The Vacation Rental Process: From Inquiry to Checkout - FeWo

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The Vacation Rental Process: From Inquiry to Checkout - FeWo
Blick in die Zukunft: Das zählt bei Ferienimmobilien
von morgen!
Ein Haus an der Nordsee, eine Wohnung mit Blick auf den Gardasee, das Appartement in den
Alpen – wer träumt nicht von einer eigenen Ferienimmobilie. Doch was bieten die Regionen, die
heute die Hitlisten der Urlauber anführen, in 20 oder 30 Jahren? Professor Dr. Ulrich Reinhardt,
Wissenschaftlicher Leiter Stiftung für Zukunftsfragen erklärt, was Touristen künftig von ihrer
Unterkunft erwarten und für wen sich welche Region als Investitionsort lohnt.
Rund zwei Prozent der deutschen Haushalte hat sich laut dem Statistischen Bundesamt
den Traum einer Ferienimmobilie erfüllt. Viele sehen es als Kapitalanlage, andere wollen
das Objekt später als Altersruhesitz nutzen. Glauben Sie, dass vor diesem Hintergrund die
Zahl der Käufer in den nächsten 20 bis 30 Jahren deutlich steigen wird oder ist der Markt
eher stabil?
Gerade in Zeiten von Finanzkrisen und Aktienmarkt-Instabilität ist für viele sicherlich die Anlage in
eine Immobilie oder Ferienimmobilie eine geschätzte Alternative. Zudem gibt mehr als jeder
fünfte Reisende – rund 23 Prozent – an, gerne zu Urlaubszielen zu verreisen, an denen er schon
einmal war: Da weiß man, was einen erwartet und hat keine Eingewöhnungszeit. Diese beiden
Fakten könnten für eine Zunahme an Käufern in den nächsten Jahrzehnten sprechen. Gleichwohl
muss man sich den Kauf einer solchen Anlage natürlich zunächst einmal auch leisten können.
In Deutschland interessieren sich Urlauber vor allem
für die Toplagen an Nord- und Ostsee sowie in den
Bergen. Entsprechend gefragt sind die
Ferienobjekte bei den Kaufwilligen – mit den
entsprechenden Preisspitzen etwa auf der Insel Sylt
oder an einigen bayerischen Seen. Bleiben diese
Regionen auch langfristig ein Verkäufermarkt?
In der Tat sind diese Regionen die beliebtesten Ziele bei
den Urlaubern in Deutschland, dies ist schon seit vielen
Jahren der Fall und wird sich auch sobald nicht ändern.
Foto: Thomas Siepmann/pixelio.de
Da beim Kauf einer eigenen Immobilie – entgegen einem Urlaub – der Ruhe
und der Möglichkeit nach Erholung eine deutliche größere Rolle einnehmen, werden nach der
Sättigung einiger Gebiete andere weniger erschlossenere Orte an Interesse gewinnen.
Die große Nachfrage und die Bereitschaft, hohe Kaufsummen zu zahlen, führen in
manchen Orten dazu, dass die Zahl Einheimischer rapide abnimmt – das gilt vor allem für
die Seeregionen. Welche Auswirkungen könnte dieser Trend auf die Vermietungssituation
in zwei, drei Jahrzehnten haben?
Die Gefahr ist groß, dass ähnlich wie in manchen Gebieten auf Mallorca, der Toskana oder auch
Florida, die Einheimischen in manchen Ortschaften ganz verschwinden. Hiermit geht dann auch
das Authentische und Ursprüngliche der Ferienregion verloren. Der Ort büsst an Attraktivität ein,
wenn der Dorfmetzger, der Bäcker, der Handwerker oder Dorfpfarrer verschwinden – mit ihnen
verliert der Ort dann – bildlich gesprochen – seine Seele. Auf lange Sicht drückt dieses dann
auch auf die Grundstückspreise.
Wie sieht es in anderen Regionen Deutschlands aus. Hier gibt es durchaus Gebiete mit
Potenzial – etwa die Großstädte oder das Ruhrgebiet, das seit einiger Zeit mit Kunst und
Kultur Touristen lockt. Wo haben Interessenten heute gute Chancen, eine profitable
Ferienimmobilie für Morgen zu kaufen?
Für mich bleibt das Kaufmotiv von entscheidender Bedeutung. Wer die Immobilie in erster Linie
als Kapitalanlage ansieht, die in spätestens fünf Jahren wieder veräußert werden soll, sollte sich
Regionen mit derzeit hoher Attraktivität aussuchen – zum
Beispiel Metropolen oder Toplagen.
Wer dagegen primär sein eigenes Urlaubsdomizil sucht, fährt
mit 1-B-Lagen deutlich besser – diese haben gegebenenfalls
zwar noch eine schlechte Infrastruktur, besitzen aber
Entwicklungspotenzial und einen hohen Erholungsfaktor. Und
wer es spekulativ mag und zur Not auch die Immobilie für seine
Kinder kauft, sollte mutig sein und Objekte in Regionen kaufen,
die in 20 Jahren attraktiv sein könnten – etwa in Ost- oder
Mitteldeutschland, Osteuropa oder Skandinavien.
ttgen/pixelio.de
Worauf sollte ein Käufer achten, wenn er jetzt in einer bislang schwächeren Region
Deutschlands eine Ferienimmobilie erwirbt?
Er sollte darauf achten, was die Region zukünftig für den Tourismus vorhat, ob es bereits
geplante Projekte gibt, die die Infrastruktur verbessern wie etwa der Bau von Freizeitanlagen,
Schwimmbädern oder auch die öffentliche Anbindung an größere Städte in der Nähe, die
ihrerseits durch kulturelle Angebote attraktiv sein könnten.
Werfen wir einen Blick über die Grenzen Deutschlands. Länder wie Spanien, Italien,
Frankreich oder Österreich stehen bei Reisenden noch immer hoch im Kurs. Auch so
mancher Ferienhausbesitzer hat dort seine Traumimmobilie gefunden. Doch durch die
Wirtschafts- und Eurokrise sind die Preise in einigen Regionen spürbar gefallen. Sind sie
interessant für Schnäppchenjäger?
Länder mit Sonnengarantie üben für deutsche Urlauber seit jeher eine Faszination aus. Spanien
und Italien liegen an der Spitze der Auslandsreiseziele. Wenn die Preise für eine Immobilie in
diesen Regionen attraktiv sind, werden sich Interessierte sicherlich damit auseinandersetzen, um
sich den Platz an der Sonne zu sichern.
Gleichwohl spricht die langfristige Entwicklung gegen Ziele rund ums Mittelmeer. Wenn es in
zwanzig oder dreißig Jahren zu heiß zum sonnen ist, Orte unter Wassermangel leiden oder
Waldbrände zur Regel werden, werden andere Gebiete bevorzugt. Ziele in Österreich,
Deutschland, aber auch in Nord- und Osteuropa werden hiervon profitieren.
Wer im Süden ein Haus oder eine Wohnung kauft, plant meist
auch die „Rente unter Palmen“. Welche Kriterien sollte eine
Immobilie erfüllen, wenn sie vielleicht in zwei Jahrzehnten dem
Lebensabend dient?
Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
Jegliche Voraussetzungen, die das Leben im Alter erleichtern, sollten jetzt schon bedacht werden
wie zum Beispiel der Aufzugeinbau, gute Erreichbarkeit und Anbindung an ein öffentliches
Verkehrsnetz, Ärzte in der Nähe, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten und vieles mehr.
Nicht nur ein Käufer ändert während des Lebens seine Vorlieben beim Reisen. Auch die
Bucher von Ferienimmobilien haben heute andere Bedürfnisse und Ansprüche wie noch
vor zehn oder 15 Jahren. Wie viel Einfluss hat hierauf beispielsweise der demographische
Wandel oder das steigende Interesse an nachhaltigem Reisen?
Wer in Zukunft mit Urlaubsimmobilien Geld verdienen möchte, sollte sich auf die Senioren von
morgen einstellen, denn Rentner werden zu Trendner und sind die Zukunft. Dabei sind die
Senioren von morgen nicht vergleichbar mit den Ruheständlern der Vergangenheit: Wer denkt,
mit Nullachtfünfzehn-Angeboten auszukommen irrt. Die Rentner von morgen sind anspruchsvoll,
Reise erfahren und wollen weder Inlineskates mit Stützrädern noch einen Seniorenteller, sondern
anspruchsvolle und serviceorientiert Angebote rund um die Uhr.
Zur Person
Professor Dr. Ulrich Reinhardt ist
Wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für
Zukunftsfragen, einer Initiative von British
American Tobacco. Er ist unter anderem für
die jährliche Tourismusanalyse
verantwortlich, die in diesem Jahr unter dem
Titel „Urlaubslust“ an den Kiosken liegt.