Melody Maker - Weststadt Online
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Melody Maker - Weststadt Online
We st stadt P rint Nr. 3 | Juli - August - September 2013 Kleinod Das Boulevard-Café Hörkultur Audiophilisten am Werk Stadtteilmagazin für die West- und Südstadt Braukultur Heidelberger Bier Celebration 400th Wedding Jubilee Editorial Liebe Leserinnen und Leser, Titelbild: Stadtarchiv wer sich mit der Geschichte unserer Stadt und den Stadtteilen westlich der Kernaltstadt beschäftigt, merkt bald, dass Bergheim, die West- und die Südstadt, wie auch demnächst die Bahnstadt gemeinsame Wurzeln besitzen. Als Ende des 19. Jahrhunderts geplant wurde, den damaligen Hauptbahnhof weiter nach Westen zu verlegen, stand die Idee Pate, die Stadtteile Weststadt und Bergheim miteinander zu verbinden und so eine natürlich gewachsene Einheit herzustellen. Stattdessen wurde mit der KurfüstenAnlage auf den alten Gleistrassen die Trennung fortgeführt. Heute will WeststadtPrint in seiner Berichterstattung diese Grenze überwinden und auch aus Bergheim interessante Geschichten erzählen. Ihr Hans D. Wagner Kleinod Hörkultur Das Boulevard-Café Ganz Ohr Plätze zum draußen sitzen sind in der Weststadt dünn gesät, daher wissen die Bewohner der Weststadt „IHR” Café am Danteplatz ganz besonders zu schätzen. Die großen, mit Palmen bestückten Pflanzenkübel, die im Sommer die Außenterrasse umrahmen, machen aus dem kleinen Platz eine exotisch angehauchte Oase. Wenn man die Geschichte der Boxenbaukunst aus dem Mund von Manfred Zoller erfährt, kann man nur eins sein: verblüfft. Sowohl die Geschichte seines Werdegangs als auch sein Fachwissen über seine Audiopassion sind echte Highlights. 08 04 Profis für Vermögenswachstum Bernd Schölch Vermögensbetreuer, Heidelberger Volksbank Verantwortung übernehmen • Werte schaffen • Zukunft sichern! Gesundes und nachhaltiges Wachstum für Ihr Vermögen erfordert Fingerspitzengefühl und Sorgfalt. Mit unserer Erfahrung und dem hervorragenden Know-how entwickeln wir maßgeschneiderte Strategien für Ihre blühende Zukunft. Ihr Vermögen ist bei uns in besten Händen! 2 Weststadt Print 03 | 2013 Braukultur Celebration 16 14 DIPL.-KFM. STEUERBERATER 400 Jahre Kurfürstenhochzeit 2009 hatte Nichola Hayton die Idee, das 400. Jubiläum der Eheschließung zwischen Kurfürst Friedrich V. und seiner englischen Braut Elisabeth Stuart als einen großen Event im binationalen Miteinander zu arrangieren. Nach über drei Jahren Vorbereitungsarbeiten konnte sie 2012 den britischen Botschafter Simon McDonald überzeugen, Königin Elisabeth II. die Übernahme der Schirmherrschaft für diese Feierlichkeiten anzutragen. Eine lange Tradition des Bierbrauens Um die denkbar beste Bierqualität zu erreichen, erließ der Fürst 1603 die „Heidelberger Bierordnung“, die noch strenger als das deutsche Reinheitsgebot ist. Schonende Brauverfahren und ausgewählte Rohstoffe sorgen seither in Heidelberg für Bier von höchster Qualität. Landhausstraße 30 69115 Heidelberg Telefon 0 62 21-58 67 40 Fax 0 62 21-58 67 41 Mobil 01 73-82 14 394 [email protected] www.steuerberater-bauer-heidelberg.de Inhalt 3| 2013 4 Das Boulevard-Café Der Draußen-Treff am Danteplatz 6 Der Henker von Heidelberg Leben und sterben lassen 7 8 Weinloch reloaded Damals ein Streitpunkt in der Bevölkerung 14 400 Jahre Kurfürstenhochzeit Eine Engländerin aus der Weststadt ist dabei Traditionsgaststätte mit Nostalgiepotenzial 15 Kalkül und Gefühl Hörkultur 16 Eine lange Tradition des Bierbrauens Ganz Ohr 10 Melody Maker Gitarrist Wolfgang „Lobo” Ackermann 11 HALT Ökumenischer Kirchenraum in der Bahnstadt Weststadt Print 03 | 2013 12 Die Dreibogenbrücke Elisabeth Stuart und Friedrich V. Die Heidelberger Brauerei 22 Tipps & Trends Aktuelles, Neues und Gutes 24 Ihr gutes Recht Haben Sie ein Testament gemacht? 25 Wilhelm Furtwängler Berühmter Dirigent und Zankapfel 26 Weststadt-Splitter Vermischtes aus dem Viertel 27 Impressum 18 Seniorenzentrum Weststadt Vorträge, Veranstaltungen 20 Vom Baggerloch zur Bahnstadt Vom Spielplatz zum Stadtteil Nicht vergessen: 07. bis 08. September 2013 42. Weststadtfest auf dem Wilhelmsplatz 3 Kleinod Das Boulevard-Café Der Draußen-Treff am Danteplatz Plätze zum draußen sitzen sind in der Weststadt leider dünn gesät, daher wissen die Bewohner der Weststadt „IHR“ Café am Danteplatz ganz besonders zu schätzen. Die großen, mit Palmen bestückten Pflanzenkübel, die im Sommer die Außenterrasse umrahmen, machen aus dem kleinen Platz eine exotisch angehauchte Oase. Seit 2001 wird das Biergartencafé liebevoll von der Familie Raj geführt. Familienoberhaupt Raj mit seiner Frau, dem Sohn und den beiden Töchtern erhält außerdem tatkräftige Unterstützung von seiner Schwägerin. Die Familie stammt ursprünglich aus dem indischen Bundesstaat Punjab und kam 1980 nach Deutschland an den Bodensee. Der gelernte Restaurantfachmann Raj wechselte nach Heidelberg an die Molkenkur, wo er 10 Jahre lang arbeitete. Als sich 2001 die Gelegenheit bot, den Kiosk am Danteplatz zu übernehmen, zögerte er nicht lange. Mittlerweile konnte er die Außenbestuhlung auf ca. 80 Plätze aufstocken und das kulinarische Angebot um einige Schmankerl erweitern. So kann man hier, abgesehen von den Klassikern wie Currywurst mit Pommes, Bockwurst mit Kraut oder Kartoffelsalat, ein sehr leckeres Truthahn- curry, ein indisches Linsengericht (Dal) oder Samosas (gefüllte Teigtaschen) bekommen. 2009 konnte Raj den Kiosk in eigener Regie durch einen Anbau soweit erweitern, dass er auch im Winter seine Stammgäste bewirten kann. Ein cleverer Schachzug, wenn man in mitteleuropäischen Breitengraden eine Gartenwirtschaft betreibt. Über den Tag kann man hier am Danteplatz einen regelrechten Schichtwechsel beobachten. Von 8:00 bis ca. 11:00 Uhr sind die Tische meist von einzelnen Zeitungslesern besetzt, die hier in aller Ruhe ihren Tag mit einer Tasse Kaffee (alle gängigen Kaffeevariationen im Angebot) beginnen und das vielfältige Angebot des Boulevard-Cafés an Tageszeitungen zu schätzen wissen. Ab 11:00 Uhr tauchen die ersten jungen Mütter mit Kleinkindern und Kinderwägen auf, die sich zum Plausch Feine Weine in der Weststadt hessen und in e h R ie S n che Entdecke ßen Sie fris ie n e g r e d o die Pfalz aus Italien, e in e w r e m m leichte So Portugal. r e d o h ic e nkr Spanien, Fra Weinladen! im s e ll a ‘s Gibt Kleinschmidtstr. 18 • 69115 Heidelberg • Tel/Fax: 06221 - 9157573 • www.feine-weine-weststadt.de Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 15 - 19 Uhr und Samstag von 11 - 17 Uhr. Mittwoch geschlossen. 4 Weststadt Print 03 | 2013 Kleinod und Erfahrungsaustausch treffen. Ab 12:00 Uhr gesellen sich dann verstärkt ältere Herrschaften aus dem nahegelegenen Seniorenzentrum in der Dantestraße dazu. Ein kleines Mittagessen, Kaffee und Kuchen, ein Eis am Stil für die Kurzen, und nach ausgiebigen Streifzügen über den großen Kinderspielplatz nebenan, einmal die „gemischte Tüte” mit Gummibärchen, Lakritz und weißen Mäusen – auch bei vielen Erwachsenen immer wieder ein Highlight. Die Abendschicht setzt sich dann aus allen Altergruppen zusammen. Senioren kommen auf eine Schorle oder ein gepflegtes Bier, viele Weststädter kehren auf dem Heimweg von der Arbeit kurz ein, junge Leute finden sich auf ein Schwätzchen zusammen, die sportlichen Typen beschließen ihre Radrundfahrten über den Königstuhl gerne hier mit einem isotonischen Weizenbier. Und wenn einem mal die Decke Ein buntes, lebendiges Fleckchen, unser Danteplatz. Für manche leider zu lebendig. Daher achtet Herr Raj sehr genau auf die Einhaltung seiner Sperrstunde (23:00 Uhr) und bereitet seine Gäste allabendlich frühzeitig auf den Kehraus vor. Ausgelassenes Public Viewing wie noch 2010 bei der Fussball-WM ist leider nicht mehr möglich. Die Redaktion des WeststadtPrint wünscht der Familie Raj auf jeden Fall weiterhin gute Geschäfte und freut sich über jeden sonnigen Tag, an dem sich der Weststädter unter den großen Sonnenschirmen entspannt niederlassen kann. m.b. n Der Fundus für die „gemischte Tüte”, auch bei vielen Erwachsenen heiß begehrt. auf den Kopf fällt – am Danteplatz findet man oft den einen oder anderen Bekannten oder Nachbarn zum Gedankenaustausch. Boulevard-Café am Danteplatz Schillerstraße 18/2 · 69115 Heidelberg Tel.: 0 62 21 - 2 33 28 Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8: 00 bis 23:00 Uhr Sonntags bei schönem Wetter ab 14:30 Uhr Kennen Sie jemanden, der seine Immobilie verkaufen will? Geben Sie uns einen Tipp, wir zeigen uns erkenntlich! zu ür Sie.* f o r u E 0 is Prämien b 1.00 Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie uns an unter: 06221 511-5500 E-Mail an: [email protected] * Die Auszahlung ist an die Erteilung eines Vermittlungsauftrages an die S-Immobilien Heidelberg gebunden. www.s-immo-hd.de 12-001-04-30 Weststadt Print 03AZ-136x100-Immobewertung.indd | 2013 1 12.10.2012 14:34:10 5 Bildquelle: Wikipedia Historie I Der Henker von Heidelberg Leben und sterben lassen 23. März 1819: der Burschenschafter und Theologiestudent Karl Ludwig Sand ermordet in Mannheim den Schriftsteller August Kotzebue. Der Jenaer Burschenschafter und Theologiestudent Karl Ludwig Sand folgte August Kotzebue nach Mannheim und erstach ihn vor den Augen seines vierjährigen Sohnes mit den Worten „… hier, Du Verräter des Vaterlandes.“ Ermordet wurde Kotzebue in seinem Wohnhaus in A 2, 5, wo heute eine Ge- denktafel angebracht ist. Im Mai 1820 wurde Sand wegen des Mordes vom Heidelberger Scharfrichter Widemann hingerichtet. Das Grab von Kotzebue befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Mannheim, nur wenige Meter von dem Grab seines Mörders Karl Ludwig Sand entfernt. (Text: Wikipedia) Es wird die Anekdote erzählt, dass der Attentäter und sein Henker sich kannten, weil sie in den gleichen nationalliberalen Zirkeln verkehrten. Scharfrichter Widemann bekam nach getaner Arbeit das Holz der Hinrichtungsstätte geschenkt. Damit baute er im Steigerweg eine Hütte, in der er dann wohnte. Die letzte öffentliche Hinrichtung mit dem Schwert in Heidelberg fand in Gegenwart von mehr als zehntausend Schaulustigen am 22. Januar 1844 statt. Es wurde die 28 jährige Christina Beckenbach, geb. Quick aus Wilhelmsfeld hingerichtet, die ihren Mann vergiftet hatte. n WOLFRAM PFITSCH ORTHOPÄDIE - SCHUHTECHNIK Laufbandanalyse Fußdruckmessung 3D-Scan Einlagen für Sport und Alltag Laufschuhprogramm Gaisbergstraße 91 69115 Heidelberg Telefon: 06221 - 2 17 81 Telefax: 06221 - 2 17 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.pfitsch-orthopaedie.de Diabetesversorgung Orthopädische Schuhzurichtung Orthopädische Maßschuhe 6 Anzeige 3-spaltig Weststadt Print 03 | 2013 Foto: privat Exkurs Weinloch reloaded Traditionsgaststätte mit Nostalgiepotenzial Nach 3-wöchiger Schließung wurde am 1. April 2013 das Weinloch, Traditionsgaststätte in der Heidelberger Altstadt seit 1949, unter neuer Regie wiedereröffnet. Eine kurze Durststrecke – im wahrsten Sinne des Wortes – war für viele Stammgäste vorüber. Ein Seufzer der Erleichterung hallte durch die Untere Straße. Nach 13 Jahren unter der Leitung von Heiner Seibert weht nun ein frischer Wind in der ältesten Kneipe der Heidelberger Altsatdt. Elke Ränk, langjährige Mitarbeiterin von Heiner Seibert, hat zum 1. April 2013 die Pacht in der Unteren Straße 19 übernommen. Gleich nachdem bekannt wurde, dass „der Heiner” nun seinen wohlverdienten Ruhestand antreten würde, kochte die Gerüchteküche förmlich über. Von der Hiobsbotschaft „Weinloch schließt für immer” bis hin zu der Nachricht, eine neue Szenebar würde in die Räume Einzug halten, war wohl alles zu hören, was es bei solchen Gelegenheiten zu munkeln gibt. Es wird ja viel erzählt in der Altstadt, die Nächte sind lang und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Weststadt Print 03 | 2013 Viele treue Stammgäste der traditionellen Altstadtbeiz’, darunter auch etliche aus der Weststadt, hatten schon befürchtet, dass mit dem Pächterwechsel auch ein Imagewechsel ihrer geliebten Weinstube vollzogen werden würde. Aber Elke Ränk hat rechtzeitig versichert, das urige Flair der Kneipe genau so zu erhalten, wie es die letzten 64 Jahre bestanden hat. Und genau so lieben es die Stammgäste. Das rustikale Mobiliar, die weinseligen Sprüche und Skizzen an den dunklen, nikotingetönten Wänden, die eigentlich schon unter Denkmalschutz gestellt gehören, das ehrliche Viertel (0,25 l) und der familiäre, manchmal recht rauhe Umgangston. Das Weinloch war niemals „hip” oder „stylisch” und das wollte es auch nie sein. Hier geht es noch um gewachsene Nachbarschaft, um Kartenrunden, um Stammtische. Man trifft Kumpels, Nachbarn und Freunde, wenn nicht woanders, dann mit Sicherheit hier, und das mit sicherer Regelmäßigkeit. Ob jung oder alt, da wird gezecht und gezofft, geschwoft und gelacht wie eh und je. Es läuft keine Musik im Hintergrund, hier hat jeder selbst genug zu sagen und zum allgemeinen Lautstärkepegel beizutragen. Die Belegschaft kennt die Gewohnheiten ihrer Stammgäste und die Stammgäste lieben es, ungefragt ihr Lieblingsgetränk hingestellt zu bekommen, sobald sie den Gastraum betreten. Ab und zu verirrt sich auch mal ein Tourist in die Kneipe. Er wird es sehr lieben... oder gar nicht, dazwischen gibt es nichts. Aber so war es schon immer und so soll es bleiben im Weinloch – hop oder top: WOHLSEIN! n m.b. 7 Hörkultur Foto: privat Ganz Ohr Die Weststadt-Audio-Philisten aus kleinen Boxen den Klang eines Symphonieorchesters... Das Design und die Konzeption enthalten das beste zur Zeit am Markt verfügbare Material, wie es sonst in der fünfstelligen Preisklasse zu finden ist. Durch Direktvertrieb vom Hersteller direkt an den Kunden können sie den Preis drastisch um fast 60% senken. Audiophilisten sind Menschen, die überdurchschnittlich hohen Wert auf Klangqualität legen. Und in der Weststadt gibt es einen Laden dafür. Der Inhaber von Analog-Audio-Arts, Ruben Dannenmaier, ist ein echtes Weststadtkind, in der Landhausschule und auf dem Dantespielplatz gross geworden. Er repräsentiert eine neue Generation von Unternehmern, die ihr Glück in die eigene Hand nehmen und sich durch Kompetenz und Kundennähe einen Platz zwischen den großen Ladenketten erarbeiten. Er lässt den Begriff des Fachhandels wieder aufleben. Hierbei tritt er in die Fußstapfen seines Vaters Manfred Zoller, der das erfolgreich seit fast 35 Jahren praktiziert. Das Wissen und Know-How wird so an die nächste Generation weitergegeben. Ihre Spezialität: preiswerte und hochwertige Lautsprecher. Kompaktes Design und raffinierte Technologien zaubern Foto: privat Die Audiomanufaktur 8 Manfred Zoller ist der Mastermind hinter den Lautsprecherkonzepten. Er entwickelte bereits 1973 erste Hornlautsprecherkonzepte, weil er als Musiker/Bassist die besten Boxen haben wollte. Ab 1979 gründete er in Speyer, Mannheim und Heidelberg diverse HiFi Studios, unter anderem auch das Musik&Design Konzept mit einem Laden in der Plöck. Ab 1983 auch Großhandel, deutschlandweiter Alleinvertrieb berühmter Marken wie FOCAL, ScanSpeak, Morel, SonusFaber. Ab 1985 über den Zeitraum von ca. 12 Jahren folgten unzählige Testsiege in den deutschen HiFi Fachzeitschriften mit seinen Eigenentwicklungen. 1990 bescheinigtem ihm die Leser der STEREOPLAY Zeitschrift in einer Umfrage, dass sie zu 97% mit seinen Lautsprecherentwicklungen zufrieden sind, und das Produkt wieder kaufen würden. Das war Platz 2 unter allen Herstellern! Ab 1992er folgten zusätzlich Referenztests mit Plattenspielern von Zarathustra und Röhrenverstärkern von PATHOS Italien und DYNACO USA. Ebenso wurden Verstärker von AUDIOLINK und LECSON aus England vertrieben. Ab 1995 war Zoller der erste THX Berater Deutschlands. (THX ist ein Qualitätsstandard für Heimkinosysteme). Er be- Weststadt Print 03 | 2013 Hörkultur suchte dazu LUCASFILM in den USA, professionelle Heimkinoinstallationen und eine sehr aufwändige METROPOLIS Referenz Lautsprecheranlage mit Magnetostaten folgte. Diese wurden auch in den USA auf der CES Messe 1998 vorgestellt. Ab 2000 verzog er sich in ein Studio und produzierte Deutschlands erste DTS 5.1 Musik CD mit einem Freund aus der Jugendzeit, der seit Jahren als Jazzgitarrist und Produzent von Jazz Produktionen Furore macht. Das AudioVideoForum 2002 war das Geburtsjahr des AudioVideoForum.de, eines der ältesten Foren für Musikliebhaber im Internet. Dort treffen sich Gleichgesinnte, die dann aus ganz Deutschland nach Heidelberg fahren, um sich hier die Entwicklungen anzuhören. Ca. 80% der Ladenkunden kommen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, auch Belgier und Tschechen waren zum Einkaufen schon in Heidelberg. Im Forum konnte zusammen mit den Kunden eine Produktlinie von kompakten, schlanken Lautsprechern entwickelt werden, die selbst doppelt so große Boxen der etablierten Marken klanglich übertreffen. Im Laden kann man das gut im A/B Vergleich nachvollziehen. Diese Lautsprecher werden in der Weststadt entwickelt und in Handarbeit produziert. So kann auch die Qualität gut kontrolliert werden. Schauen Sie doch einfach rein in den Laden und reden mit den Fachleuten. Dann erfahren Sie was es noch alles gibt an Equipment, Lautsprechern, Zubehör und Serviceangeboten. Und eines ist sicher – alles ist nur vom Feinsten. n Analog-Audio-Arts Heidelberg Schillerstr. 2 · 69115 Heidelberg · Tel 06221-5991242 Öffnungszeiten: Di - Fr: 14:00 –19:00 Uhr , Sa: 11:00 –15:00 Uhr www.analog-audio-arts.de Welche Philosophie steckt dahinter? Mit der bewussten Rezeption von Musik findet eine „Entschleunigung” statt, hier wird der Emotion und Leidenschaft Rechnung getragen. Das ist eine Analogie zur „Slow-Food” Bewegung aus Italien, in der Essen als Genuss mit Muße zelebriert wird. Nur der beste Klang mit feingezeichneter Dynamik und exzellenter räumlicher Wiedergabe der Reproduktion lässt einen erahnen, was der Musiker mit uns teilen will. Sie sollen Musik so subtil wahrnehmen wie nie zuvor, und dabei den Wert der künstlerischen Interpretation wieder schätzen lernen. MP3 und I-Pod ist nur FastFood Kultur. Musik ist Lebensqualität! Was gibt es sonst noch zu entdecken? Hochwertige Stereoanlagen für anspruchsvolle Musikgeniesser von SONUS FABER, Pro-Ject, Block Audio. Die Audiospezialisten bieten Ihnen individuelle Lösungen von preiswert bis Luxusklasse. Die Auswahl ist streng selektiv, also keine oberflächlichen Elektroniksupermarktprodukte, sondern nachhaltige Produkte mit langer Lebensdauer. Die Montage und Justage von Plattenspielern, ebenso die Raumakustikanalyse und die Lautsprecheranpassung gehört zu den Dienstleistungen. Sie modifizieren auch vorhandene Anlagen und bringen sie auf den neuesten Stand. Weststadt Print 03 | 2013 9 Musik Melody Maker Gitarrist Wolfgang „Lobo“ Ackermann Immer wieder erstaunlich ist die große Zahl hervorragender Musiker verschiedenster Couleur und Stilrichtungen, die in der Weststadt leben und arbeiten. Diesmal haben wir den Gitarristen und Songwriter Wolfgang Ackermann getroffen, der unter dem Namen „Lobo“ seine Musik veröffentlicht. Im Sommer 1978 hatte Wolfgang Ackermann eine Zusage für ein Studium an der TH Darmstadt, sowie eine Zusage fürs DI in Heidelberg. Er scheiterte daran, dieses Problem mit praktischen Überlegungen zu lösen und warf ein Fünfmarkstück in die Luft. Es entschied für ihn, daß seine „Fahrt ins Blaue“ vorläufig in HD enden sollte. Das Spanischstudium führte zu einem längeren Aufenthalt in Madrid, wo er bald feststellte, daß die Spanier zu viel und zu schnell reden. Also verbrachte er die Zeit hauptsächlich mit dem Besuch von Flamenco- und Jazzkonzerten. Zurück in HD, ließ er das Studium sausen und suchte einen Proberaum. Ackermann bekam einen Keller in der Unteren Straße, den er die nächsten 20 Jahre nutzen konnte. Dann übte er jeden Tag Wolfgang „Lobo“ Ackermann auf Youtube. Er spielt auf der klassischen Gitarre Duke Ellington‘s „Caravan“ und „Caramba“, eine Habanera von Bartolomé Calatayud. 10 vier bis sechs Stunden abwechselnd Gitarre und Schlagzeug. Ein Workshop mit dem großartigen Drummer Elvin Jones gab ihm soviele Impulse, daß er 1985 entschied, sich nur noch der Musik zu widmen. Die ersten Bands, in die er einstieg, waren zwar nicht besonders professionell, aber lustig: HEXENSCHUSS, eine Jazzrock-Formation, die vorwiegend aus Medizinstudenten bestand, TRIO AM RANDE (TRARA), eine Spaßkapelle mit dadaistischen Anklängen, FUN AND GAMES, eine völlig unlustige Jazzcombo. 1985 gabs keine der drei Bands mehr, also spielte er mit einem Akkordeonisten Bayern Folklore aus den Alpen, was ihm in der „Jazz-Szene“ den Ruf eines unseriösen Musikers einbrachte. Was soll‘s? Er hatte noch nie das Bedürfnis, ein Fachidiot zu werden. 1986 gründete er mit dem Saxophonisten RICK VON BRACKEN das Duo TWO STEPS, mit dem die beiden die nächsten Jahre viel unterwegs waren. Als Drummer spielte er in diversen Jazz-Combos, in den Bluesbands von MAISHA GRANT und LOUISIANA RED sowie in der Chaostruppe SAMBA GAFIERA, wo er den fantastischen Alt-Saxophonisten GABRIEL PEREZ kennenlernte, mit dem er auch Duo-Gigs spielte, die sehr viel Spaß machten. Seine Spanischkenntnisse konnte Ackermann als Sänger und Gitarrist in der Salsaformation CAMALEONES einsetzen, wo er das Vergnügen hatte, mit hervorragenden Musikern wie dem Trompeter NITO REYES und dem Congero ENRIQUE MORENO zusammenzuarbeiten. Die ersten eigenen Stücke spielte er mit der Jazz- und „Weltmusik“-Combo CATWALK. Der Kontrabassist CHRISTOPH RER verpaßte ihm 1994 den Titel MR. BANDMAN Danach folgten noch zahlreiche Band-Projekte von Tanzmusik bis Dixieland. 1997 gründete Wolfgang Ackermann das ORQUESTA CAMINANDO, mit dem er sich der traditionellen Musik Kubas widmete. Mit Partner „Soul“ hat „Lobo“ Ackermann eine CD produziert (siehe auch Seite 22). n Weststadt Print 03 | 2013 Kirche in der Bahnstadt Ökumenischer Kirchenraum Am Sonntag, 14. Juli, wird unser ökumenischer Kirchenraum in der Bahnstadt mit einem Gottesdienst und anschließendem Fest eingeweiht. Er trägt den Namen „HALT“. In diesem Raum der Kirche in der Bahnstadt laden wir ein, • HALT zu machen für ein Gespräch, eine Ruhepause, eine Tasse Kaffee oder Tee, • HALT zu suchen in allen Fragen, bei der Suche nach Informationen, im persönlichen Gespräch, • HALT zu machen, um religiöse Bücher, Bildkarten oder Waren aus dem fairen Handel zu kaufen. Der HALT soll ein Ort zum Ausruhen sein. Hierzu wird der Raum einen Lounge-Bereich bieten, in dem man sich niederlassen, eine Tasse Kaffee oder Tee trinken und etwas lesen kann. Der HALT soll ein Ort der Begegnung sein. Verschiedene Personen werden dort als Ansprechpartner zu finden sein: evangelischer sowie katholischer Pfarrer, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen unserer Gemeinden und Mitarbeiter/innen der Nachbarschaftshilfe. Neben Informationsblättern, Zeitungen und Zeitschriften, werden Sie dort religiöse Bücher und Karten, sowie Waren aus fairem Handel erwerben können. Auch regelmäßige Veranstaltungen kann es im HALT geben. Angedacht ist bisher ein wöchentlicher „geistlicher Abend“, bei dem Gruppen aus den Gemeinden sich vorstellen und den Abend auf ihre Weise gestalten. Auch ein monatliches Familiencafé mit Spiel- und Bastelmöglichkeiten für Kinder entlang dem Kirchenjahr können wir uns vorstellen. Schön wäre außerdem eine Kooperation mit Menschen, die im HALT ein musikalisches Angebot machen. Und als Intensivangebot könnte es einen 6- bis 8-wöchigen Glaubenskurs geben, der jeweils einmal die Woche abends stattfindet. Wir würden uns freuen, wenn unsere Ideen noch durch Ideen aus den Reihen unserer Gemeindemitglieder, besonders der neuen Bahnstadt-Bewohner/innen, ergänzt würden. Der HALT bietet Raum für Vieles und für viele, die sich einbrinn gen möchten! Weststadt Print 03 | 2013 Das zentral und dennoch ruhig gelegene Hotel in der Heidelberger Weststadt. HOTEL KOHLER Goethestraße 2 D-69115 Heidelberg Telefon 0 62 21 / 97 00-97 Reservierung 0 62 21 / 2 43 60 Telefax 0 62 21 / 97 00-96 e-mail: [email protected] http://www.hotel-kohler.de Treffen Sie Freunde und Kollegen und genießen Sie Ihr Frühstück oder Dinner. Wir verwöhnen Sie mit einer Kombination aus regionalen und internationalen Gerichten, bei sommerlichem Wetter auch auf unserem Aussenbereich. Krokodil Restaurant & Hotel Kleinschmidtstraße 12 D-69115 Heidelberg T: 06221 - 739297-0 F: 06221 - 739297-99 www.krokodil-heidelberg.de [email protected] Unsere Öffnungszeiten. Montag bis Samstag von 17:00 bis 24:00 Uhr Sonn- und Feiertag von 10:00 bis 24:00 Uhr 11 Foto: Stadtarchiv Historie II Die Dreibogenrücke Damals ein Streitpunkt in der Bevölkerung Als im Jahre 1912 die Dreibogenbrücke als „Ringstraßenbrücke” geplant wurde, um dem modernen Zeitalter des aufkommenden Verkehrs und der Industrialiserung Rechnung zu tragen, gab es lange eine tiefgreifende Ablehnung in der Bevölkerung gegen die Bauausführung. Der damals noch junge Weststadtverein West-Heidelberg e.V. unterstützte die Baugegner mit verschiedenen Eingaben an die Obrigkeit. Im Jahresbericht 1912/13 des Vereins klang das so: Zu dieser Versammlung wurde beschlossen, in einer Eingabe beim Großherzoglichen Ministerium vorstellig zu werden und wir sandten am 24. April nachstehendes Gesuch an das Großherzogliche Ministerium der Finanzen ab und ließen Abschriften davon an den Stadtrat und an die Generaldirektion der badischen Staatsbahn abgehen: „In der vom Verein für Heimatschutz, Verein West-Heidelberg und von Verein Heidelberger Architekten einberufenen öffentlichen Versammlung am Das Spiele-Fachgeschäft in der Weststadt Mittwoch, den 23. April wurden der Versammlung in einem eingehenden Vortrag des Herrn Privatdozenten Dr. Ing. Kleinlogel aus Darmstadt die Vorteile der Eisenbetonbrücke gegenüber einer Eisenbrücke in Heidelberg so anschaulich und einleuchtend auseinandergesetzt, daß die Teilnehmer an der Versammlung einstimmig beschlossen haben, für die Erbauung einer Eisenbetonbrücke an der Kriegskurve in Heidelberg mit aller Energie einzutreten und das Projekt einer eisernen Das Spiele-Fachgeschäft in der Weststadt Montag biseinkaufen. Samstag, 11-19 Uhr Spielend Kaiserstraße 38, 69115 Heidelberg Tel. 4(06221) 652 783 4 Kaiserstraße 38, 69115 Heidelberg | Montag - Samstag 11 - 19 Uhr | Tel. (06221) 652 783 Gesellschaftsspiele 12 Mangas/Comics www.spielbetrieb-heidelberg.de Wir wissen was gespielt wird! Tabletop Spiele/Zubehör Rollenspiele Sammelkarten Weststadt Print 03 | 2013 Historie II Brücke zu verwerfen. Die Gründe, die die ergebens Unterfertigten zu dieser Resolution bestimmen, sind die, daß eine Eisenbetonbrücke, welche in architektonisch schöner Weise ausgebildet wird, sich wesentlich besser in der landschaftlich außerordentlich schönen Gegend in Heidelberg anpaßt, daß sie einen freien Blick auf die umliegenden Berge und das Neckartal gewährt und so eine Zierde des Stadtteils wird. tes und der Steuerzahler Badens über 100.0000 Mark gespart werden können. Da die Eisenbetonbrücke außerdem keinerlei Unterhaltung benötigt, während die Eiserne Brücke dauernd große Unterhaltungskosten für Anstrich und Nietrevisionen erfordert, so ergibt sich weiter eine jährliche große Ersparnis für den badischen Staat, die ebenfalls dem Steuerzahler zu gute kommt. Anders werden die Verhältnisse liegen bei der Eisenbrücke, welche mit ihren hochragenden Bögen und starken eisernen Träger den freien Ausblick hindert und von weitem einen gitterartigen und käfigartigen Eindruck hervorruft. Die anwesenden Bewohner Heidelbergs sind sich sämtlich darüber klar, daß eine eiserne Brücke ihrem ganzen Gepräge und Wesen nach, im Industriegebiet etwa von Rheinland oder Westfalen oder von Oberschlesien heimisch ist und stets nur als notwendiges Übel betrachtet werden darf. Keineswegs aber darf eine derartige Brücke in der schönsten Stadt zur Ausführung kommen. Außerdem wird die Eisenbetonbrücke fast durchweg aus bodenständigem Material hergestellt und zahlreiche ortsansässige Arbeiter und Handwerker werden dabei durch die erforderlichen Holzverschalungen, durch die Erdarbeiten, den Transport von Kies und Zement, durch die Stampf- und Steinmetzarbeiten längere und lohnende Beschäftigungen finden. Dies wurde von der Grossen Generaldirektion der Staatseisenbahnen abgelehnt und die Dreibogenbrücke wurde (aus: Chronik des Stadtteilvereins WestHeidelberg, von Alfred J. Knobel, 1992) (Siehe auch Titelbild dieser Ausgabe) Soweit die historische Ausführung des städtebaulichen Konzepts anno 1913. Heutzutage ist die Frage nach ästhetischen Anliegen wie nachhaltigen und umweltpolitisch vertretbaren Baumaßnahmen aktueller denn je. Dennoch wird in Heidelberg in oft nicht nachvollziehbarer Weise immer noch ahistorisch und fremdkörperhaft gebaut. Was modern erscheint ist oft eine Zeiterscheinung mit eingebautem Verfallsdatum, was zu sichtbaren Wertverlusten führt, wenn sich dadurch soziale Problemflächen manifestieren. Daher muß jetzt deutlich nach architektonischen, verkehrs- und städteplanerischen Konzepten gefragt werden, die im Rathaus für die US-Konversionsflächen, die Bahnstadt und die gesamte Stadtentwicklung erarbeitet werden. Gute Stadtplanung ist die Voraussetzung für gute Architektur. n Foto: Stadtarchiv Es kommt ferner hinzu, da die Eisenbetonbrücke wesentlich billiger wird als die Eisenbrücke und das schon in der ersten Anlage zu gunsten des Staa- Aus all diesen Gründen bitten die Unterzeichneten ganz gehorsamst die Einstellung der Arbeiten an dem Bau der eisernen Brücke sofort veranlassen zu wollen und das Projekt einer Betonbrücke erneut in Erwägung ziehen zu wollen. 1913/14 gebaut. 60 Jahre später gingen die Wünsche der Heidelberger Bürger in Erfüllung. Die Ringstraßenbrücke wurde abgerissen und durch eine gewaltige Betonbrücke ersetzt, um schließlich in „Montpellierbrücke“ umbenannt zu werden. Weststadt Print 03 | 2013 13 Foto: Kunz-Hartmann Celebration 400 Jahre Kurfürstenhochzeit Eine Weststädterin hatte die Idee dazu Nichola V. Hayton kam 1988 in die Metropolregion und lebt seither in der Weststadt. 2006 wurde sie zur Vorsitzenden der Deutsch-Britischen-Gesellschaft Rhein-Neckar gewählt und kümmert sich mit Energie und Kreativität um den lebendigen Kulturaustausch zwischen den beiden Ländern. Schon im Jahre 2009 hatte Nichola Hayton die Idee, das 400. Jubiläum der Eheschließung zwischen Kurfürst Friedrich V. und seiner englischen Braut Elisabeth Stuart als einen großen Event im bi-nationalen Miteinander zu arrangieren. Nach über drei Jahren Vorbereitungsarbeiten schrieb sie 2012 an den britschen Botschafter Simon McDonald einen Brief mit der Bitte, Königin Elisabeth II. die Übernahme der Schirmherrschaft für diese Feierlichkeiten anzutragen. Nach geraumer Zeit erreichte Nichola Hayton ein Schreiben des Bot14 schafters, in dem dieser antwortete: „[...] that The Queen would be glad to grant her patronage to the series of commemorative events which you are organising in 2013 to mark the 400th Anniversary of the wedding between Elisabeth Stuart and Frederick V. [...]“. Das war ein großer Erfolg für die überzeugte Monarchistin. Nichola Hayton schickte darauf direkt an OB Dr. Würzner einen Brief und informierte ihn über ihr Projekt und die Schirmherrschaft der Queen. Der Oberbürgermeister zeigte sich davon begeistert. Die Stadt hat dann sogleich ihr Projekt übernommen und sich entschlossen, im August selbst eigene Events unter dem Titel „The Wedding” zu veranstalten. Unverdrossen organisierte die Britin eine Bilderausstellung auf dem Schloss mit schwer zu erhaltenden Gemälden aus englischen Museen, sowie weitere Veranstaltungen parallel zu den Jubiläumsaktivitäten der Stadt. Das speziell für dieses Fest in London geschriebene Theaterstück „The Road to Heidelberg“, wird vom 9. – 17. August von Schauspielern aus dem Königreich und Heidelberg gemeinsam aufgeführt. Es findet jeden Abend um19:00 Uhr im Kunstverein statt, die Uraufführung ist am Freitag, 9. August. Am 7. August hält Nichola Hayton selbst einen Vortag in der VHS, Bergheimer Str. 76, über „A Love Story in Pictures“. Ein Vorbild in ihrem Engagement für das deutsch-britische Verhältnis ist für Nichola Hayton die Gründerin des Englischen Instituts, Gladys Fischer (1914-2011), mit der sie eine persönliche Freundschaft verband. Im Jahre 2000 verlieh Queen Elizabeth II. Gladys Fischer den Titel „Member of The British Empire“ für ihr Lebenswerk von gelebter Völkerverständigung. Nichola Hayton sieht darin Motivation und Ansporn für ihre eigene Arbeit im deutsch-britischen Kulturleben. n Deutsch-Britische Gesellschaft Rhein-Neckar e.V. Weststadt Print 03 | 2013 Bildquelle: Wikipedia Familienbande Kalkül und Gefühl Elisabeth Stuart und Kurfürst Friedrich V. Kurfürst Friedrich V., der Winterkönig, war eine jener Figuren der Weltgeschichte, bei denen Aufstieg und tiefer Fall ganz dicht bei einander lagen. Gut, dass die Brautleute Friedrich und Elisabeth nicht wussten, wie dramatisch ihr Lebensweg sich noch gestalten sollte. Die Heiratspolitik des kurpfälzischen Fürstenhauses war darauf ausgerichtet, die Stellung des Landes im reformierten Lager zu stärken. Für Friedrich bot sich eine Heirat mit Elisabeth Stuart, der einzigen Tochter des englischen, schottischen und irischen Königs Jakob I., an. Auch wenn der schon einige Bewerber als nicht standesgemäß abgelehnt hatte und die Kurpfalz weder über die territoriale Ausdehnung noch die politische Macht einer großen europäischen Monarchie verfügte, versuchte man die Gelegenheit zu nutzen. So reiste der Hofmeister des Kurprinzen Hans Meinhard von Schönberg im Frühjahr 1612 nach London. Am dortigen Hof hob er die königsgleichen Rechte des Kurfürsten und dessen Stellung als Führer der protestantischen Kräfte im Reich hervor. Friedrich landete am 16. Oktober 1612 auf englischem Boden. Dort traf er erst- Weststadt Print 03 | 2013 mals mit Elisabeth zusammen und machte durch sein gutes Aussehen und freundliches Benehmen einen sehr günstigen Eindruck auf den Hof und seine künftige Braut. Die Verlobung fand am 7. Januar 1613 statt. Am 24. Februar 1613 wurde in der königlichen Kapelle am WhitehallPalast Hochzeit gefeiert. Diese ungewöhnliche Heirat eines Kurfürsten mit einer der zu jener Zeit höchstgestellten Bräute Europas konnte nur zustande kommen, weil König Jakob seinen ursprünglichen Plan aufgab, Elisabeth mit dem französischen König zu verheiraten, denn dies hätte nach seiner Meinung das Gleichgewicht der Konfessionen in Europa gestört. Am 13. Juni wurde beiden in Heidelberg ein großartiger Empfang durch die Stadtbevölkerung zuteil. Die anschließenden Feierlichkeiten zogen sich mehrere Tage hin. Bereits seit 1612 hatte Friedrich mit Blick auf die Heirat im Heidelberger Schloss umfangreiche Baumaßnahmen durchführen lassen, um seiner Gattin eine standesgemäße Unterkunft zu bieten. So ließ er den sogenannten Englischen Bau als Palast für Elisabeth errichten. 1615 entstand zur Erinnerung an den triumphalen Einzug in Heidelberg das Elisabethentor, mit dem Friedrich für Elisabeth einen sepa- raten Eingang in seine Residenz schuf. Elisabeth war von Anfang an bei ihren Untertanen sehr beliebt. Diese Beliebtheit nahm nach der Geburt ihres Sohnes Friedrich Heinrich am 1. Januar 1614 noch weiter zu. Elisabeth gebar ihrem Mann bis 1632 dreizehn Kinder, von denen fünf ihre Mutter überlebten. Nach vielen Wirrungen, ausgelöst von den religiösen und politischen Auseinandersetzungen im damaligen Europa, musste Friedrich als König von Böhmen für einen Winter nach Holland ins Exil fliehen. Seine Erblande hatte er verloren, sein Ruf war der Lächerlichkeit preisgegeben Friedrich V. starb 1632 mit 37 Jahren in Mainz, Elisabeth lebte noch bis zum 13. Februar 1662 in London. Ihre Tochter Sophie, als zwölftes Kind 1630 im Exil in Den Haag geboren, war durch ihre Heirat Herzogin zu Braunschweig und Lüneburg und Kurfürstin von Braunschweig-Lüneburg. Durch den Act of Settlement war sie seit 1701 die designierte Thronfolgerin der britischen Monarchie. Ihr Sohn Georg Ludwig, Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg (Hannover), bestieg im Jahre 1714 als Georg I. als erster aus dem Haus Hannover den britischen Thron. n (Text ist hauptsächlich Wikipedia entnommen) 15 Braukultur Das Anwesen der Brauerei wuchs mit der Zeit erheblich und die Besitzer wechselten mehrmals. Schließlich übernahmen 1820 die Halbbrüder Kleinlein die Brauerei. Zum beachtlichen Anwesen gehörten damals u. a. ein Wohnhaus, das dreistöckige Brauhaus, eine Dampfmaschine, ein dreistöckiges Kühlschiff, ein Malzspeicher, Stallungen sowie ein Felsenkeller im Klingenteich als Bierlager mit Sommerausschank. Gebraut wurde nämlich ausschließlich von September bis Mai. Die Überschussproduktion wurde dann in Felsenkellern mit Eis aus Neckar und Schlossteich eingelagert, welches die Bierfässer bis zum Sommer kühlte. Eine lange Tradition des Bierbrauens Bildquelle: Heidelberger Brauerei Die Heidelberger Brauerei Um die denkbar beste Bierqualität zu erreichen, erließ der Fürst 1603 die „Heidelberger Bierordnung“, die noch strenger als das deutsche Reinheitsgebot ist. Schonende Brauverfahren und ausgewählte Rohstoffe sorgen seither in Heidelberg für Bier von höchster Qualität. 150 Jahre später nahm die Heidelberger Brauerei ihren Anfang, direkt im Herzen der malerischen Heidelberger Altstadt. 1816 gab es insgesamt 38 Brauereien in Heidelberg. Die meisten stellten Bier für den Bedarf ihrer eigenen Wirtschaft her. Als einzige davon ist die Heidelberger Brauerei, die viele noch als Heidelberger Schloßquell Brauerei kannten, übrig geblieben. Genau wie heute kamen die besten Rohstoffe damals unmittelbar aus der Umgebung. In der Region wurde Braugerste angebaut, auch Hopfen wurde schon gezielt kultiviert und nicht mehr wild eingesammelt. Von den Quellen vom Königstuhl bekamen die Brauereien Trinkwasser bester Güte. Nur über das Wirken der für den Gärprozess notwendigen Hefe war wenig bekannt; denn gezüchtete Hefen kommen erst seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Einsatz. So musste sich der Bierbrauer damals ganz auf seine Erfahrung und seine Beobachtungen verlassen. Heute hilft ihm die moderne Technik bei der Braukunst. 1870 erwarben die Gebrüder Kleinlein das Grundstück „Acker im Paradies“ in der Bergheimer Straße (Nr. 91 heute) und bauten dort eine neue Brauerei, Analog-Audio-Arts.de HiFi Studio Ruben Dannenmaier | Schillerstr. 32 | 69115 HD | Tel. 5991242 | Di - Fr 14 -19 Uhr | Sa 11-15 Uhr 16 Weststadt Print 03 | 2013 Braukultur dann die führende lokale Brauerei und eine der größten in Baden. 1914 setzte die Heidelberger Aktienbrauerei erstmals ihr Markenzeichen ein: das Profil des Heidelberger Schlosses. Trotz mehrerer Namens- und Eigentümerwechsel blieb dieses Logo bis heute erhalten. Als Kleinlein AG kaufte die Brauerei 1934 fünf Quellen am Königstuhl, womit die neue Biermarke Es ist wichtig, dabei stets auch an die Umwelt zu denken: Bereits seit 1991 wird auf die Abfüllung in Einweggebinde wie Dosen oder Einwegflaschen verzichtet. Als erstes Unternehmen in Heidelberg führte Heidelberger 1996 ein Umweltmanagement-System ein und erhielt dafür sogar ein EU-Umweltzertifikat. Heute braut die Heidelberger Brauerei im Stadtteil Pfaffengrund, in einer Bildquelle: Heidelberger Brauerei die bald zur absatzgrößten am Platze wurde. Das Geheimnis ihres Erfolges: helles Bier „Wiener Brauart“, welches das bis dahin übliche dunkle Bier an Beliebtheit bald schlug. Dennoch mussten die Brüder die Brauerei 1884 veräußern, denn mit dem Neubau in der Bergheimer Straße hatten sie sich finanziell übernommen. Der Besitz ging an den Ingenieur Ludwig Scholl über, der die Firma „Heidelberger Aktienbraue- Das Haupthaus der Heidelberger Brauerei in der heutigen Bergheimerstraße 91, erbaut im Jahre 1870 durch die Gebrüder Kleinlein. rei vorm. Kleinlein Heidelberg“ gründete. Karl Kleinlein blieb jedoch deren Braumeister und war bis 1897 als Vorstandsmitglied aktiv. Von der einstigen Vielzahl an Brauereien waren um 1900 nur mehr sechs in Betrieb: Kleinlein, Schroedl, Engel, Goldenes Fässchen, Krone und Ziegler. Ein Großteil dieser Brauereien wurde aufgekauft oder stillgelegt, sodass 1920 nur noch die Engel-Brauerei und die Heidelberger Aktienbrauerei existierten. Und der Fortschritt machte auch vor der Stammbrauerei nicht Halt. Die erste Eismaschine wurde bereits 1887 bestellt. 1912 wurden erstmals zur Bierauslieferung Lastautos verwendet und neue Dampfmaschinen aufgestellt. Im letzten Geschäftsjahr vor dem Krieg war die Heidelberger Aktienbrauerei Weststadt Print 03 | 2013 Bis in die Anfänge des 20sten Jahrhunderts wurde das Bier noch mit Pferdefuhrwerken ausgeliefert. „Schloßquell“ gebraut wurde. Doch 1968 erhielt die Berliner SchultheißBrauerei die Aktienmehrheit – das Ende der Selbstständigkeit. Wenigstens konnte die Brauerei weiter fortbestehen und wurde nicht wie Engelbräu stillgelegt. 1985 wurde sie in „Heidelberger Schloßquellbrauerei AG“ umbenannt. Schließlich erwarb 1996 Werner Kindermann die Brauerei samt ihren Gaststätten. 2005 übernahm Michael Mack mit Freude die Heidelberger Brauerei GmbH. Sie ist eine der wenigen existierenden Privatbrauereien und die einzige Brauerei, die in der Brauereigeschichte Heidelbergs über viele Jahre überleben konnte. Daher ist die Brauerei stolz darauf, mit Heidelberger eine jahrhundertealte Tradition so frisch und lebendig zu halten. der modernsten Brauereien Europas; nach strengen Brauregeln, dem Können und der Erfahrung unserer Braumeister und mit ausgewählten Rohstoffen der Region. Das große Sortiment bietet alles von Heidelberger Premium Export, Heidelberger Pils, Heidelberger Radler, Heidelberger Original, Heidelberger Weizen in hell, dunkel und kristall bis zu saisonalen Bieren wie Heidelberger Lenzen und Weihnachtsbier und der absoluten Besonderheit, dem Heidelberger 1603 Premium Pilsener. Bei allen Bieren liegt dem Unternehmen eines aber besonders am Herzen: die feine Heidelberger Braukunst weiterhin zu bewahren und zu pflegen. n 17 Seniorenzentrum Weststadt Juli 2013 Mi. 03.07. -ganztägigMi. Do. Do. So. Do. Fr. Mi. 03.07. 04.07. 04.07. 07.07. 11.07. 12.07. 17.07. 14:00 Uhr 15:00 Uhr 15:00 Uhr 14:00 Uhr 14:00 Uhr 14:30 Uhr 09:00 Uhr Mi. 17.07. 14:00 Uhr Mi. 17.07. 15:15 Uhr Do. 18.07. 15:00 Uhr Mo. 22.07. 18:30 Uhr Mi. 24.07. 10:00 Uhr Programm 2013 Monatsübersicht Do. 25.07. 14:00 Uhr Kulturtreff: „Kaiser, Kronen, Kurioses“ Fahrt nach Seligenstadt – Nur für Angemeldete! Infos unter Tel. 58 38 360. „Sing dich fit“ Stammtisch 55+ „Kniffel“ (Würfelspiel) Sonntagscafé Grundkurs in Kalligrafie Sommerfest „Qigong-Wanderung“ auf dem Königsstuhl Infos & Anmeldung bis Dienstag, 16.07.2013 unter Tel.: 58 38 360 „Sing dich fit“ Meditatives Malen mit Senioren Infos & Anmeldung unter Tel.: 58 38 360 „Kniffel“ (Würfelspiel) NEU: Bauchtanzgymnastik Ü50 Infos & Anmeldung unter Tel.: 58 38 360 Informationsveranstaltung zum Fotoprojekt: „Heidelberg aus meiner Perspektive“ Grundkurs in Kalligrafie August 2013 Do. 01.08. 10:00 Uhr Mi. 07.08. 15:00 Uhr Do. 15.08. 15:00 Uhr Mi. 21.08. 09:00 Uhr Mi. 21.08. 14:30 Uhr Vorträge Do. 22.08. 14:30 Uhr Veranstaltungen Di. 27.08. 14:00 Uhr Mi. 28.08. 14:30 Uhr Do. 29.08. 15:00 Uhr „Kniffel“ (Würfelspiel) NEU: MännerRunde Infos & Anmeldung unter Tel.: 58 38 320 „Kniffel“ (Würfelspiel) „Qigong-Wanderung“ auf dem Königsstuhl Infos & Anmeldung bis Dienstag, 20.08.2013 unter Tel.: 58 38 360 Frauen erzählen Geschichten aus ihrer Heimat Heute: „Südafrika & Scones“ Reisebericht mit Bildervortag „Unterwegs in Jordanien – Petra & die Wüste“ „BINGO“ Sammeltassencafé & Ausstellungseröffnung mit Fotos „Heidelberg aus meiner Perspektive“ „Kniffel“ (Würfelspiel) September 2013 Di. 03.09. 14:00 Uhr Mi. 04.09. 15:00 Uhr Do. Do. So. Mi. 05.09. 05.09. 08.09. 11.09. 10:00 Uhr 15:00 Uhr 14:00 Uhr -ganztägig- Mi. 11.09. 15:00 Uhr Do. 12.09. 10:00 Uhr Do. 12.09. 15:00 Uhr Mi. 18.09. 09:00 Uhr Mi. Do. Di. Mi. Do. 18 18.09. 19.09. 24.09. 25.09. 26.09. 14:30 Uhr 14:30 Uhr 14:30 Uhr 15:00 Uhr 14:30 Uhr „BINGO“ Frauen erzählen Geschichten aus ihrer Heimat Heute: „Chile mit Wein & Käse“ Mitarbeiterbesprechung Stammtisch 55+ Sonntagscafé Kulturtreff: „Fischessen auf der Insel Rott“ Infos & Anmeldung bis spätestens 04.09.2013 Neue Spiele entdecken – Schnupperveranstaltung „Qwirkel - das Spiel des Jahres 2011“ PatenOmaTreffen „Kniffel“ (Würfelspiel) „Qigong-Wanderung“ auf dem Königsstuhl Infos & Anmeldung bis Dienstag, 17.09.2013 unter Tel.: 58 38 360 Gesprächsrunde:„Ernährung im Alter zum Thema Diabetes“ Reisebericht mit Bildervortrag „Königreich Marokko“ „BINGO“ Sammeltassencafé & Lesung „Heidelberg – Geist & Rätsel“ „Kniffel“ (Würfelspiel) Weststadt Print 03 | 2013 Seniorenzentrum Weststadt JULI 2013 Sommerfest im Garten Am Freitag, 12. Juli 2013 ab 14:30 Uhr laden wir Sie wieder ganz herzlich zu unserem traditionellen Sommerfest im idyllischen Garten des Seniorenzentrums Weststadt ein. Gerne können Sie auch Ihre Verwandten & Freunde mitbringen. Es erwartet Sie ein buntes Programm mit verschiedenen Aufführungen wie „Historische Tänze“, Ballett, Bauchtanz & Tai Chi. Eine Tombola wird auch geboten. Für das leibliche Wohl ist natürlich auch bestens gesorgt. Feiern Sie mit uns! Wir freuen uns auf Sie! Mal- und Zeichengruppe Ü55 Jeden Dienstag von 14:30 bis 16:30 Uhr findet unter der Leitung von Swetlana Dardykina der Mal- & Zeichenkurs Ü55 im Seniorenzentrum Weststadt statt. Es ist jeder willkommen, egal ob Einsteiger oder Fortgeschrittener. Sie bekommen professionelle Unterstützung mit individueller Anleitung. Ihre persönlichen Fähigkeiten und Kenntnisse werden berücksichtigt und gefördert. Sie können neue Techniken erlernen, oder der Künstlerin beim Malen „über die Schulter schauen“. Motiv-Wünsche werden gerne entgegengenommen. Lassen Sie sich von der kreativen Atmosphäre einfach inspirieren. Bitte bringen Sie, wenn vorhanden, Ihre Mal-Utensilien mit. Die Malgruppe freut sich auf Ihr Kommen. Infos & Anmeldung unter Tel.: 58 38 360. NEU „Bauchtanzgymnastik Ü 50“ Am Montag, 22. Juli 2013 findet von 18:30 bis 19:30 Uhr eine Informationsveranstaltung über dieses neue Bewegungsangebot unter der Leitung von Bauchtanzlehrerin Simone Fomuki im Seniorenzentrum Weststadt statt. Bauchtanz ist ästhetisch und elegant. Gerade reife Frauen möchten gerne diese feminine Tanz-Art mit den weichen und fließenden Bewegungen für sich und ihr Körpergefühl erlernen. Das Lebensalter, die Figur und bisherige Tanzerfahrung spielen hierbei keine Rolle. Beim Training steht immer die Freude am Tanz und an der Musik im Vordergrund. Die erfahrene Kursleiterin achtet auf eine gesunde Körperhaltung und korrekte Bewegungsausführung. Mit der Zeit wird sich dadurch Ihre Haltung verbessern und Ihr Becken und die Wirbel- Weststadt Print 3 | 2013 säule beweglicher werden. Bei ausreichender Nachfrage wird ab Montag, 19. August 2013 ein fortlaufender Kurs beginnen. Infos & Anmeldung unter Tel. 58 38 360. Fotoprojekt: „Heidelberg aus meiner Perspektive“ Am Mittwoch, 24. Juli 2013 um 10:00 Uhr findet im Seniorenzentrum Weststadt eine Einführungsveranstaltung zu diesem besonders interessanten Filmprojekt statt. Inhaltlich geht es darum, dass 3 bis 5 Lieblingsplätze/-orte in Heidelberg von Senioren bestimmt werden, ebenso 3 bis 5 unschöne Plätze/Straßen/Orte. Diese werden dann nach vorheriger Terminabsprache gemeinsam aufgesucht und fotografiert. Im Anschluss wird eine Fotoausstellung entwickelt, die am Mittwoch, 28.08.2013 um 14:30 Uhr im Rahmen unseres Sammeltassencafés eröffnet wird. Interessierte sind herzlich zu dieser Einführungsveranstaltung eingeladen. Infos erhalten Sie unter Tel. 58 38 360. AUGUST 2013 • Am Mittwoch, 04.09.2013 um 15:00 Uhr mit Eva Kunert Heimatland „Chile“: Hier gibt es die köstliche Variante Wein & Käse. Die Reihe „Frauen erzählen Geschichten aus ihrer Heimat“ wird sich bis 2014 erstrecken. Sammeltassencafé & Fotoausstellung „Heidelberg aus meiner Perspektive“ Im Rahmen unseres nostalgischen Cafés mit Kaffeetrinken wie zu Großmutters Zeiten präsentieren wir Ihnen am Mittwoch, 28. August 2013 um 14:30 Uhr im Seniorenzentrum Weststadt die Ausstellungseröffnung „Heidelberg aus meiner Perspektive“ mit äußerst beeindruckenden Fotos aus dem gleichgenannten Projekt. Sie sind herzlich dazu eingeladen und wir freuen uns auf Ihren Besuch! *Im Rahmen des nächsten Sammeltassencafés am Mittwoch, 25. September um 14:30 Uhr findet eine Lesung aus dem kürzlich erschienenen Text- und Bildband „Heidelberg – Geist und Rätsel“ statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! NEU „MännerRunde“ Am Mittwoch, 07. August 2013 um 15:00 Uhr trifft sich zum ersten Mal unsere neue „MännerRunde“ im Seniorenzentrum Weststadt. Bei einem kühlen Weizen, in unserem idyllischen Garten, wird über aktuelle Themen wie die große & auch kleine Politik, über Sport, Film & Fernsehen diskutiert, „über Gott und die Welt“ erzählt und gelacht. Interessierte sind herzlich willkommen. Infos unter Tel. 58 38 320 bei Günter Hochmuth. „Frauen erzählen Geschichten aus ihrer Heimat“ Lassen Sie sich inspirieren durch Anekdoten und Geschichten aus der Heimat der jeweiligen Erzählerinnen. Dazu werden landestypisches Gebäck und dazugehörige Getränke gereicht. Spüren und genießen Sie den Flair des jeweiligen Landes! Wir freuen uns auf Sie! • Am Mittwoch, 21.08.2013 um 15:00 Uhr mit Gabriele Wehrmann Heimatland „Südafrika“: Hier werden „Scones“ zum Kaffee gereicht. SEPTEMBER 2013 „Qwirkle“ – Spiel des Jahres 2011 Am Mittwoch, 11. September 2013 um 15:00 Uhr findet im Seniorenzentrum Weststadt unter der Leitung von Gabriele Wehrmann eine Schnupperveranstaltung dazu statt. „Qwirkle“ ist ein abstraktes Kombinations& Legespiel von Susan McKinley Ross. Das Spielprinzip erinnert an Spiele wie „Scrabble“, „Rommé“ und „Domino“. Das macht Spaß! Interessierte sind herzlich willkommen! Infos unter Tel. 58 38 360. „Ernährung im Alter zum Thema Diabetes“ – Gesprächsrunde Am Mittwoch, 18. September 2013 um 14:30 Uhr findet unter der Leitung von Dolly El-Ghandour im Seniorenzentrum Weststadt eine Gesprächsrunde zum oben genannten Thema statt. Mit dem Alter verändert sich der Körper und es ist & tut gut, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Interessierte sind ganz herzlich willkommen. 19 Stadtentwicklung Vom Baggerloch zur Bahnstadt Vom Spielplatz zum Stadtteil Gründung und Entwicklung der Weststadt stehen nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Heidelberger Eisenbahngeschichte. Die Verlegung des Hauptbahnhofs an seinen jetzigen Standort war sicherlich ein erneuter Impuls für die weitere Entwicklung für das Gelände im Westen Heidelbergs. Es war quasi der dritte Anlauf. Denn schon lange vor 1914 hatte man mit der Ausbaggerung für die Verlegung des Hauptbahnhofs begonnen, dann stoppte der Erste Weltkrieg das Vorhaben, das bis in die zweite Hälfte der dreißiger Jahre liegenblieb. Als es dann wieder losgehen sollte, kam der Zweite Weltkrieg, und als um 1950 dann erneut die Baumaßnahme in Angriff genommen wurde, befürchteten nicht wenige Weststadtbürger, daß der Dritte Weltkrieg bevostehe. Gottlob ist uns der erspart geblieben. „Am 5.5.1955 war es, und die Schuljugend hatte schulfrei, als Bundespräsident Theodor Heuss den neuen Bahnhof seiner Bestimmung übergab. Zentraler Entwicklungsbereich eines echten Weststadtbuben und gleichzeitig das „Paradies unserer Jugend“ war das Baggerloch. Es umfasste den gesam- Ein neuer Stadtteil entsteht gerade dort, wo jahrzehntelang ein Abenteuerspielplatz, Eisenbahnbetrieb und später sich selbst überlassene Natur zu finden waren. ten Bereich des heutigen Bahnhofsgeländes und erstreckte sich von der Czernybrücke im Nordwesten bis zur Römerbrücke (heute Hermann-MaasBrücke) im Südosten, dazwischen überspannt von der Ringbrücke, wir nannten sie Dreibogenbrücke (heute Montpellierbrücke), und durch die damalige Bahnlinie nach Karlsruhe in das große und kleine Baggerloch unterteilt. Was haben wir dort nicht alles angestellt. Es fuhren keine Autos. es schimpften keine lärmgestörten Anwohner und kaputtmachen konnten wir eigentlich auch nichts. Und riesig viel Platz hatten wir. Nicht immer waren unsere Spiele ungefährlich, deshalb sei zur Verhinderung von Nachahmungen eine Schilderung unterlassen. Nur eines sei erwähnt: das barfüßige Überqueren der glühendheißen Eisenbögen der Ringbrücke im Sommer.“ (Auszug aus „Weststadterinnerungen“ von Karl Weber, in: Festbuch zum 90-jährigen Bestehen des Vereins West-Heidelberg Milte-Verlag, 1982) Foto: Stadtarchiv Aus dem Bahngelände, zu dem ja auch weitläufige Areale für die Kohle- und Materiallagerung gehörten, genauso die Stellwerke für die Signale und Weichen, Waggonreparaturwerke und Drehschei20 Weststadt Print 03 | 2013 Stadtentwicklung Bahngebäude, Weichen, Signale und Arbeitskräfte wurden nicht mehr gebraucht und einfach außer Dienst gestellt. Das große Gelände blieb sich selbst überlassen und brachte etwas Neues hervor: ein unbedrohtes Naturgebiet mit seltenen Pflanzen und Tieren, die sich ungestört auf dem nicht mehr benötigten Stück Land ansiedeln und ausbreiten konnten. Dann wurde das Areal verkauft, mit der Ruhe war es aus – ein neuer Stadtteil wurde geplant. (Un-)Sinnigerweise wird er Bahnstadt getauft, obwohl rein gar nichts mehr an diese Zeit seiner Geschichte erinnert. Riesige Wohngebäude und wis- Weststadt Print 03 | 2013 Aufkeimende Befürchtungen, die Bahnstadt könne zur Betonwüste und zum Ghetto werden, weisen die Verantwortlichen als unbegründet zurück. Hoffentlich zu Recht. n Fotos: Weststadt-Online ben für Lokomotiven, legte sich nach Jahren größter Aktivität und Betriebsamkeit im Laufe der Zeit eine verdächtige Ruhe. Sie signalisierte den einsetzenden Abbau von Arbeitsplätzen und eine grundlegende Umstrukturierung, die das schnell heraneilende Ende der guten alten Dampflok-Ära verkündete. senschaftliche Büro-/Labor-Komplexe verstellen sich gegenseitig den Blick auf die nahen Odenwaldhügel, Aussicht gibts nur im Penthouse und kostet extra. Auch die gewählten Straßennamen des neuen Stadtteils haben mit Eisenbahn nichts mehr zu tun. Da gibt es jetzt die Cambridgestraße, Einsteinstraße, Darwinstraße, Da-Vinci-Straße, RobertKoch-Straße, Galileistraße – sie stehen für den wissenschaftlichen Anspruch und eine neue ahistorische Betrachtung des Areals. Spricht man mit den ersten Anwohnern hört man aber meistens Begeisterung für die Bauqualität der Häuser trotz hoher m2-Preise. Die geplante gute Verkehrsanbindung, Kinderbetreuung und Infrastruktur sollen auch vorbildlich werden. Fotos: Weststadt-Online Fotos: Martin Koop Impressionen vom brachliegenden Bahnstadtareal vor Baubeginn – die Natur hatte sich das Gelände für lange Zeit vom Menschen zurückerobert. Der Mensch greift ein und gestaltet nach seinen Vorstellungen einen neuen Stadtteil. Wie viel Zeit wird vergehen, bis das ganze Areal begrünt, bewohnt und belebt sein wird? 21 Tipps & Trends Lobo & Soul Nadel & Faden Buch & Kultur Schon das Cover des Albums lässt vermuten, dass es sich bei Lobo & Soul um besondere Musiker handelt. Solche, denen die verschlafene Ländlichkeit ihrer heimatlichen Umgebung – Dossenheim bei Heidelberg – in keinster Weise unangenehm ist. Muss sie auch nicht, denn “Blueberry Thrills” ist ein ausschweifender Beweis für die Weltoffenheit des Gitarristen Wolfgang Ackermann und des Produzenten Niko Reif. Ausflüge in exotische Gefilde bieten das lateinamerikanisch inspirierte “Bottom Lines” und “Cosa Rica”, welches mit kubanischem Flair daherkommt. Der Funk-Stomper “Barbecue Chicken” rundet das Album ab und knüpft mit seinen oppulenten Saxophoneinspielungen ohne Schwierigkeiten an renommierte Smooth-Jazz-Combos an. Insgesamt charakterisiert durch das Gitarrenspiel von Ackermann, der hier eine beachtliche Sammlung an Akustikgitarren zu präsentieren scheint, getragen von Reifs feinfühliger und dezenter Produktion ist das hier eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Mischung. Die CD ist über die website zu bestellen. www.loboandsoul.de In der Bahnhofstraße 23 hat sich ein tolles Geschäft angesiedelt. Die Änderungsschneiderei “Nadel & Faden” von Latef Ahmad bietet für die Weststädter einen schnellen Service rund um das Ändern und Reparieren von Klei- dungsstücken und anderen Textilien. Der gebürtige Iraker Ahmad bietet dazu auch einen 1 Stunden-Service für ganz eilige Fälle an. Die größte Überraschung erfährt der Kunde beim Abholen seiner Ware. Die Änderungen sind nicht nur handwerklich hochwertig ausgeführt, sondern auch preislich sehr günstig. In der Büchergilde in der Kleinschmidtstraße 2 trifft sich einmal im Monat eine kleine Schar von Literaturinteressierten, die gemeinsam über ein zusammen ausgewähltes Buch diskutieren. Dabei wird kein Wert auf pure literarische Wissenschaftlichkeit gelegt, sondern subjektive Meinungen der verschiedenen Teilnehmer sind erwünscht, um erhellende Gespräche und Gedanken zu erhalten. Das Spektrum der diskutierten Bücher geht über alle Epochen und Autoren, wobei gerade wiederveröffentlichte Titel genauso ausgewählt werden wie Neuausgaben aktueller Literatur. So wurden zum Beispiel Stefan Zweigs Tagebücher, der Roman „Madame Bovary“ von Gustave Flaubert gelesen und besprochen. Interessierte Leserinnen und Leser können sich unter 06221-28288 in der Büchergilde über den nächsten Termin informieren. Nadel & Faden Bahnhofstr. 23 · 69115 Heidelberg Telefon: (06221) 6 72 72 05 BÜCHERGILDE Kleinschmidtstr. 2 · 69115 Heidelberg Telefon: (06221) 28 2 88 „Blueberry Thrills“ Guter Schneider-Service • • Steuerberaterin Anja Mehnert Diplom Betriebswirtin (FH) www.steuerbüro-mehnert.de Ihre Steuerberaterin in der Weststadt betreut Sie bei: Erstellung Ihrer Einkommensteuererklärung Erstellung von Einnahmen-Überschussrechnungen Betreuung laufender Buchhaltungen Beratung/Erstellung von Erbschaft- und Schenkungsteuererklärungen Vollumfängliche Betreuung von Firmenkunden Bahnhofstr. 3 · 69115 Heidelberg · Tel. 06221/893444 · Mobil 0162/9144620 22 Lesen im Kreis • § Rechtsanwältin und Fachanwältin Barbara Knape Individuelle Kanzlei für: Familien- und Erbrecht Scheidungs-, Unterhalts- u. Ehevertragsrecht vermögensrechtl. Auseinandersetzungen Sofienstraße 23 · 69115 Heidelberg (Nähe Bismarckplatz) Telefon 06221-301597 www.ra-knape.de Weststadt Print 03 | 2013 Tipps & Trends Neu in der Weststadt Die Elisabeth-Stuart-Rose Wer steckt hinter FREIRAUM ? 400 Jahre „The Wedding“ Das sind Tanja Günther und Anna-Lena Holzer, beide Friseurmeisterinnen und ausgebildete Visagistinnen mit langjähriger Berufserfahrung. Sie führen einen kleinen, modernen und innovativen Friseuralon mit besonderer Geschäftsidee im Herzen der Heidelberger Weststadt. Das Besondere an dieser Geschäftsidee ist das Konzept der angebotenen Dienstleistungen und Warenzusammenstellungen, verbunden mit zusätzlicher Visagistikdienstleistung – alles gepaart mit ihrer Liebe zum Beruf. Der Anspruch der beiden Inhaberinnen ist hoch, das spiegelt sich in ihrer Leistung wider: Professionelle Beratung, hohe Qualität und guter Service in einer Atmosphäre, in der sich ihre Kunden rundherum wohl fühlen. Kurzum: sie möchten schöne Haare machen! Für dich, für mich, für alle. www.freiraum-friseur.de Einkaufen im Wohnzimmer Im Rahmen der Feierlichkeiten von „The Wedding“ ist Rosemarie Schulz aus der Weststadt vom 9. bis 11. August 2013 im Spiegelsaal des Palais Prinz Carl mit einer Ausstellung beteiligt. Rosemarie und Martin Schulz haben mit ihrem Geschäft in der Rohrbacher Str. 30 sehr engen Kontakt zu England. Seit über 15 Jahren sind sie mit ihren Produkten auf der CHELSEA FLOWER SHOW zu sehen. Die berühmte „Elisabeth-Stuart-Rose”, 1613 zur Hochzeit in Frankreich gezüchtet, wird als Nachzucht in Töpfen während der Feierlichkeiten im Palais Prinz Carl präsentiert. Das historische Rosen-Motiv wird auch als Druck auf Tischsets und auf weiteren Produkten vorgestellt. www.rosemarie-schulz.eu • • FREIRAUM friseur Römerstrasse 44 · 69115 Heidelberg Telefon: 06221 / 7256789 Wir setzen Sie immer in die erste Reihe Wieder in der Weststadt Mal nach Lust und Laune ganz privat in angenehmer, entspannter Atmosphäre schönste ökologische Bekleidung anprobieren? Natural Outfitters macht’s möglich. Claudia Meyer aus Nürnberg hat sich dieses Prinzip auf die Fahnen geschrieben. Um eine Nische jenseits globaler Massenmode oder großer ökologischer Versender anzubieten, bereist sie zu ausgesuchten Terminen die Bundesrepublik und stellt im privaten Rahmen kleine Kollektionen verschiedener Hersteller der Sparte „Ökomode” vor. Pioniere wie „Lana” oder „Lanius” finden sich ebenso im Programm wie junge urbane Designer wie „les racines du ciel”, „Komodo” oder „Mandala”. Von A bis Z ökologisch, ist die Kleidung ebenso fair gehandelt wie sozial verträglich hergestellt. Und sie ist schön! Von lässig bis trendig, zeitgemäß bis zeitlos, schlicht und elegant ist alles zu haben für die moderne, bewußte, anspruchsvolle Frau jeden Alters – zu guten Preisen. Denn einen Laden gibt es, ganz bewußt, nicht. www.naturaloutfitters.de ©helix-fotolia.com • Weststadt Print 03 | 2013 w w w. b u s ke - g r a f i k . d e Verkaufstermin Natural Outfitters Samstag, 13. Juli, Zähringerstraße 51 11:00 –19:00 Uhr Natural Outfitters freut sich auf Sie! 23 Ihr gutes Recht Anzeige Haben Sie ein Testament gemacht? Wenn Sie diese Frage mit „Ja“ beantworten, dann sollten Sie es an einem Ort verwahren, an dem es auch gefunden werden kann. Sollte Ihr Testament im Erbfall nämlich nicht auffindbar sein und auch die Existenz und der Inhalt Ihres Testaments nicht nachgewiesen werden können, dann tritt – wie ohne Testament – die gesetzliche Erbfolge ein. Es erben dann Ihre lieben Verwandten, wobei die näheren (lebenden) Verwandten, also zum Beispiel Ihre Kinder, die entfernteren von der gesetzlichen Erbfolge ausschließen. Daneben hat aber auch Ihr Ehegatte oder eingetragener Lebenspartner ein eigenes gesetzliches Erbrecht. Für die gesetzliche Erbfolge und -quote gelten bestimmte Regeln. Sollten Sie beispielsweise zwei Kinder haben, verheiratet sein und im Güterstand der Zugewinngemeinschaft leben, dann werden Sie von Ihrem Ehegatten zur Hälfte und von Ihren Kindern jeweils zu einem Viertel beerbt. Sofern Sie im vorstehenden Fall allerdings keine eigenen Kinder haben oder hatten und Ihre beiden Eltern noch leben, dann erben nach Ihrem Tod Ihr Ehegatte drei Viertel und sowohl Ihre Mutter als auch Ihr Vater jeweils ein Achtel. Bei fehlender Regelung tritt die gesetzliche Erbfolge bei den Erben automatisch ein. Durch eine fristgerechte Ausschlagung der Erbschaft kann man sich der Erbenstellung aber wieder entledigen. Grundsätzliches zu Erbschaftserwerb und Ausschlagung hat Herr Rechtsanwalt Wolfgang Heinz bereits in der Ausgabe 03/2012 ausgeführt. Wenn Sie die gesetzliche Erbfolge zum Teil oder ganz vermeiden wollen, dann sollten Sie Ihre Erbfolge durch letztwillige Verfügung, also durch Testament oder Erbvertrag regeln. Ihr so verfügter letzter Wille geht der gesetzlichen Erbfolge vor. Dies gilt aber nur, wenn Ihre letztwillige Verfügung wirksam ist. Bei einem eigenhändigen Testament ist zu beachten, dass dieses handschriftlich geschrieben und am Schluss unterschrieben sein muss. Zur Vermeidung von Unklarheiten sollte mit Vor- und Familienname unterschrieben und auch Ort und Datum angegeben werden. Fehler können nämlich bis zur Unwirksamkeit des Testaments und damit zum Eintritt der gesetzlichen Erbfolge führen. Eine Unwirksamkeit würde hier zum Beispiel eintreten, wenn Sie Ihr Testament mit dem Computer verfassen und ausdrucken. Durch eine letztwillige Verfügung können Sie aber nur im Ausnahmefall erreichen, dass die von der Erbfolge sodann ausgeschlossenen gesetzlichen Erben vollständig „enterbt“ werden. Das Gesetz bestimmt nämlich, dass der „enterbte“ Angehörige einen so genannten Pflichtteil vom Erben verlangen kann. Der Pflichtteilsanspruch besteht dabei – mit Ausnahmen – in Höhe der Hälfte des Wertes des gesetzlichen Erbteils. Ein Pflichtteilsrecht besteht allerdings nur für Abkömmlinge, Eltern und den Ehegatten bzw. eingetragenen Lebenspartner des Erblassers. Ein vorhandener Abkömmling lässt jedoch das Pflichtteilsrecht von entfernteren Abkömmlingen und den Eltern des Erblassers entfallen. Unklare Formulierungen im Testament können dazu führen, dass das Testament entgegen Ihren eigentlichen Absichten ausgelegt wird. Es kann daher ratsam sein, dass Sie Ihr Testament durch einen Rechtsanwalt – auch im Hinblick auf steuerliche Möglichkeiten – überprüfen lassen. Zuletzt gilt zu beachten, dass zwar jeder ab Kenntnis vom Todesfall verpflichtet ist, ein Testament unverzüglich beim Nachlassgericht abzuliefern. Hierdurch ist eine Ablieferung aber nicht sichergestellt. Sie sollten daher überlegen, ob Sie Ihr eigenhändiges Testament in amtliche Verwahrung geben. Dann ist es im Erbfall auffindbar, da die Verwahrangaben im Zentralen Testamentsren gister gespeichert werden. HEINZ RECHTSANWÄLTE SEBASTIAN KÖDITZ Rechtsanwalt Arbeitsrecht z.B. außergerichtliche und gerichtliche Vertretung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bei Abmahnung, Kündigung, Befristung, Versetzung oder Gehalt und Sondervergütung; Arbeitsvertragsgestaltung: Vergütungsbestandteile, Zielvereinbarungen, Wettbewerbsklauseln für 24 Erbrecht z.B. Beratung und Unterstützung bei nationalen und internationalen Erbfällen, Gestaltung von Testamenten und Erbverträgen, Vertretung bei Erbauseinandersetzungen, Durchsetzung von Pflichtteilsansprüchen, Erbscheinverfahren, Erbschaftsteuer, Testamentsvollstreckung Wolfgang Heinz Fachanwalt In vielen weiteren Bereichen bieten wir Ihnen eine umfassende Rechtsberatung: Karin Langer Fachanwältin für Verena Heinz Fachanwältin für Familienrecht Familienrecht, Erbrecht Verkehrsrecht Jakob Schomerus Vertrags und Gesellschaftsrecht Laticia Eckert Fachanwältin für Familienrecht Sebastian Köditz Arbeits- und Erbrecht Weitere Informationen über unsere Kanzlei enthält unsere Homepage: www.heinz-rae.de Sie erreichen uns unter: Bahnhofstraße 5, 69115 Heidelberg, Tel.: 06221-90543-0, [email protected] Weststadt Print 03 | 2013 Bergfriedhof Bildquelle: Wikipedia Wilhelm Furtwängler Berühmter Dirigent und Zankapfel Wilhelm Furtwängler (*25. Januar 1886 in Schöneberg, †30. November 1954 in Ebersteinburg bei Baden-Baden, beigesetzt auf dem Bergfriedhof in Heidelberg) war ein deutscher Dirigent und Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Seine ersten Engagements führten ihn 1906 als 2. Repetitor nach Berlin, 1907 über Breslau als Chorleiter nach Zürich und anschließend wieder nach München. 1910 engagierte ihn Hans Pfitzner als 3. Kapellmeister nach Straßburg. 1915 wurde Furtwängler Operndirektor in Mannheim, 1920 übernahm er als Nachfolger von Richard Strauss die Konzerte der Berliner Staatsoper. Von 1921 bis 1927 hatte er (gemeinsam mit Leopold Reichwein) die Stelle des Konzertdirektors der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien inne und dirigierte in dieser Funktion das 1921 neu konstituierte Wiener Sinfonieorchester (seit 1933: Wiener Symphoniker). Ab 1922 arbeitete er als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und dirigierte außerdem bis 1928 das Gewandhausorchester in Leipzig als Gewandhauskapellmeister. 1933 wurde er außerdem zum Leiter der Berliner Staatsoper ernannt, wobei er gleichzeitig auch am Deutschen Opernhaus Berlin-Charlottenburg gastierte. Die Nationalsozialisten hofierten Furtwängler wegen seiner internationalen Reputation als kulturelles Aushängeschild. Er selbst betrachtete sich grundsätzlich als apolitischen Künstler. Tatsächlich kam er den neuen Machthabern 1933 insoweit entgegen, als er sich dazu bereit fand, sich zum Vizepräsidenten der Reichsmusikkammer ernennen zu lassen. 1945 erhielt Furtwängler von den amerikanischen Besatzungsbehörden zunächst Dirigierverbot. Verheerender noch war für ihn seine internationale Ächtung und seine Brandmar- kung als Sündenbock: Man titulierte ihn als „Hitlers gehätschelten Maestro“, „musikalischen Handlanger der nazistischen Blutjustiz“ und „eine der verhängnisvollsten Figuren des Nazireiches“. Der Fürsprache der „entarteten“ Musiker Paul Hindemith, Yehudi Menuhin, Szymon Goldberg sowie seiner langjährigen jüdischen Sekretärin Berta Geissmar verdankte es Furtwängler, dass er 1947 freigesprochen wurde. Am 25. Mai 1947 dirigierte er erstmals wieder in einem öffentlichen Konzert die Berliner Philharmoniker. Es dauerte jedoch noch weitere fünf Jahre, bis er 1952 wieder zum Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker ernannt wurde, diesmal auf Lebenszeit. n (Text: Wikipedia) Der Tod ist ein Thema, das gerne verdrängt wird. Deshalb wissen selbst die nächsten Angehörigen nicht, was zu tun ist, wenn dieser Fall eintritt. Trotzdem: Einmal sollte man darüber reden und sich beraten lassen. Denn Vorsorge für die Bestattung zu treffen, ist inzwischen für jeden notwendig geworden. In einem Vorsorgevertrag werden dabei Ihre persönlichen Vorstellungen in einem Kostenrahmen festgehalten, den Sie selbst bestimmen. Auch unvorhergesehene Ereignisse, die bei Auslandsreisen eintreten können, werden dabei berücksichtigt. Wir finden den für Sie besten Weg der finanziellen Absicherung. Entweder in Form der günstigen Einmalzahlung oder als geringe monatliche Beiträge. Eine Sterbegeldversicherung der Nürnberger, angeboten über das Kuratorium Deutsche Bestattungskultur e.V., kostet z.B. für Frauen – Eintrittsalter 65 Jahre – 12,99 1 – Männer 16,46 1 – monatlich. Das Sterbegeld beträgt in diesem Falle 2.000 1 zuzüglich anteilige Überschussbeteiligung. Die Aufnahme ist möglich bis zum 80. Lebensjahr ohne Gesundheitsfragen. Wahlweise kann aber auch der von Ihnen bestimmte Betrag zu einem für Sie günstigen Zinssatz angelegt werden. Für welche Form unserer Vorsorgemöglichkeiten Sie sich auch immer entscheiden: Sie bleiben der verfügungsberechtigte Eigentümer Ihres Geldes. Stammhaus und Verwaltung Heidelberg Bergheimer Str. 114 (neben Pfarrkirche St. Albert) Abschiedsräume und Hauskapellen · Vangerowstr. 27-29 · Im Buschgewann 24 Geschäftsstellen in Edingen · Eppelheim · Sandhausen · Schriesheim · Sinsheim · Wilhelmsfeld 0 62 21 / 2 88 88 Weststadt Print 03 | 2013 25 Weststadt-Splitter Wilhelmsplatz Heimat Franz-Marc-Straße Buchprojekt Das neue Markthäusel Wo ist der Ort? Warum heißt die so? Alte Fotos gesucht Die Bauarbeiten für die Umgestaltung des Marktmeisterhäusels gehen voran. Zuerst wurden die Innenwände herausgegerissen, das alte Markthausfenster entfernt und die Tür nach Westen zugemauert, damit eine längere Wand für die Innennutzung entsteht. Inzwischen ist das neue Fenster eingebaut, der alte Rolladen ausgebaut, die Wasseranschlüsse und Elektroinstalltionen erneuert. Nach dem Innenspachteln kam der Bodenleger, dann wird dass Dach von aussen aufwändig saniert. Es gibt noch viel zu tun.• Die Inschrift sagt: Hier stand das alte Heidelberger Schloss urkundlich zum ersten Mal erwähnt im Jahre 1225. Wenn sie den Ort der Inschrift erkennen, schicken Sie ihre Antwort bitte per Email an: [email protected] Franz Moritz Wilhelm Marc (*8. Februar 1880 in München; †4. März 1916 in Braquis bei Verdun, Frankreich) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler des Expressionismus in Deutschland. Neben Wassily Kandinsky war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft „Der Blaue Reiter”, die am 18. Dezember 1911 ihre erste Ausstellung in München eröffnete. „Der Blaue Reiter” ging aus der Neuen Künstlervereinigung München hervor, in der Marc kurzzeitig war. • Für ein Buchprojekt über die Entwicklung der westlichen Vorstädte Heidelbergs, Bergheim, Weststadt, Südstadt und Bahnstadt sucht der Weststadt-Verlag historische Fotoaufnahmen aus alten Zeiten in Privatbesitz. Leider sind viele Aufnahmen von damals heute nicht mehr verfügbar, so dass wir über diesen Aufruf hoffen, doch noch Bilder aus privaten Sammlungen zu bekommen, um sie der Nachwelt erhalten zu können. Die Fotos werden vom Verlag hochwertig eingescannt und dann sogleich den Besitzern zurück gegeben.• Der Weinladen „Feine Weine in der Weststadt”, Kleinschmidtstraße 18, stiftet wieder als Preis für die erste richtige Lösung einen Wein der gehobenen Art. Diesmal ist es ein Montepulciano d‘Abruzzo aus der Kellerei • Fattoria Buccicatino. Kontakt: Weststadt-Verlag Kleinschmidtstr. 4 69115 Heidelberg 06221 - 166 433 [email protected] M it diesem Coupon erhalten Sie eine (30 Jademassage min) kostenlos Erholung für die Atemw ege mit der besten Salzluft in Heidelberg eine Anwendung nur 11 Euro www.salzra um - heidelberg.de ∞ Rohrbacherþ Str.20 ∞ T el.þ06221/ 914 88 77 26 Weststadt Print 3 | 2013 Weststadt-Splitter Gemeinden Samstagsmarkt Einladung Fest der Kirchen Marktfrühstück Bahnhofstraße: Stadt informiert über Neugestaltung Am 20./21. Juli wird es in der Südstadt wieder das beliebte „Südstadtfest“ geben. Seit 31 Jahren richten es die Kirchen für den Stadtteil aus, da sie – wie es jetzt im Konversionsprozess auch deutlich wurde – in der Südstadt von Anfang an ihre Aufgaben auch in der Stadtteilarbeit sehen. Auf dem Südstadtfest wird von den Ökumenischen Kinderchören der Gemeinden Markus und Michael, Südstadt in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kinderchor der Christusgemeinde, Weststadt, die „Zauberflöte“ aufgeführt. • Der bei den Weststädtern so beliebte Samstagsmarkt hält sich trotz der anhaltenden Schlechtwetterperiode im Mai wacker und weiß bei jedem Termin mit neuen Überraschungen aufzuwarten. Nicht nur tauchen immer wieder neue Marktbetreiber mit schmackhaften kulinarischen oder interessanten kunsthandwerklichen Angeboten auf, langsam etabliert sich auch das „Marktfrühstück”. Nachbarn, Freunde und Bekannte treffen sich zum gemeinsamen Frühstück auf dem Wilhelmsplatz. Tische und Bänke stehen, dank des Veranstalters IHKKG, Kaffee, Brötchen, Marmelade, etc. gibt es rundherum, ein bißchen Geschirr und gute Laune eingepackt und es kann losgehen zu einem leckeren Frühstück in geselliger Runde. Wir wünschen uns einen strahlenden Sommer! • Die Stadt Heidelberg beabsichtigt, Ende Juli 2013 mit der Umgestaltung der Bahnhofstraße im ersten Bauabschnitt zwischen Römerkreis und Landhausstraße zu beginnen. Der Gemeinderat hat die Baumaßnahme mit Kosten von 2,25 Millionen Euro am 14. März 2013 genehmigt. Zuvor sind die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbetreibenden zu einer Informationsveranstaltung unter der Leitung des Ersten Bürgermeisters und Baudezernenten Bernd Stadel am Donnerstag, 11. Juli 2013, um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Heidelberg, Hilde-Domin-Saal, Poststraße 15, 69115 Heidelberg, eingeladen. Vertreter des Tiefbauamtes und des Amtes für Verkehrsmanagement der Stadt Heidelberg werden die Neugestaltung der Straße und den Bauablauf erläutern. Für Fragen stehen auch Vertreter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung sowie des Landschafts- und Forstamtes zur Verfügung. Im Zuge der Neugestaltung der Bahnhofstraße wird die Kleinschmidtstraße bis zur Kurfürsten-Anlage verlängert. Die Bauarbeiten werden vor«Ja gu aussichtlich etwa zehn Monat, es g ibt nu S ieg, U te dauern und sollen bis Ende r eine nents Mögli chied Mai 2014 abgeschlossen sein. chkei en od t: er Nie Während der Bauzeit wird Franz d e Becke r l a ge!» nbaue «Ein re die Bahnhofstraße zur Einr icher • bahnstraße. Man arm Sch luss n ist o ft nur ein t sehr v i e Aristo l G e teles ld » Ona nn mi Herausgeber: Weststadtverlag Hans D. Wagner Kleinschmidtstr. 4 69115 Heidelberg Telefon: 06221-166 433 Mail: [email protected] Ihre Werbung im Internet WeststadtPrint erscheint alle drei Monate zum Monatsbeginn 24 Stunden erreichbar 7 Tage die Woche 365 Tage im Jahr Bildnachweise: © Weststadtverlag, soweit nicht anders vermerkt Weststadt Print 03 | 2013 nken er Ma IMPRESSUM Immer die aktuellsten Angebote geda Redaktion: Hans D. Wagner (verantw.) Martina Buske ssis Layout: © buskegrafik, Heidelberg www.buske-grafik.de Anzeigenverkauf: Telefon: 06221-166 433 Mail: [email protected] Das Copyright liegt, soweit nicht anders angegeben, beim Weststadt-Verlag. Es umfasst auch die vom Verlag gestalteten Anzeigen. Nachdruck, Vervielfältigung oder Sendung nur mit schriftlicher Genehmigung. Die nächste Ausgabe von WeststadtPrint erscheint Anfang Oktober 2013 27