Umwelterklärung Ingolstadt 2015

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Umwelterklärung Ingolstadt 2015
Umwelterklärung
2015
für Audi in Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg
Weiterverwendung von Hochvolt-Batterien /
2nd-Life-Energiespeicher
Erfolgsbilanz / 5 Jahre Audi Stiftung für Umwelt
Zahlen und Fakten /
Kontinuierliche Verbesserung durch
Umweltmanagement
Abgebildetes Modell:
Audi A3 Sportback 1.4 TFSI e-tron*
Inhalt
04Vorwort
Das Vorwort der neuen Umwelterklärung 2015 des Werkleiters und Umweltmanage-
mentbeauftragten Peter Kössler.
06Umweltmanagement
Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung des Energieverbrauchs, wie sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind.
Die vorliegende Umwelterklärung liefert
Daten und Fakten zur kontinuierlichen
Verbesserung im Umweltmanagement am
Audi-Standort Ingolstadt, der Audi-Fertigung
Münchsmünster und Audi Neuburg gemäß
dem Umweltmanagementsystem der
Europäischen Union nach EMAS III. Darüber
hinaus informiert die Umwelterklärung über
aktuelle Entwicklungen im Umweltbereich.
08 Umweltschutz bei Audi
Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH errichtete hier ihren Firmensitz und produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute beher- bergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die größte und wichtigste
Produktionsstätte des Audi-Konzerns.
20
Gelebte Umweltpolitik
In nur fünf Jahren hat sich die Stiftung mit ihren Projekten im Bereich Biodiversität, Artenschutz, Umweltbildung und Forschung weithin große Anerkennung erworben.
222nd-Life-Energiespeicher
Im Batterietechnikum von Audi wird
intensiv an der Entwicklung besonders
leistungsstarker Hochvolt-Batteriesysteme gearbeitet. Und an der Weiterverwendung dieser HV-Batterien nach dem Einsatz im Fahrzeug: als Energiespeicher der Zukunft.
26 Neue Fertigung Münchsmünster
Benachbart zum Industriepark Münchs-
münster wurde im Herbst 2013 das Audi Kompetenzzentrum für die Produktion
von Bauteilen aus Aluminiumdruckguss, Pressteilen und Fahrwerkkomponenten
eröffnet.
10Effizienz Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – von der Produktion bis zum Auto-
mobil. Dazu zählt die Vermeidung von um-
weltbelastenden Stoffen, die optimale Aus-
nutzung von Ressourcen, der Einsatz
modernster Technologie und die Mehrfach-
verwendung von Wasser und Energie.
28 Maximale Transparenz
Ein Gespräch mit Dipl.-Ing. Andrea Hofmann über Key-Performance-Indikatoren.
12
32
95 Prozent Verwertung
Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden zum
Beispiel funktionstüchtige Aggregate im Werk
Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtma-
schine oder ein aufbereitetes Aggregat will.
30 Umweltschutz hört nie auf
Ein Gespräch mit Auszubildenden zum
Stellenwert des Umweltschutzes in der
Ausbildung bei Audi.
Daten und Fakten
Die vorliegende Zusammenstellung macht die Bewertung der Umweltleistung durch externe Gutachter möglich.
14 Münchsmünster und Neuburg
Die Fertigung in Münchsmünster und das Hightech-Areal in Neuburg, wo Kunden die
ganze Modellpalette von Audi erleben
können und wo die Aktivitäten von Audi Sport gebündelt sind, wurden für diese
Umwelterklärung erstmalig validiert.
18 Wissen = Erfolg Umfassende Kommunikationsprozesse
sichern erfolgreiches Umweltmanagement: Audi bietet seinen Mitarbeitern eine
Vielzahl von Schulungs- und Bildungsange-
boten und pflegt den Dialog mit renom-
mierten Universitäten und anderen Bildungs-
einrichtungen.
Audi A3 Sportback e-tron*
* Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen des genannten Modells auf Seite 65
Umwelterklärung 2015
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 03
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
längst ist „Effizienz“ zum obersten Gebot im Umgang mit Ressourcen,
Energieerzeugung und -verbrauch geworden. Dies ist eine klare Leitlinie für die Umweltpolitik der AUDI AG. Von der Entwicklung und
der Produktion über die Fahrzeugnutzung bis hin zur Entsorgung
werden alle Phasen des Produktlebensweges unserer Automobile
unter diesem Aspekt betrachtet.
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität ist es wichtig,
dass die Umwelt-Bilanz eines Automobils bereits vor dem ersten
Kilometer ausgeglichen ist. Deshalb arbeiten wir intensiv an der
Verbesserung der CO₂-Bilanz unserer Fertigungsstandorte.
An unseren deutschen Standorten Ingolstadt und Neckarsulm
planen wir, bis 2020 den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid im Rahmen
der Energieversorgung um 40 Prozent gegenüber dem spezifischen
Wert von 2010 zu senken. Auf langfristige Sicht hat Audi die Vision
einer vollständig CO₂-neutralen Automobilherstellung.
Beginnend mit dem Standort Ingolstadt soll dieses Konzept
sukzessive auf andere Standorte übertragen werden. Dazu sind viele
Schritte notwendig: eine ständige Prozessoptimierung und die konsequente Berücksichtigung von Energiesparmaßnahmen bereits bei
der Planung von Anlagen und Gebäuden sowie von Logistikabläufen.
Im vergangenen Jahr hat Audi weitere Voraussetzungen für eine
langfristig klimaneutrale Mobilität geschaffen: Als erster Premiumhersteller haben wir unseren CO₂-Fußabdruck nach der weltweit
gültigen Norm ISO 14064 zertifizieren lassen. Auf diese Weise
machen wir die Hauptursachen für Emissionen in der gesamten
Wertschöpfungskette transparent – und identifizieren so Potentiale,
um Treibhausgase über den gesamten Lebenszyklus eines Automobils weiter zu reduzieren.
Auch auf dem neuen Gelände Audi Neuburg ist der Umweltschutz wichtig. So ist die Strom- und Wärmeversorgung CO₂-neutral:
Audi bezieht in Neuburg regenerativ erzeugte Energie. Das Gelände
wird mit Fernwärme aus Industrie-Abwärme und Ökostrom aus
Wasserkraftwerken versorgt. Zusätzlich wird die Abwärme der
Motorsport-Prüfstände genutzt. Für die nachhaltige Bauweise des
Kundengebäudes hat Audi das Gold-Zertifikat der DGNB (Deutsche
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) erhalten.
Am Standort Ingolstadt wird ausschließlich Ökostrom eingesetzt. So können pro Jahr bis zu 290.000 Tonnen CO₂ vermieden
werden. Der regenerativ erzeugte Strom wird überwiegend aus
österreichischen und deutschen Wasserkraftwerken geliefert –
und zwar genau dann, wenn er benötigt wird.
Zusätzlich stellt Audi am Ingolstädter Werkgelände rund
23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur Verfügung
und kann so weitere knapp 1.000 Tonnen CO₂ pro Jahr vermeiden.
Audi unterstützt dabei den Einsatz verschiedener Technologien der
Sonnenenergienutzung zur weiteren Optimierung der Solartechnik.
Bereits seit vielen Jahren bewähren sich am Standort Ingolstadt
effiziente Maßnahmen wie die Nutzung von Abwärme, von Wärmerückgewinnungssystemen oder der Einsatz einer modernen KraftWärme-Kopplungsanlage. Im Rahmen des Wärmeverbunds Ingolstadt
nutzt Audi über einen Fernwärmeanschluss die überschüssige
Abwärme der nahe gelegenen städtischen Müllverwertungsanlage
sowie der Raffinerie Gunvor. So werden jährlich mindestens 120.000
Megawattstunden Energie aus Abwärme genutzt, was einer Vermeidung von jährlich mindestens 26.000 Tonnen CO₂ entspricht.
04 / Umwelterklärung 2015 / Vorwort
Peter Kössler
Werkleiter Audi Ingolstadt
Auch für unsere Automobile senken wir Verbrauch und Schadstoffausstoß konsequent: Dabei baut das Unternehmen langfristig
Kompetenz beim Elektroantrieb auf, optimiert permanent seine
hocheffizienten TDI- und TFSI-Antriebe und schöpft alle Potentiale
im Leichtbau aus. Audi hat bereits heute 344 Modellvarianten im
Programm, die weniger als 140 Gramm CO₂ pro Kilometer ausstoßen,
101 mit weniger als 120 Gramm CO₂ pro Kilometer und 31
Modellvarianten mit weniger als 100 Gramm CO₂ pro Kilometer.
Am Standort Ingolstadt wird seit Mitte letzten Jahres der Audi
A3 Sportback e-tron* in Serie gefertigt. Das Plug-in-Hybrid-Modell
kann allein mit dem Verbrennungsmotor, nur per Elektroantrieb
oder im Hybridmodus fahren. Im Mittel begnügt sich der Fünftürer
auf 100 Kilometern mit 1,5 Litern Kraftstoff. Das entspricht einer
CO₂-Emission von 35 Gramm pro Kilometer. Ein nachhaltiger und
verantwortlicher Umgang mit den eingesetzten Ressourcen bei
Audi zeigt sich in allen umweltrelevanten Bereichen.
So sollen die Kennzahlen für Energie, Frischwasser, Abfälle zur
Beseitigung und organische Lösemittel (VOC) von 2010 bis 2018
konzernweit um 25 Prozent je Bezugseinheit verbessert werden.
Etwa durch die Nutzung eines Membranbioreaktors (MBR) werden
die wassersparenden Prozesse am Standort Ingolstadt künftig optimiert. Nach erfolgreich abgeschlossener Pilotphase steht dieses
Projekt kurz vor der Umsetzung. Zudem nutzt Audi am Standort
Ingolstadt seit langem Regenwasser. So konnten im vergangenen
Jahr über 194.000 Kubikmeter Regenwasser für Brauchwasserzwecke eingesetzt werden. Für den Transport der Automobile vom
Unternehmenssitz Ingolstadt sowie vom Werk Neckarsulm zum
Nordsee-Verladehafen in Emden setzen wir Züge ein, die mit
regenerativ erzeugtem Strom angetrieben werden.
Die vorliegende Umwelterklärung informiert Sie ausführlich
über die Leistungen für den Umweltschutz am Standort Ingolstadt,
bei der Audi-Fertigung Münchsmünster sowie auf dem neuen Fahrund Erlebnisgelände Audi Neuburg. In Ingolstadt wurde bereits
1997 das anspruchsvolle Umweltmanagementsystem der Europäischen Union EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) eingeführt
und kontinuierlich optimiert. Ein lohnendes Engagement, denn mit
der erfolgreichen Validierung der konsolidierten Umwelterklärung
des Audi-Standorts Ingolstadt im April 2015 bestätigten die staatlich zugelassenen Umweltgutachter erneut das bei Audi etablierte
Umweltmanagementsystem nach der EG-Öko-Audit-Verordnung
(EMAS). Der Standort Ingolstadt trägt somit seit mehr als 18 Jahren
das EMAS-Signet! Audi in Münchsmünster und Neuburg wurden
2015 erstmals nach EMAS validiert und haben erfolgreich bestanden.
Diese Zertifizierungen sind Belege einer kontinuierlichen Steigerung
unserer Umweltleistungen.
Das Umweltmanagement beinhaltet auch die besonders hohen
Anforderungen an die kontinuierliche und systematische Senkung
des spezifischen Energieverbrauchs, wie sie in der neuen internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem
funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen einbezogen und informiert werden, dass neue
Entwicklungen angestoßen und begleitet werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet. Die erneute
Teilnahme am mittlerweile vierten Umweltpakt Bayern unterstreicht
das Umweltengagement von Audi. Der Umweltpakt Bayern IV
steht unter dem Motto „Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und
Klimaschutz“. Audi hat sich dabei mit konkreten Umweltzielen
eingebracht und engagiert sich in gewohnter Weise unter anderem
in den installierten Arbeitsforen. Ende 2009 setzte die AUDI AG ein
weiteres Zeichen für den Umweltschutz: Das Unternehmen rief die
Audi Stiftung für Umwelt GmbH mit einem Stammkapital von fünf
Millionen Euro ins Leben. Sie verfolgt ausschließlich und unmittelbar
gemeinnützige Zwecke im Bereich Ökologie. Dazu zählen für das
Jahr 2014 ein umfassendes Engagement der Stiftung im 2014
eröffneten Steigerwald-Zentrum, ein bundesweit angelegtes
Artenschutzprojekt, bei dem ausgediente Trafohäuschen stufenweise zu „Stelen der Biodiversität“ umfunktioniert werden, oder
die Herausgabe zweier Bücher, eines Grundlagenbuchs zur Bienenforschung sowie einer Lehrerhandreichung mit Unterrichtsvorlagen
für den MINT-Unterricht.
Ich wünsche Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre
dieser neuen Umwelterklärung.
Peter Kössler
Werkleitung Ingolstadt
Umweltmanagementbeauftragter
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 05
Audi Forum, Standort Ingolstadt
Umweltmanagement
Umweltpolitik
Wir stellen uns der Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung.
Leitlinien für eine kontinuierliche Verbesserung von Produktion und Produkt.
Das Umweltmanagementsystem beinhaltet auch die besonders hohen Anforderungen an
die kontinuierliche und systematische Senkung des spezifischen Energieverbrauchs, wie
sie in der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 beschrieben sind. Zu einem
funktionierenden Umweltmanagementsystem gehört, dass Mitarbeiter aus allen Bereichen
einbezogen und informiert werden, dass neue Entwicklungen angestoßen und begleitet
werden und dass mit anderen Unternehmen ein Erfahrungsaustausch stattfindet.
Präambel
Die AUDI AG entwickelt, produziert und vertreibt weltweit Automobile. Ziel ist die Sicherstellung individueller Mobilität. Sie trägt
dabei Verantwortung für die kontinuierliche Verbesserung der
Umweltverträglichkeit der Produkte und Produktionsstätten sowie
für den umweltgerechten Umgang mit den natürlichen Ressourcen.
Hierfür werden Entwicklungsstände fortschrittlicher Technologien
unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt.
Die AUDI AG macht diese Technologien weltweit verfügbar und
ermöglicht ihre Anwendung über die gesamte Prozesskette. Sie ist
an allen Standorten Partner für Gesellschaft und Politik und trägt so
nachhaltig zu einer sozial und ökologisch positiven Entwicklung bei.
Forschung und Entwicklung
Audi steht für Innovationskraft. Unter Berücksichtigung der Umwelt
verbessern die Ingenieure kontinuierlich die Mobilität.
Integrierte Produktpolitik
Das Umweltkonzept von Audi umfasst den Lebenszyklus eines Automobils und bezieht die Lieferanten mit ein: von der Rohstoffgewinnung
über die Fertigung bis zur Entsorgung des Altautos.
Information und Kommunikation
Es erfolgen regelmäßige Schulungen von Mitarbeitern hinsichtlich
Umweltschutz und Energieeffizienz. Darüber hinaus führt Audi einen
Dialog mit Hochschulen, Kommunen, Verbänden und der Bevölkerung
am Standort.
Automobil
Effizienz mit Sportlichkeit vereinen:
Die Berücksichtigung von Umweltaspekten soll auch künftigen
Generationen individuelle Mobilität ermöglichen.
Produktion
Wo immer in der Produktion möglich, werden Stoffe im Kreislauf geführt,
um die Belastungen für die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren.
Gelebte Umweltpolitik
Der Einsatz zukunftsfähiger Lösungen sowie umwelt- und ressourcenschonende Wertschöpfung sind bei Audi gelebte Praxis.
06 / Umwelterklärung 2015 / Ganzheitliches Audi-Umweltmanagement
1. Die AUDI AG bietet hochwertige Automobile an, die den Ansprüchen ihrer Kunden an Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit,
Sicherheit, Qualität und Komfort gleichermaßen gerecht werden.
2. Forschung und Entwicklung sind Bestandteil der Audi-Umweltpolitik.
Die AUDI AG entwickelt für ihre Produkte ökologisch effiziente Prozesse
und Konzepte und steigert so die internationale Wettbewerbsfähigkeit.
3. Es ist das erklärte Ziel der AUDI AG, bei allen Aktivitäten schädliche Einwirkungen auf die Umwelt vorausschauend zu vermeiden.
Dies schließt die Verhinderung von Störfällen und Begrenzung der
Auswirkung von Störfällen mit ein. Insbesondere der schonende und
effiziente Einsatz von Ressourcen und Energie sowie der Aspekt der
Anlagensicherheit stehen dabei im Mittelpunkt. Die Einhaltung der
Umweltvorschriften ist hierbei selbstverständlich.
4. Das Umweltmanagement der AUDI AG stellt sicher, dass –
gemeinsam mit Zulieferunternehmen, Dienstleistern, Handelspartnern und Verwertungsunternehmen – die Umwelt­verträglichkeit
der Automobile und Fertigungsstandorte kontinuierlich verbessert
wird.
5. Der Vorstand der AUDI AG ist verantwortlich für die Einhaltung
der Umweltpolitik sowie die Funktionsfähigkeit des Umweltmanagementsystems. Es erfolgt regelmäßig eine Überprüfung der
Umweltpolitik hinsichtlich ihrer Eignung und Zweckmäßigkeit und
– sofern notwendig – eine Aktualisierung.
6. Der offene und klare Dialog mit Kunden, Händlern und Öffentlichkeit ist für die AUDI AG selbstverständlich.
Die Zusammenarbeit mit Politik und Behörden ist vertrauensvoll.
Sie schließt die Notfallvorsorge und -nachsorge an den einzelnen
Produktionsstandorten mit ein.
7. Alle Mitarbeiter der AUDI AG werden entsprechend ihrer Funktion
im Umweltschutz informiert, qualifiziert und motiviert, so dass ihr
Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt gefördert wird. Sie
sind diesen Grundsätzen verpflichtet.
8. Diese Umweltpolitik ist für alle Standorte der AUDI AG verbindlich
und wird durch die Formulierung von standortbe­zogenen Hauptaktionsfeldern ergänzt beziehungsweise konkretisiert.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 07
Umweltschutz
bei Audi
// Das Unternehmen AUDI AG
Organisationseinheit Umweltschutz
Vorstand
Vorsitzender des Vorstands
Beschaffung
Technische
Entwicklung
Finanzen und
Organisation
Produktion
§ 52 b BImSchG*
Personal- und
Sozialwesen
Marketing
und Vertrieb
Umweltschutz
Auslandsstandorte
inkl. Außenstellen
Kommunikation Konzern
Standort Ingolstadt
Umweltstiftung
Umwelt- und
Risikomanagement
Innovationsmanagement
Biodiversität
Kennzahlen Konzern
Emissionshandel
* Bundes-Immissionsschutzgesetz
Audi Forum, Standort Ingolstadt
Organisation des betrieblichen Umweltschutzes
Vorstand
Vorsitzender des Vorstands
Technische
Entwicklung
Beschaffung
Finanzen und
Organisation
Produktion
§ 52 b BImSchG*
Personal- und
Sozialwesen
Planung
Motoren
Werkleitung Ingolstadt:
Umweltmanagementbeauftragter /
Energiemanagementbeauftragter
Produktions-/
Werkplanung
Fertigungssegment A 3
Leiter Betrieblicher Umweltschutz:
Umweltschutzbeauftragter
Fertigungssegment A 4
Immissionsschutz /
Energie
Umweltschutzprojekte
Gewässerschutz
Abfallwirtschaft
Umweltkataster
Marketing
und Vertrieb
Altlasten
* Bundes-Immissionsschutzgesetz
Umweltschutz ist Chefsache
Die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz liegt beim Vorstand,
der das Mitglied des Geschäftsbereiches Produktion mit der Wahrnehmung der Umweltschutzaufgaben betraut hat. Der Produktionsvorstand ist damit verantwortlich für die Einhaltung der Umweltpolitik. Laut § 52b des Bundes-Immissionsschutzgesetzes ist er unter
anderem auch verpflichtet, über die Einhaltung der umweltrechtlichen
Bestimmungen für genehmigungsbedürftige Anlagen zu wachen.
Da er jedoch berechtigt ist, diese Aufgaben zu delegieren, gibt der
Produktionsvorstand sie entsprechend an die Betreiber umweltrelevanter Anlagen weiter. Für standortbezogenen Umweltschutz ist die
Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ zuständig. Für jeden Standort
ernennt der Vorstand den Leiter des Betrieblichen Umweltschutzes
08 / Umwelterklärung 2015 / Umweltschutz bei Audi
zum Betriebsbeauftragten für Umweltschutz und weist ihm die
Aufgabe zu, darüber zu wachen, dass am Standort die gesetzlichen
Vorgaben erfüllt werden. Außerdem besitzen sämtliche Standorte
je einen eigenen Umweltmanagementbeauftragten, der für die
erfolgreiche Umsetzung des Umweltmanagementsystems verantwortlich ist. In Ingolstadt übernimmt diese Aufgabe der Werkleiter.
Gleichzeitig nimmt er auch die Funktion des Energiemanagementbeauftragten wahr. Die Audi-Fertigung Münchsmünster und
Audi Neuburg sind (umwelt)organisatorisch an den Audi-Standort
Ingolstadt angegliedert. Umweltschutzbelange werden daher
zentral von der Abteilung „Betrieblicher Umweltschutz“ Ingolstadt
wahrgenommen.
Umweltschutz im Audi Konzern
Die Organisationseinheit Umweltschutz berichtet an den Vorstand
Produktion, der die Gesamtverantwortung für den Umweltschutz
trägt. Sie legt die Umweltschutzaktivitäten des Audi Konzerns fest
und ist zentraler Ansprechpartner des Audi Konzerns für die jeweiligen Umweltschutzgremien des Volkswagen Konzerns.
Zu den zentralen Aufgaben gehören die Erarbeitung und Umsetzung
übergeordneter und strategischer Regelungen zum Umweltschutz.
Das beinhaltet beispielsweise die Sicherstellung eines konzernweiten Umweltmanagementsystems auf Basis der Audi-Umweltpolitik,
die Koordination des CO₂-Emissionshandels, die Entwicklung und
das Vorantreiben von neuen Umweltschutztechniken und Technologien. Weiterhin ist es Aufgabe, die Umweltstrategie des Volkswagen
Konzerns auf einzelne Marken und Standorte herunterzubrechen
und weiterzuentwickeln (Volkswagen Konzern als ökologische
Nummer 1 bis 2018). Ebenso gehören die Erfassung und Bewertung
der Audi-Umweltkennzahlen für den Volkswagen Konzern sowie das
Monitoring der Umweltkennzahlen der einzelnen Marken und Standorte des Audi Konzerns dazu.
Der Standort Ingolstadt existiert seit 1949. Die Auto Union GmbH,
Vorläuferin der AUDI AG, errichtete hier ihren Firmensitz und
produzierte Motorräder, Schnelllaster und Ersatzteile. Heute
beherbergt das Audi-Werk in Ingolstadt neben der Zentrale die
größte Produktionsstätte des Audi-Konzerns. Mehr als 38.000
Beschäftigte arbeiten auf dem 220 Hektar großen Gelände (ohne
Ausgleichsflächen) – in Forschung und Entwicklung, Produktion,
Logistik und Verwaltung. In Ingolstadt produziert Audi die
Modellreihen A3, A4, A5 und Q5, zahlreiche Zulieferer haben sich
am Standort angesiedelt.
Das Firmengelände
Etwa 1.076.000 Quadratmeter des Firmengeländes in Ingolstadt
sind bebaut. Im Süden und Südosten grenzt es an ein allgemeines
Wohngebiet, im Norden und Osten befindet sich ein Gewerbegebiet.
An der Südwestgrenze des Audi-Werks liegt ein reines Wohngebiet.
Durch das Firmengelände fließt – teils oberirdisch – ein Bach.
Entwicklung, Produktion und Logistik
Auf dem Werkgelände sind die Fertigung mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage sowie die Komponentenfertigung
und der Werkzeugbau untergebracht. Im Nordwesten befindet sich
die Technische Entwicklung. Rund um die Audi Piazza sind das
museum mobile, das Kundencenter sowie das Glasgebäude „Markt
und Kunde“ angeordnet. Letzteres beherbergt Arbeitsplätze für
mehr als 700 Mitarbeiter der Bereiche Öffentlichkeitsarbeit,
Marketing und Vertrieb sowie Serviceeinrichtungen für Kunden und
Besucher, etwa die Audi Bank, ein Reisebüro, das MitarbeiterFahrzeugcenter und den Audi Personalservice. Die zum Forum
gehörende Piazza bietet Raum für Veranstaltungen unter freiem
Himmel, die Piazzetta mit Wasser und Rasenflächen, Bäumen und
Sträuchern lädt zum Entspannen ein. Zwei Heizwerke, eine KraftWärme-Kälte-Kopplungsanlage sowie der Anschluss an eine Fernwärmeleitung decken den Wärmebedarf. Am Standort gibt es zwei
große Wasseraufbereitungsanlagen. Industriell belastete Abwässer
(v. a. aus der Lackiererei) werden in einer chemisch-physikalischen
Anlage so vorbehandelt, dass sie anschließend in die städtische
Kläranlage eingeleitet werden können. In der zweiten Anlage werden
Niederschlagswässer und leicht belastete Abwässer (v. a. von Kühltürmanlagen) chemisch und physikalisch zu Betriebswasser aufbereitet, das wieder im Werk eingesetzt wird. Weitere wichtige Einrichtungen sind die Gebäude der Werkfeuerwehr, Waschstraßen,
Tankstellen, eine Reststoffzentrale und eine Wertstoffsammelstelle.
Der Standort besitzt einen eigenen Gleisanschluss und grenzt an
das 1995 gegründete Güterverkehrszentrum, wo sich zahlreiche
Zulieferer angesiedelt haben.
Außenstellen des Standorts Ingolstadt
Prüfgelände Neustadt
Auf einem weitläufigen Prüfgelände in Neustadt an der Donau testen
Audi-Ingenieure ihre Neuentwicklungen auf Fahrleistung, Verbrauch,
Verschleiß und Lärmemission. Im angeschlossenen KorrosionsschutzZentrum werden Fahrzeuge beschleunigten Alterungsprozessen
unterzogen. Es ist für Audi selbstverständlich, einen Ausgleich für
die versiegelten Flächen zu schaffen: Eine halbe Million Bäume
und Sträucher wurden rund um die Anlagen gepflanzt. Flora und
Fauna finden neue Lebensräume, darunter auch verschiedene vom
Aussterben bedrohte heimische Tier- und Pflanzenarten. Ein Gutachten belegt den Erfolg der Maßnahmen. Auf der ehemals intensiv
landwirtschaftlich genutzten Fläche ist ein Biotop entstanden. //
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 09
Effizienz
// Erfolgreiche Kreislaufwirtschaft
► Das elektrostatische Auftragsverfahren in
der Lackiererei vermeidet Sprühverluste.
Modernste Auswaschsysteme reduzieren die Freisetzung von Lackpartikeln.
In allen Prozessen.
Loser Blechverschnitt wird zu kompakten Würfeln gepresst.
Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen
Im Presswerk werden Öle für die Pressen und Öle für die Blechumformung eingesetzt. Durch die Umstellung von hydraulischen auf
mechanische Pressenantriebe kann der Verbrauch von Hydraulikölen
und elektrischer Energie gesenkt werden. Die Grundbeölung des
Metalls seitens des Blechherstellers macht die Zugabe von Ziehöl
nahezu überflüssig. Aufgrund der Lieferqualität können die sonst
üblichen Waschvorgänge vor der ersten Umformung meist entfallen.
Effizienz ist das Grundprinzip aller Prozesse bei Audi – v on der Produktion bis zum
fertigen Automobil. Dazu zählt die Vermeidung von umweltbelastenden Stoffen, die optimale
Ausnutzung von Ressourcen, der Einsatz modernster Technologie und die Mehrfachverwendung von Wasser und Energie.
Bei der Automobilproduktion verbraucht Audi Energie, Wasser und
Rohstoffe. Dabei entstehen Abfälle, Abwässer und Emissionen.
Beides – Input wie Output – reduziert das Werk Ingolstadt
kontinuierlich. Eine positive Wirkung weist vor allem das Führen
von Stoffen im Kreislauf auf: Ressourcen werden mehrmals
verwendet bzw. zurückgewonnen. Oberster Grundsatz bei Audi ist
es, Belastungen der Umwelt vorausschauend zu vermeiden.
Presswerk
Das Presswerk Ingolstadt produziert Blechteile für die Karosserien
der Modelle A1, A3, A4, A5, Q5, Q7. Täglich werden hier durchschnittlich 1.700 Tonnen Stahl- und Aluminiumblech in Form von
Blechrollen, den so genannten Coils, verarbeitet. Die bis zu 30
Tonnen schweren Blechrollen werden zu Platinen geschnitten und in
die gewünschte Geometrie umgeformt. Das nicht benötigte Material
wird dabei abgeschnitten und vollständig recycelt. Nachdem die
10 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Produktion
fertigen Blechteile in Spezialbehälter gestapelt worden sind, kann
der Karosseriebau darauf zugreifen. In Ingolstadt steht eine der
zurzeit modernsten Pressen für große Karosserieteile. Aufgrund
ihrer Leistung – sie verfügt über eine Gesamtpresskraft von 7.700
Tonnen bei einer maximalen Geschwindigkeit von 16 Hüben pro
Minute – ersetzt sie drei hydraulische Pressenlinien älterer Bauart.
Einsatz von Druckluft beim Laserschneiden von formgehärteten
Bauteilen
Nach dem Umformprozess in den Warmumformlinien werden die
hochfesten Blechteile mit einem Laser weiter bearbeitet. Dieser
schneidet die benötigte Kontur der Blechteile. Audi ersetzt hierfür das
übliche Schneidgas Stickstoff durch herkömmliche Druckluft. Der jährliche Verbrauch von 600 Tonnen des Gases Stickstoff wird vollständig
eingespart, was zu einer Vermeidung von 300 Tonnen CO₂ führt.
Verwertung von Restmetallen
Den Blechverschnitt minimieren Fachleute bereits in der Produktplanungsphase. So sind bei Audi heute Presswerkzeuge mit Fünffachfertigung, fünf Blechteile pro Hub, im Serieneinsatz. Dadurch
wird eine optimale Ausnutzung der Blechplatinen gewährleistet.
Für nicht benötigtes Blech existiert ein Recyclingkreislauf: Während
des Herstellungsprozesses fallen Abschnitte durch Schächte in den
Pressenkeller auf ein Förderband. Das Restmetall wird zu einer
Paketierpresse befördert, die jeweils 300 Kilogramm losen Blechverschnitt zu einem kompakten Würfel presst. Die kompakte Würfelform gewährleistet ein minimales Transportaufkommen. Die Würfel
werden per Bahn zum Hersteller zurückgesendet und dort erneut
eingeschmolzen.
Erschütterungen
Jedes Aufeinandertreffen der bis zu 22 Tonnen schweren Werkzeughälften verursacht Lärm und Vibrationen. Die Erschütterungen von
bis zu 500.000 Hüben täglich werden nahezu beseitigt, indem die
Pressen nicht direkt auf das Betonfundament platziert werden, sondern auf Schraubenfedern, welche die Schwingungen stark dämpfen.
Karosseriebau
Roboter fügen Einzelteile aus Stahl und Aluminium in Baugruppen
zu einem Fahrzeugskelett zusammen. Verschiedene Fügetechniken
kommen zum Einsatz. Innovative Punktschweiß-, Laserschweiß-,
Laserlöt- und Klebetechniken reduzieren den Verbrauch von Betriebsstoffen. Durch den Einsatz einer Intelligenten Punktschweißregelung wird gewährleistet, dass nur die benötigte Energie im Schweiß-
Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz.
punkt verwendet wird. Nachdem die Karosserie bis zur Fahrgastzelle
aufgebaut ist, werden Türen, Fronthauben und Heckklappen montiert.
Zu den im Karosseriebau verursachten Umweltbelastungen zählen
unausgehärtete Klebestoffe, Emissionen von Staub und Schadstoffen
durch Schleif- und Schweißvorgänge sowie Lärm aus Fertigungseinrichtungen und lufttechnischen Anlagen. Hohe Wirtschaftlichkeit
und eine Steigerung der Qualität werden durch den Einsatz von
Betriebsmitteln mit elektromotorischen und servomotorischen
Antrieben erreicht. Diese haben einen höheren Wirkungsgrad und
bieten genauere Justiermöglichkeiten. Durch die Umstellung auf
solche energieeffizienten Betriebsmittel konnte der Energiebedarf
reduziert werden und somit auch der CO₂-Ausstoß.
Phosphatierung
Zu Beginn des Lackierprozesses muss die Oberfläche der Karosserie
vorbehandelt werden. Phosphatierbäder schützen vor Korrosion
und bewirken, dass der Lack besser haftet. Dieser Vorgang erzeugt
Spülwässer, die mit Nickel, Mangan, Zink und Zirkon belastet sind.
Mittels einer Teilstrombehandlung gelingt es, einen hohen Anteil
dieser Schwermetalle auszufällen. Die gesetzlichen Grenzwerte
für die Einleitung in die Kanalisation werden im Werk Ingolstadt
aufgrund dieses Verfahrens deutlich unterschritten.
Lackiererei
Die Lackierung ist der Prozessabschnitt mit der höchsten Umweltrelevanz. Seit der Umstellung auf Wasserbasislacke ist der Lösemittelausstoß drastisch gesunken. Alle in Ingolstadt verwendeten
Lacke sind bleifrei. Um die Sprühverluste beim Lackieren gering zu
halten, wird an dem Automatisierungsgrad kontinuierlich gearbeitet. Dazu zählt unter anderem ein elektrostatisches Auftragsverfahren. Auswaschsysteme in den Spritzkabinen reduzieren die
Freisetzung von Lackpartikeln. Die Abluft aus den Füller- und
Klarlacktrocknern wird einer thermischen Nachverbrennung
zugeführt und die dabei entstehende Wärme erneut zum Beheizen
der Trockner genutzt. Geschlossene Wasserkreisläufe sorgen für
einen deutlich geringeren Wasserverbrauch beim Lackierprozess. //
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 11
95 Prozent
Verwertung
// Recycling ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll
► Am Audi-Standort Ingolstadt gibt es inzwischen kaum noch
nennenswerte Restabfälle.
Alle von Audi produzierten Fahrzeuge sind fast vollständig recycelbar. So werden zum Beispiel
alle funktionstüchtigen Aggregate im Werk Ingolstadt wieder aufbereitet. Der Kunde kann
dann bei Reparaturen wählen, ob er einen neuen Anlasser, eine neue Lichtmaschine oder
ein aufbereitetes Aggregat will.
Effizienter Umgang mit Ressourcen: vom Ausgangsmaterial im Presswerk …
... über Karosseriebau ...
... und Lackiererei ...
… bis zur Endmontage.
Nachhaltige Produktion beinhaltet den effizienten Umgang mit
den Ressourcen und Rücksicht auf die Belange der Mitarbeiter.
Bei Audi ist die Logistikkette effizient und damit ressourcenschonend
durchgeplant – vom Transport der Teile ins Werk Ingolstadt bis zur
Auslieferung der fertigen Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz
ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile des Standorts mit
Strom, Wärme und Kälte.
In fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten ihre Baugruppen
„just in time“ und liefern sie in Eigenverantwortung und mit eigenem
Personal und Transportmitteln an die Montagelinien.
betankt; die frei werdenden Kraftstoffdämpfe werden sofort
abgesaugt. Der Kraftstoff, der sich nach dem Befüllen im Schlauch
befindet, wird über Aktivkohlefilter zurückgepumpt und nicht mehr in
die Atmosphäre gelassen. Zusätzlich halten Ventilatoren in der
Anlage den Arbeitsbereich geruchsfrei. Bevor das Auto an den Kunden
übergeben wird, werden alle Funktionen überprüft. In Waschanlagen
werden beispielsweise die Dichtungen getestet – das hierfür verwendete Wasser wird mikrobiologisch aufbereitet.
Audi geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie
ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert.
Wärmeverbund Ingolstadt
Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus
der Müllverwertungsanlage Ingolstadt beliefert. Allein dadurch
können durch den Bezug von mindestens 60.000 Megawattstunden
jährlich etwa 13.500 Tonnen CO₂ vermieden werden. Seit 2012 wird
zusätzlich Abwärme der Raffinerie Gunvor genutzt, so dass nun
jährlich mindestens 120.000 Megawattstunden genutzt werden
können. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, die Fernwärmenutzung
weiter auszubauen.
Alternative Energien
Potentialstudien betrachten die Machbarkeit weiterer Projekte zur
Energieeinsparung. Dazu zählt unter anderem die „Nutzung
zukunftsweisender regenerativer Energien“. Seitens Audi wurde
unter anderem eine Studie zur Nutzung von Grundwasser für
Kühlzwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die Erprobung innovativer
Technologien in der Praxis. Audi stellt am Ingolstädter Werkgelände
rund 23.000 Quadratmeter Fläche für Photovoltaik-Module zur
Verfü­gung. Der Gesamtertrag aller Anlagen im Werk Ingolstadt
beläuft sich auf circa 1.800 Megawattstunden pro Jahr, wobei mehr
als 40 Prozent direkt vor Ort genutzt werden.
Komponentenfertigung
In der Komponentenfertigung im Werk Ingolstadt und der AudiFertigung Münchsmünster sind rund 925 Mitarbeiter beschäftigt,
davon rund 570 am Standort Ingolstadt. Zu den Bearbeitungsumfängen in Ingolstadt gehören die Bearbeitung von Motorkomponenten
und Fahrwerkteilen, das Aufbereiten von Startern und Generatoren,
die Vormontage von Rädern, Fahrwerkkomponenten und Hybridbatterien. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren,
Fräsen, Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren, Laserstrahlkerben. So entstehen aus den verschiedenen Rohteilen Fahrwerk- und
Motorkomponenten und Strukturteile wie zum Beispiel Radträger,
Bremsscheiben, Schwenklager, Pleuel und diverse Karosseriebauteile.
Die Entsorgung von Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen
und Filtervliese, wird streng überwacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe gesammelt.
Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengenschmierung oder
Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbeitung. Je nach
bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur sehr geringe
Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen ohne sie aus.
Logistik
Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet sich durch kurze
Informations- und Transportwege aus. Systeme und Module werden vor den Werktoren montiert und auf die Sequenz genau an das
Montageband geliefert. Dieses Konzept liegt auch dem Güterverkehrszentrum (GVZ) am Standort Ingolstadt der AUDI AG zu Grunde.
12 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Produktion
Fahrzeugmontage
In mehrstöckigen Montagelinien werden die Fahrzeuge zusammengebaut. Die zu Baugruppen montierten Einzelteile werden über Förderanlagen an die Montagelinien transportiert. Dort werden die Autos – auf
Schlitten (Skids) oder in Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band
fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe verstellbar und lassen
sich an den jeweils tätigen Mitarbeiter anpassen. Derzeit wird die
Montage im B-Segment grundlegend modernisiert. An den neuen
Bandabschnitten arbeiten die Mitarbeiter auf Werkermitfahrbändern,
wodurch die Laufwege reduziert und die Arbeitshaltung ergonomisch
verbessert werden. Zudem sind hier die Skids leichter und somit geht
beim Transport der Autos weniger Energie verloren. Alle Bauteile
werden in Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einwegverpackungen geliefert. Umlaufteile werden wiederverwendet: Ein Beispiel sind
die Schoner, die die Karosserie vor Beschädigungen schützen. Im
letzten Produktionsabschnitt werden Motor, Getriebe und Bordelektronik in die Karosserie eingebaut. Anschließend sind der Tank und
das vormontierte Antriebsaggregat, die Abgasanlage, Stoßfänger,
Räder und Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto Ergonomie
ist die Bodengestaltung: Alle Laufwege sind aus vibrationsdämpfendem Material. Seit kurzem arbeiten Mitarbeiter und Roboter in der
Montage A4/A5/Q5 ganz eng zusammen, ohne Schutzzaun. Es ist die
erste Mensch-Roboter-Kooperation im Volkswagen Konzern, die in der
Endmontage zum Einsatz kommt. Mit der neuen Technologie werden
die Mitarbeiter bei schweren körperlichen Aufgaben unterstützt und
ergonomisch ungünstige Arbeitsplätze werden verbessert. Zudem
erleichtern die Ergonomischen Montagesitze (EMS) das Ein- und
Aussteigen in die Karosserie, reduzieren die Laufwege und ermöglichen eine ergonomische Arbeitshaltung. Der EMS wird umweltneutral
angetrieben. Bevor die Automobile vom Band fahren, werden sie
Energieversorgung
Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre, wie energieeffizientere Anlagen und eine energieoptimierte Anlagenfahrweise, zeigen
Wirkung: Der Stromverbrauch pro produziertem Auto sinkt – selbst
bei den Hauptverbrauchern in der Lackiererei und im Karosseriebau.
Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen wie
Wärmeräder die Umweltleistung am Standort Ingolstadt. Heizöl
spielt eine untergeordnete Rolle. Der Wärmebedarf wird über einen
Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage in
Ingolstadt und eine Raffinerie sowie zwei vorrangig erdgasbetriebene
Heizwerke und eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gedeckt.
Der Wärmebedarf am Produktionsort Münchsmünster wird großteils
über ein hocheffizientes Blockheiz­kraftwerk sichergestellt.
Die benötigte Wärme für Audi Neuburg wird von den Stadtwerken
aus der Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und an
Abfallbilanz
Am Standort Ingolstadt fallen inzwischen fast keine Abfälle zur
Beseitigung mehr an: Mehr als 95 Prozent der Abfälle werden
wiederverwertet. Einzelne Materialien wie Stahlschrott werden
nahezu vollständig im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet.
Altfahrzeug-Verwertung
Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind Altautos eine
bedeutende sekundäre Rohstoffquelle. Alle von Audi entwickelten
Automobile können bis zu 95 Prozent wiederverwertet werden.
Audi erfüllt als Hersteller für alle Modelle die Richtlinie über die
Rücknahme von Altfahrzeugen in Deutschland. Funktionsfähige
Elektro-Aggregate wie Anlasser und Lichtmaschinen werden am
Audi-Standort Ingolstadt aufbereitet. Audi-Kunden können bei
Reparaturen selbst entscheiden, ob ihr Automobil ein neues Bauteil
oder ein ebenso funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält. //
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 13
Audi-Fertigung Münchsmünster
Audi-Fertigung
Münchsmünster
Modernste Produktionstechnologie und höchste Anforderungen an den Umweltschutz
kennzeichnen die Audi-Fertigung Münchsmünster, die das Stammwerk Ingolstadt entlastet.
// Umweltschutz auf neuestem Stand der Technik
In direkter Nachbarschaft zum Industriepark Münchsmünster
entstand bis Herbst 2013 nach rund einjähriger Bauzeit ein AudiKompetenzzentrum für die Produktion von Karosserie-Strukturbauteilen aus Aluminiumdruckguss, von warm- und kaltumgeformten Pressteilen sowie von Fahrwerkkomponenten.
Die neue Fertigung entlastet das Stammwerk Ingolstadt und ist
ein weiterer Baustein in der Wachstumsstrategie von Audi.
Die Produktion wird stufenweise hochgefahren. Bis 2017 sollen
etwa 900 Beschäftigte auf dem 31 Hektar großen Areal arbeiten.
Für einen späteren Ausbau stehen weitere 11 Hektar zur Verfügung. Zu den Vorteilen des Geländes gehört neben der Nähe zum
Hauptwerk Ingolstadt die gute Verkehrsanbindung über die
Bundesstraßen B 16 und B 16 a. Ein Gleisanschluss zur Bahnlinie
Ingolstadt – Regensburg ist geplant.
Das Gelände
Etwa 130.000 Quadratmeter des Geländes der Audi-Fertigung
Münchsmünster sind bebaut. Im Norden liegen allgemeine Wohnund Mischgebiete, im Süden verläuft die Bundesstraße B 16.
Westlich wird das Areal durch einen Bachlauf, östlich durch den
Industriepark Münchsmünster begrenzt. In vielen Bereichen ist
das Werkgelände durch Baumpflanzungen umsäumt. Freie Flächen
wurden nach Biodiversitätsmaßstäben naturnah ausgestaltet.
14 / Umwelterklärung 2015 / Audi-Fertigung Münchsmünster Fertigung in Münchsmünster / Gewerke
Auf dem Gelände Münchsmünster sind eine Aluminiumdruckgießerei,
eine Mechanische Komponentenfertigung und ein Presswerk
untergebracht. In allen drei Gewerken gewinnen die Anlagen Energie
und Wärme zurück. Die Reinigung von Abluft und Abwasser sowie
der Schallschutz befinden sich auf dem neuesten Stand der Technik.
Mit den Bauteilen aus Münchsmünster unterstreicht Audi seine
Führungsrolle im automobilen Leichtbau. Die formgehärteten
Stahlbleche und die Aluminiumdruckgussteile vereinen geringes
Gewicht mit hoher Festigkeit und höchster Präzision.
Aluminiumdruckgießerei mit mechanischer Bearbeitung für
Strukturbauteile
Die Aluminiumdruckgießerei produziert einen Teil der Karosseriestrukturbauteile für Audi-Modelle mit längs eingebautem Motor.
Alle Komponenten sind erheblich leichter als herkömmliche
geschweißte Teile aus Stahlblech – bei der Federbeinaufnahme etwa
lassen sich 30 Prozent Gewicht einsparen. In der Gießerei trennt
eine eigene Vakuum-Verdampferanlage das Öl aus dem Abwasser ab.
Zudem reinigt ein hochmodernes, mehrstufiges Kreislaufsystem die
Luft. Das Abwasser, das bei der Reinigung der AluminiumdruckgussBauteile entsteht, durchläuft ebenfalls eine separate Neutralisationsanlage. An den Öfen der Aluminiumdruckgießerei führt Audi Wärme
direkt in den Prozess zurück, sie wird zum Heizen der Schmelze
genutzt. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind dabei Härten,
Waschen, Beizen und Konversionsbeschichten.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 15
Audi-Fertigung Münchsmünster
Fahrwerkkomponenten-Fertigung / Mechanische Fertigung
In der Fahrwerkkomponenten-Fertigung werden Aluminium-Radträger, Aluminium-Schwenklager, Radnaben aus Stahl und Bremsscheiben aus Grauguss in zahlreichen Varianten gefertigt.
Die Teile kommen in den Audi-Modellen mit längs eingebautem
Frontmotor sowie in weiteren Automobilen des Volkswagen Konzerns
zum Einsatz. Radträger und Schwenklager werden vor Ort mit der
Radnabe und weiteren Anbauteilen komplettiert und automatisiert
zu einer Baugruppe zusammenmontiert. Die wichtigsten Fertigungsverfahren sind dabei Drehen, Bohren, Fräsen, Räumen, Schleifen,
Honen, Härten und Beschichten. Die Entsorgung von Abfällen,
darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen und Filtervliese, wird streng
überwacht und die anfallenden Metallspäne werden als Wertstoffe
gesammelt. Wo immer möglich, setzt Audi auf Minimalmengenschmierung oder Trockenbearbeitung in der mechanischen Bearbeitung. Je nach bearbeitetem Material benötigen diese Verfahren nur
sehr geringe Mengen Kühlschmiermittel oder kommen vollkommen
ohne sie aus. Auch in Münchsmünster achtet Audi streng auf effizienten Umgang mit der Energie. In der Komponentenfertigung beispielsweise wird das Betriebsdatensystem künftig den Energieverbrauch der Anlagen in Echtzeit anzeigen. Der 200 Grad Celsius heiße
Ofen, der den Lack in die Bremsscheiben einbrennt, ist mit einer
Wärmerückgewinnungsanlage ausgestattet.
Presswerk
Im Presswerk steht Leichtbau ebenfalls an erster Stelle. Hier entstehen
komplexe kalt- und warmumgeformte Blechteile, die die Struktur
der Audi-Karosserie bilden und verstärken. Der Fertigungsstandort
Münchsmünster verfügt über die modernste Technologie im Bereich
der Warmumformungstechnik. Die neuen Mehrlagen-Kammeröfen,
die mit Erdgas befeuert werden, fassen zusammen 40 Blechplatinen.
Die Bestückung der Kammeröfen mit Platinen erfolgt über den
Feeder. Die benötigten 930 Grad Celsius werden nach fünf bis sechs
Minuten erreicht. Danach werden die erhitzten Platinen in einer
Warmhaltebox aus den Kammern geholt und Richtung Presse befördert. Zwei Pressen mit wassergekühlten Werkzeugen formen die
Platinen anschließend bei ca. 850 Grad Celsius um. Die Temperatur
wird während des Umformprozesses auf 100 – 150 Grad Celsius
abgesenkt. Durch die rasche Temperaturabsenkung entsteht ein
hochfestes Bauteil. Die Bauteile können durch die Festigkeitszunahme
dünner dimensioniert werden, wodurch sich das Gewicht der
Karosserie verringert.
Zusätzlich werden spezielle Platinen partiell vergütet. Die Platinen
werden in der Warmhaltebox in bestimmten Zonen schwächer
beheizt (ca. 600 Grad Celsius). Die Zugfestigkeit des Blechgefüges
wird dadurch kontrolliert reduziert. Durch diesen zusätzlichen
Fertigungsschritt können die Karosserieteile mehr Energie bei einem
Autocrash aufnehmen. Abschließend werden die Platinen in der
Presse noch in höchster Präzision beschnitten, gelocht und gestanzt.
Ein Roboter entnimmt die fertigen Teile und deponiert diese in einem
Puffer. Ein schnell arbeitender Laserpark, bestehend aus neun
Einzelanlagen, erledigt die letzten Bearbeitungsschritte vollautomatisch. In Münchsmünster wird, wie bereits in Ingolstadt, herkömmliche
Druckluft als Schneidgas verwendet. Dadurch kann auf den Einsatz
des üblicherweise verwendeten Stickstoffs verzichtet werden.
Einsatz von Zieh- und Hydraulikölen
Im Presswerk werden Öle sowohl für die Pressen als auch für die
Blechumformung eingesetzt. Der Einsatz modernster Servoantriebe
senkt nicht nur den Energieverbrauch, sondern auch den Verbrauch
von Hydraulikölen. Ziehöl wird beim ersten Umformschritt nahezu
16 / Umwelterklärung 2015 / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg
► Mit der Investition in die Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg stärkt
Audi den Standort Ingolstadt.
nicht mehr benötigt, da bereits der Blechhersteller eine Grundbeölung des Metalls sicherstellt. Ebenfalls können die sonst üblichen
Waschvorgänge vor der ersten Umformung aufgrund der hohen
Lieferqualität meist entfallen.
Verwertung von Restmetallen
Bei der Produktion von Karosserieteilen fallen aufgrund der Bauteilgeometrie Blechabfälle an. Dieser Verschnitt wird bereits in der
Produktplanungsphase durch Fachleute minimiert. Ein Beispiel zur
optimalen Ausnutzung der Grundplatine ist die 5-fach-Fertigung,
bei der fünf Blechteile pro Pressenhub entstehen. Der dennoch
anfallende Blechschrott wird über einen Recyclingkreislauf wiederverwertet. Die Rückführung erfolgt über ein Unterflur-Fördersystem,
das den Blechabfall der Anlagen an eine zentrale Sammelstelle
befördert. Anschließend wird das Restmetall vom Fachbetrieb abgeholt und eingeschmolzen.
// Prämiert für nachhaltige Bauweise
Audi
Neuburg
Erschütterungen
Die Pressen sind gegenüber dem Gebäudefundament durch Dämpfungselemente entkoppelt. Dadurch werden starke Erschütterungen auf
das umliegende Erdreich vermieden.
Lärm
Auch für die Audi-Fertigung Münchsmünster wird das Betriebliche
Lärminformationssystem (BLIS) eingesetzt. Für alle auf dem
Gelände durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit
Hilfe dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in
der Planungsphase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen
berücksichtigt werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden
beziehungsweise zu minimieren.
Energieversorung
Den Großteil der Grundlast an thermischer Energie wird künftig das
hocheffiziente Blockheizkraftwerk liefern. Dieses erzeugt mittels
ressourcenschonender Kraft-Wärme-Kopplung neben Wärme auch
Strom, der direkt am Standort verbraucht wird. Spitzenbedarfe im
Wärmenetz werden durch erdgasbefeuerte Kesselanlagen abgedeckt. Zur Minimierung des Wärmebedarfs spielt unter anderem
das Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch
Anlagen eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher
Wärmeräder zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminiumdruckgießerei direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum Heizen
der Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-Abwärme
aus der Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in das
Wärmenetz der Fertigung Münchsmünster eingespeist. Der Bezug
elektrischer Energie erfolgt seit Januar 2015 ausschließlich aus
regenerativen Quellen.
Werkservice
Der Werkservice betreut das Gebäudemanagement und die Gebäudetechnik, die Energie- und Medienversorgung sowie die Entsorgung
von Abwasser und Abfällen. Eine Energie- und Medienzentrale versorgt die Fertigung mit Elektro- und Wärmeenergie, Erdgas, Kühlwasser, Trinkwasser, Betriebswasser, Druckluft und Kälte.
Anfallendes Abwasser wird zur Aufbereitung in die Kommunale
Kläranlage in Münchsmünster eingeleitet. Zu den Aufgaben des
Werkservice gehören auch die Werksicherheit sowie der Brand- und
Werkschutz. Die Fertigung Münchsmünster verfügt zudem über ein
eigenes Gesundheitszentrum für die Mitarbeiter.
In Neuburg an der Donau, rund 20 Kilometer westlich von
Ingolstadt, befindet sich das 47 Hektar große Hightech-Areal von
Audi, das Ende August 2014 – nach nur zweijähriger Bauzeit –
eröffnet wurde. Mit der Investition im oberen zweistelligen Millionenbereich stärkt Audi erneut den Standort Ingolstadt und bietet
nun in Neuburg 460 attraktive Arbeitsplätze. Unter einem „Dach“
befinden sich in Neuburg das Audi driving experience center, das
Kompetenz-Center Motorsport und einige Funktionseinheiten der
Technischen Entwicklung.
Audi driving experience center
Audi-Kunden und Gäste können auf einem Fahrerlebnisgelände die
gesamte Modellpalette der „Vier Ringe“ erfahren: bei Sicherheitstrainings, Aufbau- oder Kompaktkursen und Cheffahrertrainings – auf
der Handlingstrecke, auf der Dynamikfläche oder auf dem OffroadParcours. Sogar ein „Prototypen-Führerschein“, wichtig für Zulieferer
und Entwickler, wird in Neuburg angeboten. Obwohl die Betriebsgenehmigung ganzjährig einen 24-Stunden-Betrieb vorsieht, beschränkt Audi die Nutzung des Geländes auf Werktage und einen
Zeitraum von maximal zwischen 7.00 und 20.00 Uhr. Öffentliche und
private Rennsportveranstaltungen finden in Neuburg nicht statt.
Kompetenz-Center Motorsport / Audi Sport
Audi Neuburg bündelt nun die Aktivitäten von Audi Sport. Das Kompetenz-Center unterstreicht die große Bedeutung, die der Motorsport
für das Unternehmen hat. Audi Sport entwickelt in Neuburg HighPerformance-Technologien für Rennfahrzeuge – auch, um sie für
einen möglichen Serieneinsatz vorzubereiten. Auf modernen Motorprüfständen in Neuburg werden die Rennmotoren nahezu unter
Realbedingungen erprobt. Audi Sport organisiert und koordiniert
von Neuburg aus die Werkaktivitäten für die weltweiten Renneinsätze
– insgesamt etwa 20 Rennen in zwölf Ländern pro Jahr.
Technische Entwicklung
Die Technische Entwicklung führt auf dem Gelände Entwicklungsfahrten mit Technikträger-Automobilen durch und prüft unter anderem Fahrassistenz- und Kamerasysteme der neuesten Generation.
Umweltschutz am Gelände
Auch auf dem neuen Gelände Audi Neuburg hat das Thema Umweltschutz eine große Bedeutung. So ist die Strom- und Wärmeversorgung CO₂-neutral: Audi bezieht in Neuburg regenerativ erzeugte
Energie. Das Gelände wird mit Fernwärme aus Industrie-Abwärme
und Ökostrom aus Wasserkraftwerken versorgt. Zusätzlich wird die
Abwärme der Motorsport-Prüfstände genutzt. Für die nachhaltige
Bauweise des Kundengebäudes hat Audi das Gold-Zertifikat der
DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.) erhalten.
Obwohl eine 80-Prozent-Versiegelung des Testgeländes zulässig
wäre, wurden nur knapp 40 Prozent der Flächen bebaut bzw.
asphaltiert. Auch in Sachen Schallschutz greift in Neuburg eine
Vielzahl von Maßnahmen und Aktivitäten, damit die gesetzlich
vorgeschriebenen Lärmgrenzen eingehalten oder unterschritten
werden: Zum Beispiel wurden die Handlingstrecke und die
Geraden mit einem lärmmindernden Asphalt versehen.
Das gesamte Gelände umgibt ein 3 Meter hoher Lärmschutzwall;
entlang der geraden Fahrstrecke wurde ein 6 Meter hoher,
bepflanzter Wall errichtet. Regelmäßig werden Schallimmissionen
gemessen und hinsichtlich Fahrzeugtyp, Nutzungsart und Intensität
bewertet. Eigens für die Tests in Neuburg wurde für den R8 eine
spezielle Abgasanlage entwickelt, die die Schallimissionen gegenüber dem Serienfahrzeug deutlich verringert. Derzeit wird ein
Konzept zur Biodiversität für das Gelände in Neuburg entwickelt, das
auch den Offroad-Parcours mit einschließt.
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 17
Wissen =
Erfolg
// Dialog mit Bildungseinrichtungen
► Das Engagement der Audi-Mitarbeiter
ist der wichtigste Faktor für ein
erfolgreiches Umweltmanagement.
Ausbildung
Schulungsangebote
Thematische Werkführungen
Wissenschaftskooperationen
Umfassende Kommunikationsprozesse sichern erfolgreiches Umweltmanagement:
Audi bietet seinen Mitarbeitern eine Vielzahl von Schulungs- und Bildungsangeboten und
pflegt den Dialog mit renommierten Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen.
darüber hinaus ein „Energiebeauftragtenteam“ gemeinsam mit den
Mitarbeitern vor Ort Möglichkeiten, wie Energie noch effizienter
genutzt werden kann. Angehende Fertigungsgruppenleiter erhalten
im Rahmen ihrer internen Weiterbildung ausführliche Informationen über den betrieblichen Umweltschutz bei Audi. Darüber hinaus
macht Audi seinen Umweltschutz durch zahlreiche Publikationen
transparent, wie zum Beispiel in den jährlichen Umwelterklärungen
und im Audi-Umweltmagazin.
Werkführungen
Unter dem Motto „Die ökologische Seite der Produktion“ werden in
Ingolstadt regelmäßig spezielle Themenführungen veranstaltet.
Bei diesem Rundgang durch die Produktion bilden Informationen zu
Umweltschutzmaßnahmen einen besonderen Schwerpunkt. Außerdem erhält der Besucher einen Überblick über die ökologischen Grundlagen der Wasser- und Wärmekreisläufe am Standort Ingolstadt.
Werkführungen sind Teil unserer umfassenden Informationspolitik.
Das Thema Umwelt in der Ausbildung
Audi Ingolstadt bildet in über 20 Berufen aus. Der Umweltschutz steht
dabei regelmäßig auf dem Stundenplan: Themen wie Wärmerückgewinnung, Wasserreinhaltung, Immissionsschutz, Abfallvermeidung,
Lärmschutz, Umweltrecht und Umweltmanagement werden im
Unterricht vermittelt. Für jede der Berufsgruppen findet einmal
jährlich ein Ausbildungstag zu einem speziellen Umweltthema statt.
Auch für die im Rahmen der Ausbildung vorgesehene Projektarbeit
ist Umweltschutz fester Bestandteil. So werden künftig mindestens
drei Projekte unter ökologischen Gesichtspunkten durchgeführt.
Kooperation mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten hat Audi in
den vergangenen Jahren in Projekten zusammengearbeitet.
Mit der Technischen Hochschule Ingolstadt besteht eine strategische
Partnerschaft: Mit Unterstützung der AUDI AG wurde der neue
Kompetenzbereich „Produktions- und Automatisierungstechnik“
am Institut für Angewandte Forschung geschaffen. Projekte aus
den Themenbereichen Mobile Robotik, Karosseriebau, Automatisierungstechnik, Widerstandspunktschweißen, Lackmischverfahren
oder Logistik werden hier gebündelt. //
Wissen ist der Schlüssel für erfolgreiches Umweltmanagement.
Audi setzt konsequent auf die entsprechende Schulung und
Ausbildung der Mitarbeiter und steht im Austausch mit
renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Multiplikatoren im Umweltschutz
Know-how und Engagement der Audi-Mitarbeiter entscheiden über
den Erfolg des Umweltmanagements. Der Methodenbaustein
Umweltschutz ist wichtiger Bestandteil des Audi Produktionssystems. Hier wird der aktive Umweltschutz durch die Sensibilisierung für jene Themen gefördert, auf die der Mitarbeiter vor Ort
18 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Kommunikation
selbst Einfluss hat. Von der Umweltabteilung eigens geschulte
Betriebliche Verantwortliche für Umweltschutz (BVfU) vermitteln
ihren Kollegen notwendiges Wissen, leiten sie zu umweltgerechtem
Verhalten an und informieren sie über die neuesten Entwicklungen.
Um ihre Aufgaben optimal bewältigen zu können, nehmen die
Umweltverantwortlichen mehrmals jährlich an Weiterbildungsveranstaltungen teil, welche von der Umweltschutzabteilung durchgeführt werden. Diese Schulungen informieren über aktuelle Ereignisse wie Änderungen in der Umweltgesetzgebung oder Bauaktivitäten,
aber auch über übergeordnete Themen – zum Beispiel den CO₂Emissionshandel. Um Energiesparpotentiale zu identifizieren, prüft
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 19
Gelebte
Umweltpolitik
// Audi Stiftung für Umwelt
Erfolgsbilanz für Mensch und Natur
Die Gründung der gemeinnützigen Audi Stiftung für Umwelt im
Herbst 2009 bezeichnete Rupert Stadler, Vorstandsvorsitzender des
Unternehmens, als „Meilenstein der Audi-Umweltpolitik“ und als
„wichtigen Impuls für das weltweite Umwelt-Engagement des Konzerns.“ Die unabhängige Audi Stiftung für Umwelt will „anstiften“ zu
engagiertem Handeln in Naturschutz und Umweltbildung, fördert
innovative Vorhaben in Forschung und Wissenschaft sowie bei der
Entwicklung umweltverträglicher neuer Technologien fernab des
Automobils. Mit Hilfe der Audi Stiftung konnten seit der Gründung
die damit verbundene Verbesserung der Biodiversität auf diesen
Flächen sowie die Bindung von Kohlenwasserstoff durch die Bäume.
Klassenzimmer Natur
Um ganz konkrete Artenschutzziele und deren Vermittlung gerade
an junge Menschen geht es bei vielen Projekten der Stiftung. Etwa
im „Klassenzimmer Natur“ im Landkreis Bamberg, wo auf einem
ehemaligen Militärgelände mit Unterstützung der Audi Stiftung der
Schutz der Natur und die Vermittlung der Schutzziele so vorbildlich
gelungen sind, dass das Projekt von der UN-Dekade für biologische
► Freiwilliges Handeln im
Bereich Ökologie über die
Grenzen der gesetzlichen
Verpflichtungen hinaus ist
die Kernanforderung an das Engagement der
Audi Stiftung für Umwelt.
Sehr zufrieden mit den Erkenntnissen des internationalen Eichenwaldprojektes: die Geschäftsführer der Audi Stiftung, Anton Poll (links) und Dr. Dagobert Achatz.
In nur fünf Jahren hat sich die Audi Stiftung für Umwelt mit ihren Projekten im Bereich
Biodiversität, Artenschutz, Umweltbildung und Forschung weithin große Anerkennung
erworben. Über die Projekte der Audi Stiftung in den Förderbereichen finden Sie detaillierte
Informationen auf der Internetseite:
http://www.audi-umweltstiftung.de
bereits einige wegweisende wissenschaftliche Projekte auf den Weg
gebracht, vielversprechende Modellversuche installiert und neue Ansätze in der Umweltbildung umgesetzt werden. Gemeinsam ist allen
Förderprojekten der Audi Stiftung für Umwelt die Alleinstellung hinsichtlich Innovation und Originalität. Maßstab ist die Herangehensweise, die Herausforderungen der Zukunft zu erkennen und diese in
konkretes Handeln umzusetzen. Die Audi Stiftung für Umwelt ist als
operativ tätige Stiftung nicht nur Förderer, sondern Ideengeber und
Mitgestalter von Projekten mit entsprechendem Potential.
Internationales Forschungsprojekt Eichenwald
Das Startprojekt „Eichenwald“ war gleich ein internationales Forschungsvorhaben, im Rahmen dessen mit Unterstützung der AUDI AG in der
Nähe der Audi-Standorte Ingolstadt, Neckarsulm, Brüssel, Bologna,
Györ und Mexiko-Stadt mittlerweile insgesamt mehr als 100.000
Eichen gepflanzt wurden. Erforscht werden im Langzeitversuch die
optimalen Pflanzbedingungen im Hinblick auf Wachstum der Eichen,
20 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Natur
Vielfalt ausgezeichnet wurde. Im unterfränkischen Landkreis
Schweinfurt engagiert sich die Audi Stiftung für Umwelt vor allem
mit der Anschaffung hochwertiger, multimedialer Exponate für das
Steigerwald-Zentrum: In einer attraktiven Dauerausstellung und
der umgebenden Landschaft informieren moderne, interaktive
Medien über den Lebensraum Wald und nachhaltige Forstwirtschaft.
Buch Abenteuer Leben Natur Technik
Ein weithin beachtetes Ausrufezeichen setzte die Audi Stiftung mit der
Herausgabe des Buches „Abenteuer Leben Natur Technik“, das jungen
Menschen moderne Technologien sowie einen verantwortungsvollen
Umgang mit den Ressourcen unserer Erde vermittelt. Über die Projekte
der Audi Stiftung für Umwelt in den Förderbereichen Umweltschutz,
Biodiversität, Umweltbildung, Umwelttechnik, Wissenschaft und
Forschung informiert die Internetseite:
www.audi-umweltstiftung.de //
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 21
// Produktion 2nd-Life-Energiespeicher
2nd-Life
Uwe Opitz
Hochvoltsysteme Produktion
Energiespeicher
Bei Audi wird intensiv an der Entwicklung besonders leistungsstarker Hochvolt-Batteriesysteme
gearbeitet. Und an der Weiterverwendung dieser HV-Batterien nach dem Einsatz im Fahrzeug:
als Energiespeicher der Zukunft.
Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie
Audi A 3 e-tron*
Lithium-Ionen-Hochvolt-Batterie
Audi R 8 e-tron*
Dr. Michael Hinterberger
Hochvoltsysteme Produktion
Ein Team von Fahrzeug- und Elektrotechnikern arbeitet seit 2010
an der Zukunft der Elektromobilität. Hier werden HochvoltSysteme geplant, erprobt und in Kleinserien produziert, darunter
die Prototypen für den A1 e-tron und den R8 e-tron. Ziel ist es,
entlang der gesamten Wertschöpfungskette „Elektrotraktion“
Erfahrung zu sammeln für die große Serienproduktion. Zu den
Männern der ersten Stunde in diesem „Zukunftslabor“ von Audi
zählen Dr. Michael Hinterberger und Uwe Opitz. Gemeinsam
betreuen sie ein Projekt zur weiteren sinnvollen Verwendung
von Hochvolt-Batterien, die sich nicht mehr für den Einsatz im
Elektrofahrzeug eignen und bis dato kostenaufwändig recycelt
werden. Die Idee vom „2nd-Life-Energiespeicher“ ist, HochvoltBatteriesysteme als Zwischenspeicher für regenerativ erzeugte
Energien zu verwenden.
* Verbrauchsangaben zu den genannten Modellen auf Seite 47
22 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 23
// Produktion 2nd–Life–Energiespeicher
► Die Weiterverwendung von Hochvolt-Batterie-
systemen als überzeugender, zukunftsfähiger Ansatz – ökologisch wie ökonomisch.
„Der 2nd-Life-Energiespeicher könnte
künftig ein wichtiger
umweltfreundlicher
Beitrag zur Netzsicherheit sein.
In jedem Fall können
enorme CO₂-Mengen
eingespart werden.“
Dr. Michael Hinterberger
Interview mit Dr. Michael Hinterberger
Hochvoltsysteme Produktion
und Uwe Opitz
Hochvoltsysteme Produktion
ausgestatteten Audi-Parkhaus aufzustellen. Bald schon könnte z. B.
die Technologie auch in der Produktion zum Power-Peak-Shaving eingesetzt werden, also zur Abpufferung von sehr teuren Stromspitzen,
die anfallen, wenn beispielsweise Hubanlagen an den Förderbändern
und gleichzeitig viele Roboter in Gang gesetzt werden.
Welchen Nutzen verspricht dieses Projekt?
Das klingt alles so einleuchtend wie einfach. Warum ist diese
Innovation nicht längst im Einsatz?
Dr. Michael Hinterberger
Eine ganze Menge! Bisher werden HV-Batteriesysteme, die teilweise
noch bis zu 70 Prozent der Kapazität aufweisen und möglicherweise
nicht mehr für den Betrieb von E-Fahrzeugen genutzt werden können,
dem Recycling zugeführt. Das kostet den Hersteller viel Geld und lässt
das verbleibende Potential der Batterien ungenutzt. Audi arbeitet
bereits an effektiven Recycling-Konzepten, um die Materialien in einer
Batterie wiederzugewinnen, aber noch besser ist es, dieses Reservoir
als Beitrag zur Netzsicherheit zu schöpfen. Wir wollen dieses
Reservoir gewinnbringend nutzen als Beitrag zur Netzsicherheit:
weil der Ertrag aus regenerativen Energien bekanntlich Schwankungen unterliegt und diese noch zunehmen dürften, wenn nach
und nach AKWs vom Netz gehen und durch erneuerbare Energien
aus Wind und Sonne ersetzt werden sollen. Möglicherweise könnten
HV-Batteriesysteme auch zu intelligenten Lösungen beitragen, um
das deutsche Nord-Süd-Gefälle in Sachen Energiebereitstellung
auszugleichen. Und noch ein ganz beachtlicher Nutzen: Mit dieser
Technologie lassen sich enorme CO₂-Einsparungen realisieren.
Uwe Opitz
Der „2nd-Life-Container“ ist ein signifikanter, nachhaltiger Ansatz
zur „Green Factory“. Außerdem erzeugt diese Technologie beim
Kunden ein gutes Gefühl, wenn er weiß, dass „seine“ Batterie einer
sinnvollen weiteren Verwendung dient. Die Technik unserer „Container“
ist auf sehr hohem technischen Niveau und wir wollen damit konzernübergreifend Standards setzen. Denn auch im Konzern werden
derartige Lösungen bereits seit einem Jahr intensiv verfolgt.
Wie muss man sich Ihren „2nd-Life-Container“‚ vorstellen?
Uwe Opitz
Vereinfacht ausgedrückt: Das ist ein marktüblicher Container, in
dem mehrere, auch unterschiedliche, HV-Batterie-Typen, wie sie bei
Audi im Einsatz sind, zu einem großen Speicher zusammengeschaltet werden. Damit kann z. B. elektrische Energie bei Lade- und Entladevorgängen im End-of-Line-Test gepuffert werden. Oder eben Energie, die aus Windrädern und Photovoltaik gewonnen wird.
Dr. Michael Hinterberger
Das Modell wird demnächst bei Audi im Einsatz sein: Noch für dieses
Jahr ist geplant, einen der Container in einem mit Solar-Paneelen
24 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation
Dr. Michael Hinterberger
Das ist eine gute Frage! Wir arbeiten ja schon eine ganze Weile aktiv
an unserem intelligenten Container-Konzept. Und es ist zu spüren,
dass diese Technologie kommen wird. Das Interesse ist riesengroß.
Aber noch stehen die Kosten der Nachfrage entgegen. Es rechnet
sich erst, wenn die Elektromobilität zu einem Massenmarkt wird und
damit entsprechend viele HV-Batteriesysteme zur weiteren Verwendung anfallen.
Uwe Opitz
Die Amortisation des Containers hängt auch von der Lebensdauer der
HV-Batteriesysteme in ihrem zweiten Leben ab. Deshalb untersuchen
und testen wir, um die Entwicklung der HV-Batterie-Technologie, etwa
in der Elektronik, zu beeinflussen. Ziel ist eine Lebensdauer von weit
mehr als 10 Jahren. Dann könnte möglicherweise der Container
schnell zu einem Business-Case, also wirtschaftlich interessant werden. Immerhin muss der Hersteller derzeit eine Menge Geld für den
Transport und das Recycling der HV-Batterie ausgeben.
Also ein neues Geschäftsmodell auch für Audi?
„2nd-Life ist Vorsprung durch Technik!
Dazu ein sehr
nachhaltiger Ansatz,
dessen enormes
Potential wir weiterverfolgen sollten.
Es gibt bereits zahlreiche Interessenten
für diese Technologie.“
Uwe Opitz
Dr. Michael Hinterberger
Die Chancen sind da und die Potentiale arbeiten wir gerade in unseren bereichsübergreifenden Projektrunden aus. Es gibt von Dritten
eine starke Nachfrage bezüglich der Weiterverwertung von HV-Batteriesystemen, bis hin zum Einsatz im privaten Bereich. Die wollen
natürlich möglichst günstig an unsere HV-Batteriesysteme rankommen, denn die Batteriezellen sind die teuersten Komponenten bei
allen stationären Anwendungen.
Dr. Michael Hinterberger
Zumal wir hier offensichtlich auch einen technologischen Vorsprung
gegenüber unseren Marktbegleitern haben. Wir verfügen derzeit
bereits über 18 Patente im Zusammenhang mit dem „intelligenten
2nd-Life-Energiespeicher“ und über viele weitere neue Technologien.
Und es werden ständig mehr.
Derzeit arbeiten wir bereits an der „Smart-ReUse-Version 2.0“!
Wir nutzen unsere Erkenntnisse aus dem Batterietechnikum, um
die Anlagen weiter zu minimieren und zu optimieren. Da ist noch
viel Spielraum für weitere Innovationen! //
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 25
// Umweltschutz Münchsmünster
Mathias Ziegler
Neue
Fertigung
Umweltingenieur, zuständig für die Audi-Fertigung Münchsmünster
Audi-Fertigung Münchsmünster
In direkter Nachbarschaft zum Industriepark Münchsmünster entstand bis Herbst 2013 nach rund einjähriger Bauzeit ein Audi-Kompetenzzentrum für die Produktion von Karosserie-Strukturbauteilen
aus Aluminiumdruckguss, von warm- und kaltumgeformten Pressteilen sowie von Fahrwerkkomponenten. Die hochmoderne Fertigung
entlastet das Stammwerk Ingolstadt und ist ein weiterer Baustein
in der Wachstumsstrategie von Audi. Die Produktion wird stufenweise hochgefahren. Bis 2017 sollen etwa 900 Beschäftigte auf
dem 31 Hektar großen Areal arbeiten. Für einen späteren Ausbau
stehen weitere 11 Hektar zur Verfügung. Zu den Vorteilen des
Geländes gehört neben der Nähe zum Hauptwerk Ingolstadt die
gute Verkehrsanbindung über die Bundesstraßen B 16 und B 16a.
Ein Gleisanschluss zur Bahnlinie Ingolstadt – Regensburg ist geplant.
Interview mit Mathias Ziegler
Umweltingenieur, zuständig für die Audi-Fertigung Münchsmünster
Was sind die spezifischen Herausforderungen beim Aufbau
einer neuen Fertigung wie Münchsmünster aus Sicht des
Umweltschutzes?
Unser Wirkungsfeld beginnt i. d. R. bei der Standortwahl: Als Erstes
erfolgt eine allgemeine Bewertung möglicher Standorte, für die
verschiedene Umweltbewertungen und Gutachten erstellt werden.
Ist die Entscheidung für einen Standort gefallen, werden die
umweltspezifischen Anforderungen in den Planungsprozess eingebracht, also beispielsweise Anforderungen an Produktionsanlagen,
Gebäude und Freiflächen.
Waren bzw. sind Sie auch in die Planungen einbezogen, sofern
dies umweltrelevante Aspekte betrifft?
Als zuständiger Umweltingenieur für die Audi-Fertigung Münchsmünster habe ich ab 2012 die Planungs-, die Errichtungs- und die
bisherige Betriebsphase begleitet. Gemäß unseren Unternehmensrichtlinien ist der Umweltschutz in jeden Planungsprozess eingebunden. Da wir in Münchsmünster zum Teil Anlagen mit besonderer
Umweltrelevanz betreiben, waren im Vorfeld mehrere umweltrechtliche Genehmigungsverfahren erforderlich. Im gesamten
Planungsprozess war es unser Anspruch, Einflüsse auf Umwelt und
Nachbarschaft so gering wie möglich zu halten. Zur Vermeidung von
Schallimmissionen etwa wurde ein Werklayout entwickelt, in dem
das Presswerk die anderen Hallen und die Werkverkehre wie ein Riegel
akustisch abschottet. Wo erforderlich, wurden Gebäude zudem
massiv ausgeführt und Produktionsanlagen mit Schalldämpfern
ausgestattet. Um Schadstoffemissionen entgegenzuwirken, werden
modernste Abluftreinigungsanlagen eingesetzt.
26 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation
Bei einem neuen Produktions-Standort existieren ja keine
Vergleichswerte, wie gehen Sie da bei der Datenerhebung für
die Umwelterklärung vor?
Wie bzw. nach welchen Kriterien werden Ziele festgelegt?
Der erste Schritt ist die Erfassung einer soliden Datengrundlage als
Basis für die Folgejahre. Bei einem neuen Standort sind die Umweltstandards hinsichtlich Energieverbrauch und Ressourceneinsatz
natürlich bereits auf einem sehr hohen Niveau. Dennoch setzen wir
auch hier höchste Maßstäbe an. So soll etwa der Energieverbrauch
im Rahmen des Energiemanagements in den kommenden Jahren
jeweils um 3 Prozent gesenkt werden. Ab 2018 ist ein Anschluss an
die Bahnlinie Ingolstadt – Regensburg vorgesehen, um die Logistikverkehre über die Schiene abzuwickeln und zur Entlastung des Lastverkehrs auf der Straße beizutragen.
Welche Rolle spielt die Biodiversität bei der Einrichtung eines
neuen Produktions-Standortes?
Biodiversitätsverlust und Artenschutz zählen neben dem Klimawandel
zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Audi ist
sich dessen bewusst und hat den Beschluss gefasst, Biodiversität
aktiv zu fördern. Für Münchsmünster haben wir deshalb ein umfassendes Konzept entwickelt: Randbereiche und freie Flächen des
Werkgeländes werden durch spezielle Maßnahmen sukzessive zu
naturnahen Rückzugs- und Lebensräumen für eine Vielzahl von z. T.
seltenen Tier- und Pflanzenarten ausgestaltet. Auch Forschungsvorhaben mit wissenschaftlicher Begleitung sind in Vorbereitung.
Gibt es bei der Audi-Fertigung Münchsmünster Besonderheiten, was
den Umweltschutz betrifft (technische Highlights / Effizienz etc.)? Wie in allen Audi-Werken verfolgen wir auch in Münchsmünster die
Vision eines CO₂-neutralen Standorts. Ab 2015 setzen wir in der
Fertigung ausschließlich umweltfreundlichen Wasserkraftstrom ein.
Zusätzlich wird die Energieversorgung durch eine hocheffiziente
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage ergänzt, die eine deutlich bessere
Energiebilanz gegenüber konventionellen Kraftwerken aufweist.
In vielen Bereichen wird Abwärme zurückgewonnen und für weitere
Prozessschritte genutzt. Durch solche Maßnahmen werden jedes
Jahr erhebliche Mengen CO₂ eingespart.
Wenn man bedenkt, dass nur etwa ein Viertel der CO₂-Emissionen
im Leben eines Automobils bei der Herstellung, aber fast drei Viertel
während es gefahren wird, also in seiner Nutzungsphase, entstehen,
wird deutlich, dass das Werk Münchsmünster mit der Fertigung von
Leichtbauteilen dazu beiträgt, die Umweltbilanz der Fahrzeuge
ganzheitlich zu verbessern. //
„In der Audi-Fertigung Münchsmünster verfolgen wir die Vision
des CO₂-neutralen Standortes – wie überall bei Audi.“
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 27
// Key-Performance-Indikatoren
► Die AUDI AG strebt an, die innovativsten
Umweltschutzmaßnahmen innerhalb des
VW Konzerns umzusetzen.
Andrea Hofmann
Dipl.-Ing. für Landeskultur und Umweltschutz
Umweltrelevante Kennzahlen
Umweltziele des Audi Konzerns
langfristige Sicht hat Audi die Vision der CO₂-neutralen
► Auf
Automobilherstellung sowie der abwasserfreien Fertigung.
► Energie
Neue Standorte
► Frischwasser
Bestehende
Standorte
Ziel:
► -25%
2010 – 2018
► Abfälle zur Beseitigung
► Organische Lösemittel (VOC)
► CO₂ (-40 % an deutschen Standorten)
Interview mit Andrea Hofmann
Dipl.-Ing. für Landeskultur und Umweltschutz
Einmal jährlich werden für die Audi-Standorte rund 80 Umweltkennzahlen ermittelt, die in die verschiedensten Publikationen
einfließen. Basis für die Kennzahlenermittlung ist die so genannte
VW Norm 98000. Fünf wesentliche spezifische Kennzahlen,
die so genannten Key-Performance-Indikatoren (Energie, CO₂Emissionen, organische Lösemittel, Abfall zur Beseitigung und
Frischwasser je Fahrzeug bzw. Komponente), werden auf Standort- und Konzernebene quartalsmäßig erfasst und nachverfolgt.
Im Rahmen der Konzernstrategie Umwelt wurde das Ziel formuliert,
diese 5 KPIs von 2010 bis 2018 konzernweit um 25 Prozent zu
reduzieren. Zuständig für die Umweltkennzahlenermittlung der
Standorte Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg ist Andrea
Hofmann, die auch für die Kennzahlenermittlung und das Kennzahlenmonitoring auf Marken- und Konzernebene verantwortlich ist.
Maximale
Transparenz
Die Erfassung und die regelmäßige Nachverfolgung und Auswertung definierter Umweltkennzahlen sind eine Grundvoraussetzung für ein funktionierendes Umweltmanagementsystem.
Durch Kennzahlen werden der IST-Stand und die Entwicklung umweltrelevanter Einflüsse und
Auswirkungen messbar und greifbar gemacht.
28 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Innovation
Die regelmäßige Ermittlung und Auswertung der Kennzahlen ist
doch ein nicht unerheblicher Aufwand – ist das eine freiwillige
Leistung des Unternehmens oder eine Verpflichtung im Rahmen
der EMAS-Validierung?
Die Erfassung und die regelmäßige Nachverfolgung und Auswertung
definierter Umweltkennzahlen sind eine Grundvoraussetzung für ein
funktionierendes Umweltmanagementsystem. Durch Kennzahlen
werden der IST-Stand und die Entwicklung umweltrelevanter Einflüsse
und Auswirkungen messbar und greifbar gemacht. Auf dieser Basis
lassen sich Umweltziele definieren und verfolgen sowie einzelne
Handlungsfelder und erforderliche Maßnahmen zur Zielerreichung
ableiten. Weiterhin lässt sich der Einfluss und der Erfolg einzelner
bereits durchgeführter Umweltmaßnahmen erfassen.
Wie geht die Ermittlung in einem so großen und komplexen Produktionsbetrieb genau vor sich? Was passiert dann mit den Zahlen?
Basis für die Umweltkennzahlenermittlung innerhalb des Audi und
VW Konzerns sind eine Vielzahl von Normen. Auf deren Grundlage
werden die Daten der einzelnen Standorte durch die jeweiligen Umweltschutzansprechpartner vor Ort erfasst und zentral für den Audi
Konzern an uns berichtet. Ein wesentlicher Aspekt meiner Arbeit
besteht dann in der Plausibilitätsprüfung der übermittelten Daten.
Im Anschluss werden die Umweltdaten in die Umweltkennzahlendatenbank des VW Konzerns übertragen. Durch einen hinterlegten
Korrektur- und Freigabeprozess wird sichergestellt, dass die erfassten
Standortdaten nicht willkürlich geändert werden.
Aus den erfassten Umweltdaten werden die Umweltkennzahlen für
die AUDI AG, die Marke Audi sowie den Audi Konzern generiert; und
fließen dann in die Konzernberichterstattungen wie u. a. den Nachhaltigkeitsbericht und Geschäftsbericht des Audi und VW Konzerns
ein. Weiterhin werden die Umweltkennzahlen für Ratings und die
verschiedensten Publikationen verwendet. Die im Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichten Umweltdaten werden durch
Wirtschaftsprüfer überprüft. Weiterhin erfolgt auf Standortebene
eine Überprüfung der Umweltdaten im Rahmen von EMAS durch
staatlich zugelassene Umweltgutachter.
Gerade hinsichtlich des Verbrauchs von Ressourcen wie Wasser
oder Energie gilt ja grundsätzlich: Ökologie = Ökonomie. Welche
Zielsetzungen/Strategien gibt es bei Audi hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs (angesichts stetig steigender Produktionszahlen)?
Gemäß Vorstandsbeschluss soll Volkswagen bis zum Jahr 2018 zum
ökologischsten Konzern im Automobilbereich werden. Die AUDI AG
strebt an, die innovativsten Umweltschutzmaßnahmen innerhalb
des VW Konzerns umzusetzen. Ziel ist es – wo immer möglich – z. B.
an neuen Standorten oder im Rahmen von Ersatzmaßnahmen maximal ressourcenschonende Anlagen und Prozesse einzusetzen.
Darüber hinaus werden aber auch große Anstrengungen unternommen, bestehende Anlagen zu optimieren. Wichtig ist dabei die ganzheitliche Betrachtung: Den anfallenden Kosten dürfen nicht nur die
möglichen Kosteneinsparungen gegenübergestellt werden, sondern
auch die weiteren Aspekte wie z. B. die Verbesserung der Umweltauswirkungen. Ein Umweltaspekt darf nicht isoliert betrachtet werden.
Oftmals bestehen ja auch Wechselwirkungen zwischen verschiedenen
Umweltaspekten.
Sie veröffentlichen diese Kennzahlen ja, wie z. B. hier in dieser
Umwelterklärung. Gibt es da Rückmeldungen innerhalb bzw.
außerhalb des Unternehmens (Konzerns)?
Das Audi-Umweltmanagementsystem zeigt Umweltleistungen und
Umweltziele auf und dient damit der Sensibilisierung für das Thema
Umweltschutz – nach außen und innen! Gleichzeitig stellen wir durch
die Veröffentlichung der Kennzahlen eine hohe Transparenz sicher, die
bei unseren Stakeholdern, aber auch in der Nachbarschaft Vertrauen
schafft. Natürlich gibt es häufiger interne Rückfragen, aber auch Anfragen von außerhalb, die wir dann gerne beantworten bzw. erläutern. //
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 29
// Umweltschutz in der Ausbildung
Umweltschutz
hört nie auf
Veranstaltungen wie Umwelttage bzw. Umweltschutzwochen.
All diese Aktivitäten dienen dem Zweck, praxisorientierten Ressourcenschutz zu vermitteln und entsprechendes Verhalten in den täglichen
Arbeitsablauf zu integrieren.
Wie interessiert sind die Azubis an diesen Themen?
Lassen sich Verhaltensänderungen bei den Azubis feststellen?
Hamann: Unsere Azubis gehen sehr interessiert mit dem Thema um
und bringen sich auch aktiv ein.
Berlinecke: Was ich hier zum Thema Umweltschutz vermittelt bekommen habe, war sehr überzeugend. Deshalb ist es für mich auch klar,
dass ich z. B. darauf achte, Strom und Wasser zu sparen oder Müll so
zu trennen, dass sich die Rohstoffe wieder verwerten lassen.
Die Auszubildenden von links oben nach
rechts unten:
Jan Berlinecke (18)
1. Ausbildungsjahr Fertigungsmechaniker
Lisa Langer (19)
3. Ausbildungsjahr medizinische Fachangestellte
Christian Semmler (18)
2. Ausbildungsjahr Mechatroniker
Johannes Wecker (17)
2. Ausbildungsjahr Mechatroniker
Alyna Cavus (16)
1. Ausbildungsjahr Fertigungsmechanikerin
Cavus: Wir hatten gerade die Umweltschutzwoche, u. a. mit Führungen
durch die Lackiererei und das Presswerk. Da bekommt man ein
Verständnis dafür, wie wichtig das Thema Umweltschutz für das
ganze Unternehmen ist. Wir haben dann in einer Gruppenarbeit eine
Präsentation erstellt und diese vor unseren AZUBI-Kollegen vorgetragen. Denn das Erlernen von Präsentationen gehört auch dazu.
Andreas Hamann, Koordinator Ausbildungsmarketing, im Gespräch mit
Auszubildenden.
Audi Ingolstadt hält seit Jahren ein sehr hohes Ausbildungsniveau.
Die Lehrstellen sind entsprechend begehrt: 2014 starteten am
Standort Ingolstadt 483 Auszubildende ins Berufsleben. Der Anteil
der jungen Frauen wird immer größer und liegt bei mehr als
29 Prozent. Die AUDI AG bietet derzeit 22 Ausbildungsberufe.
Welchen Stellenwert dabei das Thema Umweltschutz genießt,
verraten Andreas Hamann, Koordinator Ausbildungsmarketing,
und die Auszubildenden.
Gespräch mit Andreas Hamann, Ausbildungsmarketing,
und den Auszubildenden:
Alyna Cavus (16), Jan Berlinecke (18), Lisa Langer (19),
Christian Semmler (18), Johannes Wecker (17)
Die Sensibilisierung für den Umweltschutz ist integraler Bestandteil
der Ausbildung der AUDI AG. Betrifft das alle Ausbildungsberufe,
also die technischen wie die kaufmännischen Azubis? Wie werden
die Umweltschutzziele der AUDI AG den Azubis vermittelt?
Hamann: Das Thema Umweltschutz hat in der Ausbildung von Audi
einen sehr hohen Stellenwert – und zwar über alle Berufsgruppen
hinweg. Unsere Azubis werden in mehreren Stufen mit dem Thema
und der Bedeutung vertraut gemacht: Gleich zu Beginn der Ausbildung mit einem Einführungsprogramm und dann regelmäßig über
30 / Umwelterklärung 2015 / Umwelt und Kommunikation
Hamann: Das Ganze wird begleitet von erfahrenen Trainern, die diese
Aktivitäten im Rahmen der Umweltwoche für das Intranet dokumentieren. Unsere Azubis erhalten für solche Aktivitäten regelmäßig Bewertungen. Und das Thema Umweltschutz schlägt auch in der
Berufsschule große Wellen ...
Semmler: Ja, richtig. Wir hatten gerade IHK-Zwischenprüfung, die
Umweltschutz zum Thema hat. Da profitieren wir natürlich durch die
Kenntnisse, die wir bei Audi erlangen.
Gibt es neben der (theoretischen) Vermittlung von Umweltschutzzielen bei Audi auch ganz konkrete Maßnahmen, die unmittelbar
wirksam werden?
Wecker: Ja, vom Aufspüren bis zum Austausch defekter Tür- und
Fensterdichtungen oder Druckluftleckagen bis hin zur Optimierung
des Verbrauchs an Wärmeenergie …
Semmler: … oder auch Vorschläge zur besseren Trennung / Recycling
von Rohstoffen in der Produktion.
Langer: Wir, im kaufmännischen Bereich, hatten erst unlängst einen
Umwelttag, bei dem auch Mitarbeiter des Umweltschutzes dabei
waren und uns ausführlich über deren Arbeit informierten. Danach
haben wir eine Arbeitsprobe zu dem Thema geschrieben, wo abgefragt wurde, was wir über den Umweltschutz bei Audi gelernt haben.
Was würden Sie und die Azubis sich für die Zukunft des Umweltschutzes bei Audi wünschen?
Wecker: Wir haben uns auch an den Audi-Freiwilligen-Tagen mit
Aktivitäten eingebracht: eine Aufräumaktion an der Donau und eine
Info-Aktion über die Altmühl-Verschmutzung.
Wecker: Die Aktivitäten für die Umwelt sollten nicht nur auf dem
Werkgelände stattfinden, sondern auch außerhalb. Etwa im Hinblick
auf die Wasserkraft …
Gibt es Angebote an die Azubis, mit eigenen Ideen/Vorschlägen zur
Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen beizutragen?
Hamann: … was ja schon der Fall ist. Wir nutzen den grünen Strom
von Wasserkraftwerken.
Hamann: Aber sicher. Es gibt das „Audi-Ideen-Programm“. Die Azubis
sollen sich daran auch beteiligen und mindestens eine Idee pro Jahr
bei den Trainern einreichen. Für gute Ideen, die sich umsetzen lassen,
gibt es dann auch Prämien.
Berlinecke: Wir sollten, z. B. im Stanzwerk, eine Recycling-Quote
von 100 Prozent anstreben.
Wie muss man sich die Umwelttage am Standort Ingolstadt
vorstellen? Wie sind die Azubis da eingebunden?
Semmler: Wir hatten in unserer Gruppe die Idee, Stahlabfälle beim
Bohren in einem eigenen Behälter zu sammeln, damit diese dem
Recycling zugeführt werden können. Wir haben für diesen Vorschlag
auch eine Belohnung erhalten.
Hamann: Die Umwelttage, die es bei Audi seit 15 Jahren gibt, beziehen alle Azubis mit ein. Dabei gibt es unterschiedliche Konzepte
und Angebote, wie Werksführungen, Gruppenarbeiten oder auch
Exkursionen, wie zuletzt der Besuch einer Müllverbrennungsanlage.
Langer: Es sind ja oft ganz einfache Dinge, die aber positive Auswirkungen haben können. Wir haben vorgeschlagen, im Gesundheitswesen Kontaktsprays durch Desinfektionsmittel zu ersetzen, wodurch
wir eine Menge an Dosen einsparen.
Cavus: Ich finde, zum Anspruch einer führenden Premiummarke
würde es sehr gut passen, wenn Audi mehr Elektrofahrzeuge anbietet.
Langer: Ich wünsche mir, dass noch mehr Mitarbeiter Fahrgemeinschaften bilden oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit
fahren.
Semmler: Ja, genau. Ich finde es prima, wenn der geplante Bahnhalt
kommt und damit die Verkehrsbelastung reduziert werden kann.
Hamann: Ich wünsche mir, dass wir bei Audi weiterhin so sensibel mit
dem Thema Umwelt umgehen und damit unseren Beitrag leisten, hier
auch eine Vorreiter-Rolle spielen zu können – getreu dem Motto:
Umweltschutz geht uns heute – für morgen alle an. //
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 31
// Alle umweltrelevanten Faktoren
Daten und
Fakten
34Umweltmanagementsystem Audi-Standort Ingolstadt, Audi-Fertigung Münchsmünster und Audi Neuburg werden nach international festgelegten
Kriterien validiert und zertifiziert
Die vorliegende Zusammenstellung belegt die
Leistungen des Umweltmanagements am
Audi-Standort Ingolstadt – zusammen mit
der Audi-Fertigung Münchsmünster und
Audi Neuburg – hinsichtlich des Verbrauchs von
Ressourcen, der kontinuierlichen Senkung des
Energieverbrauchs und der Vermeidung von
Emissionen. Mit Erfolg: Der Standort Ingolstadt
trägt seit mehr als 18 Jahren das EMAS-Signet!
38 Signifikante Veränderungen gegenüber 2013 Die Input-Output-Bilanz informiert über die ein
und ausgegangenen Stoff- und Energieströme
42 Energie und Wasser Umweltfreundliche Technologien senken
den Verbrauch
44 Abwasser
Abwässer werden täglich analysiert
46Abfall
Bilanzierung des Gesamtabfallaufkommens
48Emissionen CO₂-Ausstoß und organische Lösemittel
50Lärm Identifizierung aller maßgebenden Schallquellen
52Altlasten Gewässerschutz hat oberste Priorität
56 Umweltrelevante Anlagen 62 Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2015
Umweltziele und deren Umsetzung
65Gültigkeitserklärung
Audi A3 Sportback e-tron*
* Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen des genannten Modells auf Seite 65
32 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 33
Das Umweltmanagementsystem –
kontinuierliche Verbesserung
Umweltleistungsbewertung
Audi-Standort Ingolstadt
Im April 2015 wurden Funktion und Wirksamkeit des Audi-Umweltmanagementsystems am Audi-Standort Ingolstadt im Rahmen einer
umfassenden Validierung durch zugelassene Umweltgutachter
geprüft und bestätigt. In diesem Rahmen wurde auch diese Umwelterklärung geprüft und für valide erklärt. Neben der Begutachtung
durch die externen Prüfer fanden in 2014 und Anfang 2015 auch die
jährlichen internen Umweltbetriebsprüfungen und ManagementAudits statt. Trotz des hohen Niveaus des Umweltmanagementsystems ergeben sich bei den internen unternehmensweiten Überprüfungen immer wieder Verbesserungspotentiale über alle Geschäftsprozesse und -abläufe. Die sichere Einhaltung der Rechtsvorschriften
und Audi-Standards ist dabei von übergeordneter Bedeutung. Bei
den internen Audits im Jahr 2014 lag der Schwerpunkt bei Entwicklungs- und Produktionsprozessen. Optimierungspotential gab es
insbesondere im Hinblick auf die prozesssichere und aufwandsoptimierte Einhaltung umweltrechtlicher Auflagen aus relevanten
Genehmigungsbescheiden. Die Legal Compliance, das heißt die
Einhaltung der umweltrechtlichen Vorschriften, ist dabei das Maß
aller Dinge. Bedingt durch das starke Wachstum des Standortes
Ingolstadt steigen auch Komplexität und Aufwand zur Sicherstellung der Einhaltung umweltrechtlicher Anforderungen. Dies konnte
u. a. durch die ständige Optimierung unseres Umweltmanagementsystems sichergestellt werden. So wurde die Betreuung und
Schulung der verantwortlichen Führungskräfte und Mitarbeiter in
den relevanten Produktions- und Entwicklungsbereichen deutlich
gesteigert. Auch wurde ein Projekt zur Entwicklung eines innovativen Auflagenmanagementsystems initiiert. Zielsetzung dieses ITProjektes ist die intelligente und automatisierte Überwachung umweltrechtlicher Auflagen und Anforderungen und damit die Reduzierung des heute für diese Aufgaben erforderlichen Zeitaufwandes.
Audi tritt auf vielfältige Weise in einen offenen Dialog zum Thema
Umweltschutz. Die Öffentlichkeit und interessierte Kreise, wie zum
Beispiel Kunden, Nachbarn und Nichtregierungsorganisationen
(NGOs), Regierungs- und Behördendelegationen und Zulieferer,
werden im Rahmen des Umweltmanagementsystems in die Kommunikation eingebunden. Darüber hinaus engagiert sich Audi standortübergreifend für die Umwelt und verfolgt eine umfassende Informationspolitik zum Beispiel durch „Dialoge – Das Audi-Umweltmagazin“.
Auch in den nächsten Jahren wird sich Audi verstärkt in der Weiterentwicklung umweltschonender Produkte, Produktionsverfahren
und Technologien engagieren. Die frühzeitige Einbindung von
Umweltschutzaspekten in alle umweltrelevanten Planungsprozesse
ist durch das Umweltmanagementsystem gewährleistet.
BUWAL-Auswertung 2014 / Audi-Standort Ingolstadt
(in %)
34 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Fertigung Münchsmünster
Die 2013 neu entstandene Fertigung für Fahrzeugteile bei Münchsmünster / Oberbayern wurde im April 2015 erfolgreich erstmals nach
EMAS III validiert sowie nach ISO 14001 und ISO 50001 zertifiziert.
Die Vorbereitungen für dieses Projekt starteten im September 2014.
Im Rahmen einer umfassenden Bestandsaufnahme wurde die organisatorische und umweltrechtliche Situation von Experten ermittelt.
Auf dieser Grundlage konnten die noch fehlenden Elemente für ein
Umweltmanagementsystem nach den o. g. Standards ermittelt und
installiert werden. Im Rahmen einer Umweltbetriebsprüfung im
Februar 2015 wurden dann Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit
des Umweltmanagementsystems final überprüft und gegebenenfalls
vorhandene kleinere Abweichungen feinjustiert. Damit war der Weg
zu einer erfolgreichen Erstvalidierung geebnet.
Audi Neuburg
Im Frühjahr 2014 nahm das neu erbaute Fahr- und Erlebnisgelände
bei Neuburg a. d. Donau seinen Betrieb auf. Die Vorbereitungen zur
Erstvalidierung starteten analog zur Fertigung in Münchsmünster im
September 2014 und liefen nach dem gleichen Muster ab.
Die Erstvalidierung nach EMAS III sowie die Zertifizierungen nach
ISO 14001 und ISO 50001 konnten parallel zu Münchsmünster
erfolgreich abgeschlossen werden.
Umweltleistungsbewertung:
Für die Erfassung der Umweltauswirkungen durch die Tätigkeiten an
den Standorten verwendet Audi ein Umweltleistungsbewertungssystem nach der Methodik des früheren Schweizer Bundesamtes für
Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL: Seit 2006 aufgegangen im
BAFU). Dieses Verfahren wurde durch die Verwendung entsprechender
Ökofaktoren auf die Gegebenheiten am Audi-Standort Ingolstadt, in
der Audi-Fertigung Münchsmünster und in Audi Neuburg angepasst.
Das wissenschaftliche System nach BUWAL basiert auf dem Aspekt
der ökologischen Knappheit einer Ressource, berechnet aus dem aktuellen und kritischen Fluss. In Folge wird ein Ökofaktor ermittelt, der
mit der Emission bzw. dem Verbrauch einer Ressource multipliziert
wird. Als Resultat liegen dann Umweltbelastungspunkte vor, die für
absolute und prozentuale Auswertungen der Umweltauswirkungen
herangezogen werden. Ein Vergleich der Umweltbelastungspunkte
2013 zu 2014 am Standort Ingolstadt bestätigt erneut einen sehr
positiven Trend. Die Umweltbelastungspunkte sind weiter erheblich
abgesunken. Zurückzuführen ist das auf den deutlich reduzierten
Energieeinsatz der neben Energiesparmaßnahmen ursächlich auch
auf die warme Witterung im Jahr 2014 zurückzuführen ist.
Des Weiteren konnte die Verkehrsbelastung erheblich reduziert
werden, da Mitarbeiter verstärkt Fahrräder, Pedelecs und den Nahverkehr (Jobticket) nutzen. Die Lösemittelemissionen konnten stabilisiert
werden und die Lärmsituation hat sich weiter verbessert.
32,4
7,7
0,01
Energieeinsatz
6,5
Verkehr
Audi-Standort Ingolstadt
Lösemittelemissionen
Lärm
Abwasser
22,5
31,0
Abfälle
Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung
Betrachtungszeitraum
2013
2014
MUBP* Energieeinsatz 1.754,80
30,4
Verkehr
1.322,65
22,91.113,53
22,5
Lösemittelemissionen
1.616,20
28,01.600,97
32,4
Lärm
Abwasser
Abfälle
Zahl der Fahrzeuge
Summe
%
744,89
0,81
12,9379,93
0,0 (0,01)
333,35
MUBP* 1.531,60
0,32
5,8321,40
%
31,0
7,7
0,01
6,5
594.222
–
575.820
–
5.772,70
100,0 4.947,74
100,0
* MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 35
Umweltleistungsbewertung
Audi-Fertigung Münchsmünster
BUWAL-Auswertung 2014 / Audi-Fertigung Münchsmünster
(in %)
6,8
Audi Neuburg
BUWAL-Auswertung 2014 / Audi Neuburg
(in %)
57,3
0,3
16,6
0,01
2,8
Energieeinsatz
Energieeinsatz
Verkehr
Verkehr
Lösemittelemissionen
Lärm
Lärm
Abwasser
73,4
Abwasser
2,6
0,5
Abfälle
Abfälle
39,5
Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung
Betrachtungszeitraum
Prozentualer Anteil der Gesamtumweltbelastung
2014
Energieeinsatz Betrachtungszeitraum
MUBP* 65,30
Verkehr6,08
Lösemittelemissionen0,28
%
73,4
2014
Energieeinsatz MUBP* 0,50
%
2,6
6,8
Verkehr10,80
57,3
0,3
Lärm7,45
39,5
Lärm14,75
16,6
Abwasser0 0,0
Abwasser0,01
0,01
Abfälle0,09
Abfälle2,53
2,8
Summe
88,94
Summe
18,84
0,5
100,0
100,0
* MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)
* MUBP = Megaumweltbelastungspunkte nach BUWAL (gerundet)
36 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 37
Signifikante Veränderungen
gegenüber 2013 –
Daten und Fakten zum Umweltschutz
Input und Output / Audi-Standort Ingolstadt
Input
2013
Eisen und Stahl
321.522
t
-3,3
17.374
17.784
t
2,4
6.885
6.621 t
-3,8
92 85
t
-7,6
Bindemittel, Pigmentpaste
3.672
3.369
t
-8,2
Frostschutzmittel
2.581
2.605 t
0,9
t
-18,9
Aluminium Prozess- und Hilfsmittel
Metallbearbeitungsflüssigkeit
Sauer-, Stickstoff
Kraftstoffe
Erdgas CNG
Die Kennzahl Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien setzt
sich aus der Menge an Strom aus regenerativer Energie und aus
der an Audi gelieferten CO₂-neutralen Fernwärme zusammen.
Die Gesamtemissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO₂-Äquivalent setzen sich zusammen aus den Treibhausgasen SF₆, CO₂ und
Kältemitteln aus stationären Anlagen, die an den Standorten
emittiert wurden. Für die Ermittlung der SO₂-, NOx- und PM**Emissionen wurden jeweils die wesentlichen Emissionsquellen
am Standort betrachtet. Der Flächenverbrauch bezieht sich auf
die versiegelte Fläche des Werkgeländes.
* ** CKD-Umfänge (CKD steht fur „completely knocked down“),
d. h. vollständig zerlegt und bedeutet, dass ein Fahrzeug in Einzelteilen verpackt, verschickt und vor Ort zusammengebaut wird.
PM = Particulate Matter = Feinstaub
Audi-Fertigung Münchsmünster
In der Audi-Fertigung Münchsmünster werden als Rohstoffe Coils und
Platinen aus Stahl für das Presswerk und die Warmumformung
sowie Aluminiummasseln für die Gießerei eingesetzt. Weiterhin
werden Rohlinge für die Fahrzeugkomponentenfertigung von externen
Lieferanten bezogen. Der Produktoutput entspricht der Gesamtausbringungsmenge an gefertigten Aluminiumdruckgussteilen,
Pressteilen und Fahrzeugkomponenten am Standort. Erläuterungen
zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln
entnommen werden.
Audi Neuburg
Das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg nimmt eine Sonderstellung
ein. Im Vordergrund stehen hier das Fahrerlebnis und die Kundenbegeisterung. Als Hauptprodukte werden deshalb auf der OutputSeite die Anzahl an Kunden und Fahrevents dargestellt. Zusätzlich
werden noch die am Standort gefertigten Rennfahrzeuge aufgeführt. Es ist jedoch zu beachten, dass in Neuburg darüber hinaus
auch die Fahrzeugvorbereitung für die weltweiten Fahrevents, die
Revision von Rennfahrzeugen sowie die Entwicklung von Rennsportmotoren stattfinden. Erläuterungen zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden.
Delta %
332.395
Öle
Audi-Standort Ingolstadt
Auf der Input-Seite sind bei Halb- und Fertigwaren ausschließlich
die an den Standort Ingolstadt gelieferten Getriebe und Motoren
ausgewiesen. Darüber hinaus werden jedoch noch eine Vielzahl an
weiteren Fahrzeugteilen bzw. Komponenten von externen Zulieferern
in den in Ingolstadt gefertigten Automobilen verbaut (wie zum
Beispiel Sitze, Armaturen, Lenkräder). Der Produktoutput am Standort
Ingolstadt entspricht der Gesamtausbringungsmenge aller produzierten Automobile sowie der an andere Standorte gelieferten Teile
(Ersatzteile, CKD*-Umfänge, lackierte Karosserien und Teile des
Presswerks). In den Umweltkennzahlen des Jahres 2014 wird der
Witterungseinfluss deutlich erkennbar. So sind gegenüber dem
Vorjahr der Energieeinsatz und die CO₂-Emissionen deutlich zurückgegangen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist u. a. die im Vergleich
zu den Vorjahren deutlich höhere Jahresdurchschnittstemperatur
im Jahr 2014. Weiterhin wurde die an den internen Tankstellen
verbrauchte Erdgasmenge CNG als Prozess- und Hilfsmittel neu
mit aufgenommen. Weitere Erläuterungen zu einzelnen Umweltkennzahlen können den nachfolgenden Kapiteln entnommen werden.
Einheit
Rohstoffe
Lacke und Füller
Die Input-Output-Tabelle informiert je Standort über die wesentlichen im Jahr 2014 ein- und ausgegangenen Stoff- und Energieströme sowie über deren Veränderungen im Vergleich zum
Vorjahr. Hierbei ist zu beachten, dass die dargestellten Tabellen
keine vollständige Bilanzierung der Eingangs- und Ausgangsströme
darstellen. Weiterhin weichen Produkte und Fertigungstiefe
zwischen den einzelnen Standorten wie auch branchenintern
voneinander ab. Ein Vergleich der einzelnen Produktionsstandorte
untereinander ist daher anhand der angegebenen Input-OutputDaten nur bedingt möglich. Über die Größe Gesamtoutput werden
für die Produktionsstandorte Ingolstadt und Münchsmünster alle
gefertigten Produkte in Tonnen erfasst, u. a. auch Presswerksteile
und Fahrzeugkomponenten, die an den Standorten Ingolstadt
bzw. Münchsmünster produziert und an andere Werke innerhalb
des Audi und VW Konzerns geliefert werden.
2014
106
86 6.929
7.412 22.728.339
22.323.602 4
Oberflächen-, Hohlraumversiegelung*
m37,0
l
11
-1,8
t180,1
5.569
5.523
t
-0,8
573.294
568.066 Stck. -0,9
573.294
568.066 Stck. -0,9
Halb- und Fertigwaren
Getriebe
Motoren
Wasser
1.653.1891.663.514
m30,6
Brunnen- und Regenwasser
1.327.3201.389.032
m3 4,6
m3 -15,8
Trinkwasser
325.869274.482
Energieeinsatz
1.257
1.189
GWh -5,4
Erdgas
586
508 GWh -13,2
Strom
559
564 GWh 0,8
Heizöl
2
2
GWh 5,3
Fernwärme
110
115
GWh 4,4
Gesamtverbrauch an erneuerbaren
Energien**
662671 GWh 1,4
* Wachs- und PVC-Einsatz am Standort inkl. Unterbodenschutz ** Fernwärme + Menge an Strom aus regenerativer Energie
Output
2013
2014
Einheit
Delta %
Produkte*
594.222575.820
Stck.
-3,1
Automobile Ingolstadt
573.294
568.066
Stck. -0,9
20.928
7.754
Stck. -62,9
993.146981.692
t
-1,2
Verbund mit Győr
Produktoutput Gesamtausbringungsmenge aller Produkte (t)
Abfälle**
30.67930.824
t
0,5
Abfälle zur Verwertung
21.175
t
9,5
24,5
Gefährliche Abfälle
23.193
6.752
8.409 t
14.423
14.784 t
2,5
Abfälle zur Beseitigung
9.504
7.631 t
-19,7
Gefährliche Abfälle
9.150
7.416 t
-18,9
Nicht gefährliche Abfälle
Nicht gefährliche Abfälle
Schrott (Metallische Abfälle)
Abwasser
354
214 t
-39,5
208.434 189.614
t
-9,0
1.130.5641.154.520
m3
2,1
Abluft
Direkte CO₂-Emissionen
132.041
Gesamt emittiertes CO₂
137.267121.974
Organische Lösemittel
Lösemittelemissionen
Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent)***
SO2
NOx
PM
116.600
1.2901.279
t
-11,7
t
-11,1
t
-0,9
25,4
25,6
g/ m2 0,9
134.885
117.510
t
-12,9
0,98 0,86
t
-12,2
115,45
106,24
t
-8,0
17,01
16,59
t
-2,5
200,04
199,17
Hektar
-0,4
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar)
* Ohne CKD-Umfänge
** Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst
*** Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)
38 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 39
Input und Output / Audi-Fertigung Münchsmünster
Input und Output / Audi Neuburg
Input
2014
Einheit
Input
Rohstoffe
2014
Einheit
Rohstoffe – Eisen und Stahl2.487
t
t
Prozess- und Hilfsmittel
Aluminium
582 t
Öle1,28 t
Strontium und Magnesium 3t
Frostschutzmittel0,12 t
Prozess- und Hilfsmittel
Scheibenreinigungsmittel
0,78 t
Gase*
5
m3
Lacke
4
t
Chemikalien WBK* 36t
Kraftstoffe157.485
Öle
17 t
Halb- und Fertigwaren
Trennmittel
10 l
t
Reifen
3.300 Stck.
Metallbearbeitungsflüssigkeit
0,2 t
Felgen
778 Stck.
Gase**
Bremsen
484 Stck.
CFK-Teile (inkl. Kleinteile)
87.139 Stck.
31m3
Halb- und Fertigwaren
Rohlinge Fahrwerkkomponenten
Stck.
Wasser33.676
m3
Wasser25.259
498.355 m3
Brunnen- und Regenwasser22.797
m3
Brunnen- und Regenwasser13.511
m3
Trinkwasser10.879
m3
Trinkwasser11.748
m3
Energieeinsatz
5,82GWh
Energieeinsatz 43,17GWh
Strom
2,84 GWh
Erdgas 23,22GWh
Fernwärme
2,98 GWh
Strom
19,91 GWh
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien**
5,82GWh
Diesel
0,04
GWh
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien***
8,48GWh
* Chemikalien der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren
** Sauerstoff, Stickstoff, Schutzgase
*** Fernwärme + Menge an Strom aus regenerativer Energie
* Sauerstoff, Stickstoff, Schutzgase
** Fernwärme + Menge an Strom aus regenerativer Energie
Output
2014
Einheit
Produkte
Output
2014
Einheit
Anzahl Kunden20.000 Stck.
Produkte*
Aluminiumstrukturbauteile 7.481Stck.
Pressteile224.424
Stck.
Fahrwerkkomponenten322.264
Stck.
Produktoutput Gesamtausbringungsmenge 2.348
aller Produkte (t)
t
Anzahl Fahrevents
350Stck.
Aufgebaute Rennfahrzeuge
2Stck.
Abfälle* 8t
Abfälle zur Verwertung 8t
Gefährliche Abfälle –t
Nicht gefährliche Abfälle 8t
Abfälle**174 t
Abfälle zur Beseitigung
–
t
Abfälle zur Verwertung168 t
Gefährliche Abfälle
–
t
Gefährliche Abfälle104 t
Nicht gefährliche Abfälle
–
t
Nicht gefährliche Abfälle
64 t
Schrott (Metallische Abfälle)
–
t
Abfälle zur Beseitigung
6
t
Abwasser7.653 m3
Gefährliche Abfälle
6
t
Abluft
Nicht gefährliche Abfälle
0
t
Direkte CO₂-Emissionen27 t
1.883
t
Gesamt emittiertes CO₂
Schrott (Metallische Abfälle)
27 t
Organische Lösemittel0,27
t
Abluft
Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent)**
27
t
Direkte CO₂-Emissionen4.691
t
NOx
0,08
t
t
Biologische Vielfalt
t
Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar)
27,20
Hektar
Abwasser19.242
Gesamt emittiertes CO₂
13.152
Organische Lösemittel0,22
Gesamtemissionen von Treibhausgasen (t-CO₂-Äquivalent)***
SO2
NOx
4.691
m3
t
0,03
t
3,72
t
24,84
Hektar
*
**
Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst
Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)
Biologische Vielfalt
Flächenverbrauch (versiegelte Fläche in Hektar)
*
**
Inklusive nicht produktionsspezifischer Abfälle; Schrott (Metallische Abfälle) wird separat erfasst
Direkte CO₂-Emissionen zusätzlich anderer Treibhausgase (SF₆, HFKW, FKW)
40 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 41
Energie
Wasser
Energieeinsatz Ingolstadt
(in GWh)
1.500
1.200
900
600
300
0
06
Heizöl
Audi-Standort Ingolstadt
Ressourcen- und klimaschonende Energie
Schon seit Anfang 2004 wird das Werk Ingolstadt mit Abwärme aus
der städtischen Müllverwertungsanlage Ingolstadt versorgt. Diese
Erfolgsgeschichte wurde durch die im Jahr 2012 fertiggestellte
Erweiterung des Fernwärmeverbunds fortgesetzt. Hierdurch wird der
zusätzliche Bezug von Abwärme aus Produktionsprozessen der nahe
gelegenen Raffinerie Gunvor (vormals Petroplus) ermöglicht. So
konnten im Jahr 2014 insgesamt rund 115.000 Megawattstunden
ressourcenschonender Wärme genutzt und der Verbrauch an Erdgas
reduziert werden. Langfristig verfolgt Audi das Ziel, den Fernwärmebezug auf bis zu 200.000 Megawattstunden auszubauen.
Die Nutzung ressourcen- und klimaschonender Energieträger ist ein
wichtiger Baustein der Unternehmensstrategie, um unter anderem
die Umweltauswirkungen der Automobilproduktion, trotz stetig
steigender Anforderungen, kontinuierlich zu senken. Neben der
umweltfreundlichen Wärme ist ein weiteres herausragendes Beispiel
für die Nutzung ressourcen- und klimaschonender Energieträger am
Standort Ingolstadt der vollständige Bezug von Elektrizität
ausschließlich aus regenerativen Energien und dies „lastganggenau“.
Das bedeutet, dass der Strom immer nur dann geliefert wird, wenn er
auch tatsächlich im Werk benötigt wird. Durch den Bezug von
Elektrizität aus erneuerbaren Energien werden ca. 290.000 Tonnen
CO₂ pro Jahr vermieden. Dies entspricht etwa den durchschnittlichen
jährlichen Gesamtemissionen (Mobilität, Konsum, Nahrung etc.) von
über 26.300 Personen in Deutschland. Insgesamt konnte seit 2010
durch die Nutzung klimaschonender Energie der CO₂-Ausstoß um über
70 Prozent gesenkt werden!
Ein weiterer wichtiger Baustein für eine nachhaltige Fahrzeugproduktion und -entwicklung ist die kontinuierliche Verbesserung der
Energieeffizienz. Deshalb verfolgt Audi das Ziel, den spezifischen
Energiebedarf bis 2018 um 25 Prozent bezogen auf das Jahr 2010 zu
reduzieren. Dieses Ziel wird durch eine Vielzahl an Maßnahmen
erreicht, die jedes Jahr den Energieeinsatz effizienter gestalten.
Der Gesamtenergieeinsatz betrug am Standort Ingolstadt im Jahr
2014 1.189 Gigawattstunden. Zu den Hauptverbrauchern zählen
weiterhin die Lackiererei, der Karosseriebau und die Technische
Entwicklung. Neben der Übernahme der elektrischen Energie aus dem
öffentlichen Netz erzeugt eine hocheffiziente Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlage circa zehn Prozent der von Audi benötigten
elektrischen Energie. Des Weiteren wird durch diese Anlage ein
wesentlicher Teil der Grundlast an thermischer Energie abgedeckt.
Spitzen im Heißwassernetz von Audi werden durch Kesselanlagen
bedient, die vorrangig mit Erdgas befeuert werden. Lediglich für den
Notfallbetrieb ist eine Versorgung mit leichtem Heizöl vorgehalten.
42 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
07
Fernwärme
08
09
Erdgas
10
11
12
13
14
Strom
Audi-Fertigung Münchsmünster
Audi-Fertigung Münchsmünster
Bereits in der Planungsphase wurden zahlreiche Möglichkeiten
untersucht, um sowohl die Produktionsprozesse als auch die
Energiebereitstellung möglichst effizient zu gestalten. Dabei spielt
das Thema Wärmerückgewinnung sowohl bei Gebäuden als auch
Anlagen eine zentrale Rolle. So wird neben dem Einsatz zahlreicher
Wärmeräder zum Beispiel die Ofenabwärme in der Aluminiumdruckgießerei direkt in den Prozess zurückgeführt und damit zum Heizen
der Schmelze genutzt. Aber auch die Niedertemperatur-Abwärme
aus der Drucklufterzeugung wird zurückgewonnen und in das Wärmenetz der Fertigung Münchsmünster eingespeist. Den Großteil der
Grundlast an thermischer Energie liefert das hocheffiziente Blockheizkraftwerk. Dieses erzeugt mittels ressourcenschonender Kraft-WärmeKopplung neben Wärme auch Strom, der direkt am Standort
verbraucht wird. Spitzenbedarfe im Wärmenetz werden durch
Erdgas-befeuerte Kesselanlagen abgedeckt. Der Gesamtenergieeinsatz der Fertigung Münchsmünster betrug im Jahr 2014 43 Gigawattstunden. Zu den Hauptverbrauchern zählen die Aluminium-Strukturbauteilefertigung und das Presswerk mit der Warmumformung.
Für die Audi-Fertigung Münchsmünster belief sich der Wasserverbrauch 2014 auf insgesamt 25.259 Kubikmeter. Zur Deckung dieses
Verbrauchs wurden 13.511 Kubikmeter aus den vorhandenen Grundwasserbrunnen des benachbarten Industrieparks bezogen. Die restlichen 11.748 Kubikmeter wurden aus dem öffentlichen Trinkwassernetz bezogen. Die Wasseraufbereitung erfolgt direkt vor Ort über
mehrere Umkehrosmoseanlagen sowie eine Entmanganungs- und
Enteisenungsanlage. Eine Nutzung von Regenwasser analog zu
Ingolstadt konnte in Münchsmünster nicht umgesetzt werden.
Stattdessen wird anfallendes Niederschlagswasser flächenhaft
über Versickerungsrigolen, Versickerungsmulden und moderne
Filtrationsentwässerungsrinnen direkt in den Untergrund versickert.
Um eine Verschmutzung des Regenwassers zu unterbinden, herrschen
für das gesamte Gelände der Audi-Fertigung besonders im Außenbereich sehr hohe Anforderungen an alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit wassergefährdenden Stoffen.
Energieeinsatz Audi-Fertigung Münchsmünster 2014
(in GWh)
Strom19,91
Erdgas23,22
Diesel0,04
Audi Neuburg
Von Beginn an wurde bei der Planung des Audi-Geländes in Neuburg
das Ziel verfolgt, die Energieversorgung des Standorts CO₂-neutral zu
gestalten. Ein wesentlicher Baustein hierfür ist, den Energieeinsatz
möglichst effizient zu gestalten. Dies wurde im Fahr- und Erlebnisgelände im besonderen Maße umgesetzt. So zertifizierten die Auditoren
der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) nicht nur
die besondere Energieeffizienz des Gebäudes, sondern mit der
Auszeichnung „DGNB Gold“ die Einhaltung der strengsten Kriterien in
puncto Nachhaltigkeit. Hinsichtlich Klima- und Ressourcenschonung
spielt auch die Energieversorgung des Geländes eine bedeutende
Rolle. Die benötigte Wärme wird von den Stadtwerken aus der
Abwärme einer nahe gelegenen Glasfabrik gewonnen und an Audi
geliefert. Ebenso ist die Versorgung mit elektrischer Energie
ausschließlich aus erneuerbaren Energien vertraglich gesichert.
Energieeinsatz Audi Neuburg 2014
(in GWh)
Strom 2,84
Fernwärme 2,98
Audi-Standort Ingolstadt
Verstärkte Nutzung von Regenwasser
Die Nutzung von Regenwasser am Standort trägt dazu bei, die
natürlichen Wasservorräte zu schonen. Das Regenwasser wird zu
diesem Zweck von einer fast 450.000 Quadratmeter großen Fläche
in unterirdischen Zisternen gesammelt. Mit der Fertigstellung eines
weiteren Regenrückhaltebeckens mit einer Kapazität von 2.900
Kubikmetern im Jahr 2006 stehen nun insgesamt fünf Regenrückhaltebecken mit einem Gesamtvolumen von über 14.000 Kubikmetern zur Verfügung. Die genutzte Regenwassermenge belief sich im
Jahr 2014 am Standort Ingolstadt auf 194.343 Kubikmeter.
Aufgrund von Bauarbeiten konnten 2013 und 2014 nicht alle
Sammelbecken ganzjährig verwendet werden. Ab 2015 soll die
Regenwassernutzung wieder verstärkt werden.
Audi Neuburg
Am Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg wurden im Jahr 2014 insgesamt 33.676 Kubikmeter Wasser verbraucht. Rund 70 Prozent des
Wassers wurden für die Bewässerung der vorhandenen Dynamikfläche
benötigt. Um die natürlichen Wasservorräte zu schonen, wird in einer
die Dynamikfläche umlaufenden Rinne das anfallende Regenwasser
gesammelt und in einen unterirdischen Speicher geleitet.
Bei trockenen Verhältnissen wird das gesammelte Regenwasser
zusätzlich mit Grundwasser aus einem eigenen Brunnen ergänzt.
Das bei der Bewässerung der Dynamikfläche nicht verdunstete Wasser
wird wieder über die Rinnen in den Speicher zurückgeleitet, dort über
einen Filter von Feststoffen befreit und erneut eingesetzt. Für die
Bewässerung der Dynamikfläche wurden im Jahr 2014 ca. 15.000
Kubikmeter Regenwasser und rund 7.800 Kubikmeter Grundwasser
eingesetzt. Weiterhin wurden 10.879 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht. Es wurde darauf geachtet, dass der Einsatz von Trinkwasser
für technische Zwecke so gering wie möglich gehalten wird. So wird
zukünftig zur Nachspeisung der vorhandenen Kühltürme überwiegend
Brunnenwasser eingesetzt. Das anfallende Niederschlagswasser am
Gelände wird nahezu vollständig über eine Vielzahl an Versickerungsmulden und Rigolensysteme wieder in den Untergrund versickert.
Nutzung von Regenwasser (Ingolstadt)
(Niederschlagswasser in m3)
Zeitraum
Niederschlagswasser 2006
141.953 2007
238.799 2008
211.495 2009
236.226 2010
264.553
2011
252.700
2012
253.380
2013
216.013
2014
194.343
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 43
Abwasser
Audi-Standort Ingolstadt
Um die Einhaltung der vorgegebenen Grenzwerte zu überprüfen,
werden diese Abwässer täglich analysiert. Durch einen sicheren und
effektiven Reinigungsprozess werden die Grenzwerte für Schadstoffe weit unterschritten, wie die Ergebnisse der Untersuchungen
bestätigen. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrückstände
enthalten, leitet Audi über so genannte Ölabscheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen). Diese trennen zum Beispiel Fette, Öle und
Benzine von der wässrigen Phase, so dass sie separat entsorgt
werden können. Die Abwassermenge pro Fahrzeug ist auf 2,0
Kubikmeter angestiegen. Die Abwassermenge stieg um ca. 2 Prozent.
Rund 44 Prozent davon sind behandlungsbedürftige Abwässer aus
der Produktion. Dieser Anteil ist gegenüber dem Vorjahr nahezu
gleich geblieben. Der Anstieg der Abwassermenge ist vor allem in
den übrigen Bereichen, z. B. dem Anstieg der Mitarbeiterzahl, zu
suchen.
Abwassermenge pro Fahrzeug
(in m3 / mit Audi TT Coupé und Roadster)
2,50
2,00
1,50
1,00
0,50
Berechnung der nachweislich nicht in die
Kanalisation eingeleiteten Wassermengen
Schadstoffkonzentration 2014
im Abwasser der Neutra I für die Überwachungsparameter
(in mg/l )
Konzentration
Mittelwert
Nickel Grenzwert
0,1390,5
Zink
0,3772,0
AOX
0,0471,0
Sulfid
0,0521,0
Nicht in die Kanalisation eingeleitete Wassermengen
Für jeden in die Kanalisation eingeleiteten Kubikmeter Abwasser
muss die AUDI AG eine Abwassergebühr entrichten. Da während
der Produktion erhebliche Mengen des eingesetzten Wassers
entweder verdunsten, extern entsorgt oder an das Produkt abgegeben werden, sorgt Audi dafür, dass die tatsächlichen Wasserströme im Unternehmen transparent ermittelt und gezählt
werden. In der Tabelle sind die nachweislich nicht in die Kanalisation eingeleiteten Wassermengen der Jahre 2012 – 2014 dargestellt. Die Menge an extern entsorgten Öl-Wasser-Gemischen
ist in den letzten Jahren stark abnehmend, da diese vorwiegend
im Bereich „Mechanische Fertigung“ anfallen.
Diese Fertigungsbereiche wurden in den letzten Jahren nach Györ
und 2014 auch nach Münchsmünster verlagert. Ebenfalls rückläufig
sind in den letzten beiden Jahren die Verdunstungsverluste im
Bereich der Lackiererei.
0,00
06
07
08
09
10
11
12
13
14
Vergleich der nicht eingeleiteten Wassermenge
(in m3)
Abwassermenge absolut
(in Mio. m3)
Zeitraum
1,25
Kühltürme 2012
2013
271.688
280.731
2014
276.706
Lackiererei und Schlämme290.061 222.748213.161
1,00
aus Abwasserbehandlung
0,75
Extern entsorgte
528265 44
Öl-Wasser-Gemische
0,50
Abgabe an das Produkt
0,25
Verdunstung und Verschleppung in
Waschstraßen
0,00
06
07
08
09
44 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
10
11
12
13
14
Summe 4.502 4.4434.403
14.622 14.43814.678
581.401
522.625
508.994
Die Gesamtsumme der nachweislich nicht eingeleiteten Abwässer
errechnet sich aus folgenden Bereichen:
Kühltürme
Die Verdunstung in den Kühltürmen ergibt sich aus der Differenz
zwischen Nachspeisung (gemessen) und Absalzung (gemessen).
Lackierbetriebe
In den Lackierbetrieben gibt es viele verdunstungsintensive Prozesse.
Bei den Tauchlackierungen verdunstet Wasser direkt aus den Bädern
und den Trocknerstufen. Im Bereich der Lackiererei im Gebäude N56
spielt neben der direkten Verdunstung aus den Lacken und der Auswaschung auch die Luftbefeuchtung eine wichtige Rolle.
Die Wassergehalte im getrennt entsorgten Lackschlamm aus der
Koagulierung sowie in den getrennt entsorgten Butylglykol-WasserGemischen sind untergeordnet zu berücksichtigen.
Die meisten Wasserströme lassen sich mit Durchflussmessern mengenmäßig erfassen. Es gibt jedoch auch Teilströme, die nicht ermittelt,
beziehungsweise Wassermengen in Lackschlämmen und getrennt
entsorgten Abfällen, die nur abgeschätzt werden können. In diesen
Fällen ist die Wahl der Systemgrenzen für die einzelnen Bereiche von
entscheidender Bedeutung. Denn alle genannten Einzelposten lassen
sich mit einer Differenzrechnung (Zufluss zum System abzüglich Abfluss
aus dem System) ermitteln. Bei den Zuflüssen werden die Einspeisungen
von Köschinger Wasser sowie von Betriebswasser und Trinkwasser in
die verdunstungsintensiven Prozesse berücksichtigt. Entsprechend
werden die Abflüsse aus diesen Prozessen erfasst. Der Differenzbetrag zwischen gemessenen Zuflüssen und Abflüssen entspricht den
nachweislich nicht eingeleiteten Abwassermengen.
Getrennt entsorgte Öl-Wasser-Gemische
Öl-Wasser-Gemische wurden früher zum Teil extern entsorgt, der
Wasseranteil (90 Prozent) gelangte also nicht in die Kanalisation.
Mit Inbetriebnahme einer Emulsionsverdampfungsanlage auf dem
Werkgelände können seit 2006 Altemulsionen und Waschwässer
direkt am Standort aufgespalten werden. Der Anteil der nicht
eingeleiteten Wassermenge reduziert sich dadurch.
Abgabe an das Produkt
Bei den produzierten Automobilen muss Kühlwasser eingefüllt
und die Scheibenwaschanlage mit Wasser aufgefüllt werden.
Pro Fahrzeug rechnet Audi Ingolstadt mit rund 5,5 Litern
Kühlwasser und 2,25 Litern Wasser für die Scheibenwaschanlage.
beobachten. Verschleppung von Wasser aus der Waschstraße ist
deutlich am Abtropfen der Fahrzeuge zu erkennen, denn das Wasser
hält sich zum Beispiel im Motorraum, in Spiegeln und in den Ritzen
der Fahrzeuge. Die Verdunstungs- und Austragsmenge kann aufgrund
von verschiedenen Veröffentlichungen seriöser Berechnungen diverser
Gutachten mit einem pauschalen Ansatz von 15 Litern pro Fahrzeugwäsche angegeben werden. Zur Berechnung der Gesamtmenge, die
nicht eingeleitet wurde, muss die Anzahl aller Fahrzeugwäschen
vorliegen. An den einzelnen Waschstraßen werden die Waschvorgänge
gezählt. Pro durchgeführten Waschvorgang wird somit eine Menge
von 15 Litern nicht eingeleitete Wassermenge in Anrechnung gebracht.
Audi-Fertigung Münchsmünster
In Münchsmünster stehen für eine optimale Abwasserbehandlung
unterschiedliche Abwasserbehandlungsanlagen zur Verfügung,
die optimal auf das jeweils anfallende Abwasser abgestimmt sind.
Öl- und trennmittelhaltige Abwasser aus den Druckgussprozessen
werden über eine Verdampferanlage behandelt, während das anfallende Abwasser aus dem Bereich Waschen, Beizen, Konversionsbeschichtung über eine Durchlauf- und Chargenneutralisationsanlage
geführt wird. Erst im Anschluss daran wird das vorgereinigte Abwasser
zusammen mit dem nicht behandlungspflichtigen Abwasser zur
weiteren Behandlung in die kommunale Kläranlage eingeleitet.
Insgesamt wurden in Münchsmünster im Jahr 2014 19.242 Kubikmeter Abwasser auf diesem Weg abgeleitet. Der Anteil des behandlungsbedürftigen Abwassers betrug dabei nur einen geringen
Anteil von 1.054 Kubikmetern. Davon entfielen 592 Kubikmeter auf
die Verdampferanlage und 462 Kubikmeter auf die Durchlauf- und
Chargenneutralisation. Um die Einhaltung aller vorgegebenen
Grenzwerte zu gewährleisten, werden alle Abwasserströme regelmäßig entsprechend den behördlichen Vorgaben analysiert.
Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen, dass die Grenzwerte jederzeit
eindeutig unterschritten werden.
Audi Neuburg
Alle anfallenden Abwässer werden in Neuburg über die kommunale
Kläranlage abgeleitet. Abwässer, die möglicherweise Mineralölrückstände enthalten, werden vor Abgabe in die Kanalisation über
Ölabscheider (Leichtflüssigkeits-Abscheideranlagen) geleitet.
Insgesamt sind auf dem Gelände Audi Neuburg im Jahr 2014 rund
7.650 Kubikmeter Abwasser angefallen. Hierbei handelt es sich
überwiegend um sog. häusliches Abwasser. Prozessabwasser wird
in Neuburg zukünftig überwiegend durch die Abschlämmung der
vorhandenen Kühltürme anfallen.
Verdunstung und Verschleppung in Waschstraßen
Eine Verdunstung von Waschwasser ist an den Oberflächen der
Waschhalle (Wände, Waschtechnik, Bürsten, Ein- und Ausfahrtsbereich) sowie durch die Trockengebläse bei Auto-Waschstraßen zu
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 45
Abfall
Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Standort Ingolstadt
Abfallart
2013 in Tonnen
2014 in Tonnen
248,200
118,300
160709*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Altfahrzeuge 207,300
177,380
160104*
Thyssen Dück Rohstoffhandel GmbH & Co.KG
Altöl
140,200
110,343
130205* Mineralöl-Raffinerie Dollbergen GmbH
Altverdünnung
128,680
140,660
070304* Remondis Medison GmbH / RCN GmbH
Altverdünnung
0,000
63,460
2)
8,740
Asbesthaltige Baustoffe
117,340
122,150
Beton, Ziegel, Fliesen > Z2 202,360
8,300
Beton, Ziegel, Fliesen > Z2766,680
Batterien
Bleibatterien Kosten sowie hohen Mengen zur Abfallbeseitigung zu reduzieren,
wurden Pilotprojekte durchgeführt, bei denen Abwässer aus dem Werk
gemeinsam mit den Spülflüssigkeiten aus der Lackiererei biologisch
behandelt und für eine Wiederverwendung des Wassers aufbereitet
werden. Die Planungen zur Umsetzung laufen derzeit. Des Weiteren
wurden in 2014 externe Entsorgungswege der Spülflüssigkeiten zur
Verwertung geprüft. Allerdings war die praktische Umsetzung der
Verwertung der Spülflüssigkeiten nicht möglich. Die spezifische Menge
sonstiger Abfälle stieg für das Jahr 2014 an. Pro Fahrzeug ergab sich
hier ein spezifischer Wert von 26 Kilogramm. Im Jahr 2013 lag dieser
Wert noch bei 24,9 Kilogramm pro Fahrzeug. Ein Grund für die
Zunahme ist u. a. die Verschiebung der Abfallfraktion Altreifen
(140 Tonnen) von den Schrotten zu den sonstigen Abfällen.
In den spezifischen Kennzahlen sowie dem Abfallaufkommen der
gefährlichen und sonstigen Abfälle sind die Schrotte nicht mit
aufgeführt. Die Schrotte beliefen sich 2014 auf eine Menge von
189.614 Tonnen, die nahezu komplett verwertet werden.
30
24
18
12
6
0
170106* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
1)
– 170106* Durmin Entsorgung & Logistik GmbH
3,960
3,822
98,170
291,160
200133* Gemeinsames Rücknahme System GRS
160601* Hoppecke
0,000
134,520
170503* REMEX Mineralstoff GmbH
0,000
559,380
170503* Montan Chemie GmbH
3.755,800
3.908,580
Butyl-Glykol-Wassergemisch Chemikalienreste
080119* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
1) 0,063– 160506* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Elektronikschrott
52,600
35,800
160213*
Fett 0,548
1,531
120112*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Feuerlöschpulver
1,087
2,305
160507*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Filtertücher Formsande
Elektronik-Produkt Recycling GmbH
1,800
1,780
150202*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
318,920
315,520
080409*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
1.319,320
1.189,960
101007*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
2)
9,950
160121*
Nickelhütte Aue GmbH
Nickelhütte Aue GmbH
Folien, PVC verunreinigt
HV-Li-Ionen-Batterien
HV-Li-Ionen-Batterien Gaimersheim
Isocyanat
Katalysatoren
2)
8,467
160121*
0,266
0,844
080501*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
11,090
6,200
160807*
Scholz Recycling GmbH & Co. KG
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Kondensatoren größer 1 kg Neustadt
1)
0,100
160209*
Kühlgeräte
3,360
4,110
200123*
Josef & Franz Pfahler GmbH & Co. KG
Kraftstofftanks entleert
1,6605,942 3)
160121*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Kraftstofftanks entleert Neustadt
Lack- und Klebeabfälle
Lackschlamm
1)
0,180
160121*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
159,015
156,520
150110*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
1.487,200
1.418,400
080117*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
9,230
8,700
200121*
Lightcycle Retourlogistik und Service GmbH
220,780
Mineralfaserwolle
36
100315* Metallverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim
170605* Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt
Boden mit Schwermetallen Lösemittelgemisch
Sichere Entsorgung Audi-Fertigung Münchsmünster
Die Gesamtabfallmenge an sonstigen und gefährlichen Abfällen im
Fertigungsbereich Münchsmünster betrug im Jahr 2014 174 Tonnen.
64 Tonnen davon waren hausmüllähnliche Gewerbeabfälle.
In 2014 fielen auch erstmals gefährliche Abfälle an. Für diese Abfälle
wurden entsprechende Entsorgungswege festgelegt und Entsorgungsnachweise erstellt. Neben den gefährlichen Abfällen fielen in
Münchsmünster auch metallische Abfälle aus Produktionsprozessen
an. Dabei handelte es sich für 2014 um eine Menge von 1.883 Tonnen.
Bei der mengenmäßig größten sowohl gefährlichen als auch metallischen Abfallfraktion handelte es sich um die Aluminiumkrätze mit
58,32 Tonnen. Mit wachsender Produktion und der Umstellung auf
Serienbetrieb wird künftig sowohl die Anzahl der Abfallfraktionen
als auch die anfallende Abfallmenge steigen.
070304* RCN Chemie GmbH
Boden mit Schadstoffen
Leuchtstoffröhren
Abfallaufkommen Audi-Standort Ingolstadt
(in 1.000 Tonnen)
Verbringungsort
Abfälle aus der Tankreinigung Alu-Krätze
Sichere Entsorgung Audi-Standort Ingolstadt
Das Abfallaufkommen gefährlicher und sonstiger Abfälle am
Standort Ingolstadt betrug im Jahr 2014 30.824 Tonnen.
Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr (+ 145 Tonnen) ist u. a. auf
die Neueinstufung metallischer Abfallfraktionen als gefährlicher
Abfall zurückzuführen (Motore/Getriebe mit Betriebsstoffen, Aluminiumkrätze), die nun im Register der gefährlichen Abfälle aufgelistet
sind und nicht mehr unter den Schrotten. Auch neu im Jahr 2014 als
gefährliche Abfallfraktion hinzugekommen sind die Li-Ionen-Batterien. Das spezifische Gewicht an gefährlichen Abfällen pro Fahrzeug
betrug im Jahr 2014 27,5 Kilogramm. Dieser Wert verschlechterte
sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Kilogramm, was unter anderem
auf die bereits oben beschriebene Neueinstufung gefährlicher
Abfälle sowie die geringere Fahrzeugproduktion zurückzuführen ist.
Die Spülflüssigkeit aus der Lackiererei im Gebäude N56 ist mit rund
3.909 Tonnen die größte extern zu entsorgende Fraktion bei den gefährlichen Abfällen zur Beseitigung. Um die damit verbundenen hohen
AVV*
91,620
Motore und Getriebe mit Betriebsstoffen
2)
Motore und Getriebe mit Betriebsstoffen
2)
245,600070304*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
101,660170603*
Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt
68,440160121*
Scholz Recycling GmbH & Co. KG
135,460160121*
Preuer GmbH
Neutralisationsschlamm
903,370
1.332,320
190813*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Neutralisationsschlamm
0,000
80,460
110109*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Ölfilter
3,951
3,451
150202*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
1)
0,074
150202*
Zweckverband Müllverwertungsanlage Ingolstadt
Ölhaltige Betriebsmittel Neustadt
Phosphatierlösung
1)
83,820– 110198* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Polyol0,000
0,046
070208*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
127,620
150202*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Putzlappen
127,500
Spraydosen
0,743
0,733
150110*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
2)
21,600
150110*
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
4.984,120
4.895,000
160709*
cobos Fluid Service GmbH
Tankreinigung Saugfahrzeuge
Verdampfungsanlage Werk Ingolstadt
Summe
15.901,81315.825,568
1) Aperiodisches Aufkommen / 2) Neu eingestuft / 3) inkl. Palettengewicht
06
Verwertung
07
08
09
Beseitigung
10
11
12
13
14
Sichere Entsorgung Audi Neuburg
Für das Fahr- und Erlebnisgelände Neuburg fielen im Jahr 2014
7,61 Tonnen hausmüllähnliche Gewerbeabfälle an. Eine Entsorgung
von gefährlichen Abfällen war im Jahr 2014 noch nicht notwendig.
In Neuburg werden künftig vor allem gefährliche Abfälle aus den
Werkstattbereichen anfallen (Altöl, Spraydosen etc.).
Register der gefährlichen Abfälle / Audi-Fertigung Münchsmünster
Abfallart
2013 in Tonnen
2014 in Tonnen
AVV*
Verbringungsort
Alu-Krätze
23,340
100315* Metallverwertungsgesellschaft mbH Gottenheim
Alu-Krätze
34,980
100315* Scholz Recycling GmbH & Co. KG
Bremsschreibenlackwassergemisch K 30
5,580
Druckgussemulsion
15,640
080119*
120109* cobos Fluid Service GmbH
Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
Verdampferkonzentrat
13,760
190207* cobos Fluid Service GmbH
Andere Emulsionen
15,960
Altöl
0,3
130802* Sonderabfall-Entsorgung Bayern GmbH (GSB)
130205* Mineralöl-Raffinerie Dollbergen GmbH & Co. KG
Summe109,560
46 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 47
Emissionen
Audi-Standort Ingolstadt
CO₂-Ausstoß
Die Emissionen des Treibhausgases CO₂ sind für den Audi-Standort
Ingolstadt von zentraler Bedeutung. Im Jahr 2014 reduzierten sich
die direkt emittierten CO₂-Emissionen am Standort auf 116.600
Tonnen. Insgesamt wurden im Jahr 2014 115.326 Megawattstunden
CO₂-neutrale Abwärme bezogen. Damit wurde im Jahr 2014 circa
33 Prozent des Wärmebedarfs des Standortes über ressourcenschonende Abwärme abgedeckt.
CO₂-Emissionshandel
Gemäß dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz ist Audi zur Teilnahme am europaweiten CO₂-Emissionshandelssystem verpflichtet.
Am Standort Ingolstadt sind zwei Anlagen in den Emissionshandel
eingebunden: das „Heizwerk Ost/West“ und die „Kraft-WärmeKälte-Kopplungsanlage“. Durch diese emissionshandelspflichtigen
Anlagen wurden am Standort Ingolstadt insgesamt 76.212 Tonnen
CO₂ emittiert. Im Jahr 2013 hat die dritte Handelsperiode begonnen.
Sie umfasst insgesamt acht Jahre und wird im Jahr 2020 enden.
Die kostenlose Zuteilung an Emissionsberechtigungen wurde
gegenüber der zweiten Handelsperiode (2008 – 2012) deutlich
reduziert. Darüber hinaus verringert sich die jährliche Zuteilungsmenge kontinuierlich bis zum Jahr 2020. Um das Risiko einer
Unterdeckung und der daraus potentiell resultierenden Belastungen
zu minimieren, wurden nicht benötigte Zertifikate aus der abgelaufenen Handelsperiode nicht veräußert, sondern in die dritte Handelsperiode übertragen.
Organische Lösemittel
Audi setzt auf moderne Umweltschutztechnologien und Lackierverfahren. Der Gesamtausstoß an organischen Lösemitteln (VOC) lag
im Jahr 2014 bei rund 1.279 Tonnen und ist im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Bezogen auf ein produziertes Fahrzeug
blieben die Emissionen gegenüber 2013 unverändert bei 2,2 Kilogramm organischen Lösemitteln. Organische Lösemittelemissionen
entstehen vor allem beim Lackieren und Beschichten von Oberflächen
sowie durch den Betrieb von Motorprüfständen. Bei der KataphoreseTauchlackierung und der Lackierung von Füller und Basislack kommen
wasserbasierte Lacke zum Einsatz, die einen geringen Anteil an
organischen Lösemitteln enthalten.
Die Lösemittelemissionen aus der Fahrzeug-Serienlackierung werden
im Rahmen einer jährlichen Lösemittelbilanz ermittelt.
Das Ergebnis für das Jahr 2014 zeigt, dass der Anteil der freigesetzten Emissionen mit 21,6 g VOC pro Quadratmeter lackierter
Fahrzeugoberfläche weit unter dem hierfür geltenden Grenzwert
von 35 g VOC pro Quadratmeter liegt.
Audi-Fertigung Münchsmünster
Audi Neuburg
CO₂-Ausstoß
Durch die Audi-Fertigung Münchsmünster wurden im Jahr 2014
insgesamt 13.152 Tonnen CO₂ emittiert. Hiervon fielen 4.691 Tonnen
als direkte CO₂-Emissionen unmittelbar am Standort an.
CO₂-Ausstoß
Vorbildlich ist die CO₂-neutrale Versorgung des Fahr- und Erlebnisgeländes Neuburg von Beginn an mit Abwärme und regenerativ
erzeugtem Strom. Dank dieser Bemühungen wurden im Jahr 2014
nur 27 Tonnen CO₂ emittiert.
Diese sind vollständig auf die Verbrennung von Kraftstoffen in den
vorhandenen Motorprüfständen im Rahmen der Inbetriebnahmephase zurückzuführen.
CO₂-Emissionshandel
In Münchsmünster ist seit 2013 die Energie- und Medienzentrale in
den Emissionshandel eingebunden. Durch diese emissionshandelspflichtige Anlage wurden im Jahr 2014 durch die Verbrennung von
Erdgas und Diesel insgesamt 2.697 Tonnen CO₂ emittiert.
Organische Lösemittel
Im Jahr 2014 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster rund
0,2 Tonnen organische Lösemittel (VOC) verwendet. Die Lösemittel
sind in geringen Konzentrationen Bestandteil von wasserbasierten
Lacksystemen, die bei der Beschichtung von Fahrzeug-Bremsscheiben
eingesetzt werden.
CO₂-Emissionshandel
Audi Neuburg fällt nicht unter den Emissionshandel.
Organische Lösemittel
Auf dem Fahr- und Erlebnisgelände sind keine Lackieranlagen
vorhanden. Organische Lösemittelemissionen fallen jedoch durch
den Betrieb von Motorprüfständen und der Tankstellenbetankung
an. Insgesamt wurden im Jahr 2014 rund 0,27 Tonnen organische
Lösemittel emittiert.
Direkte CO₂-Emission
(in 1.000 Tonnen)
-
12,5
Info AH 16.3:
Direkte CO₂-Emission
(in 1.000 Tonnen)
Gesamtemissionen organischer Lösemittel
(in Tonnen)
10
Direkte CO2-Emissionen 2014: 4.673 t CO2 (vor
läufig!)
7,5
CO2 Heizwerk: 2.679 t
CO2 Produktion: 1.994 t (vorläufig!)
5
200
2012
2013
klären: event. doch Gesamtemissionen (inkl. CO2
aus Strom) darstellen??
2014
2,5
160
1.279
1.290
1.279
0
120
14
80
Produktion
Heizwerk
40
0
06
Sonstiges
07
08
Produktion
09
10
Heizwerk
11
12
13
14
Gesamtemissionen organischer Lösemittel
(in Tonnen)
2014
0,218
48 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 49
Lärm
Schall allgemein
Das so genannte Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS)
bildet die Grundlage für sämtliche Lärmbetrachtungen bei Audi in
Ingolstadt, Münchsmünster und Neuburg. Für alle auf den Geländen
durchgeführten Maßnahmen und Nutzungen können mit Hilfe
dieser schalltechnischen Modelle exakte Schallimmissionsprognosen
erstellt werden. Die Daten können somit frühzeitig in der Planungsphase von Anlagen, Bauvorhaben und Nutzungen berücksichtigt
werden und helfen, Lärmauswirkungen zu vermeiden beziehungsweise zu minimieren.
Audi-Standort Ingolstadt / Einhaltung der Richtwerte
Im Jahr 2014 hat Audi am Standort Ingolstadt für neue Gebäude und
Anlagen Schallkontingente geschaffen. Dieses war nur durch die konsequente Bewertung jeder neu zu errichtenden Schallquelle und die Identifizierung von maßgebenden Schallquellen im Bestand möglich.
Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen konnten die Immissionen
an für Audi relevanten Immissionsorten weitestgehend konstant gehalten werden. Die Verfeinerung des Systems ist in der alltäglichen
Arbeit in diesem Themengebiet ein Schwerpunkt.
Der messtechnische Nachweis der Einhaltung der Immissionsrichtwerte an den jeweiligen Immissionsorten ist aufgrund des hohen
Fremdgeräuschanteils nicht möglich. Die Darstellungen der Beurteilungspegelanteile in tags und nachts erfolgen daher rechnerisch.
Die Daten wurden aus dem aktuellen BLIS ermittelt.
Das Betriebliche Lärminformationssystem (BLIS) liefert exakte Schallimmissionsprognosen für den Audi-Standort Ingolstadt …
Lärmimmissionswerte / Audi-Standort Ingolstadt
(Richtwerte und Beurteilungspegel in dB(A))
Immissionsorte
Einstufung
Ettinger Str.
Allgemeines Wohngebiet Senefelder Str.
Gewerbegebiet Ringlerstr. Richtwert Nacht
Richtwert Tag
40* Beurteilungspegel
Nacht
Beurteilungspegel
Tag
55 40,7
47,9
50 65 45,6 44,2
Gewerbegebiet 50 65 41,1 49,1
Oberhaunstadt (Alleeweg) Reines Wohngebiet 35
50 34,0
36,6
Rohrmühle Dorfgebiet 45 60 42 41,9
Etting (Florian-Geyer-Str.)
Reines Wohngebiet 35 50 33,9
37,6
* Aktive Duldung liegt vor (1 db(A))
Werte berechnet
Lärmimmissionen des Güterverkehrszentrums (GVZ) werden hier nicht berücksichtigt.
Lärmimmissionswerte / Audi-Fertigung Münchsmünster
(Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A))
Immissionsorte
Einstufung
Richtwerteanteil
Nacht
Schwaig, Am Schaffer 2 Allgemeines
Wohngebiet
27,9 Richtwerteanteil
Tag
42,9 Beurteilungspegel
Nacht
Beurteilungspegel
Tag
26,7
28,7
Schwaig, Hauptstr. 2a Mischgebiet
32,0 47,0
30,5 30,6
Münchsmünster, Schwaig Str. 38 Mischgebiet
37,5 52,5 36,1 36,3
Münchsmünster, Lindenstr. 53 Allgemeines
Wohngebiet
31,1 46,1 30,5 31,5
* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand)
… die Audi-Fertigung Münchsmünster …
… und Audi Neuburg.
Lärmimmissionswerte / Audi Neuburg
(Immissionsrichtwerte-Anteil und Beurteilungspegel* in dB(A))
Audi-Fertigung Münchsmünster / Einhaltung der Richtwerte
Bereits mit Beginn der Planungsphase wurde für die Audi-Fertigung
Münchsmünster eine schalltechnische Konzeption aufgestellt.
In Summe wurden etwa 650 Schallquellen bewertet und in ein BLIS
überführt. Um die Schallemissionen des Standortes so gering wie
möglich zu halten, wurde ein Werklayout entwickelt, in dem das Presswerk die anderen Hallen im Endausbau wie ein Riegel akustisch abschottet. In vielen Bereichen sind die Gebäude aufwändig gedämmt
und Abluftanlagen mit hochwertigen Schalldämpfern ausgestattet.
Mit Hilfe des BLIS wird sichergestellt, dass die zulässigen Immissionspegel an den Immissionsorten sowohl tagsüber als auch nachts
eingehalten werden. Das BLIS wird kontinuierlich entsprechend dem
aktuellen Stand gepflegt und ermöglicht die prognostische Beurteilung
der aktuellen Standortplanung sowie die Beurteilung von zukünftigen
Veränderungen oder Erweiterungen des Betriebes.
50 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi Neuburg / Einhaltung der Richtwerte
Audi hat für das Gelände Audi Neuburg ebenfalls ein BLIS eingeführt. Damit die Immissionsrichtwerte auch bei der dynamischen
Nutzung der Strecken nicht überschritten werden, verwendet Audi
auch hier eine so genannte Schallmatrix. Die Schallmatrix enthält
alle Geräuschanteile, die von den verschiedenen Aktivitäten auf
den Strecken ausgehen, und berücksichtigt dabei auch den relativ
konstanten Betrieb der sonstigen Anlagen.
Der Streckenbetrieb wird hierbei durch vordefinierte Nutzungspakete
abgebildet. Für jeden Tag wird die Schallmatrix unter Zugrundelegung des vorgesehenen Betriebs ausgefüllt. Hiermit gewinnt
Audi eine tägliche Vorschau auf die Geräuschsituation.
Immissionsorte
Einstufung
Richtwerteanteil
Nacht
Richtwerteanteil
Tag
Beurteilungspegel
Tag
35,4
48,9
Heinrichsheim, Zeilerweg 54
Allgemeines
Wohngebiet
40
Bruck, Schachenstr. 27 Mischgebiet
40 55 38,3 53,8
Kaserne, Mischgebiet 44 Mischgebiet
55 Beurteilungspegel
Nacht
59 36,9
51,4
* Berechneter Beurteilungspegel (IST-Stand)
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 51
Altlasten
Kernindikatoren 2013 / 2014
EMAS III fordert die Veröffentlichung von Kernindikatoren, die sich
auf die Gesamtausbringungsmenge beziehen. Audi kommt dieser
Forderung durch die nachfolgend aufgeführten Tabellen nach.
Durch die Kernindikatoren wird die Umweltleistung wesentlicher
umweltrelevanter Prozesse an den Standorten unverfälscht und verständlich dargestellt. Ein direkter Vergleich der Kernindikatoren der
einzelnen Standorte untereinander ist aufgrund der unterschiedlichen Fertigungsprozesse und Produkte jedoch nicht möglich.
Für alle drei Standorte werden zunächst die wesentlichen allgemeinen Kernindikatoren Energie, Wasser, Biologische Vielfalt und Emissionen dargestellt und im Anschluss Indikatoren zum Bereich Materialeffizienz aufgeführt. Für den Schlüsselbereich Abfall werden jeweils
Indikatoren zu den wesentlichen gefährlichen und sonstigen Abfällen
Audi-Standort Ingolstadt
gebildet. Ein übergeordneter Indikator, der sich auf das Gesamtabfallaufkommen am jeweiligen Standort bezieht, rundet das Bild ab.
Audi-Standort Ingolstadt
Für die bessere Übersichtlichkeit werden die Kernindikatoren auf die
Gesamtausbringungsmenge in Kilotonnen (= 1.000 Tonnen) bezogen
(siehe Tabelle Input-Output Audi-Standort Ingolstadt Seite 39).
Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich Audi am Standort Ingolstadt
auf die bedeutendsten Umweltauswirkungen, die direkt mit dem
Materialeinsatz von Stahl und Aluminium und mit dem Einsatz von
Lacken und Füllern verbunden sind. Die beiden Indikatoren werden
um den branchenüblichen Indikator für das Presswerk (Materialnutzungsgrad in Prozent) ergänzt.
Betrachtungszeitraum
Audi-Standort Ingolstadt / Voruntersuchungen und Sanierung
Bei allen Bauprojekten am Standort Ingolstadt spielt das Thema
Altlasten eine wichtige Rolle. Bereits in der Planungsphase schätzt
die Fachabteilung Betrieblicher Umweltschutz ab, ob mit Altlasten
zu rechnen ist, und gibt entsprechende Voruntersuchungen in
Auftrag. Bei Veränderungen an Altanlagen und Altgebäuden stehen
dabei Prüfungen der Bausubstanz auf Asbest, PCB oder teerhaltige
Werkstoffe im Vordergrund. Auf diese Weise können ein selektiver
Rückbau und eine fachgerechte Entsorgung von umweltgefährdenden Baumaterialien sichergestellt werden. Bei der Planung von
Neubauten hat der Gewässerschutz oberste Priorität. Vor allem
Flächen, die bereits vor dem Erwerb durch Audi als Industriestandort genutzt wurden, werden intensiv auf grundwassergefährdende
Stoffe hin untersucht. Alle Ergebnisse dieser Vorsondierungen
werden den Planungsabteilungen zur Verfügung gestellt und in die
Ausschreibungsunterlagen eingearbeitet. Auf diese Weise können
eventuell vorhandene Bodenverunreinigungen bereits im Vorfeld
von Baumaßnahmen beseitigt werden. Darüber hinaus erfolgen
begleitend zu allen Baumaßnahmen Untersuchungen des Bau- und
Grundwassers. Dies verhindert die Gefährdung von Oberflächen oder
Grundwasser. Auch im Bereich umweltrelevanter Produktionsanlagen
wird die Abteilung Betrieblicher Umweltschutz tätig, wenn der
Verdacht auf Schadstoffbelastungen besteht.
So hatte Audi bereits 1997 im Bereich der Lackiererei im Süden des
Werkgeländes begonnen, den Untergrund zu sanieren. Nach einer
Unterbrechung durch umfangreiche Demontagearbeiten wurde die
Sanierung Mitte 2001 wieder aufgenommen. Bis zum Abschluss der
aktiven Sanierung Ende 2013 sind insgesamt 3.438 Kilogramm
Lösemittel aus Bodenluft und Grundwasser entfernt worden.
Aufgrund dieser erfolgreichen Maßnahmen konnte der Betrieb der
Sanierungsanlage Anfang 2014 vorerst eingestellt werden:
Die Schadstoffgehalte im Sanierungsbereich werden derzeit vierteljährlich beprobt. Das weitere Vorgehen wird gemeinsam mit
Umweltamt, Wasserwirtschaftsamt und Versicherung festgelegt.
Regelmäßige Grundwasseruntersuchungen im Abstrom des Werkgeländes und Beobachtungen des Grundwassers in altlastengefährdeten Bereichen (Gleisbereiche, Tankfelder) garantieren, dass
Sanierungsschwellenwerte eingehalten bzw. Sanierungs- oder
Sicherungsmaßnahmen eingeleitet werden.
52 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Austrag von Lösungsmitteln (BTEX)
(aus Bodenluft und Grundwasser in kg (seit 2001) im Bereich der
ehemaligen Lackiererei Süd)
2013
2014
Allgemein
600
500
Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Gesamtoutput (kt) 1.280,59
Wasser: Wasserverbrauch (m3) / Gesamtoutput (kt)
1.684,021.694,54
Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch
(versiegelte Fläche in m2) / Gesamtoutput (kt)
2.037,712.028,84
Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen
(t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (kt)
400
1.211,47
137,40119,70
300
200
Materialeffizienz
100
Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (t) / Gesamtoutput (kt) 0
Materialnutzungsgrad in % *
2. Hj
04
Bodenluft
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
Lacke und Füller (t) / Gesamtoutput (kt)
356,29
345,63
51,1155,40
7,016,74
Grundwasser
Abfall
Gesamtabfall (t) / Gesamtoutput (kt) 31,2531,40
Wesentliche gefährliche Abfälle
Audi-Fertigung Münchsmünster / Voruntersuchungen und
Sanierung
Die neue Audi-Fertigung Münchsmünster wurde in Teilbereichen auf
Grundstücksflächen errichtet, die zuvor mit Produktionshallen überbaut waren. Der Vornutzer betrieb dort eine Acrylnitril-, ab 1999
eine Blausäureanlage. Anlage und Hallen wurden vor dem Verkauf
der Flächen vom ehemaligen Betreiber zurückgebaut.
Dieser sanierte auch den Boden- und Grundwasserschaden mit
Molybdän: Nach einer Quellensanierung durch Bodenaushub konnte
der frühere Nutzer das Grundwassermonitoring im Herbst 2014
wegen geringfügiger Schadstoffgehalte einstellen lassen.
Audi Neuburg / Voruntersuchungen und Sanierung
Auf der Grundstücksfläche für das Fahr- und Erlebnisgelände in
Neuburg wurden die Reste einer Altablagerung im Auftrag der Stadt
Neuburg beseitigt. Die räumliche Nähe zum Fliegerhorst Neuburg
machte bei Tiefbaumaßnahmen Untersuchungen zu militärischen
Altlasten notwendig. Größere Vorkommnisse gab es dabei nicht.
Emulsion (t) / Gesamtoutput (kt)
5,084,99
Butylglykol-Wasser-Gemisch (t) / Gesamtoutput (kt)
3,833,98
Lackschlamm (t) / Gesamtoutput (kt)
1,511,44
Formsande (t) / Gesamtoutput (kt)
1,341,21
Neutralisationsschlämme (t) / Gesamtoutput (kt)
1,381,44
Wesentliche sonstige Abfälle
Metallische Abfälle (t) / Gesamtoutput (kt)
212,32193,15
Papier, Pappe, Kartonage (t) / Gesamtoutput (kt)
4,794,94
AEV** (t) / Gesamtoutput (kt)
5,124,85
* Bezogen auf alle Prozesse im Presswerk
** AEV: Abfall zur energetischen Verwertung
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 53
Kernindikatoren 2013 / 2014
Audi-Fertigung Münchsmünster
Die Kernindikatoren werden auf die Gesamtausbringungsmenge in
Tonnen bezogen (siehe Tabelle Input-Output Audi-Fertigung
Münchsmünster Seite 40). Im Bereich Materialeffizienz bezieht sich
Audi in Münchsmünster auf die Umweltauswirkungen, die direkt
mit dem Materialeinsatz von Stahl und Aluminium sowie dem
Chemikalieneinsatz der Prozessstufe Waschen, Beizen, Konservieren
verbunden sind.
Betrachtungszeitraum
Audi Neuburg
Die Kernindikatoren werden auf die Anzahl Kunden am Gelände
Audi Neuburg bezogen (siehe Tabelle Input – Output Audi Neuburg
Seite 41). Der Bereich Materialeffizienz wird durch den Kernindikator
Kraftstoffeinsatz abgedeckt. Die wesentlichen Abfallfraktionen am
Gelände Audi Neuburg sind nach derzeitigem Stand ausschließlich
nicht gefährliche Abfälle. Sollte sich im weiteren Verlauf zeigen,
dass regelmäßig bestimmte gefährliche Abfallfraktionen in relevanten Mengen anfallen, werden diese als zusätzliche Kernindikatoren im Bereich Abfall aufgenommen.
Betrachtungszeitraum
2014
Allgemein
Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Gesamtoutput (t) 2014
Allgemein
18,38
Energie: gesamter direkter Energieeinsatz (MWh) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,29
Wasser: Wasserverbrauch (m3) / Gesamtoutput (t)10,76
Wasser: Wasserverbrauch (m³) / Anzahl Kunden (Stck.)1,68
Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch105,80
(versiegelte Fläche in m2) / Gesamtoutput (t)
Biologische Vielfalt: Flächenverbrauch13,60
(versiegelte Fläche in m²) / Anzahl Kunden (Stck.)
Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen2,00
(t-CO₂-Äquivalent) / Gesamtoutput (t)
Emissionen: Gesamtemissionen von Treibhausgasen0,001
(t-CO₂-Äquivalent) / Anzahl Kunden (Stck.)
Materialeffizienz
Materialeffizienz
Materialeinsatz (Stahl und Aluminium) (kg) / Gesamtoutput (t) 1.306,79
Kraftstoffeinsatz (l) / Anzahl Kunden (Stck.)7,87
Chemikalien WBK (kg) / Gesamtoutput (t)15,13
Abfall
Abfall
Gesamtabfall (kg) / Anzahl Kunden (Stck.) 0,38
Gesamtabfall (kg) / Gesamtoutput (t) 74,08
Wesentliche sonstige Abfälle
Wesentliche gefährliche Abfälle
Metallische Abfälle (kg) / Anzahl Kunden (Stck.)–
Alu-Krätze (kg) / Gesamtoutput (t)24,84
Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Anzahl Kunden (Stck.)0,13
Druckgussemulsion (kg) / Gesamtoutput (t)6,66
AEV* (kg) / Anzahl Kunden (Stck.)
0,23
sonstige Emulsionen (kg) / Gesamtoutput (t)6,80
Verdampferkonzentrat (kg) / Gesamtoutput (t)5,86
* AEV: Abfall zur energetischen Verwertung
Bremsscheibenlackwassergemisch (kg) / Gesamtoutput (t)2,38
Wesentliche sonstige Abfälle
Metallische Abfälle (kg) / Gesamtoutput (t)802,01
Papier, Pappe, Kartonage (kg) / Gesamtoutput (t)7,95
AEV* (kg) / Gesamtoutput (t)
13,08
* AEV: Abfall zur energetischen Verwertung
54 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 55
Umweltrelevante Anlagen
Audi-Standort Ingolstadt
Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen
Als Anlage für den Bau und die Montage von Kraftfahrzeugen mit einer Leistung von 100.000 Stück oder mehr pro Jahr ist
das gesamte Automobilwerk mit allen Nebenanlagen immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig.
– Automobilwerk
– Karosseriebau
– Lackiererei
– Montage
– Nebeneinrichtung (wie Großfeuerungsanlagen, Abfallbehandlungsanlagen)
– Weitere genehmigungsbedürftige Anlagen
– Prüfstandsgruppen (Motor- und Getriebeprüfstände), Windkanalzentrum,
Emulsionsverdampfungsanlage, Schrottpressen, Abwasserbehandlungsanlagen und Kühltürme
Umweltauswirkungen
Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm,
wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen
Neuerungen im Berichtszeitraum:
BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum
Audi-Standort Ingolstadt
Im Jahr 2014 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen:
– Karosseriebau für Anbauteile (N28 – einschließlich U68-U70)
– Karosseriebau (N60.2)
– Errichtung einer neuen Lackierereidrehscheibe (N50)
– Abwasserbehandlungszentrum (MBR)
– Erweiterung Fördermittelbrücke und Umnutzung Halle A2 (A2 – Bandabschnitt 0)
– Erweiterungen des Montagegebäudes in Richtung Nord und Süd (A4)
– Erweiterung der Energiezentrale West durch die Installation eines weiteren Kessels (N11)
Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre.
BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum
Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2014:
– Windkanalzentrum – Anhebung auf einheitlich 300 km/h (T25)
– Werkstoffplatz – Errichtung eines Altölsammeltanks (A10)
– Emulsionsverdampfungsanlage – Behandlung von Waschwässern (MA01)
– Die Verlegung der Kamine der Zamak-Gießerei im Zuge der Errichtung des Bürogebäudes T2-Nordspange
– Der Ersatz der Kraftstoffbefüllanlagen zur Erstbetankung von Neufahrzeugen in Montagehalle A4
– Die Errichtung und der Betrieb des Werkstückträger-Wechselspeichers im Gebäude A41
– Die Nutzung der Räucheranlagen im Gastronomiegebäude A60
Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz
– Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser auf den provisorischen
Parkplätzen nördlich N60
– Erlaubnis zur Einleitung von Niederschlagswasser im Zusammenhang mit der Errichtung der neuen PLA-Fläche auf dem
Prüfgelände Neustadt a. d. Donau
– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dach- und Hofflächen des Bürogebäudes H6
– Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von den Dachflächen des „Sequenzer N41“
– Wasserrechtliche Erlaubnis zur Versickerung von Niederschlagswasser von Dachflächen des Betriebswasserversorgungszentrums
56 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 57
Umweltrelevante Anlagen
Audi-Fertigung Münchsmünster
Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen
Folgende Anlagen in der Audi-Fertigung Münchsmünster sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig:
– Anlage zur Herstellung von Aluminium-Druckgussteilen (Gebäude K10 / K11)
– Energie- und Medienzentrale (Gebäude K60)
Umweltauswirkungen
Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm,
wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen
Neuerungen im Berichtszeitraum:
BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum
Audi-Fertigung Münchsmünster
Im Jahr 2014 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen:
Die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren für die Gewerke Alu-Druckguss und Mechanische Bearbeitung K10 / K11 sowie
für die Energie- und Medienzentrale K60 wurden im Jahr 2013 durchgeführt. Das Verfahren für die Aluminiumgießerei inklusive
Beizanlagen fand dabei unter Einbeziehung der Öffentlichkeit statt.
Im Jahr 2014 wurden keine neuen immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren durchgeführt.
Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre.
BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum
Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2014:
– Im Jahr 2014 wurde die Änderung der Feuerungswärmeleistung der Netzersatzanlage in der Energie- und Medienzentrale K60 als
immissionsschutzrechtliche Anzeige (§ 15 BImSchG) der zuständigen Genehmigungsbehörde gemeldet.
Sonstige Genehmigungsverfahren
Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz
In den Jahren 2013 und 2014 wurden in der Audi-Fertigung Münchsmünster die folgenden wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren
durchgeführt:
– Genehmigung für das Einleiten von Filterrückspülwasser aus der Enteisenungs- und Entmanganungsanlage im Gebäude K60 in
die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster
– Einleiten von Abwasser aus der Wasseraufbereitung des Betriebsgeländes Münchsmünster über den bestehenden Donaukanal
in die Donau
– Versickerung von Niederschlagswasser der neuen Produktionsanlagen im Industriepark Münchsmünster
Für die Einleitung von genehmigungspflichtigem Abwasser aus den Gebäuden K10 und K11 in die Kläranlage der Gemeinde Münchsmünster
liegt aktuell die Zulassung des vorzeitigen Beginns vor. Das Genehmigungsverfahren kann voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen werden.
58 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 59
Umweltrelevante Anlagen
Audi Neuburg
Nach Umweltrecht genehmigungsbedürftige Anlagen
Folgende Anlagen in Audi Neuburg sind immissionsschutzrechtlich genehmigungsbedürftig:
– Gesamtgelände inkl. Fahrstrecken
– Kompetenz-Centrum-Motorsport (KCM) Motorenprüfstände
Umweltauswirkungen
Emissionen in Form von organischen Lösemitteln (VOC), CO₂, SO₂, CO und NOx, Geruch, Lärm,
wassergefährdenden Stoffen sowie Abfällen
Neuerungen im Berichtszeitraum:
BImSchG – Genehmigungen im Berichtszeitraum
Audi Neuburg
Im Jahr 2014 wurden mehrere immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren durchgeführt bzw. abgeschlossen:
– Genehmigung Motorradnutzung
– Genehmigung Motorenprüfstände
Die Genehmigungsverfahren erstrecken sich teilweise über mehrere Jahre.
BImSchG – Anzeigen im Berichtszeitraum
Bundesimmissionsschutzrechtliche Anzeigen im Jahr 2014:
– Tektur Kompetenz-Centrum-Motorsport (KCM)
Sonstige Genehmigungsverfahren
Genehmigungen nach Wasserhaushaltsgesetz
– Einleitung von Abwasser aus der Wasseraufbereitung und Rückkühlung des Gebäudes F8
– Grundwasserentnahme aus den Brauchwasserbrunnen B3 und B8
– Versickerung von Niederschlagswasser der Fahrstrecke, Dynamikfläche, TB1 Infrastrukturmaßnahmen und Mitarbeiterparkplätze
60 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 61
Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2015
Umweltziele Audi-Standort Ingolstadt 2010 – 2017
Umweltschutzziel
Erfüllungsgrad
Einzelmaßnahmen
Termin
Reduktion des Frischwasserbedarfs für
Produktionszwecke um 40 %
Realisierung Wasserrecycling durch den Einsatz
eines Membranbioreaktors
2015
50 %
Reduktion Wasserbedarf um 20 % auf Basis 2010
Optimierung Prozesse KTL und VBH (Lackiererei)
IV / 2014
60 %
Vermeidung der Verwendung von Schwermetallen
Einsatz einer nickelfreien Vorbehandlung
Neuer Termin I / 2017
(Alt: IV / 2015)
Gewässerschutz
Erfüllungsgrad
Umweltschutzziel
Einzelmaßnahmen
Termin
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser
2020
5%
effizientere Kälteerzeugung
von 6 °C auf 12 °C am Standort Ingolstadt
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
Definition und Umsetzung eines
2015
50 %
geringeren Energieverbrauch
energieeffizienten Bürogebäudes.
2015
100 %
Unterschreitung ENEV-Vorgaben um 20 %
0%
Reduzierung der Schadstoffemissionen beim
Umstellung des verkäuflichen Fahrzeugbestandes
Flottenbetrieb des Mobilitätsservice
im Fuhrpark auf Clean-Diesel-Modelle auf einen
Anteil von 60 %
Abfallwirtschaft
Verringerung von gefährlicher Abfall
Schlammtrocknung und Behandlung
Butylglykole
2018
Reduzierung des Blechmaterialeinsatzes
(Reduktion von Abfällen und Ressourcenschonung)
Erhöhung des Materialnutzungsgrades von
Blechen bei der Modellumstellung im Presswerk
um ca. 7 % (Basis 2008)
Neuer Termin IV / 2014
(Alt: IV / 2012)
Neues Ziel
100 %
INI.TUM-Projekt: Qualitätsregelung im Presswerk
Fortsetzung des erfolgreichen Projektes
Fertigungsbereichen
„Powermanagement”: Powermanagement II
Energieeinsparung bei Parkhäusern
Ausstattung neuer Parkhäuser mit LED-Beleuch-
Neuer Termin IV / 2014
Erweiterung der Photovoltaik-Flächen auf
0%
Reduzierung Energieverbrauch
Trockenauswaschung für Kabinenabluft in N50.1
IV / 2016
10 %
Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs um
Ziel wird jährlich
2 % bezogen auf das Vorjahr in diversen Betriebs-
fortgeschrieben
100 %
IV / 2015
20 %
2015
90 %
bereichen durch konkrete Maßnahmen
Energieeinsparung und CO₂-Reduktion
Modernisierung zentrales Heizhaus durch Einbau
2015
80 %
2017
Ziel wird wegen
Konzeptänderung
Wärme-Kopplung
Einbeziehung von gesamtökologischen
für das Prüfgelände Neustadt
Gesichtspunkten
Reduzierung von Butylglykol und VOC
Einsatz alternativer Spülmittel
nicht weiterverfolgt
2016
Neues Ziel
II / 2015
Neues Ziel
Erarbeitung eines gesamtökologischen Konzeptes
Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte:
Neuer Termin 2013
für das neu geplante Fahr- und Präsentations-
Nachhaltigkeit beim Bauen, bei der Energie-
(Alt: III / 2012)
gelände in Neuburg
versorgung und bei der Wassernutzung
Reduzierung von Transportraum und somit
Einsatz faltbarer und transportraumoptimierter
von LKW- und Schienenverkehren im
Lager- und Transportbehälter
2020
100 %
60 %
Voll- und Leerguttransport
Sukzessive Umstellung deutscher Bahnverkehre
Ressourcenschonung und Vermeidung von
auf CO₂-freien Schienengüterverkehr
Emissionen in der Logistik
Umstellung der Werkeisenbahn auf
nachhaltigen Betrieb
Ressourcenschonung und Vermeidung von
Emissionen in der Logistik
IV / 2015
Überfüllung der EnEV um mind. 5 % bei
Definieren und Implementieren eines neuen
2016
Neues Ziel
neuen Gebäuden
Prozesses für die Auslegung der relevanten Gebäude
Erarbeitung eines gesamtökologischen
Prüfung relevanter Umweltschutzaspekte.
2016
Neues Ziel
Konzeptes für den InCampus
Ökologisches Bauen, ökologische Energieversor-
IV / 2020
50 %
Aufbau von Niedertemperaturnetzen an
geringeren Wärmeverbrauch
neuen Fertigungsstandorten
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
Erhöhung der Vorlauftemperatur bei Kaltwasser
effizientere Kälteerzeugung
von 6 °C auf 12 °C an neuen Fertigungsstandorten
fortgeschrieben
100 %
Reduzierung des Gesamtenergieverbrauches bei
Ziel wird jährlich
Bestandsoptimierungen und Ersatzinvestitionen
fortgeschrieben
100 %
Maßnahmen des Werkzeugbaus
Reduzierung gefährlicher Stoffe
Einsatz von NMP/NEP-freien Basislacken
Neues Ziel 2017
95 %
(Alt: IV / 2014)
Produkte
Reduktion der CO₂-Emissionen um bis zu 20 %
Einführung von Plug-in-Hybridvarianten
2016
50 %
Reduktion der CO₂-Emissionen um 25 % bei
Einführung von Audi-Modellen mit CNG-Antrieb
2017
50 %
den relevanten Produkten im Vergleich zum
(Compressed Natural Gas)
2016
100 %
bei den relevanten Produkten
benzinbetriebenen gleichartigen Modell
Ressourcenschonung und Vermeidung von
Reduktion der CO₂-Emissionen der Audi-Modelle
Emissionen
um 25 % auf Basis 2008 – 2016
Reduzierung der Treibhausgasemissionen
Entwicklung flüssiger erneuerbarer Kraftstoffe
2018
10 %
Verbrauchsreduzierung durch den Einsatz des
2020
Neues Ziel
2016
Neues Ziel
2018
Neues Ziel
2016
Neues Ziel
in der Nutzungsphase
70 %
gung und ökologische Wassernutzung
Reduktion der CO₂-Emissionen durch
Ziel wird jährlich
Bestandsoptimierungen und Ersatzinvestitionen
um 3 % bezogen auf den Jahresverbrauch durch
energiesparender Kessel und Aufbau einer KraftErarbeiten eines Wärmeversorgungskonzeptes
Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs bei
der Planung
Energieeinsparung und CO₂-Reduktion
Parkdecks (ca. 15.000 m²)
Reduzierung von Emissionen und Energieverbrauch
100 %
um 1 % bezogen auf das Vorjahr durch Maßnahmen
tung (Einsparung von 97,5 kWh/Stellplatz/Jahr)
Ausbau der „Regenerativen Stromerzeugung“
IV / 2016
Energieeinsparung und CO₂-Reduktion
(Alt: IV / 2011)
Optimierung der Energieströme in den
Abluftreinigung für Kabinenabluft in N50.1
Organisation
Immissionsschutz / Energieverbrauch
Reduzierung von Ausschuss und Energieverbrauch
Reduzierung Lösemittelemissionen
2016
2017
100 %
100 %
Reduzierung der CO₂-Emissionen der Audi EU
Neuwagenflotte um 27 % gegenüber Basisjahr 2012 Modularen Effizienzbaukastens
20 %
Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte
Entwicklung eines Recyclingverfahrens zur Separie-
zum Schließen von Materialkreisläufen
rung von Aluminiumlegierungen
Ressourcenschonung durch neue Recyclingkonzepte
Entwicklung von Second-Life-Anwendungen von
zum Schließen von Materialkreisläufen
Hochvoltbatterien
Deutliche Senkung des Kraftstoffverbrauchs in jedem Erweiterung des Angebots an Audi-Modellen als
neuen Fahrzeug gegenüber dem Vorgängermodell
Verbrauchsleader in jedem Fahrzeugsegment
Reduzierung von Treibhausgasemissionen im
Durchführung von Umweltbilanzen im
Neuer Termin: 2017
70 %
gesamten Lebenszyklus, Erstellung von Umwelt-
Entwicklungsprozess
(Alt: 2013)
80 %
bilanzen für neue Fahrzeugmodelle
62 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 63
Umweltprogramm – Umsetzungsstand 2015
Umweltziele Audi-Fertigung Münchsmünster 2010 – 2017
Umweltschutzziel
Erklärung der Umweltgutachter zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten
Erfüllungsgrad
Einzelmaßnahmen
Termin
Verringerung von LKW-Verkehren und Emissionen
in der Logistik
Gleisanbindung Münchsmünster
2018
Neues Ziel
Förderung von Ökosystemen, Arten und
genetischer Vielfalt
Biodiversitätskonzept Münchsmünster
2017
Neues Ziel
Verbesserung der Umweltorganisation
Softwarelösung für das Monitoring von
Betreiberpflichten (Auflagenmanagement)
2016
Neues Ziel
Verringerung der CO₂-Emissionen
(Vision CO₂-neutrale Standorte)
Einkauf von Grünstrom (Wasserkraftstrom)
2016
Neues Ziel
Beteiligung am Ausbau der Kläranlage
Gemeinde MM
Ausbau und Erweiterung der Kläranlage
2018
Neues Ziel
Abnahme erforderlich; Reduzierung von 2850
Tonnen CO₂ / Jahr
2015
Neues Ziel
Fertigungsübergreifend
Energie- und Medienzentrale K60
Aufnahme der Nutzung Blockheizkraftwerk:
Strom- u. Wärmeerzeugung
Umweltziele Audi Neuburg 2010 – 2017
Umweltschutzziel
Erfüllungsgrad
Einzelmaßnahmen
Termin
Reduzierung Trinkwasserverbrauch
Einbau einer Pumpstation für Brunnen- / Regenwasser in den Sammelschacht der Dynamikfläche
oder an den Pumpwagen
III / 2015
Neues Ziel
Wasserverbrauch der Dynamikfläche reduzieren
Anlagendruck und Düsenausrichtung optimieren
II / 2015
Neues Ziel
Salzverbrauch reduzieren
Optimieren der ausgebrachten Salzmenge
I / 2016
Neues Ziel
Suche nach alternativen Ersatzstoffen für Streusalz
Aufzeigen der Nutzungsmöglichkeiten von
alternativen Streumitteln (Rollsplitt etc.)
I / 2016
Neues Ziel
Biodiversität (biologische Vielfalt)
Erarbeitung eines Biodiversitätskonzeptes mit
Frau Dr. Arnold
I / 2016
Neues Ziel
Anteil der regenerativen Stromerzeugung erhöhen
Prüfung Umsetzbarkeit – Bau einer Solaranlage
2017
Neues Ziel
Umweltsensibilisierung der Kunden der Adec
Einweisung der Kursteilenehmer zum Thema
Umweltschutz und Ressourcenschonung
II / 2015
Neues Ziel
Erweiterung des Kursangebotes,
ECO-Kurs – optimale Kraftstoffnutzung
Angebotserweiterung (4 Kurse pro Jahr)
2016
Erweiterung des Kursangebotes,
Kurse nur mit e-Fahrzeugen
Angebotserweiterung (2 Kurse pro Jahr)
2016
Gesamtgelände & Strecken
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
–
–
–
die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden,
das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden
Umweltvorschriften vorliegen,
die Daten und Angaben der aktualisierten Umwelterklärung der Organisation ein verlässliches, glaubhaftes und
wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten der Organisation innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen
Bereiches geben.
Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch
eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige
Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.
Dr. Sylvia Waldner-Sander
Umweltgutachterin
Joachim Müller
Umweltgutachter
Dr. Gerhard Nagel
Umweltgutachter
Ostpreußenstraße 7
72666 Neckartailfingen
Zul. Nr. DE-V-0217
St.-Georg-Straße 51 a
86911 Dießen
Zul. Nr. DE-V-0236
Fleckenweinberg 9
70192 Stuttgart
Zul. Nr. DE-V-0172
Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen *
Neues Ziel
Modell
Energieverbrauch
Zeitschaltungsabhängige Programmierung der Be-
III / 2015
Neues Ziel
leuchtung und Videoanlage (Nachtabschaltung etc.)
Optimierung Betrieb Lüftungsanlage
Zeitschaltungsabhängige Programmierung der
III / 2015
Neues Ziel
II / 2015
Neues Ziel
III / 2015
Neues Ziel
2016
Neues Ziel
Beleuchtung (Nachtabschaltung etc.)
Optimierung Betrieb Lüftungsanlage
Leistung (kW)
Getriebe
Kraftstoffverbrauch (l/100 km)
CO₂-Emissionen (g/km)
innerortsaußerortskombiniert
1)
A3150 S tronic 6-Gang
(Heizen, Kühlen)
Optimieren des Energieverbrauchs des KCM
Die Unterzeichnenden, Dr. Sylvia Waldner-Sander, Joachim Müller und Dr. Gerhard Nagel, EMAS-Umweltgutachter mit den
Registrierungsnummern DE-V-0217, DE-V-0236 und DE-V-0172 akkreditiert oder zugelassen für den Bereich Herstellung
von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, bestätigen, begutachtet zu haben, dass die geprüften Standorte bzw. die gesamte
Organisation, wie in der konsolidierten Umwelterklärung 2014 der Organisation AUDI AG an den Standorten Ingolstadt,
Münchsmünster und Neuburg mit der Registrierungsnummer DE-155-00040 angegeben, alle Anforderungen der
Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige
Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung
(EMAS) erfüllt/erfüllen.
Stuttgart, den 17.04.2015
Fahrprogramme der Audi driving experience
Optimieren des Energieverbrauchs des Adec
Gültigkeitserklärung
Audi
Sportback 1.4 TFSI e-tron
–
–
1,7–1,5
Audi R8 e-tron 2) 2 x 170
1 feste
_
_
–
Übersetzung
kombiniert
39–35
–
1) Peakleistung der Elektromaschine: 75 kW, Systemleistung 150 kW, Gesamtleistung System (kurzzeitig)
2) Der Audi R8 e-tron wird noch nicht zum Kauf angeboten. Er besitzt derzeit noch keine Gesamtbetriebserlaubnis und unterliegt daher nicht der Richtlinie 1999/94/EG
(Heizen, Kühlen)
Pendelverkehr Audi Neuburg zum Audi-Werk
Ingolstadt zunehmend CO₂-neutral ausrichten
64 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Nutzungsanteil von e-Fahrzeugen erhöhen
* Werte des abgebildeten Modells auf der Titelseite und den Seiten 03 und 32 sowie für die genannten Modelle auf Seite 23
Audi-Standort Ingolstadt / Audi-Fertigung Münchsmünster / Audi Neuburg / 65
Ansprechpartner
Wünschen Sie weitere Informationen? Die Umweltabteilung freut
sich über Ihre E-Mail, Ihren Anruf, Ihren Brief oder Ihr Fax:
AUDI AG
Dr. Dagobert Achatz / Leiter Betrieblicher Umweltschutz
85045 Ingolstadt
Tel.: + 49 (0) 8 41/89-3 44 44, Fax: + 49 (0) 8 41/89-3 16 82
[email protected]
Projektgruppe Umwelterklärung
Michael Hügel
Thomas Rieger
Konzept und Realisierung
IMAGO 87
Agentur für Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung GmbH
85395 Attenkirchen / Hallertau
Projektleitung:
Alexander T. Herzog
Creative Direction:
Bernhard Maier
Termin für die nächste Umwelterklärung
Audi hat im April 2015 die letzte konsolidierte Umwelterklärung
vorgelegt. Audi wird im April 2016 die nächste aktualisierte
Umwelterklärung vorlegen.
Dieser Bericht ist klimaneutral auf 100 % Recyclingpapier (Circle Silk / Igepa) gedruckt und erfüllt die FSC®-Anforderungen. Recyclingpapier schont die Ressourcen, reduziert
die mit der Papier­herstellung verbundenen Emissionen von Klimagasen, senkt den Wasserverbrauch und die Abwasserbelastung.
66 / Umwelterklärung 2015 / Daten und Fakten
Audi Vorsprung durch Technik
AUDI AG
85045 Ingolstadt
www.audi.de
Stand: April 2015

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