Starkes Stück
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Sonderdruck aus 07/2008 Schleppertest Fendt 936 Vario Starkes Stück Wer Fendt fährt, führt AGCO GmbH • Fendt-Marketing • 87616 Marktoberdorf • Telefax 08342 / 77684 • www.fendt.com profi · 48084 Münster · Internet: www.profi.com · E-Mail: [email protected] Telefon +49 (0)25 01/8 01-41 73 · Telefax +49 (0)25 01/8 01-3 59 profi TEST ONLINE BEITRAG www.profi.de Schleppertest Fendt 936 Vario: Starkes Stück 243 kW/330 PS Nennleistung, 360 PS Maximalleistung, stufenlos 60 km/h schnell, 10,3 t leicht, vollständig ausgestattet — mit dem Flaggschiff von Fendt kommt eine Menge Technik auf den Hof. Was Ihnen zu einem Preis von 202 000 Euro an aufwärts geboten wird, beschreibt unser Schleppertest (Text M. Neunaber, H. Wilmer, Fotos S. Tovornik). O kay, er ist groß, wie sich das für einen Schlepper dieser Leistungsklasse gehört. Aber der 936 Vario von Fendt sieht durchaus nicht nach 330 PS aus, eher fallen dem Betrachter Begriffe ein wie „kompakt“ und dank der breiten Haube „wuchtig“. Die Haube ist übrigens so breit und vergleichsweise kurz, dass einige Tester sich für eine bessere Sicht auf den Frontkraftheber hier durchaus eine schlankere Version gewünscht hätten. Auch wenn die Sicht aus immerhin gut 3 m Höhe ansonsten sehr gut ist. Mit dem Motor des Vario 900 hatte Fendt im vergangenen Jahr zwar ein paar Lieferprobleme, aber nie Leistungsprobleme: Das Aggregat von Deutz trägt den Namen TCD 2013 L06 4V und bietet alles, was ein moderner Motor haben kann: sechs Zylinder, Vierventiltechnik, Turbolader und Ladeluftkühlung, CommonRail-Einspritzung mit elektronischer Steuerung EDC und elektronisch gesteuerter „Visctronic“-Kühlung, eine externe Abgasrückführung und die Erfüllung der aktuellen Abgasstufe Tier 3a. Was der Motor leistet, hat das DLG-Testzentrum für profi an der Zapfwelle des Schleppers gemessen: Bei Nenndrehzahl des Motors (2 200 Umdrehungen) kamen an der Zapfwelle 229,5 kW an, bis herunter auf 1 800 Umdrehungen stieg die Leistung auf einen Maximalwert von 256,5 kW an — gute Werte. Ein Konstantbereich von gut 30 % bei 27 kW Überleistung, 45,5 % Drehmomentanstieg bei 36,0 % Drehzahlabfall — die Charakteristik war sehr in Ordnung. Ohne Einschränkungen müssen wir unserem Testkandidaten auch einen sehr sparsamen Umgang mit Diesel attestieren. Bei nahezu allen Messungen begnügte sich der 936 Vario mit günstigen und sehr günsprofi 7/2008 tigen Verbrauchswerten. Im Powermix-Test setzte der Schlepper mit den bisher niedrigsten gemessenen Dieselverbräuchen neue Maßstäbe. Ein Beispiel: 100 Hektar schwere Pflugarbeit schafft der 936 Vario mit einem Spritverbrauch, der 113 Liter niedriger ist als der Durchschnitt aller bisher gemessenen 29 Traktoren. Mit diesen guten Werten in Leistung und Verbrauch und weil uns im praktischen Einsatz auch keine kritischen Anmerkungen auffielen, blieb uns nichts anderes übrig: Der Motor erhielt eine sehr gute Note. Übrigens war unser Testkandidat der erste Schlepper mit elektronischer Wegfahrsperre, was Dieben das Leben etwas schwerer macht. Dass das Zündschloss seitlich an der Armaturensäule nicht sichtbar ist und ertastet werden muss, stört allerdings auch den autorisierten Fahrer zuweilen. Das Vario-Getriebe ML 260 des 936 kommt in diesem Schleppertest mit wenig Anmerkungen davon. Der neue „Multifunktions-Joystick“ ist nur in der Version „Profi“ zu finden (in der einfacheren und knapp 4 000 Euro preiswerteren Variante „Power“ findet sich an gleicher Stelle ein einfacher Fahrhebel mit Tempomat und Drehzahlspeicher). „Multifunktion“ heißt, dass Sie an diesem Joystick auch Automatikfunktionen abrufen sowie Hubwerk und Hydraulik bedienen können. Uns gefiel die neue Bedienung gut. Allerdings hätten wir uns die gute Unterscheidbarkeit der Tasten am Joystick auch für die zahlreichen Knöpfe auf der Armlehne gewünscht. So ist der Knopf für die Fahrbereiche, für die Umstellung von TMS- und Fahrpedal-Modus oder für das „TeachIn“-Vorgewendemanagement unter zwölf Knöpfen nicht zu fühlen. profi 12/2007 ❚B❚ www.profi.de profi TEST Powermix Fendt 936 Vario -20 % -10 % Zugarbeiten: Mittelwert 263 g/kWh und 9,88 l/ha 0 +10 % +20 % 1 Schwer Pflug (100 % Last) Grubber 2 Mittelschwer Pflug (70 % Last) Grubber Zapfwellenarbeiten: Mittelwert 259 g/kWh und 3,60 l/ha 3 Schwer Kreiselegge (100 % Last) Mähwerk 4 Mittelschwer Kreiselegge (70 % Last) Mähwerk 5 Leicht (40 % Last) Kreiselegge Mähwerk Gemischte Arbeiten: Mittelwert 266 g/kWh und 3,69 l/ha 6 Miststreuer Ordentliche Leistung, sehr günstiger Spritverbrauch: der Motor des Vario 936. 7 Presse 8 Transport1) Powermix 261 g/kWh Unten links steht der Powermix-Wert in g/kWh als Mittel aller 7 gemessenen Zyklen. Die Mittelwerte der Bereiche „Zugarbeiten“, „Zapfwellenarbeiten“ und „Gemischte Arbeiten“ sind mit dem Kraftstoffverbrauch in Gramm pro Kilowatt und Stunde und in Litern pro Hektar in der Tabelle angegeben. Die gelbe Grundlinie der Grafik markiert den Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten. Die Länge der Balken zeigt, wie viel der Schlepper in dem jeweiligen Zyklus prozentual besser (grün) oder schlechter (rot) war als der Durchschnitt aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten. Der Mittelwert für den Powermix liegt im Durchschnitt aller gemessenen 29 Testkandidaten derzeit bei 302 g/kWh. 1) Der Zyklus „Transport“ wird derzeit noch nicht gemessen. Der Fendt 936 Vario liegt beim Powermix bei allen Arbeiten günstiger als der Durchschnitt. Der Powermix-Gesamtwert ist um gute 13 % besser als der Mittelwert aller bisher gemessenen Kandidaten. Fendt 936 Vario: Das stufenlose „Vario“-Getriebe der Baureihe ML 260 hat zwei Fahrbereiche für Ackerarbeit und für Transportarbeit und reicht von 20 m/h bis 60 km/h. Es bietet die vollständigsten Einstellmöglichkeiten am Markt. Stufenlos von 4 bis 12 km/h I Stufenlos bis 60 km/h vorwärts und bis 33 km/h rückwärts II Fahrbereich I 0 2 4 6 8 10 Fahrbereich II -50 -40 -30 profi 7/2008 -20 -10 0 10 20 30 40 50km/h 12 14 16 18km/h Aber insgesamt ist das System komplett. Das stufenlose Getriebe muss zwar mit zwei Fahrbereichen bei Bedarf manuell geschaltet werden, ist dafür aber vielfältig einstellbar und im praktischen Einsatz nach kurzer Eingewöhnung gut zu handhaben. Auch die Abstimmung des Fahrpedals ist deutlich verbessert worden. Was uns zum Fahrwerk führt, denn 60 km/h erfordern in Aufbau, Federweg und Bremse durchaus mehr technischen Aufwand. Beim 936 Vario sind hier zu erwähnen neue Achsen mit Zweikreis-Bremssystem und Doppel-Querlenker-Federung in der Vorderachse sowie einer „Fahrstabilitätskontrolle FSC“, die ab 25 km/h den Federungsausgleich zwischen linker und rechter Seite des Schleppers sperrt. Dies und andere Änderungen bis hin zu einem angepassten Lenkventil merken Sie bei Transportarbeiten als Fahrer an zwei Stellen: Erstens läuft der Schlepper eben 60 km/h bei 1 950 Motortouren, wenn Sie’s eilig haben, oder z.B. 50 km/h bei 1 550 Umdrehungen. Und zweitens hatte unser Testkandidat eine ausgezeichnete Straßenlage, die dem Fahrer auch bei höheren Geschwindigkeiten ein besseres Sicherheitsgefühl vermittelt als mancher Wettbewerber bei 40 km/h bietet. Auch wenn der 936 Vario kein ABS in der Bremse hat, haben wir uns mit den Bremsen sicher gefühlt. Und wer keine 60 km/h will, kann sich den Schlepper auf 50 oder 40 km/h reduzieren lassen; dann reicht eine Einkreisbremse (minus 2 500 Euro), und das zulässige Gesamtgewicht kann von 16 auf 18 t angehoben werden. Im Hubwerk kann eine neue und hilfreiche dw-Funktion vom Sitz aus aktiviert werden: Mit bis zu 2 t beschleunigen die Unterlenker dann den Einzug. Wenn Sie nicht daran denwww.profi.de ken und die dw-Funktion eingeschaltet haben, drückt das Hubwerk aber auch auf dem Hof das Anbaugerät beim Abstellen in den Boden. Hier wäre ein Hinweis hilfreich. Die hydraulisch sperrbaren Seitenstabilisatoren im Heck kosten zwar 1 280 Euro mehr, sind aber genial. Die externe Bedienung des Hubwerks funktioniert immer ohne Einschränkungen, und wir konnten den einstellbaren Anschlag am Tiefenrad wieder nutzen. Die Hubkraft hat das DLG-Testzentrum für uns gemessen: Durchgehend 7 460 daN (korrigiert auf den Solldruck) sind in dieser Leistungsklasse zwar ein durchschnittlicher Wert, der aber — dank der guten Geometrie des Hubgestänges — für alle Hubarbeiten sehr gut ausreicht (siehe Grafik). 61,9 kW hydraulische Leistung — das sind 84 PS über die Ölanschlüsse! Dieser Maximalwert geht einher mit der großen Ölpumpe, die 960 Euro teurer ist und 215 statt serienmäßig 160 l/min fördert. Und die volle Leistung nur über mehrere Ölkupplungen Die Hubkraft in Zahlen war für diese Leistungsklasse nur durchschnittlich, dank der guten Geometrie des Hubwerks aber für alle Arbeiten völlig ausreichend. bringt: Erstmals musste das DLG-Testzentrum drei Steuergeräte zur Messung koppeln, normal reichen zwei oder bei kleineren Schleppern ein Ölanschluss. Ebenfalls sehr gut ist die vollständige Ausstattung: Acht Steuergeräte hatte unser Testkandidat (zwei vorn, sechs hinten), alle ew/ dw mit Schwimmstellung sowie Mengenund Zeitsteuerung, sogar umschaltbar zwischen Schwarzweiß- und Proportionalsteu- erung. Die externe Bedienung im Heck ist frei wählbar für jedes Steuergerät, die Einstellung im Terminal beispielhaft. Wobei das neue „Variotronic“-Terminal nach unserer Ansicht schlechter zu bedienen ist als die Vorgängerversion: Anstelle von drei kleinen ist jetzt ein großes Drehrändel getreten, mit dem Sie vorsichtig navigieren müssen, dann einmal drücken zum Aktivieren der Funktion, dann erst können Sie den Wert verstellen. Das erlaubt zwar mehr als drei Verstellmöglichkeiten pro Bildschirm; beim Grubbern mit 12 km/h war die frühere Version aber besser zu bedienen! Weitere Details aus unserem Praxiseinsatz Einfach störend: Der große Wischermotor im Heck sitzt z.B. beim Häckseltransport voll im Sichtbereich. Nicht eine Zusammenfassung der Gesamtbewertung, sondern eine Aufzählung positiver und weniger positiver Praxisdetails. B Doppeltwirkende Hubwerke B Beispielhafte Beschriftung der Hydraulikanschlüsse B Geräumiger, geschützter Aufstieg Einfach sicher: Der codierte Schlüssel macht es Schlepperdieben erstmals schwer. B Zahlreiche Elektrosteckdosen B Große, staubdichte Ablageboxen B Vielseitig einstellbarer Luftsitz B Übersichtliche Schaltung der Leuchten B Externe Bedienungen vorne und hinten Einfacher Zugang: Der Kabinenluftfilter sitzt am Einstieg unter der Kabine. E Sicht auf Fronthubwerk eingeschränkt E Werkzeugkasten transportabel, aber E Verarbeitung der Vorserienmaschine (inzwischen nach Fendt verbessert) E Kein Einbauplatz fürs Funkgerät E Radio sitzt weit weg E Rechte Scheibe ohne Scharniere, Kabine nicht kippbar für Reparaturen E Kontrollleuchten (z.B. Tempomat) bei Sonne schlecht zu sehen nicht so einfach zugänglich Einfache Einstellung: Endlich gibt es eine Klimaautomatik! profi 7/2008 Echt bescheiden: Der Beifahrersitz ist nach Angaben von Fendt inzwischen deutlich verbessert worden, ab Oktober 2008 soll eine KomfortVersion lieferbar sein. Einfach schwieriger: Statt der drei Drehpoti im alten Terminal muss man jetzt immer scrollen. Beim Fahren kaum möglich! www.profi.de profi TEST Im Vordergrund links der Multifunktionshebel für Getriebe, Hubwerk und Hydraulik, rechts daneben Hubwerk (hinten) und Hydraulik (vorn). Die Folientasten rechts sind sehr gleichförmig, Unterschiede sind nicht zu ertasten. Der Arbeitsplatz in der neuen „X 5“-Kabine. Alle Bedienelemente finden sich nun auf der rechten Armlehne des Sitzes. Für die Rüfa werden die Bedienelemente samt Armaturenbrett und Lenkkonsole gedreht. Die Schiene rechts zum Halten und Verschieben der Monitore gefiel uns gut. Im Terminal des Vario 936 „Profi“ ist eine unglaubliche Vielzahl an Informationen und Einstellmöglichkeiten sehr übersichtlich untergebracht. Sowohl bei Nenndrehzahl mit 199,4 kW als auch bei maximaler Leistung mit 214,6 kW ergaben die Messprotokolle die höchsten Werte, die wir bislang an einem Radschlepper gemessen haben, die Verbrauchswerte bei diesen Messungen waren sehr gut. Unser Testkandidat wog 10,3 t, bei 16 t zulässigem Gesamtgewicht verbleiben so 5 700 kg Nutzlast. Der Wendekreis war mit 14,35 m okay (Bereifung 600/70 R 34 und 710/75 R 42, Radstand 305 cm, Spurweite 209 cm und 200 cm). Zur Wartung: 38 l Motoröl sind alle 500 Stunden zu wechseln, 109 l Hydrauliköl alle 1 000 Stunden sowie 67 l Getriebeöl und 17 l Öl in den Endantrieben hinten alle 2 000 Stunden. Der Dieseltank fasst 650 l, was bei harter Arbeit für mindestens zwölf Stunden reichen sollte. Der neu gestaltete Arbeitsplatz „X 5“ ist groß und sehr modern, die Federung ist sehr gut, der Raum in der Kabine auch. Drei Punkte hatten wir zu kritisieren: Erstens sind Lüftung und Klimaautomatik sehr gut, trotzdem haben uns Düsen im Kopfbereich gefehlt — „Kühler Kopf und warme Füße“ ist immer noch das Beste. Zweitens fanden wir den Motor des Heckscheibenwischers im Blickfeld des Fahrers störend und sind beim Beifahrersitz gespannt auf die „Komfort“-Version. Und drittens entsprachen bei unserem Modell aus der ersten Serie Material und Verarbeitung nicht dem Fendt-Niveau, das hat Fendt nach Das bleibt festzuhalten: Ein ausgezeichne- Fendt 936 Vario: Hubkraft und Hubkraftbedarf I Hubkraft (daN) 12 000 11 000 10 000 9 000 Bestellkombination 5 000 kg 8 000 7 000 6 000 5 000 Pflug 2 000 kg Bezeichnungen bitte nachtraHubstreben lang: Durchgehend gen! 7 460 daN, Hubweg 84,4 cm Hubstreben kurz: Durchgehend 8 690 daN, Hubweg 74,1 cm Fronthubwerk: Durchgehend 3 930 daN, Hubweg 60,0 cm 4 000 3 000 2 000 1 000 0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 Hubweg (cm) Fendt 936 Vario: Die rote Kurve zeigt die gemessene Hubkraft (90 % des Maximalwertes) als durchgehende Hubkraft an den Koppelpunkten der Unterlenker. Die gelbe Kurve zeigt die Hubkraft bei verkürzten Hubstreben — 1 230 kg mehr Hubkraft, 10 cm weniger Hubweg. Die Hubkraft reicht unter allen Bedingungen sehr gut aus. profi 7/2008 eigenen Angaben inzwischen verbessert. Bei der Lautstärke sind unter Last 76,6 dB(A) nur ein durchschnittlicher Wert. Die Kabine unseres Testkandidaten erreichte deshalb nur mit knapper Not eine gute Note! Bleibt der Preis: 204 000 Euro in Grundausstattung und schlanke 254 000 Euro in Testausstattung sind eine Menge Holz für einen Traktor. Trotzdem verkaufen sich die Serie 900 und auch der 936 Vario von Fendt gut, wie die Zulassungszahlen beweisen. Für den hohen Preis gibt es nämlich auch einen hohen technischen Standard, der in der Tat in etlichen Bereichen Maßstäbe setzt. ter Motor mit Bestwerten bei Leistung und beim Spritverbrauch, ein sehr gutes stufenloses Getriebe, ein sehr gut ausgestattetes Hubwerk mit durchschnittlichen Hubkräften, eine Hydraulik mit Spitzenwerten — der 936 Vario bietet sehr gute Leistungsmerkmale. Als Transportschlepper ist er nicht nur 60 km/h schnell, sondern auch mit ausgezeichneter Straßenlage herausragend. Auf der Seite „Verbesserungsmöglichkeiten“ stehen Kleinigkeiten wie eine fehlende 1 000er Sparzapfwelle sowie nach unserer Auffassung vor allem die Kabine: Der Beifahrersitz ist kläglich, bei der Lautstärke liegt der 936 Vario deutlich hinter heutigen Spitzenwerten, und Material und Verarbeitung sind nicht Fendt-like. Das tut dem Gesamtergebnis des Tests aber keinen großen Abbruch: Der 936 Vario von Fendt ist schon ein starkes Stück Technik. www.profi.de Breite I 267 cm Fendt 936 Vario Länge I 586 cm (mit Frontkraftheber) Höhe I 324 cm www.profi.de 3 Schlepper im Vergleich Fendt 936 Vario, Claas Xerion 3300 (profi 9/2005), John Deere 8530 (profi 6/2007) Die technischen Daten Messwerte Motor I 243 kW/330 PS bei 2 200 min ; max. 265 kW/360 PS bei 1 900 min-1; wassergekühlter Sechszylindermotor Deutz TCD 2013 L06 4V (Tier 3a) mit Turbolader, Ladeluftkühlung, externer Abgasrückführung und elektronischer Regelung; 7 142 cm³ Hubraum; Kraftstofftank mit 650 l. -1 Getriebe I Stufenlos, „Vario ML 260“ mit lastschaltbarer Wendeschaltung, Tempomat und TMS; 60 km/h („Profi“) oder 40 bzw. 50 km/h, ab 20 m/h. 2 Fahrbereiche bis 34 km/h (rückwärts bis 20 km/h) und bis 60 km/h (rückwärts bis 33 km/h). Bremsen I Nasse Lamellenbremse, ZweikreisDruckluftbremse mit unabhängiger Bremse in jedem Rad und „FSC“ Fahrstabilitätskontrolle. Optional Einkreis-Bremsanlage (50 km/h). Elektrik I 12 V, Batterie 170 Ah, Lichtmaschine 2 x 150 A; Anlasser 4,7 kW/6,4 PS. Hubwerk I Kat. III; EHR mit Unterlenkerregelung, dw-Funktion und Schwingungstilgung; Schlupfregelung Option. Frontkraftheber Serie, Frontzapfwelle Option. Hydraulik I Axialkolbenpumpe mit 160 oder 216 l/min, 200 bar, 4 ew/dw Steuergeräte (max. 8); 87 l Öl entnehmbar. -Testzentrum Zapfwellenleistung I Maximal (1 800 min-1) Bei Nenndrehzahl (2 200 min-1) Die Testurteile 256,5 kW 229,5 kW Dieselverbrauch I Spezifisch bei max. Leistung 214 g/kWh Spezifisch bei Nenndrehzahl 225 g/kWh Max./Nenndrehzahl 65,74 bzw. 61,75 l/h Drehmoment I Maximal Drehmomentanstieg Drehzahlabfall Anfahrmoment 1 450 Nm (1 400 min-1) 45,5 % 36,0 % Nicht messbar Getriebe I Gangzahl von 4 bis 12 km/h Stufenlos Hubkraft Heck I (90 % max. Öldruck, korr.) Unten/Mitte/Oben 7 460/9 500/10 280 daN Hubweg unter Last 84,4 cm (23 bis 107,4 cm) Hubkraft Front I (90 % max. Öldruck, korr.) Unten/Mitte/Oben 3 930/4 290/4 890 daN Hubweg unter Last 60,0 cm (15,4 bis 75,4 cm) Hydraulikleistung I (über 3 Steuergeräte) Betriebsdruck/Max. Menge 209 bar/222,2 l/min Max. Leistung 61,9 kW (205,9 l/min, 181 bar) Zugleistung I Max. 214,6 kW bei 1 800 min-1 Bei Nenndrehzahl 199,4 kW 268 g/kWh 275 g/kWh Motor I Leistungscharakteristik Kraftstoffverbrauch Zugleistung/Zapfwellenleistung 2,9 1,1 2,3 Sehr gute Leistungswerte und gute Charakteristik, kein Powerboost. Bestwerte beim Dieselverbrauch in allen Messungen, beim Powermix 13 % besser als Durchschnitt. Für 100 % Biodiesel freigegeben. Getriebe I Gangabstufung/Funktionen Schaltbarkeit Kupplung, Gas Zapfwelle 1,0 1,5 1,3 2,0 60 km/h, stufenloses Getriebe mit gutem Wirkungsgrad und vielseitigen Funktionen. Zwei Fahrbereiche, nur 2 Zapfwellen-Drehzahlen. Fahrwerk I Lenkung Allrad- und Differenzialsperre Hand- und Fußbremse Federung Vorderachse/Kabine Gewicht und Nutzlast 2,0 1,1 1,5 1,0 1,8 Fahrverhalten ausgezeichnet, sehr gute Straßenlage. Sehr gute Bremse, sehr gute Federung. Abgewertet, da Eigengewicht von 12,6 t die Nutzlast bei 60 km/h auf 3 350 kg beschränkt. Zapfwelle I 540E/1 000; 1 3/4 Zoll, 6 Keile, elektrohydraulisch. Lautstärke I (unter Last am Fahrer-Ohr) Kabine geschlossen/offen 76,6/83,3 dB(A) Achsen und Fahrwerk I Planetenachse mit Lamellen-Differenzialsperre, vorne einzelradgefederte Querlenkerachse, Testbereifung 600/70 R 34 und 710/75 R 42. Abbremsung I Maximale mittlere Verzögerung Pedalkraft 5,8 m/s² 50 daN Hubwerk/Hydraulik I Hubkraft und Hubweg Bedienung Leistung Hydraulik Steuergeräte Anschlüsse Wendekreis I Ohne Frontantrieb Mit Frontantrieb 13,75 m 14,35 m Hubkraft durchschnittlich, Hubweg groß, Ausstattung und Bedienung sehr gut. Hydraulik vollständig und mit sehr hoher Leistung. Pflege und Wartung I Motoröl 38 l (Wechsel alle 500 h); Getriebeöl 67 l (2 000 h), Hydrauliköl 109 l (1 000 h); Kühlsystem 30 l. Preis I In Grundausstattung mit 60 km/h 204 000 € ohne Mwst; Version „Power“ mit 50 km/h und 18 t Gesamtgewicht 194 000 €. Leistung und Drehmoment Leistung (kW) 300 Drehmoment (Nm) 250 kW 200 150 1600 100 1400 50 0 1000 Nm 1500 1200 1000 2000 2500 Motordrehzahl (min-1) Kraftstoffverbrauch Absolut (l/h) 75 Relativ (g/kWh) 60 l/h 45 30 300 15 g/kWh 250 0 1000 profi 7/2008 1500 200 2000 2500 Motordrehzahl (min-1) Testgewicht I Vorder-/Hinterachse 4 400 kg/5 920 kg Leergewicht 10 320 kg Zulässiges Gesamtgewicht 16 000 kg Nutzlast 5 700 kg (bei 50 km/h 18 t zul. Ges.gew., 7 700 kg Nutzlast) Leistungsgewicht 42 kg/kW Radstand 305 cm Spurweite vorne/hinten 209/200 cm Bodenfreiheit 38,0 cm Kraftstoffverbrauch im Kennfeld Arbeitsbereiche Leis- Dreh- g/ tung zahl kWh l/h Normzapfwelle 540 100% Sparzapfwelle 540E 100% 1600 213 62,3 Normzapfwelle 1000 100% 2030 227 68,2 Sparzapfwelle 1000E 100% Motor im Abregelbereich 80% max. 230 51,5 Hohe Leistung 80% 90% 225 50,1 Transportarbeiten 40% 90% 253 28,2 — — — — — — 3,0 1,4 1,2 1,1 1,1 KabineI Platzangebot und Komfort Sicht Heizung und Lüftung Lautstärke Elektrik Verarbeitung Wartung 1,7 1,6 1,8 4,1 1,7 2,7 1,7 Sicht gut, etwas durch breite Haube nach vorn eingeschränkt. Lüftung nicht im Kopfbereich. Lautstärke mit 76,6 dB(A) unter Durchschnitt. Testkandidat aus der ersten Serie mit Mängeln in der Verarbeitung, deshalb abgewertet. EE E Z B BB Eignungsprofil I Basisansprüche A Mittlere Ansprüche A Hohe Ansprüche A Ackerarbeiten A Grünlandarbeiten A Transportarbeiten A Frontladerarbeiten A Preis I Niedrig 182 000 bis 192 000 € Hoch A plus Mehrwertsteuer in Grundausstattung; Angaben aus profi-Schlepperkatalog 2008. Bewertung I BB sehr gut, mangelhaft B gut Zdurchschnittlich Wenig Leistung, ½ Drehzahl 40% 60% 225 25,1 Hohe Leistung, ½ Drehzahl Die Einzelnoten als Auszüge ergeben nicht zwangsläufig mathematisch eine Gesamtnote. 60% 60% — — EE unterdurchschnittlich E www.profi.de