20150904_epaper Freies Wort Sonneberg

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20150904_epaper Freies Wort Sonneberg
SOMMER-HIT
21.06.–21.09.2015
Tageskarte 9,90 € 13,00 €
inkl. Sauna 13,90 € 17,50 €
KREIS SONNEBERG
64. Jahrgang / Nummer 206
Freitag, 4. September 2015
www.insüdthüringen.de / Preis 1,20 Euro
Tel. 0 95 64 / 92 32-0
Judenbach
Stiftung nun gemeinnützig
Mit Anerkennung der Gemeinnützigkeit der „Stiftung
Judenbach“ ist diese nun voll
handlungsfähig. Freies Wort
sprach mit dem Stiftungsvorsitzenden Morgenroth. Seite 7
Coburger Landrat sitzt
im Trabant Probe
Einem ganz besonderen „Kunden“ gaben am
Donnerstag die beiden Sonneberger Sparkassen-Vorstände Mike Stieler und Harald Weiß
(rechts) Einstiegshilfe. Coburgs Landrat Michael Busch (links) zeigte sich begeistert
vom symbolträchtigen Gefährt, das zu den
Feierlichkeiten rund um den 25. Tag der
Deutschen Einheit unter den Hammer kommt.
Der rundum restaurierte Trabant 601 Kombi,
der auf der regionalen Wiedervereinigungsfeier am 3. Oktober in Sonneberg versteigert
wird, hat somit einen weiteren prominenten
Fan. Den ersten begeisterten Blicken folgte
ein Probesitzen. Hierbei überzeugte sich
Busch vom hervorragenden Zustand des Oldtimers, Baujahr 1966. Schnell war auch klar,
dass er für das delfingraue Exemplar mitbieten wird. Der Erlös soll der Kinder- und Jugendarbeit der Region zukommen. Der Trabi
wurde von Teilnehmern einer Weiterbildungsmaßnahme des Jobcenters in vielen Arbeitsstunden hergerichtet und hat quasi Neuzustand.
Steinach
Auf dem Klageweg
Die Stadt Steinach soll ihre Bürger für Straßenbaumaßnahmen aus den 90er-Jahren zur Kasse
bitten, fordert die Rechtsaufsicht. Das Rathaus
hält solche Forderungen aber schon längst für
verjährt und klagt nun gegen einen entsprechenden Bescheid des Landratsamtes. Seite 15
Thüringen und Deutschland
Imperium schlägt zurück
In der Kontroverse um die Aufarbeitung des
Dopings im DDR-Sport warnen Historiker
vor einfachen Täter-Opfer-Zuschreibungen.
Das kommt der aktuellen Führung des Landessportbundes entgegen.
Seite 3
Foto: camera900.de
Sport
„Es geht nur ums Geld“
Im Interview bezieht Biathlon-Doppelweltmeister Erik
Lesser klar Stellung zu Tendenzen im Spitzensport, zum Thema Doping und spricht über
Seite 21
seine Ambitionen.
Bis dass ...
W
as Krupp in Essen bin ich im Trinken,
lautet ein in geselliger Runde gern zitierter Klassiker des Altherrenwitzes. Glauben
wir einer aktuellen Umfrage einer Apothekenzeitung, dann können wir das mit dem Essen
allerdings auch gern dem weiblichen Geschlecht zuschreiben – zumindest, wenn Stress
und Frust im Spiel sind.
Laut der Umfrage greifen Frauen dann nämlich wesentlich öfter zu Schokolade und anderen Süßigkeiten als Männer. Etwa 45 Prozent
der Frauen und rund 26 Prozent der Männer
schlucken gegen Ärger die kleinen gemeinen
Kalorienbomben. Essen ist zwar bekanntlich
Balsam für die Seele – aber eben auch Masse
und Volumen für Bauch, Oberschenkel und Po.
Und so beginnt der Kreislauf.
Denn was wollen Frauen bekanntlich wirklich: Keine Schokolade, sondern lieber einen
Mann. Trude Herr hat’s verraten. Doch die zusätzlichen Pfunde können da ein Problem sein.
Und das gibt neuen Frust ...
Da ist es schön, dass es die Natur so eingerichtet hat, dass Männer bei Frust eher zum Alkohol greifen. Wenn ich einmal traurig bin,
trink’ ich einen Korn und wenn ich dann noch
traurig bin, trink’ ich noch ’nen Korn... So sang
es Heinz Erhardt. Und so trinkt sich Mann die
Welt und die Frauen schön. Und wenn sie ihm
das Trinken nicht vorwirft, wirft er ihr das Essen nicht nach. Bis dass der Tod sie scheidet. vk
Das Wetter
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Seite 14
morgen
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Regierung bunkert
Kampfmittel-Gutachten
Die Landesregierung hält seit
fast drei Jahren ein Gutachten
unter Verschluss, das Thüringer
Gewässer auf eine Belastung
mit Waffen und Munition
beleuchtet. Betroffene
Gemeinden sind empört.
Von Eike Kellermann
Erfurt – Die Landesregierung verfügt über
eine mehr als 300 Seiten und Dutzende
Karten umfassende „Gefahrenbeschreibung zur Kampfmittelbelastung“ Thüringer Gewässer. Wie Recherchen unserer Zeitung ergaben, sind die betroffenen Kommunen darüber nicht informiert worden.
„Die Berichte wurden bisher nicht veröffentlicht“, räumte ein Sprecher des Umweltministeriums auf Nachfrage ein. Das
Ministerium hatte 2010 den Auftrag für die
Untersuchung erteilt.
In dem Gutachten geht es um die Gewässer erster Ordnung, für die der Freistaat zuständig ist. Dazu gehören Flüsse mit einer
Gesamtlänge von rund 1500 Kilometern,
56 Pegelstandorte sowie 56 sogenannte
herrenlose Speicher. Die Gewässer sowie
das Umfeld in einem Streifen von jeweils
50 Metern wurden mittels Archivrecherchen auf eine Kampfmittel-Belastung untersucht.
Die deutsche Wehrmacht hatte am Ende
des Zweiten Weltkriegs massenhaft Waffen
und Munition versenkt. Laut Zeitzeugen
wurden etwa im April 1945 bei Merkers aus
neun Eisenbahn-Waggons mit TNT gefüllte Kisten in die Werra geworfen, zudem
Granaten aus zehn Waggons. Das Gutachten ermittelte 85 derartige Verdachtsflächen in Thüringen. Betroffen sind sieben
herrenlose Speicher und Pegel sowie Flussabschnitte auf einer Länge von über 100
Kilometern. Empfohlen wird, „vor Tätigkeiten mit Bodeneingriff eine Kampfmittelräumfirma hinzuzuziehen und Sondierungen auf Kampfmittel durchzuführen“.
Die Kommunen wurden über das bereits
im November 2012 fertiggestellte Gutachten bis heute nicht informiert. Bürgermeister zeigten sich deshalb empört. „Darüber
möchte ich informiert werden, hundertprozentig“, sagte Ingo Jendrusiak, Bürgermeister der Krayenberggemeinde, zu der
die Verdachtsfläche bei Merkers im Wartburgkreis gehört. Sein Kollege Martin Müller aus der Nachbar-Stadt Vacha fragte:
„Was, wenn tatsächlich etwas passiert und
nur deshalb, weil die Information nicht
weitergegeben wurde?“
Beide Bürgermeister verwiesen darauf,
Busunfall: 19 Schüler verletzt
Bad Königshofen – Bei einem
Unfall
ihres
Schulbusses sind
am Donnerstag
in Bad Königshofen (Unterfranken)
19
Schüler der privaten HermannLietz-Schule in
Haubinda (Kreis
Hildburghausen)
verletzt
worden. An einer
Kreuzung
war ein Laster in Ein Großaufgebot an Rettungskräften kümmerte sich um die verletzten
Foto: Friedrich
die Seite des Bus- Kinder.
ses geprallt.
Drei Schüler erlitten bei dem Unfall Kinder kamen vorsorglich ebenfalls ins
schwere Verletzungen, die jedoch nicht le- Krankenhaus. Die Unfallursache stand gesbensgefährlich seien, hieß es am Nachmit- tern noch nicht fest. Der Lkw hätte an der
tag. Auch der Lkw-Fahrer sei schwer ver- Kreuzung offenbar die Vorfahrt gehabt.
letzt worden. Fünf der leichter verletzten
vat/hf
dass die Werra von Angelvereinen und für
den Tourismus genutzt wird, etwa zum Kanu-Wandern. Aus diesen Gründen müssten die Gemeinden über Risiken informiert
werden. Ralf Rusch, Geschäftsführer des
Gemeinde- und Städtebundes, forderte
ebenfalls die Offenlegung des Gutachtens.
Die Gemeinden hätten Anspruch darauf.
Bisher ist der Informationsfluss jedoch
in der Landesverwaltung versickert. Das
Innenministerium entschied schon im
Februar 2014, die Ordnungsämter durch
das Landesverwaltungsamt informieren zu
lassen. Das sei „noch nicht erfolgt“, sagte
der Sprecher des Umweltministeriums. Er
betonte, „eine Gefährdung des Allgemeinwohls“ könne aus dem Gutachten und den
2013 und 2014 erfolgten Fortschreibungen
„nicht abgeleitet werden“.
Trotzdem soll das Geheimnis um den
Kampfmittel-Bericht ein wenig gelüftet
werden. Der Ministeriumssprecher sagte,
bei einem Auskunftsersuchen würden
nach Zustimmung durch das Umweltministerium „das Ersuchen betreffende Daten
herausgegeben, unter der Maßgabe, dass
diese auch nur für diesen Zweck zu verwenden sind“. Da wohl die wenigsten Thüringer Gemeinden wissen, ob ihre Gewässer
zu den Kampfmittel-Verdachtsflächen gehören, dürfte das Ministerium bald von einer Antragsflut überrollt werden.
Thüringen belegt
in Bildungsstudie
erneut Platz zwei
Berlin/Erfurt – Thüringen liegt laut einer
wirtschaftsnahen Vergleichsstudie der
Bundesländer bei der Bildung mit an der
Spitze. Der Freistaat belegte beim „Bildungsmonitor“ hinter Sachsen erneut den
zweiten Platz, wie das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln und die Initiative
Neue Soziale Marktwirtschaft am Donnerstag mitteilten. Demnach schnitt das Land
in den meisten der zwölf untersuchten
Handlungsfelder sehr gut ab. Spitzenwerte
erreichte Thüringen bei den Betreuungsbedingungen und der Bereitschaft, Geld in
die Bildung zu stecken. Verbesserungsbedarf sahen die Autoren bei der internationalen Ausrichtung und der Effizienz eingesetzter Mittel. Gegenüber dem Vorjahr sei
die Abbrecherquote ausländischer Schüler
gestiegen. Außerdem gab es mehr vorzeitig
aufgelöste Ausbildungsverträge.
Dennoch habe der Freistaat durch Fortschritte im Bildungssystem in den vergangenen Jahren in hohem Maße zur Fachkräftesicherung beigetragen und die
Wachstumskräfte in Deutschland gestärkt,
heißt es in der Studie. Seit dem Jahr 2000
haben den Angaben zufolge rund 38 700
Jungakademiker mehr die Hochschulen
verlassen als unter der damaligen Absolventenquote zu erwarten gewesen wäre.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte die Studie als
einseitig. Das Erkenntnisinteresse sei auf
bildungsökonomische Ziele reduziert. Die
Untersuchung halte wissenschaftlichen
Seite 5
Standards nicht stand. dpa
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