Zusammenfassung zu dem Beitrag: „Regulative Maßnahmen zum

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Zusammenfassung zu dem Beitrag: „Regulative Maßnahmen zum
Zusammenfassung zu dem Beitrag: „Regulative Maßnahmen zum Schutz vor gentechnisch
veränderten Organismen und Welthandelsrecht“
Sebastian Wolf
Der Beitrag untersucht die gegenwärtige globale Kontroverse über gentechnisch veränderte
Organismen (GMOs) und die daraus resultierenden Auswirkungen auf das internationale Handelssystem.
Nach einem kurzen Überblick über Risiken und Chancen moderner Biotechnologie werden die
gesetzlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf GMO-Lebensmittel in den USA und der EG analysiert
und wesentliche Unterschiede herausgearbeitet. Vor diesem Hintergrund überprüft der Autor die
Bestimmungen der europäischen Novel Food-Verordnung im Hinblick auf Bewilligungserfordernisse und
Kennzeichnungs-pflichten für GMO-Lebensmittel auf ihre Vereinbarkeit mit den einschlägigen WTOÜbereinkommen. Unter Berücksichtigung der Entscheidung des Appellate Body im Hormon-Streit
kommt der Autor zu dem Ergebnis, dass das Genehmigungserfordernis für GMO-Lebensmittel gegen die
Bestimmungen des SPS-Übereinkommens verstößt. Da sich ein Gefährdungspotential gentechnischer
Verfahren nicht bestätigt hat, zieht er den Schluss, dass die Novel Food-Verordnung mangels einer
wissenschaftlich präzisierbaren Grundlage nicht von einer tragfähigen wissenschaftlich fundierten
Risikobewertung nach dem SPS-Übereinkommen gedeckt ist.
Andererseits wird argumentiert, dass das gegenwärtige europäische Gentechnikkennzeichnungsrecht
im Rahmen des TBT-Übereinkommens Bestand haben wird. Wie zu zeigen sein wird, ist das TBT-Übereinkommen besser geeignet, um dem Problem der Gentechnikkennzeichnung gerecht zu werden, da es im
Vergleich zum SPS-Übereinkommen geringe Anforderungen an die Zulässigkeit technischer Vorschriften
stellt und keine wissenschaftlich fundierte Risikobewertung verlangt. Insoweit angenommen wird, dass die
europäischen Kennzeichnungspflichten im Einklang mit den Bestimmungen des TBT-Übereinkommens
stehen, wird sich das Hauptaugenmerk auf die Frage richten, welche Art von Kennzeichnung notwendig
ist, um die Verbraucher angemessen zu informieren.
Abschließend werden die Auswirkungen des kürzlich verabschiedeten Biosafety-Protokolls, das
international verbindliche Regeln für den grenzüberschreitenden Verkehr von GMOs trifft, auf den
Ausgang eines sich im Rahmen der WTO abzeichnenden Handelsstreits zwischen den USA und der EG
betreffend der rechtlichen Handhabung von GMOs skizziert.
Abstract to the working paper: „Regulative measures in protection against genetically modified
organisms and World Trade Law“
Sebastian Wolf
The purpose of this article is, broadly stated, to assess the current global controversy over genetically
modified organisms (GMOs) and their potential implications for the global trading system. After a brief
overview of possible risks and chances of modern biotechnology, the article analyses the legal situation in
the U.S. and the EC regarding GM-food, illustrating the key differences in their approaches. Against this
background the author examines the consistency of the European so-called „Novel Food-Regulation“
which establishes an approval procedure for novel foods and lays down labelling requirements for these
products under the relevant WTO-Agreements. Taking into account the decision of the WTO Appellate
Body in the Beef Hormone dispute, it is the authors opinion that the EC’s pre-market approval
requirements are in violation of the SPS-Agreement. In the absence of scientific evidence for health risks
caused by the application of genetic engineering techniques, the author draws the conclusion that the
„Novel Food-Regulation“ has no scientific basis and therefore does not fulfil the demands on a sciencebased risk-assessment as required under the SPS-Agreement.
On the other hand it will be argued that the EC will be successful in defending it’s legislation on
GMO-labelling under the TBT-Agreement. As shown in the analyses the TBT-Agreement is better suited
to deal with the issue of GMO-labelling since it is less restrictive on the legitimacy of technical regulations
than the SPS-Agreement which follows from the fact that no science-based risk-assessment is required to
support a measure. As the current EC legislation on GMO-labelling is consistent with the TBTAgreement, the main question will revolve around what type of label is necessary in order to provide
appropriate consumer information.
Finally it will be shown how the recently adopted Biosafety-Protocol, which provides rules for a
transboundary movement of GMOs, might influence the outcome of a trade dispute between the U.S. and
the EC over GMO policy which is likely to occur within the context of the international trading system.

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