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23. Jhg. | November 2011 HOTEL LUX EIN FILM VON LEANDER HAUSSMANN www.hotel-lux-film.de www.choices.de BEREITS DER ERFOLGREICHSTE DOKUMENTARFILM EIN IN DEN USA, ENGLAND & FRANKREICH! AUSSERGEWÖHNLICHES ERLEBNIS. 3D FANS, HERZOG-ANHÄNGER, HÖHLENFORSCHER BRINGT ER ZUM SCHWÄRMEN. DIE ZEIT DIESEN FILM MÜSSEN SIE SEHEN. ER ENTFÜHRT AN EINEN ORT, DEN MAN NICHT MEHR SO SCHNELL VERGESSEN WIRD. CHICAGO TRIBUNE EINE FASZINIERENDE MEDITATION, DIE JEDEN ZUSCHAUER UNMITTELBAR TRIFFT. WELT HAMBURG EIN FILM VON WERNER HERZOG SCHULMATERIAL TRAILER & MEHR DIE VERLORENEN MEISTERWERKE DER MENSCHHEIT... AB 3. NOVEMBER IM HOEHLEDERVERGESSENENTRAEUME.DE IN KINO 3D 5 Der Wiener Platz in Mülheim, Foto: Olaf Hirschberg choices-Thema. www.choices.de I 23. Jhg. I November 2011 5 MÜLHEIM 2020 Strukturwandel als Chance? 6 Themeninterviews: „Eine Flaniermeile ist für mich Malaga am Strand“ „Mülheim kann weiter wachsen“ „Gegensätzlichkeiten aushalten und nutzen“ Bühne. 8 Premiere Die Macher von „Globalize Cologne“ im Interview 9 Oper Köln/ Freies Werkstatt Theater 10 Komikzentrum Köln-Bonn 11 Atelier Theater 12 Schauspiel Köln/Senftöpfchen 14 Freihandelszone/Auftritt „Demokratie in Abendstunden“ am Schauspiel Köln 15 Oper Köln/Junges Theater Bonn 16 Theater am Rhein 18 Theater Bonn/Oper Köln 19 Theaterleben Die Freie Szene fühlt sich von der Stadt nicht gewürdigt 20 Theater am Rhein Performing-Duo Gintersdorfer/Klaßen in Kölner Schauspiel-Schlosserei 22 Theater Kalender Köln-Bonn Opernzeit Kultur in NRW. 13 Theater in NRW „west off“ fördert den Theateraustausch 20 Klassik in NRW Die Oper Köln gastiert im Oberlandesgericht 60 Improvisierte Musik in NRW Die 32. „Leverkusener Jazztage“ Musical in NRW Neue Musicals in Köln, Aachen und Neuss Tanz in NRW Beispiele für gelungene Tanzförderung in NRW Kunst in NRW Kounellis in Kleve und Beuys im Schloss Moyland Oper in NRW Die Barock-Oper „L’Eliogabalo” in Dortmund BÜHNE Komikzentrum 10 KINO Kino. 23. Jhg. I November 2011 KULTUR.KINO.KÖLN. 27 Film-ABC/ Vorspann 28 choice of choices „The Future“ Miranda Julys zweite Regiearbeit 29 Kölner Kritikerspiegel / Kino-Kalender 30 Hintergrund „Hotel Lux“ 31 Film-Kritiken 32 Gespräch zum Film Produzent Stephan Holl über „Underwater Love“ 34 OFF Broadway/ Weisshaus 37 Odeon 38 Hintergrund „Cheyenne – This must be the place“ 39 Filmpalette 40 CineCologne/ Unlimited 43 Cinenova 44 Roter Teppich Jürgen Vogel über „Hotel Lux“ 45 Filmhaus Kino 49 Rex Kino 50 culture club UCI Kinocafé „Tatsächlich … Liebe“ Stummfilm: „Opium“ 52 Festival CineCologne Foyer „Intermediale Lektionen“/ Todd Haynes „Kölsches Gedeck 1“ 53 WOKI Bonn 54 Metropolis Literatur. Musik. 60 Stadtgarten 61 Unterhaltungsmusik Die Konzerttipps im November 62 culture club Kulturfabrik Krefeld Ethno Electro Festival 63 Kompakt Disk Neue Alben im November Matrix Bochum 64 Musik-Kalender Musiktermine in Köln-Bonn im November 65 Kölner Philharmonie Kunst. 66 Kunst in Köln „Jean-Paul Deridder: Stadt der Kinder“ in der SK Stiftung Kultur 67 Kunstwandel „Anime! High Art – Pop Culture” in der Bundeskunsthalle Bonn 68 Kunsthalle Düsseldorf 69 Kunst-Kalender Köln Aktuelle Ausstellungen im November Service. 4 Intro 71 Verlagssonderseiten „choices macht fit“ 76 Auswahl Theater, Ausstellungs-, Literatur- und Konzerttipps für den November 79 Impressum 57 ComicKultur/ Wortwahl Die Comic-und Buch-Tipps im November 58 Textwelten Wege zu Kleist im Jahr seines 200. Todestages 58 Poetry Die Videokolumne von Sebastian23 auch unter www.choices.de/literatur-nrw 59 Literatur-Kalender Literatur-Termine der Region choice of choices 28 KINO Lesen Sie mehr auf den Internet-Seiten! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. Hintergrund KUNST Foto: 2011 Bavaria Pictures/Stephan Rabold 30 Kunst in Köln Foto: Photographien | Photographs: Jean-Paul Deridder, 2011 66 Intro choices.de November 2011 choices + choices.de Liebe Frau Piel! Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema Die schönste Lage in ganz Köln Silvia Beuchert setzt sich für eine Neupositionierung Mülheims ein, u.a. organisierte sie die „Mülheimer Nacht“, um Mülheim wieder mit Kultur zu beleben. choices sprach mit ihr über Chancen und Zukunft des Veedels. Silvia Beuchert Foto: privat Thema Stadtteil im Wandel Mülheims Strukturwandel stellt die Stadt seit rund 30 Jahren vor Herausforderungen. Das Programm MÜLHEIM 2020 soll den Defiziten ein Ende bereiten, doch Bürgermeister Norbert Fuchs muss sich bereits zu einiger Kritik äußern. Norbert Fuchs 6 Köln und die Welt, in der Kunst vereint In diesem Jahr feiert das internationale Tanzund Theaterfestival „Globalize Cologne“ sein 5jähriges Jubiläum. Doch ist es damit laut der künstlerischen Leiterin Stefanie Thiersch auch an der Zeit für erste Neuerungen. 8 Stefanie Thiersch Film Vom Kindermodel zum Kinostar Mit fünfzehn Jahren kam der Hamburger durch ein Casting ganz zufällig zur Schauspielerei; für Schauspielschulen hatte Jürgen Vogel nie etwas übrig. Seinem Erfolg hat das jedoch nicht im Weg gestanden. Jürgen Vogel Film Können Sie als Intendantin des Westdeutschen Rundfunks dafür sorgen, dass Ihre Mitarbeiter bereits gefrühstückt haben, wenn sie ihren Dienst antreten? Gerade in letzter Zeit wurde ich von Sprechern des WDR2-Morgenmagazins schon zu früher Stunde angehustet, dass die Brötchenkrümel und Salamibissen fast aus den Lautsprechern meines Radios flogen. Und danach musste ich immer noch die Entschuldigung hören, dass die Zeit zwischen zwei Ansagen nicht für eine ausführliche Vesper reicht. Ihr Gatte, die Rockradiolegende Roger Handt, schafft es doch auch, stundenlang zu moderieren, ohne zu mümmeln. Falls die Morgenmagazinler kein Einsehen haben, könnten wir Ihnen noch einen Tausch anbieten. choices würde gern mal anspruchsvolles Radio machen. Und Ihre Mitarbeiter könnten in der choicesRedaktion so lange futtern, bis die Butter durch die Tastaturen tropft und die Bildschirme sich wegen der vielen Marmeladensprenkel verdunkeln. 6 Foto: privat Theater Brötchen kills the Radio Star, Foto: Francis Lauenau 44 Ein weiteres Problem in Köln, das nun aber beherzt angegangen werden soll, ist der größte aller rechtsrheinischen Stadtteile. Viele öffentliche Fördermittel fließen nun, hoffentlich gut nutzbar, nach Mülheim, und so heißt das choices-Thema im November MÜLHEIM 2020. Wie eine Stadt mit viel weniger Geld auskommt, ist gerade in der Photographischen Sammlung der SK-Stiftung Kultur im Mediapark zu besichtigen. Der Fotograf JEAN-PAUL DERIDDER lichte eine Siedlung von Bretterbuden in Berlin-Mitte ab. Die kindlichen Bauherren zeigten auf einer Brache architektonische Finesse im Holzpaletten-Look. Auch GLOBALIZE COLOGNE zeigt sich baulich in neuem Gewand. Das Theaterfestival der Freien Szene gastiert erstmalig im UFAFilmpalast. choices sprach mit den Festivalmachern STEFANIE THIERSCH und ANDRE ERLEN über ihre neuen Wege in der Theater- und Tanzlandschaft. Eine Kooperation zwischen dem Theater im Ballsaal Bonn, der Studiobühne Köln und dem forum freies theater in Düsseldorf wird durch das Netzwerk WEST OFF gefördert. Durch Gastspiele auf den jeweils anderen Bühnen können bedeutsame Produktionen auch über den kommunalen Tellerrand hinaus wahrgenommen werden. In der dunklen Jahreszeit locken wieder viele Festivals und Filme die Menschen in die Lichtspielhäuser. Gleich als Viererpack präsentiert sich das den ganzen November stattfindende CINECOLOGNE. Der Monat beginnt mit EXPOSED, dem Festival für Erst- und Zweitlingswerke, es folgen SOUNDTRACK_COLOGNE für den Hörgenuss im Kino und UNLIMITED für Kurzfilme, bis die Kurzen im Kinosaal mit dem Kinderfilmfest CINEPÄNZ das Ruder übernehmen. Mit dem Kölner Filmverleiher STEPHAN HOLL sprach choices über sein Debut als Filmproduzent und seinen Film UNDERWATER LOVE. Paolo Sorrentinos Roadmovie CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE erzählt von einem kauzigen abgehalfterten Rockstar, der auf der Suche nach der Geschichte seines Vaters sich selbst wiederfindet. Die choice of choices in diesem Monat ist der Film THE FUTURE. Die Zukunft findet in diesem Film allerdings nicht statt, weil die Hauptperson kurz vor dem Zerbrechen ihrer Ehe die Zeit anhält. LUTZ DEBUS Kleines Budget, großes Kino Ende Oktober findet in Köln und Dortmund zum ersten Mal das schwul-lesbische Filmfestival homochrom statt. Veranstalter Martin Wolkner hofft, durch das bunte Programm so viele Menschen wie möglich anzusprechen. Martin Wolkner 4 Thema Die Frankfurter Straße: Bundesstraße und Einkaufsmeile Gut gedacht, schlecht gemacht? 40 Millionen Euro werden in die Entwicklung von Mülheim gesteckt „Der Strukturwandel in Mülheim ist zugleich ab- ermüdlichen Bürgermeister. Gelder flossen nicht geschlossen, zu bewältigen und noch nicht einge- pünktlich, und Transparenz hinsichtlich der EU-Antroffen“, konstatiert Mareike Boller in ihrer 2012 trags-Modalitäten fehlte. Denn die Stadt Köln hat erscheinenden Masterarbeit über die Quartiers- tatsächlich ein personelles Problem: Für die VerEntwicklungen in Mülheim und Ehrenfeld. Seit über waltung der zusätzlichen Projekte ist die Stadtver30 Jahren gilt der größte Kölner Stadtteil Mülheim waltung – im Sinne der EU-Richtlinien – gar nicht als Gebiet mit städtebaulichen und sozialen Defi- geschult. Mülheims Bürgermeister, Norbert Fuchs, spricht von handwerkziten und war seitdem lichen Fehlern, Brigitte Handlungsgebiet in choices-Thema im November Göttgens, die Leiterin mehreren Programdes Amtes für Stadtentmen des Landes und Das Strukturförderprogramm MÜLHEIM 2020 soll wicklung und Statistik, Bundes. Mit welchem die Stadtteile Mülheim, Buchheim und Buchforst mit beschreibt die AntragsErfolg? Die Arbeits40 Mio. Euro der EU voranbringen. Rund 40 Projekte stellung und Umsetzung losenzahlen steigen sollen in drei sogenannten Handlungsfeldern die Arals „komplexen Prozess“ stetig, Bildungsdefizite beitslosigkeit spürbar verringern, die Wirtschaftskraft stärken, die Bildung fördern und die Gesundheit vor und bekundet gleichzeiund sozial schwache Ort verbessern. Dazu soll die Attraktivität der Eintig Verständnis für den Familienstrukturen kaufsstraßen erhöht werden. Unmut der Bürger. blieben davon bislang weitgehend unberührt Leider kommt dieses – ändert sich das durch „MÜLHEIM 2020“? Verständnis beim Bürger nicht an. Statt zu inforEine „historische Chance“ nennen die Befürworter mieren, wird verklausuliert oder ganz geschwiegen. und handelnden Akteure aus Politik und Verwal- Kein Wunder, dass der Umgang mit „Mülheimtung das neue Strukturförderprogramm. Es klingt Themen“ als lieblos beklagt wird. Dass Mülheims in der Tat vielversprechend, das kommunale Mo- drängendste Themen von Bürgerseite sehr unterdellvorhaben, das es so noch nie gegeben hat, und schiedlich gewichtet werden, versteht sich von das es nach 2014, wenn die Fördermittelvergabe selbst und macht die Sache nicht einfacher. Doch beendet ist, wohl nie wieder geben wird: Mit 40 bei den MÜLHEIM 2020-Kritikern handelt es sich Millionen Euro aus EU, Land und Kommune und längst nicht mehr nur um diejenigen, die aus Prinrund 40 Projekten will man dem Stadtteil durch zip gegen alles sind und sich auf jeder Anwohineinandergreifende – „integrierte“ – Maßnahmen nerveranstaltung dieser Stadt finden. strukturell und sozial auf die Beine helfen. Mülheim 2020 Beschwörungsformeln? Für manche Mülheimer klingt dies mitunter nach Beschwörungsformeln, die keiner versteht, gleichzeitig weckt ein so gepriesenes Programm aber auch persönliche Begehrlichkeiten. Diese purzeln seit 2008 munter durch das Veedel. Das Vertrauen der engagierten Mülheimer Bürger ist gering, dass MÜLHEIM 2020 in die richtigen Kanäle fließt. Zu schwer wiegt der Eindruck, dass die Stadtverwaltung ihre Hausaufgaben nicht ordentlich gemacht hat. Trotz freundlicher Verwaltungsbeamter, dem Stadtteil zugewandter Stadtplaner und einem un- Initiativen von unten Mülheim hat sich schon vor der Bewilligung des Förderprogramms selbst auf den Weg gemacht, ohne Stadtplaner und Politik – von innen heraus, bewegt von den Menschen, die beschlossen haben, dort zu leben und zu investieren. Nachdem sich das Schanzenviertel schon vor längerer Zeit durch das Engagement privater Investoren etabliert hat, siedeln sich immer mehr Kleinunternehmer in Mülheim an. Neue Restaurants und Geschäfte eröffnen, ein anderes Publikum wächst. Eine gesellschaftliche Durchmischung, die einem sozial schwächeren Stadtteil wie Mülheim gut tut, schreitet voran. 5 Gerade unter den aktiven Strukturwandlern vor Ort – Gastronomen, Einzelhändlern aller Art, Kunst- und Kulturschaffenden – ist der Frust über mangelndes Interesse und fehlende Unterstützung auf Seiten der Stadt spürbar. Warum ist nichts unbürokratisch aus dem 40 Millionen Euro-Topf für Projekte vorgesehen, die versuchen, eine andere, wichtige Klientel für diesen Stadtteil zu begeistern? Das nötig ist, damit sich attraktivere Läden mit investitionswilligen Unternehmern ansiedeln und bleiben. Und wenn Geldmittel dafür nicht zur Verfügung stehen, dann wären Wertschätzung und Anerkennung des Kleinen, das zum großen Ganzen wachsen kann, durch Präsenz und verwaltungstechnische Schützenhilfe doch sehr förderlich. Die Ziele, aber auch Grenzen des Programms sind in ihrer Fülle tatsächlich wenig greifbar, wohl auch, weil integrierte Handlungskonzepte komplexerer Natur sind. Doch hat der Bürger hier eine Holschuld, oder stehen die kommunale Verwaltung und Politik nicht vielmehr in der kommunikativen Bringschuld? Wäre stattdessen nicht eine frühzeitige, flächendeckende und allgemeinverständliche Vermittlung durch transparente Kommunikation hilfreich gewesen, um die Rückendeckung der Bevölkerung für den langwierigen Umbauprozess Mülheims zu erhalten? Für solche Prozesse gibt es Projektmanager, die alle Informationen bündeln und zum richtigen Zeitpunkt zielgenau kommunizieren. Die Bedeutung eines Strukturförderprogramms wie MÜLHEIM 2020 für die soziale und wirtschaftliche Weichenstellung von Mülheim ist unstrittig. Gut zwei Jahre vor dem Ende dieses Programms stellt sich jedoch die Frage, wie erfolgversprechend Strukturwandel von oben – ohne echten Kontakt zum Stadtteil und seinen Akteuren – geplant werden kann. MÜLHEIM 2020 bedeutet zwar Chancen, vor allem aber wohl Abschiede: von dem Anspruch, alle brennenden Probleme lösen zu wollen, und von dem Wunsch, dass für Strukturwandel eingesetzte Fördermittel alle glücklich machen. TEXT/INTERVIEWS: PRASANNA OOMMEN/JESSICA HOPPE Thema Brache alter Güterbahnhof „Mülheim kann weiter wachsen“ Silvia Beuchert über Kultur im Stadtteil, Stadtentwicklung und das Ordnungsamt choices: Frau Beuchert, Sie führen das „Jakubowski“ seit fünf Jahren. Tragen Sie die Neupositionierung Mülheims mit? Silvia Beuchert: Schon ein bisschen. Wir wollten zum Beispiel von Anfang an Kultur dabei haben und haben relativ schnell mit der Theaternacht angefangen. Dann gab es eine Zeit, in der wir Lesungen veranstaltet haben. Die Unternehmungen waren erfolgreich. Was könnte trotzdem besser sein? Es hat sich hier vieles entwickelt, und wir glauben, dass es weiter wachsen kann. Wer da leider überhaupt nicht mitzieht, ist die Stadt Köln. Sie hat sich nicht mitentwickelt, sondern handelt eher rückschrittlich. Im Vergleich zu anderen Stadtteilen gibt’s hier keine Unterstützung, hier wird abkassiert. Ein Konzert der „Mülheimer Nacht“ wurde vom Ordnungsamt sogar wegen Ruhestörung abgebrochen ... Als wir uns danach mit dem Bürgermeister und dem Ordnungsamt getroffen haben, mussten wir erst einmal klar machen, was wir da machen. Wir haben die Mülheimer Nacht komplett aus eigenen Mitteln gestemmt und nicht als privates Hobby. Wir stellen ein Event auf die Beine, das auch viele Leute von linksrheinisch angelockt hat, und die wollen es abends lahm legen! Wurde etwa das „Ehrenfeld-Hopping“ schon mal gesprengt? Wird sich hier etwas durch MÜLHEIM 2020 ändern? MÜLHEIM 2020 erscheint uns wie Rumgedümpel – die wissen ja nicht, wohin mit dem Geld. Denen fehlen Ideen und Leute, die wirklich wissen, was in diesem Stadtteil passiert. Dabei stehen wir hier alle in den Startlöchern. soll zum Beispiel erneuert werden. Aber dass Schirmherrschaft nicht heißt, nur seinen Namen unter etwas zu setzen, sondern dass man sich da auch mal blicken lassen muss, das sieht keiner. Das größte Plus und das größte Manko von Mülheim aus Ihrer Sicht? Mülheim hat die schönste Lage von ganz Köln, direkt am Rhein. Und es ist hier noch nicht so festgefahren, man kann noch toben. Das Manko ist, dass es gleichzeitig so starr und steif ist. Es ist eben ein bisschen ländlich. ZUR PERSON Silvia Beuchert, zweifache Mutter, hat im Eventbereich gearbeitet und vor fünf Jahren das Café „Jakubowski“ gekauft. Sie ist Initiatorin der Veedelsveranstaltung „Mülheimer Nacht“. Foto: privat Aber es gibt doch z. B. den Veedelsbeirat. Stimmt, es gibt Treffen von der Stadt, wo ein bisschen was vorgestellt wird: Die Kanalisation „Eine Flaniermeile ist für mich Malaga am Strand“ Norbert Fuchs über die Stadtverwaltung und Mülheim im Wandel der Zeiten choices: Herr Fuchs, warum sind die Gelder für MÜLHEIM 2020 nicht rechtzeitig geflossen? Norbert Fuchs: Wir mussten nachbessern, weil beim Aufstellen des Projektplans handwerkliche Fehler gemacht worden sind. Mit bestimmten Kriterien hat sich unsere Verwaltung schwer getan, da sie sich hier auf neues Terrain begeben und Erfahrungen sammeln musste. Die Initiatoren der Mülheimer Nacht ärgern sich über die Stadt und fühlen sich von ihr im Stich gelassen. Es gab wohl zwei Einsätze des Ordnungsamtes, ich habe aber sofort reagiert und alle an einen Tisch geholt, um das zu klären. So etwas ließe sich verhindern, wenn die auch mal vorher kommen würden und nicht immer hinterher ... Die Initiatoren haben die Veranstaltung mit eigenen Mitteln gestemmt und können sich nun nicht mehr beim Verfügungsfonds bewerben, weil die Reihe bereits „läuft“. Ist das nicht bürokratischer Nonsens? Das sehe ich anders. Warum sollen die sich nicht bewerben können? Das ist doch jedes Jahr ein neues Einzelprojekt. So etwas ist Auslegungssache, und letztendlich entscheidet das der Veedelsbeirat. Wie bewerten Sie die Entscheidungsbefugnis des Veedelsbeirats beim Verfügungsfonds? Teilweise sehe ich das kritisch: Im Beirat sitzen ja Leute für politische Parteien drin, die gleichzeitig als Vertreter anderer Interessensverbände, die selbst Mittel aus dem Verfügungsfonds beantragen, auftreten. Welche Erwartungen verbinden Sie mit der geplanten „Flaniermeile“ Frankfurter Straße? Flaniermeile – das ist doch eine Bundesstraße! Wir wollen die Straße natürlich aufwerten, aber unter einer Flaniermeile stelle ich mir Malaga am Strand vor. Der Ausdruck ist falsch. Wir versuchen, die Rahmenbedingungen für die Frankfurter Straße zu verbessern. 6 MÜLHEIM 2020 richtet sich auch gegen die hohe Arbeitslosigkeit im Veedel. Hilft da das Medienquartier Schanzenviertel? Wenn sich z. B. der Lübbe Verlag hier ansiedelt, handelt es sich meist um hochqualifizierte Arbeitsplätze. Ob man die dortigen Arbeitsplätze mit Leuten, die früher hier in den Stahlwerken gearbeitet haben, besetzen kann, ist fraglich. Vielleicht im handwerklichen Bereich, z. B. als Hausmeister etc. Aber innerhalb Kölns hat Mülheim das größte stadtentwicklungspolitische Potenzial. Hier wird in den nächsten zehn Jahren mehr passieren als in der gesamten Stadt. ZUR PERSON Norbert Fuchs, SPD, ist seit 22 Jahren Bürgermeister von Mülheim. Neben diesem ehrenamtlichen Engagement arbeitet er als Leitender Angestellter in einem Pharmaunternehmen. Foto: privat Thema Über den Dächern von Mülheim, Fotos: Olaf Hirschberg „Gegensätzlichkeiten aushalten und nutzen“ Albrecht Scherer und Wolfgang Honecker über Stadtplanung in Mülheim und den Blick über den Tellerrand choices: Herr Scherer, Herr Honecker, wie nehmen Sie – als Teil der Verwaltung – die Kritik an MÜLHEIM 2020 wahr? Albrecht Scherer: Jede Maßnahme, die entwickelt wird, braucht ihre Zeit. Die Aufstellung von diesem Programm ist sehr, sehr schnell gelaufen und konnte deswegen natürlich auch nicht in die Tiefe gehen. Was wir jetzt machen, ist, dass wir ab einem bestimmten Zeitpunkt in die Tiefe gehen und dann genau gucken: Reichen diese Fördergelder? Kritisiert werden etwa handwerkliche Fehler bei der Antragstellung und der Projekte-Definition ... Wolfgang Honecker: Ich weiß nicht, ob wirklich handwerkliche Fehler gemacht worden sind. Das ist vielmehr ein Knick im Fördersystem – da kann man den Kollegen keinen Vorwurf machen. Die Kostenermittlung läuft zunächst immer über einen Pauschalwert, auf dessen Basis die Fördermittel berechnet werden. Die Probleme kommen dann in der Detailplanung, denn erst da können Sie die tatsächlichen Kosten einschätzen. Insofern ist der Weg des Fördergebers zu sagen „Gut, ich gebe dir für die Maßnahme jetzt eine Million, und das ist unveränderlich“ ein bisschen weltfremd. Es müsste im Nachhinein noch Anpassungsmöglichkeiten geben. Die sieht aber die Fördersystematik nicht vor. Hängt man die Erwartungen an die städtebaulichen Veränderungen nicht zu hoch? Die Qualität der erneuerten Plätze hängt auch von den Menschen ab, die sich dort tummeln. Honecker: Genau deswegen ist das Förderprogramm MÜLHEIM 2020 auf unterschiedlichen Säulen aufgebaut. Man darf den Städtebau nicht überschätzen: Wir können Rahmen schaffen und dann festlegen, wo man was darf, aber nicht wel- che Läden dort aufmachen. Scherer: Die Wohnumfeld-Verhältnisse zu verbessern und die Quartiersentwicklung zu stärken, das können wir von der stadtplanerischen Seite nur ansatzweise beeinflussen. Welche Steuerungsinstrumente gibt es etwa für eine Aufwertung des Wiener Platzes? Honecker: Es gibt zum Beispiel einen Entwurf zum Einzelhandels- und Zentrumskonzept, der 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Der setzt den Wiener Platz und die Frankfurter Straße bis zum Kaufland hinterm Bahnhof als Bezirkszentrum fest. Für so ein Bezirkszentrum haben wir im Baugesetzbuch ein Instrument, um es als zentralen Versorgungsbereich zu schützen. Da steht u.a., dass auf dieser Fläche keine Vergnügungsstätten zulässig sind, insbesondere nicht diese kleinen Daddelbuden (Spielhallen, die Red.). Inwiefern greifen die einzelnen Handlungsfelder von MÜLHEIM 2020 ineinander? Honecker: Durch ihre gesellschaftsbezogenen Aspekte. Man hat sich gefragt, wie kommt man mit diesen Maßnahmen in die Familien, in die Mülheimer Gesellschaft rein? Da ist einerseits die Unterstützung der lokalen Ökonomie, andererseits das Thema Integration und Bildung, wobei ja z. B. die Stadtteilmütter eine wichtige Rolle spielen. Beide Felder sind wichtig, um zusammen mit den räumlichen, städtebaulichen Aspekten, die wir einbringen, das Programm zu einem ganzheitlichen Erfolg zu führen. Ihre Prognosen für die künftige Entwicklung von Mülheim? Honecker: Ich will mit Blick auf MÜLHEIM 2020 noch mal betonen, dass die Veränderung eben nicht nur über den Städtebau geht, sondern auch über gezielte Maßnahmen für Bevölkerungs- Bürgerbeteiligung via Veedelsbeirat Der Veedelsbeirat MÜLHEIM 2020 soll die Programmumsetzung begleiten und die Einbindung der Akteure vor Ort sicherstellen. Seine Zusammensetzung: 15 Mülheimer Bürger, Vertreter lokaler Organisationen/Verbände und Mülheimer Geschäftsleute – den Vorsitz hat Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs. Der VB berät die Bezirksvertretung Mülheim in allen MÜLHEIM 2020 betreffenden Fragen. Darüber hinaus entscheidet er über einen Verfügungsfonds von jährlich 50.000 Euro, der kleinere Projekte vor Ort mit bis zu 2.500 Euro fördert. Dass hier mitunter Antragsteller über ihre eigenen Anträge entscheiden, wird von vielen Mülheimern als problematisch empfunden. 7 schichten, die wir als Verwaltung überhaupt nicht erreichen. Im Rahmen des Programms gehen zum Beispiel Menschen mit einem eigenen Migrationshintergrund gezielt in die zum Teil sehr geschlossenen Lebensbereiche mancher Migranten und leisten wertvolle Integrationsund Bildungsarbeit. Hier sehe ich den größten Mehrwert des Programms. Man schafft Stellen, um den Kontakt zu Familien und Schulen herzustellen und eine gesellschaftliche Vernetzung zu erreichen, die man rein baulich natürlich nicht herstellen kann. Scherer: Ich gebe Mülheim gute Chancen, weil im Moment viele Kräfte zusammenwirken, die den Standort weiter stärken können. Die Ergebnisse aus dem rechtsrheinischen Workshop, die wir jetzt weiter bearbeiten müssen. Die Umnutzungen, die eine Riesenchance bedeuten. Die ganze Aufbruchsstimmung, die das Image von Mülheim im Moment prägt. Das zusammengerechnet, passiert hier mächtig was. Aber natürlich hängt es am Ende immer davon ab, wie die Akteure miteinander agieren. ZUR PERSON Albrecht Scherer ist stellvertretender Leiter des Planungsteams für die Stadtbezirke Kalk, Mülheim und Porz. Als Maler setzt er seine städtebaulichen Perspektiven auch künstlerisch um. Wolfgang Honecker ist Stadtplaner und designierter Nachfolger von Scherer, der 25 Jahre in der Stadtplanung aktiv war. Fotos: privat Premiere Foto: Roberto Flores Moncada „Die Freie Szene groß präsentieren“ Stefanie Thiersch und André Erlen über das Festival „Globalize Cologne“, das sich neu aufstellt und in den Ufa-Filmpalast umzieht choices: Frau Thiersch, Herr Erlen, Globalize wer sich für welche Gruppe gerade interessiert. Cologne fand bisher an vier Terminen im Jahr Es ist aber auch klar, dass nicht vier Stücke aus der Schweiz ausgewählt werden. Es kann aber statt. Warum ändern Sie das jetzt? André Erlen: Da wir keinen eigenen Spielort in schon sein, dass vier große Produktionen ohne Köln haben und die Spielstätten nicht komplett Text kommen, weil uns das gerade alle begeisausgestattet sind, mussten wir für jedes Wochen- tert. Wir von Futur 3 haben die belgische Gruppe ende die Technik neu anmieten. Außerdem hat die Abattoir fermé eingeladen, weil uns das fasziPresse schon beim zweiten Block gesagt: Wir kön- niert, und haben dadurch das Privileg, die Leute nen euch nicht schon wieder als Aufmacher plat- intensiver kennenzulernen. zieren. Die Erfahrung zeigt, dass der Seriencharakter Wir verortet sich Globalize eines Festivals zu Mehrkosten bei „Im Bereich Tanz besetzen wir Cologne im Reigen der Kölner Werbung und Technik führt. eine Leerstelle“ Festivals des Freien Theaters? Was ist mit dem Gerücht, dass das Festival nur Thiersch: Ein ganz wichtiger Punkt ist die Internationalität der Gastspiele, und zweitens, dass noch alle zwei Jahre stattfindet? Erlen: Das ist noch nicht entschieden. Nach die- wir aus Künstlersicht das Programm kuratieren. sem Festival gehen wir in Klausur und werden Das bleibt etwas Besonderes und grenzt uns von dann mit neuen Ideen rauskommen. Wir wollen am Festivals wie Impulse oder theaterszene europa jährlichen Rhythmus festhalten, können uns aber in der Studiobühne ab. Im Tanz gibt es nichts auvorstellen, in einem Jahr das große Programm und ßer den Gastspielen im Schauspielhaus und der im nächsten nur kleine Formate und Konferenzen Oper, kleine Formate haben keine Chance. Im Bestattfinden zu lassen. Es ist jedenfalls unmöglich, reich Tanz besetzen wir eine Leerstelle. auf Dauer eine Förderung in der jetzigen Größenordnung zu bekommen, das gräbt den Ensembles Was war der Grund, im früheren Kino Ufadas Wasser ab. Die Kunststiftung fördert dann Filmpalast zu spielen? Erlen: Wir haben auch mit der Comedia geredet, es entweder das Festival oder die Gruppen. nimmt sich aber finanziell nichts, ob wir dort spieMit dem starken Tanzschwerpunkt hat sich das len oder den alten Ufa-Filmpalast neu ausstatten, in dem für Theater nichts vorhanden ist. Es wird eine Programm aber jetzt schon verändert. Stephanie Thiersch: Endlich! Bei uns hat sich jetzt Bühne reingebaut, der große Saal hat dann noch durch unser Netzwerk ergeben, dass wir die Pro- vierhundert Plätze, es wird eine Bar geben. Mit dem duktion von Erna Omarsdottir aus Island einladen Kino gehen wir volles Risiko und sind zugleich unser können. Ich kenne die Choreografin schon seit Jah- eigener Herr. Es ist alles ein bisschen größenwahnren. Jetzt hat sie eine Gruppenproduktion gemacht, sinnig, aber auch der Versuch, die Freie Szene groß die unterhaltsam, laut, tiefgründig, melancholisch zu präsentieren. Das soll auch ein Signal sein. Um ist und eine ganz eigene Sprache hat. Die beiden den Ufa-Filmpalast wird derzeit gerungen. Die Stadt Choreographen Clint Lutes und Tommy Noonan mit will, dass das ein Kulturort bleibt, und da kann man „Brother Brother“ habe ich in Montpellier kennen- ein paar Visionen entwickeln. Gerade wurde das gelernt. Es ist eine berührende, unkomplizierte und Schauspielhaus gerettet, ein Bau von Walter Risehr persönliche Arbeit über das Mimikrythema, um phahn wie übrigens auch der Ufa-Filmpalast, auch das es auch in unserem Stück „As if“ geht. Das ist wenn man dies nicht mehr so richtig sieht. ein richtiger Glücksfall. Rosi Ulrich wiederum hat Thiersch: Wichtig war für uns die Konzentration an in der letzten Zeit häufig mit der Choreographin einem Ort. Außerdem hat das Kino sehr viele RäuYui Kawaguchi aus Japan gearbeitet, darüber ka- me, wir können den großen Saal mit Theater bespiemen Kontakte zu einem anderen japanischen Cho- len, ein kleines Stück in einem kleinen Raum zeigen, reographen. Letztlich gibt es bei unserer Plattform wir können parallel ein Filmprogramm machen und Freihandelszone keine starre Trennung zwischen ganz oben noch ein kleines Konzert. Parallelität ist Performance und Tanztheater. Wir haben die Fühler ein Thema gewesen, dann Zentralität, endlich freies in alle Richtungen ausgestreckt, oft sind drei oder Theater am Rudolfplatz, mitten im Herzen von Köln. vier Compagnien oder Theatergruppen in der Auswahl, dabei spielt dann auch eine Rolle, wer Zeit Hat das Raumangebot im Ufa auch für den hat, ob man finanziell zusammenkommt. großen Konzertschwerpunkt gesorgt? Erlen: Natürlich schieben wir uns die Infos zu, Thiersch: Wir haben engen Kontakt zu den Pro- 8 grammmachern im King Georg. Sie haben für uns ein Programm zusammengestellt, das zum Festival passt – es heißt WEEK-END und findet am ersten Dezemberwochenende statt. Zusätzlich gibt es im Rahmenprogramm Konzerte, mit u.a. Bassem Hawar und Andersen/Coyne/ Hansonis. Bisher hatte das Festival immer wieder neue Gruppen oder Genres entdeckt. Plasma ist jetzt allerdings schon zum dritten Mal zu Gast – ein Dauerabonnent? Erlen: Jörg Fürst vom A.TONAL.THEATER ist jemand, dem eine kontinuierliche, intensive Auseinandersetzung sehr wichtig ist. Globalize soll nicht unbedingt eine Plattform sein, bei der jedes Jahr alles neu sein muss. Man kann auch beobachten, wie sich die Gruppen über all die Jahre entwickeln – ohne dass die Gruppe deswegen einen Persilschein hätte. Hinzu kam, dass Plasma und A.TONAL gerade an Stücken zum Thema Glauben arbeiten. Außerdem spielt Andreas Spaniol sowohl bei Jörg Fürst als auch bei Plasma. Thiersch: Wir denken nicht marktstrategisch, sondern nehmen uns die Freiheit, das zu kuratieren, was für uns richtig ist. Unser Eröffnungsgast Erna Omarsdottir ist allerdings hip (lacht), sie gastiert auch auf Kampnagel in Hamburg und im HAU in Berlin, ist aber vorher bei uns. Eine deutsche Erstaufführung! Und dann ist Island auch noch Thema der Buchmesse. INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN „Globalize Cologne“ I Ufa-Filmpalast 10.11. bis 17.12. freihandelszone.org/globalizecologne-2011 0221 985 45 23 ZUR PERSON Stefanie Thiersch, Jahrgang 1970, erhielt ihre Ausbildung im Klassischen und Modernen Tanz in Wiesbaden und Montpellier. 1997 gründete sie die Gruppe „mouVoir“, mit der sie Film- und Tanzprojekte wie „helterskelter, vol.2“ oder „Under green Ground“ realisierte. Foto: Bettina Stöß André Erlen, geb. 1974, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. 2003 gründete er mit Stefan H. Kraft und Klaus Maria Zehe die Gruppe Futur3, die u.a. mit „Petersberg 1“ oder „Afghanistan“ Furore machte. Foto: Eberhard Weible FREIES WERKSTATT THEATER NOVEMBER 2011 NOVEMBER PREMIERE ARIADNE AUF NAXOS / RICHARD STRAUSS › 26., 30. NOV. OPERNHAUS MESSA DA REQUIEM / GIUSEPPE VERDI › 03., 05., 11., 13., 16., 19. NOV. PALLADIUM LA TRAVIATA / GIUSEPPE VERDI › 02., 09. NOV. OPERNHAUS LA TRAVIATA / GIUSEPPE VERDI › 16., 20., 22., 29. OKT. OPERNHAUS THEATERKASSE IM OPERNHAUS OFFENBACHPLATZ › 50667 KÖLN VORVERKAUF 0221.221 28400 WWW.OPERKOELN.COM Mi 02. Do 03. Fr 04. Sa 05. So 06. Mo 07. Mi 09. Do 10. Fr 11. Sa 12. Sa 12. So 13. Mi 16. Do 17. Sa 19. So 20. Mo 21. Di 22. Do 24. Fr 25. Sa 26. So 27. So 27. Mo 28. Di 29. 20.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 20.00 10.30 15.00 20.00 20.00 20.00 16.00 20.00 19.30 19.30 Orlando Orlando Orlando Orlando Nulli und Priesemut Schwachsinn.Wachsinn.Sinn. Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde PREMIERE : Musikalische Stadtgeschichten II Musikalische Stadtgeschichten II Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde Der Fall Oscar Wilde Wilhelm Meisters Lehrjahre Wilhelm Meisters Lehrjahre Ja, was ist das Alter! Ja, was ist das Alter! Rolly Brings & Bänd: Adam & Eva Wilhelm Meisters Lehrjahre Wilhelm Meisters Lehrjahre Vom Teufel mit den drei goldenen Haaren Wilhelm Meisters Lehrjahre Die Kampftrinkerin Die Kampftrinkerin Kartentelefon: 0221-32 78 17 [email protected] Zugweg 10, 50677 Köln, www.fwt-koeln.de Elsenbach Design, Foto: Meyer Originals. Jonas Baeck und Nagmeh Alaei in „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ WOLFGANG AMADEUS MOZART › 04., 06., 10., 12., 18., 20. NOV. OBERLANDESGERICHT LA CLEMENZA DI TITO, PAUL LECLAIRE LA CLEMENZA DI TITO / Komikzentrum Köln-Bonn Kabarett KINDERTHEATER 5./6.11. PREMIERE: DIE WANZE 22.-24.11. EIN INSEKTEN-KRIMI (9+) Mi. 9.11. HERR FUCHS MAG BÜCHER (5+) 11.-13.11. SCHWESTERN (8+) 27.-30.11. ÜBER LANG ODER KURZ (8+) ab 29.11. DIE FÜRCHTERLICHEN FÜNF (6+) JUNGES THEATER Di. 15.11. SCHWARZE MILCH ODER Mi. 16.11. KLASSENFAHRT NACH AUSCHWITZ 21.-23.11. KOHLHAAS KABARETT & CO. Sa.29.10. PAUSE & ALICH: – Di.1.11. OBERWASSER Do. 3.11. WDR 2 LACHEN LIVE 4./5.11. JOSEF HADER So. 6.11. DIE ZAUBERFLÖTEN 10.-12.11. WILFRIED SCHMICKLER DAS GELD LIEGT AUF DER Di. 15.11. FENSTERBANK, MARIE. Mi. 16.11. VOLKER PISPERS Mi. 16.11. ROBERT GRIESS 17./18.11. SPRINGMAUS Do. 17.11. ZU GUT FÜRS TV Fr. 18.11. WOLFGANG NITSCHKE Sa. 19.11. HORST EVERS Sa. 19.11. NORDKVARK So.20.11. OTHELLOS REVENGE Mi. 23.11. PIET KLOCKE Do.24.11. ZÄRTLICHKEITEN MIT FREUNDEN 24./25.11. THOMAS REIS Fr. 25.11. BARBARA KUSTER Sa.26.11. ARS VITALIS Sa.26.11. HEINRICH PACHL Mi. 30.11. JESS JOCHIMSEN SCHAUSPIELTRAINING 7./8.11. FRAUEN Mo. 7.11. DIE LIEBE IST EIN Di. 8.11. SELTSAMES SPIEL So. 20.11. KURSBLITZLICHTER Vondelstr. 4–8, 50677 Köln 0221 888 77 222 www.comedia-koeln.de www.off-ticket.de Comedy Musik A Cappella Lesungen Theater Tanznächte Kaya Yanar All Inclusive! - ENGLISCHE VERSION ON N 1.11.15 + 20 Uhr Sarah Hakenberg & Michael Feindler Die Grenzen des Schlagers 2.11.20 Uhr Vocado Around the World l A Cappella 3.11.20 Uhr Füenf Phase 6 l A Cappella 4.11.20 Uhr Bliss Euromission l A Cappella 5.11.20 Uhr Hannes Ringlstetter Meine Verehrung! 6.11.20 Uhr Martin Sonneborn Krawall & Satire 7.11.20 Uhr Norbert Frieling ! PREMIERE Nimm mich! 8.11.20 Uhr The House Jacks Funk the World Kann über sich selbst lachen: die Kabarettistin Marina Barth, Foto: Klüngelpütz Lachfalten als gute Freunde „Geriatrische Kleinkunst“ liegt voll im Trend Von wegen nichts zu lachen! Kaum hat man sich von dem Spaß-Marathon namens Köln Comedy Festival einigermaßen erholt, geht es munter weiter mit den sinnstiftenden Angeboten, sich die unüberschaubare Welt kleinzuschnitzen – mit Hilfe der Komik, die gleichzeitig Distanz wie auch Erleichterung verschafft. Wobei die Methoden, mit denen Kabarettisten und Komödianten, Comedians und Wortartisten eben diesen Effekt erzielen, ganz und gar unterschiedlich sind. Was der eine lustig findet, ist für den anderen zum Gähnen langweilig – die entscheidende Rolle spielen Charakter, kulturelle Prägung und Mentalität. Frei nach dem Motto: Loriot ist tot, es lebe Loriot! Da bieten sich zum Beispiel die drei Prachtkerle aus der norddeutschen Tiefebene an – sie nennen sich Bidla Buh, lassen Frauenherzen höher schlagen und machen im Senftöpfchen-Theater (vom 3. bis 5.11.) das, was sie am besten können: einen Zug durch die Musikgeschichte, auf dass den Zuschauern die Lachtränen in die Augen steigen. „Wer angibt, hat mehr vom Leben“ heißt das Programm, in dessen Verlauf Sänger Hans Torge dem menschlichen Streben nach Zufriedenheit auf den Grund geht, während der Draufgänger Ole sich von seiner besten Gitarrensaite zeigt und der Grobmotoriker Frederik seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hinterfragt. 9.11.20 Uhr Robert Griess ss 10.11.200 Uhrhrhr Friedemann Weise & Kristian Kokol Satirepop meets Comedy11.11.20 Uhr Revolte l Kabarett Philipp Scharri Der Klügere gibt Nachhilfe 12.11.20 Uhr Dave Davis Spass um die Ecke 15.11.20 Uhr Gerd Dudenhöffer spielt HEINZ BECKER Sackgasse 16.+17.11.20 Uhr Liederfest: STOPPOK Uta Köbernick, Götz Widmann Preisträgerkonzert 18.11.20 Uhr Mathias Richling Der Richling-Code l Kabarett 18.11.20 Uhr OPER Pause & Alich FRITZ & HERMANN packen aus - Weihnachtsspezial 22.–26.11.20 Uhr (13./14.11.) rolin Kebekus Außerdem: Ca heon Spezial (19.11.)/ nt Prix Pa abarettfest .11.) /WDR-K Tobias Mann (20 Klaus Hoffmann (27.11.) .)/ (21.11 ash (29.11.)/ .11.)/Nightw Axel Hacke (28 Rixmann (30.11.) u.v.a. r& ge nin Wan Partytermine: www.tanznacht.com Info-Tel.: 0228-21 25 21 Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010 www.koelnticket.de 0221-2801 Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn www.pantheon.de Wenn es so etwas wie einen geschlechtsspezifischen Trend im KleinkunstGenre gibt, dann den, dass Männer derzeit dazu neigen, ihre privaten Familienverhältnisse inklusive Kind und Kegel zu thematisieren und Frauen sich um ihre wachsenden Jahresringe Sorgen machen. Die 1960 geborene Kabarettistin Marina Barth zum Beispiel macht „geriatrische Kleinkunst“, erzählt von ihren Winkeärmchen, die noch in Bewegung sind, wenn die Hände längst im Schoß liegen, und konstatiert, dass der Blick nach vorne auch nicht weiter bringt. Kurz: In ihrem neuen Programm „Fiftyfifty“ kokettiert sie im Klüngelpütz-Theater (am 5. und 12.11.) mit ihrem Alter, dass sich die Balken biegen. Wesentlich stringenter geht Monika Blankenberg in ihrem Programm „Altern ist nichts für Feiglinge“ im Atelier Theater (am 7., 14. und 21.11.) ans vor sich hinwelkende Werk. Nach dem Motto „Lachfalten sind wie gute Freunde – davon kann man nie genug haben“ zieht sie eine Art Lebensbilanz, erinnert sich an Zeiten, in denen sie auf dem Arbeitsamt als MitteVierzigjährige als „nicht vermittelbar“ abqualifiziert wurde und schlüpft in die Rolle der hüftleidenden, aber nicht auf den Mund gefallenen Oma Anna, die so gerne mit dem ICE fährt. Charmant, sympathisch und mit rheinisch grundierter Selbstironie legt sie die eigenen Macken und Marotten bloß – und zeigt auf diese Weise, wie man mit Witz und Verstand die Ü50-Malaisen spielend bewältigt. Wie das geht, wissen auch die beiden altgedienten Stunksitzungs-Mitglieder Biggi Wanninger und Anne Rixmann. In ihrem neuen Programm erfüllen sie tatsächlich „200% Frauenquote“. Mit Mörderstimmen, jeder Menge Spaß am Sich-selbst-auf-den-Arm-Nehmen und einem Riesensack voller origineller Ideen. So bilden die Vollblut-Komödiantinnen zum Beispiel das Kommando Graue Zellen, eine Rentner Arme Fraktion, die mit Volksmusik gegen Atomkraft ansingt (am 25.11. im Krankenhaus KölnHolweide, am 30.11. im Bonner Pantheon). Nix wie hin – empfiehlt mit Schmackes die Ihnen stets ergebene ANNE NÜME 10 BÜRGERHAUS NOVEMBER STOLLWERCK NOVEMBER 2011 HÖHEPUNKTE 6 Sonntag it’s teatime Mark Bennett Duo Irish Folkpop Rock € 7,– VVK/9,– AK FLÜGELS A A L 9 Mittwoch 20:00 Uhr „Warst Du auch in Portugal?“ MitmachFotopräsentation Freitag „Erregt“ Comedy € 14,– VVK/16,– AK 16:30 Uhr Die Jimmy Breuer Arena-Tour 2011 1LIVE „Hau ab XXL!!!“ Comedy Freitag Ingo Börchers „Die Welt ist eine Google“ Kabarett FR, 04.11. 20:00 Uhr Lars Hohlfeld „Vom Höhlenmann zum Bräutigam!“ Stand-up-Comedy „Liebe … und andere Illusionen“ Magisches Kabarett MI, 09.11. 20:00 Uhr „Wirrlichkeit“ Theatrale Comedy SCHAU S TA L L „EinMannKultur“ Kabarett-Solo DO, 10.11. 20:00 Uhr „Mein Laminat, die Sabine und ich“ Kabarett-Solo Spaß.Abende – nachhaltig Lachen 20:00 Uhr Revue – Moderation: Mirja Boes mit Kai Magnus Sting, Frizzles, Sebastian 23 und Fönfieber 20:00 Uhr Kai Magnus Sting „Die hohe Kunst der Weltrettung“ Kabarett Samstag 01. 20.30: Rupert Schieche: Schieche – schön schräg (Dichter-Show) mi. 02. 20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) 22.00: Gratis-Comedy mit Richie XXS do. 03. 20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz fr. 04. 20.30: S. Hakenberg & M. Feindler: Die Grenzen des Schlagers (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Joachim Hahn sa. 05. 20.30: Hannes Ringlstetter: Meine Verehrung (Musikkabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Joachim Hahn mo. 07. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett) di. 08. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Kabarett) mi. 09. 20.30: Fönfieber: Ein Agent taut auf (Musikkabarett) 22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren: Das literarische Duett – Eintritt frei do. 10. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz fr. 11. 20.30: Ensemble Weltkritik: Talentefest (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern sa. 12. 20.30: Travestie verkehrt: Simply the Best (Travestie) 22.00: Gratis-Comedy mit den Saugstaubern mo. 14. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett) di. 15. 20.30: Rupert Schieche: Schieche – schön schräg (Dichter-Show) mi. 16. 20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) 22.00: Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel präsentieren: Das literarische Duett – Eintritt frei do. 17. 20.30: Maria Peschek: Und wer is schuld? (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz fr. 18. 20.30: Charla Drops: Vorsicht, leicht entflammbar (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Oliver Wellmann sa. 19. 20.30: Achim Knorr: Rebellion in Zimmerlautstärke (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy Wild Card mo. 21. 20.30: Monika Blankenberg: Altern ist nichts für Feiglinge (Kabarett) di. 22. 20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Kabarett) mi. 23. 20.30: Maria Vollmer: Sex & Drugs im Reihenhaus (Music- & Dance-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Senay do. 24. 20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Silvia Doberenz fr. 25. 20.30: Rena Schwarz: Jung? Attraktiv und... übrig! (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Richie XXS sa. 26. 20.30: Sebastian Krämer: Akademie der Sehnsucht (Chansonabend) 22.00: Gratis-Comedy mit Luke Mockridge mo. 28. 20.30: Diva La Kruttke: The Making of a Diva (Glamody) di. 29. 20.30: Rupert Schieche: Schieche – schön schräg (Dichter-Show) mi. 30. 20.30: Sia Korthaus: VorLieben (Kabarett) 22.00: Gratis-Comedy mit Senay „Angst und andere Hasen“ Kabarett/ Comedy Sebastian Schnoy „Frühstück bei Kleopatra“ Kabarett DO, 17.11. 20:00 Uhr pro:c-dur Mozart meets Metal T. Beckmann & T. Jansen Das Kabarettkonzert FR, 18.11. 20:00 Uhr Duo Diagonal „Komik zwischen Glamour und Desaster“ Comedy SA, 19.11. 20:00 Uhr, SO, 20.11. 18:00 Uhr Sabine Wiegand 20:00 Uhr Frizzles „Wenn dat Rosi zweimal klingelt!“ Kabarett MI, 23.11. 20:00 Uhr Daphne de Luxe Improvisation mit allen Mitteln Samstag SA, 12.11. 20:00 Uhr, SO, 13.11. 18:00 Uhr Frank Fischer MI, 16.11. 20:00 Uhr ermöglicht durch die Stadtwerke Langenfeld Mittwoch di. Peter Frohleiks 20:00 Uhr Samstag SEBASTIAN KRÄMER Ein Muss für alle LiebhaberInnen poesievoller Musik-Unterhaltung, kluger, abseitiger Blödelei und pointiert-bissigem Liedgut. Krämer ist Deutscher PoetrySlam-Meister und erhielt 2009 den Deutschen Kleinkunstpreis! sa. 26.11. Mia Pittroff Ulan + Bator 26 03 DO, 03.11. 20:00 Uhr (keine Ermäßigung) € 14,– VVK/16,– AK 23 „Ein Bauch ist schon mal ein Ansatz!“ Kabarett gegen Abnehmwahn und Diätenerhöhung Klaus-Peter Pfeiffer Mittwoch SCHAU P L AT Z 12 Volker Diefes SA, 05.11. 20:00 Uhr, SO, 06.11. 18:00 Uhr € 17,– VVK/21,– AK 18 MI, 02.11. 20:00 Uhr 20:00 Uhr Hennes Bender SCHAU S TA L L 16 November 2011 Eintritt frei SCHAU P L AT Z 11 HANNES RINGLSTETTER Ein charmanter, unter die Haut gehender ErzählMusiker und feiner bayrischer Querdenker, der mit seiner sympathischen Andersartigkeit die Bühnen der Republik erobert - jetzt endlich auch Köln! sa. 05.11. 16:30 Uhr 20:00 Uhr „Comedy in Hülle und Fülle“ Comedy DO, 24.11. 20:00 Uhr Sebastian 23 „Dem Schicksal ein Schnittchen schmieren“ Poetry Slam Revue € 20,– VVK/23,– AK, SCHAUPLATZ Einzelgastspiele € 14,– VVK/16,– AK, SCHAUSTALL Die ImproVisaToren „Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow FR, 25.11. 20:00 Uhr Hans Gerzlich „MEHR BRETTO VOM NUTTO!“ Kabarett SA, 26.11. 20:00 Uhr, SO, 27.11. 18:00 Uhr Jens Heinrich Claassen „Mama findet’s lustig!“ Betreute Comedy MI, 30.11. 20:00 Uhr Christoph Sieber „ALLES IST NIE GENUG“ Kabarett PL A T Z SCHAU LANGENFELD GMBH Schaustall Winkelsweg 38 40764 Langenfeld Schauplatz Hauptstraße 129 40764 Langenfeld BÜRGERHAUS STOLLWERCK Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln Tel. 0221 - 99 11 08-0 Fax 0221 - 99 11 08-70 www.buergerhausstollwerck.de € 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten, Auszubildende, Bufdis bis 30 Jahre sowie Sozialpassinhaber. www.schauplatz.de 11 Ticket-Service: 0221 – 24 24 85 Roonstr. 78 – 50674 Köln www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING! Theater-Beginn jeweils 20.30 Uhr, Eintrittspreise: EUR 18/13 Mo.–Sa. ab 18.00 PREMIERE PREMIERE 17. November 2011 bis 5. Februar 2012 Kleist_20.11 (UA) 28., 29., 30. und 31. Oktober, 20h 1.November, 20h PRIME TIME 9. November, 20h JENNY JÜRGENS, REINHARD VON HACHT, KLAUS ZMOREK RENATE HUNDERTMARK UND CLAUS BIEDERSTAEDT endstation irgendwo romantische Komödie von René Heinersdorff · Regie: René Heinersdorff DIE SONNE AUF DER ZUNGE (UA) 16., 17., 18. und 20. November, 20h Foto: Niklas Schulz studiobühneköln EUMENIDEN 24., 25., 26. und 27. November, 20h FINNLAND (Gastspiel) 30. November, 20h 1., 2., 3. Dezember, 20h www.studiobuehnekoeln.de 54 JAHRE www.theater-am-dom.de Tel.: 02 21 | 470 45 13 theater am dom guter abend. Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54 18. | 19. NOV 2011 20.00 Uhr im Schauspielhaus HOFESH SHECHTER | POLITICAL MOTHER „TANZ-SHOW ODER ROCK-GIG? DER ISRAELISCHE CHOREOGRAF HOFESH SHECHTER ZIELT IMMER IN DIE EINGEWEIDE.“ DIE WELT Tickets: 0221 /221 28400 www.schauspielhaus.de Foto: Simona Boccedi TANZGASTSPIEL Theater in NRW Anna Malunat: „Halt dich am Zaun ...“, Foto: Oliver Paul Rheinische Zukunftsmusik FFT Düsseldorf: „Finnland”, 3./5.11. I „Toller Fallada“, 1./3.12. „Andy Warhol ...” 6./8./9.12. Studiobühne Köln: „Halt dich am Zaun …“, 27./28.10. „Finnland”, 30.11./1.–3.12. Theater im Ballsaal Bonn: „Halt dich am Zaun …“, 31.10./2.11. „Andy Warhol ...”, 15./16.11. I „Toller Fallada“, 18./19.11. Alle Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr I www.westoff.de DO 3.11. – SA 5.11. Eine rasante Show, frei nach dem Motto: Wer angibt, hat mehr vom Leben! Thomas Freitag Nur das Beste Kabarett KÖLNPREMIERE Bidla Buh Prachtkerle Musik-Entertainment MO 7.11. Das Kabarett-Urgestein zieht nach 14 Soloprogrammen eine erste Zwischenbilanz. Jörg Knör Alles nur Show Parodie/Entertainment MI 9.11. .[FKG#WXTC[KUVFGT+PDGITKHHFGTOQFGTPGPWPFNGKFGPUEJCHVNKEJGP#MMQTFGQPOWUKM Andreas Etienne Wo mir sind, is oben! Kabarett MO 14.11. 9KGMQOOVOCPICP\PCEJQDGP!7PFYCPPYGK²OCPFCUUOCPQDGPKUV! Reiner Kröhnert Kröhnerts Krönung <ĂďĂƌĞƩ DI 15.11. + MI 16.11. 'KP*QEJIGPWUUH×TFKG(TGWPFGGTUVMNCUUKIGT2QNKVRCTQFKGP KÖLNPREMIERE SO 13.11. KÖLNPREMIERE Lydie Auvray Trio Konzert KÖLNPREMIERE 'KPURCPPGPFGT#WUƀWIKPFKG9GNVFGT5VCTUŌ\WO$T×NNGPMQOKUEJ Nessi Tausendschön DO 17.11. – SA 19.11. Die wundersame Welt der Amnesie Musik-Kabarett 'KPGJGTTNKEJMQOKUEJG/KUEJWPICWU-CDCTGVV%QOGF[/WUKMWPFITQ²GO6JGCVGT Kabarett-Bundesliga SO 20.11. Götz Frittrang vs. Johannes Kirchberg Wettbewerb 5RTCEJIGYCNVKIGT$×JPGPDGTUGTMGTVTKHHVHCOQUGP.KGFGT-CDCTGVVKUVGP Susanne Pätzold & Alex Burgos Bis dass der Tanz uns scheidet! Tanz-Comedy MO 21.11. &KG5VCVKQPGPGKPGT.KGDGIGH×JNVIGURKGNVWPFOKVTGK²GPFIGVCP\V Peter Vollmer DI 22.11. + MI 23.11. Frauen verblühen, Männer verduften Kabarett 8QPFGP(NWEJVRN¼PGPFGU/CPPGUXQPJGWVGYQDGK9CPPKUVGKP/CPPGKP/CPP! KÖLNPREMIERE Von Hans-Christoph Zimmermann Es gibt viele Visionen, wie Kulturinstitutionen der Rheinschiene kooperieren sollen. Die Leitmaxime lautet allerdings meist „Geld sparen“. Das im vergangenen Jahr gegründete Theaternetzwerk west off, das die drei Off-Bühnen Theater im Ballsaal in Bonn, Studiobühne in Köln und Forum Freies Theater (FFT) in Düsseldorf verbindet, bildet da eine willkommene Ausnahme. Drei Häuser, so Studiobühnen-Chef Dietmar Kobboldt, bei denen die Schnittmengen im ästhetischen Denken groß seien und die nach innovativen Kräften in ihren jeweiligen Städten suchten. Jede Bühne wählt eine, Köln aufgrund der Vielzahl der Gruppen zwei Produktionen aus, die auf Tournee in die Nachbarstädte gehen. „Es ist der Versuch, herausragende Produktionen über kommunale Grenzen hinaus einem anderen Publikum zugänglich zu machen“, benennt Kobboldt das Ziel von west off. In Köln gastiert die FFT-Produktion „Halt dich am Zaun, der Himmel ist hoch“, ein Stück der Regisseurin und Autorin Anna Malunat. Sie ist mit Heimatvertriebenen ins Gebiet um Kaliningrad gereist, hat Interviews gemacht und O-Töne gesammelt und daraus mit ihrem Ensemble ein Stück entwickelt, das sich von Verklärung, Revanchismus und Erika-Steinbach-Debatten fernhält. Dass solche Produktionen auf Reisen gehen, ist den Kulturämtern der drei Städte, dem Land und der RheinEnergieStiftung Kultur zu verdanken, die west off mit 90.000 Euro unterstützen. Das erlaube auch, den Künstlern angemessene Gagen zu zahlen, sagt Kobboldt. Noch konzentriert sich west off auf das Rheinland. Für die Zukunft kann sich der Leiter der Studiobühne vorstellen, dass auch Bühnen wie der Ringlokschuppen in Mülheim oder das Pumpenhaus in Münster einbezogen werden. Das ist allerdings Zukunftsmusik. In diesem Jahr geht neben Anna Malunats Produktion außerdem „Finnland“ vom Bonner fringe ensemble auf Reisen, aus Köln kommen „Andy Warhol just finished eating a hamburger“ des Rose Theegarten Ensembles und schließlich „Toller Fallada“ der Gruppe ct.201, ein kleines, sehr komisches Duo, bei dem zwei Beckett-Clowns auf der Bühne sitzen und sich Masken von Toller und Fallada vors Gesicht halten. „Bin ich eine Person?“, „Bin ich Bertolt Brecht?“ raten die Schauspieler Kevin Herbertz und Manuel Moser munter drauflos. Die Rolle als Quiz. Das Stück, das Tom Mrosek mit den Schauspielern entwickelt hat, widmet sich vordergründig den Schriftstellern Ernst Toller und Hans Fallada, doch letztlich dient deren Biographie als Vexierspiegel für das Leben zweier Figuren von heute und ihrem Streben nach Hans-Christoph Zimmermann ist Erfolg, ihrem politischen Engagement oder ihrem LebenszuTheaterkritiker sammenhang. Die beiden sind zwei Eckensteher des Theafür Printmedien und Hörfunk. ters, die vom Durchbruch träumen – und ihn nicht schaffen. Bidla Buh Das Netzwerk west off fördert den Theateraustausch Stephan Bauer DO 24.11. Auf der Suche nach dem verlorenen Mann Kabarett/Comedy ¯DGTFWTEJGKPCPFGTIGTCVGPG)GUEJNGEJVGTTQNNGPWPFMCRKVWNKGTGPFG/¼PPGT Konrad Beikircher KO6JGCVGTCO6CP\DTWPPGPSA 26.11. Schön ist es auch anderswo... Kabarett >GNHVG6GKNFGT4JGKPKUEJGP6TKNQIKGH×JTVYGKV×DGTFCU4JGKPNCPFJKPCWU Astrid Gloria SA 26.11. + SO 27.11. Apfelkuss und Mandelstern Küchen-Comedy Florian Schröder Offen für alles – und nicht ganz dicht! Kabarett MI 30.11. >,WPIG9KNFGWPVGT&GWVUEJNCPFU-CDCTGVVKUVGPOKVUGKPGOPGWGP2TQITCOO KÖLNPREMIERE 6TCFKVKQPGNNGU-×EJGPYKUUGPOQFGTPG'TP¼JTWPIUNGJTGWPFICP\XKGN5RC² Außerdem im Programm 4¼WDGT&+/+-ÑNPGT,WIGPFEJQT5V5VGRJCP51 4GKPQNF.QWKU&+*CO'II&1(45CMMQ-QNQPKC5# 5KUUK2GTNKPIGT(4/QPKMC-COROCPP51(GTFKPCPF.KP\GPKEJ/1 #PMC<KPM&+ Lesen Sie auch die Kolumne Tanz in NRW über vier gelungene Beispiele der Förderung im Tanzland NRW unter www.choices.de/tanz-nrw 13 TICKETS: 02 21 - 258 10 58 (tgl. 16:00 – 20:00 h) Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt · Vorstellungsbeginn 20:15 h www.senftoepfchen-theater.de Auftritt FREI HANDELS ZONE ENSEMBLENETZWERK KÖLN „Kein Licht“, Foto: Klaus Lefebvre Die Welt als Probebühne A.TONAL. THEATER DIE SONNE AUF DER ZUNGE Karin Beier eröffnet die neue Spielzeit im Schauspiel VON WERNER FRITSCH URAUFFÜHRUNG: 16. NOVEMBER 2011, 20.00 H WEITERE AUFFÜHRUNGEN: 17./18./20. NOVEMBER 2011 STUDIOBÜHNE KÖLN, UNIVERSITÄTSSTR. 16A 13,00/6,50 EUR Da steht er nun, der Wutbürger, und probt den Aufstand. Was wörtlich zu nehmen ist. Schauspielhaus-Chefin Karin Beier spiegelt die Politik in der Kunst und inszeniert eine Orchesterprobe. Stühle räumend schlurft Michael Wittenborn als Hausmeister-Faktotum zu Beginn rein und raus. Lang und stumm ist sie, die Exposition, mit der Beier den komödiantischen Grundton für die TextCollage „Demokratie in Abendstunden“ setzt. Ein Scherzo sollte es wohl sein; heiter und beschwingt werden Klischees durchgespielt: der tyrannische Dirigent, das arme „Tutti-Schwein“ in der zweiten Reihe, die Eitelkeiten und Blödheiten, die kunstfeindlichen Tarifverträge staatstragender Künstlerbeamten. Schon klar, es geht um Kunst als Laboratorium für demokratische Prozesse: Teilhabe, Mitbestimmung und Gleichheit werden durchdekliniert am Beispiel eines Orchesters. Pate standen Texte verschiedener, wie man so sagt, namhafter Autoren, was aber die Sache nicht besser macht. Der Versuch, die politische Tiefe an der komischen Oberfläche zu verstecken, bewegt sich nah am Banalen, bis dann die geordnete Welt des Bildungsbürgertums erwartungsgemäß zerfällt. Die Situation eskaliert, es regnet Papier, die Wände färben sich schwarz (beeindruckende Bühne: Johannes Schütz), und Julia Wieninger als Harfenistin mit Engelsflügeln greift zur Waffe. Politikpessimismus, der hedonistische Tanz auf dem Vulkan, der politikblinde Künstler und eben der Wutbürger – Karin Beier entwirft hier mit ihren sieben Musikern und zwölf Schauspielern großartige Bilder für eine Diagnose der gegenwärtigen politischen Kultur. Und doch: Beier zitiert sich fortwährend selbst; sie sucht die Groteske und verheddert sich im Plakativen. Das Kippspiel zwischen Fluxus, Farce und Karneval endet trotzig: Mag die Welt auch zugrunde gehen, die Kunst wird fortbestehen. „Wir spielen. Wir spielen“. Das ist keine Selbstkritik – das ist eine Kampfansage. Kein Licht. Beier-Jelinek, die Zweite Nach der Pause dann das düstere Gegenstück. Die Töne sind verschwunden in dem kalten Kosmos von Elfriede Jelineks Theatertext „Kein Licht.“. Zwei Musiker-Clowns suchen sie in ihrer Narrheit unverdrossen, während eine Japanerin Steckbriefe an die Wände des Glaskastens klebt. Es ist ein Weltuntergangszenario, eine apokalyptische Vision unter dem Eindruck des Reaktor-Unglücks in Fukushima. Der uraufgeführte Text gibt sich sardonisch lächelnd finster und kalauert zugleich an der Grenze des Erträglichen. Die Bilder im trüben Zwielicht reihen sich ein in das Jelineksche-Beiersche Nachdenken über den Menschen im Angesicht von selbstverschuldeten Katastrophen, die der Natur in die Schuhe geschoben werden. Doch an die inspirierende Wucht der fulminanten Inszenierung im letzten Jahr reicht dieses fast schon depressive Double-Feature nicht heran. Am Ende steht ein japanischer Abzählreim – eene, mene, muh und tot bist du. Und der trifft dann auch die vermeintlichen Wutbürger im Parkett. HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN GEFÖRDERT DURCH: KULTURAMT KÖLN, RHEINENERGIE STIFTUNG KULTUR KÖLN, LAND NRW WWW. FREI HANDELS ZONE. ORG KARTEN TELEFON: 0221 985 45 30 „Demokratie in Abendstunden. Kein Licht“ von Beuys, Cage, Goetz u.a. & Elfriede Jelinek I R: Karin Beier I Schauspielhaus Köln I 4./20.11., 19.30 Uhr 0221 22 12 84 00 Lesen Sie auch die Kolumne Oper in NRW über die Barock-Oper „L’Eliogabalo“ in Dortmund unter: www.choices.de/oper-nrw 14 Foto: Stephen Berkeley-White TANZGASTSPIEL 01.| 02. DEZ 2011 20.00 Uhr im Schauspielhaus DV8 PHYSICAL THEATRE | CAN WE TALK ABOUT THIS? DIE NEUE PRODUKTION VON LLOYD NEWSON ÜBER REDEFREIHEIT, ZENSUR UND BELEIDIGUNG. Tickets: 0221 /221 28400 www.schauspielhaus.de Theater am Rhein „Wilhelm Meisters Lehrjahre“, Foto: Meyer Originals „Eumeniden“, Foto: Wolfgang Weimer „Phädra“, Foto: Klaus Lefebvre Theater als Jugendtraum Zweckrationalität „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ im FWT Klassiker als Salzhering Aischylos’ „Eumeniden“ in der Studiobühne „Phädra“ in der Halle Kalk Die Schauspielerin Aurelie (Lisa Bühl) verzweifelt an ihrer Liebe zu Lothario. Bei den Proben zu „Hamlet“ ist sie ein Nervenbündel oder einfach eiskalt – bis ihr Kollege Wilhelm Meister (Jonas Baeck) sie zu einem Wutausbruch provoziert. Doch so erfolgreich die Premiere dann verläuft, Aurelie bringt sich kurz darauf um. Wilhelm findet sie zusammengesunken auf einem Stuhl – und beendet seine Theaterkarriere. Theater kann ein Lebensirrtum sein. Für Wilhelm Meister ist es das, er stellt kurz Lothario zur Rede, und dann hat er auch schon Feierabend. Getreu seiner Tradition der Literaturdramatisierung nimmt sich das Freie Werkstatt Theater diesmal Goethes Roman „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ vor und kürzt erst einmal kräftig. Es fehlt viel an diesem Abend, Mignon genauso wie der Harfner oder Jarno, auch dass Wilhelm erst in der Turmgesellschaft um Lothario und den Reformadel seinem Leben Sinn verleiht; es fehlt aber auch das Disparate des Romans (Goethe nannte ihn eine der „inkalkulabelsten Produktionen“) – und vor allem die Ironie. Die Fassung, die Regisseur Stefan Herrmann und Dramaturg Gerhard Seidel erstellt haben, zieht den Fokus komplett auf die Hauptfigur zusammen; nichtsdestotrotz entsteht ein in sich verblüffend schlüssiger Theaterabend. Der rote Samtvorhang auf der Bühne wirkt wie ein Symbol des Theaters, steht hier aber eher für die innere Bühne. Nervös und voll schlechtem Gewissen liest Wilhelm Meister die Briefe seiner verstorbenen Freundin Mariane, und schon tauchen die Gestalten der Vergangenheit in den Falten des Vorhangs auf. Es ist ein Abgesang auf Jugendträume des älter gewordenen Wilhelm, den Jonas Baecks mit großer Entschlossenheit spielt, wenn auch manchmal etwas zu zupackend. Ihm zur Seite stehen Lisa Bühl, Robert Oschatz und Nagmeh Alaei, die in wechselnden Rollen die Figuren trennscharf und psychologisch genau charakterisieren. Wilhelms Freund Werner mit hellblauem Hemd und Aktenkoffer ist ganz Unternehmer mit globalen Ansprüchen, Serlo dagegen eher ein blasierter Theaterimpresario. Die Inszenierung setzt ganz auf das Schauspielerquartett, und das ist gut so. Goethes „Wilhelm Meister“ läuft zwar im Sparmodus, garantiert aber trotzdem einen unterhaltsamen Abend. Ein Dekadent verirrt sich in den Mythos. Orest läuft das Blut über den Oberkörper, er stellt die abgeschlagenen Köpfe seiner Mutter und ihres Liebhabers auf, sieht die Rachegöttinnen, die Erinnyen, herannahen – und bleibt die Ruhe selbst. Sprache und Emotion führt er am straff-ziselierten Zügel. Ein Schöngeist, der nur aus Versehen Schlabberhose zu nackter Brust trägt. Die vier jungen Frauen in schwarzen Kutten, die sich auf Äste stützen, wirken mit ihrem pathetischen Gegrummel und Geächze dagegen wie Esoterikerinnen in Urgrunztherapie. Dass sie Orest als Mörder seiner Mutter Klytemnästra und ihres Beschälers Ägisth in den Wahnsinn treiben wollen, ist eher ein schlechter Witz. Den Mann bringt nichts aus der Ruhe – der geborene Politiker. Kostas Papakostopoulos und das Deutsch-Griechische Theater bringen „Die Eumeniden“ auf die Bühne, den Schlussstein der „Orestie“ von Aischylos, der das blutrünstige Verhängnis der Atridenfamilie beendet. Apoll und Pallas Athene entreißen den Muttermörder den Klauen des Mythos’ und stellen ihn vor ein Bürgergericht in Athen, wo er freigesprochen wird. Das Stück gilt als Geburtsurkunde der griechischen Demokratie. In der Studiobühne allerdings zerfallen die „Eumeniden“ in eine Folge einzelner Bilder, ohne dass der dramatische Zusammenhang sichtbar würde. Die schwarz gekleideten Eumeniden oder Erinnyen stehen hier für eine angeblich verabschiedete Tradition, deren Restzuckungen zwar noch zu vernehmen, aber nicht mehr ernstzunehmen sind. Zweckrationalität ist der rote Läufer gegenwärtiger Existenz, und niemand verkörpert das besser als Pallas Athene. Mit grauem Kostüm, Aktenkoffer und kommandohaft knappen Worten ist sie die Sprache gewordene Effizienz. Ein bisschen Hedonismus darf auch sein: Apoll im grünen Jackett mit Stöckchen stolziert geckenhaft als Parteigänger seiner Götterkollegin daher. Dass Orest nach seinem Freispruch mit Heißluft-Politsprech von Integration der Erinnyen in die Gesellschaft, von Wichtigkeit der Tradition faselt, ist dann nur noch die überzuckerte Zierkirsche einer Aktualisierung, die Aischylos auf zu einfache Weise für die Gegenwart dienstbar zu machen sucht – da ist die Inszenierung in ihrer interpretativen Funktionalisierung nicht weit von dem entfernt, was sie kritisiert. Es gibt Inszenierungen, da traut man seinen Augen und Ohren nicht. Johannes Schütz, den man als Bühnenbildner von Jürgen Gosch, Karin Beier oder Roland Schimmelpfennig kennt, inszeniert am Schauspiel Köln „Phädra“ von Jean Racine – diesen in Hexameter geronnenen Liebeswahn mit „Bild“Plot: Ehefrau liebt Sohn ihres Manns aus erster Ehe. Hatte man bisher den Zusammenprall von Schütz’ reduzierten Bildwelten mit den spielerisch-experimentellen Inszenierungsweisen seiner Regisseure bewundert, so bekommt man jetzt Schütz pur: eine asketische, stockkonservative Interpretation, die weitgehend auf die Sprache setzt. Die Spielfläche in der Halle Kalk ist mit Salz bestreut und wird im vorderen Drittel von einem wadenhohen Mäuerchen durchzogen, über das sich eine Art Drahtrahmen erhebt. Beides bildet ein Passepartout, das schon lange nicht mehr ins Bild bannen kann, was die Figuren umtreibt. Schon Hippolyt umrundet es anfangs sportlich; danach hockt oder balanciert er auf der Salzmauer, bis Phädra sie in ihrer Liebesenttäuschung mit der Spitzhacke niedermacht. Anja Laïs in schwarzer Strickjacke und gelber Hose spielt sie zunächst eher verhalten, dann allerdings tänzelt sie ihre emotionale Selbstentblößung dahin, dass ihr Liebesobjekt Hippolyt (Orlando Klaus) schier zu Salzsäule erstarrt. Die kurze Berührung nimmt er nur widerwillig hin, sein Begehren zielt auf den springenden Irrwisch Arizia (Marina Frenk). Vor allem in den ersten beiden Akten vor der Rückkehr von Athens totgeglaubtem König Theseus gelingt Schütz eine Atmosphäre allseitiger Verunsicherung. Die Figuren rangeln um die politische Nachfolge und stehen zugleich im Bann ihrer Gefühle. Liebe und Macht werden in ständigen Tauschprozessen verhandelt. Danach gewinnt der Abend zwar an Lebendigkeit, doch vor allem Stefan Nickel als Theseus wirkt fast schon komisch, wenn er emphatisch im undurchschaubaren Gefühlsgewebe herumstochert. Phädras Vertraute Oenone (Nadine Geyersbach) gibt dann der Geschichte den intriganten Dreh und stiftet ihre Herrin dazu an, Hippolyt der Annäherung an seine Stiefmutter zu beschuldigen – was dann in die Katastrophe führt. Was Schütz an dem Stück interessiert, bleibt nebulös, er buchstabiert es eher durch, anstatt es zu interpretieren: der Klassiker als eingelegter Salzhering. „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ I R: Stefan Herrmann Freies Werkstatt Theater I 9./15./16.10., 18 Uhr, 11./14.10., 20 Uhr I 0221 32 78 17 „Eumeniden“ R: Kostas Papakostopoulos I Studiobühne 24.-27.11., 20 Uhr I 0221 470 45 13 „Phädra“ R: Johannes Schütz I Halle Kalk 6./12./13.11., 19.30 Uhr I 0221 22 12 84 00 16 TEXTE: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN erdmannpeisker / Robert Bösch Extremtest. In der Diagonale. 17 Top Alpinisten aus aller Welt prüften die neue Eiger Extreme-Kollektion in der Eiger Nordwand, die keine Kompromisse bei der Ausrüstung duldet. Mit ihrem Test setzen sie ein Signal für die neue alpine Schweizer Bestmarke von Mammut. 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THEATERKASSE: 0221/22128400 WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE Theaterleben 7+($7(5 Balance Futur3 „Petersberg I”/Kölner Theaterpreis 2010, Foto: Futur3 Freie Szene im Kulturausschuss Goeth Iphig e enie auf T auris Premiere: 5. November, 20.30 h 9./10./11./12./22./23./24./25./26. Nov., 6./7. Dez. 2011 Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln, 0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de DIE ANDERE SEITE DES MONDES Künstlerinnen der Avantgarde Hannah Höch, Siebenmeilenstiefel, um 1934, Hamburger Kunsthalle/bpk © VG Bild-Kunst, Bonn 2011, Foto: Christoph Irrgang Die Finanzprobleme der Kölner Bühnen schlagen hohe Wellen: Die Kölner Oper verbucht unter Uwe Erik Laufenberg aktuell ein Millionen-Euro-Minus. Schauspielintendantin Karin Beier lässt die Prämiere von Maxim Gorkis „Die Letzten“ gleich ganz ausfallen, um ihren Etat im grünen Bereich zu halten. Beide Intendanten kämpfen um die Verteilung der Mittel zwischen Oper und Schauspiel, weil diese rechtlich nicht eindeutig geregelt ist. Eine Altlast aus den Zeiten der Generalintendanzen, an deren Beseitigung gerade eifrig gebastelt wird. Angesichts des lauten Getöses rund um die städtischen Bühnen drohen die Belange der Freien Theaterszene völlig unterzugehen, obwohl sie – wie die städtischen Bühnen – ca. 300.000 Zuschauer pro Jahr in ihre Aufführungen zieht und für das kreative Klima in der Stadt genauso wichtig ist, bei gerade einmal 3,6% der Förderung für Darstellende Kunst in Köln. Das Verhältnis lautet ca. 50 Mio. zu 1,8 Mio. zu Gunsten der städtischen Bühnen. Im Kulturausschuss hatte man nun Erbarmen und lud zur Anhörung: Die Belange der Freien Theater und Ensembles wurden dabei von Dietmar Kobboldt (Vorsitzender Kölner Theaterkonferenz) und Gerhardt Haag (Vorsitzender Plattform Kölner Theater) auf Basis eines in großer Einigkeit erarbeiteten Positionspapiers vorgetragen. „Die Freien“ betonen, dass es Ihnen nicht um eine Umverteilung zwischen städtischen Bühnen und Freier Szene oder eine schädliche Neiddebatte gehe. Aber man positioniert sich eindeutig: Die Stadt würdige finanziell nicht annähernd die Bedeutung der Freien Theater und Ensembles für die Kölner Kulturlandschaft, das Stadtklima, die kulturelle Bildung, die Stadtteilkultur sowie die nationale und internationale Außendarstellung als Kulturstadt. Die rigide Förderpolitik im freien Bereich verhindere den Ausbau professioneller Infrastrukturen, erschwere die Akquise von Drittmitteln wie die Ermöglichung von nationalen wie internationalen Kooperationen und lasse die soziale Frage der in diesem Bereich Arbeitenden unbeantwortet. Man beruft sich dabei auf eine bundesweite Studie des Fonds Darstellende Künste Berlin, nach der die durchschnittlichen Einkünfte freischaffender darstellender Künstler bei unter 900 Euro im Monat liegen. Es sei nicht länger hinnehmbar, dass professionelle Schauspieler (fast alle mit Hochschulabschluss) für 50 bis 60 Euro am Abend und weniger die Stadt bespielen. Es gehe darum, ein produktives Klima zu schaffen, auf dem hohe Qualität gedeihen könne, und so schlagen die Freien Theater vor, ihren Zuschuss an den Zuschuss der städtischen Bühnen im Verhältnis 1:10 zu koppeln. Dies würde ca. einer Verdreifachung der bisherigen Förderung entsprechen, aber immer noch deutlich unter vergleichbaren Förderungen anderer Großstädte liegen. Eine mehr als berechtigte Forderung, denn es geht um die unerlässliche Balance zwischen zentralen Kulturakteuren, die dieser Stadt Attraktivität, Aufsehen und Zukunftsfähigkeit verleihen. Einen kleinen Punktsieg hätten die „Freien“ bereits erreicht, wenn Ihnen – wie den städtischen Bühnen – im Kulturausschuss Rederecht eingeräumt würde, wenn ihre Belange verhandelt werden. Selbst das ist bisher nicht der Fall ... JÖRG FÜRST 22. 10. 2011 – 15. 01. 2012 K20 GRABBEPLATZ Düsseldorf www.kunstsammlung.de Lesen Sie auch die Kolumne Opernzeit über Hoffmanns Erzählungen am Aalto-Theater Essen unter www.choices.de/oper-nrw 19 In Kooperation mit dem Louisiana Museum of Modern Art, Dänemark Klassik in NRW Hosenrollen mit Säulenhalle, Foto: Paul Leclaire BFF Theater am Rhein Papierlos, aber Tiger: Fabrice Meguhe Zouzouko und Jean Claude Dagbo, Foto: David Baltzer Milde bei Gericht Auch scheißegal ist illegal Von Olaf Weiden Wenn Titus aus seiner Kaiserloge hinabschaut auf die Bittsteller seines Volkes am untersten Ende der Treppenanlage, wirklich aus schwindelnder Höhe, dann wird einerseits die Gott gleichende Macht des Römers präsent und anderseits die Winzigkeit und das Ausgeliefertsein des Untertanen, im Staub zertreten. Der Kaiser Titus, Held in der Oper „La clemenza di Tito“ von Wolfgang Amadeus Mozart, war ein ungewöhnlicher Herrscher „Es funktioniert, in Rom, ein mildtätiger Mann, freundlich, und es ist wunderschön“ verständig, im heutigen Jargon ein Warmduscher oder Weichei. Er war so gut, dass in der aktuellen Inszenierung des Kölner Intendanten Uwe Eric Laufenberg sogar das Weib des Kaisers, eine linkische Furie, vor so viel Gutmensch kapituliert und sich am Ende mit einem Giftbecher selbst richtet. Vielleicht hat den Regisseur der Spielort dieser Oper, die im Normalfall mit sanfter Begnadigung ausklingt, zu dieser Notrichtung gedrängt: Titus regiert nämlich nicht im Opernhaus, sondern im Treppenhaus des Kölner Oberlandesgerichts. Unter diesem mächtigen Dach kennt der Paragraphenreiter keine Gnade: „Was Recht ist, muss Recht bleiben.“ Titus war ein Träumer, besser: ein Philosoph. Dafür hat das Volk ihn geliebt. Da er im Namen der Menschenliebe sogar Recht beugt, würden ihn die Schergen dieses Hauses heute verfolgen lassen. Denn hier werden auch terroristisch Verdächtige verhandelt. All dies wäre Grund genug, eine Oper über Gunst und Gnade hier spielen zu lassen. Die Entscheidung für die Wahl dieses Hauses lag aber ursächlich in der architektonischen Anlage des Treppenhauses, das täglich wie ein gefräßiges Maul die Beamten in diesen Palast der Justiz einsaugt und ausspuckt: Es funktioniert, und es ist wunderschön. In alle Richtung gähnen auf mehreren Etagen Eingänge zu langen Röhrengängen. Die Akustik im Treppenhaus selbst ist zwar schwierig für die Akteure, aber unvergleichlich satt und rund für die Hörer. Das Orchester sitzt auf halber Höhe wie in einer Riesenloge, allerdings komplett ohne optische oder akustische Anbindung an die Protagonisten des Stücks. Diese tollen vorwiegend auf dem mittleren Treppenpodest und auf den Treppen selbst, und Dirigent Konrad Junghänel blickt ohne Sicht aus einem Dutzend dezent gehängter Bildschirme auf das Geschehen, und er dirigiert im Blindflug immer etwas voraus. Aber das klappt fantastisch, und so umhüllt der warme Sound des Gürzenich-Orchesters die Ohren der Gäste, die Sänger stehen manchmal direkt neben den Zuhörern, drängen sich bei mancher Arie durch die Sitzenden oder nehmen sie sogar bei der Hand – die Handlung verlässt die Bühne. Großartige Stimmen und natürlich bei dieser Nähe exzellentes Spiel beleben dieses perfektionistisch konstruierte Auftragsprodukt aus der Feder Mozarts zu einem echten Opernerlebnis außerhalb der Oper, es ist nach dem Monteverdi-Experiment in der Gerling-Kantine und dem charmanten Cárdás-Ausflug Olaf Weiden arbeitet die dritte Produktion der Oper auf Reisen, die nicht nur als Musiker und Musikkritiker in NRW. das Stück, sondern ihre einzigartige Spielstätte inszeniert. Ein Abend voller Tatbestände, der den unterschiedlichen Umgang mit Illegalen in Deutschland und Frankreich herausarbeitet, ohne eine Lösung zu bieten. Für die herrschenden Umstände bleibt am Ende nur die Haltung: „Ist mir doch egal“. Los geht es mit einer visuellen Architekturschau bunter Metropolen und ihrer Menschen, vierfach gebeamt auf eine Videowand, begleitet von hippem zweisprachigen Sprechgesang, auch über die Autos in Paris, denen es dort nicht gut geht. „Jede Minute mit einem Illegalen ist besser als wählen“ heißt die Show des Performing-Duos Gintersdorfer und Klaßen, die mit ihrer bekannten deutsch-afrikanischen Truppe die Schlosserei unsicher macht. Der Titel stammt vom französischen Philosophen Alain Badiou, der die illegalen Migranten „als Bastion des Widerstands gegen den Opportunismus und neoliberalen Geist der demokratischen Wähler“ sieht, und dessen radikaler Standpunkt doch noch ein bisschen zu kurz kommt. Ansonsten geht es weiter in bewährter Gintersdorfer/Klaßen-Qualität mit interaktiven Szenen, in denen es darum geht, wie viel der Eine vom Anderen weiß und welche Informationen gern verheimlicht werden. Ob es wirklich die Sozialversicherungsnummer sein muss, ist dabei eigentlich unbedeutend, grundsätzlich geht es um die Wichtigkeit der sogenannten Papiere, die in westlichen Zivilisationen nicht nur Wert und Position definieren, sondern allein bereits die Existenz begründen. Auf der anderen Seite stehen die vorsätzlich oder zwangsweise Papierlosen, deren Legalität verhindert wird, die in Ghettos verbannt werden, die inzwischen auch als ökonomische Konkurrenz politisch vermarktet werden. Die Zuschauer müssen jetzt ihre eroberten Sitzplätze in der Schlosserei verlassen und sich hinter der Videowand auf Plastikstühlen für den „Moment der Wahrheit“ neu organisieren. Dort im Halbkreis werden die Identitäten nun gedehnt, die Werte des Geldes und die Qualitäten eines neuen Kommunismus gepriesen, so lange, bis alle Ängste, die zwischen Eigennutz und Überleben existieren, verbal und choreografisch abgearbeitet sind. Franck Edmond Yao alias Gadokou La Star zeigt hier mal wieder seine Körperbeherrschung, nimmt sich dafür Zuschauer als Gymnastik-Gewichte. Es folgt die Geschichte vom mystischen Finger, den man opfert, um an viel Geld zu gelangen, und die Erklärung dafür, warum die Illegalen mit menschenverachtenden Trabantenstädten wie in Evry besser zurechtkommen als Einheimische, und dass die Vertreter des ethnologischen Strukturalismus hier versagt haben. Die Inszenierung schwankt zwischen Performance und Mitmachtheater, zwischen Amüsement und Belehrung, das ist sehr unterhaltsam, aber eben auch lösungsfrei. Da hilft auch nicht das Gleichnis der Abschieberituale, die den Besuch Europas für eine kurze Zeit ziemlich luxuriös gestalten, aber zu keinem inhaltlichen Ergebnis führen. Da hilft es auch nicht, dass Kölner Zuschauer in ihrer Heimatstadt keine Entsprechung zu den Ghettos in Paris finden. Papierlos leben ist nicht Avantgarde und auch keine gesunde Haltung. Scheißegal bleibt in Europa illegal. Leider. Die Oper Köln gastiert im Oberlandesgericht Performing-Duo Gintersdorfer/ Klaßen am Kölner Schauspiel PETER ORTMANN „La clemenza die Tito“ I 4./6./10./12./18./20.11. Oberlandesgericht Köln I www.operkoeln.com Lesen Sie auch die Kolumne Musical in NRW über neue Musicals in Köln, Neuss und Aachen unter www.choices.de/musical-nrw „Jede Minute mit einem Illegalen ist besser als wählen“ Mi 2.11., 19.30 Uhr Schauspiel Köln/Schlosserei 0221 22 12 84 00 20 OXIWKDQVDFRP (XURSDKLQ ]%5RP XQG]XUđFN 0DGULG 3DULV DE ř %XGDSHVW *đQVWLJZHJ (LQ3URGXNWYRQ/XIWKDQVD 45&RGHVFDQQHQXQGVRIRUW PHKUđEHU(XURSDVJUùćWHV 5HLVHWDJHEXFKHUIDKUHQ 'LUHNWDE'đVVHOGRUI ]XđEHU(XURSD]LHOHQ -HW]WEXFKHQXQWHUOXIWKDQVDFRP RGHULQ,KUHP5HLVHEđUR -HW]W PLWP DFKH JUùćW HP5 QEHL(XU R HLVHWD JHEX SDV 3HUVù QOLFKH FK 5HLV HH KRFKOD GHQ UOHEQLVVH XQG OXIWKD JHZLQQHQ YRWHQ 0HK QVDF U RPH XURSH XQWHU DQGLD ULHV )đU'LUHNWIOđJH]XđEHU=LHOHQLQ(XURSDEHL%XFKXQJXQWHUOXIWKDQVDFRP%HJUHQ]WHV6LW]SODW]DQJHERW Theater-Termine Köln-Bonn Theater-Kalender Köln-Bonn ARTHEATER 0221 550 33 44, Beginn 20 Uhr Leere Stadt Mi. 2.11., Fr. 4.11., Mi. 23.11., Do. 24.11. Kunst gegen Bares Mo. 7.11., Mo. 14.11., Mo. 21.11., Mo. 28.11. Pandaemonium Mi. 9.11. bis Fr. 11.11. ATELIER THEATER 0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr Rupert Schieche Di. 1.11., Di. 15.11., Di. 29.11. Diva La Kruttke Mi. 2.11., Mi. 16.11., Mo. 28.11. Gratis-Comedy Mi. 2.11. bis Sa. 5.11., Do. 10.11. bis Sa. 12.11., Do. 17.11. bis Sa. 19.11., Mi. 23.11. bis Sa. 26.11., Mi. 30.11. jeweils 22.00 Maria Vollmer Do. 3.11., Mi. 23.11. Sarah Hakenberg & Michael Feindler Fr. 4.11. Hannes Ringlstetter Sa. 5.11. Monika Blankenberg Mo. 7.11., Mo. 14.11., Mo. 21.11. Hildegart Scholten Di. 8.11., Di. 22.11. Fönfieber Mi. 9.11. Gisbert Fleumes & Irmgard Knüppel: Das literarische Duett Mi. 9.11., Mi. 16.11. je 22.00, Eintritt frei Frizzles Do. 10.11., Do. 24.11. Ensemble Weltkritik Fr. 11.11. Travestie verkehrt Sa. 12.11. Maria Peschek Do. 17.11. Charla Drops Fr. 18.11. Achim Knorr Sa. 19.11. Rena Schwarz Fr. 25.11. Sebastian Krämer Sa. 26.11. Sia Korthaus Mi. 30.11. BÜHNE DER KULTUREN/ARKADAS 0221 9 55 95 10, Beginn 20.00 Uhr Ballsaal So. 6.11. Klezmer-Tanz-Abend Di. 8.11. Unter Tage Mo. 14.11., Di. 15.11. YOLIanma Mi. 23.11. Two Wooden Stones Do. 24.11. Der Revisor Fr. 25.11., Sa. 26.11. Wo ist mein Koffer? So. 27.11. BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501 0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Volker Diefes Mi. 2.11. Ingo Börchers Do. 3.11. Lars Hohlfeld Fr. 4.11. Klaus Peter Pfeiffer & Eva Kristina Korte Sa. 5.11., So. 6.11. Frohleiks Mi. 9.11. Mia Pittroff Do. 10.11. Frank Fischer Sa. 12.11., So. 13.11. Sebastian Schnoy Mi. 16.11. pro:c-dur Do. 17.11. Duo Diagonal Fr. 18.11. Sabine Wiegand Sa. 19.11., So. 20.11. Daphne de Luxe Mi. 23.11. Die ImproVisaToren Do. 24.11. Hans Gerzlich Fr. 25.11. Jens Heinrich Claassen Sa. 26.11., So. 27.11. Christoph Sieber Mi. 30.11. COMEDIA 0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr Pause & Alich Di. 1.11. WDR 2 Lachen live Do. 3.11. Josef Hader Fr. 4.11., Sa. 5.11. Die Wanze Sa. 5.11. 18.00, So. 6.11. 16.00 Die Zauberflöten So. 6.11. 18.00 Frauen Mo. 7.11., Di. 8.11. je 19.30 Die Liebe ist ein seltsames Spiel Mo. 7.11., Di. 8.11. Herr Fuchs mag Bücher Mi. 9.11. 10.30 u. 16.00 Wilfried Schmickler Do. 10.11. bis Sa. 12.11. Schwestern Fr. 11.11. 10.30, Sa. 12.11. 18.00, So. 13.11. 15.00 Schwarze Milch oder: Klassenfahrt nach Auschwitz Di. 15.11. 11.00 u. 19.00, Mi. 16.11. 11.00 Das Geld liegt auf der Fensterbank, Marie Di. 15.11. 20.30 Volker Pispers Mi. 16.11. Robert Grieß Mi. 16.11. 20.30 Springmaus Do. 17.11., Fr. 18.11. Zu gut fürs Fernsehen Do. 17.11. 20.30, Comedy-Autoren lesen abgelehnte Texte Wolfgang Nitschke Fr. 18.11. 20.30 Horst Evers Sa. 19.11. Nordkvark Sa. 19.11. 20.30 Othello’s Revenge So. 20.11. 19.30 Kohlhaas Mo. 21.11. 19.00, Di. 22.11. 11.00 u. 19.00, Mi. 23.11. 11.00 Die Wanze Di. 22.11. 10.30 u. 18.00, Mi. 23.11. 10.30, Do. 24.11. 10.30 Piet Klocke Mi. 23.11. Thomas Reis Do. 24.11., Fr. 25.11. Zärtlichkeiten mit Freunden Do. 24.11. 20.30 Barbara Kuster Fr. 25.11. 20.30 Ars Vitalis Sa. 26.11. Heinrich Pachl Sa. 26.11. 20.30 Über Lang oder Kurz So. 27.11. 14.00, Mo. 28.11. 10.30, Di. 29.11. 11.00, Mi. 30.11. 11.00 Die gefürchteten Fünf Di. 29.11. 10.30, Mi. 30.11. 10.30 Jess Jochimsen Mi. 30.11. 20.30 FREIES WERKSTATT THEATER 0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr Orlando Mi. 2.11. bis Sa. 5.11. Nulli & Priesemut So. 6.11. 16.00 Schwachsinn.Wachsinn.Sinn Mo. 7.11. Ein langer süßer Selbstmord – Der Fall Oscar Wilde Mi. 9.11., Do. 10.11., Sa. 12.11., So. 13.11., Mi. 16.11., Do. 17.11. Musikalische Stadtgeschichten II Fr. 11.11., Sa. 12.11. 16.00 = Premiere Wilhelm Meisters Lehrjahre Sa. 19.11., So. 20.11., Fr. 25.11. bis So. 27.11. Ja, was ist das Alter! Mo. 21.11. 10.30., Di. 22.11. 15.00 Rolly Brings & Bänd Do. 24.11. Vom Teufel mit den 3 goldenen Haaren So. 27.11. 16.00 Die Kampftrinkerin Mo. 28.11., Di. 29.11. je 19.30 GLORIA 0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr Eure Mütter Mi. 9.11. Fang den Mörder So. 13.11. 19.30 Caveman Mi. 23.11. Markus Lanz Do. 24.11. The Axis of Awesome Mi. 30.11. KABARETT A-Z 0221 27 75 89 98, Beginn 19.30 Uhr Schamlos ehrlich Fr. 4.11., Sa. 12.11., Fr. 25.11. Nächsten-Hiebe Sa. 5.11., Fr. 18.11., Sa. 26.11. Hirnlos glücklich Fr. 11.11., Sa. 19.11. Zimtsternhagelvoll So. 27.11. METROPOL 0221 32 17 92, Beginn 20.00 Uhr Alice im Wunderland Do. 3.11. 11.00 u. 15.30, So. 6.11. 11.00, So. 27.11. 11.00 Das kunstseidene Mädchen Do. 3.11., Fr. 4.11. Das Bildnis des Dorian Gray Sa. 5.11., So. 6.11., Do. 24.11. bis Sa. 26.11. Peterchens Mondfahrt Sa. 12.11. 15.30 MILLOWITSCH 0221 25 17 47, Beginn Mi.-Sa. 20.00 Uhr, Sa./So. 17.00 Für eine Handvoll Flönz Mi. 2.11. bis Mi. 30.11. MUSICAL DOME KÖLN 01805 2001 Elisabeth Di. 1.11. 20.00, Mi. 2.11. 18.30, Do. 3.11. 20.00, Fr. 4.11. 20.00, Sa. 5.11. 15.00 u. 20.00, So. 6.11. 14.00 u. 19.00, Di. 8.11. 20.00, Mi. 9.11. 18.30, Do. 10.11. 20.00, Fr. 11.10. 20.00, Sa. 12.11. 15.00 u. 20.00, So. 13.11. 14.00 u. 19.00, Di. 15.11. 20.00, Mi. 16.11. 18.30, Do. 17.11. 20.00, Fr. 18.11. 20.00, Sa. 19.11. 15.00 u. 20.00, So. 20.11. 19.00, Di. 22.11. 20.00, Mi. 23.11. 18.30, Do. 24.11. 20.00, Fr. 25.11. 20.00, Sa. 26.11. 15.00 u. 20.00, So. 27.11. 14.00 u. 19.00 Disney’s Die Schöne und das Biest Mi. 30.11. 18.30 OPER KÖLN: OBERLANDESGERICHT 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr La Clemenza di Tito Fr. 4.11., So. 6.11. 18.00, Do. 10.11., Sa. 12.11., Fr. 18.11., So. 20.11. OPER KÖLN: OPERNHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr La Traviata Mi. 2.11., Mi. 9.11. Kun-Oper – Palast ewiger Jugend Sa. 5.11. (Teil 1), So. 6.11. (Teil 2), Mo. 7.11. (Teil 3), Di. 8.11. (Teil 4) Gwyneth Jones Mo. 14.11. 20.00, Foyer Ich bin der Welt abhanden gekommen Fr. 25.11. 20.00, Foyer Ariadne auf Naxos Sa. 26.11., Mi. 30.11. OPER KÖLN: PALLADIUM 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Messa da Requiem Do. 3.11., Sa. 5.11., Fr. 11.11., So. 13.11. 18.00, Mi. 16.11., Sa. 19.11. 22 = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten SCALA 0221 4 20 75 93, Beginn 19.30 Uhr, So. 17.30 Uhr Trude zum Dessert Do. 3.11. bis So. 6.11., Do. 10.11. bis So. 13.11., Do. 17.11. bis So. 20.11., Do. 24.11. bis So. 27.11. SCHAUSPIEL KÖLN: KREFELDERSTRASSE 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Goldveedelsaga Fr. 4.11., So. 6.11., Do. 10.11. bis So. 13.11., Di. 15.11., Do. 17.11. SCHAUSPIEL KÖLN: HALLE KALK 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Phädra Sa. 5.11., So. 6.11. mit Publikumsgespräch, Sa. 12.11., So. 13.11. SCHAUSPIEL KÖLN: SCHAUSPIELHAUS 0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr Der Kirschgarten Do. 3.11. Kulissengespräche Do. 3.11. 20.00, Erfrischungsraum, veranstaltet von der Melanchthon-Akademie Demokratie in Abendstunden / Kein Licht Fr. 4.11., So. 20.11. Das Werk / Im Bus / Ein Sturz Sa. 5.11. Warten auf Godot So. 6.11., Mo. 28.11. 100 Prozent Köln Do. 10.11. bis So. 13.11., Di. 15.11., Mi. 16.11. Political Mother Fr. 18.11., Sa. 19.11. Hänsel und Gretel Fr. 25.11. 19.00, Sa. 26.11. 18.00, So. 27.11. 16.00, Mo. 28.11. 10.00 SCHAUSPIEL KÖLN: SCHLOSSEREI 0221 22 12 84 00, Beginn 20.00 Uhr Jede Minute mit einem Illegalen ist besser als Wählen Mi. 2.11., Do. 3.11., Fr. 11.11., So. 13.11. Keiner weiß mehr Di. 8.11., Mi. 9.11., Sa. 26.11., So. 27.11. Agrippina – Die Kaiserin aus Köln Mo. 21.11., Di. 22.11. Radio Ro Mi. 30.11. SENFTÖPFCHEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Räuber Di. 1.11., Mi. 2.11. Bidla Buh Do. 3.11. bis Sa. 5.11. Kölner Jugendchor St. Stephan So. 6.11. 18.00 Thomas Freitag Mo. 7.11. Reinold Louis Di. 8.11. Jörg Knör Mi. 9.11. Ham & Egg Do. 10.11., Fr. 11.11. SakkoKolonia Sa. 12.11. Lydie Auvray So. 13.11. Andreas Etienne Mo. 14.11. Reiner Kröhnert Di. 15.11., Mi. 16.11. Nessi Tausendschön Do. 17.11. bis Sa. 19.11. Kabarett-Bundesliga: Götz Frittrang vs. Johannes Kirchberg So. 20.11. Susanne Pätzold & Alex Burgos Mo. 21.11. Peter Vollmer Di. 22.11., Mi. 23.11. Stephan Bauer Do. 24.11. Sissi Perlinger Fr. 25.11. Theater-Termine Köln-Bonn Astrid Gloria Sa. 26.11., So. 27.11. Ferdinand Linzenich Mo. 28.11. Anka Zink Di. 29.11. Florian Schröder Mi. 30.11. SENFTÖPFCHEN IM TANZBRUNNEN 0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr Konrad Beikircher Sa. 26.11. STUDIOBÜHNE KÖLN 0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr Kleist_20.11 Di. 1.11. phase III Fr. 4.11. bis Di. 8.11. Die Sonne auf der Zunge Do. 17.11., Fr. 18.11., So. 20.11. Eumeniden Do. 24.11. bis So. 27.11. Finnland Mi. 30.11. TAS – THEATER AM SACHSENRING 0221 31 50 15, Beginn 20.00 Uhr A Special Relationship (engl.) Do. 3.11. bis Sa. 5.11., Do. 10.11. bis Sa. 12.11. Satisfaktion – Spengler/Walser/Benjamin Di. 15.11., Do. 17.11. bis Sa. 19.11., Do. 24.11. bis Sa. 26.11., Mo. 28.11. bis Mi. 30.11. THEATER AM DOM 0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr Sei lieb zu meiner Frau Di. 1.11. bis Fr. 4.11., Sa. 5.11. 17.00 u. 20.00, So. 6.11., Di. 8.11. bis Fr. 11.11., Sa. 12.11. 17.00 u. 20.00, So. 13.11. Endstation Irgendwo Do. 17.11. bis Sa. 19.11., So. 18.11. 17.00 u. 20.00, Di. 22.11. bis Fr. 25.11., Sa. 26.11. 17.00 u. 20.00, So. 27.11. 17.00, Di. 29.11., Mi. 30.11. THEATER DER KELLER 0221 31 80 59, Beginn 20.00 Uhr, So. 18.00 Uhr Nordost Mi. 2.11. bis Fr. 4.11. Über das Marionettentheater Sa. 5.11. 18.00, HörKeller Meier, Müller, Schulz oder: Nie wieder einsam Sa. 5.11., So. 6.11., Di. 8.11. One Take Toni Mo. 7.11., KonzertKeller Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt) Mi. 9.11., Do. 10.11., Di. 22.11., Mi. 23.11. Bist du schon auf der Sonne gewesen? Fr. 11.11., Fr. 18.11., Sa. 19.11. je 15.00 Der Geizige Fr. 11.11., Sa. 12.11. 19.00, So. 13.11., Fr. 18.11. bis So. 20.11., Do. 24.11., Sa. 26.11., So. 27.11. Wer aus mir trinkt, wird ein Reh Di. 15.11. bis Do. 17.11., Fr. 25.11., Di. 29.11., Mi. 30.11. Richard Hucke & Götz Vogel von Vogelstein Fr. 18.11. 22.00, ThekenKeller Julia A. Noack Mo. 28.11., KellerMusik THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr Ladies Night Di. 1.11. Faust – Der Tragödie erster Teil Mi. 2.11. bis Sa. 5.11. Der Kontrabass So. 6.11., So. 27.11. Gerron Mo. 7.11. Wolke 9 Di. 8.11. bis Do. 10.11. Maß für Maß Fr. 11.11. bis So. 13.11. Frau Müller muss weg Sa. 19.11., So. 20.11., Mi. 23.11. bis Sa. 26.11. Mendy – Das Wusical Mo. 28.11., Mi. 30.11. 6 and the City Mo. 28.11., Di. 29.11., Ort: Schokoladenmuseum THEATER TIEFROT 0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr Iphigenie auf Tauris Sa. 5.11., Mi. 9.11. bis Sa. 12.11., Di. 22.11. bis Sa. 26.11. 7D True Comedy Mo. 7.11. Woyzeck Mi. 16.11. bis Sa. 19.11. Jedermann Fragment So. 27.11. 19.30 Bald ruh ich wohl – Eichmanns letzte Nacht Di. 29.11. Der Büchsenöffner Mi. 30.11. PANTHEON / BONN 0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr Kaya Yanar Di. 1.11. Sarah Hakenberg & Michael Feindler Mi. 2.11. Vocado Do. 3.11. Füenf Fr. 4.11. Bliss Sa. 5.11. Hannes Ringlstetter So. 6.11. Martin Sonneborn Mo. 7.11. Norbert Friedling Di. 8.11. House Jacks Mi. 9.11. Robert Grieß Do. 10.11. Friedemann Weise & Kristian Kokol Fr. 11.11. Philipp Scharri Sa. 12.11. Carolin Kebekus So. 13.11., Mo. 14.11. Dave Davis Di. 15.11. Gerd Dudenhöffer Mi. 16.11., Do. 17.11. Liederfest 2011 Fr. 18.11. Prix Pantheon Spezial Sa. 19.11. Tobias Mann So. 20.11. 79. WDR Kabarettfest Mo. 21.11. Pause & Alich - Weihnachtsspezial Di. 22.11. bis Sa. 26.11. Klaus Hoffmann So. 27.11. Axel Hacke Mo. 28.11. Nightwash-Club Di. 29.11. Wanninger & Rixmann Mi. 30.11. Jens Heinrich Claassen & Benjamin Eisenberg So. 6.11. Volker Klüpfel & Michael Kobr Di. 8.11. Christoph Sieber Mi. 9.11. Holger Schüler Do. 10.11. Philipp Weber Sa. 12.11. Peter und der Wolf Sa. 12.11. 15.00 Weiber Reloaded So. 13.11. Sebastian Schnoy Di. 15.11. Andrea Bongers & Katie Freudenschuss Mi. 16.11. Richard Rogler Do. 17.11., Fr. 18.11. Bill Mockridge So. 20.11. Margie Kinsky Di. 22.11., Mi. 23.11. Springmaus-Ensemble: Merry Christmaus Do. 24.11. bis Mi. 30.11. JUNGES THEATER BONN 0228 46 36 72 Pippi in Taka-Tuka-Land Sa. 5.11., So. 6.11. 11.00 u. 15.00, Ort: Telekom Forum Pippi in Taka-Tuka-Land Mi. 9.11. 10.00 u. 15.00, Sa. 12.11. 15.00, Mo. 14.11. 10.00, Mi. 16.11. 9.00 u. 11.00, Sa. 19.11. 15.00, Di. 22.11. 9.00 u. 11.00, Mi. 23.11. 10.00 u. 15.00, So. 27.11. 15.00, Mo. 28.11. 9.00 u. 11.00, Di. 29.11. 9.00 u. 11.00, Mi. 30.11. 10.00 u. 15.00 Romeo & Juliet Di. 8.11. 10.00 u. 19.30 Krabat Do. 10.11. 10.00 u. 19.30, Fr. 11.11. 10.00 u. 19.30 Wenn ich du wär Do. 17.11. 10.00 u. 19.30, Fr. 11.11. 10.00 u. 19.30 Huckleberry Finn Do. 24.11. 10.00, Fr. 25.11. 10.00 u. 18.30, Sa. 26.11. 15.00 u. 18.30 THEATER BONN: OPERNHAUS 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Manon Lescaut Sa. 5.11. La Finta Giardiniera So. 6.11. 18.00, So. 13.11. 18.00, Sa. 19.11. Balé da Cidade de Sao Paulo Di. 8.11. Hair Fr. 11.11., Fr. 25.11., Sa. 26.11. Turandot Sa. 12.11., So. 20.11., 18.00, So. 27.11 18.00 Mathias Richling Fr. 18.11. La Sonnambula Do. 24.11. THEATER BONN: WERKSTATT 0228 77 80 08, Beginn 19.30 Uhr Böse Mädchen Mi. 2.11. Eine Familie Do. 3.11., Fr. 11.11. Kaspar Sa. 5.11. 20.00, So. 20.11. 20.00 Mutters Courage Sa. 12.11. 20.00 Nathan der Weise Fr. 18.11. 20.00 Zum wilden Hirschen Di. 22.11. 21.00 Die Leiden des jungen Werther Mi. 30.11. SPRINGMAUS / BONN 0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr Konrad Beikircher Di. 1.11., Mi. 2.11., Sa. 5.11. Han’s Klaffl Do. 3.11. Andreas Etienne Fr. 4.11., Sa. 19.11. 23 1 . F i l m p r e i s f ü r Ton g e s t a l t u n g „...sound is 50% of the moviegoing experience“ (Gerorge Lucas) Montag, 28. 11. 2011 Off-Broadway 12:30 Preisträgerfilm 15:00 Das Hören vor dem Hören - oder Wann beginnt das Sounddesign? Filmforum im Museum Ludwig 20:00 Preisverleihung 22:00 After-Show-Party Forum für Tongestaltung www.forumton.de Gefördert und unterstützt von: 24 In Kooperation mit Filmplus Woki Metropolis Weisshaus Odeon Filmpalette Cinenova Filmhaus Rex am Ring 23. Jhg. | November 2011 www.choices.de OFF Broadway HALT AUF FREIER STRECKE EIN FILM VON ANDREAS DRESEN www.halt-auf-freier-strecke.pandorafilm.de ab 17.11. im Kino MIRANDA JULY HAMISH LINKLATER „EIN ZAUBERHAFTER MÖGLICHKEITSFILM.“ „GÄBE ES MIRANDA JULY NICHT, MAN MÜSSTE SIE ERFINDEN.“ ZEIT ONLINE BERLINER ZEITUNG OFFIZIELLE AUSWAHL 11 www.thefuture-derfilm.de Von der Regisseurin von ICH UND DU UND ALLE DIE WIR KENNEN AB 27. OKTOBER IM KINO! THE BEST BRITISH COMEDY IN YEARS! SHORTLIST Jblii`c#\okiX[iple[ ]XekXjk`jZ_^\jkpck ¾Le_\`dc`Z_n`kq`^ le[jdXik½ K?<E<NPFIBK@D<J Jfe^jmfe 8C<OKLIE<I ¾G\Z_jZ_nXiq le[ifdXek`jZ_½ 8iZk`ZDfeb\pj B@EF$Q<@K%;< DAILY MIRROR GLAMOUR MARIE CLAIRE DAILY TELEGRAPH GUARDIAN TIMES EINE COOLE BRITISCHE KOMÖDIE RICHARD AYOADE VOM »THE IT CROWD«-STAR s ub m a r i n e - f i l m . d e f a c e b o o k . c o m / s ub m a r i n e . f i l m Ab 17. November in der FILMPALETTE 26 Film-ABC Vorspann Mutter Hannah u. Tochter Violetta haben ein schwieriges Verhältnis, Kritik „I‘m not ...“, S. 33 KULTUR.KINO.KÖLN. 23 Jhg. I November 2011 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 27.10. 3.11. 10.11. 17.11. 46 ANONYMOUS X 42 ANOTHER EARTH X 47 ARTHUR WEIHNACHTSMANN 46 AUF DER SUCHE 48 AUSHILFSGANGSTER X 42 BRASCH X 38 CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE X 33 EINE DUNKLE BEGIERDE X 33 ENDLICH 36 DER FALL CHODORKOWSKI 36 FENSTER ZUM SOMMER 28 THE FUTURE 33 HALT AUF FREIER STRECKE 48 EINE GANZ HEISSE NUMMER 31 DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME 30 HOTEL LUX X 33 I’M NOT A F*** PRINCESS X 48 KILLER ELITE X 47 KRIEG DER GÖTTER 46 MAMA AFRICA 48 MEIN FREUND, DER DELFIN 36 NACHTMEERFAHRTEN 36 NUR FÜR PERSONAL! 42 OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW 48 PARANORMAL ACTIVITY 3 48 PHOENIX IN DER ASCHE 32 POLIEZEI 48 REAL STEEL 47 STRAW DOGS 42 SUBMARINE X 47 THE THING X 47 TOM SAWYER X 32 UNDERWATER LOVE 46 WANDLUNGEN 19.11. 48 IM WELTRAUM GIBT ES KEINE GEFÜHLE 24.11. 47 WORKING MUM X X X X X X X X X 11.11. X 15.12. X X X X X X X 1.12. X Guckt auch hin, wenn es schmerzt: Hartmut Ernst Gesichter des Todes Ein schweres Thema: Krebs im Kino Die unter dem Begriff Krebs zusammengefassten Formen eines Tumors sind nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen hierzulande die zweithäufigste Todesursache. Der Krebs ist uns ein Begleiter, sei es im persönlichen Umfeld, sei es, wenn er Prominente heimsucht, sei es in den „Mitunter stößt das Kino Medien oder in der Kunst. So wie im Kino, das an seine Grenzen“ sich in diesem Herbst verstärkt dem bitteren Thema widmet. Von der Diagnose beim Arzt über die Qualen, die medizinische Behandlung, die persönlichen Begleiter und die Begleiterscheinungen bis hin zum Tod – all dies steht im Fokus von insgesamt vier Spielfilmen, die bereits und demnächst auf der Leinwand zu sehen sind. Film kann das Sterben oder den Tod nicht imitieren. Aber er kann davon erzählen, er kann das Sterben und dessen Erleben spürbar machen. Und das tut das Kino momentan vermehrt mit seiner ihm gegebenen Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten. So unterschiedlich die Umstände um den diagnostizierten Tod, der Krankheitsverlauf und die Sterbebegleitung im Leben sein können, so unterschiedlich sind auch die Ansätze der vier Spielfilme, die um dieses eine Thema kreisen. Vier Spielfilme, die zeigen, was Kino leisten kann, wo es versagt und wo es vielleicht versagen muss, weil es einfach generell an seine Grenzen stößt. Den Anfang machte bereits im Oktober das Drama „Love Life“, in dem sich ein Ehemann, konfrontiert mit dem nahenden Tod seiner Frau, in sexuelle Eskapaden flüchtet. Das Potential der autobiografischen Vorlage weiß der Film leider nicht auszuschöpfen und scheitert an seinem bis zum Ende unsympathischen Protagonisten. Noch unreflektierter gibt sich die amerikanische Variante „Keine Mittel gegen Liebe“: Wie in diesem verklärten Schmachtwerk der eigentliche Schmerz, das Leid und die Verzweiflung zu einer romantischen Komödie auf die Leinwand gerührt werden, ist schlicht unappetitlich. Dass man den körperlichen Schmerz weitestgehend ausblenden, seine sterbende Protagonistin und deren Seelenzustand aber dennoch ernstnehmen kann, demonstriert Gus Van Sant in seinem Jugenddrama „Restless“. Und wer es wirklich lebensnah haben möchte, entscheidet sich für die Andreas Dresen-Passion „Halt auf freier Strecke“, dem ungeschönt und schonungslos inszenierten Report eines Krebstodes, der am 11. November in die Kinos kommt. Die Filme weisen neben dem Grundthema noch eine weitere Gemeinsamkeit auf. Sie alle arbeiten mit surrealen Elementen. Doch auch die sind so unterschiedlich wie die Filme: Albtraumhafte Brust-Metzeleien, Whoopie Goldberg als Knuddelgott, beseelte Begegnungen mit Geistern oder personifizierte Gehirntumore spiegeln die subjektive Wahrnehmung der Erkrankten oder deren Begleiter. Abgesehen davon, dass die vier cineastischen Entwürfe beispielhaft demonstrieren, wie lebensnah und wie lebensfern Filme sein können, führen sie zugleich den demokratischen Gedanken des Kinos vor: Es ist für jeden etwas dabei. Auch, wenn das manchmal weh tut. In diesem Fall schmerzt jeder Film auf seine Art. X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung Hartmut Ernst Lesen Sie mehr: www.choices.de/ news Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 27 www.choices.de/heute-im-kino choice of choices Sitzen fest: Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater) auf ihrem Sofa Stopptanz „The Future“ von Miranda July Ein Paar Mitte 30 sucht eine Aufgabe im Leben, will Verantwortung zeigen. Es entscheidet sich, eine Katze zu adoptieren, muss aber noch 30 Tage warten. Was sollen die beiden nun mit den letzten Tagen ihrer Freiheit machen? C Surreale Spekulation über Lebensziele Sophie (Miranda July) und Jason (Hamish Linklater), beide Mitte 30, leben ohne großes Spektakel ihr Leben: Sie gibt Kindern Tanzunterricht, er hilft vom heimischen Sofa aus per Headset Usern bei Computerproblemen. Alles scheint soweit OK, aber irgendwas fehlt. Die beiden würden ihrem Leben gerne einen neuen Sinn geben und Verantwortung übernehmen. Also wagen sie den Schritt, und … adoptieren eine Katze. Doch „Pfötchen“ muss noch 30 Tage im Tierheim bleiben, bevor sie sie abholen können. Ihnen bleibt also noch ein Monat der ihnen so vertrauten Verantwortungslosigkeit. Beide kündigen ihre Jobs und suchen die Erfüllung. Jason versucht, Bäume für eine bessere Zukunft an die Leute zu bringen, bleibt aber bei einem schlüpfrigen Alten und seinen verschrobenen Weisheiten hängen. Derweil scheitert Sophie an ihrer Idee eines täglichen Tanzvideos für YouTube. Sie kappt daraufhin für die nächsten 30 Tage die Internetverbindung und droht sich in einer Romanze mit einem älteren Herrn zu verlieren. Als die Beziehung der beiden auf der Kippe steht, und sie sich einer Entscheidung von großer Tragweite gegenübersehen, hält Jason in purer Verzweiflung kurzentschlossen die Zeit an. Das Mögliche und das Tatsächliche „I have seen the Future“ – mit diesem Satz war das Ticket bedruckt, das man auf dem Sundance Filmfestival nach dem Besuch der Weltpremiere von Miranda Julys neuem Film „The Future“ erhalten hat. „It’s useless, but so many things you want are“, kommentiert die Künstlerin das Ticket auf ihrer Webseite. Miranda July, Künstlerin, Schriftstellerin und Regisseurin, interessiert sich sehr für scheinbar unnütze Dinge – und trotzt ihnen einen Sinn ab. Und sie interessiert sich sehr für unsichtbare Dinge – und macht sie sichtbar. „Das Gefühl ist das Wichtigste“ sagte sie nach der Europapremiere von „The Future“ auf der Berlinale. Ihre Erforschung des Gefühls, der Emotionen führt oft in surreale Gefilde. In „Haysha Royko“ (2003), einem ihrer Kurzfilme, sieht man drei Menschen in einer Wartehalle auf einer Bank. Über ihnen wabern sich ständig verformende Flächen. Man kann sie als Aufmerksamkeitsfelder der Figuren, oder abstrakter – als Energiefelder interpretieren. Die Visualisierung oder Verbalisierung zwischenmenschlicher Phänomene ist Julys Spezialität. Oft sind sie spielerisch als Frage oder Aufforderung formuliert, wie in „Learning to love you more“, einer sozialen Skulptur im Internet. Hier hat sie 70 Aufgaben verfasst, die die Besucher der Webseite erfüllen und ihre Ergebnisse dann posten sollen – als Text, Bild, Video oder Podcast. Die erste Anweisung www.choices.de/heute-im-kino lautet: „Make a child’s outfit in an adult size“. Eine solch groteske Sentimentalität entspringt nur scheinbar naiver Kindlichkeit. July will Gefühle evozieren, und das gelingt mit ihrer Kunst. Viele von solchen sentimentalen und melancholischen Spielen baut sie in ihre Filme ein: Sich in fremde Leben hineinfantasieren ist ein wiederkehrendes Moment. Der Angriff auf die Diktatur der Zeit ein weiteres. In ihrem Debüt „Ich und du und alle die wir kennen“ von 2005 wird ein kurzer Spaziergang zum Schnelldurchlauf des ganzen kommenden Lebens. In „The Future“ geht es zur Gänze um die Ängste ihrer Generation vor Bindung und Festlegung und die daraus resultierende Erstarrung: das Verharren im Möglichen, ohne im Tatsächlichen anzukommen. Julys Kunst spielt ständig zwischen diesen beiden Polen – dem Möglichen und dem Tatsächlichen. Die Dramaturgie ihrer Filme schwankt dazwischen hin und her und hebelt herkömmliches Storytelling aus. Auch macht sie immer wieder kleine Ausfallschritte und baut mit Gedankenspielen, Assoziationen und Performanceeinlagen tragikomische und anrührende Kunst-Griffe in die Filme ein. Kurzweiliger Stillstand Das hat auch bei „The Future“ wieder eine Filmstruktur zur Folge, die ähnliche Reaktionen wie die zu „Beginners“ von Mike Mills („Thumbsucker“), Julys Ehemann, provozieren könnte. „Filme sollten auf Drehbüchern und nicht auf Skizzenbüchern basieren“, hatte ein amerikanischer Kollege über Mills zweiten Kinofilm gespöttelt. Damit meint er Mills Hang, die schwere Emotionalität seiner Figuren mit ironisch kommentierten Collagen abzufangen. Mit seinem zärtlichen Tonfall, orientierungslosen Thirtysomethings, die immer noch den Weg ins selbstbestimmte Leben suchen, und sprechenden Tieren gibt es erstaunlich viele Parallelen zwischen den beiden jeweils zweiten Filmen des Ehepaars – „Beginners“ und „The Future“. Mills wie July nehmen sich die Freiheit, innerhalb der Gattung Spielfilm mehr zu machen als Erzählkino. Sie brechen das dramaturgische Korsett einer klassischen Erzählung auf und ermöglichen damit überraschende Erfahrungen. Wenn man sich erst einmal diese Freiheit erlaubt, kann das ganz einfach sein. Wie stellt man wohl am besten dar, dass jemand in Angst um die falsche Entscheidung am liebsten die Zeit anhalten würde? Man lässt ihn eben die Zeit anhalten! Doch so kurzweilig wie Miranda July hält sonst niemand die Zeit an. CHRISTIAN MEYER THE FUTURE D/USA 2010 - Drama - Regie: Miranda July - Kamera: Nikolai v. Graevenitz - mit: Joe Putterlik, Miranda July, Hamish Linklater - Verleih: Alamode Start: 27.10. Cinenova, Filmpalette choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 5.11. an [email protected], Kennwort: Future 28 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Kölner Kritikerspiegel NOVEMBER 2011 Die häufigsten Nennungen Frank Olbert Kölner Stadtanzeiger Thomas Linden Kölnische Rundschau Herausragend Halt auf freier Strecke von A. Dresen Ingrid Bartsch ARD Morgentrailer Kultur.Kino.Ruhr magazin Frank Brenner Halt auf freier Strecke von A. Dresen R.-Ruediger Hamacher film-Dienst Sven von Reden StadtRevue Verena Lueken FAZ Lars Olav Beier Spiegel Christina Nord taz Katja Nicodemus Die Zeit Christian Meyer choices Kultur.Kino.Köln Eine dunkle Anonymous Begierde von von R. Emmerich D. Cronenberg Bemerkenswert Die Höhle der vergessenen Träume von W. Herzog Halt auf Poliezei freier Strecke von von Maïwenn A. Dresen Fenster zum Sommer von H. Handloegten Best of Comedy Die Abenteuer von Tim & Struppi von S. Spielberg Nur für Personal! von P. Le Guay The Future von M. July Die Abenteuer Submarine von Tim & von Struppi R. Ayoade von S. Spielberg Best of Drama Eine dunkle Begierde von D. Cronenberg Cheyenne This Must Be the Place von P. Sorrentino Cheyenne This Must Be the Place von P. Sorrentino Poliezei von Maïwenn Besondere Erwähnung Der Fall Chodorkowski von C. Tuschi Fenster zum Sommer von H. Handloegten The Future von M. July I´m not a f**king Princess von E. Ionesco Another Earth von M. Cahill Marieke Steinhoff Schnitt Halt auf freier Strecke von A. Dresen Eine dunkle Begierde von D. Cronenberg Cheyenne The Future This Must Be von the Place M. July von P. Sorrentino Submarine von R. Ayoade Auf der Suche von J. Krüger Die Höhle der vergessenen Träume von W. Herzog Halt auf freier Strecke von A. Dresen Die Höhle der vergessenen Träume von W. Herzog The Future von M. July Die Höhle der vergessenen Träume von W. Herzog Eine dunkle Begierde von D. Cronenberg Die Höhle der Submarine vergessenen von Träume R. Ayoade von W. Herzog Submarine von R. Ayoade Die Abenteuer von Tim & Struppi von S. Spielberg Halt auf freier Strecke von A. Dresen Poliezei von Maïwenn Die Höhle der vergessenen Träume von W. Herzog Cheyenne Poliezei This Must Be von the Place Maïwenn von P. Sorrentino Halt auf freier Strecke von A. Dresen Fenster zum Sommer von H. Handloegten Kino-Kalender PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 29.10., 15 Uhr LOLA MONTEZ, Filmforum Max Ophüls‘ CinemaScope-Farbfilm von 1955 13.11., 18 Uhr DER FALL CHODORKOWSKI, Cinenova Preview der Doku über den russischen Milliardär im Gefängnis, s. S.36 29.10.-2.11. KINO LATINO KÖLN, Filmforum Filmfestival zum südamerikanischen Film, Schwerpunkt Paraguay 16.11., 19 Uhr PORNOGRAFIE UND FILM, Filmforum ifs-Begegnung zeigt und diskutiert Filme von Jan Soldat und RP Kahl 30.10., 19 Uhr BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN, Filmforum NRW-Premiere des Films von Christoph Rüter, s. S.42 16.11., 20 Uhr DIE REISE DES PERSONALMANAGERS, Filmpalette Preview des neuen Films von Eran Riklis („Lemon Tree“) 2.11., 19.15 Uhr ZWEI AN EINEM TAG, Metropolis/Rex Preview der Literaturverfilmung mit Anne Hathaway 16.11, 21.30 Uhr MISSION FIREGAME, Filmhaus Thailändisch-britischer Action-Trash von 1983 2.11., 20 Uhr OPIUM, Filmforum Stummfilm von Robert Reinert mit Live-Musikbegleitung 18.11., 20 Uhr BULLHEAD, Filmforum NRW-Premiere des flämischen Krimis um die Hormonmafia 2.11., 21.30 Uhr DAS MÄDCHEN MIT DER PEITSCHE, Filmhaus Jugendbande überfällt einen Politiker, Trash von 1964 Kino Latino: „Hermano“ von Marcel Rasquin 19.11., 15 Uhr KLANG DER EWIGKEIT, Filmforum 27 assoziative Kurzfilme zur h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach 2.-6.11. EXPOSED FILMFESTIVAL, Filmclub 813/Filmhaus Das Filmfestival für den Debütfilm geht in die zweite Runde, s. S.52 19.-27.11. CINEPÄNZ, Cinenova/Filmhaus/Metropolis/Odeon u.a. Das Kölner Kinderfilmfestival mit zahlreichen Köln-Premieren, s. S.52 3.-6.11. SOUNDTRACK COLOGNE, Kölnischer Kunstverein u.v.m. Kongress zum Thema Filmmusik mit Filmfestival „See the Sound“, s. S.52 20.11., 16.30 Uhr SARAHS SCHLÜSSEL, Cinenova Preview des Films von Gilles Paquet-Brenner 6.11., 12 Uhr PORTRAIT DES SCHRIFTSTELLERS DEON MEYER, Filmforum Eine vom WDR produzierte Dokumentation, Eintritt frei 20.11., 17 Uhr NACHTMEERFAHRTEN, Odeon Film und Podiumsdiskussion mit der C.G. Jung Gesellschaft, s. S.36 6.11., 18 Uhr EINE DUNKLE BEGIERDE, Cinenova Preview des neuen Films von David Cronenberg, s. S.33 21.11., 20 Uhr DRAWING RESTRAINT 9, Filmpalette Künstlerfilm von und mit Matthew Barney und seiner Frau Björk 7.11., 20 Uhr CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE, OFF Broadway Preview des neuen Films von Sean Penn, s. S. 38 10.-13.11. TÜPISCH TÜRKISCH, Filmhaus Die sechste Ausgabe des Türkei-Filmfestivals Exposed: „Attenberg“ von A.R. Tsangari 22.11., 21 Uhr WEEKEND, Filmpalette Filmreihe homochrom mit einem Film von Andrew Haigh 23.11., 19 Uhr DAS TESTAMENT DES ORPHEUS, Filmforum Jean Cocteaus Film von 1959 begleitend zur Picasso-Ausstellung 10.-13.11. UNLIMITED, Odeon/Filmforum/Cinedom/Institut Français Das europäische Kurzfilmfestival mit Wettbewerb und Sonderreihen, s. S.52 24.11., 19 Uhr INTERMEDIALE LEKTIONEN, Filmforum Vortrag zu Film und Architektur, dazu Seijun Suzukis Meisterwerk „Tokio Drifter“ 12./13.11., 15 Uhr PIPPI LANGSTRUMPF, Weisshaus Die Kinoverfilmung des Kinderbuchklassikers von 1968 25.11., 21.30 Uhr HARLEY RIDERS, Filmhaus Italienischer Rockerfilm von 1975 mit Joe Dalessandro 13.11., 11.30 Uhr AUF DER SUCHE NACH BAARGELD, Odeon Kölsche Matinée mit einer Doku über den Kölner Dadaisten, mit Gästen 25.-28.11. FILMPLUS, Filmforum Das Festival widmet sich dem Filmschnitt und der Montagekunst, s. S.51 13.11., 15.30 Uhr VON MENSCHEN UND GÖTTERN, OFF Broadway Filmpsychologische Betrachtung des französischen Kinohits 30.11., 19 Uhr KRIEG UND MEDIEN III, Filmforum ifs-Begegnungen, der Eintritt ist frei Soundtrack Cologne: „Feist“, Foto: Mary Rozzi Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 29 „Alamanya Alamanya Germania Germania“ von H.A. Guttner Unlimited: „Armadingen“ von Philipp Käßbohrer „Die Reise des Personalmanagers“ www.choices.de/heute-im-kino Hintergrund Der Feigling und die Kommunistin Wodka mit Stalin „Hotel Lux“ von Leander Haußmann Ein unbedarfter Varieté-Schauspieler landet 1938 unverhofft in einem Moskauer Exilantenhotel. Dort kommt es zu haarsträubenden Begegnungen. C Charmante Verwechslungskomödie Film- und Theaterregisseur Leander Haußmann erweist sich im Kino nicht eben als verlässliche Konstante: Kleine, gewitzte Kinoperlen à la „Sonnenallee“ und „Herr Lehmann“ werden dort schon mal abgelöst von vergleichbar plumpen Klamotten wie „NVA“, „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ oder „Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus“. Es scheint, als sei Haußmann besonders stark, wenn seine Filme von einem besonderen historischen Kontext gerahmt werden, sprich: von der Berliner Mauer oder deren Fall. „Hotel Lux“ ist früher angelegt: in Berlin und Moskau im Jahre 1938. Hans Zeisig (Michael „Bully“ Herbig) ist Herzblut-Schauspieler in einem Berliner Varieté-Theater. Gemeinsam mit seinem Bühnenpartner Siggi (Jürgen Vogel) parodiert er Hitler und Stalin. Das wiederum wissen die Parteimitglieder im Saal nicht lange zu schätzen. Siggi geht in den Untergrund, und als die Lage auch für den politisch desinteressierten Zeisig brenzlig wird, setzt der sich unter falschem Namen in ein Exilantenhotel in Moskau ab, das Hotel Lux. Dort hält man ihn für Hitlers Astrologen, den Stalin fortan umgarnt. Und dann steht auch noch eine alte Bekannte in der Tür: die Kommunistin Frida (Thekla Reuten). Haußmann liefert eine temporeiche Verwechslungskomödie, in der kleine Kinder im Hausflur „Auf der Flucht erschossen“ spielen und Dolmetscher die Konsequenzen eines Gesprächs unter vier Augen zu spüren bekommen. Der Humor bewegt sich unbeschwert zwischen Ulk und Zynismus und gibt sich dabei auch gelungen satirisch, wenn er Herrscherfiguren und Machtmechanismen vorführt. Allgegenwärtig bleiben bei aller Schmunzelei die Ängste, die Repressionen, das Misstrauen, die blutige Willkür zweier diktatorischer Systeme, und das ist klug so. Haußmann nimmt Täter und Opfer gleichermaßen ernst. Das gilt für einen Macken-behafteten Stalin und dessen uniformierte Handlanger ebenso wie für Zeisig, den Mitläufer: ein Duckmäuser, der sich verstellt, ein Chamäleon, das sich dem jeweiligen System anpasst, um seine egoistischen Träume zu verfolgen. Die einzige Größe, die Zeisig auszeichnet, ist die, dass er zu seiner Feigheit steht. Und dies macht ihn am Ende, im Zusammenspiel mit seiner selbstüberschätzten Unbedarftheit, gar sympathisch. „Hotel Lux“ verdient auch audiovisuell das Kino: Varieté-Choreografien, tolle Kulissen in stimmungsvollen Bildern, witzige Schwarzweiß-Einspieler und ein beschwingter Soundtrack füllen die Leinwand bis ins Detail mit Größe. Details spiegeln sich auch im Humor, wenn man beispielsweise im Exilantenhotel wiederholt mal eben künftigen DDR-Parteigrößen begegnet. Und so ist auch in diesem Haußmann-Film bereits die Mauer gegenwärtig, und der Film reiht sich damit ein in die Riege der gelungensten Werke des Regisseurs: die seiner Mauer-Filme. Eine kluge, aber nicht verkopfte, gradlinig und gewitzt erzählte Komödie, bei der sich einzig die Romanze zwischen Zeisig und Frida nicht so recht erschließen will. Ansonsten aber hält Haußmann die Zügel sicher in der Hand. HARTMUT ERNST HOTEL LUX D 2011 - Drama / Tragikomödie - Regie: Leander Haußmann - Kamera: Hagen Bogdanski mit: Jürgen Vogel, Michael Bully Herbig, Thekla Reuten - Verleih: Constantin Start: 27.10. Rex HOTEL LUX – Am Rande Das wirklich existierende Hotel Lux diente in den Anfangsjahren der Sowjetunion als Zufluchtsort für politische Exilanten. Es war bereits 1911 unter dem damaligen Namen „Hotel Franzija“ erbaut worden. In den frühen 1930er Jahren erweiterte man das Gebäude um zwei Etagen, so dass es mit 300 Zimmern bis zu 600 Gästen Unterbringung oder eben -schlupf bot. Unter den dort vergleichsweise fürstlich logierenden „Gästen“ waren in erster Linie deutsche Exilanten, unter ihnen Walter und Lotte Ulbricht, Ernst Reuter und Clara Zetkin. Zwischen 1936 und 1938 mussten sich einige der Hotelbewohner einer Razzia mit anschließenden umfangreichen Verhören und teils Verurteilungen bis hin zu Hinrichtungen durch das Innenministerium der www.choices.de/heute-im-kino UdSSR (NKDW) unterziehen. 1941 wurde das gesamte Hotel wegen der nahenden deutschen Truppen evakuiert, was ohne weitreichende Folgen blieb: Die Exilanten konnten kurze Zeit später in ihr Übergangsdomizil zurükkkehren. Seit die letzten politisch verfolgten Dauermieter das Hotel 1954 verlassen haben, ist das Gebäude an der Uliza Twerskaja Nummer 10 wieder ein normales Hotel; wegen der einschlägigen Geschichte ist es kurzerhand in „Hotel Zentralnaja“ umbenannt worden. Mittlerweile wird das attraktiv gelegene Gebäude als Büro an Unternehmen vermietet; geplant ist mittelfristig die Re-Umnutzung als Hotel: um den Nostalgiefaktor wirtschaftlich abzuschöpfen als „Hotel Lux“. LINDA HOEMBERG 30 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Werner Herzog und seine Crew auf Zeitreise Film-Archäologie „Die Höhle der vergessenen Träume – 3D” von Werner Herzog Über 20.000 Jahre war ein in Südfrankreich gelegenes Höhlensystem von der Außenwelt abgeschnitten. Darin entdeckten Forscher perfekt erhaltene Höhlenzeichnungen, die die ältesten von Menschenhand gefertigten Kunstwerke darstellen. C Kino als dreidimensionales Museum 1994 entdeckte ein Forscherteam im Süden Frankreichs ein ausgeprägtes Höhlensystem von der Größe eines Fußballfeldes, das nach einem Felssturz über Jahrtausende von der Außenwelt abgeschottet war. Im Innern fanden die Wissenschaftler Höhlenmalereien, die über 30.000 Jahre alt und somit doppelt so alt wie die ältesten bislang bekannten prähistorischen Zeichnungen waren. Auch die Knochenüberreste von unterschiedlichen Tieren ließen die Herzen der Forscher höher schlagen. Die fragile klimatische und geologische Situation der nach ihrem Entdecker benannten Chauvet-Höhle machte es notwendig, dass Besichtigungen und wissenschaftliche Exkursionen auf ein absolutes Minimum beschränkt bleiben. Dass Werner Herzog mit einem vierköpfigen Team dennoch die Gelegenheit erhielt, die Höhle zu besuchen, stellt eine womöglich einmalige Sondergenehmigung dar. Filmisch gesehen ist „Die Höhle der vergessenen Träume – 3D“ sicherlich eine einmalige Angelegenheit, denn der Filmemacher nutzte diese Chance, indem er in den engen Gängen der vom Sonnenlicht abgeschnittenen Welt mit einer 3D-Kamera filmte. Damit ist es ihm gelungen, die fantastischen Gemälde und vorzeitlichen Kunstwerke in einer faszinierenden Plastizität abzubilden und die perspektivischen Feinheiten herauszuarbeiten, die sich durch die Dreidimensionalität der aus Felsgestein bestehenden „Leinwände“ ergeben. Da man aus verständlichen Gründen die Höhle selbst niemals betreten dürfte, stellt Herzogs Film die ideale Möglichkeit dar, die beachtlichen Kunstwerke nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, indem der Besuch dokumentarisch festgehalten wurde. Für kunsthistorisch oder archäologisch interessierte Zuschauer bietet „Die Höhle der vergessenen Träume“ vortreffliche Anblicke auf Höhlenmalereien, deren Frische in dem abgeschlossenen Höhlensystem über Jahrtausende auf beachtliche Weise erhalten blieb. Getrübt wird dieses besondere Filmerlebnis durch eine etwas anstrengende Musikuntermalung und die seltsam leidenschaftslose Erzählstimme von Regisseur Werner Herzog selbst. Auch ein filmischer Exkurs am Ende des Films über ein Kraftwerk und ein künstliches Biotop, in dem Krokodile „gezüchtet“ werden, hinterlässt eher Verwunderung und will sich nicht so recht in das Gesamtkonzept einfügen. Bei dem hat man indes großen Wert darauf gelegt, die Filmaufnahmen von den Entdeckungen auch inhaltlich zu untermauern. So kommen Wissenschaftler zu Wort, die die Lebenssituationen der Höhlenkünstler zu rekonstruieren versuchen, die die Kunstwerke in einen zeitlichen Bezug zu anderen Funden setzen und Rückschlüsse auf Interaktionen mit der Tierwelt oder mystische Rituale herstellen. So ist der Film nicht nur visuell zu einer vielschichtigen Sache geworden, sondern bemüht sich auch auf seiner inhaltlichen Ebene um Komplexität und Weitsicht. FRANK BRENNER OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW IM KINO EIN FILM ÜBER DAS WERK ANSELM KIEFERS EIN FILM VON SOPHIE FIENNES „Selten gelingen solch einfühlsame Künstler-Porträts.“ www.mindjazz-pictures.de DIE HÖHLE DER VERGESSENEN TRÄUME – 3D USA/F/D/CDN 2010 - Dokumentarfilm / Zeitgeschichte - Regie: Werner Herzog Kamera: Peter Zeitlinger - mit: Werner Herzog, Jean Clottes, Carole Fritz Verleih: Ascot Elite Start: 3.11. Rex Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 31 www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Gespräch zum Film Komisches Ritual im Märchenwald Fantasy-Sex-Romanze Regisseur Shinji Imaoka und Produzent Stephan Holl, Foto: Rapid Eye Movies „Netter Film“ wäre schlimm „Underwater Love“ von Shinji Imaoka Produzent Stephan Holl über „Underwater Love“ Asuka arbeitet in einer Fischfabrik. Als sie einen Kappa, ein Mischwesen aus Mensch und Fisch, trifft, erkennt sie in ihm einen alten, verstorbenen Klassenkamerad. Er verliebt sich in sie. C Unvergleichliches Softsexmusical choices bricht mit der Tradition, das „Gespräch zum Film“ mit einem Regisseur zu führen und trifft sich stattdessen mit „Underwater Love“Produzenten Stephan Holl. Denn ohne den Gründer des auf asiatisches Kino spezialisierten Kölner Filmverleihs Rapid Eye Movies wäre der Film nie entstanden. Pink Film – das sind japanische Softsexfilme, die klaren Regeln unterworfen sind: 60 Minuten sind sie lang, haben eine mehr oder weniger bedeutsame Handlung und werden schnell und billig produziert. Der erste vom Kölner Filmverleih Rapid Eye Movies produzierte Pink Film hält sich nur teilweise an diese Regeln: 90 Minuten braucht Regisseur Shinji Imaoka, um seine Fantasy-Liebesgeschichte zu erzählen. Das liegt an den Musikeinlagen, die ein weiterer Aspekt sind, mit denen der von Kameramann Christopher Doyle („In the Mood for Love“) fotografierte Film die Genregrenzen auslotet. Auch die Musik der Berliner Band Stereo Total trägt dazu bei, dass dieser Film wohl das Ungewöhnlichste ist, was man in letzter Zeit im Kino zu sehen bekam. CHRISTIAN MEYER UNDERWATER LOVE J/D 2011 - Musical / Erotik - Regie: Shinji Imaoka - Kamera: Christopher Doyle - mit: Fumio Moriya, Emi Nishimura, Sawa Masaki - Verleih: Rapid Eye Movies Start: 27.10. Filmpalette Sind oft geschockt: die Polizisten vom Jugendschutz In den Abgrund blicken „Poliezei“ von Maïwenn Die Arbeit in der Pariser Polizeieinheit für Jugendschutz ist schockierend: Die Männer und Frauen erleben den Missbrauch Jugendlicher im Alltag hautnah. C Dokumentarisch anmutender Polizeifilm Die Polizisten werden mit Missbrauchsfällen aller Art konfrontiert: Von Kinderarbeit über sexuelle Nötigung unter Jugendlichen zur Vergewaltigung in der Familie – im ärmlichen Migrantenmilieu, dem Mittelstand oder der Oberschicht. Der psychische Druck macht sich auch im Privatleben der Polizisten bemerkbar. Als die Fotografin Melissa (Regisseurin Maïwenn) die Truppe für eine Reportage begleiten soll, bringt dies zusätzlich Unruhe. Maïwenn ist inzwischen ebenso erfolgreich als Regisseurin wie als Schauspielerin („Das fünfte Element“, „Leon – Der Profi“). Ihre mitunter dokumentarisch anmutende, hervorragend besetzte aktuelle Regiearbeit rechtfertigt diesen Erfolg. Mit ihrem intensiven Film beeindruckte sie auch die diesjährige Jury in Cannes. CHRISTIAN MEYER choices: Herr Holl, den Verleih Rapid Eye Movies gibt es seit 15 Jahren. Warum haben Sie nun zum ersten Mal einen Film selber produziert? Stephan Holl: Das ergab sich vor ungefähr drei Jahren bei einem gemeinsamen Abendessen in Tokio mit der japanischen Produzentin Daisuke Asakura. Sie ist immer offen für Neues und hat in 50 Jahren über 500 solcher Filme produziert und damit vielen heute sehr bekannten Regisseuren in Japan ihre erste Chance gegeben. Wie groß war Ihr Anteil am Endprodukt? Die Idee war, das derzeit eingefahrenen Pink Film-Genre, ein cineastisches Biotop, im dem viele Experimente möglich sind, wiederzubeleben. Ich wollte dann, dass es ein Musical wird, weil ich Musicals sehr liebe und das für eine besondere Form des Kinos halte, von der es zu wenig gibt. Gemeinsam haben wir den Regisseur Shinji Imaoka gefunden. Dann habe ich die Berliner Band Stereo Total angesprochen und für das Projekt begeistern können. Den Kameramann Christopher Doyle habe ich vor drei Jahren kennengelernt, weil wir gemeinsam an einem Fotobuch arbeiten. Ihm habe ich im letzten Jahr erzählt, dass wir einen Pink Film mit einer Analperle, einem Kappa (jap. Fabelwesen, d. Red.) und Tanzszenen machen wollen – am nächsten Tag kam eine SMS: „OK, lass uns den Film zusammen machen“. Christopher Doyle ist vor allem bekannt durch seine aufwändigen Filme mit Wong Kar-wai. Wie hat er sich auf die schlichte Arbeit für „Underwater Love“ eingestellt? Bei Christopher Doyle denkt man natürlich zuerst an diese Bilderwelten, die prägend sind für ein ganzes Jahrzehnt. Aber er hat danach auch ganz andere Sachen wie „Paranoid Park“ von Gus van Sant gemacht, oder Hollywoodfilme. Ich glaube, worauf es ihm ankommt, und warum er ohne großes Zögern zugesagt hat, ist, ohne diesen Ballast von 200 Leuten am Set und jahrelangen Dreharbeiten bei einem Film in nur fünf Tagen eine ganz besondere Energie herzustellen. Damit war er auch ein entscheidender Motor für das Projekt. auch in diesem kleinen und leicht experimentellen Film kann man sein Talent sehen – z. B. in der Wahl des Bildausschnitts. Hatten Sie ein Publikum im Kopf? Nein. Ich weiß jetzt, dass der Film bei Festivals oft in der Mitternachtsschiene programmiert wird, wo man was sehen will, was man so noch nicht gesehen hat. In so einer Umgebung kommt der Film ausgesprochen gut an. Den Film kann man ja auch richtig blöd finden, aber dazwischen kamen eigentlich nie Reaktionen. Damit bin ich zufrieden, das entspricht meiner Auffassung, was einen guten Film ausmacht. „Netter Film“ als Reaktion wäre schlimm. INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER POLIEZEI Cannes 2011: Preis der Jury F 2011 - Drama - Regie: Maïwenn Le Besco - Kamera: Claire Mathon, Jowan Le Besco mit: Karin Viard, Joey Starr, Maïwenn Le Besco - Verleih: Wild Bunch Start: 27.10. www.choices.de/heute-im-kino 32 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Film-Kritik Angespanntes Mutter-Tochter-Verhältnis Ein nicht ganz so tröstlicher Anblick Lolita-Posen Der letzte Job „I’m not a f**king Princess” von Eva Ionesco „Endlich“ von Katja Dringenberg und Christiane Voss Paris in den 70ern: Eine Künstlerin fotografiert ihre kleine Tochter in verführerischen Posen. Ein Skandal. C Autobiografisches Drama Aus verschiedenen Perspektiven nähert sich der Film dem Sterben. C Doku zum Thema Tod In den 1970er Jahren fotografiert die französische Fotografin Irina Ionesco ihre junge Tochter Eva nackt in lasziven Posen. Die Bilder finden in Kunstkreisen Anerkennung, führen aber auch zum Sorgerechtsentzug. Für „I’m not a f**king Princess“ ließ Eva Ionesco sich nun von ihrer eigenen Biografie inspirieren: Isabelle Huppert verkörpert darin die Mutter, die vor allem aus blindem Egoismus und Geldsorgen zu den Skandal-Werken motiviert wird. Das Töchterchen (überzeugend: Anamaria Vartolomei) hat vorerst Spaß an den Lolita-Posen, doch irgendwann geht Mami zu weit. Die Regisseurin inszeniert einen optisch und atmosphärisch stimmigen, aber auch sehr persönlichen Film. Dabei kommt vor allem der Kunst-Diskurs zu kurz, denn die Figurenzeichnung der Mutter ist arg eindimensional ausgefallen. Geistliche unterschiedlicher Religionen im Interview zum Thema Ableben, Bestatter in der Ausbildung, Einsatzkräfte am Unfallort, ein Aufstell-Therapeut bei der Arbeit, eine Trauerrederin, die über ihre Herangehensweise spricht: Episodisch nähert sich dieser Dokumentarfilm den Todesdienstleistern in unserem Lande. Dazwischen vertont ein Chor inspiriert die Worte Verstorbener. Der von dreckigen E-Gitarren dominierte Soundtrack ist gewöhnungsbedürftig, hier und da ist die Herangehensweise reißerisch und sprunghaft. Doch insgesamt bieten die Regisseurinnen Katja Dringenberg und Christiane Voss einen abwechslungsreichen Einblick in die Materie rund um den „letzten Job“, über die Angst vor und über die Freundschaft mit dem Tod. HARTMUT ERNST HARTMUT ERNST I'M NOT A F**KING PRINCESS ENDLICH F 2011 - Drama - Regie: Eva Ionesco - Kamera: Jeanne Lapoirie - mit: Denis Lavant, Isabelle Huppert, Georgetta Leahu - Verleih: X Verleih Start: 27.10. Cinenova D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Christiane Voss, Katja Dringenberg - Verleih: X Verleih Start: 3.11. Filmhaus Extremsituation für die ganze Familie Spielrein (Keira Knightley) erzählt erstmals von ihren Gefühlen Nicht müde werden Spielfreude „Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen „Eine dunkle Begierde“ von David Cronenberg Ein junger Familienvater erfährt, dass er an einem inoperablen Hirntumor leidet und nur noch wenige Monate zu leben hat. C Schonungsloser Film über das Sterben Sabina Spielrein wird in eine Heilanstalt eingewiesen. Ihr Arzt C.G. Jung ist fasziniert von ihrem Fall und erzählt seinem Kollegen Siegmund Freud davon. C Emotionales Psychodrama „Ich hab einen Gehirntumor. Und das ist nicht lustig.“ So unprätentiös fasst Frank zusammen, was eigentlich nicht fassbar ist. Von einem Tag auf den anderen wird aus dem glücklichen Ehemann und Vater ein Sterbenskranker, der Abschied nehmen muss vom Leben und von seinen Liebsten. Andreas Dresen nähert sich dieser Extremsituation gewohnt authentisch und ungeschönt: Die Nebenrollen wurden mit echten Ärzten und Therapeuten besetzt, die Dialoge während des Drehs improvisiert, es wird geweint, gesabbert und gekotzt. Immer wieder aber wird dieser schmerzhafte Realismus von komödiantischen Momenten und surrealen Fantasien, von Leichtigkeit und Lebensfreude durchbrochen. Dresen gelingt dabei Großes: ein Film über das Sterben, der einem die Angst vor dem Leben nimmt. C.G. Jung (Michael Fassbender) legt die sexuellen Obsessionen von Sabina Spielrein (Keira Knightley) frei, sie wird kurz darauf seine Geliebte. Doch das bringt Jung in Konflikt mit seinem Berufsethos. Jungs Freundschaft zu Freud hat bereits wegen beruflicher Differenzen gelitten, die Affäre mit Spielrein ist nur der letzte Anstoß für den Bruch der beiden. Die fachlichen Hintergründe werden in diesem Monat in der Doku „Nachtmeerfahrten“ seziert, Cronenberg ist mehr an den treibenden Momenten biografischer Elemente interessiert. Doch wer hofft, der Meister der psychischen Auswüchse hätte die Themen Psychoanalyse und Masochismus dazu genutzt, ans Eingemachte zu gehen, wird enttäuscht. „Eine dunkle Begierde“ ist ein bestens besetztes Biopic, gleichermaßen mit Abgründen und Humor gewürzt. CHRISTIAN MEYER MARIEKE STEINHOFF EINE DUNKLE BEGIERDE HALT AUF FREIER STRECKE Cannes 2011: Un Certain Regard D 2011 - Drama - Regie: Andreas Dresen - Kamera: Michael Hammon - mit: Milan Peschel, Mika Seidel, Otto Mellies - Verleih: Pandora Start: 17.11. OFF Broadway Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 33 D/CDN/GB 2011 - Drama - Regie: David Cronenberg - Kamera: Peter Suschitzky mit: Keira Knightley, Michael Fassbender, Viggo Mortensen - Verleih: Universal Start: 10.11. Cinenova, Metropolis choices verlost 3x2 Karten für die Preview (OmU) am So, 6.11. um 18 Uhr im Cinenova Köln E-Mail bis 3.11. an [email protected], Kennwort: Begierde www.choices.de/heute-im-kino +/.4!+4 !24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$% /&&"2/!$7!9$%s02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+!33% NEUSTARTS CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE (OMU) WEITERHIN IM PROGRAMM MELANCHOLIA Ab: 10.11. I / F / IRL 2011 - R: Paolo Sorrentino - D: Sean Penn, Frances McDormand DK / S / F / D 2011 - R: Lars von Trier - D: Kirsten Dunst, Charlotte Gainsbourg Justine und Michael feiern ihre Hochzeit mit einem rauschenden Fest auf dem Landsitz von Schwester und Schwager der Braut. Währenddessen nähert sich der riesige Planet Melancholia immer weiter bedrohlich der Erde ... LA PIEL QUE HABITO – $)%(!54).$%2)#(7/(.%/-5 E 2011 - R: Pedro Almodóvar - D: Antonio Banderas, Elena Anaya TAKEOFF – PREVIEW (OMU) – MONTAG, 7. NOVEMBER, 20.00 UHR Cheyenne war ein gefeierter Rockstar. Mit 50 Jahren sieht er immer noch aus wie ein Goth. Seit Jahren lebt er zurückgezogen in Dublin, schwankend zwischen Langeweile und Depression. Der Tod des Vaters führt ihn nach New York. Dort erfährt er von dessen Besessenheit: Rache zu nehmen für eine schwere Demütigung. Er beschließt, die Suche seines Vaters fortzuführen ... HALT AUF FREIER STRECKE Ab: 17.11. D 2011 - R: Andreas Dresen - D: Milan Peschel, Steffi Kühnert Die bildhübsche Vera ist die einzige Patientin in einer Schönheitsklinik, wo sie Tag und Nacht von Professor Roberto Ledgard überwacht wird. Er pflegt ihre Haut wie einen kostbaren Schatz und kontrolliert jeden Schritt, jeden Blick, jede Emotion. FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN 3/..4!'./6%-"%25(2 6/.-%.3#(%.5.$'½44%2./-5 Frank und Simone haben sich einen Traum erfüllt und leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand. Sie sind ein glückliches Paar, bis zu dem Tag, an dem bei Frank ein inoperabler Hirntumor diagnostiziert wird. Die Familie ist plötzlich mit dem Sterben konfrontiert. JANE EYRE (OMU) Ab: 1.12. GB 2011 - R: Cary Fukunaga - D: Mia Wasikowska, Michael Fassbender USA 2010 – R: Xavier Beauvois - D: Lambert Wilson, Michael Lonsdale Mit der in den neunziger Jahren erfolgten und bis heute nicht aufgeklärten Ermordung der Trappisten-Mönche von Tibhirine befasst sich Xavier Beauvois’ „Von Menschen und Göttern“. In meditativen Bildern und im Rhythmus der choralen Gebete des Ordens erzählt Beauvois eine ergreifende Geschichte, in der Mut, Mitmenschlichkeit und religiöse Toleranz als fundamentale Werte allgegenwärtig sind. 6ORGESTELLTVON$RMED)SOLDE"ÚHME &),- 6/-n./6%-"%2)-/&&"2/!$7!9 ALLERWELTSKINO $)%.34!'./6%-"%25(2 .!#($%234),,% (OMU) Jane Eyre tritt ihre neue Stelle im Herrenhaus Thornfield an. Bereits ab der ersten Begegnung fühlt sie sich magisch zum Hausherrn Edward Rochester hingezogen. Als dieser ihr einen Heiratsantrag macht, scheint ihr Glück perfekt. Doch am Tag der geplanten Hochzeit nehmen die Dinge plötzlich eine dramatische Wendung ... THE LOOK - CHARLOTTE RAMPLING F / D 2011 - R: Angelina Maccarone - D: Charlotte Rampling, Peter Lindbergh Charlotte Rampling: Tabubrecherin, Stilikone, Weltstar und mutige Avantgardistin. Mit ihrer Rolle in Cavanis „Nachtportier“ löste sie eine weltweite Tabudebatte aus und inspirierte Helmut Newton zu seiner ersten Akt-Fotografie. $)%.34!'./6%-"%25(2 ,!.!.!n$)%0%2,%/-5 $)%.34!'./6%-"%25(2 5.(/--%15)#2)%$%2-!.. $%23#(2%)4/-5 $)%.34!'./6%-"%25(2 '%.%2!4)/.+5.$5:$%2+2)%' $%2!.$%2%./-5 34 weisshaus FILMKUNSTTHEATER s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$% +/.4!+4 7%)33(!53+)./$%s+)./+!33% WEISSHAUS PREVIEW – MONTAG, 21. NOVEMBER, 20.00 UHR NEUSTARTS .52&Ã20%23/.!, !B F 2010 – R: Philippe Le Guay – D: Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain $%2'/44$%3'%-%4:%,3 !B D / F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Matt Dillon Brutal und rücksichtslos werden bei dem Streit von vier Erwachsenen Grenzen überschritten, provoziert und schließlich deutlich, dass sie alle hinter ihrer zivilisierten Maske einen „Gott des Gemetzels“ anbeten. Auf dem Schlachtfeld dieser Tragikomödie versinkt am Ende nicht nur ein Handy in der Tulpenvase... WEITERHIN IM PROGRAMM Paris, 1960. In einem vornehmen Stadthaus leben der Börsenmakler Jean-Louis Joubert und seine fast schon spröde Frau Suzanne mit ihren Kindern. In den Dachkammern der 6. Etage sind die Dienstmädchen der feinen Leute, allesamt Spanierinnen, untergebracht. Französisches Personal ist heutzutage schwer zu bekommen. Das Leben ist friedvoll und geht täglich seinen gewohnten Gang. Als die langjährige Haushälterin der Jouberts Hals über Kopf kündigt, nimmt die junge und schöne Maria deren Platz ein. Monsieur Joubert fühlt sich sofort von ihrer temperamentvollen und lebensbejahenden Art angezogen und freundet sich mit ihr an. &%.34%2:5-3/--%2 !B D / FIN 2011 - R: Hendrik Handloegten - D: Nina Hoss, Mark Waschke $2%)6)%24%,-/.$ D 2011 – R: Christian Zübert – D: Elmar Wepper, Mercan Türkoglu Hartmut Mackowiak (Elmar Wepper) steht unter Schock. Seine Frau (Katja Rupé) verlässt ihn nach 30 Ehejahren für einen anderen Mann. Plötzlich muss er sein Leben noch einmal vollkommen neu ordnen, und dabei hat der mürrische Taxifahrer doch am liebsten seine Ruhe und verschanzt sich hinter einem Panzer aus Vorurteilen, Selbstgenügsamkeit und skeptischer Ablehnung gegenüber allem Fremden und Neuen. Da passt es ihm auch gar nicht, dass plötzlich die sechsjährige Hayat mutterseelenallein in seinem Taxi auftaucht, kein Deutsch spricht und nun auf seine Hilfe angewiesen ist. Alle Versuche, sie los zu werden, scheitern. Und obwohl er gerade seine Frau zur Rückkehr bewegen will, macht er sich schließlich auf die Suche nach Hayats Mutter. Dabei dämmert es ihm: Vielleicht ist es nicht er, der Hayat hilft, sondern sie ihm ... Ein Sommer in Finnland. Juliane verbringt den ersten gemeinsamen Urlaub mit ihrer großen Liebe, für den sie ihren langjährigen Freund verlassen hat. Ganz plötzlich wacht sie, wie durch einen Zeitsprung, wieder im verschneiten Berlin auf. War es nur ein Traum? Hin- und hergerissen zwischen +).$%2&),-*%$%.3!-34!'3/..4!'5-5(2 Hoffen und Bangen, macht sie sich erneut auf den Weg in die Zukunft … MEIN NAME IST EUGEN 3ONNTAGSVORSTELLUNG AM UM 5HR IN !NWESENHEIT DES 2EGISSEURS(ENDRIK(ANDLOEGTEN $%2'/44$%3'%-%4:%,3 !B D / F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Matt Dillon Zwei Elfjährige prügeln sich auf dem Spielplatz. Die Eltern des „Opfers“ haben die Eltern des „Übeltäters“ eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. Was als friedlicher Austausch über Zivilisation, Gewalt und die Grenzen der Verantwortlichkeit beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem Streit voller Widersprüche und grotesker Vorurteile. Und schließlich platzt die dünne Haut der bürgerlichen Kultiviertheit auf: Vier Erwachsene geraten aus der Fassung. 35 .%5%36/.0%44%233/.&).$53 0)00),!.'3425-0& 4).4%.(%2: +5.'&50!.$! Film-Kritik Juliane will ihr Glück zurück Jean-Louis (Fabrice Luchini) hat sein altes Leben satt Zurück nach vorn Zeiten des Umbruchs „Fenster zum Sommer“ von Hendrik Handloegten „Nur für Personal!“ von Philippe Le Guay Zusammen mit August verbringt Juliane ihren Urlaub in Finnland. Es ist traumhaft schön. Doch ganz unvermittelt wacht sie im verschneiten Berlin auf – ein halbes Jahr zuvor. C Philosophisches Psychospiel Paris, 1962: Der Börsenmakler Jean-Louis lernt über das neue Hausmädchen Maria erstmals das Leben der Bediensteten unter dem Dachboden kennen. C Humorvolles Nostalgiekino Als Juliane (Nina Hoss) morgens auf das verschneite Berlin blickt, ist sie schockiert. Sie ist nicht mehr bei August (Mark Waschke) in Finnland, sondern zusammen mit ihrem Mann Philipp (Lars Edinger) in ihrer alten Wohnung, hat ihren alten Job und trifft dort ihre Kollegin Emily (Fritzi Haberland), die vor drei Monaten von einem Auto überfahren wurde. Oder in drei Monaten von einem Auto überfahren werden wird? Juliane versteht die Welt nicht mehr: In welcher Zeit lebt sie? Als sie kurz darauf August trifft, erkennt er sie nicht. Aber sie will unbedingt in dieses andere Leben zurück, in den Sommer, nach Finnland, mit August. Regisseur Handloegten („Liegen lernen“) spielt in seinem psychologischen und philosophischen Film souverän und elegant mit den verschiedenen Zeit- und Bewusstseinsebenen. CHRISTIAN MEYER Der bürgerliche Hausherr taucht zum ersten Mal ein in eine Welt, die ihm bislang vollkommen fremd war, und die sich doch nur eine Etage über seiner eigenen Wohnung befindet: im Angestelltentrakt. Zusammen mit Jean-Louis (Fabrice Luchini) wird auch der Zuschauer in ein ungewohntes Szenario entführt, denn der Film spielt in einer Zeit vor so manchem gesellschaftlichen Umbruch. Auch davon erzählt Philippe Le Guays Film auf augenzwinkernde Weise, wenn er wie andere französische Erfolgsfilme à la „Der kleine Nick“ liebenswert eine vergangene Epoche heraufbeschwört. Das muntere Geschehen ist mit viel Witz und einem spielfreudigen Ensemble aus renommierten französischen und spanischen Darstellern inszeniert und garantiert gute Unterhaltung. FRANK BRENNER FENSTER ZUM SOMMER NUR FÜR PERSONAL! D/FIN 2011 - Drama / Lovestory - Regie: Hendrik Handloegten - Kamera: Peter Przybylski mit: Nina Hoss, Fritzi Haberlandt, Mark Waschke - Verleih: Prokino Start: 3.11. Rex, Weisshaus F 2011 - Komödie - Regie: Philippe Le Guay - Kamera: Jean-Claude Larrieu mit: Fabrice Luchini, Carmen Maura, Natalia Verbeke - Verleih: Concorde Start: 3.11. Cinenova, Weisshaus Begründer der analytischen Psychologie: C.G. Jung Chodorkovsky unter strengster Bewachung Die dunkle Seite der Seele Machtspiele „Nachtmeerfahrten“ von Rüdiger Sünner „Der Fall Chodorkovsky“ von Cyril Tuschi Der Dokumentarfilm unternimmt eine Reise in das Unbewusste und erforscht die Psychologie der Mythen, Träume und Symbole. C Einführung in Leben und Werk C.G. Jungs Multimillionär Michail Chodorkovsky, ehemaliger Mehrheitseigner der Ölfirma Jukos, ist seit 2003 in Sibirien inhaftiert. C Gut recherchierte Aufarbeitung Mehr Lehr- als Dokumentarfilm zeichnet „Nachtmeerfahrten“ die Arbeit des Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung (1875-1961) nach. Jung, der zunächst Archäologe werden wollte, war zeitlebens fasziniert von Mythen und ihren Kunst- und Kultgegenständen. Daraus entwickelte sich die Lehre von den sogenannten Archetypen, die laut Jung im kollektiven Unbewussten aller Menschen unabhängig von Geschichte und Kultur existieren. Mit meist illustrativen Bildern und in Gesprächen mit Historikern und Psychologen beleuchtet Regisseur Sünner die bis heute umstrittenen Positionen des Seelenforschers. Auch die dunklen Seiten im Leben Jungs wie seine zeitweiligen Sympathien für den Nationalsozialismus bleiben nicht ausgespart. Man darf nicht erwarten, dass Cyril Tuschis Film viele neue Erkenntnisse zu Tage fördert. Der Regisseur hat sich zwar mit etlichen der beteiligten Personen zu Interviews getroffen, um Licht ins Dunkel dieser komplexen Verstrickungen zwischen Politik und Wirtschaft zu bringen. Doch einige können oder wollen sich nicht vor der Kamera äußern, weswegen kein lückenloses Bild entstehen kann. Tuschi gelingt es aber anschaulich, den Werdegang Chodorkovskys nachzuzeichnen, vom Chemiestudenten zu einer der finanzstärksten Wirtschaftsgrößen Russlands bis hin zu seiner gegenwärtigen Inhaftierung. So kann der Regisseur die verzwickten Hintergründe auf kurzweilige und mitunter sogar spannende Weise zusammenfassen und liefert eine mitreißende Aufarbeitung des Themas. FRANK BRENNER MICHAEL HERMANN NACHTMEERFAHRTEN DER FALL CHODORKOVSKY D 2011 - Dokumentarfilm / Psychologie - Regie: Rüdiger Sünner - Kamera: Rüdiger Sünner mit: Prof. Verena Kast, Prof. Hinderk Emrich, Dr. Eugen Drewermann - Verleih: W Film Start: 27.10. Odeon D 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Cyril Tuschi - Kamera: Eugen Schlegel, Peter Dörfler, Franz Koch, Cyril Tuschi - mit: Joschka Fischer, Vladimir Putin, George W. Bush Verleih: farbfilm Start: 17.11. Cinenova www.choices.de/heute-im-kino 36 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln NEUSTARTS ‚TATORT CHATROOM‘ UND ‚I (DIS)LIKE‘ NACHTMEERFAHRTEN Ab 27.10. D 2011 - R: Rüdiger Sünner - D: Prof. Verena Kast, Prof. Eugen Drewermann KINOPREMIERE DER KINDERFILMPRODUKTIONEN, SAMSTAG, 05.11.2011, 13.00 – 14.30 UHR In vielen Mythen muss der Held eine „Nachtmeerfahrt“ durchmachen, in der er rätselhaften Wesen und gefährlichen Situationen begegnet. Der Psychologe Carl Gustav Jung (1875-1961) ging selbst auf eine solche Entdeckungsreise und befragte die Welt der Symbole und Archetypen auf ihre Bedeutung für unser Leben. Wie begegnen sich Jugendliche im Internet? Wo liegen die Chancen von Online-Communities und Social Networks? Wo lauern die Gefahren? Mit diesen Fragen befassen sich die beiden Kinderfilmproduktionen „Tatort Chatroom“ und „I(dis) like“, an denen über 60 Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren aus Nordrhein-Westfalen mitgewirkt haben. OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW Ab 27.10. F / NL / GB 2010 - R: Sophie Fiennes - D: Anselm Kiefer, Klaus Dermutz Ein bildmächtiger Dokumentarfilm der britischen Filmemacherin Sophie Fiennes über das Werk Anselm Kiefers. Hautnah taucht Fiennes ein in den alchemistischen Schaffensprozess eines der bedeutendsten deutschen Gegenwartskünstler. Die ureigene, fast magische Ästhetik ihrer Filmbilder zieht den Zuschauer unaufhaltsam in den Bann. FESTIVALS UNLIMITED EUROPÄISCHES KURZFILMFESTIVAL KÖLN 10.11.-13.11.2011 CHEYENNE - THIS MUST BE THE PLACE CINEPÄNZ KINDERFILM FESTIVAL Ab 10.11. I / F / IRL 2011 - R: Paolo Sorrentino - D: Sean Penn, Frances McDormand, Judd Hirsch Cheyenne war ein gefeierter Rockstar. Er ist 50 Jahre alt und sieht immer noch so aus wie damals, ein Goth mit schwarzen, toupierten Haaren, weiß geschminktem Gesicht und rotem Lippenstift. Seit Jahren lebt er zurückgezogen mit seiner Frau Jane in einer Villa in Dublin, immer sachte schwankend zwischen gepflegter Langeweile und nagender Depression. 19.11.-27.11.2011 OUT OF THE DARKNESS SONNTAG 27.11. UM 12:00 UHR WANDLUNGEN – RICHARD WILHELM UND DAS I-GING Ab 17.11. CH 2011 - R: Bettina Wilhelm, Mi. 16.11. 20:00 Uhr Premiere mit Gästen KONFUZIUS, LAOTSE die wichtigsten Texte des Daoismus und vor allem das I GING - DAS BUCH DER WANDLUNGEN: der Missionar Richard Wilhelm taufte keinen einzigen Chinesen, sondern vollbrachte eine der größten ÜbersetzungsLeistungen des 20. Jahrhunderts. Wie C. G. Jung fragte er nach den universalen Weisheiten der Menschheit, die dem Wandel der Geschichte widerstehen. von Stefano Levi, Deutschland Premiere in Anwesenheit des Regisseurs Zwei Ärzte und ihr chirurgisches Team aus einheimischen Helfern wandern mit einer kompletten Krankenhaus-Ausrüstung auf dem Rücken durch das Hochland des Himalaya im östlichen Nepal, um erblindete Menschen in den abgelegenen Bergregionen vom „grauen Star“ zu befreien. Der Filmemacher Stefano Levi hat sich den engagierten Ärzten mit der Kamera angeschlossen, um ihren Kampf gegen die Blindheit zu dokumentieren und auf die Problematik der vermeidbaren Behinderung in den Entwicklungsländern aufmerksam zu machen. DER GOTT DES GEMETZELS Ab 24.11. D / F 2011 - R: Roman Polanski - D: Jodie Foster, Kate Winslet, Matt Dillon Zwei Elfjährige prügeln sich auf einem Spielplatz, einem der beiden Jungen werden dabei Zähne ausgeschlagen. Die Eltern des „Opfers“, Penelope und Michael (Jodie Foster, John C. Reilly) haben die Eltern des „Übeltäters“, Nancy und Alan (Kate Winslet, Christoph Waltz), eingeladen, um den Vorfall wie vernünftige Menschen zu klären. DIE MÜHLE UND DAS KREUZ Mit dem Dokumentarfilm „Out of the Darkness“ debütierte Levi bereits auf diversen internationalen Filmfestivals. Ab 24.11. S / PL 2011 - R: Lech Majewski - D: Rutger Hauer, Charlotte Rampling, Michael York 1564 erhält Pieter Bruegel von dem Antwerpener Kaufmann und Kunstsammler Nicolas Jonghelinck den Auftrag, die Kreuztragung Christi zu malen. Er nimmt den Auftrag an, will jedoch nicht eine weitere von unzähligen Versionen der Passionsgeschichte liefern, sondern etwas Besonderes schaffen: Ein Bild, das eine Vielzahl von Geschichten erzählt. Aber vor allem soll die Kreuzigungsgeschichte nicht im Heiligen Land, sondern in seiner flämischen Heimat spielen. Am 27.11.2011 wird erstmalig die Deutsche Fassung des Dokumentarfilms in Köln aufgeführt. (OF mit Ut.) KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE 37 Hintergrund Eine Witzfigur? Der alternde Rockstar Cheyenne (Sean Penn) Traurige Figur „Cheyenne – This must be the place” von Paolo Sorrentino Einen abgewrackten Musiker verschlägt es in die USA, wo er sich auf die Spuren seines verstorbenen Vaters begibt. C Bildgewaltiges Drama Er hat mit den Stones gesungen und war ein erfolgreicher Rockstar – jetzt ist er fünfzig und lebt zurückgezogen in seiner Villa in Dublin. Seit mehr als zwanzig Jahren ist es still um Cheyenne (Sean Penn), und inzwischen sieht er aus wie die Karikatur seiner selbst: schwarze Mähne, Kajal-verschmierte Augen, Falten und eine gebrochene Fistelstimme, die der einstige Rockstar nur noch bemüht, um mit seiner lebenslustigen Frau (Frances McDormand) zu kommunizieren. Den Rest des Tages trottet er beinahe schlafwandlerisch durch seinen Besitz, sitzt verloren in der Ecke, wirkt debil, depressiv, auf Drogen. Die Nachricht vom Tod seines Vaters in New York bildet schließlich den Impuls für einen Aufbruch: Gefangen in seiner Vergangenheit, genauer – Kindheit – lässt Cheyenne Haus und Frau zurück und reist nach Amerika. Dort erfährt er, dass sein Vater bis zuletzt seinen einstigen KZ-Peiniger suchte. Cheyenne folgt der Spur. Der Film braucht seine Zeit. Zeit, die man benötigt, um die Hauptfigur einigermaßen greifen zu können. Bis man weiß, dass Cheyenne mehr ist als eine infantile Witzfigur. Nämlich eine tief traurige Witzfigur. Nach und nach füttert uns das Drama mit Fragmenten der Vergangenheit, die den Typus erklären, den Sean Penn da so beeindruckend enthoben auf die Leinwand bringt. Ein Star, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere tragisch erstarrte. Der Jahrzehnte später endlich damit beginnt weiterzuleben. Der schlaff, aber zielgerichtet durch die Vereinigten Staaten wandert, immer den wackligen Trolley hinter sich herziehend, über Teer und Stock und Stein. Der ausgerechnet in die USA reist, um erwachsen zu werden. Der dort Menschen begegnet. Menschen und Freaks: Geschichtslehrer, Nazijäger und David Byrne. Dublin, New York, New Mexico, Utah: „Cheyenne – This must be the place“ ist ein atemberaubendes Roadmovie, dessen Magie sich nicht allein durch Sean Penns Spielkunst manifestiert, sondern ebenso durch die Inszenierung Paolo Sorrentinos. Der italienische Regisseur bewies bereits mit „Il Divo – Der Göttliche“ sein kraftvolles, eigenwilliges kreatives Potential. Seine erste US-Produktion entwickelt einen vergleichbar audiovisuellen Sog, dem man sich nur schwerlich entziehen kann. Spätestens in den Staaten scheint die Kamera immer in Bewegung, schwebt unter, neben, über dem Helden in magischen Bildern und Perspektiven. Es scheint anfangs so, als vernachlässige Sorrentino gar ein wenig die Story für seine Bild- und Sound-Collage. Doch am Ende weiß man, der Eindruck hat getäuscht. Und man hat vielmehr das Verlangen, den Film noch einmal zu sehen. Das Drama ist Sorrentinos erster künstlerischer Ausritt in die USA, und er hat damit die dortige filmische Landschaft bereits bereichert. Wir sind gespannt, wohin es ihn als nächstes verschlägt. HARTMUT ERNST CHEYENNE – THIS MUST BE THE PLACE Cannes 2011: Preis der ökumenischen Jury I/F/IR 2011 - Drama / Thriller - Regie: Paolo Sorrentino - Kamera: Luca Bigazzi mit: David Byrne, Sean Penn, Frances McDormand - Verleih: Delphi Start: 10.11. Odeon, OFF Broadway CHEYENNE – Am Rande Sehnsucht, Rausch, Sex, Drama und Zerstörung – der Rockstar ist eine sehr beliebte Filmfigur. Das gilt nicht nur für fiktive Charaktere des Spielfilms. Auch der Dokumentarfilm hat seit langem das emotionale und dramatische Moment von Musikerbiografien erkannt. Es gibt unzählige sogenannte Rockumentaries – ein großer Fan dieses Genres ist Martin Scorsese, der sonst in Hollywood für seine Spielfilme gefeiert wird. Schon 1972 hat Scorsese für den letzten Film über Elvis Presley „Elvis on Tour“ die Montage betreut. In Eigenregie drehte er den Konzertfilm „The Last Waltz“ (1978), der den letzten Auftritt der Rockband „The Band“ dokumentiert. 2003 produzierte Scorsese, der Geschichte der Bluesmusik auf den Spuren, die Miniserie „The Blues“, für die er selbst wie auch Wim Wenders und Clint Eastwood eine Folge beisteuerte. Hier kamen insgesamt gut 780 Minuten fertiges Filmmaterial zusammen. Nur fünf Jahre später – kurz vor dem Start des vierfachen Oscar-Gewinners „Departed – Unter Feinden“ – beschäftigt er sich in „No Direction Home“ (2005) mit der Folk- und Rocklegende Bob Dylan. Scorsese folgt dem frühen Dylan zu Anfang seiner Karriere und hat hierfür die Wegbereiter interviewt und Archivmaterial zusammengetragen. Seine bisher letzte Rockumentary ist wieder ein Konzertfilm: „Shine a Light“ (2008) setzt den Rolling Stones ein weiteres Denkmal und feierte auf der Berlinale Weltpremiere. INGA SELCK 38 FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de NEU IM KINO SONDERPROGRAMM AB 3. NOVEMBER BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN Zum 10. Todestag erscheint eine dokumentarische Filmcollage über den legendären Dichter, Schriftsteller und Filmemacher Thomas Brasch. Dass Brasch selber in Bildern und Sprachbildern gedacht hat, erweist sich für die filmische Umsetzung als Glücksfall. So entsteht in Christoph Rüters Film das spannende Bild eines Lebens in Widersprüchen, das Porträt eines Toten, der auf der Leinwand ungemein lebendig erscheint (D 2011 • 90 Min.). AB 10. NOVEMBER AUF DER SUCHE Ein Paar, unterwegs: Auch mit seinem neuen Film ist Jan Krüger („Unterwegs“, „Rückenwind“) wieder auf vertrautem Terrain anzutreffen. Aber dieses Paar hat es in sich: Corinna Harfouch spielt eine Frau, die in Marseille ihren vermissten Sohn sucht. Sein Exfreund soll ihr dabei helfen, denn wer kannte Simon besser? Kernfamilie steht gegen Wahlfamilie, Mutter gegen Liebhaber (D/F 2011 • 88 Min.). Kino aus Israel am 16.11., 20 h mit einer Preview von DIE REISE DES PERSONALMANAGERS (OmU) (IL/F/D 2010 • 116 Min.), dem neuen Film von Eran Riklis („Die syrische Braut“): Yulia, fleißige Mitarbeiterin eines namhaften Bäckerei-Betriebs in Israel, ist bei einem Anschlag gestorben. Bloß, ihre Abwesenheit hat bislang niemand bemerkt – ein gefundenes Fressen für skandalgeile Journalisten, die den schockierten Kollegen mit einem boshaften Zeitungsartikel die Negativschlagzeilen ihres Lebens bescheren wollen. So sieht sich der Personalmanager gezwungen, zur Ehrenrettung des Betriebes, beherzt einzugreifen! Filmpalette und Literaturhaus Köln präsentieren am 20.11., 20 Uhr zur aktuellen Erstaufführung BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN (D 2011 • 90 Min.) ein Gespräch mit dem Produzenten des Dokumentarfilms Gerd Haag, moderiert und eingeführt von Insa Wilke, Leiterin des Literaturhaus Köln und Autorin des Buchs „Ist das ein Leben – Der Dichter Thomas Brasch“. painting movies Auf der Suche Submarine am 21.11., 20 Uhr mit DRAWING RESTRAINT 9 (OmU) (USA / Japan 2005 • 135 Min.), dem experimentierfreudigen Gemeinschaftsprojekt des Künstlers Matthew Barney und seiner Partnerin Björk – Metamorphosen, Mutationen, Verflüssigungen, Verwandlungen, vergehende Formen, werdende Formen: Es ist ein Film, nein, es ist eine Skulptur aus Videoband und Zelluloid, die sich bewegt; nein, es ist „Teil eines Systems, Objekte herzustellen“, sagt der Hersteller Matthew Barney, „ich erzähle eine Geschichte, um Objekte, narrative Skulpturen, herzustellen.“ MAMA AFRICA Mika Kaurismäki porträtiert die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba („Pata Pata“). Dabei zeichnet er die Spuren von Makeba im Zusammenspiel von hervorragend rhythmisiertem Bild- und Tonmaterial nach, gräbt Archivmaterial aus, stellt Familie, Freunde und Bandkollegen vor, die allesamt von dem tiefen Glück erfüllt sind, Teil ihres Lebens gewesen zu sein. (D / FIN 2011 • 89 Min.). P O R T R ÄT S D E U T S C H E R A L KO H O L I K E R Die Geschichten, die von sechs Alkoholikern aus dem Off erzählt werden, widersetzen, kreuzen oder vereinigen sich mit den Bildern, die zu sehen sind: Bilder einer vermeintlich intakten Gesellschaft. Der Film gibt den Blick frei auf eine Normalität, deren Wirklichkeit dahinter sich kaum jemand bewusst macht – am 10.11., 20 Uhr mit Regisseurin Carolin Schmitz als Gast (D 2010 • 79 Min.). AB 17. NOVEMBER SUBMARINE (DF + OmU) Die Ehe der Eltern kriselt, eine Freundin ist nicht in Sicht und der Rest des Daseins eher langweilig. Manchmal wünscht sich Oliver, das Leben wäre mehr wie eine Soap Opera. Als Erzähler in eigener Sache führt er durch sein Leben – ebenso altklug wie mit begrenztem Durchblick und einer gewissen Eitelkeit. Das gefeierte Regiedebüt von Stand-Up-Comedian Richard Ayoade (GB 2010 • 94 Min.). AB 24. NOVEMBER BULLHEAD (OmU) Michael R. Roskam nimmt sich in seinem Debüt die Hormon-Mafia in der Tierzucht vor, ein skrupelloses kriminelles Geflecht, dessen Mitglieder auch vor Mord nicht zurückschrecken. „Bullhead“ ist ein klassischer Gangsterfilm, aber auch das Porträt einer Männergesellschaft in der belgischen Provinz, die nicht nur wegen des ewig grauen Himmels ein düsterer Ort ist. (Belgien 2011 • 129 Min.). FILM SOCIALISME (OmU) Eine Sinfonie in drei Sätzen – ein typisches Spätwerk von Jean Luc Godard: Eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer mit zahlreichen Gesprächen unter den Passagieren, zwei Geschwister laden ihre Eltern vor das Gericht ihrer Kindheit, und zum Abschluss hält Besuch von sechs echten oder falschen Mythen Einzug (F 2010 • 102 Min.). Drawing Restraint 9 Weekend homochrom – ausgewählte schwule Filme in NRW Kinos am 22.11., 21 h zum 2. Geburtstag von „homochrom“ mit dem wohl schönsten Film über schwule Liebe aus diesem Jahr: WEEKEND (GB 2011 • 94 Min.) von Andrew Haigh erzählt von Russell und Glen, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Russell sich nach der großen Liebe sehnt, kommen für Glen Beziehungen nicht in Frage – eigentlich. Trotzdem treffen sie sich nach einer gemeinsamen Nacht schnell wieder. Doch Russells Hoffnung auf die große Liebe wird schon bald in Frage gestellt! JUNGES DEUTSCHES KINO IM NOVEMBER Ein Basketball-Sommermärchen? Denkste, ein Jahr Abstiegskampf! PHOENIX IN DER ASCHE Ein Dokumentarfilm von Jens Pfeifer (D 2011 • 90 Min.) Ab 17. November im Programm www.cinecologne.de Film-Kritik Die Außenseiterbande: Oliver und Jordana Thomas Brasch zu DDR-Zeiten Verklemmter Tagträumer Darüber spricht man nicht „Submarine“ von Richard Ayoade „Brasch – Das Wünschen und das Fürchten“ von Christoph Rüter Oliver biegt sich seine Welt gerne zurecht. Doch dann muss sich der Tagträumer der Wirklichkeit stellen. C Schwarzhumoriges Coming of Age-Drama Christoph Rüter gibt einen interessanten Einblick in Leben und Denken des Künstlers Thomas Brasch (1945-2001). C Gehaltvolles Portrait Er malt sich gerne aus, wie nach seinem Tod das ganze Land um ihn trauert. Tatsächlich ist der verklemmte Oliver aber nur mäßig beliebt in der Schule. Als er mit der coolen Jordana zusammenkommt, beginnt er, etwas mehr am echten Leben teilzunehmen. Doch als die Ehe seiner Eltern zu scheitern droht und Jordanas Mutter an Krebs erkrankt, wird ihm die Wirklichkeit schnell wieder zu viel. Regisseur Ayoade, der in England auch als Comedian bekannt ist, hat ein erzählerisch und visuell so einfallsreiches wie leichtfüßiges Debüt gemacht, dass dem adoleszenten Drama trockenen Humor entlockt. Die beiden tollen Jungdarsteller Craig Roberts und Yasmin Paige wird man sicher bald wiedersehen, und auch Sally Hawkins liefert als Olivers Mutter eine unaufgeregt gute Leistung ab. CHRISTIAN MEYER Ende der 1970er Jahre erteilt die DDR dem Schriftsteller Thomas Brasch ein Werkverbot und offeriert ihm die einmalige Ausreise. Brasch zieht in den Westteil Berlins und arbeitet dort als Dichter, Denker und Filmemacher. Er stellt die Ordnung in Frage und zugleich das Verständnis des Künstlers und seiner selbst. Hartnäckig verwehrt er die Antwort auf die Frage: „Warum schreibst du?“. Und dennoch liefert Brasch in dieser Collage aus Interviews, Archivmaterial und filmischem Tagebuch weitreichende Einsichten. Ein gelungenes Portrait von Christoph Rüter, einem Freund des Künstlers. Das kreative Schaffen aus DDRZeiten wird dabei nicht beleuchtet, wohl aber die Ansichten eines Freigeistes und dessen Leben mit der und wider die Ordnung. HARTMUT ERNST BRASCH – DAS WÜNSCHEN UND DAS FÜRCHTEN SUBMARINE GB 2010 - Komödie - Regie: Richard Ayoade - Kamera: Erik Wilson - mit: Yasmin Paige, Sally Hawkins, Craig Roberts - Verleih: Kool Start: 17.11. Filmpalette D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Christoph Rüter - Kamera: Patrick Popow, René Kirschey, Thomas Brasch - mit: Thomas Brasch - Verleih: Neue Visionen Start: 3.11. Filmpalette Sucht sich anderswo: Rhoda (Brit Marling) Imposante Trümmerskulptur von Anselm Kiefer Projektion ins Weltall Landschaftsgestaltung „Another Earth“ von Mike Cahill „Over your Cities Grass will grow“ von Sophie Fiennes Rhonda har schwere Schuld auf sich geladen. Nun versucht sie, ihre Tat wieder gut zu machen. C Psychologischer Science Fiction Der deutsche Künstler Anselm Kiefer hat in Frankreich ein großes Gelände mit seinen archaisch-alchemistischen Eingriffen gestaltet. C Atmosphärisches Künstlerportrait Nachdem sie einen schweren Autounfall verursacht hat, sitzt Rhonda vier Jahre im Gefängnis. Aber auch nach der Verbüßung der Strafe kann sie sich nicht verzeihen und versucht sich in Wiedergutmachung. „Another Earth“ konfrontiert dieses irdische Drama mit der Idee einer zweiten Erde, die die erste spiegelt. Cahills Debüt ist ob der stimmungsvollen Bilder schön anzusehen und auch die Verzweiflung der Figuren und ihre moralischen Konflikte werden spürbar. Doch der Science Fiction-Überbau, der dem eigentlichen Konflikt nicht viel hinzufügen kann, lenkt zu sehr von den wirklich interessanten psychologischen und moralischen Fragen ab. Und so dient die zweite Welt nicht nur den Protagonisten als Projektion, sondern auch dem Film. CHRISTIAN MEYER Nach „Gerhard Richter Painting“ widmet sich nun auch dieser Film über Anselm Kiefer einem bedeutenden deutschen Gegenwartskünstler. Die Regisseurin Sophie Fiennes, Schwester der Schauspieler Ralph und Joseph Fiennes, hat zuletzt den beeindruckenden Essayfilm „The Pervert’s Guide to Cinema“ mit dem Philosphen Slavoj Žižek gedreht. Auch hier wird es philosophisch, wenn Kiefer seine Arbeit auf dem Gelände „La Ribaute“ erläutert. Doch zuvor erkundet der Film – begleitet von der eindringlichen Musik György Ligetis – in langen Kamerafahrten durch die archaischen, alchemistisch verwandelten Gänge, Höhlen und Hallen das Areal mit primär filmischen Mitteln und lässt den Zuschauer den Ort intensiv erleben. CHRISTIAN MEYER OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW ANOTHER EARTH Sundance 2011: Spezialpreis der Jury USA 2011 - Drama - Regie: Mike Cahill - Kamera: Mike Cahill - mit: Jordan Baker, Brit Marling, William Mapother - Verleih: Fox Start: 10.11. www.choices.de/heute-im-kino F/NL/GB 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Sophie Fiennes - Kamera: Remko Schnorr, Sophie Fiennes - mit: Anselm Kiefer, Klaus Dermutz - Verleih: mindjazz Start: 27.10. Odeon choices verlost 3x2 Karten für die erste Spielwoche im Odeon Köln. E-Mail bis 30.10. an [email protected], Kennwort: Grow 42 Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Preview am So 06.11. um 18.00 h EINE DUNKLE BEGIERDE (OmU) von David Cronenberg Mo 07.11.2011 um 20.00 h WARREN MILLER’S »LIKE THERE’S NO TOMORROW« Ciné-Club-Preview am So 20.11. um 16.30 h SARAHS SCHLÜSSEL // ELLE S’APPELAIT SARAH (OmU) von Gilles Paquet-Brenner In Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Köln Preview am So 20.11.2011 um 19.00 h DER GOTT DES GEMETZELS von Roman Polanski Roter Teppich Kommt schließlich auch in Moskau an: Jürgen Vogel als Siggi Meyer im „Hotel Lux“ „Meine Milchzähne waren noch einwandfrei“ Jürgen Vogel über „Hotel Lux“, seine Liebe zu Serien und seine Anfänge als Kindermodel Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass ning von „Die Welle“ bei der Constantin-Film Schauspielschulen nicht sein Ding waren: kennengelernt. Das war für mich die erste MögTrotzdem oder gerade deswegen wurde der lichkeit, den Film im fertigen Schnitt zu sehen, 1968 in Hamburg geborene Jürgen Vogel in bevor wir damals die Pressearbeit zum Film beden letzten Jahren zu einem großen Publikums- gonnen haben. Zu dieser Vorführung war auch und Kritikerliebling. Sein darstellerisches Ta- Bully eingeladen. Ich mochte ihn und seine Arlent kann man in so unterschiedlichen Werken beit vorher schon, und an diesem Tag hat er mir wie „Die Welle“, „Der freie Wille“, „Das Le- gesagt, dass er irgendwo gelesen hat, dass ich am ben ist eine Baustelle“ oder „Die kommenden 29. April 1968 geboren bin – genau am selben Tage“ bewundern. Auch als Produzent („This Tag wie er! Und dann begann so etwas wie eine is Love“) ist er erfolgreich. Nun kann man ihn Liebesbeziehung (lacht), ich hab mich sofort in neben Bully Herbig in Leander Haußmanns den Typen verknallt, und ich mag ihn unheimlich „Hotel Lux“ als Bühnenschauspieler auf der gern. Wir beide sind unterschiedlich und gleich. Leinwand erleben, der als Hitler-Parodist die Wir machen natürlich völlig verschiedene Sachen, aber manche Wege führen Lacher auf seiner Seite hat. „Bully und ich, wir beide sind uns dann zusammen. In der Caunterschiedlich und gleich“ stingshow haben wir uns dann choices: Herr Vogel, „Hotel Lux“ und der kürzlich gelaufene „Mein lieb- besser kennengelernt, das war eine tolle Zeit. ster Feind“ scheinen zu unterstreichen, dass es nun salonfähig geworden ist, in Deutschland Til Schweiger ist derzeit im Gespräch als neuer Komödien über das Dritte Reich zu drehen … „Tatort“-Kommissar. Wäre das für Sie eventuJürgen Vogel: Es stimmt, das war lange Zeit ver- ell auch einmal eine Option? pönt. Aber ich glaube, dass Leander Haußmann Ich habe überhaupt nichts gegen „Tatort“, ich einen ganz guten Ton getroffen hat. Er hat ge- habe auch schon in einigen mitgespielt. Ich finsagt, dass das seine Art ist, mit Dingen fertig zu de, die Reihe ist qualitativ eines der Highlights, werden, die für ihn persönlich schlimm waren. Er die wir im deutschen Fernsehen so produzieren. ist ja in der DDR groß geworden, und da ist das Das ist immer eine Frage des Konzepts, welche für ihn als Künstler auch eine Art Schutzfunktion, Figur ich da spielen würde. Wenn ich das machen als Mensch bei der Sache gut herauszukommen. sollte, würde ich dabei auch gerne weiter gehen Indem man das Ganze humoristisch angeht, ist als das, was ich da bisher so gesehen habe. Indas dann eine bestimmte Form des Blickes, die sofern muss man mal abwarten, wie sich das in nicht ganz so schmerzvoll ist, aber trotzdem al- den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickelt. les um einen herum wahrnimmt. Für Haußmann Aber es ist für mich kein No-Go, sondern etwas, ist das ein Anfang, eine Form, Türen zu öffnen, das mich schon interessiert, wenn es gut ist. den Menschen begreiflich zu machen, dass Stalin auch ein Diktator war, der grausame Sachen Also hätten Sie auch keine Berührungsängste, gemacht hat. Wenn man das so geschickt macht, mit einer Figur in Serie zu gehen? wie es mit der Figur Zeisigs auch funktioniert, Nein, ich liebe Serien! „Tatort“ bezeichne ich jetzt dann ist diese Vorgehensweise meiner Meinung mal als Reihe, weil man nur so drei Episoden pro nach durchaus legitim. Für mich ist der Film auch Jahr macht. Aber wenn es ein tolles Serienangebot keine reine Komödie, für mich ist er eher ein ko- gäbe, wäre ich da gerne dabei. Ich bin großer Fan mödiantischer Abenteuerfilm, dem es gelingt, von vielen amerikanischen Serien, die ich gesehen auch jüngere Zuschauer anzusprechen. habe. Von „Californication“ bis „Breaking Bad“, von „Dexter“ über „The Wire“ bis „The Shield“. Es gibt Bully haben Sie durch die Castingshow für den ganz tolle Serien mit großartigen Schauspielerleiersten Wickie-Film kennengelernt, es war also stungen, tollen Ideen, tollen Autoren. Da gibt es eher Zufall? von meiner Seite keinerlei Berührungsängste. Wenn Eigentlich haben wir uns zuvor bei einem Scree- es gut ist, kann man das auf jeden Fall machen. www.choices.de/heute-im-kino 44 Gibt es auch wieder ein neues eigenproduziertes Projekt von Ihnen? Ich habe gerade wieder einen Film mitproduziert, bei dem ich auch mitgespielt habe, der sich jetzt in der Endfertigung befindet: „Gnade“ heißt der. Der Film spielt in Norwegen, mit Birgit Minichmayr, die eine hervorragende Schauspielerin ist. Wir versuchen, den nun fertigzustellen und dann auf einem Festival zum Einsatz zu bringen. Wie sind Sie damals an Ihre erste Schauspielrolle gekommen? Ich hatte für einen Katalog Kindermodenfotos gemacht. Damals hatte ich noch tolle Zähne, also die Milchzähne waren noch einwandfrei. Als Kindermodel war ich bei einer Agentur, die sich dann vergrößert hat und später auch für Werbung und Film vermittelt hat. Mit fünfzehn Jahren war ich dann bei einem Casting und bin auch für die Rolle genommen worden. Das war also eher ein Zufall. Wenn das damals mit dem Casting nicht geklappt hätte, weiß ich gar nicht, ob ich Schauspieler geworden wäre. Das war 1984, der Kinofilm „Kinder aus Stein“ von Volker Maria Arend, mit Natja Brunckhorst, die bekannt war aus „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, und mit Uwe Fellensiek und Claude-Oliver Rudolph. Wenn man den heute sieht, dann versteht man auch nicht, warum ich Schauspieler geworden bin. Ich selbst finde, dass ich darin furchtbar schlecht gespielt habe … Gab es denn bei Ihnen immer schon den Drang ins Scheinwerferlicht, haben Sie als Kindermodel freiwillig angefangen? Na ja, das war natürlich auch nicht so richtig freiwillig. Ich hatte eine Freundin, die war neun, ich war zehn Jahre alt, und deren Mutter war Fotografin. Das Mädchen hat schon gemodelt, und die Mutter hatte Fotos von mir gemacht und diese eingeschickt, ohne dass ich das wusste. Die haben mich dann zum Casting eingeladen, weil die fanden, dass ich irgendwie ganz süß aussah. Wie ein Mädchen sah ich damals aus. Das war schon ein Zufall, dass ich damals da hineingerutscht bin. INTERVIEW: FRANK BRENNER Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln s Der November im Filmhaus Endlich Endlich „Happy Birthday, Türke!“ 06.11. - 09.11. und 14.11. - 19.11.2011 10.11. – 13.11.2011 DE 2011, R. u. B.:, Christiane Voss, 35mm, Doku, 75 Minuten 50 Jahre Anwerbeabkommen zwischen Deutschland und der Türkei bedeuten auch fünf Jahrzehnte Bilder des Miteinanders. Erste Versuche des filmischen Umgangs mit den fremden Gästen waren eher ungelenk. Dann deklariert der neue deutsche Film die „Gastarbeiter“ als „Opfer des Industriekapitalismus“, und wenig später muss die türkische Frau- jahrzehntelang aus den Fängen des Patriarchats gerettet werden. So ziehen sich die Klischees durch die Filmgeschichte - bis in den 1990ern die DeutschtürkInnen selbst die Leinwände entern und ihre Perspektiven ins deutsche Kino einbringen. Was geschieht mit uns nach unserem Tod? Endlich macht sich auf die Suche nach den geheimnisvollen Orten der Toten. Der Weg führt vom Krematorium Berlin über eine Ahnenbeschwörung im Rahmen einer Familienaufstellung bis hin zu einer Grabrednerin, die ein letztes lebendiges Bild der Verstorbenen aufscheinen lässt. Ein wiederholt auftretender Chor macht auf poetisch-verstörende Weise die Stimmen der Toten hörbar. Die Regisseurinnen Katja Dringenberg und Christiane Voss erzählen von den Menschen, die dann tätig werden, wenn für die Lebenden alles aufzuhören scheint. Ein sachlicher und zugleich beruhigender und liebevoller Blick auf den Anfang nach dem Ende. Cinepänz 22. Kölner Kinderfilmfest 19.-27.11., www.cinepaenz.de Die Mondverschwörung DE 2011, R. u. B.: Thomas Frickel, Doku, 35mm, 86 Minuten Als Chefreporter des deutschsprachigen US-Senders DDCTV hat Dennis R. D. Mascarenas schon viele heiße Eisen angepackt. Doch sein neuester Auftrag treibt ihn an den Rand der Verzweiflung. Beim Versuch, das Verhältnis der Deutschen zum Mond auszuloten, gerät er unversehens in einen Strudel irrwitziger Erklärungsmuster, die auf absurde Weise Deutschlands finsterste Vergangenheit lebendig werden lassen. Das Filmhaus Kino zeigt „Die Mondverschwörung“ an ausgewählten Terminen im November. Bitte beachten Sie unsere Website und die Tagespresse! Filmhaus Kino und Gebäude 9 präsentieren: something weird cinema: Das Mädchen mit der Peitsche Am 02. November um 21.30 Uhr USA 1964, R.: Douglas Heyes, D.: Ann Margret, John Forsythe u.v.a., 35mm, DF, 80 Minuten Mission Firegame Am 16. November um 21.30 Uhr TH/GB 1983, R.: Philip Chalong, 35mm, DF, 90 Minuten Harley Riders - Sie kannten kein Erbarmen Am 25. November um 21.30 Uhr IT 1975, R.: Pasquale Squittieri, D.: Joe Dalessandro u.v.a., 35mm, DF, 100 Minuten Tüpisch Türkisch # 6 präsentiert: Weitere Veranstaltungen im Oktober sowie ausführlichere Informationen zu allen Filmen finden Sie auf www.filmhauskoeln.de oder +49 (0)221 22 27 10-0. Filmhaus Köln, Maybachstraße 111, 50670 Köln Kinokultur Medienbildung Filmschaffen filmhau köln Film-Kritik Kennen Valerie und Jens denselben Simon? Wer ist Shakespeare, und wer schrieb seine Stücke? Durchweg eindeutig Wer war’s? „Auf der Suche“ von Jan Krüger „Anonymus“ von Roland Emmerich Simon ist seit einer Woche verschwunden. Seine Mutter Valerie macht sich mit Simons Ex-Liebhaber Jens in Marseille auf die Suche. C Stilvolles Charakterdrama Das wird den Briten nicht schmecken: Ein deutscher Regisseur sägt an einem ihrer Denkmäler. C Gewitztes, elisabethanisches Urheber-Drama Wie auch schon in seinen vorangegangenen Langfilmen „Unterwegs“ und „Rückenwind“ zeigt Jan Krüger seine Hauptfiguren hier wieder auf der Reise. Wenn man die etwas konstruierte Ausgangssituation akzeptiert hat, entfaltet sich mit „Auf der Suche“ ein ansprechendes Charakterdrama, das in erster Linie von seinen überzeugenden Darstellerleistungen lebt. Im Gegensatz zu „Rückenwind“, der für etliche Zuschauer zu mystisch und nebulös gewesen sein dürfte, bleibt Krüger hier durchweg sehr eindeutig, erklärt stellenweise sogar zu viel, wo Auslassungen angebracht gewesen wären. Dadurch, dass er mit Corinna Harfouch für die Hauptrolle eine renommierte Schauspielerin gewinnen konnte, dürfte sein Film auch außerhalb von Krügers Fanzirkel auf Interesse stoßen. FRANK BRENNER Die Zweifel daran, ob William Shakespeare der wahre Autor der Werke ist, die unter seinem Namen veröffentlicht wurden, bestehen schon lang. Roland Emmerich („Independence Day“) spinnt den Verdacht zu einem Spielfilm. In diesem ist es Edward de Vere, ein Lord am Hofe Elisabeths I., der musisch talentiert ist, seine Bühnenstücke aber nicht unter seinem Namen veröffentlichen darf, weil dies bei Hofe der Ketzerei gleichkommt. Also sucht er sich ein lebendes Pseudonym: den Bühnenschauspieler Shakespeare. Emmerich hat sichtlich Spaß an der Entthronung, vielleicht sogar etwas zu viel. So kratzt er nicht nur ein Tabu an, sondern stempelt den Nationalhelden auch noch zum Arschloch. Insgesamt aber ein gewitztes, spannendes und gelungen inszeniertes Drama. HARTMUT ERNST AUF DER SUCHE ANONYMOUS D/F 2011 - Drama - Regie: Jan Krüger - Kamera: Bernadette Paasen - mit: Nico Rogner, Trystan Pütter, Corinna Harfouch - Verleih: Salzgeber Start: 10.11. Filmpalette GB/D 2011 - Drama - Regie: Roland Emmerich - Kamera: Alexander Fischerkoesen - mit: Rafe Spall, Vanessa Redgrave, Rhys Ifans - Verleih: Sony Start: 10.11. Metropolis, Woki Bonn Miriam Makeba in Guinea Die Enkelin auf den Spuren von Wilhelms Wegen in China „I sing the truth” Der wahre Missionar „Mama Africa – Miriam Makeba“ von Mika Kaurismäki „Wandlungen – Richard Wilhelm und das I Ging“ von Bettina Wilhelm Mika Kaurismäki widmet Miriam Makeba ein überfälliges filmisches Denkmal. C Dokumentation über eine musikalische Botschafterin Richard Wilhelm brachte Anfang des 20. Jahrhunderts das chinesische Wissen dem Westen nahe. Seine Enkelin erzählt davon. C Beseelt inszenierte Dokumentation „Pata Pata“ war der größte Hit von Miriam Makeba. Ein purer Gute-LauneSong, der eher untypisch ist für die Sängerin (1932-2008), die aus ihrer Heimat Südafrika ins Exil getrieben wurde und ihre Lieder auch immer als Botschaft verstand, ohne sich dabei als politisch zu bezeichnen: „I don’t sing politics, I sing the truth“. Harry Belafonte gehörte zu ihren Förderern, und so startete Makeba in den USA eine Blitzkarriere, um dort ebenso schnell wieder fallengelassen zu werden, als sie den Black Panther-Aktivisten Stokely Carmichael heiratete. Gelungen zeichnet Mika Kaurismäki ihr abenteuerliches Leben nach. Ein bewegendes Portrait einer Künstlerin, Botschafterin und Mutter, deren Optimismus vielen Schicksalsschlägen trotzte. HARTMUT ERNST Richard Wilhelm reiste 1899 als Missionar nach China, wurde dabei aber nicht von missionarischem Eifer getrieben, sondern von Neugier. Wilhelm lebte nach christlichen Grundsätzen, ließ sich aber von der chinesischen Kultur inspirieren. Dabei stieß er auf die uralte Gleichnissammlung „I Ging, das Buch der Wandlungen“. Er übersetzte sie ins Deutsche. Regisseurin Bettina Wilhelm ist seine Enkelin. Sie führt durch die Geschichte ihres Großvaters, bereist noch einmal seine Stationen. Das alles gelingt ihr leichthändig: Sie inszeniert die Dokumentation besonnen, klug, poetisch, inspiriert und nicht überfrachtet. Eine kleine Einführung ins I Ging, ein Portrait eines wahren Missionars, ein beseelter Blick aufs Gestern und Heute. Wundervoll. HARTMUT ERNST MAMA AFRICA – MIRIAM MAKEBA D/SA/FIN 2011 - Dokumentarfilm / Biographie - Regie: Mika Kaurismäki - Kamera: Jacques Cheuiche, Wolfgang Held - mit: Miriam Makeba, Hugh Masekela, Angélique Kidjo Verleih: Alpenrepublik Start: 10.11. Filmpalette WANDLUNGEN – RICHARD WILHELM UND DAS I GING www.choices.de/heute-im-kino 44 46 CH 2011 - Dokumentarfilm / Biographie - Regie: Bettina Wilhelm Kamera: Peter Indergand - Verleih: Film Kino Text Start: 17.11. Odeon Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln Arthur Weihnachtsmann Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum GB/USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Barry Cook, Sarah Smith - Verleih: Sony USA 2011 - Komödie - Regie: Douglas McGrath - Verleih: Wild Bunch Die Familie des Weihnachtsmanns umfasst derzeit drei Generationen: Grandsanta, Santa und dessen Söhne Arthur und Steve. Letzterer soll als ältester Nachkomme das Familienunternehmen übernehmen, erweist sich jedoch eher als Geschäftsmann und weniger als Santa. So liegt es schließlich an Nesthäkchen Arthur, Ordnung ins Chaos zu bringen. Weinachts-CG-Animationsmärchen in 3D. HE Sarah Jessica Parker („Sex in the City“) verkörpert in dieser romantischen Komödie Kate, eine verheiratete Mutter zweier Kinder und Managerin einer Bostoner Fondsgesellschaft. Als sie ein Projekt nach New York ruft, ihr Mann einen Job in Aussicht hat und Charmeur Jack (Pierce Brosnan) sie umgarnt, muss sich die Working Mum einem Chaos stellen, das sie so noch nicht erlebt hat. HE Start: 17.11. Metropolis, Rex Start: 17.11. Straw Dogs The Thing USA 2011 - Thriller - Regie: Rod Lurie - Verleih: Sony USA 2011 - Horror / Science Fiction - Regie: Matthijs van Heijningen Jr. - Verleih: Universal 1971 sah Dustin Hoffman unter der Regie von Sam Peckinpah rot: Als Mathematikprofessor begab er sich samt Frau ins englische Hinterland, wo kleine Scherereien mit den Einheimischen zur blutigen Eskalation führten. Nun folgt das Remake des Gewaltexkurses, das Regisseur Rod Lurie in die USA verlegte. James Marsden („27 Dresses“) tritt dabei in Hoffmans Fußstapfen. HE 1982 schuf John Carpenter mit „The Thing“ ein überaus spannendes und blutiges Remake des Originals von Howard Hawks aus dem Jahr 1951. Diese Version bildet nun das Prequel zu der Story um den Parasiten aus dem Weltall: Eine norwegische Forschercrew untersucht darin ein Raumschiff am Südpol und weckt ungewollt das Grauen. Der Niederländer Matthijs van Heijningen Jr. führte Regie. HE Start: 1.12. Start: 17.11. Tom Sawyer Krieg der Götter 3D D 2011 - Kinderfilm / Abenteuer - Regie: Hermine Huntgeburth - Verleih: Majestic USA 2011 - Action / Drama - Regie: Tarsem Singh - Verleih: Constantin Mark Twains beliebter Jugendroman erfuhr schon so manche gelungene Adaption. Regisseurin Hermine Huntgeburth („Bibi Blocksberg“, „Die weiße Massai“) nahm sich des Stoffes an und inszenierte eine nett besetzte (Heike Makatsch, Benno Führmann, Joachim Król), liebevolle Neuverfilmung, in der Tom und Huck am und im Mississippi ihre Streiche aushecken und Abenteuer erleben. HE Kinomagier Tarsem Singh („The Cell“, „The Fall“) wendet sich dem Archaischen zu und schickt König Hyperion (Mickey Rourke) auf die Suche nach der Unbesiegbarkeit. Ein geheimnisvoller Bogen soll ihn zum Herrscher über Menschen und Götter machen. Zeus (Luke Evans) aktiviert Theseus (Henry Cavill), der Hyperion entgegentritt. Bildgewaltiges, opulentes Schlachtengemälde. HE Start: 17.11. Cinenova Start: 11.11. Metropolis Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ... 47 www.choices.de/heute-im-kino Film-Kritik Eine ganz heiße Nummer Killer Elite D 2011 - Komödie - Regie: Markus Goller - Verleih: Universum USA/AU 2011 - Action / Thriller - Regie: Gary McKendry - Verleih: Concorde Inzwischen ist die Wirtschaftskrise auch im gottesfürchtigen, bayerischen Hinterland angekommen. Die drei Betreiberinnen eines Lebensmittelladens stehen vor dem Ruin und erkennen schon bald, wie einträglich Telefonsex sein kann. Hübsch instrumentierte, aber arg biedere Komödie über falsche Moral. Für Musikantenstadl-Fans, die beim Lachen mal rot werden möchten. HE Einmal Killer, immer Killer: Danny (Jason Statham) und Hunter (Robert De Niro) sind zwei ganz harte Jungs und gute Freunde, die sich als britische Spezialagenten durch die Welt ballern. Hunter wird entführt, Danny soll im Austausch drei Mörder töten. Clive Owen gibt dabei den smarten Gegner. Routiniert inszenierter Actionfilm, der auf einer wahren Geschichte basiert. HE Start: 27.10. Start: 27.10. Aushilfsgangster Phoenix in der Asche USA 2011 - Action / Komödie - Regie: Brett Ratner - Verleih: Universal D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Jens Pfeifer - Verleih: Real Fiction So langsam geht es den Wall-Street-Gaunern auch im Film an die Gurgel: Nachdem ein paar Typen von einem Banker übers Ohr gehauen wurden, wollen die sich rächen und sich das Geld zurückholen. Dazu hecken sie einen Einbruch ins Wolkenkratzer-Penthouse des Ganoven aus. Komödie von „Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner mit Ben Stiller, Eddie Murphy und Matthew Broderick. HE Einblicke in den Basketball-Club Phoenix Hagen nach dem Aufstieg in die Erste Liga: Als Siege ausbleiben, verpflichtet man Michael Jordan. Schon bald kommt es zu Zickereien. Einerseits eine Doku, die nah am Geschehen ist, andererseits werden die Konflikte nur oberflächlich gespiegelt und eine zeitliche Einordnung ebenso wie Tabellenstände verweigert, was auf Kosten der Spannung geht. HE Start: 3.11. Start: 10.11. Filmpalette Mein Freund, der Delfin Paranormal Activity 3 USA 2011 - Drama - Regie: Charles Martin Smith - Verleih: Warner USA 2011 - Horror / Mystery - Regie: Henry Joost, Ariel Schulman - Verleih: Paramount Es war einmal ein Delfinweibchen namens Winter, das verlor bei einem Unfall in der Krebsreuse seine Schwanzflosse. Durch aufopferungsvolle Tierliebhaber, Prothesen-Experten und Meeresbiologen wurde der Meeressäuger geheilt. Regisseur Charles Martin Smith drehte aus der wahren Geschichte einen Film mit Morgan Freeman und Delfindame Winter, die sich selbst spielt. HE Die Spuk-Mockumentary geht in die dritte Runde. Während sich der erste Teil gelungen auf den effektvollen Grusel konzentrierte, versuchte Teil Zwei, neben netten Erweiterungen vermehrt Handlung einzuflechten und verfiel dabei mit Dämonenpakt und Erstgeborenen-Opfer in Klischee-Schablonen. Diese werden nun rückblickend vertieft: Zwei Schwestern kramen dafür im privaten Video-Archiv. HE Start: 15.12. Start: 3.11. Real Steel Im Weltraum gibt es keine Gefühle USA/IND 2011 - Action / Drama - Regie: Shawn Levy - Verleih: Disney S 2010 - Komödie - Regie: Andreas Öhman - Verleih: Arsenal Frauenschwarm Hugh Jackman spielt in diesem Sci-Fi-Actionspaß einen Ex-Boxer, der kämpfenden Robotern die Arena überlassen muss. Gemeinsam mit seinem zehnjährigen Sohn holt er zum Gegenschlag aus und trainiert selbst einen künstlichen Kampfkoloss. Damit eröffnet sich ihm ein Comeback. Regisseur Shawn Levy schuf eine sportliche Transformers-Variante, Vater-Sohn-Drama inklusive. HE Simon (Bill Skarsgård) ist 18 und leidet unter dem Asperger-Syndrom: Sein Leben verläuft nach Zahlen, Timing und vor allem Routinen. Läuft etwas außer der Reihe, versteckt er sich in seiner „Rakete“. Sein Bruder Sam (Martin Wallström) kümmert sich um ihn. Als dessen Freundin Schluss macht, sucht Simon eine Neue. Märchenhafte Tragikomödie aus ungewöhnlicher Perspektive. HE Start: 3.11. Start: 24.11. 48 Lichtspiele Lichtspiele Eintrittspreise: Mo.-Mi.: 5,00 € | Do.: 4,00 € (Kinotag) | Fr.-So./ Feiertag: 7,50 € zzgl. Überlängen- und/oder 3D Zuschlag (3 €) | Kinderpreis bis einschl. 12 J. Die Abenteuer von Tim und Struppi seit 27.10. Kinderpreis 7€ (3D), 5 € (2D) in 3D & 2D! Tim und Struppi stoßen auf ein faszinierendes Modellschiff, das ein Geheimnis birgt. Ein wildes Abenteuer beginnt. Hotel Lux seit 27.10. D 2011 - Drama - 103 Min. - R.: Leander Haußmann- D.: Michael Bully Herbig, Jürgen Vogel - 12 J. 1938: Kabarettist Hans Zeisig hat sich auf der Bühne zu viel erlaubt und muss aus Berlin fliehen. Es verschlägt ihn nach Moskau ins berüchtigte Exilantenhotel Lux. Zwei an einem Tag ab 03.11. USA 2011 - Drama - 107 Min. - R.: Lone Scherfig D.: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson - FSK n.n.b. Preview: Mi. 02.11. um 19:15 Uhr - 5 € Der 15. Juli 1988 ist das magische Datum, das die schicksalhafte Beziehung von und Dexter prägt. Nicht einmal, sondern immer wieder: Alles beginnt mit einer gemeinsamen Nacht nach der Exa mensfeier am. Doch die zurückhaltende Emma und der draufgängerische Dexter verfolgen unterschiedliche Lebensziele. Am nächsten Morgen trennen sich ihre Wege, um sich in den drauffolgenden Jahren immer wieder zu kreuzen, bis sie 20 Jahre nach ihrer ersten Nacht endlich erkennen, was sie immer gesucht haben. Fenster zum Sommer ab 03.11. D/FIN 2011 - Drama - 96 Min. - R.: Hendrik Handloegtens D.: Nina Hoss, Mark Waschke, Lars Eidinger - 12 J. Ein Sommer in Finnland. Juliane verbringt den ersten gemeinsamen Urlaub mit ihrer großen Liebe August, für den sie ihren langjährigen Freund Philipp verlassen hat. Ganz plötzlich wacht sie, wie durch einen Zeitsprung, wieder im verschneiten Berlin auf. War der Sommer nur ein Traum? Hin- und hergerissen zwischen Hoffen und Bangen macht Juliane sich erneut auf den Weg in die Zukunft … Die Höhle der vergessenen Träume ab 03.11. USA/F 2010 - Dokumentarfilm - 95 Min. - R.: Werner Herzog - 6 J. Über 20.000 Jahre war die Chauvet-Höhle von einem Felssturz versiegelt - und mit ihr kristallverkrustete Innenräume von der Größe eines Fußballfelds, übersät mit den versteinerten Überresten riesiger eiszeitlicher Säugetiere. 1994 entdeckten Forscher die Grotten und fanden darin hunderte von unberührten Gemälden, deren spektakuläre Darstellungen über 30.000 Jahre alt sind. Sie stammen aus einer Zeit, als noch Neandertaler über die Erde streiften. in 3D! Nur für Personal ab 10.11. Cheyenne - This must be the Place I/F/Ir 2011 - Drama/Thriller - 118 Min. - R.: Paolo Sorrentino D.: Sean Penn, Frances McDormand, Judd Hirsch - FSK n.n.b. USA 2011 - Abenteuer/Trickfilm - 147 Min. - R.: Steven Spielberg D.: Jamie Bell, Andy Serkis - 6 J. ab 03.11. F 2011 - Komödie - 107 Min. - R.: Philippe Le Guay D.: Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain, Natalia Verbeke - o. A. Paris, 1960. In einem vornehmen Stadthaus leben der Börsenmakler Jean-Louis Joubert mit seiner Frau und den Kindern. In den Dachkammern sind die Dienstmädchen untergebracht, mit denen der Hausherr sich, nach Meinung seiner Frau, etwas zu gut versteht... Rockmusik hat Cheyenne reich gemacht, aber auch gelangweilt und zynisch. Nachdem er sich vom Musikgeschäft verabschiedet hat, macht er sich auf die Suche nach dem einstigen Peiniger seines Vaters, dem NaziKriegsverbrecher Alois Lange, der sich in den USA versteckt halten soll. Für Cheyenne beginnt eine Reise ins Hinterland der Vereinigten Staaten, die ihn nachhaltig verändert, bis er dem Todesengel aus Auschwitz gegenübersteht. Der ganz normale Wahnsinn - Working Mum ab 17.11. USA 2011 - Komödie - Länge n.n.b.- R.: Douglas McGrath D.: Sarah Jessica Parker, Pierce Brosnan, Greg Kinnear - FSK n.n.b. Kate Reddy ist nicht nur liebende Ehefrau und zweifache Mutter, sondern auch als Managerin in einer Bostoner Fondsgesellschaft die Brötchenverdienerin im Haus. Als Kate ein großes Projekt übertragen wird, das häufige Reisen nach New York erfordert, und ihrem Mann Richard ebenfalls ein Traumjob winkt, gerät Kates ausgeklügeltes System komplett aus den Fugen. Und dass ihr neuer Business-Partner Jack Abelhammer so unverschämt charmant und gutaussehend ist, macht die Situation auch nicht gerade leichter. Arthur Weihnachtsmann Kinderpreis 7 € (3D) / 5 € (2D) ab 17.11. GB/USA 2011 - Länge n.n.b. - Trickfilm - R.: Barry Cook, Sarah Smith - FSK n.n.b. Im Familienunternehmen "Santa Clause" geht es chaotisch zu: Während Grandsanta sich aus dem Geschäft der Weihnachtsmänner zurückgezogen hat, und nun missmutig vor sich hin grummelt, kann sein junger, tollpatschiger Enkel Arthur es kaum erwarten, den Menschen vollkommene Weihnachten mit allem Drum und Dran zu bescheren. Er will das Fest vor dem endgültigen Verfall retten. Doch dafür muss er sich erst beweisen, auch gegen seinen technikverliebten Bruder Steve, der eher auf ein Hightech-Gefährt als den klassischen Schlitten setzt. in 3D & 2D! Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht 1 ab 24.11. USA 2011 - Fantasy - 109 Min - R.: Bill Condon D.: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner - 12 J. Ein Jahr voller Glück, aber auch voller Schmerz liegt hinter Bella. Ein Jahr, in dem sie fast zerbrochen wäre, weil ihre Leidenschaft für Edward und ihre innige Freundschaft zu Jacob einfach unvereinbar sind. Aber nun ist ihre Entscheidung gefallen. Unwiderruflich, auch wenn es so aussieht, als setze sie eine Entwicklung in Gang, die möglicherweise verheerend für sie alle ist. Noch hofft Bella, die verschieden Fäden ihres Lebens wieder zusammenführen zu können, da droht alles für immer zerstört zu werden. Double Feature: “Eclipse” + “Breaking Dawn”: So. 20.11. - 14:00 Uhr - 11,50 € Vorverkauf sowie Preview: Mi. 23.11. - 19:15 Uhr - 5 € Spielzeiten 24. - 30.11.: 14:50/17:00/19:20/21:40 Uhr Reservierung ab sofort! Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel ab 24.11. D 2011 - Kinderfilm - 105 Min. - R.: Oliver Dieckmann - D: Alexander Scheer, Noah Kraus, Jessica Schwarz, Fritz Karl, Volker Lechtenbrink - o. A. Kinderpreis 5 € Ben fühlt sich in dem neuen Örtchen überhaupt nicht wohl. Seine Mutter hat alle Hände voll zu tun und Charlotte, das neue Nachbarskind, scheint eine kleine Zicke zu sein. Aber dann fällt plötzlich Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann, vom Himmel. Zusammen helfen Ben und Charlotte ihm bei seiner Flucht vor dem Bösewicht Waldemar Wichteltod und dabei, Weihnachten zu retten. Unser “One Dollar House” Programm läuft weiter: Superleichte 3D-Brillen auch in Kindergröße! Eintrittspreis: jeder Film 2,99 € Hohenzollernring 60 - 50672 Köln - Info 25 41 41 - Reservierung ab 15 Uhr 258 56 44 - www.rex-koeln.de Haben Sie Interesse an einer Schulvorstellung? Rufen Sie uns von 9.00 - 18.00 Uhr unter 972 62 97 an! Öffnungszeiten: Mo. - Fr.: 15 Min. vor Filmbeginn - Sa./ So./ Feiertag: 30 Min. vor Filmbeginn 49 culture club Film-Kritik präsentiert: Kino Café Tatsächlich … Liebe In der Vorweihnachtszeit werden die vielfältigen Liebesprobleme einer ganzen Reihe von Personen geschildert, die sich in bester Ensemblefilmtradition immer wieder begegnen und zum großen Weihnachtsfinale alle glücklich werden dürfen. Moderner Komödienklassiker mit einem bestens aufgelegten Ensemble – und vielen kleinen, unvergesslichen Szenen. UCI Kinowelt Hürth Theresienhöhe 1, Hürth-Park Karten: 02233 79 91 23 www.uci-kinowelt.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 29.11. an [email protected], Kennwort: „Weihnachtsliebe Hürth“ Mi, 7.12. um 14.30 Uhr Tim und Kapitän Haddock stolpern von einer Gefahr in die nächste Hagel und Granaten! „Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn“ von Steven Spielberg Nach vereinzelten, mäßigen Ansätzen hat Hergés Comicserie mit Steven Spielberg ihren Meister fürs Kino gefunden. C Umwerfendes Trickfilm-Abenteuer Spielberg adaptiert recht frei das elfte Abenteuer des pfiffigen Journalisten, das ihn über den Ozean bis nach Nordafrika verschlägt. Via Motion-Capturing ist die Schauspiel-Prominenz (Jamie Bell, Andy Serkis, Daniel Craig) in der Postproduktion vom Rechner übermalt und dem Aussehen der gezeichneten Vorbilder dreidimensional angepasst. Von der Farbgestaltung bis hin zu vielen kleinen Details ist das beseelt und mit Demut vor dem Original umgesetzt. Doch das Kinoabenteuer punktet nicht nur optisch. Mit Tim hat Spielberg das Alter Ego seines Indiana Jones gefunden. Entsprechend fährt er hier zu alter Form auf und folgt dem Helden mit bewährt jugendlicher Leichtigkeit, Tempo und Witz auf dessen Schatzsuche zu Land, Wasser und Luft, dass einem Letztere wegbleibt. HARTMUT ERNST DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI USA 2011 - Abenteuer / Trickfilm - Regie: Steven Spielberg - Verleih: Sony Start: 27.10. Woki Bonn culture club Finden nicht zusammen, kommen nicht voneinander los: Emma und Dexter präsentiert: Kino Event Magisches Datum „Zwei an einem Tag“ von Lone Scherfig Stummfilm mit Live-Musik: Opium Robert Reinerts Klassiker von 1919 erzählt von einem Professor, der sich ganz der Erforschung und Heilung der Opiumsucht verschrieben hat, durch eine Affäre seiner Frau aber selbst der Droge verfällt. Die Berliner PhonoKlangGalerie vertonen den Film mit vier Turntables, zwei CD-Playern, Effektgeräten und einer Mischung aus westlicher Kunstmusik, orientalischen Klängen und Rockmusik. Eine Veranstaltung der KölnMusik in Zusammenarbeit mit der Kinogesellschaft Köln. Filmforum im Museum Ludwig Bischofsgartenstr. 1, Köln Karten an der Abendkasse www.filmforumnrw.de choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 31.10. an [email protected], Kennwort: Opium Mi, 2.11. um 20 Uhr Nach einem One-Night-Stand am 15.7.1988 trennen sie sich, doch immer wieder kreuzen sich in den nächsten 20 Jahren genau an diesem Datum ihre Wege. C Bittersüße Liebesgeschichte „Könnte passen“, denkt die verhuschte Emma (Anne Hathaway), während Yuppi Dexter (Jim Sturgess) wechselnde Liebesabenteuer sucht. So bleiben sie nur Freunde. Die Dänin Lone Scherfig, die einst mit „Italienisch für Anfänger“ die Leinwände der Welt eroberte, ist über England („An Education“) nun in Hollywood gelandet. Scherfig hat die gleichnamige Literaturvorlage von David Nichols schnörkellos umgesetzt und verrät die Geschichte nie an die Geschmacksniederungen der gegenwärtigen US-Komödien. Mit europäischer Stilsicherheit steuert sie dagegen an und versteht es bis in die Nebenfiguren hinein, ihre Protagonisten authentisch wirken zu lassen. Hinzu kommen die stimmungsvollen Bilder von Kameramann Benoít Delhomme. Lachen, weinen, sich wohlfühlen – was will man mehr von einer romantischen Komödie. ROLF-RUEDIGER HAMACHER ZWEI AN EINEM TAG USA 2011 - Drama / Lovestory - Regie: Lone Scherfig - Kamera: Benoît Delhomme mit: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson - Verleih: Tobis Start: 3.11. 50 Festival „Heldenkanzler“ von Benjamin Swiczinsky Filmnachwuchs der (Hoch-)Schulen Ein internationaler Nachwuchswettbewerb feiert den Kurzfilm Ende September präsentierten Komed im Mediapark und die Kunsthochschule für Medien (KHM) die ersten Ergebnisse des Pilotprojekts „KunstFilmSchule“, bei dem Filmstudenten Kölner Schülern ihre Filmbildung mit künstlerischem Ansatz näherbringen. Für die Filmstudenten richtet die KHM zusammen mit dem WDR hingegen schon zum 14. Mal den Nachwuchswettbewerb „Kurz und Schön“ aus und prämiert die besten Arbeiten in den Bereichen Kurzfilm, Werbefilm/Social-Spot, Motion Art und Mobile Miniaturen. Am 9. November werden die Gewinner der mit insgesamt 30.000 Euro dotierten Preise und ihre Filme im Cinenova vorgestellt. Neben den Hauptpreisen werden auch zahlreiche Sonderpreise verliehen, darunter der choices-Preis in Höhe von 1.000 Euro. CHRISTIAN MEYER Anmeldung zur Preisverleihung unter [email protected] choices verlost 2x2 Karten für die Preisverleihung am 9.11. um 19 Uhr. E-Mail bis 4.11. an [email protected], Kennwort: Kurz und Schön Waisenhausgasse 29 Fon 0221-3310 60 3 www.kewlox-koeln.de Mieterverein Köln. Besser beraten. Unter den nominierten Filmen ist Christoph Hochhäuslers „Unter dir die Stadt“ mit Nicolette Krebitz Meister ihres Fachs Filmplus prämiert zum elften Mal die besten Filmeditoren Filmplus, das Forum für Filmschnitt und Montagekunst, blickt seit elf Jahren auf die Nahtstellen des Films. Geschnitten wird schon lange digital, und nicht nur die technischen, auch die ästhetischen Parameter wechseln immer wieder. Die Wirkungsmechanismen des Filmschnitts haben sich indes nur wenig geändert. All das hat Filmplus fest im Blick und möchte zugleich die Aufmerksamkeit auf die Meister dieses Fachs, die Editoren, lenken. In diesem Jahr kooperiert Filmplus außerdem mit dem erstmals stattfindenden Forum für Tongestaltung und will damit auf „das Zusammenwirken von Filmschnitt und Tongestaltung“ verweisen. Damit werden die traditionellen Schnittpreise sinnvollerweise um einen Filmpreis für Tongestaltung ergänzt. CHRISTIAN MEYER „Filmplus – Forum für Filmschnitt und Montagekunst“ 25.-28.11. OFF Broadway und Filmforum im Museum Ludwig 51 »Höchste Zeit für gute Beratung!« Mühlenbach 49 | 50676 Köln www.mieterverein-koeln.de Festival Foyer Der Kurzfilm „Oshima“ von Lars Henning bei „Unlimited“ Vierfältiger Filmmarathon Vier Filmfestivals auf einen Streich Im November präsentieren sich zum zweiten Mal vier Kölner Filmfestivals unter dem vereinenden Banner von CineCologne. Während im letzten Jahr die vier Festivals – das Kurzfilmfestival „Unlimited“, das Filmmusikfestival „SoundTrack_Cologne“, das Debütfilmfestival „Exposed“ und das Kinderfilmfestival „Cinepänz“ – zeitgleich stattfanden, setzt man nun auf versetzte Termine und macht den gesamten November zum Festival-Marathon mit zahlreichen Filmen, Gästen, Workshops und Rahmenprogramm. Trotz langer Planungsunsicherheit durch unsichere Budgets kann man in diesem Jahr ein Programm mit rund 250 Veranstaltungen präsentieren. Erstmals unterstützt auch die Stadt finanziell explizit die Kooperation. Auch wenn es den Verbund CineCologne erst seit letztem Jahr gibt – die einzelnen Festivals gibt es schon länger. Das jüngste unter ihnen ist das Debütfilmfestival „Exposed“, das zum vierten Mal stattfindet. „Exposed“ zeigt erste und zweite Filme junger Regisseure. In diesem Jahr u.a. dabei: die Doku „Unser gelber Musikladen“ des Kölner Regisseurs Stephan Brüggenthies mit Musik der Kölner Band Erdmöbel. Neben dem Köln Spezial liegt ein Schwerpunkt auf Griechenland, neu ist das „historische Debüt“ – dieses Mal von Josef von Sternberg mit Livemusik-Begleitung. Zeitgleich zu „Exposed“ findet der Kongress „SoundTrack_Cologne“ statt, der bereits im achten Jahr den Blick auf die Tonspur richtet: Der Kongress mit vielen Workshops wird von dem Filmfestival „See the Sound“ begleitet. Zu sehen sind hier Filme mit besonderer Tonspur, aber auch Filme, die Musik zum Thema haben wie die Doku „Pianomania“ oder Filme über Nina Hagen, Feist, Phil Spector, Miriam Makeba oder Genesis P. Orridge. Das publikumsträchtigste der vier Festivals ist sicher das Kurzfilmfestival „Unlimited“. Seit fünf Jahren gibt es das Festival in dieser Form, aus 1.500 Einreichungen aus 44 Ländern wurden die Wettbewerbe und Sonderprogramme bestückt. So zum Beispiel eine Werkschau des französischen Regisseurs Nicolas Engel, der gerade mit seinen Kurzfilmmusicals Furore macht. Ein Programm zu den ersten Kurzfilmen inzwischen bekannter Regisseure für Disney und Pixar führt nach Hollywood. Dass „Unlimited“ aber nicht nur Wert auf internationales Flair legt, sondern das Regionale fest im Blick hat, zeigt der neben dem europäischen Wettbewerb fest im Programm verankerte NRW-Wettbewerb. Auch die Zusammenarbeit mit den hiesigen Filmschulen, der KHM sowie der ifs, und der Freien Szenen zeigt, dass „Unlimited“ um Vielseitigkeit und um Nachwuchsförderung bemüht ist. So gibt es auch von Kindern kuratierte Reihen und Workshops für Kinder und Jugendliche. Damit schlägt „Unlimited“ eine Brücke zum Kinderfilmfestival Cinepänz, das den Abschluss des Festival-Marathons macht. Es ist auch das dienstälteste der vier Partnerevents: Seit 22 Jahren bemüht man sich hier um die Filmbildung der jüngeren Kinogänger. Es gibt den Wettbewerb mit Köln-Premieren, die Jugendfilmreihe „See Youth“ für die etwas Älteren, eine Reihe zum Thema „Anderssein“ und diverse Specials und Workshops. Das Nebeneinander der vier Festivals ist auch ein Miteinander. Neben dem konzertierten gemeinsamen Auftritt findet auch ein inhaltlicher Austausch statt: Kurzfilme für Kinder, Kinderfilme mit besonderer Tonspur, und Giant‘s First Steps bei Unlimited schlägt eine Brücke zu „Exposed“ – kurz: CineCologne betreibt vorbildliches Networking, das Publikum kann davon nur profitieren. CHRISTIAN MEYER Exposed: 2.-6.11. I Filmclub 813, Filmhaus SoundTrack_Cologne: 3.-6.11. I Kölnischer Kunstverein u.v.m. Unlimited: 10.-13.11. I Odeon, Filmforum, Cinedom, Institut Français Cinepänz: 19.-27.11. I Cinenova, Filmhaus, Metropolis, Odeon u.v.m. www.choices.de/heute-im-kino „shnit“-Festivalleiter Moritz Sachs, der einige Programmblöcke persönlich moderierte Lange und kurze Einstellungen „Intermediale Lektionen“ im Filmforum Donnerstag, 22. September: In diesem Jahr widmen sich die „Intermedialen Lektionen“ dem Thema „Film und Architektur“. Dazu sprach Landschaftsarchitektin Sabine Wolf mit den Regisseuren Angela Schanelec und Christoph Hochhäusler, speziell auch über deren Inszenierung von Räumlichkeit. Beide Christoph Hochhäusler und Angela benutzen gerne lange Einstellungen, durch Schanelec zu Gast im Filmforum die der Zuschauer die Möglichkeit erhält, auch die Umgebung der Filmfiguren eingehend zu studieren. Im weiteren Gesprächsverlauf bedauerte Hochhäusler die zunehmende Uniformisierung von Nicht-Orten wie beispielsweise Fastfoodketten, die sich durch die Globalisierung immer mehr angleichen. Gleichwohl würde das seiner Meinung nach die Sensibilisierung der Menschen fördern, die dadurch eingeladen seien, nationale Unterschiede zu suchen und entdecken. Werkstattgespräch mit Todd Haynes im Filmforum Freitag, 30. September: Im Rahmen der Cologne Conference berichtete TV SpielfilmPreisträger Todd Haynes („I‘m not there“) von seinen Karriereanfängen mit Super8-Filmen während seiner Highschoolzeit bis hin zu seiner jüngsten Arbeit, der fünfeinhalbstündigen Fernsehsaga „Mildred Pierce“, Produzent Sam Davis im Gespräch die auszugsweise auf dem Festival zu sehen mit Regisseur Todd Haynes war. Seine Hauptdarstellerin Kate Winslet hatte Haynes anvertraut, dass es sich bei der Titelrolle in seiner Miniserie für sie um die anstrengendste Rolle seit „Titanic“ gehandelt habe. Als sie dafür schließlich mit dem Emmy belohnt wurde, machte sie in ihrer Rede klar, dass dies allein das Verdienst von Todd Haynes sei. Der blieb auch in diesem Remake eines Michael-Curtiz-Klassikers aus dem Jahr 1945 seiner Vorliebe für melodramatische Stoffe mit starken Frauenfiguren treu. „Kölsches Gedeck 1“ im Filmhaus Donnerstag, 6. Oktober: Auch bei der 9. Ausgabe des „shnit“-Festivals gab es im Filmhaus Köln wieder zwei Programmblöcke zu sehen, die durch ihre Macher oder die Drehorte Kölnbezug aufweisen konnten. Nach der Projektion von sieben Filmen aus so unterschiedlichen Kategorien wie Fiktion, Animation, Dokumentation, Experiment und Anne Maschlanka und Su-Jin Song stellten „Anderthalb“ vor Clip unterhielt sich der Kölner Festivalleiter Moritz A. Sachs mit den vier anwesenden Filmemacherinnen bei einem Kölschen Gedeck über deren Arbeiten. Dabei ging es ähnlich knapp zu wie bei den Filmen selbst, die bei „shnit“ selten länger als 15 Minuten sind. Sachs möchte die Programme durch Gespräche nach jedem einzelnen Beitrag nicht unnötig in die Länge ziehen und verwies lieber auf die Möglichkeit, nach der Bühnenpräsentation noch im Foyer weiter zu diskutieren. TEXTE/FOTOS: FRANK BRENNER Lesen Sie die Langfassungen unter: www.choices.de/foyer 52 Foyer Nachrichten aus der Kino-Welt BONNS GRÖ ÖSSTE LEINWAND Unsere TOPFILME im KINO ab € 3,99 NOVEMBER BREAKING DAWN BIS(S) ZUM ENDE DE NACHT (Teil 1) Horrorfilm, Drama (Regie: Bill Condon) Ein Jahr voller Glück, aber auch voller Schmerz liegt hinter Bella. Ein Jahr, in dem sie fast zerbrochen wäre, weil ihre Leidenschaft für Edward und ihre innige Freundschaft zu Jacob einfach unvereinbar sind. Aber nun ist ihre Entscheidung gefallen. ANONYMUS Thriller, Historienfilm (Regie: Roland Emmerich) Angesiedelt in der politischen Schlangengrube des elisabethanischen Englands, spekuliert „Anonymous“ über eine Frage, die schon seit vielen Jahrhunderten zahlreiche Akademiker und kluge Köpfe, von Mark Twain und Charles Dickens bis hin zu Henry James und Sigmund Freud, beschäftigt hat, nämlich: Wer war der Autor der Stücke, die William Shakespeare zugeschrieben werden? Zahlreiche Experten haben darüber diskutiert, Bücher wurden geschrieben und Gelehrte haben ihr ganzes Leben der Aufgabe gewidmet, die Theorien, die die Autorenschaft der berühmtesten Werke der englischen Literatur umgeben, zu bewahren oder zu zerstreuen. CONTAGION Thriller, Action, Sci-Fi (Regie: Steven Soderbergh) „Contagion“ zeigt, wie sich ein durch die Luft übertragenes Virus rasend schnell ausbreitet und seine Opfer innerhalb von Tagen tötet. Als sich die Epidemie auf die ganze Welt ausdehnt, arbeiten internationale Ärzte fieberhaft an der Entwicklung eines Gegenmittels und planen geeignete Maßnahmen zur Eindämmung der um sich greifenden Panik - denn die ist noch ansteckender als das eigentliche Virus und bringt auch gesunde Menschen in Lebensgefahr, weil sich die sozialen Strukturen im Chaos zunehmend auflösen. KILLER ELITE Thriller, Actionfilm (Regie: Gary McKendry) Danny hatte eigentlich bereits mit seinem Job als Special Agent abgeschlossen. Als jedoch sein ehemaliger Mentor und Freund Hunter von einem saudi-arabischen Prinzen entführt wird, sieht Danny sich gezwungen, auf dessen perfiden Deal einzugehen: Hunter kommt nur frei, wenn Danny es schafft, die drei Mörder zur Strecke zu bringen, die damals im Oman-Krieg die Söhne des Prinzen töteten. JEDE MENGE PROGRAMM von 14:00 bis 01:00 Uhr Freundlicher Service Kinosaal mit der größten Beinfreiheit in Bonn und „Love-Seats“. BERTHA-VON-SUTTNER-PLATZ 1-7 TEL. (0228) 97 68 200 www.:2.,.de Programmkino mit Café - Ebertplatz 19 - 50668 Köln - Info 739 12 45 - Reservierung ab 15 Uhr 72 24 36 Weitere Informationen unter www.metropolis-koeln.de! Do. ist Kinotag: alle Filme nur 4,00 € + 3D Zuschlag! - On Thursdays all movies just 4,00 € + 3D extra amount! Immortals - Krieg der Götter (OV) Superleichte 3D-Brillen, auch in Kindergröße! starts 10.11. USA 2011 - Action/Drama - Länge n.n.b. - D.: Tarsem Singh C: Mickey Rourke, Kellan Lutz, Isabel Lucas, Henry Cavill, Luke Evans - 12 J. Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen! Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de The Adventures of Tintin since 27.10. Die Abenteuer von Tim und Struppi (OV + dt. F.) USA 2011 - Abenteuer/Trickfilm - 107 Min. D.: Steven Spielberg - C.: Jamie Bell, Andy Serkis, Simon Pegg, Daniel Craig - 6 J. Tintin and his friends discover directions to a sunken ship commanded by Capt. Haddock's ancestor and go off on a treasure hunt. in 3D + 2D! One Day Zwei an einem Tag (OV) starts 03.11. Eons after the Gods won their mythic struggle against the Titans, a new evil threatens the land. Mad with power, King Hyperion has declared war against humanity. Amassing a bloodthirsty army of soldiers disfigured by his own hand, Hyperion has scorched Greece in search of the legendary Epirus Bow, a weapon of unimaginable power forged in the heavens by Ares. Only he who possesses this bow can unleash the Titans, who have been imprisoned deep within the walls of Mount Tartaros since the dawn of time and thirst for revenge. In the king's hands, the bow would rain destruction upon mankind and annihilate the Gods. But ancient law dictates the Gods must not intervene in man's conflict. They remain powerless to stop Hyperion...until a peasant named Theseus comes forth as their only hope. Secretly chosen by Zeus, Theseus must save his people from Hyperion and his hordes. in 3D! Anonymous (OmU) Preview: Mi. 02.11. um 19:15 - 5 € USA 2011 - Drama - 107 Min. D.: Lone Scherfig - C.: Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson Emma and Dexter meet on the night of their university graduation. We see them every year on the anniversary of that date - July 15th. Emma is smart but success doesn't come quickly for her, whereas for Dexter, success and women come very easily. Through the years they grow apart as their lives take different directions and they meet other people. But as they grow apart from those other people and their lives start taking opposite directions again, Emma and Dexter find that they belong with each other. Les femmes du 6ème étage Nur für Personal (OmU) starts 03.11. USA/D 2011 - Drama - 130 Min. - D.: Roland Emmerich C: Rhys Ifans, Vanessa Redgrave, Joely Richardson - 12 J. Set in the political snake-pit of Elizabethan England, Anonymous speculates on an issue that has for centuries intrigued academics and brilliant minds such as Mark Twain, Charles Dickens, and Sigmund Freud, namely: who actually created the body of work credited to William Shakespeare? Experts have debated, books have been written, and scholars have devoted their lives to protecting or debunking theories surrounding the authorship of the most renowned works in English literature. Anonymous poses one possible answer, focusing on a time when scandalous political intrigue, illicit romances in the Royal Court, and the schemes of greedy nobles lusting for the power of the throne were brought to light in the most unlikely of places: the London stage. I Don't Know How She Does It (OV) starts 17.11. USA 2011 - Komödie - 113 Min. - D.: David Dobkin C:. Ryan Reynolds, Jason Bateman, Leslie Mann, Olivia Wilde F 2011 - Komödie - 107 Min. - D.: Philippe Le Guay C:. Fabrice Luchini, Sandrine Kiberlain, Natalia Verbeke - o. A. Paris, années 60. Jean-Louis Joubert, agent de change rigoureux et père de famille " coincé ", découvre qu'une joyeuse cohorte de bonnes espagnoles vit... au sixième étage de son immeuble bourgeois. Maria, la jeune femme qui travaille sous son toit, lui fait découvrir un univers exubérant et folklorique à l'opposé des manières et de l'austérité de son milieu. Touché par ces femmes pleines de vie, il se laisse aller et goûte avec émotion aux plaisirs simples pour la première fois. Mais peut-on vraiment changer de vie à 45 ans ? A Dangerous Method Eine dunkle Begierde (OmU) starts 10.11. starts 10.11. By day, Kate Reddy works for a Boston-based financial management firm; by night, she's a devoted mother to two adoring children and the happily married wife of out-ofwork architect Richard. Though balancing those two worlds has its fair share of challenges, Kate generally manages to come out on top thanks to the support of her best friend, Allison, who's had plenty of experience balancing kids and a career. Meanwhile, on the other end of the spectrum, Kate's associate assistant, Momo, possesses a fear of children and a strong work ethic. Just when Kate lands a lucrative new account that will see her traveling across the country on a regular basis, however, her new business associate Jack reveals his flirtatious side and Richard receives a job offer he can't turn down. Though it looks as if Kate and Richard couldn't possibly take on any more responsibility, the demands of modern living ensure they'll never have a dull moment, even if they try. D/CAN/GB 2011 - Drama - 100 Min. - D.: David Cronenberg C: Michael Fassbender, Keira Knightley, Viggo Mortensen - 16 J. Carnage - Gott des Gemetzels (OV) starts 24.11. Carl Jung, a disciple of Sigmund Freud, is using Freudian techniques to treat Russian-Jewish psychiatric patient Sabina Spielrein at Burghölzli Mental Hospital. But the deeper Jung's relationship with Spielrein grows, the further the burgeoning psychiatrist and his highly respected mentor drift apart. As Jung struggles to help his patient overcome some pressing paternal issues, disturbed patient Otto Gross sets out to test the boundaries of the doctor's professional resolve. USA 2011 - Action/Thriller - 105 Min. - D.: Steven Soderbergh C.: Marion Cotillard, Matt Damon, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Kate Winslet Set in contemporary Brooklyn, New York, Carnage centers on two pairs of parents, one of whose child has hurt the other at a public park, who meet to discuss the matter in a civilized manner. However, as the evening goes on, the parents become increasingly childish, resulting in the evening devolving into chaos. 54 INTERESSE AN EINER SCHULVORSTELLUNG? RUFEN SIE UNS VON MO. - FR. ZWISCHEN 9.00 UND 18.00 UHR AN! The Twilight Saga: Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht - Part 1 (OV) USA 2011 - Fantasy - 109 Min - D.: Bill Condon C.: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner - 12 J. starts 24.11. Double Feature: After their wedding, Bella and Edward travel to Rio de Janeiro for their honeymoon, where they finally give in to their passions. Bella soon discovers she is pregnant, and during a nearly fatal childbirth, Edward finally fulfills her wish to become immortal. But the arrival of their remarkable daughter, Renesmee, sets in motion a perilous chain of events that pits the Cullens and their allies against the Volturi, the fearsome council of vampire leaders, setting the stage for an all-out battle. K i n d e r k i n o: “Eclipse” (OV) + “Breaking Dawn” (OV): So. 20.11. - 14:00 Uhr - 11,50 € Preview: Mi. 23.11. - 19:15 Uhr - 5 € Spielzeiten 24. - 30.11.: täglich um 17:10 / 19:20 Uhr Vorverkauf sowie Reservierung ab sofort! Mit Beginn des Oktobers gibt es wieder unsere Matinee Vorstellungen! Immer sonntags. Beginn ca. 11:15 Uhr - Spielzeiten: www.metropolis-koeln.de Tom Sawyer D 2011 - Kinderfilm/Abenteuer - 109 Min. - R.: Hermine Huntgeburth D: Louis Hofmann, Leon Seidel, Heike Makatsch - 6 J. Unser Kinderfilmpreis für soziale Gruppen: 2,50 € (”Arthur der Weihnachtsmann” & “Lauras Stern u. die Traummonster 3D” & “Die Abenteuer von Tim u. Struppi 3D” 5,50 € inkl. 3D - Zuschlag) Die Abenteuer von Tim und Struppi USA 2011 - Abenteuer/Trickfilm - 107 Min. - R.: Steven Spielberg - 6 J. Der smarte junge Journalist Tim - immer unterwegs mit pfiffiger Tolle und seinem pfiffigen Hund Struppi - stößt auf ein faszinierendes Modellschiff, das ein Geheimnis verbirgt. Mit Hilfe seines Freundes, des knurrigen Captain Haddock, dessen Vorfahre Captain des echten Schiffes namens Einhorn war, entdeckt er, dass es sich dabei um eine Schatzkarte handeln muss - und hinter der sind auch andere her. Ein wildes Abenteuer beginnt, das Tim und seine Freunde mit dem Doppeldecker über die Wüste und mit dem Schiff übers tosende Meer führt. ab 3,50 (2D) seit 27.10. bis 16.11. um 13:15 (dt. F. 2D) ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) seit 27.10. bis 02.11. um 15:15 Uhr (dt. F. 3D) ! D 2 + in 3D Wintertochter D/PL 2010 - Drama - 93 Min. - R.: Johannes Schmid - o. A. Die 12jährige Kattaka fällt aus allen Wolken, als sie an Weihnachten erfährt, dass der Mann, den sie bisher Papa genannt hat, nicht ihr richtiger Vater ist. Wutentbrannt und zu allem entschlossen macht sie sich mit ihrem besten Freund Knäcke und der 75jährigen Nachbarin Lene auf den Weg nach Polen, wo ihr leiblicher Vater lebt. Was nun beginnt, ist ein aufregender Roadtrip, der sich sowohl für Kattaka als auch für Lene zu einer Reise in die eigene Vergangenheit entwickelt. ab 3,50 € seit 27.10. bis 09.11. um 13:30 Uhr Lauras Stern und die Traummonster D 2011 - Trickfilm - 65 Min. - R.: Ute von Münchow-Pohl, Thilo Graf Rothkirch - o.A. Laura wird durch die Rufe ihres kleinen Bruders Tommy geweckt: Traummonster haben seinen Beschütz-mich-Hund gestohlen. Wie sollen sie ihn nur wiederfinden? Doch zum Glück kommt ihnen Lauras Stern zur Hilfe. Sein Sternenstaub lässt Tommys Bett schweben und für die Geschwister beginnt eine spannende Reise. Sie fliegen in das bunte Land der Träume. Dort leben die Traummonster im unterirdischen Traumlabyrinth. Lichtscheu, wie sie sind, fürchten die Monster mehr als alles andere den Beschützer der Kinder, Lauras Stern. Tommy, Laura und ihrem Stern steht ein großes Abenteuer bevor. ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 27.10. bis 02.11. um 13:45 Uhr (3D) vom 03.11. bis 09.11. um ca. 15:00 Uhr (3D) ab 3,50 € (2D) vom 10.11. bis 23.11. um 13:45 Uhr (2D) ! D 2 + in 3D Karlsson vom Dach - S/D 2002 - Zeichentrick - 80 Min. - R.: Vibeke Idsøe - o.A. Lillebror ist einsam. Schon oft hat er sich einen Freund gewünscht. Da trifft er den merkwürdigen Herrn Karlsson und freundet sich mit ihm an. Herr Karlsson wohnt auf dem Dach des Hauses und trägt einen Propeller mit Motor auf dem Rücken, so dass er fliegen kann. Lillebror ist fasziniert von Herrn Karlsson, der alles kann, alles weiss, und auch alles andere als bescheiden ist - auf seinem Türschild steht sogar: "Hier lebt der beste Karlsson der Welt". Die beiden erleben viele Abenteuer, die meistens durch Karlssons "Scherze" entstehen, die Lillebror dann ausbaden muss. Niemand glaubt Lillebror die Geschichte von seinem fliegenden Freund, aber an seinem Geburtstag sollen endlich alle Karlsson kennenlernen. 3,00 € vom 03.11.bis 09.11. um 13:45 Uhr Pippi im Taka-Tuka-Land D/S 1969 - Kinderfilm - 92 Min. - R.: Olle Hellbom - 6 J. Pippi startet mit ihren Freunden Annika und Tommy zu einer Reise in die Welt, um ihren von Seeräubern gefangenen Vater zu befreien. Nachdem sie nach zahlreichen aufregenden Abenteuren den geliebten Vater und den großen Goldschatz retten, kehren sie zurück in Pippi’s Villa Kunterbunt und feiern ein Fest. 3,00 € vom 10.11. bis 16.11. um 13:30 Uhr CINEPÄNZ Eintrittspreise: Für Schulvorstellungen am Vormittag und Kinder: € 3,00 (Gruppen € 2,50),Erw.: € 4,00 Gruppen (ab 10 Personen) müssen Festivalkarte: die Plätze telefonisch unter 0221-130 56 150 Kinder: 5 Filme: € 9,00, Erw.: 5 Filme: € 13,00 vorbestellt werden. 55 Lausbub Tom Sawyer wohnt in dem kleinen Städtchen St. Petersburg am Ufer des Mississippi bei seiner Tante Polly, die er mit seinen dauernden Streichen zur Verzweiflung bringt. Dabei an seiner Seite ist sein bester Kumpel Huck Finn. Seit neuestem hat Tomein Auge auf ein Mädchen geworfen. Die schöne Becky Thatcher ist gerade frisch in die Stadt gezogen. Ihr will der junge Draufgänger imponieren, doch er ahnt noch nicht, dass er dazu schneller Gelegenheit haben soll, als ihm lieb ist. ab 3,50 € vom 17.11. bis 23.11. um 13:15 Uhr (außer So.) ab 3,50 € vom 28.11. bis 30.11. um 13:30 Uhr Arthur Weihnachtsmann GB/USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Länge n.n.b. - FSK n.n.b. Im Familienunternehmen "Santa Clause" geht es chaotisch zu: Während Grandsanta sich aus dem Geschäft der Weihnachtsmänner zurückgezogen hat, kann sein junger, tollpatschiger Enkel Arthur es kaum erwarten, den Menschen vollkommene Weihnachten mit allem Drum und Dran zu bescheren. Er will das Fest vor dem endgültigen Verfall retten. Doch dafür muss er sich erst beweisen, auch gegen seinen technikverliebten Bruder Steve, der eher auf ein Hightech-Gefährt als den klassischen Schlitten setzt. ab 3,50 € (2D) vom 17.11. bis 19.11. um 13:30 Uhr (2D) ab 6,50 € (inkl. 3D Zuschlag) vom 24.11. bis 30.11. um ca. 15:00 Uhr (3D) ! D 2 + in 3D Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel D 2011 - Kinderfilm - 105 Min. - R.: Oliver Dieckmann - D: Alexander Scheer, Noah Kraus, Jessica Schwarz, Fritz Karl, Volker Lechtenbrink - o. A Ben fühlt sich in dem neuen Örtchen überhaupt nicht wohl. Seine Mutter hat alle Hände voll zu tun und Charlotte, das neue Nachbarskind, scheint eine kleine Zicke zu sein. Aber dann fällt plötzlich Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann, vom Himmel. Zusammen helfen Ben und Charlotte ihm bei seiner Flucht vor dem Bösewicht Waldemar Wichteltod und dabei, Weihnachten zu retten. ab 3,50 € vom 24.11. bis 30.11. um 13:15 Uhr (außer Mo.) Morgen, Findus, wird’s was geben SE/D 2005 - 77 Min. - Zeichentrick - R.: Jorgen Lerdam, Anders Sørensen - o.A. Diesmal verspricht Pettersson seinem Kater Findus, dass der Weihnachtsmann am Heiligabend Findus seine Geschenke bringen wird und das obwohl er selbst gar nicht an ihn glaubt. Um sein Versprechen zu halten, baut er für Findus eine Weihnachtsmannmaschine. Doch als er an Heiligabend am Auslöser seiner Konstruktion zieht, geschieht etwas Unerwartetes und Magisches… 3,00 € vom 24.11. bis 30.11. um 13:45 Uhr 22. Kölner Kinderfilmfest 20. - 27. November 2011 So. 20.11. 11.30 Uhr Der Liverpool Torwart 13.30 Uhr Die Zauberer empf. ab 8 empf. ab 7 Mo. 21.11. 10.00 Uhr Der Liverpool Torwart 13.30 Uhr Alabama Moon empf. ab 8 empf. ab 12 Di. 22.11. 10.00 Uhr Die Zauberer 13.30 Uhr Auf leisen Sohlen empf. ab 7 empf. ab 7 Mi. 23.11. 10.00 Uhr Romeos 13.30 Uhr Die Zauberer empf. ab 14 empf. ab 7 Do. 24.11. 10.00 Uhr Run Sister Run! 13.30 Uhr Der geheime Brief empf. ab 15 empf. ab 8 Fr. 25.11. empf. ab 10 empf. ab 12 10.00 Uhr Wie man unsterblich wird 13.30 Uhr Alabama Moon Sa. 26.11. 13.30 Uhr Alabama Moon empf. ab 12 So. 27.11. 11.30 Uhr Die Zauberer empf. ab 7 MUSIK STEWART COPELAND Idee & Erstrealisierung FRANZ ABRAHAM · Regie PHILIP WM. MCKINLEY · Buch SHAUN MCKENNA Design MARK FISHER UND RAY WINKLER · Choreographie LIAM STEEL · Lichtdesign PATRICK WOODROFFE Fight Director RICK SORDELET · Kostüme ANN HOULD-WARD „GOTT WÜRDE ‚BRAVO‘ RUFEN“ DER SPIEGEL GESCHICHTE HAUTNAH ERLEBEN DAS LEGENDÄRE WAGENRENNEN GL ADIATORENK ÄMPFE & GALEERENSCHL ACHTEN I EINE DRAMATISCHE LIEBE & DIE FRIEDENSBOTSCHAFT JESU NACH DEM ROMAN ” B E N H U R – A T A L E O F T H E C H R I S T “ VON LEW WALLACE 10. – 11.12.11 · LANXESS ARENA KÖLN TICKETS: 0221 – 80 20 · · 01805 – 280 181 www.BENHURLIVE.de (0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42€/Min.) ComicKultur Wortwahl Kunst der Abschweifung Über Leben Howard Cruses „Stuck Rubber Baby“ war schon ein Graphic NovelKlassiker, lange bevor der Begriff Inflation erfuhr. Die Geschichte um den jungen Toland, der mit seinem Coming Out kämpft, ist im Jahr 1963, inmitten der aufkommenden Rassenunruhen im Süden der USA, angesiedelt. Die damalige Veröffentlichung von Carlsen unter dem Titel „Am Rande des Himmels“ aus dem Jahr 1996 ist lange vergriffen, und so ist die Neuauflage im Hardcover sicher für viele die erste Gelegenheit, dieses eindringliche, mit seinen sehr plastischen Schwarzweißzeichnungen an Robert Crumb erinnernde Werk kennenzulernen (Cross Cult). Catel & Bocquet erzählen die Geschichte von „Kiki de Montparnasse“. Alice Prin – so ihr bürgerlicher Name – war in den 1920er Jahren Tänzerin und Modell für unzählige Künstler: Modigliani, Picabia, Soutine, Cocteau oder Man Ray, mit dem sie lange liiert war. Die Biografie der lebensfrohen, unabhängigen Frau aus armen Verhältnissen gelingt so schwungvoll und leichtfüßig, wie man sich ihr Leben vorstellen sollte (Carlsen). Der Winter naht. In Sieben-Meilen-Stiefeln. Die Temperaturen auf Talfahrt. Regen, Blitzeis, Schneematsch. Sintflutartig öffnet die frostige Jahreszeit als Metapher ihre Schleusen über dem ganzen Land. Eigentlich sind sie kaum mehr zu ertragen, die Horrorszenarien, die tagaus, tagein über die Mattscheibe flimmern, die Headlines der Gazetten dominieren, unseren kleinen, beschaulichen Alltag fluten. Doch: Der Hochwasserschutz kostet, speziell in akut gefährdeten Regionen, bei jeder Hausratsversicherung extra. Wir werden uns also wohl oder übel mit den finsteren Aussichten auseinandersetzen müssen. „Jetzt und auf Erden“ (Heyne, 333s, € 9,99), so sieht‘s aus, das ist die Lage. Die Kohle reicht vorn und hinten nicht; zumindest nicht, um den bis dato gewohnten Lebensstandard aufrechtzuhalten. Auch nicht bei Jim Thompsons Alter Ego im stark autobiografisch gefärbten, 1942 und nun erstmals auf Deutsch erschienenen Debütroman des legendären Hard-Boiled-Autoren (u.a. „The Getaway“). Der Körper malade, der Job eine reine Existenzerhaltungsmaßnahme sieht „Dilly“ Dillon auch seinen letzten Erst jetzt erscheint die bereits 1996 entstandene Adaption von Laurence Sternes „Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman“ des britischen Cartoonisten Martin Rowson auf Deutsch. Weniger Adaption denn grobe Nacherzählung ergeht sich Rowson ebenso wie das Original aus dem 18. Jahrhundert in der Kunst der Abschweifung: Er lässt Sterne auftreten, flicht Comic-Hommagen ein und thematisiert eine Verfilmung durch Oliver Stone. Eine sowohl grafisch als auch erzählerisch wilde Satire, die in Unkenntnis der Vorlage nur die halbe Wirkung erzielt (Knesebeck). E.T.A. Hoffmanns „Das Fräulein von Scuderi“ haben sich Alexandra Kardinar und Volker Schlecht vorgenommen. Das Ergebnis sieht eher nach ambitioniertem Graphic Design aus, das mit Typo, Collage und Farbe experimentiert. Das ist schön anzusehen, Empathie kommt dabei aber nicht auf. Das gelingt im zweiten Teil, wo Hoffmanns Novelle abgedruckt ist (Edition Büchergilde). Nach „Ein Mann geht an die Decke“ ist „Patchwork“ Katharina Greves zweiter Comic und steht ihrem Debüt an Skurrilität in nichts nach: Eine Wissenschaftlerin bastelt sich aus Körperresten eine Familie, muss dann aber vor dem sensationsgeilen Mob, der Presse und interessierten Firmen fliehen. Eine humanistische Groteske über Andersartigkeit und Moral (Gütersloher Verlagshaus). Ende der 60er Jahre entwickelte Yoshihiro Tatsumi realistischere Manga für Erwachsene und nannte sie Gekiga. Mit „Existenzen“ werden einige seiner düsteren Kurzgeschichten versammelt. 13 beeindruckende Dramen, die die moralischen Abgründe der Menschen untersuchen. Für Februar ist seine 850 Seiten umfassende Autobiografie „Gegen den Strom“ angekündigt (Carlsen). Funken Kreativität als Schriftsteller verfliegen. Gesellschaft und Familie fressen ihn auf. Sein ganzes Trachten: aufrecht im Untergang. In grandioser Nüchternheit; stilistisch. Mitunter kann man allerdings gar nicht anders, als sich im Angesicht der abgrundtiefen Alltagsgrotesken draußen vor der Tür ein Lächeln abzuringen. In zartfühlendem Sarkasmus, wie er aus Klaus Bittermanns „Kreuzberger Szenen“ perlt: „Möbel zu Hause, aber kein Geld für Alkohol“ (Tiamat, 160s, € 14). Lakonisch, doch scharfen Blickes seziert der Autor und Verleger die Hipster-Armee aus Gitarren bewehrten Studis, berucksackten Touris und marodierenden Fahrradhelm-Vandalen, die das einstige Randfiguren-Idyll des Graefe-Kiez‘ kurzerhand in einen Truppenübungsplatz verwandeln und die einheimischen Faktoten in letzter Instanz in die Arme der RAF („RestAlkohol-Fraktion“) treiben. / Eine illustre Zufluchtsinstitution, in der auch Serhij Zhadan eine zotige Figur abgeben würde. Allein: Sein quertreibendes Bummelantentum lässt ihm keine Ruhe, zwingt ihn nicht nur durch die Unorte Berlins, sondern auch in die Sackgassen und Unkenpfuhle Wiens und Charkiws. Sein Mitbringsel: die herrlich politisch inkorrekte Storyssammlung „Big Mac“ (Suhrkamp, 226s, € 14), in deren süffisant-hintersinnigem Bermuda-Dreieck man sich köstlich-giftig verlustieren kann. In krassem Gegensatz dazu steht Michaela Falkners Kinderrevolte „Du blutest, Du blutest“ (Residenz, 118s, € 19,90). In einer avantgardistischradikalen Prosalyrik lässt sie das Trümmerszenario unserer Gesellschaft in der naiven Unschuld des zwölfjährigen Ivan kulminieren. Desaströse Fragmente, wie sie uns aus unserem Alltag leider nur allzu bekannt sind, die auf „bestialische“ Art soziale Gewalt in jugendliche Gegengewalt umschlagen lassen – und uns eigentlich auf die Palme, statt in den ofenwarmen Kokon unserer privaten Refugien treiben müssten. / Miron Zownir sei Dank, bereitet Birol Ünels Stimme dem aufkeimenden Unkraut selbstgefälligen Phlegmas allerdings direktemäng, und das schneidend-scharf den Garaus. Schonungsloser Social Beat, der in seiner expliziten Prosa keinerlei Tabus kennt, aus der Feder eines der verstörendsten Underground(foto)dokugrafen, in seiner Garstigkeit einzigartig performt von einem so begnadeten wie unbändigen Schauspieler und obendrein kongenial flimmernd und flackernd intoniert vom sensibel agierenden Klangwerker FM Einheit. Düster-dräuende Albtraumszenarien zwischen höllischem Himmel und himmlischer Hölle, die einem den Schlaf rauben. Nur: Wer, bitte schön, sind denn die wahren „Parasiten der Ohnmacht“ (Deutsche Grammophon, cd+dvd, € 18,99)?! Der Kölner Cartoonist Leo Leowald legt mit „Stopptanz“ den dritten Sammelband seines Comic-Blogs „Zwarwald“ vor. Nach seinem Babybuch „Raues Sitten“ zieht es auch ihn zu den Abgründen: Amokläufer, Albträume, Schizophrenie und Gespenster schleichen durch den abseitigen Humor, dessen Entschlüsselung die fehlenden Post-Titel des Blogs erleichtert hätten (Reprodukt). Mit dem vierten Band der „Mummins“ von Tove Jansson steht die Gesamtausgabe der süßen Trolle in Nilpferdgestalt aus den 50er Jahren kurz vor dem Abschluss. Dieses Mal geht es wieder hoch her, weil die Familie aus einer Uhr und einer Nähmaschine ausversehen eine Zeitmaschine gebaut hat. Und ab geht es zu surrealen Abenteuern in den Wilden Westen und ins Rokoko (Reprodukt). CHRISTIAN MEYER 57 59 LARS ALBAT Textwelten (Folge)Werke über Kleist, Foto links: Luchterhand Verlag, rechts: Berlin Verlag Poetry Die junge Angela Merkel, nachempfunden von einem Gebäude in Genua Nervendes Genie Hinter jedem Biber Von Thomas Linden Auf einen Waldarbeiter, der das Paar an jenem kalten Herbsttag 1811 am Kleinen Wannsee beobachtete, machten sie einen aufgekratzten Eindruck. Aus einem nahegelegenen Wirtshaus bestellten sie sich Kaffee. Schäkernd sah man sie am Ufer entlanglaufen, einander jagend wie kleine Kinder. Plötzlich hallten zwei Schüsse durch die Herbstlandschaft. Heinrich von Kleist hatte zunächst seine Geliebte, Henriette von Vogel, und dann sich selbst erschossen. Das Kleist-Jahr neigt sich mit dem 21. November seinem Ende zu, alle Stücke des wichtigsten deutschen Dramatikers wurden gespielt, Kleist wurde „gerockt“, und es wurden „Kleist WGs“ gegründet. Die Grabstätte am dicht bebauten Wannsee – eingepfercht zwischen Bausünden der Siebziger Jahre – wurde für 500.000 Euro (!) hergerichtet. Klingt anstrengend und irgendwie nach schlechtem Gewissen. Ein Klassiker, der uns fremd geblieben ist, der sich nicht wie Goethe als weiser Menschenfreund vereinnahmen lässt. Einer, bei dem die Liebe ohne die kleinste Prise Ironie auskommt, vielmehr wahnhafte Züge trägt. Ein Psychologe, der die Katastrophen vorausahnt, der uns immer wieder zeigt, wie sich die verschwiegenen triebhaft-animalischen Anteile in uns ihren Weg bahnen und durch die Kulisse von Ethik und Kultur brechen. Als Pflichtlektüre ist er uns auf der Schule verleidet worden. Aber man kann sich mit einigen wunderbar geschriebenen Texten Zugang verschaffen in den Kosmos seines Werks, in dem Zärtliches und Bestialisches so dicht beieinander liegen. Man kann den Weg vorne durchs Portal mit der großen Biographie des Literaturwissenschaftlers Günter Blamberger nehmen oder auf faszinierenden Nebenwegen ans Ziel gelangen. Etwa mit Adam Soboczynskis elegantem Essay „Kleist. Vom Glück des Untergangs“. Er entwirft das Bild eines Menschen, der nie den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden glaubte, der zwischen euphorischen Größenfantasien und der bitteren Konfrontation mit den Realitäten seiner Zeit hin- und hergerissen wurde. Ein Mensch, mit dem es niemand lange auszuhalten vermochte. Auch wenn Soboczynski Kleists überschwängliche Untergangsvisionen fälschlicherweise mit Glückszuständen verwechselt, so entfacht sein leichtfüßiger Spaziergang durch die Biographie des Dramatikers doch Lust auf Person und Werk, weil sie viel Nähe herstellt. „Michael Kohlhaas“, Kleists interessantester Novelle, vielleicht der schönsten, die die deutsche Literatur überhaupt hervorgebracht hat, ist Elisabeth Plessen in ihrem Roman „Kohlhaas“ auf den Grund gegangen, der jetzt nach Jahrzehnten wieder aufgelegt wird. Sie rekonstruiert die Geschichte des Rosshändlers, der ein Opfer der deutschen Bürokratie wird und im Zuge seines Rachefeldzugs halb Sachsen abfackelt, von der historischen Fallgeschichte aus, die auch Kleist verwandte. Plessen liefert ein großartiges Panorama der deutschen Renaissance und zeichnet Portraits von atemberaubend realistischem Zuschnitt. „Kohlhaas“ präsentiert sich als seltenes Beispiel für einen gelungenen historischen Roman, der immer Kontakt zu unserer Gegenwart hält. So öffnet sich der Blick auf ein Werk, das voller Leidenschaft und Dramatik steckt, feinste Seelenregungen freilegt und Stories enthält, die so viel Action besitzen, dass Hollywood daneben blass aussieht. Viele fragen sich, warum ich immer eine Mütze trage. Dabei ist der Grund eigentlich leicht zu erraten. Mein Haar ist biberfarben, und ich möchte nicht, dass mein Zahnarzt denkt, ich würde in meiner Freizeit in Mischwäldern an Rinden knabbern. Mein Zahnarzt ist nämlich ein sehr assoziativer Mensch. Erst neulich hat er einem Berliner eine Marmeladenfüllung gemacht. Der Hauptstädter reiste daraufhin mit bittersüßem Schmerz im Backenzahn an die Spree zurück. In Berlin sind heute ja nur noch Künstler, Nazis und Touristen. Ich kenne sogar Leute, die sind alle drei Sachen zugleich. Die fliegen aus New York ein und sitzen dann zwei Wochen lang in Straßencafés in Friedrichshain und malen Bilder nur mit braun. Die haben nämlich dasselbe im Malkasten wie im Kopf. Das ist nichts für mich, da will ich nicht hin. Also trage ich lieber eine Mütze. Wege zu Kleist im Jahr seines 200. Todestages Adam Soboczynski: Kleist. Vom Glück des Untergangs Luchterhand Literaturverlag I 96 S., 14,99 Euro Elisabeth Plessen: Kohlhaas I Berlin Verlag I 319 S., 22 Euro Sebastian23 zählt an: vierzehn – die Videokolumne Im Grunde umrundet Rinde Bäume Erst recht möchte ich keine dummen Anspielungen auf Justin Bieber hören, nur wegen meiner Haarfarbe. Bevor ich mit diesem quiekenden Batzen nasser Zuckerwatte auf zwei Beinen in einem Satz genannt werde, baue ich lieber einen Damm und/oder schlage mit meinem flachen Schwanz auf den Waldboden. Ich habe übrigens schon mal eine Weile im Wald gewohnt, aber irgendwann hat es mir nicht mehr gefallen. Da kam immer so ein Grizzly zu mir, hat mich so seltsam angeguckt und dann gesagt, er sei „Justin Bi-Bär“. Auf so was lasse ich mich nicht ein. Ich hab ihm aber ein schönes Café in Friedrichshain empfohlen. Braun war er ja. Doch ich trage lieber eine Mütze, denn ich möchte weder Bär, noch Biber sein. Wie ging denn nochmal dieses eine Gedicht? „Hinter eines Baumes Rinde Saß die Made mit dem Kinde Doch das ging nicht lang, mein Lieber Denn sie beide fraß ein Biber!“ So ungefähr lief das in einem berühmten Poem von Heinz Erhardt. Hier in Bochum wird übrigens momentan für eine Hommage an den wunderbaren Rundmann und Vollkontaktpoet Erhardt geworben. Der Abend läuft unter dem Titel: „Ein Mann wie Er-hardt.“ Ich meine, Justin Bi-Bär hätte das gefallen. Als ich den Titel las, sind mir jedoch alle Zehennägel gleichzeitig abgefallen und nach Bielefeld ausgewandert. Morgen ist auch noch ein Abend Was kommt denn da als nächstes? Ein Goethe-Abend unter dem Titel „Abwarten und Goe-Tee trinken“? Und am Morgen danach treffen wir uns zum „Früh-Schoppen-Hauer“? Da füll ich mir doch lieber den Backenzahn mit Badesalz, weil mein Zahnarzt einen an der Wanne hat. Hauptsache, ich kann morgen noch munter an der Rinde knuspern. FOTO/TEXT: SEBASTIAN23 Sebastian23 - Die Video Kolumne: Auf youtube und auf choices.de/literatur-nrw 58 5. bis 13. November Literatur-Kalender Legt mit „Das Mädchen“ ein literarisches Meisterwerk vor: Angelika Klüssendorf, Foto: Reuter Literatur-Termine im November BUCHHANDLUNG BITTNER 0221 257 48 70 Angelika Klüssendorf liest aus: „Das Mädchen“ Di 8.11. 20 Uhr Die 1958 in Ahrensburg geborene Schriftstellerin erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das sich durch alle widrigen Lebensumstände kämpft. Ein literarisches Meisterwerk! Rolf Vollmann über Albrecht Dürer Di 15.11. 20 Uhr Der in Tübingen lebende Schriftsteller beschreibt, was ihm bei der Betrachtung von Dürers Kupferstichen in den Sinn kommt. Gundi Feyrer & Gerhard Rühm Di 22.11. 20 Uhr Der 1930 in Wien geborene Lyriker Rühm präsentiert unter dem Titel „lügen über länder und leute“ Erzählungen und Gedichte. Gundi Feyrer liest aus ihrem Roman „Die Trinkerin oder mein Leben und ich“ BUCHHANDLUNG M. KAISER 0221 406 18 14 Klaus-Dieter Pittrich & Rainer Delventhal Di 8.11. 20 Uhr Die Schauspieler lesen Teil II. aus „Oblomow“ von Iwan A. Gontscharow Eugen Ruge liest aus „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ Do 17.11. 20 Uhr Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2011 hat einen Familienroman geschrieben, in dem er die Erfahrungen von vier Generationen zu einem unterhaltsamen Sittengemälde verdichtet. CAFE KLATSCHMOHN 0221 636 77 38 Maarten ´t Hart liest aus „Unterm Scheffel“ Fr 18.11. 19.30 Uhr Wie ein Blitz schlägt die Liebe bei Alexander Goudveyl ein: Als die junge Frau sein Haus betritt, tut er alles, um sie zu besitzen. Lesung mit dem Übersetzer Gregor Seferens. CLUB BAHNHOF EHRENFELD 0221 53 09 88 80 Reim in Flammen – Poetry Slam Di 29.11. 19.30 Uhr Bei Redaktionsschluss standen die Teilnehmer noch nicht fest – sicher ist aber: Hier gibt es nur die besten Reimer zu hören. HAUS DER SPRINGMAUS BONN 0228 79 80 81 Volker Klüpfel und Michael Kobr lesen aus „Schutzpatron“ Di 8.11. 20 Uhr Schwarzer Humor à la Klüpfel & Kobr, ein aus Kempten im Allgäu kommendes Autorenduo, das mit „Schutzpatron“ seinen sechsten Heimat-Krimi vorlegt – und selber vorliest: die Spezialität der Erfinder von Kommissar Kluftinger. (s. Mayersche Buchhandlung, Mi 9.11.) HERR VON EDEN 0221 589 21 49 Antje Lewald & Bernd Rieser Sa 12.11. 19.30 Uhr Eine „Lesung an Bügelbrettern“ zu Thomas Bernhards 80. Geburtstag – unter dem Motto „Eine passende Hose kann glücklicher machen als alles andere ...“. JAPANISCHES KULTURINSTITUT 0221 940 55 80 Die große Haruki Murakami-Lesung Di 8.11. 19 Uhr KULTURKIRCHE KÖLN 0221 97 31 03 19 Lesung aus Louis Begleys „Schmidts Einsicht“ Di 22.11. 20 Uhr = Premiere = Auswahl-Empfehlung In seinem neuen Buch setzt Begley seine Figur Rilkes Imperativ aus: „Du musst dein Leben ändern“. Die deutsche Übersetzung von Christa Krüger liest Bernt Hahn. Moderation: Sandra Kegel. Julia Franck liest aus „Rücken an Rücken“ Di 1.11. 20 Uhr Die mit dem Deutschen Buchpreis 2007 ausgezeichnete Autorin stellt ihren Roman in der Reihe: „Heute ist morgen schon gestern – Gegenwart und Literatur / Frauen zur Zeit“ und spricht mit Literaturhaus-Chefin Insa Wilke. LITERATURHAUS 0221 995 55 80 Preisverleihung an Pyotr Magnus Nedov Mi 9.11. 20 Uhr Das Rolf Dieter Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln geht an den 1982 geborenen Filmemacher und Autor, der Einblicke in seine Werkstatt erlaubt. Im Anschluss lädt die Stadt Köln zu einem Umtrunk ein. Der Eintritt ist frei. Christoph Hein liest aus „Weiskerns Nachlass“ Di 29.11. 20 Uhr Der Altmeister der deutschen Literatur stellt seinen Roman in der Reihe: „Heute ist morgen schon gestern – Gegenwart und Literatur“ vor. Moderation: Sabine Küchler. MAYERSCHE BUCHHANDLUNG 0221 920 10 90 Volker Klüpfel & Michael Kobr präsentieren „Schutzpatron“ Mi 9.11. 20.15 Uhr s. Haus der Springmaus Robert Harris liest aus „Angst“ Mi 23.11. 20.15 Uhr Der 1957 in Nottingham geborene Autor liest aus seinem neuen Thriller. David Eisermann übernimmt die Moderation und liest den deutschen Text. Lale Akgün liest aus „Kebabweihnacht“ Mi 30.11. 20.15 Uhr Nach „Tante Semra im Leberkäsland“ und „Der getürkte Reichstag“ legt die 1953 in Istanbul geborene und in Deutschland aufgewachsene Schriftstellerin und Politikerin einen weiteres lesenswertes Buch vor. PANTHEON BONN 0228 21 25 21 32.JAZZTAGE LEVERKUSENER 2011 6$ʷʳʳʳʳȒ*(1(5$7,211,*+7 0,ʻʳʳʳʳȒ0((7,1*32,17 ZAZ LISA BASSENGE RAPHAEL GUALAZZI KURT ELLING KYLE EASTWOOD 62ʸʳʳʳʳȒ/(*(1'6,1&21&(57 '2ʳʲʳʳʳʳȒ628/&/$66,&60((76)81. RANDY CRAWFORD & JOE SAMPLE MACEO PARKER & EUMIR DEODATO WDR BIG BAND ACHIM SEIFERT PROJECT LARRY GRAHAM & GRAHAM CENTRAL 02ʹʳʳʳʳȒ3,$12:25/' STATION GONZALO RUBALCABA )5ʳʳʳʳʳʳȒ*8,7$502167(56 & AL DI MEOLA VIJAY IYER POPA CHUBBY TINGVALL TRIO WALTER TROUT JACOB KARLZON 3 ANDY MCKEE ',ʺʳʳʳʳȒ)86,210$67(56 6$ʳʴʳʳʳʳȒ7+(9(5<%(67)520%,*$33/( GEORGE DUKE BAND YELLOWJACKETS MEZZOFORTE THE MANHATTAN TRANSFER NEW YORK VOICES HOTLINE 02171–767959 Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Internet, an der Abendkasse oder an der Hotline. Veranstaltungsort: Forum, Am Büchelter Hof, 51373 Leverkusen WWW.LEVERKUSENER-JAZZTAGE.DE af a l A Kuönltleermkreuz n e k a H S -HAU EL-DE Köln 0667 32 5 , 5 63 3-2 latz 2 21 / 221 2 .de 2 llhofp Appe Telefon: 0 stadt-koeln m: m @ k nsdo progra Mail: nd Begleit sdok.de .n u w n w o w ti a Inform Uhr is 18 hr g 10 b U Freita 11 bis 18 at is b on tag ag Diens und Feiert tag im M hr rs U e g Donn bis 22 onnta tag, S den ersten iertag) 10 Sams e F Je r (auße eval Karn tung l a nterh nda hen U Propaga c s i w z und Martin Sonneborn liest aus „Krawall & Satire“ Mo 7.11. 20 Uhr Der Ex-Chefredakteur der „Titanic“ kündigt ein ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit „langweiligen, hochpoetischen Lesepassagen“ an. Man darf gespannt sein. ST. AGNES-KIRCHTURM Neusser Platz Lizzie Doron liest aus „Das Schweigen meiner Mutter“ Do 10.11. 20 Uhr In der Reihe „Literatur in St. Agnes“ stellt die 1953 in Israel geborene Schriftstellerin ihren Roman vor, in dem es um die Opfer des Holocaust geht, die ihn nie erlebt haben – die Kinder der Überlebenden. Der Eintritt ist frei. THEATER IM BAUTURM 0221 52 42 42 Lizzie Doron liest aus „Das Schweigen meiner Mutter“ Do 10.11. 20 Uhr In der Reihe „Literatur in St. Agnes“ stellt die 1953 in Israel geborene Schriftstellerin ihren Roman vor, in dem es um die Opfer des Holocaust geht, die ihn nie erlebt haben – die Kinder der Überlebenden. Der Eintritt ist frei. Empfehlungen von Marianne Kolarik 59 18. November 2011 – 4. März 2012 Eine Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln in Zusammenarbeit mit Marcus Leifeld Improvisierte Musik in NRW Sing, sing, sing Echter Jazzsänger: Kurt Elling, Foto: Timothy Saccenti Leverkusen lässt singen Von Olaf Weiden „Li-La-Leverkusen“ sang eine karnevalistische Lokalgröße der Farbenstadt am Rhein irgendwann in den Siebzigern. Rund um den 11.11. liegen seit einigen Jahren die regelmäßig wiederkehrenden Leverkusener Jazztage, und in diesem Jahr soll auch dort kräftig gesungen werden. Denn bei der 32. Ausgabe dieses überregional beliebten Musikfestes steht die menschliche Stimme im Mittelpunkt. Gleich zum Auftakt singt die französische Chansonniere Zaz, die mit ihrer bluesigen Stimme einen Talentwettbewerb gewinnen konnte. Dazu passt Lisa Bassenge, die deutsch-iranische Stimme, die momentan hauptsächlich in deutscher Sprache dichtet. Der Abend am 5.11. im Leverkusener Forum ist bereits ausverkauft – ein guter Start in die Woche. Nach den aktuellen Szene-Damen gastiert am folgenden Tag eine einzigartige Gesangslegende: Randy Crawford, die Stimme von „Streetlife“, und ihr Mentor Joe Sample werden auch eine abgeklärte Version dieses CrusadersHits darbieten. Samples Sohn zupft übrigens den Bass zu diesem romantischen Seniorentreffen – ein Familienidyll. Deodato, der den Abend komplettiert, ist aber nicht der Sohn von Deodato, sondern die Legende Deodato selbst. Wer dachte, nur weil 40 Jahre lang Schweigen herrschte um diesen Künstler, sei der Neuerfinder von „Also sprach Zarathustra“ nicht mehr im Rennen, hat sich getäuscht: Die Legende „Endlich ein Jazzsänger, der lebt! Sie singt allerdings nicht. Musik macht, ohne an VerRaphael Gualazzi, Zweitsieger beim Eurokaufszahlen zu denken“ vision Song Contest 2011 – der in Leverkusens Vorschau „Euroversion Song Contest“ heißt, was vielleicht beweisen soll, dass man dieses Kommerzspektakel nur vom Hörensagen kennt – Gualazzi also tritt mit seiner Band auf, um seine Position „zwischen Andrea Bocelli und Paolo Conte“ aktuell auszuloten – was zwischen diesen Polen gähnt, dagegen ist der Marianengraben nur eine Nut. Kyle Eastwood, Sohn von Clint, spielt Bass an diesem 9.11. in seiner eigenen Band, und langsam drängt sich die Frage auf, ob ohne Großveranstaltungs-Hintergrund oder Vitamin Verwandtschaft überhaupt noch jemand auf die Bühne darf. Aber just in diesem Moment taucht der Name Kurt Elling auf, endlich ein mehrfach Grammy-dekorierter Jazzsänger, der tatsächlich ganz ernsthaft Musik macht, ohne an Verkaufszahlen zu denken. Er verdient den Namen „Jazzsinger“, denn auch improvisatorisch pflegt er eigene und traditionelle Wege. Natürlich singen noch Souler (Maceo Parker), Funker (Larry Graham), Blueser (Walter Trout) und richtige Schreihälse (Popa Chubby), bevor den krönenden Forum-Abschluss am 12.11. zwei Generationen von Gesangsquartetten des Jazz tätigen: Mit „The Manhattan Transfer“ gastieren die legendären Virtuosen dieses Fachs, „Birdland“ in ihrer Version wurde Erkennungsmelodie des gemischten Doppels (Gründungsjahr 1972). Aber auch die Formation „New York Voices“, ebenfalls ein gemischtes Quartett mit Bandbegleitung, hat sich ihren guten Ruf verdient. Neben dem Gesang stehen die Fusion-Musik und ihre Vertreter in vielen Facetten auf dem Programm: Georg Duke, Aldi Meola mit Gonzalo Rubalcaba, die Yellowjackets und Mezzoforte reisen an den Rhein, mit Musik Olaf Weiden arbeitet in jedem Härtegrad und einem netten Wiederhören mit als Musiker und Musikkritiker in NRW. Stars von gestern: Vieles klingt vielversprechend! „Leverkusener Jazztage“ I 5.-13.11. im Forum Leverkusen www.leverkusener-jazztage.de 60 Unterhaltungsmusik Schon ihr Name gibt Anlass zur Freude: The Sandwitches Unheimlich erfolgreich Ausverkaufte Newcomer und energetische Oldtimer Das ist schon unheimlich: Das Kölner Konzert von Lana Del Rey soll in 48 Stunden ausverkauft gewesen sein. Und das, bevor ihre erste Single offiziell erschienen ist. Da ist ein Tipp wohl überflüssig. Ganz im Gegensatz zu den folgenden: Die Mogwai nicht ganz unähnlichen Öko-Black Metaller Wolves in the Throne Room haben sich passenderweise als Vorband Wolvserpent, ehemals Pussybutt, geholt. Die sind für Black Metal in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Am Schlagzeug sitzt eine Frau, Geigen haben sie auch im Programm. Beide Bands werden die Bühne hübsch mit Kerzen und mystischem Kram verzieren – das wird gemütlich (3.11., 20 Uhr, Gebäude 9). The Victorian English Gentlemens Club haben in ihren Anfängen die besten Momente des Post-Punk durchdekliniert. Spätestens mit ihrem dritten Album „Bag of Meat“ haben sie sich davon emanzipiert und machen vertrackten, aber ungestümen Art-Rock (3.11., 20 Uhr, Tsunami). The Horrors haben vor sechs Jahren mit Garage-Punk und einem prägnanten Dresscode die Musikszene aufgemischt. Dass sie schon schnell von ihrem Konzept abweichen und sich dem epischen New Wave der 80er Jahre zuwenden würden, konnte damals noch niemand ahnen. Ihrem Erfolg hat das bis jetzt keinen Abbruch getan (6.11., 20 Uhr, Luxor). An Erfolg mangelte es dem 70‘s durchtränkten Rock des stilbewussten Trios Urge Overkill dank des Pulp Fiction-Soundtracks auch nicht. Doch er war nur von kurzer Dauer. In diesem Jahr erschien das erste Album seit 15 Jahren – nun folgt die Tour (11.11., 20 Uhr, Yard Club). Zwar macht er weder Pop noch Rock, aber Peter Brötzmanns Powerplay passt durchaus in diese Kolumne: Seit er 1968 mit „Machine Gun“ den Free Jazz in beeindruckend brachiale Bereiche geführt hat, hat er nicht nachgelassen und zeigt auf seinen rund 50 Alben so manch Jüngerem, was energetisches Spiel ist. Nachdem er zuletzt als Tentett im Stadtgarten zu Gast war, kommt er nun als Trio mit Satoh Masahiko und Moriyama Takeo (11.11., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Cant ist das semi-elektronische Soloprojekt von Grizzly Bears Chris Taylor. Die Songs mit offenem Charakter haben mitunter eine soulige Anmutung, manchmal hört man abstrakten R‘n‘B heraus. Auf der Bühne wird er die Musik mit Band umsetzen (16.11., 20 Uhr, Gebäude 9). James Blake hat den Begriff Post-Dubstep mit neuem Leben gefüllt: Seine fragilen, souligen Soundgebilde werden kaum noch von einem Beat zusammengehalten. Und doch konnten sich bei Erscheinen seines Debüts alle auf ihn einigen. Die Konzerte solch ätherischer Musik sollten bestuhlt sein (17.11., 20 Uhr, Gloria). Die Berliner Band Mutter gibt es schon seit 1986. Der frühe Noise Rock ist inzwischen melancholischeren Liedern gewichen, die Texte von Max Müller sind immer noch verzweifelter Seelenstriptease. Eine auch live immer wieder beeindruckende Band (18.11., 20 Uhr, Gebäude 9). The Sandwitches (haha!) spürten mit ihrem Lofi-Debüt dem Rock‘n‘Roll nach. Auf dem neuen Album der charmanten Girl Group ist der Sound schon etwas gesitteter: Melancholische Popsongs mit holprigem Schlagzeug machen sie – perfekt für die hölzerne Höhle namens King Georg (19.11., 20 Uhr). Ihr viertes Album hat das Blues-Duo The Kills, eine popigere Version von Jon Spencer oder Royal Trux, im Frühling veröffentlicht. Die Mischung aus rudimentärer Elektronik und rauen Gitarren ist neben ihrem geschmackvollen Style immer noch ihr Markenzeichen (27.11., 20 Uhr, E-Werk). CHRISTIAN MEYER 61 culture club culture club Das Kölner Ensemble Karmataxi präsentiert: Konzert präsentiert: Musikfestival Bill Evans: Soulgrass Tour EthnoElektro Festival Der legendäre US-Saxophonist Bill Evans startete seine Solo-Karriere bereits in den 80er Jahren. Aktuell gilt seine Leidenschaft vor allem dem Soulgrass-Projekt: eine hervorragende Mischung aus amerikanischem Folk, Bluegrass und groovigem Funk und Soul, für die er 2005 mit einer Grammy-Nominierung geehrt wurde. Das Programm ist dynamisch, tanzbar und nicht nur instrumental. Josh Dion ist ein ausgezeichneter Vokalist, und in vielen Songs gibt es zu rasenden Banjo- und Saxophon-Soli passende Vocals – unter anderem auch von Evans selbst. Künstler von drei Kontinenten begleiten das Kölner Ensemble „Karmataxi“ für drei Konzerte, die sich jeweils mit ganz unterschiedlichen Kulturen befassen: Der erste Festivaltag steht ganz im Zeichen der Musiktraditionen des Mittleren Ostens und Asiens, der zweite Tag dreht sich um südamerikanische Musik, zum Schluss stehen nordafrikanische Musiktraditionen im Mittelpunkt. Alle Konzerte werden von den Gästen gemeinsam mit Karmataxi erarbeitet und schließlich ihrem Publikum präsentiert. Literarische Intermezzi und „Visual Arts“ ergänzen die Musik in Wort und Bild. Kulturfabrik Krefeld Dießemer Str. 13, Krefeld www.kulturfabrik-krefeld.de Forum VHS im Rautenstrauch-Joest Museum Cäsilienstr. 29-33, Köln www.karmataxi.de choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 6.11. an [email protected], Kennwort: Soulgrass choices verlost 5x2 Festivalpässe. E-Mail bis 20.11. an [email protected], Kennwort: Ethno Elektro Mi, 9.11. um 19.30 Uhr Westdeutsche Konzertdirektion Köln Sonntag 06.11.2011 Montag 14.11.2011 Do, 24.11. bis Sa, 26.11. MEISTERKONZERTE KÖLN musikalische Höhepunkte seit 1913 RESIDENTIE ORKEST DEN HAAG Donnerstag 15.12.2011 CAPPELLA GABETTA MISCHA MAISKY Violoncello ANDRÉS GABETTA Violine und Leitung SOL GABETTA Violoncello Dvořák · Brahms Durante · Vivaldi · Corelli · Platti · Pachelbel ORQUESTRA DE CADAQUÉS GIANANDREA NOSEDA Dirigent XAVIER DE MAISTRE Harfe Dienstag 17.01.2012 Donnerstag 26.01.2012 NIKOLAI LUGANSKY Klavier von Weber · Schumann · Saint-Saëns Mittwoch 08.02.2012 Mozart · Bruckner de Arriaga · Rodrigo/Zabaleta · Ravel · Bizet Mittwoch 23.11.2011 BBC SYMPHONY ORCHESTRA JI¤Í BĚLOHLÁVEK Dirigent NIKOLAI TOKAREV Klavier Dvořák · Liszt · Schostakowitsch Sonntag 27.11.2011 Sonntag 22.01.2012 Glinka · Mendelssohn Bartholdy ORQUESTA FILARMÓNICA DE GRAN CANARIA PEDRO HALFFTER Dirigent FAZIL SAY Klavier ACADEMY OF ST. MARTIN IN THE FIELDS SIR NEVILLE MARRINER Dirigent RAGNA SCHIRMER Klavier ORCHESTRE DE LA SUISSE ROMANDE MAREK JANOWSKI Dirigent STAATSKAPELLE BERLIN DANIEL BARENBOIM Dirigent und Klavier Alle Konzerte in der Kölner Philharmonie, 20.00 Uhr. de Falla · Ravel · Gershwin · Halffter Montag 13.02.2012 ORCHESTER DER KLANGVERWALTUNG SHARON KAM Klarinette ENOCH ZU GUTTENBERG Dirigent HANNO MÜLLER-BRACHMANN Bass Haydn · Mozart · Schubert Mahler · Bruckner AMERICAN STRING QUARTET Westdeutsche Konzertdirektion Köln GmbH Obenmarspforten 7-11 · 50667 Köln Tel. 02 21/ 2 58 10 17 · Fax 2 57 89 49 [email protected] · www.wdk-koeln.de Änderungen vorbehalten! 62 Kompakt Disk Afrikanische Großraumdisco Wenn Vokalakrobaten auf Vokalakrobaten treffen: Die New Yorker Dirty Projectors haben mit Björk das Mini-Album „Mount Wittenberg Orca“ aufgenommen. Auf sieben Stücken und nur 20 Minuten entfalten sie eine so liebliche, verspielte und dennoch höchst kunstvolle Musik, die man direkt ins Herz schließt (Domino). Einst mit brachialem Noise Rock gestartet klingt die Berliner Band Mutter um Max Müller inzwischen richtig sanft. Auf dem neuen Album „Mein kleiner Krieg“ gibt es sogar Streicher. Doch der Albumtitel verspricht, dass Müller nach wie vor singt, wie er denkt (Die eigene Gesellschaft). Vor knapp 15 Jahren startete im Umfeld des Kölner Plattenladens A-Musik das Label Sonig. Jan St. Werner von Mouse on Mars und Frank Dommert haben seitdem unzählige Platten zwischen Tanzfläche und Sofa, zwischen elektronisch und akustisch – oft aber auch alles zugleich – veröffentlicht. Das Überraschende, Unkonventionelle ist immer die Messlatte. Das „Sonig Boxset Thing“ versammelt auf zwei CDs 30 Meilensteine des Katalogs (Mouse on Mars, Schlammpeitziger, Workshop, Jason Forrest, Microstoria u.v.m.), eine DVD wird zum experimentellen Musikfernsehen mit 30 Videos. Zugleich erscheint das neue Werk des Kölners Schlammpeitziger. Auf seinem neunten Album „Vorausschauende Bebauung“ verschmilzt er per Synthesizer spielfreudig elektronische Wegmarken von Krautrock über New Wave bis Techno. Andreas Dorau hat einen Gastauftritt. Ebenfalls in Köln zu Hause ist Niobe. Hatten sich frühere Alben mehr an einer subjektivistisch-psychedelischen Erinnerung an Soul und Blues orientiert, nähert sie sich mit „The Cclose Calll“ dem guten alten Rock‘n‘Roll an, schwüles Exotica-Feeling beherrscht aber weiterhin ihre komplexen, collagenartigen Songs (Tomlab). Der reine Wahnsinn: Rustie, ein guter Kumpel von Hudson Mohawke, schmeißt alle Gemeinheiten der 80er Jahre – von Chartssülze bis 8 BitKonsolensounds – in den Fleischwolf und macht daraus kleinteiligen Hackbraten mit glitzernder Soße. Fies und geil zugleich – genau wie dieses erschütternde Plattencover und der Titel „Glass Swords“. Daft Punk tragen eine Mitschuld (Warp). Buraka Som Sistema machen ein electroides Update der Tanzmusik Kuduro aus Angola. Die portugiesische Crew klingt auf ihrem zweiten Album „Komba“ immer noch überfallsmäßig brutal. So stelle ich mir in meiner grenzenlosen Naivität den Sound einer afrikanischen Großraumdisco vor: roh und aggressiv. Die erste Single „Hangover“ beißt einen gleich in Ohr (Rough Trade). Kinderzimmer Productions, die wohl beste deutsche HipHop-Crew, hat sich nach 15 Jahren aufgelöst. Zum Abschied gibt es auf Platte ihr Konzert mit dem Radio Symphonie Orchester Wien, das mit fetten Bläsern, Streichern und Beats gar nicht bieder, sondern ungeheuer gut und cool klingt (Trikont). alva noto alias Carsten Nicolai arbeitet auch auf dem neuen Album „univrs“ höchst konzeptuell. Es geht um nichts weniger als die Ausdifferenzierung einer universellen Sprache. Jenseits des Konzepts klingen die messerscharfen Digitalsounds in ihrer minimalistischen Anordnung aber wieder betörend wie eh und je (raster-noton). Das Berliner Zeitkratzer-Ensemble interpretiert mit der Reihe „old school“ bedeutende Komponisten der Neuen Musik: Nach Cage u.a. folgt nun Karlheinz Stockhausen mit Intuitiver Musik: Fünf der 15 Stücke von „Aus den sieben Tagen“ (1968) spielen Zeitkratzer in ihrer kühlen, metallischen Art und proklamieren den Unterschied zwischen geleiteter Intuition und freier Improvisation. CHRISTIAN MEYER 63 Musik-Kalender BÜRGERHAUS STOLLWERCK 0221 99118 0 The Mission Di 1.11. 20 Uhr Seasick Steve Mi 9.11. 20 Uhr Bosse Di 15.11. 21 Uhr GLORIA 0221 28 01 Roy Frank Orchestra Di 1.11. 19 Uhr Keb’ Mo’ & Band Mi 2.11. 20 Uhr Klee Fr 4.11. 19 Uhr Nneka Mo 7.11. 20 Uhr Luxuslärm Do 10.11. 20 Uhr Knittler & Freunde Fr 11.11. 20.11 Uhr Blue October Di 15.11. 20 Uhr James Blake Do 17.11. 20 Uhr Tim Bendzko & Band Fr 18.11. 19.30 Uhr Pasquale Aleardi & The Big Gee Sa 19.11. 20 Uhr The Puppini Sisters Mo 21.11. 20 Uhr Melanie C Mo 28.11. 20 Uhr KÖLNER PHILHARMONIE 0221 28 02 80 Fanfare Ciocărlia/Boban & Marko Markovic Orkestar: Balkan Brass Battle Di 1.11. 20 Uhr M. Ernman/Mahler Chamber Orchestra/ T. Currentzis: Britten, Prokofjew, Schostakowitsch Mi 2.11. 20 Uhr KuFa 1. 11. Haudegen 4. 11. Phrasenmäher – support Lane 10. 11. 17 Hippies 11. 11. Monsters of Liedermaching 17. 11. Tom Gerhardt 18. 11. Markus Kavka „Rottenegg“ 20. 11. Horst Schroth 23. 11. „Regenrhythmus“ Marianne Rosenberg und Band 24. 11. Tony Mono 25. 11. Sebastian Sturm & Exile Airline 30. 11. Auletta 1. 12. FLASH (Queen Music Show) 2. 12. Pohlmann 4. 12. Alin Coen Band KULTURFABRIK KREFELD Dießemer Straße 13 fon (0 21 51) 85 86 87 www.kulturfabrik-krefeld.de [email protected] = choices-Empfehlung in der Auswahl S. Im/M. Chappuis/L. Zazzo/M. Staveland/M. Nagy/RIAS Kammerchor/Concerto Köln/R. Jacobs: Bach Do 3.11. 20 Uhr G. Janssen/W. Wei/L. Niggli: Cage, Improvisation, Janssen, Niggli, Palinckx, Sarasate, Sweelinck, Volksmusik, Wie Fr 4.11. 20 Uhr Z. Hussain/Masters of Percussion Sa 5.11. 20 Uhr T. Zehetmair/Gürzenich-Orchester Köln/ M. Stenz: Bartók, Haydn, Ives So 6.11. 11 Uhr, 7./8.11. 20 Uhr J. Koranyi/S. Crawford-Phillips: Brahms, Ligeti, Salonen, Schostakowitsch So 6.11. 16 Uhr M. Maisky/Residentie Orkest Den Haa/ N. Järvi: Brahms, Dvořák So 6.11. 20 Uhr L. Batiashvili/NDR Sinfonieorchester/ T. Hengelbrock: Brahms, Haydn, Prokofjew Mi 9.11. 20 Uhr H. Schuch/WDR Sinfonieorchester Köln/ K. Järvi: Adams, Gershwin, Reich Do 10.11. 19 Uhr Archive Fr 11.11. 20 Uhr Zarbang Ensemble Sa 12.11. 20 Uhr C. Tetzlaff/Philharmonia Orchestra/ E. Salonen: Bartók, Debussy So 13.11. 20 Uhr X. Maistre/Orquestra de Cadaqués/ G. Noseda: Albéniz, Arriaga, Bizet, Ravel, Rodrigo Mo 14.11. 20 Uhr I. Tchetuev/Philharmonisches Staatsorchester Kiew/M. Dyadyura: Rachmaninow, Rossini, Tschaikowsky Di 15.11. 20 Uhr Ludovico Einaudi Mi 16.11. 20 Uhr Cuarteto Casals: Boccherini, Schubert, Smetana Do 17.11. 20 Uhr N. Znaider/WDR Sinfonieorchester Köln/ J. Saraste: Beethoven, Sibelius Fr 18.11./Sa 19.11. 20 Uhr G. Hammesfahr/R. Oberaigner: Fontanelli (3. Kammerkonzert im Rahmen von „Ohren auf!“) Sa 19.11. 14/16 Uhr G. Santos/D. Raschinsky/Engelbrekts Vokalensemble/E. Wedin/Vokalensemble Stockholm Cantus/E. Wedin/Rodenkirchener Kammerchor/Rodenkirchener Kammerorchester/H. Jers: Brahms, Rihm So 20.11. 11 Uhr 24. Nov. – 07. Dez. 2011 BONN Kinopolis Bonn-Bad Godesberg Moltkestraße 7-9 | 53173 Bonn Tel. 0228 - 83 00 84 www.kinopolis.de/bn/ UEBERMUT.DE L. Vogt/Mozarteum Orchester Salzburg/ I. Bolton: Mozart, Schubert So 20.11. 18 Uhr Bläck Fööss Mo 21.11. 20 Uhr International Mahler Orchestra/Y. Gamzou: Mahler Di 22.11. 20 Uhr R. Oberaigner/T. Jedamzik/GürzenichOrchester Köln/M. Stenz: Strauss (ohrenauf!-Kinderkonzert) Mi 23.11. 9.30/11.30 Uhr N. Tokarew/BBC Symphony Orchestra/ J. Bĕlohlávek: Dvořák, Liszt, Schostakowitsch Mi 23.11. 20 Uhr N. Kennedy/Orchestra of Life: Kennedy, Vivaldi Do 24.11. 20 Uhr C. Fulton/D. Sinclaire/WDR Big Band Köln/D. Berger: Song From The Thirties Fr 25.11. 20 Uhr A. Arteta/D. Wortig/R. Trost/K. Stiefermann/WDR Rundfunkorchester Köln/ F. Haider/F. Tscherne: „Wo die Zitronen blüh’n“ – Ein Abend mit Johann Strauss Sa 16.11. 20 Uhr D. Bäz/Ford-Sinfonieorchester/B. Lang: Brahms, Rossini, Weber So 27.11. 11 Uhr F. Donderer/Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen/H. Schiff: Schubert So 27.11. 16 Uhr S. Kam/American String Quartet: Brahms, Schubert So 27.11. 20 Uhr G. Alsmann/A. Sicking/M. Müller/ R. Marhold/M. Paßlick: „Paris!“ Mo 28.11. 20 Uhr S. Dogadin/Russische Nationalphilharmonie/V. Spivakov: Mendelssohn Bartholdy, Mussorgsky, Tschaikowsky Mi 30.11. 20 Uhr DIE KANTINE 0221 167 916 0 Crippled Black Phoenix (Yardclub) So 6.11. 20 Uhr Ryan McGarvey (Yardclub) Mo 7.11. 20 Uhr Dota & die Stadtpiraten Do 10.11. 20 Uhr Urge Overkill (Yardclub) Fr 11.11. 20 Uhr Piece of Janis – A Tribute to Janis Joplin (Yardclub) Sa 12.11. 20 Uhr Red Hot Chilli Pipers So 13.11. 20 Uhr Kenny Wayne Shepherd (Yardclub) So 13.11. 20 Uhr Randy Hansen & Band feat. Leon Hendrix Di 15.11. 20 Uhr Triggerfinger (Yardclub) Do 17.11. 20 Uhr Black Stone Cherry Sa 19.11. 19 Uhr Roachford Di 22.11. 20 Uhr The Queen Kings: Golden Freddie Mercury Memorial Night Do 24.11. 20 Uhr Völkerball – A Tribute to Rammstein So 27.11. 20 Uhr KULTURKIRCHE 0221 973 10 30, Beginn 20 Uhr Madison Violet Fr 4.11. Moriarty Mo 14.11. Rebekka Bakken & Band Di 15.11. Scott Mathew Mi 23.11. LANXESS ARENA 0221 80 20, Beginn 20 Uhr Jean Michel Jarre Sa 5.11. 64 Rihanna Di 8.11. Incubus Sa 19.11. Söhne Mannheims Mo 21. 11. 30 Seconds to Mars Di 29.11. PALLADIUM 0221 967 90, Beginn 20 Uhr The Smashing Pumkins Do 24.11. The Wombats Mi 30.11. STADTGARTEN 0221 28 01 Theo Bleckmann Di 1.11. 20.30 Uhr Kris Davis, Ingrid Laubrock &Tom Rainey Do 3.11. 20.30 Uhr Eskimo the Soulion/Helen Kaiser/ Alexander v. Rothkirch Fr 4.11. 20.30 Uhr One Drop Left Fr 4.11. 22 Uhr Boy Sa 5.11. 20 Uhr Gillian Welch So 6.11. 20 Uhr Cyro Baptista & Banquet of the Spirits Mo 7.11. 20.30 Uhr Pete and The Pirates Di 8.11. 21 Uhr Lanterns on the Lake Mi 9.11. 20.30 Uhr Bernhoft Do 10.11. 21 Uhr Peter Brötzmann feat. Satoh Masahiko, Moriyama Takeo Fr 11.11. 20.30 Uhr Skudge Fr 11.11. 23 Uhr Django Bates Sa 12.11. 20.30 Uhr Balkantronika Sa 12.11. 23 Uhr Susanne Sundfør So 13.11. 20.30 Uhr Nocturnal Emissions/Mohammad/ Konrad Kraft So 13.11. 20.30 Uhr Tobias Meinhart Quartett feat. Tobias Christl Mo 14.11. 20.30 Uhr Sex Mob Mo 14.11. 20.30 Uhr Zola Jesus Do 17.11. 20.30 Uhr Craig Taborn Trio Fr 18.11. 20.30 Uhr Hans Lüdemann & Toumani Diabaté So 20.11. 20.30 Uhr New Villager Di 22.11. 20.30 Uhr In The Country Mi 23.11. 20.30 Uhr Ghostpoet Mi 23.11. 20.30 Uhr Deephonia So 27.11. 20.30 Uhr Nils Petter Molvaer Mo 28.11. 20.30 Uhr Adam Cohen Di 29.11. 21 Uhr The Good Natured Di 29.11. 21 Uhr Hinrichs Franck Mi 30.11. 20.30 Uhr TANZBRUNNEN 0221 821 31 83 Tommy Engel meets Brings Sa 5.11. 19.30 Uhr Christopher Cross Fr 11.11. 20 Uhr Foto: Arne Reinhardt Balkan Brass Battle Fanfare Ciocărlia Foto: Susanna Millman Boban & Marko Markovic Orkestar Dienstag 01.11.2011 20:00 Zakir Hussain Tabla Masters of Percussion Foto: Roger Mastroianni Samstag 05.11.2011 20:00 Zarbang Ensemble Persische Percussion koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Philharmonie-Hotline 0221 280 280 Samstag 12.11.2011 20:00 Kunst in Köln Jean-Paul Deridder, aus der Reihe: Stadt der Kinder, Berlin 07/2000, s/w-Foto, 17,7 x 26,3 cm, © J.-P. Deridder / courtesy Photographie Sammlung/SK Stiftung Kultur Abenteuer in Schwarz-Weiß Jean-Paul Deridder in der SK Stiftung Kultur Auf diese Ausstellung muss man mit Nachdruck aufmerksam machen. Jean-Paul Deridders Schau in der Photographischen Sammlung zeichnet sich durch Bescheidenheit, eine wie selbstverständliche Zurückhaltung aus. Im seitlichen Raum, der über die Passage zu betreten ist, sind seine fotografischen Bilder in Gruppen angeordnet: als ausgesprochen kleine Hoch- und Querformate, immer in s/w und im Blick auf ein unwirtliches Gelände, welches von wildem Baumbestand und Hauswänden mit Graffiti umfangen ist. Dazwischen sind Holzbauten in unterschiedlich provisorischen oder abgeschlossenen Zuständen und in der Abfolge wie eine Siedlung zu sehen. Das Nüchterne der fotografischen Aufnahmen ist umso bemerkenswerter, als sie eine Art Abenteuerspielplatz zeigen: ein Areal zum Selbstgestalten durch Kinder und Jugendliche, die hier bauen und zimmern und die Regeln ihrer architekturalen Konstruktionen bestimmen. Der belgische Fotograf Jean-Paul Deridder hat diesen Ort, der sich in Berlin-Mitte befindet, zwischen 1998 und 2010 aufgenommen, vor allem bis 2005, bevor die Holzbauten auf dem Gelände abgeräumt wurden. Deridders Fotografien funktionieren also als Archiv und als Gedächtnis der kreativen Zwischennutzung einer Baulücke im urbanen Raum. Und sie schildern das insgesamt Vorübergehende selbst als Vorübergehendes: Deridder hat die verschiedenen Stadien des Auf- und Umbauens, den permanenten Prozess der kreativen Veränderung durch die Kinder fixiert, hat dabei den Standort auf dem Areal gewechselt, die Bauten gar bestiegen und schräg hinab fotografiert, so dass das Gefühl entsteht, Augenzeuge mitten im Geschehen zu sein. Zustandsbeschreibungen der Bauten In der Photographischen Sammlung in Köln sind an der Wand unter den Aufnahmen der Monat und das Jahr geschrieben, nicht der Tag. Die Bilder sind Zustandsbeschreibungen der Bauten über längere Zeiträume. Dazu gehört, dass die Kinder nicht zu sehen sind. Aber Deridder hält ihre Spuren fest. Er legt die Anwendungen, die Begehbarkeit der Bauten frei und zeigt die Stellen, an denen die Konstruktionen ergänzt werden müssten. In einer Fotografie rückt ganz nebenbei eine Planke in das Zentrum, die an einer Holzwand lehnt. Oder eine Schubkarre ist vor einer fensterlosen Hütte abgestellt. Dahinter türmen sich die Holzkonstruktionen auf, wachsen kleinteilig in die Höhe. Mitunter erinnern sie an den baulichen Wildwuchs an den Peripherien von Metropolen und in Slums. Insgesamt lassen sich verschiedene Gebäudetypen ausmachen, die unterschiedliche Funktionen signalisieren. Da entstehen Unterschlüpfe und Türme, und schließlich, in der Summe der fotografischen Bilder, wird klar, dass wir hier einem bemerkenswerten urbanen und architektonischen Experiment beiwohnen. Zu sehen ist ein Biotop, das, nach unvorhersehbaren Regeln organisiert, alternative Bau- und Lebensformen vor Augen führt, so wie diese im aktuellen Architekturdiskurs zur Sprache kommen. Hier nun verstoßen sie jedoch gegen jede Praktikabilität. „Die ästhetische Logik der Erwachsenen steht der Gebrauchslogik der Bewohner und Nutzer der Stadt der Kinder entgegen“, schreibt Michael Hirsch im Buch zur „Stadt der Kinder“ (2008). Und der Aneignung des Geländes und der eigenen Konstruktionen durch die Kinder entspricht die Aneignung durch den Fotografen – und damit durch den Betrachter –, der das Gelände vorsichtig und systematisch erkundet und einen Weg durch dieses für sich entdeckt hat. Vor allem in den späteren Aufnahmen dieser Serie lenkt Deridder noch den Blick auf die Baulücke selbst, die symptomatisch für eine Metropole wie Berlin ist, und für den globalisierten Impetus mit immer schneller wechselnden städtebaulichen Ordnungen und Häuserzeilen, deren rein ökonomisch motivierte Abrisse und Neubauten radikal und von heute auf morgen vonstattengehen. In Deridders Aufnahmen zur „Stadt der Kinder“ hingegen scheint die Zeit stillzustehen. Könnten diese Holzbauten nicht schon vor hundert Jahren entstanden sein? Jean-Paul Deridder, der 1963 geboren wurde und in Brüssel lebt, konstatiert Derartiges bemerkenswert sachlich mit einem genau fokussierenden Blick, der die Bauten noch wie Skulpturen, aber auch wie individuelle Wesen mit einem eigenen Mitteilungsbedürfnis abtastet. Es ist natürlich kein Zufall, dass zeitgleich dazu in der Photographischen Sammlung der SK Stiftung Kultur die ebenfalls schwarz-weißen Aufnahmen von Judith Joy Ross zu sehen sind: Ihr Motiv sind ausschließlich Menschen, in Werkgruppen gegliedert nach Berufs- und sozialen Gruppen und eingefangen als Einzelportraits im Gegenüber. Judith Joy Ross geht es um eine Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft mit all ihren Subtexten. Mit einem anderen Sujet und einem etwas anderen Vorgehen, aber in der Intention und im Ton sehr verwandt, kennzeichnet dies nun auch die Fotografien von Jean-Paul Deridder. THOMAS HIRSCH „Jean-Paul Deridder: Stadt der Kinder“ bis 27.11. in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur im Mediapark www.photographie-sk-kultur.de 66 Kunstwandel Astro Boy, Regie: Tezuka Osamu, Japan ab 1963 (Collection of Mike & Jeanne Glad) Es war einmal in Japan Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt „Anime! High Art – Pop Culture” Für Erwachsene hatten Micky Maus-Hefte schon immer ihren besonderen Charme. Man konnte sie den Sprösslingen kaufen und dann selbst lesen. Die internationale Comic-Kultur steckte in Deutschland (eigentlich bis heute) lange noch in den Kinderschuhen. Erst Mitte der 1970er Jahre schien man eine eigene Form gefunden zu haben, Heidi und Peter in den Bergen, der Großvater und die Ziegen, unvorstellbar, dass auch diese TV-Serie aus Japan kam und eigentlich „Alps No Shoujo Haiji“ heißt. In der Bundeskunsthalle in Bonn hat man sich dem Thema passend zum Japan-Jahr ausführlich angenommen und zeigt dort die Ausstellung „Anime! High Art – Pop Culture“, die insbesondere der besonderen Form des asiatischen Trickfilms nachspürt, die dort längst den Alltag erobert und die künstlerische Avantgarde beeinflusst. Eine gigantische dreidimensionale Totoro-Figur aus dem Film „Mein Nachbar Totoro“ (Studio Gibli, 1988) von Hayao Miyazaki steht am Eingang mit Regenschirm Wache, dann geht es hinein in das gezeichnete Reich der Fantasie. Die Schau ist eine gelungene Hommage an „Astro Boy“, der bereits 1952 entstand, an „Dragonball“ von 1984, aber auch an die neuen AnimeKracher wie die DVD-Verfilmungen von „Neon Genesis Evangelion“ oder „Ghost in the Shell“. Das Anime-Genre teilt sich drei Altersgruppen, kleine Kinder und Jugendliche und Erwachsene, die Grenzen sind dabei fließend, doch auch die Geschlechter teilen eigene Systeme: Die „Shojo Anime“, richten sich speziell an junge Mädchen, hier glänzen Heldinnen in glitzernden Kostümen, kämpfen nette Burschen gegen fiese Gnome der magischen Welten. „Shonen Anime“ soll dagegen mehr was für Jungs sein: Hier geht es um Sport oder um Monster, die mit diversen Waffenarsenalen bekämpft werden. Die „Seinen Animes“ für die Älteren gehen einen Schritt weiter und verlieren sich in Science Fiction, mit und ohne Horror-Implementierungen. Alles ist in Bonn dokumentiert und mit Beispielen belegt. Nur für die erotischen Filme baute man einem separaten „Pink Room“, der seine Schätze erst hinter aufzuklappenden plüschigen Laden preisgibt. Das bleibt allerdings eine recht harmlose Sache, angesichts der Anime-Hardcore-Streifen, die inzwischen auch die Pornoindustrie erreicht haben. Viel interessanter sind da die zwei Kinosäle, in denen die wichtigsten Filme gezeigt werden, und die enorme Anzahl an Sammel-Figuren, die in Vitrinen gesichert werden müssen, weil sie teilweise enorm begehrt und wertvoll sind. Hier wurde von einem Sammler extra für die Ausstellung noch einmal kräftig nachgekauft. Die bunte Welt ist also ein Magnet für ganze Familien, die sich darin verlieren können; Insider sehen lange nicht mehr Entdecktes oder inhaltliche Zusammenhänge, die nur in der Fülle zu erkennen sind. Auch die Cosplayer, das sind Menschen, die kostümiert in die Rollen ihrer Helden schlüpfen, wurden nicht vergessen. Am Schluss lässt selbst Godzilla grüßen: Es scheint so, als hätten die Geschichten der Animes selbst Katastrophen wie Tsunamis oder Atomkraftunfälle vorweggenommen. PETER ORTMANN „Anime! High Art – Pop Culture” I bis 8. Januar 2012 Bundeskunsthalle Bonn I 0228 917 10 Lesen Sie auch die Kolumne Kunst in NRW über Kounellis in Kleve und Beuys im Schloss Moyland unter www.choices.de/kunst-nrw 67 8=G>HB6GI>C Ständiger Partner Kunsthalle Düsseldorf HiVg^c\^cidi]ZHjc Kunsthalle Düsseldorf wird gefördert durch ''#D@ID7:G'%&&Ä&*#?6CJ6G'%&' ⁄ Matt Connors Gas… Telephone… One Hundred Thousand Rubles 2 2 . O ktobe r – 2 0 . N ov e m be r 2 0 1 1 Ö ffnung sze ite n D i – So, Fe ie rta g e 1 1 – 1 8 Uh r www.kunstha lle - d u e s s e ld o r f.d e <gVWWZeaVio)>9")%'&(9hhZaYdg[ 9^ZchiV\ÄHdcciV\!;Z^ZgiV\Z&&Ä&-J]g lll#`jchi]VaaZ"YjZhhZaYdg[#YZ 9^Z@jchi]VaaZ9hhZaYdg[ l^gY\Z[gYZgiYjgX] Hi~cY^\ZgEVgicZg YZg@jchi]VaaZ9hhZaYdg[ Kunst-Termine Köln !BB4HOMAS2ENTMEISTER6'"ILD+UNST"ONN Cosima von Bonin, Soft Fences (#1-8), 2000, © C. von Bonin, courtesy Gal. Buchholz, Museum Ludwig, Köln Der Kunst-Kalender Köln Galerie Gisela Capitain www.galeriecapitain.de Reihenhausmannskost, bis 11.12. Di-So 11-17 Uhr Christopher Wool, ab 3.11. Di-Fr 10-18, Sa 11-18 Uhr Käthe Kollwitz Museum www.kollwitz.de Clages www.mariettaclages.de Alfred Kubin, bis 4.12. Di-Fr 10-18, Sa/So 11-18 Uhr Jay Battle, 4.11.-17.12. Di-Fr 13-18, Sa 13-17 Uhr Kolumba www.kolumba.de DAM Cologne www.dam.org denken, bis 31.8.12 Mi-Mo 12-17 Uhr Nicole Nickel, 12.11.-14.1. Mi-Fr 14-18, Sa 11-15 Uhr Museum Ludwig www.museum-ludwig.de Figge von Rosen Galerie www.figgevonrosen.com Picasso im Fotoporträt, bis 15.1. Cosima von Bonin, 5.11.-15.5. Di-So 10-18 Uhr Anna Malagrida, 18.11.-14.1. Di-Fr 11-18, Sa 12-17 Uhr NS-Dokumentationszentrum www.nsdok.de Galerie Julia Garnatz www.juliagarnatz.com Kölle Alaaf unterm Hakenkreuz, 18.11.-4.3. Di-Fr 10-16, Sa/So 11-16 Uhr Johanna Freise, bis 17.12. Di-Fr 13-18, Sa 12-16 Uhr Museum für Ostasiatische Kunst www.museenkoeln.de Jablonka Galerie www.jablonkagalerie.com Japanische Malerei 1400-1900, bis 5.3. Araki / Tsujimura, bis 5.3. Di-So 11-17 Uhr Philip Taaffe, 20.11.-4.2. Di-Fr 10-13, 14-18 Uhr Photographische Sammlung/SK-Stiftung www.photographie-sk-kultur.de Judith Joy Ross, bis 5.2. Do-Di 14-19 Uhr Museum Schnütgen www.museenkoeln.de Glanz und Elend des Mittelalters, 4.11.-26.2. Di-So 10-18, Do 10-20 Uhr Deutsches Sport & Olympia Museum www.sportmuseum.de Golf ist Kunst! bis 6.11. Di-Fr 10-18, Sa/So 11-19 Uhr Wallraf-Richartz-Museum www.wallraf.museum -USEUMSMEILE &RIEDRICH%BERT!LLEE "ONN )NFO WWWKUNSTMUSEUMBONNDE 4(/-!32%.4-%)34%2 /BJECTS&OOD2OOMS ¯ www.schokoladenmuseum.de Museum für Angewandte Kunst www.museenkoeln.de Krings-Ernst Galerie www.kegallery.com Jürgen Stollhans, bis 2.12. Di-Fr 15-18, Sa 12-16 Uhr Galerie Pamme-Vogelsang www.pamme-vogelsang.de Dorothea Reese-Heim, bis 6.11. Di-Fr 12-18, Sa 11-15 Uhr Galerie Priska Pasquer www.priskapasquer.de Leiko Ikemura, bis 10.1. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Galerie Stefan Röpke www.galerie-roepke.de Vasari 500, bis 13.11. Geheime Schätze des Wallraf, bis 22.1. Di-So 10-18, Do 10-21 Uhr George Segal, bis 3.12. Di-Fr 10-13/14-18, Sa 11-16 Uhr Deutzer Messehallen www.cofaa.de Galerie Schmidt Maczollek www.schmidtmaczollek.com Cologne Fine Art & Antiques, 15.-20.11. 15.11. 17-21 Uhr, ab 16.11. ab 12 Uhr Carl Ostendarp, 19.11.-29.1. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Baukunst Galerie www.baukunst-galerie.de Michael Werner Kunsthandel www.michaelwernerkunsthandel.de M + M, 17.11.-13.1. Di-Fr 10-18.30, Sa 11-18 Uhr Sigmar Polke, bis 17.12. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Galerie Daniel Buchholz www.galeriebuchholz.de Galerie Thomas Zander www.galeriezander.com Richard Hawkins, 3.11.-23.12. W. Nekes, 3.11.-23.12. Di-Fr 11-18, Sa 11-16 Uhr Andrea Geyer, 19.11.-29.1. Di-Fr 11-18, Sa 12-18 Uhr Die Dombauhütte und das Schokoladenmuseum zeigen im Kölner Rheinauhafen: Kölner Dom Skulpturen in Schokolade 11. November 2011 bis 15. Februar 2012 Empfehlungen von Thomas Hirsch = choices-Empfehlung in der Auswahl 69 Meinen Container DS finden Sie im neuen MAGAZIN Katalog auf Seite 78. Realgestalt Berlin magazin.com Kuno Nüssli Produktdesigner www.kunotechnik.ch 70 macht fit Verlagssonderveröffentlichung Die Bergkristallsauna im Splash Kürten Be happy Fitness & Wellness in Köln und Bonn: Henry Miller lachte sich jeden Morgen fünf Minuten vor dem Badezimmerspiegel an, bevor er das Haus verließ. Wem das zur Ermunterung von Geist und Körper nicht reicht, hat auch diesen Winter wieder mannigfaltige Möglichkeiten. Im Bergischen Land bietet neuerdings das Kürtener Splashbad eine Sauna- und Badelandschaft mit Außenbecken, Solebad, Tepidarium, Saunagarten und herzhafter Gastronomie an. Dank einer 70 Meter langen Riesenrutsche kommen auch die Kleinen auf ihre Kosten. Mehrmals in der Woche gibt es zudem spezielle Kosmetik- und Wellnessangebote sowie Wassergymnastikkurse. Ein perfekter Kurzurlaub vor den Toren der Stadt, der eine anschließende Wanderung keinesfalls ausschließt. 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Neue Fitnessangebote für drinnen und draußen 71 Aikido Dojo Silcherstr. 12 I Köln I 0221 587 91 91 I www.aikido-ueben.de Ganzheitliches Training von Kopf bis Fuß: In jeder Übungsstunde wird der gesamte Körper betätigt und Beweglichkeit, Ausdauer und Kraft geschult. Einige der nach den Lehren des Zen aufbauten Übungen werden verbunden mit Anregungen zu besserem Energiefluss wie dem Nutzen der Kraft der Stille. Ananda – Tantra & Wellness Massage Frankfurter Str. 40 I Köln I 0221 608 65 85 I www.tantramassage.de Ganzheitliche Massage mit Tantra-Elementen für Frauen (Yoni-Massage), Männer (Lingam-Massage) und Paare (sinnliche Paar-Massage). (UOHEHQ6LHDXVJHKHQGYRQGHQ 5|PHUWKHUPHQ=OSLFK 0XVHXPGHU%DGHNXOWXU hEHUUHVWHQHLQHUU|PLVFKHQ 7KHUPHQDQODJHHLQHHXURSDZHLW HLQ]LJDUWLJH$XVVWHOOXQJUXQGXPGLH *HVFKLFKWHGHU%DGHNXOWXU )KUXQJHQƔ :RUNVKRSVƔ .LQGHUSURJUDPPH 5DXPYHUPLHWXQJƔ 9HUDQVWDOWXQJHQ 0KOHQEHUJƔ =OSLFK 7HO ZZZURHPHUWKHUPHQ]XHOSLFKGH Dienstags Damensauna Mitternachtssauna Freitags Sauna-Aktion! Mo. & Do. 13,90 EUR 51515 Kürten, Broch 8, Tel. 02268-90319 www.splash-kuerten.de 72 macht fit Verlagssonderveröffentlichung Freilufttraining bei Outdoor Gym Blackfoot Outdoorstore Siegburger Str. 227 I Köln I 0221 992 25 70 I www.blackfoot.de Auf 5.000 Quadratmetern bietet der rechtsrheinische Freiluft-Experte alles zu Kletter- und Bergsport, außerdem Ruck- und Schlafsäcke, Schuhe, Zelte, Tauchsportausrüstungen. Besonderer Service: Kanu- und Schneeschuhverleih. CaLevornia Bismarckstr. 182 I Leverkusen I 0214 83 07 10 I www.calevornia.de Direkt neben der BayArena finden Schwimm- und Saunabegeisterte das außergewöhnliche Sport- und Freizeitbad — mit mehr als 2.000 Quadratmetern Wasserfläche das ideale Areal, um aus dem Alltag abzutauchen. Vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv zu betätigen, und eine außergewöhnliche Saunalandschaft zu einem günstigen Preis. 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Kölnbäder www.koelnbaeder.de Die KölnBäder GmbH betreibt derzeit 14 Bäder in der Dommetropole. Außerdem bietet sie Sauna-, Fitness- und Kursangebote an. Seit 1.10. neu: Der 73 Lentpark an der Inneren Kanalstraße/Lentstraße mit Eisarena, Eishochbahn und Hallenbad. Besondere Attraktion ist die 260 Meter lange Eishochbahn. Der Lentpark ist am besten mit den Straßenbahnlinien 5, 16 und 18 zu erreichen, Haltestelle Reichenspergerplatz. Mammut Store Breite Str. 159 I Köln I 0221 45 34 41 77 basecamp.mammut.ch/de Rucksäcke, Schlafsäcke, Schuhe, Damen- und Herrenbekleidung für Outdoorabenteuer und Freizeit in der Großstadt vom Schweizer Bergsportspezialisten – allesamt mit dem schmucken Gütesiegel des Urzeittiers versehen. Mediterana Saaler Mühle 1 I Bergisch Gladbach I 02204 20 20 www.mediterana.de Leben wie im Süden. Innen wie außen bestechendes mediterranes Flair. 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E-Mail bis 17.11. an [email protected], Kennwort: Outdoor Gym Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur Mühlenberg 5 I Zülpich I 02252 83 80 60 www.roemerthermen-zuelpich.de Eine Reise in die Vergangenheit – zur Badekultur der Römer und der der alten Mesopotamier 2300 vor Christus. Die aktuelle Ausstellung zeigt außerdem Badekultur in der Renaissance. Saunapark Siebengebirge Dollendorfer Str. 106-110 I Königswinter-Oberpleis I 02244 9 21 70 I www.saunapark-siebengebirge.de Sehr gepflegter Familienbetrieb mit sieben Saunen, Ruheräumen, Tennishalle, Hallenbad, Freibad, Whirlpool, Restaurants sowie zusätzlichen Beautyund Massageangeboten. Geschenkgutscheine online. Splash! Sauna und Badelandschaft in Kürten Broch 8 I Kürten I 02268 9 03 19 www.splash-kuerten.de Fünf Saunen, Dampfbad, Whirlpool, Außenbecken mit Solebad und ein 2000 Quadratmeter großer Saunagarten erwarten die Gäste. Dienstags ist Damentag, freitags Mitternachtssauna bis 1 Uhr. 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Infos: 0221 22 12 84 00. jl SCHAUSPIELHAUS KÖLN 10.-13./15./16.11. 100 Prozent Köln Eine Stadt in Zahlen – davon träumen Politiker, Geschäftsleute, Stadtentwickler. Nun holt das Rimini Protokoll gemeinsam mit Konzeptkünstler Götz Leineweber 100 KölnerInnen auf die Bühne, die die Stadt repräsentieren sollen. Was passiert, wenn ein Individuum für 10.000 andere steht? Kann eine Zahl ein Mensch sein und umgekehrt? „100 Prozent Köln“ wird ohne Frage ein gesellschaftlich relevanter Abend, der Kurven und Diagramme mit Fleisch und Blut konterkariert. Eine Power-PointPräsentation im Real-Life-Format. Infos: 0221 22 12 84 00. jl PANTHEON BONN COMEDIA TAS – THEATER AM SACHSENRING 16./17.11. 20 Uhr Gerd Dudenhöffer 17.11. 20.30 Uhr Zu gut fürs Fernsehen „Ihr Text ist unheimlich gut geschrieben. Genau das ist das Problem.“ Was sich Comedy-Autoren von ihren TV-Auftraggebern mitunter anhören müssen, ist selbst schon beste Comedy. „Macho Man“ Moritz Netenjakob lädt deshalb wieder seine Kollegen zu einer Lesung, die es in sich hat. Chris Geletneki („Pastewka“, „Ladykracher“), Thomas Lienenlüke („Satire-Gipfel“, „Die Klugscheißer“) und Mark Welte („Freitag Nacht News“, „Die Dreisten Drei“) öffnen ihre geheimen Archive – mit Texten, die eines garantiert nicht sind: bekannt aus Funk und Fernsehen. Denn merke: „Der Tod hat in der TV-Comedy nichts zu suchen!“ Infos: 0221 88 87 72 22. jl 15./17.-19./24.-26./28.-30.11. Satisfikation - Spengler/Walser/Benjamin Drei junge Männer im Berlin des Jahres 1911. Oswald Spengler wird ein Jahrzehnt später seinen „Untergang des Abendlandes“ publizieren, Walter Benjamin noch etwas später von der technischen Reproduzierbarkeit der Kunst sprechen, Robert Walser ist bereits ein großer Romancier. Hannelore Honnens Stück über das Zusammentreffen dieses brillanten Analytiker-Trios wartet mit drei großartigen Schauspielerinnen (!) auf: Mirjam Radovic, Signe Zurmühlen und Celina Rongen. Infos: 0221 31 50 15. jl Der Mann, der Heinz Becker spielt, erzählt auch in seinem neuen Ein-MannTheaterstück „Sackgasse“ vom Leben des Kleinbürgers. Und wie immer lauert bei Dudenhöffer das Böse gleich hinter der Hecke und der Kiesauffahrt. Lange wurde Dudenhöffer der profanen Comedy zugeordnet, mittlerweile entpuppt sich der Mann mit der Batschkapp immer deutlicher als legitimer Nachfolger eines Helmut Qualtinger und Jürgen von Manger. Infos: 0228 21 25 21. jl ATELIER THEATER 17.11. 20.30 Uhr Maria Peschek KING GEORG Fr 11.11. 21 Uhr C. Schlingensief: Rocky Dutschke ‘68 Christoph Schlingensiefs „Rocky Dutschke ‘68“ wurde zunächst als Bühnenstück aufgeführt, später auch als Hörspiel produziert und vielfach ausgezeichnet. „Rocky Dutschke ‘68“ ist ein Abrechnung mit der politisch so korrekten und „ach so gerechten“ 68er-Generation, bei der natürlich auch Rudi Dutschke nicht verschont bleibt. Die temperamentvolle Collage ist eine Satire Schlingensiefs auf die Nachkriegszeit und vermeintliche Verarbeitung des zweiten Weltkriegs, wie man sie von ihm nicht anders erwartet: Zynisch, provokativ und überraschend. ml STUDIOBÜHNE 17./18./20.11. Die Sonne auf der Zunge Werner Fritsch schreibt dem Kölner A.TONAL.THEATER eine dreiteilige Multimedia-Performance auf den Leib. Das Stück folgt drei Frauen unterschiedlicher Epochen: die Fruchtbarkeitsgötttin Persephone zieht mit Hades in die Unterwelt und erfindet so den Winter, die Roma Courash erlebt die Hölle von Auschwitz, in der Zukunft sucht eine Frau nach dem Zusammenhang aller Dinge und einer möglichen neuen Utopie. Darstellerinnen sind Alexe Limbach, Andrea Köhler und Christine Stienemeier. Infos: 0221 470 45 13. jl SENFTÖPFCHEN Gerade erst wurde Maria Peschek mit dem Kabarettpreis der Stadt München ausgezeichnet. Nun ist die bayerische Kabarettistin mit ihrem neuen Programm in Köln – und liefert brillante, minimalistische Bühnensatire. Sie schaut dem Volk aufs Maul – und sie räumt auf mit neuen und alten Vorurteilen, dem Internetwahnsinn, den angeblichen Familienproblemen, Terrorangst und Karrieresucht. Peschek, die seit 1986 Kabarett macht, ist und bleibt ein Ereignis. Infos: 0221 24 24 85. jl 22./23.11. 20.15 Uhr Peter Vollmer Peter Vollmer machte schon Männerkabarett, als andere noch von schlecht geschmierten Butterbroten und Computerabstürzen erzählten. Und nun hat er den Salat. Seine Frau hat auf vegetarische Zwangsernährung umgestellt, die erste Prostatauntersuchung steht an, der Elternabend wartet, und das Kind will großen Kindergeburtstag feiern. „Frauen verblühen, Männer verduften“ ist schnelles, blitzgescheites Solokabarett über das endgültig zu Ende gehende Macho-Zeitalter und Smartphones als neuer Streichelzoo. Infos: 0221 258 10 58. jl 76 THEATER IM BAUTURM 19./20./23.-26.11. Frau Müller muss weg „Ich bin hier heute angetreten, weil ich Laura auf dem Gymnasium haben will. Das ist mein Ziel.“ Heinz Simon Keller inszeniert Lutz Hübners famoses Spiel um ein Eltern-Wettrennen an einer Grundschule. Wer sein Kind nicht mit guten Noten ans Gymnasium bekommt, gilt als Verlierer. Und so dreschen die Eltern auf die Klassenlehrerin Müller ein, die der Karriere ihrer Kinder bitteschön nicht im Wege stehen soll. Es spielen Doris Plenert, Elmira Rafizadeh, Gandi Mukli, Tina Seydel, Susanne Seuffert und Gerhard Roiß. Infos: 0221 52 42 42. jl GLORIA 30.11. 20 Uhr The Axis of Awesome Mit ihrem „Four Chord Song“-Video haben sie die weltweite YouTube-Gemeinde verzückt – nun kommt Australiens gefeierte Comedy-Rock-Band für einen Abend ins Gloria. Mit lockeren Sprüchen und Beleidigungen umrahmen die drei Jungs ihre bösen musikalischen Kommentare zum Popbusiness und anderen Dumpfbacken-Erscheinungen. Karten ab sofort im Vorverkauf. jl Kino FILMCLUB 813 11.11. 20 Uhr Kehraus Der Gabelstaplerfahrer Ferdl bekommt Rosenmontag sieben Versicherungen aufgeschwatzt. Ausgerechnet am Faschingsdienstag will er die Policen nun rückgängig machen – und landet beim Faschingsball der Versicherungsvertreter. Eine große, böse und temporeiche Satire auf Konzerne und Karneval, die so gut wie nie im Fernsehen gezeigt wird. So bitterböse ist Polts Humor, so zielsicher visiert „Kehraus“ die Unmenschlichkeit des Karnevalstreibens und des Kapitalismus an. Einer der wenigen bedeutenden deutschen Kabarettfilme. Karten an der Abendkasse. jl Literatur MUSEUM LUDWIG Fr 4.11., 19 Uhr Lesung: René Pollesch & Dirk von Lowtzow Anlässlich der Ausstellung „Cosima von Bonin“ im Museum Ludwig gibt es am Vorabend der Eröffnung ein Programm aus Lesung, Konzert und Clubnacht. Die Vertreterin der Konzeptkunst von Bonin hat verschiedene Künstler im Vorfeld der Ausstellung eingeladen. Darunter auch der Dramatiker René Pollesch und der Tocotronic-Sänger Dirk von Lotzow, die zusammen aus Polleschs Stück „California Suite Rip Off“ lesen. Lotzow hat für die Ausstellung eine fiktive InterviewReihe geschaffen. Im Anschluss gibt es ein Konzert von Max Loderbauer & Moritz von Oswald und später geht es im King Georg mit einem DJ-Set von Moritz von Oswald weiter. is Uhr mit dem Konzert der Jazzpianistin Aki Takase ausklingt, haben die Besucher die Möglichkeit, die Ausstellung „Japanisches Buchdesign der Gegenwart“ zu besichtigen und sich erklären zu lassen, welche Bedeutung das Buch und die Buchkunst in Japan haben. Infos: 0221 28 01 mk Lieder umweht ein Hauch von ChansonCabaret und Balkan-Noir, man hört auch ein wenig Edit Piaf heraus. Das alles ist angenehm unprätentiös inszeniert: Sie ist einfach da, mit ihrem Instrument und den großartigen Songs, und mehr braucht es nicht, um einen Abend fabelhaft zu bestreiten. ml KING GEORG Mi 2.11. 21 Uhr Josiah Wolf & Liz Wolf Josiah Wolf dürfte dem einen oder anderen sicherlich schon als Mitglied der amerikanischen Band „Why?“ bekannt sein. Bereits vor einem Jahr trat er mit seinem Album „Jet Lag“ parallel zur Bandkarriere einen Weg als Solokünstler an, den er nun gemeinsam mit seiner Frau Liz weitergeht, die ihn mit ihrem anmutigen Gesang bei seinen Live-Auftritten unterstützt. Dabei greifen die beiden gleich zu einer ganzen Parade der unterschiedlichsten Instrumente, denen sie Klänge zwischen Pop und Folk mit zum Teil psychedelischen Einschlägen entlocken. Bleibt zu hoffen, dass die beiden sich auf lange Zeit auch als Künstlerpaar noch verbunden fühlen. ml Do 24.11. 21 Uhr Manfred Hermes: Deutschland hysterisieren – Fassbinder, Alexanderplatz Ein Buch über einen Film über ein Buch: Manfred Hermes’ Buch beschäftigt sich mit Rainer Werner Fassbinders Fernsehserie „Berlin Alexanderplatz“ von 1980, die ihrerseits auf dem bekannten Roman Alfred Döblins beruht. Der Reihe fällt dabei durchaus so etwas wie eine Schlüsselrolle in Fassbinders Werk zu. Bereits in der Romanvorlage wurde der Protagonist von Döblin als hysterisch angelegt, und laut Hermes steuert auch Fassbinders Produktion letztlich auf die Hysterisierung hin. Manfred Hermes lebt als freier Autor in Berlin und veröffentlicht zahlreiche Texte über Kunst und Filme. ml STADTGARTEN, STUDIO 672 Konzert KULTURBUNKER KÖLN Mi 2.11. 21 Uhr Guro von Germeten JAPANISCHES KULTURINSTITUT Di 8.11. 19 Uhr Die große Haruki Murakami-Lesung Das Literaturhaus und das Japanische Kulturinstitut feiern „150 Jahre deutschjapanische Freundschaft“. Der Schauspieler Joachim Król – bekannt als Frankfurter „Tatort“-Kommissar – liest aus Murakamis neuem Buch „1Q84“. Der Literaturkritiker und Liebhaber japanischer Literatur, Hubert Winkels, moderiert eine Diskussion über das „Phänomen Murakami“ zwischen der Übersetzerin Ursula Gräfe, der Japanologin Lisette Gebhardt, die für ihre kritische Haltung zum Werk Murakamis bekannt ist, und dem Schriftsteller Leif Randt, der in Klagenfurt den Ernst-Willner-Preis gewonnen hat und in gewisser Weise den Murakami-Sound in die junge deutsche Literatur verlängert. Nach Diskussion und Lesung lädt das Institut gemeinsam mit dem Literaturhaus und dem DuMont Buchverlag zu einem Umtrunk ein. Bevor der Abend um 21.15 KING GEORG Die charmante junge Frau mit dem fremdartig klingenden Namen stammt aus Norwegen, sie selbst beschreibt sich als „the girl with the red accordion“. Doch neben diesem Bild von einem netten Mädchen mit Akkordeon bleibt von Guro van Germeten vor allem eins hängen: Ihr Spiel und ihr Gesang. Mit Natürlichkeit, Ausstrahlung und einer beeindruckenden Stimme verzaubert die Singersongwriterin ihr Publikum. Ihre Mi 9.11. 20.30 Uhr Lanterns on the Lake Die sechs Briten von Lanters on the Lake kommen mit traumgleichen Melodien im Shanty-Pop-Gewand daher. Ihr Debütalbum „Gracious Tide, Take Me Home“ erschien in diesem Jahr, inzwischen touren sie durch die Clubs. Getragen werden die Songs durch den atmosphärischen Gesang der Leadsängerin. Und „getragen“ ist ohnehin das richtige Stichwort für die ruhigen Stücke. Zum Gesang gesellen sich die Klänge von Gitarren, viele Streicher, und schließlich auch Glockenspiele und Mandolinen. Das klingt, wie man bereits ahnt, oft sehr melancholisch, glücklicherweise jedoch ohne dabei zu pathetisch zu werden. ml ALTES PFANDHAUS Mo 21.11. 20 Uhr European Jazz Ensemble Die Anfänge des Ensembles liegen in den 70er Jahren, so dass die Truppe aktuell mit ihrer „35th Anniversary Tour 2011” unterwegs ist. Hier vereinen sich führende Musiker der europäischen Jazz-Szene. Stets war das Ensemble bemüht, aus der Geschichte und Tradition des Jazz’ heraus zu eigenen Ausdrucksformen zu gelangen, zu eigener Identität zu finden – um so den ursprünglich aus Amerika stammenden Jazz um eine eigenständige europäische Ausprägung zu erweitern. ml GLORIA So 30.10. 21 Uhr Modeselektor Mit ihrem dritten Album „Monkeytown“ im Schlepptau kommt das international viel gefeierte Berliner Techno-Duo“ Modeselektor“ nun nach Köln. Musikalisch erwartet das Publikum eine einzigartige Mischung aus Techno, Dubstep, Hip-Hop und Rave. Wenn sie mal nicht zu zweit unterwegs sind, bilden Gernot Bronsert und Sebastian Szary zusammen mit Sascha Ring aka „Apparat“ die Formation „Moderat“. Ebenso hörenswert. Das Konzert läuft im Gloria in der Reihe „Smile in Concert“, die zuletzt Pantha Du Prince und Brandt Brauer Frick zu Gast hatte, Foto: Ben de Bielhp is KULTURKIRCHE Mo 14.11. 20 Uhr Moriarty Moriarty bieten mit ihren Auftritten großes Entertainment mit beeindruckender Bühnenpräsenz. Vollendete Inszenierung trifft hier auf jene spontane Live-Gesten und -Possen, die eine Band liebenswert machen und von wahrer Spielfreude zeugen. Da wird sich regelrecht verausgabt – eine Stimmung, die mitzureißen vermag. Die franko-amerikanische Band, deren Mitglieder sich allesamt den Nachnamen „Moriarty“ zu ihrem Rufnamen verpassten, spielt sich mit ihrem Indie-Country-Blues-Mix und einer Batterie verschiedenster Instrumente in die Herzen ihrer Zuhörer. ml emmaus second-hand Möbel, Elektrogeräte, Hausrat, Kleidung, Bücher & mehr … Mo–Fr Sa 12.11. 15–18 Uhr 10–14 Uhr Geestemünder Str. 42 Tel.: 0221-971 17 31 50735 Köln-Niehl eMail: [email protected] Linie 12: HS „Geestemünder Str.“ www.emmaus-koeln.de 77 02.12. 5LFKDUG5RJOHU Paul Morocco & Olé ފ6WLPPXQJފ )ފODPHQFR&RPHG\6KRZފ Info & Karten 0221 221 96 37 9 oder www.buergerzentrum-chorweiler.de Auswahl LUXOR Do 17.11. 21 Uhr StereoLove StereoLove setzt sich 2010 aus vier Reamonn-Mitgliedern sowie einem Weggefährten der Band Vivid zusammen. Gemeinsam beschloss das durchweg männlich besetzte Quintett, sich noch nicht der nahenden Midlifecrisis hinzugeben, sondern etwas Neues anzufangen, womöglich sogar etwas Verrücktes, nachdem jeder für sich bereits genug Preise und Ruhm hatte einheimsen können. Bei diesem Experiment kam schließlich ein richtig gutes Ergebnis zustande, in Form neuer, gemeinsamer Lieder. Nun stehen sie erstmals in der StereoLove-Kombo auf der Bühne und präsentieren den Ertrag ihres Gemeinschaftsprojekts. ml GEBÄUDE 9 Do 17.11. 20 Uhr Wye Oak Laut dem Rolling Stone verheißen die Konzerte des Duos aus Baltimore ein „himmlisches Erlebnis“. Jenn Wasner und Andy Stack schaffen auf sehr subtile Weise eine nahezu majestätische Musik. Das lässt sich, etwas vage, in etwa als moderner, zeitgenössischer Indie-Folk bezeichnen. Zunächst klingt das angenehm vertraut, lässt sich aber bei genauerem Hinhören kaum genau einordnen oder fassen – was von der schöpferischen Kraft und Kunstfertigkeit der beiden Musiker zeugt. Das offenbart sich vor allem auch live im Spiel des Duos, das sich hier perfekt ergänzt. ml KARTÄUSERKIRCHE Sa 19.11. 20 Uhr Invocation Das Festival trägt den Untertitel „Experiment Stimme“ und die Beschreibung „internationale Stimmnacht zwischen Improvisation, Alter Musik und experimenteller Chormusik“. Es wird gesungen, quer durch alle Genres und Stilrichtungen, viele internationale und erstklassige musikalische Beiträge finden sich darunter. Sie alle zusammen durchmessen die ganze Bandbreite der Möglichkeiten menschlicher Stimme – ein großes, kollektives Gesangs-Experiment vor der anmutigen Kulisse des ehemaligen Kartäuserklosters. ml Ticketinfos unter: www.concertteam.de tangodiesel das neue Album I Out Herbst 2011 Single „Der Hoffnung entgegen“ I Out Oktober 2011 05.11. Frankfurt, Elfer Music Club … 18.11. Trier, Exhaus … 19.11. Aachen, Musikbunker … 25.11. Berlin, Jägerklause … 26.11. Dortmund, FZW (Club) +69,,5:/(--,9 LUXOR STADTGARTEN, STUDIO 672 Sa 19.11. 19.30 Uhr St. Vincent Noch ist die junge Multiinstrumentalistin, die auf den bürgerlichen Namen Annie Erin Clark hört, ein Geheimtipp. Die Musikkritiker hat sie jedoch längst auf ihrer Seite. Und auch ihre bisherige Karriere lässt ahnen, dass wir noch mehr von St. Vincent zu hören bekommen: So trat sie unter anderem als Support von Arcade Fire, Death Cab for Cutie oder Grizzly Bear auf und tourte gemeinsam mit Sufjan Stevens. Poetische Texte paaren sich mit traumhaft-schönen und zugleich raffiniert ausgeklügelten Melodien, irgendwo zwischen Indie-Rock und Kammermusik. Auf der Bühne bedient sich die Singer-Songwriterin einer bunten Vielzahl an Instrumenten. Prädikat: unbedingt sehens- und hörenswert! ml Di 29.11. 21 Uhr The Good Natured In England wird das Trio bereits bejubelt. So langsam schwappt etwas von dieser Begeisterung auch zu uns herüber, und die Besucher des Stadtgartens dürfen sich im November einen Eindruck von den Live-Qualitäten der Band machen, die ihr Publikum in Hochstimmung zu versetzen weiß. Der Sound der Electro-Pop-Songs ist höchst abwechslungsreich, zu Bass und Drums gesellt sich die strahlendhelle Stimme der charismatischen Frontsängerin Sarah McIntosh – was The Good Natured bereits Vergleiche mit Kate Nash, Kate Bush oder XX einbrachte. ml STADTGARTEN, STUDIO 672 Di 22.11. 20.30 Uhr NewVillager NewVillager haben nicht nur ihre Musik, sondern gleich auch noch eine ganz eigene Mythologie, die sie in die Welt tragen wollen. Beides steht im Einklang miteinander, doch man muss diesen theoretischen und spirituellen Unterbau der Band nicht verstehen, um sich an ihrer Musik zu erfreuen und sich ihr hinzugeben. NewVillager machen Gegenwarts-Pop, in dem man Anlehnung an Funk, Soul und Gospel ausmacht, dazu einigen Bass, Gitarrenklänge, und schließlich auch Elektro- und psychedelische Elemente. Und diese Mischung scheint genau das zu sein, worauf unsere Zeit gewartet hat: Auf ihren Konzerten bringen NewVillager die Menschen im Nullkommanix zum Feiern – ob nun mit oder ohne Mythologie. PHILHARMONIE KÖLN Mo 28.11. 20 Uhr Götz Alsmann & Band 01.11.2011 Luxor Köln 02.11.2011 Luxor Köln <UKLYNYV\UK2SU 8QGHUJURXQG.|OQ www.sade.com 14.01.2012 ZECHE BOCHUM 27.01.2012 LUXOR KÖLN 29.11.2011 LUXOR KÖLN www.prknet.de 21.01.2012 STAHLWERK DÜSSELDORF 02.02.2012 DÜSSELDORF MITSUBISHI ELECTRIC HALLE 07.01.2012 Köln Essigfabrik 28.04.2012 DÜSSELDORF MITSUBISHI ELECTRIC HALLE Special guest: Winner of WWW.LETHALDOSERECORDS.COM Sa 5.11. 19 Uhr Lange Nacht der Kölner Museen 45 Stationen und eine Nacht, zu der sich die Kölner Kunstszene kollektiv Besuchern öffnet: Ab Sonnenuntergang und bis drei Uhr nachts laden Museen von internationaler Bedeutung ebenso zum Streifzug durch die Welt der Kunst wie familiäre Galerien oder Ateliers. Die einzelnen Orte bieten ihren Besuchern jeweils ein eigenständiges Programm, das von Musik, Poetry Slam und anderen Live-Acts bis zu Sonderausstellungen reicht. Shuttle Busse sorgen an diesem Abend für die Verbindung der Kunststätte untereinander. ml KOELNMESSE 15.-20.11.; 15.11.: 17-21 Uhr, ab 16.11. jeweils ab 12 Uhr Cologne Fine Art & Antiques Die Cologne Fine Art & Antiques ist auf den November-Termin der legendären Art Cologne gelegt, und doch ist sie etwas ml sehr anderes. Sie konzentriert sich weitgehend auf bereits etablierte zeitgenössische und auch ältere Kunst, in Verbindung mit Angewandter Kunst, die zunehmend als Sammelobjekt verstanden wird. Eine eigene Sektion widmet sich Arbeiten auf Papier, über 100 Galerien nehmen an der Messe teil, und den Cologne Fine Art Preis erhält Günther Uecker. Infos: 0180 501 85 50 th GALERIE STEFAN RÖPKE 12.12.11 FZW, Dortmund 13.12.11 Underground, Köln 19. NOVEMBER 2011 DORTMUND WESTFALENHALLE Kunst VERSCHIEDENE ORTE „Paris!“ lautet das neue Programm des Musikers, Sängers und Unterhaltungskünstlers mit der charakteristischen GelFrisur. Wie der Titel (der dank Ausrufezeichen bereits einige Euphorie vermittelt) verheißt, dreht sich das Konzert rund um Chansons: glanzvolles französisches Liedgut aus der Zeit der 30er bis hin zu den 60er Jahren, in typischer AlsmannManier interpretiert und mit deutschen Texten versehen. Ergänzt wird diese erlesene Auswahl noch durch Pendants der deutschen Liederkultur, Foto: Tomas Rodriguez ml 78 bis 3.12., Di-Fr 10-13, 14-18, Sa 11-16 Uhr George Segal Der Amerikaner George Segal (19242000) ist schon ein Klassiker der realistischen figürlichen Plastik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit seinen ganz in Weiß gefassten Figuren und Figurengruppen, die in häusliche und banale alltägliche Situationen gestellt sind, bewegt er sich zwischen Realismus und Pop Art. Freilich sind die Gestalten nicht schematisch, sondern als Individuen erfasst. Segal konzentriert sich auf deren Ausdruck und Haltung und schafft so Monumente großer Verinnerlichung in unserer Gesellschaft. Infos: 0221 25 55 59 th KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM bis 4.12., Di-Fr. 10-18, Sa, So 11-18 Uhr Alfred Kubin Alfred Kubin (1877-1959) gilt als einer der herausragenden Zeichner des frühen 20. Jahrhunderts. Er gehört zu den Gründern der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ in München. Am bekanntesten sind vielleicht seine frühen Bilder, in denen er mystisch traumhafte Szenarien darstellt; seinen Unterhalt aber bestreitet er von den Illustrationen zur Literatur sowie den Zeichnungen volkstümlicher Märchen, mit denen er auch in weiteren Kreisen bekannt wird. Daneben entstehen gesellschaftskritische Blätter, die ebenfalls in Köln zu sehen sind. Infos: 0221 227 28 99 th in der Metropole in sehr präzisen Nahaufnahmen. Eine hervorragende Werkschau, die sich noch mit der von Alfred Kubin im Kollwitz Museum ergänzt. Infos: 02234 992 15 55www th PHOTOGRAPHISCHE SAMMLUNG DER SK STIFTUNG KULTUR th MUSEUM LUDWIG bis 15.2.2012, Di-So 10-18 Uhr Ichundichundich bis 5.2.2012, Do-Di 14-19 Uhr Judith Joy Ross teuerHallen erwarten die Besucher Vorträge, Panels, Performances und Workshops aus dem Reich der Computerspiele. Das Festival beweist damit, dass die Kreativwirtschaft auch in diesem Bereich überaus aktiv ist und viel Wegweisendes und Kunstvolles hervorbringt. So sorgt die Next Level Conference dafür, dass digitale Spiele auch als Kulturgut wahrgenommen und gefördert werden können. ml Mehr Tipps unter: www.choices.de/auswahl MAX ERNST MUSEUM BRÜHL bis 18.12., Di-So 11-18 Uhr George Grosz Mit seinen Zeichnungen, Aquarellen und Collagen zählt George Grosz (1893-1959) zu den wichtigsten und radikalsten gesellschaftskritischen Zeichnern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Thema ist die Großstadt Berlin, in der er bis zu seiner Auswanderung nach Amerika 1933 lebt, die er aber auch später besuchen wird. Er gehört zunächst den Berliner Dadaisten an und skizziert von da an das gesellschaftliche und politische Leben York und Sabine Schmidt Galerie Infos: 0221 88 89 50 Die amerikanische Fotografin Judith Joy Ross (geb. 1946) gehört zu den stillsten Vertretern ihres Genres – und zu den konsequentesten. Ihre Sache sind Portraits der US-amerikanischen Gesellschaft, die sie in Serien nach Berufsgruppen, Tätigkeitsfeldern oder Generationen erfasst. In der weitgehenden Konzentration auf ihr Gegenüber entstehen beeindruckte Psychogramme, die viel über ihre Zeit und vor allem über Individualität mitteilen. Eine großartige Schau!, Foto: Judith Joy Ross, courtesy Pace/MacGill Gallery, New Action Tragikomödie Expressionistisch Tragikomödie Expressionistisch S hNouvelle V Schwarzweiß Farbe 3DNew Ho Historie Lieb Expressionistisch essionistisc Krieg Stumm Schwarzweiß Anima Anim Western ern us Abenteuer Kinder Italienischer Farbe Neorealismus 3D Antikrieg A n Heima al Heimat Monumental Monume Historie ThrillerLiebe Erotik Nouvelle Vague Stumm Mysstery Myster Mystery stem noirIn ster Independent d dent New Hollywood Fantasy ttasy ta y JJugend Katas Katastrophen strophen t phen ph d FFant Ju or Schwarzweiß Schwar Animation Western Poetischer Realismus Poetis Ab t Tragödie uerr Farbe Kinder 3D Abenteu KAction Antikrieg Krimi AutorenTrick Auto Historie Science-Fiction Th Liebe Thriller Erotikk Heimat Krieg Film noir n Stumm no Hor Horror Ho Animation Animatio Trag Kinder Western Tragödie Komödie Tr Antikrieg A Trick k Heimat Action ion n Science-Fiction Katastrophen Fantasy Fam Expressionistisch Komödie ödie Tragikomödie agg Neoreal Italienischer FFantasy Jugend Katastrophen Italienischer talienischer ennischer enischer is err Familie Ne Neorea Neorealis e iliealismus Monumental Nouvelle Vague Abenteuer enteuer Monum Mon Monu Krimi Nouvelle Vague gue ue ik IndependentFrrauen Erotik Film Independent Independe drau FFra auuen Hollywood Film m nnoir New Ne ew Hollywood Hollywo Holl HHHorror y noirdNewIndependen warzwe SSchwarzweiß chwarzwe h weiß we ißTragödie Tragödie Poetischer PPo ti Realismus smus us Poetischer etischer tische Realismus Farbee 3DDFarb elodrama Action Act 3D Autoren Aut Melodrama LLieb Li ebe Stumm Stum mm öLie die ietumm Action Autoren Kr ri Tragikomödie rieg Li b Anim mation ma n en Tragikomödie rn Krieg Animation Antikrieg Antik Trick k mat Familie Western Antikrieg Heimat Jugendd Frauen Jugend Western Expressionistisch Liebe Expressionistisch Expression Western We West Wes este L Liebe 3D Drama Dr ma 3DKoKomödie Tragödie 3D Liebe Komödie KKo Kom diee komödie ie Melodrama Melodram lodra ood Komödie Action AAct ct n Tragödie KINO Alle Filme, alle Kinos, alle Termine, Interviews und Links: choices.de Auch weiterhin eine der unterhaltsamsten und zugleich tiefgründigsten Ausstellungen: Das Museum Ludwig hat Fotografien versammelt, die Picasso in öffentlichen, repräsentativen aber auch privaten Szenen zeigen, welche die meiste Zeit seines Lebens umspannen. Die Fotografen gehören zu den wichtigsten Vertretern ihres Faches, ausgezeichnet durch einen eigenen Blick, der nun mit Picassos Hang zur Selbstinszenierung konfrontiert wird. Zugleich lenkt die Ausstellung die Aufmerksamkeit auch auf die Gemälde von Picasso, die im Museum Ludwig vorzüglich vertreten sind, Foto: Courtesy Dr. Kuno Fischer Galerie, Luzern Infos: 0221 22 12 61 65 th Festival CLUB BAHNHOF EHRENFELD Fr 28.10., 21 Uhr Ankertausch Festival Das Ankertausch Festival feiert in diesem Jahr sein Debüt und bringt junge Künstler aus Köln und Basel zusammen. Was zwei Wochen zuvor schon in Basel stattfand, zieht an diesem Freitag in den Club Bahnhof Ehrenfeld ein: Musik, Bildende Kunst, Gesprochenes Wort und Modedesign sind die Disziplinen. Unter der Moderation von Poetry Slammer Florian Cieslik wird es Modenschauen, Konzerte und Poeten auf der Bühne zu sehen und zu hören geben. Grafiken und Videoinstallationen kann der Kunstgeneigte an den Bahnhofsbögen bewundern, zum Beispiel von Kathrin Siegrist und Mirjam Boser aus Basel, wohin Köln übrigens die Labeldesigner der Trinkhallenschickeria ausgesendet hat. Ein guter Tausch, bei dem beide Städte nur gewinnen können. is facebook.com/choicescologne ABENTEUERHALLEN KALK Fr 4.-Sa 5.11. Next Level Conference Zwei Tage drehen sich rund um die Kunst und Kultur digitaler Spiele. In den Aben- 79 IMPRESSUM Herausgeber: choices Verlag Joachim Berndt, Büro Köln Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln E-Mail: [email protected] Tel. 0221-27252-60, Fax: -88 Redaktion: Linda Hoemberg, Christian Meyer, Inga Selck (v.i.S.d.P.) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Lars Albat, Frank Brenner, Lutz Debus, Hartmut Ernst, Jörg Fürst, Rolf-Ruediger Hamacher, Michael Hermann, Thomas Hirsch, Jessica Hoppe, Dawid Kasprowicz, Marianne Kolarik, Thomas Linden, Maren Lupberger, Jules Lux, Anne Nüme, Prasanna Oommen, Peter Ortmann, Marieke Steinhoff, Sebastian23, Olaf Weiden, Hans-Christoph Zimmermann Projektleitung: Rüdiger Schmidt-Sodingen Grafik: Michael Hennemann, Lena Hensel, Katharina Olma, Wilhelm Schmidt Anzeigenverwaltung: Berndt Media Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum E-Mail: [email protected] Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91 Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck Verbr. Auflage: IVW III/2011 31.225 Alle nicht gesondert gekennzeichneten Bilder sind Pressefotos. Einem Teil der Auflage ist ein Beikleber der SoundTrack_Cologne beigefügt. www.choices.de 23. Jhg. | November 2011 CHEYENNE THIS MUST BE THE PLACE EIN FILM VON PAOLO SORRENTINO www.cheyenne-derfilm.de ab 10.11. im Kino