kunst - Choices

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kunst - Choices
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27. Jhg. | Oktober 2015
„Avatar und Atavismus“ | Kunsthalle Düsseldorf | © Dana Schutz
Das MeinungsMagazin
OBSESSION UND IRONIE
KUNST
KUNST IN NRW IM OKTOBER
KUNST
BACK
TO THE
ROOTS
Objet trouvé
Installation
Malerei Manifest Fiktio
Partizipation Kritik
Ästhetik
Exploration Video Gaming Kontext
Partizipation
Kinetic Art
Mythos
Malerei
Kinetic
Art
Partizipation monochrom
Kritik
Obsession Manifes
monochrom
Ästhetik
Objet trouvé
MythosKontext
Konzep
Mimesis
Obsession
Mimesis Konzept Ästhetik analytisch
Kritik
Mythos
Manifest
Video Gaming
Partizipation
Objet trouvé
Fiktion
Kinetic
Art
Exploration
Fiktion
monochrom
Mythos
Exploration
Manifest
monochrom
Exploration
Video Gaming
Objet trouvé Fiktion
Fiktion
analytischÄsthetik
MythosPartizipation
Konzept Partizipation ÄsthetikMythos Malerei
monochrom
Objet trouvé
Malerei
Kinetic Art
Partizipation
analytisch Kritik
analytisch
Video Gaming
Fiktion
abstrakt
Mimesis
Mythos
Mythos
Kinetic
Art
konkret
Kontext
session
abstrakt analytisch
Mimesis
Kinetic
Art
Kritik
abstrakt
Malerei abstrakt
Obsession
Malerei
konkret Malerei
Objet trouvé
MythosFiktion
monochrom
Partizipation
Obsession
Partizipation
Exploration
konkret
abstrakt
Partizipation
Manifest Objet trouvé Mythos
Kritik
Exploration
analytisch
monochrom
Partizipation
Kritik
Kontext Konzept
Kinetic Art
onochrom
Partizipation
Action Painting
Processing
Ready-made
new media
sound and vision
Obsession
Digital culture
Fluxus
Raw material
Intervention
Pop Art
Informel
KUNST
Neo-Dada
Manifest
MUSEUMSLANDSCHAFT NRW
Kritik, Interviews und Links
Düsseldorf – biograph.de
Wuppertal – engels-kultur.de
Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
Köln – choices.de
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www.choices.de
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KULTUR.KINO.KÖLN.
Das MeinungsMagazin
27. Jhg. | Oktober 2015
Europa gestalten.
A PERFECT DAY
www.aperfectday.x-verleih.de
www.ichundkaminski.x-verleih.de
EIN FILM VON FERNANDO
LEÓN DE ARANOA
Iiro Rantala
Klavier
Der Lieblingsfilm
von Elisabeth Leonskaja
»Svjatoslav
Richter, der
Unbeugsame«
Dienstag
06.10.2015
20:00
Foto: Verleih
Foto: Lutz Voigtländer
Working Class Hero
John Lennon zum 75.
von Bruno Monsaingeon
Filmforum
Deutsche Fassung.
Wir zeigen eine Blu-ray.
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Sonntag
11.10.2015
15:00
Werke von Igor Strawinsky,
Maurice Ravel, Manuel de Falla
und Juan Crisóstomo de Arriaga
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Elisabe
aja
Leonsk
.
zum 70
Elisabeth
Leonskaja
Gabriela
Montero
Foto: Colin Bell
Orquestra de Cadaqués
Jaime Martín Dirigent
Sonntag
18.10.2015
18:00
Foto: Marco Borggreve
Klavier
spielt Beethoven, Liszt,
Tschaikowsky und Widmann
Freitag
06.11.2015
20:00
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Kinokarten nur an der Kinokasse
F
.de
Martha Graham Dance Company, Foto: Brigid Pierce
choices-Thema.
Kino.
5 VOGELFREI – Ökologischer Irrsinn von Monokulturen
6 Themeninterview
Tanja Dräger de Teran, Referentin beim WWF, über
Artenvielfalt in der Landwirtschaft
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter:
trailer-ruhr.de/thema und engels-kultur.de/thema
Bühne.
7 Auftritt – Wajdi Mouawads „Verbrennungen“
8 Freies Werkstatt Theater
9 Premiere
Andrea Bleikamp über „Mein eigen Fleisch und Blut“
10 Oper Köln
11 Kölner Philharmonie
12 Komikzentrum Köln-Bonn
Das Köln Comedy Festival läuft unter neuer Ägide
13 Atelier-Theater
14 Junges Theater Bonn
15 Theater am Rhein
„Jenseits von Eden“ in den Bonner Kammerspielen
Senftöpfchen
16 15. Kölner Theaternacht
17 Theater am Rhein
„Mitos Minotauros“, „Gipfelstürmer 2.0“,
„Wir lieben und wissen nichts“
18 Internationale Tanzwochen Neuss
Kunststiftung NRW
19 Prolog – Das Kölner Schauspiel im November
Schauspiel Köln/Tanz
20 Theater-Kalender Köln-Bonn
60 culture club – Kabarett: Django Asül
63 Oper Köln
Musik.
46 Stadtgarten
Unterhaltungsmusik
Live-Gigs im Kölner Oktober
BÜHNE
Foto: Meyer Originals
Auftritt
7
KINO
„The Look of Silence“
KULTUR.KINO.KÖLN.
Kultur in NRW.
27. Jhg. I Oktober 2015
22 Cologne Conference
23 Film-ABC
Vorspann
24 choice of choices
„The Look of Silence“
25 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
26 OFF Broadway
27 Weisshaus
28 Film-Kritik
29 Hintergrund
„A Perfect Day“
31 Odeon
33 Roter Teppich
Dane DeHaan über „Life“, Leinwandlegende
James Dean und seine steigende Popularität
34 culture club
Dokumentarfilm: „Totschweigen“
Kino-Café: „Ricki - Wie Familie so ist“
35 Filmpalette
36 Gespräch zum Film
Regisseur Lars Kraume über sein Drama
„Der Staat gegen Fritz Bauer“
37 Cinenova
38 Festival
kurzundschön an der KHM
25. Cologne Conference
39 Festival
Schnittfestival Filmplus
Internationale Filmschule
44 Metropolis
50 culture club
Kino-Café: „Nicht schon wieder Rudi!“
Triple Feature: „Zurück in die Zukunft“
Tanz: State Dance Ensemble of Armenia
Kino: „Der Serbische Anwalt“
52 kurzundschön Filmfestival
60 culture club
Kabarett: Django Asül
Lieblingsfilm: „Svjatoslav Richter, der
Unbeugsame“
choice of choices
24
MUSIK
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW.
empfehlen | weitersagen | kommentieren
Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
überregional
11 Tanz in NRW
Die Martha Graham Dance Company in Neuss
47 Improvisierte Musik in NRW
Die Gelsenkirchener Klezmerwelten
48 Klassik am Rhein – Kölner Oper im Staatenhaus
Popkultur in NRW
„New Fall“-Festival in Düsseldorf
53 Kunst in NRW
„Avatar und Atavismus“ in Düsseldorf
Literatur.
49 ComicKultur – Comic-Empfehlungen des Monats
Literatur-Kalender
Kunst.
51 kunst & gut
Hann Trier im Käthe Kollwitz Museum
53 Kunstwandel
Hanne Darboven in der Bonner Bundeskunsthalle
54 Osthaus Museum Hagen
55 Kunstkalender NRW
choices spezial.
4 Intro – „Déjà vu“
56 Verlagssonderseiten – choices bildet
61 Auswahl – im Oktober
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
62 Impressum
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
Lesen Sie mehr auf www.choices.de!
Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Improvisierte Musik in NRW KUNST
London Klezmer Quartet, Foto: Janos Dallas
47
Kunst in NRW
Jonathan Meese und Tal R, Mutter,
© VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Katja Illner
53
Intro
.de
Oktober 2015
Die neuen Wahlbenachrichtigungen sind raus, Bild: Jan Schliecker
choices + choices.de
Déjà vu
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
6
Vogelfrei
Die Referentin für nachhaltige Landnutzung
beim WWF und Leiterin des Projekts „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ erklärt, wie wichtig Biodiversität für die Landwirtschaft ist und
warum ein intaktes Ökosystem uns sogar vor
den Folgen des Klimawandel schützen könnte.
Am 18.10. wählt Köln ein neues Stadtoberhaupt. Kommt Ihnen bekannt vor?
Richtig, der Satz stammt aus dem letzten Monat, nur das Datum hat sich
der Wahlzettel-Misere wegen geändert. Nun Spott über der Bezirksverwaltung auszukippen, wäre leicht. Aber einen am Boden Liegenden tritt man
nicht – auch wenn nach verpatzter Kommunalwahl 2014 und Operndebakel
der Eindruck entstehen könnte, dass Köln es sich jüngst auf dem Boden bequem zu machen scheint. Die eigentliche Enttäuschung steht uns ohnehin
noch bevor: Wenn mehrheitlich wieder die KanditatInnen großen Parteien
gewählt werden, die oben genannte Pannen erst verursacht haben.
9
Wenn es um die Umwelt geht, sind wir Verbraucher aber auch keine Engel. Mit moderner Landwirtschaft, Monokulturen und Pestiziden machen
wir Fauna und Flora zum Outlaw, wie wir mit unserem Monatsthema VOGELFREI zeigen. Warum wir uns damit selbst am meisten schaden, erklärt
WWF-Referentin TANJA DRÄGER DE TERAN.
Premiere
Das Verhältnis von Söhnen und Vätern ist von
vielen gegenseitigen Erwartungen geprägt,
die nicht immer erfüllt werden. wehrtheaterRegisseurin Andrea Bleikamp nahm sich dazu
Kafka-Texte vor und inszeniert in der Orangerie „Mein eigen Fleisch und Blut“.
Sozialpsychologisch wird es danach in unserem Interview mit Regisseurin
ANDREA BLEIKAMP über schwierige Vater-Sohn-Beziehungen, die sie sich
mit „Mein eigen Fleisch und Blut“ in der Orangerie vornimmt. In Rüdiger Papes Inszenierung von VERBRENNUNGEN – DIE FRAU DIE SINGT am Theater
im Bauturm ist es die böse Mutter, die ihre Kinder aus dem Jenseits in längst
verdrängte Traumata stürzt.
Tanja Dräger de Teran Foto: Andreas Eistert, WWF
Bühne
Andrea Bleikamp
Film
Foto: Adrian Ballosch
36
Gespräch zum Film
Grimme-Preisträger Lars Kraume („Guten
Morgen, Herr Grothe“) legt mit „Der Staat
gegen Fritz Bauer“ einen Film über die deutsche Vergangenheitsbewältigung vor, die sich
um den „unbequemen“ Generalstaatsanwalt
dreht. Wir trafen Kraume zum Gespräch.
Lars Kraume
Film
Foto: Lena Kiessler
33
Roter Teppich
Dane DeHaan („The Amazing Spider-Man 2“)
verkörpert in dem Biopic „Life“ den 24-jährigen
James Dean, der von dem Fotografen Dennis
Stock durch Amerika begleitet wird. Wie er
an die Rolle heranging, verriet er uns im Interview.
Dane DeHaan
Verträumt ließ hingegen HANN TRIER seine Pinsel tanzen. Das KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM lädt nun mit einer Ausstellung von Aquarellen und Zeichnungen zu einer Neubewertung des abstrakt-informellen Malers ein. Die
renommierte Konzeptkünstlerin HANNE DARBOVEN, die derzeit mit einer
Retrospektive in der BUNDESKUNSTHALLE BONN gewürdigt wird, versuchte
mit ihrem Hauptwerk, erlebte Geschichte durch Zahlencodierungen, Worttexte, Diagramme und Fotografien festzuhalten.
Um Geschichtsbewältigung geht es in unserer choice of choices THE LOOK
OF SILENCE. Regisseur Joshua Oppenheimer blickt nach „The Act of Killing“
erneut mit einer mutigen und klugen Doku auf den 1965 in Indonesien
verübten Genozid. Vergangenheitsbewältigung in Nachkriegsdeutschland
ist Thema von DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER. Warum sich Regisseur LARS
KRAUME bei der Verfilmung des Stoffs um den realen jüdischen Juristen
gegen ein Biopic und für einen Politthriller entschied, erklärt er im Gespräch
zum Film. Ein Objekt mythischer Verklärung ist James Dean, den DANE DEHAAN in „Life“ verkörpert. Im Interview verrät er, warum er die Rolle des
jungen Wilden zunächst ablehnte.
Der Herbst bietet außerdem drei Filmfestivals: Vom 25.9.-1.10. lockt die
COLOGNE CONFERENCE, vom 23.-26.10. lenkt das familiäre Festival FILMPLUS die Aufmerksamkeit auf die Montagekunst und am 28.10. werden im
CINENOVA Preise für den Nachwuchswettbewerb KURZUNDSCHÖN vergeben, der vom WDR und der KHM ausgerichtet wird.
Kunst in Köln hat viel Mut zu Innovation und Veränderung – und somit
mehr zu bieten als die aktuelle Kommunalpolitik.
Maxi Braun
4
Thema
und günstig?
 Giftig
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Monokulturen bringen Geld, benötigen aber auch mehr Pestizide, Foto: Cornelia Wortmann
Allein auf weiter Flur – Wirtschaftliche Effektivität und ökologischer Irrsinn von Monokulturen
Sind Monokulturen wirtschaftlich sinnvoll? Zu- fahr, dass fruchtbarer Humus weggeschwemmt
mindest betriebswirtschaftlich sind sie definitiv wird. Im Extremfall werden Straßen und Ortschafeffizienter und so gesehen auch nachhaltiger als ten überschwemmt oder verschlammt. Gleichzeieine kleinparzellierte Ackerwirtschaft. Je grö- tig gelangen an den Boden gebundene Nähr- und
ßer ein Betrieb, je größer der Acker, umso flotter Schadstoffen in angrenzende Gewässer oder Ökosysteme und richten
läuft seine Bearbeitung.
choices-Thema im Oktober:
dort Schaden an. Ein
Große Mähdrescher und
drastisches
Beispiel
Traktoren müssen auf
der Folgen von Winddem Feld seltener wenIndustrielle Landwirtschaft birgt viele Chancen – und
noch mehr Risiken. Kleine Betriebe sterben aus, Monoerosion fand im April
den und ihre Auslastung
kulturen, Dünger und Pestizide gefährden die Artenviel2011 auf der A19 bei
ist aufs Jahr gesehen
falt. Machen wir Flora und Fauna zum Outlaw?
Rostock statt. Das trostärker. Das macht die
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch in:
ckene Frühjahr und ein
Investitionen in die
frisch gepflügter rieteuren Maschinen renwww.trailer-ruhr.de
www.engels-kultur.de
siger Acker ohne grüne
tabel, führt aber auch
dazu, dass weniger Maschinen gebraucht werden. Begrenzung durch Hecken, Wald oder Baumreihen,
Das spart Geld, Zeit, Diesel, aber auch Rohstoffe führten zu einem Sandsturm und schließlich zu
und Energie, die die Produktion der riesigen Ma- einer Massenkarambolage auf der Autobahn. Elf
schinen erfordert. Ist die böse Monokultur also nur Menschen starben an dem Tag.
eine Mär, die von Naturschützern in die Welt ge- Die Bewirtschaftung mit Monokulturen hat aber
vor allem direkte Auswirkungen auf die Artensetzt wurde?
vielfalt. Das macht der Artenschutz-Report des
Mitnichten, denn Monokulturen fordern den ver- Bundesamts für Naturschutz (BfN) klar. Demnach
stärkten Einsatz von Pestiziden. Und der nimmt ist jede dritte untersuchte Art in Deutschland gebeständig zu. Laut Bundesamt für Verbraucher- fährdet. „Der Zustand der Artenvielfalt ist alarschutz stieg er zwischen 1993 und 2013 um über mierend“, sagt die Präsidentin der behördlichen
50 Prozent: Von knapp 29.000 auf knapp 44.000 Naturschützer, Beate Jessel. Laut dem Report
Tonnen. In Niedersachsen sind weite Teile des kommen in Deutschland 72.000 Tier-, PflanzenGrundwassers mittlerweile mit Pestizid-Rückstän- und Pilzarten vor. In der roten Liste Deutschlands
den belastet. Das geht aus einer Studie des Nieder- wurden sage und schreibe 32.000 heimische Spesächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, zies auf ihre Gefährdung hin untersucht. Das ErKüsten- und Naturschutz hervor, der im Sommer gebnis ist alarmierend: Rund 30 Prozent aller Arten
veröffentlicht wurde. Zwar nicht in dem Maße, in Deutschland sind gefährdet, vier Prozent sogar
dass eine Gefährdung der Bevölkerung akut wäre, schon ausgestorben. „Arten stehen dabei immer
aber es besteht wohl Einigkeit darüber, dass Pesti- auch für Lebensräume, Ökosysteme und Beziehungsgefüge“, heißt es in dem Report. Und weiter:
zidrückstände nicht ins Grundwasser gehören.
„Ihr Zustand spiegelt zugleich den Zustand unserer
Eine weitere Gefahr besteht in der Bodenerosion. Landschaften wieder. Der Zustand der Artenvielfalt
Gerade im Frühjahr, wenn heftiger Regen auf große, macht deutlich, dass das nationale Ziel, den Vernahezu nackte Ackerflächen trifft, besteht die Ge- lust der biologischen Vielfalt aufzuhalten, bisher
VOGELFREI
Thema im November: GEMEINWOHL
5
verfehlt worden ist. Es besteht daher dringender
Handlungsbedarf.“
Ökosysteme voller Artenvielfalt finden sich im sogenannten Grünland: ungedüngte Wiesen, Feuchtwiesen, Magerrasen und Streuobstwiesen. Dort,
wo es noch Grünland gibt, steht es aber häufig
unter hohem Druck. Ein Bauer, der kein Milchvieh
hat, kann damit nichts anfangen, und mit einem
Acker lässt sich wesentlich mehr Geld erwirtschaften. Das zeigt sich auch daran, dass Äcker ungefähr doppelt so teuer sind wie Grünland. Nach
einem Report des BfN vom Sommer 2014 hat sich
das Grünland in Deutschland seit 1990 um 16
Prozent verringert. Zudem habe sich die Qualität
dieser Flächen verschlechtert: Häufig gemähte
und gedüngte Wiesen sind auf Kosten biologisch
vielfältigerer Flächen ausgedehnt worden. Dabei
ist Grünland die Heimat von mehr als zwei Drittel
aller Farne und Blütenpflanzen. Verschwinden sie,
verringert sich das Nahrungsangebot insbesondere
für Bienen und Schmetterlinge. Aber auch der Bestand von Vogelarten, die auf Wiesen und Weiden
brüten ist stark geschrumpft: Beim Kiebitz in den
vergangenen 20 Jahren um rund 75 Prozent, Uferschnepfen gibt es nur noch halb so viele.
Stellt man all das in Rechnung, drängt sich die Frage auf, ob der betriebswirtschaftliche Nutzen von
Monokulturen, nicht einen vielfach höheren volkswirtschaftlichen und ökologischen Schaden anrichtet. Es würde auf jeden Fall nicht überraschen,
wenn – wie so häufig! – die günstigste Lösung für
einen Betrieb, mal wieder die teuerste für die Allgemeinheit wäre.
Bernhard Krebs
Aktiv im Thema
www.landwirtschaft-artenvielfalt.de
www.weltagrarbericht.de
www.arc2020.eu | Zivilgesellschaftliche Gruppe die neue
Konzepte für EU-Agrarpolitik entwickelt
Der Neoliberalismus frisst seine Kinder
Thema
„Landwirtschaft braucht eine intakte Umwelt“
Platz satt: Kulturlandschaft in die Natur integriert, Foto: Benny Trapp
Tanja Dräger de Teran, Referentin beim WWF, über Artenvielfalt in der Landwirtschaft
choices: Sie koordinieren aktuell ein Projekt,
in dessen Rahmen ein neuer NaturschutzStandard als Zusatzqualifikation für den ökologischen Landbau entwickelt wird. Was hat
Artenvielfalt mit Landwirtschaft zu tun?
ßerdem kann ein stabiles Ökosystem flexibler auf
Veränderungen wie den Klimawandel reagieren.
Wenn aber das System instabil ist und dann noch
Schädlinge oder starke Temperatur- oder Niederschlagsschwankungen hinzukommen, kann das
ganze System zusammenbrechen.
Tanja Dräger de Teran: In Deutschland werden
etwa 50 Prozent der Landesfläche landwirt- Was müsste sich ändern, um das Ökosystem
stabil zu halten?
schaftlich genutzt. Die Art
und Weise, wie unsere Land„Ein stabiles Ökosystem kann
wirtschaft betrieben wird, hat flexibler auf Veränderungen wie Die Landwirtschaft müsste
deutlich vielfältiger werden.
daher einen großen Einfluss
den Klimawandel reagieren“
Große Chancen bestehen dadarauf, ob wildlebende Tiere,
Pflanzen und Kleinstlebewesen auch Platz haben für im ökologischen Landbau. Vor drei Jahren
oder nicht. Zum Vergleich: Die Flächen, die in hat der ökologische Anbauverband Biopark beim
Deutschland unter Naturschutz stehen, machen WWF angefragt, ob wir gemeinsam einen neuen
Naturschutz-Standard entwickeln könnten, der
nur etwa vier Prozent aus.
den Erhalt der Artenvielfalt miteinbezieht. Mit
Aber die Aufgabe der Landwirtschaft ist es doch, finanzieller Unterstützung des Ministeriums für
Nahrungsmittel anzubauen. Und nicht, einen Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
Mecklenburg-Vorpommern haben wir dann
guten Lebensraum für Wildtiere zu schaffen.
das Projekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“
Es stimmt, dass der Anbau von Nahrungsmitteln ins Leben gerufen. Der Naturschutz-Standard
die Hauptaufgabe der Landwirte ist. Das haben wurde anschließend vom Leibniz-Zentrum für
sie gelernt und dafür werden sie bezahlt. Und Agrarlandschaftsforschung zusammen mit den
ökonomisch gesehen mag es auch kurzfristig beteiligten Landwirten und weiteren Experten
sinnvoll sein, große Felder mit möglichst nur erarbeitet. Da jeder Betrieb unterschiedlich ist,
einer Pflanzenart zu bewirtschaften. Doch die wird die Entscheidung, welche Arten auf welche
konventionelle Landwirtschaft ist in den letzten Weise gefördert werden, individuell getroffen. Es
Jahren zum größten Vernichter der Artenvielfalt können etwa Blühstreifen, Hecken oder Lücken
geworden. Ein Überleben in großflächigen, in- im Getreide gelassen werden, wo sich dann betensiv genutzten Monokulturen ist für die mei- stimmte Tier- und Pflanzenarten ansiedeln könsten Wildtiere und -pflanzen unmöglich. Das hat nen. Mehrere naturschutzfachliche Berater stelangfristig auch Nachteile für die Landwirtschaft. hen in engem Austausch mit den Landwirten. Ist
Denn sie braucht eine intakte Umwelt. Ein le- der Naturschutz-Standard erreicht, sichert Edeka
bendiger Boden bringt eine bessere Ernte hervor. als strategischer Partner den Landwirten wähUnd Bestäuber, wie Bienen und Hummeln, sind rend der Projektlaufzeit höhere Erträge zu. Langnotwendig, damit die Pflanzen überhaupt Frucht fristig können die Produkte durch den höheren
hervorbringen. Die Bestäuber wiederum brau- Standard besser vermarktet werden.
chen ein gewisses Nahrungsangebot. Insofern
ist es in unserem eigenen Interesse, ein intaktes Funktioniert das nur bei ökologischer Landwirtschaft?
Ökosystem zu erhalten.
Können wir das Artensterben denn aufhalten?
Und ist das wirklich sinnvoll?
Ja. Wir haben bei manchen Arten in den letzten
Jahren einen Rückgang von mehr als 90 Prozent
zu verzeichnen. Das ist höchstbedenklich. Denn
viele Tiere und Pflanzen sind Vorbilder für unsere
technische und medizinische Entwicklung. Au-
Das Potenzial ist hier höher als bei konventioneller Landwirtschaft. Denn der ökologische
Landbau verzichtet sowieso auf Pestizide und
synthetische Düngemittel und häufig sind seltene Arten zumindest in geringer Dichte vertreten. Schon kleine Änderungen in den Bewirtschaftungsmethoden können eine große Wirkung
entfalten. Daher haben wir uns in den letzten
Welche alternativen Wirtschaftssysteme könnten den Kapitalismus ablösen...
6
drei Jahren auf ökologische Betriebe konzentriert. Mittlerweile haben wir knapp 50 Betriebe
in Norddeutschland mit insgesamt 25.000 Hektar
Land für unser Projekt gewinnen können. Erste
Ergebnisse des Monitorings sind sehr ermutigend: Wir konnten viele gefährdete Arten nachweisen und die positive Wirkung der Maßnahmen
dokumentieren. Nun wollen wir noch ermitteln,
inwieweit sich die Anzahl der Nützlinge erhöht.
Wie soll es jetzt weitergehen?
Das Konzept „Landwirtschaft für Artenvielfalt“
soll auf andere Regionen ausgeweitet werden. Da
in Norddeuschland andere Arten vorkommen und
gefördert werden können als in Mittel- oder Süddeutschland, muss der Standard entsprechend
angepasst werden.
Was müsste sich politisch ändern?
Der Erhalt der Artenvielfalt müsste als Teil der
ökologischen Landwirtschaft definiert und honoriert werden. Auch sollte das offizielle Ziel der
Bundesregierung, 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche vom Ökolandbau betreiben
zu lassen, möglichst schnell erreicht werden. Aktuell sind es nur 6 bis 7 Prozent. Außerdem wäre
es wichtig, die landwirtschaftliche Ausbildung so
anzupassen, dass es eine Schnittschnelle zum Artenschutz gibt. Und schließlich müsste der Erhalt
der Artenvielfalt in die Gemeinsame Agrarpolitik
der EU aufgenommen und gefördert werden. Eine
entsprechende verbindliche Umgestaltung wäre
entscheidend, damit sich eine nachhaltige Landwirtschaft in Europa entwickeln kann.
Interview: Marina Engler
Lesen Sie die Langfassung unter
choices.de/thema
ZUR PERSON
Tanja Dräger de Teran (43) ist
gelernte Diplom-Geographin. Sie
arbeitet als Referentin für Nachhaltige Landnutzung beim WWF
und leitet das Projekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“.
Foto: Andreas Eistert, WWF
...und uns von der Allmacht des Geldes befreien?
Auftritt
„Verbrennungen“, Foto: Meyer Originals
komödiantisch?
 Zu
[email protected]
Löscheimer für innere Brände
Wir freuen uns auf Post.
Wajdi Mouawads „Verbrennungen“ am Theater im Bauturm
„Die Kindheit ist ein Messer in der Kehle – man zieht es nicht so leicht heraus.“
Weil der Schmerz dann noch größer würde? Die Verletzung ein schlimmeres
Ausmaß annähme? Man gar verblutete? In jedem Fall ist dieses Bild ein brutales und desillusionierendes; eines, das Stoff zum umfassenderen Nachsinnen
über die Wahrheit bietet. Den Satz hat Nawal Marwan (Rebecca Madita Hundt)
ihren Kindern hinterlassen. Doch er ist nicht das Härteste, was die 22-jährigen
Zwillinge Jeanne (Emilia Haag) und Simon (Patric Welzbacher) bei der Verlesung des letzten Willens ihrer Mutter durch einen Notar zu hören bekommen.
Ohne Sarg, anonym, nackt und mit dem Gesicht nach unten will Nawal beerdigt werden, weil sie ein uneingelöstes Versprechen mit in den Tod nimmt. Ein
Stein mit Inschrift dürfe erst auf ihr Grab, wenn die Zwillinge Aufgaben erfüllt
haben, die ihnen die Mutter postum aufbürdet: Zwei Briefe sind zu übergeben.
Dazu muss Jeanne erst ihren totgeglaubten Vater ausfindig machen und Simon
einen unbekannten Bruder. Der wütende junge Mann verweigert sich, seine
Schwester, Mathematikerin, geht die unerwünschte Familienforschung an wie
ein mit Logik zu lösendes Rätsel. Sie sucht in dem von einem Bürgerkrieg zerrütteten Herkunftsland der Mutter nach Spuren und setzt immer mehr Puzzleteile aus persönlicher, überindividueller und politischer Geschichte zusammen.
Bruchstückhaft ist auch die Form des 2003 in Montreal uraufgeführten Dramas von Wajdi Mouawad. Szenen zwischen einem nur ansatzweise präzisierten
Gestern und Heute stoßen aufeinander, spielen teils in Kanada, teils in einem
Land des Nahen Ostens, das nicht explizit genannt wird. Der Autor war als Kind
mit seiner Familie aus dem Libanon emigriert und trug von dort Erinnerungen
an explodierende Busse und andere Schreckensbilder mit sich. Das, was Mouawad in „Incendies“ (der Originaltitel bedeutet auch Feuersbrunst) verarbeitete,
könnte sich jedoch überall abspielen, wo Menschen einander im Namen von
Glauben und Machtgier die Köpfe einschlagen.
Rüdiger Pape übernimmt in seiner Inszenierung des Stückes die französischen
und arabischen Namen und bleibt in der geografischen Verortung des Gesche-
7
hens ähnlich dezent und zugleich universell. Zeitgenössisch westliche Kleidung bekommt bei Bedarf durch flugs gewickelte Tücher einen orientalischen
Anstrich, die gelbe Rückwand (Kostüme und Bühne: Flavia Schwedler) lässt
an heißen Wüstensand denken. Auffälligste Requisiten sind mehrere Dutzend
Blecheimer, die zu einem Grenzwall oder Berg aus Erinnerungsschutt gehäuft
sind und später abgetragen und verteilt werden. Eimer, in denen innerhalb der
sich immer tragischer entrollenden Geschichte Neugeborene weggeschafft und
aus denen Wasser in Gräber und zur Löschung innerer Brände geschüttet wird.
Sehr plastisch ist auch das Garn, das Jeanne zur Klärung der Familienverhältnisse bis ins Publikum spannt, bevor ihre Urgroßmutter in einer Rückblende
fordert, den Faden zu zerreißen.
Die alte Frau mahnt, Elend und Hass sei durch das Erlernen von Lesen, Schreiben und Denken zu entkommen. Der Aspekt der Bildung als Prävention gegen
Gewalt und Krieg erfährt in der Bauturm-Version eine stärkere Betonung als in
der bekanntesten Adaption, Denis Villeneuves 2011 für den Oscar nominierten
Film „Die Frau die singt“. Dort traten auch melodramatische Töne mehr in den
Vordergrund als unter der Regie Papes. Er lockert die schwere Kost – gerade in
den Notar-Szenen mit Alexander Stirnberg manchmal allzu – komödiantisch
auf und schafft Distanz, indem er die Schauspieler Regieanweisungen mit- und
Dialoge Richtung Publikum sprechen lässt.
Dass man dennoch hineingezogen wird, liegt am fein dosierten mimischen und
gestischen Repertoire des Ensembles, aus dem die beiden Frauen herausragen.
Emotionen und Atmosphäre werden auch durch die Live-Musik von Raimund
Groß und Licht-Stimmungen evoziert. Fast zu abrupt steht nach knapp zwei
Stunden die Lösung einer Gleichung im Raum, bei der eins und eins eins ergibt,
und tänzelt ein Henker ins Dunkle, den die Wahrheit möglicherweise angesengt, aber nicht in Flammen gesetzt hat.
Jessica Düster
„Verbrennungen – Die Frau die singt“ | R: Rüdiger Pape | 1., 15., 16., 28.-30.10.
je 20 Uhr, 17., 31.10. je 19 Uhr | Theater im Bauturm | 0221 52 42 42
13. August bis 25. Oktober 2015
der vorname
ANJA KRUSE, PASCAL BREUER
SEBASTIAN GODER, JANINA ISABELL BATOLY
WERNER TRITZSCHLER
Komödie von Alexandre de la Patellière und
Matthieu Delaporte | Regie: René Heinersdorff
www.theater-am-dom.de
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
OKTOBER 2015
studiobühneköln
5zehnte Kölner
Theaternacht
Der Theatermarathon
von und mit Gerd Buurmann
und Tobias Weber
2. Oktober, 20h
PREMIERE
Stellen Sie sich vor,
wir wären in Bern
Koproduktion von Sächsische
Schweiz und studiobühneköln
9. (Premiere), 10., 11.,
12. und 13. Oktober, 20h
west off 2015 – Theaternetzwerk Rheinland
20. – 24. Oktober
Programm: west-off.de
INFOABEND Kursprogramm
Wintersemester 15/16
26. Oktober, 18h
PREMIERE
SUITABLE ESTABLISHMENT
Koproduktion von LampingHuppSaunders und studiobühneköln
28. (Premiere), 29., 30.
und 31. Oktober, 20h
www.studiobuehnekoeln.de
Tel: 0221 470 4513
8
Foto: Tim Mrosek
X-FREUNDE
15. KÖLNER THEATERNACHT WWW.THEATERNACHT.DE
BIN NEBENAN
DIE AMPELMAUS ab 4 jahren
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GIPFELSTÜRMER 2.0
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BABYBÜHNE von 0 bis 14 monaten
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PREMIERE CHAGA CHAGA CHAGALL
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AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
NULLI & PRIESEMUT: WER BAUT DENN HIER…? ab 4 jahren
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AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
EIN LIEBEN LANG
EIN LIEBEN LANG
DIE ERMITTLUNG
EINFÜHRUNG ZU DIE ERMITTLUNG
DIE ERMITTLUNG
DIE ERMITTLUNG
DIE AMPELMAUS ab 4 jahren
PREMIERE MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN
MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN
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Eva Horstmann, Rike Will, Marius Bechen, Holger Stolz in DIE ERMI LUNG
Foto: ©MEYER ORIGINALS
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FR 16. 2000
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SO 18. 1400
1600
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DI 20. 1030
MI 21. 1900
DO 22. 2000
FR 23. 1930
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SA 24. 2000
SO 25. 1600
DO 29. 2000
FR 30. 2000
SA 31. 2000
WWW.FWT-KOELN.DE
DO 01.
FR 02.
SA 03.
SO 04.
Premiere
„Ein Kind tut alles,
um die Liebe der Eltern zu bekommen“
Andrea Bleikamps Stück „Mein eigen Fleisch und Blut“ behandelt das Vater-Sohn-Verhältnis
Es sind die Spannungen zwischen den Generatio- einen Vater haben. In Kafkas Verhältnis zu seinem
nen, die die Regisseurin Andrea Bleikamp immer Vater schwingt auch eine große Sehnsucht mit,
wieder beschäftigen. Vor sechs Jahren hat sie was anders sein soll. Darin verbergen sich Wünsich mit dem Mythos Medea beschäftigt. Danach sche, Vorstellungen oder Projektionen: Wie stelle
brachte sie ein Mehr-Generationen-Projekt auf ich mir meinen Vater vor? Was erwarte ich von
die Bühnen und lotete Altersdifferenzen aus. In ihm? Wie könnte ein idealer Sohn aussehen? Pro„Mein eigen Fleisch und Blut“ steht das Verhält- jektionen können allerdings auch eine Belastung
nis von Vater und Sohn im Mittelpunkt. Zusam- sein, weil die damit verknüpfte Erwartung meist
nur in der Vorstellung existiert.
men mit den Darstellern Rick
Kam und Heinrich Baumgartner „Wie könnte ein idealer Sohn Bei Gesprächen mit ihren Vätern,
haben die Darsteller Heinrich
nimmt sie sich das literarisch
aussehen?“
Baumgartner und Rick Kam festvielfach verarbeitete Thema am
gestellt, dass viele vermeintliche Erwartungen, die
Beispiel Franz Kafkas vor.
sie lange lähmten, nur Einbildungen waren.
choices: Frau Bleikamp, in Ihrer neuen Inszenierung geht es um Vater und Sohn. Sie greifen auf Manchmal sind diese Erwartungen aber auch
Kafkas Erzählung „Elf Söhne“ zurück, in der ein ganz konkret. Dem Vater in Kafkas „Elf Söhne“
Vater an seinen Sprösslingen nur rumnörgelt. fehlt an jedem irgendetwas.
Es ist der Wunsch, dass der Sohn etwas erreicht,
Soll man sich daran ein Beispiel nehmen?
Andrea Bleikamp: Wir greifen nicht nur auf Kafkas was man selbst nicht geschafft hat. Bei uns ver„Elf Söhne“, sondern auch auf seinen „Brief an den sucht der Vater in einer Szene, den Sohn nach einer
Vater“ oder Passagen aus der Erzählung „Das Urteil“ Traumvorstellung zu modellieren. Doch wie sieht
zurück. Wir wechseln immer wieder die Perspektive. der perfekte Sohn eigentlich aus? Bei Kafka betrifft
Mir ist wichtig, dass man nicht nur erkennt, wie das auch die Äußerlichkeiten. Bei der Besetzung
der Vater auf den Sohn sieht, sondern auch wie habe ich mich für zwei sehr konträre Darsteller
der Sohn den Vater einschätzt. Mich hat besonders entschieden. Auf der einen Seite Rick Kam, der
das Spannungsfeld zwischen Liebe und Hass, Ab- ätherisch, schön, grazil, sehr leicht und feminin dahängigkeit und freiheitlichem Gebundensein in der herkommt; auf der anderen Seite Heinrich BaumBeziehung zwischen Vater und Sohn interessiert. In gartner, der kernig und kantig ist.
„Elf Söhne“ findet der Vater an jedem seiner Söhne
ein schlechtes Haar; keiner ist so, wie er ihn sich Wie ist es umgekehrt im „Brief an den Vater“.
Was erwartet der Sohn?
wünscht.
Kafka spricht darin über den körperlichen Umgang,
Kafka hatte zeitlebens Probleme mit seinem ei- den er sich mit seinem Vater gewünscht hätte.
genen Vater. Inwieweit lassen sich seine Texte Er fordert eine Körperlichkeit ein, die man heute
in jeder Zeitschrift wiederfindet, in der es um den
trotzdem als Fallstudien lesen?
So beschädigt das Verhältnis zwischen Kafka und sogenannten „neuen Mann“ und den Umgang mit
seinem Vater war, es ist auch symptomatisch. Als seinen Kindern geht. Verblüffend ist, dass Kafka
Kind, besonders als Sohn möchte man vom Va- seinen Vater anklagt, dass er ihm das nicht geben
ter geliebt werden. Diese Abhängigkeit ist da und konnte und dies Unvermögen dann auch noch als
vereint uns, weil wir – so einfach das klingt – alle normal dargestellt hat. Ich halte das für ungeheuer
modern in der damaligen Zeit, in der es sicherlich
ungewöhnlich gewesen wäre, wenn der Vater sich
mit dem Sohn abends auf Sofa gesetzt und gekuschelt hätte.
Andrea Bleikamp, Foto: Adrian Ballosch
ZUR PERSON
Andrea Bleikamp begann während des Studiums der Germanistik, Soziologie und Philosophie ihre Regieassistenz an den
Bühnen der Stadt Köln bei Günter Krämer. In der Freien Szene
arbeitet sie seit 1998 mit dem wehrtheater zusammen, dessen
Leitung sie 2009 übernahm. 2010/11 realisierte sie das Mehrgenerationenprojekt „Altersfragen“. Sie gründete die „BabyBühne“.
ren Blickwinkel auf den Vater, versteht ihn besser,
behandelt ihn nachsichtiger. Und wenn man Glück
hat, wird der Ältere auch toleranter, hat man Pech,
wird er seniler.
In Kafkas Erzählung „Elf Söhne“ kann keiner der
Söhne es dem Vater recht machen. Muss man
seine Kinder lieben?
Nein, das glaube ich nicht. Als Kind würdest du
zwar alles tun, um die Liebe der Eltern zu bekommen. Ich glaube allerdings leider nicht, dass Kinder
ein Recht darauf haben, geliebt zu werden. Es gibt
Eltern die keine emotionale Bindung zu ihren Kindern haben. Ich halte das für defizitär, auch wenn
das wahrscheinlich häufiger vorkommt, als man
denkt. Viele Menschen bekommen Kinder aus rein
egoistischen Gründen und es gibt viele Väter, die
nach einer Trennung mit der Regelung des Teilzeitvaters gar nicht so unglücklich sind. Das heißt aber
nicht, dass sie ihre Kinder nicht lieben.
Interview: Hans-Christoph Zimmermann
Proben zu „Mein eigen Fleisch und Blut“, Foto: Andrea Bleikamp
Wie verändert sich das Verhältnis zwischen Vater und Sohn mit fortschreitendem Alter?
Ich wage zu behaupten, dass es in den ersten
zwanzig Jahren um Erwartungshaltungen und um
Abgrenzung geht. Ab 40 beginnt man, sich selbst
zu beobachten und Dinge zu entdecken, die einem
vom eigenen Vater bekannt vorkommen, gerade
auch in Äußerlichkeiten. Wenn man mit 20 in den
Spiegel schaut, sieht man nicht unbedingt seinen
Vater, mit 40 sucht man nach Ähnlichkeiten in der
Körperhaltung, in Formulierungen. Teilweise ist
das schön, teilweise möchte man das nicht. Man
bekommt als Sohn allmählich auch einen ande-
9
„Mein eigen Fleisch und Blut“ | R: Andrea Bleikamp
24.(P), 26.9. 20.30 Uhr, 27.9. 19 Uhr, 7.-10.10.
20 Uhr | Orangerie | 0221 952 27 08
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Zu hohe Erwartungen?
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Wir freuen uns auf Post.
Lesen Sie die Langfassung unter:
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27. September 2015
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Sonntag, 25. Oktober 2015 | 15 Uhr
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Tanz in NRW
Martha Graham Dance Company, New York, Foto: Brigid Pierce
Chronik einer Flucht
Einmaliges Gastspiel der Martha Graham Dance Company in Neuss
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DIE ANDERS SIND –
JETZT IM ABO
Von Klaus Keil
Gäbe es eine Hall of Fame des Tanzes, dann stünde der amerikanischen Tänzerin und Choreografin Martha Graham (1894-1991) sicher ein herausragender Platz darin zu. Sie gilt als Pionierin des Modern Dance, obwohl sie
nie modern oder modisch sein wollte und
„Einfach in der Form,
deshalb schon früh vom zeitgenössischen
außergewöhnlich
in der
Tanz sprach. Ein Sprachgebrauch, der sich
Wirkung“
heute durchgesetzt hat. In der Regel wird
aber meist vergessen, dass auch die Themen ihrer Choreografien zeitgenössisch
waren. Wie viele Künstler der 1930er Jahre, die von Krieg und Wirtschaftskrise
bestimmt waren, bezog sie klare Position zu den zeitgenössischen politischen
und wirtschaftlichen Problemen. Ihr Anti-Kriegs-Stück „Chronicle“ entstand
in einer Zeit, in der auch Picasso mit „Guernica“ gegen Krieg und Faschismus
protestierte. Viele ihrer Stücke sind politische Statements. Sie zeugen von der
Kraft des Tanzes, sich in den politischen Diskurs einzuschalten. Wenn Martha
Graham heute vorwiegend als Innovatorin einer neuen Tanztechnik bekannt
ist, die bald zum typischen Graham-Stil avancierte, der weltweit nachgeeifert
wurde, dann wird ihr dies also nicht ganz gerecht.
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elektronischen Sounds und mehr
Es ist deshalb ein großer Verdienst der Martha Graham Dance Company, die
heute von Janet Eilber geleitet wird, auch einen Teil ihrer frühen Stücke im
Repertoire zu behalten und damit die zeitlose Aussagefähigkeit des Tanzes
zu bekräftigen. Mit „Steps in the Street“ (1936), das im Selbstverständnis der
Choreografin ein wichtiges politisches Stück ist, kommt die Company nun zu
einem einmaligen Deutschland-Gastspiel zu den Internationalen Tanzwochen
nach Neuss. Das Stück ist eine Reaktion auf die von ihr abgelehnte Einladung
der Nazis zur Eröffnung der Olympiade in Berlin. Es ist Teil von „Chronicle“
und wird nur von Frauen getanzt. Mit einfachen Bewegungselementen (Linie, Kreis, Rechteck), mit Bewegungsqualitäten von langsam bis schnell, mit
rhythmischer Wiederholung gleicher Bewegungen werden Gefühle und Emotionen evoziert. Das Stück ist einfach in der Form, aber außergewöhnlich in
seiner Wirkung – und darauf kam es Martha Graham in ihren Stücken immer
wieder an. Mit seinem Untertitel „Verwüstung – Obdachlosigkeit – Exil“ gewinnt das Stück angesichts der aktuellen Flüchtlingswelle aus Kriegsgebieten
nach Europa eine geradezu beängstigende Aktualität. Es sind Begriffe, hinter
denen sich menschliche Tragödien verbergen – damals wie heute. Unter der
neuen Leitung öffnet sich die Company auch mehr und mehr zeitgenössischen
Choreografien. Mit im Programm ist deshalb „Rust“, ein Stück von Nacho
Duato, der schon oft Gast in Neuss war.
Klaus Keil
Journalist, Tanzkritiker
und Hochschuldozent
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dem WDR Funkhausorchester
und der WDR Big Band
Der Martha-Graham-Abend am 18. November ist sicherlich das Highlight der diesjährigen Saison der Internationalen Tanzwochen in Neuss. Eröffnet werden sie bereits
im Oktober von der französischen Compagnie Hervé Koubi
mit dem Stück „Was der Tag der Nacht verdankt“ (25.10.),
einem temperamentvollen Tanztheater „in dem die Seele
Nordafrikas glüht“ (Programm-Zitat).
\ Alle Infos
unter plan-m-wdr.de
Internationale Tanzwochen Neuss | Oktober bis März | www.tanzwochen.de
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11
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Komikzentrum Köln-Bonn
Kabarett
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Musik
A Cappella
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Di. 6.10. ADLER AN FALKE (4+)
Mi. 7.10. auch 2.10. (Theaternacht)
So.18.10. STADT LAND BAUM (6+)
20./21.10. von Alice Quadflieg
Mo.26.10. PHILHARMONIE VEEDEL
JUNGES THEATER
Fr. 2.10. TIGERMILCH
in der Kölner Theaternacht
KABARETT & CO.
Di. 29.9. ÖZCAN COSAR
Mi. 30.9. KÖSTER/HOCKER
Sa. 3.10. MAX UTHOFF
25. KÖLN COMEDY FESTIVAL:
15.10. ZUCKERFEST FÜR DIABETIKER - NACHGEZUCKERT | 16.10.
DJANGO ASÜL | 16.10. DAGMAR
SCHÖNLEBER | 17.10. FRIEDA
BRAUN | 17.10. VOLKER WEININGER | 19.10. DIE WDR-VORLESER | 20.10. FRANK-MARKUS
BARWASSER | 21.10. SEBASTIAN PUFPAFF | 21.10. NICO
SEMSROTT & TILL REINERS |
22.10. CHRISTOPH SIEBER |
22.10. EHNERT VS. EHNERT |
23.10. DAS GROSSE COMEDY
BATTLE | 24.10. CHRISTIAN
EHRING | 24.10. THIS MAAG |
25.10. LADIES NIGHT | 26.10.
DOPPELTE SPAßBÜRGERSCHAFT
| 26.10. BETTY O | 27.10. GERD
DUDENHÖFFER | 27.10. LISA
FELLER | 28.10. TIMO WOPP |
28.10. FIL | 29.10. CLAUS VON
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Do 10.10. 20 Uhr
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Sa 17.10. 20 Uhr
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Boxenstopp
Do 10.10. 20 Uhr
CHARLOTTE ROCHE
Mädchen für alles
Mi 21.10. 20 Uhr
LARS REICHOW
Freiheit
Do 22.10. 20 Uhr
THIS MAAG
Geradeaus im Kreis
So 25.10. 20 Uhr im Casino
CARRINGTON-BROWN
Dream a Little Dream
28.10 + 29.10. 20 Uhr
FRIEDEMANN WEISE
Der große Kleinkunstschwindel
Do 29.10. 20 Uhr im Casino
OLAF SCHUBERT
So
Fr 30.10. 20 Uhr BEETHOVENHALLE
DIE FEISTEN
Versuchslabor Teil II
Fr 30.10. 20 Uhr
FATIH CEVIKKOLLU
EMFATIH
Sa 31.10. 20 Uhr
PARTIES IM PANTHEON:
90er Party Fr 16.10. ab 22:45 Uhr
Halloween Party Sa 31.10. ab 23 Uhr
Weitere Highlights im Oktober:
LALA - Ein Hurenabend (9.10.) + The Songs of Tom
Waits (11.10.) + late night blues (13.10. Eintritt frei)
+ Felix Oliver Schepp (15.10.) + Ehnert vs. Ehnert
(15.10.) Marcel Kösling (16.10.) + Marili Machado
(17.10.) + Jazz in Concert: SPOKE (19.10.) + Eric Fish
(19.10.) + Klangbezirk (22.10.) + Michael Krebs
(23.10.) + The Road (24.10.) + JazzTube 2015 - Das
Konzert (25.10. ) + Science Slam (26.10.) + Jazz in
Concert: Gloria Cooper German Quintett (26.10.)
Pantheon Theater + Casino
Bundeskanzlerplatz 2-10 I 53113 Bonn
Info & Tickets:
www.pantheon.de
0228 - 212521
www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Partytermine: www.tanznacht.com
Niegelungen anno dazumal: Ralf Günther, Knacki Deuser und Roberto Capitoni (v.li.), Foto: KCF
Gelungene Wiederbelebung
Das Köln Comedy Festival läuft unter neuer Ägide
Man muss schon etwas genauer hinschauen, um die Veränderungen des Internationalen Köln Comedy Festivals (KCF) überhaupt zu bemerken. Vom 15.
bis 31. Oktober wird es zum 25. Mal stattfinden, ein Jubiläum, von dem dessen
Erfinder Achim Rohde 1991 wohl kaum zu träumen wagte. Er ist im Februar
diesen Jahres in Kanada gestorben, wohin er vor drei Jahren ausgewandert war
– eine Ära ging damit zu Ende, aber das Festival-Team machte weiter, bis die
Produktionsfirma Brainpool den Laden übernahm – man munkelt, dass Rohde
seine Anteile an sie verkauft hat. Wie dem auch sei: Im vergangenen Herbst
trat die gesamte „alte“ KCF-Mannschaft zurück, nachdem der eine und andere
Kollege bereits das Handtuch geworfen hatte.
Format und Anmutung des Programmheftes haben sich nur geringfügig geändert, wohl aber das Layout: größere Bilder von den auftretenden Humorarbeitern korrespondieren mit kürzerem Text – ganz wie der Zeitgeist es vorschreibt. Dabei hat der neue Festivalleiter Thorsten von Wahlde nicht versucht,
das Veranstaltungsrad neu zu erfinden, sondern setzt auf Kontinuität, was die
Spielstätten, Künstler und erfolgreiche Mix-Shows angeht. Mit Köln lacht!
wird das KCF (am 15.) eröffnet, die WDR-Vorleser (am 19.) sind wieder mit
von der Partie und die Ladies Night (am 25.) darf natürlich auch nicht fehlen.
Brainpool-Geschäftsführer Ralf Günther, Knacki Deuser, Roberto Capitoni und
Andreas Grimm lassen die Niegelungen wieder aufleben – mit einer Best-ofShow. Und NightWash lobt in diesem Jahr nicht nur erneut einen Talent Award
aus (am 22.), sondern präsentiert unter dem Titel NightWash Naughty Girls
Special (am 28.) einen rein weiblichen Comedy-Mix.
Österreichische Comedy Nachbarschaftshilfe (am 19.) heißt ein Abend, der
offenbar auf dem Mist der diesjährigen Freiburger Kulturbörse gewachsen ist.
Eine tolle Idee hatte von Wahlde mit der Installierung des Großen Türkischen
Comedy-Abend (Büyük Türk Komedi aksami) am 19. in der Mülheimer Stadthalle – neben der Weiterführung der Doppelten Spaßbürgerschaft (am 26.)
und der RebellComedy (am 27.). Neu hinzu gekommen ist die Reihe Zum Lachen in den Keller (18. bis 27.), die dem Nachwuchs – pardon: den Newcomern – eine Plattform gibt.
Die Sitcom-Readings – also Lesungen von Comedy-Serien und vergleichbaren
Drehbüchern, die nie das Fernsehlicht erblickt haben – gibt es zwar schon seit
drei Jahren, aber diesmal hat sich von Wahlde etwas ganz Apartes ausgedacht:
Das Albtraumschiff, die MS RheinEnergie, ein Boot, auf dem die Chaos-Komödie nach dem gleichnamigen Drehbuch am 18. das Licht der Welt erblicken
wird. Und zwar in voller Spielfilmlänge. Mit Bastian Pastewka, Annette Frier
und Max Giermann sind komödiantische Interpreten der Spitzenklasse vor Ort.
Ach ja, das KCF bekommt im Frühling einen Ableger: Teile der „alten“ Crew
haben vom 20. bis 29. April 2016 eine Veranstaltungsreihe mit dem männlich
markanten Namen Bühnenhelden – Satire und Humorfestival angekündigt:
50 Gigs aus den Bereichen Kabarett, Musik, Lesung, Internet und Poetry-Slam.
Voller Spannung grüßt die Ihnen stets ergebene
Anne Nüme
Köln Comedy Festival | 15.-31.10. | div. Spielorte | www.koeln-comedy.de
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BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
OKTOBER 2015
Club Theater Konzert Café
Fr. 02.10.15
MÅNS ZELMERLÖW
Oktober 2015
DO, 01.10. 20.00 Uhr
Thilo Seibel
„Das BÖSE ist VERDAMMT gut drauf!“
Politisches Kabarett
Fr. 02.10.15
I LOVE 90s
Sa. 03.10.15
KISSES AND LIES
Di. 06.10.15
WEEKEND
Fr. 09.10.15
GLORIA
FR, 02.10. 20.00 Uhr
Theaternacht
15. Kölner Theaternacht Köln
SA, 03.10. 20.00 Uhr SO, 04.10. 20.00 Uhr
Abdelkarim
„Zwischen Ghetto und Germanen“
Stand-up-Comedy
Sa. 17.10.15
RETRO CLASH
So. 18.10.15
FANG DEN MÖRDER
Fr. 23.10.15
ADRIANO BATOLBA
ORCHESTRA
Sa. 24.10.15
GRAMATIK
Sa. 24.10.15
HOSPITALITY COLOGNE
So. 25.10.15
KNACKI DEUSER
Mi. 28.10.15
FATIH CEVIKKOLLU
Do. 29.10.15
VINCENT PFÄFFLIN
Fr. 30.10.15
CHAOSTHEATER
OROPAX
Sa. 31.10.15
SPRINGMAUS „BÄÄM!“
Sa. 31.10.15
ELECTRO SWING
do.
Die ImproVisaToren
Apostelnstraße 11 50667 Köln (am Neumarkt)
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
02.
20.00: Özgür Cebe, Benaissa, Christiane Olivier: Kölner Theaternacht
03.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik – Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
mo.
05.
20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy)
di.
06.
20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett)
mi.
07.
20.30: Bernd Budden: BuddenZauber (Musik-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy
do.
08.
20.30: Gabriele Busse: Auch der Broccoli hat Gefühle (Vegan-Kabarett) PREMIERE
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
09.
20.30: Chris Tall: Selfie von Mutti (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein
sa.
10.
20.30: Manuel Wolff: Zehn Finger für ein Halleluja (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein
DO, 15.10. 20.00 Uhr
mo.
12.
20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy)
Astrid Gloria
di.
13.
20.30: Blömer//Tillack: Wir müssen draußen bleiben (Kabarett)
„Die verhexte Kürbis-Kochshow“
Magisch-kulinarisches Küchenkabarett
mi.
14.
20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Karma-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
do.
15.
20.30: Marcel Kösling: Keine halben Sachen (Zauber-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
PREMIERE
fr.
16.
20.30: el mago masin: Rolle rückwärts (Anarcho-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit David Grashoff
PREMIERE
sa.
17.
20.30: Björn Pfeffermann: Meine Kresse! - Ein Mann sieht grün!
(Garten-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit David Grashoff
PREMIERE
so.
18.
16.00: Torsten Schlosser, Volk & Knecht: Kaffeeklatsch mit Sensationen
(Talkshow-Comedy)
PREMIERE
20.30: Christiane Olivier: Milfschnitte (Comedy)
DO, 08.10. 20.00 Uhr
Schmidtke
„Schweinisch für Anfänger“ Kabarett/Comedy
FR, 09.10. 20.00 Uhr
Volker Diefes
„Spass satt!“ Kabarett+Musikshow
SA, 10.10. 20.00 Uhr SO, 11.10. 20.00 Uhr
Annette Kruhl
„Männer, die auf Handys starren“ Musikkabarett
MI, 14.10. 20.00 Uhr
Wilbertz & Kunz
„Hättste wärste auch nicht anders“
Musikkabarett
FR, 16.10. 20.00 Uhr
LUDGER K.
„Hilfe, ich werd' KONSERVATIV!“
SA, 17.10. 20.00 Uhr SO, 18.10. 20.00 Uhr
Aydin Isik
„Bevor der Messias kommt!“
MO, 19.10. 20.00 Uhr
Kernölamazonen , Tricky Niki,
Vogl & Walter, Klaus Bandl,
Niko Formanek
Österreichische Comedy
Nachbarschaftshilfe
VORPREMIERE
mo.
19.
20.30: Quichotte: Tach, ihr Rabauken (Poetry-Slam)
PREMIERE
di.
20.
20.30: Moritz Neumeier: Kein scheiß Regenbogen (Kabarett)
PREMIERE
mi.
21.
20.30: Jacqueline Feldmann: Zum Glück verrückt (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
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22.
20.30: Özgür „Ötze“ Cebe: Born in the BRD (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
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23.
20.30: Archie Clapp: Clappe, das ist Kunst! (Anarcho-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Gudrun Höpker
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sa.
24.
20.30: Benaissa: be nicer (Upgrade) (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Gudrun Höpker
so.
25.
20.30: Sebastian Schnoy: Von Stauffenberg zu Guttenberg
(Geschichts-Kabarett)
PREMIERE
FR, 30.10. 20.00 Uhr
mo.
26.
20.30: Heino Trusheim: Du lügst (Comedy)
PREMIERE
Sebastian Krämer
di.
27.
20.30: Fußpflege Deluxe: Die große Samstagabend-Show (Comedy) PREMIERE
„LIEDER WIDER BESSERES WISSEN“
mi.
28.
20.30: Bernd Gieseking: Gefühlte Dreißig –
Hoffnungskabarett für Männer um die 50 (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
PREMIERE
do.
29.
20.30: Faisal Kawusi: Glaub nicht alles, was du denkst (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
PREMIERE
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
fr.
30.
20.30: David Werker: Mutti gefällt das! (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
PREMIERE
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sa.
31.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik – Improvisation mit allen Mitteln (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
DO, 22.10. 20.00 Uhr
Martin Sierp
„Hellsehen auch im Dunkeln“
FR, 23.10. 20.00 Uhr
Alain Frei
„Alle Menschen sind anders... gleich!“
SA, 24.10. 20.00 Uhr
Frankfurter Klasse
„Die Reise des Goldfischs!“
MI, 28.10. 20.00 Uhr
Der unglaubliche Heinz
„HEINZIGARTIG - wie die Liebe“
SA, 31.10. 20.00 Uhr SO, 01.11. 18.00 Uhr
De Frau Kühne
„Wie war das no(ch)rmal
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sa.
“Richard Gere tanzt Shakespeare“ Improshow
Di. 20.10.15
GABY KÖSTER
Do. 22.10.15
RICK KAVANIAN
ARCHIE CLAPP
Super-Archie kommt, um zu retten – nur weiß er nicht,
was. Eine äußerst sichtbare, trashig derbe Figur mit
Identifizierungsauftrag. Schnell, schlagfertig und konsequent.
Sein Abend bietet eine anarchisch zusammengewürfelte
Nummernabfolge mit Sinn. Kunst eben – seine Kunst!
fr. 23.10.
MI, 07.10. 20.00 Uhr
Sa. 10.10.15
LIQUICITY COLOGNE
Sa. 17.10.15
THE COMEDY RED PACK
MORITZ NEUMEIER
Neumeiers erstes Programm orientiert sich an der StandUp-Kultur Großbritanniens und der USA. Der rote Faden
ist und bleibt er selbst. Themen wechseln ihre Facetten,
Inhalte verändern sich von Abend zu Abend. 1 Mikrofon.
10 Zigaretten. 100 Minuten Stand Up.
di. 20.10.
13
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
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14 .10 . 2 015 / 2 0 U h r
15 .10 . 2 015 / 2 0 U h r
16 .10 . 2 015 / 2 0 U h r
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9.10. Luise Kinseher
Theater am Rhein
„Jenseits von Eden“, Foto: Thilo Beu
Bill Mockridge
Alles frisch?! Comedy
MO 5.10.
KÖLNPREMIERE
Das ewig Böse in uns
Alles, was Sie schon immer über die Generation 50plus wissen wollten! Mit Witz und
Ironie beschreibt Mockridge den abenteuerlichen Weg vom Best Ager zum Rest Ager.
Auch diese pseudokonservative US-amerikanische Grundhaltung (bis heute)
ist sicher eine Ursache für die ganze Misere und das Missverständnis zwischen
angeblicher Frauenhysterie und tatsächlicher Wertschätzung. Sophie Basse
macht jedenfalls aus der wilden Cathy eine großartige Kate, die dieser Handlung eine neue Struktur gibt. Dass sich dann auch noch die Äpfel von ihren
Stämmen zu lösen versuchen, ja auch das war klug, aber vielleicht auch etwas
zu viel des Guten.
Peter Ortmann
„Jenseits von Eden“ | Do 1.10., Fr 9.10., So 18.10., Fr 23.10. 19.30 Uhr
Kammerspiele Bonn | 0228 77 80 22
DI 6.10.
Der Kanzlerchauffeur weiß Bescheid, ihm entgeht nichts. Die Interna der Parteien, die
Wehwehchen der Weltpolitik – Michael Frowin bringt sie ans Licht!
Gaston
Best of Gaston Zauber-Show
Gaston ist einer der kreativsten Zauberkünstler Deutschlands. Mit seinen kreativen und
technisch anspruchsvollen Programmen gewann er zahlreiche Preise. Verpassen Sie nicht
die Chance, ihn live im Senftöpfchen zu erleben!
Luise Kinseher
Ruhe bewahren! Kabarett
KÖLNPREMIERE
DO 8.10.
FR 9.10.
Warum nur hetzen wir wie Wahnsinnige durchs Leben und verschieben die wichtigen
Fragen auf Morgen? Doch Luise Kinseher zeigt uns, wie wir Ruhe bewahren.
Vocal Recall
Ein Lärm, der deinen Namen trägt A-cappella
MI 14.10.
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Problem mit Houston, und Rihanna will Smith im Winehouse.
Kai Spitzl
Ich sehe was, was Du nicht bist! Kabarett
DO 15.10.
SA 17.10. + SO 18.10.
#PMC<KPMDNGKDVKJTGO.GDGPUOQVVQVTGW.KGDGTVQVNCEJGPCNUCDOWTMUGP
In Extremen Zeiten muss man extrem gut denken!
Thomas Nicolai
Urst
DI 20.10.
KÖLNPREMIERE
Anka Zink
Zink EXTREM positiv Kabarett
KÖLNPREMIERE
Passen Sie bloß auf, bleiben Sie immer an ihm dran und lassen Sie ihn ja nicht aus den
Augen! Spitzl hat’s in sich und verblüfft!
5CWMQOKUEJUGZ[U¼EJUKUEJMWT\6JQOCU0KEQNCK0KEJVWOUQPUVœ/CPPFGT
Stimmen“ genannt, verblüfft der Entertainer mit atemberaubender Vielseitigkeit.
Frank Sauer
Mit Vollgas in die Sackgasse Kabarett
MI 21.10.
KÖLNPREMIERE
Zu Beginn müssen sich die Protagonisten noch in die Enge Connecticuts quetschen, der Osten ist karg und das Leben hart. Dennoch schafft man etwas
Farmer-Wohlstand in der Familie, kommt wohl irgendwie auch zu unvermutetem Reichtum. Die Anfänge der Trasks Mitte des 19. Jahrhunderts markieren
den Beginn eines Fluchs, der gut 60 Jahre lang alle verfolgt, die mit dieser
Familie irgendwie verbandelt sind. Aus den Söhnen werden wieder Väter mit
neuen Optionen, doch das Böse klebt scheinbar an ihnen. Buddeberg und ihre
Dramaturgin Nina Steinhilber verschachteln nun die sechs Jahrzehnte und
ihre vier Romanteile auf der Bühne, und das so geschickt, das aus dem epischen Steinbeck-Langatmer, nicht nur eine kurzweilige Familien-Tragödie,
sondern auch ein spannendes „Bäumchen (ver)wechsel dich“-Spiel entsteht,
wenn die großartigen Schauspieler Zeit, Raum und Rolle tauschen, während
sie über wächserne Blumenfelder wandeln. Das ist der Trick mit dem die Regie
Auf- und Abgänge vermeidet, Spannung und natürlich auch etwas Verwirrung erzeugt und tatsächlich fast die ganze Geschichte unter drei Stunden
erzählt. Denn bereits in der engen Puppenstube taucht das abgrundtief Böse
auf. Sina Martens spielt Cathy, das bildschöne Mädchen, das erst den Hof
und die Eltern abfackelt und dann beschließt frei zu sein. Dafür schwirren die
Männer wie Motten, das Leben strahlt, bis sie durchschaut wird wegen eines
Schluckes Alkohol! Zur Strafe wird sie von Big Daddy fast totgeprügelt, aber
von den Trask-Söhnen gefunden. Das (weibliche?) Böse hat seine neuen Opfer
gefunden. Und so geht es weiter durch die nächsten zwei Generationen. Dann
endlich im offenen Kalifornien, im idyllischen Salinas-Tal, wo nix los ist, aber
die Äpfel wachsen wie blöde. Auch hier spießiges Blümchenwachstuch wohin
das Auge reicht.
Michael Frowin
Anschnallen, Frau Merkel Politisches Kabarett
Das Leben hetzt an uns vorbei und wir müssen gucken, dass wir irgendwie hinterher
kommen. Macht aber nix. Kurz straffen, liften, Botox, und weiter geht’s!
Barbara Ruscher
DO 22.10. + FR 23.10.
Extase ist nur eine Phase Kabarett
KÖLNPREMIERE
Irgendwo hinter der achtzehnten Wolke von links muss es liegen, dieses USAmerikanische Paradies, dessen Oberfläche ausschließlich aus Wachstuch mit
Blümchenmuster besteht. Ein Material, an dem so gut wie nichts anhaftet, das
leicht zu reinigen und sehr widerstandsfähig scheint. Auf dieser künstlichen
Oberfläche inszeniert Alice Buddeberg ihre Version von John Steinbecks Wälzer „Jenseits von Eden“ von 1952. Das wiederum ist eine sich kunstvoll über
Generationen erstreckende Kain und Abel-Familiengeschichte, hinter der auch
die eigentliche Frage steckt, ob das Böse an sich angeborenen sein könnte und
ob der Mensch tatsächlich einen freien Willen hat. Einfluss auf die jeweilige
Oberfläche hat er jedenfalls nicht, auch nicht in Buddebergs Inszenierung.
Hinter jedem Wachstuch steckt ein neues. Hinter jedem Dekor, das Gleiche
noch einmal. Es gibt also kein Entrinnen für die Nachfahren des biblischen
Kain.
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EJCTOCPVWPFKPVGNNKIGPVPWPCWEJFKGNGV\VGP6CDWUWPUGTGT<GKV
Desimo
Wahnhinweise Kabarett
MI 28.10.
Diese Show ist eine echte Auszeit! Denn DESIMO lenkt uns angenehm ab von unserer
UVGVGP*CV\œ\WJQEJ\WUEJPGNN\WYGKVő
KÖLNPREMIERE
„Jenseits von Eden“ in den Bonner Kammerspielen
Severin Groebner
DO 29.10.
Vom kleinen Mann der wissen wollte wer ihm
auf den Kopf g‘schissen hat Kabarett
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WPFHTCIVUKEJ9CUUQNNFCU!9GTYCTFCU!7PFYCUH¼NNVFGOGKIGPVNKEJGKP!
Außerdem im Programm:
&1,×TIGP$GEMGT5#514GKPGT-TÑJPGTV
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(45GDCUVKCP4GKEJ/+5VGRJCP$CWGT5#/KEJCGN-TGDU
51Ō&+4¼WDGT5#&GT6QF(45KOQP2GCTEG
TICKETS: 02 21 - 258 10 58
15
(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt
Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
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SCHIRMHERRSCHAFT:
JÜRGEN ROTERS,
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DER STADT KÖLN
Theater am Rhein
„Mitos Minotauros“, Foto: Allesandro de Matteis
„Gipfelstürmer 2.0“, Foto: Meyer Originals
„Wir lieben und wissen nichts“, Foto: Meyer Originals
Ungeheuer im Spiegelkabinett Kabarettistische Tragödie
Intellektuellen-Boulevard
„Mitos Minotauros“ in der Studiobühne
„Gipfelstürmer 2.0“ im FWT
Verklammert liegen die beiden Männerkörper in
Unterhose auf der Erde. Die Leiber winden sich umeinander und versuchen zugleich voneinander loszukommen. Ist es die Geburt eines missgestalteten
Kindes, von der Markus Tomczyk später spricht?
Eines Unwesens wie des Minotaurus‘, der sich aus
der Symbiose herauszureißen versucht? Die Gruppe
Tripletrips beschäftigt sich in ihrem neuen Stück mit
der Figur des Minotaurus, nicht als Ungeheuer allerdings, sondern als gesellschaftlicher Paria, der ins
Labyrinth gesperrt wird.
Es war eine vollmundige Ankündigung des nö theaters im Dezember vergangenen Jahres. Da hatte
der erste Teil „Gipfelstürmer – history is a world
in progress“ Premiere. Eine Art Protest-Propädeutikum für den G7-Gipfel, der im Juni in Elmau stattfand: Welche Klamotten, welche Debatten, welche
Widerstandsformen braucht‘s, um effektiv stören
zu können? Das Versprechen von Felix Höfer, Asta
Nechajute und Janosch Roloff lautete: Wir fahren
hin und bringen Berichte mit. Aber dann hatten
alle drei was Besseres zu tun, wie Tierbabys retten
oder mit Strippen Geld verdienen.
Dennoch sah sich das Ensemble in der Pflicht ein
gutes Programm abzuliefern: „Was hätte passiert
sein können, wenn es interessant gewesen wäre“,
lautet die Prämisse eines Abends, der stark zwischen Ernst und Klamauk ausschlägt und in der
Beerdigung der G7-Protestbewegung mündet, die
in Elmau gerade mal 4000 auf die Straße brachten.
Die ganze Bildung liegt am Boden. Sebastian Haffner, Anais Nin, Theodor W. Adorno, Herbert Prantl
– alles bereit für die Kiste. Doch Sebastian (Sascha
Tschorn), eine akademische Sumpfdotterblume im
Schlabberlook, ziert sich, als ob es zur Beerdigung
ginge, anstatt zum Umzug nach Zürich. Er kniet
zwischen seinen Hausgöttern, malt mimosenhaft
Menetekel des akustischen Overkills in der neuen
Wohnung an die Wand – bis seine Freundin Hannah
die einfache Frage stellt: „Wovon leben wir denn?“
Von ihren Zen-Seminaren für Banker nämlich.
Nikos Konstantakis und Markus Tomczyk stützen
sich dabei vor allem auf Friedrich Dürrenmatts Ballade „Minotaurus“. Und wie hier das Labyrinth als
Spiegelkabinett beschreiben wird, so stehen sich
die Performer in dem mit roten Schnüren zerteilten
Raum von Philip Dreber, in dem sich die Zuschauer
frei bewegen, spiegelbildlich gegenüber. Sie belauern sich, heben synchron die Arme oder stampfen
mit dem Fuß auf. Ein griechisches Lied über eine verschmähte Liebe lässt die von Dürrenmatt beschriebene, tödlich endende Begegnung mit einem Mädchen erahnen. Ob die dann zitierten biografischen
Fragmente beschädigten Lebens, von Sex- oder Drogensucht bis zu Missbrauch, allerdings Parallelen
zum Minotaurus herstellen, ist zu bezweifeln.
Wie schon bei „Meat Market“ öffnet sich das
Stück allmählich zu einer heterogenen, nicht immer schlüssigen Struktur: Das Duo kleidet sich in
Hemd und Hose, ein Fragespiel inszeniert die Aufnahme eines Fremden in die Gesellschaft, fordert
dringlich den Identitätsnachweis durch Dokumente.
Markus Tomczyk zieht sich scheu und resigniert
in die mittig platzierte schwarze Box zurück und
wird von Nikos Konstantakis wie ein Dämon mit
(Weih-)Wasser besprengt. Zum Schluss öffnet
sich der Raum zu vier Zuschauerreihen, in denen
die Performer Platz nehmen und vom Reenactment des Minotauros-Mythos‘ in Griechenland erzählen. Vor allem im zweiten Teil verliert sich der
Abend mitunter etwas im Ungefähren, nichtsdestotrotz ein spannender, herausfordernder Abend.
Im Alptraum (sic!) eines bajuvarischen Bierzelts
entlarvt das nö theater die sich ranwanzende Hofberichterstattung der öffentlich rechtlichen Sendeanstalten: Zum peinlichen Original-Kommentar
über den Weißwurst essenden US-Präsidenten,
zuzelt Felix Höfner mit Obama-Maske. Janosch
Roloff kümmert sich um die harten Fakten und
rechnet vor, dass die 26 Stunden von Elmau 380
Millionen Euro gekostet haben. Bei einer effektiven
Besprechungsdauer von 600 Minuten, hieß das für
21 zu besprechende Probleme 28,5 Minuten pro
Thema. Macht vier Redeminuten pro Politiker –
vorausgesetzt, EU-Vertreter Jean-Claude Juncker
musste schweigen. Und auch die Strategie des
Staates ging laut Asta Nechajute vollkommen auf:
20000 Polizisten, 30 Hubschrauber, 230 Hunde kamen auf 4000 Demonstranten: „Das ergibt einen
Betreuungsschlüssel von fünf zu eins.“ In den Kindergärten sei‘s dagegen anders herum.
Eine theatrale Einmischung in das Großereignis
G7-Gipfel, die irgendwo zwischen Agitprop-Revue,
pointenreichem Polit-Klamauk und kabarettistischer Tragödie zu verorten ist. Wer den ersten Teil
nicht gesehen hat, hat es schwer.
Hans-Christoph Zimmermann
Bernhard Krebs
„Mitos Minotauros“ | R: Tripletrips | Studiobühne
WA 23.-25.3.2016 | 0221 470 45 13
„Gipfelstürmer 2.0 – Welcome dahoam“
R: nö theater | Freies Werkstatt Theater
Mi 7.10., Do 8.10. 20 Uhr | 0221 32 78 17
17
Moritz Rinke am Theater der Keller
Das Paar hat einen befristeten Wohnungstausch
mit Roman und Magdalena vereinbart – quasi
als Ausweis der eigenen Zugehörigkeit zur globalen, selbständigen Elite. Moritz Rinkes Vierpersonenstück „Wir lieben und wissen nichts“ ist
Intellektuellen-Boulevard im Stil einer Yasmina
Reza, allerdings ohne deren Schärfentiefe und bissigen Ironie – was aber der Unterhaltung keinen
Abbruch tut. Die Fallhöhen der Figuren sind eher
gering. Was beim intellektuellen Schaumschläger
Sebastian der Pornokonsum, ist bei der drahtigen,
zupackenden Hannah (Barbara Fernandéz) ein lächerlicher Tierschützeralbtraum von einer bedrohten Eisbärenfamilie.
Als das Tauschpaar dann viel zu früh einläuft, eskaliert der Konflikt. Der Satellitentechniker Roman
(Matthias Lühn) ist ganz hochgespannter Technikfetischist, dem die Wunderwelt der digitalen
Kommunikation Beziehung und Sex ersetzt. Ähnlich wie bei Ibsen leben auch Rinkes Männer in
schillernden Traumwelten und verweigern sich der
Realität. Frauen dagegen haben den Durchblick,
scheitern aber an ihrer Anhänglichkeit. Magdalena (Mirjam Heimann) säuft fortlaufend, weiß,
dass Roman seinen Job verloren hat und es nicht
wahrhaben will – und hängt trotzdem an ihm. Es
kommt, wie es kommen muss, die Paare finden
überkreuz Gefallen aneinander – bis zur kleinen
Katastrophe. Heinz Simon Keller inszeniert mit viel
Sinn für Tempo und ohne Firlefanz. Knapp zwei
Stunden gute Unterhaltung.
Hans-Christoph Zimmermann
„Wir lieben und wissen nichts“ | R: Heinz Simon
Keller | Theater der Keller | Sa 3.10., Sa 17.10.,
Fr 23.10., Sa 31.10. 20 Uhr | 0221 27 22 09 90
( 25.10.2015
COMPAGNIE HERVÉ KOUBI,
FRANCE /ALGERIE
( 18.11.2015
MARTHA GRAHAM DANCE
COMPANY, NEW YORK
( 07.12.2015
BAYERISCHES STAATSBALLETT II,
MÜNCHEN
( 21.01.2016
NEW ZEALAND DANCE
COMPANY, AUCKLAND
( 16.02.2016
ALONZO KING
LINES BALLET,
SAN FRANCISCO
Foto: RJ Muna
Design: STUDIO ROBIN FRANK
( 05.03.2016
BALÉ DA CIDADE,
SÃO PAULO
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18
konzept&gestaltung » ute brachwitz
Prolog
TANZ
2015|2016
Seit 2013/14 Intendant: Stefan Bachmann, Foto: Tommy Hetzel
Die Hebel der Komödienmaschine
Das Kölner Schauspiel im November
„Jedem Anfang wohnt ein Schauder inne“ – so muss man wohl nach dem verpatzten Neustart der Kölner Bühnen am Offenbachplatz sagen. Das Schauspiel
hat es noch leichter als die Oper: Intendant Stefan Bachmann macht einfach
im Mülheimer Depot weiter wie gehabt. Mit dem ursprünglich geplanten
„Exodus“-Projekt zum Auftakt wird es aus thematischen, mit dem „Faust“Gastspiel des Berliner Ensembles und dem „Winterreise“-Gastspiel von der
Wiener Burg aus bühnenlogistischen Gründen nichts. Ansonsten business as
usual: Man fragt sich allerdings, worin der Thrill beim Auftakt des Schauspiels
im sanierten Haus hätte liegen sollen. Immerhin sind ein Extra von 1,5 Millionen Euro dafür an die Bühnen geflossen. Zwei Gastspiele, das war’s offensichtlich. Da hätte es schon mal ein Projekt von Romeo Castellucci oder Jérôme
Bel sein dürfen. Vieles wäre möglich gewesen, doch es bleibt bei den üblichen
Regie-Verdächtigen – das Mülheimer Interimsprogramm wird das zukünftige
Hausprogramm sein, das wissen wir jetzt.
Da es mit „Exodus“ also nichts wird, richtet sich Bachmann fürs Erste in Ödön
von Horváths sarkastischen „Geschichten aus dem Wiener Wald“ ein. Die junge Marianne flüchtet vor der Ehe mit Fleischer Oskar in eine Beziehung mit
dem großspurigen Alfred. Der macht ihr ein Kind und Szenen und verlässt sie.
Nach einem Auftritt als Nacktänzerin und einem Knastaufenthalt heiratet sie
schließlich doch den Metzger. „Du wirst meiner Liebe nicht entgehn“, hatte er
ihr prophezeit. Die Rolle der Marianne spielt Lou Zöllikau, die 2015 ihr Schauspiel-Studium an der Folkwang Universität abgeschlossen hat und mit Beginn
dieser Spielzeit neues Ensemblemitglied in Köln ist.
Dass sich Moritz Sostmann, der Puppenspieler am Kölner Schauspiel, an ein
Stück von Lars Norèn wagt, stellt ein Experiment dar. Dieser Dramatiker gesellschaftlicher Abgründe ist der Chefbeleuchter düsterster Gesellschaftspanoramen. Das Stück „3.31.93“ stellt 25 Figuren auf die Bühne, die mit ihrem
Leben und seinen Wendungen zu kämpfen haben. Auch immer mal wieder die
Hoffnungen der Figuren aufblühen; es dürfte spannend sein, wo Sostmann die
Nischen der Poesie für sein Figurentheater entdeckt oder inwieweit er das Entfremdungspotential der Puppe aktiviert.
Dass das Thema „Gotteskrieger“ endlich der Komödie zugeführt wird, war an
der Zeit. Lächerlich sind die konvertierten Zottelbärte allemal – ihrer islamofaschistischen Träume und ihres holocaustischen Furors zum Trotz. Der syrische
Österreicher Ibrahim Amir, der in der vergangenen Spielzeit bereits mit „Habe
die Ehre“ für gute Unterhaltung sorgte, schickt jetzt in seinem neuen Stück
„Stirb bevor du stirbst“ Jung-Philipp auf den Kriegstrip nach Syrien. Mutter
Sabine, der im Arbeitsstress der Überblick verloren gegangen ist, schwant das
Schlimmste. Helfen soll ausgerechnet die Nachbarin, die irgendwo aus dem
näheren oder ferneren Nahen Osten stammt und mit der sich Sabine ständig
in den Haaren liegt. Raffael Sanchez bedient die Komödienmaschinerie und
drückt hoffentlich die richtigen Knöpfe.
Hans-Christoph Zimmermann
„Geschichten aus dem Wiener Wald“ | Depot 1 | 31.10.(P), 3., 6., 7., 21.11. 19.30
Uhr | „Stirb bevor du stirbst“ | Depot 2 | 7.(P), 8., 13.11. 20 Uhr | „3.31.93“ |
Depot 1 | 12.(P) u. 18.11. 19.30, 22.11. 18 Uhr, 29.11. 16 Uhr | 0221 22 12 84 00
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TICKETS 0221.221 28400 | WWW.SCHAUSPIEL.KOELN
Theater-Termine Köln-Bonn
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Theater-Kalender Köln-Bonn
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
Hildegart Scholten Do. 1.10.
Gratis-Comedy
Do. 1.10., Sa. 3.10., Mi. 7.10. bis Sa. 10.10.,
Mi. 14.10. bis Sa. 17.10., Mi. 21.10. bis Sa.
24.10., Mi. 28.10. bis Sa. 31.10.je 22.00
Theaternacht Fr. 2.10. ab 20.00, mit Özgür
Cebe, Benaissa, Christiane Olivier
Frizzles Sa. 3.10., Sa. 31.10.
Mirja Regensburg Mo. 5.10., Mo. 12.10.
Sylvia Brécko Di. 6.10.
Bernd Budden Mi. 7.10.
Gabriele Busse Do. 8.10.
Chris Tall Fr. 9.10.
Manuel Wolff Sa. 10.10.
Blömer//Tillack Di. 13.10.
Silvia Doberenz Mi. 14.10.
Marcel Kösling Do. 15.10.
el mago masin Fr. 16.10.
Björn Pfeffermann Sa. 17.10.
Schlosser, Volk & Knecht So. 18.10. 16.00
Christiane Olivier So. 18.10.
Quichotte Mo. 19.10.
Moritz Neumeier Di. 20.10.
Jacqueline Feldmann Mi. 21.10.
Özgür „Ötze“ Cebe Do. 22.10.
Archie Clapp Fr. 23.10.
Benaissa Sa. 24.10.
Sebastian Schnoy So. 25.10.
Heino Trusheim Mo. 26.10.
Fußpflege Deluxe Di. 27.10.
Bernd Gieseking Mi. 28.10.
Faisal Kawusi Do. 29.10.
David Werker Fr. 30.10.
BÜRGERHAUS KALK
0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr
Kalker KunstRasen
Do. 1.10., Herrn Ernst, Frau Putzelig u. Gäste
Taubenhaucher Sa. 3.10.
Kalker Kaffee #29 Sa. 10.10.
Susanne Hoffmann, Ursula Neumann
Sa. 24.10., kabarett. Weinprobe Chorillas
Fr. 30.10., Sa. 31.10. je 19.30
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 509
0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr
Thilo Seibel Do. 1.10.
Theaternacht Fr. 2.10.
Abdelkarim Sa. 3.10., So. 4.10.
Die ImproVisaToren Mi. 7.10.
Zeha Schmidtke Do. 8.10.
Volker Diefes Fr. 9.10.
Annette Kruhl Sa. 10.10., So. 11.10.
Wilbertz & Kunz Mi. 14.10.
Astrid Gloria Do. 15.10.
Ludger K. Fr. 16.10.
Aydin Isik Sa. 17.10., So. 18.10.
Österreichische Comedy
Nachbarschaftshilfe
Mo. 19.10., Niko Formanek u. Gäste
Martin Sierp Do. 22.10.
Alain Frei Fr. 23.10.
Frankfurter Klasse Sa. 24.10.
Der unglaubliche Heinz Mi. 28.10.
Sebastian Krämer Fr. 30.10.
Die Frau Kühne Sa. 31.10.
BÜRGERZENTRUM CHORWEILER
0221 221 96 330 , Beginn 19.00 Uhr
Die Bert Engel Show Fr. 2.10. 19.00
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Theaternacht Fr. 2.10.
Max Uthoff Sa. 3.10.
Adler an Falke Di. 6.10., Mi. 7.10. je 10.30
Nagelstudio Blasewitz So. 11.10. 19.00
Zuckerfest für Diabetiker Do. 15.10. 20.30
Django Asül Fr. 16.10.
Dagmar Schönleber Fr. 16.10. 20.30
Frieda Braun Sa. 17.10.
Volker Weininger Sa. 17.10. 20.30
Stadt Land Baum
So. 18.10. 16.00, Di. 20.10. 10.30,
Mi. 21.10. 10.30
Die Vorleser
Mo. 19.10., Jess Jochimsen u. Gäste
Erwin Pelzig Di. 20.10.
Sebastian Pufpaff Mi. 21.10.
Semsrott, Reiners Mi. 21.10. 20.30
Christoph Sieber Do. 22.10.
Ehnert vs. Ehnert Di. 22.10. 20.30
Comedybattle Fr. 23.10. 20.30, mit
Carmela de Feo, Helmut Sanftenschneider
Christian Ehring Sa. 24.10.
Thilo Maag Sa. 24.10. 20.30
Köln Comedy Ladies Night
So. 25.10., Nessi Tausendschön u. Gäste
Die doppelte Spaßbürgerschaft
Mo. 26.10., Fatih Cevikkollu u. Gäste
Betty O Mo. 26.10. 20.30
Gerd Dudenhöffer Di. 27.10.
Lisa Feller Di. 27.10. 20.30
Timo Wopp Mi. 28.10.
FiL Mi. 28.10. 20.30
Claus von Wagner Do. 29.10.
Kernölamazonen Do. 29.10. 20.30
Michael Hatzius Fr. 30.10.
Mia Pittroff Fr. 30.10. 20.30
Nessi Tausendschön Sa. 31.10.
Helge und das Udo Sa. 31.10. 20.30
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
X-Freunde Do. 1.10.
Theaternacht Fr. 2.10.
Bin nebenan Sa. 3.10., So. 4.10.
Die Ampelmaus So. 4.10., So. 25.10. 16.00
Metaphernlos glücklich Di. 6.10.
Gipfelstürmer 2.0: Welcome dahoam
Mi. 7.10., Do. 8.10.
Treibsandkasten Fr. 9.10. bis So. 11.10.
BabyBühne
Sa. 10.10. 11.00, So. 11.10. 11.00 u. 16.00
Chaga Chaga Chagall
Mi. 14.10. bis Fr. 16.10.
Aus dem Leben eines Taugenichts
Sa. 17.10., So. 18.10.
Nulli und Priesemut: Wer baut denn hier
nen falschen Schneemann?
So. 18.10. 14.00 u. 16.00
Ein Lieben lang
Di. 20.10. 10.30, Mi. 21.10. 19.00
Die Ermittlung
Do. 22.10., Fr. 23.10. m. Einführung um
19.30, Sa. 24.10.
Muttersprache Mameloschn
Do. 29.10. bis Sa. 31.10.
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
Frau Jahnke hat eingeladen… So. 11.10.
WDR Ladies Night
Di. 13.10., Geburg Jahnke u. Gäste
Köln lacht Do. 15.10., Tobias Mann u. Gäste
The Comedy Red Pack Sa. 17.10. 19.00
Fang den Mörder So. 18.10. 19.30,
Hella von Sinnen u. Gäste
Tahnee So. 18.10., Ort: Subway
Das Lumpenpack Mo. 19.10., Ort: Subway
Gaby Köster Di. 20.10.
Maike Greine Di. 20.10., Ort: Subway
Pawel Popolski Mi. 21.10.
Rick Kavanian Do. 22.10.
Enissa Amani Fr. 23.10., Ort: E-Werk
Knacki Deuser So. 25.10. 19.30
Uli Grewe So. 25.10., Ort: Subway
Gesa Dreckmann Mo. 26.10., Ort: Subway
Rebellcomedy Di. 27.10., Ort: E-Werk
Bert & Roy Di. 27.10., Ort: Subway
Fatih Cevikkollu Mi. 28.10.
Vincent Pfäfflin Do. 29.10.
Luke Mockridge Do. 29.10., Ort: E-Werk
Chaostheater Oropax Fr. 30.10. 19.30
Springmaus Sa. 31.10. 19.00
OPER KÖLN
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Vom Fischer und seiner Frau
Sa. 3.10. 15.00, So. 4.10. 15.00, Mo. 5.10. bis
Fr. 9.10. je 11.30, Di. 20.10. bis Do. 22.10.
je 11.30
Das Lied der Frauen am Fluss
Sa. 3.10. 20.00, So. 4.10. 16.00,
Ort: Schiff Naumon
Vor der Premiere
So. 11.10. 11.00, Ort: Schiff Naumon
SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Geschichten aus dem Wiener Wald
Sa. 31.10.
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Jürgen Becker Do. 1.10.
Reiner Kröhnert Sa. 3.10., So. 4.10. 19.00
Bill Mockridge Mo. 5.10.
Michael Frowin Di. 6.10.
Stephan Bauer Mi. 7.10.
Gaston Do. 8.10.
Luise Kinseher Fr. 9.10.
Ham & Egg Sa. 10.10., So. 11.10. 19.00
Wilfried Schmickler Mo. 12.10., Di. 13.10.
Vocal Recall Mi. 14.10.
Kai Spitzl Do. 15.10.
Sebastian Reich Fr. 16.10.
Anka Zink Sa. 17.10., So. 18.10. 19.00
Thomas Nicolai Di. 20.10.
Frank Sauer Mi. 21.10.
Barbara Ruscher Do. 22.10., Fr. 23.10.
Michael Krebs Sa. 24.10.
Räuber So. 25.10. 19.00, Mo. 26.10.,
Di. 27.10.
Desimo Mi. 28.10.
Severin Groebner Do. 29.10.
Simon Pearce Fr. 30.10.
Der Tod Sa. 31.10.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
Theaternacht Fr. 2.10.
Stellen Sie sich vor, Sie wären in Bern
Fr. 9.10. bis Di. 13.10., Mi. 21.10.
Das große Welttheater: Moby Dick
Di. 20.10.
Dance Box Do. 22.10. 17.00, Fr. 23.10.
18.00, Sa. 24.10. 18.00
Regere Fr. 23.10.
Feeding Fears Sa. 24.10.
Suitable Establishment
Mi. 28.10. bis Sa. 31.10.02
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
Der Vorname
Fr. 2.10., Sa. 3.10. 17.00 u. 20.00, So. 4.10.,
Di. 6.10. bis Fr. 9.10., Sa. 10.10. 17.00, So.
11.10. 17.00 u. 20.00, Di. 13.10. bis Fr.
16.10., Sa. 17.10. 17.00 u. 20.00, So. 18.10.
17.00 u. 20.00, Di. 20.10. bis Fr. 23.10., Sa.
24.10. 17.00 u. 20.00, So. 25.10. 17.00
Dinner für Spinner Do. 29.10. bis Sa. 31.10.
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Theaternacht Fr. 2.10.
Elano Fr. 9.10., Sa. 10.10.
Nordost Mi. 14.10., Fr. 16.10., Sa. 17.10.
Kindsmord / Endlich Schluss
Sa. 24.10., Mi. 28.10., Fr. 30.10., Sa. 31.10.
20
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Olaf Bossi Do. 1.10.
Stefan Möller Do. 1.10.
Daphne de Luxe Fr. 2.10.
Kurt Krömer Fr. 2.10., Sa. 3.10.
Alexander Merk Sa. 3.10.
Lesebühnenfest So. 4.10.
Das Motivationsding Di. 6.10.
Florian Schroeder Do. 8.10., Di. 27.10.
Michael Frowin Do. 8.10.
LALA – Ein Hurenabend Fr. 9.10.
Caveman Fr. 9.10., Sa. 10.10.
Faisal Kawusi Sa. 10.10.
Culture Stage So. 11.10. 19.00
The Songs of Tom Waits So. 11.10.
Martin O. Mi. 14.10.
Ehnert vs. Ehnert Do. 15.10.
Felix Oliver Schepp Do. 15.10.
Senkrecht & Pusch Fr. 16.10.
Marcel Kösling Fr. 16.10.
Der Tod Sa. 17.10.
Django Asül So. 18.10.
Charlotte Roche Mi. 21.10.
Lars Reichow Do. 22.10.
Michael Krebs Fr. 23.10.
Sebastian Pufpaff Sa. 24.10.
This Maag So. 25.10.
Science Slam Mo. 26.10.
Beate Bohr Di. 27.10.
Thilo Seibel Mi. 28.10.
Carrington-Brown Mi. 28.10., Do. 29.10.
Friedemann Weise Do. 29.10.
die feisten Fr. 30.10.
Fatih Cevikkollu Sa. 31.10.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn 20.00 Uhr
Bernd Lafrenz Do. 1.10.
Knacki Deuser Fr. 2.10.
Nachbarn reloaded Sa. 3.10.
Bill Mockridge So. 4.10., So. 18.10. je 15.00
Roland Baisch Di. 6.10., Mi. 7.10.
@rheinkabarett Fr. 9.10.
Liese-Lotte Lübke Sa. 10.10.
Margie Kinsky So. 11.10. 15.00
Werner Koczwara Di. 13.10.
Sekt and the City Mi. 14.10.
Abdelkarim Do. 15.10.
Ham & Egg Fr. 16.10.
Andreas Etienne Sa. 17.10.
Semsrott & Reiners Di. 20.10.
Ladies Night – Ganz oder gar nicht
Mi. 21.10.
Springmaus-Ensemble Do. 22.10., Fr. 23.10.
Six Pack Sa. 24.10.
The Rock’n Rollator Show So. 25.10. 15.00
Wildes Holz Di. 27.10.
Vince Ebert Mi. 28.10.
Anka Zink Do. 29.10.
von Hirschhausen, Cantz
Fr. 30.10., Sa. 31.10.
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Malala – Mädchen mit Buch
Do. 1.10. 10.00, Fr. 2.10. 10.00 u. 19.30,
Do. 22.10. 10.00, Fr. 23.10. 10.00 u. 19.30,
Ort: Thalia
Supergute Tage
Do. 1.10. 19.30, Fr. 2.10. 10.00 u. 19.30
Fünf Freunde
Sa. 3.10. 15.00 u. 18.30, So. 4.10. 15.00,
Sa. 24.10. 15.00 u. 18.30, So. 25.10. 15.00,
Mo. 26.10. 10.00
Der Grüffelo
So. 18.10. 15.00, Mo. 19.10. 10.00
Der kleine Prinz
Sa. 24.10. 15.00, So. 25.10. 15.00, Mo.
26.10. 10.00, Di. 27.10. 10.00, Ort: Thalia
Metropolis
www.choices.de
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Rex am Ring
27. Jhg. | Oktober 2015
DER STAAT
GEGEN
FRITZ BAUER
EIN FILM VON LARS KRAUME
MIT BURGHART KLAUSSNER, RONALD ZEHRFELD
www.derstaatgegenfritzbauer.de
21
ab 1.10. im Kino
INTERNATIONALES
FILM & FERNSEHFESTIVAL
KÖLN
25.09.–01.10.2015
COLOGNE-CONFERENCE.DE
22
Film-ABC
Vorspann
„The Look of Silence“, s.S. 24
KULTUR.KINO.KÖLN.
27 Jhg. I Oktober 2015
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
„Guter Film?“, fragt sich Christian Meyer immer und immer wieder
Großes Kino
Gute Filme – wie macht man sie, und wie erkennt man sie?
24.9. 1.10. 8.10. 15.10. 22.10.
29
A Perfect Day
40
A Royal Night – Ein königliches Vergnügen
28
Alles steht Kopf
28
Am Ende ein Fest
x
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41
American Ultra
34
Awake – Das Leben des Yogananda
x
41
Black Mass
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Capital C
42
Crimson Peak
41
Der Marsianer – Rettet Mark Watney
32
Der Staat gegen Fritz Bauer
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Der Vater meiner besten Freundin
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Die Legende der weißen Pferde
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40
Er ist wieder da
41
Familienfest
41
Hip Hop-eration
43
Hockney
28
Horse Money
42
Hotel Transsilvanien 2
30
Imagine Waking Up Tomorrow and...
34
Kleine graue Wolke
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Kleine Ziege, sturer Bock
30
Life
x
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Limbo
x
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Magie der Moore
x
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Malala – Ihr Recht auf Bildung
40
Man lernt nie aus
41
Max
40
Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste
42
Mediterranea
43
Nicht schon wieder Rudi!
41
Pan
42
Paranormal Activity: Ghost Dimension
42
Picknick mit Bären
41
Regression
43
Rettet Raffi!
43
Scultura – Hand. Werk. Kunst.
32
Sicario
32
Stella
42
The Last Witch Hunter
24
The Look of Silence
28
The Program – Um jeden Preis
30
The Tribe
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The Visit
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The Walk
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Wochenenden in der Normandie
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Was machen wir hier eigentlich – Monat für Monat? Klar, wir schreiben Filmkritiken für unsere Leser. Wir empfehlen Filme, die wir gut finden. Und wir
hoffen, damit eine Entscheidung in der Masse der Kinostarts zu erleichtern.
Wir hoffen auch, damit den ein oder anderen kleineren, ‚schwierigeren‘ Film
ein wenig ins Blickfeld zu rücken, der sonst vielleicht in Zeiten kurzer Kinoauswertungsfenster leicht übersehen werden würde. Und auf was baut all diese
Hoffnung auf? Sie baut auf dem Glauben auf, dass wir einerseits einen guten
Blick für die Qualität eines Filmes haben (oder seine Mängel) und andererseits
eine Fähigkeit, diese Qualitäten zu vermitteln. Das Ergebnis wäre dann wohl
eine gute Filmkritik. Wäre wohl … das sind vage Worte. Etwas genauer möchte
es zurzeit die Akademie der Künste in Berlin wissen. Deren Sektion „Film- und
Medienkunst“ hat jüngst einen „Aufruf zu einer notwendigen Debatte über die
Qualität des deutschen Films“ gestartet. Darin wird auch gefragt: „Nach welchen Kriterien wollen wir Filme bewerten? Nach welchen Kriterien entscheidet
das Publikum? Hat die Kritik einen anderen Zugang zur siebten Kunst?“ Und
schließlich „Was verstehen ... [Filmemacher] unter einem guten Film?“ Und
wohl wissend, dass Qualitätskriterien in der Kunst immer subjektiv sind, fragen die Verfasser des Aufrufs in die Reihen der Filmkritiker: „Was macht die
Qualität eines Filmes aus?“ Wir sind dem Aufruf nachgekommen und erwarten
die Auswertung der Akademie mit großer Spannung.
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Über die Quantität an Filmen kann man sich im Oktober sicher nicht beklagen,
und auch die Qualität lässt im Großen und Ganzen nichts zu wünschen übrig.
Da gibt es – unserer bescheidenen Meinung nach – mal wieder äußerst viele
gute und auch wichtige Filme. Filme, die sich ästhetischen Fragen stellen, die
sich auch politischen und gesellschaftlichen Fragen stellen. Und die im besten
Fall nicht die immer gleichen Antworten geben. Oft reicht es ja, wenn man die
richtigen Fragen stellt, um etwas in Gang zu bringen. Damit man nicht nur auf
die Bilder starrt, sondern tief in sie hinein blickt. Ein guter Film gewährt einem
diese Freiheit. Dafür bricht er notfalls die gängigen Regeln. Ein Film darf das.
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Eine zweite Frage stellt der Aufruf der Akademie der Künste nicht: „Was
macht die Qualität einer guten Filmkritik aus?“ Die Jury des Michael-AlthenPreises möchte die Frage im Oktober jedoch schon zum vierten Mal mit der
Auszeichnung einer besonders gelungenen Filmkritik beantworten. Prämiert
werden soll ein Text, in dem „analytische Schärfe und Emotion einander bedingen und ergänzen“. Eine gute Mischung aus einer genauen Beschreibung
und Einordnung von Phänomenen, gefüllt mit subjektiver Begeisterung und
Emphase. Ein Balanceakt, den auch ein guter Film leisten könnte. Es soll ja
Filmschaffende geben, die den Filmkritiker als den natürlichen Feind des Filmemachers sehen. Aber spätestens hier sollte sich diese Dichotomie auflösen.
Denn letztendlich wollen wir doch alle nur das eine: Gute Filme! Mehr dazu
auf unseren Filmseiten ...
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Wertung unter den Filmkritiken: 1 (
) bis 6 (
) Punkte
Lesen Sie eine ausführlichere Kritik auf choices.de
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
Christian Meyer
23
.de
M
Mein
e n Lesezeichen
ei
choice of choices
H
B
w
Adi: Auge in Auge mit dem Mörder seines Bruders
Mit klarem Blick
B
C
„The Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer
 Bewegend?
[email protected]
Blick auf einen Genozid und seine Auswirkungen bis in die Gegenwart.
C Eine mutige und kluge Dokumentation mit realen gesellschaftlichen Folgen
Deutschland, 1985 – ein Dreh für einen Dokumentarfilm: Der Bruder eines im
Dritten Reich ermordeten Juden sitzt vor dessen Mörder und fragt nach den
Hintergründen der Tat. Der Täter gibt bereitwillig Antwort und brüstet sich
auch noch mit seiner Brutalität. Als ihm die Fragen seines Gegenübers aber
zu vorwurfsvoll werden, droht er vor laufender Kamera: „Wollen Sie, dass das
wieder passiert.“ Ein unvorstellbares Szenario, und es hat so auch nie stattgefunden. Zumindest nicht in Deutschland. Diese Szene ereignete sich vor
wenigen Jahren in Indonesien. Der Bruder von Adi wurde 1965 bei einem
Massaker getötet, vor ihm sitzt einer der Täter. Der Unterschied zum eingangs
beschriebenen Szenario: Obwohl Indonesien mittlerweile als Demokratie gilt,
werden die Täter nicht verfolgt. Im Gegenteil: Sie gelten im Land nach wie
vor als Helden.
Täter an der Macht
Indonesien 1965: Nach einem den Kommunisten in die Schuhe geschobenen
Putschversuch gegen den amtierenden Präsidenten Sukarno nutzen General
Suharto und Teile der Armee die Gunst der Stunde
und reißen die Macht an sich. Bis 1967 ist Sukarno nur noch auf dem Papier Präsident, die folgenden 30 Jahre führt Suharto die Militärdiktatur in
Indonesien an. Mit Hilfe von Paramilitärs ging er
1965 gegen (vermeintliche) Kommunisten vor und
legitimierte den Genozid an 500.000 bis 3 Millionen Menschen. Es wurden KZs errichtet, es wurde
gemordet und gefoltert. Die Führer der paramilitärischen Einheiten leben noch heute, ihre Organisationen gehören heute zu den größten nichtstaatlichen Vereinigungen
des Landes und arbeiten eng mit der Regierung zusammen. Auf dieses
Szenario stößt der amerikanische Dokumentarfilmer Joshua Oppenheimer im
Jahr 2002. Er arbeitet an einem Film über die Ausbeutung der Arbeiter auf
Palmölplantagen in Indonesien und trifft dabei auf die Familien der Opfer
der Massaker von 1965. Bei dem Versuch, dieses neue Thema anzugehen,
stößt er schnell auf Widerstände – durch Politiker, Firmen und sogar NGOs.
Denn sie alle waren in die Massaker und das darauf folgende Unrechtsregime involviert. Oppenheimer entscheidet sich, das Konzept des Films
auf den Kopf zu stellen. Denn im Gegensatz zu anderen Genoziden in
Deutschland, Kambodia, Ruanda oder Südafrika sind die Täter noch an der
Macht, müssen nichts leugnen, sich nicht herausreden – sie können sich
sogar mit ihren Taten brüsten. Als Oppenheimer mit einigen Tätern Kontakt
aufnimmt, um mit ihnen über ihre Greueltaten zu sprechen, stehen plötzlich alle Türen offen: Bereitwillig geben sie Auskunft und erzählen stolz
von ihren Greueltaten.
Wir freuen uns auf Post.
Radikale Trauerarbeit
Statt des ursprünglich geplanten Films über die Opfer macht Oppenheimer mit
„The Act of Killing“ im Jahr 2012 einen entlarvenden Film über die Täter (der
Film läuft am 27.9. auf der Cologne Conference, wo der Regisseur für seine
Arbeit auch geehrt wird, s.S. 38). In Indonesien wird der Film zunächst nicht
gezeigt, da das den ursprünglich geplanten Film über die Opfer gefährdet hätte,
der nun mit „The Look of Silence“ in die Kinos kommt: Ramli ist eines der
bekanntesten Opfer des Genozids, da der Mord an ihm in aller Öffentlichkeit vor
Zeugen geschah. Sein Bruder Adi wurde erst nach dessen Tod geboren. Nun
zeigt Oppenheimer dem rund 40-jährigen Optiker sein Filmmaterial, in dem die
Täter von ihren Morden erzählen. Adi möchte das Unbegreifliche begreifen und
trifft sich mit den Mördern seines Bruders unter dem Vorwand einer Brillenberatung. Während der Einstellung der Sehschärfe spricht er mit seinen Kunden
über die Ereignisse von 1965. Der Film zeigt die Gesichter der Menschen mit
ruhiger Kamera. Zeigt, wie sie sich rechtfertigen, wie sie sich brüsten oder sogar
drohen. Entschuldigungen gibt es keine. Der Film zeigt auch, wie Adi ruhig zuhört und seine Fragen stellt, wo man eigentlich nur
ZUR PERSON
noch heulen oder wild um sich schlagen möchte. Es
Der in Texas geborene
ist ein ruhiger Film, der weder grausame ArchivJoshua Oppenheimer lebt
bilder
benötigt noch dramatische Effekte.
in Kopenhagen und ist
Nach der Vorführung auf der diesjährigen Berlinale
Teilhaber einer Produktionsfirma. Für die beiden
konstatierte Werner Herzog, einer der ausführenKinofilme hat er über
den Produzenten, im Gespräch mit dem Regisseur,
zehn Jahre mit Milizen,
dass der Film Stille dokumentiere. Es ist tatsächlich
Todesschwadronen und
der Versuch einer Trauerarbeit, die nicht Rache anihren Opfern gearbeitet.
treibt, sondern sich nach Versöhnung sehnt und ein
Gespräch in Gang setzen möchte. Doch die ist nur möglich, wenn die Täter
Reue zeigen würden. Adi teilt seine Sehnsucht mit dem jüdischen Juristen Fritz
Bauer, dessen Versuch, das Schweigen im Nachkriegsdeutschland zu brechen,
in diesem Monat mit dem Spielfilm „Der Staat gegen Fritz Bauer“ dokumentiert wird (—> S. 32). Immerhin: Oppenheimers Filme haben in Indonesien und
der ganzen Welt eine Diskussion angeregt, die die damaligen Ereignisse und
die Rolle reflektiert, die der Westen und vor allem die USA dabei spielten. Aber
auch die noch junge Demokratie in Indonesien wird erstmals offen in Frage
gestellt. Das ist, obwohl Adi nach wie vor vorsichtig sein muss mit dem, was
er sagt, und die indonesische Filmcrew lieber anonym bleibt, ein großer Erfolg.
Nicht mehr die Mörder werden öffentlich gefeiert, sondern diejenigen, die sie
kritisieren.
Christian Meyer
THE LOOK OF SILENCE
DK/FI/ID/NOR/GB 2014 - Dokumentarfilm - 103 Min - Regie: Joshua Oppenheimer
Start: 1.10.
Filmpalette
Mit
.de beginnt die Filmwoche
24
Mein
Me
ein
i Lesezeichen
B
D
B
E
Kölner Kritikerspiegel
Oktober 2015
Die häufigsten Nennungen
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P. Docter
Der Staat
gegen Fritz
Bauer von L.
Kraume
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Herausragend Der Staat
gegen Fritz
Bauer von L.
Kraume
The Look of
Silence
von J. Oppenheimer
Bemerkenswert
Am Ende ein
Fest
von S. Maymon, T. Grani
Der Staat
gegen Fritz
Bauer von L.
Kraume
Der Marsianer – Rettet
Mark Watney
von R. Scott
Best of
Comedy
Alles steht
Kopf
von
P. Docter
Am Ende ein
Fest
von S. Maymon, T. Grani
A Perfect Day Am Ende ein
von F. León de Fest
Aranoa
von S. Maymon, T. Grani
Am Ende ein
Fest
von S. Maymon, T. Grani
Best of
Drama
The Program
– Um jeden
Preis
von S. Frears
Der Staat
gegen Fritz
Bauer von L.
Kraume
Stella von S.
Lenken
Besondere
Erwähnung
Life
von
A. Corbijn
The Look of
Silence
von J. Oppenheimer
Wochenenden Life
in der Norvon
mandie von A. A. Corbijn
Villacèque
Sicario
von
D. Villeneuve
The Visit
von
M. Night
Shyamalan
Life
A Perfect
von
Day
von F. León de A. Corbijn
Aranoa
Black Mass
von
S. Cooper
Sven von
Reden
StadtRevue
Verena
Lueken
FAZ
Lars-Olav
Daniel
Kothenschulte Beier
Spiegel
Frankfurter
Rundschau
Alles steht
Kopf
von
P. Docter
Alles steht
Kopf
von
P. Docter
Horse Money Der Staat
gegen Fritz
von
Bauer von L.
P. Costa
Kraume
The Look of
Silence
von J. Oppenheimer
(Urlaub)
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln.
Horse Money The Look of
von
Silence
P. Costa
von J. Oppenheimer
The Look of
Silence
von
J. Oppenheimer
The Look of
Silence
von J. Oppenheimer
The Tribe
von
M. Slaboshpitsky
Alles steht
Kopf
von
P. Docter
Der Staat
gegen Fritz
Bauer von L.
Kraume
A Perfect
Day
von F. León de
Aranoa
Der Marsianer – Rettet
Mark Watney
von R. Scott
The Look of
Silence
von J. Oppenheimer
Imagine Waking Up (...)
von
S. Schwietert
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
26.9. 18 Uhr WOCHENENDEN IN DER NORMANDIE, Cinenova
Preview der Tragikömodie mit Karin Viard u. Ulrich Tukur, S. 30
11.10. 17 Uhr PICKNICK MIT BÄREN, Cinenova
Preview der Komödie mit Robert Redford und Nick Nolte, S. 42
27. - 30.9. 25. COLOGNE CONFERENCE, diverse Orte
Das Internationale Film- & Fernsehfestival Köln feiert Jubiläum, S. 38
12.10. 20 Uhr HIRNGESPINSTER, Filmpalette
Ein Schizophrenie-Drama in der Reihe „Kino zeigt Seele“
4.10. 11.30 Uhr EXHIBITION ON SCREEN – MUNCH 150, Odeon
Edward Munchs Jubiläumsausstellung – aufbereitet für das Kino
13.10. 20 Uhr LA BUENA VIDA – DAS SCHÖNE LEBEN, Off Broadway
Doku über eine Dorfumsiedlung in Kolumbien, in Anw. des Regisseurs
5.10. 21 Uhr MEDITERRANEA, Off Broadway
Preview des Flüchtlingsdramas , S. 42
13.10. 21 Uhr WIR WAREN KÖNIGE, Filmpalette
Deutscher Polizeithriller mit Ronald Zehrfeld
6.10. 20 Uhr NICHT SCHON WIEDER RUDI, Odeon
Preview der Alzheimer-Komödie in Anwesenheit des Filmteams, S. 43
14.10. 14.30 Uhr DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER, Odeon
Drama über den heldenhaften Juristen Fritz Bauer, S. 32
6.10. 20 Uhr WHITE SHADOW, Off Broadway
Verstörendes Drama um einen afrikanischen Albino von Noaz Deshe
Cologne Conference: „Drifter“
14.10. 21 Uhr BEETLEJUICE, Filmhaus
Die Tim-Burton-Reihe wird mit der Horror-Komödie von 1988 fortgesetzt
Homochrom: „Tangerine“
7./14./25.10 ASYNCHRON-FILMREIHE, Filmpalette
Dokumentar- und Experimentalfilme zum Holocaust, mit Gästen
14. - 18.10. 5. FILMFEST HOMOCHROM, Filmforum NRW
LGBT-Festival mit rund 60 Filmen aus 21 Ländern, darunter viele Premieren
7.10. 19 Uhr EIN WUNDERSCHÖNER SONNTAG, Filmforum NRW
Frühwerk von Akira Kurosawa in der Reihe „Spiel – Geld – Müßiggang“
17. - 23.10. 8. KINO LATINO KÖLN, Filmpalette
Das Festival zeigt mehr als ein Dutzend neue Filme aus Lateinamerika
7.10. 21 Uhr FLASH GORDON, Filmhaus
Comic-Verfilmung von 1980 mit der Musik von Queen
18.10. 15 Uhr RETTET RAFFI!, Cinenova
Preview des Kinderfilms von Arend Aghte, S. 43
8.10. 21 Uhr LEBENSZEICHEN, Filmpalette
Minimalistisches Weltkriegsdrama von Werner Herzog aus dem Jahr 1968
20. - 22./25.10. je 19 Uhr FILME VON GIANFRANCO ROSI, Filmhaus
Das Filmbüro NRW zeigt Filme des anwesenden italienischen Regisseurs
8. - 11.10. FILME VON AVI MOGRABI, Academyspace & Filmforum NRW
Dokumentationen des israelischen Filmemachers im Rahmen der Pluriversale
21.10. ab 17.30 Uhr ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT, Weisshaus
Triple-Feature der Reihe von Regisseur Robert Zemeckis
8. - 9.10. DAS DOKUMENTARISCHE PORTRÄT, Filmforum NRW
Symposium der Dokumentarfilminitiative m. Vorführungen und Diskussionen
„White Shadow“
21.10. 21 Uhr BAD TIMING – ANATOMIE EINER LEIDENSCHAFT, Filmhaus
Drama von Nicolas Roeg mit Art Garfunkel und Harvey Keitel
10.10. 16 Uhr WER FRÜHER STIRBT IST LÄNGER TOD, Filmpalette
Bajuwarische Jugendkomödie von Marcus H. Rosenmüller aus dem Jahr 2006
22.10. 19 Uhr DIE FOLGEN DER TAT, Filmforum NRW
Sehr persönliche RAF-Doku, anschl. Diskussion mit den Filmemachern
11.10. 12 Uhr NICHT ALLES SCHLUCKEN, Odeon
Psychose-Doku, anschließende Diskussion mit u.a. Margret Osterfeld
23. - 26.10. FILMPLUS, Filmforum NRW / Off Broadway
15. Ausgabe des Forums für Filmschnitt und Montagekunst S. 39
11.10. 11.30 Uhr KLAUS DER GEIGER, Odeon
Kölsche Filmmatinée mit einer Doku über den legendären Straßenmusiker
25.10. 16.30 Uhr MADAME MARGUERITE ODER DIE KUNST…, Cinenova
Preview des historischen Gesangsdramas aus Frankreich
11.10. 15 Uhr RICHTER: DER UNBEUGSAME, Filmforum NRW
Doku über den ukrainischen Pianisten Sviatoslaw Richter
26.10. 20 Uhr DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING, Filmpalette
Künstlerdrama mit Scarlett Johansson
11.10. 15.30 Uhr NIGHTCRAWLER, Off Broadway
Filmpsychologische Betrachtung des Dramas mit Jake Gyllenhaal
28.10. 19 Uhr COWSPIRACY, Filmforum NRW
Doku über Massentierhaltung, anschließend Diskussion
11.10. 16 Uhr FLUSSFAHRT MIT HUHN, Filmpalette
Kinderfilmklassiker von Arend Aghte aus dem Jahr 1984
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
Asynchron: „Wahl und Schicksal“
25
29.10. 19 Uhr MADAME DE…, Filmforum NRW
Film von Max Ophüls in der Reihe „Spiel – Geld – Müßiggang“
Kino Latino: „Conducta“
Filmplus: „Jack“
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NEUSTARTS
LIFE (O.m.U.)
Ab 24.09.
EL CLUB (O.m.U.)
Ab 5.11.
CA, DE, AU 2014, R: Anton Corbijn, D: Robert Pattinson, Dane
DeHaan u.a.
CL 2015, Regie: Pablo Larraín, D: Roberto Farías, Antonia Zegers
u.a.
Für Jung-Fotograf Dennis Stock (Robert Pattinson) sind es harte Lehrjahre, als er 1955 in Los Angeles bei der Agentur Magnum anheuert. Auf
einer Party begegnet der Fotograf dem aufstrebenden Jungstar James
Dean (Dane DeHaan), von dem er sofort fasziniert ist. Eine Fotostrecke
mit dem Schauspieler soll ihm den beruflichen Durchbruch bringen.
takeOFF-Preview am Dienstag, 3. November, 21.00 Uhr
in Zusammenarbeit mit dem Allerweltskino
An der stürmischen chilenischen Nordküste lebt eine Gruppe von ExPriestern gemeinsam in einem Haus unter der strengen Aufsicht von
Ordensschwester Mónica. Die Männer wurden von der katholischen
Kirche exkommuniziert, weil sie in der Vergangenheit schwere Vergehen begangen haben. Nachdem ein junger Priester einzieht und sich
noch am ersten Tag erschießt, wird ein Ermittler der Kirche eingeschaltet, der Licht ins Dunkel bringen soll. Doch ist er wirklich an der
Wahrheit interessiert ist oder soll er vielmehr für eine Vertuschung der
Ereignisse vor der Öffentlichkeit sorgen?
SICARIO (O.m.U.)
Ab 1.10.
US 2015, Regie: Denis Villeneuve, D: Emily Blunt, Josh Brolin u.a.
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN –
PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
Sonntag, 11. Oktober, 15.30 Uhr
Einen besonders finsteren Blick auf Gewalt, Korruption und die fragwürdigen Machenschaften der Geheimdienste wirft Denis Villeneuve
mit seinem stilistisch brillanten, vielschichtigen Thriller „Sicario“.
MEDITERRANEA (O.m.U.)
NIGHTCRAWLER –
JEDE NACHT HAT IHREN PREIS
US 2014, R: Dan Gilroy, D: Jaka Gyllenhaal, Rene Russo u. a.
Ab 15.10.
vorgestellt von Dipl.-Psych. Brigitte Ziob
IT, FR, US 2015, Regie: Jonas Carpignano, D: Pio Amato, Luciana
Vincenzi u.a.
Dienstag, 29. September, 20.00 Uhr
REBELLE – WAR WITCH (O.m.engl.U.)
CA 2012, Regie: Kim Nguyen
takeOFF-Preview am Montag, 5. Oktober, 21.00 Uhr
in Zusammenarbeit mit dem Allerweltskino
Ayiva hat seine 7-jährige Tochter bei ihrer Tante in Burkina Faso zurückgelassen – in der Hoffnung, eines Tages irgendwo genug zu verdienen, um die beiden über Wasser halten zu können. Gemeinsam mit
seinem besten Freund Abbas tritt er die Flucht übers Mittelmeer an.
MACBETH (O.m.U.)
Ab 29.10.
GB, FR, US 2015, Regie: Justin Kurzel, D: Michael Fassbender,
Marion Cotillard u.a.
Dienstag, 06. Oktober, 20.00 Uhr
WHITE SHADOW (D.F.)
TZ, DE, IT 2013, Regie: Noaz Deshe
Dienstag, 13. Oktober, 20.00 Uhr
LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN (D.F.)
DE, CH 2015, Regie: Jens Schanze
Der Regisseur ist eingeladen. Veranstaltung in Kooperation mit EZEF.
Dienstag, 20. Oktober, 20.00 Uhr
A FLORESTA DE JONATHA - IM DUNKLEN GRÜN (O.m.U.)
BR 2012, Regie: Sergio Andrade
Dienstag, 27. Oktober, 20.00 Uhr
In der Neuverfilmung von Shakespeares berühmtem Theaterstück
schlüpfen Michael Fassbender und Marion Cotillard in die Rollen von
Lord und Lady Macbeth: General Macbeth ist ein mutiger Feldherr, der
treu dem König von Schottland dient. Erst seine ehrgeizige Frau, Lady
Macbeth, drängt ihn dazu, mehr aus sich zu machen.
TAXI TEHERAN (O.m.U.)
IR 2015, Regie: Jafar Panahi
FILM+2015 – Forum für Filmschnitt und Montagekunst
vom 23. bis 26. Oktober 2015 im OFF Broadway
weisshaus
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NEUSTARTS
DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
Ab 1.10.
DE 2015, R: Lars Kraume, D: Burghart Klaußner u.a.
ua.
Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter
sich lassen will, kämpft der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz
Bauer unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen.
THE PROGRAM – UM JEDEN PREIS Ab 8.10.
GB, FR 2015, R: Stephen Frears, D: Ben Foster, Chris O‘Dowd u.a.
ua.
WEISSHAUS HALLOWEEN SPECIAL
Samstag, 31.10., 22.00 Uhr
THE MUMMY – DIE MUMIE (engl. O.)
US 1932, R: Karl Freund, D: Boris Karloff
KIDSKINO
Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr
Sa., 24.10. & So., 25.10.
DER KLEINE RABE SOCKE 2
Sa., 31.10. & So. 01.11.
OSTWIND 2
KIDSKINO FILMFEST – Weisshaus-Kino 03.-18.10.
Sa, 03.10. 15 Uhr Tom Sawyer
Basierend auf dem preisgekrönten Buch „Seven Deadly Sins“ von David
Walsh erzählt Meisterregisseur Stephen Frears mit seinem spannenden
Biopic von einem der größten Skandale unserer Zeit.
MALALA – IHR RECHT AUF BILDUNG
(O.m.U.)
Ab 22.10.
US 2015, R: Davis Guggenheim, D: Malala Yousafzai
ua.
Dokumentarfilm über die pakistanische Kinderrechtsaktivistin und Nobelpreisträgerin Malala Yousafzai.
JAMES BOND 007 – SPECTRE (D.F.) Ab 05.11.
GB, US 2015, R: Sam Mendes, D: Daniel Craig u.a.
So, 04.10. 15 Uhr
Mo, 05.10. 15 Uhr
Mo, 05.10. 17 Uhr
Di, 06.10. 15 Uhr
Di, 06.10. 17 Uhr
Mi, 07.10. 15 Uhr
Mi, 07.10. 17 Uhr
Do, 08.10. 15 Uhr
Do, 08.10. 17 Uhr
Fr, 09.10. 15 Uhr
Fr, 09.10. 17 Uhr
Sa, 10.10. 15 Uhr
So, 11.10. 15 Uhr
Mo, 12.10. 15 Uhr
Mo, 12.10. 17 Uhr
Di, 13.10. 15 Uhr
Di, 13.10. 17 Uhr
Mi, 14.10. 15 Uhr
Mi, 14.10. 17 Uhr
Do, 15.10. 15 Uhr
Do, 15.10. 17 Uhr
Fr, 16.10. 15 Uhr
Fr, 16.10. 17 Uhr
Sa, 17.10. 15 Uhr
So, 18.10. 15 Uhr
Doublefeature 1
& Filmgespräch
Wo die wilden Kerle wohnen
Filmgespräch
Rico, Oskar und die Tieferschatten Doublefeature 2
Minions
Ernest & Celestine
Ronja Räubertochter
Drachenzähmen leicht gemacht 1 Doublefeature 3
Der kleine Vampir
Frankenweenie
Der Fuchs und das Mädchen
Ernest & Celestine
Mein Onkel
Die Abenteuer des Huck Finn
Doublefeature 1
& Filmgespräch
Mein Nachbar Totoro
Filmgespräch
Rico, Oskar und das Herzgebreche Doublefeature 2
Der kleine Vampir
Ronja Räubertochter
Minions
Drachenzähmen leicht gemacht 2 Doublefeature 3
Wo die wilden Kerle wohnen
Mein Onkel
Ernest & Celestine
Mein Nachbar Totoro
Frankenweenie
Der Fuchs und das Mädchen
Filmgespräch
Minions
Filmgespräch
Mittwoch 21. Oktober 2015
SPECIAL NIGHT: ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT TEIL 1-3
Weisshaus-Preview (O.m.U.) am Mittwoch, 4. November, 20 Uhr
James Bond (Daniel Craig) wird mit einer kryptischen Nachricht aus seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Bei der Suche nach der Nachrichtenquelle stößt Bond auf eine düstere Organisation namens Spectre.
Der Vorverkauf für Preview und Erstaufführung hat begonnen!
17.30 Uhr
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - TEIL 1 (DF)
US 1985, Regie: Robert Zemeckis
20:00
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - TEIL 2 (DF)
US 1989, Regie: Robert Zemeckis
22.30 Uhr
5. FILMFEST HOMOCHROM – Eröffnungsfilm
Dienstag, 13. Oktober 20.00 Uhr
MARGARITA, WITH A STRAW (O.m.U.)
IN 2014, Regie: Shanoli Bose
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - TEIL 3 (DF)
US 1990, Regie: Robert Zemeckis
Der Vorverkauf ist ab sofort eröffnet! Triplefeaturecard 18,-/15,-, Einzelticket 7,-/6,-
Film-Kritik
Eine liebenswürdige Todesschwadron
Lügt und leugnet um jeden Preis: „Leistungssportler“ Lance Armstrong
Gelungener Spagat
Nur der Sieg zählt
„Am Ende ein Fest“ von Tal Grant und Sharon Maymon
„The Program – Um jeden Preis“ von Stephen Frears
Eine Gruppe von Senioren in einem israelischen Altersheim will Sterbehilfe leisten.
C Schwarze Komödie um ein immer noch tabuisiertes Thema
Die Geschichte des Radrennfahrers Lance Armstrong als Spielfilm.
C Sachliche Chronik
„Kann ich Gott sprechen?“ – „Er ist gerade auf Toilette!“ – Von dieser Art absurden Humors ist der Film des israelischen Autoren- und Regie-Duos geprägt,
die ihr Senioren-Quintett – ein Erfinder und seine demente Frau, Max Witwe
und ein kurz vor ihrem späten Outing stehender Tierarzt und Polizist – als
barmherzige Todesschwadron durch Jerusalem schickt. Im Innern sind sie wie
Kinder, nur äußerlich sind sie gealtert – und deshalb bleiben sie trotz ihrer
makabren Mission immer liebenswürdig. Zumal sie von dem präzise geführten
Darsteller-Ensemble mit einer berührenden Wahrhaftigkeit gespielt werden,
die selbst skurrilste Szenen, wie eine nächtliche Haschisch-Nackt-Orgie im
Gewächshaus, nicht zur Peinlichkeit verkommen lassen. So gehen Unterhaltung und Tiefgang eine seltene Synthese ein.
Rolf-Ruediger Hamacher
Ein Mann fährt Rad. Nur das will er. Für den Sieg tut er alles. Der von Ben Foster
intensiv, doch unaufdringlich gespielte Lance Armstrong verschreibt sich seinem Ziel vollständig und baut früh schon auf den Dopingarzt Michele Ferrari
und dessen „Programm“. Stephen Frears‘ Film erklärt den Zwang zum Sieg mit
Armstrongs Trauma durch die frühe Krebserkrankung. Doch ausdauernd ist
auch Sportjournalist David Walsh. Recherchen gegen einen siebenfachen Toursieger – fast aussichtlos. Der Film zeigt unsentimental Aufstieg und schließlich
Sturz des Athleten, wie er fährt, dopt, verschleiert und leugnet, Kritiker manipuliert und einschüchtert. Privates bleibt außen vor. Kein Heldenepos, kein
Thriller, eher eine nüchterne Chronik der Ereignisse.
Ingrid Bartsch
AM ENDE EIN FEST
THE PROGRAM – UM JEDEN PREIS
ISR/D 2014 - Komödie - 93 Min - ab 12 J. - Regie: Sharon Maymon, Tal Granit
mit: Ze'ev Revach, Levana Finkelstein, Aliza Rosen
Start: 24.9.
GB/F 2015 - Drama / Sport - 103 Min - o. Altersb. - Regie: Stephen Frears
mit: Ben Foster, Chris O'Dowd, Guillaume Canet
Start: 8.10.
Filmpalette, Odeon, Weisshaus
Weisshaus
choices verlost 1x2 Karten für das Weisshaus auf choices.de
Ungezähmte Gefühle in Rileys Schaltzentrale
Fentura auf verlorener Selbstbesinnung
Bunte Gefühlswirren
So werden wir weiter sterben
„Alles steht Kopf“ von Pete Docter & Ronnie del Carmen
„Horse Money“ von Pedro Costa
Die emotionale WG in Rileys Seele steht vor einem großen Abenteuer.
C Fantastischer Animationsfilm, der zu den besten Pixarfilmen zählt
Ein portugiesischer Immigrant verirrt sich in seiner Vergangenheit.
C Hypnotischer Seelenspiegel eines gestrandeten Immigranten
Die elfjährige Riley ist ein glückliches Kind. Doch als sie mit ihren Eltern umziehen muss, verliert sie mit ihren Freunden und der gewohnten Umgebung auch
ihren Halt. Die eigentlichen Hauptfiguren im neuen Pixarfilm sind Rileys
Gefühle – die Wut, die Angst, der Ekel, der Kummer und die Freude. In der psychologischen Schaltzentrale kümmern sich die fünf um Rileys seelisches
Gleichgewicht, das aber zunehmend außer Kontrolle gerät. Mit Rileys Trübsal
schwinden ihre glücklichen Erinnerungen und ihr Selbstwertgefühl. Doch die
agile Freude und die apathische Kummer machen sich auf, Riley zu retten.
Hinter „Alles steht Kopf“ steckt nicht nur eine großartige Idee, die Umsetzung
verschlägt einem zwischen Action, Witz und großen Gefühlen schier die
Sprache. Für Grundschulkinder allerdings sehr komplex.
Christian Meyer
Seit zwanzig Jahren setzt sich Pedro Costa filmisch mit den kapverdischen
Immigranten in seiner Heimat Portugal auseinander, die in Lissabons Armenviertel Fontainhas beheimatet sind. Wie schon zuvor steht auch in „Horse
Money“ der alte Fentura im Mittelpunkt. Ein Greis, der, gefangen und verloren in der Vergangenheit, durch ein Gewölbe geistert, beim Arzt vorspricht,
seiner Ex-Frau begegnet, ein Gespräch führt mit einem erstarrten Soldaten.
Costa spinnt Bezüge zur Revolution von 1974, in die Ventura schicksalshaft
involviert war, verwebt Erinnerung und Traumata, Monolog und Dialog und
gestaltet daraus seine Spielszenen. Magisch montiert der Regisseur Bild und
Ton zu einer assoziativen, intensiven Collage aus Trauer und Verlorenheit.
Faszinierender Seelenspiegel.
Hartmut Ernst
ALLES STEHT KOPF
HORSE MONEY Filmfest München 2015: Bester Internationaler Film
GB 2015 - Trickfilm / Komödie - 95 Min - o. Altersb. - Regie: Peter Docter
mit: Amy Poehler, Phyllis Smith, Richard Kind
Start: 1.10.
P 2014 - Drama - 103 Min - Regie: Pedro Costa
mit: Ventura, Vitalina Varela, Tito Furtado
Start: 8.10.
Metropolis
Mit
.de beginnt die Filmwoche
28
Mein
Me
ein
i Lesezeichen
Hintergrund
In vielerlei Hinsicht vom Krieg gezeichnet: B und Mambrú
Keep on going!
„A Perfect Day“ von Fernando León
Eine kleine Einheit Entwicklungshelfer irrt durch die Wirren des endenden Bosnienkrieges.
C Tragikomisches Kriegsdrama
Der Balkan am Ende des Bosnienkrieges 1995. Mambrú (Benicio del Toro) und
B (Tim Robbins) arbeiten für die internationale Hilfsorganisation Aid Across
Borders. Gemeinsam mit ihrem Dolmetscher Damir (Fedja ?tukan) und der
Neueinsteigerin Sophie (Mélanie Thierry) kümmern sie sich in ihrem nächsten
Einsatz um eine Leiche, die in einen Brunnen geworfen wurde. Das Wasser
droht, verseucht zu werden, wenn der Körper nicht rasch entsorgt wird.
Mambrús Ex-Geliebte Katya (Olga Kurylenko) stößt dazu. Ihr Bericht entscheidet über den Fortbestand der Mission. Doch zuerst einmal muss ein stabiles Seil besorgt werden, um die Leiche zu hieven.
Der Krieg ist vorbei. Die Protagonisten sind keine Soldaten, sondern humanitäre Helfer. Der Film ist eine Komödie. Doch irgendwann ist „A Perfect Day“
auch ein Kriegsfilm. Nach seinem turbulenten Auftakt, in dem sich Situationskomik, Wortwitz, Tempo und Rock’n’Roll die Hand reichen. Nach dem
ersten Drittel, in dem man sich wiederholt beim Lachen ertappt über den
Zynismus und die Absurdität inmitten des ganzen Elends. Coole Helden, coole
Sprüche, coole Musik? Als Katya auftaucht, meint ein Soldat: „Bei der vergisst
man sogar den Krieg.“ Und man befürchtet, Regisseur Fernando León vergesse ihn auch. Bis einem gewahr wird, dass Leòn von der ersten Sekunde an vom
Krieg erzählt. Genauer: Von der Absurdität und vom Zynismus des Krieges. Indem er ihm mit Absurdität und Zynismus begegnet. Der Zuschauer landet
gemeinsam mit der unbedarften Sophia im Krisengebiet, durch deren Gefahren
und Regeln sie von Mambrú und B mit abgebrühter, desillusionierter Routine
geführt wird. Die humanitären Helfer sind abgestumpft und fokussiert auf das
Jetzt. „Denk nicht darüber nach“, rät Mambrú Sophie. Keep on going! Der
Entwicklungshelfer spricht, wie man es von einem Soldaten erwarten würde.
Er droht, den Bezug zum Leben zu verlieren.
Rocksongs von Marilyn Manson, Lou Reed oder den Ramones kommentieren
inhaltlich die Szenen, verleihen dem Streifen aber gelegentlich auch mal
eine zu coole Note. Grundsätzlich aber hält „A Perfect Day“ sein kluges
Gleichgewicht. Mit Witz und Verstand. Mit einem Lachen, das einem im
Halse stecken bleibt angesichts der allgegenwärtig lauernden, vergrabenen
Landminen. Angesichts des allgegenwärtigen Todes. Angesichts der Reliquien
des Krieges, auf der Straße, hinter der nächsten Tür, im Kopf der Menschen.
Angesichts der Regeln des Krieges und seinen Verbrechen, denen die Entwicklungshelfer mal bedrohlich nahe kommen oder die allgegenwärtig sind
am Rande. Gestützt wird die Glaubwürdigkeit durch die Figurenzeichnung.
Die Charaktere klopfen Sprüche, sind aber keine hohlen Sprücheklopfer.
Mambrú, B & Co. bleiben ambivalent, ohne dass dieser Gedanke überstrapaziert wird. Und so führt uns León mit mulmiger Leichtigkeit durch den
kriegserschütternden Landstrich, und das ist im wahrsten Sinne des Wortes
tragikomisch.
Hartmut Ernst
A PERFECT DAY
ES 2015 - Drama - 105 Min - Regie: Fernando León de Aranoa
mit: Olga Kurylenko, Benicio Del Toro, Tim Robbins
Start: 22.10.
A PERFECT DAY – Am Rande
Der neue Film von Fernando León de Aranoa spielt in einem Krisengebiet
und entwickelt dort starke Charaktere. Fast schon so etwas wie das
Geheimrezept des spanischen Regisseurs. Viele seiner Filme legen den Fokus
auf die Schwachen und die Ausgestoßenen der Gesellschaft und erzählen
die Geschichten ihrer Protagonisten voller Wärme und Empathie. „Barrio“
(1998) ist die Sommer-Erzählung dreier Teenager, die in einer öden Madrider Sozialwohnungssiedlung gefangen sind und dieser so gerne entfliehen würden. „Montags in der Sonne“ (2002) zeigt das Schicksal einer Gruppe entlassener Werftarbeiter im spanischen Nordosten. Die zwischen Kampf
und Resignation schwankenden Männer erleben Krisen und Tristesse in
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
29
ihrem Alltag und bewahren sich durch Humor und Freundschaft dennoch
ihre Würde. „Princesas“ (2005) wirft ein kritisches aber undogmatisches
Licht auf das Phänomen Prostitution. Fernab theoretischer Debatten dringt
der Filmemacher tief in das Leben seiner zwei Protagonistinnen ein und
ermöglicht dem Zuschauer ungewohnte Nähe zu den Menschen und dem
Milieu. In „Amador und Marcelas Rosen“ (2010) wiederum nimmt er sich der
modernen Migration als Leitmotiv an. Das schlechte Gewissen des spanischen Films versteht es aufs Feinste, den Finger in gesellschaftliche Wunden
zu legen. Moralinsauer geht es dabei jedoch nie zu, dafür ist er als Filmemacher einfach zu gut.
Benjamin Seim
.de
M
Mein
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Film-Kritik
Ein französisches Wochenende mit Ulrich Tukur (r.)
Konzeptionelle Aktionen für den Augenblick: Bill Drummond
Typisch französisch
Festplatte löschen
„Wochenenden in der Normandie“ von Anne Villacèque
„Imagine Waking Up Tomorrow and All Music Has Disappeared“
von Stefan Schwietert
Befreundete Paare, benachbarte Ferienhäuser und der ganz normale Beziehungs-Wahnsinn.
C Stimmungsvoll fotografierte Tragikomödie
Nichts können französische Filmemacher besser, als eine Gruppe unterschiedlichster Charaktere ins Wochenende zu schicken, sie genüsslich speisen und
über die Dinge des Lebens parlieren zu lassen. Ob sie nun Claude Sautet oder
Eric Rohmer heißen. Nun knüpft Anne Villacèque mit ihrem dritten Spielfilm
nahtlos in diese Tradition an, erzählt mit leisem Humor aber auch feinem Gespür für tragische Momente von Freundschaft, Liebe und deren schmerzhaftem Verlust. Der Deutsche Ulrich Tukur reiht sich dabei wie selbstverständlich
in die französische Darsteller-Riege ein, in der Karin Viard als Verlassene wieder einmal beweist, dass sie eine der großen Frauen des französischen Kinos
ist: Der endgültige Abschied von ihrem Mann auf dem Bahnhof ist einer der
herzergreifendsten Szenen der Filmgeschichte.
Rolf-Ruediger Hamacher
WOCHENENDEN IN DER NORMANDIE
F 2014 - Drama - 90 Min - Regie: Anne Villacèque
mit: Karin Viard, Noémie Lvovsky, Jacques Gamblin
Bill Drummond organisiert Musik für den Augenblick.
C Archaisches Musikprojekt eines anarchischen Konzeptkünstlers
Mitte der 80er Jahre feierten Bill Drummond und Jimmy Cauty als KLF Welterfolge. Nun ist Drummond mit seinem Chor „The17“ aktiv, der aus ständig wechselnden Mitgliedern besteht, die er spontan auf Feldern, Baustellen oder an
anderen Orten rekrutiert. Die von musikalischer Vorkenntnis freien Phrasen
setzt er dann am Computer zu einer Symphonie zusammen, die an einem abgeschiedenen Ort über Lautsprecher abgespielt wird. Ein einziges Mal – dann wird
die Datei gelöscht. Das schmerzt, aber es hat auch etwas Befreiendes in einer
Welt der permanenten Verfügbarkeit. Drummond leitet durch den Film mit dem
rauen Charme eines skurrilen Einzelgängers.
Christian Meyer
choices verlost 1x2 Karten für die Preview am 17.10. in der Filmpalette auf choices.de
IMAGINE WAKING UP TOMORROW AND ALL MUSIC HAS DISAPPEARED
Start: 8.10.
Cinenova
CH/D 2015 - Dokumentarfilm / Musik - 88 Min - Regie: Stefan Schwietert
mit: Bill Drummond
Start: 22.10.
Filmpalette
Nonverbaler Austausch
James Dean im Fokus eines Jung-Fotografen © SquareOne/Universum
Explosion des Schweigens
Picture Me
„The Tribe“ von Miroslav Slaboshpytskiy
„Life“ von Anton Corbijn
Ein stummer Internatsschüler gerät in einen gefährlichen Gewissenskonflikt.
C Aufwühlendes Gebärdensprache-Drama
Ehrgeiziger Jung-Fotograf verfolgt James Dean.
C Biopic in Anton Corbijn-Manier
Wir folgen dem Gehörlosen Sergey. Er ist neu im Internat. Dort herrschen
raue Sitten: Die Jungs organisieren Überfälle, die Mädchen prostituieren sich
auf dem Lkw-Strich. Sergey besteht die Bewährungsprobe, mischt mit, verliebt sich in eines der Mädchen. Doch die Bindung birgt Gefahren. 132 Minuten lang kommunizieren die Protagonisten stumm mit Gebärdensprache.
Die Dialoge sind nicht untertitelt. Doch das ist auch nicht nötig, die Handlung bleibt nachvollziehbar. Das besondere Konzept geht auf: Keine Untertitel, keine Musik lenken ab von diesem intensiven, schonungslosen Blick
in den Alltag. Eine Dickens-Tragödie ohne Weichzeichner, nackt, brutal, distanziert. Anziehend und abschreckend zugleich. Ein ungemein aufregender,
aufwühlender Film, der fasziniert und weh tut.
Hartmut Ernst
James Dean (Dane DeHaan) hat gerade „Jenseits von Eden“ abgedreht, als er
den ehrgeizigen Jung-Fotografen Dennis Stock (Robert Pattinson) kennenlernt.
Der wittert in einem Fotoshooting mit dem Newcomer seine große KarriereChance. Doch James Dean weigert sich. Eher zufällig kommt es zu dem legendären Foto: Dean mit langem Mantel und Zigarette im Mundwinkel. Im Hintergrund der verregnete Times Square. Die Reinszenierung dieses Fotos ist der
Höhepunkt eines Films, der atmosphärisch ein Meisterwerk ist, dessen Figuren
dagegen blass bleiben. Der Fotograf und Regisseur Anton Corbijn („Control“)
beweist sich einmal mehr als begnadeter Bild-Regisseur. Ein SchauspielerRegisseur ist er nicht. Nette Pointe am Rande: Robert Pattinson jagt als
Fotograf einen aufstrebenden Jung-Schauspieler.
Simone Schlosser
THE TRIBE Europ. Filmpreis ‘14: Entdeckung des Jahres, M. Slaboshpytskiy
LIFE
UA/NL 2014 - Kriminalfilm / Drama - 132 Min - ab 16 J. - Regie: Miroslav Slaboshpitsky
mit: Grigoriy Fesenko, Yana Novikova, Rosa Babiy
Start: 15.10.
GB/D 2015 - Drama / Biographie - 112 Min - o. Altersb. - Regie: Anton Corbijn
mit: Dane DeHaan, Robert Pattinson, Sir Ben Kingsley
Start: 24.9.
Filmpalette
Cinenova, Filmpalette, OFF Broadway
Mit
.de beginnt die Filmwoche
30
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i Lesezeichen
EXHIBITION ON SCREEN
Sonntag, 04.10., 11:30 Uhr
EDVARD MUNCH
GB 2013 | 88 Minuten | R: Phil Grabsky | Doku
Nach der erfolgreichen Ausstellung des herausragenden Künstlers Edvard Munch, wagt der
Film einmal mehr einen Blick hinter die Kulissen, um dem Zuschauer den Entstehungsprozess
der Ausstellung näher zu bringen. Des Weiteren
erhält man einen eindringlichen Einblick in die
Biographie.
Eintritt: 10 Euro / ermäßigt 8 Euro
NEUSTARTS
DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
AB 1.10.
Deutschland 2015 | 105 Minuten | R: Lars Kraume
D: Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Lilith Stangenberg, Jörg Schüttauf u.a.
Deutschland 1957. Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der Generalstaatsanwalt
Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Ein scheinbar aussichtsloser
Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf
Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird.
Seniorenkino: Mittwoch, 14.10., 14:30 Uhr, Eintritt 4,-
LANDRAUB
AB 8.10.
Österreich 2015 | 95 Minuten | R: Kurt Langbein, Christian Brüser | Dokumentarfilm
FILM UND DISKUSSION
Sonntag, 11.10., 12:00 Uhr
NICHT ALLES SCHLUCKEN
Deutschland 2015 | 86 Minuten | R: J. Kalms, P.
Stolz, S. Winkels | Dokumentarfilm
Psychoseerfahrene Menschen, Angehörige, sowie Ärzte und Pfleger erzählen vor der Kamera
von ihren Erfahrungen mit Psychopharmaka.
Heilsam oder kränkend? Segen oder Fluch? Ein
tragischer, bisher nicht gelöster Konflikt. Der
Dokumentarfilm ist ein vielstimmiges Erzählen
über Wirkungen und Risiken von Psychopharmaka. In einem eigens für den Film geschaffenen
Raum sind 20 psychiatrieerfahrene Menschen,
Angehörige und Professionelle verabredet. Sie
sprechen aus, was meist verschwiegen wird: die
persönlichen Erfahrungen mit Psychopharmaka
und das innere Erleben.
Anschließende Diskussion mit Margret Osterfeld und anderen Beteiligten.
KÖLSCHE FILMMATINÉE
Sonntag, 11.10., 11:30 Uhr
KLAUS DER GEIGER
NEUSTARTS
HOCKNEY
AB 15.10.
GB, USA 2014 |113 Min.| R: Randall Wright | Doku
Regisseur Randall Wright interviewte für seine
Dokumentation Freunde und Kollegen des Künstlers, die über Hockneys Arbeit, Beziehungen und
Charakter sprechen. Auch David Hockney selbst
kommt zu Wort. Die Doku setzt dem PicassoBewunderer und seinem Werk ein filmisches
Denkmal.
AB 22.10.
MALALA – IHR RECHT AUF
BILDUNG
USA 2015 |87 Min.| R: Davis Guggenheim | Doku
Ein eindringliches Portrait der Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, die in ihrer Heimat Pakistan von den Taliban auf die Todesliste gesetzt
wurde Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmer Davis Guggenheim zeigt uns, wie Malala,
und ihre Familie, den Kampf für das Recht auf Bildung aller Mädchen weltweit unterstützen.
Nach der Finanzkrise 2008 hat das globale Finanzkapital, allen voran europäische Investmentfonds und Banken, die Äcker der Welt als Geschäftsfeld entdeckt. Mit dem Landraub wollen sich die Reichsten der Welt Zugriff auf die
wichtigste Ressource dieser Erde sichern. Der einzelne Bauer muss zunehmend
Profitinteressen weichen. Dieser „Raubzug“ ist eine ernsthafte globale Bedrohung der Lebensgrundlage aller Menschen.
AWAKE – DAS LEBEN DES YOGANANDA
AB 8.10.
USA 2014 | 87 Minuten | R: Paola di Florio, Lisa Leeman | Dokumentarfilm
Awake ist eine ungewöhnliche Biografie über den Hindu Meister Paramahansa
Yogananda, der in den 1920er Jahre Yoga und Meditation in den Westen brachte
und den spirituellen Klassiker „Autobiografie eines Yogi“ schrieb, der das Standardwerk für Suchende von George Harrison bis zu Steve Jobs wurde. Diese Dokumentation erkundet die Welt des Yoga und versucht herauszufinden, warum
Millionen von Menschen heute ihre Aufmerksamkeit auf eine innere Suche nach
Selbstverwirklichung lenken.
NICHT SCHON WIEDER RUDI!
AB 15.10.
Deutschland 2015 | 91 Minuten | R: Ismail Sahin & Oona-Devi Liebich
D: Matthias Brenner, Oliver Marlo, Frank Auerbach, Ismail Sahin u.a.
Der Angelausflug von vier Männern gerät zur Farce, als Klaus einen Schlag auf
den Hinterkopf abbekommt und in der Folge seinen längst verstorbenen Hund
Rudi vermisst. Um ihn zu schonen, begeben sich die Freunde gemeinsam mit der
schönen Sophie auf die Suche nach dem geliebten Vierbeiner. Während Murat
dabei ist sein Herz zu verlieren, geraten sie immer tiefer in ihr eigenes Lügennetz.
Preview: DI, 6.10., 20:00 Uhr | Mit Regisseur Ismail Sahin
FAMILIENFEST
AB 15.10.
Deutschland 2015 | 89 Minuten | R: Lars Kraume
D: Günther Maria Halmer, Hannelore Elsner, Michaela May, Lars Eidinger u.a.
Zum 70. Geburtstag von Hannes Westhoff findet sich die zerstrittene Familie im
herrschaftlichen Wohnsitz zusammen. Ohne Rücksicht auf Verluste lassen sie gegenseitigen Sticheleien, Vorwürfen und Aversionen freien Lauf – und so wird tief
in alten Wunden gebohrt, neue Gräben werden gezogen, und alle müssen sich der
Frage stellen, wie sie mit offenen Rechnungen aus der Vergangenheit umgehen
wollen. Bis eine Nachricht alles verändert.
MADAME MARGUERITE ODER DIE
KUNST DER SCHIEFEN TÖNE
AB 29.10.
Frankreich, Tschechien 2015 | 129 Minuten | R: Xavier Giannoli
D: Catherine Frot, André Marcon, Michel Fau, Christa Théret u.a.
Die reiche Marguerite Dumonts hat ihr ganzes Leben ihrer großen Leidenschaft
gewidmet: der Opernmusik. Sie singt zwar von ganzem Herzen, allerdings auch
furchtbar schräg. Ein Gesangslehrer soll ihre hoffnungslose Stimme innerhalb weniger Wochen schulen und ihr damit den Bühnentriumph ermöglichen, von dem
sie seit vielen Jahren träumt…
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Fritz Bauer stößt einen brisanten Diskurs an
FBI-Agentin Kate Macer ermittelt im Drogensumpf
Fremd im eigenen Land
In einer anderen Welt
„Der Staat gegen Fritz Bauer“ von Lars Kraume
„Sicario“ von Denis Villeneuve
Der Generalstaatsanwalt Fritz Bauer jagt Adolf Eichmann.
C Intensives Nachkriegsdrama
Eine FBI-Agentin wird bei einem Drogenkrieg als Expertin eingeschaltet.
C Packender Bandenthriller
„Wenn ich mein Dienstzimmer verlasse, betrete ich feindliches Ausland“,
hat der jüdische Jurist Fritz Bauer einmal gesagt. Er hat diesen Satz nicht
in den späten 20er oder frühen 30er Jahren ausgesprochen, nachdem er
zum jüngsten Amtsrichter im Deutschen Reich aufgestiegen war. Er hat ihn
in der Nachkriegszeit gesagt. Als 1949 zurückgekehrter deutscher Jude war
er vielen Kollegen ein Dorn im Auge. Die hatten nicht nur etwas gegen ‚den
Juden‘, sie hatten auch wenig Interesse daran, dass Nazis zur Rechenschaft
gezogen werden, hatten viele von ihnen doch selber Karriere im Nationalsozialismus gemacht.
Wie schon zuvor in seinen Filmen zieht Villeneuve in den ersten Minuten die
Spannungsschraube an und lässt dem Zuschauer kaum Zeit, zu verschnaufen.
Gemeinsam mit der von Emily Blunt hervorragend verkörperten FBI-Agentin
wird man Hals über Kopf in den Drogensumpf Südamerikas geworfen und muss
eintauchen in eine bestialische Welt. Der kanadische Regisseur setzt weniger auf
großspurige Actionhöhepunkte, sondern generiert seine Spannung eher über das
spärliche Streuen der Informationen, die erst nach und nach das perfide
Gesamtbild der Geschichte enthüllen. Die emotionale und intellektuelle Bindung,
die man mit der Protagonistin aufbaut, führt dazu, dass man die Ereignisse
intensiver erlebt und dass sie einen viel unmittelbarer treffen. Frank Brenner
Die Kontinuität der Machtverhältnisse in der Nachkriegszeit reflektiert bereits der Titel von Lars Kraumes Spielfilm. Man kann sich heute nur schwer
vorstellen, dass vor dem Beginn der Studentenbewegung Mitte der 60er
Jahre der Nationalsozialismus an allen entscheidenden Positionen in Politik
und Wirtschaft weiterwirkte. Und das in der Regel mit dem Segen deutscher
Demokraten und auch der Besatzungsmächte. Denn längst war ein anderer
Feind im Osten Europas viel wichtiger geworden als moralische Fragen zur
Vergangenheit deutscher Amtsträger. Diese gespenstische, unausgesprochene Vereinbarung, die auch Bauers berühmtes Zitat spiegelt, vermittelt der
Film sehr eindringlich. Lars Kraumes Film durchweht durchgehend eine
bedrückende Stimmung: Mit entsättigten Bildern und einer dialoglastigen
Handlungsebene konzentriert sich der Film auf den Diskurs, den Bauer im
fröhlich-verdrängenden Deutschland – Heimatfilm und Schlager erfüllten
ihre Aufgabe vorzüglich – anstoßen wollte. Der im letzten Jahr entstandene
Film „Im Labyrinth des Schweigens“ (Deutschlands Beitrag für denn
Auslands-Oscar) von Giulio Ricciarelli über das Zustandekommens der
Auschwitz-Prozesse spielte den Kontrast zwischen fröhlichem Wirtschaftswunder und historischer Wunde noch viel publikumswirksamer aus als
Kraume.
In Ricciarellis Film ist Fritz Bauer auch nur eine Nebenfigur, die Hauptrolle
spielt ein junger Anwalt. Lars Kraume räumt Bauer hingegen die Hauptrolle
des aufrechten Helden ein, die ihm historisch zusteht und weswegen schon
Christian Petzold seinen letzten Film „Phoenix“ über das kollektive Trauma
im Nachkriegsdeutschland dem standhaften Juristen gewidmet hatte.
Auch „Der Staat gegen Fritz Bauer“ arbeitet mit Konventionen: Ronald
Zehrfeld spielt an der Seite des beeindruckenden Burghart Klaußner als
Fritz Bauer den jungen, dynamischen Anwalt Karl Angermann. Doch die
Konventionen werden gleich wieder unterwandert, denn die fiktive Figur
Angermann dient nur dazu, weitere interessante Facetten Bauers ins Licht
zu rücken. Und so gelingt Kraume eine Gratwanderung zwischen unterhaltendem Historiendrama und sehr akkurater Geschichtsschreibung, das
weder dem Pathos noch der Weichzeichnung verfällt.
Christian Meyer
DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
D 2015 - Drama - 105 Min - Regie: Lars Kraume
mit: Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld, Sebastian Blomberg
choices verlost 1x2 Karten auf choices.de
SICARIO
USA 2015 - Thriller / Kriminalfilm - 121 Min - Regie: Denis Villeneuve
mit: Emily Blunt, Benicio Del Toro, Josh Brolin
Stella (Rebecka Josephson) steht vor einem dramatischen Gewissenskonflikt
Hör auf!
„Stella“ von Sanna Lenken
Ein Mädchen erfährt von der Magersucht ihrer großen Schwester.
C Familiendrama einer Magersucht
Katja ist eine talentierte Eiskunstläuferin mit Karriereambitionen. Und Katja
ist magersüchtig. Ihre Eltern bekommen davon nichts mit, wohl aber ihre
zwölfjährige Schwester Stella. Katja presst ihr das Versprechen ab, zu
schweigen. Das geht eine Weile gut. Doch als sich Katjas Zustand verschlechtert, gerät Stella in einen Gewissenskonflikt: Hilferuf oder Loyalität?
Einerseits inszeniert Sanna Lenken sehr unaufgeregt, und die Eltern gebärden sich arg naiv. Zum anderen ist eben das die Stärke dieses Films: Lenken
erzählt keine Genesungsromanze, sondern ein geerdetes Familiendrama. Ihr
Blick gilt den Sorgen, Zwängen, Abhängigkeiten, der Geschwisterliebe und
eben der Naivität, mit der sich die Angehörigen der Überforderung stellen.
Und das ist ungemein lebensnah.
Hartmut Ernst
STELLA Berlinale 2015, Gläserner Bär
Start: 1.10.
S/D 2015 - Drama / Familie - 95 Min - ab 6 J. - Regie: Sanna Lenken
mit: Rebecka Josephson, Amy Deasismont, Maxim Mehmet
Cinenova, Filmpalette, Odeon, Weisshaus
Filmpalette
Mit
32
.de beginnt die Filmwoche
Start: 1.10.
OFF Broadway
Start: 24.9.
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Roter Teppich
Lakonischer Blick: Dane DeHaan als James Dean in „Life“
„Ich hatte Angst zu versagen“
Dane DeHaan über „Life“, Leinwandlegende James Dean und seine steigende Popularität
Die europäischen Wurzeln sieht man Dane De- schiedener Ausreden, aber letzten Endes hatte ich
Haan zumindest noch an seinem Namen an. einfach nur Angst. Angst zu versagen. Deswegen
Der 1986 in Pennsylvania geborene Schauspie- habe ich diese Ausreden vorgeschoben.
ler hat sich zu einem der wichtigsten Vertreter seiner Generation gemausert. In „The Place Suchen Sie sich Ihre Rollen größtenteils selbst
Beyond the Pines“ oder „Kill Your Darlings aus oder verlassen Sie sich dabei auf die Ratschläge Ihrer Agenten und PR– Junge Wilde“ begeisterte er ein
„An meiner Wand
Leute?
Arthouse-Publikum, in „The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro“ hängt ein Poster von Das entsteht durch ausführliche DisJames Dean“
kussionen, besonders mit meinem
stellte er jüngst auch sein BlockManager, meinen Agenten und meibuster-Potenzial unter Beweis. Ab
dem 24. September ist er nun als James Dean ner Ehefrau. Ich habe wirklich großes Glück, dass
in Anton Corbijns neuem Film „Life“ an der mir momentan so viele interessante Möglichkeiten geboten werden. Und da muss man entSeite von Robert Pattinson zu sehen.
scheiden, was genau der nächste richtige Schritt
choices: Mr. DeHaan, wie sind Sie an die Rolle ist. Aber das ist auch spannend. Ich entscheide
herangegangen, es scheint eine große Verant- nicht alleine, sondern nach Gesprächen mit viewortung mit sich zu bringen, eine solch ikono- len Menschen, die mir wichtig sind. „Life“ ist in
dieser Hinsicht ein gutes Beispiel, denn wenn es
grafische Person wie James Dean zu spielen?
Dane DeHaan: Im Rückblick hatte ich tatsäch- nach mir gegangen wäre, hätte ich den Film eben
lich Angst davor. Ich habe zu Beginn aus Angst nicht gedreht. Aber aus dem Grund, weil ich Angst
abgelehnt, die Rolle zu spielen. In Interviews sage davor hatte, und nicht, weil es ein Fehler gewesen
ich immer, dass ich gerne anspruchsvolle Rollen wäre, ihn zu drehen.
übernehmen möchte, solche, vor denen ich mich
am meisten fürchte, solche, von denen ich nicht James Dean ist angeblich sogar einer Ihrer
weiß, ob ich sie bewältigen kann. Und als mir Lieblingsschauspieler…
plötzlich genau solch eine Möglichkeit angebo- Ja, seit meiner Collegezeit, als ich auf die Schauten wurde, habe ich Reißaus genommen. Glück- spielschule ging und alle meine Lehrer mir dazu
licherweise habe ich eine Menge Menschen um rieten, Filme mit Marlon Brando, James Dean und
mich herum, die mich unterstützen und meine Paul Newman anzuschauen. Von all denen war
Aufmerksamkeit wieder auf das Angebot zurück- mir James Dean der Liebste, derjenige, der mich
lenkten. Deswegen habe ich am Ende dann doch am meisten beeindruckte. Seit meiner Collegezeit
zugesagt. Ich wollte praktizieren, was ich immer hängt bis zum heutigen Tag ein Poster von ihm an
postuliere. Ich bin wirklich interessiert an solch meiner Wand, er ist wirklich einer meiner Lieblingsschauspieler.
fordernden Rollen.
Wann wurde Ihr Widerwille der Rolle gegenüber gebrochen?
Ich war zu Beginn ziemlich starrköpfig und wollte
den Film wirklich nicht drehen. Aber dann habe
ich mit anderen darüber gesprochen. Sie fanden
das komisch, denn ich mochte das Drehbuch, war
ein Fan des Regisseurs und hatte das Angebot für
eine anspruchsvolle Rolle. Da das alles Faktoren
sind, die mir für die Zusage zu einer Rolle wichtig
sind, konnten sie nicht verstehen, dass ich trotzdem ablehne. Ich hatte damals Millionen verMein Film, mein Kino, meine Meinung
Warum glauben Sie, ist er in den 50er Jahren
zu solch einer Leitfigur geworden?
Ich glaube, dass sein Schauspielstil für die damalige Zeit wirklich revolutionär war. Es gab andere, wie Brando, die zuvor etwas Ähnliches getan
hatten, aber Dean war damals wirklich einer der
ersten, die auf eine solch realistische Weise gespielt haben, wie wir es heute noch tun. Und er
war sicherlich von der ganzen Clique damals der
Jüngste, weswegen er ein jüngeres Publikum ansprach. „…denn sie wissen nicht, was sie tun“ und
33
Xxxx?

Kann DeHaan den Dean?
[email protected]
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Wir freuen uns auf Post.
„Jenseits von Eden“ sind Filme, die junge Menschen ansprechen. Und unglücklicherweise war
wahrscheinlich auch sein Tod mit dafür verantwortlich, weil er die Frage aufwirft, was noch von
ihm gekommen wäre… „Giganten“ und „…denn sie
wissen nicht, was sie tun“ liefen beide erst nach
seinem Tod an, er hat es gar nicht mehr erlebt. Als
sie anliefen, hatte die Welt James Dean gerade
erst kennengelernt. Alle gierten nach mehr von
ihm, aber da konnte nichts mehr kommen. Und
dann gab es da diese Fotografien von ihm, die alle
Zeit überdauert haben. Jeder kennt das Foto von
ihm auf dem Times Square. Viele haben heutzutage wahrscheinlich eher mal das Foto gesehen als
einen seiner Filme. Das hat sein Image als cooler
oder rebellischer Charakter wahrscheinlich am
nachhaltigsten bis zum heutigen Tage geprägt.
Wie kommen Sie mit der öffentlichen Aufmerksamkeit zurecht? Hatten Sie schon mal
das Bedürfnis, einfach nicht auf dem Roten
Teppich zu erscheinen?
Nein, ich glaube nicht, dass ich für solch eine Aktion cool genug bin (lacht). Was mir an meinem
Beruf am meisten gefällt, ist das Schauspielen,
das liebe ich. Aber damit ich das tun kann, müssen
die Menschen ins Kino gehen und sich anschauen,
was ich mache. Deswegen verstehe ich voll und
ganz, dass diese Öffentlichkeit ein Teil des Ganzen
ist. Ich versuche, das zu akzeptieren und meinen
Spaß zu haben. Es belastet mich nicht auf dieselbe
Weise, auf die es wohl James Dean belastet hat.
Haben Sie eine Veränderung in Ihrer Popularität wahrgenommen, seitdem Sie den Green
Goblin in „The Amazing Spider-Man 2: Rise of
Electro“ gespielt haben?
Den Film haben sicherlich mehr Leute gesehen als
alle meine vorherigen Filme zusammen. Ich kann
heutzutage nicht einkaufen gehen, ohne dass ich
ein paar Leute mit High Five abklatschen muss,
aber damit kann ich gut leben. (lacht)
Interview: Frank Brenner
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/roter-teppich
.de
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Film-Kritik
15
H
JA
RE
Ausgebremst geerdet
Keine Angst
„Kleine graue Wolke“ von Sabine Volgmann
Eine junge Frau erkrankt an Multipler Sklerose. Sie hält ihr Erleben filmisch fest.
C Filmisches Tagebuch über eine MS-Erkrankung
Mit 25 Jahren erfährt Sabine Volgmann, dass sie an Multipler Sklerose
erkrankt ist. Mit diesem Film erzählt sie davon, was folgte. Weder zu privat
noch zu analytisch, nimmt sie den Zuschauer mit auf einen Weg in die schleichende Krankheit und in ihre Gedankenwelt, die sie aus dem Off über die
Bilder legt. Ihr Kameramann begleitet sie zum Arzt und zu weiteren Betroffenen, mit denen sich die Erkrankte austauscht. Belastungen und Hilflosigkeit
kommen dabei ebenso zur Sprache wie die kleinen Lichtblicke, die sich durch
Therapieformen und die innere Haltung vermitteln. Zwischendurch streut
Volgmann traumartige Zeitlupen-Clips, die abstrakt von der Ausgebremstheit
erzählen. Ein filmisches Tagebuch, ein Erfahrungsbericht, der gesunde Menschen anregt und Betroffene ermutigt.
Hartmut Ernst
KLEINE GRAUE WOLKE
D 2014 - Dokumentarfilm - 85 Min - o. Altersb. - Regie: Sabine Volgmann
Start: 24.9.
WWW.FILMPLUS.DE
Odeon
culture club
culture club
Limbo
D/DK 2014 - Drama - 80 Min - Regie: Anna Sofie Hartmann
präsentiert: Dokumentar
präsentiert: Kino-Café
TOTSCHWEIGEN /
IMAGINE WAKING UP
TOMORROW…
RICKI – WIE
FAMILIE SO IST
In „Imagine Waking Up Tomorrow and
All Music Has Disappeared“ imaginiert
Bill Drummond, Mitbegründer der 80erJahre Avantgarde Popgruppe The KLF, eine
Welt, in der es keine Musik mehr gibt und
macht sich auf die Suche nach musikalischen Quellen im Alltag.
Der österreichische Dokumentarfilm „Totschweigen“ (1994) untersucht die Begebenheiten des Massakers von Rechnitz im
Jahre 1945. Regisseur Eduard Erne ist zu
Gast in der Filmpalette.
Rockröhre Ricki Rendazzo (Meryl Streep,
66) hat es in den Hard-Rock-Olymp geschafft – auf Kosten ihrer Familie. Nun
besinnt sie sich ihrer Versäumnisse und beschließt, zu ihren Liebsten zurückzukehren,
allen voran zu ihrer Tochter. Beschwingte
Tragikomödie von Jonathan Demme, der
sonst für deutlich dunklere Themen bekannt ist (Das Schweigen der Lämmer,
Philadelphia).
Filmpalette
Lübecker Str. 15, 50668 Köln
Karten: 0221 122112
choices verlost je Film 1x2 Karten auf choices.de
„Imagine” (Preview) Sa 17.10. 18 Uhr
„Totschweigen“ So 25.10. 19 Uhr
UCI Kinowelt Hürth Park
Theresienhöhe, 50354 Hürth
Karten: 02233 799123
choices verlost 1x2 Karten auf choices.de
Filmpalette
Awake - Das Leben des Yogananda
USA 2014 - Dokumentarfilm - 87 Min - Regie: Paola di Florio, Lisa Leeman Start: 8.10.
Yoga und Meditation allerorten! Und wem haben wir das zu verdanken? Hindu
Meister Paramahansa Yogananda. Der nämlich machte die antiken Lehren samt
Spiritualität in den 1920er Jahren dem Westen zugänglich. Die Doku von Paola
di Florio und Lisa Leeman beleuchtet die Erleuchtung, ihre Geschichte, ihren Weg
und ihre Bedeutung für die Anhänger rund um den Globus.
he
Filmpalette
34
Mi 4.11. 14.30 Uhr
Start: 24.9.
Regisseurin Anna Sofie Hartmann möchte mit ihrem Langfilmdebüt grundlegende Themen hinterfragen: Frausein. Männlichkeit. Anwesenheit. Abwesenheit. Die Kunst der Erzählung. Themen, die sie in eine dänische Hafenstadt
verankert, in der Schüler kurz vor ihrem Abschluss stehen und alsbald ins Leben
entlassen werden. Assoziative Reise durch Innen- und Außenwelten.
he
Mein
Me
ein
i Lesezeichen
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
AB 24. SEPTEMBER
AM ENDE EIN FEST (OmU)
Einer der erfolgreichsten israelischen Filme der letzten Jahre. Sharon Maymons
und Tal Granits Komödie über ein Thema, das für dieses Genre undenkbar
schien: Sterbehilfe. Eine Gruppe Senioren will ihrem todkranken Freund seinen
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SONDERPROGRAMM
LIFE
In Anton Corbijns Biopic schlüpft Dane DeHaan in die Rolle des 24-jährigen
James Dean, der in seinem letzten Lebensjahr den Fotografen Dennis Stock
kennenlernt. Und Stock wird eine Vielzahl von Fotos machen, die den Kult um
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LIMBO (OmU)
In Nakskov, der Geburtsort der Regisseurin Anna Sofie Hartmann, ist ein Zentrum
der dänischen Zuckerproduktion. Hier erzählt sie von Sara und ihrer große Liebe:
ihrer Lehrerin Karen. Ein fein beobachteter Film in der Tradition von Angela
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Asynchron: SOBIBOR, 14 OCTOBRE 1943
Kino Latino: CONDUCTA
ASYNCHRON – Dokumentarfilme zum Holocaust
Habehira Vehagoral 8BIM VOE 4DIJDLTBM
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I
rSobibor, 14 Octobre 1943, 16 heures von Claude Lanzmann (14.10,
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rTotschweigenWPO.BSHBSFUB)FJOSJDI&EVBSE&SOF[V(BTU
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Partisans of Vilna%JF1BSUJTBOFOWPO8JMOB
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50 JAHRE KURATORIUM JUNGER DEUTSCHER FILM
LebenszeichenWPO8FSOFS)FS[PHI
r Wer früher stirbt, ist
länger totWPO.BSDVT)3PTFONÛMMFSI
rFlussfahrt mit Huhn von Arend
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rWir waren KönigeWPO1IJMJQQ-FJOFNBOOI
Kino zeigt Seele Spezial: HIRNGESPINSTER
LIFE
DER STA AT GEGEN FRITZ BAUER
A B 1 . O K TO B E R
D E R S TA AT G E G E N F R I T Z B A U E R
Fritz Bauer, der ehemalige hessische Generalstaatsanwalt, brachte die Verbrechen
von Auschwitz fast im Alleingang vor Gericht. In Lars Kraumes Psychogramm
eines Mannes, der von seinen eigenen Leuten in seiner Arbeit behindert wurde,
WFSLÕSQFSU#VSHIBSU,MBV“OFS#BVFSTFISBVUIFOUJTDI%r.JO
THE LOOK OF SILENCE (OmU)
Joshua Oppenheimers Fortsetzung seines Erfolgsfilms „The Act of Killing“, der
die Ermordung hunderttausender Indonesier Mitte der 60er Jahre vertieft und
erweitert. Dass er dabei weniger spektakulär, plakativ und vor allem manipulativ
WPSHFIUNBDIUEFO'JMNVNTPCFTTFS%,*/064"%r.JO
A B 8 . O K TO B E R
AWAKE – DAS LEBEN VON YOGANANDA (OmU)
Paola di Florio und Lisa Leeman porträtieren den Hindu Meister Paramahansa
:PHBOBOEBEFSJOEFOFS+BISF:PHBVOE.FEJUBUJPOJOEFO8FTUFOCSBDIUF
und den spirituellen Klassiker „Autobiografie eines Yogi“ schrieb, der Suchende von
(FPSHF)BSSJTPOCJT[V4UFWF+PCTBMT0SJFOUJFSVOHEJFOUF64"r.JO
A B 1 5 . O K TO B E R
THE TRIBE
Der Taubstumme Sergej wird in eine kriminelle Gang aufgenommen, die
alles kontrolliert und auch Mitschülerinnen prostituiert. Doch dann verliebt
er sich in eines der Mädchen... Miroslav Slaboshpitsky drehte komplett in
ukrainischer Zeichensprache, ohne Voice Over, ohne Untertitel, was deutlich die
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am 12.10., 20 h: Tobias Moretti spielt in Christian Bachs Drama einen an Schizophrenie leidenden Familienvater, und Jonas Nay seinen Sohn, der sich nicht von
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8. KINO LATINO KÖLN
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rNostalgia de la
Luz & El botón de NàcarWPO1BUSJDJP(V[NÃOBCI
rComo ganar
EnemigosWPO(BCSJFM-JDIUNBOOI
rRuina von Markus Lenz
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rPor las plumasWPO/FUP7JMMBMPCPTI
rLa mujer de
BarroWPO4FSHJP$BTUSP4BO.BSUÎOI
rEn la gama de los Grises
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rConducta von Ernesto Daranas (21.10.,
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rLa Obra del SigloWPO$BSMPT2VJOUFMBI
rDólares de Arena
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rEl Club von Pablo
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rSilencio en la Tierra de los Sueños von Tito Molina
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rLa Princesa de FranciaWPO.BUÎBT1JÒFJSPI
painting movies:
DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING
am 26.10., 20 h: Die frei erfundene Geschichte hinter einem der berühmtesten
Gemälde des holländischen Malers Jan Vermeer wurde von Peter Webber kunstvoll
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Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
Gewinner Gläserner Bär Berlinale 2015:
Stella bewundert Katja – doch die
große Schwester versteckt ein Problem!
A B 2 2 . O K TO B E R
IMAGINE WAKING UP TOMORROW AND
ALL MUSIC HAS DISAPPE ARED (OmU)
Stell dir vor, wir wachen morgen auf, und sämtliche Musik ist verschwunden. Stefan
Schwietert reist mit Musiker Bill Drummond an den Nullpunkt der Musik, dort, wo
man sie in aller Unschuld nochmals erfinden kann. Und findet den Musiker in uns
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S C U LT U R A – H A N D. W E R K . K U N S T. (O m U )
Francesco Clerici zeichnet in seinem Dokumentarfilm die Arbeitsschritte bei
der Entstehung einer von Velasco Vitalis bekannten Hundefiguren nach und
beobachtet, wie diese in einem Prozess aus liebevoller Detailarbeit und
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Stella
Ab 24. September
&JO'JMNWPO4BOOB-FOLFO4%t.JOt'4,GSFJBC
Gespräch zum Film
„Diese Art von Helden
findet man nur mit
der Lupe“
Regisseur Lars Kraume über sein Drama
„Der Staat gegen Fritz Bauer“
Lars Kraume (*1973) studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin.
Sein Abschlussfilm „Dunckel“ (1998) wurde
mit dem Grimme-Preis für die beste Regie
ausgezeichnet. Für das Fernsehen inszenierte
er Filme und verschiedene Folgen von „KDDKriminaldauerdienst“ und „Tatort“. Zu seinen
Kinoarbeiten gehören der halbdokumentarische Musik-Spielfilm „Keine Lieder über Liebe“ (2005), das Schuldrama „Guten Morgen,
Herr Grothe“ (2007) und die Dystopie „Die
kommenden Tage“ (2010).
Recherchierte genau: Regisseur Lars Kraume, Foto: Lena Kiessler
choices: Herr Kraume, in Ihren vorigen Kino- Sie hätten auch ein Biopic erzählen können,
filmen bewegten Sie sich in der Gegenwart, wählten aber die Form eines Politthrillers.
zuletzt auch in der Zukunft. Wie kamen Sie Biopics haben oft ein dramaturgisches Problem
nun darauf, von der historischen Persönlichkeit im Sinne von „erst passierte das, dann passierFritz Bauer zu erzählen?
te das“. Wir hatten das Gefühl,
„Egal wie groß die
Lars Kraume: „Die kommenin der Suche nach Eichmann
den Tage“ handelte ja auch von Widerstände sind – man muss alles erzählen zu können, was
für die Wahrheit eintreten“
Deutschland und Europa. Wenn
an Bauer interessant ist. Er war
man sich in unserem Kulturkreis
nun mal kein Geheimagent oder
mit Geschichten beschäftigt, denkt man irgend- Actionheld, sondern er war ein deutscher Beamwann darüber nach, was man zum Dritten Reich ter, der aus seiner Amtsstube heraus in einer naund den Folgen erzählen könnte. Ein Freund von türlich noch nicht globalisierten Welt Leute aus
mir, [der Koautor] Olivier Guez, hatte ein Buch ver- dem letzten Winkel aufgespürt hat. An Eichmann
öffentlicht („Heimkehr der Unerwünschten – Eine wiederum fokussiert sich die ganze Katastrophe
Geschichte der Juden in Deutschland nach 1945“), des Holocaust. Im Höhepunkt der Suche kulmiin dem irgendwann Fritz Bauer auftauchte, den niert das Scheitern der Figur Bauer und auch sein
ich bis dahin nicht kannte. Ich sah in ihm eine au- ungebrochener Wille weiterzumachen.
ßergewöhnliche Filmfigur, weil er ein Außenseiter
ist und sich als Einziger in dieser grauen Zeit, in Warum haben Sie die Figur des jungen Staatsder es eigentlich nur um Verdrängung geht, sagt: anwalts Angermann hinzuerfunden?
„Wir müssen in unsere Vergangenheit schauen.“
Es ist wichtig zu verstehen, dass Bauer sich an
genau die Generation gewandt hat, die zur Zeit
Ihr Fritz Bauer ist eine Heldenfigur, aber eine des Dritten Reichs aufgrund ihres Alters noch
mit Ecken und Kanten.
keine Verantwortung übernehmen konnte, dies
Der Film ist sehr genau recherchiert. Wir versu- jetzt aber in der jungen BRD musste. Wir hätchen, dem Porträt Bauers in der künstlerischen ten Angermann nicht erfinden müssen, aber er
Übersetzung so gerecht wie möglich zu werden ist ein Symbol für verschiedene reale Personen,
– bis hin zu Duktus und Gestus, die so exzentrisch zu denen Bauer ein mentorenhaftes, väterliches,
und extrem beim echten Bauer waren. Seine nicht freundschaftliches Verhältnis gepflegt hat.
öffentliche Homosexualität, seine jüdische Herkunft, auch sein sozialistischer Grundgedanke, all Und über Angermann konnten Sie die Thedas waren natürlich totale Außenseiterpositionen matik des §175 hinzunehmen. Das war Ihnen
in der Adenauer-BRD. Bauers spätes Outing, das wichtig?
wir gewissermaßen auch mit betreiben, hat aktu- Ja, total, weil es ein gutes Beispiel ist für eine
ell sogar einen Historikerstreit entfacht. Aber die Moralvorstellung der Nationalsozialisten, welche
Quellenlage ergibt nun mal, dass Bauer homose- die junge BRD einfach übernommenen hat. Und
xuell war, und dieser Aspekt seiner Persönlichkeit es ist wiederum auch ein Symbol dafür, dass sich
wurde auch in einer Ausstellung und einer neuen die junge Bundesrepublik nicht in einem großBiografie aufgegriffen. Wir hatten das Gefühl, en Schnitt vom Dritten Reich gelöst, sondern in
dass es richtig ist, davon zu erzählen, weil es vor den 50er Jahren viele Dinge einfach verdrängt
allem eines bedeutet: Wie viel dieser Mann bereit hat. Billy Wilders „Manche mögen‘s heiß“ bekam
war zu opfern, um der selbst gestellten Aufgabe etwa 1959 eine FSK-Freigabe von 18, weil es danachzukommen.
rin Männer in Frauenkleidern gab.
Mit
.de beginnt die Filmwoche
36
Haben Sie von Anfang an Burghart Klaußner für
die Hauptrolle im Kopf gehabt?
Er war der absolute Favorit der Casterin Nessie
Nesslauer. Dann trafen wir uns, und Burghart hat
das sofort so souverän gemacht und so gut verstanden, was es zu spielen gibt, dass die Entscheidung
schnell klar war. Wir kannten uns noch nicht, aber
die Zusammenarbeit war toll. Unsere Vorstellung
davon, wie Dinge zu machen sind und wie weit man
gehen kann, waren gleich.
Sie stoßen vielerlei Gedanken an mit Ihrem Film.
Gibt es etwas, was die Zuschauer idealerweise
„mitnehmen“ sollten?
Der Film hat natürlich eine ganz klassische, klare
Botschaft. Es ist ein Film darüber, dass man – egal
wie groß die Widerstände sind – immer für die
Wahrheit eintreten muss. Das ist es, was man von
Bauer lernt. In unseren Tagen ist das Edward Snowden. Aber insgesamt findet man diese Art von Helden einfach nur mit der Lupe. Und in der deutschen
Geschichte sowieso schon gar nicht.
Der andere Film, in dem Fritz Bauer letztes Jahr
vorkam, „Im Labyrinth des Schweigens“, wurde
gerade als deutscher Kandidat für den Oscar
eingereicht. Sind Sie enttäuscht, dass nun ein
gefälligerer Film ins Rennen geht?
Nein, und unser Film ist auch noch gar nicht in den
USA gestartet. Im Ausland wollen die Leute Filme
über die deutsche Geschichte sehen, über die DDR
und die Zeit des Nationalsozialismus. Dass Bauer
jetzt in verschiedenen Filmen thematisiert wird, ist
mehr als überfällig. Insofern ist es toll, dass etwas,
was uns am Herzen liegt, auch im Ausland wahrgenommen wird.
Interview: Jessica Düster

Heldentauglich?
[email protected]. Wir freuen uns auf Post.
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/roter-teppich
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Festival
Festival
„Die Jacke“ von Patrick Vollrath, Foto: Patrick Vollrath
Scharfer Blick auf die Geschichte: „The Look of Silence“ von Joshua Oppenheimer
Bewegter Einstieg
Mehr Kino denn je
Er soll Ausbildung und Beruf näher aneinander rücken: Der Bewegtbild-Nachwuchswettbewerb „kurzundschön“ wird seit 1997 gemeinsam vom WDR und
der Kunsthochschule für Medien (KHM) mit dem Anspruch ausgerichtet, das
Abstrakte mit dem Konkreten zu verbinden. Die KHM steht dabei für das Abstrakte, die freie künstlerische Ausbildung jenseits von Marktgesetzen. Der
WDR steht für den konkreten, angewandten Aspekt. Diese Aufteilung ist natürlich arg vereinfacht, denn natürlich wird an der KHM nicht nur im luftleeren
Raum studiert, und im WDR gibt es auch Platz für künstlerische Freiheiten.
Dennoch wollen die beiden Veranstalter mit kurzundschön die Verbindung von
Ausbildung und Markt unterstützen. Der künstlerisch-kreative Nachwuchs –
der Wettbewerb richtet sich ausschließlich an Studierende und Auszubildende
im deutschsprachigen Raum – soll darin bestärkt werden, mediales Crossover
zu schaffen und kurze, zeitgemäße Formate zu produzieren. Eine frühzeitige
Annäherung des studentischen Potentials an die Anforderungen der Berufswelt
ist sinnvoll. Und wenn dies mit einem Preisregen (Geld- und Sachpreise im
Gesamtwert von 30.000 Euro sind ausgelobt) und einer kleinen, feinen Gala
zur Preisverleihung verbunden ist – umso besser. An den Roten Teppich und
Lobreden auf die eigene Arbeit kann man sich gar nicht früh genug gewöhnen.
Längst ist die Cologne Conference mehr als ein Branchentreff und Fachkongress für die Film und Fernsehbranche. Das ist das Festival mit zahlreichen
Branchenempfängen, exklusiven Premieren, Lectures, Werkstattgesprächen
und Showcases zwar immer noch. Doch es hat sich in den letzten Jahren auch
immer deutlicher zu einem Publikumsmagneten entwickelt, sicher auch wegen
des großen Interesses an neuen Fernsehserien aus vor allem den USA, England
und Skandinavien, die hier zahlreiche Premieren und Previews erlebten. In diesem Jahr gibt es in der Sektion Top Ten unter anderem einen Vorgeschmack auf
die neuen Serien „Mr. Robot“, „Weinberg“, „Jordskott“ und „Safe House“. Daneben steht aber auch eine Fernsehproduktion wie die Künstler-Doku „Banksy
Does New York“ auf dem Programm.
Wettbewerb „kurzundschön“ hilft beim Start in die Berufswelt
Die von Simon Beeck (1Live) moderierte Preisverleihung von kurzundschön findet am 28. Oktober im Cinenova Kino in Köln statt. Dann werden die nominierten Arbeiten in den unterschiedlichen Sektionen vorgeführt und anschließend die Preisträger geehrt. In diesem Jahr mussten die Fachjurys wieder aus
über 400 Einreichungen eine Vorauswahl für die Bereiche Kurzspielfilm bis zehn
Minuten, Experimentalfilm beziehungsweise Videokunst bis zehn Minuten,
Animationsfilm bis zehn Minuten, Werbefilm beziehungsweise Social Spot bis
drei Minuten, Motion Design bis 7 Minuten und den Sonderpreis für das beste
Editing treffen. Zwei Zusatzkategorien machen Ernst mit dem Thema Berufseinstieg: Zum einen die WDR-Kategorie, für die ein Recruiting-Video bis 3 Minuten
für 1Live produziert werden soll. Der Gewinnerfilm wird dann tatsächlich für die
Mitarbeitersuche eingesetzt. Zum anderen die Sektion „Walk&Watch“, für die
ein 20-sekündiger Stummfilm für die Infoscreens an den Bahnhaltestellen zum
Thema „Auf den ersten Blick“ produziert werden soll. Anders als bei den sonstigen Sektionen wird bei Letzterer der Gewinner der fünf nominierten Filme bis
zum 27.9. auf infoscreen.de vom Publikum ausgewählt. Die Gewinnerfilme aus
allen Sektionen werden später im WDR zu sehen sein. Bereits am 27.9. zeigt der
WDR unter dem Titel „kurz und gut“ im Nachtprogram ausgewählte Arbeiten
von Studierenden der Filmhochschulen KHM und ifs.
Wenige Wochen davor, am 6. und 7. Oktober, haben 42 Studierende der KHM
Gelegenheit, beim diesjährigen Showcase ihre aktuellen Projekte und Abschlussarbeiten aus den Bereichen Spiel- und Dokumentarfilm, Animation,
Werbung und Experimentalfilm geladenen Produzent/innen, Redakteure, Vertreter von Festivals und Förderanstalten sowie Journalist/innen zu präsentieren. 13 weitere Studierende präsentierten ihre Ideen für lange Spiel- und Dokumentarfilme in zwei Pitchings. Der Kontakt mit der Film- und Fernsehbranche
– also zukünftigen Partnern – wird auch dort früh hergestellt. Christian Meyer
kurzundschön: bewegte Bilder – Wettbewerb für junge Kreative
www.kurzundschoen.de
Mit
.de beginnt die Filmwoche
Das Internationale Film und Fernsehfestival setzt regionale Marke
Die Cologne Conference hat in den letzten Jahren aber auch intensiv an der
Entwicklung seines Kinoprogramms gearbeitet. Auch das hat sich herumgesprochen, so dass das Festival inzwischen auch als Garant für spannende und
vor allem ungewöhnliche Kino-Entdeckungen steht. In der Sektion Kino werden
in diesem Jahr z.B. alle drei Teile von Miguel Gomez („Tabu“) hochgelobter
Dokufiction „Arabian Nights“ zu sehen sein. Mit „Cemetry of Splendor“ steht
ebenso der neue Film des vielfach prämierten Thailänders A. Weerasethakul auf
dem Programm wie der SXSW-Gewinner „Krisha“ des 25-jährigen Debütanten
Trey Edward Shults, das französische Sozialdrama „Die Schüler der Madame
Anne“, „Listen Up Philip“ mit Jason Schwartzman oder „Over Your Dead Body“
vom japanischen Extremfilmer Takashi Miike. Die Reihe Look zeigt besondere
ästhetische Ansätze wie den auf dem iPhone gedrehten US-Film „Tangerine“,
das Junkie-Drama „Heaven Knows What“ oder das südamerikanische Abenteuerdrama „Embrace of the Serpent“. Eine Neuheit stellt die Reihe „Made in
NRW“ dar, die den Blick auf das enorme Potential der hiesigen Filmszene wirft.
Gezeigt werden neue Dokumentar- und Spielfilme mit regionalem Bezug, darunter auch „Happy Hour“, der neue Film des Kölner Regisseurs Franz Müller
(„Worst Case Scenario“, „Science Fiction“).
Neben dem Filmprogramm sind die Werkstattgespräche ein besonderes Highlight und geben Einblick in die Arbeit der jeweiligen Preisträger des Festivals.
Den Hauptpreis erhielten in den letzten Jahren wegweisende Regisseure wie
Lars von Trier, Harmony Korine, die Dardenne-Brüder, David Lynch oder François
Ozon. Der Filmpreis Köln geht in diesem Jahr an den italienischen Regisseur
Paolo Sorrentino, der in den letzten Jahren mit ungewöhnlichen Filmen wie
dem Mafiadrama „Il Divo“, „Cheyenne – This Must Be the Place“ mit Sean Penn
als Robert-Smith-Lookalike oder „La Grande Belezza“, für den er 2014 den Auslands-Oscar erhalten hat, bekannt wurde. Sein aktueller Film „Ewige Jugend“
wird die Cologne Conference eröffnen, Sorrentino wird am 1. Oktober bei einem
Werkstattgespräch Einblicke in seine Arbeit geben. Den Phoenix-Preis erhält
der Dokumentarfilmer Joshua Oppenheimer. Seine letzten beiden Filme setzten
sich mit den Massakern an Kommunisten in Indonesien Mitte der 60er Jahre
auseinander. Oppenheimer wird ebenfalls in einem Werkstattgespräch zu Wort
kommen. Außerdem reisen der französischen Schauspieler Mathieu Amalric und
der Regisseur David Schalko an, die ebenfalls für ihre Filme gewürdigt werden.
Christian Meyer
Cologne Conference | 25.9.-1.10. | div. Orte | www.cologne-conference.de
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Festival
Dynamik ist auch eine Frage des Schnitts: „Von jetzt an kein Zurück“, Foto: Salzgeber
Im Bilderfluss
Forum für Filmschnitt und Montagekunst würdigt Editoren-Zunft
Ein kleines Jubiläum: Das Forum für Filmschnitt und Montagekunst hat die
Filmzeitschrift „Schnitt“, aus der die Veranstaltung hervorgegangen ist, bereits
überlebt. Schon die Zeitschrift legte ein besonderes Augenmerk auf jene unsichtbare Kunst, die aus dem filmischen Rohmaterial erst ein fließendes (oder
auch, wenn weniger unsichtbar, ein stolperndes, eierndes, stotterndes) Gebilde
macht, das filmisch erzählt (Sebastian Schippers „Victoria“ oder ähnliche Extremfälle einmal außen vor gelassen). Das kleine, fast familiäre Festival Filmplus
blickt nun zum 15. Mal ausschließlich auf diesen Aspekt des Filmemachens.
Aber das ist gar nicht so einfach. Wenn man einmal in der Jury des Festivals
saß, weiß man, dass man trotz der klaren Aufgabenstellung immer wieder vom
Thema abweicht, droht, die Story, die Kameraarbeit oder die Schauspielerleistung zu bewerten, statt schlicht und einfach die editorische Arbeit. Vielleicht
ist die Montage ähnlich schwer zu fassen wie die Regieleistung. Nur, dass Letztere immer im Rampenlicht steht und generell für alles verantwortlich gemacht
wird, während der Editor im Gegenteil oft komplett übersehen wird.
Bei Filmplus sollen die Editoren und ihre Arbeit gesehen werden, und daher
stehen ihre Namen auch im Mittelpunkt, nicht die der Regisseure. In diesem
Jahr gehören zu den Nominierten in der Sektion Spielfilm Karin Hammer für
das deutsche Nachkriegsdrama „Von jetzt an kein Zurück“ von Christian Frosch,
Janina Herhoffer für das ungewöhnliche Porträt des zehnjährigen „Jack“ (Regie
Edward Berger), Robert Rzesacz für das Hackerdrama „Who Am I – Kein System
ist sicher“ von Baran bo Odar, Uta Schmidt für das Kirchendrama „Verfehlung“
(Regie Gerd Schneider) und Hansjörg Weißbrich für das Prostituiertendrama
„Traumland“ von Petra Volpe. Für den Schnitt Preis Dokumentarfilm sind Mathilde Bonnefoy für Laura Poitras‘ Edward-Snowden-Doku „Citizenfour“, Wiebke
Grundler für „Song from the Forest“ (Regie Michael Obert), André Hammesfahr
für die Sportdoku „Nowitzki – Der perfekte Wurf“ (Regie Sebastian Dehnhardt),
Karsten Krause und Philip Widmann für ihren Essayfilm „Szenario“ und Carina
Mergens für „Am Kölnberg“ von den Kölner Filmstudierenden Robin Humboldt
und Laurentia Genske. Daneben wird außerdem ein Kurzfilmpreis vergeben. Alle
nominierten Filme werden im Rahmen des Festivals in Anwesenheit der Editoren inklusive öffentlichem Filmgespräch gezeigt.
Weitere Schwerpunkte setzt das Festival mit dem von Hans W. Geißendörfer gestifteten Ehrenpreis Schnitt und einem wechselnden Gastland. Nach den
Nachbarländern Belgien, Niederlanden und Dänemark steht in diesem Jahr Polen im Mittelpunkt. Eingeladen ist der polnische Editor Jaroslaw Kaminski, der
bereits dreimal mit dem polnischen Filmpreis in der Kategorie bester Schnitt
ausgezeichnet wurde, zuletzt für „Ida“ von Paweł Pawlikowski, der im vergangenen Jahr den Auslandsoscar gewinnen konnte. Nach dem Screening von
„Ida“ findet ein Filmgespräch mit dem Editor Kaminski und der Produzentin
Ewa Puszczynska statt. Den Ehrenpreis erhält die Editorin Christel Suckow, die
Filme wie „Die Katze“ (1988) mit Götz George oder die Walser-Verfilmung „Ein
fliehendes Pferd“ (2007) montiert hat – beide Filme werden auf dem Festival
gezeigt. Die Laudatio hält Regisseur Dominik Graf, der bei über 20 Filmen mit
ihr zusammengearbeitet hat.
Christian Meyer
horizont erweitern
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Tür«
24. Oktober 2015 | 11 bis 18 Uhr
ifs internationale Úlmschule köln
Schanzenstr. 28 | 51063 Köln | info@Úlmschule.de
www.Úlmschule.de | www.facebook.com/Úlmschule
Filmplus – Forum für Filmschnitt und Montagekunst | 23. - 26.10. | Off
Broadway, Filmforum NRW | www.filmplus.de
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
39
39
Setfoto »Transit«: J. Heicks
R/B: O. Meinborn, B: J. Heicks, P: N. Meinshausen, K: T. Gruna, S/SD: J. PÚtzner
Film-Kritik
Er ist wieder da
D 2015 - Komödie / Satire - Regie: David Wnendt
Magie der Moore
Start: 8.10.
D 2015 - Dokumentarfilm / Natur - 95 Min - Regie: Jan Haft
Start: 24.9.
Walter Moers hatte „Adolf“ 1998 bereits als Comicfigur wiederauferstehen lassen, 2012 schrieb Timur Vermes seinen erfolgreichen, satirischen Roman, in
dem Adolf Hitler in unserer Gegenwart erwacht. Oliver Masucci verkörpert in
der Adaption den unverbesserlichen Möchte-gern-Weltherrscher, der sich der
medial vernetzten Welt stellen muss, um sie schließlich für sich zu nutzen. he
Nach Flüssen, Watt und Meer nun also das Moor. Regisseur Jan Haft hatte uns
bereits durch den Wald geführt („Das grüne Wunder – Unser Wald“). Anders
als so manche „von oben“-Doku bleibt Haft auf dem Boden und begibt sich
auf eine atmosphärische Spurensuche durch Schlack und Torf. Flora und
Fauna inmitten von malerischer Faszination, Stille und Schauermär.
he
Cinenova
Cinenova
Die Legende der weißen Pferde
NL/IR/D 2014 - Abenteuer - 98 Min - Regie: Lisa Mulcahy
Capital C
Start: 24.9.
D/USA 2014 - Doku - 87 Min - o. Altersb. - Regie: J. Kundinger, T. Birkhofer Start: 24.9.
Galloppeldihopp! Die Leinwand kredenzt uns ein neues Pferdeabenteuer: Die
zwölfjährige amerikanische Pferdenärrin Mickey ist nicht eben begeistert, als ihre
Mutter beschließt, sie und ihren Bruder mit nach Irland zu nehmen. Dort jedoch
bekommt Mickey Wind von einer sagenhaftes Legende um einen schwarzen
Ritter. Mickey will ihn retten, und sieben Pferde gleich mit dazu. Hüah.
he
Nichts ist unmöglich seit Crowdfunding! Ob Independent-Videospiele, StrickÜberzieher für Trinkflaschen oder handgezeichnete Pokerkarten: Alles findet seinen Weg auf den Markt, wenn es vorab genügend Sympathisanten zusammen
bekommt, die in die Idee investieren. Die Doku erzählt beispielhaft von drei
Kampagnen – und davon, wie Crowdfunding die Welt bereichern kann.
he
Metropolis
Man lernt nie aus
USA 2015 - Komödie - 121 Min - Regie: Nancy Meyers
The Visit
Start: 24.9.
USA 2015 - Horror / Komödie - 94 Min - Regie: M. Night Shyamalan
Start: 24.9.
Siebzig Jahre hat Ben Whittaker (Robert De Niro) auf dem Buckel. Das wohlverdiente Rentnerleben aber langweilt ihn. So sucht Ben Beschäftigung und
landet schließlich bei einer Mode-Website, deren Chefin (Anne Hathaway) ihn
als Senior-Praktikant anstellt. Schon bald geht es zwischen den beiden drunter und drüber. Tragikomödie von Nancy Meyers („Was das Herz begehrt“). he
Regisseur M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“, „After Earth“) bleibt übersinnlich: Die Geschwister Rebecca und Tyler machen Urlaub bei den Großeltern auf dem Lande. Dort herrschen indes nicht nur merkwürdige Regeln.
Oma und Opa gebären sich zunehmend bedrohlich. Mystery-Thriller, den
Shyamalan mit kleinem Budget jenseits von Hollywood inszenierte.
he
Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste
A Royal Night – Ein königliches Vergnügen
USA 2015 - Abenteuer / Science Fiction - 131 Min - Regie: Wes Ball
Start: 24.9.
GB 2015 - Drama / Komödie - 97 Min - Regie: Julian Jarrold
Start: 1.10.
Endlich frei! Denkste. Thomas (Dylan O’Brien), Minho (Ki Hong Lee) und Newt
(Thomas Brodie-Sangster) sind dem Labyrinth entkommen. Doch die obskure
Organisation WCKD stellt sie nun in der Brandwüste vor neue Herausforderungen. Sie erhalten Hilfe von einer Widerstandsgruppe und erfahren mehr über
die Hintergründe des hoffnungslosen Spiels. Zweiter Teil der Teeniedystopie. he
Die Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs offerieren der jungen
Prinzessin Elizabeth die einmalige Möglichkeit, sich gemeinsam mit ihrer unbesorgten Schwester unters Volk zu mischen. Dabei begegnet sie einem jungen
Soldaten, der so gar nichts gibt auf Königshaus und Etikette. Sie kommen sich
näher. Seichtleichtes Drama über eine historische, nächtliche Odyssee.
he
Metropolis
Cinenova, Metropolis
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Film-Kritik
Hip Hop-eration
NZ/USA 2014 - Dokumentarfilm - 93 Min - Regie: Bryn Evans
Pan
Start: 1.10.
Alt aber yo ho! Die Dance-Formation Hip-Hop-Eration von der neuseeländischen Insel Waiheke fand 2014 als älteste Tanzgruppe der Welt Einzug ins Guiness Buch der Rekorde. Der Film portraitiert die Crew mit seinen TänzernInnen
zwischen 74 und 95 und begleitet die rüstige Formation auf ihrem Weg nach
Las Vegas zur Weltmeisterschaft. Feel-Good-Doku für „Young@Heart“-Fans. he
USA 2015 - Fantasy - Regie: Joe Wright
Start: 8.10.
Pan, genauer: Peter Pan erklimmt mit diesem Kinoabenteuer nicht zum ersten
und ganz sicher nicht zum letzten Mal die Leinwand. Levi Miller schlüpft diesmal in die Rolle des sorglosen zwölfjährigen Jungen, der nicht erwachsen wird.
Mit an Bord sind Hugh Jackman als schurkischer Pirat Blackbeard und Ronney
Mara als Tiger Lily. Regie führte Joe Wright („Stolz und Vorurteil“).
he
Cinenova, Metropolis
Der Marsianer – Rettet Mark Watney
USA 2015 - Science Fiction / Thriller - Regie: Ridley Scott
Familienfest
Start: 8.10.
Commander Lewis leitet eine NASA-Basisstation auf dem Mars. Ein Sandsturm
zwingt die Crew zur Evakuierung. Dabei bleibt der Botaniker Mark Watney
(Matt Damon) allein auf dem Planeten zurück. Der Totgeglaubte kämpft fortan
ums Überleben und hofft auf Rettung von oben. Weltraumabenteuer über eine
interstellare Rettungsmission von Sci-Fi-Legende Ridley Scott.
he
D 2015 - Drama / Familie - 88 Min - Regie: Lars Kraume
Start: 15.10.
Patriarch Hannes Westhoff (Günther Maria Halmer) wird von seinem Nachwuchs bevorzugt gemieden. Zu seinem siebzigsten Geburtstag aber traben
seine drei erwachsenen Söhne samt Begleitung dennoch an. Die alte und die
neue Gattin des Übervaters mischen auch noch mit. Abhängigkeiten, alte
Wunden und Emotionen reißen auf. Drama aus der bürgerlichen Hölle.
he
Metropolis
choices verlost 2 Pakete mit Karten, T-Shirt, Bio-Energy Shot und Plakat auf choices.de
Regression
ES/USA 2015 - Thriller / Drama - 106 Min - Regie: Alejandro Amenábar
American Ultra
Start: 1.10.
Die 17-jährige Angela (Emma Watson) behauptet, von ihrem Vater vergewaltigt
worden zu sein. Der kann sich an nichts erinnern. Ein Psychologe will seinem
Gedächtnis wieder auf die Sprünge helfen. Dabei tun sich ungeahnte Abgründe
auf, die den ermittelnden Detective (Ethan Hawke) vom Glauben abbringen.
Psychothriller von Alejandor Amenábar („The Others“, „Das Meer in mir“). he
USA 2015 - Action / Komödie - 96 Min - Regie: Nima Nourizadeh
Start: 15.10.
Jason Bourne auf halluzinogenen Drogen. So in etwa darf man sich dieses
Agentenabenteuer vorstellen, in dem ein Kiffer (Jesse Eisenberg) verschläft,
dass er ein CIA-Schläfer ist. Doch eines Tages sind seine Dienste als professioneller Killer gefragt und er steckt mit seiner Freundin (Kristen Stewart) mittendrin in einem blutig-turbulenten Katz-und-Maus-Spiel.
he
Metropolis
Max
USA 2015 - Abenteuer / Familie - 111 Min - Regie: Boaz Yakin
Black Mass
Start: 1.10.
Max verliert seinen Vorgesetzten bei einem Manöver in Afghanistan. Traumatisiert kehrt er heim in die USA, wo sich Justin, der Bruder des Verstorbenen,
seiner annimmt. Ein Kriegsheimkehrerdrama, möchte man meinen, nur handelt
es sich bei Max um einen kampferfahrenen Militärhund. Also strickt Regisseur
Boaz Yakin („Die Unfassbaren“) aus dem Plot ein Army-Familienabenteuer. he
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
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USA 2015 - Thriller / Kriminalfilm - 123 Min - Regie: Scott Cooper
Start: 15.10.
Boston in den 1970er Jahren: Der aufstrebende und kompromisslose Gangster
James „Whitey“ Bulger (Johnny Depp) lässt sich von dem FBI-Agenten John
Connolly (Joel Edgerton) zu einer gemeinsamen Initiative gegen die italienische
Mafia anheuern. Schon bald eskaliert die Lage. Auf Tatsachen beruhender
Gangsterkrimi von Scott Cooper („Crazy Heart“, „Auge um Auge“).
he
.de
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Film-Kritik
Crimson Peak
USA 2015 - Horror - Regie: Guillermo Del Toro
The Last Witch Hunter
Start: 15.10.
USA 2015 - Fantasy / Action - Regie: Breck Eisner
Start: 22.10.
Guillermo del Toro („Pans Labyrinth”, „Pacific Rim”) kredenzt eine gruselige
Gothic-Romanze: Im England des 19. Jahrhunderts lebt Edith (Mia Wasikowska)
mit ihrem Gatten (Tom Hiddleston) auf dem Land. Das Herrenhaus allerdings, in
das sie ziehen, ist nicht geheuer. Eine alte Familientragödie und übernatürliche
Mitbewohner bringen das Paar schon bald in die Bredouille.
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Vin Diesel stellt erneut seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis: Nach dem coolen Roadrunner und dem coolen Sci-Fi-Warrior gibt er diesmal den coolen Hexenjäger Kaulder, der den Dämonen und sonstigem bösen Geschöpfen unserer
Gegenwart den Garaus macht. An seiner Seite des unsterblichen Jägers kämpft
die tapfere Cloe (Rose Leslie). Regie führte Breck Eisner („The Crazies“).
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Mediterranea
Picknick mit Bären
I/F/USA/D/QA 2015 - Drama - 107 Min - Regie: Jonas Carpignano
Start: 15.10.
USA 2015 - Komödie / Abenteuer - 98 Min - Regie: Ken Kwapis
Start: 15.10.
Nach den blutigen Unruhen in Burkina Faso 2010 flieht Ayiva gen Europa. Das
Flüchtlingsboot kentert, der Familienvater aber überlebt und landet in der süditalienischen Stadt Rosarno. Bei seiner Arbeit in einer Plantage stößt Ayiva auf
menschenunwürdige Zustände. Spielfilmdebütant Jonas Carpignano drehte mit
Laien, die selbst Flucht und Misstände erfahren haben.
he
Im hohen Alter sucht Robert Redford auf der Leinwand wiederholt die Abgeschiedenheit. Nach „All is Lost“ diesmal allerdings freiwillig: Redford verkörpert
den nimmermüden Reiseschriftsteller Bill Bryson, der den 3500 Kilometer langen Appalachian Trail entlang wandern möchte. An seiner Seite: Schulfreund
und Ex-Alkoholiker Stephen (Nick Nolte). Schrulliges Buddy-Movie.
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OFF Broadway
Cinenova
choices verlost 1x2 Karten für das Off Broadway auf choices.de
Kleine Ziege, sturer Bock
D 2015 - Komödie - 98 Min - o. Altersb. - Regie: Johannes Fabrick
choices verlost 3 Pakete mit Karten, Taschenbuch und Survival-Guide auf choices.de
Paranormal Activity: Ghost Dimension
Start: 15.10.
USA 2015 - Horror - 95 Min - Regie: Gregory Plotkin
Start: 22.10.
Wotan Wilke Möhring als Elvis-Imitator? Nun, zumindest spielt er Jakob, der
sich als Double des Kings mehr schlecht als recht über Wasser hält. Bis plötzlich
seine zwölfjährige Tochter, von der er nichts wusste, in der Tür steht. Ein Job ruft
Jakob nach Norwegen. Also packt er das Töchterchen einfach mit in den Wagen,
in dem bereits ein Schafbock wartet. Freches Road-Movie.
he
Jetzt wird es auch im „Paranormal Activity“-Universum dreidimensional! Vor
einem Jahr haben Ryan und Emily ihre Tochter verloren. Nun ziehen sie mit
ihrer zweiten Tochter Leyla nach Kalifornien. Den Neuanfang haben sie sich
allerdings anders vorgestellt: Übersinnliche Phänomene stürzen das Leben der
leidgeprüften Familie in unheilvolle Dimensionen. Found-Footage-Spuk. he
Hotel Transsivlanien 2
Der Vater meiner besten Freundin
USA 2015 - Trickfilm - 89 Min - Regie: Genndy Tartakovsky
Start: 15.10.
Beißerchen allerorten – der Vampirreigen nimmt kein Ende! Und sie werden
immer zahmer und zärtlicher. So dürfen auch in der Fortsetzung von „Hotel
Transsilvanien“ wieder die ganz kleinen Kinozuschauer einem unspukigen Leinwandspuk folgen: Dem Halbvampir-Jungen Dennis sollen die Zähne geschärft
werden. Das tut bitter Not: Der gestrenge Griesgram-Opa kommt zu Besuch! he
F 2015 - Komödie - 106 Min - ab 12 J. - Regie: Jean-François Richet
Start: 24.9.
Louna (Lola Le Lann) und Marie (Alice Isaaz) sind beste Freundinnen. Als die beiden jungen Damen gemeinsam mit ihren Vätern Urlaub auf Korsika machen,
kommt es zum Tête-à-Tête zwischen Louna und Maries Dad Laurent. Als Lounas
Vater Wind von einem Schäferstündchen seiner Tochter bekommt, will er der
Sache nachgehen und spannt Laurent ein. Sommerliche Komödie.
he
Cinenova
Mit
.de beginnt die Filmwoche
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Mein
Me
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Film-Kritik
Malala Yousafzai: Schule hat mir meine Zukunft geebnet
Bestrebt, mehr zu zeigen: David Hockney
I Chose This Life
Mehr sehen
„Malala – Ihr Recht auf Bildung“ von Davis Guggenheim
„Hockney“ von Randall Wright
Malala Yousafzai überlebt ein Attentat und kämpft fortan für ihr Recht auf Bildung.
C Doku über eine muslimische Gleichheitskämpferin
Seit den 60er Jahren hat David Hockney einzigartige Blicke auf die Welt eröffnet.
C Detailreiches Künstlerporträt
Am 9. Oktober 2012 wird die damals fünfzehnjährige Malala Yousafzai auf
der Heimfahrt von der Schule von Taliban-Anhängern durch Schüsse in Kopf
und Hals lebensgefährlich verletzt. Die Pakistanerin hatte sich zuvor für das
Recht ihrer Geschlechtsgenossinnen auf Bildung engagiert. Sie überlebt das
Attentat, heute wohnt sie mit Eltern und Geschwistern in England. 2014
erhält sie für ihr unermüdliches Engagement den Friedensnobelpreis. Assoziativ erzählt die Doku von Malalas Leben und von dem Einfluss ihres Vaters,
der sich bereits für die Bildung starkgemacht hatte. Die Rolle der Mutter
hingegen bleibt schleierhaft. Der Film spiegelt gelungen die Seele einer
mutigen Frau, die für die Ziele ihres Glaubens eintritt: Menschlichkeit, Gleichheit und Vergebung.
Hartmut Ernst
Am bekanntesten dürften auch heute noch die Swimmingpool-Bilder sein, die
David Hockney in den 60er Jahren weltweit populär machten. Aber in den darauffolgenden fünf Jahrzehnten hat sich der schwule Künstler immer wieder neu
erfunden, mit Malereien auf dem iPad experimentiert oder mit neun parallel
geschalteten Kameras interessante Einblicke in die Natur geliefert. Wright folgt
dem Werdegang des Künstlers chronologisch, wobei die aktuellste Phase vielleicht etwas zu kurz kommt. Mit Interviews von Wegbegleitern und Freunden
wird Wrights Film eher zu einem privat gehaltenen Porträt, bei dem der Schaffensprozess in den Hintergrund rückt, um den Blick freizugeben auf Inspirationen und Hockneys Bestreben, dem Betrachter mehr zu zeigen. Frank Brenner
MALALA – IHR RECHT AUF BILDUNG
HOCKNEY
USA 2015 - Dokumentarfilm - 87 Min - Regie: Davis Guggenheim
mit: Malala Yousafzai
Start: 22.10.
choices verlost 1x2 Karten für das Cinenova auf choices.de
GB 2014 - Dokumentarfilm - 112 Min - Regie: Randall Wright
mit: David Hockney, Paul DuBois
Start: 15.10.
Weisshaus
Cinenova
Rettet Raffi!
Scultura – Hand. Werk. Kunst.
D 2015 - Kinderfilm / Abenteuer - 97 Min - o. Altersb. - Regie: Arend Agthe Start: 22.10.
I 2015 - Dokumentarfilm - 77 Min - Regie: Francesco Clerici
Ein „Short Cuts“ für Kinder, schwebte Regisseurin Arend Agthe („Flussfahrt mit
Huhn“) als Idee zu diesem Film vor. Herausgekommen ist ein in Hamburg angesiedeltes Großstadtabenteuer, in welchem dem achtjährigen Sammy der Hamster Raffi entführt wird. Sammy begibt sich auf die Suche. Er liebt das Tier über
alles, und das nicht nur, weil es so fabelhaft Tore schießen kann!
he
Schritt für Schritt vollzieht dieser Dokumentarfilm die Entstehung einer Bronzeskulptur des Künstlers Velasco Vitali nach. Regisseur Francesco Clerici reiste
dazu in das Atelier des Künstlers in Mailand und beobachtete Vitali mit der
Kamera beim Schaffensprozess. Zugleich erzählt sein Film von dem Jahrtausende alten Wachsschmelzverfahren, das hier seine Anwendung findet. he
Cinenova
Filmpalette
The Walk
USA 2015 - Drama - 123 Min - ab 6 J. - Regie: Robert Zemeckis
Start: 22.10.
Nicht schon wieder Rudi!
Start: 22.10.
D 2015 - Komödie - 95 Min. - o. Altersb. - Regie: I. Sahin, Oona D. Liebich Start: 15.10.
Der Dokumentarfilm „Man on Wire“ portraitierte den französischen Drahtseilartisten Philippe Petit. Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“, „Forrest
Gump“) nun widmet dem Mann, der 1974 unerlaubt auf einem Drahtseil von
einem Turm des World Trade Centers zu dem anderen balancierte, einen ganzen
Spielfilm. Joseph Gordon-Levitt („Inception“) verkörpert den jungen Artisten. he
Vier Freunde verbringen ein Wochenende am See. Die Konstellation ist ohnehin
nicht ganz konfliktbefreit, da kommt ein weiteres Problem hinzu: Klaus vermisst
seinen Hund Rudi. Eine groß angelegte Suche beginnt. Allerdings: Rudi ist seit
zwei Jahren tot. Das wissen alle außer Klaus. Ismail Sahin nähert sich mit seinem
Filmdebüt leichthändig dem Thema Altersdemenz.
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Odeon
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
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Eintrittspreise / Ticket Pricing
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Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln
A Royal Night Out - Ein königliches Vergnügen (OmU)
ab 01.10.
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Margaret are allowed out to join the celebrations. It is a night full of excitement, danger and the first flutters of romance.
Überall auf der Welt feiert man am 8. Mai 1945 das Ende des Zweiten Weltkriegs.
Auch die Straßen Londons sind voller jubelnder Menschen. Für die jugendlichen
Schwestern Margaret und Elizabeth ist dies eine großartige Gelegenheit, um sich zu
amüsieren – doch es sind keine gewöhnlichen Mädchen. Elizabeth II. ist die zukünftige Königin Englands, der Buckingham Palast das Zuhause der Schwestern.
The Program - Um jeden Preis (OmU)
ab 08.10.
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An Irish sports journalist becomes convinced that Lance Armstrong‘s performances
during the Tour de France victories are fueled by banned substances. With this conviction, he starts hunting for evidence that will expose Armstrong.
Nichts und niemand kann Lance Armstrong aufhalten - nicht einmal Hodenkrebs: Er
besiegt seine Gegner, er besiegt seine Krankheit. Und er gewinnt die Tour de France,
nach Belieben, wie es scheint, sieben Mal in Folge. Doping kann ihm nie nachgewiesen werden. Dann wird der irische Journalist Walsh auf Armstrong aufmerksam. Er
entdeckt Unregelmäßigkeiten und ist bald überzeugt, dass der Radrennfahrer mit der
unstillbaren Lust am Gewinnen betrügt. Viele Freunde macht sich Walsh mit seiner
Entdeckung nicht.
Black Mass (OV)
ab 15.10.
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ades Irish mobster James
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an mob. The drama tells the
story of this unholy alliance,
which spiraled out of control,
allowing Whitey to evade law
enforcement, consolidate power, and become one of the
most ruthless and powerful
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seines Bruders Bill verlassen, der zum Senator aufgestiegen ist, und auf einen alten
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bis die Kumpanei zwischen Politik und Kriminalität in den 1980er Jahren auffliegt und
seine Männer gegen ihn aussagen.
The Martian
Der Marsianer - Rettet Mark Watney - 2D oder 3D (OV)
ab 08.10.
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Astronaut Mark Watney is presumed
dead after a fierce storm and left beKLQG E\ KLV FUHZ %XW :DWQH\ KDV
survived and finds himself stranded
and alone on the hostile planet. With
only meager supplies, he must draw
upon his ingenuity, wit and spirit to
subsist and find a way to signal to
Earth that he is alive.
Nach einem verheerenden Sturm auf dem Mars holt die NASA seine Forscher vor Ort
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sen. Doch er lebt - für den Moment zumindest. Denn mit schneller Hilfe ist nicht zu
rechnen. Also muss er selbst sehen, wie er ganz alleine für Vorräte für die nächsten
Jahre sorgt, wie er einen Weg findet, Kontakt zur Nasa aufzunehmen und ein Lebenssignal zu senden. Parallel arbeiten seine Kollegen an einen Rettungsplan.
Pan - 3D (OV)
ab 08.10.
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finds both fun and dangers, and ultimately discovers his destiny - to become the
hero who will be forever known as Peter Pan.
American Ultra (OmU)
ab 15.10.
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American Ultra is a fast-paced
action comedy about Mike, a
seemingly hapless and unmotivated stoner whose small-town
life with his live-in girlfriend,
Phoebe, is suddenly turned upside down. Unbeknownst to him,
Mike is actually a highly trained,
lethal sleeper agent. In the blink
of an eye, as his secret past comes back to haunt him, Mike is
thrust into the middle of a deadly government operation and
is forced to summon his inner
action-hero in order to survive.
Der kreative Stoner Mike jobbt in einem Minimarkt. Phoebe, die ihm Freundin, Mutter,
Putzfrau und Vermieterin ist, ermuntert ihn, Comics zu zeichnen. Eines Abends wird
er von zwei vermummten Männern angegriffen, denen er nur mit Esslöffel und Plastiktasse bewaffnet den Garaus macht. Denn tatsächlich ist Mike ein hochtrainierter
Sleeper-Agent des CIA, dessen Gedächtnis gelöscht wurde und der nun unvermittelt
reaktiviert worden ist. CIA-Manager Adrian Yates will ihn ausschalten lassen.
Special Night
Zurück in die Zukunft (OV)
alle drei Teile für 13,- Euro
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ab 22.10.
The Walk (OV)
ab 22.10.
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move into a house and discover a video camera and a box of tapes in the garage.
When they look through the camera‘s lens, they begin to see the paranormal activity
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The Walk is the true story of a young dreamer and a band of unlikely recruits who
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:RUOG7UDGH&HQWHUWRZHUV:LWKOLWWOHPRUHWKDQQHUYHDQGEOLQGDPELWLRQ3HWLWDQG
his ragtag crew overcome daunting physical obstacles, betrayals, countless close
calls and overwhelming odds to beat the system and execute their mad plan.
Es ist eine irrsinnige, beispiellose Aktion: Alles nimmt seinen Anfang in den späten
Sechziger Jahren, als Philippe Petit im Wartezimmer seines Zahnarztes vom Bau des
World Trade Centers liest. In diesem Moment hat er die Herausforderung gefunden,
die sein Leben verändern soll - der französische Akrobat fasst den Entschluss, die
Twin Towers zu erklimmen, indem er ein Drahtseil zwischen die beide Türme spannt
und darauf balanciert. Nach der anstrengenden Vorarbeit balanciert Petit ganze 45
Minuten auf dem Seil, bis er von Sicherheitsleuten überwältigt wird.
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mit alten VHS-Kassetten finden. Auf diesen wurden vor gut 20 Jahren Therapiesitzungen mit Kindern aufgenommen. Neben den skurrilen Inhalten verblüffen die Aufnahmen aber vor allem dadurch, dass die dort gezeigten Menschen mit den jetzigen
Zuschauern zu kommunizieren scheinen. Und schon bald beschränkt sich das Grauen nicht nur auf den Fernseher.
K I N D E R K I N O
Weiterhin im Programmx'HUNOHLQH5DEH6RFNH'DVJURVVH5HQQHQx5LFR2VNDUXQGGDV+HU]JHEUHFKHx
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ab 01.10.
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After young Riley is uprooted from her Midwest life
and moved to San Francisco, her emotions - Joy,
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Sadness - conflict on how
best to navigate a new city,
house, and school.
'LH HOIMÇKULJH 5LOH\ KDW HV QLFKW OHLFKW 6LH PXVV VLFK PLW LKUHQ (OWHUQ KHUXP]Xschlagen - und wird mit einem neuen Zuhause in einer neuen Stadt und einer
neuen Schule konfrontiert. Fünf Emotionen, arbeiten ihrem Verstand: Freude,
Angst, Zorn, Abscheu und Traurigkeit. Aber auch denen fällt es nicht leicht, immer
an einem Strang zu ziehen.
Rettet Raffi! (dt.F.)
ab 22.10.
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Der achtjährige Samuel Wiese fühlt sich sehr einsam, seit sein Vater vor einem Jahr die Familie
verließ, um als Arzt in Afghanistan zu arbeiten.
Besonders wichtig ist ihm nun sein kleiner Goldhamster Raffi, den er von seinem Papa bekommen . Als Raffi eines Tages entführt wird, macht
sich Samuel auf den Weg, um seinen kleinen
Freund im großen Hamburg wiederzufinden.
Herbst-Ferien-Festival
Eintritt: 3,- € / 2,50
Pan (dt.F.)
ab 29.10.
Hördur (dt.F.)
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+LOPL6Ù]HU)HOLFLWDV:ROOx-
Familiendrama und Pferdeabenteuer um
ein rebellisches Mädchen, das zu Sozialstunden auf einem Pferdehof verdonnert
wird, bei denen sie ihre Leidenschaft
fürs Reiten entdeckt. Nach anfänglicher
Ablehnung unterrichtet die Pflegerin Iris
GLH -ÇKULJH 'HXWVFKWßUNLQ $\OLQ XQG
sieht sofort ihr großes Talent. Als $\OLQV
Vater in die Türkei zurückkehren will,
bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Denn ein Leben ohne Hördur kann
sie sich nicht mehr vorstellen.
1.10. - 18.10. 2015
UhrUhrUhrUhr€* soz. Gruppen FSK Min. Datum zeit Datum zeit Datum zeit Datum zeit
1.10. 10:55 8.10. 15:15 09.10. 10:55 17.10. 10:55
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o.A.
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Momo
o.A.
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1.10 13:00 7.10 10:55 12.10. 13:15 16.10. 10:55
Pippi geht von Bord
o.A.
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2.10. 10:55 10.10. 15:15 11.10. 13:15 15.10. 13:00
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2.10. 13:00 6.10. 10:55 8.10. 13:15 14.10. 15:15
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o.A.
85
4.10. 10:55 10.10. 10:55 12.10. 15:15
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90
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Ostwind 2
6 J. 108 5.10. 13:00 16.10. 13:00 18.10. 11:10
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ab 08.10.
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Waisenjunge Peter wird eines Nachts entführt
und auf die geheimnisvolle Insel Nimmerland
gebracht, auf der Kinder von dem Piraten Blackbeard mit eiserner Faust bei knochenharter
Arbeit ausgebeutet werden. Dort schließt Peter
Freundschaft mit dem älteren Hook. Gemeinsam wollen sie den entfliehen und begegnen
bei ihren Abenteuern allerhand ungewöhnlicher
Gestalten. Und Peter entdeckt, dass es sein
Schicksal ist, eines Tages Peter Pan zu werden.
6.10. 13:00 8.10. 10:55 14.10 10:55 18.10. 10:55
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Unterhaltungsmusik
0510 Mo 20:30 Uhr Sound Wrong Feels Right #5:
Micachu & The Shapes (UK) + Group A (Japan)
Micachu & The Shapes
Mica Levi – musikalischer Mastermind von Micachu & The
Shapes – komponierte bereits als 20-Jährige ihr erstes
großes Stück für das London Philharmonic Orchestra.
Spätestens seit sie 2014 den Europäischen Filmpreis für
ihren Soundtrack zu Jonathan Glazer’s Science-FictionFilm Under the Skin erhielt, hat sie sich als einflussreicher
Synergie-Faktor der gegenwärtigen Musikszene etabliert.
Das japanische Duo Group A verbindet in seinem industriellem Minimal-Wave-Sound Synthesizer mit Violine, Percussions, Vocals und Tape-Loops.
0610 Di 20:30 Uhr
Mostly Other People Do The Killing
Mostly Other People Do The Killing
Furios und ungebändigt tobt dieses waghalsige Ensemble
durch Eigenkompositionen, Jazzstandards und Meilensteine der Jazzgeschichte als gäbe es kein Morgen. Bei Mostly
Other People Do The Killing kommen einige der Giganten
der innovativen, jungen New Yorker Avantgarde-Szene zusammen: Bassist Moppa Elliott, Schlagzeuger Kevin Shea,
Pianist Ron Stabinsky und Saxofonist Jon Irabagon.
0710 Mi 20:30 Uhr Ingrid Laubrock: Ubatuba
Ubatuba
Ubatuba ist das neueste Quintett der in New York lebenden
Saxofonistin Ingrid Laubrock und besteht aus einigen der
gefragtesten Musiker der innovativen New Yorker Szene.
Das Ergebnis dieser Zusammenkunft ist eine Musik, die
polyphon und linear ist, und wie eine große Welle über den
Zuhörer hinwegfegt. // Ingrid Laubrock (sax, comp),
Tim Berne (sax), Ben Gerstein (tb), Dan Peck (tu), Tom
Rainey (dr)
1510 Do 20:30 Uhr Bill Frisell: Music For Strings
Bill Frisell Ensemble
In diesem fulminanten Ensemble lässt Gitarren-Ikone Bill
Frisell im Zusammenspiel mit seinen Musikern seelenvolle,
folkige Melodien und Rhythmen entstehen. Im Mittelpunkt
stehen Stücke seines Woody Guthrie-Projektes, mit dem er
das Werk des US-amerikanischen Singer Songwriters und
seine Folk- und Protestsongs würdigt. // Bill Frisell (el-g),
Jenny Scheinman (v), Eyvind Kang (vla), Hank Roberts (cl)
1810 So 20:30 Uhr
Christian Wallumrød Ensemble
Christian Wallumrød Ensemble
In diesem Ensemble des preisgekrönten, norwegischen
Pianisten Christian Wallumrød kommen hochkarätige Musiker zusammen, die ihre musikalischen Hintergründe zu
einem Gesamtklang vereinen: Jazz und improvisierte Musik, Klassik und norwegischer Folk. // Christian Wallumrød
(p, hrm), Eivind Lønning (trp), Espen Reinertsen (sax),
Tove Törngren (clo), Per Oddvar Johansen (dr, vb)
1910 Mo 20:00 Uhr reiheM präsentiert:
MEGO20 SHOWCASE
Edvard Graham Lewis
Das österreichische Label MEGO feiert 2015 sein 20-jähriges Bestehen. Mittlerweile heißt es EditionsMEGO und ist
eine der wichtigsten künstlergeführten Adressen für zeitgenössische Elektronik, Experimentalpop und Geräuschkunst geworden. // PITA (Wien, EditionsMEGO Labelbetreiber), Thomas Brinkmann, Edvard Graham Lewis,
Klara Lewis, Bill Orcutt, Thighpaulsandra
2610 Mo 20:30 Uhr
Jazzmeeting WDR: Carla Bley »Trios«
Carla Bley Trio
Trios ist das erste Album Carla Bleys, das sie direkt für das
Label ECM aufgenommen hat. Manche der Stücke kennt
man bereits von anderen Alben, aber auf Trios sind sie in
einer neuen Anmutung zu hören. Trios ist musikalisch auf
das Wesentliche reduziert und gibt einen Einblick in das
ästhetische Empfinden der Pianistin. // Carla Bley (p),
Steve Swallow (b), Andy Sheppard (sax)
2710 Di 20:30 Uhr Myra Melford Snowy Egret
Myra Melford Snowy Egret
Reich an strahlenden und intensiven Rhythmen ist die Musik dieses Ensembles um die in Kalifornien lebende Pianistin Myra Melford. Die Stücke – allesamt inspiriert von der
»Memory of Fire«-Trilogie des uruguayischen Schriftstellers Eduardo Galeano komponierte sie ihren Mitmusikern
auf den Leib. Das Ergebnis ist eine Melange aus Jazz,
Blues und Lateinamerikanischen Rhythmen. // Myra
Melford (p), Ron Miles (trp), Liberty Ellman (g), Stomu
Takeishi (b), Ted Poor (dr)
2810 Mi 20:30 Uhr
Colin Stetson & Sarah Neufeld Duo
Colin Stetson & Sarah Neufeld
Schlicht bemerkenswert ist das, was die Kanadierin Sarah
Neufeld und der US-Amerikaner Colin Stetson gemeinsam
auf Tonträger und auf die Bühne bringen. Mit ausschließlich akustischen Mitteln, ohne elektronische Unterstützung
erschaffen sie eine atemberaubende und faszinierende
Klangwelt.
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Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
Kuscheln in ihren Texten eher selten: Schnipo Schranke, Foto: Jenny Schäfer
Noise- und Nebelschichten
Wie junge Musikerinnen die Popmusik zerfleddern
A-Musik, das Kölner Wohnzimmer aller Freunde experimenteller Musik, ist neben Plattenladen auch Mailorder und Label. Gewachsen ist das Ganze Mitte
der 90er Jahre aus einem sehr umtriebigen musikalischen Freundeskreis. Daher
bereitet es den Betreibern überhaupt keine Probleme, zum 20-Jährigen einige
exquisite Gäste aufzufahren. Live wird das Jubiläum mit den Wait Watchers,
Marcus Schmickler & Hayden Chisholm, Schlammpeitziger, Felix Kubin und
Mouse on Mars bestritten. Dazu gesellen sich einige lokale bis internationale
DJs, die die Geburtstagsfeier für Freunde des gepflegten musikalischen Ausfallschritts zu einer runden Sache machen (3.10., 20 Uhr, Gebäude 9).
Die Reihe „Sounds wrong, feels right“ beschert uns in diesem Monat mit Micachu and the Shapes eine Perle des Avant-Pop. Die 28-jährige Britin Mica
Levi alias Micachu hat Musik studiert und schon mit 20 Jahren ein Stück für
das London Philharmonic Orchestra komponiert, der prämierte Soundtrack
zu Jonathan Glazers Science Fiction „Under My Skin“ mit Scarlett Johansson
kommt ebenfalls von ihr. Auch als DJ ist sie sehr umtriebig. Mit ihrem von
Björk bis Matthew Herbert protegierten Trio Micachu and the Shapes macht
sie zerfledderten Pop zwischen Captain Beefheart und den Dirty Projectors. Als
zweite Band spielen die japanischen Group A, die experimentelle Elektronik
mit Performance-Kunst verbinden und an allerlei Avantgardeproduktionen von
den 60ern bis in die 80er erinnern (5.10., 20.30 Uhr, Stadtgarten). Allen, die es
nicht zum ausverkauften Konzert von Major Lazer schaffen, seien die zurzeit
sehr angesagten Young Fathers ans Herz gelegt, die am selben Abend spielen.
Für ihr zweites Album „White Men Are Black Men Too“ haben sie personell und
soundtechnisch aufgerüstet. Aggressiver und komplexer klingen die Stücke des
neuen Albums der Mercury-Preis-Gewinner von 2014. Percussion, Electronics
und der mehrstimmige Gesang verbreiten eine nervöse Grundstimmung (7.10.,
20.30 Uhr, Gebäude 9). Nervös ist auch das passende Schlagwort für die Jon
Spencer Blues Explosion: Seit 25 Jahren schreddern Jon Spencer, Judah Bauer
und Russell Simins Blues, Rock‘n‘Roll und Soul mit ihrem kantigen Style. Explosion ist auch der passende Begriff, um ihre energetischen Live-Shows zu
charakterisieren (8.10., 20.30 Uhr, Gebäude 9).
Im letzten Jahr ist das Duo Schnipo Schranke mit ihrem Indie-Hit „Pisse“
steil gegangen, im September erschien nun endlich ihr Debütalbum „Satt“
mit Keyboard-Blockflöten-Rumpelschlagzeug-Chanson-Hip-Hop und den berüchtigten Beziehungshölle-Texten, die mit Ekelelementen nicht geizen. Da sie
trotz all dem Trara und Feuilleton- bis Tagesthemen-Berichten im kleinen Club
spielen, sollte man sich schnell Karten besorgen (22.10., 21 Uhr, King Georg).
Die US Girls kommen zwar aus den USA, sind eigentlich aber nur ein Girl:
Meghan Remy, die bereits mit Slim Twig kollaborierte, macht verzerrten Pop,
unter dessen Rausch-, Noise- und Nebelschichten klassische, 60s-beeinflusste
Melodien schimmern. Zwar hat sie in einem Interview einmal gesagt, dass die
noisige Lo-Fi-Äshtetik ihrer Musik nur dem Lo Budget ihrer Musik entspricht
und sie eigentlich viel lieber ein klares, gut produziertes Album machen würde.
Aber wir hoffen mal, dass das nur Koketterie ist. Warum auch sollte man in
Zeiten günstigen Digitalrecordings unfreiwillig dermaßen schön verstört und
verstörend klingen (30.10., 21 Uhr, King Georg).
Christian Meyer
46
Improvisierte Musik in NRW
Musik von der Insel: London Klezmer Quartet, Foto: Janos Dallas
Mehr als Musik
musikFabrik im WDR É 56
Gelsenkirchens Klezmerwelten lassen Kultur erleben
2015 É 20\00 Uhr É wdr funkhaus
am wallrafplatZ É köln
11.\OKTOBER
Von Olaf Weiden
Im ukrainischen Schtetl (Städtchen mit hohem jüdischem Bevölkerungsanteil)
namens Anatevka liegen die Gefühle blank. Der warmherzige Tevje bricht mit
der Tradition, um seinen Töchtern das Glück einer Liebesheirat zu ermöglichen.
Das dazugehörige Musical „Fiddler on the
Roof“ lief zu seiner Zeit am Broadway in „Gelernt, geprobt, gesungen
Rekordlänge, es eroberte die ganze Welt
und getanzt“
und brachte dem Publikum auch die Welt
jüdischer Musik nahe – natürlich im weichgespielten Broadway-Sound. Der
Hit „Wenn ich einmal reich wär“ – die russischen Juden um 1900 waren nämlich sehr arm und mussten stets mit Pogromen (zerstörerische Vertreibung
durch zaristische Truppen) rechnen – dürfte selbst der Enkelgeneration nicht
entgangen sein, wenn Opa mal wieder den Sessel aufsuchte und die Augen
zum Träumen schloss – besonders, wenn der Berliner Berufsrusse Ivan Rebroff
sang oder Helmut Zacharias lächelnd geigte.
Speziell in Deutschland wurde verstärkt nach Realitäten jüdischer Kultur gefahndet, so auch 2003 in einer Wanderausstellung „Klezmer heymish und hip“,
die ihre Premiere in Gelsenkirchen feiern durfte und anschließend über Jahre
durch Deutschland und Österreich reiste. „Klezmer“ galt bereits damals als
hip, osteuropäische Ensembles gastierten weltweit auf Weltmusik- bis Jazzfestivals, die amerikanische Musikavantgarde flocht Jazz in Klezmer-Linien. In
London wird jiddische Musik am Jewish Music Institut gelehrt und erforscht.
Von der Themse kommt auch das London Klezmer Quartet zum Eröffnungskonzert auf Schloss Horst, mit einer typischen Besetzung: Violine, Klarinette,
Akkordeon, Bass und Gesang bieten die vier Damen auf. Im gemischten Doppel
folgen Merlin und Polina Shepherd, jiddische und russische Quellen speisen
ihr Repertoire. Diese beiden Musiker zählen auch zum internationalen Kreis
der diesjährigen Dozenten, die in dieses Konzert mit einbezogen werden. Denn
das Festival in Gelsenkirchen setzt ganz besonders auf eine körpernahe Erfahrung mit Musik und Kultur. Dazu veranstalten die „klezmerwelten“ einen
einwöchigen Klezmer-Workshop, wo gelernt, geprobt, gesungen und getanzt
wird – für Kinder und Jugendliche und erstmals auch für Erwachsene. Da Mitmachen sogar bei Konzerten heute sehr angesagt ist, wird dieses Angebot
auf breiten Zuspruch treffen. Es wird zudem ein „KlezTalk“ abgehalten, ein
Tanzabend mit Live-Musik angeboten, und die jüdische Gemeinde Gelsenkirchen lädt zu einem Schabbes in die Synagoge ein, um den
Beginn des Schabbat mitzufeiern. Einen Kiddusch (Imbiss)
gibt es dann auch.
Olaf Weiden
Musiker und
Musikkritiker
Musik aus Frankreich, aus St. Petersburg und Chassidische
Musik aus Israel sind zu erleben, bis Songs von Daniel Kahn
und Sasha Lurje über Liebeskummer, Wollust und Mord die
typisch jiddische Lebensart zum Festivalfinale vermitteln –
Weltschmerz zum Totlachen!
klezmerwelten | Gelsenkirchen | 10.10. - 28.11. | www.klezmerwelten.de
47
Simon Steen-Andersen } Korpus (2015) } für acht Spieler an
drei Harry-Partch-Instrumenten } Deutsche Erstaufführung
Caspar Johannes Walter } Enharmonic Flux (2014/15)
} für Ensemble mit Harry-Partch-Instrumenten
Klaus Lang } frenhofer‘s foot (2014/15) }für Ensemble mit
Harry-Partch-Instrumenten } Deutsche Erstaufführung
Carola Bauckholt } Voices for Harry Partch (2014/15) } für
Ensemble mit Harry-Partch-Instrumenten
Ensemble Musikfabrik / Clement Power (Dirigent)
} www.musikfabrik.eu
www.koeln-erlebnistouren.de
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Popkultur in NRW
Klassik am Rhein
Opernhaus mit Arkaden: Das Staatenhaus
Beim New Fall Festival vertraut Alligatoah blind aufs Rheinbrass-Ensemble, Foto: Bastian Harting
Interim verlängert
Nach der Revolte kommt die Kunst
Von Olaf Weiden
In Mozarts „Cosí fan tutte“ kleben sich die Liebhaber zweier Schwestern aus
Ferrara einen Schnäuzer ins Gesicht und setzen einen Hut auf, dann klappt das
Bäumchenwechseldich-Spiel mit den Da„So werden Schnäppchen
men: Der eine verführt die des anderen, die
gemacht!“
Wette gilt. Das funktioniert natürlich nur
in der Oper, denn so blöd kann auch die blondeste Frau nicht sein. Es kommt
noch schlimmer, denn das Hausmädchen der beiden Damen bekommt ebenfalls
einen Hut und einen Bart, sie taucht als Doktor bei den angeblich erkrankten
„Fremden“ auf, die bei den Damen mitleidige Fürsorge und wallendes Herzblut
erfahren. Das schlägt dem Fass den Boden aus, sollte jetzt selbst der naivste
Opernfreund meinen. Aber die Story ist herrlich, eine Komödie, Blödsinn halt. Auf
Deutsch heißt der Titel „So machen es alle“. Das scheint eine bis heute gültige
und in Köln gerade gespielte Wahrheit zu sein.
Wer die Internetseite der Kölner Oper anwählt, wird bombardiert mit lockenden
Plakaten. „Interim verlängert“ prangt über ihnen als positiv formulierte Meldung
zur Spielzeit 2015/16, die nun im Staatenhaus an der Kölner Messe realisiert
werden soll. „Neuer Termin folgt“ ziert die Plakate, nur eine Lesereihe für Kinder
startet pünktlich. „Das Lied der Frauen vom Fluss“, eine Opernproduktion auf
einem Schiff, galt bislang nach dem Baustopp auf der Opernbaustelle als einzig
sicherer Hafen für Kölner Sangeskunst. Auch diese musste wegen Niedrigwasser
im Rhein abgesagt werden – das Schiff konnte nicht kommen.
Stürmischer Seegang herrschte auch bei der Findung der Interimsspielstätte.
Zwei Hallen waren angetreten, um mit harten Bandagen für sich Stimmung zu
machen. Das Staatenhaus, benannt nach den hier ausstellenden Staaten als Teilnehmer auf der „Internationalen Presse-Ausstellung“ von 1928, war Favorit der
Oper und der Verwaltung, aber mehrere politische Lager machten sich für MMCHallen im Gewerbegebiet im Kölner Ortsteil Ossendorf stark, besonders deshalb,
weil hier zeitweise mehrere Millionen an Kosten eingespart werden könnten
– der Konjunktiv regierte die Entscheidungsphase, weil wirklich objektiv verwertbzw. vergleichbare Kostenrechnungen nicht vorgelegt werden konnten. Bis zur
entscheidenden Ratssitzung: Da war plötzlich alles da. Und siehe: Die bevorzugte
Innenstadtlage am Rhein war plötzlich sogar günstiger. Allerdings nur für einen
Moment, denn da reduzierten die MMC-Studios spontan wie in einer Versteigerungshalle die Kosten um ein halbes Milliönchen. Zum ersten, zum zweiten, die
BB Group als Mieter im Staatenhaus zog nach: Mehr als 400.000 wurden da
sehr effektiv eingespart. So werden Schnäppchen gemacht.
Allerdings wurde beim Staatenhaus eine Rechnung mit verschiedenen Unbekannten aufgemacht. Das Schicksal der
Oper, also der wirklichen Oper am Offenbachplatz, deren
Baustopp von diversen unbekannten Verantwortlichen, vielleicht mit Bärten und Hüten, lange weggebetet wurde, ist
jetzt eine typische Kölner Baustelle. Sie darf ihr AlleinstelOlaf Weiden
lungsmerkmal „Unberechenbarkeit“ nun mit dem StaatenMusiker und
haus teilen – wie die Damen in „Cosí“ ihre Männer.
Musikkritiker
Von Dominik Lenze
Es begann als freche Revolte gegen das Establishment, in der Kunst und im
Leben. Auf Ablehnung folgte Begeisterung, dann die Kommerzialisierung und
irgendwann, sehr viel später, die eigentlich nie gewünschte Anerkennung des
Feuilletons. Heute ist der Expressionismus ein beliebtes Thema für germani- „Popkultur goes intellektuell“
stische Abschlussarbeiten. Die Geschichte der Popmusik lässt sich ganz ähnlich erzählen – das einige der insgesamt
sieben Spielstätten des New-Fall-Festivals im Düsseldorfer Ehrendorf liegen,
einem expressionistischem Gebäudeensemble, ist da ein passender Zufall.
Vorstellungen finden zu einem späteren Termin statt I Premiere: Neuer Termin
folgt I www.oper.koeln.de
choices verlost je 1x2 Karten zu Alligatoah und zu Olli Schulz & Band
auf choices.de
Die Kölner Oper zieht für zwei Jahre ins Staatenhaus
New Fall Festival vom 28.10.-1.11. in Düsseldorf
Über 10.000 Besucher lockte das Festival, bei dem sich Pop- und Hochkultur die Hand reichen, letztes Jahr in die Landeshauptstadt. Zu den etablierten Spielstätten der letzten vier Jahre kommen nun zwei hinzu: das Capitol
Theater und das NRW-Forum im Ehrendorf. Das Forum passt auch perfekt
zum New Fall-Konzept: Markenzeichen von beiden ist die Vermischung
von U- und E-Kultur. Am Festivaldonnerstag treffen sich dort Akteure der
elektronischen Musik, Wissenschaftler und Autoren zum „Academic Symposium.“ Vorbei die Zeiten, in denen elektronische Musik für ekstatischen
Anarcho-Hedonismus stand – jetzt wird debattiert. Auch ein Thees Uhlmann
kommt nicht mit Gitarre im Gepäck zum New Fall, sondern um aus seinem im
Oktober erscheinenden Roman zu lesen (31.10., 23 Uhr, NRW-Forum).
Popkultur goes intellektuell – solange die Musik nicht drunter leidet, was
soll’s? Und das tut sie keineswegs, wie die Norweger von Aurora beweisen
(29.10., 20 Uhr, Robert-Schumann-Saal). Denn von der Pflicht zur Eingängigkeit hat sich zeitgenössische Popmusik längst verabschiedet: Auf streichzarten Synthie-Flächen singt Frontfrau Aurora Aksnes davon, wie es sich
anfühlt mit den Wölfen zu rennen – sehr langsam, schön und diskret. Man
begreift: Unverfänglich ist das neue eingängig.
So auch beim Duo „Boy“ (30.10., 20 Uhr, Tonhalle), dem musikalischen Äquivalent zum Schlafzimmerblick im besten Sinne. Sanfte Stimmen hauchen
dem Hörer ins Ohr: Die große Party ist vorbei, komm’ zur Ruhe. Wir haben
jetzt Zeit für uns. Für Songs, jenseits der von Radio-Redakteuren erfundenen
Dogmen.
Die (ein wenig) erwachsen gewordene Popmusik blickt nun stolz auf ihre
Geschichte zurück: Der Norweger Bernhoft bringt den Soul zurück auf die
Bühne (31.10., 20 Uhr, Robert-Schumann-Saal) und Two Gallants vermischen
die Romantik von Folkmusic im Stil Bob Dylans mit hartem Alternative-Sound
(1.11., 20 Uhr, Tanzhaus NRW). Und, nicht zu vergessen, es gibt auch noch
die jung Gebliebenen, die Rebellen und Frechdachse: Musiker und Entertainer Olli Schulz spielt am 1.11. um 20 Uhr im Capitol Theater, Satire-Rapper
Alligatoah bespielt am selben Tag um 16 Uhr die Tonhalle – in Begleitung des
RheinBrass-Ensembles der Robert-Schumann-Hochschule.
New Fall Festival | Mi 28.10. - So 1.11. | diverse Orte | Düsseldorf
www.new-fall-festival.de
48
ComicKultur
Literatur-Kalender
Mutierte Vergangenheit
Erinnerung, Geschichtsschreibung und Alltagsbegleitung im Comic
Mit „Zuckerschädel“ vollendet Charles Burns seine Trilogie um den heranwachsenden Doug, die bereits mit „X“ und „Die Kolonie“ in eine abgründige
Welt aus mutierten Wesen und sozialen Deformationen führte – einerseits.
Denn auf der ersten Handlungsebene handelt die Geschichte von einem
ganz normalen Jugendlichen, der Ende der 70er Jahre zwischen Kunstambitionen, Liebesleid und dem Soundtrack von Postpunk in Kalifornien
heranwächst. Er lernt Sarah kennen, gerät in einen Strudel von Gewalt und
müsste nun Verantwortung zeigen. Wie Doug in den kommenden Jahren
mit seiner Vergangenheit umgeht und wie ihn die Geschichte seiner Eltern
begleitet schildert Burns in komplex verwobenen Erzählebenen, die immer
wieder in Dougs Alpträumen gespiegelt wird. Die neue Trilogie steht seinem
allegorischen Opus Magnum „Black Hole“ in nichts nach – ein Meisterwerk
über ‚teenage angst‘ (Reprodukt). Zweifelsohne gilt Hugo Pratts langlebige
Serie „Corto Maltese“ als Comic-Klassiker und Mitbegründer des Comicromans. Die Qualitäten der Abenteurgeschichten um den titelgebenden Pirat
im frühen 20. Jahrhundert sind jedoch auf den ersten Blick nicht unbedingt
präsent: Eine merkwürdige Einführung der Figur, sein zwielichtiges Wesen,
eine undurchsichtige Story. Doch mehr und mehr wird Pratts ungewöhnliche Perspektive zur Qualität, werden die Ambiguitäten spannender Teil der
Geschichte, so wie sich überraschend auch Humor in die z.T. brutale Story
einschleicht. Pratt erzählt unscheinbar vielschichtig und seine grafische Ge-
nauigkeit mündet mitunter ebenso beiläufig in erstaunliche zeichnerische
Manierismen, die direkt zu „Sin City“ führen. Die mit langem Atem konzipierte Reihe erscheint in aufwändigen Hardcover-Bänden, jeweils als colorierte und als original-schwarzweiße „Klassiker Edition“ (Schreiber & Leser).
Tagesspiegel-Redakteur Lars von Törne hat sich in den letzten zehn Jahren
mit redaktionellen Formaten und der Installation einer Sonntagsseite mit
Comicstrips um die hiesige Szene verdient gemacht. Die Strip-Seite wird
seit Jahren von Arne Bellstorf (inzwischen ersetzt durch Olivia Vieweg),
Tim Dinter, Mawil und Flix im Wechsel bespielt. Die beiden Letzteren sind
die Stars der Szene und legen nun zeitgleich ihre Tagesspiegel-Strips als
Sammlung in Buchform vor. Mawils „The Singles Collection“ erzählt pointiert aus Mawils Leben, geht mit seinen Supa-Hasi-Stories aber auch komplett in die Fiktion. Die stilistische Bandbreite seiner Strips in diesem Album
im Plattencover-Format ist schier beeindruckend (Reprodukt). Flix‘ „Schöne Töchter“, im selben Format wie Mawils Album veröffentlicht, kreist vor
allem um Liebesfragen, findet aber mit jeder Geschichte nicht nur einen
neuen Aspekt des immer gleichen Themas, sondern auch eine jeweils kluge
grafische Art der Umsetzung (Carlsen). Es ist wirklich bemerkenswert, mit
welcher Produktivität fern jeglicher Redundanz die beiden in ihren privaten
Kosmen kreisen und dabei zugleich die große Welt mit hinein nehmen.
Das Comic-Magazin Strapazin widmet sich in seiner 120. Ausgabe vom
September 2015 der Geschichte der französischen Satiremagazine HaraKiri und Charlie Hebdo. Das Magazin – selber von den Franzosen beeinflusst – liefert einen repräsentativen Einblick in die Arbeiten aus den 60er
und 70er Jahren von Zeichnern wie Wolinski, Willem, Reiser, Gébé, Fred
u.a., die zum Teil bei dem Anschlag im Januar dieses Jahres ermordet wurden. Eine gelungene Würdigung.
Christian Meyer
choices verlost 1 Exemplar von „Strapazin“ Ausgabe Nr. 120 auf choices.de
Die Autorin Nora Bossong liest im Literaturhaus, Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Literatur-Termine im Oktober
BELGISCHES HAUS
0221 20 51 10
MATERNUS-BUCHHANDLUNG
0221 32 99 93
Vladimir Sorokin liest aus „Telluria“
20.10. 19.30 Uhr
Der Russlandkenner Uli Hufen befragt den
Autor zu seiner aus 50 Stimmen komponierten
Romanpolyphonie. Simon T. Roden liest die
deutsche Übersetzung.
Sascha Reh liest aus „Gegen die Zeit“
Do 29.10. 19.30 Uhr
Anfang der siebziger Jahre herrscht
Aufbruchsstimmung in Santiago de Chile:
Der junge deutsche Industriedesigner Hans
Everding wird beauftragt, ein Datennetzwerk
aufzubauen. Der Putsch des Militärs setzt
diesem Traum jäh ein Ende.
BUCHHANDLUNG BITTNER
0221 257 48 70
Hans Joachim Schädlich liest aus
„Narrenleben“
Di 20.10. 20 Uhr
Der 1935 geborene Autor hat einen Roman
über Joseph Fröhlich (1694-1757) und Peter
Prosch (1744-1804) geschrieben, die aus
unterschiedlichen Gründen unter dem Leben an
Fürstenhöfen litten. Moderation: Hajo Steinert.
MAYER‘SCHE NEUMARKT
0221 20 30 70
BUCHHANDLUNG R², SIEGBURG
02241 866 71 70
Wolfgang Hohlbein liest aus „Mörderhotel“
Di 6.10. 20.15 Uhr
230 Menschen gehen auf sein Konto: den
Mörder Herman Webster Mudgett. Ein düsterer
Thriller über einen der brutalsten Serienkiller
Amerikas. Eine Veranstaltung in Kooperation
mit der Crime Cologne
Wolfgang Schiffer über Islands „Atomdichter“
Fr 9.10. 20 Uhr
Der 2. Weltkrieg erschütterte auch Island: Eine
Gruppe junger Dichter, denen das Schmähwort
„Atomdichter“ nachgerufen wurde, brachen mit
den fest tradierten Formen.
Heidrun Gehlen liest aus „Kind der Farbe“
Fr 16.10. 20 Uhr
Imke Hansen ermittelt verbissen in dem Fall
einer Toten an der Küste Schleswig-Holsteins
und einer Vermissten in der Toskana.
KULTURKIRCHE KÖLN
0221 97 31 03 19 + 0221 995 55 8
Peter Høeg liest aus „Der Susan-Effekt“
Di 6.10. 20 Uhr
Die Titelheldin besitzt die Gabe, jeden, der mit
ihr spricht, absolut aufrichtig zu machen. Mit
dem Autor spricht Peter Urban-Halle.
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Jürgen Becker liest aus „Jetzt die Gegend
damals“
Do 1.10. 19.30 Uhr
In seinem neuen Journalroman setzt Beckers
Alter ego Jörn Winter sein Journal der
Augenblicke und Erinnerungen fort. Thomas
Böhm spricht mit dem Kölner Schriftsteller.
Text als Musik, Musik als Text:
Antennen im Regen
Mi 7.10. 19.30 Uhr
Gedichte der Lyriker Tomas Tranströmer, John
Burnside, Adam Zagajewski und Philippe
Jaccottet verbinden sich auf der CD „Eine
Olive des Nichts“ (ECM) mit Geräuschen,
Soundscapes und Musik.
Barbara Köhler liest aus „Istanbul,
zusehends“
Mo 12.10. 19.30 Uhr
Die Autorin nahm bei ihrem fünfwöchigen
Aufenthalt in Istanbul lediglich eine einfache
Kamera mit – und erlebt ein „Experiment in
Fremdheit“. Moderation: Stefan Weidner.
Nora Bossong liest aus „36,9°“
Mi 21.10. 19.30 Uhr
Die Autorin erzählt vom Konflikt zwischen
großen Gefühlen und dem Kampf für eine
große Sache. Tilman Strasser spricht mit
ihr über das Private im Politischen und das
Politische im Privaten.
Natalie Matt & Silas Matthes lesen aus
„Kings & Fools“
Do 1.10. 20.15 Uhr
Special-Guest: Bernhard Hennen („Elfen“), der
die Autoren der neuen, sechsteiligen FantasyReihe unterstützt hat.
Martin Walker liest aus „Provokateure. Der
siebte Fall für Bruno, Chef de police“
Mi 14.10. 20.15 Uhr
Saint-Denis im Périgord ist ein Sehnsuchtsort
für viele. Walkers „Bruno“-Romane erscheinen
in fünfzehn Sprachen. Moderation: Claudia
Cosmo
Meike Winnemuth liest aus „Um es kurz zu
machen. Über das unverschämte Glück, auf der
Welt zu sein“
Di 20.10. 20.15 Uhr
Egal, ob die Kolumnistin über Freundlichkeit
nach dem Zufallsprinzip philosophiert: es
kommen Würdigungen der wahren Schönheit
des normalen Lebens heraus.
Bastian Campmann liest aus „Kölsch für
Anfänger“
Do 22.10. 20.15 Uhr
Kaum eine Stadt definiert sich so sehr über ihre
Sprache und ihre Lieder wie Köln. Der „Kasalla“Texter und Sänger bringt es auf den Punkt mit
dem Band-Motto: „Alles kann – Kölsch muss!“
NEUER SENATSSAAL IN DER UNI KÖLN
0221 47 00
Marcel Beyer „Ab in die Medien“
Di 27.10. (Start) 18 Uhr TransLit TIPP
THEATER DER KELLER
0221 31 80 59
Edith Gloor liest aus „Holy shit“
14.10. 20 Uhr
Aus heiterem Himmel fällt Edith Gloor in sich
zusammen. Diagnose: Querschnittlähmung.
Schnell erkennt die Schweizer Autorin, welche
Herausforderung in dieser Situation liegt.
Lesung mit Corinna Kirchhoff.
ZENTRALBIBLIOTHEK KÖLN
0221 257 48 70
Scobel und Winkels:
Von Büchern und Buchmessen
Di 27.10. 20 Uhr
Die Journalisten sprechen über die Frankfurter
Buchmesse, von Hypes und Flops, von Preisen,
Rekorden, Kulissenschiebereien und von
Themen, die uns um die Ohren fliegen.
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
49
Empfehlungen von Marianne Kolarik
culture club
culture club
-USEUMSMEILE
&RIEDRICH%BERT!LLEE
"ONN
)NFO
WWWKUNSTMUSEUMBONNDE
4ELE'EN
+UNSTUND&ERNSEHEN
¯
präsentiert: Kino-Café
präsentiert: Triple Feature
ZURÜCK IN DIE
ZUKUNFT I-III
Ein paar Männer mittleren Alters haben sich zu einem entspannten Angelwochenende am See verabredet. Als
aber Klaus Murat im Schlepptau hat,
ist Bernd erst mal bockig. Schließlich
hatte Murat Klaus‘ Tochter sitzenlassen.
Die Brummelköpfe nähern sich langsam
wieder an, doch als Klaus nach einem
Schlag auf den Kopf seinen verstorbenen
Hund Rudi suchen will, wird alles noch
komplizierter…
Der Kultspaß aus den 80ern feiert in diesem Jahr ein großes Revival. Der Grund:
Im zweiten Teil der Trilogie landet Marty McFly in der Zukunft, und zwar exakt
am 21.10.2015. Dieser Stichtag ist also
der Anlass, den Science-Fiction-Klassiker wieder auf die große Leinwand des
Stern zurückzuholen und damit Michael
J. Fox, Christopher Lloyd und Co. gebührend zu feiern.
Odeon Lichtspieltheater
Severinstraße 81
50678 Köln
Karten: 0221 31 31 10
!BB#AROLINE(AKE-/.)4/2)))$ETAIL'L~CKSRAD#0RINTXCM
NICHT SCHON
WIEDER RUDI!
Stern (Cinestar Bonn)
Markt 8, 53111 Bonn
Karten: 0228 63 52 66
GEFyRDERTDURCHDIE
choices verlost 1x2 Karten auf choices.de
Di 6.10. 20 Uhr
culture club
choices verlost 1x2 Karten auf choices.de
FUNDEDBYTHE'ERMAN&EDERAL
#ULTURAL&OUNDATION
Mi 21.10. 18.30 Uhr
culture club
ANTIK
MARKT
Sonntag,
4. Oktober
präsentiert: Tanz
Siegburg
Marktplatz
präsentiert: Kino
STATE DANCE ENSEMBLE
OF ARMENIA
DER SERBISCHE
ANWALT
Sa. & So.
10.+11. Okt.
Dieses Jahr wird vielerorts des 100. Jahrestags des Völkermords an den Armeniern
gedacht. Dabei wird manchmal übersehen,
dass die armenische Kultur sich nicht durch
Trauer definiert, sondern reich an Kraft,
Mut und Kreativität ist. Das 1958 gegründete armenische Staatsensemble „Bari Bedagan“ bringt dies in seinen stürmischen
und anmutigen Tänzen perfekt zum Ausdruck.
Der junge serbische Anwalt Marko
Sladojević ist Jurist aus Berufung. So ist er
überzeugt, dass jeder das Recht auf einen
fairen Prozess hat, selbst der serbische Nationalistenführer Radovan Karadžić, der als
Verantwortlicher für das Massaker von Srebrenica gilt. Vor zehn Jahren war Sladojevi
selbst in die Niederlande ausgewandert,
nun ist er Karadžić‘ Verteidiger vor dem
Internationalen Strafgerichtshof.
Schokoladenmuseum
Köln
Sonntag,
25. Oktober
Bonn
Friedensplatz
jeweils
jeweils 11-18
11-18 Uhr
Uhr
Theater am Tanzbrunnen
Rheinparkweg 1, 50679 Köln
Karten über die Theater- &
Konzertkasse in Bonn:
0228 697980
choices verlost 1x2 Karten auf choices.de
Rex Lichtspieltheater
Frongasse 9, 53121 Bonn
Karten: 0228 62 23 30
www.rhein-antik.de
choices verlost 2x2 Karten auf choices.de
50
So 25.10. 15 Uhr
Mi 14.10. 20 Uhr
kunst & gut
Hann Trier, Ohne Titel, 1956, Tusche, Aquarell und Gouache, 46,5 x 69 cm, (Ausschnitt) © Kunststiftung Hann Trier / VG Bild-Kunst, Foto: LVR-LandesMuseum Bonn, Jürgen Vogel
Mit beiden Händen
mit dem Pinsel?
 Tanz
[email protected]
Hann Trier im Käthe Kollwitz Museum
Wir freuen uns auf Post.
Manchmal ist der äußere Anlass nötig, um ein künstlerisches Werk wieder ins
Bewusstsein zu bringen. Im Fall von Hann Trier ist dies der 100. Geburtstag.
Zeitgleich werden seine Bilder im Museum Ratingen und im Landesmuseum
Bonn ausgestellt, übrigens relativ parallel zu mehreren Ausstellungen von Bernard Schultze, der ebenfalls in diesem Jahr so alt geworden wäre. Wenn man
das Glück hat, beiden Koryphäen der gestisch-abstrakten Malerei der zweiten
Hälfte des 20. Jahrhunderts in Köln begegnet zu sein, so könnte es sein, dass
man sich an Schultze als gesellschaftlichem Mittelpunkt erinnert. Hann Trier
hingegen war eher zurückhaltend – obwohl seine Malerei auf Leinwand, Papier
und auf Wänden und Decken immer mit Bewegung und Vitalität zu tun hat.
setzt den Bildraum in Schwingungen – eine Wirkung, die er auch künftig im
mehrschichtigen Aufbau seine Gemälde und Aquarelle beibehalten wird. Von
Ende 1952 bis Mitte 1955 arbeitet er als Grafiker in Medellín. Die Erfahrungen
in Kolumbien, besonders mit den Tänzen und der Musik dazu, wirken sich auf
seine Kunst aus. Seine wichtigste „Entdeckung“ ist, mit beiden Händen gleichzeitig zu malen – plausibel für einen, der als Linkshänder erzogen wurde, die
Rechte zu benutzen, aber die „Tauglichkeit“ der linken Hand nie vergessen hat.
Trier durchmisst beidhändig mit seinen Pinselstrichen das Bildfeld, im Wechsel
noch von Ein- und Ausatmung. Schon die Bewegungsspur mit dem An- und
Absetzen der Farbe weist auf die unmittelbare körperliche Erfahrung.
Stilistisch liegen Trier und Schultze nur wenig auseinander. Beide arbeiteten
intuitiv mit filigranen, oft brüchigen Linien. Schultze suchte immer den Bezug
zum Realismus; seine Bilder lassen in ihrer gestrichelten Verdichtung an Wälder und Grotten denken, mit einer zeitweiligen Nähe zum Surrealismus. Hann
Trier nun ging frei mit möglichen Bezügen um, schon indem er synchron mit
beiden Händen – und aus dem Radius der Arme heraus – gemalt hat. Aus dem
rhythmisch wiederholenden Hin und Her geschwungener Striche in geringen
Abständen, gequert von einzelnen Linien, entstehen netzartige Gebilde, die auf
der Fläche plastisch wirken. Mitunter stellen sich Anklänge an florale Erscheinungen ein, aber ohne zu viel vorzugeben: Triers Darstellungen sind Zustandsbeschreibungen im lyrischen Ton.
Hann Trier spricht vom „Tanzen“ mit dem Pinsel und durch den Pinsel. Er verschränkt auf der Fläche Raum und Zeit. Über die vibrierende Strichfolge, die
später in ihrer Symmetrie an Rippen erinnert, und mittels der kompositorischen
Verteilung von Farbpartien erreicht er eine Vielstimmigkeit mit verschiedenen
Schwerpunktsetzungen, mitunter dichten Strudeln und einer lapidaren Auflösung der Malerei in Richtung auf Schriftzeichen. Damit wird er bekannt, er wird
als Professor für Malerei an die Kunstakademie in Berlin berufen und erhält öffentliche Aufträge für Deckenmalereien, etwa für das philosophische Seminar
der Universität Heidelberg und für das Rathaus in Köln. Nach seinem Tod aber
geriet er zunehmend in Vergessenheit. Das Käthe Kollwitz Museum stellt nun
die entscheidenden Schritte Hann Triers zur Ausbildung seines Repertoires in
den 1950er und 1960er Jahren vor, anhand der Aquarelle und Zeichnungen auf
Papier: Eine anregende Ausstellung, auch im Hinblick auf eine Neubewertung
dieser abstrakt-informellen Malerei.
Thomas Hirsch
Hann Trier wurde 1915 in Kaiserswerth bei Düsseldorf geboren. Wie etliche
Künstler seiner Generation war er Fan von Italien, in Castiglione della Pescaia
ist er 1999 gestorben. Trier, der an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert
hat, löst sich nach dem Krieg vom abstrakt Gegenständlichen. Zunächst malt
und zeichnet er langgezogene Konstellationen, die von Bewegung und Geschwindigkeit handeln („Radfahren“). Der weiße Grund mit seinen Farbpartien
51
„Hann Trier – Ich tanze mit den Pinseln“ | bis 29.11. | Käthe Kollwitz Museum
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52
Kunst in NRW
Kunstwandel
Abb. 1
Abb. 2
Das Serielle als Exzess
Der Mensch in Stücken
Die Künstlerin hat ihr Leben lang geschrieben. Als Sühne, doch wofür? Schreiben sie einhundertmal Dienstag, eintausendmal Dienstag, das kostet Zeit,
messbar, festhaltbar. Schon in den frühen 1960er Jahren begann Hanne Darboven in New York das Serielle, Mathematische zu ergründen, mit der absoluten Loslösung vom Praktischen begann dort ein Werk, dessen Mächtigkeit
gerade in der Bundeskunsthalle in Bonn zu entdecken ist. Es ist die kleinteilige
Manie, die Seele einer Zahlenkolonne zu ergründen, das Wesen hinter dem
täglichen Allerlei. Täglich schrieb sie, nein sie notierte, sie reihte endlose Zahlenkombinationen aneinander, sie zog Wellen auf Pergament, in Schulbücher,
in Kalender. Fast ein halbes Jahrhundert lang, bis 2009. Die Kolonne hatte
Ruh, die Frau Darboven hat die Tafel verlassen. Was wie eine Strafarbeit anmutet, hinterlässt immerhin einen grauen Strichcode der Zeit. Die Künstlerin
hat Schreiberinnen beschäftigt, aus Not oder als Konzept? Da kann man nicht
sicher sein.
Von Thomas Hirsch
Der Titel geht nur schwer über die Lippen, die Ausstellung aber ist zupackend
und anschaulich. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt zeitgenössische Kunst, die
auf Archetypen aus dem Bild- und Vorstellungsreservoir des Unterbewusstseins basiert. Dazu gehören der Kopf
„Aus dem Reservoir des
als Fratze oder Maske und der Körper in
Unterbewusstseins“
seinen Beschädigungen, zerstückelt und
reduziert auf Gliedmaßen. Ein künstlerischer Bezugspunkt sind die „Jungen
Wilden“ um 1980, die sich mit expressivem Gestus dem Ich in seiner Alltäglichkeit und seinen Ausschweifungen zuwandten. Damit beginnt die Ausstellung. Antonius Höckelmanns Bildzeichnungen und Skulpturen vermitteln mit
ihren Farbstrudeln höchste innere Aufwühlung. „Geordneter“ geht es in den
Werken der Kölner Gruppe „Mülheimer Freiheit“ zu, jedenfalls so wie diese
hier in den Malereien von Peter Bömmels, Walter Dahn und Ji i Georg Dokoupil zu sehen sind. Das Rätselhafte und Humorvolle tritt in diesen Varianten
des Körperlichen in den Vordergrund und doch bleibt alles schön kalkuliert.
Hanne Darboven in der Bonner Bundeskunsthalle
„Avatar und Atavismus“ in Düsseldorf
Zwischen den endlosen beschriebenen Tafeln, die Wände und Vitrinen füllen,
steht in Bonn Spielzeug. Puppen, Schaukelpferde, ein Dreirad, der Besucher ist
erstaunt. Alles stammt aus dem Atelier, selten in dieser Summe gesehen und
schon das Wort Summe macht wieder rappelig. Fast 12.000 Arbeiten sollen
hier hängen, stehen liegen, allein die Urfassung der „Schreibzeit“-Serie, die
sechs Jahre der 70er be-„schreibt“, besteht aus zweieinhalbtausend Blättern,
die viel Tinte und Graphit enthalten, aber eben keine inhaltliche Information.
Aber die haben die aufgereihten Kasperlepuppen ja auch nicht, nicht mal das
Puppentheater, wenn niemand sie bewegt. In der Arbeit „Kinder dieser Welt“
schlägt das Herz dieser „Zeitgeschichten“- Ausstellung, die parallel zur Retrospektive im Haus der Kunst in München konzipiert wurde. Die zeigt Hanne
Darboven eher als Komponistin und Bücher-Sammlerin. Irgendwann in den
frühen 80ern begann sie ihre Kolonnen in Noten zu verwandeln. Allerdings
erledigten den eigentlichen Kompositionsprozess der Melodieketten andere
Musiker.
Im gleichen Ausstellungsraum, aber deutlich davon getrennt, befinden sich
Werke von sogenannten Outsider-Künstlern, psychisch kranken Menschen,
die ganz aus sich heraus schöpfen und bei denen die Unmittelbarkeit des
Ausdrucks authentisch ist. Diese Werke sind ein weiteres Indiz für das Kollektive der Sujets dieser Ausstellung. Neben mehreren phantasievollen und
schablonenhaften Zeichnungsblöcken, die große Individualitäten erkennen
lassen, sind gehäkelte Objekte von Alfred Stief ausgestellt. Auch sie kreisen
um Köpfe, Körper teils ohne Extremitäten, und sie treten wie Mumien auf.
Sie verleihen den Strickmasken von Rosemarie Trockel, die in einer Vitrine
flächig ausgelegt sind, einen weiteren emotionalen Kontext. Der Kopf als
mentales Zentrum zwischen psychischer An- und Abwesenheit, Gefährdung
und Aggression wird dann im gegenüberliegenden Saal thematisiert. Aber
inwieweit sind das Köpfe? Günther Förg spricht bei seiner Folge von kleinen glänzenden Bronzen von Masken; die beiden kalkig weißen, so grob wie
zerbrechlich wirkenden langgestreckten Häupter von Franz West gehören
„Lemuren“, hier wie da erkennbar an den Primärmerkmalen. Aber genau dort,
wo die Schau am visuell stärksten ist, ist sie am begrifflich unschärfsten –
Köpfe und Kopfformen trennt tatsächlich mehr als sie verbindet; die Ausstellung vertieft dieses Bedeutungsspektrum kaum.
Bleiben wir lieber beim Geschriebenen Nichts. „Kinder dieser Welt“ sind 200
gebundene Bücher mit jeweils sechs Schulheften, 22 gebundene Bücher mit
jeweils fünf Schulheften, zwei Textbücher, 114 Packpapiertafeln, 2134 Blatt
Blechbläsertrio Opus 42 A in Zahlenworten, 68 Blatt Notenpartitur, 63 Blatt
Index, Spielzeug, Puppen und viel mehr in Schaukästen und Vitrinen. Herstellungsdauer: sechs Jahre (1990-96). Und dennoch, diese Melange aus Inhalt
und Manie, natürlich auch eine der umfangreichsten Installation in ihrem
Werk – die Künstlerin bezieht sich auf Ernst Blochs „Prinzip Hoffnung“ von
1938 – kann nicht die Funktion einer Klammer zwischen der „inhaltslosen“
Arbeit und dem musealen Anspruch eines Apparates erfüllen. Manches scheint
zwanghaft zwischen den Zeilen hervorgezerrt zu sein, anderes nur für einen
enzyklopädischen Zusammenhang verbunden. Die Mächtigkeit einer „sinnlosen“ Wand erreichen diese „zeitlosen“ Arbeiten nicht.
Peter Ortmann
Thomas Hirsch
Kunsthistoriker,
Kurator und Journalist
„Hanne Darboven – Zeitgeschichten“ | bis 17.1.16 | Bundeskunsthalle Bonn
0228 917 12 00
„Avatar und Atavismus. Outside der Avantgarde“ | bis 8.11.
Kunsthalle Düsseldorf | 0211 892 91 68
Abb. 1: Ausstellungsans. Bundeskunsthalle Weltansichten 00–99 (1975–1980), Foto: Maximilian Geuter,
2015 © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH / VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Abb. 2: Jonathan Meese und Tal R, Mutter, 2005/2015, Mixed Media, Installationsansicht
Kunsthalle Düsseldorf, © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Katja Illner
53
Wie selbstverständlich indes die Formulierung von Archaik, Fragmentierung und Verzerrung des Körpers – und die
Präsenz von Urinstinkten (so bei Meese und Tal R.) – bei
den jüngsten Künstlergenerationen ist, zeigen dann die
Beiträge im Obergeschoss. Ist „Outside“ damit nicht konform, also salonfähig und gar nicht mehr so aufwühlend?
Schlimmer Verdacht in einer spannenden Ausstellung.
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VON DER HEYDT-MUSEUM
WUPPERTAL
54
Kunst-Kalender
KÖLN – Museum Ostasiatische Kunst
www.mok-koeln.de
Leiko Ikemura bis 31.1.
Überblick über die Bilder und Skulpturen
der aus Japan stammenden Künstlerin.
KÖLN – Wallraf-Richartz-Museum
www.wallraf.museum.de
Godefridus Schalcken bis 24.1.
Mit seinem Lichtillusionismus ein
Malerstar der zweiten Hälfte des 17.
Jahrhunderts, ist der Leidener Schalcken
heute vergessen. Die Ausstellung stellt
sein Gesamtwerk vor
LEVERKUSEN – Museum Morsbroich
www.museum-morsbroich.de
Ruhe vor dem Sturm 13.9.-10.1.
Diese thematische Ausstellung demonstriert, wie sich die Minimal Art seit
Ende der 1970er Jahre in künstlerischen
Beiträgen im Rheinland widerspiegelt
MÜLHEIM/RUHR – Kunstmuseum
www.muelheim-ruhr.de
Befreite Moderne 27.9.-10.1.
Thema ist die deutsche Kunst in den Jahren
nach 1945, die zwischen Figuration und
Abstraktion, eigener Identität und dem
Anschluss an die Avantgarde ringt
NEUSS – Clemens-Sels-Museum
www.clemens-sels-museum.de
Rita Rohlfing bis 10.1.
Die Kölner Künstlerin, die mit ihren roten
Farbräumen bekannt wurde, mit einem
Ensemble unterschiedlicher Arbeiten, das
auf die Architektur des Museums reagiert
Leiko Ikemura, Pacific Ocean, 2005/06, Öl auf Jute, © L. Ikemura, Foto: Jochen Littkemann, Berlin / Ausstellung Museum für Ostasiatische Kunst, Köln
Museumslandschaft NRW
www.ludwiggalerie.de
BERG.-GLADBACH – Villa Zanders
DORTMUND – H. Med. KunstVerein
www.villa-zanders.de
GLADBECK – Neue Galerie
www.hmkv.de
www.neue-galerie-gladbeck.de
Annette Haas bis 8.11.
Ein Beitrag zur reinen Farbmalerei:
Annette Haas (geb. 1961) erzeugt mit
ihren riesigen Malereien Farbräume von
hoher Intensität und Sinnlichkeit
New Industries Festival 14.9.-26.1.14
Drei Ausstellungen zum Wandel der
wirtschaftlichen Strukturen hin zur
Dominanz der Banken
Madeleine Boschan, Andy Hope bis 23.10.
Eine Kollaboration in den Medien Malerei,
Skulptur und Installation, welche die
Zeitebenen von Vergangenheit, Gegenwart
und Zukunft in Beziehung zueinander setzt
DORTMUND – Museum Ostwall
BOCHUM – Kunstmuseum
www.dortmunder-u.de
www.kunstmuseumbochum.de
HAGEN – Emil Schumacher Museum
Ben Patterson bis 31.1.
Der diesjährige Träger des MO-Kunstpreises und Pionier der Fluxus-Bewegung
mit seiner Verknüpfung von Bildender
Kunst, Performance und Musik
www.esmh.de
B. van Haaren/Frauke Wilken bis 16.11.
Ein künstlerischer Dialog mit Zeichnung,
Malerei und Skulptur und auf den
assoziativ intuitiven Feldern von
alltäglicher Struktur, Körper und taktiler
Oberfläche
DÜSSELDORF – Kunsthalle
www.kunsthalle-duesseldorf.de
BONN - Bundeskunsthalle
www.bundeskunsthalle.de
Hanne Darboven bis 17.1.
Die rigorose deutsche Konzeptkünstlerin
(1941-2009) mit ihren frühen
minimalistischen Werken, seriellen
Schreib- und Zeichnungsarbeiten und
Skulpturen
BONN – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-bonn.de
TeleGen 1.10.-17.1.
Untersucht wird die künstlerische
Hinterfragung des Fernsehens, weswegen
neben Pionieren der 1960er Jahre wie Paik
und Vostell auch jüngere Künstler wie
Schlingensief vertreten sind
BOTTROP – Museum Quadrat
www.quadrat-bottrop.de
Walker Evans 27.9.-10.1.
Der stilbildende US-amerikanische
Fotograf in einer Werkschau, die von
seinen berühmten Aufnahmen der Großen
Depression der 1930er Jahre ausgeht
BRÜHL – Max Ernst Museum
www.maxernstmuseum.lvr.de
The World of Tim Burton bis 3.1.
Eine konzentrierte Präsentation mit
Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen,
Fotografien, Storyboards des
amerikanischen Regisseurs und Künstler
OBERHAUSEN – Ludwiggalerie
Avatar und Atavismus bis 8.11.
Thema ist die Darstellung von Archetypen
des Körpers und seiner Fragmente in der
internationalen Kunstszene seit den 80er
wie auch in der Outsider-Kunst
DÜSSELDORF – K21
www.kunstsammlung.de
The Problem of God bis 24.1.
Der Umgang der Gegenwartskunst mit
Spiritualität und Religion und deren
Tradition in einer multimedialen
internationalen Gruppenausstellung
DÜSSELDORF – NRW-Forum
www.nrw-forum.de
Ego Update bis 17.1.
Eine humorvolle und kritische kulturelle
Hinterfragung des Selfie im Alltag und als
Kunstform, die der Frage der Identität in
der medialen Gesellschaft nachgeht
Kunst?
 Welche
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Bild und Objet trouvé bis 25.10.
Eine Ausstellung zum Werk des
informellen Künstlers Emil Schumacher,
die den Einbezug von Fundstücken in
seiner brodelnd expressive Malerei
demonstriert
KÖLN – Käthe Kollwitz Museum
www.kollwitz.de
Hann Trier bis 29.11.
Der Kölner informelle Künstler (19151999), der seine Bilder beidhändig und
oft inspiriert von südamerikanischer
Musik angefertigt hat, mit Malereien
auf Papier
KÖLN – Kolumba
www.kolumba.de
Der rote Faden bis 22.8.
Bildnerische Werke aus acht Jahrhunderten, die Erzählungen und Formen
des Erzählens thematisieren, mit einem
Schwerpunkt auf Anna und B.J. Blume
KÖLN – MAKK
www.makk.de
LOOK bis 28.2.
Die Neuerwerbungen der ModedesignSammlung seit den 1960er Jahren in
einer alphabetischen Inszenierung mit
Accessoires und Kollektionsteilen
KÖLN – Museum Ludwig
ESSEN – Museum Folkwang
www.museum-ludwig.de
www.museum-folkwang.de
Der Schatten der Avantgarde 2.10.-10.1.
Künstler, die der Naiven Kunst oder der
Outsider Art zugerechnet werden, als
wichtige Impulsgeber für die Klassische
Moderne und die Gegenwartskunst
55
Danh Võ bis 25.10.
Der hochgepriesene, aus Vietnam
stammende Künstler mit seinen
installativ arrangierten Fragmenten des
Alltags und im Dialog mit Fotografien
von Peter Hujar
Ruthe Sauer Flux bis 17.1.
Die grandiosen Comics und Cartoons
von Ralph Ruthe, Joscha Sauer und Felix
Görmann zwischen Gesellschaftskritik
und humoristischem Künstlerzitat
REMAGEN – Bahnhof Rolandseck
www.arpmuseum.org
Menschenskinder bis 14.8.
Gemälde und Skulpturen aus der
Sammlung von Gustav Rau aus dem
Themenbereich Kind und Kindheit,
zusammen mit Dokumentarfotografien
SOLINGEN – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-solingen.de
Bergische Kunstausstellung bis 8.11.
Die alljährliche, mittlerweile international
ausgerichtete Ausstellung junger Kunst
mit Bezug zum Bergischen Land und zu
Düsseldorf und seiner Kunstakademie
UNNA – Zentrum für Lichtkunst
www.lichtkunst-unna.de
Dark! bis 3.4.
Fünf internationale Beiträge, welche die
Dunkelheit durch ihre Maßnahmen im
Umgang mit Licht verdeutlichen, wobei
die Betrachter die Räume betreten sollen
WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen
www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Maike Freess bis 3.1.
Ein Einblick in die multimedialen Arbeiten
der Berliner Künstlerin, die die menschliche
Verfasstheit zwischen Individualität und
Gesellschaft untersuchen
WUPPERTAL – Stadtraum
www.performancenacht-wuppertal.de
PerformanceNacht 2.10.
Die vierte Auflage – und bereits ein
Klassiker. Einen Abend lang finden an
neun Orten Performances statt, die etliche
Aspekte der Aktionskunst abdecken
WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum
www.von-der-heydt-museum.de
Weltkunst bis 28.2.
Die Kunstsammlung des Bankiers Eduard
von der Heydt (1882-1964), die Meisterwerke der europäische Kunst und Kunst
und Kultur aus der ganzen Welt umfasst
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im Zuge einer Kooperation mit der Bayer AG gegründet wurde. 2005 folgte
der Umzug in die Domstadt – in den Chempark in Köln-Flittard. Seit 2012
hat die FOM zusätzlich einen eigenen Campus im Kölner Rheinauhafen.
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Masterstudiengänge somit an drei verschiedenen Vorlesungsorten statt
(am Rheinauhafen, an der Technischen Hochschule Köln im Süden und in
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Tel.: 283 95-15 und 283 95-17
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Ê Aufbaustudiengang zum Fachwirt: Betriebswirt / in – Fachrichtung
Sozial- und Gesundheitswesen (KA), 3 Semester
Ê Bildungsmanager / in (KA), 2 Semester
Ê Aufbaustudiengang Bildungsmanagement: Demographische
Entwicklung – Bildung und Leben im Alter (KA), 1 Semester
Ê Gesundheitsmanager / in (KA), 2 Semester
Ê Qualitätsmanager / in und Fachauditor / in im Sozial- und
Gesundheitswesen (KA), 2 Semester
Ê Fachkraft für Controlling und Finanzen (KA), 4 Monate
Ê Fachkraft für U3 – frühkindliche Bildung und Erziehung (KA), 8
Monate
Ê Fachkraft für Kindheitspädagogik (KA), 3-12 Jahre, 9 Monate
Ê Fachkraft für Inklusion – pädagogische Förderung und Begleitung (KA),
8 Monate
Ê Fachkraft für AD(H)S – Kinder fördern, Eltern beraten (KA), 1 Semester
Ê Fachkraft für Psychomotorik (KA), 8 Monate
Ê Fachkraft für Traumapädagogik (KA), 2 Semester
Ê Fachkraft für elementarpädagogische Sprachbildung (KA), 5 Monate
Ê YOUNGTEACH English Nursery Teacher (KA), 4 Monate
Ê Mediator / in (KA), 3 Monate
bildet
Verlagssonderveröffentlichung
Foto: Amélie Kai
von der FIBAA akkreditiert. Die Bachelor-Studiengänge können klassisch
in sechs oder dual in acht Semestern abgeschlossen werden. Die
dualen Studiengänge beinhalten eine verlängerte Praxisphase sowie
Ausbildungsunterricht und werden zusätzlich zum Bachelor of Arts mit
einem IHK-Berufsabschluss abgeschlossen. Die HMKW bietet außerdem
drei konsekutive Master-Studiengänge an: M.A. Konvergenter Journalismus,
M.A. Wirtschaftspsychologie und M.A. Kommunikationsdesign.
IFS – Internationale Filmschule Köln
Werderstr. 1, Köln, Tel. (0221) 9 20 18 80, www.filmschule.de
In Kooperation mit der Fachhochschule Köln bietet die ifs
Bachelorstudiengänge in den Bereichen Drehbuch, Regie, Kreativ
Produzieren, Kamera, Editing Bild & Ton und Digital Film Arts sowie den
internationalen Masterstudiengang „Serial Storytelling“ an.
Institut Francais de Cologne
Sachsenring 77, Köln, Tel. (0221) 9 31 87 70, koeln.institutfrancais.de
Französisch lernen im offiziellen Sprach- und Prüfungszentrum Frankreichs.
Mit hochqualifizierten muttersprachlichen Lehrkräften, Unterricht gemäß
dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen und
international anerkannten Zertifikaten. Ob Einzelkurs, Gruppenunterricht
oder Firmentraining, für jeden ist etwas dabei. Eine Bibliothek mit reicher
Auswahl an Büchern, Musik und DVDs sowie regelmäßige kulturelle
Veranstaltungen runden das Angebot ab.
KHM – Kunsthochschule für Medien
Peter-Welter-Platz 2, Köln, Tel. (0221) 20 18 90, www.khm.de
Eine der wegweisenden künstlerischen Hochschulen im audiovisuellen
Bereich. Rund 280 StudentInnen kommen pro Semester in den Genuss,
hier für die ästhetische wie inhaltliche Zukunft von Fernsehen und Kino
ausgebildet zu werden
Kölner Filmhaus
Maybachstr. 111, Köln, Tel. (0221) 222 710 52, www.koelner-filmhaus.de
Seit 25 Jahren bietet das Filmhaus für junge und alte Branchenvertreter
Weiterbildungsmaßnahmen und Workshops an. Seminare im Oktober:
Mikrofonsprechen (9.-11.10.), Schauspieltraining (9., 10.10.), Crowdfunding
(17., 18.10.).
Kolping Bildungswerk
Präses-Richter-Platz 1a, Köln, Tel. (0221) 28 39 50, www.kbw-koeln.de
Berufsbegleitende Studiengänge im Geschäftsbereich Erwachsenenbildung
für die Berufsgruppen des Sozial- und Gesundheitswesens mit
den Schwerpunkten BWL, Management, Fachwirteausbildungen,
Erziehungswissenschaften,
Inklusionsund
U3-Qualifizierungen,
Sprachförderung mit individuellem Teilnehmercoaching.
lernen bohlscheid – Akademie für Bildungsprojekte GmbH
Hansaring 63-67, Köln, Tel. (0221) 16 05 00, www.lernen-bohlscheid.de
Berufliche Qualifizierungsprojekte in Voll- oder Teilzeit (Bürokaufmann/frau IHK, Kaufmann/-frau für Bürokommunikation IHK, Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel IHK, Industriekaufmann/-frau IHK).
Infoveranstaltungen finden jeden Mittwoch um 10 Uhr statt.
59
SBB – Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung
Lievelingsweg 102-104, Bonn, Tel. (0228) 62 93 10, www.sbb-stipendien.de
Die Stiftung betreut mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung das Weiterbildungsstipendium und das Aufstiegsstipendium.
Wer aus dem Beruf heraus ein Studium plant, ist beim Aufstiegsstipendium
richtig.
VHS Volkshochschule Köln
Cäcilienstraße 35, Köln, Tel. (0221) 221 25 990, www.stadt-koeln.de/vhs
Seit 4. September ist die VHS wieder am Neumarkt untergebracht, in einem
modernen, runderneuerten Studienhaus, großzügig und klar gegliedert.
Das Programm bietet als größte Kölner Weiterbildungseinrichtung in über
90-jähriger Tradition hervorragende Bildungsangebote zu günstigen Preisen.
Nicht nur Sprachen oder Berufliche Bildung stehen im Vordergrund, auch
zu den Themen Gesundheit, Kulturelle Bildung, Politik und Gesellschaft wird
ein breitgefächertes Kurs- und Veranstaltungsangebot vorgehalten.
Text/Zusammenstellung: Jules Lux
Hier in
Köln.
BACHELOR
MASTER
BACHELOR OF ARTS (B.A.)
Studiengänge:
· Business Administration
· Gesundheits- und Sozialmanagement
· International Business
· International Management
· Steuerrecht
MASTER OF BUSINESS
ADMINISTRATION (MBA)
BACHELOR OF LAWS (LL.B.)
· Wirtschaftsrecht
MASTER OF ARTS (M.A.)
· Management
Ausrichtung
· Unternehmensmanagement
· Non-Profit-Management
MASTER OF LAWS (LL.M.)
· Unternehmensrecht,
Mergers & Acquisitions
BACHELOR OF SCIENCE (B.SC.)
Studiengänge:
· Betriebswirtschaft &
Wirtschaftspsychologie
· Wirtschaftsinformatik
MASTER OF SCIENCE (M.SC.)
Studiengänge:
· Finance & Accounting
· Human Resource Management
· IT Management
· Logistik & Supply Chain Management
· Marketing & Communication
· Public Health
· Sales Management
· Technologie- und Innovationsmanagement
· Wirtschaftspsychologie
Jetzt informieren:
0800 1 95 95 95
Semesterstart:
www
fom.de
März/September
Aachen | Augsburg | Berlin | Bochum | Bonn | Bönen | Bremen | Darmstadt | Dortmund | Duisburg | Düsseldorf
Essen | Frankfurt a. M. | Gütersloh | Hagen | Hamburg | Hannover | Kassel | Köln | Leipzig | Mannheim
Marl | München | Münster | Neuss | Nürnberg | Offenbach | Siegen | Stuttgart | Wesel | Wuppertal
culture club
O K TO B E R
04
HÖHEPUNKTE
Sonntag
it’s teatime
16:30 Uhr
Männer am Klavier:
Jens Heinrich Claassen
+ William Wahl
€ 10,– VVK/12,– AK
FLÜGELS A A L
09
Freitag
20:00 Uhr
Anka Zink
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
Samstag
19:00 Uhr
Kollektiv ARTgerecht
Nacht der Jungen Kultur
€ 5,– VVK/7,– AK
SCHAU P L AT Z
17
DJANGO ASÜL
„Zink EXTREM positiv“
VORPREMIERE!
10
präsentiert: Kabarett
Samstag
20:00 Uhr
Özgür Cebe
„Freigeist oder geistfrei…
das ist hier die Frage!“
Seit zwanzig Jahren macht Django Asül
bestes politisches Kabarett. Nun fährt
er zum „Boxenstopp“. Was hatte er sich
vorgenommen? Stimmte die Richtung?
Passte das Tempo? Gab es unvorhergesehene Ereignisse? Asül spielt noch
einmal Klassiker seines Repertoires, vergleicht Gestern und Heute – und bleibt
dabei unbestechlich unabhängig, witzig
und genau.
Foto: Audi AG
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
18
Sonntag
12:00 Uhr
Jazz im Foyer Spezial
Maryland Jazzband
of Cologne feat. M. White
Pantheon Theater
Bundeskanzlerplatz Bonn
Karten: 0228 21 25 21
€ 12,– VVK/14,– AK
23
choices verlost 3x2 Karten auf choices.de
P L AT Z
Freitag
20:00 Uhr
Ehnert vs. Ehnert
„Zweikampfhasen“
€ 16,– VVK/18,– AK
So 18.10. 20 Uhr
culture club
SCHAU S TA L L
Night Of
Surprise
16 Oct 2015
Stadtgarten
Cologne
Eugene Chadbourne
& Schroeder
Islam Chipsy & EEK
Matthias Loibner
Sea Urchin
Shelley Hirsch
& Joke Lanz
The Nightingales
Sunrise Over A
Dystopic Future City
Franz Hautzinger
Isabelle Duthoit
Dieb13
Martin Tétreault
Lakker
Mutamassik
ER & WE
Nils Quak
Slowfox
Pierre Bastien
24
Samstag
20:00 Uhr
puzzled.
„Alles andere isst Lauch“
€ 10,– VVK/12,– AK
SCHAU S TA L L
25
Sonntag
16:30 Uhr
it’s teatime Spezial
The Outside Track
€ 16,– VVK/18,– AK
präsentiert: Lieblingsfilm
SCHAU S TA L L
30
Freitag
20:00 Uhr
Timo Wopp
„Moral – eine Laune der Kultur“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
31
Samstag
Halloween
21:00 Uhr
Trash-A-Vu Party
€ 5,– VVK/7,– AK
SCHAU P L AT Z
SVJATOSLAV RICHTER,
DER UNBEUGSAME
Bruno Monsaingeon blickt auf die Karriere und das Leben des Pianisten Svjatoslav Richter, der der Öffentlichkeit
nie Rede und Antwort stehen wollte.
Mit Freunden und Wegbegleitern sowie großartigen Konzertausschnitten
gelingt ein unvergessliches, hautnahes,
nachdenkliches Portrait. Die russische
Pianistin Elisabeth Leonskaja holt den
Film erstmals auf die große Leinwand.
PL A T Z
SCHAU LANGENFELD
GMBH
Schauplatz
Schaustall
Hauptstraße 129
Winkelsweg 38
40764 Langenfeld
40764 Langenfeld
Info: 02173 - 794 46 00
facebook.com/SchauplatzLangenfeld
€ 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten,
Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie
Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl.
Gebühren. www.schauplatz.de
60
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1, Köln
Karten an der Kinokasse
choices verlost 3x2 Karten auf choices.de
So 11.10. 15 Uhr
Auswahl
Bühne
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Do 1.10. 20 Uhr
Thilo Seibel
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G
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KAMMEROPER
Thilo Seibel besitzt die Fähigkeit, in Pointen zu erzählen. Das tut er in seinem
neuen politischen Kabarett „Das Böse ist
VERDAMMT gut drauf“, bei dem er den
„Teufel im Detail“ findet. So erklärt er
dem Besucher, dass sich das Böse weiterentwickelt hat, sich so versteckt hält,
dass es manchmal nicht aufzufinden ist.
Ob Agrarsubvention, Drittstaatenregelung oder Freihandelsabkommen – Seibel
entlarvt das Böse und präsentiert es dem
Zuschauer. Dass es dabei mit Humor zugeht, versteht sich von selbst.
Info: 0221 991 10 80
Sa 10.10., So 11.10., So 18.10. je 15 Uhr
Hänsel und Gretel
Dieses Mal präsentiert sich Hänsel und
Gretel als Oper, frei nach Engelbert
Humperdinck. Die Geschichte des Geschwisterpaares und der bösen Hexe ist
bekannt. Humperdinck schafft aus dem
Märchen der Gebrüder Grimm eine wunderbare Parabel über die wahren Werte
des Lebens, über Freundschaft, Ängste
und Familienbande. Der Erzähler ist übrigens das Sandmännchen, das die jungen
und alten Besucher durch die gesamte
Märchenoper begleitet.
Info: 0221 24 36 12
THEATER AM TANZBRUNNEN
Literatur
NEUER SENATSSAAL
DER UNI KÖLN
Di 27.10. bis 17.11.
TransLit mit Marcel Beyer
Die neue Poetikdozentur an der Uni Köln
hebt sich von der üblichen Form durch ihren Fokus auf mediale Adaptionen literarischer Texte ab. Den Anfang macht Marcel
Beyer. Nach einem Vortrag über seine Poetik (27.10.) trifft er auf die Comiczeichnerin Ulli Lust (3.11.), um mit ihr über Bezüge
seines Romans „Flughunde“ zur gleichnamigen Graphic Novel und das Verhältnis
von Wort und Bild zu sprechen. Mit dem
Komponisten Enno Poppe (10.11.) dreht
sich das Gespräch um die Schwierigkeiten,
aus Worten und Musik ein Kunstwerk zu
schaffen. Und mit der Hörspielregisseurin
Iris Drögekamp (17.11.) lotet Marcel Beyer
aus, wie die Töne und Stimmen literarische
Texte beleben. Weitere Termine: 3., 10. und
17. 11., jeweils 18 Uhr. Eintritt frei.
Info: 0221 995 55 80
EBERTPLATZ
Do 1.10. – So 4.10.
nxnwfestival
Lokale und internationale KünstlerInnen
kommen bei dem ersten nxnwfestival zusammen, um Kunst zu betreiben. Als Rahmen sollten die akustischen und architektonischen Gegebenheiten des Ebertplatzes
mit einbezogen werden. Entstanden ist
nun ein vier Tage füllendes Programm mit
Performances, Klang- und Videoinstallationen, elektronischer Musik sowie Tänzen
und verschiedenen Workshops. Dabei sind
unter anderem der Komponist und Songwriter Antonio m. de Luca, Janneke van
der Putten, Christian Galarreta und die
Pariser Komponistin Bérangère Maximin.
Info: 0221 16 81 51 10
STADTGARTEN
Musik
Fr 16.10. 20 Uhr
Night of Surprise
BLÄSERFORUM
So 25.10. 15 Uhr
State Dance Ensemble of Armenia
sofern sie mit eigenem Instrument, Mundstück und Blatt erscheinen. Ziel von Thomas Voigt ist dabei die Verbesserung der
Tonqualität und des musikalischen Handwerks, die Leidenschaft für das Holzblasinstrument. Info: 0221 35 50 52 10
Mi 21.10., 15-18 Uhr
Saxophon Workshop mit Thomas Voigt
CIRCUS FLIC FLAC, DÜSSELDORF
18.9.-10.10., Mo-Fr je 20 Uhr, Sa 16 u.
20 Uhr, So 15 u. 19 Uhr
Höchststrafe – 25 Jahre Flic Flac
Foto: Bari Bedagan
Flic Flac ist kein gewöhnlicher Zirkus:
Wer Pferdedressur und Clownereien erwartet, liegt falsch. Wer dagegen waghalsige Action und spektakuläre Stunts
sehen möchte, darf sich den Besuch der
30 Artisten nicht entgehen lassen. Bei
der Jubiläumstour bringen die Macher
um Direktor Benno Kastein die Show auf
ein neues Level und zelebrieren damit
den Nervenkitzel, praktisch die „Höchststrafe“ für die Nerven der Zuschauer. Gut
In diesem Jahr gedenkt die Armenische
Gemeinschaft einem tragischen Ereignis:
Vor 100 Jahren ermordete das Osmanische Reich hunderttausende Armenier.
Ein Genozid, der bis heute von der Türkei
geleugnet wird. Das Armenische StaatsEnsemble beweist, dass man aus solch
einer Tragödie jedoch gestärkt und zuversichtlich herausgehen kann. Die Aufführung der 38 Tänzer und 12 Musiker
veranschaulicht die tief verankerte, musikalische Kreativität der Armenischen
Kultur. Die Zuschauer erwarten anmutige
Tänze, voll stürmischer Liebe und farbenprächtiger Kostüme.
Info: 0221 821 21 21
Als Kölns größtes Spezialgeschäft für
Metall- und Holzblasinstrumente ist das
Bläserforum an der Martinstraße MusikerInnen ein Begriff. Seit zehn Jahren werden dort Instrumente verkauft oder in der
dazugehörigen Fachwerkstatt kompetent
gewartet, repariert und umgebaut. Zum
Konzept des Bläserforums gehören auch
die angebotenen Workshops zu verschiedenen Instrumenten. Der Workshop am
29.10. unter der Leitung von Thomas Voigt
richtet sich an alle, die ihren Ton am Saxophon verbessern wollen. Für die Teilnahme
sind alle SaxophonspielerInnen, unabhängig vom Stand ihres Könnens eingeladen,
Night of Surprise ist ein kleines Festival
mit einer riesen Bandbreite an Musikern
und Performern. Wer abseits des Mainstream von Pop und Punk tanzen und
sich amüsieren will, dem sei die Night of
Surprise, die bereits zum zweiten Mal
stattfindet, ans Herz gelegt. Elektronische Grenzgänger, experimentelle Musik und tanzbare Songs, die unerwartete
Entdeckungen in sich bergen. Mit dabei
sind unter anderem Shelley Hirsch, Lakker, The Nightingales und Islam Chipsy
mit seiner Band EEK. Wem die reiche
Auswahl an Musik noch nicht genug ist,
für den gibt es im Anschluss die Aftershow-Party im Studio 672.
Info: 0221 952 99 40
Eintritt: € 18/12
Brühl
l
t
h
?
h
t
g
zweieinhalb Stunden dauert die Show,
in der Profiartisten und Weltklasseakrobaten bei brachialer Rockmusik ihr ganzes Können aufbieten. Aushängeschild
bei Flic Flac sind die Motorradshows im
runden „Globe of Speed“ und die „Mad
Flying Bikes“, dazu gibt es luftige Akrobatik und Comedy-Elemente, alles in der
imposanten Kulisse des schwarz-gelben
Zeltes auf den Rheinwiesen.
Info: 01806 999 00 02 02
VVK: brühl-info
Uhlstraße 1
Tel. 02232 79-345
VVK auch schriftlich an
[email protected] &
Fax 02232 79-2690
10.-13.12.15
Do, 10.12. Π20 h Fr, 11.12. Π20 h Fr, 12.12. Π20 h So, 13.12. Π19 h
Das alternative
Johnny Armstrong & Dr. Manfred Lütz
Kai Magnus Sting
Weihnachtspaket mit
Benaissa Lamroubal
Kleinkunst & Musik
Irre! - Wir behandeln Immer ist was, weil
im Autohaus Offizier, Mixed Show
die Falschen
sonst wär ja nix
Kölnstraße 73
61
Wibbelstetz
Speisen & Getränke
sind im Eintrittspreis
nicht enthalten.
culture club
Kunst
BUNDESKUNSTHALLE BONN
8.10. - 21.2.
Japans Liebe zum Impressionismus –
Von Monet bis Renoir
untersucht. Mit Künstlern wie Gerhard
Richter, Sigmar Polke und Blinky Palermo, aber auch Rosemarie Trockel und
Thomas Schütte. Es werden ältere, aber
auch aktuellere Werke gezeigt, die verdeutlichen, wie Strategien der formalen
Reduktion, der Serialität und industriellen Produktion auf ein Faible für gesellschaftskritische Themen und lakonischen
Humor treffen. Info: 0214 85 55 60
IMPRESSUM
präsentiert: Preisverleihung

Claude Monet: „Häuser im Schnee und der Mont
Kolsaas“, 1895, © Uehara Museum of Modern Art
Kennen Sie schon alles von Cézanne oder
Monet? Vor hundert Jahren waren japanische Sammler und Industrielle in Frankreich unterwegs und haben sich in den
Impressionismus verliebt. Die Gemälde,
die sie erwarben, landeten in japanischen
Sammlungen und blieben daher in Europa
eher unbekannt. Die Bonner Ausstellung
will über 100 wenig bekannte Bilder französischer Impressionisten und Postimpressionisten im Kontext der einzelnen
Sammlungen einem breiteren Publikum
vorstellen. Darüber hinaus wird die gegenseitige Befruchtung der Künstler beider
Welten thematisiert: Nicht nur kannten die
Franzosen die stark verbreiteten japanische
Holzschnitte, sondern japanische Künstler,
die Europa besuchten, exportierten die
akademische Freilichtmalerei und den Impressionismus nach Japan – auch das wird
zu sehen sein. Info: 0228 917 12 00
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE
KUNST
bis 28.2., Di-So 11-17 Uhr
Look!
Welche Wahl?
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
PHOTOGRAPHISCHE
SAMMLUNG/
SK STIFTUNG KULTUR
bis 24.1., Do-Di 14-19 Uhr
Margherita Spiluttini
kurzundschön:
Bewegte Bilder
kurzundschön, das ist der Nachwuchswettbewerb für junge Filmschaffende. Veranstaltet wird er seit 1997 von der KHM
(Kunsthochschule für Medien Köln) und
dem WDR und fördert damit Studierende
und Auszubildende. Die Preisverleihung
präsentiert am 28. Oktober im Cinenova
die Gewinnerfilme aller acht Kategorien,
darunter Kurzspielfilm, Animationsfilm und
Experimentalfilm. (Vgl. S. 38)
Margherita Spiluttini, Bergisel Sprungschanze
06, Innsbruck, Zaha Hadid, 2005, © M. Spiluttini, Sammlung Architekturzentrum Wien
Margherita Spiluttini gehört zu den führenden Architekturfotografinnen, sogar
jenseits ihres Heimatlands Österreich. Seit
Anfang der 80er beschäftigt sie sich mit
dem vom Menschen Gebauten. Sie untersucht das Verhältnis von Innenraum und
Außenraum, betont die Materialien, die
Künstlichkeit und Natürlichkeit und verdeutlicht Weite und Kleinheit im Verhältnis zur Natur. Dabei nimmt sie auch intuitiv Typisierungen vor, die wiederum in
ein Archiv münden, das ebenfalls in Köln
präsentiert wird. Info: 0221 88 89 53 00
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM
bis 24.1., Di-So 10-18 Uhr
Godefridus Schalcken
Cinenova
Herbrandstr. 11,
50825 Köln
choices verlost 2x2 Karten auf choices.de
Mi 28.10. 20 Uhr
Meine Meinung
POST AN DIE REDAKTION
Hallo choices,
ich lese choices sehr gerne und wir
haben durch das Magazin schon
viele Veranstaltungen oder Filme
besucht – die ohne Ihr Magazin nie
auf unserem Plan gestanden hätten.
Melanie Neuber, Köln
Herausgeber:
choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: [email protected]
www.choices.de
Chefredaktion:
Maxi Braun (v.i.S.d.P.)
Red. Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Frank Brenner, Marina Engler, Hartmut
Ernst, Sanje Gautam, Rolf-Ruediger Hamacher, Thomas Hirsch, Klaus Keil, Marianne
Kolarik, Bernhard Krebs, Anna Lenkewitz,
Dominik Lenze, Christian Meyer, Anne
Nüme, Jan Schliecker, Benjamin Seim, Olaf
Weiden, Hans-Christoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik:
Frauke Erny, Amélie Kai, Janina Wittmann,
Karen Zimmermann
Anzeigenverwaltung:
BERNDT MEDIA
Joachim Berndt
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
E-Mail: [email protected]
www.berndt-media.de
Druckerei:
Graphischer Betrieb Henke GmbH
Engeldorfer Straße 25
50321 Brühl
Buchhaltung: Karin Okniewski
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
Handtasche „XS Sunny City“, Zadig & Voltaire,
2014, MAKK, Foto: © Zadig & Voltaire, RBA,
Marion Mennicken
Das MAKK stellt die Neuerwerbungen
der letzten Jahre aus seiner Sammlung
historischer und zeitgenössischer Mode
vor. Der zeitliche Rahmen reicht von den
1960er Jahren bis heute mit Entwürfen,
Accessoires und Kollektionsteilen etwa
von Alexander McQuinn, Gianni Versage
und Wolfgang Joop. In der alphabetischen,
also zufälligen Reihung ergibt sich ein
flimmernder, vitaler Einblick in das Modegeschehen, wie es von Zeitgeist, Brüchen
und Kommentierungen gesellschaftlicher
Konventionen und von Überraschungen
geprägt ist. Info: 0221 22 12 67 14
MUSEUM MORSBROICH,
LEVERKUSEN
bis 10.1.; Di-So 11-17, Do 11-21 Uhr
Ruhe vor dem Sturm
Eine thematische Ausstellung, die den
Einfluss der US-amerikanischen Minimal Art auf die Kunst des Rheinlandes
mit ihren spezifischen Bedingungen
Godefridus Schalcken, Porträt des James
Stewart, Duke von Lennox und Richmond, o.J.,
Öl/Lw, The Leiden Collection, New York
Eine Wiederentdeckung des holländischen
Barockmalers, der zu Lebzeiten in ganz
Europa bewundert wurde und für seine
Bilder Höchstpreise erzielte. Ausgebildet
in der Leidener Werkstatt von Gerrit Dou,
wird Schalcken (1643-1706) mit seinen
illusionistischen Licht- und Farbeffekten
und seinem weiten motivischen Spektrum
bekannt. Das Wallraf-Richartz-Museum
hat rund 80 Gemälde aus aller Welt zusammengetragen: ein Drittel aller Bilder
von Schalcken. Info: 0221 22 12 11 19
Zusammengestellt von: Sanje Gautam,
Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Anna
Lenkewitz, Jan Schliecker
Liebes choices-Team,
choices nehme ich gerne, weil sie
nicht nur Kinofilme beschreibt, sondern einen Einblick gibt in Kunst,
Kultur, Theater – gerade auch abseits
des Mainstreams. Man wird auch mal
auf Themen gestoßen, die man sonst
nicht beachtet hätte. Auch wenn ich
nicht jeden Artikel lese, aber das gehört dazu. Ihr wollt ja viele Leser erreichen...
Meike Diekmann, Köln
Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern.
Durch Berndt Media
werden auch folgende Kultur-, Kino- und
Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
Wir freuen uns auf Ihre Leserbriefe oder
Online-Kommentare.
Telefon: 0221-27252-71
Fax: 0221-27252-88
E-Mail: [email protected]
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von
LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Kommentare geben nicht zwangsläufig die Meinung
der Redaktion wieder.
Veranstalter-Infos an:
[email protected]
Nichts ist egal
62
ch
hoicces wird
d au
uf
10
00 % Recyyclingpapieer gedrruckkt
WIR
SPIELEN
FÜR SIE!
Ab November im Staatenhaus
Wir danken den Kölnerinnen und Kölnern
für Ihr Vertrauen.
63
Eröffnungspremieren
Geschichten
aus dem Wiener Wald
von Ödön von Horváth
Geh hin,
ich weiß nicht wohin …
Musiktheaterabend von subbotnik
Uraufführung 20. November 2015 | Depot 2
Regie Stefan Bachmann
Premiere 31. Oktober 2015 | Depot 1
Kimberly
Stirb, bevor du stirbst
von Ibrahim Amir
Singspiel von David Schalko und Kyrre Kvam
Regie David Schalko | Musik Kyrre Kvam
Uraufführung 11. Dezember 2015 | Depot 1
Regie Rafael Sanchez
Uraufführung 07. November 2015 | Depot 2
3.31.93
von Lars Norén
Regie Moritz Sostmann | Deutschsprachige Erstaufführung
12. November 2015 | Depot 1
Spielzeit
2015/16
www.schauspiel.koeln

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