Umwelterklärung Ingolstadt 2015
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Umwelterklärung Ingolstadt 2015
Umwelterklärung 2015 für Audi in Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg Weiterverwendung von Hochvolt-Batterien / 2nd-Life-Energiespeicher Erfolgsbilanz / 5 Jahre Audi Stiftung für Umwelt Zahlen und Fakten / Kontinuierliche Verbesserung durch Umweltmanagement Abgebildetes Modell: Audi A3 Sportback 1.4 TFSI e-tron* Inhalt 04Vorwort Das Vorwort der neuen Umwelterklärung 2015 des Werkleiters und Umweltmanage- mentbeauftragten Peter Kössler. 06Umweltmanagement Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Die vorliegende Umwelterklärung liefert Daten und Fakten zur kontinuierlichen Verbesserung im Umweltmanagement am Audi-Standort Ingolstadt, der Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg gemäß dem Umweltmanagementsystem der Europäischen Union nach EMAS III. Darüber hinaus informiert die Umwelterklärung über aktuelle Entwicklungen im Umweltbereich. 08 Umweltschutz bei Audi Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beher- bergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte und wichtigste Produktionsstätte des Audi-Konzerns. 20 Gelebte Umweltpolitik In nur fünf Jahren hat sich die Stiftung mit ihren Projekten im Bereich Biodiversität, Artenschutz, Umweltbildung und Forschung weithin große Anerkennung erworben. 222nd-Life-Energiespeicher Im Batterietechnikum von Audi wird intensiv an der Entwicklung besonders leistungsstarker Hochvolt-Batteriesysteme gearbeitet. Und an der Weiterverwendung dieser HV-Batterien nach dem Einsatz im Fahrzeug: als Energiespeicher der Zukunft. 26 Neue Fertigung Münchsmünster Benachbart zum Industriepark Münchs- münster wurde im Herbst 2013 das Audi Kompetenzzentrum für die Produktion von Bauteilen aus Aluminiumdruckguss, Pressteilen und Fahrwerkkomponenten eröffnet. 10Effizienz Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum Auto- mobil. Dazu zählt die Vermeidung von um- weltbelastenden Stoffen, die optimale Aus- nutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfach- verwendung von Wasser und Energie. 28 Maximale Transparenz Ein Gespräch mit Dipl.-Ing. Andrea Hofmann über Key-Performance-Indikatoren. 12 32 95 Prozent Verwertung Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden zum Beispiel funktionstüchtige Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtma- schine oder ein aufbereitetes Aggregat will. 30 Umweltschutz hört nie auf Ein Gespräch mit Auszubildenden zum Stellenwert des Umweltschutzes in der Ausbildung bei Audi. Daten und Fakten Die vorliegende Zusammenstellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich. 14 Münchsmünster und Neuburg Die Fertigung in Münchsmünster und das Hightech-Areal in Neuburg, wo Kunden die ganze Modellpalette von Audi erleben können und wo die Aktivitäten von Audi Sport gebündelt sind, wurden für diese Umwelterklärung erstmalig validiert. 18 Wissen = Erfolg Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsange- boten und pflegt den Dialog mit renom- mierten Universitäten und anderen Bildungs- einrichtungen. Audi A3 Sportback e-tron* * Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen des genannten Modells auf Seite 65 Umwelterklärung 2015 Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 03 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, längst ist „Effizienz“ zum obersten Gebot im Umgang mit Ressourcen, Energieerzeugung und -verbrauch geworden. Dies ist eine klare Leitlinie für die Umweltpolitik der AUDI AG. Von der Entwicklung und der Produktion über die Fahrzeugnutzung bis hin zur Entsorgung werden alle Phasen des Produktlebensweges unserer Automobile unter diesem Aspekt betrachtet. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität ist es wichtig, dass die Umwelt-Bilanz eines Automobils bereits vor dem ersten Kilometer ausgeglichen ist. Deshalb arbeiten wir intensiv an der Verbesserung der CO₂-Bilanz unserer Fertigungsstandorte. An unseren deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm planen wir, bis 2020 den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Rahmen der Energieversorgung um 40 Prozent gegenüber dem spezifischen Wert von 2010 zu senken. Auf langfristige Sicht hat Audi die Vision einer vollständig CO₂-neutralen Automobilherstellung. Beginnend mit dem Standort Ingolstadt soll dieses Konzept sukzessive auf andere Standorte übertragen werden. Dazu sind viele Schritte notwendig: eine ständige Prozessoptimierung und die konsequente Berücksichtigung von Energiesparmaßnahmen bereits bei der Planung von Anlagen und Gebäuden sowie von Logistikabläufen. Im vergangenen Jahr hat Audi weitere Voraussetzungen für eine langfristig klimaneutrale Mobilität geschaffen: Als erster Premiumhersteller haben wir unseren CO₂-Fußabdruck nach der weltweit gültigen Norm ISO 14064 zertifizieren lassen. Auf diese Weise machen wir die Hauptursachen für Emissionen in der gesamten Wertschöpfungskette transparent – und identifizieren so Potentiale, um Treibhausgase über den gesamten Lebenszyklus eines Automobils weiter zu reduzieren. Auch auf dem neuen Gelände Audi Neuburg ist der Umweltschutz wichtig. So ist die Strom- und Wärmeversorgung CO₂-neutral: Audi bezieht in Neuburg regenerativ erzeugte Energie. Das Gelände wird mit Fernwärme aus Industrie-Abwärme und Ökostrom aus Wasserkraftwerken versorgt. Zusätzlich wird die Abwärme der Motorsport-Prüfstände genutzt. Für die nachhaltige Bauweise des Kundengebäudes hat Audi das Gold-Zertifikat der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) erhalten. Am Standort Ingolstadt wird ausschließlich Ökostrom eingesetzt. So können pro Jahr bis zu 290.000 Tonnen CO₂ vermieden werden. Der regenerativ erzeugte Strom wird überwiegend aus österreichischen und deutschen Wasserkraftwerken geliefert – und zwar genau dann, wenn er benötigt wird. Zusätzlich stellt Audi am Ingolstädter Werkgelände rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur Verfügung und kann so weitere knapp 1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermeiden. Audi unterstützt dabei den Einsatz verschiedener Technologien der Sonnenenergienutzung zur weiteren Optimierung der Solartechnik. Bereits seit vielen Jahren bewähren sich am Standort Ingolstadt effiziente Maßnahmen wie die Nutzung von Abwärme, von Wärmerückgewinnungssystemen oder der Einsatz einer modernen KraftWärme-Kopplungsanlage. Im Rahmen des Wärmeverbunds Ingolstadt nutzt Audi über einen Fernwärmeanschluss die überschüssige Abwärme der nahe gelegenen städtischen Müllverwertungsanlage sowie der Raffinerie Gunvor. So werden jährlich mindestens 120.000 Megawattstunden Energie aus Abwärme genutzt, was einer Vermeidung von jährlich mindestens 26.000 Tonnen CO₂ entspricht. 04 / Umwelterklärung 2015 / Vorwort Peter Kössler Werkleiter Audi Ingolstadt Auch für unsere Automobile senken wir Verbrauch und Schadstoffausstoß konsequent: Dabei baut das Unternehmen langfristig Kompetenz beim Elektroantrieb auf, optimiert permanent seine hocheffizienten TDI- und TFSI-Antriebe und schöpft alle Potentiale im Leichtbau aus. Audi hat bereits heute 344 Modellvarianten im Programm, die weniger als 140 Gramm CO₂ pro Kilometer ausstoßen, 101 mit weniger als 120 Gramm CO₂ pro Kilometer und 31 Modellvarianten mit weniger als 100 Gramm CO₂ pro Kilometer. Am Standort Ingolstadt wird seit Mitte letzten Jahres der Audi A3 Sportback e-tron* in Serie gefertigt. Das Plug-in-Hybrid-Modell kann allein mit dem Verbrennungsmotor, nur per Elektroantrieb oder im Hybridmodus fahren. Im Mittel begnügt sich der Fünftürer auf 100 Kilometern mit 1,5 Litern Kraftstoff. Das entspricht einer CO₂-Emission von 35 Gramm pro Kilometer. Ein nachhaltiger und verantwortlicher Umgang mit den eingesetzten Ressourcen bei Audi zeigt sich in allen umweltrelevanten Bereichen. So sollen die Kennzahlen für Energie, Frischwasser, Abfälle zur Beseitigung und organische Lösemittel (VOC) von 2010 bis 2018 konzernweit um 25 Prozent je Bezugseinheit verbessert werden. Etwa durch die Nutzung eines Membranbioreaktors (MBR) werden die wassersparenden Prozesse am Standort Ingolstadt künftig optimiert. Nach erfolgreich abgeschlossener Pilotphase steht dieses Projekt kurz vor der Umsetzung. Zudem nutzt Audi am Standort Ingolstadt seit langem Regenwasser. So konnten im vergangenen Jahr über 194.000 Kubikmeter Regenwasser für Brauchwasserzwecke eingesetzt werden. Für den Transport der Automobile vom Unternehmenssitz Ingolstadt sowie vom Werk Neckarsulm zum Nordsee-Verladehafen in Emden setzen wir Züge ein, die mit regenerativ erzeugtem Strom angetrieben werden. Die vorliegende Umwelterklärung informiert Sie ausführlich über die Leistungen für den Umweltschutz am Standort Ingolstadt, bei der Audi-Fertigung Münchsmünster sowie auf dem neuen Fahrund Erlebnisgelände Audi Neuburg. In Ingolstadt wurde bereits 1997 das anspruchsvolle Umweltmanagementsystem der Europäischen Union EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) eingeführt und kontinuierlich optimiert. Ein lohnendes Engagement, denn mit der erfolgreichen Validierung der konsolidierten Umwelterklärung des Audi-Standorts Ingolstadt im April 2015 bestätigten die staatlich zugelassenen Umweltgutachter erneut das bei Audi etablierte Umweltmanagementsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS). Der Standort Ingolstadt trägt somit seit mehr als 18 Jahren das EMAS-Signet! Audi in Münchsmünster und Neuburg wurden 2015 erstmals nach EMAS validiert und haben erfolgreich bestanden. Diese Zertifizierungen sind Belege einer kontinuierlichen Steigerung unserer Umweltleistungen. Das Umweltmanagement beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des spezifischen Energieverbrauchs, wie sie in der neuen internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Die erneute Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayern unterstreicht das Umweltengagement von Audi. Der Umweltpakt Bayern IV steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz“. Audi hat sich dabei mit konkreten Umweltzielen eingebracht und engagiert sich in gewohnter Weise unter anderem in den installierten Arbeitsforen. Ende 2009 setzte die AUDI AG ein weiteres Zeichen für den Umweltschutz: Das Unternehmen rief die Audi Stiftung für Umwelt GmbH mit einem Stammkapital von fünf Millionen Euro ins Leben. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Bereich Ökologie. Dazu zählen für das Jahr 2014 ein umfassendes Engagement der Stiftung im 2014 eröffneten Steigerwald-Zentrum, ein bundesweit angelegtes Artenschutzprojekt, bei dem ausgediente Trafohäuschen stufenweise zu „Stelen der Biodiversität“ umfunktioniert werden, oder die Herausgabe zweier Bücher, eines Grundlagenbuchs zur Bienenforschung sowie einer Lehrerhandreichung mit Unterrichtsvorlagen für den MINT-Unterricht. Ich wünsche Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre dieser neuen Umwelterklärung. Peter Kössler Werkleitung Ingolstadt Umweltmanagementbeauftragter Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 05 Audi Forum, Standort Ingolstadt Umweltmanagement Umweltpolitik Wir stellen uns der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Leitlinien für eine kontinuierliche Verbesserung von Produktion und Produkt. Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des spezifischen Energieverbrauchs, wie sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Präambel Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Automobile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität. Sie trägt dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten sowie für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher Technologien unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt. Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit verfügbar und ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte Prozesskette. Sie ist an allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik und trägt so nachhaltig zu einer sozial und ökologisch positiven Entwicklung bei. Forschung und Entwicklung Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksichtigung der Umwelt verbessern die Ingenieure kontinuierlich die Mobilität. Integrierte Produktpolitik Das Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebenszyklus eines Automobils und bezieht die Lieferanten mit ein: von der Rohstoffgewinnung über die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos. Information und Kommunikation Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern hinsichtlich Umweltschutz und Energieeffizienz. Darüber hinaus führt Audi einen Dialog mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der Bevölkerung am Standort. Automobil Effizienz mit Sportlichkeit vereinen: Die Berücksichtigung von Umweltaspekten soll auch künftigen Generationen individuelle Mobilität ermöglichen. Produktion Wo immer in der Produktion möglich, werden Stoffe im Kreislauf geführt, um die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren. Gelebte Umweltpolitik Der Einsatz zukunftsfähiger Lösungen sowie umwelt- und ressourcenschonende Wertschöpfung sind bei Audi gelebte Praxis. 06 / Umwelterklärung 2015 / Ganzheitliches Audi-Umweltmanagement 1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprüchen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden. 2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi-Umweltpolitik. Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effiziente Prozesse und Konzepte und steigert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit. 3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schädliche Einwirkungen auf die Umwelt vorausschauend zu vermeiden. Dies schließt die Verhinderung von Störfällen und Begrenzung der Auswirkung von Störfällen mit ein. Insbesondere der schonende und effiziente Einsatz von Ressourcen und Energie sowie der Aspekt der Anlagensicherheit stehen dabei im Mittelpunkt. Die Einhaltung der Umweltvorschriften ist hierbei selbstverständlich. 4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass – gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspartnern und Verwertungsunternehmen – die Umweltverträglichkeit der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert wird. 5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der Umweltpolitik hinsichtlich ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und – sofern notwendig – eine Aktualisierung. 6. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und Öffentlichkeit ist für die AUDI AG selbstverständlich. Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll. Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen Produktionsstandorten mit ein. 7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, so dass ihr Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird. Sie sind diesen Grundsätzen verpflichtet. 8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbindlich und wird durch die Formulierung von standortbezogenen Hauptaktionsfeldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert. Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 07 Umweltschutz bei Audi // Das Unternehmen AUDI AG Organisationseinheit Umweltschutz Vorstand Vorsitzender des Vorstands Beschaffung Technische Entwicklung Finanzen und Organisation Produktion § 52 b BImSchG* Personal- und Sozialwesen Marketing und Vertrieb Umweltschutz Auslandsstandorte inkl. Außenstellen Kommunikation Konzern Standort Ingolstadt Umweltstiftung Umwelt- und Risikomanagement Innovationsmanagement Biodiversität Kennzahlen Konzern Emissionshandel * Bundes-Immissionsschutzgesetz Audi Forum, Standort Ingolstadt Organisation des betrieblichen Umweltschutzes Vorstand Vorsitzender des Vorstands Technische Entwicklung Beschaffung Finanzen und Organisation Produktion § 52 b BImSchG* Personal- und Sozialwesen Planung Motoren Werkleitung Ingolstadt: Umweltmanagementbeauftragter / Energiemanagementbeauftragter Produktions-/ Werkplanung Fertigungssegment A 3 Leiter Betrieblicher Umweltschutz: Umweltschutzbeauftragter Fertigungssegment A 4 Immissionsschutz / Energie Umweltschutzprojekte Gewässerschutz Abfallwirtschaft Umweltkataster Marketing und Vertrieb Altlasten * Bundes-Immissionsschutzgesetz Umweltschutz ist Chefsache Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vorstand, der das Mitglied des Geschäftsbereiches Produktion mit der Wahrnehmung der Umweltschutzaufgaben betraut hat. Der Produktionsvorstand ist damit verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik. Laut § 52b des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist er unter anderem auch verpflichtet, über die Einhaltung der umweltrechtlichen Bestimmungen für genehmigungsbedürftige Anlagen zu wachen. Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu delegieren, gibt der Produktionsvorstand sie entsprechend an die Betreiber umweltrelevanter Anlagen weiter. Für standortbezogenen Umweltschutz ist die Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ zuständig. Für jeden Standort ernennt der Vorstand den Leiter des Betrieblichen Umweltschutzes 08 / Umwelterklärung 2015 / Umweltschutz bei Audi zum Betriebsbeauftragten für Umweltschutz und weist ihm die Aufgabe zu, darüber zu wachen, dass am Standort die gesetzlichen Vorgaben erfüllt werden. Außerdem besitzen sämtliche Standorte je einen eigenen Umweltmanagementbeauftragten, der für die erfolgreiche Umsetzung des Umweltmanagementsystems verantwortlich ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der Werkleiter. Gleichzeitig nimmt er auch die Funktion des Energiemanagementbeauftragten wahr. Die Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg sind (umwelt)organisatorisch an den Audi-Standort Ingolstadt angegliedert. Umweltschutzbelange werden daher zentral von der Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ Ingolstadt wahrgenommen. Umweltschutz im Audi Konzern Die Organisationseinheit Umweltschutz berichtet an den Vorstand Produktion, der die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz trägt. Sie legt die Umweltschutzaktivitäten des Audi Konzerns fest und ist zentraler Ansprechpartner des Audi Konzerns für die jeweiligen Umweltschutzgremien des Volkswagen Konzerns. Zu den zentralen Aufgaben gehören die Erarbeitung und Umsetzung übergeordneter und strategischer Regelungen zum Umweltschutz. Das beinhaltet beispielsweise die Sicherstellung eines konzernweiten Umweltmanagementsystems auf Basis der Audi-Umweltpolitik, die Koordination des CO₂-Emissionshandels, die Entwicklung und das Vorantreiben von neuen Umweltschutztechniken und Technologien. Weiterhin ist es Aufgabe, die Umweltstrategie des Volkswagen Konzerns auf einzelne Marken und Standorte herunterzubrechen und weiterzuentwickeln (Volkswagen Konzern als ökologische Nummer 1 bis 2018). Ebenso gehören die Erfassung und Bewertung der Audi-Umweltkennzahlen für den Volkswagen Konzern sowie das Monitoring der Umweltkennzahlen der einzelnen Marken und Standorte des Audi Konzerns dazu. Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH, Vorläuferin der AUDI AG, errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beherbergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte Produktionsstätte des Audi-Konzerns. Mehr als 38.000 Beschäftigte arbeiten auf dem 220 Hektar großen Gelände (ohne Ausgleichsflächen) – in Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik und Verwaltung. In Ingolstadt produziert Audi die Modellreihen A3, A4, A5 und Q5, zahlreiche Zulieferer haben sich am Standort angesiedelt. Das Firmengelände Etwa 1.076.000 Quadratmeter des Firmengeländes in Ingolstadt sind bebaut. Im Süden und Südosten grenzt es an ein allgemeines Wohngebiet, im Norden und Osten befindet sich ein Gewerbegebiet. An der Südwestgrenze des Audi-Werks liegt ein reines Wohngebiet. Durch das Firmengelände fließt – teils oberirdisch – ein Bach. Entwicklung, Produktion und Logistik Auf dem Werkgelände sind die Fertigung mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage sowie die Komponentenfertigung und der Werkzeugbau untergebracht. Im Nordwesten befindet sich die Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza sind das museum mobile, das Kundencenter sowie das Glasgebäude „Markt und Kunde“ angeordnet. Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für mehr als 700 Mitarbeiter der Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Vertrieb sowie Serviceeinrichtungen für Kunden und Besucher, etwa die Audi Bank, ein Reisebüro, das MitarbeiterFahrzeugcenter und den Audi Personalservice. Die zum Forum gehörende Piazza bietet Raum für Veranstaltungen unter freiem Himmel, die Piazzetta mit Wasser und Rasenflächen, Bäumen und Sträuchern lädt zum Entspannen ein. Zwei Heizwerke, eine KraftWärme-Kälte-Kopplungsanlage sowie der Anschluss an eine Fernwärmeleitung decken den Wärmebedarf. Am Standort gibt es zwei große Wasseraufbereitungsanlagen. Industriell belastete Abwässer (v. a. aus der Lackiererei) werden in einer chemisch-physikalischen Anlage so vorbehandelt, dass sie anschließend in die städtische Kläranlage eingeleitet werden können. In der zweiten Anlage werden Niederschlagswässer und leicht belastete Abwässer (v. a. von Kühltürmanlagen) chemisch und physikalisch zu Betriebswasser aufbereitet, das wieder im Werk eingesetzt wird. Weitere wichtige Einrichtungen sind die Gebäude der Werkfeuerwehr, Waschstraßen, Tankstellen, eine Reststoffzentrale und eine Wertstoffsammelstelle. Der Standort besitzt einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an das 1995 gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich zahlreiche Zulieferer angesiedelt haben. Außenstellen des Standorts Ingolstadt Prüfgelände Neustadt Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt an der Donau testen Audi-Ingenieure ihre Neuentwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch, Verschleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen KorrosionsschutzZentrum werden Fahrzeuge beschleunigten Alterungsprozessen unterzogen. Es ist für Audi selbstverständlich, einen Ausgleich für die versiegelten Flächen zu schaffen: Eine halbe Million Bäume und Sträucher wurden rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und Fauna finden neue Lebensräume, darunter auch verschiedene vom Aussterben bedrohte heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein Gutachten belegt den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzten Fläche ist ein Biotop entstanden. // Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 09 Effizienz // Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft ► Das elektrostatische Auftragsverfahren in der Lackiererei vermeidet Sprühverluste. Modernste Auswaschsysteme reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln. In allen Prozessen. Loser Blechverschnitt wird zu kompakten Würfeln gepresst. Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen Im Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle für die Blechumformung eingesetzt. Durch die Umstellung von hydraulischen auf mechanische Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydraulikölen und elektrischer Energie gesenkt werden. Die Grundbeölung des Metalls seitens des Blechherstellers macht die Zugabe von Ziehöl nahezu überflüssig. Aufgrund der Lieferqualität können die sonst üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung meist entfallen. Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – v on der Produktion bis zum fertigen Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale Ausnutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwendung von Wasser und Energie. Bei der Automobilproduktion verbraucht Audi Energie, Wasser und Rohstoffe. Dabei entstehen Abfälle, Abwässer und Emissionen. Beides – Input wie Output – reduziert das Werk Ingolstadt kontinuierlich. Eine positive Wirkung weist vor allem das Führen von Stoffen im Kreislauf auf: Ressourcen werden mehrmals verwendet bzw. zurückgewonnen. Oberster Grundsatz bei Audi ist es, Belastungen der Umwelt vorausschauend zu vermeiden. Presswerk Das Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile für die Karosserien der Modelle A1, A3, A4, A5, Q5, Q7. Täglich werden hier durchschnittlich 1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech in Form von Blechrollen, den so genannten Coils, verarbeitet. Die bis zu 30 Tonnen schweren Blechrollen werden zu Platinen geschnitten und in die gewünschte Geometrie umgeformt. Das nicht benötigte Material wird dabei abgeschnitten und vollständig recycelt. Nachdem die 10 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Produktion fertigen Blechteile in Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann der Karosseriebau darauf zugreifen. In Ingolstadt steht eine der zurzeit modernsten Pressen für große Karosserieteile. Aufgrund ihrer Leistung – sie verfügt über eine Gesamtpresskraft von 7.700 Tonnen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben pro Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressenlinien älterer Bauart. Einsatz von Druckluft beim Laserschneiden von formgehärteten Bauteilen Nach dem Umformprozess in den Warmumformlinien werden die hochfesten Blechteile mit einem Laser weiter bearbeitet. Dieser schneidet die benötigte Kontur der Blechteile. Audi ersetzt hierfür das übliche Schneidgas Stickstoff durch herkömmliche Druckluft. Der jährliche Verbrauch von 600 Tonnen des Gases Stickstoff wird vollständig eingespart, was zu einer Vermeidung von 300 Tonnen CO₂ führt. Verwertung von Restmetallen Den Blechverschnitt minimieren Fachleute bereits in der Produktplanungsphase. So sind bei Audi heute Presswerkzeuge mit Fünffachfertigung, fünf Blechteile pro Hub, im Serieneinsatz. Dadurch wird eine optimale Ausnutzung der Blechplatinen gewährleistet. Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recyclingkreislauf: Während des Herstellungsprozesses fallen Abschnitte durch Schächte in den Pressenkeller auf ein Förderband. Das Restmetall wird zu einer Paketierpresse befördert, die jeweils 300 Kilogramm losen Blechverschnitt zu einem kompakten Würfel presst. Die kompakte Würfelform gewährleistet ein minimales Transportaufkommen. Die Würfel werden per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und dort erneut eingeschmolzen. Erschütterungen Jedes Aufeinandertreffen der bis zu 22 Tonnen schweren Werkzeughälften verursacht Lärm und Vibrationen. Die Erschütterungen von bis zu 500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt, indem die Pressen nicht direkt auf das Betonfundament platziert werden, sondern auf Schraubenfedern, welche die Schwingungen stark dämpfen. Karosseriebau Roboter fügen Einzelteile aus Stahl und Aluminium in Baugruppen zu einem Fahrzeugskelett zusammen. Verschiedene Fügetechniken kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-, Laserschweiß-, Laserlöt- und Klebetechniken reduzieren den Verbrauch von Betriebsstoffen. Durch den Einsatz einer Intelligenten Punktschweißregelung wird gewährleistet, dass nur die benötigte Energie im Schweiß- Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz. punkt verwendet wird. Nachdem die Karosserie bis zur Fahrgastzelle aufgebaut ist, werden Türen, Fronthauben und Heckklappen montiert. Zu den im Karosseriebau verursachten Umweltbelastungen zählen unausgehärtete Klebestoffe, Emissionen von Staub und Schadstoffen durch Schleif- und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungseinrichtungen und lufttechnischen Anlagen. Hohe Wirtschaftlichkeit und eine Steigerung der Qualität werden durch den Einsatz von Betriebsmitteln mit elektromotorischen und servomotorischen Antrieben erreicht. Diese haben einen höheren Wirkungsgrad und bieten genauere Justiermöglichkeiten. Durch die Umstellung auf solche energieeffizienten Betriebsmittel konnte der Energiebedarf reduziert werden und somit auch der CO₂-Ausstoß. Phosphatierung Zu Beginn des Lackierprozesses muss die Oberfläche der Karosserie vorbehandelt werden. Phosphatierbäder schützen vor Korrosion und bewirken, dass der Lack besser haftet. Dieser Vorgang erzeugt Spülwässer, die mit Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind. Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es, einen hohen Anteil dieser Schwermetalle auszufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte für die Einleitung in die Kanalisation werden im Werk Ingolstadt aufgrund dieses Verfahrens deutlich unterschritten. Lackiererei Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz. Seit der Umstellung auf Wasserbasislacke ist der Lösemittelausstoß drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwendeten Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste beim Lackieren gering zu halten, wird an dem Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbeitet. Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches Auftragsverfahren. Auswaschsysteme in den Spritzkabinen reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und Klarlacktrocknern wird einer thermischen Nachverbrennung zugeführt und die dabei entstehende Wärme erneut zum Beheizen der Trockner genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen für einen deutlich geringeren Wasserverbrauch beim Lackierprozess. // Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 11 95 Prozent Verwertung // Recycling ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll ► Am Audi-Standort Ingolstadt gibt es inzwischen kaum noch nennenswerte Restabfälle. Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden zum Beispiel alle funktionstüchtigen Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder ein aufbereitetes Aggregat will. Effizienter Umgang mit Ressourcen: vom Ausgangsmaterial im Presswerk … ... über Karosseriebau ... ... und Lackiererei ... … bis zur Endmontage. Nachhaltige Produktion beinhaltet den effizienten Umgang mit den Ressourcen und Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter. Bei Audi ist die Logistikkette effizient und damit ressourcenschonend durchgeplant – vom Transport der Teile ins Werk Ingolstadt bis zur Auslieferung der fertigen Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile des Standorts mit Strom, Wärme und Kälte. In fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten ihre Baugruppen „just in time“ und liefern sie in Eigenverantwortung und mit eigenem Personal und Transportmitteln an die Montagelinien. betankt; die frei werdenden Kraftstoffdämpfe werden sofort abgesaugt. Der Kraftstoff, der sich nach dem Befüllen im Schlauch befindet, wird über Aktivkohlefilter zurückgepumpt und nicht mehr in die Atmosphäre gelassen. Zusätzlich halten Ventilatoren in der Anlage den Arbeitsbereich geruchsfrei. Bevor das Auto an den Kunden übergeben wird, werden alle Funktionen überprüft. In Waschanlagen werden beispielsweise die Dichtungen getestet – das hierfür verwendete Wasser wird mikrobiologisch aufbereitet. Audi geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert. Wärmeverbund Ingolstadt Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus der Müllverwertungsanlage Ingolstadt beliefert. Allein dadurch können durch den Bezug von mindestens 60.000 Megawattstunden jährlich etwa 13.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Seit 2012 wird zusätzlich Abwärme der Raffinerie Gunvor genutzt, so dass nun jährlich mindestens 120.000 Megawattstunden genutzt werden können. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, die Fernwärmenutzung weiter auszubauen. Alternative Energien Potentialstudien betrachten die Machbarkeit weiterer Projekte zur Energieeinsparung. Dazu zählt unter anderem die „Nutzung zukunftsweisender regenerativer Energien“. Seitens Audi wurde unter anderem eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für Kühlzwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die Erprobung innovativer Technologien in der Praxis. Audi stellt am Ingolstädter Werkgelände rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur Verfügung. Der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk Ingolstadt beläuft sich auf circa 1.800 Megawattstunden pro Jahr, wobei mehr als 40 Prozent direkt vor Ort genutzt werden. Komponentenfertigung In der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt und der AudiFertigung Münchsmünster sind rund 925 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 570 am Standort Ingolstadt. Zu den Bearbeitungsumfängen in Ingolstadt gehören die Bearbeitung von Motorkomponenten und Fahrwerkteilen, das Aufbereiten von Startern und Generatoren, die Vormontage von Rädern, Fahrwerkkomponenten und Hybridbatterien. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren, Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren, Laserstrahlkerben. So entstehen aus den verschiedenen Rohteilen Fahrwerk- und Motorkomponenten und Strukturteile wie zum Beispiel Radträger, Bremsscheiben, Schwenklager, Pleuel und diverse Karosseriebauteile. Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng überwacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe gesammelt. Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengenschmierung oder Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbeitung. Je nach bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus. Logistik Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet sich durch kurze Informations- und Transportwege aus. Systeme und Module werden vor den Werktoren montiert und auf die Sequenz genau an das Montageband geliefert. Dieses Konzept liegt auch dem Güterverkehrszentrum (GVZ) am Standort Ingolstadt der AUDI AG zu Grunde. 12 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Produktion Fahrzeugmontage In mehrstöckigen Montagelinien werden die Fahrzeuge zusammengebaut. Die zu Baugruppen montierten Einzelteile werden über Förderanlagen an die Montagelinien transportiert. Dort werden die Autos – auf Schlitten (Skids) oder in Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe verstellbar und lassen sich an den jeweils tätigen Mitarbeiter anpassen. Derzeit wird die Montage im B-Segment grundlegend modernisiert. An den neuen Bandabschnitten arbeiten die Mitarbeiter auf Werkermitfahrbändern, wodurch die Laufwege reduziert und die Arbeitshaltung ergonomisch verbessert werden. Zudem sind hier die Skids leichter und somit geht beim Transport der Autos weniger Energie verloren. Alle Bauteile werden in Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einwegverpackungen geliefert. Umlaufteile werden wiederverwendet: Ein Beispiel sind die Schoner, die die Karosserie vor Beschädigungen schützen. Im letzten Produktionsabschnitt werden Motor, Getriebe und Bordelektronik in die Karosserie eingebaut. Anschließend sind der Tank und das vormontierte Antriebsaggregat, die Abgasanlage, Stoßfänger, Räder und Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto Ergonomie ist die Bodengestaltung: Alle Laufwege sind aus vibrationsdämpfendem Material. Seit kurzem arbeiten Mitarbeiter und Roboter in der Montage A4/A5/Q5 ganz eng zusammen, ohne Schutzzaun. Es ist die erste Mensch-Roboter-Kooperation im Volkswagen Konzern, die in der Endmontage zum Einsatz kommt. Mit der neuen Technologie werden die Mitarbeiter bei schweren körperlichen Aufgaben unterstützt und ergonomisch ungünstige Arbeitsplätze werden verbessert. Zudem erleichtern die Ergonomischen Montagesitze (EMS) das Ein- und Aussteigen in die Karosserie, reduzieren die Laufwege und ermöglichen eine ergonomische Arbeitshaltung. Der EMS wird umweltneutral angetrieben. Bevor die Automobile vom Band fahren, werden sie Energieversorgung Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre, wie energieeffizientere Anlagen und eine energieoptimierte Anlagenfahrweise, zeigen Wirkung: Der Stromverbrauch pro produziertem Auto sinkt – selbst bei den Hauptverbrauchern in der Lackiererei und im Karosseriebau. Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie Wärmeräder die Umweltleistung am Standort Ingolstadt. Heizöl spielt eine untergeordnete Rolle. Der Wärmebedarf wird über einen Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage in Ingolstadt und eine Raffinerie sowie zwei vorrangig erdgasbetriebene Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gedeckt. Der Wärmebedarf am Produktionsort Münchsmünster wird großteils über ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk sichergestellt. Die benötigte Wärme für Audi Neuburg wird von den Stadtwerken aus der Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und an Abfallbilanz Am Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast keine Abfälle zur Beseitigung mehr an: Mehr als 95 Prozent der Abfälle werden wiederverwertet. Einzelne Materialien wie Stahlschrott werden nahezu vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet. Altfahrzeug-Verwertung Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind Altautos eine bedeutende sekundäre Rohstoffquelle. Alle von Audi entwickelten Automobile können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden. Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die Richtlinie über die Rücknahme von Altfahrzeugen in Deutschland. Funktionsfähige Elektro-Aggregate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden am Audi-Standort Ingolstadt aufbereitet. Audi-Kunden können bei Reparaturen selbst entscheiden, ob ihr Automobil ein neues Bauteil oder ein ebenso funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält. // Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 13 Audi-Fertigung Münchsmünster Audi-Fertigung Münchsmünster Modernste Produktionstechnologie und höchste Anforderungen an den Umweltschutz kennzeichnen die Audi-Fertigung Münchsmünster, die das Stammwerk Ingolstadt entlastet. // Umweltschutz auf neuestem Stand der Technik In direkter Nachbarschaft zum Industriepark Münchsmünster entstand bis Herbst 2013 nach rund einjähriger Bauzeit ein AudiKompetenzzentrum für die Produktion von Karosserie-Strukturbauteilen aus Aluminiumdruckguss, von warm- und kaltumgeformten Pressteilen sowie von Fahrwerkkomponenten. Die neue Fertigung entlastet das Stammwerk Ingolstadt und ist ein weiterer Baustein in der Wachstumsstrategie von Audi. Die Produktion wird stufenweise hochgefahren. Bis 2017 sollen etwa 900 Beschäftigte auf dem 31 Hektar großen Areal arbeiten. Für einen späteren Ausbau stehen weitere 11 Hektar zur Verfügung. Zu den Vorteilen des Geländes gehört neben der Nähe zum Hauptwerk Ingolstadt die gute Verkehrsanbindung über die Bundesstraßen B 16 und B 16 a. Ein Gleisanschluss zur Bahnlinie Ingolstadt – Regensburg ist geplant. Das Gelände Etwa 130.000 Quadratmeter des Geländes der Audi-Fertigung Münchsmünster sind bebaut. Im Norden liegen allgemeine Wohnund Mischgebiete, im Süden verläuft die Bundesstraße B 16. Westlich wird das Areal durch einen Bachlauf, östlich durch den Industriepark Münchsmünster begrenzt. In vielen Bereichen ist das Werkgelände durch Baumpflanzungen umsäumt. Freie Flächen wurden nach Biodiversitätsmaßstäben naturnah ausgestaltet. 14 / Umwelterklärung 2015 / Audi-Fertigung Münchsmünster Fertigung in Münchsmünster / Gewerke Auf dem Gelände Münchsmünster sind eine Aluminiumdruckgießerei, eine Mechanische Komponentenfertigung und ein Presswerk untergebracht. In allen drei Gewerken gewinnen die Anlagen Energie und Wärme zurück. Die Reinigung von Abluft und Abwasser sowie der Schallschutz befinden sich auf dem neuesten Stand der Technik. Mit den Bauteilen aus Münchsmünster unterstreicht Audi seine Führungsrolle im automobilen Leichtbau. Die formgehärteten Stahlbleche und die Aluminiumdruckgussteile vereinen geringes Gewicht mit hoher Festigkeit und höchster Präzision. Aluminiumdruckgießerei mit mechanischer Bearbeitung für Strukturbauteile Die Aluminiumdruckgießerei produziert einen Teil der Karosseriestrukturbauteile für Audi-Modelle mit längs eingebautem Motor. Alle Komponenten sind erheblich leichter als herkömmliche geschweißte Teile aus Stahlblech – bei der Federbeinaufnahme etwa lassen sich 30 Prozent Gewicht einsparen. In der Gießerei trennt eine eigene Vakuum-Verdampferanlage das Öl aus dem Abwasser ab. Zudem reinigt ein hochmodernes, mehrstufiges Kreislaufsystem die Luft. Das Abwasser, das bei der Reinigung der AluminiumdruckgussBauteile entsteht, durchläuft ebenfalls eine separate Neutralisationsanlage. An den Öfen der Aluminiumdruckgießerei führt Audi Wärme direkt in den Prozess zurück, sie wird zum Heizen der Schmelze genutzt. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind dabei Härten, Waschen, Beizen und Konversionsbeschichten. Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 15 Audi-Fertigung Münchsmünster Fahrwerkkomponenten-Fertigung / Mechanische Fertigung In der Fahrwerkkomponenten-Fertigung werden Aluminium-Radträger, Aluminium-Schwenklager, Radnaben aus Stahl und Bremsscheiben aus Grauguss in zahlreichen Varianten gefertigt. Die Teile kommen in den Audi-Modellen mit längs eingebautem Frontmotor sowie in weiteren Automobilen des Volkswagen Konzerns zum Einsatz. Radträger und Schwenklager werden vor Ort mit der Radnabe und weiteren Anbauteilen komplettiert und automatisiert zu einer Baugruppe zusammenmontiert. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind dabei Drehen, Bohren, Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen, Härten und Beschichten. Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng überwacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe gesammelt. Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengenschmierung oder Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbeitung. Je nach bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus. Auch in Münchsmünster achtet Audi streng auf effizienten Umgang mit der Energie. In der Komponentenfertigung beispielsweise wird das Betriebsdatensystem künftig den Energieverbrauch der Anlagen in Echtzeit anzeigen. Der 200 Grad Celsius heiße Ofen, der den Lack in die Bremsscheiben einbrennt, ist mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet. Presswerk Im Presswerk steht Leichtbau ebenfalls an erster Stelle. Hier entstehen komplexe kalt- und warmumgeformte Blechteile, die die Struktur der Audi-Karosserie bilden und verstärken. Der Fertigungsstandort Münchsmünster verfügt über die modernste Technologie im Bereich der Warmumformungstechnik. Die neuen Mehrlagen-Kammeröfen, die mit Erdgas befeuert werden, fassen zusammen 40 Blechplatinen. Die Bestückung der Kammeröfen mit Platinen erfolgt über den Feeder. Die benötigten 930 Grad Celsius werden nach fünf bis sechs Minuten erreicht. Danach werden die erhitzten Platinen in einer Warmhaltebox aus den Kammern geholt und Richtung Presse befördert. Zwei Pressen mit wassergekühlten Werkzeugen formen die Platinen anschließend bei ca. 850 Grad Celsius um. Die Temperatur wird während des Umformprozesses auf 100 – 150 Grad Celsius abgesenkt. Durch die rasche Temperaturabsenkung entsteht ein hochfestes Bauteil. Die Bauteile können durch die Festigkeitszunahme dünner dimensioniert werden, wodurch sich das Gewicht der Karosserie verringert. Zusätzlich werden spezielle Platinen partiell vergütet. Die Platinen werden in der Warmhaltebox in bestimmten Zonen schwächer beheizt (ca. 600 Grad Celsius). Die Zugfestigkeit des Blechgefüges wird dadurch kontrolliert reduziert. Durch diesen zusätzlichen Fertigungsschritt können die Karosserieteile mehr Energie bei einem Autocrash aufnehmen. Abschließend werden die Platinen in der Presse noch in höchster Präzision beschnitten, gelocht und gestanzt. Ein Roboter entnimmt die fertigen Teile und deponiert diese in einem Puffer. Ein schnell arbeitender Laserpark, bestehend aus neun Einzelanlagen, erledigt die letzten Bearbeitungsschritte vollautomatisch. In Münchsmünster wird, wie bereits in Ingolstadt, herkömmliche Druckluft als Schneidgas verwendet. Dadurch kann auf den Einsatz des üblicherweise verwendeten Stickstoffs verzichtet werden. Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen Im Presswerk werden Öle sowohl für die Pressen als auch für die Blechumformung eingesetzt. Der Einsatz modernster Servoantriebe senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch den Verbrauch von Hydraulikölen. Ziehöl wird beim ersten Umformschritt nahezu 16 / Umwelterklärung 2015 / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg ► Mit der Investition in die Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg stärkt Audi den Standort Ingolstadt. nicht mehr benötigt, da bereits der Blechhersteller eine Grundbeölung des Metalls sicherstellt. Ebenfalls können die sonst üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung aufgrund der hohen Lieferqualität meist entfallen. Verwertung von Restmetallen Bei der Produktion von Karosserieteilen fallen aufgrund der Bauteilgeometrie Blechabfälle an. Dieser Verschnitt wird bereits in der Produktplanungsphase durch Fachleute minimiert. Ein Beispiel zur optimalen Ausnutzung der Grundplatine ist die 5-fach-Fertigung, bei der fünf Blechteile pro Pressenhub entstehen. Der dennoch anfallende Blechschrott wird über einen Recyclingkreislauf wiederverwertet. Die Rückführung erfolgt über ein Unterflur-Fördersystem, das den Blechabfall der Anlagen an eine zentrale Sammelstelle befördert. Anschließend wird das Restmetall vom Fachbetrieb abgeholt und eingeschmolzen. // Prämiert für nachhaltige Bauweise Audi Neuburg Erschütterungen Die Pressen sind gegenüber dem Gebäudefundament durch Dämpfungselemente entkoppelt. Dadurch werden starke Erschütterungen auf das umliegende Erdreich vermieden. Lärm Auch für die Audi-Fertigung Münchsmünster wird das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) eingesetzt. Für alle auf dem Gelände durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit Hilfe dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungsphase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen berücksichtigt werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren. Energieversorung Den Großteil der Grundlast an thermischer Energie wird künftig das hocheffiziente Blockheizkraftwerk liefern. Dieses erzeugt mittels ressourcenschonender Kraft-Wärme-Kopplung neben Wärme auch Strom, der direkt am Standort verbraucht wird. Spitzenbedarfe im Wärmenetz werden durch erdgasbefeuerte Kesselanlagen abgedeckt. Zur Minimierung des Wärmebedarfs spielt unter anderem das Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch Anlagen eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher Wärmeräder zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminiumdruckgießerei direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum Heizen der Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-Abwärme aus der Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in das Wärmenetz der Fertigung Münchsmünster eingespeist. Der Bezug elektrischer Energie erfolgt seit Januar 2015 ausschließlich aus regenerativen Quellen. Werkservice Der Werkservice betreut das Gebäudemanagement und die Gebäudetechnik, die Energie- und Medienversorgung sowie die Entsorgung von Abwasser und Abfällen. Eine Energie- und Medienzentrale versorgt die Fertigung mit Elektro- und Wärmeenergie, Erdgas, Kühlwasser, Trinkwasser, Betriebswasser, Druckluft und Kälte. Anfallendes Abwasser wird zur Aufbereitung in die Kommunale Kläranlage in Münchsmünster eingeleitet. Zu den Aufgaben des Werkservice gehören auch die Werksicherheit sowie der Brand- und Werkschutz. Die Fertigung Münchsmünster verfügt zudem über ein eigenes Gesundheitszentrum für die Mitarbeiter. In Neuburg an der Donau, rund 20 Kilometer westlich von Ingolstadt, befindet sich das 47 Hektar große Hightech-Areal von Audi, das Ende August 2014 – nach nur zweijähriger Bauzeit – eröffnet wurde. Mit der Investition im oberen zweistelligen Millionenbereich stärkt Audi erneut den Standort Ingolstadt und bietet nun in Neuburg 460 attraktive Arbeitsplätze. Unter einem „Dach“ befinden sich in Neuburg das Audi driving experience center, das Kompetenz-Center Motorsport und einige Funktionseinheiten der Technischen Entwicklung. Audi driving experience center Audi-Kunden und Gäste können auf einem Fahrerlebnisgelände die gesamte Modellpalette der „Vier Ringe“ erfahren: bei Sicherheitstrainings, Aufbau- oder Kompaktkursen und Cheffahrertrainings – auf der Handlingstrecke, auf der Dynamikfläche oder auf dem OffroadParcours. Sogar ein „Prototypen-Führerschein“, wichtig für Zulieferer und Entwickler, wird in Neuburg angeboten. Obwohl die Betriebsgenehmigung ganzjährig einen 24-Stunden-Betrieb vorsieht, beschränkt Audi die Nutzung des Geländes auf Werktage und einen Zeitraum von maximal zwischen 7.00 und 20.00 Uhr. Öffentliche und private Rennsportveranstaltungen finden in Neuburg nicht statt. Kompetenz-Center Motorsport / Audi Sport Audi Neuburg bündelt nun die Aktivitäten von Audi Sport. Das Kompetenz-Center unterstreicht die große Bedeutung, die der Motorsport für das Unternehmen hat. Audi Sport entwickelt in Neuburg HighPerformance-Technologien für Rennfahrzeuge – auch, um sie für einen möglichen Serieneinsatz vorzubereiten. Auf modernen Motorprüfständen in Neuburg werden die Rennmotoren nahezu unter Realbedingungen erprobt. Audi Sport organisiert und koordiniert von Neuburg aus die Werkaktivitäten für die weltweiten Renneinsätze – insgesamt etwa 20 Rennen in zwölf Ländern pro Jahr. Technische Entwicklung Die Technische Entwicklung führt auf dem Gelände Entwicklungsfahrten mit Technikträger-Automobilen durch und prüft unter anderem Fahrassistenz- und Kamerasysteme der neuesten Generation. Umweltschutz am Gelände Auch auf dem neuen Gelände Audi Neuburg hat das Thema Umweltschutz eine große Bedeutung. So ist die Strom- und Wärmeversorgung CO₂-neutral: Audi bezieht in Neuburg regenerativ erzeugte Energie. Das Gelände wird mit Fernwärme aus Industrie-Abwärme und Ökostrom aus Wasserkraftwerken versorgt. Zusätzlich wird die Abwärme der Motorsport-Prüfstände genutzt. Für die nachhaltige Bauweise des Kundengebäudes hat Audi das Gold-Zertifikat der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) erhalten. Obwohl eine 80-Prozent-Versiegelung des Testgeländes zulässig wäre, wurden nur knapp 40 Prozent der Flächen bebaut bzw. asphaltiert. Auch in Sachen Schallschutz greift in Neuburg eine Vielzahl von Maßnahmen und Aktivitäten, damit die gesetzlich vorgeschriebenen Lärmgrenzen eingehalten oder unterschritten werden: Zum Beispiel wurden die Handlingstrecke und die Geraden mit einem lärmmindernden Asphalt versehen. Das gesamte Gelände umgibt ein 3 Meter hoher Lärmschutzwall; entlang der geraden Fahrstrecke wurde ein 6 Meter hoher, bepflanzter Wall errichtet. Regelmäßig werden Schallimmissionen gemessen und hinsichtlich Fahrzeugtyp, Nutzungsart und Intensität bewertet. Eigens für die Tests in Neuburg wurde für den R8 eine spezielle Abgasanlage entwickelt, die die Schallimissionen gegenüber dem Serienfahrzeug deutlich verringert. Derzeit wird ein Konzept zur Biodiversität für das Gelände in Neuburg entwickelt, das auch den Offroad-Parcours mit einschließt. Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 17 Wissen = Erfolg // Dialog mit Bildungseinrichtungen ► Das Engagement der Audi-Mitarbeiter ist der wichtigste Faktor für ein erfolgreiches Umweltmanagement. Ausbildung Schulungsangebote Thematische Werkführungen Wissenschaftskooperationen Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen. darüber hinaus ein „Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie noch effizienter genutzt werden kann. Angehende Fertigungsgruppenleiter erhalten im Rahmen ihrer internen Weiterbildung ausführliche Informationen über den betrieblichen Umweltschutz bei Audi. Darüber hinaus macht Audi seinen Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen transparent, wie zum Beispiel in den jährlichen Umwelterklärungen und im Audi-Umweltmagazin. Werkführungen Unter dem Motto „Die ökologische Seite der Produktion“ werden in Ingolstadt regelmäßig spezielle Themenführungen veranstaltet. Bei diesem Rundgang durch die Produktion bilden Informationen zu Umweltschutzmaßnahmen einen besonderen Schwerpunkt. Außerdem erhält der Besucher einen Überblick über die ökologischen Grundlagen der Wasser- und Wärmekreisläufe am Standort Ingolstadt. Werkführungen sind Teil unserer umfassenden Informationspolitik. Das Thema Umwelt in der Ausbildung Audi Ingolstadt bildet in über 20 Berufen aus. Der Umweltschutz steht dabei regelmäßig auf dem Stundenplan: Themen wie Wärmerückgewinnung, Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfallvermeidung, Lärmschutz, Umweltrecht und Umweltmanagement werden im Unterricht vermittelt. Für jede der Berufsgruppen findet einmal jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen Umweltthema statt. Auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehene Projektarbeit ist Umweltschutz fester Bestandteil. So werden künftig mindestens drei Projekte unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt. Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen Mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten hat Audi in den vergangenen Jahren in Projekten zusammengearbeitet. Mit der Technischen Hochschule Ingolstadt besteht eine strategische Partnerschaft: Mit Unterstützung der AUDI AG wurde der neue Kompetenzbereich „Produktions- und Automatisierungstechnik“ am Institut für Angewandte Forschung geschaffen. Projekte aus den Themenbereichen Mobile Robotik, Karosseriebau, Automatisierungstechnik, Widerstandspunktschweißen, Lackmischverfahren oder Logistik werden hier gebündelt. // Wissen ist der Schlüssel für erfolgreiches Umweltmanagement. Audi setzt konsequent auf die entsprechende Schulung und Ausbildung der Mitarbeiter und steht im Austausch mit renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Multiplikatoren im Umweltschutz Know-how und Engagement der Audi-Mitarbeiter entscheiden über den Erfolg des Umweltmanagements. Der Methodenbaustein Umweltschutz ist wichtiger Bestandteil des Audi Produktionssystems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch die Sensibilisierung für jene Themen gefördert, auf die der Mitarbeiter vor Ort 18 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Kommunikation selbst Einfluss hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulte Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz (BVfU) vermitteln ihren Kollegen notwendiges Wissen, leiten sie zu umweltgerechtem Verhalten an und informieren sie über die neuesten Entwicklungen. Um ihre Aufgaben optimal bewältigen zu können, nehmen die Umweltverantwortlichen mehrmals jährlich an Weiterbildungsveranstaltungen teil, welche von der Umweltschutzabteilung durchgeführt werden. Diese Schulungen informieren über aktuelle Ereignisse wie Änderungen in der Umweltgesetzgebung oder Bauaktivitäten, aber auch über übergeordnete Themen – zum Beispiel den CO₂Emissionshandel. Um Energiesparpotentiale zu identifizieren, prüft Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 19 Gelebte Umweltpolitik // Audi Stiftung für Umwelt Erfolgsbilanz für Mensch und Natur Die Gründung der gemeinnützigen Audi Stiftung für Umwelt im Herbst 2009 bezeichnete Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, als „Meilenstein der Audi-Umweltpolitik“ und als „wichtigen Impuls für das weltweite Umwelt-Engagement des Konzerns.“ Die unabhängige Audi Stiftung für Umwelt will „anstiften“ zu engagiertem Handeln in Naturschutz und Umweltbildung, fördert innovative Vorhaben in Forschung und Wissenschaft sowie bei der Entwicklung umweltverträglicher neuer Technologien fernab des Automobils. Mit Hilfe der Audi Stiftung konnten seit der Gründung die damit verbundene Verbesserung der Biodiversität auf diesen Flächen sowie die Bindung von Kohlenwasserstoff durch die Bäume. Klassenzimmer Natur Um ganz konkrete Artenschutzziele und deren Vermittlung gerade an junge Menschen geht es bei vielen Projekten der Stiftung. Etwa im „Klassenzimmer Natur“ im Landkreis Bamberg, wo auf einem ehemaligen Militärgelände mit Unterstützung der Audi Stiftung der Schutz der Natur und die Vermittlung der Schutzziele so vorbildlich gelungen sind, dass das Projekt von der UN-Dekade für biologische ► Freiwilliges Handeln im Bereich Ökologie über die Grenzen der gesetzlichen Verpflichtungen hinaus ist die Kernanforderung an das Engagement der Audi Stiftung für Umwelt. Sehr zufrieden mit den Erkenntnissen des internationalen Eichenwaldprojektes: die Geschäftsführer der Audi Stiftung, Anton Poll (links) und Dr. Dagobert Achatz. In nur fünf Jahren hat sich die Audi Stiftung für Umwelt mit ihren Projekten im Bereich Biodiversität, Artenschutz, Umweltbildung und Forschung weithin große Anerkennung erworben. Über die Projekte der Audi Stiftung in den Förderbereichen finden Sie detaillierte Informationen auf der Internetseite: http://www.audi-umweltstiftung.de bereits einige wegweisende wissenschaftliche Projekte auf den Weg gebracht, vielversprechende Modellversuche installiert und neue Ansätze in der Umweltbildung umgesetzt werden. Gemeinsam ist allen Förderprojekten der Audi Stiftung für Umwelt die Alleinstellung hinsichtlich Innovation und Originalität. Maßstab ist die Herangehensweise, die Herausforderungen der Zukunft zu erkennen und diese in konkretes Handeln umzusetzen. Die Audi Stiftung für Umwelt ist als operativ tätige Stiftung nicht nur Förderer, sondern Ideengeber und Mitgestalter von Projekten mit entsprechendem Potential. Internationales Forschungsprojekt Eichenwald Das Startprojekt „Eichenwald“ war gleich ein internationales Forschungsvorhaben, im Rahmen dessen mit Unterstützung der AUDI AG in der Nähe der Audi-Standorte Ingolstadt, Neckarsulm, Brüssel, Bologna, Györ und Mexiko-Stadt mittlerweile insgesamt mehr als 100.000 Eichen gepflanzt wurden. Erforscht werden im Langzeitversuch die optimalen Pflanzbedingungen im Hinblick auf Wachstum der Eichen, 20 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Natur Vielfalt ausgezeichnet wurde. Im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt engagiert sich die Audi Stiftung für Umwelt vor allem mit der Anschaffung hochwertiger, multimedialer Exponate für das Steigerwald-Zentrum: In einer attraktiven Dauerausstellung und der umgebenden Landschaft informieren moderne, interaktive Medien über den Lebensraum Wald und nachhaltige Forstwirtschaft. Buch Abenteuer Leben Natur Technik Ein weithin beachtetes Ausrufezeichen setzte die Audi Stiftung mit der Herausgabe des Buches „Abenteuer Leben Natur Technik“, das jungen Menschen moderne Technologien sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde vermittelt. Über die Projekte der Audi Stiftung für Umwelt in den Förderbereichen Umweltschutz, Biodiversität, Umweltbildung, Umwelttechnik, Wissenschaft und Forschung informiert die Internetseite: www.audi-umweltstiftung.de // Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 21 // Produktion 2nd-Life-Energiespeicher 2nd-Life Uwe Opitz Hochvoltsysteme Produktion Energiespeicher Bei Audi wird intensiv an der Entwicklung besonders leistungsstarker Hochvolt-Batteriesysteme gearbeitet. Und an der Weiterverwendung dieser HV-Batterien nach dem Einsatz im Fahrzeug: als Energiespeicher der Zukunft. Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie Audi A 3 e-tron* Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie Audi R 8 e-tron* Dr. Michael Hinterberger Hochvoltsysteme Produktion Ein Team von Fahrzeug- und Elektrotechnikern arbeitet seit 2010 an der Zukunft der Elektromobilität. Hier werden HochvoltSysteme geplant, erprobt und in Kleinserien produziert, darunter die Prototypen für den A1 e-tron und den R8 e-tron. Ziel ist es, entlang der gesamten Wertschöpfungskette „Elektrotraktion“ Erfahrung zu sammeln für die große Serienproduktion. Zu den Männern der ersten Stunde in diesem „Zukunftslabor“ von Audi zählen Dr. Michael Hinterberger und Uwe Opitz. Gemeinsam betreuen sie ein Projekt zur weiteren sinnvollen Verwendung von Hochvolt-Batterien, die sich nicht mehr für den Einsatz im Elektrofahrzeug eignen und bis dato kostenaufwändig recycelt werden. Die Idee vom „2nd-Life-Energiespeicher“ ist, HochvoltBatteriesysteme als Zwischenspeicher für regenerativ erzeugte Energien zu verwenden. * Verbrauchsangaben zu den genannten Modellen auf Seite 47 22 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 23 // Produktion 2nd–Life–Energiespeicher ► Die Weiterverwendung von Hochvolt-Batterie- systemen als überzeugender, zukunftsfähiger Ansatz – ökologisch wie ökonomisch. „Der 2nd-Life-Energiespeicher könnte künftig ein wichtiger umweltfreundlicher Beitrag zur Netzsicherheit sein. In jedem Fall können enorme CO₂-Mengen eingespart werden.“ Dr. Michael Hinterberger Interview mit Dr. Michael Hinterberger Hochvoltsysteme Produktion und Uwe Opitz Hochvoltsysteme Produktion ausgestatteten Audi-Parkhaus aufzustellen. Bald schon könnte z. B. die Technologie auch in der Produktion zum Power-Peak-Shaving eingesetzt werden, also zur Abpufferung von sehr teuren Stromspitzen, die anfallen, wenn beispielsweise Hubanlagen an den Förderbändern und gleichzeitig viele Roboter in Gang gesetzt werden. Welchen Nutzen verspricht dieses Projekt? Das klingt alles so einleuchtend wie einfach. Warum ist diese Innovation nicht längst im Einsatz? Dr. Michael Hinterberger Eine ganze Menge! Bisher werden HV-Batteriesysteme, die teilweise noch bis zu 70 Prozent der Kapazität aufweisen und möglicherweise nicht mehr für den Betrieb von E-Fahrzeugen genutzt werden können, dem Recycling zugeführt. Das kostet den Hersteller viel Geld und lässt das verbleibende Potential der Batterien ungenutzt. Audi arbeitet bereits an effektiven Recycling-Konzepten, um die Materialien in einer Batterie wiederzugewinnen, aber noch besser ist es, dieses Reservoir als Beitrag zur Netzsicherheit zu schöpfen. Wir wollen dieses Reservoir gewinnbringend nutzen als Beitrag zur Netzsicherheit: weil der Ertrag aus regenerativen Energien bekanntlich Schwankungen unterliegt und diese noch zunehmen dürften, wenn nach und nach AKWs vom Netz gehen und durch erneuerbare Energien aus Wind und Sonne ersetzt werden sollen. Möglicherweise könnten HV-Batteriesysteme auch zu intelligenten Lösungen beitragen, um das deutsche Nord-Süd-Gefälle in Sachen Energiebereitstellung auszugleichen. Und noch ein ganz beachtlicher Nutzen: Mit dieser Technologie lassen sich enorme CO₂-Einsparungen realisieren. Uwe Opitz Der „2nd-Life-Container“ ist ein signifikanter, nachhaltiger Ansatz zur „Green Factory“. Außerdem erzeugt diese Technologie beim Kunden ein gutes Gefühl, wenn er weiß, dass „seine“ Batterie einer sinnvollen weiteren Verwendung dient. Die Technik unserer „Container“ ist auf sehr hohem technischen Niveau und wir wollen damit konzernübergreifend Standards setzen. Denn auch im Konzern werden derartige Lösungen bereits seit einem Jahr intensiv verfolgt. Wie muss man sich Ihren „2nd-Life-Container“‚ vorstellen? Uwe Opitz Vereinfacht ausgedrückt: Das ist ein marktüblicher Container, in dem mehrere, auch unterschiedliche, HV-Batterie-Typen, wie sie bei Audi im Einsatz sind, zu einem großen Speicher zusammengeschaltet werden. Damit kann z. B. elektrische Energie bei Lade- und Entladevorgängen im End-of-Line-Test gepuffert werden. Oder eben Energie, die aus Windrädern und Photovoltaik gewonnen wird. Dr. Michael Hinterberger Das Modell wird demnächst bei Audi im Einsatz sein: Noch für dieses Jahr ist geplant, einen der Container in einem mit Solar-Paneelen 24 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation Dr. Michael Hinterberger Das ist eine gute Frage! Wir arbeiten ja schon eine ganze Weile aktiv an unserem intelligenten Container-Konzept. Und es ist zu spüren, dass diese Technologie kommen wird. Das Interesse ist riesengroß. Aber noch stehen die Kosten der Nachfrage entgegen. Es rechnet sich erst, wenn die Elektromobilität zu einem Massenmarkt wird und damit entsprechend viele HV-Batteriesysteme zur weiteren Verwendung anfallen. Uwe Opitz Die Amortisation des Containers hängt auch von der Lebensdauer der HV-Batteriesysteme in ihrem zweiten Leben ab. Deshalb untersuchen und testen wir, um die Entwicklung der HV-Batterie-Technologie, etwa in der Elektronik, zu beeinflussen. Ziel ist eine Lebensdauer von weit mehr als 10 Jahren. Dann könnte möglicherweise der Container schnell zu einem Business-Case, also wirtschaftlich interessant werden. Immerhin muss der Hersteller derzeit eine Menge Geld für den Transport und das Recycling der HV-Batterie ausgeben. Also ein neues Geschäftsmodell auch für Audi? „2nd-Life ist Vorsprung durch Technik! Dazu ein sehr nachhaltiger Ansatz, dessen enormes Potential wir weiterverfolgen sollten. Es gibt bereits zahlreiche Interessenten für diese Technologie.“ Uwe Opitz Dr. Michael Hinterberger Die Chancen sind da und die Potentiale arbeiten wir gerade in unseren bereichsübergreifenden Projektrunden aus. Es gibt von Dritten eine starke Nachfrage bezüglich der Weiterverwertung von HV-Batteriesystemen, bis hin zum Einsatz im privaten Bereich. Die wollen natürlich möglichst günstig an unsere HV-Batteriesysteme rankommen, denn die Batteriezellen sind die teuersten Komponenten bei allen stationären Anwendungen. Dr. Michael Hinterberger Zumal wir hier offensichtlich auch einen technologischen Vorsprung gegenüber unseren Marktbegleitern haben. Wir verfügen derzeit bereits über 18 Patente im Zusammenhang mit dem „intelligenten 2nd-Life-Energiespeicher“ und über viele weitere neue Technologien. Und es werden ständig mehr. Derzeit arbeiten wir bereits an der „Smart-ReUse-Version 2.0“! Wir nutzen unsere Erkenntnisse aus dem Batterietechnikum, um die Anlagen weiter zu minimieren und zu optimieren. Da ist noch viel Spielraum für weitere Innovationen! // Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 25 // Umweltschutz Münchsmünster Mathias Ziegler Neue Fertigung Umweltingenieur, zuständig für die Audi-Fertigung Münchsmünster Audi-Fertigung Münchsmünster In direkter Nachbarschaft zum Industriepark Münchsmünster entstand bis Herbst 2013 nach rund einjähriger Bauzeit ein Audi-Kompetenzzentrum für die Produktion von Karosserie-Strukturbauteilen aus Aluminiumdruckguss, von warm- und kaltumgeformten Pressteilen sowie von Fahrwerkkomponenten. Die hochmoderne Fertigung entlastet das Stammwerk Ingolstadt und ist ein weiterer Baustein in der Wachstumsstrategie von Audi. Die Produktion wird stufenweise hochgefahren. Bis 2017 sollen etwa 900 Beschäftigte auf dem 31 Hektar großen Areal arbeiten. Für einen späteren Ausbau stehen weitere 11 Hektar zur Verfügung. Zu den Vorteilen des Geländes gehört neben der Nähe zum Hauptwerk Ingolstadt die gute Verkehrsanbindung über die Bundesstraßen B 16 und B 16a. Ein Gleisanschluss zur Bahnlinie Ingolstadt – Regensburg ist geplant. Interview mit Mathias Ziegler Umweltingenieur, zuständig für die Audi-Fertigung Münchsmünster Was sind die spezifischen Herausforderungen beim Aufbau einer neuen Fertigung wie Münchsmünster aus Sicht des Umweltschutzes? Unser Wirkungsfeld beginnt i. d. R. bei der Standortwahl: Als Erstes erfolgt eine allgemeine Bewertung möglicher Standorte, für die verschiedene Umweltbewertungen und Gutachten erstellt werden. Ist die Entscheidung für einen Standort gefallen, werden die umweltspezifischen Anforderungen in den Planungsprozess eingebracht, also beispielsweise Anforderungen an Produktionsanlagen, Gebäude und Freiflächen. Waren bzw. sind Sie auch in die Planungen einbezogen, sofern dies umweltrelevante Aspekte betrifft? Als zuständiger Umweltingenieur für die Audi-Fertigung Münchsmünster habe ich ab 2012 die Planungs-, die Errichtungs- und die bisherige Betriebsphase begleitet. Gemäß unseren Unternehmensrichtlinien ist der Umweltschutz in jeden Planungsprozess eingebunden. Da wir in Münchsmünster zum Teil Anlagen mit besonderer Umweltrelevanz betreiben, waren im Vorfeld mehrere umweltrechtliche Genehmigungsverfahren erforderlich. Im gesamten Planungsprozess war es unser Anspruch, Einflüsse auf Umwelt und Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten. Zur Vermeidung von Schallimmissionen etwa wurde ein Werklayout entwickelt, in dem das Presswerk die anderen Hallen und die Werkverkehre wie ein Riegel akustisch abschottet. Wo erforderlich, wurden Gebäude zudem massiv ausgeführt und Produktionsanlagen mit Schalldämpfern ausgestattet. Um Schadstoffemissionen entgegenzuwirken, werden modernste Abluftreinigungsanlagen eingesetzt. 26 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation Bei einem neuen Produktions-Standort existieren ja keine Vergleichswerte, wie gehen Sie da bei der Datenerhebung für die Umwelterklärung vor? Wie bzw. nach welchen Kriterien werden Ziele festgelegt? Der erste Schritt ist die Erfassung einer soliden Datengrundlage als Basis für die Folgejahre. Bei einem neuen Standort sind die Umweltstandards hinsichtlich Energieverbrauch und Ressourceneinsatz natürlich bereits auf einem sehr hohen Niveau. Dennoch setzen wir auch hier höchste Maßstäbe an. So soll etwa der Energieverbrauch im Rahmen des Energiemanagements in den kommenden Jahren jeweils um 3 Prozent gesenkt werden. Ab 2018 ist ein Anschluss an die Bahnlinie Ingolstadt – Regensburg vorgesehen, um die Logistikverkehre über die Schiene abzuwickeln und zur Entlastung des Lastverkehrs auf der Straße beizutragen. Welche Rolle spielt die Biodiversität bei der Einrichtung eines neuen Produktions-Standortes? Biodiversitätsverlust und Artenschutz zählen neben dem Klimawandel zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Audi ist sich dessen bewusst und hat den Beschluss gefasst, Biodiversität aktiv zu fördern. Für Münchsmünster haben wir deshalb ein umfassendes Konzept entwickelt: Randbereiche und freie Flächen des Werkgeländes werden durch spezielle Maßnahmen sukzessive zu naturnahen Rückzugs- und Lebensräumen für eine Vielzahl von z. T. seltenen Tier- und Pflanzenarten ausgestaltet. Auch Forschungsvorhaben mit wissenschaftlicher Begleitung sind in Vorbereitung. Gibt es bei der Audi-Fertigung Münchsmünster Besonderheiten, was den Umweltschutz betrifft (technische Highlights / Effizienz etc.)? Wie in allen Audi-Werken verfolgen wir auch in Münchsmünster die Vision eines CO₂-neutralen Standorts. Ab 2015 setzen wir in der Fertigung ausschließlich umweltfreundlichen Wasserkraftstrom ein. Zusätzlich wird die Energieversorgung durch eine hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ergänzt, die eine deutlich bessere Energiebilanz gegenüber konventionellen Kraftwerken aufweist. In vielen Bereichen wird Abwärme zurückgewonnen und für weitere Prozessschritte genutzt. Durch solche Maßnahmen werden jedes Jahr erhebliche Mengen CO₂ eingespart. Wenn man bedenkt, dass nur etwa ein Viertel der CO₂-Emissionen im Leben eines Automobils bei der Herstellung, aber fast drei Viertel während es gefahren wird, also in seiner Nutzungsphase, entstehen, wird deutlich, dass das Werk Münchsmünster mit der Fertigung von Leichtbauteilen dazu beiträgt, die Umweltbilanz der Fahrzeuge ganzheitlich zu verbessern. // „In der Audi-Fertigung Münchsmünster verfolgen wir die Vision des CO₂-neutralen Standortes – wie überall bei Audi.“ Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 27 // Key-Performance-Indikatoren ► Die AUDI AG strebt an, die innovativsten Umweltschutzmaßnahmen innerhalb des VW Konzerns umzusetzen. Andrea Hofmann Dipl.-Ing. für Landeskultur und Umweltschutz Umweltrelevante Kennzahlen Umweltziele des Audi Konzerns langfristige Sicht hat Audi die Vision der CO₂-neutralen ► Auf Automobilherstellung sowie der abwasserfreien Fertigung. ► Energie Neue Standorte ► Frischwasser Bestehende Standorte Ziel: ► -25% 2010 – 2018 ► Abfälle zur Beseitigung ► Organische Lösemittel (VOC) ► CO₂ (-40 % an deutschen Standorten) Interview mit Andrea Hofmann Dipl.-Ing. für Landeskultur und Umweltschutz Einmal jährlich werden für die Audi-Standorte rund 80 Umweltkennzahlen ermittelt, die in die verschiedensten Publikationen einfließen. Basis für die Kennzahlenermittlung ist die so genannte VW Norm 98000. Fünf wesentliche spezifische Kennzahlen, die so genannten Key-Performance-Indikatoren (Energie, CO₂Emissionen, organische Lösemittel, Abfall zur Beseitigung und Frischwasser je Fahrzeug bzw. Komponente), werden auf Standort- und Konzernebene quartalsmäßig erfasst und nachverfolgt. Im Rahmen der Konzernstrategie Umwelt wurde das Ziel formuliert, diese 5 KPIs von 2010 bis 2018 konzernweit um 25 Prozent zu reduzieren. Zuständig für die Umweltkennzahlenermittlung der Standorte Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg ist Andrea Hofmann, die auch für die Kennzahlenermittlung und das Kennzahlenmonitoring auf Marken- und Konzernebene verantwortlich ist. Maximale Transparenz Die Erfassung und die regelmäßige Nachverfolgung und Auswertung definierter Umweltkennzahlen sind eine Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Umweltmanagementsystem. Durch Kennzahlen werden der IST-Stand und die Entwicklung umweltrelevanter Einflüsse und Auswirkungen messbar und greifbar gemacht. 28 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation Die regelmäßige Ermittlung und Auswertung der Kennzahlen ist doch ein nicht unerheblicher Aufwand – ist das eine freiwillige Leistung des Unternehmens oder eine Verpflichtung im Rahmen der EMAS-Validierung? Die Erfassung und die regelmäßige Nachverfolgung und Auswertung definierter Umweltkennzahlen sind eine Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Umweltmanagementsystem. Durch Kennzahlen werden der IST-Stand und die Entwicklung umweltrelevanter Einflüsse und Auswirkungen messbar und greifbar gemacht. Auf dieser Basis lassen sich Umweltziele definieren und verfolgen sowie einzelne Handlungsfelder und erforderliche Maßnahmen zur Zielerreichung ableiten. Weiterhin lässt sich der Einfluss und der Erfolg einzelner bereits durchgeführter Umweltmaßnahmen erfassen. Wie geht die Ermittlung in einem so großen und komplexen Produktionsbetrieb genau vor sich? Was passiert dann mit den Zahlen? Basis für die Umweltkennzahlenermittlung innerhalb des Audi und VW Konzerns sind eine Vielzahl von Normen. Auf deren Grundlage werden die Daten der einzelnen Standorte durch die jeweiligen Umweltschutzansprechpartner vor Ort erfasst und zentral für den Audi Konzern an uns berichtet. Ein wesentlicher Aspekt meiner Arbeit besteht dann in der Plausibilitätsprüfung der übermittelten Daten. Im Anschluss werden die Umweltdaten in die Umweltkennzahlendatenbank des VW Konzerns übertragen. Durch einen hinterlegten Korrektur- und Freigabeprozess wird sichergestellt, dass die erfassten Standortdaten nicht willkürlich geändert werden. Aus den erfassten Umweltdaten werden die Umweltkennzahlen für die AUDI AG, die Marke Audi sowie den Audi Konzern generiert; und fließen dann in die Konzernberichterstattungen wie u. a. den Nachhaltigkeitsbericht und Geschäftsbericht des Audi und VW Konzerns ein. Weiterhin werden die Umweltkennzahlen für Ratings und die verschiedensten Publikationen verwendet. Die im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichten Umweltdaten werden durch Wirtschaftsprüfer überprüft. Weiterhin erfolgt auf Standortebene eine Überprüfung der Umweltdaten im Rahmen von EMAS durch staatlich zugelassene Umweltgutachter. Gerade hinsichtlich des Verbrauchs von Ressourcen wie Wasser oder Energie gilt ja grundsätzlich: Ökologie = Ökonomie. Welche Zielsetzungen/Strategien gibt es bei Audi hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs (angesichts stetig steigender Produktionszahlen)? Gemäß Vorstandsbeschluss soll Volkswagen bis zum Jahr 2018 zum ökologischsten Konzern im Automobilbereich werden. Die AUDI AG strebt an, die innovativsten Umweltschutzmaßnahmen innerhalb des VW Konzerns umzusetzen. Ziel ist es – wo immer möglich – z. B. an neuen Standorten oder im Rahmen von Ersatzmaßnahmen maximal ressourcenschonende Anlagen und Prozesse einzusetzen. Darüber hinaus werden aber auch große Anstrengungen unternommen, bestehende Anlagen zu optimieren. Wichtig ist dabei die ganzheitliche Betrachtung: Den anfallenden Kosten dürfen nicht nur die möglichen Kosteneinsparungen gegenübergestellt werden, sondern auch die weiteren Aspekte wie z. B. die Verbesserung der Umweltauswirkungen. Ein Umweltaspekt darf nicht isoliert betrachtet werden. Oftmals bestehen ja auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Umweltaspekten. Sie veröffentlichen diese Kennzahlen ja, wie z. B. hier in dieser Umwelterklärung. Gibt es da Rückmeldungen innerhalb bzw. außerhalb des Unternehmens (Konzerns)? Das Audi-Umweltmanagementsystem zeigt Umweltleistungen und Umweltziele auf und dient damit der Sensibilisierung für das Thema Umweltschutz – nach außen und innen! Gleichzeitig stellen wir durch die Veröffentlichung der Kennzahlen eine hohe Transparenz sicher, die bei unseren Stakeholdern, aber auch in der Nachbarschaft Vertrauen schafft. Natürlich gibt es häufiger interne Rückfragen, aber auch Anfragen von außerhalb, die wir dann gerne beantworten bzw. erläutern. // Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 29 // Umweltschutz in der Ausbildung Umweltschutz hört nie auf Veranstaltungen wie Umwelttage bzw. Umweltschutzwochen. All diese Aktivitäten dienen dem Zweck, praxisorientierten Ressourcenschutz zu vermitteln und entsprechendes Verhalten in den täglichen Arbeitsablauf zu integrieren. Wie interessiert sind die Azubis an diesen Themen? Lassen sich Verhaltensänderungen bei den Azubis feststellen? Hamann: Unsere Azubis gehen sehr interessiert mit dem Thema um und bringen sich auch aktiv ein. Berlinecke: Was ich hier zum Thema Umweltschutz vermittelt bekommen habe, war sehr überzeugend. Deshalb ist es für mich auch klar, dass ich z. B. darauf achte, Strom und Wasser zu sparen oder Müll so zu trennen, dass sich die Rohstoffe wieder verwerten lassen. Die Auszubildenden von links oben nach rechts unten: Jan Berlinecke (18) 1. Ausbildungsjahr Fertigungsmechaniker Lisa Langer (19) 3. Ausbildungsjahr medizinische Fachangestellte Christian Semmler (18) 2. Ausbildungsjahr Mechatroniker Johannes Wecker (17) 2. Ausbildungsjahr Mechatroniker Alyna Cavus (16) 1. Ausbildungsjahr Fertigungsmechanikerin Cavus: Wir hatten gerade die Umweltschutzwoche, u. a. mit Führungen durch die Lackiererei und das Presswerk. Da bekommt man ein Verständnis dafür, wie wichtig das Thema Umweltschutz für das ganze Unternehmen ist. Wir haben dann in einer Gruppenarbeit eine Präsentation erstellt und diese vor unseren AZUBI-Kollegen vorgetragen. Denn das Erlernen von Präsentationen gehört auch dazu. Andreas Hamann, Koordinator Ausbildungsmarketing, im Gespräch mit Auszubildenden. Audi Ingolstadt hält seit Jahren ein sehr hohes Ausbildungsniveau. Die Lehrstellen sind entsprechend begehrt: 2014 starteten am Standort Ingolstadt 483 Auszubildende ins Berufsleben. Der Anteil der jungen Frauen wird immer größer und liegt bei mehr als 29 Prozent. Die AUDI AG bietet derzeit 22 Ausbildungsberufe. Welchen Stellenwert dabei das Thema Umweltschutz genießt, verraten Andreas Hamann, Koordinator Ausbildungsmarketing, und die Auszubildenden. Gespräch mit Andreas Hamann, Ausbildungsmarketing, und den Auszubildenden: Alyna Cavus (16), Jan Berlinecke (18), Lisa Langer (19), Christian Semmler (18), Johannes Wecker (17) Die Sensibilisierung für den Umweltschutz ist integraler Bestandteil der Ausbildung der AUDI AG. Betrifft das alle Ausbildungsberufe, also die technischen wie die kaufmännischen Azubis? Wie werden die Umweltschutzziele der AUDI AG den Azubis vermittelt? Hamann: Das Thema Umweltschutz hat in der Ausbildung von Audi einen sehr hohen Stellenwert – und zwar über alle Berufsgruppen hinweg. Unsere Azubis werden in mehreren Stufen mit dem Thema und der Bedeutung vertraut gemacht: Gleich zu Beginn der Ausbildung mit einem Einführungsprogramm und dann regelmäßig über 30 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Kommunikation Hamann: Das Ganze wird begleitet von erfahrenen Trainern, die diese Aktivitäten im Rahmen der Umweltwoche für das Intranet dokumentieren. Unsere Azubis erhalten für solche Aktivitäten regelmäßig Bewertungen. Und das Thema Umweltschutz schlägt auch in der Berufsschule große Wellen ... Semmler: Ja, richtig. Wir hatten gerade IHK-Zwischenprüfung, die Umweltschutz zum Thema hat. Da profitieren wir natürlich durch die Kenntnisse, die wir bei Audi erlangen. Gibt es neben der (theoretischen) Vermittlung von Umweltschutzzielen bei Audi auch ganz konkrete Maßnahmen, die unmittelbar wirksam werden? Wecker: Ja, vom Aufspüren bis zum Austausch defekter Tür- und Fensterdichtungen oder Druckluftleckagen bis hin zur Optimierung des Verbrauchs an Wärmeenergie … Semmler: … oder auch Vorschläge zur besseren Trennung / Recycling von Rohstoffen in der Produktion. Langer: Wir, im kaufmännischen Bereich, hatten erst unlängst einen Umwelttag, bei dem auch Mitarbeiter des Umweltschutzes dabei waren und uns ausführlich über deren Arbeit informierten. Danach haben wir eine Arbeitsprobe zu dem Thema geschrieben, wo abgefragt wurde, was wir über den Umweltschutz bei Audi gelernt haben. Was würden Sie und die Azubis sich für die Zukunft des Umweltschutzes bei Audi wünschen? Wecker: Wir haben uns auch an den Audi-Freiwilligen-Tagen mit Aktivitäten eingebracht: eine Aufräumaktion an der Donau und eine Info-Aktion über die Altmühl-Verschmutzung. Wecker: Die Aktivitäten für die Umwelt sollten nicht nur auf dem Werkgelände stattfinden, sondern auch außerhalb. Etwa im Hinblick auf die Wasserkraft … Gibt es Angebote an die Azubis, mit eigenen Ideen/Vorschlägen zur Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen beizutragen? Hamann: … was ja schon der Fall ist. Wir nutzen den grünen Strom von Wasserkraftwerken. Hamann: Aber sicher. Es gibt das „Audi-Ideen-Programm“. Die Azubis sollen sich daran auch beteiligen und mindestens eine Idee pro Jahr bei den Trainern einreichen. Für gute Ideen, die sich umsetzen lassen, gibt es dann auch Prämien. Berlinecke: Wir sollten, z. B. im Stanzwerk, eine Recycling-Quote von 100 Prozent anstreben. Wie muss man sich die Umwelttage am Standort Ingolstadt vorstellen? Wie sind die Azubis da eingebunden? Semmler: Wir hatten in unserer Gruppe die Idee, Stahlabfälle beim Bohren in einem eigenen Behälter zu sammeln, damit diese dem Recycling zugeführt werden können. Wir haben für diesen Vorschlag auch eine Belohnung erhalten. Hamann: Die Umwelttage, die es bei Audi seit 15 Jahren gibt, beziehen alle Azubis mit ein. Dabei gibt es unterschiedliche Konzepte und Angebote, wie Werksführungen, Gruppenarbeiten oder auch Exkursionen, wie zuletzt der Besuch einer Müllverbrennungsanlage. Langer: Es sind ja oft ganz einfache Dinge, die aber positive Auswirkungen haben können. Wir haben vorgeschlagen, im Gesundheitswesen Kontaktsprays durch Desinfektionsmittel zu ersetzen, wodurch wir eine Menge an Dosen einsparen. Cavus: Ich finde, zum Anspruch einer führenden Premiummarke würde es sehr gut passen, wenn Audi mehr Elektrofahrzeuge anbietet. Langer: Ich wünsche mir, dass noch mehr Mitarbeiter Fahrgemeinschaften bilden oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Semmler: Ja, genau. Ich finde es prima, wenn der geplante Bahnhalt kommt und damit die Verkehrsbelastung reduziert werden kann. Hamann: Ich wünsche mir, dass wir bei Audi weiterhin so sensibel mit dem Thema Umwelt umgehen und damit unseren Beitrag leisten, hier auch eine Vorreiter-Rolle spielen zu können – getreu dem Motto: Umweltschutz geht uns heute – für morgen alle an. // Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 31 // Alle umweltrelevanten Faktoren Daten und Fakten 34Umweltmanagementsystem Audi-Standort Ingolstadt, Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg werden nach international festgelegten Kriterien validiert und zertifiziert Die vorliegende Zusammenstellung belegt die Leistungen des Umweltmanagements am Audi-Standort Ingolstadt – zusammen mit der Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg – hinsichtlich des Verbrauchs von Ressourcen, der kontinuierlichen Senkung des Energieverbrauchs und der Vermeidung von Emissionen. Mit Erfolg: Der Standort Ingolstadt trägt seit mehr als 18 Jahren das EMAS-Signet! 38 Signifikante Veränderungen gegenüber 2013 Die Input-Output-Bilanz informiert über die ein und ausgegangenen Stoff- und Energieströme 42 Energie und Wasser Umweltfreundliche Technologien senken den Verbrauch 44 Abwasser Abwässer werden täglich analysiert 46Abfall Bilanzierung des Gesamtabfallaufkommens 48Emissionen CO₂-Ausstoß und organische Lösemittel 50Lärm Identifizierung aller maßgebenden Schallquellen 52Altlasten Gewässerschutz hat oberste Priorität 56 Umweltrelevante Anlagen 62 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2015 Umweltziele und deren Umsetzung 65Gültigkeitserklärung Audi A3 Sportback e-tron* * Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen des genannten Modells auf Seite 65 32 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 33 Das Umweltmanagementsystem – kontinuierliche Verbesserung Umweltleistungsbewertung Audi-Standort Ingolstadt Im April 2015 wurden Funktion und Wirksamkeit des Audi-Umweltmanagementsystems am Audi-Standort Ingolstadt im Rahmen einer umfassenden Validierung durch zugelassene Umweltgutachter geprüft und bestätigt. In diesem Rahmen wurde auch diese Umwelterklärung geprüft und für valide erklärt. Neben der Begutachtung durch die externen Prüfer fanden in 2014 und Anfang 2015 auch die jährlichen internen Umweltbetriebsprüfungen und ManagementAudits statt. Trotz des hohen Niveaus des Umweltmanagementsystems ergeben sich bei den internen unternehmensweiten Überprüfungen immer wieder Verbesserungspotentiale über alle Geschäftsprozesse und -abläufe. Die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften und Audi-Standards ist dabei von übergeordneter Bedeutung. Bei den internen Audits im Jahr 2014 lag der Schwerpunkt bei Entwicklungs- und Produktionsprozessen. Optimierungspotential gab es insbesondere im Hinblick auf die prozesssichere und aufwandsoptimierte Einhaltung umweltrechtlicher Auflagen aus relevanten Genehmigungsbescheiden. Die Legal Compliance, das heißt die Einhaltung der umweltrechtlichen Vorschriften, ist dabei das Maß aller Dinge. Bedingt durch das starke Wachstum des Standortes Ingolstadt steigen auch Komplexität und Aufwand zur Sicherstellung der Einhaltung umweltrechtlicher Anforderungen. Dies konnte u. a. durch die ständige Optimierung unseres Umweltmanagementsystems sichergestellt werden. So wurde die Betreuung und Schulung der verantwortlichen Führungskräfte und Mitarbeiter in den relevanten Produktions- und Entwicklungsbereichen deutlich gesteigert. Auch wurde ein Projekt zur Entwicklung eines innovativen Auflagenmanagementsystems initiiert. Zielsetzung dieses ITProjektes ist die intelligente und automatisierte Überwachung umweltrechtlicher Auflagen und Anforderungen und damit die Reduzierung des heute für diese Aufgaben erforderlichen Zeitaufwandes. Audi tritt auf vielfältige Weise in einen offenen Dialog zum Thema Umweltschutz. Die Öffentlichkeit und interessierte Kreise, wie zum Beispiel Kunden, Nachbarn und Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Regierungs- und Behördendelegationen und Zulieferer, werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems in die Kommunikation eingebunden. Darüber hinaus engagiert sich Audi standortübergreifend für die Umwelt und verfolgt eine umfassende Informationspolitik zum Beispiel durch „Dialoge – Das Audi-Umweltmagazin“. Auch in den nächsten Jahren wird sich Audi verstärkt in der Weiterentwicklung umweltschonender Produkte, Produktionsverfahren und Technologien engagieren. Die frühzeitige Einbindung von Umweltschutzaspekten in alle umweltrelevanten Planungsprozesse ist durch das Umweltmanagementsystem gewährleistet. BUWAL-Auswertung 2014 / Audi-Standort Ingolstadt (in %) 34 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Fertigung Münchsmünster Die 2013 neu entstandene Fertigung für Fahrzeugteile bei Münchsmünster / Oberbayern wurde im April 2015 erfolgreich erstmals nach EMAS III validiert sowie nach ISO 14001 und ISO 50001 zertifiziert. Die Vorbereitungen für dieses Projekt starteten im September 2014. Im Rahmen einer umfassenden Bestandsaufnahme wurde die organisatorische und umweltrechtliche Situation von Experten ermittelt. Auf dieser Grundlage konnten die noch fehlenden Elemente für ein Umweltmanagementsystem nach den o. g. Standards ermittelt und installiert werden. Im Rahmen einer Umweltbetriebsprüfung im Februar 2015 wurden dann Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems final überprüft und gegebenenfalls vorhandene kleinere Abweichungen feinjustiert. Damit war der Weg zu einer erfolgreichen Erstvalidierung geebnet. Audi Neuburg Im Frühjahr 2014 nahm das neu erbaute Fahr- und Erlebnisgelände bei Neuburg a. d. Donau seinen Betrieb auf. Die Vorbereitungen zur Erstvalidierung starteten analog zur Fertigung in Münchsmünster im September 2014 und liefen nach dem gleichen Muster ab. Die Erstvalidierung nach EMAS III sowie die Zertifizierungen nach ISO 14001 und ISO 50001 konnten parallel zu Münchsmünster erfolgreich abgeschlossen werden. Umweltleistungsbewertung: Für die Erfassung der Umweltauswirkungen durch die Tätigkeiten an den Standorten verwendet Audi ein Umweltleistungsbewertungssystem nach der Methodik des früheren Schweizer Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL: Seit 2006 aufgegangen im BAFU). Dieses Verfahren wurde durch die Verwendung entsprechender Ökofaktoren auf die Gegebenheiten am Audi-Standort Ingolstadt, in der Audi-Fertigung Münchsmünster und in Audi Neuburg angepasst. Das wissenschaftliche System nach BUWAL basiert auf dem Aspekt der ökologischen Knappheit einer Ressource, berechnet aus dem aktuellen und kritischen Fluss. In Folge wird ein Ökofaktor ermittelt, der mit der Emission bzw. dem Verbrauch einer Ressource multipliziert wird. Als Resultat liegen dann Umweltbelastungspunkte vor, die für absolute und prozentuale Auswertungen der Umweltauswirkungen herangezogen werden. Ein Vergleich der Umweltbelastungspunkte 2013 zu 2014 am Standort Ingolstadt bestätigt erneut einen sehr positiven Trend. Die Umweltbelastungspunkte sind weiter erheblich abgesunken. Zurückzuführen ist das auf den deutlich reduzierten Energieeinsatz der neben Energiesparmaßnahmen ursächlich auch auf die warme Witterung im Jahr 2014 zurückzuführen ist. Des Weiteren konnte die Verkehrsbelastung erheblich reduziert werden, da Mitarbeiter verstärkt Fahrräder, Pedelecs und den Nahverkehr (Jobticket) nutzen. Die Lösemittelemissionen konnten stabilisiert werden und die Lärmsituation hat sich weiter verbessert. 32,4 7,7 0,01 Energieeinsatz 6,5 Verkehr Audi-Standort Ingolstadt Lösemittelemissionen Lärm Abwasser 22,5 31,0 Abfälle Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung Betrachtungszeitraum 2013 2014 MUBP* Energieeinsatz 1.754,80 30,4 Verkehr 1.322,65 22,91.113,53 22,5 Lösemittelemissionen 1.616,20 28,01.600,97 32,4 Lärm Abwasser Abfälle Zahl der Fahrzeuge Summe % 744,89 0,81 12,9379,93 0,0 (0,01) 333,35 MUBP* 1.531,60 0,32 5,8321,40 % 31,0 7,7 0,01 6,5 594.222 – 575.820 – 5.772,70 100,0 4.947,74 100,0 * MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet) Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 35 Umweltleistungsbewertung Audi-Fertigung Münchsmünster BUWAL-Auswertung 2014 / Audi-Fertigung Münchsmünster (in %) 6,8 Audi Neuburg BUWAL-Auswertung 2014 / Audi Neuburg (in %) 57,3 0,3 16,6 0,01 2,8 Energieeinsatz Energieeinsatz Verkehr Verkehr Lösemittelemissionen Lärm Lärm Abwasser 73,4 Abwasser 2,6 0,5 Abfälle Abfälle 39,5 Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung Betrachtungszeitraum Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung 2014 Energieeinsatz Betrachtungszeitraum MUBP* 65,30 Verkehr6,08 Lösemittelemissionen0,28 % 73,4 2014 Energieeinsatz MUBP* 0,50 % 2,6 6,8 Verkehr10,80 57,3 0,3 Lärm7,45 39,5 Lärm14,75 16,6 Abwasser0 0,0 Abwasser0,01 0,01 Abfälle0,09 Abfälle2,53 2,8 Summe 88,94 Summe 18,84 0,5 100,0 100,0 * MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet) * MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet) 36 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 37 Signifikante Veränderungen gegenüber 2013 – Daten und Fakten zum Umweltschutz Input und Output / Audi-Standort Ingolstadt Input 2013 Eisen und Stahl 321.522 t -3,3 17.374 17.784 t 2,4 6.885 6.621 t -3,8 92 85 t -7,6 Bindemittel, Pigmentpaste 3.672 3.369 t -8,2 Frostschutzmittel 2.581 2.605 t 0,9 t -18,9 Aluminium Prozess- und Hilfsmittel Metallbearbeitungsflüssigkeit Sauer-, Stickstoff Kraftstoffe Erdgas CNG Die Kennzahl Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien setzt sich aus der Menge an Strom aus regenerativer Energie und aus der an Audi gelieferten CO₂-neutralen Fernwärme zusammen. Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO₂-Äquivalent setzen sich zusammen aus den Treibhausgasen SF₆, CO₂ und Kältemitteln aus stationären Anlagen, die an den Standorten emittiert wurden. Für die Ermittlung der SO₂-, NOx- und PM**Emissionen wurden jeweils die wesentlichen Emissionsquellen am Standort betrachtet. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf die versiegelte Fläche des Werkgeländes. * ** CKD-Umfänge (CKD steht fur „completely knocked down“), d. h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort zusammengebaut wird. PM = Particulate Matter = Feinstaub Audi-Fertigung Münchsmünster In der Audi-Fertigung Münchsmünster werden als Rohstoffe Coils und Platinen aus Stahl für das Presswerk und die Warmumformung sowie Aluminiummasseln für die Gießerei eingesetzt. Weiterhin werden Rohlinge für die Fahrzeugkomponentenfertigung von externen Lieferanten bezogen. Der Produktoutput entspricht der Gesamtausbringungsmenge an gefertigten Aluminiumdruckgussteilen, Pressteilen und Fahrzeugkomponenten am Standort. Erläuterungen zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden. Audi Neuburg Das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg nimmt eine Sonderstellung ein. Im Vordergrund stehen hier das Fahrerlebnis und die Kundenbegeisterung. Als Hauptprodukte werden deshalb auf der OutputSeite die Anzahl an Kunden und Fahrevents dargestellt. Zusätzlich werden noch die am Standort gefertigten Rennfahrzeuge aufgeführt. Es ist jedoch zu beachten, dass in Neuburg darüber hinaus auch die Fahrzeugvorbereitung für die weltweiten Fahrevents, die Revision von Rennfahrzeugen sowie die Entwicklung von Rennsportmotoren stattfinden. Erläuterungen zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden. Delta % 332.395 Öle Audi-Standort Ingolstadt Auf der Input-Seite sind bei Halb- und Fertigwaren ausschließlich die an den Standort Ingolstadt gelieferten Getriebe und Motoren ausgewiesen. Darüber hinaus werden jedoch noch eine Vielzahl an weiteren Fahrzeugteilen bzw. Komponenten von externen Zulieferern in den in Ingolstadt gefertigten Automobilen verbaut (wie zum Beispiel Sitze, Armaturen, Lenkräder). Der Produktoutput am Standort Ingolstadt entspricht der Gesamtausbringungsmenge aller produzierten Automobile sowie der an andere Standorte gelieferten Teile (Ersatzteile, CKD*-Umfänge, lackierte Karosserien und Teile des Presswerks). In den Umweltkennzahlen des Jahres 2014 wird der Witterungseinfluss deutlich erkennbar. So sind gegenüber dem Vorjahr der Energieeinsatz und die CO₂-Emissionen deutlich zurückgegangen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist u. a. die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich höhere Jahresdurchschnittstemperatur im Jahr 2014. Weiterhin wurde die an den internen Tankstellen verbrauchte Erdgasmenge CNG als Prozess- und Hilfsmittel neu mit aufgenommen. Weitere Erläuterungen zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden. Einheit Rohstoffe Lacke und Füller Die Input-Output-Tabelle informiert je Standort über die wesentlichen im Jahr 2014 ein- und ausgegangenen Stoff- und Energieströme sowie über deren Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Hierbei ist zu beachten, dass die dargestellten Tabellen keine vollständige Bilanzierung der Eingangs- und Ausgangsströme darstellen. Weiterhin weichen Produkte und Fertigungstiefe zwischen den einzelnen Standorten wie auch branchenintern voneinander ab. Ein Vergleich der einzelnen Produktionsstandorte untereinander ist daher anhand der angegebenen Input-OutputDaten nur bedingt möglich. Über die Größe Gesamtoutput werden für die Produktionsstandorte Ingolstadt und Münchsmünster alle gefertigten Produkte in Tonnen erfasst, u. a. auch Presswerksteile und Fahrzeugkomponenten, die an den Standorten Ingolstadt bzw. Münchsmünster produziert und an andere Werke innerhalb des Audi und VW Konzerns geliefert werden. 2014 106 86 6.929 7.412 22.728.339 22.323.602 4 Oberflächen-, Hohlraumversiegelung* m37,0 l 11 -1,8 t180,1 5.569 5.523 t -0,8 573.294 568.066 Stck. -0,9 573.294 568.066 Stck. -0,9 Halb- und Fertigwaren Getriebe Motoren Wasser 1.653.1891.663.514 m30,6 Brunnen- und Regenwasser 1.327.3201.389.032 m3 4,6 m3 -15,8 Trinkwasser 325.869274.482 Energieeinsatz 1.257 1.189 GWh -5,4 Erdgas 586 508 GWh -13,2 Strom 559 564 GWh 0,8 Heizöl 2 2 GWh 5,3 Fernwärme 110 115 GWh 4,4 Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien** 662671 GWh 1,4 * Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz ** Fernwärme + Menge an Strom aus regenerativer Energie Output 2013 2014 Einheit Delta % Produkte* 594.222575.820 Stck. -3,1 Automobile Ingolstadt 573.294 568.066 Stck. -0,9 20.928 7.754 Stck. -62,9 993.146981.692 t -1,2 Verbund mit Győr Produktoutput Gesamtausbringungsmenge aller Produkte (t) Abfälle** 30.67930.824 t 0,5 Abfälle zur Verwertung 21.175 t 9,5 24,5 Gefährliche Abfälle 23.193 6.752 8.409 t 14.423 14.784 t 2,5 Abfälle zur Beseitigung 9.504 7.631 t -19,7 Gefährliche Abfälle 9.150 7.416 t -18,9 Nicht gefährliche Abfälle Nicht gefährliche Abfälle Schrott (Metallische Abfälle) Abwasser 354 214 t -39,5 208.434 189.614 t -9,0 1.130.5641.154.520 m3 2,1 Abluft Direkte CO₂-Emissionen 132.041 Gesamt emittiertes CO₂ 137.267121.974 Organische Lösemittel Lösemittelemissionen Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent)*** SO2 NOx PM 116.600 1.2901.279 t -11,7 t -11,1 t -0,9 25,4 25,6 g/ m2 0,9 134.885 117.510 t -12,9 0,98 0,86 t -12,2 115,45 106,24 t -8,0 17,01 16,59 t -2,5 200,04 199,17 Hektar -0,4 Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) * Ohne CKD-Umfänge ** Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst *** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW) 38 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 39 Input und Output / Audi-Fertigung Münchsmünster Input und Output / Audi Neuburg Input 2014 Einheit Input Rohstoffe 2014 Einheit Rohstoffe – Eisen und Stahl2.487 t t Prozess- und Hilfsmittel Aluminium 582 t Öle1,28 t Strontium und Magnesium 3t Frostschutzmittel0,12 t Prozess- und Hilfsmittel Scheibenreinigungsmittel 0,78 t Gase* 5 m3 Lacke 4 t Chemikalien WBK* 36t Kraftstoffe157.485 Öle 17 t Halb- und Fertigwaren Trennmittel 10 l t Reifen 3.300 Stck. Metallbearbeitungsflüssigkeit 0,2 t Felgen 778 Stck. Gase** Bremsen 484 Stck. CFK-Teile (inkl. Kleinteile) 87.139 Stck. 31m3 Halb- und Fertigwaren Rohlinge Fahrwerkkomponenten Stck. Wasser33.676 m3 Wasser25.259 498.355 m3 Brunnen- und Regenwasser22.797 m3 Brunnen- und Regenwasser13.511 m3 Trinkwasser10.879 m3 Trinkwasser11.748 m3 Energieeinsatz 5,82GWh Energieeinsatz 43,17GWh Strom 2,84 GWh Erdgas 23,22GWh Fernwärme 2,98 GWh Strom 19,91 GWh Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien** 5,82GWh Diesel 0,04 GWh Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien*** 8,48GWh * Chemikalien der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren ** Sauerstoff, Stickstoff, Schutzgase *** Fernwärme + Menge an Strom aus regenerativer Energie * Sauerstoff, Stickstoff, Schutzgase ** Fernwärme + Menge an Strom aus regenerativer Energie Output 2014 Einheit Produkte Output 2014 Einheit Anzahl Kunden20.000 Stck. Produkte* Aluminiumstrukturbauteile 7.481Stck. Pressteile224.424 Stck. Fahrwerkkomponenten322.264 Stck. Produktoutput Gesamtausbringungsmenge 2.348 aller Produkte (t) t Anzahl Fahrevents 350Stck. Aufgebaute Rennfahrzeuge 2Stck. Abfälle* 8t Abfälle zur Verwertung 8t Gefährliche Abfälle –t Nicht gefährliche Abfälle 8t Abfälle**174 t Abfälle zur Beseitigung – t Abfälle zur Verwertung168 t Gefährliche Abfälle – t Gefährliche Abfälle104 t Nicht gefährliche Abfälle – t Nicht gefährliche Abfälle 64 t Schrott (Metallische Abfälle) – t Abfälle zur Beseitigung 6 t Abwasser7.653 m3 Gefährliche Abfälle 6 t Abluft Nicht gefährliche Abfälle 0 t Direkte CO₂-Emissionen27 t 1.883 t Gesamt emittiertes CO₂ Schrott (Metallische Abfälle) 27 t Organische Lösemittel0,27 t Abluft Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent)** 27 t Direkte CO₂-Emissionen4.691 t NOx 0,08 t t Biologische Vielfalt t Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) 27,20 Hektar Abwasser19.242 Gesamt emittiertes CO₂ 13.152 Organische Lösemittel0,22 Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent)*** SO2 NOx 4.691 m3 t 0,03 t 3,72 t 24,84 Hektar * ** Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW) Biologische Vielfalt Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar) * ** Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW) 40 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 41 Energie Wasser Energieeinsatz Ingolstadt (in GWh) 1.500 1.200 900 600 300 0 06 Heizöl Audi-Standort Ingolstadt Ressourcen- und klimaschonende Energie Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus der städtischen Müllverwertungsanlage Ingolstadt versorgt. Diese Erfolgsgeschichte wurde durch die im Jahr 2012 fertiggestellte Erweiterung des Fernwärmeverbunds fortgesetzt. Hierdurch wird der zusätzliche Bezug von Abwärme aus Produktionsprozessen der nahe gelegenen Raffinerie Gunvor (vormals Petroplus) ermöglicht. So konnten im Jahr 2014 insgesamt rund 115.000 Megawattstunden ressourcenschonender Wärme genutzt und der Verbrauch an Erdgas reduziert werden. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, den Fernwärmebezug auf bis zu 200.000 Megawattstunden auszubauen. Die Nutzung ressourcen- und klimaschonender Energieträger ist ein wichtiger Baustein der Unternehmensstrategie, um unter anderem die Umweltauswirkungen der Automobilproduktion, trotz stetig steigender Anforderungen, kontinuierlich zu senken. Neben der umweltfreundlichen Wärme ist ein weiteres herausragendes Beispiel für die Nutzung ressourcen- und klimaschonender Energieträger am Standort Ingolstadt der vollständige Bezug von Elektrizität ausschließlich aus regenerativen Energien und dies „lastganggenau“. Das bedeutet, dass der Strom immer nur dann geliefert wird, wenn er auch tatsächlich im Werk benötigt wird. Durch den Bezug von Elektrizität aus erneuerbaren Energien werden ca. 290.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermieden. Dies entspricht etwa den durchschnittlichen jährlichen Gesamtemissionen (Mobilität, Konsum, Nahrung etc.) von über 26.300 Personen in Deutschland. Insgesamt konnte seit 2010 durch die Nutzung klimaschonender Energie der CO₂-Ausstoß um über 70 Prozent gesenkt werden! Ein weiterer wichtiger Baustein für eine nachhaltige Fahrzeugproduktion und -entwicklung ist die kontinuierliche Verbesserung der Energieeffizienz. Deshalb verfolgt Audi das Ziel, den spezifischen Energiebedarf bis 2018 um 25 Prozent bezogen auf das Jahr 2010 zu reduzieren. Dieses Ziel wird durch eine Vielzahl an Maßnahmen erreicht, die jedes Jahr den Energieeinsatz effizienter gestalten. Der Gesamtenergieeinsatz betrug am Standort Ingolstadt im Jahr 2014 1.189 Gigawattstunden. Zu den Hauptverbrauchern zählen weiterhin die Lackiererei, der Karosseriebau und die Technische Entwicklung. Neben der Übernahme der elektrischen Energie aus dem öffentlichen Netz erzeugt eine hocheffiziente Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlage circa zehn Prozent der von Audi benötigten elektrischen Energie. Des Weiteren wird durch diese Anlage ein wesentlicher Teil der Grundlast an thermischer Energie abgedeckt. Spitzen im Heißwassernetz von Audi werden durch Kesselanlagen bedient, die vorrangig mit Erdgas befeuert werden. Lediglich für den Notfallbetrieb ist eine Versorgung mit leichtem Heizöl vorgehalten. 42 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten 07 Fernwärme 08 09 Erdgas 10 11 12 13 14 Strom Audi-Fertigung Münchsmünster Audi-Fertigung Münchsmünster Bereits in der Planungsphase wurden zahlreiche Möglichkeiten untersucht, um sowohl die Produktionsprozesse als auch die Energiebereitstellung möglichst effizient zu gestalten. Dabei spielt das Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch Anlagen eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher Wärmeräder zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminiumdruckgießerei direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum Heizen der Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-Abwärme aus der Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in das Wärmenetz der Fertigung Münchsmünster eingespeist. Den Großteil der Grundlast an thermischer Energie liefert das hocheffiziente Blockheizkraftwerk. Dieses erzeugt mittels ressourcenschonender Kraft-WärmeKopplung neben Wärme auch Strom, der direkt am Standort verbraucht wird. Spitzenbedarfe im Wärmenetz werden durch Erdgas-befeuerte Kesselanlagen abgedeckt. Der Gesamtenergieeinsatz der Fertigung Münchsmünster betrug im Jahr 2014 43 Gigawattstunden. Zu den Hauptverbrauchern zählen die Aluminium-Strukturbauteilefertigung und das Presswerk mit der Warmumformung. Für die Audi-Fertigung Münchsmünster belief sich der Wasserverbrauch 2014 auf insgesamt 25.259 Kubikmeter. Zur Deckung dieses Verbrauchs wurden 13.511 Kubikmeter aus den vorhandenen Grundwasserbrunnen des benachbarten Industrieparks bezogen. Die restlichen 11.748 Kubikmeter wurden aus dem öffentlichen Trinkwassernetz bezogen. Die Wasseraufbereitung erfolgt direkt vor Ort über mehrere Umkehrosmoseanlagen sowie eine Entmanganungs- und Enteisenungsanlage. Eine Nutzung von Regenwasser analog zu Ingolstadt konnte in Münchsmünster nicht umgesetzt werden. Stattdessen wird anfallendes Niederschlagswasser flächenhaft über Versickerungsrigolen, Versickerungsmulden und moderne Filtrationsentwässerungsrinnen direkt in den Untergrund versickert. Um eine Verschmutzung des Regenwassers zu unterbinden, herrschen für das gesamte Gelände der Audi-Fertigung besonders im Außenbereich sehr hohe Anforderungen an alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit wassergefährdenden Stoffen. Energieeinsatz Audi-Fertigung Münchsmünster 2014 (in GWh) Strom19,91 Erdgas23,22 Diesel0,04 Audi Neuburg Von Beginn an wurde bei der Planung des Audi-Geländes in Neuburg das Ziel verfolgt, die Energieversorgung des Standorts CO₂-neutral zu gestalten. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist, den Energieeinsatz möglichst effizient zu gestalten. Dies wurde im Fahr- und Erlebnisgelände im besonderen Maße umgesetzt. So zertifizierten die Auditoren der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) nicht nur die besondere Energieeffizienz des Gebäudes, sondern mit der Auszeichnung „DGNB Gold“ die Einhaltung der strengsten Kriterien in puncto Nachhaltigkeit. Hinsichtlich Klima- und Ressourcenschonung spielt auch die Energieversorgung des Geländes eine bedeutende Rolle. Die benötigte Wärme wird von den Stadtwerken aus der Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und an Audi geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert. Energieeinsatz Audi Neuburg 2014 (in GWh) Strom 2,84 Fernwärme 2,98 Audi-Standort Ingolstadt Verstärkte Nutzung von Regenwasser Die Nutzung von Regenwasser am Standort trägt dazu bei, die natürlichen Wasservorräte zu schonen. Das Regenwasser wird zu diesem Zweck von einer fast 450.000 Quadratmeter großen Fläche in unterirdischen Zisternen gesammelt. Mit der Fertigstellung eines weiteren Regenrückhaltebeckens mit einer Kapazität von 2.900 Kubikmetern im Jahr 2006 stehen nun insgesamt fünf Regenrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von über 14.000 Kubikmetern zur Verfügung. Die genutzte Regenwassermenge belief sich im Jahr 2014 am Standort Ingolstadt auf 194.343 Kubikmeter. Aufgrund von Bauarbeiten konnten 2013 und 2014 nicht alle Sammelbecken ganzjährig verwendet werden. Ab 2015 soll die Regenwassernutzung wieder verstärkt werden. Audi Neuburg Am Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg wurden im Jahr 2014 insgesamt 33.676 Kubikmeter Wasser verbraucht. Rund 70 Prozent des Wassers wurden für die Bewässerung der vorhandenen Dynamikfläche benötigt. Um die natürlichen Wasservorräte zu schonen, wird in einer die Dynamikfläche umlaufenden Rinne das anfallende Regenwasser gesammelt und in einen unterirdischen Speicher geleitet. Bei trockenen Verhältnissen wird das gesammelte Regenwasser zusätzlich mit Grundwasser aus einem eigenen Brunnen ergänzt. Das bei der Bewässerung der Dynamikfläche nicht verdunstete Wasser wird wieder über die Rinnen in den Speicher zurückgeleitet, dort über einen Filter von Feststoffen befreit und erneut eingesetzt. Für die Bewässerung der Dynamikfläche wurden im Jahr 2014 ca. 15.000 Kubikmeter Regenwasser und rund 7.800 Kubikmeter Grundwasser eingesetzt. Weiterhin wurden 10.879 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht. Es wurde darauf geachtet, dass der Einsatz von Trinkwasser für technische Zwecke so gering wie möglich gehalten wird. So wird zukünftig zur Nachspeisung der vorhandenen Kühltürme überwiegend Brunnenwasser eingesetzt. Das anfallende Niederschlagswasser am Gelände wird nahezu vollständig über eine Vielzahl an Versickerungsmulden und Rigolensysteme wieder in den Untergrund versickert. Nutzung von Regenwasser (Ingolstadt) (Niederschlagswasser in m3) Zeitraum Niederschlagswasser 2006 141.953 2007 238.799 2008 211.495 2009 236.226 2010 264.553 2011 252.700 2012 253.380 2013 216.013 2014 194.343 Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 43 Abwasser Audi-Standort Ingolstadt Um die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprüfen, werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch einen sicheren und effektiven Reinigungsprozess werden die Grenzwerte für Schadstoffe weit unterschritten, wie die Ergebnisse der Untersuchungen bestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrückstände enthalten, leitet Audi über so genannte Ölabscheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen). Diese trennen zum Beispiel Fette, Öle und Benzine von der wässrigen Phase, so dass sie separat entsorgt werden können. Die Abwassermenge pro Fahrzeug ist auf 2,0 Kubikmeter angestiegen. Die Abwassermenge stieg um ca. 2 Prozent. Rund 44 Prozent davon sind behandlungsbedürftige Abwässer aus der Produktion. Dieser Anteil ist gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben. Der Anstieg der Abwassermenge ist vor allem in den übrigen Bereichen, z. B. dem Anstieg der Mitarbeiterzahl, zu suchen. Abwassermenge pro Fahrzeug (in m3 / mit Audi TT Coupé und Roadster) 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 Berechnung der nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen Schadstoffkonzentration 2014 im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter (in mg/l ) Konzentration Mittelwert Nickel Grenzwert 0,1390,5 Zink 0,3772,0 AOX 0,0471,0 Sulfid 0,0521,0 Nicht in die Kanalisation eingeleitete Wassermengen Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser muss die AUDI AG eine Abwassergebühr entrichten. Da während der Produktion erhebliche Mengen des eingesetzten Wassers entweder verdunsten, extern entsorgt oder an das Produkt abgegeben werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsächlichen Wasserströme im Unternehmen transparent ermittelt und gezählt werden. In der Tabelle sind die nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen der Jahre 2012 – 2014 dargestellt. Die Menge an extern entsorgten Öl-Wasser-Gemischen ist in den letzten Jahren stark abnehmend, da diese vorwiegend im Bereich „Mechanische Fertigung“ anfallen. Diese Fertigungsbereiche wurden in den letzten Jahren nach Györ und 2014 auch nach Münchsmünster verlagert. Ebenfalls rückläufig sind in den letzten beiden Jahren die Verdunstungsverluste im Bereich der Lackiererei. 0,00 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermenge (in m3) Abwassermenge absolut (in Mio. m3) Zeitraum 1,25 Kühltürme 2012 2013 271.688 280.731 2014 276.706 Lackiererei und Schlämme290.061 222.748213.161 1,00 aus Abwasserbehandlung 0,75 Extern entsorgte 528265 44 Öl-Wasser-Gemische 0,50 Abgabe an das Produkt 0,25 Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen 0,00 06 07 08 09 44 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten 10 11 12 13 14 Summe 4.502 4.4434.403 14.622 14.43814.678 581.401 522.625 508.994 Die Gesamtsumme der nachweislich nicht eingeleiteten Abwässer errechnet sich aus folgenden Bereichen: Kühltürme Die Verdunstung in den Kühltürmen ergibt sich aus der Differenz zwischen Nachspeisung (gemessen) und Absalzung (gemessen). Lackierbetriebe In den Lackierbetrieben gibt es viele verdunstungsintensive Prozesse. Bei den Tauchlackierungen verdunstet Wasser direkt aus den Bädern und den Trocknerstufen. Im Bereich der Lackiererei im Gebäude N56 spielt neben der direkten Verdunstung aus den Lacken und der Auswaschung auch die Luftbefeuchtung eine wichtige Rolle. Die Wassergehalte im getrennt entsorgten Lackschlamm aus der Koagulierung sowie in den getrennt entsorgten Butylglykol-WasserGemischen sind untergeordnet zu berücksichtigen. Die meisten Wasserströme lassen sich mit Durchflussmessern mengenmäßig erfassen. Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht ermittelt, beziehungsweise Wassermengen in Lackschlämmen und getrennt entsorgten Abfällen, die nur abgeschätzt werden können. In diesen Fällen ist die Wahl der Systemgrenzen für die einzelnen Bereiche von entscheidender Bedeutung. Denn alle genannten Einzelposten lassen sich mit einer Differenzrechnung (Zufluss zum System abzüglich Abfluss aus dem System) ermitteln. Bei den Zuflüssen werden die Einspeisungen von Köschinger Wasser sowie von Betriebswasser und Trinkwasser in die verdunstungsintensiven Prozesse berücksichtigt. Entsprechend werden die Abflüsse aus diesen Prozessen erfasst. Der Differenzbetrag zwischen gemessenen Zuflüssen und Abflüssen entspricht den nachweislich nicht eingeleiteten Abwassermengen. Getrennt entsorgte Öl-Wasser-Gemische Öl-Wasser-Gemische wurden früher zum Teil extern entsorgt, der Wasseranteil (90 Prozent) gelangte also nicht in die Kanalisation. Mit Inbetriebnahme einer Emulsionsverdampfungsanlage auf dem Werkgelände können seit 2006 Altemulsionen und Waschwässer direkt am Standort aufgespalten werden. Der Anteil der nicht eingeleiteten Wassermenge reduziert sich dadurch. Abgabe an das Produkt Bei den produzierten Automobilen muss Kühlwasser eingefüllt und die Scheibenwaschanlage mit Wasser aufgefüllt werden. Pro Fahrzeug rechnet Audi Ingolstadt mit rund 5,5 Litern Kühlwasser und 2,25 Litern Wasser für die Scheibenwaschanlage. beobachten. Verschleppung von Wasser aus der Waschstraße ist deutlich am Abtropfen der Fahrzeuge zu erkennen, denn das Wasser hält sich zum Beispiel im Motorraum, in Spiegeln und in den Ritzen der Fahrzeuge. Die Verdunstungs- und Austragsmenge kann aufgrund von verschiedenen Veröffentlichungen seriöser Berechnungen diverser Gutachten mit einem pauschalen Ansatz von 15 Litern pro Fahrzeugwäsche angegeben werden. Zur Berechnung der Gesamtmenge, die nicht eingeleitet wurde, muss die Anzahl aller Fahrzeugwäschen vorliegen. An den einzelnen Waschstraßen werden die Waschvorgänge gezählt. Pro durchgeführten Waschvorgang wird somit eine Menge von 15 Litern nicht eingeleitete Wassermenge in Anrechnung gebracht. Audi-Fertigung Münchsmünster In Münchsmünster stehen für eine optimale Abwasserbehandlung unterschiedliche Abwasserbehandlungsanlagen zur Verfügung, die optimal auf das jeweils anfallende Abwasser abgestimmt sind. Öl- und trennmittelhaltige Abwasser aus den Druckgussprozessen werden über eine Verdampferanlage behandelt, während das anfallende Abwasser aus dem Bereich Waschen, Beizen, Konversionsbeschichtung über eine Durchlauf- und Chargenneutralisationsanlage geführt wird. Erst im Anschluss daran wird das vorgereinigte Abwasser zusammen mit dem nicht behandlungspflichtigen Abwasser zur weiteren Behandlung in die kommunale Kläranlage eingeleitet. Insgesamt wurden in Münchsmünster im Jahr 2014 19.242 Kubikmeter Abwasser auf diesem Weg abgeleitet. Der Anteil des behandlungsbedürftigen Abwassers betrug dabei nur einen geringen Anteil von 1.054 Kubikmetern. Davon entfielen 592 Kubikmeter auf die Verdampferanlage und 462 Kubikmeter auf die Durchlauf- und Chargenneutralisation. Um die Einhaltung aller vorgegebenen Grenzwerte zu gewährleisten, werden alle Abwasserströme regelmäßig entsprechend den behördlichen Vorgaben analysiert. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen, dass die Grenzwerte jederzeit eindeutig unterschritten werden. Audi Neuburg Alle anfallenden Abwässer werden in Neuburg über die kommunale Kläranlage abgeleitet. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrückstände enthalten, werden vor Abgabe in die Kanalisation über Ölabscheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen) geleitet. Insgesamt sind auf dem Gelände Audi Neuburg im Jahr 2014 rund 7.650 Kubikmeter Abwasser angefallen. Hierbei handelt es sich überwiegend um sog. häusliches Abwasser. Prozessabwasser wird in Neuburg zukünftig überwiegend durch die Abschlämmung der vorhandenen Kühltürme anfallen. Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen Eine Verdunstung von Waschwasser ist an den Oberflächen der Waschhalle (Wände, Waschtechnik, Bürsten, Ein- und Ausfahrtsbereich) sowie durch die Trockengebläse bei Auto-Waschstraßen zu Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 45 Abfall Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Standort Ingolstadt Abfallart 2013 in Tonnen 2014 in Tonnen 248,200 118,300 160709* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Altfahrzeuge 207,300 177,380 160104* Thyssen Dück Rohstoffhandel GmbH & Co.KG Altöl 140,200 110,343 130205* Mineralöl-Raffinerie Dollbergen GmbH Altverdünnung 128,680 140,660 070304* Remondis Medison GmbH / RCN GmbH Altverdünnung 0,000 63,460 2) 8,740 Asbesthaltige Baustoffe 117,340 122,150 Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 202,360 8,300 Beton, Ziegel, Fliesen > Z2766,680 Batterien Bleibatterien Kosten sowie hohen Mengen zur Abfallbeseitigung zu reduzieren, wurden Pilotprojekte durchgeführt, bei denen Abwässer aus dem Werk gemeinsam mit den Spülflüssigkeiten aus der Lackiererei biologisch behandelt und für eine Wiederverwendung des Wassers aufbereitet werden. Die Planungen zur Umsetzung laufen derzeit. Des Weiteren wurden in 2014 externe Entsorgungswege der Spülflüssigkeiten zur Verwertung geprüft. Allerdings war die praktische Umsetzung der Verwertung der Spülflüssigkeiten nicht möglich. Die spezifische Menge sonstiger Abfälle stieg für das Jahr 2014 an. Pro Fahrzeug ergab sich hier ein spezifischer Wert von 26 Kilogramm. Im Jahr 2013 lag dieser Wert noch bei 24,9 Kilogramm pro Fahrzeug. Ein Grund für die Zunahme ist u. a. die Verschiebung der Abfallfraktion Altreifen (140 Tonnen) von den Schrotten zu den sonstigen Abfällen. In den spezifischen Kennzahlen sowie dem Abfallaufkommen der gefährlichen und sonstigen Abfälle sind die Schrotte nicht mit aufgeführt. Die Schrotte beliefen sich 2014 auf eine Menge von 189.614 Tonnen, die nahezu komplett verwertet werden. 30 24 18 12 6 0 170106* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 1) – 170106* Durmin Entsorgung & Logistik GmbH 3,960 3,822 98,170 291,160 200133* Gemeinsames Rücknahme System GRS 160601* Hoppecke 0,000 134,520 170503* REMEX Mineralstoff GmbH 0,000 559,380 170503* Montan Chemie GmbH 3.755,800 3.908,580 Butyl-Glykol-Wassergemisch Chemikalienreste 080119* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 1) 0,063– 160506* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Elektronikschrott 52,600 35,800 160213* Fett 0,548 1,531 120112* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Feuerlöschpulver 1,087 2,305 160507* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Filtertücher Formsande Elektronik-Produkt Recycling GmbH 1,800 1,780 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 318,920 315,520 080409* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 1.319,320 1.189,960 101007* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 2) 9,950 160121* Nickelhütte Aue GmbH Nickelhütte Aue GmbH Folien, PVC verunreinigt HV-Li-Ionen-Batterien HV-Li-Ionen-Batterien Gaimersheim Isocyanat Katalysatoren 2) 8,467 160121* 0,266 0,844 080501* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 11,090 6,200 160807* Scholz Recycling GmbH & Co. KG Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Kondensatoren größer 1 kg Neustadt 1) 0,100 160209* Kühlgeräte 3,360 4,110 200123* Josef & Franz Pfahler GmbH & Co. KG Kraftstofftanks entleert 1,6605,942 3) 160121* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Kraftstofftanks entleert Neustadt Lack- und Klebeabfälle Lackschlamm 1) 0,180 160121* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 159,015 156,520 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 1.487,200 1.418,400 080117* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 9,230 8,700 200121* Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH 220,780 Mineralfaserwolle 36 100315* Metallverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim 170605* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt Boden mit Schwermetallen Lösemittelgemisch Sichere Entsorgung Audi-Fertigung Münchsmünster Die Gesamtabfallmenge an sonstigen und gefährlichen Abfällen im Fertigungsbereich Münchsmünster betrug im Jahr 2014 174 Tonnen. 64 Tonnen davon waren hausmüllähnliche Gewerbeabfälle. In 2014 fielen auch erstmals gefährliche Abfälle an. Für diese Abfälle wurden entsprechende Entsorgungswege festgelegt und Entsorgungsnachweise erstellt. Neben den gefährlichen Abfällen fielen in Münchsmünster auch metallische Abfälle aus Produktionsprozessen an. Dabei handelte es sich für 2014 um eine Menge von 1.883 Tonnen. Bei der mengenmäßig größten sowohl gefährlichen als auch metallischen Abfallfraktion handelte es sich um die Aluminiumkrätze mit 58,32 Tonnen. Mit wachsender Produktion und der Umstellung auf Serienbetrieb wird künftig sowohl die Anzahl der Abfallfraktionen als auch die anfallende Abfallmenge steigen. 070304* RCN Chemie GmbH Boden mit Schadstoffen Leuchtstoffröhren Abfallaufkommen Audi-Standort Ingolstadt (in 1.000 Tonnen) Verbringungsort Abfälle aus der Tankreinigung Alu-Krätze Sichere Entsorgung Audi-Standort Ingolstadt Das Abfallaufkommen gefährlicher und sonstiger Abfälle am Standort Ingolstadt betrug im Jahr 2014 30.824 Tonnen. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr (+ 145 Tonnen) ist u. a. auf die Neueinstufung metallischer Abfallfraktionen als gefährlicher Abfall zurückzuführen (Motore/Getriebe mit Betriebsstoffen, Aluminiumkrätze), die nun im Register der gefährlichen Abfälle aufgelistet sind und nicht mehr unter den Schrotten. Auch neu im Jahr 2014 als gefährliche Abfallfraktion hinzugekommen sind die Li-Ionen-Batterien. Das spezifische Gewicht an gefährlichen Abfällen pro Fahrzeug betrug im Jahr 2014 27,5 Kilogramm. Dieser Wert verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Kilogramm, was unter anderem auf die bereits oben beschriebene Neueinstufung gefährlicher Abfälle sowie die geringere Fahrzeugproduktion zurückzuführen ist. Die Spülflüssigkeit aus der Lackiererei im Gebäude N56 ist mit rund 3.909 Tonnen die größte extern zu entsorgende Fraktion bei den gefährlichen Abfällen zur Beseitigung. Um die damit verbundenen hohen AVV* 91,620 Motore und Getriebe mit Betriebsstoffen 2) Motore und Getriebe mit Betriebsstoffen 2) 245,600070304* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 101,660170603* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt 68,440160121* Scholz Recycling GmbH & Co. KG 135,460160121* Preuer GmbH Neutralisationsschlamm 903,370 1.332,320 190813* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Neutralisationsschlamm 0,000 80,460 110109* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Ölfilter 3,951 3,451 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 1) 0,074 150202* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt Ölhaltige Betriebsmittel Neustadt Phosphatierlösung 1) 83,820– 110198* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Polyol0,000 0,046 070208* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 127,620 150202* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Putzlappen 127,500 Spraydosen 0,743 0,733 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 2) 21,600 150110* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 4.984,120 4.895,000 160709* cobos Fluid Service GmbH Tankreinigung Saugfahrzeuge Verdampfungsanlage Werk Ingolstadt Summe 15.901,81315.825,568 1) Aperiodisches Aufkommen / 2) Neu eingestuft / 3) inkl. Palettengewicht 06 Verwertung 07 08 09 Beseitigung 10 11 12 13 14 Sichere Entsorgung Audi Neuburg Für das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg fielen im Jahr 2014 7,61 Tonnen hausmüllähnliche Gewerbeabfälle an. Eine Entsorgung von gefährlichen Abfällen war im Jahr 2014 noch nicht notwendig. In Neuburg werden künftig vor allem gefährliche Abfälle aus den Werkstattbereichen anfallen (Altöl, Spraydosen etc.). Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Fertigung Münchsmünster Abfallart 2013 in Tonnen 2014 in Tonnen AVV* Verbringungsort Alu-Krätze 23,340 100315* Metallverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim Alu-Krätze 34,980 100315* Scholz Recycling GmbH & Co. KG Bremsschreibenlackwassergemisch K 30 5,580 Druckgussemulsion 15,640 080119* 120109* cobos Fluid Service GmbH Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) Verdampferkonzentrat 13,760 190207* cobos Fluid Service GmbH Andere Emulsionen 15,960 Altöl 0,3 130802* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB) 130205* Mineralöl-Raffinerie Dollbergen GmbH & Co. KG Summe109,560 46 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 47 Emissionen Audi-Standort Ingolstadt CO₂-Ausstoß Die Emissionen des Treibhausgases CO₂ sind für den Audi-Standort Ingolstadt von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2014 reduzierten sich die direkt emittierten CO₂-Emissionen am Standort auf 116.600 Tonnen. Insgesamt wurden im Jahr 2014 115.326 Megawattstunden CO₂-neutrale Abwärme bezogen. Damit wurde im Jahr 2014 circa 33 Prozent des Wärmebedarfs des Standortes über ressourcenschonende Abwärme abgedeckt. CO₂-Emissionshandel Gemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist Audi zur Teilnahme am europaweiten CO₂-Emissionshandelssystem verpflichtet. Am Standort Ingolstadt sind zwei Anlagen in den Emissionshandel eingebunden: das „Heizwerk Ost/West“ und die „Kraft-WärmeKälte-Kopplungsanlage“. Durch diese emissionshandelspflichtigen Anlagen wurden am Standort Ingolstadt insgesamt 76.212 Tonnen CO₂ emittiert. Im Jahr 2013 hat die dritte Handelsperiode begonnen. Sie umfasst insgesamt acht Jahre und wird im Jahr 2020 enden. Die kostenlose Zuteilung an Emissionsberechtigungen wurde gegenüber der zweiten Handelsperiode (2008 – 2012) deutlich reduziert. Darüber hinaus verringert sich die jährliche Zuteilungsmenge kontinuierlich bis zum Jahr 2020. Um das Risiko einer Unterdeckung und der daraus potentiell resultierenden Belastungen zu minimieren, wurden nicht benötigte Zertifikate aus der abgelaufenen Handelsperiode nicht veräußert, sondern in die dritte Handelsperiode übertragen. Organische Lösemittel Audi setzt auf moderne Umweltschutztechnologien und Lackierverfahren. Der Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC) lag im Jahr 2014 bei rund 1.279 Tonnen und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Bezogen auf ein produziertes Fahrzeug blieben die Emissionen gegenüber 2013 unverändert bei 2,2 Kilogramm organischen Lösemitteln. Organische Lösemittelemissionen entstehen vor allem beim Lackieren und Beschichten von Oberflächen sowie durch den Betrieb von Motorprüfständen. Bei der KataphoreseTauchlackierung und der Lackierung von Füller und Basislack kommen wasserbasierte Lacke zum Einsatz, die einen geringen Anteil an organischen Lösemitteln enthalten. Die Lösemittelemissionen aus der Fahrzeug-Serienlackierung werden im Rahmen einer jährlichen Lösemittelbilanz ermittelt. Das Ergebnis für das Jahr 2014 zeigt, dass der Anteil der freigesetzten Emissionen mit 21,6 g VOC pro Quadratmeter lackierter Fahrzeugoberfläche weit unter dem hierfür geltenden Grenzwert von 35 g VOC pro Quadratmeter liegt. Audi-Fertigung Münchsmünster Audi Neuburg CO₂-Ausstoß Durch die Audi-Fertigung Münchsmünster wurden im Jahr 2014 insgesamt 13.152 Tonnen CO₂ emittiert. Hiervon fielen 4.691 Tonnen als direkte CO₂-Emissionen unmittelbar am Standort an. CO₂-Ausstoß Vorbildlich ist die CO₂-neutrale Versorgung des Fahr- und Erlebnisgeländes Neuburg von Beginn an mit Abwärme und regenerativ erzeugtem Strom. Dank dieser Bemühungen wurden im Jahr 2014 nur 27 Tonnen CO₂ emittiert. Diese sind vollständig auf die Verbrennung von Kraftstoffen in den vorhandenen Motorprüfständen im Rahmen der Inbetriebnahmephase zurückzuführen. CO₂-Emissionshandel In Münchsmünster ist seit 2013 die Energie- und Medienzentrale in den Emissionshandel eingebunden. Durch diese emissionshandelspflichtige Anlage wurden im Jahr 2014 durch die Verbrennung von Erdgas und Diesel insgesamt 2.697 Tonnen CO₂ emittiert. Organische Lösemittel Im Jahr 2014 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster rund 0,2 Tonnen organische Lösemittel (VOC) verwendet. Die Lösemittel sind in geringen Konzentrationen Bestandteil von wasserbasierten Lacksystemen, die bei der Beschichtung von Fahrzeug-Bremsscheiben eingesetzt werden. CO₂-Emissionshandel Audi Neuburg fällt nicht unter den Emissionshandel. Organische Lösemittel Auf dem Fahr- und Erlebnisgelände sind keine Lackieranlagen vorhanden. Organische Lösemittelemissionen fallen jedoch durch den Betrieb von Motorprüfständen und der Tankstellenbetankung an. Insgesamt wurden im Jahr 2014 rund 0,27 Tonnen organische Lösemittel emittiert. Direkte CO₂-Emission (in 1.000 Tonnen) - 12,5 Info AH 16.3: Direkte CO₂-Emission (in 1.000 Tonnen) Gesamtemissionen organischer Lösemittel (in Tonnen) 10 Direkte CO2-Emissionen 2014: 4.673 t CO2 (vor läufig!) 7,5 CO2 Heizwerk: 2.679 t CO2 Produktion: 1.994 t (vorläufig!) 5 200 2012 2013 klären: event. doch Gesamtemissionen (inkl. CO2 aus Strom) darstellen?? 2014 2,5 160 1.279 1.290 1.279 0 120 14 80 Produktion Heizwerk 40 0 06 Sonstiges 07 08 Produktion 09 10 Heizwerk 11 12 13 14 Gesamtemissionen organischer Lösemittel (in Tonnen) 2014 0,218 48 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 49 Lärm Schall allgemein Das so genannte Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) bildet die Grundlage für sämtliche Lärmbetrachtungen bei Audi in Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg. Für alle auf den Geländen durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit Hilfe dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungsphase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen berücksichtigt werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren. Audi-Standort Ingolstadt / Einhaltung der Richtwerte Im Jahr 2014 hat Audi am Standort Ingolstadt für neue Gebäude und Anlagen Schallkontingente geschaffen. Dieses war nur durch die konsequente Bewertung jeder neu zu errichtenden Schallquelle und die Identifizierung von maßgebenden Schallquellen im Bestand möglich. Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen konnten die Immissionen an für Audi relevanten Immissionsorten weitestgehend konstant gehalten werden. Die Verfeinerung des Systems ist in der alltäglichen Arbeit in diesem Themengebiet ein Schwerpunkt. Der messtechnische Nachweis der Einhaltung der Immissionsrichtwerte an den jeweiligen Immissionsorten ist aufgrund des hohen Fremdgeräuschanteils nicht möglich. Die Darstellungen der Beurteilungspegelanteile in tags und nachts erfolgen daher rechnerisch. Die Daten wurden aus dem aktuellen BLIS ermittelt. Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte Schallimmissionsprognosen für den Audi-Standort Ingolstadt … Lärmimmissionswerte / Audi-Standort Ingolstadt (Richtwerte und Beurteilungspegel in dB(A)) Immissionsorte Einstufung Ettinger Str. Allgemeines Wohngebiet Senefelder Str. Gewerbegebiet Ringlerstr. Richtwert Nacht Richtwert Tag 40* Beurteilungspegel Nacht Beurteilungspegel Tag 55 40,7 47,9 50 65 45,6 44,2 Gewerbegebiet 50 65 41,1 49,1 Oberhaunstadt (Alleeweg) Reines Wohngebiet 35 50 34,0 36,6 Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 42 41,9 Etting (Florian-Geyer-Str.) Reines Wohngebiet 35 50 33,9 37,6 * Aktive Duldung liegt vor (1 db(A)) Werte berechnet Lärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt. Lärmimmissionswerte / Audi-Fertigung Münchsmünster (Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A)) Immissionsorte Einstufung Richtwerteanteil Nacht Schwaig, Am Schaffer 2 Allgemeines Wohngebiet 27,9 Richtwerteanteil Tag 42,9 Beurteilungspegel Nacht Beurteilungspegel Tag 26,7 28,7 Schwaig, Hauptstr. 2a Mischgebiet 32,0 47,0 30,5 30,6 Münchsmünster, Schwaig Str. 38 Mischgebiet 37,5 52,5 36,1 36,3 Münchsmünster, Lindenstr. 53 Allgemeines Wohngebiet 31,1 46,1 30,5 31,5 * Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand) … die Audi-Fertigung Münchsmünster … … und Audi Neuburg. Lärmimmissionswerte / Audi Neuburg (Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A)) Audi-Fertigung Münchsmünster / Einhaltung der Richtwerte Bereits mit Beginn der Planungsphase wurde für die Audi-Fertigung Münchsmünster eine schalltechnische Konzeption aufgestellt. In Summe wurden etwa 650 Schallquellen bewertet und in ein BLIS überführt. Um die Schallemissionen des Standortes so gering wie möglich zu halten, wurde ein Werklayout entwickelt, in dem das Presswerk die anderen Hallen im Endausbau wie ein Riegel akustisch abschottet. In vielen Bereichen sind die Gebäude aufwändig gedämmt und Abluftanlagen mit hochwertigen Schalldämpfern ausgestattet. Mit Hilfe des BLIS wird sichergestellt, dass die zulässigen Immissionspegel an den Immissionsorten sowohl tagsüber als auch nachts eingehalten werden. Das BLIS wird kontinuierlich entsprechend dem aktuellen Stand gepflegt und ermöglicht die prognostische Beurteilung der aktuellen Standortplanung sowie die Beurteilung von zukünftigen Veränderungen oder Erweiterungen des Betriebes. 50 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi Neuburg / Einhaltung der Richtwerte Audi hat für das Gelände Audi Neuburg ebenfalls ein BLIS eingeführt. Damit die Immissionsrichtwerte auch bei der dynamischen Nutzung der Strecken nicht überschritten werden, verwendet Audi auch hier eine so genannte Schallmatrix. Die Schallmatrix enthält alle Geräuschanteile, die von den verschiedenen Aktivitäten auf den Strecken ausgehen, und berücksichtigt dabei auch den relativ konstanten Betrieb der sonstigen Anlagen. Der Streckenbetrieb wird hierbei durch vordefinierte Nutzungspakete abgebildet. Für jeden Tag wird die Schallmatrix unter Zugrundelegung des vorgesehenen Betriebs ausgefüllt. Hiermit gewinnt Audi eine tägliche Vorschau auf die Geräuschsituation. Immissionsorte Einstufung Richtwerteanteil Nacht Richtwerteanteil Tag Beurteilungspegel Tag 35,4 48,9 Heinrichsheim, Zeilerweg 54 Allgemeines Wohngebiet 40 Bruck, Schachenstr. 27 Mischgebiet 40 55 38,3 53,8 Kaserne, Mischgebiet 44 Mischgebiet 55 Beurteilungspegel Nacht 59 36,9 51,4 * Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand) Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 51 Altlasten Kernindikatoren 2013 / 2014 EMAS III fordert die Veröffentlichung von Kernindikatoren, die sich auf die Gesamtausbringungsmenge beziehen. Audi kommt dieser Forderung durch die nachfolgend aufgeführten Tabellen nach. Durch die Kernindikatoren wird die Umweltleistung wesentlicher umweltrelevanter Prozesse an den Standorten unverfälscht und verständlich dargestellt. Ein direkter Vergleich der Kernindikatoren der einzelnen Standorte untereinander ist aufgrund der unterschiedlichen Fertigungsprozesse und Produkte jedoch nicht möglich. Für alle drei Standorte werden zunächst die wesentlichen allgemeinen Kernindikatoren Energie, Wasser, Biologische Vielfalt und Emissionen dargestellt und im Anschluss Indikatoren zum Bereich Materialeffizienz aufgeführt. Für den Schlüsselbereich Abfall werden jeweils Indikatoren zu den wesentlichen gefährlichen und sonstigen Abfällen Audi-Standort Ingolstadt gebildet. Ein übergeordneter Indikator, der sich auf das Gesamtabfallaufkommen am jeweiligen Standort bezieht, rundet das Bild ab. Audi-Standort Ingolstadt Für die bessere Übersichtlichkeit werden die Kernindikatoren auf die Gesamtausbringungsmenge in Kilotonnen (= 1.000 Tonnen) bezogen (siehe Tabelle Input-Output Audi-Standort Ingolstadt Seite 39). Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich Audi am Standort Ingolstadt auf die bedeutendsten Umweltauswirkungen, die direkt mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium und mit dem Einsatz von Lacken und Füllern verbunden sind. Die beiden Indikatoren werden um den branchenüblichen Indikator für das Presswerk (Materialnutzungsgrad in Prozent) ergänzt. Betrachtungszeitraum Audi-Standort Ingolstadt / Voruntersuchungen und Sanierung Bei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt das Thema Altlasten eine wichtige Rolle. Bereits in der Planungsphase schätzt die Fachabteilung Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten zu rechnen ist, und gibt entsprechende Voruntersuchungen in Auftrag. Bei Veränderungen an Altanlagen und Altgebäuden stehen dabei Prüfungen der Bausubstanz auf Asbest, PCB oder teerhaltige Werkstoffe im Vordergrund. Auf diese Weise können ein selektiver Rückbau und eine fachgerechte Entsorgung von umweltgefährdenden Baumaterialien sichergestellt werden. Bei der Planung von Neubauten hat der Gewässerschutz oberste Priorität. Vor allem Flächen, die bereits vor dem Erwerb durch Audi als Industriestandort genutzt wurden, werden intensiv auf grundwassergefährdende Stoffe hin untersucht. Alle Ergebnisse dieser Vorsondierungen werden den Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt und in die Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet. Auf diese Weise können eventuell vorhandene Bodenverunreinigungen bereits im Vorfeld von Baumaßnahmen beseitigt werden. Darüber hinaus erfolgen begleitend zu allen Baumaßnahmen Untersuchungen des Bau- und Grundwassers. Dies verhindert die Gefährdung von Oberflächen oder Grundwasser. Auch im Bereich umweltrelevanter Produktionsanlagen wird die Abteilung Betrieblicher Umweltschutz tätig, wenn der Verdacht auf Schadstoffbelastungen besteht. So hatte Audi bereits 1997 im Bereich der Lackiererei im Süden des Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu sanieren. Nach einer Unterbrechung durch umfangreiche Demontagearbeiten wurde die Sanierung Mitte 2001 wieder aufgenommen. Bis zum Abschluss der aktiven Sanierung Ende 2013 sind insgesamt 3.438 Kilogramm Lösemittel aus Bodenluft und Grundwasser entfernt worden. Aufgrund dieser erfolgreichen Maßnahmen konnte der Betrieb der Sanierungsanlage Anfang 2014 vorerst eingestellt werden: Die Schadstoffgehalte im Sanierungsbereich werden derzeit vierteljährlich beprobt. Das weitere Vorgehen wird gemeinsam mit Umweltamt, Wasserwirtschaftsamt und Versicherung festgelegt. Regelmäßige Grundwasseruntersuchungen im Abstrom des Werkgeländes und Beobachtungen des Grundwassers in altlastengefährdeten Bereichen (Gleisbereiche, Tankfelder) garantieren, dass Sanierungsschwellenwerte eingehalten bzw. Sanierungs- oder Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden. 52 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Austrag von Lösungsmitteln (BTEX) (aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001) im Bereich der ehemaligen Lackiererei Süd) 2013 2014 Allgemein 600 500 Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Gesamtoutput (kt) 1.280,59 Wasser: Wasserverbrauch (m3) / Gesamtoutput (kt) 1.684,021.694,54 Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in m2) / Gesamtoutput (kt) 2.037,712.028,84 Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (kt) 400 1.211,47 137,40119,70 300 200 Materialeffizienz 100 Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (t) / Gesamtoutput (kt) 0 Materialnutzungsgrad in % * 2. Hj 04 Bodenluft 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Lacke und Füller (t) / Gesamtoutput (kt) 356,29 345,63 51,1155,40 7,016,74 Grundwasser Abfall Gesamtabfall (t) / Gesamtoutput (kt) 31,2531,40 Wesentliche gefährliche Abfälle Audi-Fertigung Münchsmünster / Voruntersuchungen und Sanierung Die neue Audi-Fertigung Münchsmünster wurde in Teilbereichen auf Grundstücksflächen errichtet, die zuvor mit Produktionshallen überbaut waren. Der Vornutzer betrieb dort eine Acrylnitril-, ab 1999 eine Blausäureanlage. Anlage und Hallen wurden vor dem Verkauf der Flächen vom ehemaligen Betreiber zurückgebaut. Dieser sanierte auch den Boden- und Grundwasserschaden mit Molybdän: Nach einer Quellensanierung durch Bodenaushub konnte der frühere Nutzer das Grundwassermonitoring im Herbst 2014 wegen geringfügiger Schadstoffgehalte einstellen lassen. Audi Neuburg / Voruntersuchungen und Sanierung Auf der Grundstücksfläche für das Fahr- und Erlebnisgelände in Neuburg wurden die Reste einer Altablagerung im Auftrag der Stadt Neuburg beseitigt. Die räumliche Nähe zum Fliegerhorst Neuburg machte bei Tiefbaumaßnahmen Untersuchungen zu militärischen Altlasten notwendig. Größere Vorkommnisse gab es dabei nicht. Emulsion (t) / Gesamtoutput (kt) 5,084,99 Butylglykol-Wasser-Gemisch (t) / Gesamtoutput (kt) 3,833,98 Lackschlamm (t) / Gesamtoutput (kt) 1,511,44 Formsande (t) / Gesamtoutput (kt) 1,341,21 Neutralisationsschlämme (t) / Gesamtoutput (kt) 1,381,44 Wesentliche sonstige Abfälle Metallische Abfälle (t) / Gesamtoutput (kt) 212,32193,15 Papier, Pappe, Kartonage (t) / Gesamtoutput (kt) 4,794,94 AEV** (t) / Gesamtoutput (kt) 5,124,85 * Bezogen auf alle Prozesse im Presswerk ** AEV: Abfall zur energetischen Verwertung Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 53 Kernindikatoren 2013 / 2014 Audi-Fertigung Münchsmünster Die Kernindikatoren werden auf die Gesamtausbringungsmenge in Tonnen bezogen (siehe Tabelle Input-Output Audi-Fertigung Münchsmünster Seite 40). Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich Audi in Münchsmünster auf die Umweltauswirkungen, die direkt mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium sowie dem Chemikalieneinsatz der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren verbunden sind. Betrachtungszeitraum Audi Neuburg Die Kernindikatoren werden auf die Anzahl Kunden am Gelände Audi Neuburg bezogen (siehe Tabelle Input – Output Audi Neuburg Seite 41). Der Bereich Materialeffizienz wird durch den Kernindikator Kraftstoffeinsatz abgedeckt. Die wesentlichen Abfallfraktionen am Gelände Audi Neuburg sind nach derzeitigem Stand ausschließlich nicht gefährliche Abfälle. Sollte sich im weiteren Verlauf zeigen, dass regelmäßig bestimmte gefährliche Abfallfraktionen in relevanten Mengen anfallen, werden diese als zusätzliche Kernindikatoren im Bereich Abfall aufgenommen. Betrachtungszeitraum 2014 Allgemein Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Gesamtoutput (t) 2014 Allgemein 18,38 Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,29 Wasser: Wasserverbrauch (m3) / Gesamtoutput (t)10,76 Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Anzahl Kunden (Stck.)1,68 Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch105,80 (versiegelte Fläche in m2) / Gesamtoutput (t) Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch13,60 (versiegelte Fläche in m²) / Anzahl Kunden (Stck.) Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen2,00 (t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (t) Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen0,001 (t-CO₂-Äquivalent) / Anzahl Kunden (Stck.) Materialeffizienz Materialeffizienz Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (kg) / Gesamtoutput (t) 1.306,79 Kraftstoffeinsatz (l) / Anzahl Kunden (Stck.)7,87 Chemikalien WBK (kg) / Gesamtoutput (t)15,13 Abfall Abfall Gesamtabfall (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,38 Gesamtabfall (kg) / Gesamtoutput (t) 74,08 Wesentliche sonstige Abfälle Wesentliche gefährliche Abfälle Metallische Abfälle (kg) / Anzahl Kunden (Stck.)– Alu-Krätze (kg) / Gesamtoutput (t)24,84 Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Anzahl Kunden (Stck.)0,13 Druckgussemulsion (kg) / Gesamtoutput (t)6,66 AEV* (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,23 sonstige Emulsionen (kg) / Gesamtoutput (t)6,80 Verdampferkonzentrat (kg) / Gesamtoutput (t)5,86 * AEV: Abfall zur energetischen Verwertung Bremsscheibenlackwassergemisch (kg) / Gesamtoutput (t)2,38 Wesentliche sonstige Abfälle Metallische Abfälle (kg) / Gesamtoutput (t)802,01 Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Gesamtoutput (t)7,95 AEV* (kg) / Gesamtoutput (t) 13,08 * AEV: Abfall zur energetischen Verwertung 54 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 55 Umweltrelevante Anlagen Audi-Standort Ingolstadt Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen Als Anlage für den Bau und die Montage von Kraftfahrzeugen mit einer Leistung von 100.000 Stück oder mehr pro Jahr ist das gesamte Automobilwerk mit allen Nebenanlagen immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig. – Automobilwerk – Karosseriebau – Lackiererei – Montage – Nebeneinrichtung (wie Großfeuerungsanlagen, Abfallbehandlungsanlagen) – Weitere genehmigungsbedürftige Anlagen – Prüfstandsgruppen (Motor- und Getriebeprüfstände), Windkanalzentrum, Emulsionsverdampfungsanlage, Schrottpressen, Abwasserbehandlungsanlagen und Kühltürme Umweltauswirkungen Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen Neuerungen im Berichtszeitraum: BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum Audi-Standort Ingolstadt Im Jahr 2014 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen: – Karosseriebau für Anbauteile (N28 – einschließlich U68-U70) – Karosseriebau (N60.2) – Errichtung einer neuen Lackierereidrehscheibe (N50) – Abwasserbehandlungszentrum (MBR) – Erweiterung Fördermittelbrücke und Umnutzung Halle A2 (A2 – Bandabschnitt 0) – Erweiterungen des Montagegebäudes in Richtung Nord und Süd (A4) – Erweiterung der Energiezentrale West durch die Installation eines weiteren Kessels (N11) Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre. BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2014: – Windkanalzentrum – Anhebung auf einheitlich 300 km/h (T25) – Werkstoffplatz – Errichtung eines Altölsammeltanks (A10) – Emulsionsverdampfungsanlage – Behandlung von Waschwässern (MA01) – Die Verlegung der Kamine der Zamak-Gießerei im Zuge der Errichtung des Bürogebäudes T2-Nordspange – Der Ersatz der Kraftstoffbefüllanlagen zur Erstbetankung von Neufahrzeugen in Montagehalle A4 – Die Errichtung und der Betrieb des Werkstückträger-Wechselspeichers im Gebäude A41 – Die Nutzung der Räucheranlagen im Gastronomiegebäude A60 Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz – Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser auf den provisorischen Parkplätzen nördlich N60 – Erlaubnis zur Einleitung von Niederschlagswasser im Zusammenhang mit der Errichtung der neuen PLA-Fläche auf dem Prüfgelände Neustadt a. d. Donau – Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dach- und Hofflächen des Bürogebäudes H6 – Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dachflächen des „Sequenzer N41“ – Wasserrechtliche Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von Dachflächen des Betriebswasserversorgungszentrums 56 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 57 Umweltrelevante Anlagen Audi-Fertigung Münchsmünster Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen Folgende Anlagen in der Audi-Fertigung Münchsmünster sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig: – Anlage zur Herstellung von Aluminium-Druckgussteilen (Gebäude K10 / K11) – Energie- und Medienzentrale (Gebäude K60) Umweltauswirkungen Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen Neuerungen im Berichtszeitraum: BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum Audi-Fertigung Münchsmünster Im Jahr 2014 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen: Die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren für die Gewerke Alu-Druckguss und Mechanische Bearbeitung K10 / K11 sowie für die Energie- und Medienzentrale K60 wurden im Jahr 2013 durchgeführt. Das Verfahren für die Aluminiumgießerei inklusive Beizanlagen fand dabei unter Einbeziehung der Öffentlichkeit statt. Im Jahr 2014 wurden keine neuen immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt. Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre. BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2014: – Im Jahr 2014 wurde die Änderung der Feuerungswärmeleistung der Netzersatzanlage in der Energie- und Medienzentrale K60 als immissionsschutzrechtliche Anzeige (§ 15 BImSchG) der zuständigen Genehmigungsbehörde gemeldet. Sonstige Genehmigungsverfahren Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz In den Jahren 2013 und 2014 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster die folgenden wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt: – Genehmigung für das Einleiten von Filterrückspülwasser aus der Enteisenungs- und Entmanganungsanlage im Gebäude K60 in die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster – Einleiten von Abwasser aus der Wasseraufbereitung des Betriebsgeländes Münchsmünster über den bestehenden Donaukanal in die Donau – Versickerung von Niederschlagswasser der neuen Produktionsanlagen im Industriepark Münchsmünster Für die Einleitung von genehmigungspflichtigem Abwasser aus den Gebäuden K10 und K11 in die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster liegt aktuell die Zulassung des vorzeitigen Beginns vor. Das Genehmigungsverfahren kann voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen werden. 58 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 59 Umweltrelevante Anlagen Audi Neuburg Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen Folgende Anlagen in Audi Neuburg sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig: – Gesamtgelände inkl. Fahrstrecken – Kompetenz-Centrum-Motorsport (KCM) Motorenprüfstände Umweltauswirkungen Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm, wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen Neuerungen im Berichtszeitraum: BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum Audi Neuburg Im Jahr 2014 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen: – Genehmigung Motorradnutzung – Genehmigung Motorenprüfstände Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre. BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2014: – Tektur Kompetenz-Centrum-Motorsport (KCM) Sonstige Genehmigungsverfahren Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz – Einleitung von Abwasser aus der Wasseraufbereitung und Rückkühlung des Gebäudes F8 – Grundwasserentnahme aus den Brauchwasserbrunnen B3 und B8 – Versickerung von Niederschlagswasser der Fahrstrecke, Dynamikfläche, TB1 Infrastrukturmaßnahmen und Mitarbeiterparkplätze 60 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 61 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2015 Umweltziele Audi-Standort Ingolstadt 2010 – 2017 Umweltschutzziel Erfüllungsgrad Einzelmaßnahmen Termin Reduktion des Frischwasserbedarfs für Produktionszwecke um 40 % Realisierung Wasserrecycling durch den Einsatz eines Membranbioreaktors 2015 50 % Reduktion Wasserbedarf um 20 % auf Basis 2010 Optimierung Prozesse KTL und VBH (Lackiererei) IV / 2014 60 % Vermeidung der Verwendung von Schwermetallen Einsatz einer nickelfreien Vorbehandlung Neuer Termin I / 2017 (Alt: IV / 2015) Gewässerschutz Erfüllungsgrad Umweltschutzziel Einzelmaßnahmen Termin Reduktion der CO₂-Emissionen durch Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser 2020 5% effizientere Kälteerzeugung von 6 °C auf 12 °C am Standort Ingolstadt Reduktion der CO₂-Emissionen durch Definition und Umsetzung eines 2015 50 % geringeren Energieverbrauch energieeffizienten Bürogebäudes. 2015 100 % Unterschreitung ENEV-Vorgaben um 20 % 0% Reduzierung der Schadstoffemissionen beim Umstellung des verkäuflichen Fahrzeugbestandes Flottenbetrieb des Mobilitätsservice im Fuhrpark auf Clean-Diesel-Modelle auf einen Anteil von 60 % Abfallwirtschaft Verringerung von gefährlicher Abfall Schlammtrocknung und Behandlung Butylglykole 2018 Reduzierung des Blechmaterialeinsatzes (Reduktion von Abfällen und Ressourcenschonung) Erhöhung des Materialnutzungsgrades von Blechen bei der Modellumstellung im Presswerk um ca. 7 % (Basis 2008) Neuer Termin IV / 2014 (Alt: IV / 2012) Neues Ziel 100 % INI.TUM-Projekt: Qualitätsregelung im Presswerk Fortsetzung des erfolgreichen Projektes Fertigungsbereichen „Powermanagement”: Powermanagement II Energieeinsparung bei Parkhäusern Ausstattung neuer Parkhäuser mit LED-Beleuch- Neuer Termin IV / 2014 Erweiterung der Photovoltaik-Flächen auf 0% Reduzierung Energieverbrauch Trockenauswaschung für Kabinenabluft in N50.1 IV / 2016 10 % Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs um Ziel wird jährlich 2 % bezogen auf das Vorjahr in diversen Betriebs- fortgeschrieben 100 % IV / 2015 20 % 2015 90 % bereichen durch konkrete Maßnahmen Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Modernisierung zentrales Heizhaus durch Einbau 2015 80 % 2017 Ziel wird wegen Konzeptänderung Wärme-Kopplung Einbeziehung von gesamtökologischen für das Prüfgelände Neustadt Gesichtspunkten Reduzierung von Butylglykol und VOC Einsatz alternativer Spülmittel nicht weiterverfolgt 2016 Neues Ziel II / 2015 Neues Ziel Erarbeitung eines gesamtökologischen Konzeptes Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte: Neuer Termin 2013 für das neu geplante Fahr- und Präsentations- Nachhaltigkeit beim Bauen, bei der Energie- (Alt: III / 2012) gelände in Neuburg versorgung und bei der Wassernutzung Reduzierung von Transportraum und somit Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter von LKW- und Schienenverkehren im Lager- und Transportbehälter 2020 100 % 60 % Voll- und Leerguttransport Sukzessive Umstellung deutscher Bahnverkehre Ressourcenschonung und Vermeidung von auf CO₂-freien Schienengüterverkehr Emissionen in der Logistik Umstellung der Werkeisenbahn auf nachhaltigen Betrieb Ressourcenschonung und Vermeidung von Emissionen in der Logistik IV / 2015 Überfüllung der EnEV um mind. 5 % bei Definieren und Implementieren eines neuen 2016 Neues Ziel neuen Gebäuden Prozesses für die Auslegung der relevanten Gebäude Erarbeitung eines gesamtökologischen Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte. 2016 Neues Ziel Konzeptes für den InCampus Ökologisches Bauen, ökologische Energieversor- IV / 2020 50 % Aufbau von Niedertemperaturnetzen an geringeren Wärmeverbrauch neuen Fertigungsstandorten Reduktion der CO₂-Emissionen durch Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser effizientere Kälteerzeugung von 6 °C auf 12 °C an neuen Fertigungsstandorten fortgeschrieben 100 % Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches bei Ziel wird jährlich Bestandsoptimierungen und Ersatzinvestitionen fortgeschrieben 100 % Maßnahmen des Werkzeugbaus Reduzierung gefährlicher Stoffe Einsatz von NMP/NEP-freien Basislacken Neues Ziel 2017 95 % (Alt: IV / 2014) Produkte Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 % Einführung von Plug-in-Hybridvarianten 2016 50 % Reduktion der CO₂-Emissionen um 25 % bei Einführung von Audi-Modellen mit CNG-Antrieb 2017 50 % den relevanten Produkten im Vergleich zum (Compressed Natural Gas) 2016 100 % bei den relevanten Produkten benzinbetriebenen gleichartigen Modell Ressourcenschonung und Vermeidung von Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi-Modelle Emissionen um 25 % auf Basis 2008 – 2016 Reduzierung der Treibhausgasemissionen Entwicklung flüssiger erneuerbarer Kraftstoffe 2018 10 % Verbrauchsreduzierung durch den Einsatz des 2020 Neues Ziel 2016 Neues Ziel 2018 Neues Ziel 2016 Neues Ziel in der Nutzungsphase 70 % gung und ökologische Wassernutzung Reduktion der CO₂-Emissionen durch Ziel wird jährlich Bestandsoptimierungen und Ersatzinvestitionen um 3 % bezogen auf den Jahresverbrauch durch energiesparender Kessel und Aufbau einer KraftErarbeiten eines Wärmeversorgungskonzeptes Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs bei der Planung Energieeinsparung und CO₂-Reduktion Parkdecks (ca. 15.000 m²) Reduzierung von Emissionen und Energieverbrauch 100 % um 1 % bezogen auf das Vorjahr durch Maßnahmen tung (Einsparung von 97,5 kWh/Stellplatz/Jahr) Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung“ IV / 2016 Energieeinsparung und CO₂-Reduktion (Alt: IV / 2011) Optimierung der Energieströme in den Abluftreinigung für Kabinenabluft in N50.1 Organisation Immissionsschutz / Energieverbrauch Reduzierung von Ausschuss und Energieverbrauch Reduzierung Lösemittelemissionen 2016 2017 100 % 100 % Reduzierung der CO₂-Emissionen der Audi EU Neuwagenflotte um 27 % gegenüber Basisjahr 2012 Modularen Effizienzbaukastens 20 % Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte Entwicklung eines Recyclingverfahrens zur Separie- zum Schließen von Materialkreisläufen rung von Aluminiumlegierungen Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte Entwicklung von Second-Life-Anwendungen von zum Schließen von Materialkreisläufen Hochvoltbatterien Deutliche Senkung des Kraftstoffverbrauchs in jedem Erweiterung des Angebots an Audi-Modellen als neuen Fahrzeug gegenüber dem Vorgängermodell Verbrauchsleader in jedem Fahrzeugsegment Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Durchführung von Umweltbilanzen im Neuer Termin: 2017 70 % gesamten Lebenszyklus, Erstellung von Umwelt- Entwicklungsprozess (Alt: 2013) 80 % bilanzen für neue Fahrzeugmodelle 62 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 63 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2015 Umweltziele Audi-Fertigung Münchsmünster 2010 – 2017 Umweltschutzziel Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten Erfüllungsgrad Einzelmaßnahmen Termin Verringerung von LKW-Verkehren und Emissionen in der Logistik Gleisanbindung Münchsmünster 2018 Neues Ziel Förderung von Ökosystemen, Arten und genetischer Vielfalt Biodiversitätskonzept Münchsmünster 2017 Neues Ziel Verbesserung der Umweltorganisation Softwarelösung für das Monitoring von Betreiberpflichten (Auflagenmanagement) 2016 Neues Ziel Verringerung der CO₂-Emissionen (Vision CO₂-neutrale Standorte) Einkauf von Grünstrom (Wasserkraftstrom) 2016 Neues Ziel Beteiligung am Ausbau der Kläranlage Gemeinde MM Ausbau und Erweiterung der Kläranlage 2018 Neues Ziel Abnahme erforderlich; Reduzierung von 2850 Tonnen CO₂ / Jahr 2015 Neues Ziel Fertigungsübergreifend Energie- und Medienzentrale K60 Aufnahme der Nutzung Blockheizkraftwerk: Strom- u. Wärmeerzeugung Umweltziele Audi Neuburg 2010 – 2017 Umweltschutzziel Erfüllungsgrad Einzelmaßnahmen Termin Reduzierung Trinkwasserverbrauch Einbau einer Pumpstation für Brunnen- / Regenwasser in den Sammelschacht der Dynamikfläche oder an den Pumpwagen III / 2015 Neues Ziel Wasserverbrauch der Dynamikfläche reduzieren Anlagendruck und Düsenausrichtung optimieren II / 2015 Neues Ziel Salzverbrauch reduzieren Optimieren der ausgebrachten Salzmenge I / 2016 Neues Ziel Suche nach alternativen Ersatzstoffen für Streusalz Aufzeigen der Nutzungsmöglichkeiten von alternativen Streumitteln (Rollsplitt etc.) I / 2016 Neues Ziel Biodiversität (biologische Vielfalt) Erarbeitung eines Biodiversitätskonzeptes mit Frau Dr. Arnold I / 2016 Neues Ziel Anteil der regenerativen Stromerzeugung erhöhen Prüfung Umsetzbarkeit – Bau einer Solaranlage 2017 Neues Ziel Umweltsensibilisierung der Kunden der Adec Einweisung der Kursteilenehmer zum Thema Umweltschutz und Ressourcenschonung II / 2015 Neues Ziel Erweiterung des Kursangebotes, ECO-Kurs – optimale Kraftstoffnutzung Angebotserweiterung (4 Kurse pro Jahr) 2016 Erweiterung des Kursangebotes, Kurse nur mit e-Fahrzeugen Angebotserweiterung (2 Kurse pro Jahr) 2016 Gesamtgelände & Strecken Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass – – – die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden, das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereiches geben. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Dr. Sylvia Waldner-Sander Umweltgutachterin Joachim Müller Umweltgutachter Dr. Gerhard Nagel Umweltgutachter Ostpreußenstraße 7 72666 Neckartailfingen Zul. Nr. DE-V-0217 St.-Georg-Straße 51 a 86911 Dießen Zul. Nr. DE-V-0236 Fleckenweinberg 9 70192 Stuttgart Zul. Nr. DE-V-0172 Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen * Neues Ziel Modell Energieverbrauch Zeitschaltungsabhängige Programmierung der Be- III / 2015 Neues Ziel leuchtung und Videoanlage (Nachtabschaltung etc.) Optimierung Betrieb Lüftungsanlage Zeitschaltungsabhängige Programmierung der III / 2015 Neues Ziel II / 2015 Neues Ziel III / 2015 Neues Ziel 2016 Neues Ziel Beleuchtung (Nachtabschaltung etc.) Optimierung Betrieb Lüftungsanlage Leistung (kW) Getriebe Kraftstoffverbrauch (l/100 km) CO₂-Emissionen (g/km) innerortsaußerortskombiniert 1) A3150 S tronic 6-Gang (Heizen, Kühlen) Optimieren des Energieverbrauchs des KCM Die Unterzeichnenden, Dr. Sylvia Waldner-Sander, Joachim Müller und Dr. Gerhard Nagel, EMAS-Umweltgutachter mit den Registrierungsnummern DE-V-0217, DE-V-0236 und DE-V-0172 akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, bestätigen, begutachtet zu haben, dass die geprüften Standorte bzw. die gesamte Organisation, wie in der konsolidierten Umwelterklärung 2014 der Organisation AUDI AG an den Standorten Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg mit der Registrierungsnummer DE-155-00040 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt/erfüllen. Stuttgart, den 17.04.2015 Fahrprogramme der Audi driving experience Optimieren des Energieverbrauchs des Adec Gültigkeitserklärung Audi Sportback 1.4 TFSI e-tron – – 1,7–1,5 Audi R8 e-tron 2) 2 x 170 1 feste _ _ – Übersetzung kombiniert 39–35 – 1) Peakleistung der Elektromaschine: 75 kW, Systemleistung 150 kW, Gesamtleistung System (kurzzeitig) 2) Der Audi R8 e-tron wird noch nicht zum Kauf angeboten. Er besitzt derzeit noch keine Gesamtbetriebserlaubnis und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG (Heizen, Kühlen) Pendelverkehr Audi Neuburg zum Audi-Werk Ingolstadt zunehmend CO₂-neutral ausrichten 64 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Nutzungsanteil von e-Fahrzeugen erhöhen * Werte des abgebildeten Modells auf der Titelseite und den Seiten 03 und 32 sowie für die genannten Modelle auf Seite 23 Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 65 Ansprechpartner Wünschen Sie weitere Informationen? Die Umweltabteilung freut sich über Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihr Fax: AUDI AG Dr. Dagobert Achatz / Leiter Betrieblicher Umweltschutz 85045 Ingolstadt Tel.: + 49 (0) 8 41/89-3 44 44, Fax: + 49 (0) 8 41/89-3 16 82 [email protected] Projektgruppe Umwelterklärung Michael Hügel Thomas Rieger Konzept und Realisierung IMAGO 87 Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung GmbH 85395 Attenkirchen / Hallertau Projektleitung: Alexander T. Herzog Creative Direction: Bernhard Maier Termin für die nächste Umwelterklärung Audi hat im April 2015 die letzte konsolidierte Umwelterklärung vorgelegt. Audi wird im April 2016 die nächste aktualisierte Umwelterklärung vorlegen. Dieser Bericht ist klimaneutral auf 100 % Recyclingpapier (Circle Silk / Igepa) gedruckt und erfüllt die FSC®-Anforderungen. Recyclingpapier schont die Ressourcen, reduziert die mit der Papierherstellung verbundenen Emissionen von Klimagasen, senkt den Wasserverbrauch und die Abwasserbelastung. 66 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten Audi Vorsprung durch Technik AUDI AG 85045 Ingolstadt www.audi.de Stand: April 2015