinwänden zu verfolgen, hat mit der WM 2006 eine völlig neue Dimension erfahren. FIFA KlubWeltmeisterschaft Japan 2006 Jubel über die Einheimischen auch in Rio de Janeiro. Bei der zweiten Strandfussball-WM machten die Gastgeber Versäumtes gut und holten sich erstmals die Krone in dieser Fussballsparte. Die DVR Korea ihrerseits hat den ersten WM-Titel überhaupt im Fussball errungen. Das U-20-Frauennationalteam setzte sich in Russland im Endspiel gegen die Chinesinnen durch und schrieb damit ein Stück Fussballgeschichte. Und nochmals Brasilien: Der SC Internacional aus Porto Alegre setzte die Tradition brasilianischer Siege bei der KlubWM fort. Nach Liverpool 2005 gegen den FC São Paulo hatte 2006 Barcelona im Endspiel das Nachsehen. 55 LEIDENSCHAFT 56 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Die Welt zu Gast bei Freunden™ Deutschland – ein Sommermärchen 57 k Die Eröffnungsfeier der FIFA WM 2006™ in München. Die Fanmeile in Berlin. Der überwältigende Erfolg der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ fusste auf dem nahezu reibungslosen Zusammenspiel zwischen dem lokalen Organisationskomitee (LOC) und der FIFA-Administration. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, Deutschlands Bundespräsident Horst Köhler und Franz Beckenbauer eröffnen die Weltmeisterschaft. Die deutsche Nationalmannschaft verabschiedet sich auf dem Fanfest in Berlin. Stimmungsvoller Sonnenuntergang vor dem FIFA WM-Stadion in München. (Bilder von links nach rechts) DAS GESICHT DES LOC der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ war gewiss Franz Beckenbauer. Der ehemalige Weltklassespieler lebte vor, was Gastfreundschaft bedeutet. Mit demselben Eifer gingen sämtliche Mitarbeiter, von der Führung bis zu den Tausenden von Freiwilligen, zu Werke. Beckenbauer wusste ein starkes Team hinter sich, angeführt von den drei geschäftsführenden Vizepräsidenten Horst R. Schmidt, Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger, dem Ko-Präsidenten des Deutschen Fussball-Bundes. Das Zusammenspiel zwischen dem LOC und der FIFAAdministration klappte fast perfekt; nur dadurch konnte diese Aufgabe herkulischen Ausmasses bewältigt werden. Das war die beste WM aller Zeiten. FIFA-Präsident Joseph S. Blatter Die Stadien waren praktisch immer bis auf den letzten Platz gefüllt, mit Fans, die vor und nach den Spielen friedlich miteinander feierten. Die Sicherheitskräfte waren überall diskret präsent und immer zuerst Freund und Helfer. Diese und andere Anstrengungen der deutschen Regierung sind ebenfalls Gründe dafür, dass die WM ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne ging. Selbst das Wetter war dem Fussball wohlgesinnt, mit Sommer und Sonne praktisch von der ersten bis zur letzten Minute. Den verdienten Lohn ernteten die Veranstalter in Form der überragenden Resonanz, die das Turnier erfuhr. Stellvertretend für Millionen Fussballfans lobte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter: „Das war die beste WM aller Zeiten.“ LEIDENSCHAFT 58 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Ein würdiger Weltmeister Der vierte Stern für Italien Zum vierten Mal in der Geschichte gewann Italien bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ den Titel. Trainer Marcello Lippi krönte damit seine Laufbahn. Den Triumph ermöglichten Disziplin, Kreativität und vorbildliches Teamwork. NATÜRLICH VERFÜGTE der Weltmeister über herausragende Einzelkönner wie Kapitän Fabio Cannavaro, der bei der Abwehrarbeit fast jeden Zweikampf gewann, Torhüter Gianluigi Buffon, der die Bälle manchmal wie magnetisch anzuziehen schien, den eleganten Techniker Andrea Pirlo, der aus dem defensiven Mittelfeld heraus das Spiel gestaltete, den wuchtigen Abwehrspieler Marco Materazzi oder den effizienten Stürmer Vincenzo Iaquinta. In erster Linie aber war der Erfolg dem starken Zusammenhalt unter den Spielern zu verdanken, denjenigen Spielern, die es schafften, den Skandal zu verdrängen, der kurz vor der WM die heimische Liga erschütterte. Lippi, der als Vereinstrainer schon längst hoch dekoriert war, bewies Flexibilität im Coaching und eine gehörige Portion Mut, als er etwa in der Verlängerung des Halbfinales gegen Deutschland mit vier Angreifern die Entscheidung suchte. Fabio Grosso und Alessandro del Piero erlösten die „Squadra azzurra“ mit ihren Treffern und ebneten den Weg ins Endspiel. Im Finale gegen Frankreich liessen sich die Italiener durch den 0:1-Rückstand nicht aus dem Konzept bringen; im Elfmeterschiessen hatte die Mannschaft dann auch das nötige Glück, ohne das ein solcher Erfolg nicht möglich ist. v Italien ist Weltmeister! Kapitän Fabio Cannavaro küsst den Pokal. 59 LEIDENSCHAFT 60 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 Höhepunkte Tore und Triumphe Obschon vor allem gegen Ende des Turniers die taktische Vorsicht dominierte, gab es bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ zahlreiche spektakuläre Tore und unvergessliche Szenen. MAXI RODRIGUEZ überlegte nicht lange, nahm den Ball volley – und dieser flog wuchtig ins Tor Mexikos. Das 2:1 des argentinischen Mittelfeldspielers in der Verlängerung des Achtelfinales bedeutete die Entscheidung, doch der Treffer wird auch wegen seiner Ästhetik in Erinnerung bleiben. Die WM 2006 bot herrliche Treffer, fussballhistorische Tore (beispielsweise die ersten Treffer überhaupt bei Endrunden für Angola, Togo, die Elfenbeinküste und Ghana), zahlreiche Situationen, in denen das Fairplay gepflegt wurde, emotionale, farbenfrohe Bilder – kurzum: fantastischen Sport und Unterhaltung gleichzeitig. Es kam zu Überraschungen, die Spieler von Trinidad und Tobago etwa erkämpften sich ein Unentschieden gegen die favorisierten Schweden, Ghana besiegte in einer begeisternden Partie die Tschechische Republik, und Titelverteidiger Brasilien scheiterte nach einer Unachtsamkeit bei einem ruhenden Ball an Frankreich. Der deutsche Torhüter Jens Lehmann liess die Argentinier im Elfmeterschiessen des Viertelfinales ebenso verzweifeln wie Portugals Schlussmann Ricardo die Engländer 24 Stunden später. Zinedine Zidane schliesslich verwandelte im Finale einen Elfmeter mit der Frechheit und Leichtigkeit eines Ausnahmespielers. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 61 LEIDENSCHAFT 62 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Die grosse Sommerparty Fanfest Deutschland Von München bis Berlin, von Dortmund bis Leipzig, die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ war auch das Turnier, bei dem ein neues Phänomen den Durchbruch feierte: die Fanfeste, besucht von Millionen Fussballfans. GANZ BERLIN schien sich jeweils in ein riesiges Wohnzimmer zu verwandeln, wenn Deutschland zu seinen WM-Spielen antrat. Bis zu einer Million Menschen versammelten sich auf dem Fanfest. Doch nicht nur die Begegnungen, an denen der Gastgeber teilnahm, zogen die Massen an; das gemeinsame Verfolgen von Fussballspielen erfuhr während vier Wochen einen regelrechten Boom. Der Olympiapark in München, wo das Turnier ebenfalls auf Grossleinwand übertragen wurde, war mehrmals so vollgepackt mit Leuten, dass er geschlossen werden musste. In Dortmund hatten die Veranstalter den Besuchern gar einen roten Teppich ausgelegt, der vom Bahnhof bis zum FIFA WM-Stadion führte. An Hunderten von Ständen wurden Essen und Waren feilgeboten, der Besuch der Stadt wurde zum Besuch in einem Erlebnispark. Am Ende erhielt das Gemeinschaftserlebnis eine Eigendynamik, die in dieser Form niemand erwartet hatte: Als sich die deutschen Spieler am Tag nach dem Spiel um den dritten Platz von der eigenen Anhängerschaft in Berlin verabschiedeten, erwiesen ihnen Hunderttausende die Reverenz, ohne dass auf der Leinwand überhaupt der Ball rollte. Bei den verschiedenen Grossveranstaltungen blieb die Stimmung stets friedlich, es wurde gesungen, gefeiert oder getrauert. Der Fussball wurde als grosse Party zelebriert. Das Gemeinschaftserlebnis Fanfest erhielt eine Eigendynamik, die in dieser Form niemand erwartet hatte. 63 LEIDENSCHAFT 64 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Ideale Bedingungen und viele Gewinner Begeisterung um grosse „Kleine“ Was bleibt von der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ im Gedächtnis haften? Unter anderem sicher die grenzenlose Begeisterung rund um die grösste Einzelsportveranstaltung und die Tatsache, dass erst die Teilnahme von sogenannt kleinen Mannschaften den Reiz ausmacht. D I E E N T T Ä U S C H U N G stand Mittelfeldspieler Stephen Appiah ins Gesicht geschrieben. „Sein“ Ghana war eben gegen Brasilien im Achtelfinale ausgeschieden, obschon die Afrikaner das Spiel weitgehend ausgeglichen gestaltet hatten. Doch der WM-Neuling wurde klassisch ausgekontert. Am Ende lautet das Verdikt aus Sicht des Aussenseiters 0:3, viele Fans und mancher Spieler vermochten die Tränen nicht zurückzuhalten. Den Kontrast zu diesem Moment bildeten der Jubel der Italiener über den Titelgewinn, der späte und deswegen umso ausgiebiger gefeierte Sieg der Deutschen über Polen in der Gruppenphase oder die Erleichterung im Team der Franzosen nach dem 1:0-Erfolg über Brasilien. Natürlich war das Turnier vor allem in seiner letzten Phase von eher defensiv ausgerichteten Teams geprägt. Mehrere Mannschaften traten mit zwei defensiven Mittelfeldspielern vor der Abwehr an, primäres Ziel war es, Fehler zu vermeiden. Der Begeisterung des Publikums tat dies aber keinen Abbruch. Fussball fasziniert die Massen, weil er unberechenbar ist, weil er sich immer wieder neue dramaturgische Wendungen einfallen lässt. Und eine WM strahlt Anziehungskraft aus, weil sie dem Zuschauer die Gelegen- heit bietet, neue Spieler zu entdecken. Wer mochte Trinidad und Tobago den sensationellen Punktgewinn gegen Schweden nicht gönnen, als der eigentlich als Ersatztorwart nominierte Shaka Hislop eine famose Leistung zeigte? Wer berauschte sich nicht an der offensiven Spielweise der Elfenbeinküste, die das Team zwar nicht in die K.-o.-Runden brachte, ihm aber viele Sympathien sicherte? Wer hätte den Australiern eine derart bravouröse Darbietung zugetraut, wie sie die Mannschaft unter der Regie von Meistertrainer Guus Hiddink vollbrachte? Das Unbekannte, das Neue, das Unerwartete macht einen grossen Teil des Reizes einer WM aus. Zu den Gewinnern zählten auch die Schiedsrichter. Die Unparteiischen waren nicht frei von Fehlern, doch der Gesamteindruck, den sie hinterliessen, war positiv; für die FIFA hat sich die intensive Vorbereitungsphase gelohnt. Dennoch ist es das Bestreben des Weltfussballverbandes, die Professionalisierung des Schiedsrichterwesens weiter voranzutreiben. Der eingeschlagene Weg hat sich als richtig erwiesen, es gilt nun, nicht von ihm abzukommen. Nicht zuletzt bewies die WM in Deutschland, wie wertvoll moderne Stadien für eine solche Veranstaltung sind. Nebst faszinierendem Sport bewunderten die Zuschauer bei jeder Partie die Schönheit der jeweiligen Arena, Komfort und Sicherheit waren überall und jederzeit gewährleistet. 65 LEIDENSCHAFT 66 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Das Emblem symbolisiert mit seiner Form in den südafrikanischen Landesfarben den ganzen Kontinent. ZWEI TAGE VOR DEM FINALE der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ wurde vor über 2000 Ehrengästen und Medienvertretern im Berliner Tempodrom das Geheimnis um das Offizielle Emblem der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ gelüftet. Eine spektakuläre, 90-minütige Show mit afrikanischen Tanz- und Musikdarbietungen sowie einem traditionellen afrikanischen Geschichtenerzähler bot einen Vorgeschmack auf die WM 2010, der Appetit auf mehr machte. Da die FIFA und das südafrikanische Organisationskomitee die WM 2010 als gesamtafrikanische Veranstaltung verstehen, symbolisiert das Emblem mit seiner Form in den südafrikanischen Landesfarben den ganzen Kontinent. Felsmalereien als Markenzeichen ganz Afrikas bilden das Hauptmerkmal des Symbols. Eine WM für den ganzen Kontinent Emblem mit afrikanischem Flair Am 7. Juli 2006, genau 14 Jahre nach der Wiederaufnahme Südafrikas in die internationale Fussballfamilie, wurde in Berlin das Emblem der FIFA FussballWeltmeisterschaft 2010™ präsentiert. Die Enthüllungszeremonie, die in Südafrika durch die South African Broadcasting Corporation live übertragen wurde, markierte auch den Auftakt zur FIFA-Initiative „In Afrika mit Afrika gewinnen“, die den ganzen Kontinent an der Weltmeisterschaft teilhaben lassen will, indem 2009 etwa die FIFA U-17- und die U-20-Weltmeisterschaft in Afrika ausgetragen werden. Neben Mbeki und FIFA-Präsident Joseph S. Blatter waren zahlreiche weitere bekannte Persönlichkeiten zugegen, etwa der damalige UNGeneralsekretär Kofi Annan, der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Alpha Oumar Konaré, CAF-Präsident Issa Hayatou und der Präsident des FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006 Organisationskomitees Deutschland 2006, Franz Beckenbauer, die dem Ruf Afrikas allesamt gefolgt waren. 67 LEIDENSCHAFT 68 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ Der Countdown läuft FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Die FIFA setzt alles daran, dass die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit ein positives und nachhaltiges Erbe für Südafrika und den ganzen Kontinent hinterlassen wird. Vom 11. Juni bis 11. Juli 2010 wird erstmals eine FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Afrika ausgetragen. Am 7. Juli 2006 startete der südafrikanische Staatspräsident Thabo Mbeki persönlich den Countdown, als in Berlin das Offizielle Emblem und die Kampagne „In Afrika mit Afrika gewinnen” vorgestellt wurden. AFRIKA HAT DEM FUSSBALL und der Welt enorm viel gegeben. Es ist deshalb nur recht, dass die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 2010 nach 80 Jahren voller Leidenschaft und Emotionen endlich auch in Afrika Halt machen wird. Am 15. Mai 2004 gab FIFA-Präsident Joseph S. Blatter im Beisein von Nelson Mandela Südafrika als Ausrichter der 19. FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ bekannt. Die Entscheidung des FIFA-Exekutivkomitees war auch ein Vertrauensbeweis für Afrika und besonders Südafrika und ein Bekenntnis zu einem starken Engagement auf dem Kontinent mit Blick auf das grösste Fussballfest auf Erden. Die FIFA setzt alles daran, dass die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ im Blickpunkt der Weltöffentlichkeit ein positives und nachhaltiges Erbe für Südafrika und den ganzen Kontinent hinterlassen wird. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Initiative „In Afrika mit Afrika gewinnen“, die am 7. Juli 2006 im Berliner Tempodrom vorgestellt wurde. Der Präsentation wohnten u. a. der damalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Alpha Oumar Konaré, FIFA-Präsident Joseph S. Blatter, CAFPräsident Issa Hayatou und der südafrikanische Staatspräsident, Thabo Mbeki, bei, der sich mit folgendem Appell an das Publikum wandte: „Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ ist nicht nur Lohn für die Anstrengungen Südafrikas, sondern ganz Afrikas. Der Fussball hat uns Wege zur Lösung unserer Probleme aufgezeigt. Afrika ist bereit, Afrika ruft. Kommen Sie 2010 nach Südafrika, und werden Sie Teil des Traumes.“ k Schulterschluss für die FIFA WM 2010™ in Südafrika (von links): LOC-Präsident Irvin Khoza, Alpha Oumar Konaré, Präsident der Kommission der Afrikanischen Union, Südafrikas Staatspräsident Thabo Mbeki, der vormalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, FIFA-Präsident Blatter, CAF-Präsident Issa Hayatou und Danny Jordaan, CEO des südafrikanischen Organisationskomitees. Auftaktseminar zerstreute Zweifel Beim Auftaktseminar am 24./25. Oktober 2006 in Kapstadt wurde die Bedeutung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ für Südafrika und seine 44 Millionen Einwohner, die der Welt 2010 ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis bereiten wollen, mehr als deutlich. Präsident Thabo Mbeki, sekundiert von seinem Stellvertreter und sechs Ministern, bestätigte, dass die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ oberste Priorität geniesse – keine leeren Worte, wie die 15,1 Milliarden Rand (USD 2,15 Milliarden) beweisen, die der Staat gemäss Ankündigung von Finanzminister Trevor Manuel vom 25.Oktober für den Bau und die Modernisierung der zehn WM-Stadien und die Realisierung von Verkehrsprojekten bereitstellen wird. Afrikas farbenfrohe Kultur, Leidenschaft und Fussballbegeisterung wird die WM 2010 zu einem einmaligen Erlebnis machen. Noch steht viel Arbeit bevor. Die FIFA wird die weitere Vorbereitung denn auch genau beobachten. Zweifeln an Südafrikas Fähigkeit, das Turnier über die Bühne zu bringen, trat der FIFA-Präsident Ende 2006 in mehreren Interviews entschieden entgegen, als er, angesprochen auf einen Plan B, sagte: „Plan B ist Südafrika, Plan C ist ebenfalls Südafrika. Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ wird in Südafrika stattfinden, daran besteht kein Zweifel.“ 69 LEIDENSCHAFT 70 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Vorbereitung Der Ball rollt Richtung Südafrika Die Vorbereitung für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ ist angelaufen. Am 23. November 2007 findet in Durban die Vorrundenauslosung statt. VIER JAHRE UND DREI MONATE vor dem WM- Anpfiff waren alle Verträge mit den neun Austragungsorten unter Dach und Fach. Der Spatenstich für das zukünftige Mbombela-Stadion in Nelspruit erfolgte am 12. Dezember 2006 in Anwesenheit des Ministerpräsidenten der Provinz Mpumalanga, Thabang Makwetla, des Bürgermeisters von Nelspruit, Councillor Justice Nsibande, sowie des Geschäftsführers des lokalen Organisationskomitees, Danny Jordaan. Inzwischen sind die Erdbewegungsarbeiten voll im Gange. Die Fertigstellung ist im Oktober 2009 vorgesehen. „Minister und stellvertretende Minister haben persönlich die Schirmherrschaft über einige Stadien übernommen, um sicherzustellen, dass 2010 alle vollständig fertig sind“, erklärte OK-Chef Irvin Khoza und verwies erneut auf die zugesagte Regierungsunterstützung von 15 Milliarden südafrikanischer Rand für die Stadien und die Verbesserung der Infrastruktur. Zudem hat die Regierung die FIFA WM 2010 zur „geschützten Veranstaltung“ erklärt und bislang zwei Gesetze verabschiedet, die eine weitreichende Unterstützung der Organisation ermöglichen. „Wir haben alle unsere Rechenaufgaben gemacht, wir sind in der Lage, alle Anforderungen der FIFA zu erfüllen“, unterstrich Präsident Mbeki mit Nachdruck. Im Dezember 2008 werden die Stadien in Johannesburg (Ellis Park), Pretoria (Loftus Versfeld), Port Elizabeth (Nelson Mandela Metropolitan Council), Bloemfontein (Mangaung) und Rustenburg (Royal Bafokeng) in neuem Glanz erscheinen, rechtzeitig für die grosse WM-Generalprobe beim FIFA Konföderationen-Pokal vom 14. bis 27. Juni 2009. Beim Bau werden hauptsächlich südafrikanische Unternehmen berücksichtigt, damit das Land so weit wie möglich von der FIFA WM 2010 profitiert. Bereits stehen das Datum und der Ort der Vorrundenauslosung der FIFA WM 2010 (23. November 2007 im internationalen Konferenzzentrum von Durban) und die Aufteilung der 32 Startplätze für die Endrunde fest, die gegenüber 2006 unverändert bleibt. Afrika wird allerdings erstmals in der Geschichte der WM sechs Startplätze haben, da Südafrika als Gastgeber automatisch qualifiziert ist. Im Januar 2006 eröffnete die FIFA wie schon für die Weltmeisterschaften 2002 und 2006 eine Filiale im Gastgeberland, um eine effiziente Abwicklung der täglichen Angelegenheiten zu garantieren. Als Berater der FIFA und des lokalen Organisationskomitees fungiert seit Oktober 2006 Horst R. Schmidt, der 2006 als Vizepräsident des lokalen Organisationskomitees tätig war und den Weltfussballverband und die lokalen Organisationskomitees schon 1998 und 2002 in organisatorischen und vor allem Sicherheitsfragen fachkundig mit Rat und Tat unterstützt hatte. Die lokale Wirtschaft spielt mit Mit dem Zuspruch der Fernsehrechte 2007–2014 an die South African Broadcasting Corporation (SABC) hatte die FIFA am 6. Juli 2006 im Land des Gastgebers einen weiteren wichtigen Vertrag besiegelt. Die Rechte umfassen die beiden FIFA Fussball-Weltmeisterschaften und die beiden FIFA Konföderationen-Pokale in dieser Zeitspanne. Mit der First National Bank als Nationalem Förderer und MTN als dem ersten afrikanischen globalen Sponsor der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ haben zudem bereits im Sommer 2006 die ersten beiden lokalen Unternehmen Verträge unterschrieben. Das zeigt, wie stark die WM auch von der südafrikanischen Wirtschaft mitgetragen wird. k Südafrika vereint unberührte Natur und modernste Einrichtungen wie das internationale Konferenzzentrum von Durban, wo die Vorrundenauslosung stattfinden wird (rechts unten). Im neuen Haus des südafrikanischen Fussballverbandes SAFA laufen alle Fäden zusammen: Auf dem Bild links nehmen SAFA-Präsident Molefi Oliphant, LOC-CEO Danny Jordaan und LOC-Präsident Irvin Khoza die Schlüssel entgegen. 71 LEIDENSCHAFT 72 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 73 Die WM-Stadien in Südafrika MOSAMBIK ZIMBABWE NELSPRUIT NAMIBIA Mbombela-Stadion Neubau Kapazität: 46 000 Fertigstellung: Juni 2009 Veranstaltungen: FIFA FussballWeltmeisterschaft 2010 BOTSUANA POLOKWANE Peter-Mokaba-Stadion Neubau Kapazität: 46 000 Fertigstellung: Juni 2009 Veranstaltungen: FIFA FussballWeltmeisterschaft 2010 RUSTENBURG PRETORIA Royal-Bafokeng-Stadion Umbau Kapazität: 42 000 Fertigstellung: Dezember 2008 Veranstaltungen: FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010 und FIFA Konföderationen-Pokal 2009 JOHANNESBURG SÜDAFRIKA Soccer City Umbau Kapazität: 94 700 Fertigstellung: Oktober 2009 Veranstaltungen: FIFA FussballWeltmeisterschaft 2010 BLOEMFONTEIN Free State-Stadion Umbau Kapazität: 45 000 Fertigstellung: Dezember 2008 Veranstaltungen: FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010 und FIFA Konföderationen-Pokal 2009 KAPSTADT Greenpoint-Stadion Neubau Kapazität: 70 000 Fertigstellung: Oktober 2009 Veranstaltungen: FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010 DURBAN Durban-Stadion Neubau Kapazität: 70 000 Fertigstellung: Oktober 2009 Veranstaltungen: FIFA FussballWeltmeisterschaft 2010 PORT ELIZABETH Port Elizabeth-Stadion Neubau Kapazität: 48 000 Fertigstellung: Dezember 2008 Veranstaltungen: FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010 und FIFA Konföderationen-Pokal 2009 Ellis Park Umbau Kapazität: 61 000 Fertigstellung: Dezember 2008 Veranstaltungen: FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010 und FIFA Konföderationen-Pokal 2009 Loftus-Versfeld-Stadion Umbau Kapazität: 50 000 Fertigstellung: Dezember 2008 Veranstaltungen: FIFA FussballWeltmeisterschaft 2010 und FIFA KonföderationenPokal 2009 LEIDENSCHAFT 74 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT RUSSLAND BRASILIEN U-20-Frauenfussball-Weltmeisterschaft Der grosse Auftritt der DVR Korea FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft 2006 Karneval an der Copacabana Die FIFA U-20-Frauenfussball-Weltmeisterschaft Russland 2006 verlief aus sportlicher Sicht mehr als zufriedenstellend. Die DVR Korea holte den Titel mit einem 5:0-Finalsieg gegen die VR China, die mit Xiaoxu Ma die beste Spielerin des Turniers stellte. Etwas enttäuschend waren die Zuschauerzahlen. Die zweite Ausgabe der FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft, die vom 2. bis 12. November 2006 wiederum am weltberühmten Strand der Copacabana in Rio de Janeiro über die Bühne ging, bot bei bester Stimmung ein Fussballspektakel erster Güte. FÜNF STADIEN in den beiden Städten Moskau und St. Petersburg waren die Austragungsstätten der FIFA U-20Frauenfussball-WM in Russland. Die Halbfinal- und Finalspiele wurden im modernen Lokomotiv-Stadion ausgetragen. Über 8000 Zuschauer verfolgten bei sintflutartigen Regenfällen die Entscheidungen. In den Gruppenspielen und in den Viertelfinalpartien dagegen verloren sich oft nicht mehr als ein paar Hundert Anhänger in die Arenen. Für die sportlichen Höhepunkte zeichnete das Team der DVR Korea verantwortlich. Schon in ihrer Startpartie gegen den Mitfavoriten Deutschland überzeugten die Spielerinnen von Trainer Kwang Sok Choe mit ihrer disziplinierten Spielweise und gewannen 2:0. Die Asiatinnen stellten ein ausgeglichenes Team, während bei anderen Teams die individuellen Leistungsunterschiede teilweise gross waren. Die zweitplatzierte Volksrepublik China, im Endspiel sichtlich mit den Kräften am Ende, profitierte davon, die beste Spielerin in ihren Reihen zu wissen. Angreiferin Xiaoxu Ma war jedoch im Finale angeschlagen und konn- te nur die zweite Halbzeit bestreiten. Die DVR Korea vermochte ihren hohen Rhythmus auch in der letzten Begegnung zu halten. Mittelfeldspielerin Song Hui Kim schoss drei Treffer zum überzeugenden 5:0. Rang drei belegte Brasilien, das sich im „kleinen Finale“ im Elfmeterschiessen gegen die USA durchsetzte. Die Nordamerikanerinnen waren letztlich aufgrund ihrer gezeigten Leistungen etwas zu schlecht klassiert. Eine Attraktion der WM war die nigerianische Auswahl, derweil Russland leise enttäuschte. 2008 findet in Neuseeland erstmals eine U-17-WM der Frauen statt, wovon sich die FIFA eine Nivellierung verspricht. Denn momentan sind die Unterschiede zwischen den besten Teams und der erweiterten Weltspitze noch recht gross. Ebenfalls 2008 wird in Chile die nächste FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft ausgetragen. Wird der Trend von Russland fortgesetzt, dann darf ein weiteres hochstehendes Turnier erwartet werden. HÖHEPUNKT WAR ZWEIFELLOS der 4:1-Finalsieg von Gastgeber Brasilien vor 10 000 frenetischen Fans, der nach dem enttäuschenden Auftritt bei der Turnierpremiere vor einem Jahr natürlich Balsam war. Für die Brasilianer, von ihrem Trainer Alexandre Soares optimal eingestellt, war der Sieg gegen Uruguay gleichzeitig auch eine Wiedergutmachung für die Finalniederlage bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 1950 im Maracanã. Das Spiel um den dritten Platz war eine Neuauflage des letztjährigen Finales zwischen Frankreich und Portugal, bei dem mit 6:4 wiederum das Team von Eric Cantona die Oberhand behielt, dies trotz der grossartigen Leistung von Madjer, der erneut als bester Torschütze und Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Erstmals wurde in allen sechs Konföderationen eine Vorrunde ausgetragen, bei der die 16 Endrundenteilnehmer ermittelt wurden. Erfreulich war das Abschneiden der Turnierneulinge: Kamerun, Nigeria und die Salomon-Inseln verzeichneten allesamt einen Sieg, während Kanada und Bahrain dank einem Triumph gegen Spanien bzw. Italien und dem Einzug ins Viertelfinale für die Turniersensation schlechthin sorgten und die zunehmende Bedeutung dieser Sportart bei den FIFA-Mitgliedsverbänden eindrucksvoll belegten. 75 LEIDENSCHAFT 76 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 FIFA-Weltfussballer 80 JAPAN FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT JUNI 2007 AUGUST 2007 SEPTEMBER 2007 NOVEMBER 2007 DEZEMBER 2007 FIFA U-20Weltmeisterschaft in Kanada FIFA U-17Weltmeisterschaft in der Republik Korea FIFA FrauenWeltmeisterschaft in der VR China FIFA Beach-SoccerWeltmeisterschaft in Brasilien FIFA KlubWeltmeisterschaft in Japan FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2006 Ein Wettbewerb wird erwachsen Die dritte Ausgabe der FIFA Klub-Weltmeisterschaft hat viel zur hochverdienten Anerkennung dieses Turniers beigetragen. Der Wettbewerb wurde 2006 zum zweiten Mal in Folge im neuen Format in Japan ausgetragen und hat den Fans weltweit viel Freude bereitet. DIE TEILNEHMENDEN MANNSCHAFTEN boten den Fernsehzuschauern und den Fans im Stadion ein grossartiges Spektakel. Insgesamt strömten über 300 000 Zuschauer in die Stadien, 15 % mehr als im Vorjahr. Die Spiele waren nicht nur in Japan im Fernsehen zu sehen, wo sie von NTV live gezeigt wurden, sondern auch im Ausland, wo das TV-Signal in über 219 Ländern (10 % mehr als 2005) empfangen werden konnte. Diese Zahlen stimmen für die Zukunft dieses Turniers sehr zuversichtlich. Die Klub-Weltmeisterschaft ist eine Sportveranstaltung auf höchstem Niveau, mit der Teilnahme aller sechs Konföderationen aber auch ein Solidaritätsturnier. Auf dem Rasen konnte Brasilien sein Palmerès um einen weiteren Titel ergänzen. Nach Corinthians 2000 und dem FC São Paulo 2005 gewann diesmal Internacional de Porto Alegre die begehrte Trophäe. Nachdem die Brasilianer im Halbfinale Ahly Sporting Club (Ägypten) eliminiert hatten, besiegten sie im Finale auch den FC Barcelona (Spanien). Die Katalanen hatten zuvor im Halbfinale gegen Club América aus Mexiko ihr grossartiges Können unter Beweis gestellt. Auch der afrikanische Fussball kann stolz auf seinen Vertreter sein. Als einziger Verein, dem es bisher je gelungen ist, sich zweimal in Folge für dieses Turnier zu qualifizieren, verzückte Ahly Sporting Club die Zuschauer ein ums andere Mal. Die Ägypter holten den dritten Platz im kleinen Finale gegen den mexikanischen Verein Club América, der sich gegen Jeonbuk Hyundai Motors wenigstens einen Sieg erspielen konnte. Die Koreaner gewannen ihrerseits gegen den Auckland City FC aus Neuseeland, der in Japan wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Der Erfolg der Veranstaltung ist auch das Verdienst des japanischen Fussballverbands und der Agentur Dentsu, die gemeinsam ein hervorragendes Turnier organisiert haben. Auch 2007 findet die FIFA Klub-Weltmeisterschaft im Land der aufgehenden Sonne statt. 77 Übrige FIFA-Wettbewerbe Dicht gedrängtes Programm Endrunden 2007 oder Vorbereitung für die Wettbewerbe 2008 – die FIFA-Administration und die lokalen Organisationskomitees haben ein dicht gedrängtes Programm vor sich. GROSSE EREIGNISSE werfen ihre Schatten voraus: Nach dem Kongress Ende Mai in Zürich stehen die Endrunden von fünf FIFA-Wettbewerben auf dem Programm. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für weitere fünf Veranstaltungen im kommenden Jahr. Den Auftakt 2007 macht die FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Kanada. Noch bevor der erste Ball gespielt ist, kann der bedeutendste Fussball-Nachwuchswettbewerb einen ersten Superlativ für sich beanspruchen. Mit 500 000 im Vorverkauf abgesetzten Karten ist diese WM die grösste je in Kanada durchgeführte Einzelsportveranstaltung. Gleichermassen auf Erfolgskurs sind die Beach-SoccerWM und die Klub-WM, die 2007 zum dritten Mal an gleicher Stätte (am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro bzw. in Japan) stattfinden werden, sowie die U-17Weltmeisterschaft in der Republik Korea. Dieser Wettbewerb, 1985 in der VR China aus der Taufe gehoben, wird erstmals mit 24 Mannschaften ausgetragen. Asien und insbesondere die VR China stehen zurzeit im Fokus des Frauenfussballs. Am 22. April empfing Wuhan die Delegationen der 16 Finalisten zur Endrundenauslosung für die fünfte FIFA Frauen-Weltmeisterschaft, die im September auf dem Programm stehen wird. Einen ersten Leckerbissen erhielten die Fans am Vorabend der Auslo- sung mit dem Galaspiel zwischen dem chinesischen Nationalteam und einer FIFA-Weltauswahl vorgesetzt. 2008 werden die weiblichen Topstars wiederum ins Reich der Mitte reisen: zum Olympischen Fussballturnier, bei dem erstmals zwölf Teams im Einsatz sehen werden. Gemäss Spielplan, der von der zuständigen FIFA-Organisationskommission bereits verabschiedet wurde, wird das Frauenturnier am 6. August 2008 in Tianjin eröffnet und am 21. August in Peking (Arbeiterstadion) abgeschlossen werden, während das Männerturnier mit 16 U-23-Teams am 7. August in Schanghai beginnen und am 23. August mit dem Finale im Nationalstadion in Peking enden wird. Die insgesamt 58 Partien werden an fünf Spielorten ausgetragen: Peking (National- und Arbeiterstadion), Qinhuangdao, Schanghai, Shenyang und Tianjin. Zusätzliche Impulse wird der Frauenfussball 2008 mit der Durchführung der U-20-WM in Chile und der U-17-WM in Neuseeland erhalten. Im Hinblick auf diese Wettbewerbe haben die FIFA und die beiden lokalen Organisationskomitees bei den Regierungen und weiteren Anspruchsgruppen der ausrichtenden Verbände mit Hinweis auf die Chancen, die diese beiden Wettbewerbe für die Förderung des Frauenfussballs und des Sports im Besonderen bieten, bereits um Unterstützung geworben. LEIDENSCHAFT 78 FIFA-Wettbewerbe 54 p FIFA-Weltrangliste 78 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Weltfussballer FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 80 Revision der FIFA-Weltrangliste Evolution, nicht Revolution FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste Action von Afghanistan bis Zypern FIFA-Frauenweltrangliste Alle Rekorde purzeln Die umfassende Revision der FIFA/Coca-ColaWeltrangliste sowie die Ergebnisse der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ prägten die mit Spannung erwartete neue Ausgabe dieser Rangliste. Von A wie Aarhus bis Z wie Zürich und von Afghanistan bis Zypern: Im Länderspieljahr 2006 gab es kaum Lücken. Zur Einführung der FIFA-Frauenweltrangliste im Jahr 2003 gab es ein Rekordtotal von 367 Spielen zu feiern – ein Wert, der seither Bestand hatte und kaum mehr erreichbar schien … Überblick A-SPIELE 1992 – 2006 Gesamtzahl pro Jahr Männer Frauen 1200 ZWAR KAM ES ZU EINER GROSSEN ZAHL VON VORNHEREIN WAR KLAR, wo der Fokus BIS DIE SAISON 2006 wieder einmal bestätigte, 800 von Verschiebungen in allen Bereichen der Rangliste, aber letzten Endes blieb die Kirche im Dorf und Brasilien an der Spitze. Weltmeister Italien rückte allerdings dicht auf und verpasste den Vorstoss auf Platz 1 in der Folge aufgrund eines missglückten Startes zur EURO-Qualifikation. liegen würde: Die 64 WM-Partien in Deutschland erregten weltweit riesiges Interesse und übertrafen auch die grössten Klassiker auf kontinentaler Ebene, von denen es vor allem zu Beginn des Jahres beim Afrikanischen Nationen-Pokal 2006 sowie in der zweiten Jahreshälfte in der EURO-Qualifikation einige gab. 804 internationale Begegnungen und 186 aktive Teams stellen eine stattliche Bilanz dar: Noch nie waren in einem WM-Jahr mehr internationale Begegnungen zu verzeichnen gewesen als 2006. Hält der Trend der letzten zehn Jahre an, könnte 2008, wenn die Qualifikation für die FIFA-WM in Südafrika so richtig anläuft, der absolute Bestwert von 2003 (1065 Partien) ins Wanken kommen. dass die WM-Qualifikation der grosse Motor im internationalen Frauenfussball ist und Teams zum Spielen bringt, die sonst abseits stehen oder nur unregelmässig zu sehen sind. Das Total von 448 Spielen – mehr als 20 % über dem alten Rekord – sowie die Tatsache, dass 134 Teams mindestens einmal zu einer internationalen Begegnung aufliefen, waren ohne Zweifel die herausragenden Merkmale des Frauenländerspieljahres. Noch nie zuvor waren mehr als 100 aktive Frauenteams gezählt worden. 600 Die vereinfachte Berechnungsformel stösst weltweit auf Akzeptanz, auch wenn die Revision neben etlichen Gewinnern natürlich auch Verlierer hervorbrachte: • Spiele: nur A-Länderspiele • Resultat: Sieg = 3 Punkte, Unentschieden = 1 Punkt • Bedeutung des Spiels: Wettbewerbsstatus • Stärke des Gegners: Weltranglistenposition entscheidet • Regionale Stärke: auf Basis von WM-Resultaten • Bewertungszeitraum: letzte 4 Jahre • Anzahl Spiele pro Jahr: mindestens 5 FIFA-Weltrangliste 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Mai 2006 Juli 2006 Brasilien Tschechische Republik Niederlande Mexiko USA Spanien Portugal Frankreich Argentinien England Brasilien Italien Argentinien Frankreich England Niederlande Spanien Portugal Deutschland Tschechische Republik In der Rangliste selbst blieb an der Spitze noch einmal alles beim Alten: Auch nach dem vorzeitigen Ausscheiden bei der WM blieb Brasilien Leader, dicht gefolgt allerdings vom neuen Weltmeister Italien, der im Februar 2007 dann erstmals seit langem wieder auch diesen Gipfel erklomm. Deutschland meldete sich an der Weltspitze zurück. Nach dem Debüt der Komoren und von Osttimor waren Ende 2006 erstmals alle FIFAMitgliedsverbände rangiert. Das langjährige Mittel von 2,7 Treffern pro Partie wurde 2006 nicht ganz erreicht: Im Durchschnitt fielen in jedem der 804 Spiele 2,6 Tore. Im Schatten des Dauerzweikampfs zwischen Weltmeister Deutschland und Olympiasieger USA waren einige Besonderheiten zu registrieren. So meldete sich Brasilien sage und schreibe 27(!) Monate nach dem verlorenen Olympiafinale wieder auf der internationalen Ebene zurück und absolvierte die südamerikanische WM-Qualifikation souverän – bis zum Endspiel. Gross war die Überraschung, als sich die favorisierten Brasilianerinnen dort Argentinien beugen mussten, eine Premiere in Südamerika. 812 879 749 969 726 595 757 723 621 804 872 747 548 448 400 97 144 200 201 179 181 239 214 248 205 367 278 280 252 68 0 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 Mehr Länderspiele denn je in einem WM-Jahr bei den Männern und ein absoluter Höchstwert bei den Frauen, der den alten um mehr als 20 % übertraf. A-SPIELE 1992 – 2006 Jahresdurchschnitt über einen Zeitraum von fünf Jahren Frauen Männer 1200 1000 800 873 844 665 600 400 Die Frauenteams, die am meisten Länderspiele absolvieren, gehören stets zur absoluten Weltklasse. Den Topwert in dieser Kategorie beanspruchte 2006 die Auswahl der VR China mit 29 Partien in Nordamerika, Australien und Europa sowie im Nahen Osten und vor heimischem Publikum. Die USA waren 2006 mit 22 Begegnungen buchstäblich wieder bei den Leuten und blieben als einziges Spitzenteam ungeschlagen. Dem Weltranglistenersten Deutschland genügten 13 Spiele für ein weiteres erfolgreiches Jahr. 1065 1043 1000 200 217 325 138 0 1992–1996 1997–2001 2002–2006 Die Betrachtung über fünf Jahre zeigt ein ungebremstes Wachstum im Frauenfussball, während bei den Männern die obere Grenze erreicht scheint. 79 LEIDENSCHAFT 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 p FIFA-Weltfussballer 80 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Weltfussballer Fabio I. und Marta I. Fabio Cannavaro und Marta sind FIFA-Weltfussballer bzw. FIFA-Weltfussballerin 2006. Sowohl der Italiener als auch die Brasilianerin siegten zum ersten Mal. k Fabio Cannavaro erhielt als erster Verteidiger in der Geschichte des FIFA-Weltfussballers die goldene Auszeichnung als weltbester Spieler. Die Brasilianerin Marta wurde von 147 Nationaltrainern und 149 Spielführerinnen von Nationalteams zur FIFA-Weltfussballerin 2006 gewählt. MARTA KONNTE IHRE FREUDENTRÄNEN nicht mehr zurückhalten, als sie am 18. Dezember 2006 auf der Bühne des weltberühmten Zürcher Opernhauses vor über 700 Zuschauern (darunter 150 Medienvertreter) und vor einem Millionenpublikum an den Fernsehschirmen in 144 Ländern ihren Triumph realisierte. Die erst 20-jährige Brasilianerin, 2004 Dritte und 2005 Zweite, wurde von 147 Nationaltrainern und 149 Spielführerinnen von Nationalteams mit 87 Stimmen Vorsprung auf die US-Amerikanerin Kristine Lilly und mit 170 Stimmen mehr als die Deutsche Renate Lingor zur FIFA-Weltfussballerin 2006 gewählt. Während Marta die Tränen über die Wangen kullerten, strahlte Fabio Cannavaro wie ein Kind, das soeben ein wunderbares Präsent erhalten hatte. Der 33-jährige Italiener wurde im vergangenen Jahr auch reich beschenkt oder hatte sich die Preise vielmehr mit hervorragenden sportlichen Leistungen verdient: Im Juli gewann er mit Italien die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™, im November wählten ihn Journalisten zu Europas Fussballer des Jahres, und nun erhielt er als erster Verteidiger in der 15-jährigen Geschichte des FIFA-Weltfussballers die goldene Auszeichnung als weltbester Spieler. Cannavaro gewann die Wahl, an der sich die Rekordzahl von 165 Nationaltrainern und 165 Spielführern von Nationalteams beteiligten, deutlich vor dem Franzosen Zinedine Zidane (FIFA-Weltfussballer der Jahre 1998, 2000 und 2003) und dem Brasilianer Ronaldinho (Sieger 2004 und 2005). Facchettis Ehrung Die Gäste im Zürcher Opernhaus, darunter viel Prominenz, u. a. FIFA-Ehrenpräsident João Havelange, Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus (1991 der erste FIFAWeltfussballer), applaudierten an diesem Abend auch 81 LEIDENSCHAFT 82 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Wettbewerbe 54 FIFA-Weltrangliste 78 p FIFA-Weltfussballer FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 80 Auszeichnungen 2006 FIFA-Weltfussballer des Jahres Männer 1. Fabio Cannavaro, Italien 2. Zinedine Zidane, Frankreich 3. Ronaldinho, Brasilien FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ Die besten Spieler Frauen 1. Marta, Brasilien 2. Kristine Lilly, USA 3. Renate Lingor, Deutschland Goldener Ball von adidas: Silberner Ball von adidas: Bronzener Ball von adidas: Zinedine Zidane, Frankreich Fabio Cannavaro, Italien Andrea Pirlo, Italien Die besten Torschützen FIFA Presidential Award Giacinto Facchetti, Italien, posthum Goldener Schuh von adidas: Miroslav Klose, Deutschland Silberner Schuh von adidas: Hernán Crespo, Argentinien Bronzener Schuh von adidas: Ronaldo, Brasilien FIFA-Fairplay-Preis Fans der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ Lev-Yashin-Auszeichnung für den besten Torwart Gianluigi Buffon, Italien Mannschaft des Jahres (FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste) Brasilien FIFA-Fairplay-Preis Brasilien und Spanien Aufsteiger des Jahres (FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste) Italien Interaktiver FIFA-Weltfussballer Andries Smit, Niederlande k FIFA-Präsident Joseph S. Blatter übergibt Giovanna Facchetti die Auszeichnung für Giacinto Facchetti (oben links). Zinedine Zidane und Frau Véronique im Opernhaus Zürich (unten links). Die Sieger Fabio Cannavaro und Marta mit Opernsänger Michael Volle. „Football meets Mozart“ war das Motto der FIFA World Player Gala 2006. jenen Spielern und Mannschaften, die für ihre herausragenden Leistungen bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Deutschland geehrt wurden (siehe Kasten „Auszeichnungen“). Ebenfalls Beifall spendete das Publikum den Fans der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™, an die der FIFA-Fairplay-Preis 2006 ging, und insbesondere bei der Verleihung des FIFA Presidential Awards durch Joseph S. Blatter. Der FIFA-Präsident ehrte Giacinto Facchetti, den ehemaligen Weltklassefussballer, Präsidenten von Inter Mailand, langjährigen Fussballdozenten, Mitglied der FIFA-Fussballkommission und Freund des Weltfussballverbandes, der am 4. September 2006 nach kurzer, schwerer Krankheit im 65. Altersjahr verstorben war. Die Auszeichnung nahm Facchettis Ehefrau Giovanna entgegen. Berührt haben die Gäste im Opernhaus und die Zuschauer vor den Fernsehgeräten auch die musikalischen Darbietungen während der rund 90-minütigen Show. „Football meets Mozart“ war das Motto der 16. FIFA World Player Gala. Zu Ehren des vor 250 Jahren geborenen Wolfgang Amadeus Mozart sangen Jonas Kaufmann, Michael Volle, Elena Mosuc, Sandra Trattnigg, Irène Friedli, Katharina Peetz und Eva Liebau, begleitet vom Orchester des Zürcher Opernhauses unter der Leitung von Vladimir Fedoseyev. Die FIFA World Player Gala 2006, moderiert vom ehemaligen Weltklassefussballer Ruud Gullit (Niederlande) und der Fernsehpräsentatorin Amanda McLane (USA), stand zwar im Zeichen sportlicher Auszeichnungen und klassischer Musik, die Veranstaltung blickte jedoch auch auf beeindruckende Weise auf die 2006 durchgeführten FIFA-Turniere zurück, natürlich insbesondere auf die WM in Deutschland sowie auf das soziale Engagement des Weltfussballverbandes in den vergangenen zwölf Monaten. 83 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:41 Uhr Seite 84 INVESTITIONEN 84 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Entwicklungsprogramme 86 Goal-Programm 88 Programm Finanzielle Unterstützung 92 Erziehung und Kurswesen 96 Mit ihren Entwicklungsprogrammen schafft die FIFA die Grundlage für eine weitere weltweite Qualitätssteigerung des Fussballs. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 85 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:41 Uhr Seite 86 INVESTITIONEN p FIFA-Entwicklungsprogramme 86 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 86 Goal-Programm 88 Programm Finanzielle Unterstützung 92 Erziehung und Kurswesen 96 FIFA-Entwicklungsprogramme Ein Stück Sportgeschichte Die FIFA hat während ihrer Pionierphase in der Sportentwicklung 1975 – 1999 insgesamt 32 Millionen US-Dollar für verschiedene Entwicklungsprojekte investiert. Für innovative Programme wurde für die Phase 1999 –2006 ein Budget von 874 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt – ein klares Bekenntnis zur Fussballentwicklung. Damit baute die FIFA ihre Leaderposition in der Sportentwicklung aus und schrieb Sportgeschichte. ENTWICKLUNGSPROGRAMME MISSION Die Entwicklungsprogramme der FIFA sind Ausdruck der Solidarität der Fussballfamilie. Sie fördern über die Mitgliedsverbände und die ihnen angeschlossenen Organisationen und Personen die Professionalisierung des Fussballs und tragen die völkerverbindende, erzieherische, kulturelle, soziale und humanitäre Botschaft des FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 1 9 9 9 W U R D E N D A S G O A L - P R O G R A M M und das Programm Finanzielle Unterstützung (FAP) lanciert. Goal mit seinen zwölf Entwicklungsbüros weltweit ist dabei der Dreh- und Angelpunkt sowie Motor der Fussballentwicklung und konnte sich als zugkräftige FIFAMarke etablieren. In der Phase 2003–2006 stand neben der Konsolidierung jedes einzelnen Programms die Zusammenführung der verschiedenen Entwicklungsprogramme im Vordergrund. FAP, das Kurswesen und Goal wurden in der Abteilung „Entwicklungsprogramme“ zusammengeführt, und die Abteilung wurde so organisiert, dass sie den regionalen Gegebenheiten gerecht werden konnte. Für die nächsten Jahre stehen folgende neuen Dimensionen der Vertiefung im Vordergrund, die dank den existierenden Strukturen der Entwicklungsbüros und deren Netzwerk an Experten ohne grössere Umstellungen in die Realität umgesetzt werden können: 1. Spezifische Regionalprogramme (beispielsweise „In Afrika mit Afrika gewinnen“); 2. Organisation des Fussballs in den Mitgliedsverbänden. Dies umfasst die Unterstützung von Profi- und Amateur- ENTWICKLUNGSPROGRAMME Fussballs in die Welt hinaus. Fussballentwicklung heisst, in Menschen und Gesellschaften zu investieren und Hoffnung zu bringen. Die FIFA ist bestrebt, als verantwortungsbewusste, universelle Organisation mit innovativen Konzepten anderen Sportverbänden ein Vorbild zu sein. ligen, der Klubs sowie den Ausbau von BreitenfussballAktivitäten auf Klubebene und in den Schulen; 3. Lancierung spezifischer Entwicklungsprogramme im Frauenfussball, im Futsal, im Strandfussball und im Schiedsrichtersektor sowie ihre Integration in die bestehenden Entwicklungsprogramme. Durch diese neuen Komponenten wird das Unterstützungsangebot der FIFA entscheidend verbessert. Wo auch immer ein Mitgliedsverband Unterstützung benötigt, kann die FIFA mit einem Programm aufwarten, und zwar sowohl für die fussballerisch entwickelten Mitglieder als auch für diejenigen mit speziellen Bedürfnissen, und gezielt helfen. Die Integration der FIFA-Programme – und in zunehmendem Masse auch der Entwicklungsprogramme der Konföderationen – muss letztlich auf der Stufe der Mitgliedsverbände erfolgen. Dabei muss man sich vom Grundsatz leiten lassen, dass die Entwicklung des Fussballs wie der Aufbau eines Unternehmens langfristig und auf der Basis einer Art Geschäftsplan erfolgen muss. ZIELE • Ganzheitliche Entwicklung der Menschen und Mitgliedsverbände gemäss ihren Bedürfnissen • Verbreitung der Werte des Fussballs • Professionalisierung des Fussballs in allen technischen Bereichen und in allen Sparten • Realisierung weltweiter Fussball-Entwicklungsprogramme, Aufklärungskampagnen sowie sozialer und humanitärer Projekte • Ausarbeitung und Umsetzung kulturell und regional angepasster Programme in Koordination mit den Konföderationen • Ausbau der Eigenverantwortung der Mitgliedsverbände und Verbesserung der Transparenz • Förderung von Partnerschaften mit Regierungen und Organisationen, die die wesentlichen Werte des Fussballs wie Fairplay, Teamgeist, Erziehung etc. teilen und unterstützen 87 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:42 Uhr Seite 88 INVESTITIONEN FIFA-Entwicklungsprogramme 88 p Goal-Programm FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 86 88 Programm Finanzielle Unterstützung 92 Erziehung und Kurswesen 96 Goal-Programm Alle Mitglieder haben nun ihr Haus FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 89 1999 formulierte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter eine Vision: ein „Haus des Fussballs“ für jeden Mitgliedsverband. Ende 2006 ist dieser Wunsch Wirklichkeit geworden. 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:42 Uhr Seite 90 INVESTITIONEN FIFA-Entwicklungsprogramme 90 p Goal-Programm FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 88 Programm Finanzielle Unterstützung 92 Erziehung und Kurswesen 96 DAS ENTWICKLUNGSPROGRAMM GOAL mit 294 Projekten für 187 Verbände und einem Gesamtaufwand von CHF 200 Millionen hat entscheidend mitgeholfen, Blatters Vision zu verwirklichen. Die Verbände, Sponsoren und Regierungen haben durch direkte finanzielle Unterstützung, Landschenkungen, Steuerbefreiungen sowie technische Beratung wesentlich dazu beigetragen, die Ideen des FIFA-Präsidenten in Rekordzeit umzusetzen. Noch sind nicht alle Projekte fertiggestellt (bis Ende 2006 waren mehr als 150 Projekte abgeschlossen), aber derart weit fortgeschritten, dass die FIFA nun einen Schritt weitergehen kann. Inzwischen sind 187 Länder, 90 % aller FIFA-Mitglieder, Partner im GoalProgramm. 105 Verbände haben ein zweites Projekt, zwei bereits ein drittes erhalten. Die Einführung des Goal-Programms und des Programms Finanzielle Unterstützung (FAP) im Jahre 1999 (zusammen mit der Einrichtung von zwölf Entwicklungsbüros weltweit) läutete in der FIFAEntwicklungsarbeit eine neue Ära ein. In Wirklichkeit handelte es sich um eine Revolution, sowohl inhaltlich wie auch finanziell. Nachdem die FIFA von 1975–1999, als die Sportförderung kontinuierlich aufgebaut wurde, insgesamt USD 32 Millionen in verschiedene Entwicklungsprogramme investiert hatte, beschloss sie für die Periode 1999–2006 als klares Bekenntnis zur Fussballentwicklung ein Budget von USD 874 Millionen für diverse innovative Programme. In den vergangenen acht Jahren investierte die FIFA also fast 30 Mal mehr in die Entwicklungsarbeit als in den 25 Jahren zuvor. Damit baute der Weltfussballverband seine Führungsposition in der Sportentwicklung weiter aus. GOAL-PROGRAMM Grössere Bedürfnisse Dass der Aufbau und effiziente Betrieb der Programme eine gewisse Anlaufzeit benötigte, ist nicht weiter erstaunlich. Es kam zu Verzögerungen in der Lancierung der Projekte, und natürlich musste auch aus Fehlern gelernt werden. Mit der Inbetriebnahme der ersten „Häuser des Fussballs“ konnten aber auch die letzten Skeptiker überzeugt werden. Beim FIFA-Kongress 2002 in Seoul bewilligten die Mitglieder denn auch einstimmig eine Fortsetzung des Goal-Programms. Ursprünglich sollte Goal ungefähr 100 Mitgliedsverbänden mit speziellen Bedürfnissen zugute kommen. Schnell wurde aber klar, dass mehr Verbände Unterstützung benötigen und die Bedürfnisse einzelner Länder grösser waren als angenommen. Die Umsetzung der Vision musste deshalb in verschiedenen Etappen mit mehreren Projekten geplant werden. Der bewusst auf einem bescheidenen Niveau gehaltene FIFA-Beitrag von USD 400 000 pro Projekt garantierte, dass viele Verbände berücksichtigt werden konnten. Gleichzeitig förderte der Betrag die Mitfinanzierung, die Eigeninitiative und das unerlässliche Engagement der Regierungen. Diese Zusammenarbeit im Rahmen des Goal-Programmes hat wesentlich zu einer Verbesserung der Beziehung zwischen Verbänden und Regierungen beigetragen. MISSION Die FIFA fördert die Unabhängigkeit und die Professionalisierung der Mitgliedsverbände, indem diese ein „Haus des Fussballs“ erhalten. Das Goal-Programm ist Ausdruck der Solidarität und unterstützt die Verbände mit massgeschneiderten Projekten beim Bau von Verbandssitzen, technischen Zentren, Natur- und Kunstrasenplätzen sowie Fussballschulen. So weit wie möglich GOAL-PROGRAMM 86 wird mit den Konföderationen und den Regierungen zusammengearbeitet. Mit dem Programm Goal Plus (v. a. technische Beratung und Kurse) soll eine nachhaltige Entwicklung garantiert werden, die vom jeweiligen Mitgliedsverband professionell umgesetzt und gelebt werden kann. ZIELE • Weltweite Förderung des Fussballs, seiner Grundsätze sowie seiner sozialen, erzieherischen und kulturellen Werte • Angleichung des Standards und der Infrastruktur des Fussballs unter den Ländern • Aufbau einer modernen, transparenten und funktionalen Fussballverwaltung • Technische und administrative Weiterentwicklung der FIFA-Mitglieder sowie Förderung der gegenseitigen Solidarität FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Stand der Goal-Projekte am 31. Dezember 2006 Projektstatus pro Konföderation (294 Projekte in 187* Verbänden) AFC 33 CAF 43 CONCACAF 18 CONMEBOL 9 * 186 FIFA-Mitglieder + 1 Regionalgebiet OFC 12 UEFA 31 Projekte 0 26 7 32 30 7 4 Realisiert Im Bau Genehmigt 8 6 1 17 10 Transparenz gewährleistet In der zweiten Phase von Goal (2003–2006) stand neben der Konsolidierung und dem Ausbau die Zusammenführung der verschiedenen Entwicklungsprogramme (unter anderem FAP sowie das Kurs- und Seminarwesen) im Vordergrund. Sämtliche Programme wurden in der Abteilung Entwicklung zentral angesiedelt. Die Programme sind auf Länderebene integriert, wobei regionalen Gegebenheiten Rechnung getragen wird. Ergänzend dazu wurde das Reglement für das FAP total überarbeitet, das Kurs- und Seminarwesen neu aufgebaut und verbessert. Die Integration ist erfolgreich abgeschlossen, das Kurs- und Seminarprogramm ist heute derart vielfältig, dass die Mitgliedsverbände in allen Belangen auf massgeschneiderte und bedürfnisgerechte Unterstützung zählen können. Gleichzeitig ist die Transparenz bei der Mittelverwendung gewährleistet. Doch mehr als die quantitativen Erfolge zählen die durch das Goal-Programm geförderten Werte: SOLIDARITÄT: unter den Mitgliedsverbänden und in der Fussballfamilie. Dabei handelt es sich nicht um eine Solidarität in Krisenzeiten, sondern um eine dauerhafte Solidarität, die den Mitgliedsverbänden eine nachhaltige Fussballförderung ermöglicht. SELBSTVERANTWORTUNG: die Förderung der Eigenständigkeit und Selbstverantwortung. Das eigene Haus des Fussballs und das eigene technische Zentrum sind Ausdruck dieser Autonomie und garantieren als Schutz vor politischer Einflussnahme die notwendige Unabhängigkeit. STABILITÄT: Mit den Entwicklungsbüros ist die Fussballwelt näher zusammengerückt. Die Leiter der Entwicklungsbüros, ihre Assistenten und regionale Experten sind in ständigem Kontakt mit den Mitgliedern und kennen ihre Sorgen und Bedürfnisse. Diese Nähe ist nicht zu unterschätzen, da sie den Verbänden die Gewissheit gibt, dass 20 30 10 40 50 60 70 80 die FIFA für sie da ist und sie bei der Verwaltung des Fussballs in jeder Hinsicht unterstützt. PROFESSIONALITÄT: Alle FIFA-Entwicklungsprogramme werden von Spezialisten, Experten und Instrukteuren durchgeführt, wodurch sichergestellt wird, dass die Verbände Zugriff auf erstklassige Unterstützung haben. Die dritte Phase Die laufende Weiterentwicklung des Fussballs bei den Mitgliedsverbänden erfordert auch eine Verbesserung der Infrastruktur. Bei den zu Beginn des Goal-Programms in Betrieb genommenen Verbandssitzen und Trainingszentren sind teilweise bereits erste Ersatz- und Ausbauinvestitionen notwendig. Angesichts gestiegener Ansprüche sind Flutlichtanlage und Kunstrasenfelder für Trainingszentren heute Pflicht. Daneben sollen auch die regionalen Verbände mit einem eigenen Sitz ausgestattet und mit dem nationalen Verband vernetzt werden. Nur so kann der Fussball landesweit effizient organisiert werden. Noch nicht alle Mitgliedsverbände konnten ihr „Haus des Fussballs“ bis Ende 2006 vollständig realisieren. Die Projekte sollen im Rahmen der dritten Goal-Phase abgeschlossen werden. Zudem sind in vielen Mitgliedsverbänden, beispielsweise in Indien oder in der Volksrepublik China, die infrastrukturellen Bedürfnisse derart gross, dass die Fortführung des Goal-Programms noch über Jahrzehnte gerechtfertigt ist. Die Infrastruktur in Form eines nationalen oder regionalen Verbandssitzes, eines technischen Zentrums, einer Fussballschule oder eines gut unterhaltenen Natur- oder Kunstrasens ist und bleibt die Visitenkarte des Verbandes und ein wichtiger Indikator für die Qualität des Fussballs und seiner Führung. 91 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:42 Uhr Seite 92 INVESTITIONEN 92 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Entwicklungsprogramme 86 Goal-Programm 88 p Programm Finanzielle Unterstützung Erziehung und Kurswesen FAP Gezielte Fussballförderung 92 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 96 Dank dem Programm Finanzielle Unterstützung (FAP) ist der Fussball zu einem universellen Gut geworden. Die weltweit beliebteste Sportart konnte in manchen Mitgliedsverbänden organisiert und professionalisiert werden. FAP erlaubt es den Verbänden zudem, langfristig zu planen und in die Entwicklung des Jugendfussballs zu investieren. 93 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:42 Uhr Seite 94 INVESTITIONEN 94 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Entwicklungsprogramme 86 Goal-Programm 88 p Programm Finanzielle Unterstützung Erziehung und Kurswesen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 92 96 WOHIN FLIESST DAS GELD? Bei der Mittelverwendung sind im Vergleich mit 2003 in den Kategorien Männerfussball, Frauenfussball, Infrastruktur sowie Planung und Verwaltung beträchtliche Unterschiede festzustellen, was in erster Linie auf die verbesserte Planung auf Verbandsebene, die stärkeren Bande zur Wirtschaft und den Regierungen sowie die weitum positiv aufgenommene Zweckbindung von 10 % der FAP-Mittel für den Frauenfussball zurückzuführen ist. Die höheren Aufwendungen für Planung und Verwaltung hängen mit der Anstellung von Fachkräften und der Modernisierung der Ausrüstung zusammen – dies als direkte Folge der Fertigstellung eines Hauses des Fussballs für praktisch alle Mitgliedsverbände, womit sich wiederum die tieferen Infrastrukturausgaben erklären lassen. Ein Rückgang war auch beim Männerfussball zu verzeichnen, was Folge der klaren Fokussierung der FAP-Mittel auf die Förderung des Fussballs und der zunehmenden Unterstützung der A-Nationalmannschaften durch Sponsoren und Regierungen ist. DAS PROGRAMM Finanzielle Unterstützung (FAP) ist das Schwergewicht unter den FIFA-Entwicklungsprogrammen. Jährlich werden 67 Millionen US-Dollar ausgeschüttet, also mehr als das Doppelte des Goal-Budgets. Die kleineren Mitgliedsverbände und Konföderationen profitieren am meisten vom FAP-Programm. Viele Verbände könnten ohne diese Unterstützung des Weltfussballverbandes ihre statutarischen Aufgaben kaum wahrnehmen. Zehn Prozent der FAP-Gelder sind für den Frauenfussball reserviert. Diese Zweckbindung hat klar gezeigt, dass das FAP ein hervorragendes Förderinstrument ist. Frauenfussball wird heute rund um den Globus organisiert gespielt. PROGRAMM FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG Wie die Mitgliedsverbände feststellen mussten, ist es mit Geld allein nicht getan. Vielmehr sind gute Resultate in der Fussballförderung nur durch die Kombination finanzieller und technischer Hilfe möglich. Kernelement ist das Erarbeiten von Entwicklungsplänen – eine zeitintensive und herausfordernde Aufgabe. In den Jahren 2002 und 2003 lag das Schwergewicht bei der Einführung langfristiger Planung. In den vergangenen drei Jahren konzentrierte sich die FIFA vor allem darauf, die Kontrolle der Gelder zu standardisieren und zu verbessern. Seit 2004 sind alle Mitgliedsverbände und die sechs Konföderationen verpflichtet, ihre FAP-Gelder durch eine lokale Buchprüfungsgesellschaft prüfen zu lassen und die Berichte der FIFA zuzustellen. Diese lokale Prüfung erfolgt zusätzlich zu der von KPMG durchgeführten zentralen Revision. MISSION Mithilfe des Programms Finanzielle Unterstützung (FAP) sollen die Mitgliedsverbände und die Konföderationen massgeschneiderte Entwicklungsprogramme realisieren und den Fussball und die Fussballverwaltung stärken. Hierzu stellt die FIFA zweckgebundene finanzielle Mittel und technische Beratung zur Verfügung. FAP sieht vor, dass die Gelder auf der Basis eines langfristigen Entwicklungsplanes investiert werden und bei der Rechnungslegung die Grundsätze von Transparenz und Good Governance respektiert werden. Erfreulich war, dass gegenüber dem Vorjahr nicht nur eine Verbesserung der Prüfungsergebnisse festzustellen war, sondern auch, dass die Revisionen durch die lokalen Gesellschaften und die FIFA schneller und reibungsloser durchgeführt werden konnten. Per Ende 2006 lagen 98 % aller Prüfberichte der Mitgliedsverbände und Konföderationen vor. Das überarbeitete Reglement konnte erfolgreich umgesetzt werden. Dies ist mit ein grosses Verdienst der Mitglieder, die vorbildlich kooperierten. Der 56. FIFA-Kongress hat die Weiterführung von FAP um weitere vier Jahre beschlossen. Drei Aufgaben stehen im Vordergrund: Die Revisionen haben gewisse Schwachstellen aufgezeigt, die die FIFA nun im Rahmen des Programms zur Professionalisierung der Verwaltung zu beheben versucht. Ziel ist die langfristige Verbesserung. Für die Finanzverwaltung sollen Standards definiert und den Verbänden mit speziellen Bedürfnissen soll gezielt beim Aufbau geholfen werden. Neben der Unterstützung im täglichen Management stehen deshalb vor allem die Weiterbildung des Personals und die Rekrutierung von Fachkräften im Vordergrund. 2. Der Business-Plan soll flächendeckend eingeführt werden. 3. Tätigkeitskontrollen sollen durchgeführt werden. 1. Zudem soll das FAP-Programm einer Evaluation unterzogen werden, die weitere Verbesserungen nach sich ziehen wird. PROGRAMM FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG MISSION • Weltweite Förderung des Fussballs, seiner Grundsätze und seiner sozialen, erzieherischen und kulturellen Werte • Angleichung des Standards und der Infrastruktur des Fussballs zwischen den Ländern • Nachhaltige und langfristige Entwicklung der FIFA-Mitglieder • Förderung der Solidarität unter den FIFA-Mitgliedern • Aufbau einer modernen, transparenten und funktionalen Fussballverwaltung • Technische und administrative Weiterentwicklung der FIFA-Mitglieder • Förderung und Entwicklung des Frauen- und Mädchenfussballs auf der Basis eines langfristigen Entwicklungsprogramms und spezieller finanzieller Anreize 95 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:42 Uhr Seite 96 INVESTITIONEN 96 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Entwicklungsprogramme 86 Goal-Programm 88 Programm Finanzielle Unterstützung 92 p Erziehung und Kurswesen 96 Rund 3390 Teilnehmer an weltweit 112 Lehrgängen – mehr als im Vorjahr und dies trotz einer kursfreien Zeit während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™. Afrika und Asien waren 2006 besonders aktiv, fand doch fast die Hälfte aller Lehrgänge und Seminare auf diesen beiden Kontinenten statt. 112 LEHRGÄNGE UND 3390 TEILNEHMER ERZIEHUNG UND KURSWESEN MISSION Die FIFA bietet ein umfassendes Kursprogramm zur Aus- und Weiterbildung von Instrukteuren, Trainern, Schiedsrichtern, Medizinern, Managern und Journalisten an. Die Kurse sollen so gestaltet sein, dass neben den fachlichen Aspekten auch die sozialen Werte des Fussballs gefördert werden. Der Fussball soll insbesondere von Jugendlichen als Lebensschule empfunden werden. Kern der Ausbildung sind der Austausch von Wissen, Erfahrung und Informationen zwischen den Ausbildern und den Teilnehmern FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT DAS ENTWICKLUNGSPROGRAMM FUTURO III hat sich weiter etabliert. Die Aus- und Weiterbildung von nationalen Instrukteuren, die ihr gewonnenes Wissen an ihre Kolleginnen und Kollegen in den Verbänden weitergeben, stand auch 2006 im Blickpunkt. Dabei fanden in den Bereichen Technik und Schiedsrichterwesen die ersten Wiederholungskurse statt. Diese Kurse sind für diejenigen Teilnehmer bestimmt, die bereits einen ersten FUTURO-III-Lehrgang in ihrem Spezialgebiet absolviert haben und aktiv an der Entwicklung des Fussballs in ihren Verbänden mitarbeiten. Rund 70 Prozent der Experten, die an einem ersten Kurs teilgenommen hatten, waren auch beim zweiten Lehrgang dabei. Ein Ergebnis, das von der FIFA mit Zufriedenheit zur Kenntnis genommen wurde und eine gewisse Kontinuität in den Mitgliedsverbänden zeigt. „Administration und Management“ kam 2005 als neuer Themenbereich hinzu. Die Pilotphase mit der Durchführung von vier Lehrgängen wurde eingehend analysiert. In der Folge nahm die FIFA aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse Anpassungen an Programm und Lehrmaterial vor. Im letzten Quartal 2006 konnte das neue Format mit drei Kursen eingeführt werden. Die Struktur und Organisation eines Mitgliedsverbandes, Planung, Finanzen, Kommunikation, Marketing, die Organisation von Wettbewerben und sonstigen Veranstaltungen sowie die Leitung von Klubs sind die Schwerpunkte dieser Lehrgänge. ERZIEHUNG UND KURSWESEN sowie die Weitergabe an die Verbände und weitere Akteure der Gesellschaft, etwa den privaten Sektor, Regierungsstellen und Nichtregierungsorganisationen (NGO). Das Aus- und Weiterbildungsprogramm soll auf die spezifischen Bedürfnisse der Mitgliedsverbände zugeschnitten sein und nicht zuletzt dazu beitragen, die Basis an Instrukteuren zu verbreitern und den Fussball weltweit nachhaltig weiterzuentwickeln. k Hallenfussball: auch für Frauen eine immer attraktivere Sparte. Die vierte wichtige Sparte im Fussball, die Sportmedizin, wurde 2006 ins FUTURO-III-Programm aufgenommen. Die Pilotphase umfasste Lehrgänge in Neuseeland und Argentinien. Im Jahr 2007 sind weltweit vier Kurse geplant. Sämtliche in der Fussballmedizin wichtigen Aspekte werden behandelt. Zudem ist vorgesehen, zum Abschluss der Kurse jeweils ein halbtägiges Seminar zum Thema Doping zu organisieren. Die Mitgliedsverbände haben auch 2006 von der Organisation von Kursen in direkter Zusammenarbeit mit der FIFA profitiert. Lehrgänge, die von der FIFA finanziell und technisch (Entsendung eines Instrukteurs, Bereitstellen von Lehr- und Ausrüstungsmaterial) unterstützt werden, wurden in allen Bereichen durchgeführt. In der Berichtsperiode besuchten Teilnehmer aus 163 Ländern Lehrgänge in Schiedsrichter- und Trainerausbildung, Administration und Management, Futsal, Beach Soccer, Frauenfussball und Fussballmedizin. ZIELE • Schaffung einer Basis von FIFA-Instrukteuren; Verbesserung ihrer technischen und pädagogischen Fähigkeiten • Organisation von Kursen zu allen relevanten Themen • Herstellung und Verbreitung von Lehrmitteln und Kursunterlagen • Abstimmung des internationalen Kursplans mit den Veranstaltungsterminen der sechs Konföderationen • Förderung moderner Kommunikationstechnologien für die Verbreitung von Informationen • Förderung des Wissens- und Erfahrungsaustauschs unter den Mitgliedsverbänden • Verbesserung der Kooperation unter den FIFA-Mitgliedern, Regierungsstellen, Nichtregierungsorganisationen, den Medien und der Wirtschaft 97 4_FIFA_AR_Investment_D.qxp 18.04.2007 11:42 Uhr Seite 98 INVESTITIONEN 98 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Entwicklungsprogramme 86 Goal-Programm 88 Programm Finanzielle Unterstützung 92 p Erziehung und Kurswesen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 96 KURS- UND SEMINARWESEN DER FIFA IN ZAHLEN Alle Kursteilnehmer werden in Zukunft vom Weltfussballverband und den FIFA-Entwicklungsbüros noch wirksamer und besser betreut, etwa in Form von Kursen, die von den Mitgliedsverbänden organisiert, von der FIFA technisch und finanziell unterstützt und von den FUTUROIII-Teilnehmern geleitet werden. FIFA-Instrukteure stehen als Betreuer und Beobachter zur Verfügung. So soll auf die Ausbildung und den Einsatz von Instrukteuren in den Mitgliedsverbänden aufmerksam gemacht werden. Com-Unity war mit zehn Seminaren auch 2006 fester Bestandteil der Entwicklungsarbeit der FIFA. Bei den Com-Unity-Kursen soll der Fussball mit all seinen positiven Werten als Triebfeder für die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung eines Landes und als Kommunikationsplattform in den Blickpunkt gerückt werden. Der Aufbau und die Pflege von Beziehungen zwischen der Fussballfamilie (Mitglieds- und Regionalverbände, Klubs) und der Regierung, regierungsunabhängigen Organisationen und den Medien stehen bei diesem Programm im Vordergrund. Erste Erfolge sind denn auch bereits sichtbar: Regierungsvertreter setzen sich mit Fussballverantwortlichen an einen Tisch, um sich gegenseitig zu informieren, mögliche gemeinsame Projekte zu besprechen oder Missverständnisse auszuräumen. Medienvertreter werden als Zeichen der Wertschätzung von den Verbänden zu Gesprächen ein- geladen, damit unter der Ägide der FIFA gemeinsame Lösungsvorschläge für die beiderseitigen Probleme diskutiert werden können. Der Aufbau von Kontakten und die Beziehungspflege zu potenziellen und bestehenden Wirtschaftspartnern ist der dritte Bestandteil von Com-Unity. In Arbeitsgruppen und mit Beteiligung von aktuellen und möglichen Sponsoren wird über Produkte im Fussball, ihr Zielpublikum und ihre Vermarktung oder Marketingpläne diskutiert. Die zwölf Entwicklungsbüros der FIFA haken jeweils nach, um sicherzustellen, dass die am Ende eines jeden Seminars verabschiedeten Beschlüsse mittels einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gremien bei gemeinsamen Projekten auch umgesetzt werden. Mit Erfolg organisiert die FIFA mehr und mehr themenspezifische Seminare für 10–20 Mitgliedsverbände, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Die FIFA stellt eine Plattform zur Verfügung, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Erfahrungen austauschen, Themen vertieft diskutieren, Erfolgsfaktoren identifizieren und ihr persönliches Netzwerk erweitern können. So können in einem zweiten Schritt praxisnahe und massgeschneiderte Strategien erarbeitet werden. Im Jahre 2006 wurden u. a. mehrere Seminare für Frauenfussball sowie für Futsal und Beach Soccer durchgeführt. Die FIFA und die Olympische Solidarität (OS) des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) können auf eine lange und erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken, die sich durch einen regelmässigen Austausch von Erfahrungen und Ideen auszeichnet. Nutzniesser sind die Mitgliedsverbände in Form von Kursen oder Stipendien für ihre Techniker. Auch das IOK-Programm, das internationalen Sportverbänden wie der FIFA Dienstleistungen für besondere Projekte (beispielsweise die Förderung des Frauenfussballs in Afghanistan) bietet, fördert die weltweite Entwicklung unseres Sports. Das im Jahr 2005 ins Leben gerufene FFTT-Programm (FIFA’s Flying Teaching Team), das den Mitgliedsverbänden bei unvorhergesehenen, dringenden Fällen in den Bereichen Trainerausbildung, Schiedsrichterwesen, Frauenfussball, Futsal, Verwaltung und Sportmedizin Hilfe bietet, wurde 2006 dreimal in Anspruch genommen. So wurden kurzfristig Lehrgänge zur besseren Vermarktung des Frauenfussballs, der Trainerausbildung sowie zur Optimierung von Administration und Management durchgeführt. 3390 Teilnehmer 163 Mitgliedsverbände 112 Kurse und Seminare insgesamt Verteilung der Kurse und Seminare 27 in Asien 23 in Afrika 15 in Nord- und Mittelamerika, Karibik 6 in Südamerika 18 in Ozeanien 23 in Europa Art der Kurse und Seminare 9 Futsal-Kurse (Trainer und Schiedsrichter kombiniert) 8 FUTURO-III-Kurse für Schiedsrichter (Männer und Frauen) 8 FUTURO-III-Kurse für Trainer 1 FUTURO-III-Kurs für Trainerinnen Seminare auch für Instrukteure Jeweils im Frühjahr organisiert die FIFA an ihrem Hauptsitz in Zürich Seminare für die von ihr beschäftigten Instrukteure. Dies war auch 2006 der Fall. Die Seminare dienen in erster Linie dem Austausch von Erfahrungen, der Vermittlung neuester Lehrmethoden, der Abgabe von Schulungsmaterial sowie dem persönlichen Kontakt zwischen dem FIFA-Generalsekretariat und ihren Experten. Diese Zusammenkünfte sind für die kontinuierliche Entwicklung und Umsetzung der verschiedenen Programme von grösster Bedeutung. Vertreter der zwölf weltweit tätigen und für die Koordination der Programme in ihren Regionen verantwortlichen FIFA-Entwicklungsbüros nahmen ebenfalls an den Seminaren teil, um von den Erfahrungen der FIFA-Experten direkt profitieren zu können. 6 FUTURO-III-Kurse für Administration und Management 2 FUTURO-III-Kurse für Fussballmedizin 3 FFTT-Kurse (FIFA’s Flying Teaching Team) 13 Kurse Olympische Solidarität 9 Verbandskurse für Trainer 12 Verbandskurse für Schiedsrichter 6 Verbandskurse für Trainerinnen 3 Verbandskurse für Administration und Management 2 Verbandskurse für Fussballmedizin 10 Com-Unity-Seminare 8 Seminare für FIFA-Instrukteure 1 Beach-Soccer-Kurs 7 Seminare zur Förderung des Frauenfussballs 1 Beach-Soccer-Seminar 1 Beach-Soccer/Futsal-Seminar 1 Futsal-Seminar 1 Seminar über Fernsehrechte und Neue Medien v FIFA-Lehrgänge verbinden Theorie und Praxis. 99 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 100 ENTWICKLUNG 100 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 Frauenfussball 108 Beach Soccer und Futsal 114 Sportmedizin 116 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Die FIFA forscht und entwickelt, um den Fussball auch in Zukunft voranzubringen. 101 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 102 ENTWICKLUNG 102 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 Frauenfussball 108 Beach Soccer und Futsal 114 Sportmedizin 116 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung Premiere in Berlin Vom 11. bis 13. September 2006 fand das Internationale FIFA-Fussballsymposium / die UEFA-Konferenz für Nationaltrainer statt. Rund 130 Nationaltrainer und technische Direktoren waren der Einladung nach Berlin gefolgt. DIE VERANSTALTUNG, die erstmals von der FIFA und der UEFA gemeinsam durchgeführt wurde, geht auf den Team-Workshop im März in Düsseldorf mit allen WM-Teilnehmern zurück. Trainer und Teammanager wünschten sich damals eine Beteiligung an der Auswertung des Turniers, weshalb die Idee einer gemeinsamen Konferenz als Forum für Ideen zum Schutz und Verständnis der Rolle der Trainer und Unparteiischen aufkam und schliesslich auch realisiert wurde. Bei der dreitägigen Veranstaltung konnten die Trainer, unter anderen Marcello Lippi, Raymond Domenech, Luiz Felipe Scolari, Carlos Alberto Parreira, José Pekerman, Javier Clemente, Jakob Kuhn, Aníbal Ruíz, Luis Oliveira Gonçalves und Joachim Löw, ihre Anliegen und Erfahrungen einem Expertenkreis darlegen. Gerade dieser Dialog unter Trainern wurde von den Symposiumsteilnehmern sehr geschätzt. Tunesiens Nationaltrainer Roger Lemerre forderte denn auch mehr Gehör für die Fachmeinung des Trainers: „Wenn wir, die den Fussball in all seinen Facetten am besten kennen, nicht gehört werden, läuft etwas falsch. Wir müssen den Fussball durch ständige Analysen und Gespräche weiterentwickeln. Wer kann dies besser als die Trainer? Wir fühlen den Puls sowohl der Spieler als auch der Zuschauer in den Stadien. Dieses Symposium bot uns die Möglichkeit, uns darüber auszutauschen und gehört zu werden.“ Insgesamt wurde den Teilnehmern unter der Leitung von Andy Roxburgh, dem Technischen Direktor der UEFA, und Holger Osieck, dem damaligen Leiter Technik & Fussball bei der FIFA, ein interessantes Programm geboten. Höhepunkte des ersten Tages waren die Präsentation des technischen Berichts zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ durch Osieck und das faszinierende Interview von Roxburgh mit Italiens Weltmeistertrainer Lippi. Der zweite Symposiumstag wurde mit der Gesprächsrunde „Der Trainer – der Schiedsrichter – die Regeln“ unter der Leitung von Markus Siegler, dem Direktor der FIFADivision Kommunikation, eröffnet. Erstmals diskutierten dabei ein Trainer (Roy Hodgson, Nationaltrainer von Finnland) und ein Schiedsrichter (Peter Mikkelsen, ehemaliger FIFA-Schiedsrichter) auf einer Bühne über die Regelauslegung. In der hart, aber jederzeit fair geführten Diskussion kamen Themen wie Simulieren, Handspiel und Abseits zur Sprache, die später von den Trainern in ihren Arbeitsgruppen wieder aufgenommen wurden. Weiter folgte ein Referat von FIFA-Chefarzt Prof. Dr. Jiri Dvorak über die Entwicklung der Verletzungszahlen seit dem Beginn der detaillierten Aufzeichnungen 1998. So war die Anzahl Verletzungen bei der WM 2006 im Vergleich mit Korea/Japan 2002 von durchschnittlich 2,7 auf 2,3 gesunken. Weniger erfreulich sind hingegen die vielen „Verletzungen“ während des Spiels, die zur medizinischen Behandlung eine Unterbrechung erfordern, letztlich aber nicht als Verletzungsfall gemeldet werden. In sieben Arbeitsgruppen wurden am Nachmittag die Themen Spielregeln, Probleme des internationalen Fussballs, organisatorische Aspekte bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ sowie Ziele der Entwicklungsarbeit der FIFAMitgliedsverbände erörtert. Geballtes Know-how: die Teilnehmer der grossen WM-Konferenz in Berlin. Am Abschlusstag stellte Osieck zuerst die Ergebnisse und Empfehlungen der Diskussionsgruppen vor, die von der FIFA und dem International Football Association Board (IFAB), der beim Symposium ebenfalls vertreten war, in der einen oder anderen Form nun geprüft werden. Während der Einsatz von Kameras zur Überwachung der Torlinie und die Verwendung von Kunstrasen unbestritten waren, wurden insbesondere die Abseitsregelung und der Stichtag für die Meldung der Spielerkader für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ heiss diskutiert. Anschliessend bot Roxburgh einen Überblick über die taktischen Trends bei der WM und der UEFA Champions League 2006. Zum Abschluss der Konferenz gab es eine Podiumsdiskussion, bei der die Trainer Domenech (Frankreich), Scolari (Portugal), Parreira (Brasilien) und Gonçalves (Angola) ihre Erfahrungen und Eindrücke bei der WM in Deutschland schilderten. 103 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 104 ENTWICKLUNG 104 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 Frauenfussball 108 Beach Soccer und Futsal 114 Sportmedizin 116 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Studiengruppe (TSG) Unterwegs im Auftrag des Fussballs Darüber hinaus werden auch allgemeine Fussballfragen erörtert, etwa die Bedeutung der Nationalteams im zunehmend globalisierten Fussball. Gerade die grossen Turniere zeigen, dass die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Nationalmannschaft besonders ausgeprägt ist. 1965 beschloss die FIFA, eine Fachgruppe zu bilden, um jeweils die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zu analysieren. Die technische Studiengruppe (TSG), die erstmals 1966 zum Einsatz gelangte, war natürlich auch bei der WM 2006 in Deutschland mit von der Partie. Bei der Weltmeisterschaft in Deutschland setzte sich die TSG aus folgenden 14 international renommierten Trainern und ehemaligen Fussballstars zusammen: Andy Roxburgh (Schottland), Jozef Venglos (Slowakei), György Mezey (Ungarn), Roy Hodgson (England), Francisco Maturana (Kolumbien), Teófilo Cubillas (Peru), Jim Selby (Australien), Rodrigo Kenton (Costa Rica), Alvin Corneal (Trinidad und Tobago), Kim Chon Lim (Malaysia), Ka-Ming Kwok (Hongkong), Kalusha Bwalya (Sambia), Roger Milla (Kamerun) und Holger Osieck (damaliger Leiter der technischen Studiengruppe der FIFA, Deutschland). k Die TSG der FIFA Fussball-Weltmeis- DIE AUFGABEN der TSG bestehen im Wesentlichen in der Spiel- und Trainings- terschaft 2006™: (vordere Reihe von links) Andy Roxburgh, Holger Osieck (Leiter), Roger Milla, Jürg Nepfer. Zweite Reihe: Jim Selby, Jozef Venglos, Roberto Brantschen. Dritte Reihe: Lim Kim Chon, Kalusha Bwalya, Teofilo Cubillas, Rodrigo Kenton. Vierte Reihe: Francisco Maturana, Kwok Ka-ming, Roy Hodgson, Alvin Corneal. Hinterste Reihe: Walter Gagg, György Mezey, Philipp Mahrer. beobachtung der Mannschaften. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden intern diskutiert und ausgewertet. Die festgestellten technisch-taktischen Trends dienen als Grundlage für die Erörterung der Entwicklung des internationalen Fussballs. Bei FIFA-Turnieren wird die TSG aus Fachleuten gebildet, die als Nationaltrainer oder -spieler Erfahrungen auf höchstem internationalem Niveau gesammelt haben. In direkten Gesprächen mit den einzelnen Nationaltrainern sollen sie sich dabei auch zusätzliche mannschaftsspezifische Informationen beschaffen. Die Analysen hieraus werden in einem Bericht zusammengefasst, der den Mitgliedsverbänden der FIFA für Ausbildungszwecke zur Verfügung gestellt wird, ergänzt mit Filmmaterial auf einer DVD, die Anregungen fürs tägliche Training geben soll. Ziel sind die Verbesserung des Spielniveaus und die Weiterentwicklung der Spieler. Jede der 64 WM-Partien wurde von jeweils zwei TSG-Mitgliedern beobachtet, die neben der Spielanalyse gleich auch noch für die Wahl des Manns des Spiels von Anheuser-Busch Bud besorgt waren. Zudem schlugen sie die Kandidaten für den besten Spieler des Turniers vor, der in der Folge durch die akkreditierten Journalisten gewählt wurde (Zinedine Zidane, Frankreich). Ebenfalls beteiligt war die TSG an der Wahl des Gillette-Nachwuchsspielers, der erstmals erkoren wurde. Nach dem Halbfinale wurde eine Liste mit sechs Spielern zusammengestellt, die je zur Hälfte von den Nutzern der offiziellen WM-Website FIFAworldcup.com und der TSG vorgeschlagen wurden. Den Sieger, Lukas Podolski (Deutschland), bestimmte letztlich die TSG. Im Weiteren verlieh die TSG den Yashin-Preis für den besten Torhüter des Turniers (Gianluigi Buffon, Italien) sowie den Fairplay-Preis für vorbildliches Verhalten auf und neben dem Spielfeld (Brasilien und Spanien) und stellte das MasterCard-All-Star-Team zusammen. Die Aufgaben der TSG sind also sehr vielfältig, Hauptziel bleibt aber klar die Weiterentwicklung des beliebtesten Sports der Welt. 105 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 106 ENTWICKLUNG Technische Entwicklung 106 p Schiedsrichterwesen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 102 106 Frauenfussball 108 Beach Soccer und Futsal 114 Sportmedizin 116 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Besser kann man einen Schiedsrichter wohl kaum auf ein Turnier vorbereiten. Auch die Betreuung und die Trainings während der Weltmeisterschaft 2006 waren tadellos. Schiedsrichterwesen Auf dem richtigen Weg Markus Merk, FIFA-Schiedsrichter aus Deutschland Noch nie wurden Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten so intensiv und professionell auf ein FIFA-Turnier vorbereitet wie auf die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Der Aufwand hat sich vollumfänglich gelohnt. Wettbewerb in Asien. In Deutschland traten erstmals Trios aus dem gleichen Land oder mindestens der gleichen Konföderation an. Diese eingespielten Teams garantierten bessere Darbietungen. DEN SIEGERPOKAL der FIFA Fussball-Weltmeister- schaft 2006™ stemmten am vergangenen 9. Juli im Berliner Olympiastadion keine Unparteiischen in die Höhe, dennoch gehörten die 21 Schiedsrichter und 42 Schiedsrichterassistenten, die in Deutschland zum Einsatz gelangten, zu den Gewinnern des Turniers. Die Vorgaben des International Football Association Board (IFAB), bei dieser WM rigoros gegen Ellbogenstösse, brutale Fouls, Simulieren und Zeitspiel vorzugehen, haben die Unparteiischen zweifellos umgesetzt. Sie haben die Spieler und somit das Spiel geschützt. Im Vergleich zur Weltmeisterschaft 2002 in Korea/Japan erlitten in Deutschland weniger Spieler Verletzungen. Trotz unterschiedlicher Kulturen, Sprachen, Religionen, Essgewohnheiten und Lebensphilosophien bildeten wir bei der Weltmeisterschaft in Deutschland eine Einheit. Ich bin stolz, dieser tollen Mannschaft angehört zu haben. Die WM 2006 bewies jedoch, wie schwierig eine einheitliche Regelauslegung von Spielleitern aus sämtlichen Konföderationen ist. Spielsituationen wurden teilweise unterschiedlich interpretiert: Der eine pfiff eher kleinlich, der andere eher grosszügig, der eine zog schnell die gelbe Karte, der andere drückte eher mal ein Auge zu. Ungeachtet dessen lag die Fehlerquote der Unparteiischen bei der WM 2006 niedriger als vier Jahre zuvor beim Mark Shield, FIFA-Schiedsrichter aus Australien Insgesamt betrachtet, haben die Unparteiischen bei der WM 2006 gute bis sehr gute Leistungen gezeigt. Natürlich gab es auch Fehlentscheide, aber das ist normal, denn auch Schiedsrichter können sich irren. Ángel María Villar Llona, Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission und FIFA-Vizepräsident Förderlich auf die Schiedsrichterleistungen wirkte sich auch das erstmals angewendete Kommunikationssystem aus. Es erlaubte dem Schiedsrichter, den beiden Assistenten und dem vierten Offiziellen, jederzeit miteinander zu sprechen und Vorfälle auf und neben dem Spielfeld umgehend zu melden. Nur einmal, aber dann mit heiklen Folgen, kam es zu einer Kommunikationspanne, als der englische Unparteiische Poll einem Spieler Kroatiens dreimal die gelbe Karte zeigte. Poll nahm nicht Rücksprache mit seinen Assistenten an der Seitenlinie oder dem vierten Schiedsrichter, und keiner bemerkte in der Hitze des Gefechts den Irrtum. Während knapp eineinhalb Jahren wurden die Schiedsrichter und Schiedsrichterassistenten auf die WM 2006 vorbereitet. Ein wahres Heer an Masseuren, Physiotherapeuten, Ärzten, Fitnesstrainern, Psychologen und Instrukteuren kümmerte sich vorbildlich um die Unparteiischen. Die intensive und hochprofessionelle Vorbereitung, die täglichen Trainings, die Pflege und Videoanalysen während des Turniers führten dazu, dass sich die Schiedsrichter körperlich, mental und regeltechnisch auf hohem Niveau bewegten. Ähnlich intensiv wurden und werden die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichterassistentinnen, die für die diesjährige FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in der Volksrepublik China in Frage kommen, auf ihre Aufgaben vorbereitet. Noch immer sind die allermeisten Unparteiischen Amateure und gehen demzufolge einer geregelten Arbeit nach, ihre Einstellung sowie ihre Vorbereitung und Betreuung werden jedoch immer professioneller. Das Schiedsrichterwesen ist auf dem richtigen Weg. 107 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 108 ENTWICKLUNG 108 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 p Frauenfussball FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 108 Beach Soccer und Futsal 114 Sportmedizin 116 Ein Jahr des Fortschritts Bessere Bedingungen für den Frauenfussball 109 6 1 FrauenfussballEntwicklungsseminare Futuro-III-Kurs in Russland Der Frauenfussball ist auf dem Vormarsch, daran besteht kein Zweifel. Das hohe Niveau und die Ausgeglichenheit bei der FIFA U-20-Frauenfussball-Weltmeisterschaft Russland 2006 haben die markanten technischen Fortschritte der Juniorinnen eindrucksvoll bewiesen. 40 MILLIONEN FRAUEN jeder Herkunft und jeden Alters spielen regelmässig Fussball, ob auf einem richtigen Spielfeld oder auf der Strasse. Ihnen allen gemein ist der Spass am Fussball. Mit ein Grund für den weltweiten Boom ist sicherlich auch das Engagement der FIFA, die vehement gegen die Vorurteile gegenüber dem Frauenfussball ankämpft. Auch über das Goal-Programm bietet die FIFA wertvolle Unterstützung für den Frauenfussball. Ziel ist, den Frauen vor Ort eine bessere Fussballinfrastruktur zur Verfügung zu stellen, etwa neue Kunstrasenplätze oder technische Zentren. Das ist ein bedeutender Schritt, da Fussballanlagen vielfach immer noch Männern vorbehalten sind. Im Iran etwa ist es den Frauen verboten, sich Männerspiele anzuschauen oder in Anwesenheit von Männern Fussball zu spielen. Den Frauenfussball noch populärer zu machen, ist eine weitere grosse Aufgabe. Auf der ganzen Welt wollen Frauen 4 1 Kurs der olympischen Solidarität auf Trinidad und Tobago Trainerkurse für Verbände in Iran, Bahrain, Jordanien, Samoa und Tonga Fussball spielen. Von unseren Seminaren und Erhebungen her wissen wir, dass Mädchen und Frauen in fast allen Mitgliedsverbänden Fussball spielen, auch wenn der Frauenfussball und -sport gesellschaftlich noch immer wenig Unterstützung geniessen. Doch u. a. fehlt das Geld, damit alle auch wirklich mitmachen können. Die zweckgebundenen Mittel aus dem Programm Finanzielle Unterstützung (FAP) und die erstmals ausbezahlten Preisgelder bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft sind deshalb wichtige Impulse, aber noch lange nicht genug. Die Verbände müssen selbst neue Finanzquellen erschliessen, damit in vielen Regionen immer mehr internationale Wettbewerbe stattfinden können. Während in Teilen Afrikas, Ozeaniens und Südamerikas Frauenwettbewerbe immer noch selten sind, besteht in Europa bereits ein Überangebot, was den europäischen Teams nicht zuletzt bei der U-20-WM zum Verhängnis wurde. Erforderlich sind deshalb ein internationaler Spielkalender und weitere Mittel für neue Wettbewerbe in Konföderationen, in denen der Frauenfussball noch in der Aufbauphase steckt. 2008 wird dabei ein Schlüsseljahr sein, denn neben dem normalen nationalen und internationalen Spielbetrieb stehen mit der Premiere der U-17-Weltmeisterschaft, die im Oktober 2006 an Neuseeland vergeben wurde, der U-20Weltmeisterschaft in Chile und dem Olympischen Fussballturnier in der VR China gleich drei bedeutende Turniere an. Das abgelaufene Jahr hat für den Frauenfussball viele Verbesserungen gebracht. Die FIFA hat die Situation des Frauenfussballs weltweit analysiert. Auf dieser Grundlage gilt es nun, nachhaltige Strategien zu entwickeln und umzusetzen, damit der Frauenfussball dereinst in den meisten Verbänden fest verankert ist. Indem die Verbände nun vermehrt selbst Verantwortung übernehmen, wird sich der Aufschwung des Frauenfussballs zweifellos fortsetzen, was nicht nur den Mädchen und Frauen, sondern der ganzen Gemeinschaft zugute kommen wird. PREISGELD BEI DER FIFA FRAUEN-WELTMEISTERSCHAFT Verdienter finanzieller Anreiz Neben ausgebildeten Trainern und Spielanlagen fehlt es dem Frauenfussball für seine weitere Entwicklung vor allem an Geld. Selbst Topspielerinnen können von den Gehältern ihrer männlichen Kollegen nur träumen. Sie müssen sich mit weit weniger begnügen. Angesichts dessen gab die FIFA im Oktober 2006 bekannt, dass bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2007 in der VR China an die teilnehmenden Teams erstmals ein Preisgeld von insgesamt USD 6 Millionen ausbezahlt wird. Ungeachtet der Qualifikation für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft können alle Länder weiterhin auf das Programm Finanzielle Unterstützung (FAP) zählen. 10 % der jährlichen Unterstützung von USD 250 000 für jeden Mitgliedsverband sind seit 2005 für den Frauenfussball zweckgebunden (bis 2004 waren es 4 %). Dank diesen Beiträgen konnten viele kleine Nationen wie die Salomon-Inseln vollamtliche Entwicklungsleiter für den Mädchen- und Frauenfussball einstellen. Weltweit wurden nachhaltige Projekte lanciert, die den Aufschwung des Frauenfussballs weiter vorantreiben sollen. Um die sich bietenden Chancen zu nutzen, haben viele Verbände darüber hinaus eigene Mittel investiert. Das zusätzliche Ange- bot erfordert aber noch mehr Mittel, insbesondere für Informationsprogramme in Klubs und Schulen sowie für Trainerkurse, damit der Ansturm der fussballbegeisterten Mädchen und Frauen bewältigt werden kann. PREISGELD (IN USD) 250000 9–16 350000 Viertelfinale 550000 4 650000 3 800000 2 1 Million 1 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 110 ENTWICKLUNG 110 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 p Frauenfussball Beach Soccer und Futsal 114 Sportmedizin 116 Um die ganze Welt Seminare mit grosser Wirkung Neu bietet die FIFA ihren Mitgliedsverbänden FrauenfussballEntwicklungsseminare an, die zum Dialog über Massnahmen zur Förderung des Frauenfussballs anregen wollen. DER AUFTAKT ERFOLGTE im September 2005 auf den Cook-Inseln. Ziel der Seminare, die von der FIFA zusammen mit den zuständigen FIFA-Entwicklungsleitern durchgeführt werden, ist, Frauenfussballexperten und Entscheidungsträger aus 10 bis 15 Ländern einer bestimmten Region an einen Tisch zu bringen und mit ihnen optimale Strategien zur Förderung des Frauenfussballs zu erörtern. Bislang wurden acht Seminare auf allen Kontinenten (Cook-Inseln, Samoa, Katar, Bolivien, Malta, Philippinen, Panama und Namibia) durchgeführt. Teilnehmer aus über 90 Ländern hatten die Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und Strategien zur weiteren Förderung des Frauenfussballs in ihrer Heimat kennenzulernen. Bis zum Beginn der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft China 2007 sollen gar über 150 Länder aller sechs Konföderationen ein Seminar besucht haben, und in mehr als 170 Ländern wird die Bestandesaufnahme des nationalen Frauenfussballs abgeschlossen sein, die Voraussetzung für eine Seminarteilnahme ist und Aufschluss über den Entwicklungsstand in den einzelnen Mitgliedsverbänden geben soll. Bereits haben FIFA-Entwicklungsleiter oder Frauenfussballexperten des weltweiten FIFA-Netzes in über 100 Verbänden eine Bestandesaufnahme vorgenommen. Die Bestandesaufnahme und die Seminare geben nicht nur ein klares Bild über den weltweiten Zustand des Frauenfussballs, sondern verhelfen dem Frauenfussball auch zu einer stärkeren Stellung innerhalb der Mitgliedsverbände und der Konföderationen, wie die OFC mit der neu FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 108 gegründeten Kommission für Frauenfussball, die Asiatische Fussballkonföderation mit ihrer dreiköpfigen Frauenfussballabteilung und Syrien mit der Lancierung eines Programms zur Förderung des Frauenfussballs beweisen. Die mangelnde Berichterstattung hat auch innerhalb des Frauenfussballs verheerende Folgen, sind die Spitzenspielerinnen trotz der Einführung der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft im Jahr 1991 doch noch immer weitgehend unbekannt. Männliche Vorbilder dominieren die Szene, was die Suche nach der FIFA-Weltfussballerin des Jahres jeweils nicht einfach macht, zumal die meisten Wahlberechtigten die vorgeschlagenen Spielerinnen nur vom Hörensagen kennen. Aufstrebende Talente haben es deshalb doppelt schwer. Die FIFA versucht, das Interesse der Medien einerseits mit Frauenfussballvideos zu wecken, die die Mitgliedsverbände zur Aufklärung und als Beweis für die Fortschritte des Frauenfussballs einsetzen können. Im Jahr 2006 wurden zur FIFA U-20-Frauenfussball-Weltmeisterschaft in Russland ein Video mit den Höhepunkten und Toren sowie eines mit einer technischen Analyse produziert. Hinzu kamen zwei Videos über den Frauenfussball in den 111 arabischen und ozeanischen Ländern, nachdem 2004 und 2005 bereits ähnliche Produktionen über Afrika und Südamerika lanciert worden waren. Andererseits versucht die FIFA, den Frauenfussball einer breiten Öffentlichkeit als eigenständiges Modul im ComUnity-Programm, das führende Regierungs- und Medienvertreter sowie Sponsoren und Partner mit den Verantwortlichen der Mitgliedsverbände zusammenbringt, zugänglich zu machen. Ziel sind Lösungen, die nicht nur dem Fussball, sondern der ganzen Gesellschaft in den betreffenden Ländern zugute kommen sollen. Mit einer Präsentation über den Frauenfussball und die erfolgreiche Vermarktung des Frauenfussballs in England, Südafrika, Peru, Neuseeland und Deutschland sollen den Teilnehmern (insbesondere den Medien) die Vorteile und Chancen aufgezeigt werden, die sich ihnen mit dem Frauenfussball bieten. Syrien, Iran, Afghanistan, Pakistan, Palästina, Kuwait, Irak, Libanon, Bahrain, Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Jordanien, Bangladesch und Jemen hiessen die Teilnehmer am wegweisenden FIFA-Frauenfussballseminar im März 2006 in Katar. Konnte vor dem Seminar aufgrund der kulturellen Schranken, die auch vor dem Sport nicht Halt machen, über die Existenz des Frauenfussballs in diesen Ländern nur gerätselt werden, förderte die Veranstaltung eine lebhafte Frauenfussballszene an den Tag – dem Erfindungsgeist der Frauen sei Dank, die in Sachen Kleidung, Anzahl Spielerinnen und Spielort durchaus Kompromisse eingehen. Hauptsache sie können Fussball spielen – ein wichtiges Fazit dieses Seminars. Die Erkenntnisse waren weltweit vielfach deckungsgleich. Weiterhin unbefriedigend ist die Berichterstattung über den Frauenfussball. Abgesehen von einigen wenigen Ländern fristet der Frauenfussball in den Medien und insbesondere im Fernsehen tatsächlich noch immer ein Mauerblümchendasein, was zu einem Teufelskreis führt. Die Qualität und der Stellenwert des Frauenfussballs werden weiterhin verkannt, weshalb auch das Publikumsecho weitgehend ausbleibt, was wiederum mögliche Sponsoren abschreckt und das Desinteresse der Medien letztlich zementiert. Weiterhin unbefriedigend ist die Berichterstattung über den Frauenfussball. 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 112 ENTWICKLUNG 112 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 p Frauenfussball FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 108 Beach Soccer und Futsal 114 Sportmedizin 116 FIFA-Symposium für Frauenfussball 2007 Die Zukunft des Frauenfussballs Die Sensibilisierung der Entscheidungsträger im Frauenfussball steht im Zentrum der Vorbereitungen für das 4. FIFA-Symposium für Frauenfussball. D A S Z W E I T Ä G I G E S Y M P O S I U M , das im Rahmen der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2007 durchgeführt wird, richtet sich an die Generalsekretäre der Verbände und Entscheidungsträger im Frauenfussball. Vorgestellt werden wichtige neue Erkenntnisse, beste Praktiken und Modelle für die Förderung des Frauenfussballs, die zurzeit in verschiedensten Bereichen ausgearbeitet werden. Als praktische und bleibende Hilfe wird den Teilnehmern zudem ein FIFA-Frauenfussball-Informationspaket abgegeben, das im Anschluss an das Symposium auch an alle übrigen Mitwirkenden im Frauenfussball verteilt wird. Das Symposium soll auch ein Diskussionsforum über die Zukunft des Frauenfussballs sein. Das Symposium soll auch ein Diskussionsforum über die Zukunft des Frauenfussballs sein. Die Einführung des Fussballs an Schulen ist ein wichtiges Thema, damit Mädchen, aber auch Knaben, so früh wie möglich für den Sport gewonnen werden können. Denn regelmässiges Training in jungen Jahren trägt nicht nur zur technischen Weiterentwicklung, sondern auch zur besseren Akzeptanz des Frauenfussballs in der Öffentlichkeit bei. Handlungsbedarf besteht auch bei der Förderung der Mädchen in den Klubs. Nur wenn die Mädchen von den Klubs tatkräftiger unterstützt werden, bleiben sie dem Breiten- und Spitzenfussball über die Schulzeit hinaus erhalten. Eine wichtige Rolle spielen hier nicht nur die Trainer, Schiedsrichter, Freiwilligen und Funktionäre, sondern auch die Eltern. 113 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 114 ENTWICKLUNG 114 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 Frauenfussball 108 p Beach Soccer und Futsal Sportmedizin FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 114 116 MIT DEN ERSTEN PROFITURNIEREN in den frühen 90er-Jahren, der Pionier- AUCH DIE ZUKUNFT präsentiert sich vielversprechend, haben doch 50 arbeit der Pro Beach Soccer Tour oder der Euro BS League und der Aufnahme ins FIFA-Turnierportfolio im Jahr 2004 hat Beach Soccer laufend an Bedeutung gewonnen. Doch noch wartet viel Arbeit bei der weiteren Verbreitung und Entwicklung dieser spektakulären Sportart. weitere Verbände ihr Interesse am Futsal bekundet. Angesichts dieser Zahlen ist zu erwarten, dass in der Qualifikation zur FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Brasilien 2008 die bisherige Rekordmarke von 86 Teilnehmern deutlich übertroffen wird. Eine zentrale Aufgabe der FIFA ist die Weiterentwicklung des Spiels auf globaler Ebene. Dazu muss Beach Soccer bekannter gemacht und intensiv gefördert werden. 2005 wurde am Strand der Copacabana in Rio de Beach Soccer wird immer beliebter – nicht zuletzt dank Janeiro zum ersten Mal die FIFA internationalen Aushängeschildern wie Frankreichs Eric Beach-Soccer-Weltmeisterschaft durchgeführt, und 2006 wurde bereits in Cantona, Michel und Julio Salinas aus Spanien oder den allen sechs Konföderationen eine brasilianischen Stars Romário, Junior und Zico. Vorrunde ausgetragen. Dies ist ein deutlicher Beweis dafür, dass Beach Soccer auf dem Vormarsch ist und die hohen Standards bei FIFA-Wettbewerben schon bald erreichen wird. Mit dem Erlass standardisierter FIFA-Spielregeln für Beach Soccer sowie der Veröffentlichung eines Trainerhandbuchs und eines Films über den Sport im vergangenen Jahr verfügt die FIFA nun über geeignete Mittel, um Beach Soccer in den Verbänden besser zu verankern. Beach Soccer Bleibende Spuren im Sand Die Verankerung des Sports in der Fussballfamilie ist unglaublich wichtig, denn ihr Wissen und ihre Initiative bilden letztlich die Grundlage für die nachhaltige Förderung von Beach Soccer als Breitensport, etwa durch die Unterstützung der Verbände bei der Organisation von Ligen und Wettbewerben. Zu diesem Zweck hat die FIFA bereits mehrere Seminare für Funktionäre sowie Trainer- und Schiedsrichterkurse veranstaltet, die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden sollen. Dies nicht zuletzt nach dem überwältigenden Erfolg des Seminars für OFC-Verbände Anfang September 2006 auf Tahiti, das in der Region auf grosses Interesse stiess. Weiter plant die FIFA, zusammen mit den Verbänden Beach-Soccer-Turniere für Kinder und Jugendliche durchzuführen. Dazu soll eine bleibende Infrastruktur für Beach Soccer eingerichtet werden, die kostengünstig ist, im Vergleich zu anderen Sportstätten wenig Platz benötigt und einfach in öffentlichen Bereichen (z. B. in Parks oder an Stränden) aufgestellt werden kann. So kann Beach Soccer – und mit ihm Sport, Spiel und Spass – optimal gefördert werden. Beach Soccer ist auf dem Vormarsch und wird die hohen Standards bei FIFA-Wettbewerben schon bald erreichen. Futsal Erfreuliche Gegenwart, vielversprechende Zukunft Eine Umfrage der FIFA unter ihren Mitgliedern zum Stellenwert des Futsal hat ein sehr erfreuliches Bild gezeigt: In über 130 Ländern ist diese Variante des Spiels fest in den Verbandsstrukturen integriert. Der Futsal ist längst nicht mehr nur eine ausgezeichnete Trainingsmöglichkeit für Feldfussballer, sondern hat sich zu einer absolut eigenständigen Sportart entwickelt. „Der Futsal ist besonders für Kinder ideal, um ihre motorischen, kognitiven, körperlichen und soziomotorischen Fähigkeiten zu fördern“, meint dazu Javier Lozano, Trainer der spanischen Futsal-Nationalmannschaft und zweifacher Weltmeister. „Er entspricht in seinen wesentlichen Merkmalen genau den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Kinder: kleines Feld, kleiner Ball, viele Ballkontakte, fliegende Wechsel und hohes Tempo. Geschwindigkeit ist heute sowohl im Futsal als auch im Fussball ein zentrales Element, nicht nur beim Laufen in Position, sondern auch beim Reagieren, dem Erfassen einer Situation, dem Treffen von Entscheidungen und bei deren Ausführung. Diese wichtige Fähigkeit wird im Futsal automatisch geschult.“ Spanien hat neben Brasilien die beliebteste Futsal-Liga der Welt. Tausende von begeisterten Fans strömen in die Hallen, und fast jedes Wochenende werden Spiele im Fernsehen übertragen. Mittlerweile gibt es auch im Futsal echte Weltstars, wie Falcão, Schumacher, Lenisio, Manuel Tobias, Javi Rodríguez, Kike, Luís Amado, Shamsee oder Pinilla, der neue Star aus Kolumbien. Viele Verbände haben den Wunsch geäussert, die Ausbildung aller am Futsal Beteiligten zu verbessern, damit dessen rasante Entwicklung nicht ins Stocken gerät. Die FIFA unterstützt dieses Anliegen, wie sie es seit der Aufnahme des Futsal in die Fussballfamilie stets getan hat. Zu diesem Zweck baut sie ihr Angebot an Kursen, Seminaren und Lehrmaterialien für die Verbände weiter aus und trägt damit dazu bei, dass sich der Futsal auf der ganzen Welt als mitreissende und begeisternde Variante des Spiels und als ideale Ergänzung zum Feldfussball etablieren kann. Der Futsal hat sich zu einer absolut eigenständigen Sportart entwickelt. 115 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 116 ENTWICKLUNG 116 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 Frauenfussball 108 Beach Soccer und Futsal 114 p Sportmedizin FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 116 Das rundum perfekte Fussballfest Dopingfreie und verletzungsarme FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ Einmal mehr blieb das grösste Sportereignis der Welt von Dopingskandalen verschont. Eine starke Botschaft der weltbesten Fussballer – und eine Bestätigung für die FIFA-Strategie gegen Doping. Weniger Verletzungen Dritte dopingfreie WM in Folge Seit 1998 melden die Mannschaftsärzte nach jedem Spiel die in ihrem Team erlittenen Verletzungen, die von PD Dr. Astrid Junge (F-MARC) eingehend analysiert werden. Insgesamt wurden bei den 64 Endrundenspielen 145 Verletzungen verzeichnet, was einem Schnitt von 2,3 Verletzungen pro Spiel entspricht. Diese Rate ist etwas niedriger als 2002 (2,7 Verletzungen pro Spiel). Die meisten Verletzungen entstanden zwar im Kontakt mit Gegnern oder Mitspielern, beinahe ein Drittel der Spieler (26 %) verletzte sich jedoch ohne Fremdeinwirkung. Bei jeder der 64 Partien wurden zwei Spieler pro Mannschaft ausgelost und einer Dopingkontrolle unterzogen. Wie 1998 in Frankreich und 2002 in Korea/Japan wies keine der 256 untersuchten Urinproben verbotene Substanzen auf. Dies gilt auch für die 64 zufällig ausgewählten Proben, die auf Erythropoietin getestet wurden, sowie die 224 Proben, die im Vorfeld der WM bei Freundschaftsspielen und in Trainingslagern abgenommen wurden. DIE MESSLATTE LAG HOCH für die FIFA Fussball- Weltmeisterschaft Deutschland 2006™: Bei der 2. internationalen FIFA-Konferenz über Fussball- und Sportmedizin Anfang März 2006 in Düsseldorf hatte die Sportmedizinische Kommission (Vorsitz Dr. Michel D’Hooghe) die Teamärzte der Finalisten zur Zusammenarbeit für eine dopingfreie und verletzungsarme Weltmeisterschaft aufgerufen. Zum ersten Mal wurden alle Spieler vor einer WM einer gründlichen medizinischen Untersuchung mit umfassenden Tests der Herzfunktion unterzogen. Ziel war, den gesundheitlichen Zustand der Spieler insgesamt einschätzen zu können sowie eventuelle Risikofaktoren zu erkennen. Die anonymisierten Berichte werden zudem in einer Studie des Zentrums für medizinische Auswertung und Forschung der FIFA (F-MARC, Vorsitz Prof. Dr. Jiri Dvorak) zur Optimierung der Gesundheitsvorsorge im Fussball ausgewertet. Wie 1998 in Frankreich und 2002 in Korea/Japan wies keine der untersuchten Urinproben verbotene Substanzen auf. Nachdem Studien von F-MARC gezeigt hatten, dass gefährliche Kopfverletzungen vor allem durch Ellbogenstösse verursacht werden, verschärfte der International Football Association Board (IFAB) im März die Spielregeln. Die Schiedsrichter in Deutschland waren gehalten, Ellbogenstösse konsequent mit der roten Karte zu ahnden. Bei den 64 Spielen des Turniers kam es zu 13 Kopfverletzungen, was 9 % aller Verletzungen entspricht (WM 2002: 15 %). Dieser Abwärtstrend ist erfreulich und zeigt, dass F-MARC auf dem richtigen Weg ist. Zum Beweis eines bedeutenden Einflusses auf die Verletzungshäufigkeit müssen jedoch noch mehr Fälle analysiert werden. Wichtig für den weiteren Turnierverlauf und ein Indiz für die Schwere der Verletzung ist die Dauer, für die ein Spieler ausfällt. Knapp ein Drittel der Verletzungen (29 %) war so geringfügig, dass der Spieler schon am nächsten Tag wieder trainieren oder spielen konnte. In rund 65 % der Fälle war der Spieler nach einem bis 28 Tagen wieder einsatzfähig. Sieben Verletzungen (5 %) waren allerdings so schwer, dass der Spieler für mehr als vier Wochen ausfiel. Erstmals wurden bei dieser WM alle Verletzungsbehandlungen auf dem Spielfeld aufgezeichnet. Dies erlaubte einen direkten Vergleich der tatsächlich vorgenommenen Behandlungen mit den von den Mannschaftsärzten in ihren Berichten angegebenen Verletzungen. Dabei wurden nur 42 % der auf dem Feld behandelten Fälle von den Mannschaftsärzten auch als Verletzungen gemeldet. Den Gründen dafür ist nachzugehen. Jede Mannschaft hatte in den Gruppenspielen so mindestens zwölf Dopingtests durchlaufen, bei den vier Halbfinalisten waren es bei Turnierende 20 bis 22. Im Vergleich zu 2002 stieg die Zahl der Kontrollen einschliesslich der Qualifikationsspiele insgesamt von 472 auf 844. Diese Ergebnisse bestätigen die auf Aufklärung und Vorbeugung beruhende Strategie der Sportmedizinischen Kommission. Sie belegen zudem, dass mehr Dopingkontrollen im Fussball nicht automatisch zu mehr positiven Ergebnissen führen. Die Zusammenarbeit mit den beiden akkreditierten Laboratorien in Köln and Kreischa war hervorragend. Beide legten Sonderschichten ein, um alle Proben innerhalb von 24 Stunden analysieren zu können. Ihre Arbeit war sehr effizient und verdient höchstes Lob. Einmal mehr zeigte sich, wie wichtig die Labore als Partner im Kampf gegen Doping sind. Dank der gemeinsamen Anstrengungen der Sportmedizinischen Kommission sowie der Mannschaftsärzte, Spieler und Labore war dies die dritte dopingfreie FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Folge. Sie führte allen Fussballspielern vor Augen, dass Doping im Fussball keinen Platz hat. Insgesamt wurden bei den 64 Endrundenspielen 145 Verletzungen verzeichnet, was einem Schnitt von 2,3 Verletzungen pro Spiel entspricht. 117 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:46 Uhr Seite 118 ENTWICKLUNG 118 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 Frauenfussball 108 Beach Soccer und Futsal 114 p Sportmedizin Viel besser als Doping Richtiges Essen steigert die Leistung Die Leistungsfähigkeit mit erlaubten Mitteln steigern und damit die eigene Gesundheit schützen und fördern: Die beiden F-MARC-Publikationen zu Ernährung und Doping ergänzen sich in ihren Botschaften ideal. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 116 Risiken und Gefahren der verschiedenen Dopingsubstanzen stehen in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen. DOPING IST UNFAIR und widerspricht der Ethik des Sports – vor allem aber stellt es eine erhebliche Gefährdung der Gesundheit der Spieler dar. Demgegenüber stehen die komplexen Bewegungsabläufe im Fussball, die zahlreichen weiteren Einflussfaktoren auf den Erfolg und die Bedeutung des Teams als Ganzes. Sowohl die wissenschaftliche F-MARC-Publikation im „British Journal of Sports Medicine“ als auch die FIFA-Broschüre „Die Haltung der FIFA im Kampf gegen Doping“ für Teamärzte, Trainer, Betreuer und Spieler mit Grundwissen zeigen klar auf, dass die Risiken und Gefahren der verschiedenen Dopingsubstanzen in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen stehen. Noch weniger ist es gerechtfertigt, dass ein Spieler dafür in einer der zahlreichen Dopingkontrollen seine Karriere aufs Spiel setzt. Die Übersicht über die zahlreichen, oft gefährlichen Nebenwirkungen der am häufigsten verwendeten Substanzen, die ständig weiterentwickelten Analysemethoden der Laboratorien und die strengen und konsequent durchgesetzten Dopingkontrollbestimmungen mag für manche vielleicht enttäuschend gewesen sein. Sicher, effektiv und gesund k Eine ausgewogene und den Anforderungen angepasste Ernährung ist das A und O. Doch F-MARC zeigte in der praktisch zeitgleich erschienen Broschüre „Ernährung im Fussball“ eine wirksame, erlaubte und vor allem gesündere Alternative auf: richtiges Essen. Um gesund und leistungsfähig zu bleiben, Verletzungen zu vermeiden und seine körperlichen und taktischen Fähigkeiten voll zur Geltung zu bringen, muss ein Spieler nur die richtigen Nahrungsmittel zur richtigen Zeit wählen und optimal trinken. Auch hier wurden zunächst die von internationalen Experten erarbeiteten wissenschaftlichen Grundlagen im renommierten Fachjournal „Journal of Sports Sciences“ dargelegt. Das Kondensat dieser Erkenntnisse wurde anschliessend zu einer Broschüre umgesetzt, die sich an Spieler, Trainer und Betreuer (sowie Teamköche) wendet und mit konkreten Beispielen für Mahlzeiten und Timing aufwartet. 119 5_FIFA_AR_Development_D.qxp 18.04.2007 11:47 Uhr Seite 120 ENTWICKLUNG 120 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Technische Entwicklung 102 Schiedsrichterwesen 106 Frauenfussball 108 Beach Soccer und Futsal 114 p Sportmedizin FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 116 Die durchschnittliche Schwere der Verletzungen war bei Frauen und Männern in Training und Wettkampf insgesamt auf beiden Belägen gleich. Keine Anhaltspunkte für mehr Verletzungen Ist Kunstrasen sicher ? Allerorts werden Kunstrasenplätze angelegt, die neue Anforderungen an die Spieler stellen. Dabei stellt sich die Frage: Hat dies weniger, mehr oder vielleicht andere Verletzungen zur Folge? EIN GEMEINSAMES FORSCHUNGSPROGRAMM von F-MARC und der National Collegiate Athletic Association in den USA untersucht die Verletzungen von Fussballspielerinnen und -spielern amerikanischer Collegeteams in Training und Wettkampf auf Kunst- und Naturrasen. Nach einer abgeschlossenen und einer derzeit noch laufenden Saison sind keine entscheidenden Unterschiede in der Verletzungshäufigkeit von Frauen und Männern, sei es im Training oder im Wettkampf, festzustellen. Die durchschnittliche Schwere der Verletzungen war bei Frauen und Männern in Training und Wettkampf insgesamt auf beiden Belägen gleich. Bei den Männern zeigte die getrennte Betrachtung von Training und Wettkampf jedoch auf Kunstrasen im Wettkampf weniger Verletzungen. Auch die schweren Verletzungen, die einen Spieler für den Rest der Saison ausfallen liessen, waren hier seltener. In ihrer Art unterschieden sich die Verletzungen auf Natur- und Kunstrasen kaum. Ähnliches gilt auch für die Ursachen: Ein klarer Trend, der auf grundsätzliche Unterschiede hinweist, liess sich auch hier nicht ausmachen. Die weitere Auswertung aller Daten bis zum Ende der zweiten Saison wird die Beweiskraft der bisherigen Ergebnisse erhöhen und auch kleinere Unterschiede aufzeigen und genauer analysieren können. In einem nächsten Schritt wird dann der Vergleich von Kunstrasen mit anderen Belägen wie Schotter oder Lehm erfolgen. Denn ein gepflegter Rasen ist für die grosse Mehrheit der Fussballer weltweit Wunschdenken – für sie könnte der Kunstrasen eine echte Alternative sein. Vorausgesetzt, er setzt sie nicht einem erhöhten Verletzungsrisiko aus. 121 6_FIFA_AR_Responsibility_D.qxp 18.04.2007 11:50 Uhr Seite 122 VERANTWORTUNG 122 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Einleitung 124 Engagement bei der FIFA WM 2006™ 126 „Football for Hope“-Bewegung 130 Humanitäres Engagement 134 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 123 Der Fussball ist eine nie versiegende Quelle der Hoffnung. 6_FIFA_AR_Responsibility_D.qxp 18.04.2007 11:50 Uhr Seite 124 VERANTWORTUNG p Einleitung 124 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 124 Engagement bei der FIFA WM 2006™ 126 „Football for Hope“-Bewegung 130 Humanitäres Engagement 134 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FUSSBALL IST in all seinen Varianten mit seinen Wer- Soziale Verantwortung Fussball + Verantwortung + Engagement + nachhaltige Programme = Bewegung „Football for Hope“ Man nehme die Bestandteile dieser Formel und mische sie im richtigen Verhältnis zusammen – das Ergebnis ist eine Bewegung der internationalen Fussballfamilie, durch die ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der MillenniumEntwicklungsziele der Vereinten Nationen geleistet werden kann. ten, seiner Beliebtheit, seiner Universalität und seiner Strahlkraft das ideale Instrument, um soziale und humanitäre Ziele zu verwirklichen und viele gesellschaftliche Probleme der heutigen Zeit anzugehen. Das humanitäre Engagement der FIFA hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Während der Weltfussballverband in der Vergangenheit eher für einen guten Zweck gespendet hat, verfolgt die FIFA heute einen aktiven, engagierten und sozial verantwortlichen Ansatz. Bei der Internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung von 2002 in Monterrey haben sich die Industriestaaten für die staatliche Entwicklungshilfe auf eine Zielvorgabe von 0,7 % des Bruttoinlandprodukts geeinigt. Die FIFA hat ihrerseits entschieden, einen mindestens gleich grossen Prozentsatz des Gesamtgewinns in die soziale Entwicklung durch Fussball zu investieren. Um das Ziel einer besseren Zukunft zu erreichen, nimmt die FIFA ihre Rolle sehr ernst. Der Weltfussballverband hat deshalb „Football for Hope“ zu einer Bewegung von strategischer Bedeutung erklärt und im Rahmen einer Allianz mit der Organisation streetfootballworld einen langfristigen Entwicklungsplan erarbeitet. Konkret geht es bei „Football for Hope“ um die Vernetzung, Förderung, Betreuung und Stärkung von nachhaltigen sozialen und humanitären Entwicklungsprogrammen im Bereich Friedensförderung, Kinderrechte und Ausbildung, Gesundheitsförderung, Kampf gegen Diskriminierung, soziale Integration und Umwelt. Wir sind überzeugt, dass Fussball ein enormes Potenzial für soziale Entwicklung birgt. Deshalb stehen wir hinter diesem Engagement – dem Fussball zuliebe und zum Wohl der ganzen Gesellschaft. Die FIFA wird mindestens 0,7% des Gesamtgewinns in die soziale Entwicklung durch Fussball investieren. Die Projekte + Die FIFA hat im vergangenen Jahr ihr soziales Enga● gement verstärkt, die laufenden Projekte intensiviert und zahlreiche neue Programme in die Bewegung „Football for Hope“ integriert. Die strategische Allianz mit streetfootballworld war für die Weiterentwicklung der Bewegung von entscheidender Bedeutung. + Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ war eine ● ideale Plattform, um die Öffentlichkeit für unsere Anliegen zu sensibilisieren und die nötige finanzielle Unterstützung zu sichern. Mit der Kampagne „Nein zu Rassismus“ wurde der Weltöffentlichkeit unmissverständlich kommuniziert, dass die Fussballfamilie jegliche Form von Diskriminierung strikte ablehnt. „6 Dörfer für 2006“, die gemeinsame Kampagne von FIFA und SOSKinderdorf International, war die erfolgreichste Spendensammlung, die je im Rahmen einer Fussball-Weltmeisterschaft durchgeführt wurde. + Das streetfootballworld festival 06, das in Berlin wäh● rend der Schlussphase der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ stattfand, setzte erfolgreich auf Programme für den Breitensport und nutzte den Fussball zur sozialen und humanitären Entwicklung. Das Turnier bot Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und war für Hunderttausende von Kindern um den ganzen Erdball grosser Ansporn. + ● Die FIFA führte im vergangenen Jahr auch ihre Hilfsprojekte in den Regionen fort, die durch den Tsunami, das Erdbeben in Kaschmir oder andere Katastrophen zerstört wurden. BROSCHÜRE „FOOTBALL FOR HOPE“ 2006 wurde die Broschüre „Sich für eine bessere Welt engagieren” veröffentlicht. Darin präsentiert die FIFA ihren strategischen Umgang mit sozialer Verantwortung, die Ziele der Bewegung „Football for Hope“ und eine kurzen Überblick über die Projekte dieser Bewegung. 125 6_FIFA_AR_Responsibility_D.qxp 18.04.2007 11:50 Uhr Seite 126 VERANTWORTUNG Einleitung 126 124 p Engagement bei der FIFA WM 2006™ FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 126 „Football for Hope“-Bewegung 130 Humanitäres Engagement 134 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA und SOS-Kinderdörfer 25 Mio. Euro für „6 Dörfer für 2006“ 1 2 3 4 5 6 Neben dem italienischen Fussballteam hatte die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ einen weiteren grossen Sieger: die Kinder. EUR 25 MILLIONEN lautet die stolze Spendenbilanz von „6 Dörfer für 2006“, einer gemeinsamen Kampagne von SOS-Kinderdorf International und der FIFA, zugunsten von 800 Waisen und ausgesetzten Kindern, die dank dieser Hilfe ein neues Zuhause erhalten werden. Über neue Sozial- und Bildungsprojekte werden zudem weitere 5000 Kinder und 1000 Familien in Not unterstützt. Die Spenden, die seit der Lancierung der Kampagne im Dezember 2004 eingegangen sind, sind vollumfänglich für den Bau sechs neuer SOS-Kinderdörfer in Brasilien, Mexiko, Nigeria, Südafrika, der Ukraine und Vietnam (einschliesslich der Lancierung von Sozialprogrammen) sowie deren Betrieb in den ersten fünf Jahren bestimmt. Zum Erfolg der ehrgeizigsten Spendenkampagne in der WM-Geschichte hat nicht zuletzt auch das unermüdliche Engagement der Partner und Freunde von „6 Dörfer für 2006“ in den vergangenen zwei Jahren beigetragen. So konnte „6 Dörfer für 2006“ u. a. auf die Unterstützung so viel beschäftigter Fussballstars wie Franz Beckenbauer, Pelé, Andriy Shevchenko, Fabio Cannavaro, Wayne Rooney, Dunga, Jay Jay Okocha, Hugo Sanchez, Ruud van Nistelrooy oder Mahmoud El-Khatieb zählen. Im Rahmen ihres humanitären Engagements unterstützt die FIFA SOS-Kinderdorf International schon seit über zehn Jahren, indem sie ihre medienwirksamen Veranstaltungen in den Dienst bedürftiger Kinder stellt und den Bau von Sportanlagen in SOS-Kinderdörfern in bereits über 40 Ländern mitfinanziert hat. 800 Waisen und ausgesetzte Kinder weltweit erhalten ein neues Zuhause. DAS ZIEL MEDIENINTERESSE 2003 formulierte die FIFA das Ziel, für sechs neue Dörfer in Brasilien, Mexiko, Nigeria, Südafrika, der Ukraine und in Vietnam und deren Betrieb über mindestens fünf Jahre 18 Mio. Euro zu sammeln. Trotz des ehrgeizigen Ziels herrschte Zuversicht, durch die Strahlkraft der FIFA-WM, mit einer umfassenden Kampagne und zahlreichen unermüdlichen Helferinnen und Helfern dieses Ziel zu erreichen. Heute blicken wir auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft zurück und können stolz verkünden, dass das Ziel nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen wurde. Obwohl das Medieninteresse für solche Themen normalerweise gering ist (vor allem während einer solch fussballintensiven Zeit), stiessen die Kampagne, die SOS-Kinderdörfer und die Unterstützung durch die FIFA auf ein ausserordentlich positives Echo, sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Hinsicht. Für SOS-Kinderdorf International war „6 Dörfer für 2006“ die Kampagne mit der grössten Medienpräsenz in der Geschichte der Organisation. DAS ERGEBNIS Zusätzlich zu den ca. 20 Mio. Euro, die während der FIFA FussballWeltmeisterschaft™ zusammenkamen, konnte mehr als 1 Mio. Euro pro Jahr als langfristiges Engagement gesichert werden. Wird nur der ursprünglich geplante Zeitraum von fünf Jahren betrachtet, beträgt die Summe beeindruckende 25 Mio. Euro. In über 50 Ländern berichteten die Medien über die Kampagne, z. B. in Deutschland (Berichte und Inserate mit Auflagen von insgesamt 188,6 Mio. bzw. 53,7 Mio.) und Italien, wo die Kampagne über alle wichtigen TV-Kanäle und -Programme fast jeden italienischen Haushalt erreichte und in den wichtigsten Printmedien zwischen Januar und Juli 2006 insgesamt über 200 Artikel zu „6 Dörfer für 2006“ erschienen. 4 1 5 2 6 3 127 6_FIFA_AR_Responsibility_D.qxp 18.04.2007 11:50 Uhr Seite 128 VERANTWORTUNG Einleitung 128 124 p Engagement bei der FIFA WM 2006™ FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 126 „Football for Hope“-Bewegung 130 Humanitäres Engagement 134 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung streetfootballworld festival 06 Die andere Fussball-WM Während der WM 2006 wurden zahlreiche Aktionen durchgeführt, durch die die FIFA unmissverständlich kommuniziert hat, dass sie jede Form von Diskriminierung ablehnt. Dies hat dazu beigetragen, dass es zu keinen rassistischen Zwischenfällen gekommen ist. Während der Schlussphase der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ fand im Herzen des Schmelztiegels Berlin eine Fussballveranstaltung der anderen Art statt. k Vereint im Kampf gegen Rassismus: FIFA-Generalsekretär Urs Linsi, UNICEF-Exekutivdirektorin Ann M. Veneman, Joseph S. Blatter, Deutschlands Innenminister Dr. Wolfgang Schäuble, der südafrikanische Bürgerrechtler Tokyo Sexwale, Franz Beckenbauer und Spielergewerkschaftspräsident Philippe Piat. BEI ALLEN 64 SPIELEN der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ wurde im Mittelkreis gut sichtbar ein Banner ausgelegt, das eine klare Botschaft gegen Rassismus um die Welt geschickt hat. Zudem wurden alle vier Viertelfinalspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ am 30. Juni und 1. Juli mit einem Sonderprogramm auf dem Feld dem Kampf gegen Rassismus gewidmet. In allen zwölf WM-Stadien war während des Turniers zudem ein Rassismus-Überwachungssystem in Betrieb. Zusätzlich unterstützte die FIFA weitere Projekte: „Fussball verbindet – Football unites“ Ziel dieses Projekts war es, einen Beitrag zur positiven und herzlichen Atmosphäre bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ zu leisten. Koordiniert wurden die Aktivitäten von FARE (Football Against Racism in Europe). „Strassenfussball für alle” Während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ wurden auf mobilen Minifeldern (Streetkick) zahlreiche Spiele für deutsche und ausländische Jugendliche und Fussballfans organisiert. Material, Publikationen, Ausstellungen FARE hat in Zusammenhang mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ ein Anti-Rassismus-Fanmagazin (Fanzine) herausgegeben. Das Fanzine enthält Aussagen von Spielern und Informationen über Rassismus im Fussball. Darüber hinaus wurden weitere Aktionen durchgeführt, z. B. eine Anti-Rassismus-Schulung für Ordner und Freiwillige oder Kurzvideos gegen Rassismus. MIT DEM „streetfootballworld festival 06“ wurde eine völlig neue Dimension des Spiels zelebriert. 150 junge Fussballerinnen und Fussballer aus 24 sozialen Fussballprojekten trafen sich in Berlin, um die erste Weltmeisterschaft im Strassenfussball auszutragen. Die Teams aus 24 verschiedenen Ländern vertraten Organisationen des streetfootballworld-Netzwerks, die den Fussball zur sozialen Entwicklung einsetzen. Für das „streetfootballworld festival 06“ wurde der Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg in ein Strassenfussballmekka verwandelt. So wurde ein beeindruckendes Stadion für 2200 Zuschauer errichtet, in dem während des Turniers über 32 000 Fans aus Deutschland und der ganzen Welt das Geschehen live mitverfolgten. Junge Spielerinnen und Spieler aus 31 Ländern, die bis zu jenem Zeitpunkt lediglich in lokalen Projekten im Kampf gegen Armut, Drogen und Gewalt engagiert waren, konnten sich über den Fussball kennenlernen und sich einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Während der gesamten Veranstaltung waren auf der Grossleinwand des Stadions Aufzeichnungen und Fotos aus der Welt des Strassenfussballs zu sehen, und auf den Plattentellern wurde der musikalische Beat des Festivals angerichtet. Die 86 Spiele des festivals 06 wurden zudem in den sechs am weitesten verbreiteten Sprachen der Welt live kommentiert. Nach 1000 Minuten Spielzeit, fast 400 Toren und unzähligen Tricks, Dribblings und Kabinettstückchen kam das festival 06 zu einem Ende. Die FIFA blickt mit Stolz auf diese Veranstaltung zurück, die den sozialen Wert des Fussballs eindrucksvoll unterstrichen hat. 129 6_FIFA_AR_Responsibility_D.qxp 18.04.2007 11:50 Uhr Seite 130 VERANTWORTUNG 130 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Einleitung 124 Engagement bei der FIFA WM 2006™ 126 p „Football for Hope“-Bewegung Humanitäres Engagement FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 130 134 Football for Hope Bildung, Integration und Teamgeist Mit der Bewegung „Football for Hope“ unterstützt die FIFA rund um den Globus zahlreiche Sozialprogramme. In Zusammenarbeit mit anderen Organisationen werden die unterschiedlichsten Projekte zur Förderung von Bildung, Integration und Teamgeist durchgeführt. Search and Groom (Lagos, Nigeria) Das Projekt „Free Kick“ verbindet Bildung und Fussballtraining, um den Schwächsten unserer Gesellschaft zu helfen und gleichzeitig das Bewusstsein und Verantwortungsgefühl für sozial benachteiligte Kinder zu fördern. Zu diesem Zweck wurden konkrete Partnerschaften mit Institutionen wie staatlichen Sozialwohngemeinschaften, Unterkünften für Obdachlose, Tagesstätten oder lokalen Behörden geschlossen. Die Stadt Lagos wurde in vier Projektzonen eingeteilt, die von 60 Teams betreut werden. Am Morgen werden Lektionen zum Thema HIV/Aids, Menschenrechte, Staats-/Wirtschaftskunde und gesellschaftliche Entwicklung angeboten, am Abend treffen sich alle Teilnehmer zum Fussballspielen. Defensores del Chaco (Buenos Aires, Argentinien) Als einer der wichtigsten Partner von „Football for Hope“ konnte Defensores del Chaco auf regionaler Ebene neue Strassenfussballligen lancieren und verwandte Organisationen in Argentinien und ganz Südamerika bei ähnlichen Projekten unterstützen. Langfristig will Defensores del Chaco die Erfolge seiner Arbeit sichern, die die Strassenfussballbewegung in Südamerika bereits sichtbar bereichert und gestärkt hat. Eine zentrale Rolle kommt dabei „Football for Hope“, der neuen Plattform der „Entwicklung durch Fussball“ von FIFA und streetfootballworld, zu. 1 1– 2– 3– 4– 5– 6– 7– 8– 9– 2 MYSA, Kenia Projekt Schule und Fussball, Salomon-Inseln Play Soccer, Sambia Football Friends Balkan, EJR Mazedonien Deporte y Vida, Peru Defensores del Chaco, Argentinien Sonderolympiade, Afrika MYSA, Kenia Search and Groom, Nigeria 3 Escuelas Deporte y Vida (Lima, Peru) 4 5 7 8 6 Sonderolympiade (Afrika): soziale Integration für geistig Behinderte Im Dezember 2005 lancierten Special Olympics und die FIFA ein Pilotprojekt, das den Nimbus des Fussballs und die Möglichkeiten beider Organisationen zur dringend notwendigen Unterstützung geistig Behinderter nutzt. Für den Pilotversuch wurden Namibia, Botsuana und Tansania ausgewählt. Die Programme beinhalteten die Rekrutierung, Registrierung und das Training von Sportlern im ganzen Land (Teilnehmerzahl mittlerweile über 500), die Organisation von Elternforen und Trainerseminaren. Abgerundet werden die Projekte durch Fussballturniere und Gesundheitstests. Seit 2006 werden diese Projekte im Rahmen von „Football for Hope“ und in Zusammenarbeit mit Special Olympics weiter verstärkt und auf Benin, Kamerun, die Elfenbeinküste, Ghana, Mauritius, Ruanda und Südafrika ausgedehnt. Mit mehr als 1400 Kindern in fünf „Sport- und Lebensschulen“ und Hunderten von Jugendlichen, die an Strassenfussballturnieren teilgenommen haben, lehrt und fördert Escuelas Deporte y Vida in Lima und in ganz Peru Werte wie Solidarität, sozialen Zusammenhalt und Teamgeist. Die Anzahl lokaler Strassenfussballligen hat seit 2000 kontinuierlich zugenommen. Das Projekt möchte den Peruanerinnen und Peruanern die Philosophie des Strassenfussballs näherbringen. Zusätzlich zu den fussballspezifischen Programmen, die jeweils wöchentlich mit einer lokalen Feier beginnen, werden die Bestrebungen von Escuelas Deporte y Vida durch eine Reihe von Workshops ergänzt, die den Wissenstransfer fördern und die Methodik des Strassenfussballs vermitteln. 9 131 6_FIFA_AR_Responsibility_D.qxp 18.04.2007 11:50 Uhr Seite 132 VERANTWORTUNG 132 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Einleitung 124 Engagement bei der FIFA WM 2006™ 126 p „Football for Hope“-Bewegung Humanitäres Engagement FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 130 134 Street Football for Peace and Tolerance (Skopje, EJR Mazedonien) Dieses Projekt ist eine Erweiterung der Football Friends Foundation im serbischen Belgrad, das sich mit den für diese Region typischen ethnischen Problemen auseinandersetzt. Um das gesellschaftliche Zusammenleben zwischen den einzelnen sozialen, religiösen und ethnischen Gruppen zu fördern und moralisch zu unterstützen, bringt „Street Football for Peace and Tolerance“ Jugendliche aus den verschiedenen Regionen des krisengeschüttelten Staats Mazedonien zusammen. Die Strassenfussballturniere bieten wertvollen Sozialunterricht, steigern das Selbstwertgefühl der Kinder und animieren zum Fussballspielen. MYSA (Nairobi, Kenia) Die Mathare Youth Sport Association (MYSA) wurde 1987 als kleines Selbsthilfeprojekt im Mathare Valley, einem der grössten und ärmsten Slums ganz Afrikas, gegründet. Klein blieb MYSA jedoch nicht lange: Während 1987 nur gerade 400 Jugendliche in 25 Fussball-, Volleyball- und Korbballteams spielten, sind heute über 17 500 Mädchen und Knaben in über 1100 Fussballteams in über 100 Ligen und 16 Zonen aktiv. Gleichzeitig beteiligen sie sich an Reinigungsaktionen in Slums, an der HIV-/Aids-Prävention, an Führungstrainings und an sozialen Entwicklungsprogrammen oder widmen sich anderen Tätigkeiten (z. B. Fotografie, Tanz, Theater und Puppenspiel), bei denen wichtige Sozialfragen und Anliegen der Jugendlichen thematisiert werden. 2006 lancierte MYSA mit einem internationalen Fussballturnier für Mädchen ein ehrgeiziges Projekt. Für die Zukunft sind weitere ähnliche Veranstaltungen mit noch ehrgeizigeren Zielen geplant, z. B. ein Projekt zur gezielten Förderung von Schiedsrichterinnen. k Bilder rechts oben: h Defensores del Chaco, Argentinien 1– 2– 3– 4– 5– Play Soccer, Sambia Deporte y Vida, Peru MYSA, Kenia Sonderolympiade, Afrika Search and Groom, Nigeria 3 1 2 4 5 „FOOTBALL FOR HOPE“ AUF EXPANSIONSKURS Die Programme von „Football for Hope“, die in den letzten Jahren lanciert wurden, haben dank der FIFA Zuwachs erhalten: SOS-Kinderdörfer Anlegen von Fussballfeldern; Spendenkampagne für das Projekt „6 Dörfer für 2006“ in Brasilien, Mexiko, Nigeria, Südafrika, der Ukraine und Vietnam Colombianitos Kombiniertes Projekt Fussball und Schule mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche vor Drogen und Kriminalität zu bewahren (Cartagena, Kolumbien) ExChange for Peace Förderung junger Führungskräfte in krisengeschüttelten Ländern mithilfe von Bildungsprogrammen, die auf der friedensstiftenden Funktion des Sports aufbauen Handicap International Förderung des Behindertensports in Afghanistan und Marokko Weltgesundheitsorganisation (WHO) Kampagne der Fussballverbände Sri Lankas und Madagaskars mit der Weltgesundheitsorganisation: Aufklärung über die Risiken tropischer Krankheiten AfghanistanHilfe Paderborn Schule und Fussball für 400 Kinder in Kabul Play Soccer Lokale Entwicklung durch Fussballprogramme in Ghana, Malawi, Senegal, Südafrika und Sambia IAO/IPEC Kampf gegen Kinderarbeit in Pakistan; Weiterbildungs- und Sportprogramme für Kinder, die einst in der Fussballindustrie in Sialkot tätig waren Pazifik-Jugendkonferenz Förderung junger Nachwuchskräfte aus 22 Pazifik-Ländern mithilfe des Fussballs, der Gewähr für die soziale Entwicklung der Region bietet Hilfswerk Accion Diablos Rojos Bau eines Minifussballfeldes in San Pedro Totoltepec, Mexiko FARE Network Förderung des Erfahrungsaustausches zwischen Fangruppen Green-Goal-Klimaschutzprojekte Kompensation der Treibhausgasemissionen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ durch FIFA-finanzierte Projekte in den Townships von Letaba und Sebokeng (Südafrika) Nationalmannschaft der Behinderten in Marokko Fussballausrüstung für die Nationalmannschaft der Behinderten Blindenfussball-Weltmeisterschaft Förderung des Zusammenhalts unter den Blinden und deren soziale Integration Salomon-Inseln Kombiniertes Projekt Schule und Fussball für 360 Knaben und Mädchen in den drei Regionen Malaita, Westprovinz und Guadalcanal 133 6_FIFA_AR_Responsibility_D.qxp 18.04.2007 11:50 Uhr Seite 134 VERANTWORTUNG 134 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Einleitung 124 Engagement bei der FIFA WM 2006™ 126 „Football for Hope“-Bewegung 130 p Humanitäres Engagement FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 134 Humanitäres Engagement Lichtblicke k Die Zwillinge Thong und Thon trainieren für die Aufnahme an der Fussballakademie in Bangkok (Thailand, oben). Im Frühjahr 2006 besuchte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter zusammen mit dem Vorsitzenden des FIFA/AFC-Tsunami-Solidaritätsfonds, Mohamed bin Hammam, die vom Tsunami stark betroffenen Länder Bangladesch, Sri Lanka, Thailand, die Malediven und Banda Aceh in Indonesien. Der FIFA-Präsident trifft die einheimischen Kinder der Fussballklubs von Male (unten links). Kinder trainieren auf dem Fussballplatz des Football Club Carlos (unten links). Bangladesch Indien Thailand Sri Lanka Malediven Indonesien HUMANITÄRES ENGAGEMENT Im Jahre 2006 konnten verschiedene vom humanitären Fonds bewilligte Projekte realisiert oder weitgehend abgeschlossen werden: • In der Region Kaschmir, die von einem verheerenden Erdbeben im Oktober 2005 betroffen war, fanden im Jahr 2006 verschiedene Veranstaltungen mit Trainern und Kindern statt. Gleichzeitig begann der Wiederaufbau von drei Trainingszentren in Muzaffarabad, Abottabad und Peshawar. • Fussballverband von Haiti: Deckung von Sicherheitskosten • Fussballverband von Palästina: Renovation des Palästina-Stadions in Gaza • Fussballverband von Guyana: Instandstellung des Verbandsgebäudes und Fussballausrüstung für die Nationalmannschaft nach einer Überschwemmung • Fussballverband der DR Kongo: Instandstellung des Verbandssitzes nach Sachbeschädigung (politische Unruhen nach den Präsidentenwahlen) • Fussballverband von Äthiopien: Wiederaufbau der Fussballinfrastruktur nach Überflutungen D I E W I E D E R H E R S T E L L U N G von Fussballplätzen mag im Vergleich zur herkulischen Aufgabe, eine ganze Region wieder aufzubauen, nebensächlich erscheinen, doch für die Menschen sind der Fussball und die Hilfe der Fussballfamilie echte Lichtblicke. Bei seinem Besuch konnte sich Blatter persönlich davon überzeugen, dass der Wiederaufbau der Stadien, Fussballplätze und Trainingszentren dank der internationalen Hilfe und der Solidarität im Weltfussball rasch vorangeschritten war. Teil der Unterstützung waren auch Fussballkurse, in denen Trainer speziell im Umgang mit verwaisten und notleidenden Kindern unterrichtet wurden und FIFA-Instrukteure mit Tausenden von Kindern trainierten. bewilligte die Tsunami-Arbeitsgruppe bei ihrer Sitzung am 30. Januar 2007 die restlichen Mittel des mit USD 10,55 Mio. dotierten Fonds für Wiederaufbauprojekte in den sechs FIFA-Mitgliedsverbänden Bangladesch, Indien, Indonesien, Malediven, Sri Lanka und Thailand, die im Dezember 2004 von den tragischen Ereignissen in der Region betroffen waren. Genehmigt wurden drei neue Projekte in Indien, Indonesien und auf den Malediven im Gesamtbetrag von USD 1,44 Millionen. Die Projekte sehen den Bau verschiedener Einrichtungen wie Trainingszentren und Umkleidekabinen sowie ein neues Stadion als Ersatz für die durch den Tsunami zerstörte Infrastruktur vor. Die Umsetzung der Projekte, die mehrheitlich fertiggestellt sind, lief vor allem in Indonesien und Thailand gut. In Sri Lanka haben die neu aufflammenden politischen Unruhen sowie Fragen im Zusammenhang mit den Landrechten die Umsetzung einiger Vorhaben verzögert. Der gemeinsame FIFA/AFC-Tsunami-Solidaritätsfonds wurde von der FIFA und der AFC zu Beginn mit USD 2 Millionen bzw. USD 1 Million geäufnet. Dank einer Spende der UEFA in Höhe von USD 1 Million und weiteren Zuwendungen aus der ganzen Welt, etwa auch den Einnahmen aus dem Solidaritätsspiel „Football for Hope“ in Barcelona, war der Fonds zuletzt mit USD 10,55 Millionen dotiert. Unter dem Vorsitz von AFC-Präsident und FIFA-Exekutivkomiteemitglied Mohamed bin Hammam (Katar) 135 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 136 PERSPEKTIVEN 136 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Marketing und Fernsehen 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 Die FIFA kann auf die bislang wohl erfolgreichste Vierjahresperiode in ihrer Geschichte zurückblicken. Und auch die Zukunft ist vielversprechend. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 137 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 138 PERSPEKTIVEN p Marketing und Fernsehen 138 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 Marketing Eine neue Ära hat begonnen Vor zwei Jahren läutete die FIFA beim Verkauf der Marketing- und Fernsehrechte eine neue Ära ein. Im Sportsponsoring setzt sie weiter neue Massstäbe. DIE FIFA FUSSBALL- Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ bot den Sponsoren vielfältige Möglichkeiten, die Fans über ihre Leidenschaft für den beliebtesten Sport der Welt anzusprechen, die sie überaus innovativ nutzten. Bestes Beispiel waren die Fanfeste, die das Gemeinschaftserlebnis bei Spielübertragungen auf Grossleinwänden erstmals in eine offizielle Form packten, und die Welttournee des goldenen FIFA WM-Pokals. Mit Inkrafttreten der neuen FIFA-Marketingstruktur am 1. Januar 2007 sind die Marketingpartner des Weltfussballverbands für 2007–2014 in drei Kategorien eingeteilt. An oberster Stelle stehen die FIFA-Partner, die in den Genuss einer engen Anbindung an die FIFA und ihre Projekte von 2007 bis 2014 kommen, gefolgt von den Sponsoren der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™, die neben den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 auch für die beiden FIFA Konföderationen-Pokale 2009 und 2013 über globale Rechte verfügen, und den Nationalen Förderern, die lokale Sponsoringrechte für einen Wettbewerb in ihrem Land haben. Nachdem die sechs FIFA-Partner noch vor Beginn der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ am 9. Juni 2006 bereits feststanden (vorbehaltlich der anhängigen Klage von MasterCard in New York, vgl. Kapitel 2, rechtliche Angelegenheiten), widmete sich die FIFA in der Folge intensiv der zweiten Kategorie. Nach dem langjährigen Sponsor Anheuser-Busch (bereits im letzten Bericht vermeldet) stehen mit McDonald’s (offizieller Sponsor seit 1994) und dem führenden südafrikanischen Mobiltelefonbetreiber MTN inzwischen weitere Sponsoren der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ fest. Vom Glauben der Wirtschaft an Afrika und von der Marktkraft des Fussballs zeugt auch das Engagement der südafrikanischen First National Bank (FNB), die als erster Nationaler Förderer der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ feststeht und mit der FIFA ihren höchstdotierten Sponsoringvertrag je abgeschlossen hat. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT k Der FIFA WM-Pokal hat einen Bekanntheitsgrad von weltweit fast 90 %. 139 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 140 PERSPEKTIVEN p Marketing und Fernsehen 140 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Fanfeste Fröhliche Partys im Zeichen des Fussballs Für Millionen von Fans, die bei den offiziellen Fanfesten mitfieberten, wurde der offizielle Slogan der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ „Die Welt zu Gast bei Freunden™“ auf eindrucksvolle Weise wahr. AUSGEZEICHNET Die FIFA und die zwölf Austragungsstädte der FIFA WM 2006™ haben für das Fanfest den Deutschen Marketing-Preis des Sports 2007 erhalten. Das Konzept wurde vom Deutschland-Büro der FIFA und den WMStädten in enger Zusammenarbeit mit dem Organisationskomitee in zweijähriger Arbeit entwickelt. Veranstalter der eigenständigen Fanfeste waren die Städte und die von diesen beauftragten lokalen Agenturen. Die FIFA war neben der Gesamtkoordination vor allem für die Bereitstellung der Basisinfrastruktur wie Videowände, Bühnen, Ton und Dekoration mit insgesamt 20 000 m2 WMDesign und einem Marktwert von insgesamt mehr als sechs Millionen Euro verantwortlich. Möglich wurde dies durch das städteübergreifende Engagement von Coca-Cola, Hyundai, MasterCard und Toshiba als Toppartner des Fanfestes. DAS KONZEPT MIT DEN GROSSLEINWÄNDEN, das in dieser Form bei einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ noch nie dagewesen war, wurde zu einem phänomenalen Erfolg – nicht nur aus Sicht der Fans, sondern auch für die Veranstalter, die Investoren und das lokale Gewerbe. In Zusammenarbeit mit der FIFA und den Offiziellen Partnern Coca-Cola, Hyundai, MasterCard und Toshiba stellten die zwölf WM-Städte an zentraler Lage Riesenleinwände, Verpflegungsmöglichkeiten sowie Stände mit offiziellen Fanartikeln bereit und luden zum gemeinsamen Erleben der Spiele ein. Mit den Fanfesten konnten die Sponsoren den Fans, von denen viele sonst wohl zu Hause und damit weit weg vom Ort des Geschehens geblieben wären, eine attraktive Alternative zu einem Platz im Stadion bieten. Wie attraktiv, zeigen die Zahlen: Während man vor dem Turnier auf etwa sieben bis acht Millionen Besucher gehofft hatte, sollten es schliesslich über 18 Millionen werden! Die Stimmung war bestens, und der Betrieb an den Essens- und Getränkeständen erreichte oktoberfestähnliche Dimensionen: 3,5 Millionen Bratwürste wurden ver- speist und mit ebenso vielen Litern Bier hinuntergespült. Insgesamt 19 000 Personen waren bei den Fanfesten tätig. Eine von der FIFA in Auftrag gegebene Studie unterstreicht den Erfolg der Fanfeste, die von unglaublichen 100 % der befragten Besucher äusserst positiv beurteilt wurden. Für 89 % waren die Fanfeste nach dem Stadion der beste Ort, um die Spiele live zu erleben, und 84 % waren der Ansicht, dass diese Veranstaltungen bei künftigen FIFA Fussball-Weltmeisterschaften sogar noch beliebter sein würden. Den enormen Anklang, den die Fanfeste fanden, erklärte mehr als ein Drittel mit dem Gemeinschaftserlebnis inmitten „vieler Gleichgesinnter“, während 84 % angaben, dass sie zusammen mit Freunden und Bekannten gekommen seien. Die Spielübertragung auf Grossleinwänden ist zu Recht zu einem festen Bestandteil des WM-Programms geworden. Nun gilt es, auf dem phänomenalen Erfolg dieser Premiere aufzubauen und dafür zu sorgen, dass 2010 noch mehr Leute an noch mehr Orten die Spiele auf diese Weise geniessen können. 141 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 142 PERSPEKTIVEN p Marketing und Fernsehen 142 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Lizenzierungsprogramm Hoher Markenwert Hauptziel des Lizenzierungsprogramms einer Veranstaltung ist es, Fans auf der ganzen Welt eine breite und attraktive Palette von qualitativ hochstehenden Produkten zu bieten. ERHEBUNGEN, die von der FIFA in Auftrag gegeben wurden, haben gezeigt, dass die Produkte, die eine der drei offiziellen Veranstaltungsmarken tragen (Emblem, Trophäe und Maskottchen), bei den Verbrauchern einen hohen Markenwert geniessen. Die offiziellen Lizenzprodukte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ waren ein riesiger Erfolg und generierten weltweit einen geschätzten Einzelhandelsumsatz von rund USD 2 Mrd. Die Erfolgsgeschichte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ zieht nicht nur Fans und offizielle Partner an. Auch eine Vielzahl sogenannter Trittbrettfahrer will sich ohne Gegenleistung ein Stück vom Erfolgskuchen abschneiden. Das offizielle Emblem, das Maskottchen oder der FIFA WM-Pokal erscheinen oft nicht nur auf den bewilligten Werbeflächen. Unberechtigte Unternehmen versuchen vermehrt, den Wert dieser attraktiven Symbole – der FIFA WM-Pokal hat einen Bekanntheitsgrad von weltweit fast 90 % – unerlaubt für eigene kommerzielle Zwecke zu nutzen. Solche Aktionen gefährden die Durchführung einer privat finanzierten Sportveranstaltung von der Dimension der FIFA WM mit knapp 27 Milliarden TV-Zuschauern (kumuliert) und Organisationskosten von über 1,1 Milliarden Euro. Ebenso beeinträchtigt werden die weiteren elf FIFA-Weltmeisterschaften. Die Abwehr solcher Werbeparasiten ist daher ein integraler Bestandteil des Rechtsschutzprogramms (RPP) der FIFA. Dabei unterscheidet die FIFA zwischen dem absichtlichen kommerziellen Missbrauch der Marken sowie der deskriptiven Nutzung und prüft jeden Fall einzeln und sorgfältig. Ob es überhaupt einer Abmahnung durch die FIFA bedarf oder nicht, ist abhängig vom Ausmass einer möglichen Rechtsverletzung. Weniger als 20 % der Fälle (rund 700) landeten letztlich vor Gericht. Dies, weil zumeist durch ein aufklärendes Telefongespräch oder einen Brief solche Angelegenheiten schnell und aussergerichtlich gelöst werden konnten. 143 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 144 PERSPEKTIVEN p Marketing und Fernsehen 144 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 Fernsehen Vergabe der Rechte in vollem Gang Im Zuge ihrer Bemühungen zur Vergrösserung des globalen Publikums und zur Stärkung ihrer Zusammenarbeit mit TV-Sendern auf der ganzen Welt hat die FIFA für ihre Wettbewerbe von 2007 bis 2010 weitere Übertragungsrechte vergeben. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Für die Übertragung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ und der anderen FIFA-Wettbewerbe der Periode 2007–2010 wurden in verschiedenen Regionen auf der ganzen Welt entsprechende Vereinbarungen getroffen. DIE ÜBERTRAGUNGSRECHTE DER FIFA Fussball- Weltmeisterschaft 2010™ für das Gastgeberland wurden der South African Broadcasting Corporation (SABC) zugesprochen, während HBS, langjähriger Partner der FIFA, zum Host Broadcaster bestimmt wurde. Damit ist ein wichtiger Grundstein für die reibungslose Übertragung der nächsten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ gelegt. Bei SABC und HBS wird die grösste Sportveranstaltung der Welt zweifellos in guten Händen sein. Erfolgreich abgeschlossen wurde auch die Ausschreibung der Rechte für den asiatischen Kontinent ohne Japan und den Nahen Osten, für die mit Football Media Services ein Joint Venture von Dentsu und Infront den Zuschlag erhielt. Football Media Services ist damit der offizielle FIFA-Verkaufsvertreter für die vertraglich vereinbarten asiatischen Märkte. Des Weiteren wurden auch in verschiedenen anderen Regionen auf der ganzen Welt Vereinbarungen für die Übertragung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ und der anderen FIFA-Wettbewerbe der Periode 2007– 2010 getroffen. In Ozeanien erhielt Special Broadcasting Service aus Australien für die nächsten vier Jahre die Übertragungsrechte für die FIFA-Wettbewerbe für Australien, Neuseeland und die Länder des Pazifischen Ozeans, während in Lateinamerika (ohne Brasilien) OTI mit dieser Aufgabe betraut wurde. Die Übertragungsrechte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ für Brasilien wurden TV Globo zugesprochen. Die kanadischen Rechte für 2007–2010, einschliesslich der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™, gingen an den Sender CBC, der zudem zum Host Broadcaster für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft Kanada 2007 bestimmt wurde. Nur in wenigen Regionen sind die Übertragungsrechte der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™ noch nicht vergeben. Bereits abgedeckt sind grosse Teile von Europa und Asien sowie Lateinamerika und Ozeanien und Schlüsselmärkte wie die USA, Brasilien, Japan, die Republik Korea und Südafrika. 145 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 146 PERSPEKTIVEN p Marketing und Fernsehen 146 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 Internet FIFA.com in neuem Kleid FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Kostenlose Höhepunkte (zwei Minuten) von jedem FIFA-Spiel, von der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Kanada 2007 bis zur FIFA FussballWeltmeisterschaft Südafrika 2010™. Einzigartiges Videoarchiv mit allen Höhepunkten der WM-Spiele von 1966 bis 2006. FIFA.com-Klub: Nach dem grossen Erfolg der interaktiven Dienste während der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ bietet FIFA.com den Fans viel Raum für Kommentare und Erinnerungen, ebenso Spiele wie Fantasy Football und World Football Predictor. 147 Einzigartige Berichterstattung durch ein weltweites FIFAKorrespondentennetz, einschliesslich genauer Analysen der 100 grössten nationalen Ligen der Welt. Nach dem Erfolg der offiziellen Website der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™, der mit einem Sportwebsite-Rekord von 4,2 Milliarden Seitenaufrufen kaum überwältigender hätte ausfallen können, präsentiert sich FIFA.com schon bald in einem noch attraktiveren Gewand. NEU PRÄSENTIEREN wird sich FIFA.com am Freitag, 1. Juni 2007, mit noch mehr Inhalt, zwei spektakulären Neuerungen (Spiele fast live und im Archiv) und einer grossen Nutzerplattform, die FIFA.com endgültig zur beliebtesten Fussballwebsite der Welt machen sollen. Neben den vier offiziellen FIFA-Sprachen (Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch) und der Sprache der jeweiligen Ausrichter (z. B. Chinesisch für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2007) soll FIFA.com mit Blick auf die weltweite Fangemeinde nach Möglichkeit in weiteren Sprachen angeboten werden. FIFA.com bietet darüber hinaus eine Fülle an FIFA-Dienstleistungen, angefangen beim Kartenverkauf und Übernachtungsmöglichkeiten für alle FIFA-Veranstaltungen über den Medienkanal (Extranet) bis hin zu Informationen zu den lokalen Organisationskomitees der einzelnen FIFA-Wettbewerbe. Die FIFA-Geschäftspartner (Partner, Sponsoren und Förderer) werden über Kundenaktionen, Sponsoring von Programmen, individuelle Beiträge und Medienanzeigen ebenfalls auf der Website vertreten sein. Umfassende WMRubrik mit aktuellen Resultaten aller Vorrundenspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™. Superpakete für FIFATurniere mit allem Wissenswerten zu den FIFA-Wettbewerben, einschliesslich aktueller Ergebnisse, Spielstatistiken, Nachrichten, Interviews und Analysen. Rubriken zu allen 207Mitgliedsverbänden mit Nachrichten, Fakten, Daten, Resultaten sowie Videomaterial von Länder- und Meisterschaftsspielen. FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste und Statistik, FIFAFakten und -Zahlen, ewige Statistik und offizielle Auszeichnungen. FIFA.com ist absolut sehbehindertentauglich. 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 148 PERSPEKTIVEN p Marketing und Fernsehen 148 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 1 URL für die offizielle Website 5 Online-Läden in 5 Regionen 9 15 Sprachen 4 233 224 140 Partner auf der offiziellen Website 21 Seitenaufrufe während der FIFA FussballWeltmeisterschaft Deutschland 2006™ Nationalitäten im FIFAworldcup.com-Team 25 249 148 195 Sendeanstalten als Abnehmer des Inhaltspakets Seitenaufrufe am 22. Juni 2006 64 212 903 226 Werbespots täglich auf FIFAworldcup.com Spiele vom Redaktionsteam besucht 69 138 513 366 FIFAworldcup.com in Zahlen Videosequenzen während der FIFA FussballWeltmeisterschaft Deutschland 2006™ 96 750 000 000 Seitenaufrufe auf FIFAworldcup.com mobile 99 48 034 104 Websitenutzer während der FIFA FussballWeltmeisterschaft Deutschland 2006™ 147 1 300 000 Tagesausgaben von „Metro“ mit der Rubrik „Heute auf FIFAworldcup.com“ Mitarbeitende von FIFAworldcup.com im Medienzentrum im Berliner Olympiastadion Interviews für das VIP-Fussballprogramm Tore auf dem adidas Goal Counter besuchten 220 Länder FIFAworldcup.com Worte in den Berichten der Internetredakteure der 1635 Berichte Internet- 875 843 redakteure Teilnehmer am McDonald’s Fantasy Game Anfragen Sekunde zu 25 000 pro Spitzenzeiten 328 462 Mitteilungen auf dem Emirates Airlines Matchcast™ 264 462 Online-Stimmen für den Hyundai-Fan des Spiels 26 797 Medienvertreter als Nutzer des Medienkanals 149 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 150 PERSPEKTIVEN 150 p FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Marketing und Fernsehen 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 Fussball und Medien Neue Massstäbe gesetzt das Ticketing, die Sitzplatzzuteilung, die Informationsverteilung sowie die Abläufe nach dem Spiel mit Interviews, gemischter Zone und Medienkonferenzen sicherstellten. Vier Jahre Planung und Vorbereitung haben sich gelohnt: Die Kommunikationsverantwortlichen der FIFA und des deutschen LOC konnten nach dem 9. Juli eine überaus positive Schlussbilanz der FIFA WM 2006™ ziehen. AM ANFANG UND AM SCHLUSS stand die Ana- lyse. Zu Beginn des Jahres 2003, als sich die Spezialisten für Medien, Informatik und Technik mit weiteren Experten erstmals als Arbeitsgruppe zu einer gemeinsamen Sitzung trafen, stand die kritische Auswertung der WM 2002 in der Republik Korea und Japan im Vordergrund. Vier Jahre später konnte man weitere Lehren ziehen, die nun im Hinblick auf die WM 2010 in Südafrika die nächsten Verbesserungen bringen sollen. Im Zentrum aller Überlegungen standen stets die Anforderungen der Medien. Geleitet von diesen Grundsätzen, einigte man sich auf einige Neuerungen, die sich durchwegs bewährt haben. So wurde auf ein zentrales internationales Medienzentrum verzichtet. Stattdessen erfuhren die zwölf Stadionmedienzentren eine Aufwertung und wurden hinsichtlich Design, Arbeitsbedingungen, Dienstleistungen und Infrastruktur gleich gestaltet und ausgerüstet. Die Verwendung des Internets als Plattform für die Information und Betreuung der Medien war ein weiterer Meilenstein. Erstmals wurden sämtliche fast 15 000 Akkredi- FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT tierungen vollumfänglich online abgewickelt. Der FIFAMedienkanal, ein eigens für die Medien geschaffener und passwortgeschützter Informationsdienst auf FIFAworldcup.com, diente als Quelle für medienrelevante Informationen wie Zeit, Ort und Zugang zu den Trainings der Teams, für Veranstaltungstermine oder für logistische Angaben etwa hinsichtlich des Transports der Journalisten. Diese fanden gerade in dieser Hinsicht ideale Bedingungen vor. Die kostenlose Bahncard des Nationalen För- derers DB ermöglichte ihnen eine während der Weltmeisterschaft noch nie dagewesene Mobilität. Weiter wurde die Qualität der gemischten Zone verbessert, indem der Zugang eingeschränkt, dafür aber als Ergänzung und Alternative wieder eine offizielle Medienkonferenz eingeführt wurde, was mehr Journalisten Zugang zu Informationen aus erster Hand bot. Um die Spiele sowie alle übrigen Aktivitäten herum waren insgesamt über 50 Medienbeauftragte der FIFA im Einsatz, wobei bei jeder Begegnung mindestens vier FIFA-Medienverantwortliche zusammen mit ihren deutschen Kollegen Erstmals in der Geschichte der WM stellte die FIFA den Neulingen unter den WM-Finalisten zudem einen FIFAMedienverantwortlichen zur Verfügung, der den Verband bei der Medienarbeit unterstützte, ein Angebot, das gerne angenommen wurde und sich sehr bewährt hat. Für die Schiedsrichter stand ebenfalls ein FIFA-Medienbeauftragter im Einsatz, der die Aufgabe hatte, die richtige Balance zwischen einer optimalen Vorbereitung der Spielleiter und den legitimen Bedürfnissen der Medien nach Informationen und Interviews zu finden. Und auch im internationalen Fernsehzentrum in München war ein Vertreter der FIFA Ansprechperson für fernseh- und rundfunkspezifische Belange. Auf der Informationsseite bewährte sich die täglich von der FIFA und dem deutschen OK durchgeführte Medienkonferenz. Jeden Tag um 11.00 Uhr wur- den die in Berlin anwesenden Medienvertreter direkt informiert. Alle anderen konnten die Konferenz über den Medienkanal live mitverfolgen. Gleichzeitig boten diese Medientermine Gelegenheit für Fragen an die FIFA und das OK. Themen wie Doping und medizinische Arbeit, Schiedsrichterwesen, die Tätigkeit der technischen Studiengruppe, die Fanfeste usw. liessen sich in diesem Forum etwas eingehender erläutern und mit den Journalisten diskutieren. Das FIFA-Datenmanagement produzierte neben den Spielerlisten und Auswertungen der Spiele umfassende Statistiken zur aktuellen WM und zu vergangenen Endrunden, die bei den Medien grossen Anklang fanden. Und natürlich bot die offizielle Website FIFAworldcup.com einen reichen Fundus an Informationen, Analysen, Interviews und Berichten, die von über 80 Personen bereitgestellt wurden. Mit 4,2 Milliarden Seitenaufrufen wurde das Resultat der WM 2002 mehr als verdoppelt. Das Fernsehen konnte neue Rekordeinschaltquoten verzeichnen und präsentierte zudem ein erneut ausgebautes Angebot an Bildern und Beiträgen für die rund 500 Rechteinhaber. Aufbauend auf dem Erfolg von 2002, setzte die von der Infront-Tochter HBS erstmals auch in hochauflösender Technologie (HDTV) produzierte WM neue Massstäbe bei der Übertragung internationaler Sportereignisse. Aufgrund der Resonanz in den Medien durften die FIFA und das OK im Herbst 2006 bei ihrer Auswertung eine sehr positive Bilanz ziehen. Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten war stets von gegenseitigem Respekt und hervorragendem Teamgeist geprägt, auch zwischen Medien und Delegationen. Selbst wenn es immer schwierig ist und bleiben wird, ein Gleichgewicht zwischen den sportlichen Interessen der Teams und den Bedürfnissen der Medien zu finden, durfte die FIFA mit Befriedigung feststellen, dass die Mannschaften Hand zu einer einvernehmlichen und beiderseitig nützlichen Zusammenarbeit boten. Ein dickes Lob ging zudem an die Verantwortlichen für die Informationstechnologie, denn ohne reibungslos funktionierende Informatikeinrichtungen hätten die Medien nicht optimal arbeiten können. Der grösste Dank indes gebührte den heimlichen Stars dieser WM, den freiwilligen Helferinnen und Helfern in den Stadien, auf den Pressetribünen, im TV-Bereich und in den Medienzentren: Sie waren ganz einfach grossartig. 151 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 152 PERSPEKTIVEN 152 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p Marketing und Fernsehen 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 153 FIDOM-DOKUMENTE IM ÜBERBLICK ALLGEMEIN 44 000 Dokumente insgesamt 37 000 Textdokumente 7000 Bilder PERIODEN vor 1980 8000 Dokumente 1980 – 2000 12 000 Dokumente seit 2000 Informationsmanagement Datenbanken kanalisieren Informationsflut 24 000 Dokumente AUSGEWÄHLTE DOKUMENTTYPEN 5571 Protokolle der FIFA-Kommissionen 3913 Buchreferenzen (FIFA-Library) Das digitale Zeitalter bringt nicht nur neue Möglichkeiten zur Kommunikation, sondern auch neue Herausforderungen, wie Daten und Informationen gesichtet, aufbewahrt und zur Verfügung gestellt werden können. Die FIFA konnte auf diesem Gebiet verschiedene Meilensteine setzen. 2257 FIFA-Bulletins 99 technische Berichte 81 Wettbewerbsreglemente 61 Spielregeln W E I T E R E F O RT S C H R I T T E für die zwei grössten FIFA-Datenbanken. Für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ lieferte FAST nicht nur alle aktuellen Daten zu Spielern, Schiedsrichtern und Offiziellen, sondern wurde dank einer Reihe von ausgeklügelten Abfragen auch zu einer unerschöpflichen Quelle für Statistiken aus der WM-Geschichte und für Vergleiche mit anderen Wettbewerben. Ob die schnellste Auswechslung eines Torwarts, Mexikos 80. Gegentor, Cafus 20. WMSpiel: Die FIFA hat’s und bringt’s in den verschiedensten Formen, in Deutschland auch live auf den grossen Anzeigewänden während der Spiele. FAST deckt mittlerweile den FIFA-Alltag ab und reicht in verschiedenen Bereichen bis weit in die Vergangenheit: Sichtbarstes Zeichen sind die knapp 28 000 A-Länderspiele seit 1872, die die FIFA in den letzten drei Jahren vollständig aufgearbeitet hat. All das und vieles mehr wird direkt auf FIFA.com sichtbar. FIDOM, das elektronische Archiv der FIFA, tat im vergangenen Jahr den Sprung in die Welt des Webs und kann nun von den Mitarbeitenden der FIFA von überallher konsultiert werden. Auch steht der Schaffung eines Extranets und letztendlich dem Zugang zu einem grossen Teil der mittlerweile 40 000 Dokumente auf FIFA.com nichts mehr im Wege. Um der wachsenden Bilderflut ebenfalls Herr zu werden, wurde das bestehende Archiv um FIDOMpix erweitert, das in Zukunft vor allem FIFA-eigene Bilder einfach und schnell verfügbar macht. Der unaufhaltsame Weg zur digitalisierten Information hielt die FIFA allerdings nicht davon ab, im neuen Home of FIFA ein Dokumentationszentrum einzurichten, das interessierten Besuchern nicht nur bestens eingerichtete Arbeitsplätze bietet, sondern auch den Zugang zu Originalunterlagen ermöglicht. Stand: Ende 2006 p FIDOM, das elektronische Archiv der FIFA, tat im vergangenen Jahr den Sprung in die Welt des Webs und kann nun von den Mitarbeitenden der FIFA von überallher konsultiert werden. 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 154 PERSPEKTIVEN 154 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Marketing und Fernsehen 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 p CIES FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 154 Fussball und Film 156 DER ERFOLG DES CIES zeigt sich eindrucksvoll in der Form des FIFA-Master in Administration, Recht und Humanwissenschaften im Sport. Bereits über 150 Studierende aus 60 Ländern haben die dreistufige Ausbildung an der De Monfort University (Leicester, Grossbritannien), der SDA Bocconi School of Management (Mailand, Italien) und der Universität Neuenburg (Schweiz) erfolgreich durchlaufen. 75 % der Absolventen, die über ihre Studienzeit hinaus ein starkes internationales Netzwerk bilden, ermöglichte er den Einstieg in den Profisport. Die Dynamik des CIES ist aber nicht allein auf den FIFA-Master beschränkt, geht der Aufbau eines internationalen Hochschulnetzes, das für mehr Qualität und einen besseren Wissenstransfer in der Sportverwaltung sorgen soll, doch ebenfalls mit Riesenschritten voran. Nach der Universidad Católica Argentina in Buenos Aires (über 120 Studierende seit 2004) soll die Zusammenarbeit auf weitere Hochschulen in Chile und Mittelamerika und als Teil der FIFAInitiative „In Afrika mit Afrika gewinnen“ auf Afrika ausgedehnt werden. Den Anfang machte die Universität Cheikh Anta Diop in Dakar (Senegal), die im November 2006 ihren ersten Lehrgang lancierte. 2007 sollen weitere Hochschulen in Südafrika und anderen afrikanischen 2004 An der Universität Neuenburg wurde eine Professur für Sportrecht eingerichtet. 2006 Seit 2004 über 120 Studierende an der Universidad Católica Argentina in Buenos Aires. 2005 Erscheinung der drei CIES-Publikationen „Nationalität im Sport: Risiken und Probleme“, „Snowboard zwischen autonomen Projekten und Sportinstitutionen“ und „Ökonomie im Sport: fünf Fallstudien“. CIES Hochschule des Sports Das Internationale Zentrum für Sportwissenschaften (CIES), 1995 durch die FIFA, den Kanton, die Stadt sowie die Universität Neuenburg gegründet, ist eine Erfolgsgeschichte, die nun auch auf anderen Kontinenten eine Fortsetzung finden soll. Ländern folgen. Ebenfalls immer grössere Bedeutung in der CIES-Arbeit gewinnt die Lehre, nachdem das Zentrum 2005 an der Universität Neuenburg eine Professur für Sportrecht eingerichtet hat, die sich intensiv mit Rechtsfragen bezüglich der Organisation von Sportveranstaltungen, den Zusammenhängen zwischen Sozial-/Gesundheitsrecht und Sport, dem internationalen Schiedswesen und Sportsoziologie auseinandersetzt. Einen weiteren Schwerpunkt des Jahres 2006 bildeten die zahlreichen Kongresse und Kolloquien, an denen das CIES als Organisator oder Teilnehmer beteiligt war und die eine grosse Bandbreite an Themen abdeckten: „Rassismus und Extremismus als Prüfsteine für den Fussball“, „Sport, soziale Bindungen und Identität“, „Junge afrikanische Spieler vor 2010: Probleme und Perspektiven“, „Wo steht die Dopingbekämpfung?“, „Verfahren zur Vergabe der Olympischen Spiele“ und „Gewalt in den Stadien: Analyse der sozialrechtlichen Massnahmen in der Schweiz“. Auch die Forschung geniesst beim CIES einen hohen Stellenwert, insbesondere mit Blick auf die Eigenorganisation des Sports sowie die Gewalt und den Hooliganismus in den Stadien. Die Forscher, deren Arbeiten sowohl in der Schweizer als auch in der internationalen Presse regelmässig zitiert werden, befassen sich in Zusammenarbeit mit der Universität von Besançon (Frankreich) darüber hinaus intensiv mit der Verankerung des Frauensports in der Gesellschaft und dem europäischen Fussballarbeitsmarkt, wobei bereits erste Ergebnisse vorliegen. Von der regen Forschungstätigkeit des CIES zeugen auch die drei 2006 erschienenen CIES-Publikationen: „Nationalität im Sport: Risiken und Probleme“, „Snowboard zwischen autonomen Projekten und Sportinstitutionen“ und „Ökonomie im Sport: fünf Fallstudien“. Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des CIES ist die Verwaltung der João-Havelange-Stipendien, die weltweit an junge Forscherinnen und Forscher im Bereich Sport (Recht, WirtDas CIES wird eine Aussenstelle im Haus des Sports in Lausanne eröffnen. Ausserdem sollen weitere Lehrgänge in Afrika eingerichtet werden. 2007 schaft, Geschichte, Soziologie, Finanzen, Medizin etc.) vergeben werden. Die besten Arbeiten werden jeweils durch das CIES oder andere Verleger veröffentlicht. Das CIES und sein Netz sind mit ihrem Fachwissen für die Welt des Sports zudem ein wichtiger juristischer und wirtschaftlicher Ratgeber bei der Lösung der anstehenden Probleme. 2007 wird das CIES eine Aussenstelle im Haus des Sports in Lausanne eröffnen, die als direkter Draht zur Welt des Sports fungieren soll. Hervorzuheben sind ebenfalls die Bibliothek und das Dokumentationszentrum des CIES, die an mehrere nationale und internationale Netzwerke angebunden sind und Studierenden oder Doktoranden einen reichen Fundus an Büchern, Gemeinschaftswerken, Periodika und Artikeln zu den Themen Recht, Wirtschaft und Sportsoziologie bieten. 155 7_FIFA_AR_Perspectives_D.qxp 18.04.2007 11:58 Uhr Seite 156 PERSPEKTIVEN 156 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT p Marketing und Fernsehen 138 Fussball und Medien 150 FIFA und Informationstechnologie 152 CIES 154 Fussball und Film 156 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT „DEUTSCHLAND. EIN SOMMERMÄRCHEN” DER OFFIZIELLE FILM der FIFA Fussball-Weltmeister- schaft 2006™, „The Grand Finale“, lässt die WM-Erinnerungen wieder aufleben, indem er nicht einfach nur die Spiele mit all ihrer Spannung Revue passieren lässt, sondern all die Emotionen, Begeisterung und Dramatik bis hin zum Finale ganz direkt miterleben lässt. Der Film zeigt Fussball, wie man ihn noch nie gesehen hat. Dank der intimen Bildführung sind die Freude und das Leid der Spieler und der Fans hautnah zu spüren, zumal der Film nicht einfach die Schlüsselmomente des Turniers nachzeichnet, sondern einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt der Spieler, Trainer, Fans und Offiziellen ermöglicht. Exklusivinterviews mit Didier Drogba, Horacio Elizondo, Thierry Henry, Jens Lehmann, Michael Ballack, Hidetoshi Nakata und Fabio Cannavaro, dem FIFA-Weltfussballer 2006, und der Kommentar des ehemaligen 007-Darstellers Pierce Brosnan begleiten das Geschehen auf und neben dem Platz, das von Michael Apted, der 1999 am James-Bond-Streifen „Die Welt ist nicht genug“ mitgearbeitet hatte, in Szene gesetzt wurde. Ein königliches Vergnügen Mit „GOAL ! II“, der an den erfolgreichen ersten Teil der Trilogie anschliesst, erwartet uns dieses Jahr ein nicht minder fulminanter Treffer. Darin erklimmt der Held von Newcastle bei den „Königlichen“ von Real Madrid den Fussballolymp. An der Seite von David Beckham, Zinedine Zidane und Raúl wird für Santiago Muñez (wiederum gespielt von Kuno Becker) ein Fussballtraum in Weiss wahr. Filme The Grand Finale und GOAL ! II Jede und jeder hat seine ganz eigenen Erinnerungen an die letztjährige FIFA FussballWeltmeisterschaft™, etwa Argentiniens Kombination über 26 Stationen gegen Serbien und Montenegro, die Esteban Cambiasso gekonnt mit einem Tor abschloss. Sein Glück scheint perfekt, doch wie viele Fussballlegenden vor ihm kann Santiago mit dem plötzlichen Ruhm, all dem Geld und den Verlockungen des Lebens nur schlecht umgehen. Sein Glück nimmt ein jähes Ende, als den ambitionierten „Galactico“ die eigene Vergangenheit einholt – mit verheerenden Folgen. In „GOAL! II“ sind einige der weltbesten Spieler zu sehen, u. a. Guti und Iker Casillas. Bei Real Madrid lernt Santiago die Schattenseiten des Erfolgs kennen und verliert alles: Karriere, Freunde und seine Verlobte Roz … Dank der FIFA durfte Sönke Wortmann als Regisseur von „Deutschland. Ein Sommermärchen“ das deutsche Nationalteam während der FIFA FussballWeltmeisterschaft 2006™ hautnah begleiten. Nicht zuletzt dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen der FIFA, SOS-Kinderdorf International, Sönke Wortmann, dem DFB, dem WDR und Kinowelt wurde dieser offizielle Dokumentarfilm über die FIFA FussballWM™ ein riesiger Erfolg, wie die nachfolgenden Fakten belegen: Das Urheberrecht des Films liegt bei der FIFA. Von den Einnahmen aus den Medienrechten gehen mehrere Millionen Euro an das Hilfswerk SOSKinderdorf International. Fast vier Millionen Zuschauer sahen den Film in den deutschen Kinos und machten ihn damit in Deutschland zur erfolgreichsten Dokumentation aller Zeiten. Anfang Dezember 2006 wurde der Film auch im Hauptabendprogramm des ersten deutschen Fernsehens ARD gezeigt. Die Ausstrahlung erzielte mit einer Quote von 31 % (10,46 Millionen Zuschauern) einen hervorragenden Marktanteil. „Deutschland. Ein Sommermärchen“ wurde mit dem „Bambi 2006“ für die beste Dokumentation Deutschlands ausgezeichnet. Im Februar 2007 kamen 650 000 DVD in den Handel. 157 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 158 Z A H L E N U N D FA K T E N 158 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 Rückblick: Resultate, Listen, Ehrungen und ein Tribut an die Persönlichkeiten, die uns verlassen haben. FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 159 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 160 Z A H L E N U N D FA K T E N p FIFA-Ehrungen 160 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Oscar Thamar Torres Ehrungen Rudi Michel Beim 56. FIFA-Kongress vom 7./8. Juni 2006 in München ehrte die FIFA verschiedene Persönlichkeiten für ihr Engagement zum Wohle des Fussballs mit dem Verdienstorden. FIFA-Ehrenpräsident, leitete während fast 25 Jahren die Geschicke des Weltfussballverbandes und war eigentlicher Wegbereiter für den Aufschwung sowohl der FIFA als auch des internationalen Fussballs mithilfe neuer Entwicklungsprogramme und Juniorenwettbewerbe. Wegmarken in seiner Amtszeit sind auch die Erweiterung des Teilnehmerfelds der FIFA FussballWeltmeisterschaft™ von 16 auf zuerst 24 und dann auf 32 Mannschaften und sein Einsatz für Fairplay. DR. JOÃO HAVELANGE, hat unserem Sport ausgesprochen positive Akzente verliehen. Als aktiver Fussballer und dann in verschiedenen Ämtern innerhalb des Deutschen Fussball-Bundes, der UEFA und der FIFA diente er dem Fussball in umfassender und selbstloser Weise, wobei er mit der Übernahme von sozialer Verantwortung neue Massstäbe gesetzt hat. DR. H.C. EGIDIUS BRAUN TAN SRI HAJI HAMZAH hat sich ganz dem Sport und insbesondere dem Fussball verschrieben. Unter seiner Führung verbesserten sich die Qualität und das Ansehen des asiatischen Fussballs in markanter Weise. Auch die FIFA machte sich seinen immensen Erfahrungsschatz und seine unglaubliche Leidenschaft für den Sport zunutze, als sie ihn 1982 zu ihrem Vizepräsidenten wählte, ein Amt, das er bis 1990 bekleidete. ISSA HAYATOU hat als internationaler Sportfunktionär (Mitglied des IOK seit 2001) und zuvor als herausragender Sportler afrikanische Sportgeschichte geschrieben. Nach Abschluss seiner aktiven Karriere stellte Issa Hayatou seine Leidenschaft, seine Erfahrung als Athlet und sein Fachwissen in den Dienst zahlreicher Sportverbände, vom kamerunischen Fussballverband über die Afrikanische Fussballkonföderation, der er seit 1988 als Präsident vorsteht, bis zur FIFA, deren Vizepräsident er seit 1992 ist. „KAPITÄN“ SABURO KAWABUCHI , Präsident des japani- schen Fussballverbands (JFA), hat Fussballgeschichte 161 geschrieben. Als Nationalspieler, Trainer und Spitzenfunktionär, der massgeblich an der Lancierung der J. League und am Erfolg des FIFA-Weltpokals Korea/Japan 2002™ beteiligt war, hat er die boomartige, erfolgreiche Entwicklung des japanischen Fussballs erst möglich gemacht. Dr. h.c. Egidius Braun Jan Peeters Otto Schily Guyèdre Wamedjo Issa Hayatou ist während über 40 Jahren äusserst erfolgreich in diversen Bereichen der Medienbranche tätig gewesen. Zwischen 1954 und 1982 berichtete Michel, der auch mehrere Bücher geschrieben hat, von allen FIFA FussballWeltmeisterschaften. RUDI MICHEL langjähriges Mitglied sowohl der norwegischen wie auch der internationalen Fussballfamilie (so von 1994–2002 auch in der FIFA-Exekutive), hat sich immer als Bindeglied zwischen dem Amateur- und Profifussball sowie als Förderer des Frauenfussballs in Europa und insbesondere seiner Heimat Norwegen verstanden. Er hat zudem mehrere Konzepte für den Breitenfussball, wie etwa das HatTrick-Minispielfeld-Programm der UEFA, entwickelt. Per Ravn Omdal PER RAVN OMDAL, Als brillanter Mittelfeldspieler und Stürmer absolvierte er zwischen 1947 und 1960 nicht weniger als 307 Spiele für Spartak Moskau. Mit der Nationalmannschaft der UdSSR wurde er 1956 in Melbourne Olympiasieger. Nach Abschluss seiner erfolgreichen Fussballkarriere war Paramonov als Trainer tätig, und von 1986 bis 1992 amtierte er als Generalsekretär des sowjetischen Fussballverbandes. ALEKSEY PARAMONOV: In den vergangenen Jahrzehnten prägten nur wenige Persönlichkeiten den Fussball in den USA in so bedeutender Weise wie Alan I. Rothenberg. Der ehemalige Präsident der United States Soccer Federation und gegenwärtige Vizepräsident der CONCACAF war Besitzer einer Mannschaft in der früheren North American Soccer League (NASL), verantwortlich für das Fussballturnier der Olympischen Sommerspiele 1984 in Los Angeles und leitete das lokale Organisationskomitee der FIFA WM 1994. Dank seiner Erfahrung konnte die amerikanische Profiliga MLS aus der Taufe gehoben werden. ALAN I. ROTHENBERG: Saburo Kawabuchi Aleksey Paramonov Alan I. Rothenberg Dr. João Havelange ehemaliger deutscher Bundesinnenminister, war massgeblich am Gastgeber- und Sicherheitskonzept für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ beteiligt. Er gehörte von 1998 bis 2005 zum Kabinett des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Sein Bundesinnenministerium präsentierte griffige Konzepte, die die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ zu einem „feierlichen und friedlichen“ Ereignis machten. OTTO SCHILY, OSCAR THAMAR TORRES (Guatemala) hat als stellvertretender Generalsekretär der CONCACAF und als Generalsekretär der UNCAF wesentlich zum Aufschwung des Fussballs sowohl in der CONCACAFRegion als auch der restlichen Welt beigetragen. Während Jahrzehnten stand er mit grossem Engagement bei zahlreichen FIFA- und CONCACAF-Turnieren als Spielkommissar und Koordinator im Einsatz. wurde bereits im Alter von 33 Jahren zum Präsidenten der Fussballliga Neukaledoniens gewählt. In dieser Funktion hat er wesentlich zur Entwicklung des hiesigen Fussballs beigetragen. Federführend war er auch bei der Gründung des Fussballverbands von Neukaledonien, der 2004 in die FIFA aufgenommen wurde. GUYÈDRE WAMEDJO brachte in mehreren UEFA- und FIFA-Kommissionen sein reiches Fachwissen in den Fussball ein. Die Karriere des promovierten Juristen begann 1968, als er in der Kodifizierungskommission des belgischen Fussballverbandes Einsitz nahm. 1977 wurde er Mitglied des Exekutivkomitees des belgischen Fussballverbandes, später Vizepräsident und Generalsekretär. 2001 wählte man ihn zum Präsidenten, ein Amt, das er Ende Juni 2006 abgab. JAN PEETERS Tan Sri Haji Hamzah 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 162 Z A H L E N U N D FA K T E N FIFA-Ehrungen 162 p FIFA-Kommissionen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 160 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Kommissionen Exekutivkomitee Makudi, Worawi Thailand Dringlichkeitskomitee Finanzkommission Leoz, Nicolás Dr. Paraguay Präsident Diakité, Amadou Mali Blatter, Joseph S. Schweiz Koloskov, Viacheslav Dr. Russland Amtsältester Vizepräsident Grondona, Julio H. Argentinien Vizepräsidenten Mayer-Vorfelder, Gerhard Deutschland Platini, Michel Frankreich Fusimalohi, ‘Ahongalu Tonga Will, David H. Schottland Ogura, Junji Japan Johansson, Lennart Schweden Chiboub, Slim Tunesien Hayatou, Issa Kamerun Adamu, Amos Dr. Nigeria Chung, Mong Joon Dr. Korea Republik Warner, Jack A. Trinidad und Tobago Villar Llona, Ángel María Spanien Beobachter Temarii, Reynald Tahiti Interne AuditKommission Sasso Sasso, Isaac David Costa Rica Teixeira, Ricardo Terra Brasilien Figueredo, Eugenio Uruguay Bureau FIFA Fussball-Weltmeisterschaft DEUTSCHLAND 2006™ Organisationskommission für den FIFA Konföderationen-Pokal Organisationskommission für die Olympischen Fussballturniere PEKING 2008 Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Carraro, Franco Dr. Italien Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Blatter, Joseph S. Schweiz (FIFA-Präsident) Grondona, Julio H. Argentinien Carraro, Franco Dr. Italien Johansson, Lennart Schweden Sandu, Mircea Rumänien Johansson, Lennart Schweden Blazer, Chuck USA Hayatou, Issa Kamerun Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Thompson, Geoffrey England Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Warner, Jack A. Trinidad und Tobago Webb, Jeffrey Cayman-Inseln Grondona, Julio H. Argentinien Velappan, Peter Dato‘ Malaysia Grondona, Julio H. Argentinien Leoz, Nicolás Dr. Paraguay Chung, Mong Joon Dr. Korea Republik Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Bouzo, Farouk Gen. Syrien Will, David H. Schottland Zhang, Jilong China VR Mitglieder Hayatou, Issa Kamerun Will, David H. Schottland Hrh Abdullah Ahmad Shah Malaysia Koloskov, Viacheslav Dr. Russland Bin Hammam, Mohamed Katar Fernandes, Justino Dr. Angola Hayatou, Issa Kamerun Hayatou, Issa Kamerun Astudillo, Oscar Dr. Kolumbien Okano, Shon-Ichiro Japan Bin Hammam, Mohamed Katar (AFC) Mayer-Vorfelder, Gerhard Deutschland Salim, José Carlos Dr. Brasilien Warner, Jack A. Trinidad und Tobago Chung, Mong Joon Dr. Korea Republik Iya, Mohamed Kamerun Fok, Timothy Tsun Ting Hongkong Leoz, Nicolás Dr. Paraguay (CONMEBOL) Fusimalohi, ’Ahongalu Tonga Sprengers, Mathieu Dr. Niederlande Villar Llona, Ángel María Spanien Warner, Jack A. Trinidad und Tobago Listkiewicz, Michal Polen El Moutawakel, Nawal Marokko Roebeck, Tautulu Samoa D’Hooghe, Michel Dr. Belgien Villar Llona, Ángel María Spanien Stickler, Friedrich Österreich Yu, Zaiqing China VR D‘Hooghe, Michel Dr. Belgien Ka, Sam Hyun Korea Republik Castedo, Walter Bolivien Leoz, Nicolás Dr. Paraguay Daniel, Victor Grenada Mbongo, Sylvestre Kongo Mitglieder Johansson, Lennart Schweden (UEFA) Hayatou, Issa Kamerun (CAF) Warner, Jack A. Trinidad und Tobago (CONCACAF) Fusimalohi, ’Ahongalu Tonga (OFC) Teixeira, Ricardo Terra Brasilien Generalsekretär Linsi, Urs Schweiz Erzik, Senes Türkei Ständige Kommissionen und Rechtsorgane der FIFA gemäss Artikel 34 Abs. 1–3 der FIFA-Statuten für den Zeitraum 2004–2006 Bin Hammam, Mohamed Katar Erzik, Senes Türkei Blazer, Chuck USA Joseph S. Blatter Abumohor, Ricardo Chile Vorsitzender Mitglieder D’Hooghe, Michel Dr. Belgien Organisationskommission für die FIFA FussballWeltmeisterschaft™ DEUTSCHLAND 2006 Julio H. Grondona David H. Will Lennart Johansson Temarii, Reynald Tahiti Madail, Gilberto Dr. Portugal Oliphant Molefi Südafrika Alufurai Martin Salomon-Inseln KOREA/JAPAN 2002 Chung, Mong Joon Dr. Korea Republik Okano, Shun-Ichiro Japan Blazer, Chuck USA DEUTSCHLAND 2006 Mayer-Vorfelder, Gerhard Deutschland Memene, Seyi Togo Rocha Lopez, Julio Nicaragua Leoz, Nicolás Dr. Paraguay Beckenbauer, Franz Präsident Platini, Michel Frankreich Tronquet, Jacques Vanuatu Roebeck, Tautulu Samoa Mayer-Vorfelder, Gerhard Deutschland Schmidt, Horst R. 1. Vizepräsident DEUTSCHLAND 2006 SÜDAFRIKA 2009 Shaddad, Kamal Dr. Sudan Platini, Michel Frankreich Beckenbauer, Franz Deutschland noch zu bezeichnen SÜDAFRIKA 2010 Chiboub, Slim Tunesien Khoza, Irvin Präsident Schmidt, Horst R. Deutschland Al-Dabal, Abdullah Saudiarabien Jordaan, Danny CEO Issa Hayatou Dr. Mong Joon Chung Jack A. Warner Ángel María Villar Llona 163 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 164 Z A H L E N U N D FA K T E N FIFA-Ehrungen 164 p FIFA-Kommissionen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 160 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 165 FIFA-Kommissionen Abete, Giancarlo Dr. Italien Al-Failakawi, Mohammad Kuwait Organisationskommission für die FIFA U-20Weltmeisterschaft Organisationskommission für die FIFA U-17 Weltmeisterschaft Kommission für Frauenfussball und die FIFA FrauenWeltmeisterschaft Organisationskommision für die FIFA U-20und U-17-FrauenWeltmeisterschaft Kommission für Futsal und Beach Soccer Organisationskommission für die KlubWeltmeisterschaft Schiedsrichterkommission Kommission für Technik und Entwicklung Sportmedizinische Kommission De Giacomi, Carlos Argentinien Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Espelund, Karen Norwegen Warner, Jack A. Trinidad und Tobago Warner, Jack A. Trinidad und Tobago Makudi, Worawi Thailand Blazer, Chuck USA Teixeira, Ricardo Terra Brasilien Koloskov, Viacheslav Dr. Russland Villar Llona, Ángel María Spanien Platini, Michel Frankreich D’Hooghe, Michel Dr. Belgien Lefkaritis, Marios Zypern Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Ogura, Junji Japan Stv. Vorsitzender D’Hooghe, Michel Dr. Belgien Stv. Vorsitzender Erzik, Senes Türkei Makudi, Worawi Thailand Sasso Sasso, Isaac David Costa Rica Teixeira, Ricardo Terra Brasilien Teixeira, Ricardo Terra Brasilien Diakité, Amadou Mali Diakité, Amadou Mali Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Sbardella, Marina Italien Ogura, Junji Japan Chiboub, Slim Tunesien Makudi, Worawi Thailand Mitglieder Roxburgh, Andy Schottland Mitglieder James, Anthony Jamaika Mitglieder Adamu, Amos Dr. Nigeria Mitglieder Anouma, Jacques Elfenbeinküste Deluca, Eduardo Argentinien Bozoky, Imre Dr. Ungarn Ratzeburg, Hannelore Deutschland Stoicescu, Liana Rumänien Van der Hulst, Tom Niederlande Gulati, Sunil USA Austin, Lisle Barbados Curkovic, Ivan Serbien und Montenegro Dvorak, Jiri Prof. Dr. Schweiz Kreh, Heinz-Herbert Deutschland Haydar, Hachem Libanon Osuna, Romer Bolivien Ramos, Cristina Philippinen Melo Filho, Alvaro Brasilien Fahmy, Mustapha Ägypten Patel, Suketu Seychellen Solia, Tilomai Samoa Fousek, Petr Tschechische Republik De la Torre Bouvet, José Alberto Mexiko Jassim, Ahmed Mohammed Bahrain Contiguglia, Robert Dr. USA Al Raisi, Fahad Oman Waller, Carol Neuseeland Klass, Colin Guyana Indriksons, Guntis Lettland Lacarne, Belaïd Algerien Magnusson, Eggert Island Asfura, Alfredo Chile Domanski Lyfors, Marika Schweden Williams, Anthony Nigeria Kawabuchi, Saburo Japan Maciel, Carlos Paraguay Al-Mohannadi, Saud Katar Theodoridis, Theodore Griechenland Sierra, Celina Kolumbien Tinoco, Rafael Guatemala McGinn, John Schottland Ortíz, José Carlos El Salvador Brook, Hamad Vereinigte Arabische Emirate Hämäläinen, Pekka Finnland Heinrichs, April USA Batangtaris, Wandy Indonesien Burgess, Mark Neuseeland Puhl, Sandor Ungarn Harmon, Lee Cook-Inseln Abbas, Moulay Mohamed Mauretanien Al-Sheikh, Talal Saudiarabien Romo, Jorge Argentinien Rutemöller, Erich Deutschland Ariiotima, Henri Thierry Tahiti Numanga, Jake Cook-Inseln Pinto da Costa, Jorge Portugal Sene, Badara Senegal Cho, Young Jeung Korea Republik Teixeira, Marco Antonio Brasilien Reimann, Kurt Papua-Neuguinea Aouzal, Mohamed Marokko Van der Ende, Mario Niederlande Blanc, Laurent (FIFPro) Frankreich Aguilar, José Maria Argentinien Wallace, Kenneth Neuseeland Béliveau, Sylvie Kanada BEOBACHTER Raveino, Massimo Tahiti Camacho-Kortman, Yolanda Costa Rica Temarii, Reynald Tahiti Nsekera, Lydia Burundi Theune-Meyer Tina Deutschland PEKING 2008 Zhang, Jilong China VR Sondermitglied Delfino, Nicolás Dr. Peru Aloulou, Slim Tunesien El Hawary, Sahar Ägypten Loisel, Elisabeth Frankreich Al-Hitmi, Aneesa Dr. Katar Helland, Janine Kanada Carter, Cathy USA Cox, Michele Neuseeland Sissi Brasilien Vilar, Alberto Spanien Lu, Tracy China VR Ullrich, Heike Deutschland King Lai, Richard Guam U-20 CHILE 2008 Cusco, Joan Spanien Smidt Nielsen, Lone Dänemark Simmons, Kelly England noch zu bezeichnen Simoes, Rene Brasilien U-17 NEUSEELAND 2008 CHINA VR 2007 Seatter, Graham Neusseland KOREA REPUBLIK 2007 KANADA 2007 Linford, Colin Kanada Dr. Michel D’Hooghe Kim, Dong Dae Korea Republik Isaac David Sasso Sasso Omidiran, Ayo Nigeria Fusimalohi, Selina Dr. Tonga Zhang, Jianqiang China VR Ricardo Terra Teixeira Mohamed bin Hammam Davio, Vairani Tahiti Zaher, Samir Ägypten Takashi, Haroyuki Japan Onigbinde, Adegboye Chief Nigeria Akramov, Rustam Usbekistan Bilardo, Carlos Argentinien Braithwaite, Richard Trinidad und Tobago Gittens, Rudy Dr. Kanada Zerguini, Abdelmadjid Yacine Dr. Algerien Madero, Raúl Dr. Argentinien Iordanescu, Anghel Rumänien Graf-Baumann, Toni Prof. Dr. Deutschland Maturana, Francisco Kolumbien Toledo, Lidio Dr. Brasilien Pauw, Vera Niederlande Bwalya, Kalusha Sambia Morris, John Neuseeland Yoon, Young Sul Dr. Korea Republik Abdel-Rahman, Hosny Prof. Ägypten Babwah, Terence Dr. Trinidad und Tobago Singh, Gurcharan Dr. Malaysia Edwards, Tony Dr. Neuseeland Paille, Michel Tahiti Maltock, Lambert Vanuatu Senes Erzik Howard, Dick Kanada Peterson, Lars Prof. Dr. Schweden Mutko, Vitaliy Russland Chuck Blazer Worawi Makudi Dr. Nicolás Leoz Amadou Diakité 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 166 Z A H L E N U N D FA K T E N FIFA-Ehrungen 166 160 p FIFA-Kommissionen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 167 FIFA-Kommissionen Kommission für den Status von Spielern Kommission für rechtliche Angelegenheiten Kommission für Fairplay und soziale Verantwortung Medienkommission Kommission der Verbände Dadgan, Mohammad Dr. Iran Fussballkommission Callejas, Rafael Honduras Fournier, Claude Neukaledonien Sanchez, Hugo Mexiko Strategiekommission Marketing- und Fernsehausschuss Weah, George Liberia Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender Will, David H. Schottland Erzik, Senes Türkei Mayer-Vorfelder, Gerhard Deutschland Koloskov, Viacheslav Dr. Russland Madail, Gilberto Dr. Portugal Villar Llona, Ángel María Spanien Tsichlas, Anastasia Südafrika Die Strategiekommission setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender Mayer-Vorfelder, Gerhard Deutschland Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Lowy, Frank Australien Stv. Vorsitzender Abedi, Pele Ghana FIFA-Präsident Stv. Vorsitzender Blazer, Chuck USA Villar Llona, Ángel María Spanien Bin Hammam, Mohamed Katar Fusimalohi, ‘Ahongalu Tonga Chiboub, Slim Tunesien Escalettes, Jean-Pierre Frankreich Platini, Michel Frankreich Bettega, Roberto Italien Amtsältester Vizepräsident Chiboub, Slim Tunesien Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Mitglieder Bouchamaoui, Tarek Tunesien Michels, Mick Belgien Surkis, Grigoriy Ukraine Eriksson, Sven-Göran Schweden Präsidenten der Konföderationen Mitglieder Quintana, Javier Peru Al-Khalili Khalil Ahmed Hilal, Scheich Oman Mitglieder Bin Hammam, Mohamed Katar Aloulou, Slim Tunesien Sahu Khan, Muhammad Dr. Fidschi Corbo, José Luis Dr. Uruguay Perez Arias, Jorge Spanien Figueredo, Eugenio Uruguay Mifsud, Joseph Dr. Malta Das Munsi, Priya Ranjan Indien Al-Haded, Nedal Jordanien Maradas, Emmanuel Tschad Harrison, Oscar Paraguay Padron Morales, Juan Spanien Gallavotti, Mario Italien Omdal, Per Ravn Norwegen Hussain, Mohammed Saeed Hernandez, Luis Kuba Chiriboga, Luis Ecuador Sanchez, Reinaldo Chile Rothenberg, Alan USA Dickens, Les Ecuador Kayizari, Cesar Ruanda Sexwale, Tokyo Südafrika Kassabov, Michail Bulgarien Raouraoua, Mohamed Algerien Kidu, Carol Papua-Neuguinea Cañedo White, Guillermo Mexiko Zavrl, Rudi Slowenien Merlo, Gianni (AIPS) Italien Zloczower, Ralph Schweiz Fernando, V. Manilal Sri Lanka Nicholas, Tai Cook-Inseln Ben Ammar, Hamouda Tunesien Collins, John USA Tupou, Tevita Tonga Barwick, Brain England Irak Erel, Jacob UEFA Figueredo Britez, Francisco CONMEBOL Diakite, Seydou Burkino Faso Jean-Bart, Yves Dr. Haiti Chung, David Paqua-Neuguinea Beckenbauer, Franz Deutschland Charlton, Bobby Sir England Eusebio, Eusebio Da Silva Ferreira Portugal Generalsekretäre der Konföderationen Ludwig, Alfred Österreich Riise, Hege Norwegen Hansen, Jim Dänemark Hong, Myung Bo Korea Republik Stojkovic, Dragan Serbien und Montenegro Harvey, Ron Australien Pelé, Edson Arantes do Nascimento Brasilien Velappan, Peter Dato‘ Malaysia Oliphant, Molefi Südafrika Fitschen, Doris Deutschland Huc, Olivier Frankreich Case, Marc Kanyan Neukaledonien Lambert, Jacques Frankreich Corneal, Alvin Trinidad und Tobago Tenga, Leodgar Tansania Perfumo, Roberto Argentinien Rufer, Wynton Neuseeland Aliyev, Rakhat Dr. (kooptiert) Kasachstan Majid, Abdullah Saudiarabien Hagi, Gheorghe Rumänien Habuba, Suleiman Nigeria Hughes, Jason CONCACAF FIFA-Generalsekretär Blazer, Chuck USA Bin Nasser, Saleh Ahmed, Dr. Saudiarabien Ramiz Wright, José Brasilien Siegler, Markus FIFA Hooper, Charmaine Kanada Grondona, Julio H. Argentinien Milla, Roger Kamerun Stenger, Harald Deutschland Guillemont, Frédéric OFC Mostafa, Karam CAF Hansen, Allan Dänemark Vorsitzender Boniek, Zbigniew Polen Vorsitzender Mihailov, Borislav Bulgarien Piat, Philippe (FIFPro) Frankreich Samuel, Paul Mony, Dato’ AFC Dr. Viacheslav Koloskov Gerhard Mayer-Vorfelder Michel Platini ‘Ahongalu Fusimalohi Junji Ogura Slim Chiboub Dr. Amos Adamu Reynald Temarii Urs Linsi 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 168 Z A H L E N U N D FA K T E N FIFA-Ehrungen 168 160 p FIFA-Kommissionen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 169 FIFA-Kommissionen Goal-Bureau FIFA-KlubArbeitsgruppe Vorsitzender Vorsitzender Bin Hammam, Mohamed Katar Chiboub, Slim Tunesien Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Platini, Michel Frankreich Teixeira, Ricardo Terra Brasilien Mitglieder Mitglieder Coluna, Mario Mosambik AFC CONMEBOL Aguilar, José Maria (River Plate) Argentinien Zentrum für medizinische Auswertung und Forschung der FIFA Burga, Manuel Dr. Peru Markovic, Vlatko Kroatien Varanavicius, Liutauras Litauen Groden, Richard Trinidad und Tobago Xie, Yalong China VR Sadhan, Bose Swapan (Mohan Bagan AC) Indien AFC Fujiguchi, Mitsunori (Urawa Red Diamonds) Japan CAF Jenayah, Othman (Etoile Sportive du Sahel) Tunesien CAF Ouegnin, Roger (ASEC Mimosas) Elfenbeinküste Berufungskommission Ethikkommission Kammer zur Beilegung von Streitigkeiten Entwicklungsleiter Präsident Präsident Vorsitzender Vorsitzender Vorsitzender OFC D’Hooghe, Michel Dr. Belgien D’Hooghe, Michel Dr. Belgien Mathier, Marcel Me Schweiz Salguero, Rafael Guatemala Coe, Sebastian England Vorsitzender Aloulou, Slim Tunesien Vorsitzender Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Stv. Vorsitzender Mitglieder Dvorak, Jiri Prof. Dr. Schweiz Graf-Baumann, Toni Prof. Dr. Deutschland Al-Khalifa, Scheich Salman Bin Ebrahim Bahrain Vara de Rey, Fernando Spanien Damaseb, Petrus Namibia ARBEITGEBER Ismail, Taha Ägypten Mitglieder Mitglieder Amoretty Souza, Paulo Dr. Brasilien John, Windsor Malaysia Peña Gutierrez, Edgar Bolivien Abossolo, Gabriel Kamerun Diallo, Philippe Frankreich Kablan, Sampon Elfenbeinküste De Gaudio, Carlo Italien Alvarado, Ariel Panama Friend, Peter Australien Mamelodi, Ashford Botsuana Farrugia, John Malta Bedoya Giraldo, Luís Kolumbien Gallavotti, Mario Italien Mayne-Nicholls, Harold Chile Ilesic, Marko Slowenien Damiani, Juan Pedro Uruguay Gazidis, Ivan USA Onguene Manga, Jean Kamerun Chimilio, Bertie Dr. Belize Diob, Abdoulaye M. Senegal Majavu, Zola Südafrika Pasquier, Eva Schweiz Gagatsis, Vassilis Griechenland Haimes, Burton K. USA Mecherara, Mohamed Algerien Taylor, Harold Trinidad und Tobago Khek, Ravy Kambodscha Hirsch, Günter, Prof. Deutschland Philips, Jean-Marie Belgien Tchoukhri, Valeri Russland Koutsokoumnis, Costakis Zypern Murray, Les Australien Saleh Al Housani, Essa M. Vereinigte Arabische Emirate Turner, Glenn Neuseeland Rocheteau, Dominique Frankreich Straub, Wilfried Deutschland Spiess, Giangiorgio Schweiz ARBEITNEHMER Vuksich, Ivan (Auckland City FC) Neuseeland Laporta, Joan (FC Barcelona) Spanien UEFA Rummenigge, Karl-Heinz (Bayern München) Deutschland Mitglieder Peterson, Lars Prof. Dr. Schweden Graf-Baumann, Toni Prof. Dr. Deutschland Junge, Astrid Dr. Deutschland UEFA Assoziierte Mitglieder Sheepshanks, David (Ipswich Town) England O’Hata, Nozomu Prof. Japan Linsi, Urs FIFA-Generalsekretär Olsson, Lars-Christer UEFA-Generaldirektor Gittens, Rudy Dr. Kanada Madero, Raúl Dr. Argentinien Mitglieder Mitglieder Dvorak, Jiri Prof. Dr. Schweiz Esquivel, Rafael Venezuela Peterson, Lars Prof. Dr. Schweden Boyce, Jim Nordirland Guillen Montenegro, Jorge Dr. Spanien Burrell, Horace Jamaika Saugy, Martial Dr. Schweiz Lagrell, Lars-Ake Schweden Peeters, Jan Belgien Spaho, Mehmet Bosnien-Herzegowina Thapa, Ganesh Nepal Zerguini, Abdelmadjid Yacine Dr. Algerien Hawit Banegas, Alfredo Honduras Fuller, Colin Dr. England Mussenden, Larry Bermuda Acosta Espinosa, Francisco Ecuador Sahu Khan, Muhammad Dr. Fidschi Koh, John Singapur Napout Barreto, Angel Paraguay Lakshmanan, P. P. Indien Menahem, Itzhak Israel Crescentini, Giorgio San Marino Edwards, Tony Dr. Neuseeland Selemani, Omari Kongo DR Abu Rida, Hany Ägypten Mandelbaum, Bert Dr. USA Ashley, Charles Salomon-Inseln Parker, Allen Cook-Inseln CONCACAF Gulati, Sunil (New England Revolution) USA Disziplinarkommission Contursi, Mustafa (Palmeiras) Brasilien UEFA Temarii, Reynald Tahiti DopingkontrollAusschuss Korrespondenzmitglieder Roux, Constant-Antoine Prof. Elfenbeinküste Abdel-Rahman Hosny Prof. Ägypten Chomiak, Jiri Dr. Tschechische Republik Rosnovsky, Mark Dr. Israel Suware, Roosje Papua-Neuguinea Tahir, Dali Indonesien Torres, Robert Guam Colucci, Michele Italien Didulica, John Australien Evangelista, Joaquim Portugal Martorelli, Rinaldo Brasilien Mayebi, David Kamerun Ahmad Madagaskar McGuire, Mick England Anjorin, Moucharafou Benin Movilla, Gerardo Spanien Piat, Philippe Frankreich Van Seggelen, Theo Niederlande Soto Olivares, Carlos Chile Caballeros, Jose Mauricio Guatemala Fernando V., Manilal Sri Lanka 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 170 Z A H L E N U N D FA K T E N 170 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 p FIFA-Kommissionssitzungen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 FIFA-Kommissionssitzungen 2006 ORT KOMMISSION 31. März Zürich Schiedsrichterkommission 1. Juni München 2. Juni München 2. Juni 2. Juni 3. Juni ORT KOMMISSION 15. Januar Zürich Aufsichtsrat der FIFA Marketing & TV AG Schiedsrichterkommission 30. Januar Zürich Schiedsrichterkommission Interne Audit-Kommission 30. Januar Zürich Organisationskommission für die Olympischen Fussballturniere München Strategie-Arbeitsgruppe 30. Januar Zürich Tsunami-Arbeitsgruppe München Aufsichtsrat der FIFA Marketing & TV AG 31. Januar Zürich Kommission der Verbände Zürich Kommission für den Status von Spielern Zürich Kommission für Frauenfussball und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2006 2007 München Finanzkommission 1. Februar München Organisationskommission für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ 2. Februar München Exekutivkomitee (Teil 1) 2. Februar München Exekutivkomitee (Teil 2) 27. Februar München Eröffnung des 56. FIFA-Kongresses 27. Februar München 56. FIFA-Kongress Zürich Strategie-Arbeitsgruppe 19. März Zürich Organisationskommission für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 19. März Zürich Kommission für Futsal und Beach Soccer 19. März Zürich Finanzkommission 20. März 14. September Zürich Bureau FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ 20. März 15. September Zürich Exekutivkomitee 20. März 12. Oktober Brügge Sportmedizinische Kommission 13. Oktober Zürich IFAB-Arbeitssitzung 16. Oktober Zürich 16. Oktober Zürich 17. Oktober Zürich Organisationskommission für die FIFA U-17-Weltmeisterschaft 17. Oktober Zürich Organisationskommission für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft 17. Oktober Zürich Kommission für den Status von Spielern 18. Oktober Zürich Kommission der Verbände 23. Oktober Zürich Schiedsrichterkommission (Teil 1, Schiedsrichterliste 2007) 23. Oktober Zürich Ethikkommission 24. Oktober Zürich Schiedsrichterkommission (Teil 2) 24. Oktober Zürich FIFA-Klub-Arbeitsgruppe 3. Dezember Zürich Goal-Bureau und Tsunami-Arbeitsgruppe 3. Dezember Zürich Aufsichtsrat der FIFA Marketing & TV AG 4. Dezember Zürich Finanzkommission 4. Dezember Zürich Strategie-Arbeitsgruppe 5. Dezember Zürich Exekutivkomitee (Teil 1) 6. Dezember Zürich Exekutivkomitee (Teil 2) 3. Juni 4. Juni 5. Juni 7. Juni 8. Juni 12. September 13. September 13. September 14. September 2007 Zürich Organisationskommission für die FIFA U-20- und U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Zürich Interne Audit-Kommission Zürich Kommission für rechtliche Angelegenheiten Manchester IFAB-Jahresversammlung Zürich Organisationskommission für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft Zürich Organisationskommission für die FIFA U-17-Weltmeisterschaft Zürich Kommission für Technik und Entwicklung und Fussballkommission Zürich Aufsichtsrat der FIFA Marketing & TV AG Zürich Marketing- und Fernsehausschuss Zürich Sportmedizinische Kommission 21. März Zürich Finanzkommission 21. März Zürich Goal-Bureau Kommission für Frauenfussball und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 22. März Zürich Exekutivkomitee (Teil 1) Medienkommission 23. März Zürich Exekutivkomitee (Teil 2) 3. März 171 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 172 Z A H L E N U N D FA K T E N 172 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 p FIFA-Kommissionssitzungen FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle 188 FIFA-Kommissionssitzungen 2007 ORT GEPLANTE SITZUNGEN 25. Mai Zürich Interne Audit-Kommission 26. Mai Zürich Finanzkommission 27. Mai 30. Mai 31. Mai 28. August 28. August 28. August 29. August 29. August 29. August 30. August 2007 ORT GEPLANTE SITZUNGEN 29. Oktober Zürich Organisationskommission für die Olympischen Fussballturniere 29. Oktober Zürich Organisationskommission für die FIFA U-20- und U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Zürich Exekutivkomitee 30. Oktober Zürich Kommission der Verbände Zürich Eröffnung des 57. FIFA-Kongresses 30. Oktober Zürich Kommission für den Status von Spielern Zürich 57. FIFA-Kongress 31. Oktober Zürich Kommission für rechtliche Angelegenheiten Zürich Kommission für Futsal und Beach Soccer 31. Oktober Zürich Goal-Bureau Zürich Fussballkommission 1. November Zürich Kommission für Technik und Entwicklung Zürich Aufsichtsrat der FIFA Marketing & TV AG 1. November Zürich FIFA-Klub-Arbeitsgruppe Zürich Organisationskommission für die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2. November Zürich Sportmedizinische Kommission Zürich Finanzkommission 19. November Durban Aufsichtsrat der FIFA Marketing & TV AG Zürich Bureau FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010™ 20. November Durban Finanzkommission Durban Organisationskommission für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ Durban Exekutivkomitee (Teil 1) Durban Exekutivkomitee (Teil 2) 2007 Zürich Exekutivkomitee (Teil 1) 20. November 31. August Zürich Exekutivkomitee (Teil 2) 21. November 24. Oktober Zürich Schiedsrichterkommission (Teil 1, Schiedsrichterliste 2008) 22. November 25. Oktober Zürich Schiedsrichterkommission (Teil 2) 2007 173 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 174 Z A H L E N U N D FA K T E N 174 FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 p Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 188 Ergebnisse Alle Ergebnisse: FIFA.com FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ GRUPPE A Deutschland, Costa Rica, Polen, Ecuador GRUPPE C Argentinien, Elfenbeinküste, Serbien und Montenegro, Niederlande DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 09.06. 09.06. 14.06. 15.06. 20.06. 20.06. München Gelsenkirchen Dortmund Hamburg Berlin Hannover Deutschland – Costa Rica Polen – Ecuador Deutschland – Polen Ecuador – Costa Rica Ecuador – Deutschland Costa Rica – Polen 4:2 0:2 1:0 3:0 0:3 1:2 10.06. 11.06. 16.06. 16.06. 21.06. 21.06. Hamburg Leipzig Gelsenkirchen Stuttgart Frankfurt München Argentinien – Elfenbeinküste Serbien und Montenegro – Niederlande Argentinien – Serbien und Montenegro Niederlande – Elfenbeinküste Niederlande – Argentinien Elfenbeinküste – Serbien und Montenegro 2:1 0:1 6:0 2:1 0:0 3:2 (2:1) (0:1) (0:0) (1:0) (0:2) (1:1) RANGLISTE (2:0) (0:1) (3:0) (2:1) (1:2) RANGLISTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE 1 2 3 4 Deutschland Ecuador Polen Costa Rica 3 3 3 3 3 2 1 0 0 0 0 0 0 1 2 3 9 6 3 0 1 2 3 4 Argentinien Niederlande Elfenbeinküste Serbien und Montenegro 3 3 3 3 2 2 1 0 1 1 0 0 0 0 2 3 7 7 3 0 GRUPPE B England, Paraguay, Trinidad und Tobago, Schweden GRUPPE D Mexiko, Iran, Angola, Portugal DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 10.06. 10.06. 15.06. 15.06. 20.06. 20.06. Frankfurt Dortmund Nürnberg Berlin Köln Kaiserslautern England – Paraguay Trinidad und Tobago – Schweden England – Trinidad und Tobago Schweden – Paraguay Schweden – England Paraguay – Trinidad und Tobago 1:0 0:0 2:0 1:0 2:2 2:0 11.06. 11.06. 16.06. 17.06. 21.06. 21.06. Nürnberg Köln Hannover Frankfurt Gelsenkirchen Leipzig Mexiko – Iran Angola – Portugal Mexiko – Angola Portugal – Iran Portugal – Mexiko Iran – Angola 3:1 0:1 0:0 2:0 2:1 1:1 (1:0) (0:0) (0:0) (0:1) (1:0) RANGLISTE (1:1) (0:1) (0:0) (2:1) (0:0) RANGLISTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE 1 2 3 4 England Schweden Paraguay Trinidad und Tobago 3 3 3 3 2 1 1 0 1 2 0 1 0 0 2 2 7 5 3 1 1 2 3 4 Portugal Mexiko Angola Iran 3 3 3 3 3 1 0 0 0 1 2 1 0 1 1 2 9 4 2 1 SP = Spiele G = gewonnen 175 U = unentschieden V = verloren 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 176 Z A H L E N U N D FA K T E N 176 FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 p Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 188 Ergebnisse Alle Ergebnisse: FIFA.com FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ GRUPPE E Italien, Ghana, USA, Tschechische Republik DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 12.06. 12.06. 17.06. 17.06. 22.06. 22.06. Hannover Gelsenkirchen Kaiserslautern Köln Hamburg Nürnberg Italien – Ghana USA – Tschechische Republik Italien – USA Tschechische Republik – Ghana Tschechische Republik – Italien Ghana – USA 2:0 0:3 1:1 0:2 0:2 2:1 13.06. 13.06. 18.06. 19.06. 23.06. 23.06. Stuttgart Frankfurt Leipzig Dortmund Köln Hannover Frankreich – Schweiz Korea Republik – Togo Frankreich – Korea Republik Togo – Schweiz Togo – Frankreich Schweiz – Korea Republik 0:0 2:1 1:1 0:2 0:2 2:0 GRUPPE G Frankreich, Schweiz, Korea Republik, Togo (1:0) (0:2) (1:0) (0:1) (0:1) (2:1) RANGLISTE (0:1) (1:0) (0:1) (0:0) (1:0) RANGLISTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE 1 2 3 4 Italien Ghana Tschechische Republik USA 3 3 3 3 2 2 1 0 1 0 0 1 0 1 2 2 7 6 3 1 1 2 3 4 Schweiz Frankreich Korea Republik Togo 3 3 3 3 2 1 1 0 1 2 1 0 0 0 1 3 7 5 4 0 GRUPPE F Brasilien, Kroatien, Australien, Japan DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 13.06. 12.06. 18.06. 18.06. 22.06. 22.06. Berlin Kaiserslautern München Nürnberg Dortmund Stuttgart Brasilien – Kroatien Australien – Japan Brasilien – Australien Japan – Kroatien Japan – Brasilien Kroatien – Australien 1:0 3:1 2:0 0:0 1:4 2:2 14.06. 14.06. 19.06. 19.06. 23.06. 23.06. Leipzig München Stuttgart Hamburg Kaiserslautern Berlin Spanien – Ukraine Tunesien – Saudiarabien Spanien – Tunesien Saudiarabien – Ukraine Saudiarabien – Spanien Ukraine – Tunesien 4:0 2:2 3:1 0:4 0:1 1:0 GRUPPE H Spanien, Ukraine, Tunesien, Saudiarabien (1:0) (0:1) (0:0) (1:1) (1:1) RANGLISTE (2:0) (1:0) (0:1) (0:2) (0:1) (0:0) RANGLISTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE RANG TEAM SP G U V PUNKTE 1 2 3 4 Brasilien Australien Kroatien Japan 3 3 3 3 3 1 0 0 0 1 2 1 0 1 1 2 9 4 2 1 1 2 3 4 Spanien Ukraine Tunesien Saudiarabien 3 3 3 3 3 2 0 0 0 0 1 1 0 1 2 2 9 6 1 1 G = gewonnen U = unentschieden SP = Spiele 177 V = verloren 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 178 Z A H L E N U N D FA K T E N 178 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 p Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 188 Ergebnisse Alle Ergebnisse: FIFA.com FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ ACHTELFINALE RANGLISTE DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 24.06. 24.06. 25.06. 25.06. 26.06. 26.06. 27.06. 27.06. München Leipzig Stuttgart Nürnberg Kaiserslautern Köln Dortmund Hannover Deutschland – Schweden Argentinien – Mexiko England – Ecuador Portugal – Niederlande Italien – Australien Schweiz – Ukraine Brasilien – Ghana Spanien – Frankreich 2:0 (2:0) 2:1 n.V. (1:1, 1:1) 1:0 (0:0) 1:0 (1:0) 1:0 (0:0) 0:0 n.V., 0:3 i. E. 3:0 (2:0) 1:3 (1:1) VIERTELFINALE DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 30.06. 30.06. 01.07. 01.07. Berlin Hamburg Gelsenkirchen Frankfurt Deutschland – Argentinien Italien – Ukraine England – Portugal Brasilien – Frankreich 1:1 n.V. (1:1, 0:0) 4:2 i. E. 3:0 (1:0) 0:0 n.V., 1:3 i. E. 0:1 (0:0) HALBFINALE DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 04.07. 05.07. Dortmund München Deutschland – Italien Portugal – Frankreich 0:2 n.V. 0:1 (0:1) SPIEL UM PLATZ 3 DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 08.07. Stuttgart Deutschland – Portugal 3:1 (0:0) DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 09.07. Berlin Italien – Frankreich 1:1 n.V. (1:1, 1:1) 5:3 i. E. FINALE i.E. = im Elfmeterschiessen 179 n.v. = nach Verlängerung 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 25 27 28 28 30 31 32 Italien Frankreich Deutschland Portugal Brasilien Argentinien England Ukraine Spanien Schweiz Niederlande Ecuador Ghana Schweden Mexiko Australien Korea Republik Paraguay Elfenbeinküste Tschechische Republik Polen Kroatien Angola Tunesien Iran USA Trinidad und Tobago Japan Saudiarabien Togo Costa Rica Serbien und Montenegro 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 180 Z A H L E N U N D FA K T E N 180 FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 p Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 188 Ergebnisse Alle Ergebnisse: FIFA.com FIFA U-20-Frauenfussball-Weltmeisterschaft Russland 2006 GRUPPE A GRUPPE C DATUM SPIEL ERGEBNIS DATUM SPIEL ERGEBNIS 17.08. 17.08. 20.08. 20.08. 23.08. 23.08. Neuseeland – Australien Russland – Brasilien Brasilien – Australien Russland – Neuseeland Australien – Russland Brasilien – Neuseeland 0:3 0:0 2:0 3:2 1:1 0:0 18.08. 18.08. 21.08. 21.08. 24.08. 24.08. Schweiz – Mexiko Korea DVR – Deutschland Mexiko – Deutschland Schweiz – Korea DVR Deutschland – Schweiz Mexiko – Korea DVR 2:4 2:0 1:9 0:4 6:0 0:4 (0:1) (1:0) (2:0) (0:0) RANGLISTE (1:3) (1:0) (0:5) (0:1) (3:0) (0:3) RANGLISTE RANG TEAM SP G U V TV PUNKTE RANG TEAM SP G U V TV PUNKTE 1 2 3 4 Brasilien Russland Australien Neuseeland 3 3 3 3 1 1 1 0 2 2 1 1 0 0 1 2 2:0 4:3 4:3 2:6 5 5 4 1 1 2 3 4 Korea DVR Deutschland Mexiko Schweiz 3 3 3 3 3 2 1 0 0 0 0 0 0 1 2 3 10:0 15:3 5:15 2:14 9 6 3 0 GRUPPE B GRUPPE D DATUM SPIEL ERGEBNIS DATUM SPIEL ERGEBNIS 17.08. 17.08. 20.08. 20.08. 23.08. 23.08. China VR – Finnland Nigeria – Kanada Finnland – Kanada China VR – Nigeria Kanada – China VR Finnland – Nigeria 2:1 3:2 0:2 3:0 0:1 0:8 18.08. 18.08. 21.08. 21.08. 24.08. 24.08. Kongo DR – USA Frankreich – Argentinien USA – Argentinien Kongo DR – Frankreich Argentinien – Kongo DR USA – Frankreich 1:2 5:0 4:1 0:1 4:0 1:0 (1:1) (1:1) (0:1) (2:0) (0:0) (0:4) RANGLISTE (0:1) (2:0) (2:0) (0:1) (4:0) (0:0) RANGLISTE RANG TEAM SP G U V TV PUNKTE RANG TEAM SP G U V TV PUNKTE 1 2 3 4 China VR Nigeria Kanada Finnland 3 3 3 3 3 2 1 0 0 0 0 0 0 1 2 3 6:1 11:5 4:4 1:12 9 6 3 0 1 2 3 4 USA Frankreich Argentinien Kongo DR 3 3 3 3 3 2 1 0 0 0 0 0 0 1 2 3 7:2 6:1 5:9 1:7 9 6 3 0 SP = Spiele G = gewonnen 181 U = unentschieden V = verloren TV = Torverhältnis 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 182 Z A H L E N U N D FA K T E N 182 FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 p Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 188 Ergebnisse FIFA U-20-Frauenfussball-Weltmeisterschaft Russland 2006 FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Rio de Janeiro 2006 VIERTELFINALE GRUPPE A DATUM SPIEL ERGEBNIS DATUM SPIEL ERGEBNIS 26.08. 26.08. 27.08. 27.08. Brasilien – Nigeria China VR – Russland Korea DVR – Frankreich USA – Deutschland 2:1 4:0 2:1 4:1 03.11. 03.11. 05.11. 05.11. 07.11. 07.11. USA – Japan Brasilien – Polen Brasilien – Japan Polen – USA Brasilien – USA Polen – Japan 4:8 9:2 10:2 2:4 10:6 8:5 RANG TEAM SP G V TV PUNKTE 1 2 3 4 Brasilien Japan Polen USA 3 3 3 3 3 1 1 1 0 2 2 2 29:10 15:22 12:18 14:20 9 3 3 3 (1:0) (3:0) (0:0) (2:0) HALBFINALE RANGLISTE DATUM SPIEL ERGEBNIS 31.08. 31.08. Brasilien – Korea DVR China VR – USA 0:1 (0:0) 0:0 n.V., 5:4 i. E. SPIEL UM PLATZ DREI DATUM SPIEL ERGEBNIS 03.09. Brasilien – USA 0:0, 6:5 i. E. GRUPPE B FINALE DATUM SPIEL ERGEBNIS 03.09. Korea DVR – China VR 5:0 (3:0) DATUM SPIEL ERGEBNIS 03.11. 03.11. 05.11. 05.11. 07.11. 07.11. Kanada – Iran Spanien – Frankreich Frankreich – Kanada Iran – Spanien Frankreich – Iran Spanien – Kanada 6:6, 1:0 i. E. 4:7 8:1 1:6 6:3 0:4 RANGLISTE i.E. = im Elfmeterschiessen n.V. = nach Verlängerung SP = Spiele G = gewonnen U = unentschieden V = verloren TV = Torverhältnis RANG TEAM SP G V TV PUNKTE 1 2 3 4 Frankreich Kanada Spanien Iran 3 3 3 3 3 2 1 0 0 1 2 3 21:8 11:14 10:12 10:18 9 5 3 0 183 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 184 Z A H L E N U N D FA K T E N 184 FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 p Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 188 Ergebnisse Alle Ergebnisse: FIFA.com FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft Rio de Janeiro 2006 GRUPPE C VIERTELFINALE DATUM SPIEL ERGEBNIS DATUM SPIEL ERGEBNIS 02.11. 02.11. 04.11. 04.11. 06.11. 06.11. Portugal – Uruguay Salomon-Inseln – Kamerun Uruguay – Salomon-Inseln Kamerun – Portugal Kamerun – Uruguay Salomon-Inseln – Portugal 5:4 5:2 10:5 3:10 3:3, 1:0 i. E. 2:14 09.11. 09.11. 09.11. 09.11. Frankreich – Japan Brasilien – Kanada Portugal – Bahrain Argentinien – Uruguay 3:2 12:1 6:2 1:2 HALBFINALE RANGLISTE RANG TEAM SP G V TV PUNKTE 1 2 3 4 Portugal Uruguay Salomon-Inseln Kamerun 3 3 3 3 3 1 1 1 0 2 2 2 29:9 17:13 12:26 8:18 9 3 3 2 DATUM SPIEL ERGEBNIS 11.11. 11.11. Frankreich – Uruguay Brasilien – Portugal 2:2, 0:1 i. E. 7:4 SPIEL UM PLATZ DREI GRUPPE D DATUM SPIEL ERGEBNIS 02.11. 02.11. 04.11. 04.11. 06.11. 06.11. Argentinien – Nigeria Italien – Bahrain Nigeria – Italien Bahrain – Argentinien Bahrain – Nigeria Italien – Argentinien 5:4 2:4 4:3 1:2 5:5, 4:3 i. E. 1:3 RANG TEAM SP G V TV PUNKTE 1 2 3 4 Argentinien Bahrain Nigeria Italien 3 3 3 3 3 2 1 0 0 1 2 3 10:6 10:9 13:13 6:11 9 5 3 0 G = gewonnen V = verloren TV = Torverhältnis DATUM SPIEL ERGEBNIS 12.11. Frankreich – Portugal 6:4 DATUM SPIEL ERGEBNIS 12.11. Uruguay – Brasilien 1:4 FINALE RANGLISTE SP = Spiele 185 i.E. = im Elfmeterschiessen 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 186 Z A H L E N U N D FA K T E N 186 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 p Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 187 188 Ergebnisse Alle Ergebnisse: FIFA.com FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2006 VIERTELFINALE DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 10.12. 11.12. Toyota Tokio Auckland City FC – Al Ahly Jeonbuk Hyundai Motors FC – Club América 0:2 (0:0) 0:1 (0:0) HALBFINALE DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 13.12. 14.12. Tokio Yokohama Al Ahly SC– SC Internacional Club América – FC Barcelona 1:2 (0:1) 0:4 (0:2) SPIEL UM PLATZ 5 DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 15.12. Tokio Auckland City FC – Jeonbuk Hyundai Motors FC 0:3 (0:2) SPIEL UM PLATZ 3 DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 17.12. Yokohama Al Ahly SC – Club América 2:1 (1:0) FINALE DATUM STADT SPIEL ERGEBNIS 17.12. Yokohama SC Internacional – FC Barcelona 1:0 (0:0) 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 188 Z A H L E N U N D FA K T E N 188 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA-Ehrungen 160 FIFA-Kommissionen 162 FIFA-Kommissionssitzungen 170 Ergebnisse FIFA-Wettbewerbe 174 p Todesfälle FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT 188 Todesfälle Giacinto Facchetti Ferenc Puskas JIMMY JOHNSTONE SCHOTTLAND PASCAL AKA MIÉZAN ELFENBEINKÜSTE NABI ABI CHEDID BRASILIEN ehemaliger Nationalspieler ehemaliger Nationalspieler langjähriges Mitglied des CBF und der CONMEBOL-Exekutive TELE SANTANA BRASILIEN MOHAMED ABDELWAHAB ÄGYPTEN ehemaliger Nationaltrainer WM-Teilnehmer 1982 und 1986 ehemaliger Nationalspieler Spieler, Opfer von Anschlägen EFSTRATIOS PAPAEFSTRATIOU GRIECHENLAND Fussballadministrator DAMIEN KNABBEN BELGIEN OLE BJÖRNMOSE DÄNEMARK ehemaliger Nationalspieler Trainer Futsal-Nationalmannschaft THÉODORE SZKUDLAPSKI FRANKREICH ehemaliger Nationalspieler BRIAN LABONE ENGLAND DR. HENRY FOK HONGKONG Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees 1978–1996 FIFA-Ehrenmitglied, Träger des FIFA-Verdienstordens ehemaliger Nationalspieler, WM-Teilnehmer 1970 MIROSLAV BROZOVIC BOSNIEN-HERZEGOWINA GEORGES STUBER SCHWEIZ ehemaliger Nationalspieler für Jugoslawien Zweiter Olympisches Fussballturnier 1948 ehemaliger Nationalspieler, WM-Teilnehmer 1950 KAZIMIERZ GORSKI POLEN ehemaliger Nationaltrainer Sieger Olympisches Fussballturnier 1972 WM-Dritter 1974 PIETRO RAVA ITALIEN ehemaliger Nationalspieler, Weltmeister 1934 EUGÈNE NJO LÉA KAMERUN ehemaliger Nationalspieler SEINE MAJESTÄT KÖNIG TAUFA’AHAU TUPOU IV TONGA Schutzherr des Verbandes von Tonga ALBERTO SPENCER ECUADOR ehemaliger Nationalspieler PAULO GODOY BRASILIEN ehemaliges Mitglied/Sekretär der Kommission für rechtliche Angelegenheiten „WIR ALLE HABEN MIT Giacinto Facchetti einen ech- ten Freund verloren.“ Mit diesen Worten würdigte FIFAPräsident Joseph S. Blatter einen Mann, der als Gentleman des Fussballs in die Geschichte einging. Facchetti, der am 4. September 2006 einer schweren Krankheit erlag, war nicht nur einer der weltbesten Abwehrspieler, sondern auch ein herausragender Funktionär. Ebenso wertvolle Akzente setzte er als Mitglied der FIFA-Fussballkommission und als FIFA-Botschafter gegen Rassismus. Am 17. November 2006 verlor Ungarn einen Volkshelden. Ferenc Puskas, einer der grössten Spieler aller Zeiten und Träger des FIFA-Verdienstordens, verstarb nach langer Krankheit in seiner Heimat. Der „galoppierende Major“, wie er in Anlehnung an seinen Laufstil und seinen Status als Sportler im damaligen Ungarn genannt wurde, war ein Ästhet des Fussballs und ein Magier am Ball. Die Fussballwelt, so FIFA-Präsident Blatter in seinem Kondolenzschreiben, „denkt mit Wehmut an das Talent und an die Herzlichkeit von Ferenc Puskas zurück“. Die Fussballfamilie trauert um diese beiden Verstorbenen sowie zahlreiche weitere Persönlichkeiten, die in dieser Berichtsperiode von uns gegangen sind. GLENN MYERNICK USA Assistenztrainer Nationalmannschaft WM 2006 LUCIEN SCHMIDLIN SCHWEIZ ERIC WORTHINGTON AUSTRALIEN ehemaliges Mitglied der Technischen Kommission ehemaliger Nationaltrainer, FIFA-Instrukteur OSCAR MIGUEZ URUGUAY LÉON WALKER SCHWEIZ ehemaliger Nationalspieler, Weltmeister 1950 ehemaliger Nationaltrainer, FIFA-Instrukteur FERENC SZUSZA UNGARN JEANNE MARIE OSSEY GABUN ehemaliger Nationalspieler Frauenfussballpionierin ehemaliger Nationalspieler KUEDZA IGNATIUS NCHENGWA BOTSUANA ehemaliger FIFA-Schiedsrichter DAVID VANOLE USA WM-Teilnehmer 1990, Teilnehmer am Olympischen Fussballturnier 1988 MAX MERKEL ÖSTERREICH ehemaliger Nationalspieler, Trainerlegende JOSÉ CARLOS BAUER BRASILIEN ehemaliger Nationalspieler, WM-Teilnehmer 1950 ABDULLAH AL-DABAL SAUDIARABIEN Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees 1986–2002 und der WM-Kommission, FIFA-Ehrenmitglied SOMPHONE PHOMMAKOUN LAOS WERNER HACKMANN DEUTSCHLAND RENÉ MATHIEU SCHWEIZ Präsident der Deutschen Fussball-Liga ehemaliger FIFA-Schiedsrichter und FIFA-Instrukteur SAMPSON EMEKA OMERUAH NIGERIA ehemaliger Verbandspräsident und Sportminister RICHTER KEBA MBAYE SENEGAL Präsident des CAS, IOC-Ehrenmitglied FIFA-Schiedsrichter seit 2004 GEORG BUSCHNER DEUTSCHLAND ehemaliger Nationaltrainer der DDR, WM-Teilnehmer 1974 Sieger Olympisches Fussballturnier 1976 LAMAR HUNT USA Fussballpionier und -investor SIEGFRIED HONGA KAMERUN FILIPPO RACITI ITALIEN FIFA-/CAF-Instrukteur Polizeibeamter, von Hooligans bei einem Ligaspiel getötet ELIANE CREMONA LUXEMBURG ehemalige Generalsekretärin des Verbandes, ehemaliges Mitglied der FIFA-Protokollkommission BLAGOJE VIDINIC SERBIEN ehemaliger Nationalspieler für Jugoslawien Zweiter mit Jugoslawien beim Olympischen Fussballturnier 1956 Sieger mit Jugoslawien beim Olympischen Fussballturnier 1960 SERGIO IBARRA ALCAINO CHILE U-17-Nationalspieler SERVAAS FAAS WILKES NIEDERLANDE IHAB KAREEM, MOHAMMED HAMID, MOHAMMED MISHAAN IRAK MIROLJUB RAJIC SERBIEN Generalsekretär des Verbandes MICHEL JACOBS VANUATU Vizepräsident des Verbandes RENÉ HÜSSY SCHWEIZ ehemaliger Nationaltrainer, FIFA-Instrukteur, Mitglied verschiedener Kommissionen 189 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 190 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 190 FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT FIFA 2007 TÄTIGKEITSBERICHT Impressum FIFA-Tätigkeitsbericht 2007 Eine Publikation der Fédération Internationale de Football Association Herausgeberin Fédération Internationale de Football Association Präsident Joseph S. Blatter Generalsekretär Urs Linsi FIFA-Strasse 20 Postfach 8044 Zürich Schweiz Tel.: +41-(0)43-222 7777 Fax: +41-(0)43-222 7878 www.FIFA.com Redaktion, Übersetzungen und Produktion FIFA-Divisionen Kommunikation, Entwicklung und FIFA-Übersetzungsdienst Fotos Kurt Schorrer, Markus Ulmer, Foto-net, FIFA-Archiv, Action Images, Sven Müller Design, SOS-Kinderdorf, Corbis, Digitalstock, Dreamstime, Getty Images, image after, Imago Sportfotodienst, iStockphoto, Strandperle Medien Services, KEYSTONE Switzerland, laif, morgueFile, pixathlon, StockFood, Witters, Adrian de Kock/Backpagepix, Brenda Dimbleby, Catherine Flore Ngo Biyack, Francesca Giovanelli, Markus Keller, Marianela Jaramillo, Petra Hager/aboutpixel.de, Roland Moriz/Flickr, Sven Simon, Wolfgang Kehl, International Congress Centre Durban Grafisches Konzept /Layout Sven Müller Design, D-82319 Leutstetten / München Druck Druckerei Flawil AG, CH-9230 Flawil Die FIFA dankt allen an dieser Produktion beteiligten Mitgliedsverbänden für die Bereitstellung von Informationen, Textunterlagen und Fotos. Der Nachdruck von Artikeln – auch auszugsweise – ist nur mit Genehmigung der Redaktion erlaubt und unter Quellenangabe (Copyright: FIFA) zu veröffentlichen. Der Nachdruck von Fotos ist mit den einzelnen Bildagenturen zu klären. Das FIFA-Signet ist ein eingetragenes Warenzeichen. 191 8_FIFA_AR_Facts&Figures_D.qxp 18.04.2007 12:02 Uhr Seite 192