Benjamin Britten (1913 – 1976): Simple Symphony Antonio Vivaldi
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Benjamin Britten (1913 – 1976): Simple Symphony Antonio Vivaldi
Benjamin Britten (1913 – 1976): Simple Symphony Boisterous Bourée – Playful Pizzicato – Sentimental Saraband – Frolicsome Finale Benjamin Britten wurde 1913 in England geboren. Bereits mit acht Jahren schrieb der begabte Musiker seine ersten Kompositionen. Am Royal College of Music in London studierte er Klavier und Komposition. Britten besuchte wie der Dichter W.H. Auden die Greshams School of Norfolk. Während Brittens Tätigkeit für die GPO Film Unit kreuzten sich die Wege von Britten und Auden immer wieder. Auden hat ihn nicht nur persönlich, sondern auch künstlerisch geprägt. Einige Texte von ihm vertonte Britten sogar. Britten war erklärter Pazifist. Zu einem seiner bedeutendsten Werke zählt das „War Requiem“, das im Mai 1962 in Coventry uraufgeführt wurde. Seine Kompositionen umfassen Orchester- und Kammermusik, vor allem aber Vokalmusik. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt Britten den „Order of Merit“, als dritter englischer Komponist nach Edward Elgar und Ralph Vaughan Williams. Die „Simple Symphony“ gehört, im Jahre 1934 notiert, zu den frühen Werken Brittens. Die überaus fantasievolle und stets für Überraschungen sorgende Klangsprache und Harmonik zeichnen sie aus. Als Besonderheit darf auch der zweite Satz angesehen werden, in dem die Streicher durchgehend Pizzicato spielen müssen. Hier kann ein Streichorchester den besonderen Reiz der gezupften Saite ausleben, was gleichzeitig aber auch einen hohen technischen Anspruch fordert. Die warmen, eindringlichen Legato-Linien des langsamen Sarabanden-Satzes wiederum bestechen durch kühne Harmonik und tiefe Melancholie. Antonio Vivaldi (1678 – 1741): Vier Jahreszeiten Solist: Angelo Bard Frühling: Allegro – Largo - Allegro Sommer: Allegro non molto – Adagio e piano – Presto Herbst: Allegro – Adagio –Allegro Winter: Allegro non molto – Largo – Allegro Vivaldi schuf den dreisätzigen Konzerttyp, übernahm Elemente der Opern-Arie (Lamento als Vorbild für langsame Sätze) und erweiterte die Spieltechnik. Er schreibt durchsichtige, großflächige, virtuose Ecksätze, instrumentengerechte Figuren in kurzgliedriger, sequenzhafter Thematik. Die „Vier Jahreszeiten“ (um 1725) bringen eine Fülle von Stimmungen. Vivaldi notierte sie über vier Sonette. Das erste Sonett wähnt die Ankunft des Frühlings, das Quellengemurmel, die Windesseufzer, das Gewitter und den Vogelgesang. Im Konzert schildern die beiden ersten Tuttigedanken die heiteren Gefühle des Frühlingsbeginns, sie kehren als Ritornelle wieder. Dazwischen schieben sich programmatische Szenen, teils als Solo-, teils als Tutti-Episoden. So verbinden sich mühelos Programm- und rein musikalische Ritornellform. Der langsame Satz des Winterkonzerts schildert eine Kaminszene. Die schlichte Dreiklangs-Melodie steht für Behaglichkeit (Violin-Solo), die Pizzicati für Regentropfen (Vio. I und II), der Liegeton für Stille (Viola), Gleichmaß und Harmonie des Generalbasses für die in Gottes Hand ruhende Welt. Bundeswettbewerbs Jugend musiziert und des Südwestdeutschen Kammermusikwettbewerbs Karel-Kunc. 2004 wurde er in das Gustav-Mahler-Jugendorchester aufgenommen. Seit 2007 ist er Mitglied der Essener Philharmoniker, außerdem spielt er regelmäßig im Mahler Chamber Orchestra unter Claudio Abbado und Daniel Harding. Solo-Engagements und seine rege Konzerttätigkeit mit dem Pelikan-Trio führten Angelo Bard durch Europa Russland, Südafrika, in die USA und auf die Philippinen. Karl Jenkins (*1944): Palladio Allegretto – Largo – Vivace Der walisische Keyboarder, Oboist, Saxophonist und Komponist Karl Jenkins beschäftigte sich während seiner Studienzeit an der Royal Academy of Music intensiv mit dem Jazz und gehörte zum Ideengeber von Ian Carrs Band "Nucleus“. Typisch für ihn sind die ostinaten Bass-Riffs, über die Bläser und manchmal auch Keyboards langgezogene Melodielinien von sphärischem Charakter ausbreiten. Ebenfalls bezeichnend für Karl Jenkins sind balladenhafte Themen mit überraschenden, harmonischen Wendungen. 1972 wechselte er zu „Soft machine“ und stieg auch hier zum wichtigsten Komponisten auf. Auch von Minimal-Music-Experten ließ sich Jenkins inspirieren. Repetitive Tonfolgen führen zu einer Art Trance-Atmosphäre und zu meditativen Klangbilder. In den 80er und 90er-Jahren verfasste Karl Jenkins überwiegend Werbemusik. Dazu gehört die Streichersuite „Palladio“, die er 1996 für eine amerikanische Diamanten-Werbung notierte. Im Werbespot sind Schatten eines Mannes und einer Frau zu sehen. Als der Mann dabei ist der Frau den Diamanten zu schenken, wird die Musik immer schneller und höher. Die Erwartungshaltung der Zuhörer steigt genauso wie deren Puls. Jenkins benannte das Werk nach dem RenaissanceArchitekten Andrea Palladio, der verblüffende Bauwerke konstruiert hat und bekannt ist für Symmetrie und Perfektion. „Palladio“ vereint auf geniale und höchst interessante Weise die Stilepochen des Barock und der Romantik mit der zeitgenössischen Musik. Angelo Bard, Violine, geboren 1980, studierte an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof. Maria Egelhof und bei Prof. Ulrich Schneider an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Seit Oktober 2007 studiert er im Fach Konzertexamen an der Hochschule für Musik Detmold bei Prof. Elisabeth Kufferath. Er ist mehrfacher Preisträger des Gero Wittich, geboren 1975, war bis 1996 Geiger und Bratschist im Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz. Während seines Physikstudiums an der Universität Heidelberg war er Konzertmeister des UniversitätsOrchesters, trat als Bratschist auf und sammelte als Streicherdozent erste Dirigiererfahrung. 1997 bis 2000 studierte er Viola bei Prof. H. Kobayashi in Mannheim, war Stipendiat der Villa Musica und bei der Landessammlung für Streichinstrumente in Baden-Württemberg. Im Gustav-MahlerJugendorchester spielte er u.a. unter Claudio Abbado und Pierre Boulez. Seit Abschluss seiner Promotion in Physik im Jahre 2005 arbeitet er bei der Carl Zeiss SMT AG. Er ist Gründer und Dirigent des Bodensee-Kammerorchesters und seit April 2008 künstlerischer Leiter des collegium musicum. Seine dirigentische Ausbildung erhielt er bei Sebastian Tewinkel, Pforzheim und bei Prof. Lutz Herbig, Düsseldorf. Mitglieder des collegium musicum Aalen Violine 1: Isolde Schmerek, Elisabeth Weinrich, Gisela v. Blankenhagen, Dorothea Class, Wolfgang Braun, Katharina Rauscher, Kurt Becker Violine 2: Angelika Keßler, Eva Hellmuth, Uta Brune, Sybille Schwenk, Almut Kienzl, Ruth Becker Viola: Johannes Kieninger, Regine Waibel, Heidi Mayer Cello: Martin Edelmann, Julius Kutz, Elke Neuer, Hans Riedlinger, Brigitte Zell, Katja Geisler Bass: Walter Kappe