Handhabungstechnik I

Transcrição

Handhabungstechnik I
Handhabungstechnik I
Die Handhabungstechnik ist ein wichtiger Baustein
innerhalb der Fertigung und Montage.
Aufgabengebiet
und
Funktionsumfang
Handhabungstechnik sind beschrieben in der
der
VDI-Richtlinie 2860
Gemäß
G
äß dieser
di
Ri htli i ist
Richtlinie
i t Handhaben
H dh b
Das Schaffen
-
Definiertes Verändern
V üb
Vorübergehende
h d Aufrechterhaltung
A f h h l
einer vorgegebenen räumlichen Anordnung von
geometrisch bestimmten Körpern in einem
B
Bezugskoordinatensystem.
k di t
t
Bei der Funktionsbeschreibung können weitere
Bedingungen wie beispielsweise
-
Zeit
Menge
Bewegungsbahn
vorgegeben sein.
Bild 7.1 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
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Fertigung und Montage
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Handhabungstechnik II
Ausgehend von dieser Definition kann das
Handhaben in die nachfolgenden Teilfunktionen
untergliedert werden.
-
Speichern (Halten von Mengen)
Mengen verändern
Bewegen (Schaffen und Verändern einer
definierten räumlichen Anordnung)
Sichern (Aufrechterhalten einer definierten
räumlichen Anordnung)
K
Kontrollieren
lli
Die räumliche Anordnung eines Körpers in einem
Bezugskoordinatensystem ergibt sich aus seinen
sechs
h Freiheitsgraden
F ih it
d der
d Bewegung:
B
-
Drei translatorische
Position
-
Drei rotatorische
Orientierung
Freiheitsgrade
Freiheitsgrade
für
für
die
die
Die Angabe erfolgt als Transformationsbeziehung
zwischen einem körpereigenen Koordinatensystem
und dem Bezugskoordinatensystem.
Bild 7.2 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungstechnik III
Vielfach ist es nicht möglich, den Bezug zwischen
den Koordinatensystemen exakt zu beschreiben,
da nicht alle Kenngrößen der Freiheitsgrade
bekannt sind.
sind Die Anzahl der bekannten Größen
wird, nach Position und Orientierung unterteilt, als
Ordnungszustand bezeichnet. Dieser gibt also an,
wieviele Freiheitsgrade des Körpers hinsichtlich
seiner
i
O i ti
Orientierung/Position
/P iti
b ti
bestimmt
t sind.
i d Eine
Ei
Übersicht der verschiedenen Ordnungsgrade und
ihre Bedeutung ist in Bild 7.4 dargestellt.
Zusammengefasst beschreiben Positionsgrad PG
und Orientierungsgrad OG den Ordnungszustand
OZ eines Objekts. Der Ordnungszustand wird
dabei durch diese beiden Zahlen angegeben und
wie folgt dargestellt:
OZ = OG/PG
Die folgenden beiden Beispiele zeigen Rundkörper
die sich einmal ungeordnet im Raum befinden (OZ
0/0) und einmal auf einer Ebene abgelegt sind (OZ
(0/1)
Bild 7.3 09/10
Handhabungstechnik
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Ordnungskennzahlen in der Handhabung
Positionierungsgrad
PG Erläuterung
Ursprung des körpereigenen
Koordinatensystems in allen drei
3
Achsrichtungen x, y, z bzgl. des
Basiskoordinatensystems bestimmt
2
Ursprung des körpereigenen
Koordinatensystems in zwei von drei
Achsrichtungen bzgl. des
Basiskoordinatensystems bestimmt
1
Ursprung des körpereigenen
Koordinatensystems in einer von drei
Achsrichtungen bzgl. des
Basiskoordinatensystems bestimmt
0
p g des
Position des Ursprungs
körpereigenen Koordinatensystems
unbekannt.
Orientierungsgrad
OG Erläuterung
Orientierung des starren Körpers in
allen drei Rotationsachsen bestimmt
3
2
1
0
Orientierung des starren Körpers in
zwei von drei Rotationsachsen
bestimmt
Orientierung des starren Körpers in
einer von drei Rotationsachsen
bestimmt
Orientierung
g des starren Körpers
p
unbekannt
Bild 7.4
7 4 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungstechnik IV
Das Handhaben ist eingeordnet in den
Materialfluss, der neben den Handhabungsfunktionen für geometrisch bestimmte Körper auch
Methoden für die Beschreibung geometrisch
unbestimmter Objekte umfasst, wie nachfolgend
dargestellt:
Materialfluss
bewirken
Fördern
VDI 2411
Lagern / Speichern
VDI 2411
Handhaben
VDI 2860
Geometrisch unbestimmte Objekte, wie beispielsweise Schüttgüter oder flüssige Medien, sind
d d h gekennzeichnet,
dadurch
k
i h t dass
d
zwar ihre
ih Position
P iti
bestimmt sein kann, jedoch ist ihr Orientierungsgrad = 0. Diese Eigenschaft beschreibt den
Unterschied zwischen den restlichen Funktionsbereichen des Materialflusses und dem Handhaben.
Die Funktion des Transportes betrifft die
O
Ortsveränderung
ä d
(P i i ) von Gütern.
(Position)
Gü
Di
Die
Handhabung hingegen ändert die Orientierung
und Positionierung von Objekten im Bereich der
Fertigungseinrichtungen.
g g
g
Bild 7.5 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückmerkmale I
Bei der Auswahl und Konzeption geeigneter
Funktionsträger sind die spezifischen Merkmale der
zu handhabenden Werkstücke von elementarer
B d t
Bedeutung.
N b den
Neben
d Werkstückeigenschaften
W k tü k i
h ft ist
i t
dabei auch das Verhalten der Werkstücke
entscheidend. Eine zusammenfassende Übersicht
g
Merkmale ist in Bild 7.7 dargestellt.
g
der wichtigsten
Bei den geometrischen Werkstückeigenschaften
interessiert vordergründig die Form, auch
Verhaltenstyp
yp g
genannt. Um die Konzeption
p
geeigneter
Handhabungseinrichtungen
zu
vereinfachen und eine effiziente Auslegung zu
ermöglichen, werden die Werkstücke anhand ihrer
Eigenschaften Verhaltensgruppen zugeordnet.
zugeordnet
Eine Verhaltensgruppe umfasst Werkstücke mit
ähnlichem oder gleichem Werkstückverhalten,
wobei ein Werkstück mit den charakteristischen
Verhaltenseigenschaften als Repräsentant für die
gesamte Gruppe ausgewählt wird. In den Bildern
7.8 und 7.9 ist eine Klassifizierung der Werkstücke
anhand
h d der
d
wesentlichen
tli h
G df
Grundformen
b
beschrieben.
Bild 7.6 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückmerkmale II
Werkstückmerkmale
Werkstückeigenschaften
Werkstückverhalten
Geometrische
Werkstückdaten
Kennzeichnende
Formelemente
Physikalische
Eigenschaften
Ruheverhalten
Förderverhalten
• Form
(Verhaltenstyp)
• Bohrung
• Werkstoff
• Standsicherheit
• Gleitfähigkeit
• Absatz, Bund
• Schwerpunkt
• Rollfähigkeit
• Ausdehnungen
Abmessungen
• Sicke, Wulst
• Steifigkeit
• Stabile
Orientierung
• Ausschnitt
• Bruchfestigkeit
• Seitenverhältnisse
• Schlitz
• Masse
• Nut, Einstich
• Symmetrien
• Fase
• Oberflächenbeschaffenheit
• Größenklassen
• Haken
• Temperatur
• Ausklinkung
• Bearbeitungszustand
• Vorzugsorientierung
• Stapelfähigkeit
• Hängefähigkeit
Bild 7.7
7 7 09/10
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• Richtungsstabilität
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Geometriemerkmale I
Werkstücktyp Beschreibung
Kugelteile
Kugelige Werkstücke bis zur
angenäherten Kugelform,
g
g
g
z.B. Kugellagerkugeln
Zylinderteile
Zylindrische Werkstücke ohne
Formabweichung, deren LängenDurchmesser Verhältnis
Durchmesser-Verhältnis
0,5 ≤ L/D ≤ 30 beträgt,
z.B. Bolzen, Wellen, Stangen
Block- und klotzartige
Massivwerkstücke mit
prismatischer Werkstückform
Werkstückform,
z.B. Würfel, Dreikant, Vierkant
Blockteile
Flachteile
Sie weisen eine vorwiegend
zweidimensionale
Werkstückausdehnung auf und
treten immer in der flächigen
Vorzugsorientierung auf
Hohlteile
Dünn- und dickwandige, nicht
allseits geschlossene Hohlteile
mit zylindrischer, prosmatischer,
kegeliger oder daraus
zusammengefasster Form,
z.B. Distanzhülsen
K
Kegelform
lf
Werkstücke
W
k tü k mitit regulärer
lä oder
d
allgemeiner Kegelform,
z.B. Vollkegel, Kegelstumpf
Bild 7.8 09/10
Handhabungstechnik
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Geometriemerkmale II
Werkstücktyp Beschreibung
Pyramidenform Werkstücke mit regulärer oder
allgemeiner Pyramidenform, z.B.
K il Doppelkeil
Keil,
D
lk il
Pilzteile
Einfach ebgesetzte Werkstücke
zylindrischer, prosmatischer oder
kegeliger Geometrie,
z.B. Schrauben, Niete
Regelmäßige
Formteile
Werkstücke, die mehr als einmal
abgesetzt sind oder
Formabweichungen bei nicht
gekrümmten Achsen besitzen,
z.B. Kurbelwellen, Nockenwellen
Unregelmäßige Werkstücke mit gekrümmten
F
Formteile
t il
und/oder
d/ d sich
i h kreuzenden
k
d
Achsen und vorwiegend massiver
Form, z.B. Press- und
Schmiederohlinge
Wirrgut
Die Werkstücke verhaken oder
verklemmen sich im Verband
sofort miteinander, z.B.
Sicherungsringe, Kolbenringe,
Schraubenfedern
Sonstige
Bild 7.9 09/10
Handhabungstechnik
Beispielsweise alle Materialien
Materialien,
die von der Rolle, Stange oder
vom Stereifen gearbeitet werden
können, z.B. Stahlband von Coil,
gegurtete Werkstücke
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Werkstückmerkmale III
Darüber
D
üb
hi
hinaus
sind
i d bei
b i den
d
geometrischen
ti h
Eigenschaften die absoluten Abmessungen sowie
mögliche Symmetrien der Werkstückkonstruktion
von Bedeutung.
g
Weitere Eigenschaften werden in der Gruppe der
kennzeichnenden Formelemente dargestellt. Diese
Merkmale beschreiben charakteristische Eigenschaften,
h ft
di als
die
l Grundlage
G dl
fü das
für
d
Od
Ordnen
d
der
Werkstücke herangezogen werden oder bei der
Prüfung und Kontrolle von Bedeutung sind.
Die physikalischen Eigenschaften stellen zusätz
zusätzliche Unterscheidungsmerkmale dar, die als Entscheidungskriterien für die späteren Handhabungsfunktionen dienen. Besondere Anforderungen an
di Handhabung
die
H dh b
stellen
t ll
b i i l
beispielsweise
i
bi
biegeschlaffe oder zerbrechliche Teile. Von den physikalischen Eigenschaften ist für die Handhabungstechnik in erster Linie der verwendete Werkstoff
von Bedeutung. In Kombination mit den geometrischen Randbedingungen ergeben sich daraus
beispielweise Gewicht und Schwerpunkt des
Objekts Auch Eigenschaften wie OberflächenObjekts.
Oberflächen
beschaffenheit und Festigkeit können daraus
abgeleitet werden. Bild 7.11 beschreibt die
wesentlichen Eigenschaften.
Bild 7.10 09/10
Handhabungstechnik
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Ordnungsmerkmale eines Werkstücks
Merkmal
Erläuterung
Hauptgeometrie
Nebengeometrie
Schwerpunktposition
Vorzugsorientierung
Werkstücktypen, geometrische Grundform
kennzeichnende Formelemente
bezogen auf die Hauptgeometrie
am häufigsten auftretende Orientierungen
Werkstoff
Empfindlichkeit
Oberflächenbeschaffenheit
Masse
g
Verschmutzung
Symmetrien
Farbelemente
Toleranzen
Temperatur
z.B. metallische oder nichtmetallisch
z.B. polierte Oberflächen
Reibung, Grad
Gewicht
Stanzöl, Korrosionsschutz, Staub, Späne
p
bezogen auf die Hauptgeometrie
auf der Hauptgeometrie abweichende Farbgebung
fertigungsbedingt
z.B. Schmiedeerzeugnisse
Bild 7.11
7 11 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückmerkmale IV
Maßgebenden Einfluss auf den Handhabungsprozess stellt das Werkstückverhalten dar.
Werkstückverhalten ist die Gesamtheit aller typischen Zustände eines oder mehrerer Werkstücke,
Werkstücke
die durch äußere Kräfte hervorgerufen werden.
Dazu gehört auch die Schwerkraft (nach Hesse).
Weitergehend
g
kann das Werkstückverhalten
unterteilt werden in das Verhalten der Werkstücke
im Ruhezustand sowie deren Eigenschaften im
Bewegungsablauf.
Aus dem Ruheverhalten eines Werkstücks
ü
können
ö
die Maßnahmen abgeleitet werden, die erforderlich
sind, um die geforderte Orientierung eines
Werkstücks im Speicher
p
beizubehalten.
Charakteristische Größen sind dabei
- Lagestabilität
- Standsicherheit
Sta ds c e e t
- Stapelfähigkeit
- Hängefähigkeit
- Bearbeitungslage
- Vorzugslage
und daraus resultierend die Ordnungswahrscheinlichkeit des Objekts.
Bild 7.12 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückmerkmale V
Das Bewegungsverhalten ist neben dem Bewegen
hingegen beim Ordnen von Objekten von
Bedeutung. Werkstücke können anhand folgender
charakteristischen
h kt i ti h
Ei
Eigenschaften
h ft
und
d den
d
d
daraus
resultierenden Bewegungsarten beurteilt werden:
− Gleitfähigkeit
− Rollfähigkeit
R llfähi k it
− Richtungsstabilität
In den Bildern ab 7.15 wird das Werkstückverhalten
d geometrischen
der
i h Grundformen
G df
d
dargestellt.
ll
Abhängig von den Grundformen werden die
Möglichkeiten des Ruheverhaltens einzelner
Objekte sowie deren Ordnungsverhalten im
Verband dargestellt.
Die Speicherung im Verband ist dabei einerseits
durch das ungeordnete
g
Verhalten im Haufwerk als
auch durch die geordnete Anordnung in
Speichereinrichtungen gekennzeichnet.
Bei den vereinzelten Werkstücke sind dagegen die
stabile
t bil Orientierungslage
O i ti
l
sowie
i die
di möglichen
ö li h
Bewegungsformen von Bedeutung.
Bild 7.13 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückmerkmale VI
Einzelne Bewegungsformen
können dabei
abhängig von den geometrischen Grundformen nur
bedingt oder gar nicht ausgeführt werden.
Neben den beschriebenen Bewegungsformen ist in
der Handhabungstechnik noch die Kippbewegung
von Bedeutung, die im Rahmen der Handhabungseinrichtungen
i i ht
näher
äh erläutert
lä t t wird.
id
Bei der Konzeption von Handhabungseinrichtungen
ermöglicht die dargestellte Übersicht eine
Vorauswahl anhand typisierter Einrichtungen für
bestimmte Grundformen.
Bild 7.14 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückverhalten geometrischer Grundformen I
Werkstücktyp
Beispiel
Kugelteile
Zylinderteile
Blockteile
Flachteile
Hohlteile
ungeordnet
im Verband
geordnet im
Verband
Bild 7.15
7 15 09/10
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Werkstückverhalten geometrischer Grundformen II
Werkstücktyp
in Ruhe
Kugelteile
Zylinderteile
Blockteile
Flachteile
Hohlteile
bedingt
geeignet
Fallbewegung
ungeeignet
Gleitbewegung
u.U.
realisierbar
Rollbewegung
nicht
realisierbar
Bild 7.16
7 16 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückverhalten geometrischer Grundformen III
Werkstücktyp
Kegel-/
Pilzteile
Pyramidenteile
Regelmäßige
Formteile
Unregelmäßige
Formteile
Wirrgut
Sonstiges
Beispiel
ungeordnet
im Verband
geordnet im
V b d
Verband
Bild 7.17
7 17 09/10
Handhabungstechnik
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Werkstückverhalten geometrischer Grundformen IV
Werkstücktyp
Kegel-/
Pilzteile
Pyramidenteile
Regelmäßige
Formteile
Unregelmäßige
Formteile
Wirrgut
Sonstiges
in Ruhe
Fallbewegung
Gleitbewegung
Rollbewegung
Bild 7.18
7 18 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungsfunktionen I
Handhabungsvorgänge lassen sich in die
bekannten Grundfunktionalitäten unterteilen.
5
Diese Grundfunktionalitäten wiederum lassen sich
untergliedern in
•
Elementarfunktionen
Diese sind gemäß der Richtlinie definiert als
kleinste, sinnvoll nicht weiter unterteilbare
Funktionen.
•
Zusammengesetzte Funktionen
Aus einer Kombination von
funktionen abgeleitete Funktionen
Elementar-
Diese Funktionen wurden durch den dritten Bereich
d ergänzenden
der
ä
d
F kti
Funktionen
erweitert,
it t bei
b i denen
d
es sich im Sinne der Definition nicht um
Handhabungsfunktionen handelt, die aber für deren
Beschreibung
g eine sinnvolle Ergänzung
g
g darstellen.
Eine Übersicht dieser Funktionen ist in Bild 7.20
dargestellt.
Bild 7.19 09/10
Handhabungstechnik
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Übersicht der Handhabungsfunktionen
Handhaben VDI 2860
Speichern
p
Teilfunktionen
geordnetes
Speichern
Zusammengesetzte
Funktionen
Ergänzende
Funktionen
teilgeordnetes
Speichern
Menge
verändern
Bewegen
g
Teilen
Vereinigen
Drehen
Verschieben
Halten
Lösen
Prüfen
Abt il
Abteilen
S h
Schwenken
k
S
Spannen
A
Anwesenheit
h it
Zuteilen
Orientieren
Entspannen
Identität
Verzweigen
Z
Zusammenführen
Sortieren
Positionieren
Form
Od
Ordnen
G öß
Größe
Führen
Farbe
Weitergeben
Gewicht
P iti
Position
Orientierung
Messen
Zählen
ungeordnetes
Speichern
Kontrollieren
Fördern
Bild 7.20
7 20 09/10
Handhabungstechnik
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Sichern
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Handhabungsmittel
Die technische Umsetzung von Handhabungsvorgängen erfordert geeignete Handhabungsmittel.
Dabei wird grundsätzlich unterschieden in:
•
Einzweckgeräte
Einzweckgeräte, auch Handhabungseinrichtungen genannt, sind dadurch gekennzeichnet,
dass sie mindestens eine der Hauptfunktionen
des Handhabens erfüllen, wobei der Gesamtumfang auch durch ergänzende Funktionen
erweitert sein kann. Da technische Lösungsvarianten in der Regel mehr als eine der
Funktionen beinhalten, werden diese Geräte
gemäß ihrer Hauptfunktion einer der Handhabungsfunktionen
abu gs u t o e zugeordnet.
ugeo d et Bild
d 7.22 zeigt
e gt
einer Übersicht der wesentlichen Handhabungseinrichtungen.
•
Universalgeräte
g
Universalgeräte bieten ein Höchstmaß an
Flexibilität. Durch die Möglichkeit der flexiblen
Programmgestaltung und Variation der verwendeten Werkzeuge lassen sie sich an unterunter
schiedliche Handhabungsfunktionen anpassen.
Bild 7.21 09/10
Handhabungstechnik
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Übersicht der Handhabungseinrichtungen
Handhabungseinrichtungen
Speichereinrichtungen
Bunker Magazine
Trommel Palette
Einrichtungen zum Verändern von Menge,
Position und Orientierung
Zuführeinrichtungen
Ketten- Schieber
magazin
Kontrolleinrichtungen
Ordnungsein- Zuteilein- Greifer Spannvor- Kontrolleinrichtungen
richtungen
richtung
richtungen
Programmierbares Vibrationswen- Schleuse
Handhabungsgerät delförderer
Trichter Schacht- Pendelschrittmagazin förderer
Spanneinrichtungen
Backen- Backengreifer futter
Prüftaster
Schleppketten- Weiche
förderer
Vakuum- Elekrogreifer magnetspanner
Photozelle
Trommelbunker
Abform- Zangengreifer spanner
Fernsehsystem
Bild 7.22
7 22 09/10
Handhabungstechnik
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Speichereinrichtungen I
Die Aufgabe des Speicherns ist das Aufbewahren
von Vorräten. Neben dem für den Materialfluss
relevanten Speichern von Werk- und Hilfsstoffen
werden im betrieblichen Ablauf noch Systeme zur
Energie- und Informationsspeicherung integriert.
In der industriellen Fertigung gibt es Speichersysteme für unterschiedliche Funktionsbereiche:
• Beschickungsspeicher
Diese stellen den Ausgangspunkt im Materialfluss dar und sind der ersten Arbeitsstation
vorgelagert.
vorgelagert
• Zwischenspeicher dienen der Speicherung der
Werkstücke zwischen einzelnen Bearbeitungsstationen
• Ausgleichsspeicher
Aufgabe dieses Speichertyps ist das zeitweise
Ausgleichen von Taktunterschieden zwischen
einzelnen Bearbeitungs.
Bearbeitungs Werden diese Speicher
auch zur Überbrückung von ungeplanten
Maschinenstillstandszeiten konzipiert, so spricht
man auch von Störungsspeichern.
• Sammelspeicher
S
l
i h
Sammelspeicher dienen zur Vorratsbildung von
Halbzeugen oder Fertigteilen, die gesammelt
weiter transportiert
p
werden.
Bild 7.23 09/10
Handhabungstechnik
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Speichereinrichtungen II
Bei der Auslegung von Speichereinrichtungen
müssen folgende Kriterien und Randbedingungen
berücksichtigt werden:
•
•
•
•
•
•
Größe, Form und Platzbedarf der Werkstücke
Größe
Gewicht
Anlieferungs- bzw. Abholrhythmus
V
Verarbeitungsgeschwindigkeit
b it
h i di k it (Taktzeit)
(T kt it)
Wert der Werkstücke
Aufwand und Platzbedarf für den Speicher
Anhand des Ordnungszustands der Werkstücke
werden drei verschiedene Arten des Speicherns
unterschieden:
•
Geordnetes Speichern:
In diesem Falle ist die Werkstückposition in
allen Freiheitsgraden bestimmt: Ordnungszahl
OZ = 3/3
•
Teilgeordnetes Speichern:
Position und Orientierung sind jeweils nur zum
Teil bestimmt: 0/0 < Ordnungszahl OZ < 3/3
•
Ungeordnetes Speichern:
Beim ungeordneten Speichern sind weder
Position noch Orientierung definiert. Es handelt
sich hierbei um eine ergänzende Funktion.
Bild 7.24 09/10
Handhabungstechnik
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Speichereinrichtungen III - Bunker
Abhängig vom Ordnungszustand können Speichersysteme wie folgt unterschieden werden:
• Bunker
• Magazine
In der Fertigung und Montage dienen diese
Speichersysteme der Teilebereitstellung für die
nachgelagerten
h l
t Arbeitsschritte.
A b it h itt
Bunker sind Einrichtungen zur ungeordneten
Speicherung von Werkstücken. Obwohl das ungeordnete Speichern lediglich eine ergänzende
Funktion im Sinne des Handhabens darstellt, ist
diese Speicherform bei der Beschreibung von
Handhabungseinrichtungen unerlässlich, da sie
vielfach
i lf h den
d
A
Ausgangspunkt
kt der
d
nachfolgenden
hf l
d
Operationen darstellt.
Bunkereinrichtungen lassen sich grundsätzlich
unterteilen in
• stillstehende Bunkereinrichtungen
• bewegte Bunkereinrichtungen
Diese können,
können wie in Bild 7.26
7 26 dargestellt,
dargestellt weiter
unterschieden werden anhand der Ausführungsform, der Art des Werkstückaustrags und dem
zugrundeliegenden Funktionsträger.
Bild 7.25 09/10
Handhabungstechnik
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Übersicht über Bunkerausführungen
Stillstehende Bunker
Ausführungs- Werkstückf
formen
austrag
t
mit Ausfallöffnung
mit bewegten
Austragselementen
Funktionsträger
manuell von oben Gitterkorb
Trommel
durch
Behälter mit
Schwerkraft über senkrechten
Klappenöffnung oder konischen
Wänden
umlaufende
Bunker mit
AustragsKetten oder
elemente
Bändern
pendelnd
Trichter mit
bewegte AusHubrohr
tragselemente
Trichter
Bunker mit
Scheiben oder
Rädern
Trichter mit
Hubschieber
B
Bewegte
t B
Bunker
k
mit feststehen- Schwerkraftrinne Trichter
den Austragselementen
Trommel
mit bewegten
Austragselementen
Trommel mit
pendelnder
Schwerkraftrinne
Bild 7.26 09/10
Handhabungstechnik
Kraftimpuls oder zylindrischer
Schwerkraft
oder konischer
Schwingkopf
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Scheibe
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Methoden für Bunkerzuführung
Bunker der einfachsten Art sind beispielsweise
Kisten oder Boxplatten. Die manuelle Entnahme
der Werkstücke erfolgt von Hand oder mit
speziellen
i ll
G if
Greifzangen.
D
Das
automatische
t
ti h
Handhaben hingegen erfordert Bunker mit
automatischem Entleeren. Der Nachteil bei diesen
Bunkern ist die schwierige
g
Steuerung
g der
Austragsmenge und die Gefahr der Brückenbildung
bei der Austragsöffnung.
Es kommen deshalb oft Bunker mit Austragseing
richtungen zur Anwendung, die die Funktionen des
Bunkerns und Ordnens funktionell verbinden.
Das Bunkern eignet sich in der Regel nur für
unempfindliche Werkstücke.
Man unterscheidet stillstehende und bewegte
Bunker sowie Bunker mit Austragselementen. Bewegte Bunker und Bunker mit Austragselementen
werden meist elektrisch angetrieben. Die Austragselemente müssen dem entsprechenden
Werkstück angepasst werden.
Bild 7.27 09/10
Handhabungstechnik
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Methoden für Bunkerzuführung
Die technische Umsetzung des Werkstückaustrags
erfolgt nach folgenden Methoden.
• Schöpfen mit Schwenksegmenten, Flügelschienen oder ähnlichem
• Gleiten entlang von Kanten und Anschlägen
• Fallen in angepasste Profilöffnungen
• Schwingend in Verbindung mit geeigneten
Ausrichtelementen
• Durch den Einsatz von Greifern oder Magneten
In den nächsten Bildern sind einige exemplarische
Bunkerzuführeinrichtungen dargestellt, mit denen
eine (teil-)geordnete Entnahme erfolgt. Eine
d t illi t
detailliertere
B
Beschreibung
h ib
weiterer
it
B k
Bunkerzuführeinrichtungen erfolgt bei den Zuführ- und
Ordnungssystemen.
Bild 7.28 09/10
Handhabungstechnik
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Verfahren zum Bunkeraustrag
Rotierendes
Flügelrad
Austragen mit
Flügelrad
Bunker
Teile
Auslaufschiene
Magnetscheibe
Magnetische
Werkstückmitnahme
Bunker
Mitnahme- und
Sortierleiste
Schrägförderer
Auslaufschiene
Förderer
Mitnahme- und
Sortierleiste
Teile
Bunker
Teile
Bild 7.29 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
Bunker
Antrieb
Lehrstuhl Fertigungstechnik
Automatisierung in
Fertigung und Montage
Prof. Wanner
Magazine I
Magazine übernehmen in der Handhabungstechnik
die Funktion des geordneten Speicherns. Die
gespeicherten Werkstücke können dabei sich
b üh d abgelegt
berührend
b l t werden
d
oder
d
abgegrenzte
b
t
Speicherplätze einnehmen. Die Werkstückaufnahmen in Magazinen sind in der Regel für einen
bestimmten Werkstücktyp
yp ausgelegt
g g und lassen
sich nur in Sonderfällen umrüsten.
In Bild 7.31 sind verschiedene Ausführungsformen
von Magazinen
g
aufgelistet.
g
Das wesentliche
Unterscheidungskriterium stellt die Werkzeugeigenbewegung dar, anhand derer in passive Magazine
für ruhende, sich nicht bewegende Werkstücke
und in aktive Magazine mit bewegten Werkstücken,
Werkstücken
unterteilt wird.
Magazine für unbewegte Werkstücke
Bei diesem Magazintyp handelt es sich vorwiegend
um Palettensysteme oder andere Behältnisse, in
denen die Werkstücke kraft- und/oder formschlüssig gespeichert werden. Die kraftschlüssigen
Systeme arbeiten größtenteils schwerkraftbasiert,
jedoch kommen in Sonderanwendungen auch
Magnet- oder Vakuumsysteme zum Einsatz.
Bild 7.30 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
Lehrstuhl Fertigungstechnik
Automatisierung in
Fertigung und Montage
Prof. Wanner
Unterteilung von Magazinen nach
Bewegungsformen
Speicher für geordnete Werkstücke
(Ordnungsgrad > 0)
Mit Werkstückbewegung
Ohne Werkstückbewegung
Mit Antrieb
Werkstückeigenbewegung
• Trommelmagazin
• Schachtmagazin
• Einzelpalette
• Kettenmagazin
• Kanalmagazin
• Stapelpalette
• Werkstückgurte
• Hängebzw. Gleitschiene
• Schubladenpalette
Bild 7.31 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
Palette
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Magazine II
Im nachfolgenden Bild ist ein Palettenmagazin für
die
Speicherung
integrierter
Schaltkreise
abgebildet.
Dieser Palettenspeicher wird zur
B
Beschickung
hi k
von Montageautomaten
M t
t
t
i
in
d
der
Elektroindustrie eingesetzt.
Magazine mit Werkstückbewegung
Der Gruppe der bewegten Werkstücke kann
nochmals unterteilt werden in Magaziniersysteme,
innerhalb denen eine Eigenbewegung
g
g g der Werkstücke stattfindet und solchen, bei denen das
Magazin über eine zusätzliche Antriebseinrichtung
zum Bewegen der Werkstücke verfügt.
Bild 7.32 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
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Magazine III
Magazine mit Werkstückeigenbewegung
Die Werkstück bewegen sich aufgrund der
Sch erkraft indem sie sich mittels einer FallSchwerkraft,
Fall RollRoll
oder Gleitbewegung an ihren Speicherplatz im Magazin bewegen. Die Magazine müssen konstruktiv
derart ausgelegt
g g werden, dass der g
gewünschte
Ordnungsgrad der Werkstücke gewährleistet ist.
Die am weitesten verbreitete Gruppe stellen die
Schachtmagazine dar. Diese Magazine zeichnen
sich durch einen einfachen konstruktiven Aufbau
aus. Um eine ungewollte Orientierungsänderung
der Werkstücke während der Bewegung zu
verhindern werden die Schachtmagazine in der
verhindern,
Regel an die Werkstückkontur angepasst. Die
Beschickung der Schachtmagazine erfolgt vielfach
manuell, wodurch eine zusätzliche Kontrollmöglichkeit
ö li hk it gegeben
b
i t Nachfolgend
ist.
N hf l
d sind
i d einige
i i
Beispiele schematisch dargestellt.
Bild 7.33 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
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Magazine IV
Formangepasste Schachtmagzine für
exemplarische Werkstücktypen
Universelles Schachtmagazin (Draufsicht)
Bild 7.34 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
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Magazine V
Weitere Beispiele für Magazine, bei denen die Rollbzw. Gleitfähigkeit von Werkstücken ausgenutzt
werden, gibt es in großer Anzahl. Beispielhaft
werden
d nachfolgend
hf l
d zweii Möglichkeiten
Mö li hk it dargestellt.
d
t llt
Auch bei diesen Systemen ist darauf zu achten,
dass die Werkstückorientierung erhalten bleibt.
Falsch orientierte Werkstücke können unter
Anderem zu einem Verklemmen und daraus
resultierender Blockade des Systems führen.
Rollenbahn
Bild 7.35 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
Wendelrinne
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Magazine VI
Magazine mit Antriebsfunktion
Dieser Magazintyp verfügt über die Möglichkeit, die
einzelnen Speicherplätze zu bewegen. Sie
verfügen über eine Antriebssteuerung, die in den
übergeordneten Bewegungsablauf integriert ist. Ein
wesentlicher Vorteil bei diesen Systemen liegt im
vor- bzw.
bzw nachgelagerten Funktionsbereich,
Funktionsbereich da
jeweils eine definierte Ein-/Ausgabeposition existiert, an die der entsprechende Speicherplatz bewegt wird. Speziell bei nachfolgenden Fertigungsoder
d Montageanlagen
M
l
k
kann
auff aufwändige
f ä di
H d
Handhabungseinrichtungen zur flexiblen Entnahme an
unterschiedlichen Speicherpositionen verzichtet
werden.
Beispiele hierfür sind die nachfolgend schematisch
dargestellten Trommel- oder Scheibenmagazine.
Ebenso existieren kombinierte Varianten, wie in
Bild 7.32 unten dargestellt. Anstelle der direkten
Anordnung
der
Werkstücke
auf
dem
Scheibenmagazin sind bei dieser Ausführung die
einzelnen Speicherplätze durch Schachtmagazine
ersetzt. Dieser Karussellspeicher eignet sich durch
sein großes Speichervolumen besonders für
längere bedienerlose Bearbeitungsvorgänge.
Bild 7.36 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Magazine VII
Scheibenmagazin
Trommelmagazin
Karussellspeicher mit Schachtmagazinen
Bild 7.37 09/10
Handhabungstechnik
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Magazine VIII
Erfordern die nachfolgenden Arbeitsschritte eine
getaktete Zuführung, so sind neben Trommelmagazinen mit vereinzelten Werkstückspeichern auch
Kettenmagazine oder bereits vorkonfektionierte
Werkstückgurte geeignet.
Werkstückgurt
e stüc gu t in
ebener Ausführung
Werkstückgurt
W
k tü k t
in Rollenform
Letztere werden besonders zur Elektonikmontage
b i der
bei
d Bestückung
B tü k
von Leiterplatten
L it l tt
eingesetzt.
i
t t
Die benötigten Elektronikkomponenten werden
dabei in äquidistanten Abständen auf ein Trägermaterial fixiert,, das meist in Rollenform vorliegt.
g
Bild 7.38 09/10
Handhabungstechnik
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Stapelmagazine
Eine Sonderform der Magazinierung nehmen die
Stapelmagazine ein. Sie werden zum teilgeordneten Speichern von meist flachen Werkstücken
eingesetzt Die Vereinzelung erfolgt entweder an
eingesetzt.
der Unterseite des Magazins, wobei die einzelnen
Werkstücke ausschließlich schwerkraftgesteuert
zum Auslauf gelangen oder durch geeignete
V i
Vereinzeler,
l
wie
i dies
di
i nachfolgenden
im
hf l
d
Bild dard
gestellt ist.
Die Beschickung von Stapelmagazinen erfolgt bei
den Beschickungsspeichern meist manuell oder
teilautomatisiert.
Zur Vereinfachung des Beschickungsvorgangs
werden die Werkstücke im praktischen Einsatzfall
vielfach bereits teilgeordnet angeliefert.
Bild 7.39 09/10
Handhabungstechnik
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Automatische Beschickung von
Stapelspeichern
Werden Stapelmagazine als Zwischenspeicher verwendet, so kommen auch automatisierte Lösungen
zum Einsatz. In den dargestellten Varianten werden
fl h Werkstücke
flache
W k tü k auff Standardpaletten
St d d l tt
gestapelt.
t
lt
Die Werkstücke werden über Förderbänder zur
Palette bewegt. Der letzte Bewegungsabschnitt
erfolgt
g durch Fallen bzw. Gleiten. Diese Methode ist
für oberflächenempfindliche Werkstücke nicht
geeignet.
Bild 7.40 09/10
Handhabungstechnik
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Menge verändern I
Eine weitere Grundfunktion der Handhabungstechnik ist das Verändern von Mengen. Analog zu
der Speicherfunktion bezieht sich die Mengenveränderung
ä d
d b i auff geometrische
dabei
t i h bestimmte
b ti
t
Körper, die zumindest teilgeordnet vorliegen.
Hierfür stehen
V fü
Verfügung:
zwei
Elementarfunktionen
zur
•
Teilen von Mengen
Beim Teilen wird eine Menge von Objekten in
verschiedene
hi d
T il
Teilmengen
aufgeteilt,
f
il
d
deren
Größen nicht notwendigerweise definiert sein
müssen.
•
Vereinigen
V
i i
von Mengen
M
Das Vereinigen stellt die komplementäre
Funktion des Teilens dar, bei der eine beliebige
Anzahl von Teilmengen,
Teilmengen die wiederum beliebige
Größen annehmen können, zusammengeführt
wird.
Bild 7.41 09/10
Handhabungstechnik
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Menge verändern II
Ausgehend von diesen Elementarfunktionen gibt es
weitere
zusammengesetzte
beziehungsweise
davon abgeleitete Funktionen, die der Hauptgruppe
des Veränderns von Mengen zugerechnet werden:
•
Abteilen
Unter Abteilen versteht man das Bilden von
Teilmengen mit definierter Größe oder
definierter Anzahl aus einer Menge. Besitzt die
Zielmenge den Wert 1, so spricht man auch von
Vereinzeln.
•
Zuteilen
Das Zuteilen beinhaltet analog dem Abteilen das
Bilden von Teilmengen definierter Größe.
Darüber hinaus enthält das Zuteilen noch die
Bewegung zu einem definierten Zielort.
•
Verzweigen / Zusammenführen
Diese Funktionen dienen zum Auflösen oder
Bilden
von
Mengenströmen
aus
Teilmengenströmen
•
Sortieren
Sortieren ist das selektive Zuordnen und Teilen
einer Menge verschiedener Objekte anhand
bestimmter Merkmale.
Bild 7.42 09/10
Handhabungstechnik
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Einrichtungen zum Verändern von Mengen I
Die wesentlichen Einrichtungen zum Verändern
von Mengen zählen zu der Gruppe der Zuteileinrichtungen.
Aufgabe der Zuteiler ist es, aus einer meist kontinuierlichen Menge von Werkstücken Teilmengen
mit definierter Anzahl abzugrenzen. Die häufigste
R li i
Realisierung
stellt
t llt dabei
d b i die
di Gruppe
G
d Vereinzeler
der
V i
l
dar.
Die Auslegung von Zuteileinrichtungen wird maßgeblich von den Eigenschaften und dem Verhalten
der Werkstücke, der verwendeten Speicherform
sowie dem Bewegungsverlauf des aktiven
Elements und der gewünschten Bewegungsfolge
der Werkstücke beeinflusst.
Anhand der zeitlichen und räumlichen Bewegungsfolge der Werkstücke nach dem Zuteilen können
dabei drei Kategorien unterschieden werden (Bild
7.44).
-
Kontinuierliche Bewegung
-
Intermittierende bzw. getaktete Bewegung
-
Alternierende Bewegung
Bild 7.43 09/10
Handhabungstechnik
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Bewegungsverlauf bei Zuteilern
Bewegungsverlauf
Symbol
Rundteil
Flachteil
Trans
slation
geradlinige
Bewegung in einer
Richtung
geradlinige
Bewegung in beide
Richtungen
unterbrochene
geradlinige
Bewegung
Rotation
n
Drehbewegung in
einer Richtung
Drehbewegung in
beide Richtungen
unterbrochene
Drehbewegung
Bild 7.44 09/10
Handhabungstechnik
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Einrichtungen zum Verändern von Mengen II
Die Werkstückbewegung kann dabei durch den
Einfluss der Schwerkraft oder durch zusätzliche
Stell- oder Greifelemente erfolgen, wie in der
nachfolgenden
hf l
d Übersicht
Üb i ht dargestellt.
d
t llt
Element
Prinzip
Bewegung
Rückhalter
Schieber
Greifer
Bild 7.45 09/10
Handhabungstechnik
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Zuteileinrichtungen I
Vereinzeln durch Rückhalten
Ein Beispiel für ein Vereinzelung mittels eines
pneumatisch betriebenen Greifwerkzeugs als
Rüchhaltesystem ist im folgenden Bild zu sehen:
Das nachfolgende Bild zeigt ein weiteres Beispiel
für die Zuteilung aus einem Stapelmagazin.
Stapelmagazin Die
Weiterbewegung der Flachpaletten erfolgt über
eine Bandfördereinheit.
Bild 7.46 09/10
Handhabungstechnik
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Zuteileinrichtungen II
Schiebersysteme
Schiebereinrichtungen gibt es in vielfältigen
Variationen für unterschiedliche Werkstückgrößen
und –typen. Abhängig vom Werkstücktyp kommen
sowohl translatorisch arbeitende Schieber als
auch rotatorische Ausführungen zum Einsatz.
Translatorische
T
l t i h Schieber
S hi b sind
i d durch
d h eine
i
alterlt
nierende einachsige Bewegung gekennzeichnet.
Ein Einsatzfall ist in Bild 7.48 am Beispiel einer
Münzpresse
p
dargestellt.
g
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Schiebersystemen stellt die Bewegungsrichtung der
Werkstücke dar. In Bild 7.48 ist zusätzlich ein
F kti
Funktionsprinzip
i i eines
i
t l t i h
tranlatorischen
S hi b
Schiebers
dargestellt, bei dem die Schieberrichtung quer zur
eigentlichen Bewegungsrichtung der Werkstücke
verläuft.
Ein ähnliches Funktionsprinzip wird bei der
daneben dargestellten Abbildung mit einer
rotatorischen Schiebereinheit abgebildet.
Bild 7.47 09/10
Handhabungstechnik
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Zuteileinrichtungen III
Münzpresse mit Schieberzuteiler
Schieber quer zur Bewegungsrichtung
translatorisch
Bild 7.48 09/10
Handhabungstechnik
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rotatorisch
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Verzweigen, Zusammenführen, Sortieren
Weitere zusammengesetzte Funktionen aus
dem Bereich des Veränderns von Mengen sind
das Verzweigen und das Zusammenführen.
Innerhalb von Montage- und Fertigungsprozessen kommen Verzweigungseinrichtungen
eine große Bedeutung zu. Wesentliche
Ei
Einsatzgebiete
t
bi t sind:
i d
• Aufteilung der Werkstücke an parallele Bearbeitungsstationen
• Beschickung von parallel zum Hauptfluss
angeordneten Ausgleichspeichern
• Aufteilung in Transporteinheiten
Das Sortieren beschreibt dabei einen Sonderfall
des Verzweigens, bei dem die Aufteilung
aufgrund unterschiedlicher Werkstückmerkmale
durchgeführt wird, wie beispielsweise das
Aussteuern fehlerhafter Werkstücke nach einer
durchlaufenen Prüfstation.
Analog den Verzweigungseinrichtungen werden
Systeme benötigt,
benötigt die in umgekehrter Weise
parallele Werkstückströme vereinigen oder im
Bedarfsfall Werkstücke aus Ausgleichsspeichern
in den Werkstückfluss integrieren.
Bild 7.49 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Verzweigungseinrichtungen I
Erfolgt die Aufteilung nach einem festgelegten
Verhältnis, so kann die Verzweigungseinrichtung
rein mechanisch aufgebaut werden, wie im
nachfolgenden
hf l
d
B i i l
Beispiel
anhand
h d
einer
i
gleichmäßigen Aufteilung gezeigt wird.
100 %
50 %
25 %
In den meisten Anwendungsfällen werden für
d
das
V
Verzweigen
i
elektronisch
l kt i h gesteuerte
t
t SysS
teme verwendet, die je nach Anwendungsfall
über zusätzliche Sensorik verfügen. In Bild 7.51
werden zwei Einrichtungen
g
exemplarische
p
dargestellt.
Bild 7.50 09/10
Handhabungstechnik
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Verzweigungseinrichtungen II
Verzweigungssystem mit pneumatisch betätigten
Weichen
Kamerabasierte Weiche mit pneumatischer
Umschaltung
Bild 7.51 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Handhabungsfunktion Bewegen I
Unter Bewegen im Sinne der Handhabungsfunktionen versteht man die Veränderung der
räumlichen
Anordnung
von
Körpern.
Der
B
Bewegungsvorgang
k
kann
d b i in
dabei
i zweii elementare
l
t
Grundfunktionen unterteilt werden:
•
Drehen
D
Das
D h
Drehen
b
beschreibt
h ibt eine
i
rotatorische
t t i h
Bewegung um eine Drehachse, die durch einen
körpereigenen Bezugspunkt geht, dessen Position während des Drehvorgangs
g g nicht verändert
wird.
•
Verschieben
Beim Verschieben wird der Körper entlang einer
beliebigen Geraden im Raum bewegt. Bei
dieser translatorischen Bewegung legt jeder
körpereigene Punkt die gleiche Wegstrecke
zurück.
zurück
Auf Basis dieser Elementarfunktionen gibt es
weitere Funktionen, die aus diesen abgeleitet
werden
d können.
kö
Bild 7.52 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungsfunktion Bewegen II
Zusammengesetzte Funktionen des Bewegens
•
Schwenken
Das Schwenken stellt die einfachste Kombi
Kombination der Elementarfunktionen dar. Ein Körper
wird dabei um eine körperferne Achse gedreht.
Während dieser Bewegung ändert sich analog
d Drehbewegung
der
D hb
di Orientierung
die
O i ti
d
des
Kö
Körpers. Durch die Drehbewegung wird zeitgleich
ein körpereigener Bezugspunkt in seiner Position verändert, weshalb der Schwenkvorgang
g g im
Ergebnis eine zusätzliche Verschiebeoperation
darstellt.
•
Orientieren
Beim Orientieren wird ein Körper unabhängig
von seinem Ausgangszustand in eine definierte
Orientierung überführt. Die Position des Körpers
wird dabei nicht betrachtet.
betrachtet
•
Positionieren
Analog dem Orientieren wird beim Positionieren
dagegen der Körper in eine definierte Position
bewegt,
wobei
die
Orientierung
nicht
berücksichtigt wird.
Bild 7.53 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungsfunktion Bewegen III
•
Ordnen
Das Ordnen beinhaltet die Funktionen
Orientieren und Positionieren. Der Körper wird
i
in
eine
i
d fi i t
definierte
L
Lage
b ü li h eines
bezüglich
i
Bezugskoordinatensystem gebracht.
•
Führen
A
Ausgehend
h d von einem
i
geordneten
d t Zustand
Z t d wird
id
ein Körper in einen anderen geordneten
Zustand überführt, indem er entlang einer
definierten Bahn
bewegt
g
wird.
Der
Ordnungszustand ist somit an jedem Bahnpunkt
bekannt.
•
Weitergeben
Das Weitergeben stellt eine Vereinfachung des
Führens dar. Bei dieser Bewegungsart sind
lediglich Anfangs- und Endzustand bekannt.
Sind die Ordnungszustände sowohl zu Beginn als
auch am Ende der Bewegung nicht exakt definiert,
so wird von der ergänzenden Funktion des
Fö d
Förderns
gesprochen.
h
Bild 7.54 09/10
Handhabungstechnik
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Bewegungseinrichtungen I
Handhabungseinrichtungen für Bewegungsaufgaben gibt es in vielfältiger Ausführung, die neben
den Bewegungsfunktionen auch weitere Handh b
habungsaufgaben
f b
üb
übernehmen.
h
Abhä i
Abhängig
vom
Anwendungsfall kommen dabei angepasste Systeme oder universelle Bewegungseinrichtungen
zum Einsatz.
Bewegungseinrichtungen mit fester Hauptfunktion
sind im Allgemeinen nur für eine Handhabungsfunktion ausgelegt.
g g Das Bewegungsprogramm
g g p g
ist
fester Bestandteil des Geräts und in der Regel
nicht veränderbar. Derartige Geräte werden
vorzugsweise in der Serienfertigung eingesetzt.
Bewegungseinrichtungen mit variabler Hauptfunktion sind dagegen in der Lage, mehrere Funktionen
auszuführen. Diese werden unterteilt in
•
•
•
Festprogrammierte Bewegungsautomaten
Freiprogrammierbare Bewegungsautomaten
Manuell gesteuerte Bewegungseinrichtungen
Exemplarische Beispiele sind in Bild 7.56 dargestellt.
Bild 7.55 09/10
Handhabungstechnik
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Bewegungseinrichtungen II
Balancer
Parallelkinematik in
Hexapod-Ausführung
Robotersystem für
Schweißapplikation
Einlegegerät mit
Kurvensteuerung
Bild 7.56 09/10
Handhabungstechnik
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Bewegungseinrichtungen III
Für die automatische Teilebereitstellung an
Fertigungs- und Montageanlagen sind geeignete
Einrichtungen erforderlich, die diese Anlagen mit
d
dem
M t i lfl
Materialfluss
oder
d
vorgelagerten
l
t
S i h
Speichereinheiten verbinden. Vielfach sind die Speicher
integrierte Bestandteile der Zuführeinrichtungen.
Neben
N
b d
der S
Speicherfunktion
i h f kti b
besitzen
it
di
diese EinrichEi i h
tungen auch vielfach Elemente zur Veränderung
der Menge sowie Prüf- und Kontrolleinrichtungen.
Eine wichtige Rolle bei der Zuführung ungeordneter
Bauteile nehmen die Schwingförderer, vielfach
auch Vibrationsförderer genannt, ein. Hierbei
handelt es sich um Einrichtungen für stetige
Förderprozesse mit denen anwendungsbezogen
Schüttgüter oder auch kleinere Stückgüter bewegt
werden können.
Der Grundaufbau dieser elektromechanischen
Transportsysteme besteht aus einem FederMasse-System, das über geeignete elektrische
Stellgeräte in eine Schwingbewegung versetzt wird.
Bild 7.57 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Schwingförderer I
Das folgende Bild zeigt den schematischen Aufbau
eines Schwingssystems mit magnetischer Erregung. Abhängig vom Anwendungsfall kommen
auch
h pneumatische
ti h
A ti b
Antriebe,
piezoelektrische
i
l kt i h
Aktoren oder Schubkurbelantriebe zum Einsatz.
2
1
3
4
5
Werkstück
Führung
Federbefestigung
Feder
Magnet
Bewegung
Werkstück
7 Bewegung Rinne
Bild 7.58 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
Kontaktzeit
Hubb
bewegung
1
2
3
4
5
6
Flugzeit
6
Zeit
7
Lehrstuhl Fertigungstechnik
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Schwingförderer II
Die zu transportierenden Objekte befinden sich auf
der Transportfläche des Vibrationsförderers, die
zumeist als Förderrinne ausgebildet ist. Der Antrieb
versetzt diese Förderrinne in Schwingungen,
Schwingungen die
abhängig vom Fördergut zwischen wenigen Hz und
ca. 100 Hz betragen können.
g
g g, die im
Im ersten Abschnitt der Schwingbewegung,
Wesentlichen vorwärts gerichtet ist, werden die Objekte aufgrund der Reibungskräfte mit der Förderrinne beschleunigt. Dabei erfahren die Objekte
aufgrund der wirkenden Reibungskräfte eine
Beschleunigung, die ein Vielfaches der Erdbeschleunigung betragen kann. Im zweiten Abschnitt
der Schwingbewegung wird die Förderrinne zunehmend abwärts bewegt. Überschreitet der vertikale
Anteil der Beschleunigung die Erdbeschleunigung,
so verlassen die Werkstücke vorrübergehend die
Förderrinne Während sich die Förderrinne wieder
Förderrinne.
in Richtung ihres Ausgangspunktes bewegt,
bewegen sich die Objekte aufgrund der Massenträgheit
auf
einer
vorwärts
gerichteten
P b lb h bis
Parabelbahn,
bi sie
i wieder
i d auff der
d Förderrinne
Fö d i
auftreffen. Diese Bewegungsart wird als Mikrowurf
bezeichnet, da die Sprungweite in der Regel nur
Bruchteile eines mm beträgt.
g
Bild 7.59 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Schwingförderer III
Bei der Auswahl von Schwingförderern mit
Mikrowurfprinzip müssen folgende Eigenschaften
berücksichtigt werden:
•
•
•
•
•
Nicht
geeignet
für
spröde
oder
abriebempfindliche Werkstoffe
Nicht geeignet für haftende Werksstücke oder
Wi t il
Wirrteile
Hoher Lärmpegel
Resonanzkräfte müssen aufgenommen werden
H h Transportgeschwindigkeit
Hohe
T
h i di k i
Beispiel: 0,2 mm*50 Hz = 10 mm/s
Ist der vertikale Anteil bei der Abwärtsbeschleunigung
i
kl i
kleiner
1 so besteht
1g,
b t ht dauerhafter
d
h ft Kontakt
K t kt
von Transportobjekt und Förderrinne. Die Werkstücke verlassen in diesem Falle die Förderrinne
nicht. Bei hinreichend g
großer Beschleunigung
g g kann
dagegen eine Gleitbewegung entstehen, die auch
als Gleitförderung bezeichnet wird. Die Nachteile
des Mikrowurfs hinsichtlich Bruchfestigkeit und
Geräuschpegel werden dadurch ebenso reduziert
wie die positive Eigenschaft der hohen Transportgeschwindigkeit.
Bild 7.60 09/10
Handhabungstechnik
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Schwingförderer IV
Schwingförderer sind in der Lage, mittels einer
zweidimensionalen
Schwingbewegung
einen
linearen Werkstücktransport zu ermöglichen.
Abhängig vom konstruktiven Aufbau kann der
Bewegungsverlauf auch eine geringe Steigung
beinhalten.
Ein wesentlicher Einsatzfall von Schwingförder
Schwingfördersystemen ist die Zuführung von Objekten kleiner
Größe, die sich im ungeordneten Zustand in
Bunkern befinden, an nachgelagerte Montageprozesse. Um
U
einen
i
optimalen
ti l
Ei
Einsatz
t
von
Schwingfördersystemen zu erzielen, werden diese
speziell für einen bestimmten Werkstücktyp
ausgelegt.
g g
Wesentliche Merkmale sind dabei die optimale
Frequenz der Schwingung in Verbindung mit der
Schwingungsamplitude, die im Wesentlichen
abhängig sind von
• Der Masse des Grundkörpers
•
•
Der Masse des schwingenden Teils
Der Werkstückmasse
•
•
Den Eigenfrequenzen des Systems
Den Einstellbereichen der elektrischen Antriebe
Bild 7.61 09/10
Handhabungstechnik
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Ordnungsprinzipien I
Die Aufgabe
Di
A f b des
d
Od
Ordnens
i t es, Werkstücke
ist
W k tü k in
i
definierter Position und mit definierter Orientierung
bereitzustellen. Ordnungseinrichtungen gehören zu
den anspruchsvollsten
p
Einrichtungen
g innerhalb des
Fertigungs- und Montageprozesses. Unter diesem
Gesichtspunkt werden nachfolgende Handhabungseinrichtungen darauf ausgerichtet, existierende
Ordnungen vorrangig beizubehalten.
beizubehalten
Für den Ordnungsvorgang können zwei unterschiedliche Prinzipien zum Einsatz kommen, wie in
Bild 7.63 dargestellt.
g
• Auswahlprinzip
• Zwangsprinzip
Beim Auswahlprinzip
p
p erfolgt
g eine Selektion der
richtig orientierten Teile. Diejenigen Teile mit falscher Orientierung werden zurückgewiesen und in
der Regel in den Bunker zurückgeführt. Dieses Verfahren wird auch als passives Ordnen bezeichnet.
bezeichnet
Zur Erhöhung der Effektivität von Ordnungseinrichtungen mit passiven Ordnungselementen ist es
zweckmäßig, die Austragsorientierung gemäß der
Vorzugsorientierung der Bauteile festzulegen, da
die ausgetragene Stückzahl in großem Maße vom
prozentualen Anteil der richtig orientierten Teile
abhängt.
Bild 7.62 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
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Ordnungsprinzipien II
Zwangsprinzip
Auswahlprinzip
Bild 7.63 09/10
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Ordnungsprinzipien III
Beim Zwangsprinzip dagegen erfolgt eine aktive
Ausrichtung der Werkstücke. Falsch orientierte
Werkstücke werden mit geeigneten Mitteln in die
geforderte
f d t Orientierung
O i ti
üb füh t Dabei
überführt.
D b i kommen
k
vorwiegend mechanische oder auch elektromagnetische Verfahren zum Einsatz. Dieses
Verfahren wird auch als aktives Ordnen bezeichnet.
Da bei diesem Ordnungsprinzip falsch orientierte
Teile nicht zurückgewiesen sondern korrekt
ausgerichtet werden, führt diese Vorgehensweise
zu einer verbesserten Förderleistung der Systeme.
Systeme
Eine seltener angewandte Mischform stellt das
passiv-aktive Ordnen dar. Bei diesem Verfahren
werden Werkstücke in definierter falscher
Orientierung getrennt gesammelt und weitergeführt. Systeme, die nach diesem Verfahren
operieren, beinhalten somit zusätzlich die
Handhabungsfunktion des Sortierens.
Bild 7.64 09/10
Handhabungstechnik
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Ordnungseinrichtungen
Eine vielfach verwendete Ordnungseinrichtung
stellt der Vibrationswendelförderer dar. Dieser stellt
im Aufbau eine Sonderform des Schwingförderers
dar bei der die Förderrinne spiralförmig angeordnet
dar,
ist. Aufgrund dieser wendelförmigen Anordnung
spricht man in diesem Falle von einem
Vibrationswendelförderer.
Vibrationswendelförderern werden vorwiegend zum
Austragen von Schüttgütern wie Schrauben oder
anderen Kleinteilen aus Bunkern eingesetzt.
Um ein geordnetes Austragen zu ermöglichen,
werden
sie
mit
zusätzlich
integrierten
Ordnungssystemen ausgestattet.
Aufbau von Vibrationswendelförderern
Vibrationswendelförderer bestehen aus einem
Bunker, der die Form eines nach außen abwärts
gewölbten Topfes aufweist.
aufweist An der Innenseite des
Topfes ist die Förderrinne in Form einer Spirale
wendelförmig angeordnet. Dieser Topf wird über
räumlich angeordnete Federelemente mit dem
Antrieb verbunden. Diese Aufhängung ermöglicht
eine dreidimensionale Bewegung, bei der die
Schwingbewegung eine zusätzliche Drehkomponente enthält.
Bild 7.65 09/10
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Vibrationswendelförderer II
Aufbau von Vibrationswendelförderern
(Fortsetzung)
Dieses Prinzip ermöglicht neben der Vorwärts
Vorwärtsbewegung auch eine Beschleunigung der
Werkstücke an den Rand, wodurch ein Verbleiben
der Werkstücke in der Förderrinne gewährleistet
wird.
id
Bild 7.67 zeigt den schematischen Aufbau eines
Vibrationswendelfördereres.
Bei Vibrationswendelförderern werden die Ordnungseinrichtungen meist mechanisch in die
Förderrinne integriert. Derartige mechanische Ordnungseinrichtungen werden auch als Schikanen
bezeichnet. Analog dem Ordnungsprinzip werden
diese auch als aktive und passive Schikanen
bezeichnet. Mechanische Schikanen wirken immer
berührend, wobei für den Ordnungsvorgang
charakteristische Werkstückmerkmale ausgenutzt
werden.
Ab Bild 7,68
7 68 werden
d
einige
i i
exemplarische
l i h SchiS hi
kanen vorgestellt, wie sie bei Vibrationswendelförderern zum Einsatz kommen.
Bild 7.66 09/10
Handhabungstechnik
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Vibrationswendelförderer III
Bild 7.67 09/10
Handhabungstechnik
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Passive Schikanen - Höhenabweiser
Höhenabweiser, auch Abstreifer genannt, werden
in einer definierten Höhe über der Förderrinne
angebracht, die sich aus der Werkstückhöhe ergibt.
B i der
Bei
d Auslegung
A l
i t zusätzlich
ist
ät li h die
di Wurfhöhe
W fhöh des
d
Mikrowurfs zu beachten. Sie werden meist
eingesetzt, um gestapelte Flache Werkstücke
auszusondern. Bei stehenden Werkstücken können
sie sowohl eine passive Funktion als auch eine
aktive Funktion einnehmen, indem diese in eine
gewünschte Liegende Orientierung überführt
werden.
werden
Das nachfolgende Bild zeigt einen Höhenabweiser
in Form eines einfachen Winkels.
Bild 7.68 09/10
Handhabungstechnik
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Passive Schikanen - Formabweiser
Abhängig von der Form des Werkstücks können
auch geeignete Schikanen eingesetzt werden, die
formspezifische
Merkmale
des
Werkstücks
ausnutzen,
t
wie
i nachfolgende
hf l
d dargestellt.
d
t llt In
I dem
d
dargestellten Beispiel ist die Breite der Förderrinne
derart konzipiert, dass der Schwerpunkt eines
falsch orientierten Teils über die Förderrinne hinaus
verschoben wird und diese in den Bunker
zurückfällt.
Bild 7.69 09/10
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Passive Schikanen - Schwerpunktkontrolle
Weitere Beispiele für die Ausnutzung der Schwerpunktlage stellen die schräg verlaufenden Förderrinnen dar wie im Bild dargestellt.
Schwerpunkt
Gewichtskraft
Schwerpunkt
Gewichtskraft
Bild 7.70 09/10
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Passive Schikanen - Überlauf
Eine Methode zum Vereinzeln parallel liegender
Werkstücke stellt die Überlaufschikane dar, bei der
nur eine sequentielle Weitergabe möglich ist.
Üb ähli
Überzählige
W k tü k werden
Werkstücke
d
abgewiesen
b
i
und
d
in den Bunker zurückbefördert.
Bild 7.71 09/10
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Schikane - Ausklinkung
Eine weitere Möglichkeit des passiven Ordnens
stellen Ausklinkungen dar. Dabei handelt es sich
um örtliche Verengungen der Förderrinne. In
Abhä i k it von der
Abhängigkeit
d Werkstückform
W k tü kf
kö
können
sie
i
einerseits falsch orientierte Teile aussondern,
andererseits werden parallel liegende Teile
entsprechend
p
der Funktion der Überlaufschikane
aussortiert.
Im Bild sind verschiedene Ausklinkungsmuster
dargestellt, die zu einem Aussortieren der oben
rechts dargestellten Werkstücke führen, wenn
diese mit abwärts gerichteter Öffnung die Schikane
erreichen.
Bild 7.72 09/10
Handhabungstechnik
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Aktive Schikanen - Formrinne
Eine Möglichkeit für einen aktiven Ordnungsvorgang stellt die sogenannte Profilrinne dar. Diese
ist gekennzeichnet durch einen sich kontinuierlich
verändernden Querschnitt,
Querschnitt in deren Verlauf sich die
Werkstückorientierung verändert. Bei diesem
Verfahren handelt es sich um werkstückspezifische
Sonderapplikationen. Die nachfolgenden Abbild
dungen
zeigen
i
di
die
sich
i h stetig
t ti
ä d d
ändernde
Orientierung an verschiedenen Punkten der
Förderrinne.
Bild 7.73 09/10
Handhabungstechnik
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Aktive Schikanen – Orientierungsänderung
Eine Möglichkeit zur Orientierungsänderung stellt
nachfolgendes Beispiel dar, bei dem zylindrische
Werkstücke über eine Kippkante in eine stehende
P iti
Position
üb füh t werden.
überführt
d
M ß b d ist
Maßgebend
i t bei
b i
derartigen Schikanen, dass die Werkstücke in einer
definierten Orientierung auf die Schikane auftreffen
g um eine stabile
und es sich bei der Zielorientierung
Lage handelt, die beim Weitertransport nicht
verlassen wird.
Bild 7.74 09/10
Handhabungstechnik
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Aktive Schikanen – Orientierungsänderung
Im folgenden Bild erreichen nur Teile mit der nach
vorne gerichteten Verjüngung die Stützauflage und
werden lagerichtig gedreht. Richtig orientierte Teile
ki
kippen
d
dagegen
vorher
h ab.
b
Bild 7.75 09/10
Handhabungstechnik
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Aktive Schikanen – zusätzliche Aktoren I
Zum Orientieren von Werkstücken werden neben
den rein mechanischen Lösungen auch weitere
Hilfsmittel zur eingesetzt. Das folgende Bild zeigt
eine
i
S hik
Schikane
mit
it pneumatischer
ti h
U t tüt
Unterstützung.
Der Luftstrom erfasst dabei lediglich die falsch
orientierten Werkstücke, die dadurch in den Bunker
zurückgeworfen
g
werden.
p
p
Neben den pneumatischen Lösungen gibt es noch
eine Vielzahl weiterer Realisierungsvarianten, wie
elektromagnetische arbeitende Systeme oder
mechanische Aktoren.
Bild 7.76 09/10
Handhabungstechnik
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Sensorunterstützte Ordnungssysteme
Eine weitere Möglichkeit der Lageerkennung bieten
sensorgestützte Systeme. Überwiegend kommen
dabei optische Verfahren zum Einsatz. Die Verf h
fahren
werden
d
i der
in
d Regel
R
l in
i Kombination
K bi ti
mitit
einfachen
mechanischen
Ordnungssystemen
eingesetzt, die bereits eine Vororientierung bzw.
g der Objekte
j
vornehmen. Anstelle
Vereinzelung
weiterer mechanischer Ordnungsschikanen erfolgt
die Erkennung von falsch orientierten Werkstücken
oder Falschteilen auf Grundlage der Sensorinformationen.
mationen
Anhand der Prüfergebnisse der Sensorverarbeitung werden Ausblas- oder Abweisvorrichtungen
gesteuert Diese Systeme sind für ein breites
gesteuert.
Werkstückspektrum einsetzbar, da bei einem
Teilewechsel keine aufwändige mechanische
Anpassung der Schikanen an werkstückspezifische
Merkmale erfolgen muss. Neben Maßnahmen zur
Vereinzelung erfolgen die weiteren Maßnahmen
durch Auswahl geeigneter Auswertealgorithmen
und durch entsprechende Positionierung der
Sensorsysteme.
Bild 7.77 09/10
Handhabungstechnik
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Sensorunterstützte Ordnungssysteme
Optische Systeme verfügen über eine Vielzahl an
Vorteilen:
•
Neben fehlerhaft orientierten Werkstücken
können auch falsche Bauteile detektiert werden
•
Ebenso können unterschiedliche Bauteile
detektiert und nachfolgend
g
sortiert werden
•
Die Systeme sind meist mit geringem mechanischem Aufwand an verwandte Werkstücke
anpassbar.
p
•
Die softwarebasierte Merkmalsextraktion erlaubt
weitergehende Prüfmöglichkeiten und ermöglicht statistische Auswertungen
Im nachfolgenden Bild ist ein Vibrationswendelförderer mit integriertem Bildverarbeitungssystem abgebildet.
Bild 7.78 09/10
Handhabungstechnik
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Vibrationswendelförderer mit Kamera
Quelle: Fa. MRW
Bild 7.79 09/10
Handhabungstechnik
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Steilförderer mit Ordnungsfunktion
Nachfolgend ist ein Bunkerzuführgerät mit integrierter Ordnungsfunktion abgebildet. Mittels
geeigneter Mitnehmerleisten werden Werkstücke
aus dem
d
B k
Bunker
entnommen.
t
D
Der
erreichbare
i hb
Ordnungsgrad
ist
maßgeblich
von
der
Werkstückgeometrie abhängig.
1. Werkstück
2. Bunker
3. Füllstand
3
Füll t d
4. Ausgaberinne
5. Förderband
Bild 7.80 09/10
Handhabungstechnik
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Schöpfradbunker mit Ordnungsfunktion
Ein weiteres Beispiel für die geordnete Entnahme
von Schraubenmuttern ist im nachfolgenden
Beispiel dargestellt.
Sind beim Bunkeraustrag die gewünschten
Ordnungsfunktionen prinzipbedingt nicht realisierbar, so erfolgt vielfach eine Ordnungsmaßnahme durch den Einsatz von Schikanen in einer
nachgeschaltete Förderrinne.
Bild 7.81 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungseinrichtungen zum Sichern I
Die Handhabungsfunktion des Sicherns dient dem
Erhalten von definierten Objektzuständen, wobei
das Sichern einer räumlichen Anordnung von
Kö
Körpern
d
dauerhaft
h ft oder
d
l di li h vorübergehend
lediglich
üb
h d
sein kann.
Das Sichern von Körpern kann durch
•
Kraftschluss
•
Stoffschluss
•
Formschluss
erfolgen. Vielfach werden diese Wirkprinzipien
auch kombiniert eingesetzt.
Die Elementarfunktionen des Sicherns werden
bezeichnet als:
• Halten
Halten ist das vorübergehende Sichern eines
Körpers in einer bestimmten Position und
Orientierung.
• Lösen
Lösen ist als Umkehrfunktion des Haltens
definiert.
Bild 7.82 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungseinrichtungen zum Sichern II
Ausgehend von diesen Elementarfunktionen gibt es
zwei abgeleitete Funktionen, die der Hauptgruppe
des Sicherns zugerechnet werden:
• Spannen
Das Spannen entspricht einer Haltefunktion
unter der Verwendung von Kraftschluss
• Entspannen
Das Entspannen ist entsprechend dem Lösen als
Umkehrfunktion des Spannens
p
definiert.
Die Handhabungseinrichtungen
werden unterteilt in
des
Sichern
• Spannvorrichtungen
• Greifer
Die Aufgabe von Spannvorrichtungen liegt in der
Fixierung von Werkstücken für die Fertigung und
Montage. Neben universellen Spannsystemen
werden
meist
formangepasste
Aufnahmen
eingesetzt (siehe Kapitel 6).
Bild 7.83 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungseinrichtungen zum Sichern III
Greifereinrichtungen dienen als Verbindungselemente zwischen den eingesetzten Handhabungseinrichtungen und den zu haltenden Werkstücken.
Neben universellen Greifern kommen vielfach
Systeme zum Einsatz, die an die charakteristischen
Werkstückmerkmale angepasst sind. Um der zunehmenden Flexibilität in automatisierten Anlagen
Rechnung zu tragen, kommen im Bereich des
Robotereinsatzes vermehrt automatisierte Greiferwechselsysteme zum Einsatz.
Eine Übersicht
Ei
Üb i ht der
d wichtigsten
i hti t
Wi k i i i
Wirkprinzipien
von
Greifern ist nachfolgend dargestellt.
Wirkprinzip
Ausführung
ArbeitsArbeits
prinzip
Haltekraft
Bild 7.84 09/10
Handhabungstechnik
mechanisch
Winkelgreifer
Parallelbackengreifer
hoch
sehr hoch
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Handhabungseinrichtungen zum Sichern IV
Wirkprinzip
Ausführung
Arbeitsprinzip
HalteHalte
kraft
Wirkprinzip
Ausführung
Arbeits
Arbeitsprinzip
Haltekraft
Bild 7.85 09/10
Handhabungstechnik
pneumatisch
Saugpipette
Flächensauggreifer
gering
mittel
elektromagnetisch
formschlüssig
Magnetgreifer
Nadelgreifer
mittel
gering
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Kontrollieren I
Die Aufgabe des Kontrollierens ist es festzustellen,
ob bestimmte Eigenschaften und Zustände
entsprechend eines Erwartungshorizonts erfüllt
sind.
i d Die
Di zugehörige
hö i
El
Elementarfunktion
t f kti
wird
i d als
l
Prüfen bezeichnet.
Das Ergebnis einer Prüffunktion entspricht einem
bi ä
binären
F kti
Funktionswert,
t der
d
b
beschreibt,
h ibt ob
b das
d
Prüfergebnis den vorgegebenen Gütekriterien
entspricht.
Ein Prüfvorgang kann chronologisch
Abschnitte eingeteilt werden:
in
drei
• Informationsbeschaffung
• Datenaufbereitung und Bewertung
• Datenausgabe
Im Rahmen der Handhabungsfunktionen enthalten
die Aufgaben des Prüfens, die Anwesenheit eines
Körpers nachzuweisen, seine Identität festzustellen
oder dessen Position und Orientierung zu
b ti
bestimmen.
Bild 7.86 09/10
Handhabungstechnik
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Kontrollieren II
Die Prüfung der Identität kann unter anderem nach
den folgenden Merkmalen erfolgen:
• Farbe
• Gewicht
• Form
• Größe
Wird als Ergebnis eine quantitative Beschreibung
des Zustands erwartet, so spricht man von der
Funktion des Messens. Soll die Anzahl der Körper
p
bestimmt werden so spricht man vom Zählen.
Mess- und Prüfeinrichtungen
Die wesentlichen Bestandteile dieser Einrichtungen
stellen die Elemente zur Informationsbeschaffung
dar. Diese werden als Sensoren bezeichnet.
Sensoren haben im Allgemeinen die Aufgabe, eine
physikalische oder chemische Größe in ein Signal
umzuwandeln, das anschließend weiterverarbeitet
werden kann. In der Regel handelt es sich dabei
um elektrische Signale, doch werden in
Spezialfällen auch optische oder pneumatische
Signale generiert.
Bild 7.87 09/10
Handhabungstechnik
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Kontrollieren III
Anhand des Arbeitsweise werden Sensorsysteme
unterteilt in taktile und berührungslos arbeitende
Systeme.
Ein Beispiel für taktile Sensoren stellt die Gruppe
der Prüftaster dar, während berührungslos
arbeitende Sensoren vielfach auf induktiven oder
k
kapazitiven
iti
Wi k i i i beruhen.
Wirkprinzipien
b h
Induktive und kapazitive Sensoren bieten im
Vergleich zu mechanischen Schaltern neben dem
berührungslosen Erkennen den Vorteil,
Vorteil nahezu
verschleißfrei zu arbeiten. Sie sind weitestgehend
unempfindlich gegen Vibrationen, Staub und
Feuchtigkeit.
Induktive
Sensoren
erfassen
berührungslos alle Metalle. Zudem sind damit hohe
Schaltfrequenzen möglich.
Eine
weitere
Gruppe
der
berührungslos
arbeitenden Systeme stellen die optischen
Sensoren dar. Neben einfachen Lichtschranken für
die
Anwesenheitskontrolle
kommen
dabei
kamerabasierte Lösungen (Bild 7.89) mit integrier
integrierter Bildverarbeitung bis hin zu dreidimensional
messenden Lasersystemen zum Einsatz.
Bild 7.88 09/10
Handhabungstechnik
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Kontrollieren IV
1. Kamera
2. Magnetisches Förderband
3.
3
4.
5.
6
6.
Auswerfer
Lichtschranke
Lichtquelle
P üf bj kt
Prüfobjekt
Bild 7.89 09/10
Handhabungstechnik
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Handhabungsablauf
Die Beschreibung der Handhabungsaufgaben
innerhalb von Fertigungs- und Montageprozessen
erfolgt mittels festgelegter Symbole für jeden
Aufgabenschritt
Aufgabenschritt.
Die verschiedenen Symbole
werden anhand ihrer zeitlichen Abfolge mit Pfeilen
verbunden. Die Handhabungsaufgaben werden
dabei als Quadrate dargestellt, deren Bedeutungen
i den
in
d folgenden
f l
d Bildern
Bild
abgebildet
b bild t sind.
i d
Kontrollfunktionen werden zusätzlich mittels eines
Dreiecksymbols innerhalb des Quadrats dargestellt.
stellt
Fertigungs- und Montageprozesse werden in Form
von Kreisen dargestellt (ab Bild 7.91).
Mittels dieser Symbolik lassen sich auch komplexe
Aufgaben übersichtlich darstellen.
Besteht eine gerätetechnische Verbindung von
mehreren Funktionen,
Funktionen so werden diese mittels
einer gemeinsamen Umrahmung gekennzeichnet.
Direkt aneinandergereihte Symbole beschreiben
einen parallelen Vorgang.
Bild 7.90 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Symbole der Handhabungstechnik I
Geordnetes
Speichern
teilgeordnetes
Speichern
Teilen
Vereinigen
Zuteilen
Verzweigen
Bild 7.91 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Lehrstuhl Fertigungstechnik
ungeordnetes
Speichern
Abteilen
Zusammenführen
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Symbole der Handhabungstechnik II
Sortieren
Verschieben
Drehen
Orientieren
Ordnen
Bild 7.92 09/10
Handhabungstechnik
Führen
Anwendungszentrum
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Schwenken
Positionieren
Weitergeben
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Symbole der Handhabungstechnik III
Fördern
Halten
Spannen
Entspannen
Anwesenheit
prüfen
Bild 7.93 09/10
Handhabungstechnik
Identität prüfen
Anwendungszentrum
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Lehrstuhl Fertigungstechnik
Lösen
Prüfen
Form prüfen
Automatisierung in
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Symbole der Handhabungstechnik IV
Größe prüfen
Position
prüfen
Position
messen
Bild 7.94 09/10
Handhabungstechnik
Farbe prüfen
Orientierung
prüfen
Orientierung
messen
Anwendungszentrum
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Lehrstuhl Fertigungstechnik
Gewicht prüfen
Messen
Zählen
Automatisierung in
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Symbole der Handhabungstechnik V
Handhaben
Formgeben
Kontrollieren
Formändern
Fertigungs
Fertigungsschritt
Behandeln
Fügen
Bild 7.95 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Automatisierungsgrad
Der Anteil, den die automatisierten Funktionen an
der Gesamtfunktion eines Produktionssystems
haben, wird nach DIN 19 233 als Automatisierungsgrad bezeichnet.
bezeichnet
Erfolgt eine Erhöhung des Automatisierungsgrads
durch schrittweise Automatisierung einzelner Funktionsbereiche, so können diese Schritte auch als
Automatisierungsstufen bezeichnet werden.
Bei der Auswahl einer geeigneten Automatisierungsstufe sind folgende Kriterien maßgebend:
• Technische Umsetzbarkeit
• Wirtschaftliche Überlegungen
Daraus können analog den Betrachtungen bei der
A l
Auslegung
und
d
G
Gestaltung
l
von
fl ibl
flexiblen
Fertigungssystemen die nachfolgenden Randbedingungen abgeleitet werden.
Bild 7.96 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Automatisierungsgrad
Auslegungs- und Gestaltungskriterien
• die zu fertigende Stückzahl
• die geforderte Anlagenflexibilität
− Produktflexibilität
− Mengenflexibilität
− Anpassflexibilität
− Erweiterungsflexibilität
• der Fertigungs-/Montagevorgang
• die Fertigungsg g / Montagemittel
g
• das Handhabungsgut
• der Aufwand für die Realisierung der
Automatisierungseinrichtungen
g
g
• die Betriebs- und Unfallsicherheit.
Ausgehend von einem Fertigungs- oder Montageprozess können die vor- bzw. nachgelagerten
Handhabungsfunktionen zu einem unterschiedlichen Grad automatisiert ausgeführt werden.
In der Regel kann der größte Rationalisierungseffekt durch eine Automatisierung derjenigen
Funktionen erzielt werden, die dem Montagevorgang am Nächsten sind.
Bild 7.97 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Automatisierung in
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Automatisierungsstufen des Handhabens I
Die verschiedenen Automatisierungsstufen haben
einen besonders großen Einfluss auf den
Rationalisierungseffekt des Systems, da sie eine
direkte Auswirkung auf die Auslastung der
Maschinen haben. Dies soll im nachfolgenden
Beispiel anhand der Bearbeitung eines Werkstücks
dargestellt werden, das ausgehend von einer
ungeordneten
d t
S i h
Speicherung
i
im
B k
Bunker
einer
i
Bearbeitungsmaschine zugeführt und nach der
Bearbeitung für nachfolgende Schritte bereitgestellt
werden soll. Die nachfolgende
g
Tabelle ((Bild 7.99))
zeigt eine Übersicht über sechs unterschiedliche
Automatisierungsstufen für dieses Beispiel.
Bild 7.98 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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Automatisierungsstufen des Handhabens II
Funktion
Ordnen
Geordnetes
Speichern
Zuteilen
Führen
Fertigungs- /
VerMontageschieben
schritt
Bedienungsperson
0
manuell
manuell
manuell
manuell
1
manuell
manuell
manuell
manuell
2
automatisch
automatisch
manuell
manuell
3
manuell
manuell
manuell
automatisch
automatisch
automatisch
automatisch
automatisch
automatisch
arbeitet taktfrei,
Mehrmaschinenbedienung möglich
automatisch
automatisch
nur Überwachung
Stufe
4
manuell
manuell
automatisch
5
automatisch
automatisch
automatisch
Bild 7.99
7 99 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
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manuell
löst Arbeitstakt aus
und bestimmt die
Fertigungsleistung
oder arbeitet taktgebunden (Sicherheitsvorkehrungen
notwendig)
Automatisierung in
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Automatisierungsstufen des Handhabens III
Stufe 0: Manuelle Handhabung
Alle Handhabungsfunktionen werden manuell
ausgeführt Die Taktzeit ist maßgeblich bestimmt
ausgeführt.
durch die Arbeitsgeschwindigkeit des Bedieners.
Zur Beschleunigung der menschlichen Tätigkeit
lassen sich aufgabenspezifische Hilfsmittel wie
G if
Greifzangen
fü die
für
di Bunkerentnahme
B k
t h
oder
d
auch
h
Balancer für die Handhabung größerer Werkstücke
einsetzen.
Auch eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung mit
optimierter Anordnung der Werkstücke und günstig
angebrachten Ablagepositionen ermöglichen eine
signifikante Verbesserung.
Da die menschliche Tätigkeit auch bei optimaler
Arbeitsplatzgestaltung in der Regel langsamer ist
als eine automatisierte Variante, führt dies zu
vergleichsweise hohen Nebenzeiten im Verhältnis
zur Hauptzeit.
Bild 7.100 09/10
Handhabungstechnik
Anwendungszentrum
Großstrukturen in der
Produktionstechnik
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Automatisierung in
Fertigung und Montage
Prof. Wanner
Automatisierungsstufen des Handhabens IV
Stufe 1: Automatisiertes Ausgeben
Eine wesentliche Verkürzung der Nebenzeit kann
durch eine Automatisierung des Ausgebens erreicht
werden. Der Bediener kann in diesem Fall bereits
während des Bearbeitungsvorgangs mit der
Zuführung des nächsten Werkstücks beginnen. Die
technische Umsetzung der automatisierten Ausgabe gestaltet sich in der Regel einfacher als die
Zuführung, da die Werkstücke entweder in
geordneter Form durch Handhabungseinrichtungen
entnommen werden, oder mit einfachen Mitteln
ausgeworfen oder ausgeblasen werden können.
Bild 7.101 09/10
Handhabungstechnik
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Automatisierungsstufen des Handhabens V
Stufe 2:
Geordnete Werkstückbereitstellung
und automatisiertes Ausgeben
Eine weitere Optimierung kann durch eine verbes
verbesserte Werkstückbereitstellung erreicht werden.
Durch den Einsatz geeigneter Handhabungseinrichtungen kann der ungeordnet vorliegende
W k tü k
Werkstückvorrat
t an griffgünstiger
iff ü ti
P iti geordnet
Position
d t
bereitgestellt werden. Diese Automatisierungsstufe
ist einerseits geeignet, wenn für die Zuführung zur
Fertigungseinrichtung
g g
g die Fähigkeiten
g
der menschlichen Hand benötigt werden oder eine Sichtkontrolle notwendig ist. Andererseits kann die
teilweise Automatisierung der Zuführung bei kurzen
Hauptzeiten zu einer Verkürzung des manuellen
Arbeitsschritts und daraus resultierend zu einer
Verkürzung der Taktzeit führen.
Bild 7.102 09/10
Handhabungstechnik
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Automatisierungsstufen des Handhabens VI
Stufe 3:
Automatisiertes Ein- und Ausgeben
In einer weiteren Automatisierungsstufe können die
Bestückung der Fertigungseinrichtung und die
Werkstückentnahme automatisiert erfolgen.
Diese Stufe kommt in denjenigen Fällen zum
Einsatz, bei denen sich beispielsweise das zu
verarbeitende Stückgut nur schlecht ordnen oder
magazinieren lässt, eine visuelle Kontrolle durch
den Bediener erforderlich ist, die damit kombiniert
werden kann oder bei denen das manuelle
Handhaben aus Sicherheitsgründen nur außerhalb
des Gefahrenbereichs der Maschine erfolgen kann.
Während
ä e d be
bei de
den b
bisherigen
s e ge Stu
Stufen
e de
der mögliche
ög c e
Arbeitstakt durch den Bediener vorgegeben wurde
und somit durch dessen Arbeitsgeschwindigkeit
beeinflusst war, sind die nachfolgenden beiden
Stufen dadurch gekennzeichnet,
gekennzeichnet dass die Arbeit
des Bedieners unabhängig vom Arbeitstakt der
Fertigungseinrichtungen erfolgt.
Bild 7.103 09/10
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Automatisierungsstufen des Handhabens VII
Stufe 4:
Manuelles Magazinieren
Im einem ersten Schritt der arbeitstaktfreien
Bedienung
erfolgt
die
Bereitstellung
der
Werkstücke in Magazinen.
Die geordnete Bestückung der Magazine kann
dabei wahlweise durch den Bediener, an vorgelagerten manuellen Arbeitsplätzen oder bereits
Lieferantenseitig erfolgen.
Abhängig vom Anteil der manuellen Tätigkeit des
B di
Bedieners
i
im
V hält i
Verhältnis
zur Hauptzeit
H
t it der
d
Produktionseinrichtung kann sogar eine Mehrmaschinenbedienung möglich sein.
Diese Methode stellt in vielen Fällen
wirtschaftlich günstigste Alternative dar.
die
Anhand der nachfolgenden Beispiele wird diese
Stufe näher erläutert.
erläutert
Bild 7.104 09/10
Handhabungstechnik
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Automatisierungsstufen des Handhabens VIII
Beispiel 1:
Handhabungsfunktionsplan der automatisierten
Funktionen
1
2
3
4
5
6
Links im Bild befindet sich ein Magazinschacht mit
den zu bearbeitenden Werkstücken. Unter dem
Magazin ist eine Schiebereinheit angebracht, die
zum Vereinzeln (1) und zum Verschieben (2) bis
zur Bearbeitungseinheit
B b it
i h it verantwortlich
t
tli h ist.
i t Dort
D t wird
id
das Werkstück gehalten (3) und bearbeitet (4),
bevor es nach dem Lösen (5) beispielsweise in den
nächsten Speicher
p
gefördert wird ((6)) .
g
Bild 7.105 09/10
Handhabungstechnik
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Automatisierungsstufen des Handhabens IX
Beispiel 2:
Handhabungsfunktionsplan der automatisierten
Funktionen
2
6
7
g
werden die Werkstücke
In dieser Konfiguration
durch eine rotatorische Schiebereinheit zur Bearbeitungseinheit geführt (2). Anschließend werden
sie in einen Speicher weitergeführt (6) und dort
geordnet abgelegt (7).
(7)
Bild 7.106 09/10
Handhabungstechnik
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Automatisierungsstufen des Handhabens X
Stufe 5:
Vollautomatisierte Variante
In der höchsten Automatisierungsstufe werden alle
Handhabungsfunktionen automatisiert ausgeführt.
Diese eignet sich beispielsweise bei Werkstücken,
die als Schüttgut in Bunkern bereitgestellt werden.
Da bei vollautomatisierten Systemen die menschliche Kontrolle bei einzelnen Ablaufschritten entfällt,
entfällt
werden derartige Handhabungsabläufe an wichtigen Kontrollpunkten mit Überwachungseinrichtungen ausgestattet, wie es an nachfolgendem
Beispiel dargestellt ist.
Drehmaschine mit automatischen Handhabungsfunktionen
Bild 7.107 09/10
Handhabungstechnik
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Automatisierungsstufen des Handhabens XI
Nachfolgend ist der Handhabungsablauf des
Systems dargestellt. Der linke Teil beschreibt den
Bunker mit der integrierten Zuteileinrichtung. Diese
überprüft die Orientierung der Werkstücke
beispielsweise durch den Einsatz einer passiven
Schikane. Abhängig vom Ergebnis erfolgt eine
Verzweigung zum nächsten Arbeitsschritt oder
zurück
ü k in
i
d
den
B k
Bunker.
D
Der
nächste
ä h t
Bl k
Block
beschreibt die Zuführung zur Bearbeitungsmaschine mit der Vereinzelung der Werkstücke. Im
nächsten Schritt werden die Werkstücke mit einer
Handhabungseinrichtung
gegriffen
und
der
Bearbeitungsmaschine zugeführt. Anschließend erfolgt ein erneutes Umsetzen mit der Greifeinheit,
die das Werkstück in der Ablaufrinne positioniert.
positioniert
Handhabungsfunktionsplan
Bild 7.108 09/10
Handhabungstechnik
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Verkettung von Bearbeitungseinrichtungen I
Bei Produktionssystemen, die aus mehreren räumlich getrennten Produktionseinrichtungen bestehen,
ist die Verbindung der einzelnen Teilsysteme von
grundlegender Bedeutung.
Bedeutung Ausgehend von den
bereits in Kapitel 6 beschriebenen Anlagekonzepten unterschiedlicher Fertigungssysteme
werden die Systeme um zusätzliche Montageeinrichtungen für die Weiterverarbeitung der Teileproduktion erweitert.
Anhand der Flexibilität der verwendeten Handhabungs- und Produktionseinrichtungen, sowie der
zeitlichen und räumlichen Steuerung des Gesamtsystems werden verschiedene Arten der Verkettung
unterschieden.
unterschieden
•
•
Feste Verkettung
Flexible Verkettung
Eine feste
Ei
f t Verkettung
V k tt
i t durch
ist
d h eine
i
vorgegebene
b
Reihenfolge der Fertigungs- oder Montageprozesse gekennzeichnet. Diese Verkettungsart wird
auch als serielle Verkettung
g bezeichnet.
Bei der flexiblen Verkettung hingegen kann die
Reihenfolge prinzipiell verändert werden.
Bild 7.109 09/10
Handhabungstechnik
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Verkettung von Bearbeitungseinrichtungen II
Die feste Verkettung kann wiederum in zwei
Grundvarianten unterteilt werden.
• Starre Verkettung
• Lose Verkettung
Diese Varianten unterscheiden sich maßgeblich
durch die Integration von Werkstückspeichern
zwischen den Bearbeitungsstationen und darin,
darin ob
eine zeitlich synchronisierte Bearbeitung an den
unterschiedlichen Stationen erfolgt.
Innerhalb eines Produktionssystems
y
können beide
Varianten auch in Kombination realisiert werden.
Die wesentlichen Merkmale einer starren
Verkettung liegen darin, dass zwischen den
B b i
Bearbeitungsstationen
i
k i Zwischenspeicher
keine
Z i h
i h zur
Aufnahme bearbeiteter Werkstücke integriert sind
und alle Bearbeitungsschritte und Handhabungsfunktionen in einem festgelegten
g g
Arbeitstakt
synchron erfolgen.
Bild 7.110 09/10
Handhabungstechnik
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Eigenschaften starr verketteter Systeme I
Diese beiden Merkmale sind für die wesentlichen
Eigenschaften dieser Verkettungsart verantwortlich.
• Der Ausfall einer Station führt aufgrund des Fehlens von Zwischenpuffern elementar zum
Stillstand der vor- und nachgelagerten Stationen
und somit der gesamten Montageanlage. Die
verschiedenen Stationen sind in ihrem
Handlungsablauf voneinander abhängig.
Wirkt sich das Störverhalten einzelner Stationen
auf die Gesamtverfügbarkeit eines Produktionssystems
t
aus, so spricht
i ht man auch
h von
Verkettungsverlusten.
Die Gesamtverfügbarkeit der Anlage kann bei
starr verketteten Systemen näherungsweise als
das Produkt der Einzelverfügbarkeiten berechnet werden. Aus diesem Grund sollte die
Anzahl der starr verketteten Montagestationen
auff einen
i
sinnvollen
i
ll
W t begrenzt
Wert
b
t werden
d
(beispielsweise 20 Stationen innerhalb eines
starr verketteten Montagebereichs).
Ebenso können die absolut auftretenden
Störzeiten der Einzelsysteme addiert werden.
Bild 7.111 09/10
Handhabungstechnik
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Eigenschaften starr verketteter Systeme II
•
Das Fehlen von Zwischenpuffern ermöglicht
eine kompakte und platzoptimale Anlagenstruktur.
•
Alle
Operationen
werden
durch
einen
gemeinsamen Takt ausgelöst bzw. angesteuert.
Die Weitergabe erfolgt taktgebunden.
Die langsamste Einheit begrenzt den möglichen
Takt
Bei gemeinsamen Weitergabeeinrichtungen
müssen die Einzelstationen in einem definierten
Abstand aufgestellt werden.
Die Kombination aus kompakter Anlagenstruktur
und optimaler Taktvorgabe ermöglicht die
kü
kürzest
mögliche
ö li h Durchlaufzeit.
D hl f i
•
•
•
•
Starr verkettete Systeme eignen sich besonders für
die Massenfertigung kleinerer Baugruppen mit
geringem
i
M t
Montageaufwand
f
d und
d schneller
h ll Taktzeit.
T kt it
Bei der technischen Realisierung starr verketteter
Systeme kommen im Wesentlichen zwei Grundvarianten zum Einsatz:
• Rundtransfersysteme
• Längstransfersysteme
Bild 7.112 09/10
Handhabungstechnik
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Beispiele starrer Verkettungen I
Rundtransfersysteme (siehe auch Bild 6.46 ff) bestehen aus einer drehbaren Grundeinheit, mit einer
endlichen Anzahl von kreisförmig angeordneten
Werkstückaufnahmen In einem vorgegebenen
Werkstückaufnahmen.
Arbeitstakt wird die Grundeinheit jeweils eine
Position weitergedreht. Vielfach erfolgt die Weitertaktung auch durch den Einsatz mechanischer
K
Kurvensteuerungen.
t
A jeder
An
j d Position
P iti befindet
b fi d t sich
i h
eine Bearbeitungsstation, die wahlweise eine
Teilebearbeitung, eine Montageoperation oder eine
Kontrollfunktion ausführen kann.
Die Bearbeitungsstationen können wahlweise
innerhalb oder außerhalb der Bewegungsbahn der
Werkstückträger angeordnet werden. Das nachf l
folgende
d Bild zeigt
i
d
den
schematischen
h
i h
A fb
Aufbau
eines Rundtransfersystems.
Bild 7.113 09/10
Handhabungstechnik
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Beispiele starrer Verkettungen II
Bei Längstransfersystemen (siehe auch Bild 6.107
ff) werden die einzelnen Bearbeitungsstationen
entlang der umlaufenden Transporteinrichtungen
angeordnet Abhängig von der Anlagenstruktur
angeordnet.
können die Stationen ein- oder beidseitig
angebracht werden.
Längentransfersysteme sind durch einen offenen
Werkstückfluss gekennzeichnet, bei dem die
Zuführung und Entnahme der Basiskomponenten
an den beiden Enden erfolgen.
Längstransfersysteme zeichnen sich durch eine
gute Zugänglichkeit im Störungsfall aus und sind im
Bedarfsfall erweiterbar. Bedingt durch die aufwändigen Transporteinrichtungen liegen die Herstell
Herstellkosten jedoch ca. 10 – 20 % über vergleichbaren
Rundtransfersystemen und haben einen höheren
Platzbedarf.
Bild 7.114 09/10
Handhabungstechnik
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Eigenschaften lose verketteter Systeme I
Im Unterschied zur starren Verkettung werden bei
der losen Verkettung die unterschiedlichen
Bearbeitungsstationen und Handhabungseinrichtungen
tu
ge u
unabhängig
ab ä g g voneinander
o e a de a
angesteuert.
gesteue t Die
e
Bearbeitung erfolgt in einem stationsbezogenen
Arbeitstakt, wobei jeder Bearbeitungsvorgang
separat ausgelöst wird. Die Ansteuerung kann nach
unterschiedlichen Prinzipien erfolgen:
• Durch ein übergeordnetes Leitsystem
• Durch Informationen von Werkstückträgern
• Durch vorgelagerte Handhabungseinrichtungen
• Sensorgesteuerte Aktivierung bei Werkstückerkennung
Die zeitliche Entkopplung der Einzelstationen erfolgt durch die Integration von Zwischenspeichern
(Bild 7.116). Diese haben die Aufgabe, Teilkomponenten und Baugruppen von Bearbeitungsstationen
oder vorgelagerten Handhabungseinrichtungen in
deren Ausgabetakt aufzunehmen. Die gespeicherten Elemente werden anschließend im
Verarbeitungstakt der nächsten Station wieder
abgegeben.
b
b
Di Aufgabe
Die
A f b von Zwischenspeichern
Z i h
i h
ist es, auch bei zwischenzeitlichen Variationen des
Bearbeitungstakts einzelner Stationen eine fortlaufende Produktion zu ermöglichen.
g
Bild 7.115 09/10
Handhabungstechnik
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Prinzip der losen Verkettung von Produktionssystemen
Bild 7.116
7 116 09/10
Handhabungstechnik
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Eigenschaften lose verketteter Systeme II
Neben prozessbedingten Unterschieden können
unterschiedliche Bearbeitungstakte folgende Ursachen besitzen:
•
Technische
T
h i h Störungen
Stö
an Einzelstationen
Ei
l t ti
Im Störungsfall einer Station oder ihrer Zuführsysteme erfolgt keine unmittelbare Stillsetzung
der g
gesamten Anlage.
g Nachgelagerte
g g
Stationen
werden aus dem Speicher bestückt, vorgelagerte Stationen können in den Speicher ausgeben.
In diesem Falle werden die Speicher auch als
Störungsspeicher bezeichnet.
bezeichnet
•
Wechselnde
Mitarbeiterperformance
manuellen Bearbeitungsplätzen.
bei
Während
Wäh
d zur Vermeidung
V
id
von Störungen
Stö
b i der
bei
d
Ermittlung der Taktzeit von starr verketteten
Systemen die maximale Bearbeitungszeit
zugrunde
g
gelegt
g
g werden sollte,, kann bei losen
Verkettungen in der Anlagenkonzeption die
mittlere Zeit berücksichtigt werden.
Eine weitere Ursache für den variierenden
A b it t kt kann
Arbeitstakt
k
b i i l
beispielsweise
i auch
h durch
d h die
di
bereits in der Automatisierungsstufe 4 beschriebene Mehrmaschinenbedienung verursacht
werden.
Bild 7.117 09/10
Handhabungstechnik
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Kombinierte Formen der Verkettung
Lose verkettete Systeme sind dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenspeicher ausreichend
groß dimensioniert sind einen Stillstand der Anlage
aufgrund des Stillstands einzelner Stationen zu
verhindern. In der Regel erfolgt die Auslegung von
Zwischenspeichern weitestgehend auf der Basis
von wirtschaftlichen Überlegungen. Sind die
S i h
Speicher
nur zur Überbrückung
Üb b ü k
k
kurzer
Still
Stillstandszeiten konzipiert, so spricht man von einer
elastischen Verkettung.
Werden innerhalb eines Fertigungs- oder Montagesystems sowohl Teilabschnitte mit starrer als auch
mit loser Verkettung eingesetzt, so spricht man von
einer kombinierten Verkettung. Eine kombinierte
V k
Verkettung
b
besteht
h somit
i aus einer
i
A i
Aneinanderd
reihung von verschiedenen Produktionsabschnitten
mit fester Verkettung, die über Zwischenspeicher
lose bzw. elastisch verkettet werden. Im nachfolgenden Bild 7.119 ist ein Beispiel für eine lose
Verkettung mehrerer Rundtransferautomaten dargestellt.
Eine weitere Organisationsform stellen die flexibel
verketteten Produktionseinrichtungen dar, die an
anderer Stelle näher erläutert werden.
Bild 7.118 09/10
Handhabungstechnik
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Lose verkettete Rundtransfersysteme
Bild 7.119
7 119 09/10
Handhabungstechnik
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Räumliche Verkettungsstrukturen
Neben der zeitlichen Verkettung ist bei Produktionssystemen auch die räumliche Struktur des
Materialflusses in Bezug auf die Arbeitsstationen
von
o g
großer
oße Bedeutung.
edeutu g
Ausgehend von der Hauptflussrichtung der Werkstücke kann unterschieden werden in
• Innenverkette Systeme
• Außenverkettete Systeme
Bei innenverketteten Systemen erfolgt die Anordnung der Arbeitsstationen im Hauptfluss der
Werkstücke.
Bei außenverketteten Systemen sind die Stationen
dagegen
g g
neben dem Hauptfluss
p
angeordnet.
g
Sie
können dabei im Nebenschluss oder über eine
Bypass-Struktur angebunden sein.
Bild 7.120 09/10
Handhabungstechnik
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Strukturen von Zwischenspeichern I
Zwischenspeicher zur Pufferung von Werkstücken
innerhalb eines Produktionssystems können in
verschiedenen Anordnungen implementiert werden,
wobei zwei prinzipielle Realisierungsvarianten
unterschieden werden:
• Speicher mit bewegten Werkstücken
Bei dieser Speicherform werden die Werkstücke
sukzessive weiterbewegt. Beispiele hierfür sind:
− Durchlauf- bzw. Hauptschlussspeicher
Bei dieser Speicherform
p
werden die Werkstücke
in der Zugangsreihenfolge wieder entnommen.
Man spricht in diesem Zusammenhang auch
von einem FIFO-Speicher (first in – first out). Im
einfachsten Fall kann hierfür eine ausreichend
dimensionierte
Transportstrecke
zwischen
verschiedenen Stationen verwendet werden,
jedoch werden vielfach auch komplexere
Anordnungen verwendet, wie im nachfolgenden
Bild dargestellt.
Der Wirkungsbereich eines Durchlaufspeichers
beschränkt sich auf die beidseitig angrenzenden
Arbeitsstationen.
Bild 7.121 09/10
Handhabungstechnik
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Strukturen von Zwischenspeichern II
Schematische Darstellung eines
Durchflussspeichers
− Umlaufspeicher
Bei dieser Speicherform ist die Bearbeitungsreihenfolge prinzipiell nicht festgelegt. Bei
automatisierten Systemen erfolgt die Zuordnung
über die bereits bekannte Werkstückträgercodierung.
Umlaufspeicher
U
l f
i h enthalten
th lt
d
den
W k tü k
Werkstückvorrat
t
für alle angeschlossenen Arbeitsstationen.
Bild 7.122 09/10
Handhabungstechnik
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Strukturen von Zwischenspeichern III
• Speicher mit ruhenden Werkstücken
Bei diesen Anordnungsformen sind die gespeicherten Werkstücke prinzipiell im Ruhezustand
und werden nur im Falle der WerkstückWerkstück
zuführung- bzw. –entnahme bewegt.
Beispiele hierfür sind:
− RücklaufRücklauf bzw.
bzw Nebenschlussspeicher
Rücklaufspeicher werden als seitlich angeordnete Stichleitungen eines Transportsystems
ausgeführt.
g
Die Entnahme erfolgt
g in der umgeg
kehrten Reihenfolge der Bestückung, weshalb
sie auch als LIFO-Speicher (last in – first out)
bezeichnet werden. Analog den Durchflussspeichern können die Stichleitungen auch
komplexe Strukturen aufweisen.
Dieser Speichertyp wird nur im Falle einer
Unterbrechung
g des Hauptflusses
p
aktiv.
Bild 7.123 09/10
Handhabungstechnik
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Strukturen von Zwischenspeichern IV
− Direktzugriffsspeicher
Dem Namen entsprechend kann bei diesem
Speichertyp wahlfrei auf die einzelnen Elemente
im Speicher direkt zugegriffen werden.
werden Für den
Zugriff werden hierfür in der Regel freiprogrammierbare
Handhabungseinrichtungen
verwendet.
Abhängig von den vor- und nachgelagerten
Produktionseinrichtungen können die Handhabungssysteme auch zur Entnahme und
B tü k
Bestückung
eingesetzt
i
t t werden.
d
Di BelegungsDie
B l
planung des Speichers wird durch ein übergeordnetes Leitsystem verwaltet.
Bild 7.124 09/10
Handhabungstechnik
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Auslegung von Störungsspeichern I
Werden Zwischenspeicher in Form von Hauptoder Nebenschlussanordnung als Störungsspeicher verwendet, sind besondere Anforderungen zu
beachten Beispielsweise sind Transportsysteme,
beachten.
Transportsysteme
die im Arbeitstakt der Anlage weiterschalten, für
diesen Fall ungeeignet, wie im nachfolgenden Bild
dargestellt wird. Auftretende Störungen der vorgeschalteten
h lt t
St ti
Station
füh
führen
zu leeren
l
T
Transportt
plätzen und bewirken eine Arbeitsunterbrechung an
der nächsten Station. Störungen an dieser Station
hingegen
g g
verhindern ein Weiterschalten des
Transportsystems, wodurch die vorhergehende
Station keine Werkstücke mehr an die Transporteinrichtung übergeben kann. Derartige Systeme
entsprechen in ihrer Funktionalität lediglich einer
starren Verkettung.
Bild 7.125 09/10
Handhabungstechnik
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Auslegung von Störungsspeichern II
Grundbedingung für den Einsatz als Störungsspeicher ist die Möglichkeit der Werkstücke, im
Speicher zu den vorausgehenden Werkstücken
aufzuschließen um somit die störungsbedingten
aufzuschließen,
Lücken im Werkstückfluss zu schließen. Eine
mögliche Realisierung für eine Anordnung mit
Hauptschlussspeicher ist nachfolgend dargestellt.
Die maßgebliche Zielsetzung bei der Konzeption
einer Produktionsanlage liegt in deren Wirtschaftlichkeit begründet, die über den gesamten
Produktionszeitraum betrachtet werden muss.
muss
Ausgehend von der prognostizierten Stückzahl
besteht das Optimum bei den minimalsten Kosten,
die pro Werkstück realisiert werden können.
Bild 7.126 09/10
Handhabungstechnik
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Auslegung von Störungsspeichern III
Bei der Konzeption der Speichergröße
unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen:
sind
•
Monetäre Randbedingungen
Neben den Kosten für die Speichersysteme sind
auch die erhöhte Kapitalbindung für die
Halbfertigprodukte sowie die erhöhte Durchlaufzeit zu beachten.
beachten
•
Verfügbarkeit
Ein wesentliches Kriterium bei der Auslegung
d Verkettungsart
der
V k tt
t und
d der
d darin
d i enthaltenen
th lt
Störungsspeicher für Systeme mit mehreren
Arbeitsstationen ist die erreichbare Verfügbarkeit des Produktionssystems.
y
Verfügbarkeit,
g
Arbeitstakt und Betriebsdauer stellen die entscheidenden Kenngrößen bei der Berechnung
der Produktionsrate dar.
Beii der
B
d Berechnung
B
h
d Verfügbarkeit
der
V fü b k it sind
i d die
di
folgenden Punkte zu beachten.
− Prognostizierte Störhäufigkeit
Die Festlegung der Speichergröße wird maß
maßgeblich durch die prognostizierte Störhäufigkeit der Anlagenkomponenten beeinflusst.
Bild 7.127 09/10
Handhabungstechnik
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Auslegung von Störungsspeichern IV
Neben den eigentlichen Bearbeitungsstationen mit ihren Zuführ- und Entnahmevorrichtungen müssen auch Störquellen der Speichereinrichtungen berücksichtigt werden.
werden
− Dauer der störungsbedingten Unterbrechungen
− Prognose über prozess
prozess- und organisations
organisationsbedingte Unterbrechungszeiten wie beispielsweise Umrüstvorgänge
•
Platzbedarf
Lose verkettete Anlagen mit ausreichend
dimensionierten Zwischenspeichern bieten ein
Höchstmaß an Flexibilität hinsichtlich der
A d
Anordnung
d
der
verschiedenen
hi d
B b i
Bearbeitungsstationen. Diese Flexibilität sowie die Integration
von Speichersystemen führen jedoch zu einem
zusätzlichen Platzbedarf im Vergleich
g
mit starr
verketteten Anlagen.
Die dargestellten Aspekte verdeutlichen, dass die
optimale Speicherauslegung von einer großen
Anzahl an Eingangsparametern abhängig ist. Die
Planung von Fertigungs- und Montageanlagen
erfolgt deshalb in der Regel mit Hilfe computergestützter Planungssysteme.
Bild 7.128 09/10
Handhabungstechnik
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Auslegung von Störungsspeichern V
Folgende grundlegenden Kenngrößen werden zur
Berechnung der Verfügbarkeit herangezogen:
• Die Störhäufigkeit einer Station
•
•
Unter der Störungshäufigkeit si einer Station
versteht man den prozentualen Anteil der
Bearbeitungsvorgänge bzw. Bearbeitungstakte,
die aufgrund einer Störung nicht korrekt
abgeschlossen werden können.
Die stationsbezogene mittlere Dauer für die
Beseitigung einer Störung Tsi
Den geplanten Arbeitstakt TAT
Aus der Störungshäufigkeit si kann stationsbezogen
g
der Anteil der korrekt abgeschlossenen
g
Bearbeitungstakte ki berechnet werden:
ki = 1 – si
Bei einem starr verketteten System mit q Einzelstationen kann dieser Anteil an korrekt abgeschlossenen Arbeitstakten für das Gesamtsystem K
als das Produkt dieser Werte berechnet werden.
K = k1 * k2 * …*kq
Bild 7.129 09/10
Handhabungstechnik
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Auslegung von Störungsspeichern VI
Die Verfügbarkeit V des Systems definiert den
Anteil der störungsfreien Produktionszeit Tp in
Bezug auf die hierfür benötigte Betriebsdauer TB.
Im nachfolgenden Beispiel werden für eine
Montageanlage, die aus 4 Einzelstationen besteht,
die
Verfügbarkeiten
bei
verschiedenen
Verkettungsmaßnahmen berechnet :
• Alternative 1: Starr verkettetes System
• Alternative 2: Kombinierte Verkettung
• Alternative 3: Lose Verkettung
Darüber hinaus werden für die letzten beiden
Alternativen sinnvolle Speichergrößen überschlägig
ermittelt.
ermittelt
Zur Vereinfachung der Rechnung besitzen alle
Stationen die gleiche Störhäufigkeit si = 0,5 %. Der
Arbeitstakt beträgt TT = 10 s, die mittlere Dauer für
die Störungsbeseitigung sei bei allen Stationen
Ts = 100 s.
Sonstige Unterbrechungszeiten sowie Störungen
im TransportTransport und Speichersystem werden bei
dieser Rechnung vernachlässigt.
Bild 7.130 09/10
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Auslegung von Störungsspeichern VII
Alternative 1: Starr verkettetes System
ki = 1-0,005 = 0,995
4
K = 0,995
,
≈ 0,98
,
Die störungsfreie Produktionszeit kann bei n
durchgeführten Arbeitstakten berechnet werden als
Tp = n · K · TT
Die gesamte Betriebsdauer hingegen berechnet
sich als Summe dieser Zeit und der Zeit, die in
diesem Zeitraum für Störungsbeseitigung aufgewendet werden musste.
TSD = n · (1-K) · Ts
Als Verfügbarkeit
Al
V fü b k i des
d
starr verketteten
k
S
Systems
ergibt sich:
V=
Tp
Tp + TSD
K ⋅ TT
=
K ⋅ TT + (1 − K ) ⋅ TS
V ≈ 83,15 %
Bild 7.131 09/10
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Auslegung von Störungsspeichern VIII
Alternative 2: Kombinierte Verkettung
Bei dieser Alternative werden je zwei Stationen zu
starr verketteten Teilsystemen gruppiert, die
wiederum lose miteinander verkettet werden.
werden Es
gilt:
K1 = K2 = 0,995 · 0,995 ≈ 0,99
Daraus können die Verfügbarkeiten der TeilTeil
systeme berechnet werden:
V1 = V2 ≈ 90,8%
Dies entspricht
Di
t i ht bei
b i einer
i
l
losen
V k tt
Verkettung
auch
h der
d
Gesamtverfügbarkeit der Anlage.
Alternative 3: Lose Verkettung
Entsprechend den oben beschriebenen Grundlagen kann die Gesamtverfügbarkeit bei loser
Verkettung der 4 Stationen berechnet werden zu
V ≈ 95,2%
95 2%
Berechnung der Mindestgröße des Speichers
Bei der Bestimmung der erforderlichen Speichergröße zwischen zwei Teilsystemen muss gewährleistet sein, dass die Störung eines Teilsystems
keine Auswirkungen auf die Produktion des
anderen Systems hat.
Bild 7.132 09/10
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Auslegung von Störungsspeichern IX
In einer vereinfachten Näherungsrechnung wird
von folgenden Voraussetzungen ausgegangen:
• Der Speicher besitzt ausreichend Teile, um während einer Störung des vorangestellten
Systems die abnehmende Station zu versorgen.
• Der Speicher besitzt genug Leerplätze, um im
Falle einer Störung der abnehmenden Station
die Werkstücke der vorhergehenden Station
aufzunehmen.
• Die verschiedenen Störungen sind gleich verteilt. Dies bedeutet, dass die Einzelstörungen
lediglich anhand ihrer Häufigkeit , jedoch ohne
stochastischen Einfluss angenommen werden.
Die Mindestanzahl an Werkstücken ergibt sich
somit aus der Addition der entsprechenden
Werkstückzahlen für beide relevanten Stationen
bzw. Systeme.
Die benötigte Anzahl an Werkstücken kann aus
dem vorgegebenen Systemtakt sowie den Zeiten
für die Störungsbeseitigung berechnet werden.
Anhand der oben dargestellten Beispiele werden
nun die mindestens erforderlichen Speichergrößen
ermittelt.
Bild 7.133 09/10
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Auslegung von Störungsspeichern X
Alternative 1: Starre Verkettung ohne Puffer
Alternative 2: Kombinierte Verkettung
Bei einer annähernden Gleichverteilung
g der Störungen kann die Zeit für die Stördauer der Teilsysteme näherungsweise als die Summe der Zeiten
für die einzelnen Stationen angenommen werden.
System 1:
TSD1 = Ts1 + Ts2 = 200 s
System 2:
TSD2 = Ts3 + Ts4 = 200 s
Bezogen
g
auf den g
geplanten
p
Arbeitstakt ergibt
g sich
hieraus eine Speichergröße von
S = (TSD1 + TSD2) / TT = 40 Werkstücke
Alternative 3: Lose Verkettung
Bei dieser Variante werden insgesamt 3
Zwischenspeicher benötigt, die jeweils folgende
Größe aufweisen sollten:
S1 = (Ts1 + Ts2) / TT
S2 = (Ts2 + Ts3) / TT
S3 = (Ts33 + Ts44) / TT
Aufgrund der identischen Werte ergibt sich eine
Speichergröße von jeweils 20 Werkstücken.
Bild 7.134 09/10
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Auslegung von Störungsspeichern XI
Wie anhand der Beispiele erkennbar ist, steigt die
Verfügbarkeit im dargestellten Beispiel bei einer
ausreichenden Dimensionierung der Störungsspeicher stark an.
an Es ist aber ebenso ersichtlich,
ersichtlich
dass die Verfügbarkeit in großem Maße vom
Verhältnis des Arbeitstakts zur Störungsbeseitigungsdauer abhängt. Mit zunehmender Speichergröße
öß nähert
äh t sich
i h die
di Gesamtverfügbarkeit
G
t fü b k it dem
d
idealen Fall der losen Verkettung an. Da aus
wirtschaftlichen Gründen eine optimale lose Verkettung
g mit theoretisch unendlicher Speichergröße
p
g
nicht sinnvoll ist, wird in der praktischen Umsetzung eine wirtschaftlich optimale Auslegung
angestrebt.
Die maßgeblichen
Di
ß bli h
K
Kostenfaktoren
f k
b i der
bei
d
Konzeption eines Puffers können in drei Bereiche
unterteilt werden, wie das Diagramm in Bild 7.136
verdeutlicht.
•
•
Investitionskosten
Pufferfüllkosten
•
Stillstandskosten
Bild 7.135 09/10
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Auslegung von Störungsspeichern XII
Bild 7.136 09/10
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Auslegung von Störungsspeichern XIII
Die Investitionskosten bestehen aus einem Grundkostenanteil, der unabhängig von der Pufferkapazität erforderlich ist. In diesem Bereich sind
beispielsweise die Kosten für Vorrichtungen, Hubstationen oder Steuerungstechnik enthalten.
Dieser Kostenbereich wird ergänzt durch kapazitätsabhängige Komponenten wie Größe des
Puffersystems oder Werkstückträger.
Die Pufferfüllkosten ergeben sich aus dem in den
Puffern durch Werkstücke g
gebundenen Kapital.
p
Die Stillstandskosten entstehen durch ungenutzte
Montagekapazitäten infolge von Störungsunterbrechungen, die nicht durch die Pufferkapazität
abgefangen werden können.
Bild 7.137 09/10
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