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MARIENHAUS
www.marienhaus-gmbh.de
Echo
Ausgabe 3 · Juli 2011
NIEDERBREITBACH
Abends Champions League,
tagsüber Marienhaus-Cup
(Seite 38)
WALDBREITBACH
Die Müllkinder von Kairo –
Martin Stadtfeld begeisterte sein Publikum
(Seite 54)
OBERWESEL
Ausflug auf dem Rhein –
einmal Bingen und zurück
(Seite 25)
2
MARIENHAUS
AUS DEM INHALT
Echo
4
Waldbreitbach
Das Marienhaus Klinikum feierte 120 Jahre
Psychiatrie im St. Antoniushaus
6
Marienhaus Klinikum Eifel
Führungskräfte aus Bitburg, Gerolstein
und Neuerburg machten sich gemeinsam
auf den Weg
7
Wadern, St. Maria Altenheim
Pater Klaus Schnur feierte sein
70-jähriges Priesterjubiläum
8
St. Wendel, Marienkrankenhaus
Dr. Rudolf Eckert ist neuer Chefarzt der
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation
9
Marienhaus GmbH
1. Waldbreitbacher Pflegekongress
war gut besucht
mit
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in der Heftmitte
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Waldbreit
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Inhalt
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„Danke schön,
dass Ihr Euch
die Arbeit
für uns macht“
„Es ist gut,
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Neuwied,
Marienhaus KlinikUM St. Elisabeth
Die Palliativstation macht auch
ungewöhnliche Wünsche wahr
25
Oberwesel, Loreley-Seniorenzentrum
Ausflug auf dem Rhein – einmal Bingen
und zurück
27
Bitburg, Marienhaus Klinikum Eifel
Die Chirurgie I hat mit Prof. Dr. Christian
Blöchle einen neuen Chefarzt
28
Marienhaus GmbH
Ausbildungsmöglichkeiten in der Altenpflege
bei Azubi- & Studientagen vorgestellt
32
Neuwied,
Marienhaus KlinikUM St. Elisabeth
Hygienefachkraft Raimund Ternes arbeitet
am liebsten ohne erhobenen Zeigefinger
36
Neustadt/WeinstraSSe,
Krankenhaus Hetzelstift
Freundes- und Förderkreis unterstützt das
Haus mit einer Spende über 100.000 Euro
Marienhaus GmbH
Mit dem Marienhaus-Stipendium fördert
der Träger den akademischen Nachwuchs
11
Trier,
Ökumenisches Verbundkrankenhaus
Die Gesellschafter werden alles für den
Erfolg des ÖVK tun
37
Bonn, Gemeinschaftskrankenhaus
St. Petrus-Krankenhaus feierte
„125 Jahre im Dienst am Menschen“
Hermeskeil,
Hochwald Altenzentrum St. Klara
Die neuen Räume der Tagespflege wurden
mit einem Frühlingsfest eingeweiht
38
Marienhaus-Cup
St. Wendel gewinnt das Fußballturnier,
Wadgassen die Olympiade
42
Betzdorf, Altenzentrum St. Josef
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation
geschlossen – neue Bewohnerzimmer geplant
44
Freiwilliges Soziales Jahr
Das FSJ „war genau richtig für mich“, sagt Marielena Schwaderlapp
47
Bad Breisig, Marienhaus
Seniorenzentrum St. Josef
Viele Schätze aus Keller und Dachboden
wechselten den Besitzer
17
Saarlouis,
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Dr. Stefan Rimbach als Chefarzt der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe eingeführt
18
Neustadt/WeinstraSSe,
Krankenhaus Hetzelstift
Das Krankenhaus ist Mitglied im
Traumanetzwerk Vorderpfalz
19
Tier,
Ökumenisches Verbundkrankenhaus
Dr. Nikolai Wezler baut als Chefarzt die
Akutgeriatrie auf
20
Franziskus Hospital und
Pflegezentren gGmbH
Möglichkeiten zur Erstellung von Dienstplänen
für die Alten- und Pflegeheime erweitert
21
Bonn, Gemeinschaftskrankenhaus
Dr. Ulrich Gerckens als Chefarzt der
Kardiologie eingeführt
22
Marienhaus GmbH
Pränataldiagnostik – positive Perspektiven für
das ungeborene Kind entwickeln
49
Hochdahl, Franziskus-Hospiz
Einmal im Monat öffnet die
Hospiz-Kultur-Kneipe ihre Türen
50
Neuwied,
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Als zertifizierte Chest-Pain-Unit bestens
auf die Versorgung von Patienten mit
unklaren Brustschmerzen vorbereitet
54
Die Müllkinder von Kairo
Pianist Martin Stadtfeld begeisterte beim
Benefizkonzert sein Publikum
Redaktionsschluss dieser Ausgabe
war der 11. Juli 2011
Ausgabe
3 2011
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3
eigentlich war dieses Heft ganz anders
geplant. Der Themen- und daraus resultierend der Seitenplan sah andere
Schwerpunkte vor. Nein, nicht was Sie
denken. Wir wollten in dieser Ausgabe
vielmehr dem Umstand Rechnung tragen, dass das Marienhaus-Echo 2011
seinen 25. Geburtstag feiert. Damals,
1986, startete das Blatt als Zeitung für
Schwestern, Mitarbeiter und Freunde der
Franziskanerinnen von Waldbreitbach,
wie es im Untertitel etwas sperrig
hieß. Die Erstausgabe – im Zeitungsformat und natürlich in Schwarz-Weiß
– berichtete auf Seite 1 über die Neueröffnung des Alten- und Pflegeheimes
St. Anna in Morbach und in einer
kurzen Meldung auf der Rückseite (das
war die Seite 10) darüber, dass die EDVArbeitsgruppe der Marienhaus GmbH
Ordensleitung und Geschäftsführung
„über verschiedene Nutzungsmöglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung für die einzelnen Häuser“ informiert habe. – Wie sich die Zeiten
ändern. Und mit und in ihnen das
Marienhaus-Echo.
Von diesen 25 Jahren habe ich selbst
20 miterlebt und -gestalten dürfen,
bis ins Jahr 2000 hinein als Einzelkämpfer, seither gottlob im Team. Aus
dem Marienhaus-Echo wurde 1994 das
St. Elisabeth-Forum. Schließlich hatten
die Waldbreitbacher Franziskanerinnen
und die Armen Dienstmägde Jesu
Christi in Dernbach beschlossen, ihre
Einrichtungen unter dem Dach der St.
Elisabeth-Stiftung in eine gemeinsame
Zukunft zu führen. Die Hausfarben
wurden Blau und Grün, die ersten Anzeigen fanden Eingang ins Heft und
die ersten Farbfotos ebenfalls (das war
1996). Ansonsten rührte die Farbe
eher von der großen Themenvielfalt
her. Die nötige Würze bezog das Blatt
damals nicht zuletzt aus den häufig
sehr meinungsstarken Kolumnen auf
Seite 2. Liebe Leserinnen und Leser war
in all den Jahren der schlagende Beweis dafür, dass eine Zensur nie stattgefunden hat und die Redaktion da-
mals wie heute in bemerkenswerter fordert wie emotional angerührt hat,
Weise ihre Arbeit frei und eigenver- ist mir persönlich eine Begegnung
antwortlich leisten kann.
ganz besonders in Erinnerung geblieben: die Geschichte der Zwillinge
Erstmals als Magazin erschien das Maria Bonnell und Hermine BuchForum im Mai 1998, erstmals vier Aus- mann, die in den 20er und 30er Jahren
gaben pro Jahr gab es 2001. Wobei des vorigen Jahrhunderts leuchtende
Stoff und damit Themen für zusätz- Sterne am Artistenhimmel waren, deliche Ausgaben genug da wären, aber nen die Männerwelt zu Füßen lag, und
leider nicht die Zeit. Aus dem St. Elisa- die – als ich sie im Frühjahr 2005 traf
beth-Forum wurde im Sommer 2002, – im Alten- und Pflegeheim St. Anna in
nachdem sich Dernbach und Wald- Ahrweiler gemeinsam ihren Lebensbreitbach dazu entschlossen hatten, abend verbrachten und mir bereitwieder getrennte Wege zu gehen, wie- willig und kurzweilig aus ihrem Künstder das Marienhaus-Echo.
lerleben als Ossy & Mary erzählten.
Und dabei ohne Worte klar machten,
Mittlerweile durchgängig vierfarbig, was es heißt, in Würde alt zu werden.
gab es zum 100. Geburtstag der Trägerschaft im Jahre 2003 erstmals mit Als wir unser Mitarbeiter-Magazin von
dem Streifzug durch die Geschichte der Zeitungs- auf Magazinformat umstellMarienhaus GmbH einen Einhefter. Seit ten, da haben wir an dieser Stelle folOktober 2004 gibt es den mit Horizont gendes geschrieben: „Wir begleiten
in jeder Ausgabe. „Uns ist es wichtig, (…) das Geschehen in der Trägerschaft,
unseren Glauben und unsere Hoffnung in der Geschäftsführung (immer wiemit Menschen zu teilen, die uns nahe der spannend) und in den Einrichtungen
stehen und die sich für uns als Franzis- vor Ort; berichten über Veränderungen
kanerinnen interessieren“, schrieb Ge- und Neuigkeiten, Projekte und Initianeraloberin Schwester M. Basina Kloos tiven (…). Das tun wir wohlwollend,
damals in ihrem Editorial. Und wir be- aber auch kritisch; denn das sind wir
kommen immer wieder gerade von unserer Glaubwürdigkeit und unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Lesern schuldig.“ – Das gilt heute wie
schon lange dabei sind, zurückgemel- damals gleichermaßen und ist unabdet, wie wichtig ihnen das Horizont hängig davon, wie sich die Trägerund damit die Informationen aus dem strukturen entwickeln werden.
Orden sind.
Was dieses Heft angeht, so wünschen
Bei unserer Arbeit sind wir in all den wir Ihnen wie immer viel Spaß bei der
Jahren bekannten und namhaften Per- Lektüre.
sönlichkeiten aus Politik und Kirche
begegnet und haben in der Trägerschaft viele bemerkenswerte Menschen Ihr
kennenlernen dürfen. Was sie tun und
was sie bewegt, haben wir häufig zu
Papier und Ihnen, unseren Lesern, diese
Menschen in unseren Annäherungsversuchen, wie wir es oft genannt haben, nahe gebracht. Die eine oder andere Begegnung hat dabei besonders
nachgewirkt. Abgesehen von der Seligsprechung Mutter Rosas, die wir publizistisch begleiten durften und die uns
alle gleichermaßen professionell ge-
4
„Ohne Sie genösse die Klinik
nicht einen so ausgezeichneten Ruf“
Das Marienhaus Klinikum feierte 120 Jahre Psychiatrie im St. Antoniushaus Waldbreitbach –
das Haus und die Ordensgemeinschaft verbindet eine ganz besondere Beziehung
Mit einem Festakt im Forum Antoniuskirche feierten Orden, Trägerschaft und Politik 120 Jahre Psychiatrie im Marienhaus Klinikum
Fotos: hf
St. Antonius Waldbreitbach.
Waldbreitbach. Mit einem Festakt im Forum Antoniuskirche und einem Familienfest auf dem Gelände des Klinikums
feierte das St. Antoniushaus (korrekt
müssten wir vom Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach sprechen)
Mitte Juni seinen 120. Geburtstag; und
durfte dies „mit Freude, Dankbarkeit
und sicher auch ein wenig Stolz“ tun,
wie es Generaloberin Schwester M. Basina Kloos in ihrer Begrüßung ausdrückte.
Es ist eine lange und wechselvolle Geschichte – von einer Privatpflegeanstalt
für weibliche, unheilbar Geisteskranke
hin zu einer modernen psychiatrischpsychotherapeutischen Fachklinik und
einem Wohnheim für seelisch behinderte und pflegebedürftige Menschen. Aber
gleichzeitig auch eine Geschichte, die
lange vor 1891 beginnt und bis in die frühesten Anfänge der Ordensgemeinschaft zurück reicht. Denn Mutter Rosa
nahm bereits 1850 ihre an Epilepsie leidende Schwester bei sich in der Kreuzkapelle auf, um sie zu pflegen. Diese Erfahrungen aus der eigenen Familie haben
sicher auch den Anstoß dafür gegeben,
dass „die Ärmsten unter den Kranken –
und das waren psychisch Kranke damals
– nach der Ordensgründung 1863 auf
dem Waldbreitbacher Klosterberg jederzeit Aufnahme und eine Heimat fanden“, so Schwester M. Basina.
Mutter Rosa habe sich zur Anwältin der
Menschen gemacht, die damals als Geisteskranke und Irre gebrandmarkt wurden. Dabei habe natürlich das Schicksal
ihrer leiblichen Schwester eine wichtige
Rolle gespielt; aber sicherlich auch ihre
Überzeugung, die aus ihrem tiefen und
unerschütterlichen Glauben herrührte,
dass „der Wert und die Würde jedes
Menschen unveräußerlich sind“, so
Schwester M. Basina. Deshalb sei es
nicht von ungefähr gekommen, dass die
„Privatpflegeanstalt für weibliche unheilbare Geisteskranke“, wie es in der Konzession der Königlichen Regierung der
Rheinprovinz von 1891 hieß, nur einen
Steinwurf vom Mutterhaus entfernt errichtet wurde.
Am 1. Dezember 1891 zogen die ersten
sechs Schwestern in das neu erbaute
Haus ein, das – wie es die Chronik sagt –
„dem besonderen Schutz des hl. Antonius
anvertraut“ wurde. Die Geschichte des
St. Antoniushauses – sie ist ein Spiegelbild der deutschen Geschichte und der
Entwicklung, die die Psychiatrie in dieser
Zeit genommen hat: Geht es in den Anfangsjahren stetig bergauf, so bringen
der 1. Weltkrieg und die Jahre danach
dem Haus Not und Entbehrungen. In der
Zeit der großen Inflation ist das St. Antoniushaus sogar akut in seiner Existenz
bedroht. Die dunkelsten Stunden erlebt
das Haus während der NS-Diktatur: Im
Jahre 1943 werden 120 Kranke deportiert
und damit dem sicheren Tod ausgeliefert. Daran, dass er dies nicht hat verhindern können, zerbricht der damalige
Chefarzt und setzt seinem Leben im
Sommer 1945 ein Ende.
In den 1970er Jahren ändert das Haus
grundlegend sein Gesicht. Der bis dahin
geschlossene Charakter wird nach und
nach aufgehoben, die therapeutischen
Angebote werden ausgeweitet – aus einer Anstalt wird das St. Antonius-Krankenhaus. 1983 wird der Neubau in Betrieb genommen, 1986 der Langzeitbereich, das heutige Wohnheim. Weitere
wichtige Stationen in den letzten Jahren
sind (neben vielen anderen) die Über-
MARIENHAUS
Echo
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nahme der Pflichtversorgung 1996 und
der Bau der Tagesklinik in Neuwied im
Jahre 1999.
Schwester M. Basina dankte allen Mitschwestern und Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, die sich in den 120 Jahren
in den Dienst am psychisch kranken
Menschen gestellt haben. „Ohne Sie
gäbe es diese Klinik nicht – ohne Sie
wäre die Klinik nie 120 Jahre alt geworden und ohne Sie genösse die
Klinik nicht einen so ausgezeichneten
Ruf.“
Die Waldbreitbacher Franziskanerinnen
haben also eine ganz besondere Beziehung zum St. Antoniushaus. Und sie
sehen wie Mutter Rosa auch heute eine
wichtige und wertvolle Aufgabe und
Herausforderung in der Sorge um psychisch kranke Menschen. Deshalb bekräftigte Schwester M. Basina noch einmal das, was sie bereits bei der Einweihung der Akutklinik 1983 gesagt und
bei der 100-Jahr-Feier wiederholt hatte,
nämlich dass die Psychiatrie auf dem
Waldbreitbacher Klosterberg wohl die
letzte Einrichtung sein werde, „die
unsere Gemeinschaft angesichts des
verpflichtenden Erbes Mutter Rosas aufgibt“. – Wenn das kein Versprechen ist …
In seinem Vortrag über die Psychiatrie im Wandel der Zeit wies Chefarzt Prof. Dr. Jörg
Degenhardt dem Klinikum für die Zukunft folgenden Weg: Ich will, dass dieses
Haus weiter ein Haus ist, in dem man gerne arbeitet, in dem man sich gerne behandeln lässt, das man gerne kennt und gerne hat. Ich will, dass wir gemeinsam den
Auftrag, dem sich auch die Vorgänger verpflichtet haben, weiterführen, objektiv gemeindenah bedarfsgerechte Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, wissenschaftlich fundiert und mit Herz und christlichem Menschenbild, von Angesicht zu
Angesicht weiter entwickeln, und dass wir immer wieder den Gefahren von Trägheit
und Gleichmäßigkeit trotzen und mit Lust, emotionaler Großzügigkeit und Achtung
den Anderen als Ikone Gottes behandeln, handeln und leben.
Wechsel in der Führung des Marienkrankenhauses
Flörsheim. Gut 30 Jahre ist Schwester
Lucina Weiss bereits im Marienkrankenhaus tätig, 25 davon als Verwaltungsleiterin. Diese Aufgabe hat die 66-Jährige
nun in jüngere Hände gegeben, bleibt
dem Haus aber als Oberin erhalten. Und
damit der Kontakt zu Patienten und Angehörigen, der ihr so überaus wichtig ist,
nicht verloren geht, wird Schwester Lucina auch häufiger in der Patientenaufnahme und an der Pforte anzutreffen
sein. Ihr Nachfolger als Kaufmännischer
Direktor ist seit Anfang Juli der 28-jährige Tom Bauernfeind. Er hat nach seiner
Ausbildung zum Krankenpfleger und der
Weiterbildung zum Intensivpfleger an
der Fachhochschule Koblenz Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Sozialwirtschaft studiert
und beim Träger ein Traineeprogramm
absolviert. Zusätzlich zu seiner Aufgabe
in Flörsheim wird Bauernfeind Projekte
für die Geschäftsführung des Trägers bearbeiten.
geübt hat. Neuer Ärztlicher Direktor ist
seit Anfang Juni Dr. Dieter Nischwitz, der
seine Orthopädische Praxis direkt am
Marienkrankenhaus hat. Ihm als Stellvertreter zur Seite steht Dr. Baba-Alimou
Barry. Er ist chirurgischer Belegarzt des
Marienkrankenhauses und hat seine
Praxis in Frankfurt-Höchst.
Einen weiteren Wechsel in der Führungscrew des Marienkrankenhauses
hat es bereits Ende Mai gegeben. Nach
acht Jahren als Ärztlicher Direktor des
Hauses hat Dr. Wolfgang Drossard dieses Amt abgegeben, das er mit großem
Engagement, Geschick und Erfolg aus-
Das Marienkrankenhaus Flörsheim ist
ein reines Belegkrankenhaus mit den
Disziplinen Innere Medizin, Orthopädie,
Chirurgie und Anästhesie. 27 Ärztinnen
und Ärzte sind hier belegärztlich tätig,
drei als Vertragsärzte.
5
6
Es gibt viel Wertvolles, das es sich
in die gemeinsame Zukunft mitzunehmen lohnt
Marienhaus Klinikum Eifel: Mit einem Workshop machten sich die Führungskräfte aus Bitburg,
Gerolstein und Neuerburg gemeinsam auf den Weg
Die Bestandsaufnahme, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zufällig zusammen gewürfelten Kleingruppen vornahmen, stand unter
der Fragestellung: Was können wir gut? und Worauf sind wir stolz?
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Bitburg/Gerolstein/Neuerburg. Verbünde sind ein probates und in der Trägerschaft durchaus bewährtes Mittel, um
die wohnortnahe medizinische Versorgung der Menschen im ländlichen Raum
sicherzustellen und gleichzeitig die Ar-
beitsplätze der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter langfristig zu sichern. Die
Standortsicherung ist denn auch ein
wichtiger Grund, warum der Träger – mit
dem ausdrücklichen Segen der Politik –
seine drei Häuser in Bitburg, Gerolstein
und Neuerburg unter dem Namen Marienhaus Klinikum Eifel zu einem Verbund
zusammengeschlossen hat.
Der Prozess, der damit angestoßen wurde, bringt für alle Betroffenen (ob in Bitburg, Gerolstein oder Neuerburg) Fragen
und Unwägbarkeiten mit sich und sicherlich auch manch eine Zumutung.
Aber, und daran ließen Geschäftsführer
Michael Osypka und der Kaufmännische
Direktor Dr. Patrick Frey bei ihren Begrüßungs-Statements keinen Zweifel:
Dieser Prozess ist zum richtigen Zeitpunkt angestoßen worden, weil er die
Möglichkeit bietet, medizinische Versorgungsangebote für eine Region (neu) zu
gestalten. Er eröffnet also eine Vielzahl
von Chancen und – er kann nur gemeinsam erfolgreich gestaltet werden.
Der erste Workshop, zu dem die Führungskräfte aus allen drei Einrichtungen, die gleichzeitig den Change-Prozess
mit gestalten, eingeladen waren, fand
Anfang Mai auf neutralem Boden, im
Dorint Hotel in Biersdorf am See nämEckart Breitschuh ist ein renommierter Comiczeichner und Autor, der seine Beobachtungen lich, statt. Zu einem zugegebenermaßen
in treffende Karikaturen und Illustrationen umsetzt. Und so brachte er auch seine Sicht der sehr frühen Zeitpunkt, „bei dem wir in
Fusion von Bitburg, Gerolstein und Neuerburg gekonnt auf den Punkt und plastisch zu Papier. Kauf nehmen müssen, dass viele Fragen
MARIENHAUS
Echo
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Da bleibt nur zu sagen: „Danke, Klaus!“
Der älteste aktive Seelsorger der Trägerschaft Pater Klaus Schnur
feierte sein 70-jähriges Priesterjubiläum
noch nicht beantwortet werden können“, so Patrick Frey; beispielsweise die
Frage, welche Spezialisierungen es an
welchem Standort geben wird. Aber
wenn man die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter früh in einen solchen Veränderungsprozess einbeziehen will,
muss man einfach auch den Mut zur
Lücke haben. Wobei Moderator Jens
Hollmann unterstrich, dass Schließung
oder Entlassungen nicht zur Diskussion
stehen. Womit sich das Marienhaus Klinikum Eifel und sein Träger deutlich von
anderen Unternehmen abheben, wie der
erfahrene Berater und Coach erklärte.
Bei diesem ersten Workshop ging es
dann – einmal abgesehen davon, dass
sich die Beteiligten auch ein Stück weit
näher kennenlernten (die drei Einrichtungen liegen ja auch nicht gerade in
Sichtweite voneinander) – darum, so
etwas wie eine Bestandsaufnahme zu
machen. Als Teil der Diagnose, bei der
alles auf den Prüfstand kommt, und die
am Anfang jedes derartigen Prozesses
steht. Diese Bestandsaufnahme, die die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zufällig zusammen gewürfelten Kleingruppen vornahmen, stand unter der
Fragestellung: Was können wir gut? und
Worauf sind wir stolz?
Was die Gruppen dabei zusammentrugen, das war schon erstaunlich und
kann sich sehen lassen: Auf der Habenseite verbuchen die drei Einrichtungen
beispielsweise ihr qualifiziertes und
hoch motiviertes Personal; die gute apparative Ausstattung; die interdisziplinäre Zusammenarbeit; die Freundlichkeit und Wertschätzung – den Patienten
gegenüber wie auch untereinander; die
Verbundenheit mit der Einrichtung wie
die über die Jahre entwickelte Fähigkeit,
mit Veränderungen umzugehen. – Eine
Menge also, was die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in den Rucksack packen
können, den sie auf den gemeinsamen
Weg mitnehmen. Verbunden mit der
Erkenntnis, dass es in Bitburg, Gerolstein und Neuerburg viel Wertvolles
gibt, das es sich in die gemeinsame Zukunft mitzunehmen lohnt.
„Was für ein Tag!“ überschrieb Pater Klaus Schnur (links) den Gottesdienst anlässlich seines
70-jährigen Priesterjbiläums. Sein Provizial Bernd Werle (rechts) ließ es sich nicht nehmen,
die Predigt zu halten.
Foto: al
Wadern (al). „So lange ich noch kann,
möchte ich meinen Dienst weiter versehen“, das sagte mir Pater Klaus Schnur,
als ich ihn Anfang März 2009 anlässlich
seines 95. Geburtstages und als ältesten
aktiven Seelsorger der Trägerschaft interviewte. Nun, zwei Jahre später, beging er
sein Priestergnadenjubiläum. Vor 70 Jahren also erhielt er seine Priesterweihe.
Ende April feierte er dieses besondere Jubiläum gemeinsam mit zahlreichen Gästen in einer Messe. „Was für ein Tag!“
überschrieb er denn auch den Gottesdienst. „Und ein Grund Danke zu sagen“,
fügte der rüstige Priester hinzu, denn er
ist dankbar, dass er seinen Dienst so lange
und so gut versehen kann. Und er ist
dankbar für die vielen wunderbaren Begegnungen, die er in seinem Leben schon
hatte und „die ich sicherlich noch haben
werde“, ergänzte er lächelnd. „Seine optimistische Haltung öffnete schon viele
Herzen“, weiß auch Bernd Werle aus Erfahrung. Der Provinzial der Steyler Missionare – Pater Schnur gehört seit 1930 dieser
Ordensgemeinschaft an – ließ es sich anlässlich des Jubiläums seines Mitbruders
nicht nehmen die Predigt zu halten – das
Motto auf Pater Schnur zugeschnitten:
Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. „Hat
unser Jubilar doch bereits 70 Osterkerzen
als Priester und über 80 als Ordensmann
entzünden können“, so Werle. „Da bleibt
nur zu sagen: Danke, Klaus!“
Diesem Dank schlossen sich viele an. Bürgermeister Fredi Dewald wünschte sich,
„dass Sie uns noch lange, lange erhalten
bleiben, denn Sie sind jemand ganz Besonderes“. Auch der Dechant RalphMatthias Willmes ist immer wieder beeindruckt von dem herzlichen und unkomplizierten Charisma des Paters: „Sie
sind immer für die Menschen da“. Und
dies wird Pater Klaus Schnur auch weiterhin sein. Er betont, dass er ohne seine tägliche Seelsorgearbeit nicht sein könne.
Auch künftig bietet er, so wie die letzten
18 Jahre (so lange ist er bereits im St.
Maria Altenheim tätig – seit der Eröffnung 1993) täglich eine Messe an, wird
die Krankenkommunion an Bewohner
des Alten- und Pflegeheimes und an Patienten der benachbarten Marienhausklinik St. Elisabeth austeilen und seine regelmäßigen Besuchsrunden drehen.
„Mich hat es immer gereizt, mit Menschen zu arbeiten“, sagt Pater Schnur
über sich selbst. Und dieser Leidenschaft
wird er weiterhin treu bleiben.
7
8
„Die Patienten spüren, was wichtig für sie ist“
Dr. Rudolf Eckert ist seit Anfang Juli neuer Chefarzt der
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation am Marienkrankenhaus St. Wendel
hat. Koch-Gwinner hat St. Wendel Mitte
des Jahres verlassen, um sich in Erfurt
neuen beruflichen Herausforderungen
zu stellen.
Nach dem Medizinstudium in Mainz
startete Rudolf Eckert seine berufliche
Laufbahn in der Bosenbergklinik in St.
Wendel, einer Rehaklinik. Im Knappschaftskrankenhaus in Sulzbach lernte
er die Innere Medizin, kehrte nach sechs
Jahren als Oberarzt an die Bosenbergklinik
zurück und war hier bis zu seinem Wechsel nach St. Ingbert tätig.
Neuer Chefarzt der Fachklinik für Geriatrische
Rehabilitation am Marienkrankenhaus St.
Wendel ist seit Anfang Juli Dr. Rudolf Eckert.
Foto: hf
St. Wendel. Er ist, wie er selbst sagt, „ein
saarländisches Urgestein“. In Lebach geboren und aufgewachsen, lebt Dr. Rudolf
Eckert mit seiner Familie seit langem
schon in St. Wendel. Gearbeitet hat er in
den letzten Jahren allerdings in St. Ingbert.
Am dortigen Kreiskrankenhaus hat er seit
1998 die Geriatrische Rehabilitationsklinik
als Chefarzt aufgebaut und geleitet.
Nachdem die Klinik, sein Kind also, erwachsen und flügge geworden ist, „war
es an der Zeit, sich noch einmal beruflich
zu verändern“, sagt der 54-Jährige. So
hat Dr. Rudolf Eckert Anfang Juli als
Chefarzt die Leitung der Fachklinik für
Geriatrische Rehabilitation am Marienkrankenhaus in St. Wendel übernommen.
Er ist damit Nachfolger von Dr. Peter
Koch-Gwinner, der die Klinik (die Parallele
zu Eckert ist mit Händen zu greifen) seit
ihrer Eröffnung Mitte 1995 geleitet und
ihren guten Ruf maßgeblich mit geprägt
Rudolf Eckert ist ein Verfechter der ganzheitlichen Medizin. Der Mensch, gerade
auch der ältere, sei ein viel zu komplexes
Wesen, als dass er sich auf eine Krankheit oder ein Organ reduzieren lasse,
sagt er. Deshalb müssten die Fachabteilungen zum Wohle der Patienten auch
möglichst eng zusammenarbeiten. Daher sei es gut, dass hier in St. Wendel alles
unter einem Dach angeboten werde –
Akut- wie Rehamedizin.
Ziel der Geriatrischen Rehabilitation ist es,
dem Patienten wieder zur Eigenständigkeit in seinem persönlichen Umfeld zu
verhelfen und ihm so die Teilnahme am
sozialen Leben wieder zu ermöglichen. Es
geht also um Lebensqualität. Gleichwohl
werden die Therapieziele individuell festgelegt; denn „die Patienten spüren, was
wichtig für sie ist“, weiß Eckert aus seiner
langjährigen Erfahrung. Deshalb versucht
man gemeinsam herauszufinden und festzulegen, was für den einzelnen Patienten
realistisch und sinnvoll ist. Im Verlauf des
in der Regel drei- bis fünfwöchigen Aufenthaltes in der Geriatrischen Rehabilitation „justieren wir gemeinsam die Therapieziele auch, wenn nötig, neu“, so Eckert.
Christlicher Hospizverein gegründet
Morbach. Mitte Mai wurde der Christliche Hospizverein Morbach aus der Taufe
gehoben. Damit verschwindet der letzte
weiße Fleck auf der Landkarte von
Rheinland-Pfalz, wenn es um die Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen geht. Anfang Oktober
will der Verein seine Arbeit mit einer Pal-
liativpflegekraft und ehrenamtlichen
Helfern – 19 haben sich zur Teilnahme an
einem Grund- und Aufbaukurs gemeldet – aufnehmen. Der Vorstand setzt
sich wie folgt zusammen: Vorsitzender
ist Wolfgang Berg, der Pflegedienstleiter
des Alten- und Pflegeheimes St. Anna
(aus dem Haus stammt übrigens auch
Hier kommt dem Therapeutischen Team
der Klinik eine entscheidende Rolle zu. Im
Team arbeiten unterschiedlichste Berufsgruppen – Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und
Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen
und Sozialarbeiter, aber auch die Seelsorger
– zum Wohle des Patienten eng zusammen
und versuchen, seinen körperlichen, seelischen, geistigen und sozialen Bedürfnissen
gerecht zu werden. Das Pflegepersonal
spielt hierbei eine ganz entscheidende Rolle, so Eckert, denn Schwestern und Pfleger
haben den häufigsten und intensivsten
Kontakt zu den Patienten und festigen so
im Stationsalltag die Fortschritte, die diese
machen. – Das ist Teamarbeit, wie Rudolf
Eckert sie sich vorstellt: „Wir ziehen nicht
nur alle an einem Strang, sondern auch in
die gleiche Richtung“.
Was bringt er an Schwerpunkten mit nach
St. Wendel? Da sind die Schmerztherapie
und die Osteologie (also die Erkrankungen
der Knochen). Ganz besonders liegt Rudolf
Eckert aber die (ein schrecklich sperriger Begriff) Arzneimitteltherapiesicherheit am
Herzen. Ein gerade für ältere Patienten extrem wichtiges Thema, denn sie nehmen
häufig eine Vielzahl von Medikamenten ein
und reagieren oft empfindlicher auf diese
als jüngere Menschen. Die Verantwortung
des behandelnden Arztes ist angesichts der
oft verminderten Organfunktionen der Patienten und der vielen möglichen Nebenund Wechselwirkungen der Medikamente
hier besonders groß. Dazu ein Beispiel: Gibt
man einem Patienten, der über Übelkeit
klagt, dagegen ein Medikament oder versucht man herauszufinden, ob seine Beschwerden vielleicht durch ein anderes Präparat verursacht werden. – Diese und
andere medizinische und rehabilitative
Aufgaben sind für Rudolf Eckert von zentraler Bedeutung
die Idee zur Gründung des Vereins). Seine Stellvertreterin ist Ulrike Schiemann.
Kassenwart ist Norbert Dorny. Die Drei
bilden den geschäftsführenden Vorstand. Als Beisitzer gehören Hans Jung,
Folker Musial, Hubert Oos, Pfarrer Florian Brödner, Gertrud Wittig und Pastor
Michael Jakob dem Vorstand an.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
„Wir schätzen Ihre Arbeit als unabdingbaren
Baustein unseres Unternehmenserfolges“
1. Waldbreitbacher Pflegekongress: guter Besuch – Stellenwert der Pflege deutlich gemacht
nen und Schüler an der Verbundschule
in Lebach in dreieinhalb Jahren die Abschlüsse in der Gesundheits- und Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und
der Altenpflege erreichen.
Rund 230 Pflegende aus Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, aus Hospizen und BildungsFoto: hf
einrichtungen nahmen Ende Mai am 1. Waldbreitbacher Pflegekongress teil.
Waldbreitbach. „Wenn wir für die Zukunft mit ihrer demographischen Entwicklung die richtigen Weichen stellen
wollen, so können wir das nur mit Ihnen
gemeinsam.“ Generaloberin Schwester
M. Basina Kloos fand klare Worte, als sie
Ende Mai die rund 230 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des 1. Waldbreitbacher
Pflegekongresses im Forum Antoniuskirche willkommen hieß. Man wolle „hören,
was die Pflegenden bewegt“, ermunterte
sie die Anwesenden, Wissen und Erfahrungen auszutauschen, die Begegnung
und Diskussion über die Einrichtungsgrenzen hinweg (die Teilnehmer kamen
aus Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, aus Hospizen und Bildungseinrichtungen) zu suchen und mit dem Thema Vernetzung ernst zu machen. Sind die
Ursprünge der Marienhaus GmbH, so
Schwester M. Basina weiter, in der Pflege
zu finden, so werden „die Akademisierung der Pflege einerseits und die strategische Weiterentwicklung unserer Einrichtungen andererseits über unseren
Erfolg als Unternehmen und damit der
Erfüllung unseres Auftrages als christlicher Träger von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen entscheiden“.
Baustein unseres Unternehmenserfolges schätzen“. Sie untermauerte das mit
Beispielen: So ist man in den Altenheimen mit Erfolg dazu übergegangen, die
Dienste in den Wohnbereichen gezielt
auf den Pflegeaufwand abzustimmen.
Die Einführung der EDV-gestützten Pflegeplanung (sie wurde gemeinsam mit
einer externen Firma entwickelt und
wird sukzessive in den Einrichtungen installiert) hat auch außerhalb der Trägerschaft viel Aufmerksamkeit gefunden.
Das gilt auch für die generalistische
Pflegeausbildung, bei der die Schülerin-
Der Vormittag des 1. Waldbreitbacher
Pflegekongresses stand ganz im Zeichen
von Fachvorträgen. So ging Prof. Dr. Frank
Weidner, der Dekan der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der PhilosophischTheologischen Hochschule Vallendar,
der Frage nach, was die Pflegewissenschaft zur professionellen Pflege beiträgt. Und sein Kollege Prof. Dr. Albert
Brühl zeigte anhand eines Projektes auf,
wie komplex die Aufgabe ist, den Pflegeaufwand zu messen und entsprechend zu beurteilen. Die Brücke zum
Nachmittag bildete dann gleichsam das
Referat von Sandra Postel, der Leiterin
der Stabsstelle Pflege und Fachberatung
Schulen, und Prof. Dr. Gunther Lauven,
dem Leiter der Stabsstelle Unternehmensentwicklung, die die Pflege in der
Unternehmensstrategie verorteten.
Am Nachmittag wurde es dann konkret.
In vier Workshops ging es um die Themen
Casemanagement; Wundmanagement;
um Demenz; und um Hospizlichkeit und
Palliative Care in den Einrichtungen.
Auch hier aber ging es letztlich um Vernetzung. – Der 1. Waldbreitbacher Pflegekongress hat dazu einen wichtigen Anstoß gegeben.
Was den Stellenwert der Pflege angeht,
so ließ auch Christa Garvert für die Geschäftsführung keinen Zweifel daran, In vier parallelen Workshops diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fachspeFoto: ao
dass „wir Ihre Arbeit als unabdingbaren zifische Themen.
9
10
Träger übernimmt damit
gesellschaftliche Verantwortung in Bildung und Forschung
Erstmals wurde jetzt das Marienhaus-Stipendium verliehen – Träger will damit den
akademischen Nachwuchs fördern
Mit dem Stipendium der Marienhaus GmbH sind Mitte Juni Christiane Blauert (Bildmitte), Blerim Hetemi (4. von links), Jutta Mader (2. von
links), Sebastian Spottke (4. von rechts) und Anna Bo Zhao (3. von links) ausgezeichnet worden. Unser Bild zeigt sie zusammen Schwester
Edith-Maria Magar (3. von rechts), der Vorsitzenden des Vergabeausschusses, sowie Dr. Gabriele Greeven (rechts im Bild), Dr. Richard Dernbach
Foto: hf
(2. von rechts) sowie Geschäftsführer RA Bernd Molzberger (links im Bild), die ebenfalls dem Vergabeausschuss angehören.
Elisabeth in Neuwied. Sie erhält das Ma- Universität in Hagen studiert er Wirtrienhaus-Stipendium für ihre Dissertati- schaftswissenschaften und erhält hieron auf dem Gebiet der Beckenbodenchi- für das Marienhaus-Stipendium.
rurgie.
Anna Bo Zhao stammt aus der VolksreBlerim Hetemi ist diplomierter Pflege- publik China, kam nach ihrem Abitur im
manager und arbeitet in der Pflegedienst- Jahre 2000 nach Deutschland, ließ sich
leitung des Marienhaus Klinikums im Kreis 2007 taufen und studiert seit 2008 an
Ahrweiler, und zwar am Krankenhaus der PTHV Theologie und parallel dazu an
Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Er der Universität Koblenz Informationsbekommt das Stipendium im Rahmen management. Damit sie ihre Zukunftsder kontinuierlichen Förderung für sein pläne verwirklichen kann, unterstützt der
Master-Studium der Pflegewissenschaf- Träger sie nun mit einem Stipendium.
ten an der Philosophisch-Theologischen
Mit seinem Stipendien-Programm will
Hochschule in Vallendar (PTHV).
der Träger pro Jahr fünf Studierende und
Jutta Mader arbeitet als Theologin im Doktoranden unterstützen. Die FördeSeelsorgeteam des Marienhaus Klini- rung läuft über maximal zwölf Monate
kums im Kreis Ahrweiler und promoviert und reicht bis zu einem Gesamtbetrag
an der PTHV zum Thema Konzept zur spi- von höchstens 3.000 Euro pro Stipenrituellen Begleitung von Frauen im Ver- diat. Wer sich bewerben möchte, braucht
sorgungsnetzwerk Brustkrebs. Das Mari- eine fachliche und persönliche Empfehenhaus-Stipendium soll sie dabei finan- lung durch eine Führungskraft aus dem
Unternehmen (Stichwort: Patenschaft)
ziell unterstützen.
und muss aufzeigen, dass seine/ihre ArSebastian Spottke hat an der Fachhoch- beit respektive sein/ihr Anliegen einen
schule Koblenz Betriebswirtschaftslehre konkreten Bezug zur Marienhaus GmbH
Christiane Blauert ist Assistenzärztin in studiert und schreibt in der Zentrale in oder den Waldbreitbacher Franziskaneder Klinik für Frauenheilkunde und Ge- Waldbreitbach seine Bachelor-Thesis zum rinnen hat. – Mehr zum Thema auch unburtshilfe des Marienhaus Klinikums St. Thema Risikomanagement. An der Fern- ter www.marienhaus-gmbh.de
Waldbreitbach. Christiane Blauert, Blerim Hetemi, Jutta Mader, Sebastian
Spottke und Anna Bo Zhao – das sind die
fünf Stipendiaten, die Mitte Juni in einer
Feierstunde im Forum Antoniuskirche
auf dem Waldbreitbacher Klosterberg
das im Herbst 2010 erstmals ausgeschriebene Marienhaus-Stipendium verliehen bekamen. Schwester Edith-Maria
Magar, die Vorsitzende des Vergabeausschusses, betonte in ihrer Ansprache,
dass der Träger mit diesem StipendienProgramm „im Bereich der Bildung und
Forschung gesellschaftliche Verantwortung übernehmen“ und begabten (jungen) Menschen „auf vielschichtige Weise eine Ausbildungsförderung anbieten“
wolle. Zudem wolle man die wissenschaftliche Aus- und Fortbildung im
Hochschulbereich unterstützen und
„dabei individuelle Lebenssituationen,
verschiedene Ausbildungsphasen und
unterschiedliche Bildungsziele berücksichtigen“. – Bei der Auswahl der Stipendiaten ist das dem Vergabeausschuss
bemerkenswert gut gelungen.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Die Gesellschafter werden alles für den Erfolg des ÖVK tun
Mitarbeiter und Gesellschafter des Ökumenischen Verbundkrankenhauses Trier
feierten in der Konstantin-Basilika Gottesdienst – Gründung bestätigt und
unter den besonderen Schutz Gottes gestellt
Trier. Dieser Weg wird kein leichter sein,
dieser Weg wird steinig und schwer. Diese
Liedzeile aus dem gleichnamigen Song
von Xavier Naidoo spiegelte sicherlich
die Gemütslage vieler Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Elisabethkrankenhauses Trier und des Marienkrankenhauses Trier-Ehrang wieder, die Ende April in die Konstantin-Basilika gekommen
waren. Mit einem ökumenischen Gottesdienst feierten Mitarbeiter und Gesellschafter an diesem Tage den Zusammenschluss beider Einrichtungen zum
Ökumenischen Verbundkrankenhaus Trier
(ÖVK); sie bestätigten die Gründung und
stellten in diesem Gottesdienst das ÖVK,
wie es Generaloberin Schwester M. Basina Kloos in ihrer kurzen Ansprache ausdrückte, unter den besonderen Schutz
Gottes.
Der Gottesdienst, der von Pfarrerin
Vanessa Kluge, Pfarrer Guido Hepke und
den Pastoralreferentinnen Ingrid Müller
und Reinhild Thomas geleitet wurde,
stand unter dem Motto „Aufbruch wagen. Gemeinsam!“ Das ist das Programm des ÖVK: Das (katholische) Marienkrankenhaus und das (evangelische)
Elisabethkrankenhaus wollen gemeinsam Zukunft gestalten. Das setzt aber
die Bereitschaft aller voraus, sich auf
Veränderungen einzulassen, sich möglicherweise von lieb gewonnenen Gewohnheiten zu trennen und neue Wege
Jörg Sponholz und Hildegard Boden trugen die Fürbitten aus der Mitarbeiterschaft vor. Mit
Fotos: hf
dabei Pastoralreferentin Reinhild Thomas (rechts im Bild).
zu gehen, seien sie auch steinig und
schwer. Dass das bei den Betroffenen
Unsicherheit hervorruft, ist normal, weil
absolut menschlich.
Das Seelsorgeteam fasste denn auch die
Sorgen und Ängste vieler Mitarbeiter in
Worte, Pfarrer Guido Hepke ermunterte
die Anwesenden gleichzeitig aber, die
Herausforderungen und Chancen des
gemeinsamen Neuanfangs positiv zu
nutzen, neue Wege zu bauen und die
Verbindung zwischen Trier und Ehrang
aktiv zu gestalten. Nach seiner Einladung beim Friedensgruß, aufeinander
zuzugehen und sich gegenseitig zu begrüßen, verwandelte sich die Basilika
zum Treffpunkt der (zukünftigen) Kolleginnen und Kollegen beider Krankenhäuser.
Die Gesellschafter wissen sehr wohl,
so Schwester M. Basina Kloos, dass der
Weg, der vor dem ÖVK liegt, ein langer
und steiniger sein wird; und dass viele
Mitarbeiter den anstehenden Veränderungen mit Sorge entgegen blicken. Sie
ist gleichwohl überzeugt, dass das ÖVK
erfolgreich sein wird, weil sich an den
beiden Standorten „viele Menschen
guten Willens gemeinsam auf den Weg
gemacht haben“. Diesen Optimismus
teilte Bernd Weber. Der Vorstandsvorsitzende der AGAPLESION gAG unterstrich in seinem kurzen Grußwort denn
auch, dass die Gesellschafter alles für
den Erfolg des Ökumenischen VerbundMit einem ökumenischen Gottesdienst in der Konstantin-Basilika feierten Mitarbeiter und krankenhauses tun werden.
Gesellschafter Ende April den Zusammenschluss des Elisabethkrankenhauses Trier und des
Marienkrankenhauses Trier-Ehrang zum Ökumenischen Verbundkrankenhaus Trier.
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12
„Schmerzen auf ein erträgliches Maß reduzieren
oder sogar beseitigen“
Das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied bereitet sich auf die Zertifizierung
„Akutschmerztherapie“ vor
Neuwied (as). Studien belegen, dass sich
Patienten, die nach einer Operation oder
Verletzung wenig oder keine Schmerzen
haben, wesentlich schneller erholen als
Patienten, die unter starken Schmerzen
leiden. „Zudem besteht die Gefahr, dass
der Schmerz chronisch wird“, weiß Dr.
Jürgen Schäfer, der Oberarzt der Anästhesie des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied. „Deshalb soll in unserem
Krankenhaus kein Patient unnötig
Schmerzen ertragen müssen“, ergänzt
Dr. Michael Fresenius, der Chefarzt der
Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Seit Herbst 2010 bereitet sich das Haus
auf die Zertifizierung „Akutschmerztherapie“ durch den TÜV Rheinland vor.
Eine Projektgruppe, der Ärzte und Pflegekräfte aber auch Physiotherapeuten
und Psychologen angehören, erarbeitet
derzeit Standards und Vorgehensweisen, die sicherstellen, dass jeder Patient schmerzmedizinisch optimal betreut wird. Das Organisationshandbuch
„Akutschmerztherapie“, das die Projektgruppe erstellt hat, wurde Ende Juni von
der Leitungskonferenz, der das Direktorium und die Chefärzte angehören,
freigegeben.
dung, wie sich das Konzept Schmerzthe- Ein Arzt wird erst dann hinzugezogen,
rapie im Alltag auf der Station bewährt. wenn der Schmerz trotz Therapie weiter
zunimmt. Er untersucht den Patienten
Je nach Schmerzintensität gibt die Pflege- und entscheidet erst dann über eine
kraft dem Patienten ein Schmerzmittel, weitere Schmerzmittelgabe. Häufig ist
das der Arzt zuvor verordnet hat. Die Do- eine starke Zunahme der Schmerzen ein
sierung entnimmt sie der sogenannten Hinweis darauf, dass sich eine KomplikaSchmerzkarte, auf der die Schmerztherapie, tion wie zum Beispiel eine Entzündung
die sich nach der Stärke der Schmerzen der Operationsnarbe entwickelt, die
richtet, genau festgelegt ist. „Diese Stan- dringend behandlungsbedürftig ist.
dards bei der Schmerzmedikation geben Durch die regelmäßige Schmerzüberwauns Pflegenden Handlungs- und Thera- chung, kann die Pain Nurse solche Entpiesicherheit“, betont Simone Felgenheier, wicklungen frühzeitig feststellen.
eine von drei Pflegekräften des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied, Für die wirkungsvolle Schmerztherapie
die eine Weiterbildung zur Pain Nurse ist eine enge berufsgruppenübergreigemacht hat. Etwa 30 bis 60 Minuten fende Zusammenarbeit von Ärzten und
nach der Medikamentengabe erkundigt Pflegekräften erforderlich. Physiotherasich die Pflegekraft beim Patienten nach peuten und Psychologen sind ebenfalls
der Wirkung des Mittels und entschei- in die Behandlung mit einbezogen. Alle
det, ob sie nachdosieren muss. Auch für Pflegekräfte werden derzeit geschult,
diesen Fall gibt es klare Vorgaben auf der und das Konzept wird auf den Stationen
Schmerzkarte. „Mit diesem System er- eingeführt. „Schließlich wollen wir uns
reichen wir, dass die Pflegekraft die noch in diesem Jahr zertifizieren lassen“,
Schmerztherapie durchführen kann, auch so Fresenius. „Das Wichtigste ist aber,
wenn der Arzt gerade nicht erreichbar dass wir die Schmerzen der Patienten
ist“, so Schäfer. Für den Patienten ist das auf ein erträgliches Maß reduzieren
ein großer Vorteil, er muss nicht warten, oder sogar beseitigen.“
bis er das Medikament erhält.
Den Pflegekräften kommt beim Schmerzmanagement eine wichtige Rolle zu.
Sind sie doch im Klinikalltag häufig die
ersten Ansprechpartner, wenn Patienten
über Schmerzen klagen. „Jetzt erhalten
die Pflegekräfte im Rahmen der Schmerztherapie besondere Kompetenzen“, so
Dr. Schäfer, der die Projektgruppe leitet.
Sie messen bei jedem Patienten regelmäßig die Schmerzintensität. Dazu nutzen sie eine Skala mit einer Einteilung
von null bis zehn. „Null bedeutet kein
Schmerz, zehn ist der größte vorstellbare Schmerz. Dazwischen soll der Patient seinen subjektiv empfundenen
Schmerz einordnen“, erläutert Christiane
Schlich, Kinderkrankenschwester und
Schmerzmentorin auf der Wochenstation. Auf jeder Station gibt es inzwischen
eine Pflegekraft, die die Schulung zum
Schmerzmentor absolviert hat. Sie leitet
die Kollegen beim Schmerzmanagement an, steht für Fragen zur Verfügung
und gibt der Projektgruppe Rückmel-
Die Kinderkrankenschwester und Schmerzmentorin der Wochenstation Christiane Schlich
befragt Famiye Atalay nach der Stärke ihrer Schmerzen. Mit auf dem Bild Dr. Jürgen Schäfer,
der Leiter der Projektgruppe „Akutschmerztherapie“ und die Pain Nurse Simone Felgenheier
(rechts). Foto: as
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Kooperation schriftlich vereinbart
sprechende Absichtserklärung (Letter of
Intent). Den Schwerpunkt bilden Erkrankungen des Bewegungsapparates
und die Altersmedizin. Ziel ist die
Schaffung eines qualitativ hochwertigen Versorgungsangebotes – von der
Diagnose bis zur Rehabilitation. Zu diesem Zweck werden das UKA und die drei
Aachener Häuser der Franziskus-Einrichtungen (also das Franziskushospital, die
Rheumaklinik und die Reha-Klinik
Schwertbad) ihre Leistungen verzahnen
und eng aufeinander abstimmen.
Unterzeichneten Mitte April die Kooperationsvereinbarung: Sabine Gerharz, die Geschäftsführerin der Franziskus Hospital- und Pflegezentren gGmbH, Prof. Dr. Thomas H. Ittel, der
Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKA, Christa Garvert, die Geschäftsführerin
der St. Elisabeth GmbH, und Peter Asché, der Kaufmännische Direktor des Universitätsklinikums Aachen (auf unserem Bild vorne von links).
Foto: hf
Aachen/Waldbreitbach. Das Universitätsklinikum Aachen (UKA), die Franziskus Hospital- und Pflegezentren gGmbH
(FHP) und die St. Elisabeth GmbH haben
ihre angestrebte Kooperation im Akutund im Rehabilitationsbereich nun auch
schriftlich fixiert. Mitte April unterzeichneten sie in Waldbreitbach eine ent-
Angesichts des demographischen Wandels und den damit einhergehenden
Veränderungen in punkto Alter, Krankheitsbilder sowie Pflege- und Betreuungsbedürftigkeit der Patienten sind
sich die Partner darin einig, dass eine
enge Zusammenarbeit zwischen einer
Universitätsklinik und einem großen
christlichen Träger, der sich insbesondere in der wohnortnahen medizinischen Versorgung der Bevölkerung engagiert, erhebliche Potentiale bietet.
Die Erinnerung an Mutter Rosa lebendig halten
Das Marienhaus Klinikum St. Josef Bendorf hat eine neue Anschrift
Bendorf (as). Margaretha-Flesch-Platz 1
– so lautet jetzt die neue Adresse des
Marienhaus Klinikums St. Josef Bendorf.
In einer Feierstunde Ende April enthüllte
Schwester M. Basina Kloos, die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, das neue Straßenschild. Mit der
Umbenennung der Entengasse 4 bis 6 in
Margaretha-Flesch-Platz will die Stadt
Bendorf die Erinnerung an die Gründerin
der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
lebendig halten. „Immerhin verbindet die
Stadt mit den Ordensfrauen eine 145jährige Geschichte“, berichtete Therese
Schneider, die Oberin des Marienhaus
Klinikums Bendorf – Neuwied – Waldbreitbach. 1866, drei Jahre nach der Ordensgründung, kamen die ersten
Schwestern nach Bendorf und pflegten
arme, alte und kranke Menschen. 1891
erwarben sie das Anwesen in der Entengasse und bauten dort das Krankenhaus.
Mutter M. Rosa, wie Margaretha Flesch
mit Ordensnamen hieß, war persönlich
in Bendorf und habe dort gute Erfahrun-
gen gesammelt, betonte Schwester M. mit der Entscheidung, die Entengasse
Basina. Sie dankte den Mitgliedern des vor dem Krankenhaus umzubenennen,
Stadtrates, dass sie die Ordensgründerin in das Licht der Öffentlichkeit stellen.
Schwester M. Basina Kloos, die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen (7. von
links), das Direktorium und Mitarbeiter des Marienhaus Klinikums St. Josef Bendorf, die Geschäftsführung der St. Elisabeth GmbH sowie die Mitglieder des Bendorfer Stadtrates freuten
sich über die Umbenennung.
Foto: as
13
14
„Seife – Eimer – Radio – Ofen – Nadel …“
St. Josef Alten- und Pflegeheim: Die Kreisvolkshochschule bietet vor Ort Gedächtnistraining
für Bewohner und Senioren aus der Umgebung an
auch die erfahrenste Hausfrau nicht
jede Woche besorgen). Und auch wenn
es bei dem ein oder anderen einmal
nicht so gut klappt: Der Kursleiter versteht es, die Senioren immer wieder zu
motivieren und zu begeistern.
Mit kleinen Spielen und Gesprächen über das Leben in den 1950er und 1960er Jahren trainieren
zwölf Seniorinnen und Senioren im St. Josef Alten- und Pflegeheim ihr Gedächtnis.
Foto: fs
Kaisersesch (fs). „Die Hausfrau planiert
das Schnitzel.“ Klar, an diesem Satz
stimmt etwas nicht. „‚Paniert’ muss das
doch heißen“, ruft eine alte Dame überzeugt in die Runde. „Richtig – ein planiertes Schnitzel würde auch niemand essen
wollen“, gibt ihr Jens Polenske schmunzelnd recht. Er ist der Leiter des neuen
Kurses „Gedächtnistraining für Senioren“, den die Kreisvolkshochschule Cochem-Zell (VHS) seit Ende Mai in den
Räumen des St. Josef Alten- und Pflegeheims anbietet. Heute – beim 3. von insgesamt zehn Kursterminen – dreht sich
alles um das Thema Haushalt. „Nennen
Sie mir ein paar Dinge, die man im Haushalt braucht – aber nur Dinge, die mit
dem Buchstaben beginnen, mit dem das
vorherige Wort aufgehört hat“, stellt er
den zwölf über 70-jährigen Teilnehmern
eine weitere knifflige Aufgabe. Lange
dauert es nicht, bis die Seniorinnen und
Senioren in Fahrt kommen: „Seife – Eimer – Radio – Ofen – Nadel …“.
„Die meisten Kursteilnehmer sind geistig sehr rege“, so die Erfahrung von Jens
Polenske. Mit kleinen Spielen, bekannten
Volksliedern und Gesprächen über das
Leben in den 1950er und 1960er Jahren
trainiert er das Gedächtnis der Senioren.
Teilweise bringt er ihnen auch recht
schwierige Aufgaben mit, die selbst für
jüngere Menschen nicht leicht zu bewältigen wären. So zum Beispiel das Lösen
von Anagrammen (aus Atomrechte wird
dabei Tachometer) oder das Wiedergeben einer Einkaufsliste mit sechs zum
Teil außergewöhnlichen Dingen (Blumendünger und Bügelstärke musste
Die Idee, einen Kurs im Alten- und Pflegheim anzubieten, kam ursprünglich von
der VHS: Sie will ihr Angebot für ein breiteres Publikum öffnen und kommt so
den Menschen entgegen, für die weite
Wege ein Hindernis sind. „Bei diesem Pilotprojekt haben wir gerne mitgemacht“,
berichtet Heimleiterin Ute Dany. Der begleitende Dienst des Hauses biete zwar
schon länger Gedächtnistraining an, integriere aber auch die Bewohner, die
geistig nicht mehr ganz so fit sind. „Bei
einem VHS-Kurs ist die Herausforderung
von vornherein größer und es können
vor allem auch weitere Senioren aus der
Umgebung daran teilnehmen“, ist Dany
von dem Konzept überzeugt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Bewohner
haben mühelos Gelegenheit, am Gemeindeleben teilzuhaben und Kontakte
zu Senioren außerhalb der Altenhilfeeinrichtung zu pflegen. Und die älteren
Menschen aus der Umgebung profitieren von einem Kursangebot in ihrer
Nähe mit barrierefreiem Zugang. So
kommen auch sie in Kontakt mit geistig
fitten Frauen und Männern ihrer Generation und können Teil einer Gemeinschaft sein – und nicht zuletzt mit kurzweiligen Spielen und Aufgaben und in
angenehmer Atmosphäre ihr Gedächtnis
trainieren.
In den Vorstand des VKAD gewählt
Kassel/Waldbreitbach. Bei der Mitgliederversammlung des Verbandes katholischer
Altenhilfe in Deutschland e.V. (VKAD),
die Mitte Mai in Kassel stattfand, wurde
Geschäftsführer Marc Gabelmann in den
Bundesvorstand gewählt. Er war von der
Caritas-Landesarbeitsgemeinschaft Altenhilfe Rheinland-Pfalz/Saarland als Kandidat für dieses Amt benannt worden.
Dem Vorstand, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt, gehören neun gewählte und
zwei Mitglieder qua Amtes an. Hinzu seine Mitgliedseinrichtungen durch fachliche und rechtliche Beratung und verkommen zwei kooptierte Mitglieder.
schiedene Serviceangebote.
Der VKAD ist ein bundesweit tätiger und
selbständiger Fachverband für die Alten- Dem VKAD gehören rund 600 Träger von
hilfe innerhalb des Deutschen Caritas- Einrichtungen der Altenhilfe, mehr als
verbands (DCV) und vertritt die Inte- 1.000 Alten- und Pflegeheime sowie Karessen seiner Mitglieder durch politische tholische Fachschulen für die AltenpfleLobbyarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und ge, Sozialstationen und ambulante Pflefachliche Expertise in Kooperation mit gedienste sowie Altentagesstätten und
dem DCV. Darüber hinaus unterstützt er Seniorenbegegnungsstätten an.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Stiftung unterstützt Hospizarbeit
ein des Ambulanten Hospizes St. Josef
Neunkirchen verwirklicht werden. Diese
resultieren aus den (Zins)-Erträgen des
Stiftungsvermögens, das mehrere zehntausend Euro beträgt. – In den Grundstock des Stiftungsvermögens hat der
Landkreis Neunkirchen als Zustiftung
20.000 Euro eingebracht. Der Landkreis
ist einer der Kooperationspartner des
Ambulanten Hospizes.
Unterzeichneten die Satzung der Stiftung Ambulantes Hospiz St. Josef Neunkirchen: Mathias
Bähr und Thomas Gärtner vom Vorstand des Fördervereins, Robert Frings vom Vorstand der
Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung und Christel Müller, die Oberin der Marienhausklinik und als
solche Ansprechpartnerin für das Ambulante Hospiz (von rechts nach links).
Foto: hf
Neunkirchen. Das Ambulante Hospiz St.
Josef Neunkirchen wird in Zukunft von
einer eigenen Stiftung unterstützt. Am
Rande der Mitgliederversammlung des
Fördervereins, die Anfang Juni in den
Räumen der Marienhausklinik St. Josef
Kohlhof stattfand, wurde die Satzung
der Stiftung Ambulantes Hospiz St. Josef
Neunkirchen unterzeichnet. Sie hat sich
die Förderung der hospizlichen und palliativen Dienste in der Region Neunkirchen zum Ziel gesetzt. Dieser Stiftungszweck, so heißt es in der Satzung, soll
durch Zuwendungen an den Förderver-
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Ein Service der DKM.
DKM
Breul 26 · 48143 Münster
Hotline: (02 51) 5 10 13-2 00
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dkm.de
Die Stiftung Ambulantes Hospiz St. Josef
Neunkirchen ist konzipiert als Unterstiftung der Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung,
die das Stiftungsvermögen verwaltet.
Die Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung wurde
2003 von den Waldbreitbacher Franziskanerinnen und der Marienhaus GmbH
gemeinsam gegründet. Ihre vordringliche Aufgabe ist es, die palliative Versorgung und die Hospizarbeit primär in den
Einrichtungen der Trägerschaft finanziell zu sichern. – Ziel der Hospizarbeit ist
es, schwerstkranke Menschen und deren
Angehörige auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten und den Kranken ein
selbstbestimmtes und würdiges Leben
bis zuletzt zu ermöglichen.
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„Wir brauchen Menschen, die
unseren Weg mit gehen und unsere Werte mit tragen“
Bonn: St. Petrus-Krankenhaus feierte „125 Jahre im Dienst am Menschen“ –
seit 1996 als Haus St. Petrus Teil des Gemeinschaftskrankenhauses
Den Festgottesdienst im Bonner Münster zum Auftakt der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen des St. Petrus Krankenhauses
zelebrierte Weihbischof Dr. Heiner Koch.
Bonn. „125 Jahre im Dienst am Men- dung zum Jubiläum, das mit einem Fest- am St. Petrus-Krankenhaus gefeiert wurde.
schen“ – unter diesem Motto feierte das gottesdienst im Bonner Münster, einem Wobei es den Verantwortlichen an dieSt. Petrus-Krankenhaus Anfang Juli Jubi- Festakt und einem Fest der Begegnung sem Tag nicht darum ging, die guten alten
läum. Von der wechselvollen Geschichte
des Hauses, das seit 1889 am Bonner Talweg angesiedelt ist, zeugen allein schon
die wechselnden Namen: Als die Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf aus Trier
1886 die Erlaubnis zur Ausübung der
Pflege in Bonn erhielten, gründeten sie
dort das Brüderkrankenhaus. Das wurde
1937 – die von den Nationalsozialisten
betriebene Schließung konnte nur dadurch abgewendet werden, dass die
Waldbreitbacher Franziskanerinnen die
Krankenpflege übernahmen, das Haus
umbenannt wurde und die Brüder gleichsam inkognito in Zivilkleidung weiter
arbeiteten – in St. Petrus-Krankenhaus
umbenannt und ist seit 1996 (damals
fusionierte das Haus mit dem St. Elisabeth-Krankenhaus) als Haus St. Petrus
Teil des Gemeinschaftskrankenhauses.
Es ist gut, sich von Zeit zu Zeit der eigenen
Wurzeln, der Geschichte und Traditionen
zu vergewissern, dessen, was trägt, prägt
und auszeichnet. So hieß es in der Einla-
Über den Mehrwert christlicher Krankenhäuser diskutierten beim anschließenden Festakt
Bruder Peter Berg, der Generalobere des Ordens der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf und
Vorstandsvorsitzender des Barmherzige Brüder Trier e.V., und Schwester Edith-Maria Magar
von der Ordensleitung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und Aufsichtsratsvorsitzende
Fotos: hf
der Marienhaus GmbH.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Er ist fachlich wie menschlich ein
Gewinn für das Haus
Saarlouis: Privatdozent Dr. Stefan Rimbach feierlich als neuer Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe eingeführt
Zeiten zu beschwören, wie Krankenhausoberer Christoph Bremekamp in
seiner Begrüßung George Bernard Shaw
zitierend deutlich machte: Tradition ist
eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr
fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.
hat es der große irische Dramatiker auf
den Punkt gebracht.
So diskutierten denn auch Bruder Peter
Berg, der Generalobere des Ordens der
Barmherzigen Brüder von Maria Hilf
und Vorstandsvorsitzende des Barmherzige Brüder Trier e.V., und Schwester
Edith-Maria Magar von der Ordensleitung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen und Aufsichtsratsvorsitzende
der Marienhaus GmbH, über die Frage,
was ein christliches Krankenhaus auszeichnet. Gute, professionelle Medizin
zu betreiben, das ist selbstverständlich.
Auch die Tatsache, dass eine Einrichtung trotz allen Kostendrucks wirtschaftlich arbeiten muss, steht außer
Frage. Ein christliches Krankenhaus
müsse sich vielmehr dadurch auszeichnen, dass den Menschen – Patient, Besucher und Mitarbeiter gleichermaßen
– Achtsamkeit und Wertschätzung entgegengebracht werde. Dafür, so Bruder
Peter, „brauchen wir Menschen, die unseren Weg mit gehen und unsere Werte
mit tragen.“ – Wenn das gelingt, kann
aus dem Dreiklang von Professionalität,
Wertehaltung und Mitmenschlichkeit
auch ein Wettbewerbsvorteil erwachsen.
Dass das Gemeinschaftskrankenhaus
auf einem guten Weg ist, unterstrich
Privatdozent Dr. Jochen Textor. Das Gemeinschaftskrankenhaus ist nach den
Worten des Ärztlichen Direktors auf einem guten Weg und könne am Markt
nicht zuletzt auch deshalb flexibel
reagieren, weil die Gesellschafter sehr
beweglich agierten. Was in einer Stadt
wie Bonn mit einer ausgeprägten Konkurrenz absolut notwendig sei. Als
vordringliche Aufgaben bezeichnete
Textor deshalb auch die weitere Zentrenbildung und die sektorenübergreifende Vernetzung. Auch baulich brauche das Gemeinschaftskrankenhaus
Entwicklungsmöglichkeiten.
Gruppenbild mit Mann: Anfang Juni wurde Privatdozent Dr. Stefan Rimbach als Chefarzt der
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth in
Saarlouis feierlich in sein Amt eingeführt. Unser Bild zeigt ihn zusammen mit der Aufsichtsratsvorsitzenden Schwester Edith-Maria Magar (2. von rechts), Geschäftsführerin Dr. Tania
Masloh (2. von links), Oberin Schwester M. Esther Rivinius und Ulla Herber-Meier, der Kaufmännischen Direktorin des Klinikums (links).
Foto: hf
Saarlouis. Die Abteilung hat eine lange
Durststrecke hinter sich. Die ist gottlob vorbei, seit Privatdozent Dr. Stefan Rimbach
Mitte Januar als Chefarzt die Leitung der
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth übernommen hat. Mehr noch: Rimbach war eine exzellente Wahl. „Wir sind
stolz, Sie hier zu haben“, betonte Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh bei der
feierlichen Einführung Rimbachs Anfang
Juni und zeigte sich überzeugt, dass die
Frauenklinik mit ihm an der Spitze den
Turn around schaffen werde. – Dies wird
keine leichte Aufgabe, wie Aufsichtsratsvorsitzende Schwester Edith-Maria Magar
mit bemerkenswert offenen Worten beschrieb: Mit Dr. Rimbach hoffe man, „Vertrauen zurückzugewinnen, Vertrauen aufzubauen und Vertrauen zu rechtfertigen.“
Stefan Rimbach fachlich wie menschlich
ein Gewinn für das Haus ist.
Geboren und aufgewachsen in Saarbrücken, studierte Rimbach am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg
Medizin. Das Praktische Jahr führte ihn
nach Heidelberg, Zürich und in die USA. Er
war 14 Jahre an der Universitäts-Frauenklinik in Heidelberg tätig, wechselte von
dort an die Universitäts-Frauenklinik
nach Aachen und war zuletzt knapp fünf
Jahre Chefarzt der Frauenklinik am Klinikum Konstanz. Ausgebildet an renommierten Fakultäten, gilt Rimbach als
„überregional anerkannter Spezialist, der
sich mit ganzer Kraft für Frau, Mutter und
Kind in den Bereichen Geburtshilfe, minimal-operative Gynäkologie, Senologie
und Onkologie engagiert“, fasste Schwester Edith-Maria in ihrem WillkommensDie Erwartungen, die Träger und Haus an gruß Rimbachs Expertise zusammen.
Dr. Stefan Rimbach haben, sind also sehr
hoch. Dass er diese auch erfüllen kann, Der sieht seine Klinik schon heute breit
davon sind die Verantwortlichen mit Blick und professionell aufgestellt. Das gilt
auf seine bisherige berufliche Vita und gleichermaßen für die Geburtshilfe wie
die Erfahrungen der ersten Monate über- für die Gynäkologie, wie Rimbach in seizeugt. „Mitarbeitende und Patientinnen nem Vortrag an den Beispielen des minischätzen Ihr ärztliches Können und Ihre mal-invasiven Operierens und der Bezugewandte, Vertrauen erweckende Art“, handlung der Endometriose herausunterstrich Schwester Edith-Maria, dass arbeitete.
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„Im Notfall ist alles bestmöglich aufeinander abgestimmt“
Das Krankenhaus Hetzelstift ist Mitglied im Traumanetzwerk Vorderpfalz – die Versorgung von
Schwerverletzten wurde damit weiter optimiert
Schwerverletzer zu verbessern. So hat beispielsweise das Hetzelstift mit der Neurochirurgie der auch im Netzwerk beteiligten BG-Unfallklinik Ludwigshafen einen
Kooperationsvertrag geschlossen sowie
eine digitale Bildübertragung für CT- und
MRT-Bilder an die BG-Unfallklinik installiert. „So können wir Patienten mit schweren Kopfverletzungen sofort weiterverlegen und ihnen damit eine optimale
Versorgung ermöglichen“, freut sich Dr.
Knöll über die gelungene Zusammenarbeit.
Chefarzt Dr. Hanns-Günther Knöll (links) erhält von Prof. Dr. Johannes Sturm (rechts) vom
Arbeitskreis Umsetzung Traumanetzwerk und von Annette Künzel von der DIOcert GmbH
das Zertifikat für das Krankenhaus Hetzelstift.
Foto: al
Ludwigshafen/Neustadt/Weinstraße
(al). Bei einem schweren Unfall, bei dem
der Verletzte ein sogenanntes Polytrauma (Mehrfachverletzungen) erleidet,
„sind eine umfangreiche medizinische
und zeitnahe Versorgung oft entscheidend für das Leben des Patienten“, erklärt
Dr. Hanns-Günther Knöll. Um die Versorgung dieser Patienten noch besser zu gewährleisten, ist das Krankenhaus Hetzelstift nun Mitglied im Traumanetzwerk
Vorderpfalz. Mitte Mai erhielten im Rahmen eines Auftakt-Symposiums in Ludwigshafen das Traumanetzwerk und die
teilnehmenden Krankenhäuser ihre Zer-
tifikate. Dr. Knöll, der Chefarzt für orthopädische Chirurgie und spezielle Unfallchirurgie am Krankenhaus Hetzelstift,
freute sich, die Urkunde für sein Haus
entgegenzunehmen. Er hat gemeinsam
mit seinen Kollegen dafür gesorgt, dass
im Hetzelstift die Voraussetzungen für
diese Zertifizierung geschaffen wurden.
Das Traumanetzwerk Vorderpfalz ist in
dieser Form das erste in Rheinland-Pfalz.
Neben dem Hetzelstift sind noch vier andere Krankenhäuser daran beteiligt. Ihr
Ziel ist es, durch eine bessere Vernetzung
untereinander die regelhafte Versorgung
Außerdem hat das Krankenhaus Hetzelstift für diese Zertifizierung auch intern
zahlreiche organisatorische Veränderungen vorgenommen sowie die apparative
Ausstattung im Schockraum und in der
Zentralen Notaufnahme verbessert. So ist
kurzfristig ein fest installiertes Röntgengerät für den Schockraum geplant und
man hat ein zweites Sonografiegerät sowie Blutsperren für Kinder und Erwachsene und pneumatische Beckengurte
angeschafft. Dr. Knöll und seine Kollegen
haben darüber hinaus das Schockraumprotokoll überarbeitet und einen
definierten Algorithmus für das TraumaManagement eingeführt. Dieser enthält
genaue Vorgaben, wo welche Geräte oder
Instrumente im Schockraum zu stehen
haben, sowie Verfahrensanweisungen
zur Behandlung von Schwerverletzten.
„Wir haben unsere Ärzte und das Pflegepersonal geschult, so dass im Notfall alles
bestmöglich aufeinander abgestimmt
ist“, erklärt Dr. Knöll.
Notaufnahme freundlich und offen gestaltet
Eitorf. Seit Anfang Juli werden Patienten
in der interdisziplinären Notaufnahme
des St. Franziskus-Krankenhaus in neu
gestalteten Räumlichkeiten empfangen.
In den vergangenen Monaten wurde die
ehemalige Chirurgische Ambulanz, in
der die Notaufnahme untergebracht ist,
grundlegend renoviert und umgebaut.
Mitte Juli wurden die neuen Räume offiziell vorgestellt. Die Kosten für den Umbau beliefen sich auf insgesamt 65.000
Euro. 20.000 Euro finanzierte der Förder-
verein St. Franziskus-Krankenhaus aus
Spenden und Mitgliedsbeiträgen, der
restliche Anteil stammte aus Mitteln
des Konjunkturpakets II.
Vor allem der Anmeldebereich der Notaufnahme wurde verändert. Dank einer
niedrigen Theke finden auch ältere Menschen mit Rollator oder im Rollstuhl sofort einen Ansprechpartner. Für vertrauliche Aufnahmegespräche und die Eingangsuntersuchungen steht ein sepa-
rater Raum zur Verfügung – die nötige
Diskretion ist also in jedem Fall gewährleistet. Das trifft auch für den neu gestalteten Wartebereich zu. Der renovierte und in angenehmen Farben gehaltene
Wartebereich wurde zudem mit modernen Möbeln ausgestattet. „Wir sind mit
dem Ergebnis rundum zufrieden“, so
Franz-Josef Welter, der Vorsitzende des
Fördervereins, „denn die Patienten können von der gelungene Neugestaltung
der Notaufnahme nur profitieren“.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
„Man muss alte Menschen einfach mögen“
Ökumenisches Verbundkrankenhaus Trier: Dr. Nikolai Wezler wird als Chefarzt die neue
Hauptfachabteilung für Akutgeriatrie aufbauen
Trier. „Man muss alte Menschen einfach
mögen“, sagt Dr. Nikolai Wezler. Was so
simpel klingt, das ist für den 43-Jährigen
Grundvoraussetzung, um den Beruf des
Geriaters so ausüben zu können, dass er
den Bedürfnissen und Wünschen der älteren Patienten gerecht wird. Seit 1996
– damals hatte er gerade sein Studium
abgeschlossen – ist Wezler als Arzt in der
Geriatrie tätig. Am 1. Juli hat er als Chefarzt die Leitung der neuen Hauptfachabteilung für Akutgeriatrie am Ökumenischen Verbundkrankenhaus in Trier
übernommen. Diese Abteilung mit insgesamt 40 Betten entsteht im Elisabethkrankenhaus. Eine Station wird in diesen
Wochen so umgebaut, dass sich die
älteren Patienten dort wohl und geborgen fühlen können. Ein Teil dieser Station wird speziell für Patienten ausgelegt, die zusätzlich an einer dementiellen Veränderung leiden. Für sie wird ein
geschützter Bereich entstehen, der eine
besondere wohnliche und familiäre Atmosphäre und damit eine beruhigende
Wirkung auf diese Patienten haben wird.
IMPRESSUM
MARIENHAUS
Echo 3/2011
Die Mitarbeiterzeitung der
Marienhaus GmbH
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56588 Waldbreitbach
Telefon:02638 925-140
Telefax:02638 925-142
E-Mail:h.frieling@
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Internet:www.marienhaus-gmbh.de
Herausgeber:
Marienhaus GmbH Waldbreitbach
Redaktion:Heribert Frieling (Leitung)
Anja Loudovici
Christoph Mautes
Andrea Schulze
Franziska Sprenger
Layout:Regina Dick
Anne Orthen
Druck:Heinrich Lauck GmbH,
Flörsheim am Main
Anzeigen:Schäfer Medienberatung, Konz
Telefon 06501 6086314
[email protected]
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
Dr. Nikolai Wezler ist der Chefarzt der neuen Hauptfachabteilung für Akutgeriatrie. Foto: privat
Geriatrie oder Altersmedizin ist ein klassisches Querschnittsfach; denn die Patientinnen und Patienten, die hier betreut
werden, rekrutieren sich aus Chirurgie,
Innerer Medizin oder der Gynäkologie,
um nur drei Beispiele zu nennen. Sofern
der Patient multimorbid ist, neben der
akuten Erkrankung, wegen der er stationär im Krankenhaus behandelt wird,
also noch weitere Erkrankungen hat (Diabetes oder Bluthochdruck beispielsweise), dann kommt der Geriater mit ins
Boot. Das ist nicht an eine Altersgrenze
gebunden, sondern „es zählt das biologische Alter des Patienten“, so Wezler.
In der Geriatrie geht es dabei primär darum, dem Patienten möglichst viel Lebensqualität zu erhalten oder sie wieder
herzustellen. Ihm seine Mobilität und
Eigenständigkeit zurückzugeben und
ihm wieder die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen, ist eine überaus
wichtige und dankbare Aufgabe, sagt
Wezler. Wenn es beispielsweise gelingt,
einer Patientin ihre massiven Kontinenzprobleme zu nehmen oder diese zu lindern, „dann ist das für die Frau ein großer
Gewinn an Lebensqualität“. Hier sieht
Wezler das Beckenbodenzentrum im Marienkrankenhaus und das Inkontinenzzentrum, das das Marienkrankenhaus
gemeinsam mit dem Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder betreibt, als wichtige
(mögliche) Kooperationspartner an.
Geriatrie ist Teamarbeit. Unterschiedlichste Berufsgruppen – Ärzte, Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeiter, aber auch
die Seelsorger – arbeiten eng zum Wohle
des Patienten zusammen und versuchen, seinen körperlichen, seelischen,
geistigen und sozialen Bedürfnissen
gerecht zu werden. Eine zentrale Rolle, so
Wezler, kommt dabei zweifelsohne dem
Pflegepersonal zu, weil die sicher den
engsten Kontakt zu den Patienten haben.
Nikolai Wezler, der zuletzt als Oberarzt im
Agaplesion Krankenhaus Bethanien in Heidelberg tätig war, ist Internist, Geriater und Palliativmediziner. Was im ersten
Moment überraschend klingt, ist für Nikolai
Wezler nur logisch und konsequent; denn in
der Akutgeriatrie „muss ich mich mit der Endlichkeit des Lebens beschäftigen“, stellt er
fest. Schließlich verstirbt etwa jeder zweite
Patient innerhalb eines Jahres nach seiner
stationären Behandlung. Und deshalb stellt
sich im klinischen Alltag häufig genug die Frage, ob und wenn ja welche therapeutischen
Maßnahmen sinnvoll und zielführend sind –
kurz: was dem Patienten gut tut. Auch da
kann das Palliativteam im Marienkrankenhaus ein wertvoller Partner für Wezler sein.
Geriatrie also lebt von Kooperationen.
Nikolai Wezler ist ein überzeugter Netzwerker und durch und durch Geriater;
schließlich mag er alte Menschen ...
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Für mehr Wirtschaftlichkeit und Mitarbeiterzufriedenheit
Die Alten- und Pflegeheime der Franziskus Hospital und Pflegezentren gGmbH erweitern ihre
Möglichkeiten bei der Dienstplanerstellung
Ende Juni präsentierten sechs Studenten der FH Koblenz das Projekt PEBI in der Tagung der Einrichtungsleiter im St. Franziskus Seniorenzentrum
in Sankt Augustin.
Foto: fs
Koblenz/Sankt Augustin (fs). PEBI ist
schon seit längerem in den Alten- und
Pflegeheimen der Franziskus Hospital und
Pflegezentren gGmbH (FHP) im Einsatz.
Allerdings nutzen die Verantwortlichen
in den Häusern bisher nicht alle Möglichkeiten des Programms zur Erstellung von
Dienstplänen. Das soll nun anders werden: Sechs BWL-Studenten des RheinMoselCampus der Fachhochschule Koblenz
erstellten als Projekt im Rahmen ihres
Studiums eine Handlungsempfehlung,
durch die PEBI (die Abkürzung steht für
Planen, Erfassen, Bewerten, Informieren)
in der FHP einheitlich – mit so viel Effizienz wie möglich und so viel Individualität
wie nötig – eingesetzt werden kann. Betreut wurden die Studenten dabei von
Olaf Henrich, dem Leiter des Zentralen
Dienstes Personal der FHP, und Thomas
Lueg, dem Leiter zweier Alten- und Pflegeheime. Mitte Mai stellten die jungen
Frauen und Männer die Ergebnisse ihrem
Prüfer Prof. Dr. Oliver Baedorf, ihren Betreuern Henrich und Lueg sowie Sabine
Gerharz, der Geschäftsführerin der FHP,
vor. Ende Juni präsentierten die Studenten ihr Projekt auch in der Tagung der Einrichtungsleiter im St. Franziskus Seniorenzentrum in Sankt Augustin.
denheit“, erklärte Sebastian Spottke,
Student an der FH Koblenz. Dafür hat
seine Projektgruppe eine Reihe von
Maßnahmen entwickelt: So soll zum
Beispiel in allen Einrichtungen ein wiederkehrender Dienstplan von vier bis
acht Wochen erstellt werden. Im ersten
Schritt wird hier festgelegt, wie die
Pflege in einem Wohnbereich theoretisch besetzt sein muss. Danach werden die Dienste auf konkrete Mitarbeiter verteilt, die über die erforderlichen
Qualifikationen verfügen. Im Bedarfsfall
können diese dann Dienste tauschen.
Dieses System spart Zeit und die Mitarbeiter wissen theoretisch schon heute,
wann und wo sie in einem Jahr arbeiten.
Um alle hierfür relevanten Informationen
zu bündeln, werden die sogenannten
Stammdaten in PEBI erweitert. „Hier ist
dann hinterlegt, über welche Spezialisierungen ein Mitarbeiter verfügt“, so
Jessica Schäfers aus der Projektgruppe.
Sollten versehentlich bei der Planung
Vorschriften verletzt worden sein, weisen
Warnsignale zukünftig darauf hin. Statistiken geben zudem Aufschluss über
die Mehrarbeitsstunden. Auch die Anzahl der Krankheitsfälle wird aufgezeigt.
Hier erhält man einen Hinweis auf die
„Ziel der Handlungsempfehlung ist eine Mitarbeiterzufriedenheit, denn je zufrieVerbesserung der Wirtschaftlichkeit und dener die Mitarbeiter, desto weniger Fehleine Steigerung der Mitarbeiterzufrie- zeiten – so die Annahme der Studenten.
Ein differenziertes System an Schreibund Leserechten garantiert, dass bestimmte Informationen nur von berechtigten Personen geändert bzw. eingesehen werden können. Änderungen
werden in der Regel nur von den Führungskräften durchgeführt, die Mitarbeiter hingegen sollen die Möglichkeit
haben, an einem sogenannten Terminalcomputer so aktuell wie möglich ihre
geleisteten Stunden und ihre Urlaubszeiten in PEBI einzusehen. So sind die
Prozesse rund um Dienstplan und Abrechnung transparenter und das Vertrauen der Mitarbeiter in ihren Arbeitgeber steigt. „Momentan werden noch zu
viele Daten von A nach B nach C übertragen“, ist sich Rudi Herfurt, der Leiter der
allgemeinen Verwaltung der FHP, bewusst. Besonders die Übertragung der
Daten in das Abrechnungsprogramm
kostet Zeit. „Zukünftig kann PEBI diese
nach einer Freigabe direkt in das Abrechnungsprogramm übertragen“, erklärte Simone Bartsch, Studentin der FH
Koblenz.
„Woran es bis jetzt gefehlt hat“, so
Spottke, „war die Akzeptanz des Programms bei den Mitarbeitern, teilweise
auch bei denjenigen, die die Dienstpläne
erstellen“. Diese sollen PEBI zukünftig
besonders nutzen, daher werden im September intensive Schulungen starten.
MARIENHAUS
In VKD-Beirat Pflege wiedergewählt
Nürnberg/Bendorf. Bei der Mitgliederversammlung des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD),
die Mitte April in Nürnberg stattfand,
ist Burkhard Nauroth zum zweiten Mal
in den Beirat der Fachgruppe Pflegeeinrichtungen gewählt worden. Nauroth,
einer der Geschäftsführer der zukünftigen Sparte Altenhilfe, vertritt in dem
fünfköpfigen Gremium die Landesverbände Rheinland-Pfalz und Saarland.
Ziel der Fachgruppe ist es, verstärkt Einfluss zu nehmen auf die gesundheitsund sozialpolitische Entwicklung auf
Bundes- und Landesebene.
Echo
3/2011
Die Doppelspitze „funktioniert sehr gut“
Gemeinschaftskrankenhaus Bonn: Dr. Ulrich Gerckens als
Chefarzt der Kardiologie eingeführt – Doppelspitze zusammen
mit Privatdozent Dr. Luciano Pizzulli
Erfolgreiche Zertifizierung
Arbeitsschutz und
Gesundheitsfürsorge
Saarlouis. Die Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung in
einem Krankenhaus hängt eng mit der
Leistungsfähigkeit und der Gesundheit
der Mitarbeiter zusammen. Deswegen
hat das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis den Arbeitsschutz und
die Gesundheitsfürsorge genauer unter die Lupe genommen und sich nach
den Anforderungen des Regelwerkes
MAAS-BGW für KTQ-Krankenhäuser
zertifizieren lassen. Ende April erhielt
das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
als zweite Einrichtung (das Marienkrankenhaus in St. Wendel wurde 2010
zertifiziert) in der Trägerschaft die Zertifizierungsurkunde.
Zum Vorsitzenden des
DKThR gewählt
Essen/Losheim am See. Zum Vorsitzenden des Deutschen Kuratoriums für
Therapeutisches Reiten (DKThR) wurde
auf der Mitgliederversammlung in Essen Dr. Jan Holger Holtschmitt gewählt.
Der Chefarzt der Konservativen Orthopädie der Marienhausklinik St. Josef
Losheim am See war seit 2004 stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums. Der 1970 gegründete Fachverband
ist der älteste und größte weltweit.
Dass Reiten eine wohltuende Wirkung
auf Körper, Geist und Seele hat, ist bekannt. Diesen Effekt macht sich das
Therapeutische Reiten zu Nutzen, um
insbesondere bei Kindern und Jugendlichen psychosoziale Probleme und
Störungen zu lindern oder zu heilen.
Auch in der Behandlung körperlicher
Behinderungen wird Therapeutisches
Reiten eingesetzt.
Seit Anfang des Jahres führen Privatdozent Dr. Luciano Pizzulli (3. von links) und Dr. Ulrich
Gerckens (3. von rechts) die Kardiologie im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn gemeinsam.
Mitte Juni wurde Gerckens feierlich in sein Amt eingeführt. – Mit dabei Geschäftsführer Prof.
Dr. Christof Schenkel-Häger (2. von rechts) sowie die Mitglieder des Direktoriums:
Pflegedirektorin Ingrid Petschik, Krankenhausoberer Christoph Bremekamp (2. von links) und
Privatdozent Dr. Jochen Textor, der Ärztliche Direktor.
Foto: hf
Bonn. Er sei angekündigt worden als der
Mann, der alles kann, formulierte es der
Ärztliche Direktor Privatdozent Dr. Jochen
Textor in seinen kurzen Begrüßungsworten. Und dieser gute Ruf, der Dr.
Ulrich Gerckens vorausgeeilt sei, nämlich ein exzellenter invasiver Kardiologe
zu sein, habe sich in den ersten Monaten
absolut bewahrheitet. Seit Anfang des
Jahres leitet Gerckens als Chefarzt gemeinsam mit Privatdozent Dr. Luciano
Pizzulli die Kardiologie im Gemeinschaftskrankenhaus und im Marienhaus
Klinikum im Kreis Ahrweiler. Mitte Juni
wurde Gerckens, der 23 Jahre in Siegburg
tätig war und das dortige Herzzentrum
mit aufgebaut hat, feierlich in sein neues
Amt im Gemeinschaftskrankenhaus eingeführt.
Nun schreiben Pizzulli und Gerckens zusammen die „Erfolgsgeschichte der Abteilung fort“, so Geschäftsführer Prof. Dr.
Christof Schenkel-Häger, die Privatdozent Dr. Luciano Pizzulli vor elf Jahren
aufgebaut hat. Gemeinsam können die
beiden Spezialisten nun an beiden
Standorten ein Spektrum abdecken, das
den Vergleich mit den etablierten Herzzentren im Lande nicht zu scheuen
braucht.
Pizzulli, der selbst die Idee der Doppelspitze ins Gespräch gebracht hatte, ist
froh, weil die Führung im Kollegialsystem „sehr gut funktioniert“, wie er seine
Erfahrungen der ersten Monate zusammenfasste. Das tue es, so Pizzulli weiter,
„weil wir uns schätzen; weil wir wissen,
was der andere kann und wir niemandem etwas beweisen müssen“.
Das Leistungsspektrum der Abteilung
ist übrigens zwischenzeitlich größer geworden; denn Gerckens hat im Gemeinschaftskrankenhaus die ersten kathetergestützten Implantationen von neuen
Herzklappen vorgenommen. Dieses Verfahren, das er mit entwickelt hat, eignet
sich insbesondere für ältere Patienten,
die schon einmal am Herzen operiert
worden sind. Ihnen kann hiermit die äußerst belastende Operation, bei der der
Brustkorb geöffnet und der Patient an
die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden muss, erspart bleiben.
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Positive Perspektiven für das ungeborene Kind entwickeln
Pränataldiagnostik ist den Verantwortlichen des Trägers ein besonderes Anliegen –
das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied bietet moderne Pränataldiagnostik
und psychosoziale Begleitung und Beratung der Eltern an
Ein multiprofessionelles Team, dem neben den Pränatalmedizinern Gynäkologen, Hebammen, Seelsorger, Psychologen und auch Kinderärzte angehören,
berät und begleitet die Eltern. Mindestens einmal im Monat trifft sich das gesamte Team zur Fallbesprechung. Dabei
geht es auch darum, ob und wie dem
Ungeborenen geholfen werden kann. Je
nach Befund gibt es Möglichkeiten, ein
Kind schon im Mutterleib zu therapieren, oder alles für eine Operation direkt
nach der Geburt vorzubereiten. – So zum
Beispiel bei Kindern, bei denen die Pränatalmediziner eine Harnröhrenklappe
diagnostizieren, die den Abfluss des
Urins behindert und zu Stauungen in
den Nieren führen können. Die Neugeborenen werden nach der Geburt von Dr.
Wolfgang Stollhof, dem Chefarzt für Urologie und Kinderurologie, operiert. Ohne
eine Operation ist die Gefahr einer dauerhaften Nierenschädigung sehr groß.
Manchmal ist es auch wichtig, Kinder
mit einem Kaiserschnitt auf die Welt zu
holen, um die Belastungen der Geburt
so gering wie möglich zu halten. Das ist
zum Beispiel der Fall, wenn die Ärzte einen Herzfehler oder RhythmusstörunSchwangere können ihr ungeborenes Kind im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth von den gen diagnostizieren. Diese Kinder werÄrzten der Praxis für Pränatalmedizin und Klinische Genetik Meckenheim - Bonn - Neuwied den dann in einer Spezialklinik geboren,
mit einem hochspezialisierten Ultraschallgerät untersuchen lassen. Foto: Werner Baumann in der sie sofort versorgt und therapiert
werden können.
Neuwied/Waldbreitbach (as). Die Pränatal- Die Schwangeren können sich im Krandiagnostik, also die Untersuchung des un- kenhaus von den Ärzten der Praxis mit Dass das Haus mit der Einrichtung der
geborenen Kindes, ist den Verantwortli- einem hoch spezialisierten Ultraschall- Pränataldiagnostischen Sprechstunde
chen des Trägers schon seit Jahren ein gerät untersuchen lassen. Viele Frauen und der gleichzeitigen psychosozialen
besonderes Anliegen. Schwangere Frauen, gehen nach dieser Untersuchung be- Betreuung der werdenden Eltern den
die bei einer Vorsorgeuntersuchung einen ruhigt nach Hause. Bestätigt sich jedoch richtigen Weg eingeschlagen hat, zeigen
unklaren oder besorgniserregenden Be- der Verdacht, dass ein Kind an einer Er- die große Nachfrage und die zahlreichen
fund erhalten, brauchen einen Ansprech- krankung oder Fehlbildung leidet, dann überaus guten Rückmeldungen betrofpartner, der ihnen eine kompetente me- können sich die Eltern, wenn sie das wol- fener Eltern. Das Konzept dazu hat übridizinische Diagnostik anbietet und sie len, mit dem Seelsorger oder einer Psy- gens der trägerübergreifende Ethikrat
darüber hinaus mit ihren Sorgen und chologin im Haus in Verbindung setzten. überprüft und seine Zustimmung zur
Ängsten ernst nimmt. Das Marienhaus Darüber hinaus arbeitet das Marien- Umsetzung erteilt. „Als christliches
Klinikum St. Elisabeth Neuwied beispiels- haus Klinikum St. Elisabeth Neuwied Krankenhaus nehmen wir damit unsere
weise mit einer großen geburtshilflichen eng mit der Katharina Kasper Stiftung, Verantwortung wahr, machen Frauen in
Abteilung, einer Klinik für Kinder- und einer staatlich anerkannten psychoso- schwierigen SchwangerschaftsentscheiJugendmedizin sowie einer Kinderinten- zialen Fachberatungsstelle für Eltern, die dungen Mut und helfen ihnen, positive
sivstation kann genau das leisten. Des- ein Kind mit Beeinträchtigung erwarten, Perspektiven für das ungeborene Kind
halb kooperiert das Haus mit der Praxis zusammen. Auch hier finden Schwangere zu entwickeln“, ist auch Therese Schneider, die Oberin des Marienhaus Klinifür Pränatalmedizin und Klinische Gene- Unterstützung und Hilfe.
kums St. Elisabeth Neuwied überzeugt.
tik Meckenheim – Bonn – Neuwied.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Die erste Stunde ist entscheidend
Das Marienkrankenhaus St. Wendel wurde als
regionales Traumazentrum zertifiziert
St. Wendel. Bei einem schweren Unfall
entscheidet sich bereits in der ersten
Stunde danach, ob ein Schwerstverletzter
überleben wird. Um die Chancen dieser
Patienten zu verbessern, hat sich das
Marienkrankenhaus von der Deutschen
Gesellschaft für Unfallchirurgie zum regionalen Traumazentrum zertifizieren
lassen. Als Kompetenzzentrum für Unfallopfer aus der Region ist das Krankenhaus seit Mitte Mai Teil des Traumanetzwerk Saar-(Lor)-Lux-Pfalz. Schwerstverletzte Patienten können nun zum Beispiel
nach einem Autounfall in das Marienkrankenhaus nach St. Wendel eingeliefert werden, denn die erfahrenen Teams
können hier sofort die wichtigen Entscheidungen treffen und mit professioneller, technischer Ausstattung alle sofort
nötigen Untersuchungen und lebenszertifizierten Schockraum-Management
rettende Behandlungen durchführen.
festgelegt. Alle personellen und techni„Alle Beteiligten haben für die Zertifizie- schen Ressourcen stehen dann zur Verrung Großartiges geleistet“, so Dr. Jörg fügung. Dafür wurden Dienstpläne erFleischer, der Chefarzt der Unfallchirurgie weitert und regelmäßige Schulungen
und Orthopädie. Um als regionales Trau- aller in den Prozess eingebundenen Mitmazentrum anerkannt zu werden, wurde arbeiter sowie interdisziplinäre Besprenämlich nicht nur in die Verbesserung chungen etabliert.
der technischen Ausstattung investiert.
Es mussten auch neue Strukturen ge- Zusätzlich kooperiert das Marienkrankenschaffen und die zeitlichen Abläufe bei haus als regionales Traumazentrum nun
der Versorgung sogenannter Trauma- mit der Uniklinik Homburg. Röntgen-,
Patienten angepasst werden. Von der CT- oder MRT-Aufnahmen können zum
Ankündigung, dass ein Schwerstverletzter Beispiel sofort per Internet in die Uniklieingeliefert wird, über dessen Ankunft nik geschickt werden. Dort ist ohne weibis zur Behandlung ist jeder Schritt im tere Rücksprache klar, wer sich sofort
darum kümmert und schnellstmöglich
entscheidet, ob der Patient in St. Wendel
bleibt oder in Homburg weiter behandelt
werden muss.
Gemeinsam mit Dr. Fleischer freut sich
auch Harald Rupp, Oberarzt der Chirurgie, über die erfolgreiche Zertifizierung
und betont mit Blick auf die Zukunft:
„Wir wollen nicht stehenbleiben. Vielmehr
wollen wir durch weitere Optimierung
von Teilbereichen eine noch schnellere
und sicherere Erstdiagnose ermöglichen,
damit unsere schwerstverletzten Patienten
in kürzester Zeit die entsprechende medizinische Behandlung erhalten“. (red)
KAFFEEKULTUR AUS LEIDENSCHAFT
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Dies ist einer der schönsten Tage seines Lebens gewesen
Die Palliativstation des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth
macht auch ungewöhnliche Wünsche wahr
Dass Rüdiger Fuhrmann seinen Hund Othis noch einmal in die Arme schließen konnte, das hat das Team der Palliativstation des Marienhaus
Foto: privat
Klinikums möglich gemacht.
Neuwied. Dass er schwer krebskrank
war und nur noch kurze Zeit zu leben
haben würde, das erfuhr Rüdiger Fuhrmann – dass sein richtiger Name in der
Zeitung erscheint, das wollte der 63-Jährige nicht – Anfang des Jahres. Da ging
es dem gelernten Elektriker, der in seinem Berufsleben viel in der Welt herum
gekommen ist, bereits sehr schlecht. Zunächst hatte man ihn im Krankenhaus
auf einer Internistischen Station behandelt, schließlich kam er auf die Palliativstation des Marienhaus Klinikums St.
Elisabeth.
Aber deshalb von vornherein den Gedanken zu verwerfen, ob ein Wiedersehen von Hund und Herrchen nicht
doch irgendwie organisiert werden
könne, das kam für das Team nicht in
Frage. Denn schließlich ist es das Ziel
einer Palliativstation, die Lebensqualität
ihrer Patienten zu erhalten, indem man
ihnen den Schmerz nimmt oder zu
lindern versucht; die Symptome der
Krankheit wie Übelkeit oder Erbrechen
bekämpft; und sich neben den körperlichen auch der seelischen Schmerzen
der Patienten annimmt. Und litt Rüdiger
Fuhrmann nicht sichtlich darunter, dass
„Herr Fuhrmann machte sich sehr viel er seinen treuen Freund Othis nicht
Sorgen, was einmal aus seiner kranken sehen konnte?
Frau werden würde, ganz besonders
aber vermisste er seinen Hund Othis“, Sabine Halter ist immer noch stolz daerinnert sich Sabine Halter. Sie hat viele rauf, dass das Team der Palliativstation
Jahre im ambulanten Hospizbereich ge- einen Weg gefunden hat, um ein Wiearbeitet und ist seit Anfang des Jahres dersehen von Rüdiger Fuhrmann und
Palliativkoordinatorin des Marienhaus seinem Hund zu arrangieren. Susan
Klinikums. Dass der Hund – „eine Dober- Spraque-Wessel, die Psychologin der
mann-weiß-nicht-was-Mischung“, wie Station und selbst Hundebesitzerin, holte
Rüdiger Fuhrmann mir bei meinem Be- Frau Fuhrmann und Othis zu Hause ab
such mit strahlenden Augen erzählte – und sagte telefonisch auf der Palliativaufgrund der be-stehenden Hygienevor- station bescheid, als sie losfuhren. Das
schriften sein Herrchen nicht am war für Sabine Halter und Ingeburg LipKrankenbett besuchen konnte, „das war pert von der Pflegeüberleitung das Zeichen, um Rüdiger Fuhrmann in seinem
uns allen klar“, so Sabine Halter.
Bett via Aufzug ins Erdgeschoss und von
dort in den Innenhof des Klinikums zu
bringen. Als er seinen heiß geliebten
vierbeinigen Begleiter in die Arme
schloss, da flossen nicht nur bei Rüdiger
Fuhrmann die Tränen.
Die Fotos, die Stationsleiterin Wilma
Schlich bei diesem Wiedersehen geschossen hat, zeigt Rüdiger Fuhrmann
mir bei meinem Besuch sofort. Und er
erzählt sichtlich bewegt, wie froh und
dankbar er ist, dass er Othis noch einmal
hat sehen dürfen, und meint, dies sei einer der schönsten Tage seines Lebens
gewesen.
Rüdiger Fuhrmann ist zwischenzeitlich
verstorben. Der Tod hat ihn von seinem
schweren Leiden erlöst. Sabine Halter
und mit ihr das gesamte Team der Palliativstation sind ein klein wenig stolz, dass
sie diese auf den ersten Blick etwas verrückte Idee umgesetzt und Rüdiger
Fuhrmann und Othis für eine letzte Begegnung wieder vereint haben. „Aber
genau das zeichnet Palliativarbeit aus,
dass wir versuchen, dem Leben nicht
mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben zu geben. Bei Rüdiger Fuhrmann ist
uns das gelungen.“
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Einmal Bingen und zurück
Loreley-Seniorenzentrum Oberwesel: Bewohner fuhren zusammen mit
Angehörigen und Freunden mit dem Schiff nach Bingen
terstützung erhält das Haus dafür von einer vermögenden Familie aus Oberwesel).
Auch dieses Jahr machten sich die Bewohner – ob zu Fuß, mit Rollator oder Rollstuhl
– auf den kurzen Weg zum nahen Rheinufer, gelangten rasch an Bord und genossen dort durch großzügige Fenster oder
auf dem windgeschützten Deck den malerischen Anblick des Mittelrheintals. In
Bingen legte das Schiff unmittelbar vor
dem Gelände der Ausstellung „Jardin surprise“ an. Und dank vieler helfender Hände konnten alle Bewohner die verschiedenen Gärten, die zu den unterschiedlichsten
Themen gestaltet waren, bewundern;
wurden von überall versteckten Skulpturen überrascht und ließen ihrer Phantasie freien Lauf, was die kreativen Gärtner
sich bei ihrer Arbeit wohl gedacht haben
könnten.
Gemeinsam mit ihren Gästen genießen die Seniorinnen und Senioren den Ausblick ins
Foto: fs
Rheintal und die frische Luft auf dem windgeschützten Deck der Rheinkrone.
Oberwesel/Bingen (fs). „Ich hab’ den Vater
Rhein in seinem Bett gesehen…“ – bei
diesen Klängen von Schifferklavier und
Mundharmonika sangen alle 72 Passagiere an Bord der Rheinkrone kräftig mit.
Schließlich ist der Text des Volksliedes
den Bewohnerinnen und Bewohnern
des Loreley-Seniorenzentrums in Oberwesel bestens bekannt, ist doch fast jeder von ihnen am Mittelrhein aufgewachsen und in der Region fest verwurzelt. Gemeinsam mit Angehörigen,
Freunden, Betreuern, Ehrenamtlichen
und natürlich mit Mitarbeitern des Al-
ten- und Pflegeheims gingen die Seniorinnen und Senioren Ende Juni auf große
Rhein-Fahrt. Ihr Ziel: die Gartenausstellung
„Jardin surprise“ auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau in Bingen.
„Unser Haus liegt so günstig am Rhein,
dass eine Schifffahrt für uns einfach der
beste Weg ist, einen Ausflug zu machen“,
weiß Heimleitern Ursula Lehnen. Seit
2005 bietet das Seniorenzentrum jedes
Jahr eine Rheintour für die Bewohner, die
Besucher der Tagespflege und die Mieter
im Betreuten Wohnen an (finanzielle Un-
Ursula Lehnen hatte extra zwei Kerzen
in der Mutter-Rosa-Kapelle in der LoreleyKlinik in Oberwesel angezündet mit der
Bitte um gutes Wetter. Und so waren die
Ausflügler trotz dicker Regenwolken tatsächlich nur einmal auf Schirme und Regenjacken angewiesen. Trotz des kräftigen Regens waren die Ausflügler in
Hochstimmung: Auch auf der Rückfahrt
wurden begeistert Rheinlieder gesungen,
lustige Gedichte auf Oberweseler Platt
vorgetragen und viel gelacht. „Es ist
schön zu sehen, wie viel Freude die Bewohner gemeinsam mit ihren Familien
und Freunden hatten“, war Ursula Lehnen von dem gelungenen Tag begeistert.
Die Gartenausstellung „Jardin surprise“ regte die Phantasie der Be- Auch auf der Rückfahrt wurden begeistert Rheinlieder gesungen. Eine
sucher an – auch wenn dieses Kunstwerk wahrscheinlich nicht als Bewohnerin ist mit ganzem Herzen dabei – das Mikrofon verschafft ihr
Foto: fs
Trockenhaube gedacht war.
Foto: cm gebührend Gehör.
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„Setzen Sie sich weiter so für Ihren Beruf ein“
Der Oberkurs der Altenpflegeschule Trier besuchte den Waldbreitbacher Klosterberg
und lernte den Träger kennen
und Männer auf ihre Situation aufmerksam gemacht, daher war es Garvert
wichtig, diesen Schülern Gelegenheit zu
geben, den Träger und seine Wurzeln
kennenzulernen. Sie stellte ihnen die
Unternehmensstruktur vor, berichtete
über Projekte wie das Programm zur
Lohngleichheit Logib-D und unterstrich
die Bedeutung der Waldbreitbacher
Franziskanerinnen für das Unternehmen. Nach einer Meditation in der Mutterhauskirche folgten die Schüler dann
den Spuren Mutter Rosas und wurden
über den Klosterberg sowie zur Kreuzkapelle geführt.
Die Schüler des Oberkurses der Fachschule für Altenpflege in Trier besuchten Anfang Juni den
Waldbreitbacher Klosterberg und lernten bei einem eigenen Trägertag die Marienhaus GmbH
kennen.
Foto: fs
Waldbreitbach (fs). Mitte November
hatte Christa Garvert bei der feierlichen
Übernahme der Fachschule für Altenpflege in Trier die Schülerinnen und
Schüler auf den Waldbreitbacher Klosterberg eingeladen – und dieser Einladung der Sprecherin der Geschäftsführung waren Anfang Juni 17 angehende
Altenpflegerinnen und -pfleger gerne
gefolgt. Auf einem eigenen Trägertag
lernte der Oberkurs die Marienhaus
GmbH kennen, die vor rund einem Jahr
die Altenpflegeschule übernahm und
dadurch die Schließung der Schule verhinderte. „Die Schüler des heutigen
Oberkurses machten sich damals besonders für den Erhalt ihrer Schule stark, das
hat mich sehr beeindruckt“, so Christa
Garvert. Mit Plakaten und verschiedenen Aktionen hatten die jungen Frauen
„Dass der Träger angeboten hatte, unsere Schule zu übernehmen, war damals
unser Silberstreif am Horizont“, erinnerte sich eine Schülerin. „Durch ihr Engagement gegen die Schließung der Schule haben die Schüler gezeigt, wie ernst
sie ihre Ausbildung nehmen“, so Schulleiterin Anne Simon. Und durch die
Übernahme der Schule und nicht zuletzt
auch durch die Einladung nach Waldbreitbach habe der Träger gezeigt, wie
wichtig ihm die Auszubildenden sind.
Darin stimmte Garvert mit ihr überein.
„Setzen Sie sich weiter so für Ihren Beruf
ein und bleiben Sie unsere Hoffnungsträger in der Altenpflege!“, gab sie den
jungen Pflegekräften mit auf den Weg.
Palliative Care Kurs erfolgreich abgeschlossen
Saarlouis. Mitte April haben im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis 21
Teilnehmer den Palliative Care Kurs erfolgreich abgeschlossen. In einer Feierstunden überreichten Kursleiterin Daniela
Heyden (2. von links) und Seelsorger
Klaus Aurnhammer (3. von rechts) den
Krankenpflegekräften ihre Zertifikate. In
40 Stunden haben sie sich neben medizinisch-pflegerischen Fragen zur Schmerztherapie oder zur Wundversorgung auch
mit den Themen Kommunikation, Ethik
sowie spirituellen Aspekten der palliativen Versorgung beschäftigt. So sind sie
nun gewappnet, schwerstkranke und
sterbende Menschen bis zuletzt kompetent zu pflegen, zu begleiten und zu unterstützen.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
„Alles, was dem Patienten nutzt, ist gut“
Marienhaus Klinikum Eifel: Prof. Dr. Christian Blöchle ist seit dem 1. Juli
als Nachfolger von Dr. Diedrich Schlenkhoff Chefarzt der Chirurgie I
Bitburg. Die Chemie hat von Anfang an
gestimmt, alle Gespräche – so erzählt er
– waren von einer so guten Atmosphäre
geprägt, dass ihm die Entscheidung für
Bitburg nicht schwer gefallen ist: Am 1.
Juli hat Prof. Dr. Christian Blöchle seine
Arbeit als neuer Chefarzt der Allgemeinund Visceralchirurgie (Chirurgie I) aufgenommen. Der 47-Jährige ist Nachfolger
von Dr. Diedrich Schlenkhoff, der lange
Jahre diese Abteilung geprägt und auch
als Ärztlicher Direktor für das Bitburger
Krankenhaus Verantwortung übernommen hat. Schlenkhoff wird Ende August
mit einem Festakt im Bedahaus feierlich
in den Ruhestand verabschiedet.
In Heidelberg geboren und an der Bergstraße aufgewachsen, wollte Christian
Blöchle eigentlich Lehrer werden, entschied sich letztlich aber doch für die
Medizin. Das Studium absolvierte er in
Homburg, Berlin, Heidelberg und Mannheim. Und während andere sagen, sie
hätten bereits sehr früh im Studium gewusst, welche Fachrichtung sie denn
einmal einschlagen wollten, gibt Christian Blöchle gerne zu, dass seine Interessen (auch heute noch) so breit gestreut
sind, dass „ich mir eine Menge vorstellen
konnte“. Geworden ist es schließlich die
Chirurgie.
Von Frankenthal, wo er seine Zeit als
Arzt im Praktikum absolvierte, führte
der berufliche Weg ihn geradewegs ins
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Hier hat Christian Blöchle
eine intensive und breite chirurgische
Ausbildung erhalten, so dass er in Bitburg ein überaus breites OP-Spektrum
anbieten kann. Das reicht von der allgemeinen Chirurgie und Thoraxchirurgie
über die Oberbauchchirurgie mit den
Schwerpunkten Leber, Magen und
Bauchspeicheldrüse bis zur kolorektalen
Neuer Chefarzt der Allgemein- und Visceralchirurgie des Marienhaus Klinikums Eifel in
Foto: privat
Bitburg ist seit Anfang Juli Prof. Dr. Christian Blöchle.
Chirurgie und einschließlich der chirur- er seine Philosophie prägnant auf den
gischen Behandlung von chronisch ent- Punkt.
zündlichen Darmerkrankungen.
Das gilt auch in Sachen OP-Verfahren.
Wobei diese chronisch entzündlichen Ob ein Eingriff minimal-invasiv oder
Darmerkrankungen für Prof. Blöchle das konventionell per Bauchschnitt durchParadebeispiel dafür sind, wie wichtig es geführt wird, das hängt davon ab, „was
für das Wohl des Patienten ist, dass die für den Patienten das beste ist“; denn
unterschiedlichen Fachabteilungen ei- für beide Verfahren ist Blöchle bestens
nes Hauses – und er bezieht die nieder- ausgebildet.
gelassenen Kollegen ausdrücklich mit
ein – enger zusammenarbeiten. Deshalb Von Hamburg führte der berufliche Weg
kann er es sich gut vorstellen, zusam- Blöchle nach Lübeck und Neuwied, wo er
men mit seinem Kollegen Dr. Thomas einen erkrankten Chefarzt vertrat und
Koch, dem Chefarzt der Gastroenterolo- hier auch seinen neuen Arbeitgeber, die
gie, in Bitburg eine Visceralmedizin zu Marienhaus GmbH, kennenlernte. In Bitetablieren. Weitere Anknüpfungspunkte burg möchte er „zu allem, was bisher
sieht Blöchle beispielsweise in der Tho- schon sehr gut gemacht wird, meine Erraxchirurgie mit den Pneumologen, hier fahrungen und Kenntnisse mit einbringerade auch mit Dr. Hans Peter Alleröd- gen“, sagt Blöchle bescheiden. Um dann
der, dem Chefarzt der Medizinischen Kli- doch in Abwandlung eines bekannten
nik I, der auch Pneumologe ist, oder na- Bier-Werbespruches anzufügen: „Wenn
türlich auch mit den Onkologen. „Alles, Patienten sagen: Bitte nach BIT, dann
was dem Patienten nutzt, ist gut“, bringt haben wir unser Ziel erreicht.“
Schüler spenden für das Marienhaus Klinikum Eifel
Neuerburg. Anfang Juni übergaben
Schüler des Staatlichen Eifel Gymnasiums
Neuerburg dem Marienhaus Klinikum
Eifel Standort St. Josef Neuerburg eine
Spende in Höhe von 400 Euro. Das Geld
stammt noch aus dem Erlös des Weih-
nachtsmarktes 2010 und wird für die
Anschaffung zweier Kameras zur Fotodokumentation von Patientenwunden sowohl auf den Krankenstationen als auch in
der St. Elisabeth Pflegeeinrichtung für Menschen in der Phase F verwendet. Kranken-
hausoberin Schwester M. Scholastika
Theissen und Heim- und Pflegedienstleiterin Helga Beck bedankten sich für
das Engagement der Schüler und beim
Förderverein des Krankenhauses, der diese
Spende vermittelt hatte.
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Junge Leute gezielt für Berufe in der Altenhilfe begeistern
Die Marienhaus GmbH stellte Ausbildungsberufe in der Altenpflege bei den
Azubi- & Studientagen in Koblenz vor
Helga Schäfer, die Pflegedienstleiterin des Marienhaus Seniorenzentrums St. Josef in Bad Breisig (links), beantwortete bei den Azubi- und
Fotos: ao
Studientagen alle Fragen der interessierten Jugendlichen rund um die Ausbildungsmöglichkeiten in der Altenhilfe.
Koblenz / Waldbreitbach (fs). „Wer sieht
denn hier alt aus?“ Mit diesem Slogan
präsentierte sich der Träger Ende Mai bei
den Azubi- & Studientagen, einer zweitätigen Ausbildungsmesse in Koblenz,
und informierte Schülerinnen und Schüler
über die Berufe in der Altenhilfe. „Wir
wollen mehr junge Leute für eine Ausbildung in der Altenpflege begeistern“, erläuterte Andreas Nietzel die Aktion. Der
Personalreferent für den Altenheimbereich weiß, dass sich auch in der Altenhilfe der Fachkräftemangel aufgrund der
demographischen Entwicklung immer
mehr bemerkbar machen wird. Um gezielt junge Frauen und Männer auf die
Vorteile einer Ausbildung in der Altenpflege oder Altenpflegehilfe anzusprechen, war die Ausbildungsmesse eine
gute Gelegenheit, lockten hier doch
über 100 Aussteller eine Vielzahl von interessierten Schülerinnen und Schülern
aus der Region zur Messe in die Sporthalle Oberwerth nach Koblenz.
Zusammen mit der cusanus trägergesellschaft trier (ctt) betreute der Träger einen gemeinsamen Messestand, der viele junge Frauen, aber auch Männer auf
die Ausbildungsmöglichkeiten in der Altenhilfe aufmerksam machte. Die Messe
wurde von zahlreichen Schulklassen besucht, häufig sammelten auch Eltern
mit ihren Kindern gezielt Informationen.
„Welchen Schulabschluss man für eine
Ausbildung als Altenpflegerin benötigt
oder ob man auch erstmal ein Praktikum
machen kann, waren oft gestellte Fragen“, berichtete Helga Schäfer. Die Pflegedienstleiterin aus dem Marienhaus
Seniorenzentrum St. Josef in Bad Breisig
stand mit anderen Heim- und Pflegedienstleitungen aus der Region den interessierten Jugendlichen Rede und Antwort, verteilte Flyer und Broschüren.
Erfahrungsberichte aus erster Hand bekamen die Schüler zudem von Auszubildenden wie Züleyha Ertürk. Sie ist im 2.
Lehrjahr zur Altenpflegerin in Bad Breisig und konnte wertvolle Tipps zur Ausbildung geben.
tielle neue Bewerber erreicht“, freute sich
Andreas Nietzel über das gelungene Projekt, „und wir konnten die Altenhilfe als
das darstellen, was sie ist: ein attraktives
Berufsfeld mit vielen Möglichkeiten und
vor allem sicheren Perspektiven“.
Im „AgeMan-Anzug“ ist es gar nicht so leicht,
„Für viele Besucher war der ‚AgeMan- das Besteck zu halten und die Erdbeere richtig
Anzug’ ein besonderer Anziehungspunkt“, zu erkennen.
so Christina Juhr aus der Stabsstelle Fundraising und Marketing, die den Messe- Das Video über den Messeauftritt des
auftritt mit organisiert hatte. Hier konnten Trägers ist online verfügbar auf
die Jugendlichen in einen Anzug schlüpwww.ausbildung-pflege.de,
fen, der sie die Wahrnehmung und körUnterseite Altenpflege oder auf
perlichen Einschränkungen älterer Menwww.youtube.de,
schen am eigenen Leib erfahren ließ.
Stichwort MarienhausKanal.
„Durch die Messe haben wir viele poten-
MARIENHAUS
Echo
3/2011
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Tante Käthe, Gino und Buffy sorgen für Stimmung
Eitorfer Hundeschule besucht nun regelmäßig das Alten- und Pflegeheim
St. Josefshaus in Neustadt/Wied
„Wollen Sie Tante Käthe auch mal auf den Schoß nehmen?“, fragt Astrid Becker eine Bewoh- „Tante Käthe komm mal her und schau, was ich
nerin. Begeistert krault diese der kleinen Hundedame den Rücken während andere schon habe“, ruft eine Bewohnerin und hält ein
nach der geduldigen Mischlingshündin rufen.
Fotos: al Leckerli in der ausgestreckten Hand.
Neustadt/Wied (al). „Tante Käthe, komm
mal her und schau, was ich habe“, ruft
eine Bewohnerin des Alten- und Pflegeheims St. Josefshaus in Neustadt/Wied
und hält ein Leckerli in der ausgestreckten Hand. Tante Käthe ist eine kleine
Mischlingshündin, die mit ihrer Besitzerin Astrid Becker in der Hundeschule in
Eitorf trainiert. Ende Mai besuchte sie
zum zweiten Mal gemeinsam mit zwei
weiteren Hunden die Bewohner des Alten- und Pflegeheims, um ihnen Kunststücke vorzuführen und natürlich um
sich bei ihnen Streicheleinheiten abzuholen. „Unsere Bewohner freuen sich
sehr über den Besuch der Hundeschule“,
erklärt Pflegedienstleiterin Dunja Spille.
Als sie noch Wohnbereichsleiterin im St.
Elisabeth Seniorenwohnhaus in Eitorf
war, hat sie selbst dort mit ihrem Hund
trainiert. So kam damals der Kontakt
zum Seniorenwohnhaus zustande. „Wir
haben mit dem Besuch der Vierbeiner so
gute Erfahrungen gemacht, dass ich
nach meinem Wechsel nach Neustadt
gefragt habe, ob die Trainingsgruppe
nicht auch zu unseren Bewohnern ins
St. Josefshaus kommen will“, erläutert
Spille die Hintergründe. Für die Bewoh-
ner ist der Besuch der quirligen Tiere
eine schöne Abwechslung. An diesem
Nachmittag haben sich fast 30 Senioren
im großen Kreis zusammengefunden.
„Hier im ländlichen Raum hatten viele
unserer Bewohner früher selbst einen
Hund“, berichtet Spille, „gerade sie genießen den Besuch besonders. Sie freuen sich schon Tage vorher darauf und
besorgen sich sogar Leckerli“.
Zu Beginn der Besuchsstunde zeigen
Tante Käthe, Gino und Buffy, was sie in
der Hundeschule gelernt haben. So
springen sie durch Reifen oder suchen
versteckte Leckerbissen. Doch hierbei
werden sie immer wieder von den Bewohnern abgelenkt, die so begeistert
von den Dreien sind, dass sie sie am
liebsten sofort streicheln wollen. Also
wird kurzerhand das Programm geändert und die Vierbeiner gehen von Bewohner zu Bewohner. „Wollen Sie Tante
Käthe auch mal auf den Schoß nehmen?“, fragt Astrid Becker eine Bewohnerin. Begeistert krault diese der kleinen
Hundedame den Rücken während andere schon nach der geduldigen Mischlingshündin rufen.
Zu Beginn der Besuchsstunde zeigen Tante
Käthe, Gino und Buffy, was sie in der Hundeschule gelernt haben. So springen sie durch
Reifen oder suchen versteckte Leckerbissen.
„Wir sind immer wieder erstaunt, wie
rege manche Bewohner an diesen Besuchen Anteil nehmen“, freut sich Dunja
Spille über den Erfolg. Auch Bewohner,
die sonst eher zurückgezogen sind, gehen
bei diesen Gelegenheiten aus sich heraus. Alle sechs Wochen werden nun Tante
Käthe, Gino, Buffy und ihre Freunde die
Bewohner im St. Josefshaus besuchen.
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„Malen kann man nur, wenn man zufrieden und glücklich ist“
St. Clara Seniorenzentrum: Bewohner Horst Knäpper ist Künstler und malte für den
Eingangsbereich Stadtansichten von Heimerzheim
Ursprünglich hat Horst Knäpper Maurer
gelernt, „einen anständigen Beruf eben“,
erklärt der gebürtige Münsteraner. Damals gehörte er zu den besten seiner
Zunft und er hatte die Möglichkeit, über
den zweiten Bildungsweg Architektur
und Städtebau zu studieren. Freude an
der Bildenden Kunst hatte er schon immer. „Als Maurer habe ich aus Klinkersteinen an die Hauswände Bilder gebaut“, denkt er an seine Jugendzeit
zurück. Später kamen dann die Malerei
und das Arbeiten mit Metallen hinzu.
„Auch für den Eingangsbereich schwebte mir erst eine Totale von Heimerzheim
aus Goldmetall vor“, berichtet Knäpper.
„Aber kleinere Stadtansichten, mit Acrylfarben gemalt, passen besser hierher“,
ergänzt er.
„Das sind aus meiner Sicht die Wahrzeichen von Heimerzheim“, erklärt der 86-jährige Horst
Knäpper.
Swisttal-Heimerzheim (al). „Das sind
aus meiner Sicht die Wahrzeichen von
Heimerzheim“, erklärt Horst Knäpper.
Der 86-jährige Architekt und Künstler
wohnt seit zwei Jahren im St. Clara Seniorenzentrum und hat dort für den Windfang des Eingangsbereiches ein paar
Stadtansichten von Heimerzheim gemalt. Ende Juni wurde der neugestaltete
Windfang mit einer kleinen Vernissage
eingeweiht. „Wir hatten schon lange die
Idee, unseren Eingang mit Bilder aus
Heimerzheim zu schmücken“, erläutert
Karin Schmidtke, die Pflegedienstleiterin.
„Aber erst mit Herrn Knäpper haben wir
einen Künstler gefunden, der sofort begeistert ja sagte und unsere Idee umsetzte“, fügt Heimleiter Edwin Stall hinzu. Nun zieren verschiedene Ansichten
der Burg Heimerzheim und der Pfarrkirche St. Kunibert den Eingang des Seniorenzentrums. „Ich habe es so gemalt,
wie ich es gesehen habe“, erläutert
Horst Knäpper. So hat er die besondere
Lichtstimmung genauso eingefangen
wie das brackige Wasser im Burggraben.
niorenzentrums teilnehmen. „In unserer
wöchentlichen Bastel- und Malstunde
hat er dann seine künstlerische Arbeit
wieder aufgenommen“, erinnert sich
Babette Just vom Sozialen Dienst. Sie
zeigte ihm verschiedene Fotografien von
Heimerzheim und Umgebung und er
hatte großen Spaß daran, diese Bilder
künstlerisch umzusetzen.
Über 4.000 Zeichnungen, Bilder, Gemälde und Metallwerke hat Horst Knäpper
im Laufe seines Lebens geschaffen. Er
hat zahlreiche Wettbewerbe bestritten,
die unterschiedlichsten Auszeichnungen erhalten und in diversen Museen
und Galerien ausgestellt. „Malen kann
man nur, wenn man zufrieden und
glücklich ist“, resümiert Knäpper. Und
die Bilder, die nun im Eingangsbereich
des St. Clara Seniorenzentrums hängen,
strahlen diese innere Zufriedenheit aus.
Als Horst Knäpper 2009 ins St. Clara
Seniorenzentrum einzog, erholte er sich
gerade von einer schweren Krankheit. Freuen sich gemeinsam mit Horst Knäpper (Bildmitte) über den neugestalteten EingangsLangsam ging es ihm besser und er bereich: Heimleiter Edwin Stall, Anna Pünsch vom Bewohnerbeirat, die Pflegedienstleiterin
konnte am Gemeinschaftsleben des Se- Karin Schmidtke und Babette Just vom Sozialen Dienst (von links nach rechts).
Fotos: al
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Von Völklingen nach Neunkirchen
St. Vincenz Alten- und Pflegeheim: Dietmar Mautes löst Michael Groß als Heimleiter ab –
Groß konzentriert sich auf Dillingen
Neunkirchen. Zwei Jahre lang hat er in
Personalunion die Aufgaben des Heimleiters im St. Vincenz Alten- und Pflegeheim in Neunkirchen und im St. Franziskus Alten- und Pflegeheim in Dillingen
wahrgenommen. Mitte des Jahres ist
Michael Groß auf eigenen Wunsch in
Neunkirchen ausgeschieden, um sich
ganz auf seine Aufgaben in Dillingen
konzentrieren zu können. Sein Nachfolger in Neunkirchen ist seit Anfang Juli
Dietmar Mautes, der seit 2005 Heimleiter im Alten- und Pflegeheim St. Josef in
Völklingen war, jetzt – wie er es selbst
formuliert – eine neue Herausforderung
suchte und von Völklingen nach Neunkirchen wechselt. – Geschäftsführer
Marc Gabelmann dankte Michael Groß
in einer kleinen Feierstunde Anfang Juni
für seine „erfolgreiche Arbeit“; wobei
dieser Erfolg gleichermaßen im wirtschaftlichen wie qualitativen Bereich zu
suchen sei.
Nachfolger von Michael Groß (links im Bild) als Heimleiter des St. Vincenz Alten- und Pflegeheimes ist seit Anfang Juli Dietmar Mautes (2. von rechts). Zusammen mit Pflegedienstleiterin
Jutta Kiefer bildet Mautes das Heimleitungsteam in Neunkirchen. Geschäftsführer Marc
Gabelmann dankte Groß für seine „erfolgreiche Arbeit“.
Foto: hf
Ausbildung in der Krankenpflege Anfang der 1980er Jahre in der GmbH absolvierte). Elf Jahre lang leitete er die
Dietmar Mautes ist seit 1994 für die Trä- Krankenpflegeschule in Völklingen und
gerschaft tätig (wobei er schon seine übernahm dann (als Nachfolger von
Michael Groß übrigens) die Aufgaben
des Heimleiters in Völklingen. – Wer im
Alten- und Pflegeheim St. Josef die
Heimleitung übernehmen wird, ist derzeit noch offen.
Spende für die Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung
Ottweiler (cm). Christel Müller, die Krankenhausoberin der Marienhausklinik
Ottweiler, überreichte Ende Mai Christoph Drolshagen, dem Vorsitzenden der
Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung (rechts),
einen Scheck über 1.500 Euro. Die Spende
stammt aus dem Verkauf von Kunstwerken, der während einer Ausstellung anlässlich des 100-jährigen Bestehens des
Krankenhauses im letzten halben Jahr
stattfand. Über 50 Künstler beteiligten
sich an der Aktion. Sie alle hatten ihre
Werke schon in früheren Ausstellungen
im Hause präsentiert und waren auch
deshalb gerne dem Aufruf von Ulf Sauerbaum aus der Personalabteilung der
Marienhausklinik (links) gefolgt, einige
davon für einen guten Zweck zur Verfügung zu stellen. Christel Müller und Ulf
Sauerbaum zeigten sich mit dem Erlös
des Verkaufs sehr zufrieden. „Wir hatten
mit weniger gerechnet, aber jeder Euro
mehr hat uns natürlich sehr gefreut“, so
Christel Müller. „Wir freuen uns sehr,
dass diese Spende unserer Stiftung zugute kommt“, bedankte sich Christoph
Drolshagen im Namen der Waldbreitbacher Hospiz-Stiftung, „Kunst ist auch in
der Hospizarbeit ein wichtiger Punkt, da
schwerstkranke und sterbende Menschen
sich über Malerei oft besser ausdrücken
können als allein über die Sprache.“ Dank
solcher Spenden können Angebote, wie
zum Beispiel die Kunsttherapie, die von
den Krankenkassen nicht übernommen
wird, aufrecht erhalten werden.
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Bakterien finden sich überall
Die Hygienefachkräfte sorgen in den Einrichtungen dafür, dass die Hygieneregeln
eingehalten werden – Raimund Ternes erklärt die Aufgaben einer Hygienefachkraft
und berichtet aus seinem Arbeitsalltag
Raimund Ternes erläutert Pflegekräften, wie sie reagieren müssen, wenn ein Patient mit VerFotos: al
dacht auf EHEC aufgenommen wird.
Zu den Aufgaben von Raimund Ternes gehört
es auch, den Hygienebericht zu erstellen.
Neuwied (al). „Ich muss oft der unbequeme Mahner sein“, sagt Raimund Ternes über seine Aufgabe – dabei lacht er
und sein Tonfall ist keineswegs streng.
Seine Ermahnungen sollten jedoch durchaus ernst genommen werden, denn
Ternes ist Leiter der Hygiene-Abteilung
im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied und verantwortlich dafür, dass
die erstellten Hygienevorgaben im Haus
eingehalten werden. „Wenn ich immer
mit dem erhobenen Zeigefinger durchs
Haus laufe, erreiche ich doch viel weniger,
als durch ein partnerschaftliches Miteinander. So halten die Kollegen die Hygienevorgaben ein, ohne dass die Hygienefachkraft hinter ihnen steht“, erklärt Ternes
seine Arbeitsweise. Und dass ihm seine
Arbeit viel Spaß macht, das merkt man
während des Interviews sehr deutlich.
heit bei den Zuhörern zu erreichen. So konfrontiere ich die Ärzte damit, dass unsere
Toilettenbrillen im Haus sauberer sind als
ihre Stethoskope“, berichtet Ternes. Es
geht ihm darum, dass die Mitarbeiter ihre
Handlungen im Alltag immer wieder reflektieren. „Es geschieht häufiger als
man denkt, dass ein Patient abgehört
wird, das Stethoskop bestenfalls in die
Tasche des Kittels gesteckt und ein paar
Minuten später der nächste Patient damit untersucht wird“, weiß Ternes aus
Erfahrung. „Das geschieht in der Hektik
des Alltags, denn unsere Ärzte und Mitarbeiter wissen eigentlich sehr genau,
wie es richtig geht“, ergänzt Ternes. Deswegen führen Ternes und seine Kollegen
in den anderen Häusern regelmäßig sogenannte Hygienevisiten durch, um die
Mitarbeiter für diese kleinen Alltagsfehler zu sensibilisieren. „Wir schauen
uns dabei die Arbeitsabläufe an und
machen auf Risiken aufmerksam“, erläutert Ternes das Vorgehen.
„Seit ungefähr 30 Jahren gibt es in den
Krankenhäusern Hygienefachkräfte –
also noch gar nicht so lang“, berichtet
Ternes. Ziel der Krankenhaushygiene ist
es, Infektionen und Kolonisationen, also
die sogenannten nosokomialen Infektionen (das sind Infektionen, die sich die
Patienten im Krankenhaus zuziehen),
zu reduzieren. Jährlich erkranken circa
400.000 Patienten in Deutschland an
einer nosokomialen Infektion, etwa
10.000 bis 15.000 sterben daran – zum
Vergleich: Jährlich gibt es circa 4.100 Verkehrstote. „Da gibt es also noch viel Verbesserungsbedarf“, sagt Ternes. Um dies
zu erreichen, ist Ternes in einem ständigen Austausch mit seinen Kollegen
aus den anderen Krankenhäusern der
Trägerschaft. „Die Hygienefachkräfte
des Trägers haben sich bereits von Anfang an vernetzt“, berichtet Raimund
Ternes. Sie treffen sich zwei- bis dreimal
im Jahr zu Fachtagungen, um sich auszutauschen, aktuelle Hygienethemen zu
besprechen oder um gemeinsam Schulungen vorzubereiten.
Schulungen für die Mitarbeiter durchzuführen, ist eine der Hauptaufgaben der
Hygienefachkräfte: die richtige Händedesinfektion, Wiederholungen der allgemeinen Hygieneregeln im Krankenhaus
(wie zum Beispiel der richtige Umgang
mit der Dienstkleidung, die korrekte Vorgehensweise beim Blut abnehmen oder
beim Katheter legen) oder Verfahrensanweisungen zu aktuellen Hygieneproblemen, wie momentan zu EHEC. „In
meinen Schulungen versuche ich Betroffen-
Bakterien finden sich überall. Deswegen
muss Raimund Ternes in jeder Abteilung
nach dem Rechten schauen. So führt er
überall im Haus Umgebungsuntersuchungen durch, kontrolliert alle Geräte
MARIENHAUS
und nimmt Wasserproben. Für einen gesunden Menschen stellen diese Bakterien
in der Regel keine Gefahr dar, für durch
Krankheit geschwächte Menschen dagegen schon. „Man muss sich unser Abwehrsystem als Mauer vorstellen. Und jede
Krankheit und jeder medizinische Eingriff
verursacht Lücken in dieser Mauer, durch
die dann die Bakterien eindringen können.
– Deswegen ist ja die Krankenhaushygiene
so wichtig“, erläutert Ternes.
Jedes Krankenhaus ist gesetzlich verpflichtet eine Hygienekommission zu
berufen. Diese Kommission besteht aus
dem Ärztlichen Direktor, der die Verantwortung für die Krankenhaushygiene
hat, den ärztlichen Hygienebeauftragten, dem Direktorium, dem Betriebsarzt,
dem Technischen Leiter, einem Mitglied
Mit 60 anderen Ausstellern – die kamen
hauptsächlich aus den Bereichen Handwerk, Handel und Dienstleistung – konkurrierte das St. Josef-Krankenhaus an
den zwei Ausstellungstagen um die Aufmerksamkeit der rund 6.000 Besucherinnen und Besucher. Aber der Stand der
Gelenkchirurgie erwies sich auch diesmal wieder als ein echter Publikums-
3/2011
der Mitarbeitervertretung und der Hygienefachkraft. Gemeinsam beschließen
die Mitglieder der Kommission den Hygieneplan. Dort werden die Daten aus den
Hygienevisiten und Proben berücksichtigt, die Raimund Ternes in einem sogenannten Hygienebericht zusammenfasst.
gelernter Krankenpfleger ist und lange
Jahre auf der Intensivstation gearbeitet
hat, hat diese Weiterbildung bereits vor
zehn Jahren absolviert. „Die Krankenhaushygiene berührt jedoch so viele Fachbereiche, dass ich mir mit den Jahren noch
viel selbst angeeignet habe“, erklärt Ternes.
Die Krankenhaushygiene ist ein sehr
umfangreiches Aufgabengebiet. Als Hygienefachkraft muss man sich mit Statistiken auseinandersetzen, Schulungen
vorbereiten und geben, die unterschiedlichsten Bakterien erkennen und zuordnen oder zum Beispiel wissen, wie eine
Klimaanlage funktioniert, damit man
dort die richtigen Proben nehmen kann.
All dies lernt man in der zweijährigen
berufsbegleitenden Weiterbildung zur
Hygienefachkraft. Raimund Ternes, der
Das Interesse der Medien an der Krankenhaushygiene sorgt dafür, dass auch
die Patienten vermehrt darauf achten.
„Ich habe mir immer gewünscht, dass
ein Patient ‚Aua‘ rufen würde, wenn er
zum Beispiel von der nicht desinfizierten
Hand einer Pflegekraft oder eines Arztes
berührt wird“, erzählt Raimund Ternes.
„In gewisser Weise tun das unsere Patienten jetzt“, freut er sich, denn so helfen
sie dabei, die Krankenhaushygiene noch
weiter zu verbessern.
Informationen rund um
das Thema Gelenkersatz
Hermeskeil. Zum zweiten Mal bei der
Hochwald-Gewerbeschau (Howa) in
Hermeskeil mit dabei war Mitte April
das St. Josef-Krankenhaus, genauer gesagt die Chirurgische Abteilung. Chefarzt Dr. Heinz Gerhard Braick und sein
Team informierten die Besucher rund
um das Thema Gelenkersatz. Und wenn
es um künstliche Hüft- oder Kniegelenke
oder auch um die Wirbelsäulenchirurgie
geht, dann genießt das Hermeskeiler
Krankenhaus weit über den Hochwald hinaus einen sehr guten Ruf. Entsprechend
groß war der Andrang der Besucher am
funkelnagelneuen Informationsstand
des Hauses, der pünktlich zur Howa fertig geworden war.
Echo
magnet. Auch Günther Schartz (links im
oberen Bild), der Landrat des Kreises TrierSaarburg, machte beim offiziellen Rundgang gerne hier Station und ließ sich von
Dr. Braick (2. von links) in die Geheimnisse
der Gelenkersatzchirurgie einführen.
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34
Nicolão wird bald wieder laufen können
Das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied behandelt einen angolanischen Jungen und
verhinderte die Amputation seines Beins
die Wunde, befreiten sie von abgestorbenen Gewebeteilen, um dann durch
eine sogenannte plastische Defektdeckung die Wunde zu schließen. „Ich bin
mehr als zuversichtlich, dass Nicolão das
Krankenhaus auf eigenen Beinen und
mit stabilen Hautverhältnissen verlassen wird“, so Dr. Weimer.
Dr. Georg Weimar, der Chefarzt der Unfallchirurgie (rechts), konnte in drei Operationen das
Bein von Nicolão heilen. Gemeinsam mit dem 14-Jährigen freut sich Stationsarzt Dr. Malek
Chahoud (links).
Foto: fs
Neuwied. Mit einer großen offenen
Wunde am linken Bein kam Nicolão
Freitas aus Angola Mitte Mai ins Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied.
Seit mehreren Jahren kann er sich nur
humpelnd und unter Schmerzen fortbewegen, da sein linkes Bein durch eine
etwa zehn mal 15 cm große Wunde im
Muskelgewebe beeinträchtigt ist. Dr.
Georg Weimer, Chefarzt der Unfallchirurgie, nahm sich des 14-jährigen Angolaners an, um die Funktionstüchtigkeit
seines Beins wieder herzustellen und die
Amputation des Beines zu verhindern.
Ursache und Zeitpunkt der Verletzung
sind nicht bekannt; wie oft in solchen
Fällen kann sich Nicolão nicht erinnern,
wie Verletzung entstanden ist. Aufgrund
Nicolãos Muttersprache ist Portugiesisch. Er spricht kein Wort Deutsch. „Hut
ab, vor dem kleinen Mann“, lobt Dr. Malek Chahoud, der betreuende Stationsarzt, seinen jungen Patienten, der die Situation, allein im fremden Land zu sein,
prima meistert. Für Aufklärungsgespräche vor den Operationen assistiert ein
Gärtner des Klinikums als Dolmetscher.
Am wenigsten Verständigungsprobleme hat Nicolão mit den anderen Kindern
der Kinderstation. „Spiel ist international“,
so Dr. Chahoud. Auch ehrenamtliche
Helfer des Friedensdorfes Oberhausen
kümmern sich regelmäßig um den
14-Jährigen, der sich schon darauf freut,
seine Eltern wieder zu sehen und bald
auch wieder Fußball spielen zu können.
der Beschaffenheit des Narbengewebes
schließt Dr. Weimer auf eine Verbrennung, möglicherweise durch eine Explosion, die mehrere Jahre zurückliegt.
„Auch heute gibt es in Angola noch viele
verminte Straßen und Landstriche, die
massive Verletzungen und tödliche Unfälle verursachen“, berichtet Dr. Weimer,
der die Heimat des Jungen durch die Schon seit einigen Jahren gibt es die ZuTeilnahme an Hilfseinsätzen der Organi- sammenarbeit zwischen dem Friedenssation Interplast kennt.
dorf Oberhausen und dem Marienhaus
Klinikum St. Elisabeth Neuwied, die zum
Durch Mitarbeiter des Friedensdorfes Ziel hat Kindern wie Nicolão, die in ihrem
Oberhausen kam Nicolão nach Deutsch- Heimatland nicht adäquat behandelt
land, nachdem in seinem Heimatland werden könnten, zu helfen. Die entsteerfolglos versucht worden war, die Wun- henden Kosten für die Behandlung werde zu heilen. In drei Operationen reinig- den regelmäßig vom Marienhaus Kliniten Dr. Weimer und sein Team zunächst kum getragen.
Vorstand des Förderkreises wiedergewählt
Gerolstein. Mitte April wurde bei der Mitgliederversammlung des Förderkreises
des St. Elisabeth-Krankenhauses der Vorstand neu gewählt. Der alte Vorstand ist
auch der neue: Wolfgang Meyer als Erster Vorsitzender, Gerd Disch als Stellvertreter, Mario Clemens als Schatzmeister,
Ingrid Klasen als Schriftführerin und als
Beisitzer Dr. Hans Esten und Matthias
Pauly. Neu dabei sind Manfred Gerard
und Herbert Clausen als Kassenprüfer. Im
vergangenen Jahr konnte der Förderkreis
das St. Elisabeth-Krankenhaus u.a. mit einem Mobilisationsrollstuhl für schwerstkranke Patienten und Spielgeräten für die
kleinen Patienten unterstützen.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Zwei mal zwei gleich zweimal Glück
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied: Im Abstand von zwei Monaten
bekommen zwei Schwestern jeweils Zwillinge
Neuwied (fs). „Das wird spannend“,
dachte sich Silke Kopp, als die 37-Jährige
Anfang des Jahres erfuhr, dass sie und
ihre fünf Jahre jüngere Schwester Kerstin
Keller nicht nur gleichzeitig schwanger
waren – sondern dass sie sogar beide
Zwillinge erwarteten. Parallelen lassen
sich noch einige weitere ziehen: Beide
haben nur neun Wochen nacheinander
im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth
Neuwied per Kaiserschnitt entbunden,
beide bekamen einen Jungen und ein
Mädchen (wobei die Brüder ihren
Schwestern jeweils eine Minute voraus
waren) – und beide Mütter sind überglücklich.„Alle vier sind absolute Wunschkinder“, so Kerstin Keller, die mit ihren
beiden acht Wochen alten Babys Kilian
und Mathilda schon seit Ende Mai zuhause den Alltag meistert. Oliver und
Paula Kopp kamen Ende Juni auf die
Welt und mussten wegen Komplikationen und etwas zu wenig Gewicht auf
der Frühgeborenen- und Kinderintensivstation behandelt werden. „Aber sie sind
auf einem guten Weg, und bald kann ich
meine Kleinen mit nach Hause nehmen“,
freute sich ihre Mutter Silke.
Die Schwestern Kerstin Keller (links) und Silke Kopp sind fast gleichzeitig Mütter von
Zwillingen geworden. Weil Silke Kopps Babys noch auf der Frühgeborenen-Intensivstation
betreut wurden, hält sie für unser Foto ihre kleine Nichte Mathilda im Arm.
Foto: fs
Auch für Oberärztin Kerstin Schöfferle,
die beide Mütter behandelt hat, waren
die Schwestern mit den Zwillingen etwas Besonderes. „Es ist schön zu sehen,
wie gesund die beiden Älteren sind und
wie gut sich die zwei Jüngeren entwickeln“, so die Gynäkologin. Die Mütter
hatten sich die Geburtshilfe im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth zusammen
angeschaut. Und sich ganz bewusst für
das Haus entschieden. „Vor allem hat
uns die herzliche und einfühlsame Art
der Mitarbeiter überzeugt“, betonten
beide Schwestern unisono.
Abschied nach einem Vierteljahrhundert
Neustadt/Wied. Die Liste derer, die ihr
Danke und Alles Gute sagen wollten, war
lang. Kein Wunder, war Schwester Tessy
Mandapathil (Bildmitte) doch fast ein
Vierteljahrhundert (genau 24 Jahre und
sechs Monate) im Alten- und Pflegeheim
St. Josefshaus in Neustadt an der Wied
tätig; davon fast 20 Jahre als Pflegedienstleitung. Anfang Juli wurde sie in
einem Gottesdienst und einer anschließenden Feierstunde herzlich von Mitarbeitern, Bewohnern, den Vertretern von
Kirchen- und Ortsgemeinde und den Mitgliedern des Fördervereins verabschiedet. Sie sei eine „wahre Institution“,
unterstrich Geschäftsführer Marc Gabelmann (2. von links) und erinnerte daran, dass Schwester Tessy Anfang 1987
zusammen mit einigen Mitschwestern
in die Fremde gezogen sei und sich in
Deutschland auf eine neue Sprache, Kultur und auch ein gänzlich anderes Klima
eingelassen habe. Und das mit Erfolg;
denn Schwester Tessy war in all diesen
Jahren nicht nur der gute Geist des St. heim, in dem auch Schwestern ihrer GeJosefshauses, sondern auch in Gemeinde meinschaft leben und arbeiten, neue Aufgaben zu übernehmen. Übrigens: Der
und Pfarrei engagiert und geschätzt.
Konvent in Neustadt bleibt allen UnkenSchwester Tessy verlässt Neustadt, um rufen zum Trotz bestehen. Die Schwesin einem Alten- und Pflegeheim in Born- tern halten Neustadt die Treue.
35
36
Warmer Geldregen für das Hetzelstift
Der Freundes- und Förderkreis unterstützt das Haus mit einem sechsstelligen Betrag –
Vorstand in Amt bestätigt
Neustadt/Weinstraße. Das kommt wahrlich nicht alle Tage vor: Bei der Mitgliederversammlung des Freundes- und Förderkreises Krankenhaus Hetzelstift überreichte Vorsitzender Henning Miehe Dr.
Mathias Löbelenz, dem Chefarzt der Urologischen Klinik, einen Spendenscheck
über 100.000 Euro. Mit diesem Betrag,
den ein anonymer Gönner dem Verein
zur Verfügung stellte, hat die Urologische
Klinik ein Diagnosegerät zur Früherkennung von Prostatakarzinomen anschaffen
können. Dieses neuartige, hoch moderne
Ultraschallgerät kann die Krebsgeschwüre
mittels Farbkontrasten bereits in einem
solch frühen Stadium darstellen, in dem
sie noch nicht ertastet werden können.
Neben dieser einmaligen Großspende
stellte der Förderverein der Pflege 3.400
Bei der Mitgliederversammlung des Freundes- und Förderkreises Krankenhaus Hetzelstift über- Euro zur Verfügung sowie der Klinik für
reichte Vorsitzender Henning Miehe Dr. Mathias Löbelenz, dem Chefarzt der Urologischen Anästhesiologie und Intensivmedizin und
Klinik, einen Spendenscheck über 100.000 Euro.
Foto: privat der Medizinischen Klinik II jeweils 2.000
Als Salz der Erde in ihren Unternehmen wirken
Weiterbildung Kompetenz und Geist soll Menschen zum Führen und Leiten
in kirchlichen Einrichtungen befähigen
Vallendar. Die Träger, für die sie arbeiten, daran, Führungskräfte zu rekrutieren die sich für den Fortbestand und die
leiden alle an Nachwuchsmangel. Und oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Weiterentwicklung ihrer Werke engahaben deshalb ein besonderes Interesse für Führungsaufgaben zu qualifizieren, gieren – und das im Sinne der jeweiligen
Ordensgründer und der Spiritualität der
Gemeinschaft. Genau hier setzt die zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung
Kompetenz und Geist an, die die EdithStein Akademie (ESA) Waldbreitbach,
das Geistliche Zentrum Vallendar und
die Stiftung Bildung im Katholischen
Krankenhausverband Deutschland in
Kooperation mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar anbietet.
Mitte April feierten die elf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Kurses
(zwei von ihnen arbeiten in Einrichtungen der Trägerschaft) zusammen mit denen, die sie in diese Weiterbildung entsandt hatten, feierlich ihren Abschluss.
Kompetenz und Geist setzt nicht auf Wissensvermittlung – das würde viel zu kurz
greifen. Ziel ist es vielmehr, die FühDie Teilnehmer des zweijährigen Kurses Kompetenz und Geist – Führen und Leiten in kirch- rungskompetenz und die je eigene Spirilichen Einrichtungen zusammen mit ihren Begleitern.
Foto: hf tualität der Teilnehmer zu stärken und
MARIENHAUS
Echo
3/2011
37
Neue Tagespflege mit
„richtig viel Raum und Licht“
Hochwald Altenzentrum St. Klara: Mit einem Frühlingsfest
wurden die neuen Räume der Tagespflege eingeweiht
Euro. Letztere hat dafür ein Übungsphantom angeschafft, ein Modell also,
an dem Medizinstudenten und junge
Ärzte Magenspiegelungen üben können. Die Palliativstation schließlich erhielt eine Spende von 1.000 Euro. Mit
knapp 21.000 Euro unterstützt der Verein die Ghanahilfe – die Initiative von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus
dem Hetzelstift, die humanitäre Hilfe
in einem Krankenhaus im Landesinneren von Ghana leisten (wir berichteten
im Jahre 2009 darüber).
Bei den Vorstandswahlen setzten die
Mitglieder des Vereins auf Kontinuität.
So wurde Henning Miehe als Vorsitzender ebenso in seinem Amt bestätigt
wie Willy Jäger als Stellvertreter und
Edmund Fahrnschon als Schatzmeister.
Neu in den Vorstand gewählt als Beisitzer
wurde Dr. Wilhelm Bauer, der Ärztliche
Direktor des Krankenhauses Hetzelstift.
Nach dem Gottesdienst und der feierlichen Segnung der neuen Räumlichkeiten waren alle
Fotos: fs
Anwesenden zu einem großen Frühlingsfest eingeladen.
zu vertiefen. Das geschieht in Modulen
und Führungsbausteinen, in denen es
beispielsweise um „Das Andere eines
christlich geprägten Unternehmens“,
um moraltheologische Grundlagen oder
Wege zu ethischen Entscheidungen
geht; dafür stehen aber auch Reflexionstage und Schattentage zur Verfügung. Und bei der zehntägigen IsraelReise gewinnen die Teilnehmer nicht
nur zur Heiligen Schrift einen neuen
Zugang.
Die Erwartungen an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind hoch. Pater
Jürgen Steffes-Ollig, der zusammen
mit seinen Mitbrüdern Dirk Gottwald
und Arthur Pfeifer aus dem Geistlichen
Zentrum in Vallendar die Teilnehmer
zwei Jahre lang geistlich begleitet hatte
(die Gesamtleitung des Kurses hatte
Josef Grandjean von der ESA), brachte
diese auf den Punkt: Die Absolventen
sollen als Salz der Erde und als Licht der
Welt in ihren Unternehmen wirken.
Hermeskeil (fs). Schon vor einiger Zeit
sind die Gäste der Tagespflege „Regenbogen“ in die drei großzügigen neuen Zimmer im Erdgeschoss eines Nachbargebäudes des Hochwald Altenzentrums St.
Klara umgezogen. Mitte Mai wurde die
neue Tagespflege nun offiziell eingeweiht. Das teilstationäre Angebot des Altenzentrums steht jetzt bis zu 20 älteren
Menschen tagsüber von montags bis
freitags offen. „In den neuen Räumen haben unsere Gäste richtig viel Raum und
Licht“, freut sich Heimleiterin Maria Borrello. Über 100 Bewohner, Gäste und Mitarbeiter waren zur Einweihung gekommen und feierten im großen Foyer des
Hochwald Altenzentrums einen fröhlichen Festgottesdienst. Nach der feierlichen Segnung der neuen Räumlichkeiten
waren alle Anwesenden zu einem großen
Frühlingsfest eingeladen, um so das neue
Zuhause der Tagespflege kennenzulernen.
vertraut sind und sie sich hier heimisch
fühlen können“, erläuterte Wendelin
Biwer die Innenausstattung. Der examinierte Altenpfleger leitet seit sechs
Jahren die Tagespflege und sorgt gemeinsam mit einem sechsköpfigen
Team für eine abwechslungsreiche Tagesgestaltung, wie zum Beispiel Singstunden, Gottesdienste, Sitztanz und
Bastelrunden.
In der neuen großzügigen Wohnküche
kann auch zusammen gekocht und gebacken werden. „Einige unserer Besucher sind schon seit 1999 vom ersten Tag
an mit dabei“, berichtete Biwer. Sie
schätzen an der Tagespflege die sozialen
Kontakte, die liebevolle und professionelle Pflege und das vielfältige Angebot,
das sie körperlich und geistig beweglich
hält. Auch ihre Angehörigen werden dadurch entlastet, weiß Maria Borello:
„denn in der Tagespflege ‚Regenbogen’
„Bei der Einrichtung haben wir darauf wissen sie ihr Familienmitglied in guten
geachtet, dass die Möbel für die Gäste Händen“.
38
Abends Champions-League, ...
Marienhaus-Cup 2011: St. Wendel gewinnt das Fußballturnier, Wadgassen die Olympiade
Mit vollem Einsatz wurde um jeden Ball gekämpft.
Dynamischer Antritt …
Niederbreitbach. Während am Abend
der FC Barcelona und Manchester United
im Londoner Wembley-Stadion um die
Krone im europäischen Vereinsfußball
kämpften, spielten tagsüber auf der
Sportanlage in Niederbreitbach 18 Mannschaften um den Marienhaus-Cup 2011.
Sicherte sich der FC Barcelona nach einer glanzvollen Vorstellung zum vierten
Male in seiner Vereinsgeschichte den
Champions-League-Titel, so gewann das
Team aus dem Marienkrankenhaus St.
Wendel erstmals den Marienhaus-Cup
und bezwang nach packendem Kampf
die Mannschaft der TransCare Service
auf den Weg gemacht, um in Sichtweite
des Waldbreitbacher Klosterberges den
diesjährigen Marienhaus-Cup auszuspielen. Die meisten sind regelmäßig dabei, und so traf man auf der Sportanlage
in Niederbreitbach (die hatte die Ortsgemeinde übrigens kostenlos zur Verfügung gestellt, was keine Selbstverständlichkeit ist) viele bekannte Gesichter.
Unwiderstehlicher Zug zum Tor …
GmbH, die völlig überraschend bis ins Finale vorgestoßen war. Bei der Olympiade,
die parallel zum Fußballturnier stattfand, setzte sich das Team aus dem Heilpädagogischen Zentrum Haus Mutter
Rosa in Wadgassen (HPZ) durch. Die Fußballer des HPZ wurden Dritte mit einem
knappen Sieg über das Team aus dem
Krankenhaus Hetzelstift aus Neustadt
an der Weinstraße.
Bei strahlendem Sonnenschein hatten
sich am letzten Samstag im Mai 18 Fußballmannschaften (so viele wie lange
nicht mehr) und neun Olympiade-Teams
Für einige war 2011 gleichwohl Premiere
– beispielsweise für die Mannschaft aus
dem Franziskushospital in Aachen, die
sich noch mit Spielern aus anderen Einrichtungen der Franziskus Hospital und
Begeisterte Fans …
MARIENHAUS
Echo 3/2011
... tagsüber Marienhaus-Cup
Elegante Ballführung ...
Pflegezentren gGmbH verstärkt hatte.
Oder die Orthopädie-Truppe aus dem
Bonner Gemeinschaftskrankenhaus. Und
nicht zuletzt die Heimis Eleven, wie sie
sich selbst getauft hatten – die bunte
Truppe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Heimbereich (aus Zentrale, Einrichtungen und der ctt, also trägerübergreifend); angeführt übrigens von
Geschäftsführer Marc Gabelmann, der –
wie die Superstars Lionel Messi und Wayne Rooney im Champions-League-Finale
– mit der Rückennummer 10 auflief. Für
die Heimis Eleven (aber nicht nur für sie)
galt: Dabei sein ist alles. Was der Stim-
Akrobatische Einlagen …
Was soll ich machen? scheint diese Geste des Torwarts zu signalisieren.
mung allerdings keinen Abbruch tat. Im queren. Das war Sport – Spiel – Spannung,
Gegenteil.
um den Titel einer weiteren Sendung aus
grauen Fernseh-Urzeiten zu zitieren.
Nebenan ermittelten bei der Olympiade
neun Teams im sportlichen Wettstreit ihre Der Marienhaus-Cup war auch 2011 wieder
Sieger. Die neun Spiele, bei denen vor allem eine runde Sache. Stimmung: klasse; Spiele:
Geschicklichkeit gefragt war, erinnerten spannend und fair; Organisation: vorbildsehr an das, was vor vielen Jahren als Spiel lich; Besuch: mau, wie immer. Bis auf ein
ohne Grenzen über den Fernsehschirm flim- paar eingefleischte Fans hatte sich kaum
merte. So galt es bei einem dieser Spiele, ein Zuschauer auf die Sportanlage in Niemit einer Kübelspritze Bälle ins Tor zu derbreitbach verirrt. Das war in London ein
schießen. Da wurde Fußballkegeln ge- klein wenig anders: ausverkauftes Haus und
spielt. Da mussten die Mitspieler/innen Live-Übertragung in alle Welt. – Mal sehen,
mit Flossen an den Füßen auf einem Brett wie’s 2012 wird. Dann wird der Marienhausin luftiger Höhe ein Planschbecken über- Cup übrigens in Wadgassen ausgetragen.
Zaungäste ...
39
40
So sehen Sieger aus:
Das Team aus dem Marienkrankenhaus St. Wendel gewann den Marienhaus-Cup 2011.
ergebnisse
Gruppe a
Spiel
Gruppe b
Ergebnis
Spiel
Ergebnis
Trier-Ehrang – Neuwied, Intensivstation
0:0
Bendorf/Neuwied/Waldbreitbach – Bitburg 2
10:0
Bitburg 1 – Rodalben
1:2
SG Zentrale/Support & Service GmbH – St. Wendel
0:2
Neuwied, Intensivstation – Neustadt/Weinstraße
1:2
Bitburg 2 – Aachen, FHP
0:7
Rodalben – Trier-Ehrang
2:0
St. Wendel – Bendorf/Neuwied/Waldbreitbach
1:0
Neustadt/Weinstraße – Bitburg 1
2:1
Aachen, FHP – SG Zentrale/Support & Service GmbH
1:6
Neuwied, Intensivstation – Rodalben
2:3
Bitburg 2 – St. Wendel
0:3
Neustadt/Weinstraße – Trier-Ehrang
1:1
Aachen, FHP – Bendorf/Neuwied/Waldbreitbach
0:2
Bitburg 1 – Neuwied, Intensivstation
1:3
SG Zentrale/Support & Service GmbH – Bitburg 2
12:0
Rodalben – Neustadt/Weinstraße
1:2
St. Wendel – Aachen, FHP
2:0
Trier-Ehrang – Bitburg 1
0:2
Bendorf/Neuwied/Waldbreitbach –
SG Zentrale/Support & Service GmbH
1:1
Gruppe c
Spiel
Gruppe d
Ergebnis
Spiel
Ergebnis
Bad Neuenahr-Ahrweiler – SG AH Dillingen/
Neunkirchen/Trier
1:1
Bonn, Orthopädie – Heimis Eleven
5:1
MRAZ Trier – TransCare Service GmbH
0:10
HPZ Wadgassen – St. Goar/Oberwesel
1:0
Bad Neuenahr-Ahrweiler – MRAZ Trier
6:1
Bonn, Orthopädie – HPZ Wadgassen
0:1
SG AH Dillingen/Neunkirchen/Trier – TransCare
Service GmbH
0:2
Heimis Eleven – St. Goar/Oberwesel
0:3
Bad Neuenahr-Ahrweiler – TransCare Service GmbH
1:1
Bonn, Orthopädie – St. Goar/Oberwesel
1:2
SG AH Dillingen/Neunkirchen/Trier – MRAZ Trier
5:0
Heimis Eleven – HPZ Wadgassen
0:1
MARIENHAUS
Leib und Leben riskierte unser Fotograf, um packende
Aufnahmen vom Fußballkegeln schießen zu können.
Echo 3/2011
Mit Flossen an den Füßen auf einem Brett in luftiger Höhe ein
Planschbecken zu überqueren, das will gelernt sein. Fotos: hf
tabellenstand nach der Vorrunde
Viertelfinale
Gruppe a
Mannschaft
Neustadt/Weinstraße – SG Zentrale/Support &
Service GmbH
2:1
Rodalben – St. Wendel
1:3
TransCare Service GmbH – St. Goar/Oberwesel
1:0
3
Bad Neuenahr-Ahrweiler – HPZ Wadgassen
1:3
2
halbfinale
Spiele
Tore
Punkte
Neustadt/Weinstraße
4
7:4
10
Rodalben
4
8:5
9
Neuwied, Intensivstation
4
6:6
4
Bitburg 1
4
5:7
Trier-Ehrang
4
1:5
Neustadt/Weinstraße – TransCare Service
Gruppe b
St. Wendel – HPZ Wadgassen
1:3
3:2 n.E.
St. Wendel
4
8:0
12
SG Zentrale/Support & Service GmbH
4
19:4
7
spiel um platz 3
Bendorf/Neuwied/Waldbreitbach
4
13:2
7
Neustadt/Weinstraße – HPZ Wadgassen
Aachen, FHP
4
8:10
3
finale
Bitburg 2
4
0:34
0
TransCare Service GmbH – St. Wendel
TransCare Service GmbH
3
13:1
7
platzierungsspiele
Bad Neuenahr-Ahrweiler
3
8:3
5
St. Goar/Oberwesel – Rodalben (um Platz 5)
4:1
SG AH Dillingen/Neunkirchen/Trier
3
6:3
4
MRAZ Trier
3
1:21
0
SG Zentrale/Support & Service GmbH –
Bad Neuenahr-Ahrweiler (um Platz 7)
4:0
Aachen, FHP – Bitburg 1 (um Platz 9)
4:0
Heimis Eleven – Bonn, Orthopädie (um Platz 11)
0:2
0:1
0:1
Gruppe c
Gruppe d
HPZ Wadgassen
3
3:0
9
St. Goar/Oberwesel
3
5:2
6
SG AH Dillingen/Neunkirchen/Trier – Bendorf/
Neuwied/Waldbreitbach (um Platz 13)
2:0
Bonn, Orthopädie
3
6:4
3
Neuwied, Intensivstation – MRAZ Trier (um Platz 15)
0:2
Heimis Eleven
3
1:9
0
Trier-Ehrang – Bitburg 2 (um Platz 17)
9:2
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42
Übung macht den Meister
des Krankenhauses Maria Hilf in Bad
Neuenahr-Ahrweiler stattfand und von
Privatdozent Dr. Jörg Heller, dem Chefarzt der Gastroenterologie, und seinem
Team organisiert worden war.
Unter fachkundiger Anleitung trainierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Bio-Simulatoreinheiten, wie im Notfall eine akute Blutung in der Speiseröhre, im Magen oder im
Zwölffingerdarm gestillt werden kann.
Foto: hf
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Übung macht
den Meister, sagt ein altes Sprichwort.
Nur: Wie bekommt ein Arzt die nötige
Erfahrung, um sein Handwerk sicher
oder gar meisterlich zu beherrschen?
Gut, dass es dafür heutzutage Simulatoren gibt, an denen man (frau natürlich
auch) unter realistischen Bedingungen
wie in diesem Fall am Schweinemagenmodell trainieren kann – beispielsweise
das Management der oberen gastrointestinalen Blutung, wie der endoskopische Trainingskurs betitelt war, der Mitte Mai in den neuen Endoskopieräumen
Unter fachkundiger Anleitung trainierten
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an
drei Bio-Simulatoreinheiten, wie im Notfall eine akute Blutung in der Speiseröhre, im Magen oder im Zwölffingerdarm
gestillt werden kann. Die erfahrenen Internisten, die die überwiegend jungen
Mediziner an diesem Tag begleiteten,
machten die Teilnehmer vertraut mit
Hands-on-Injektionstechniken, bei denen
blutungshemmende Medikamente gespritzt werden; ließen sie das endoskopische Clippen, also Abklammern von Magenblutungen üben; und unterwiesen sie
darin, wie Krampfadern in der Speiseröhre,
die zu bluten begonnen haben, abgebunden werden können. – Abgerundet wurde
das Trainingsprogramm durch Kurzreferate.
Die meisten der 30 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer kamen aus trägereigenen Kliniken und zwar „von Eitorf bis Saarlouis“,
so Heller. – Der Trainingskurs war für die
Teilnehmer übrigens kostenlos. Sechs Firmen und der Förderverein des Klinikums
haben dies als Sponsoren möglich gemacht.
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation geschlossen
Altenzentrum St. Josef will zusätzliche Bewohnerzimmer einrichten und soll
mittelfristig generalsaniert werden
Betzdorf. Die Fachklinik für Geriatrische
Rehabilitation im Altenzentrum St. Josef
in Betzdorf ist geschlossen worden. Von
der Schließung der Klinik, die 1991 (als
erste in Rheinland-Pfalz) gegründet
wurde und über 40 Betten für die stationäre Reha und sechs Plätze in der Tagesklinik verfügte, waren 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen – Ärzte,
Krankenschwestern und Altenpfleger,
Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und Masseure sowie Sozialarbeiter. Erfreulich: Bis auf wenige Ausnahmen werden alle im Altenzentrum
weiter beschäftigt oder haben in einer
der umliegenden Einrichtungen insbesondere des DRK, aber auch anderer Träger, einen neuen Arbeitsplatz gefunden.
– Das DRK Krankenhaus Kirchen hatte
Mitte letzten Jahres, als es eine Abtei-
tung in den letzten Monaten nicht mehr
belegten. Das wiederum hatte zu einem
dramatischen Einbruch in der Belegung
geführt und machte den wirtschaftlichen Betrieb der Rehaklinik unmöglich;
mehr noch: hätte auf Dauer das gesamte
Altenzentrum finanziell schwer belastet.
Es gab – so erläuterten es Geschäfts- Last but not least waren da auch noch
führer Marc Gabelmann und Klaus die Auflagen des Brandschutzes, die
Schmidt, der Kaufmännische Direktor hohe Investitionen erfordert hätten.
des DRK Krankenhauses Kirchen, bei der
Mitarbeiterversammlung Mitte Mai – Allen Gerüchten zum Trotz plant das Algleich mehrere Gründe, die die Schlie- tenzentrum St. Josef nach den Worten
ßung unausweichlich machten: Der von Geschäftsführer Marc Gabelmann,
Ärztemangel, der in der Geriatrie beson- die frei werdenden Räumlichkeiten der
ders groß ist, machte der Klinik sehr zu Fachklinik kurzfristig umzubauen und
schaffen und es zunehmend schwer, die als zusätzliche Bewohnerzimmer zu
wachsenden Qualitätsanforderungen zu nutzen. Mittelfristig soll zudem das geerfüllen. Das war auch der Grund, wa- samte Altenzentrum generalsaniert
rum einzelne Krankenkassen die Einrich- werden.
lung mit 30 Betten für die Akutgeriatrie
eingerichtet hatte, ergänzend hierzu
auch die Geschäftsbesorgung für die
Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation im Altenzentrum St. Josef übernommen.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
„Hospizarbeit ist immer multiprofessionell und vernetzt“
Neuwied/Neustadt/Weinstraße
(al).
„Keine Einrichtung kann Sterbende allein
hospizlich betreuen. Hospizarbeit ist immer multiprofessionell und vernetzt“, ist
Christoph Drolshagen von der Fachberatung Hospiz überzeugt. Deswegen gehen die Hospize, an denen der Träger
beteiligt ist, Kooperationen mit den unterschiedlichsten Einrichtungen ein. So
schloss Mitte Mai das Ambulante Hospiz in Neustadt/Weinstraße drei Kooperationen: mit dem Caritas-Altenzentrum
St. Ulrich, dem Krankenhaus Hetzelstift
und dem Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in
Neustadt/Weinstraße. „Unsere hauptamtlichen Mitarbeiter haben vielfach
nicht die Zeit, die wir einem Sterbenden
gerne entgegenbringen möchten“, bedankte sich Ernst Ohmer, der Heimleiter
des Caritas-Altenzentrums, stellvertretend auch für die anderen Kooperationspartner für die Unterstützung durch das
Ambulante Hospiz Neustadt/Weinstraße.
Ebenfalls drei Kooperationen besiegelte
im Mai und Juni das Ambulante Hospiz Die Trägervertreter des Ambulanten Hospizes Neustadt/Weinstraße und die KooperationsNeuwied: Nun gehören die Linzer Senio- partner freuen sich auf die Zusammenarbeit ...
Foto: as
ren-Residenz St. Augustinus, der Linzer
ambulante Pflegedienst (ASD) sowie das
Bendorfer AWO Seniorenzentrum Vierwindenhöhe zu den Partnern des Ambulanten Hospizes Neuwied. Damit sind
„weitere wichtige Fäden im Netz der
Hospizarbeit gesponnen“ worden, freute
sich Christoph Drolshagen. Die Hospizidee setze überall da an, wo Menschen
leben, krank werden und sterben, so
Drolshagen. Daher seien Kooperationen
mit Einrichtungen der Altenhilfe so
wichtig.
In der Praxis bedeuten diese Kooperationen, dass die ehrenamtlichen Hospizhelfer bei der Betreuung und Begleitung
schwerstkranker und sterbender Bewohner und Pflegebedürftiger dazu gebeten werden können, wenn ihre Unterstützung gewünscht wird. Die speziell
für diese Aufgabe geschulten Ehrenamtlichen ergänzen hier die Pflege, denn sie
bringen neben ihrer Kompetenz vor allem viel Zeit mit, ob für Gespräche, zum
Vorlesen oder zum gemeinsamen Beten.
... ebenso wie die Vertreter des Ambulanten Hospizes Neuwied mit ihren neuen KooperaFoto: fs
tionspartnern.
Die Kooperationspartner freuen sich auf
die Zusammenarbeit mit den Hospizen
und sind überzeugt, dass die Arbeit der den betroffenen Menschen zugute kommt, das Pflegepersonal von dieser Unterehrenamtlichen Hospizhelfer nicht nur sondern dass auch die Angehörigen und stützung profitieren werden.
43
oiuzwq
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„Dieses Jahr war genau richtig für mich“
Marilena Schwaderlapp hat ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Marienhaus Klinikum
St. Antonius absolviert – ihr hat dieses Jahr geholfen, sich beruflich zu orientieren
gesetzt ist sie auf der Aufnahmestation
Martin und übernimmt dort unter anderem den Flurdienst. „Damit hatte ich am
Anfang meine Probleme“, gibt Marilena
zu. Denn augenscheinlich sitzt man nur
auf dem Flur und gibt acht auf die Patienten, die die Station nicht oder nicht
allein verlassen dürfen. „Ich bin ein sehr
aktiver Mensch und ich hatte das Gefühl,
nichts Nützliches zu tun“, berichtet sie.
Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem auch das Blutdruckmessen. Die Ergebnisse trägt sie
in die Patientenakten ein.
Waldbreitbach (al). Dass sie ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Psychiatrie machen würde, ist eher dem Zufall geschuldet. „Ich habe mich spät entschieden, ein FSJ zu machen“, denkt
Marilena Schwaderlapp zurück. Ihr ursprünglicher Plan war, direkt nach dem
Abitur zu studieren. „Aber meine Idee,
ein Chemiestudium zu beginnen, hat
sich irgendwie noch nicht richtig angefühlt“, erzählt die 20-Jährige. Also hat sie
sich kurz entschlossen für ein FSJ beworben – eigentlich im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied. Dort waren
jedoch keine freien Plätze mehr zu vergeben, und so ist ihre Bewerbung bei
Angelika Muß gelandet. Die stellvertretende Pflegedienstleiterin des Marienhaus Klinikums St. Antonius fragte bei
Marilena an, ob sie sich auch einen Einsatz in einer Fachklinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik vorstellen könne. „Nach dem Vorstellungsgespräch habe ich direkt zugesagt“, erinnert sich die junge Frau. Im August
2010 hat sie ihr FSJ begonnen.
erfahren. „Außerdem ist meine Mutter
Psychologin, so dass ich eine gewisse
Vorstellung hatte“, berichtet Marilena.
Nur der genaue Unterschied zur forensischen Psychiatrie ist ihr erst mit Beginn ihres FSJs klar geworden. „Ich war
etwas besorgt, ich würde auch auf Straftäter treffen“, erinnert sie sich und muss
über ihre damalige Naivität lachen. Ein-
Dass dem nicht so ist, hat sie mit der Zeit
gelernt und in Gesprächen mit Angelika
Muß zurückgespiegelt bekommen. „Dieser Dienst ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe“, erklärt Muß. Die Patienten verbringen viel Zeit in dem gemütlich
eingerichteten Flurbereich. „Frau Schwaderlapp ist also auch immer ein Ansprechpartner und muss gleichzeitig die
anderen Patienten im Blick behalten“,
so Muß weiter. Mittlerweile begreift
Marilena den Flurdienst als eine sehr
wichtige Tätigkeit. Hier ist sie mitten im
Geschehen „und ich erfahre in den zahlreichen Gesprächen viel über unsere Patienten und deren Geschichten“, ist die
junge Frau dankbar für die Erfahrungen.
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe,
warum jemand in eine psychische Krise
gerät – der Verlust des Arbeitsplatzes
oder eines liebgewonnenen Menschen
zum Beispiel. „Das könnte auch jedem
von uns passieren“, wird der jungen Frau
in diesen Gesprächen klar.
Was auf sie zukommen würde, hatte sie Bei Problemen jeglicher Art ist Angelika Muß, die stellvertretende Pflegedienstleiterin, für
schon ein wenig im Vorstellungsgespräch Marilena immer die erste Anlaufstelle.
Fotos: al
MARIENHAUS
Neben dem Flurdienst übernimmt die
FSJlerin noch andere Aufgaben: so zum
Beispiel Betten reinigen und beziehen,
Blutdruck messen, Wäsche der Patienten
versorgen oder kleinere Wünsche der Patienten erfüllen. Sie begleitet die Patienten bei Spaziergängen oder bei den kleinen Einkäufen im hauseigenen Bistro.
Wenn sich mehrere Patienten zusammenfinden, spielen sie auch schon mal
zusammen ein Spiel. „Die Konsilfahrten
begleite ich auch immer sehr gern“, erzählt Marilena. Hier kümmert sie sich
um die Patienten, die zur Abklärung von
anderen Krankheiten zum Arzt müssen.
Denn manchmal kommt neben der psychischen Erkrankung noch eine physische hinzu. „Und damit diese Patienten
eine solche Stresssituation nicht allein
meistern müssen, begleiten wir sie“, erklärt Muß. Marilena freut sich über das
Vertrauen ihrer Kollegen und der Patienten, dass sie diese Fahrten oft eigenver-
Echo
3/2011
antwortlich absolvieren darf. „Hier habe rung zu geben“, freut sich Angelika Muß
ich viele andere medizinische Berufszwei- über Marilenas Entschluss.
ge kennengelernt“, erzählt sie. Und so hat
„Dieses Jahr war genau richtig für mich“,
sich auch ihr Berufswunsch gefestigt.
ist Marilena überzeugt. „Jetzt bin ich mir
Denn während des FSJs hat sie festge- mit meinem Studienwunsch sicher und
stellt, dass ein Chemiestudium nicht das ich habe wieder viel Elan“, ist sie dankRichtige für sie ist. „Ich werde jetzt ein bar, sich diese Zeit genommen zu haben.
Medizinstudium beginnen“, freut sich „Ich nehme unheimlich viel mit“, so die
Marilena auf die Zeit nach ihrem FSJ. FSJlerin. So habe sie unter anderem GeLangfristig könnte sie sich eine Arbeit in duld gelernt – gerade im Umgang mit
der Forschung vorstellen, eventuell der den Demenz-Patienten. Aber auch ihr
Hirnforschung. „Ich habe hier zum Bei- Blick auf das Leben hat sich verändert.
spiel Patienten mit Demenz erlebt und „Einem Patienten mit einer Depression
es interessiert mich, welche Prozesse im kann man nicht einfach sagen, wie
Körper dafür verantwortlich sind“, fügt schön die Sonne scheint und alles ist
sie hinzu. Aber ganz sicher ist sie sich wieder gut“, erklärt sie. Das Bewusstnoch nicht, denn die Arbeit mit den sein, wie schnell man selbst in eine psyMenschen macht ihr sehr viel Spaß, so chische Krise geraten kann und wie
dass sie sich auch vorstellen kann, in ei- wertvoll es ist, dass es dann Menschen
nem Krankenhaus zu arbeiten. „Das FSJ gibt, bei denen man Hilfe findet – „das
dient ja unter anderem dazu, den jun- wird mich weiter begleiten“, ist sich
gen Menschen eine berufliche Orientie- Marilena sicher.
„Das besondere Leuchten in den Augen
der fotografierten Menschen“
Fotoausstellung von Susan Blumentritt im St. Pantaleon Seniorenzentrum Unkel-Scheuren zeigt Bewohner und Mitarbeiter
Unkel-Scheuren (as). Mit viel Behutsamkeit und dem Gespür für den richtigen
Augenblick hat Susan Blumentritt Bewohner und Mitarbeiter des St. Pantaleon
Seniorenzentrums Unkel-Scheuren fotografiert. Entstanden sind 36 ausdrucksstarke Fotografien, die seit Ende Mai in
einer Ausstellung mit dem Titel Lebensfreude in der ersten Etage des Pflegezentrums zu sehen sind. „Wenn ich jemanden fotografiere, ist es mir wichtig,
die Würde des Menschen zu wahren“, so
Susan Blumentritt, die seit mehr als
zehn Jahren im Haus in der Altenpflege
tätig ist und schon seit ihrer Jugend leidenschaftlich gern fotografiert. „Ich
muss die Menschen kennen, die ich portraitiere“, betont sie. Nur so könne sie
Bilder machen, in denen sich die Persönlichkeit der Menschen widerspiegelt. Die
Bewohner hätten sich gerne von ihr foto-
grafieren lassen, „denn sie vertrauen mir
und sie wissen, dass sie mir am Herzen
liegen“, gibt sie zu. Sie hätten es genossen,
wichtig zu sein. Vielleicht ist das auch
der Grund für „das besondere Leuchten
in den Augen der fotografierten Personen“, wie Heimleiter Christof Tinten vermutet.
Anderthalb Jahre hat Susan Blumentritt
an der Ausstellung gearbeitet und in
dieser Zeit viel Unterstützung von Seiten der Heimleitung und der Mitarbeiter
erfahren. Gerade Bewohner, die an Demenz erkrankt sind, hätten oft nur kurze
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsphasen. So habe sie manchmal länger
auf den richtigen Augenblick warten
müssen, in dem dann das perfekte Bild
entstand, bei dem der Ausdruck, der Hintergrund, das Licht – einfach alles stimmt.
Heimleiter Christof Tinten freut sich über die
Fotoausstellung, für die Susan Blumentritt
zahlreiche Bewohner des St. Pantaleon Seniorenzentrums Unkel-Scheuren fotografiert
hat.
Foto: as
45
Wir gratulieren!
46
25-jähriges Dienstjubiläum
Mohamed Afellah Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Thomas Böhnlein Marienkrankenhaus
St. Wendel
Annette Brandt Marienhaus Klinikum im Kreis
Ahrweiler St. Josef-Krankenhaus Adenau
Eva Bugala Marienhaus Klinikum Eifel, Bitburg
Maria Buhr Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Maria Colmesch Marienhaus Klinikum Eifel
Standort St. Josef Neuerburg
Rudolf Dillschnitter Marienhaus Klinikum
St. Josef Bendorf
Ursula Schares Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Marita Schneider Marienhauskliniken
St. Elisabeth Wadern –
St. Josef Losheim am See
Gisela Stein Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Birgit Theis Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Siegfried Thies Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Gabriele Wagner Marienhausklinik
St. Josef Kohlhof
Regina Weber Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Danuta Wlodarczyk Marienhausklinik
Hans-Joachim Drießen Alten- und Pflegeheim
St. Josef Kohlhof
St. Josefshaus Neustadt/Wied
Margit Düpré Marienkrankenhaus
St. Wendel
Heidrun Ebding Krankenhaus Hetzelstift
Neustadt/Weinstraße
Hedwig Feis Alten- und Pflegeheim
St. Anna Hoppstädten-Weiersbach
Irmgard Fuchs Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Andrea Halmbacher Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Saarlouis
30-jähriges Dienstjubiläum
Karina Bastong Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Saarlouis
Angelika Baumgarten Marienhaus Klinikum
im Kreis Ahrweiler Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Johanna Bläs-Wolf St. Josef-Krankenhaus
Hermeskeil
Helga Dreesen Marienhaus Klinikum im
Kreis Ahrweiler Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Georg Krämer Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Saarlouis
Dr. Milos Duda Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Lothar Kunz Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Doris Fandel Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Eckhard Müller Marienkrankenhaus
St. Wendel
Elfriede Friedrich Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Silvia Müller St. Josef-Krankenhaus
Hermeskeil
Irina Glabach Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Michael Robert Marienhaus Klinikum im
Kreis Ahrweiler Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Beate Hardt Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Veronika Sauer Mutter-Rosa-Altenzentrum
Trier
Cordula Braun Marienkrankenhaus
St. Wendel
Dr. Peter-Michael Herding Marienhaus
Klinikum St. Elisabeth Neuwied
Rainer Jochum Marienkrankenhaus
St. Wendel
Petra Kober Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Magdalena Röder Marienhaus Klinikum Eifel
Standort St. Josef Neuerburg
Alexandra Seitz Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Albrecht Selugga Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
40-jähriges Dienstjubiläum
Maria Hoffmann Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Martina Robol Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
35-jähriges Dienstjubiläum
Madeleine Hubertus Marienkrankenhaus
St. Wendel
Gertrud Ohlmann Marienhaus Klinikum
St. Antonius Waldbreitbach
Agnes Rausch Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Anneliese Theobald Marienkrankenhaus
St. Wendel
45-jähriges Dienstjubiläum
Marianne Rupprecht Mutter-Rosa-Altenzentrum Trier
50-jähriges Dienstjubiläum
Maria Quirin Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Karin Hegel Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Neuwied
Annelie Igelmund Marienhaus Klinikum Eifel
Standort Bitburg
Karola Senzig Marienhaus Klinikum
St. Elisabeth Saarlouis
Benno Kastenholz Marienhaus Klinikum
im Kreis Ahrweiler Krankenhaus Maria Hilf
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Martina Schabbach Alten- und Pflegeheim
St. Anna Morbach
Maria Marhenke Marienkrankenhaus
Trier-Ehrang
Elisabeth Schaffrinski Marienhaus Klinikum
Eifel Standort Bitburg
Barbara Mörsdorf Marienkrankenhaus
St. Wendel
P.S.: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir
in der Rubrik „Wir gratulieren“ nur die Jubilare
berücksichtigen können, die uns die Hausleitungen schriftlich mitteilen. – Redaktionsschluss für
die nächste Ausgabe ist der 23. September 2011.
MARIENHAUS
Echo
47
3/2011
„Der Erfolg war überwältigend“
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Marienhaus Seniorenzentrums St. Josef Bad Breisig
veranstalteten den ersten „St. Josefs Flohmarkt“
Nützliche Haushaltsgegenstände und viele Schätze aus Keller und Dachboden wechselten den Besitzer.
Bad Breisig (as). Die Idee, einen Flohmarkt
zu veranstalten, hatten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des Marienhaus Seniorenzentrums St.
Josef schon lange. „Wir wollten damit
Geld sammeln, das vor allem den bettlägerigen Bewohnern zu Gute kommt“,
berichtet Johanna Schön, die sich schon
lange ehrenamtlich im Haus engagiert.
Mitte April setzten sie diese Idee in die Tat
um und luden zum ersten „St. Josefs Flohmarkt“ ein. Zuvor jedoch mussten sie die
Waren für den Verkauf zusammentragen.
Hier halfen insbesondere zahlreiche Bürger aus Bad Breisig und Umgebung. „Wir
haben Anzeigen geschaltet, in denen wir
um Gegenstände für den Flohmarkt baten. Der Erfolg war überwältigend“, erinnert sich Martina Gruber vom Sozialdienst des Hauses. „Wir bekamen so viele
Sachen, darunter auch eine ganze Menge
sehr schöner Dinge, von denen wir sicher
waren, dass sie sich gut verkaufen ließen.“ Neben Kleidung wurden dem Haus
zum Beispiel Handtaschen, Vasen, Tischwäsche, Gläser, Geschirr, CDs, Bilder und
Bücher gespendet.
schen im Marienhaus Seniorenzentrum
verbessern“, betont Marion Kamptz, die
für die Bewohner regelmäßig Gitarre
spielt und mit ihnen singt. Etwa 15
Ehrenamtliche kommen ins Haus und
stellen den älteren Menschen einige
Stunden ihrer Zeit zur Verfügung. Sie
begleiten die Bewohner zum Beispiel
zum Arzt oder zu Veranstaltungen, sie
spielen mit ihnen Karten, lesen vor und
fahren sie bei gutem Wetter mit dem
Rollstuhl spazieren. Mit dem Flohmarkt
haben die Ehrenamtlichen gemeinsam
eine Veranstaltung organisiert und
durchgeführt. „Und das war einfach eine
ganz tolle Sache. Wir werden das hof„Mit unserem Engagement wollen wir fentlich noch mal machen“, so Marion
die Lebensqualität der älteren Men- Kamptz.
Kleiderhilfe Bethel – und kommt so bedürftigen Menschen zu Gute. Mit dem
Flohmarkt wurde ein Erlös in Höhe von
2050 Euro erzielt. Durch den Verkauf von
frisch gebackenen Waffeln nahmen die
Ehrenamtlichen an dem Tag zusätzlich
rund 300 Euro ein. Die gesamte Summe
wird für Anschaffungen verwendet, die
den Bewohnern gut tun. Es wird ein
fahrbarer Fernsehwagen mit DVD-Spieler angeschafft, der für Filmnachmittage
mit Bettlägerigen eingesetzt wird; darüber hinaus wird ein Clown Bewohner besuchen, der für die Arbeit mit dementiell
Erkrankten ausgebildet ist.
„Die Resonanz auf den Flohmarkt war
großartig“, schwärmt Lotti Balz, die bei
der Veranstaltung auch Akkordeon gespielt hat. 70 bis 80 Prozent der Sachen
wurden verkauft – alles was übrig blieb,
wurde an entsprechende Stellen weitergegeben, zum Beispiel an das Sozialkaufhaus LISA in Bad Breisig oder an die Lotti Balz sorgte für die Musik beim Flohmarkt. Fotos: hf
48
„Es war ein sehr schöner und informativer Tag hier oben“
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfuhren beim Trägertag mehr über den Träger
und die Waldbreitbacher Franziskanerinnen
Waldbreitbach (cm). Ende Mai fand auf
dem Klosterberg in Waldbreitbach der
Trägertag statt. 115 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, darunter auch erstmals einige aus den Einrichtungen der Franziskus Hospital und Pflegezentren gGmbH,
(und ich als neuer Praktikant) waren der
Einladung gefolgt, um mehr über den
Träger und den Orden der Waldbreitbacher Franziskanerinnen zu erfahren. Den
Einstieg in den Tag bildete eine Meditation in der Mutterhauskirche, um „nicht
nur körperlich, sondern auch innerlich
hier oben anzukommen“, wie Josef Grandjean, Leiter der Edith-Stein-Akademie, es
ausdrückte. Von Schwester Edith-Maria
Magar, die Mitglied der Ordensleitung
der Waldbreitbacher Franziskanerinnen
ist, erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes über den Orden, seine Gründerin
Mutter Rosa und seine Entstehung. Sie
bot interessante Einblicke in den Alltag
der Schwestern und erläuterte den Teilnehmern den Weg, den eine junge Frau
gehen muss, bevor sie sich für immer an
den Orden binden kann.
Einen Einblick in das Gesamtunternehmen vermittelte den Teilnehmern Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh. Sie stellte
das Unternehmen als Ganzes vor und
erläuterte die anstehenden Umstrukturierungsmaßnahmen. „Wir gestalten
aus einer großartigen Tradition eine große Zukunft“, sagte sie im Bezug auf die
neuen Trägerstrukturen. Außerdem stand
sie den Teilnehmern Rede und Antwort,
zum Beispiel zu den Themen Familienfreundlichkeit des Unternehmens oder
Wertschätzung der geleisteten Arbeit.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmer
die Möglichkeit, bei einem Rundgang
durch das Mutterhaus einen Blick hinter
die Türen des Klosters zu werfen und so
einen Einblick in das Leben der Schwestern auf dem Klosterberg zu bekommen.
Auch die Ausstellung zum Leben und Wirken von Mutter Rosa im Bildungs- und
Tagungshaus fand großen Anklang. „Es
war ein sehr schöner und informativer
Tag hier oben“, berichtete eine Teilnehmerin,
während ein anderer ergänzte: „Ich habe
hier heute viele neue Eindrücke gewonnen
und bin froh, dass ich hergekommen bin“.
Über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren Ende Mai zum Trägertag auf den Klosterberg nach Waldbreitbach gekommen
Foto: ao
Spende für den Kinder-Hospizdienst Saar
Saarlouis. Mitte Mai übergaben Andreas
Krätzmann, stellvertretender MAV-Vorsitzender (Bildmitte), und Astrid Welch
von der Kinderintensivstation (rechts)
als Vertreter der Mitarbeiter des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Saarlouis
gemeinsam mit Krankenhausoberin
Schwester M. Esther Rivinius (2. von links)
dem Kinder-Hospizdienst Saar einen
Spendenschenk in Höhe von 1.655 Euro.
Maria Eckert, die Koordinatorin des Kinder-Hospizdienstes (links) und Winfried
Bausch, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Kinder-Hospizdienstes (2. von rechts), freuten sich über die
stattliche Summe. Diese setzte sich aus
dem Erlös der Weihnachtstombola und
der Spendensammlung der Mitarbeiter
der Kinderintensivstation anlässlich der
Verabschiedung von Dr. Herbert Orth zusammen. Dieses Geld fließt direkt in die
Projekte des Beratungs- und Begleitungsangebotes des Kinder-Hospizdienstes. Derzeit betreuen die haupt-
und ehrenamtlichen Mitarbeiter über
90 Familien mit schwerstkranken Kindern. Ziel der Kinderhospizarbeit ist es,
die Lebensqualität der betroffenen Kinder und deren Familien zu verbessern.
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Die Hospiz-Kultur-Kneipe ist eine Art Türöffner
Franziskus-Hospiz Hochdahl: In der Hospiz-Kultur-Kneipe können Interessierte
kulturelle Abende verbringen – und Berührungsängste abbauen
Hochdahl (fs). Sie hatten den Aushang in
der Kirche gesehen. Oder Freunde hatten
ihnen davon erzählt. Oder sie sind schon
seit Jahren Gäste in der Hospiz-KulturKneipe – und waren darum auch Anfang
Juni dabei, als wieder rund 50 Besucher
ins Franziskus-Hospiz Hochdahl gekommen waren. Allerdings nicht, um sich
über Sterben, Tod und Trauer auszutauschen, sondern um gemeinsam einen
Abend mit verschiedenen kulturellen
Angeboten zu verbringen. Dieses Mal
stand ein Vortrag über Indien auf dem
Programm: Mit vielen Fotos, bunten Saris und einem traditionellen indischen
Reisgericht brachte Christiane Dommach,
die stellvertretende Pflegedienstleitung Rund 50 Besucher waren Anfang Juni wieder zur Hospiz-Kultur-Kneipe gekommen. Gegen
im Hospiz, den Teilnehmern Indien näher, eine kleine Spende können Sie hier auch eine Kleinigkeit essen und trinken.
Angehörigen auch mit dabei. „Hier ist es
das Natürlichste von der Welt, dass
Kranke und Gesunde gemeinsam einen
schönen Abend verbringen“, so die Beobachtung von Ulrike Proba-Köhler. Die
Gäste im Hospiz erfahren so ein Gefühl
des Angenommenseins. Sie können hier
als Mitglied der Gemeinde wieder etwas
Alltägliches erleben. Darüber freute sich
Ulrike Proba-Köhler besonders: „Schließlich ist dieser würdevolle Umgang mit
Sterbenden ein wesentlicher Teil der
Hospizidee“.
Interessiert verfolgten die Besucher der HospizKultur-Kneipe den Reisebericht über Indien.
Die Organisatoren überlegen sich für jeden
ersten Freitag im Monat, an dem die KulturKneipe stattfindet, etwas Neues.
wie sie es auf ihren Reisen erlebte.
„Unser Hospiz soll ein fester Bestandteil
der Gemeinde sein, darum haben wir die
Hospiz-Kultur-Kneipe ins Leben gerufen“,
erklärte Ulrike Proba-Köhler, zuständig
für die Öffentlichkeitsarbeit im Franziskus-Hospiz, das Angebot. Jeder Interessierte kann gegen eine geringe Spende
teilnehmen und bekommt zudem eine
Kleinigkeit zu essen und zu trinken.
Die Kultur-Kneipe ist für Proba-Köhler
eine Art Türöffner: „Die Menschen kommen hier ungezwungen und in einem
angenehmen Rahmen mit dem Hospiz
in Kontakt“. Sie verlieren so etwas die
Scheu, sich mit dem Thema Hospiz auseinanderzusetzen und können Vorurteile
abbauen. In der Regel findet die HospizKultur-Kneipe jeden ersten Freitag im
Monat statt – und das bereits seit 2006.
Nicht immer gibt es Foto-Vorträge und
Reiseberichte. Das Organisationsteam,
das sich aus haupt- und ehrenamtlichen
Mitarbeitern des Hospizes zusammensetzt, lässt sich immer etwas Neues einfallen. „Im Herbst feiern wir ein kleines
Oktoberfest, vor Kurzem hatten wir einen
amüsanten Heinrich-Heine-Abend und
auch die Spiele zur Fußball-WM haben
wir hier begeistert verfolgt“, berichtete
eine Teilnehmerin, die gerne und regelmäßig zur Hospiz-Kultur-Kneipe kommt.
„Und jedes Mal ist es gut besucht“.
Wenn sie sich dazu in der Lage fühlen,
sind die Gäste des Hospizes oder ihre
Zum Abschluss des anschaulichen IndienVortrags wurde eine Teilnehmerin der HospizKultur-Kneipe in einen traditionellen Sari gekleidet. Fotos: fs
49
50
24-Stunden Notfallbereitschaft an allen Tagen des Jahres
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied als Chest-Pain-Unit zertifiziert –
optimale Versorgung von Patienten mit unklaren Brustschmerzen
wurde. Als eine von bundesweit 117 Kliniken, zu denen seit Mitte Juni 2010
auch das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis zählt (wir berichteten
ausführlich im Marienhaus Echo 4/2010),
hat die DGK dem Haus bestätigt, bestens für die Versorgung von Patienten
mit Herzschmerzen gerüstet zu sein.
Schon seit September 2008 verfügt das
Haus über einen Linksherzkathetermessplatz – eine wesentliche Voraussetzung,
um als Chest-Pain-Unit anerkannt zu
werden. „Denn nur mit dem Herzkatheter können die verschlossenen Herzkranzgefäße geöffnet und so die lebenswichtige Blutversorgung des Herzens
wieder hergestellt werden“, betont Hügl.
Patienten mit einem Herzinfarkt werden
Freuen sich über die Zertifizierung der Chest-Pain-Unit: Die Pflegekräfte Gudrun Hummrich,
im Marienhaus Klinikum jederzeit rund
Andreas Brockhaus, Nicole Hahn, Sabine Schofenberg, Chefarzt Dr. Burkhard Hügl, Oberarzt
um die Uhr an 365 Tagen im Jahr von erDr. Andreas Klisch und die Pflegekraft Astrid Schneider (von links).
Foto: privat
fahrenen Kardiologen behandelt.
Neuwied (as). Schmerzen in der Brust Da Teile des Herzmuskels durch den Versind häufig Anzeichen einer akut lebens- schluss des Blutgefäßes nicht mehr ver- Die Ärzte und Pflegekräfte, die die Pabedrohlichen Erkrankung und sollten so sorgt werden, stirbt das Gewebe an der tienten in der Chest-Pain-Unit betreuen
schnell wie möglich diagnostiziert und Stelle ansonsten ab, die Pumpfunktion und behandeln, wurden speziell ausgebehandelt werden. So entscheiden bei des Herzens wird beeinträchtigt und es bildet. Die einzelnen Schritte, wie die Diaeinem Herzinfarkt, der sich hinter Brust- kommt zu einer Herzschwäche.
gnose und Therapie eines Patienten mit
schmerz verbergen kann, wenige StunBrustschmerzen ablaufen, sind genau
den darüber, ob oder mit welchen Folge- Um Patienten, die mit unklaren Brust- festgelegt. Nur so kann sicher gestellt
schäden ein Patient überlebt. „In drei bis schmerzen eingeliefert werden, optimal werden, dass keine unnötige Zeit vermaximal sechs Stunden muss das ver- diagnostizieren und behandeln zu kön- loren geht. „Wir wollen mit der Chestschlossene Gefäß, das zum Infarkt ge- nen, hat das Marienhaus Klinikum eine Pain-Unit dazu beitragen, dass mögführt hat, wieder geöffnet werden“, sogenannte Chest-Pain-Unit (CPU) ein- lichst viele Patienten ihren Herzinfarkt
weiß Dr. Burkhard Hügl, der Chefarzt der gerichtet, die Ende Mai von der Deutschen überleben und sie so wenig FolgeKardiologie/Rythmologie des Marien- Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und schäden wie möglich davontragen“, so
haus Klinikums St. Elisabeth Neuwied. Kreislaufforschung e.V. (DGK) zertifiziert Hügl.
Tatkräftige Unterstützung für Krankenhaus und Altenzentrum
Hermeskeil. Die Zahlen belegen es
schwarz auf weiß: Der Förderverein ist
für das St. Josef-Krankenhaus und das
Hochwald Altenzentrum St. Klara eine
wertvolle Hilfe. Seit seiner Gründung im
Jahre 1988, so berichtete Vorsitzender
Willi Auler bei der Mitgliederversammlung Anfang Juni, hat der Verein beide
Einrichtungen mit zusammen 541.000
Euro unterstützt. Der Löwenanteil, nämlich rund 400.000 Euro, kamen davon
dem Krankenhaus zugute. In zurückliegenden zwei Jahren, so Auler in seinem
Rechenschaftsbericht, flossen 73.000
Euro an das Krankenhaus und 16.000
Euro an das Altenzentrum. Wurde das St.
Josef-Krankenhaus beispielsweise mit
einem speziellen Patienten-Befundungssystem für immerhin 60.000 Euro unterstützt, so ermöglichte der Förderverein dem Altenzentrum unter anderem
den Kauf von Spezialbetten für Bewohner, die an Demenz erkrankt sind.
zwei Jahren von Willi Auler als Vorsitzendem geführt. Ihm zur Seite stehen Mario
Leiber als Stellvertreter, Heinz Haupenthal als Schatzmeister und Burkhard
Gouverneur als sein Stellvertreter, Monika Göden-Nitsche als Schriftführerin
und Erwin Dupont als ihr Stellvertreter.
Beisitzer sind Ursula Neuser und Bernd
Meyer, Obmann Dr. Berthold Eul, Kassenprüfer Herbert Eiden und Hans-Werner Philipp. Einziger Neuling im VorDer Förderverein, der 419 Mitglieder stand ist Mario Leiber, der für Roswitha
zählt, wird auch in den kommenden Kronenburg nachgerückt ist.
EDITH-STEIN-AKADEMIE WALDBREITBACH
Veranstaltungsvorschau / Zeitraum: August bis Oktober 2011
Angebote für alle Bereiche
Trägertag
Zielgruppe:Alle Interessierten
Termin:
13.09.2011
Ort:
Waldbreitbach
Kosten: 40,00 EUR inkl. Tagespauschale
Basen-Heilkost-Wanderwoche
Zielgruppe:Alle Interessierten Termin:
1. - 8.10.2011
Ort:
Kloster Himmerod
Dozent:
Andreas Wuchner
Kosten: 225,00 EUR **
Management und Führung
Zeitmanagement als Weg zum Wesentlichen
Zielgruppe:Einrichtungsleitungen,
Direktoriumsmitglieder
Termin:
23. - 25.08.2011
Ort:
Vallendar
Dozent:
­ SAC
Pater Dirk Gottwald –
Kosten: 285,00 * / 370,00 EUR **
Sich selbst und andere motivieren Zielgruppe:Alle Führungskräfte
Termin:
19. - 20.09.2011
Ort:
Vallendar
Dozent:
Dr. Martin Hoffmann
Kosten: 190,00 */ 250,00 EUR **
Altenhilfe / Krankenhaus Führungspraxis im Alten- und Pflegeheim –
Eine modularisierte Weiterbildung für
Leitungskräfte
Modul 4: Dienstplan und Personaleinsatzplanung als Führungsinstrument
Zielgruppe:Pflegende in der Altenhilfe
Termin:
7. - 9.09.2011
Ort:
Tholey
Dozent:
Alexander Neufang
Kosten:
320,00 EUR **
Lösungen entwickeln, statt Probleme wälzen:
Coaching – Gruppe für Führungskräfte
Zielgruppe:Mittlere Führungsebene
Termine/ 1) 19.09.2011, 10:00 - 16:00 Uhr
Orte:
Waldbreitbach
2) 24.10.2011, 10:00 - 16:00 Uhr
Neustadt/Weinstraße
3) 21.11.2011, 10:00 - 16:00 Uhr
Tholey
Dozentin: Helga Schmitt, Christina Hacker
Kosten: 215,00 * / 280,00 EUR
Konstruktiv Feedback geben im Klinikalltag
Zielgruppe:Pflegende und Ärzte
Termin:
26. - 27.10.2011
Ort:
Waldbreitbach
Dozentin: Helga Schmitt
Kosten: 190,00 */ 250,00 EUR **
KUK – online nachfragen – aneignen –
umsetzen: Praxishilfen und -ideen
Zielgruppe:Heimleitung und Pflegedienst-
leitung
Termin:
27.10.2011
Ort:
Hausen
Dozentin: Christina Hacker
Kosten: 130,00 EUR inkl. Tagespauschale
Waldbreitbacher Ärzteakademie
Interkulturelle Barrieren im Klinikalltag
überwinden
Ein Programm für Ärzte mit Migrationshintergrund
• Startseminar
• 12 Online Lektionen
• Abschlussseminar: 15. - 16.11.2011
Termin:
Ort:
Dozentin:
Kosten: 23. - 24.08.2011
Theley
Irena Angelovski
1.400,00 */ 1.820,00 EUR **
Zentrales Einführungsseminar für
Assistenzärzte
Termin:
20. - 22.09.2011
Ort:
Nürburgring
Management-Grundlagen für Fach- und
Oberärzte
Modul II Betriebswirtschaftliche und juristische Grundlagen
Termin:
9. - 10.08.2011
Ort:
Waldbreitbach
Dozent/in: Helmut Häfner,
Dr. med. Inken Kunze
Kosten: 350,00 EUR **
Modul III Termin:
Ort:
Dozent/in:
Kosten: Führen und Leiten als
Oberärztin/-arzt
18. - 20.10.2011
Nürburgring
Dietmar Simon,
Irene Ott-Hargina
500,00 EUR **
Palliative Care und Sterbebegleitung
Gönne dich dir selbst
Zielgruppe:Alle Interessierten
Termin:
31.08.2011
Ort:
Waldbreitbach
Dozentin: Catrina E. Schneider
Kosten: 100,00 * / 130,00 EUR
inkl. Tagespauschale
Margaretha-Flesch-Straße 5
56588 Waldbreitbach
Tel.: 02638/925-161 · Fax: 02638/925-162
www.edith-stein-akademie.de
Essen und trinken am Lebensende
Zielgruppe:Pflegende aus allen Bereichen
Termin:
31.08.2011
Ort:
Kloster Ehrenstein
Dozent:
Robert Bosch
Kosten: 100,00 */130,00 EUR
inkl. Tagespauschale
Palliative Care Basiskurse
Zielgruppe:Gesundheits- und Krankenpfleger/
innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen,
Altenpfleger/innen
Termine:
Block 1
Block 2
Block 3
Block 4
Kosten: 40699 Erkrath
17. - 21.10.2011
23. - 27.01.2012
26. - 30.03.2012
25. - 29.06.2012
56588 Waldbreitbach
09. - 13.01.2012
07. - 11.05.2012
24. - 28.09.2012
03. - 07.12.2012
290,00 EUR ** pro Block in Erkrath
265,00 EUR ** pro Block in Waldbreitbach
ETHIK
Kollegiale Beratung für Moderatoren
Ethische Fallbesprechung
Zielgruppe:Mitarbeitende im Gesundheits
wesen, die die ethische Fallbe-
sprechung kennenlernen möchten
Termin:
25.08.2011
Ort:
Waldbreitbach
Dozent:
Georg Beule
Kosten: 80,00 EUR **
Ethik als Thema in der Ausbildung zur
Gesundheits-, Kranken- und Altenpflege
Zielgruppe:Lehrer/innen für Pflegeberufe
Termin:
31.08.2011
Ort:
Waldbreitbach
Dozent/in: Georg Beule, Brunhilde Oestermann
Kosten: 120,00 EUR **
Ausbildung für Berater zu Patientenverfügungen
Zielgruppe:Berater/innen für Patientenver-
fügungen im Gesundheitswesen
Termin:
15. - 16.09.2011
Ort:
Vallendar
Dozent:
Georg Beule, Dr. Arnd May
Kosten: 290,00 EUR **
* = Seminargebühren für Mitarbeiter/innen der Marienhaus GmbH
** = jeweils zuzüglich Übernachtungs- und/oder
Verpflegungskosten
52
Jeder Fall in der Hospizarbeit muss
individuell betreut werden
Fachkräfte unterschiedlicher Professionen in der Hospiz- und Palliativarbeit nutzten
den Palliativtag, um sich über ihre Arbeit auszutauschen
Neuwied (al). „Es geht nicht darum, dem
Leben mehr Tage zu geben, sondern den
Tagen mehr Leben“ – dieser Leitsatz der
Begründerin der weltweiten Hospizbewegung Cicely Saunders ist wegweisend für die meisten Initiativen, Institutionen und Berufsgruppen in der Hospizund Palliativarbeit. Auch die Palliativtage
Rheinland-Pfalz, die Ende Mai 2011
gleichzeitig in Neuwied, Bad Kreuznach
und Trier stattfanden, standen unter diesem Motto. Gemeinsam mit der Interdisziplinären Gesellschaft für Palliativmedizin Rheinland-Pfalz e.V. (iGP) hatte
das Palliativ Netzwerk im Landkreis Neuwied an diesem Tag Fachkräfte unterschiedlicher Professionen wie Ärzte, Pflegekräfte, Seelsorger, Psychologen und
Sozialarbeiter dazu eingeladen, in Vorträgen und Workshops über ihre Arbeit
ins Gespräch zu kommen. Ziel war es, die
Kooperationen von allen in der Palliativmedizin und Hospizarbeit engagierten
Berufsgruppen weiter auszubauen und
zu intensivieren, um so die bestmögliche Betreuung von schwerstkranken
und sterbenden Menschen zu gewährleisten. „Und das ist uns gelungen“, freute
sich Christoph Drolshagen von der Fachberatung Hospiz des Trägers und Sprecher
des Palliativnetzwerkes über die erfolgreiche Veranstaltung.
Die ethischen Aspekte der Palliativ- und Hospizarbeit beleuchtete Georg Beule, Leiter der
Stabsstelle Ethik und Werte, in seinem Referat Ethische Verantwortung gemeinsam tragen:
Ein Arzt steht vor der Entscheidung einer Frau, die am nächsten Tag ihren 60. Geburtstag groß
feiern möchte, zu sagen, dass sie Brustkrebs hat – was soll er tun?
Foto: al
ihrem Vortrag Entscheidung am Lebensende die Betreuung schwerstkranker
Menschen aus der Sicht der ambulanten
Pflege. Hier kommt es vor allem auf eine
oft sehr spontane und unkonventionelle
Zusammenarbeit aller beteiligten Professionen an: Das beginnt bei den kleinen Dingen wie der schnellen Bereitstellung eines Pflegebettes und der unkomplizierten Versorgung mit Medikamenten durch einen guten Apotheker
und endet bei der passenden Schmerztherapie und der psychosozialen BetreuAnhand von konkreten Fallbeispielen ung des Patienten und seines Umfeldes.
stellten die Referenten ihre Arbeit vor
und diskutierten sie mit dem Plenum. So Die ethischen Aspekte der Palliativ- und
beschrieb beispielsweise Marion Bernar- Hospizarbeit beleuchtete Georg Beule, Leidy vom Krankenpflegedienst ASD Linz in ter der Stabsstelle Ethik und Werte, in sei-
nem Referat Ethische Verantwortung gemeinsam tragen: Ein Arzt steht vor der
Entscheidung einer Frau, die am nächsten Tag ihren 60. Geburtstag groß feiern
möchte, zu sagen, dass sie Brustkrebs hat
– was soll er tun? Dieses von Beule gewähltes Beispiel wurde von den Teilnehmern ausführlich und vor allem kontrovers diskutiert. Fazit: Jeder Fall in der
Hospiz- und Palliativarbeit ist anders und
muss individuell betreut werden. „Diese
Veranstaltungen helfen uns, weiter zu
lernen und somit noch besser auf die uns
anvertrauten Menschen eingehen zu
können“, ist sich Dr. Martin Fuchs, der Präsident der Interdisziplinären Gesellschaft
für Palliativmedizin Rheinland-Pfalz e.V.
(iGP), sicher.
Dillinger Firmenlauf
Dillingen. Mitte Juni nahmen fast 13.500
Läufer am siebenten Dillinger Firmenlauf
teil – unter ihnen 200 Läufer aus den Einrichtungen der Marienhaus GmbH. Gemeinsam absolvierten sie die fünf Kilometer lange Strecke. Bereits nach 45 Minuten kamen die ersten Marienhaus-Läufer
ins Ziel und wurden dort von Geschäftsführerin Dr. Tania Masloh empfangen. Bei
einer gemeinsamen Grillparty im St. Franziskus Alten- und Pflegeheim wurde das
erfolgreiche Abschneiden aller Teilnehmer
gefeiert.
Foto: privat
MARIENHAUS
Echo
3/2011
Russische Delegation besuchte die Einrichtung
Liebfrauen Betreutes Wohnen
Minister und Professoren aus Jekaterinburg/Russland informierten sich über verschiedene
Möglichkeiten der Seniorenbetreuung
Die Einrichtungsleiterin Ursula Krückel (4. von rechts) versuchte gemeinsam mit Michael
Paschke (3. von rechts) vom Bewohnerbeirat, dem russischen Besuch die unterschiedlichen
Möglichkeiten der Seniorenbetreuung in Deutschland näher zu bringen, insbesondere die
noch recht neue Form des Betreuten Wohnens.
Foto: al
Düsseldorf (al). Ursula Krückel musste
an diesem Nachmittag viele Fragen beantworten: Ist das Haus Liebfrauen Betreutes Wohnen ein Altenheim? Was genau bedeutet Betreutes Wohnen? Wie
wird diese Betreuungsform finanziert? –
Dies waren nur einige Fragen der fünfköpfigen Delegation aus Jekaterinburg/
Russland, die Mitte Juni die Einrichtung
Liebfrauen Betreutes Wohnen besuchten. Einrichtungsleiterin Ursula Krückel
versuchte gemeinsam mit Michael
Paschke und Ingeborg Lehmann vom Be-
wohnerbeirat, dem russischen Besuch
die unterschiedlichen Möglichkeiten der
Seniorenbetreuung in Deutschland näher zu bringen, insbesondere die noch
recht neue Form des Betreuten Wohnens. Im Rahmen einer Studienreise des
Vereins Internationale Akademie für Management und Technologie (INTAMT), besuchte die russische Delegation, der Professoren und Minister aus Jekaterinburg
und den Gebieten Tscheljabinsk und Uljanowsk angehörten, verschiedene Senioreneinrichtungen in Düsseldorf.
Dass als Träger hinter einer solchen Einrichtung ein Orden (die Franziskanerinnen von der Heiligen Familie) stehen
kann, war neu für den russischen Besuch.
Selbstverständlich gibt es auch in Russland karitativ tätige Orden, aber dass
diese auch mehrere Einrichtungen wie
Krankenhäuser und Alten- und Pflegeheime betreiben, ist dort sehr selten.
Sehr interessiert waren die Mitglieder
der Delegation an der Betreuung von Demenzkranken sowie an den einzelnen
Service- und Betreuungsangeboten, die
den älteren Menschen hier offen stehen.
Beeindruckt hörten sie Michael Paschke
und Ingeborg Lehmann zu, die bereits
seit der Eröffnung des Liebfrauen Betreutes Wohnen vor vier Jahren in dieser
Einrichtung wohnen und begeistert davon berichteten, wie gut sie sich hier aufgehoben und betreut fühlen.
„Schade, dass die Delegation so einen
straffen Terminplan hatte“, bedauert Ursula Krückel den kurzen Besuch. Gern
hätte sie den Teilnehmern noch detaillierter Auskunft gegeben und „vor allem
hätte mich interessiert, auf welchem
Stand man in Russland in der Seniorenbetreuung ist“. Aber beim Abschied wurde nicht ausgeschlossen, dass man in
Kontakt bleibt, um den gegenseitigen
Austausch zu intensivieren.
Die Fakultät soll der Pflege eine Stimme geben
Ordensgemeinschaften haben Pflegewissenschaftliche Fakultät an der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar erst möglich gemacht
Vallendar. Die Pflegewissenschaftliche
Fakultät an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) hat
im Herbst 2006 ihre Arbeit aufgenommen. Dass es diese im deutschsprachigen
Raum einmalige Fakultät überhaupt gibt,
ist auch das Verdienst von zahlreichen Ordensgemeinschaften, die bereit waren, den
Aufbau des Master- und Promotionsstudienganges in den Pflegewissenschaften
finanziell zu fördern. Anfang April waren
diese Gemeinschaften nun nach Vallendar eingeladen, um sich an Ort und Stelle
über die Arbeit der jungen Fakultät zu informieren. Schwester M. Basina Kloos
überaus positive Entwicklung genommen. Im Masterstudium und Promotionsprogramm sind inzwischen rund 100 Studierende eingeschrieben. Sie werden von
etwa 25 Dozenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern betreut. Knapp 75 Studierende haben das Masterstudium bereits absolviert und Ende 2010 konnten
die ersten Doktoren der Pflegewissenschaft verabschiedet werden. Neue Angebote für ein grundständiges Pflegestudium sowie das Lehramt Pflege sind in
In den viereinhalb Jahren ihres Bestehens Vorbereitung. Zudem ist die Fakultät dahat die Pflegewissenschaftliche Fakultät, bei, ihre Forschungsaktivitäten deutlich
so ihr Dekan Prof. Frank Weidner, eine auszubauen.
dankte den Gemeinschaften im Namen
der Gesellschafter der PTHV für die finanzielle und ideelle Unterstützung und zeigte sich überzeugt, dass Theologie und
Pflege in Vallendar in einer interdisziplinären Zusammenarbeit „wichtige Fragestellungen der Gesellschaft bearbeiten“
können. Die Fakultät soll darüber hinaus
helfen, der Pflege eine Stimme zu geben;
denn die kommt, so Schwester M. Basina,
in der öffentlichen Diskussion oft zu kurz.
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„Göttlich“ – Martin Stadtfeld begeisterte sein Publikum
Deutschlands bekanntester und erfolgreichster junger Pianist gab ein Benefizkonzert
zugunsten des Vereins „Die Müllkinder von Kairo e.V.“
Martin Stadtfeld gab im Forum Antoniuskirche ein Benefizkonzert zugunsten des Vereins „Die Müllkinder von Kairo e.V.“ und begeisterte mit
Fotos: Stefan Schnelle
seinem Spiel sein Publikum.
Waldbreitbach. Mit stehenden Ovationen, Bravo-Rufen und nicht enden wollendem Applaus feierte das Publikum
Martin Stadtfeld. Deutschlands bekanntester und erfolgreichster junger Pianist
begeisterte am ersten Sonntag im Juli
die Besucher im Forum Antoniuskirche.
Dass der 30-Jährige zu den Stars am
Klassik-Himmel zählt, das stellte der gebürtige Koblenzer an diesem Tag eindrucksvoll unter Beweis. „Göttlich“, so
brachte eine Besucherin ihre Eindrücke
auf den Punkt. Und es wird niemanden
im Saal gegeben haben, der dieser Einschätzung ernsthaft hätte widersprechen wollen.
sem Tag in den Dienst der guten Sache
gestellt, das Konzert war eine Benefizveranstaltung zugunsten des Vereins, der in
diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen
feiert.
Sebastian Bach (wobei er das Programm
spontan umstellte und auch Bach’sche
Choräle spielte), von Richard Wagner,
Franz Liszt, Sergej Rachmaninoff und (als
Zugabe) von Robert Schumann. Das tat
er in einer Weise, die die Zuhörer die physische Anstrengung geradezu mitfühlen
ließ. Er wirkte in seinem Spiel der Welt
entrückt, mit seinem Flügel gleichsam verschmolzen. Und die – ja, nennen wir es
– Inbrunst, mit der er gerade die Bach’schen
Choräle zelebrierte, ließ erahnen, dass
diese Werke Stadtfelds Herz zutiefst bewegen. – Das spürte das Publikum instinktiv, war regelrecht ergriffen und
feierte Martin Stadtfeld enthusiastisch.
Trotz seines jungen Alters kann Martin
Stadtfeld bereits auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken. Er
wurde mehrfach mit dem Echo KlassikPreis ausgezeichnet. Vor allem aber der
Gewinn des Internationalen Bach-Wettbewerbs in Leipzig 2002 öffnete ihm die
Türen zu den wichtigsten Konzerthallen
nicht nur in Europa. So hatte er auch
noch eine Woche vor seinem Auftritt in
Waldbreitbach ein Gastspiel in Seoul
Der wiederum zeigte sich tief beeinDas Konzert war nicht nur für Klassik- gegeben.
druckt von der Arbeit des Vereins und
Freunde ein unvergessliches Erlebnis, vor
allem war es eine Sternstunde für den Inspiriert von der besonderen Atmo- zufrieden mit seiner Entscheidung, sein
Verein „Die Müllkinder von Kairo e.V.“ sphäre des Forum Antoniuskirche spielte einziges Benefizkonzert 2011 für die
Denn Martin Stadtfeld hatte sich an die- Martin Stadtfeld Werke von Johann Müllkinder von Kairo zu spielen…
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Der Verein „Die Müllkinder von Kairo e.V.“ unterstützt seit Jahren eine koptische (also christliche)
Ordensgemeinschaft, die sich im Müllgebiet von Ezbeth el Nakl um die Gesundheitsversorgung der Menschen und um die Erziehung und Bildung der Kinder und Jugendlichen kümmert.
Während die Spenden in den letzten Jahren dazu beigetragen haben, die medizinische Versorgung der Menschen von Ezbeth el Nakl nachhaltig zu verbessern, will der Verein jetzt dabei
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