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NR. 59, 5. DEZEMBER 2014
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
Klub-WM Marokko 2014
Champions unter sich
TRINIDAD UND TOBAGO
DER AUFSTIEG DER
SOCA PRINCESSES
ENZO SCIFO
ZWISCHEN BELGIEN
UND ITALIEN
FIFA BALLON D’OR
DER ENDSPURT
HAT BEGONNEN
W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
6
23
S epp Blatter
Anlässlich der Auslosung für die Frauen-WM
2015 hält der FIFA-Präsident in seiner Kolumne
die Errungenschaften im Frauen-Fussball fest:
“Der Fussball besitzt die Kraft, Frauen jenes
Selbstverständnis zu vermitteln, das ihnen oft
verwehrt bleibt.”
24
M ärchen ohne Happy End
Erst in letzter Minute verpasste die Frauen-­
Nationalmannschaft von Trinidad und Tobago
den Einzug in die Endrunde der WM.
Die Geschichte eines Aussenseiters,
der Grosses erreichte.
37
Nord- und Mittelamerika
35 Mitglieder
www.concacaf.com
Kampf der Giganten
Die Trophäensammlung von Real Madrid ist eine
der umfangreichsten. Doch den Pokal der
Klub-WM konnten die Königlichen noch nicht
erringen. Tim Pfeifer, Jordi Punti, Sven
­Goldmann, Mark Gleeson und David Winner
über die Teams der Klub-Weltmeisterschaft
2014 in Marokko (10. bis 20. Dezember).
Südamerika
10 Mitglieder
www.conmebol.com
35
Kanada 2015
Startschuss in Madrid zur
Tournee “Live Your Goals”.
“ Der Familienrat hat mich zum
Belgier gemacht”
Als Sohn italienischer Zuwanderer musste Enzo
Scifo in jungen Jahren eine weitreichende
Entscheidung treffen. Einer der besten
­belgischen Fussballer über einen oft kritisierten
Entschluss, den er nicht bereut.
17
Thierry Henry
“Well done New England.”
Sein letztes Spiel als
professioneller Fussballer
war kein Erfolg.
Champions unter sich
Real Madrid, hier vor heimischem
Publikum, will den in ihrer Sammlung
noch fehlenden Titel erringen.
The-FIFA-Weekly-App
The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA,
erscheint jeden Freitag in vier Sprachen
und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar.
http://de.fifa.com/mobile
2
T H E F I FA W E E K LY
Getty Images (3), FC Pjunik / Hakob Berberyan, FIFA
imago
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
Europa
54 Mitglieder
www.uefa.com
Afrika
54 Mitglieder
www.cafonline.com
Asien
46 Mitglieder
www.the-afc.com
Ozeanien
11 Mitglieder
www.oceaniafootball.com
Wooliam
Das Maskottchen der
U20-Weltmeisterschaft in
Neuseeland (30. Mai bis
20. Juni 2015).
14
Armenien
Der letztjährige Cupsieger
FC Pjunik hat ein kalifornisches
Ass im Ärmel.
(Im Bild: Gagik Poghosyan)
18
Aziz El Amri
Der Trainer von Maghreb
Tétouan wünscht sich ein
Maghreb-Derby an der
Klub-Weltmeisterschaft.
SPIELPLAN KLUB-WELTMEISTERSCHAFT · MAROKKO 2014
10. Dezember, 19.30 Uhr
Prince Moulay Abdellah Stadium
Rabat
13. Dezember, 19.30 Uhr
Prince Moulay Abdellah Stadium
Rabat
17. Dezember, 16.30 Uhr
Stade de Marrakech
Marrakesch
20. Dezember, 16.30 Uhr
Stade de Marrakech
Marrakesch
Spiel 1 · Playoff für Viertelfinale
Moghreb Athletic de Tétouan
Auckland City FC
Spiel 3 · Viertelfinale
Cruz Azul Futbol Club
Western Sydney Wanderers FC
Spiel 5 · Spiel um Platz 5
Verlierer Spiel 2
Verlierer Spiel 3
Spiel 7 · Spiel um Platz 3
Verlierer Spiel 4
Verlierer Spiel 6
13. Dezember, 16.00 Uhr
Prince Moulay Abdellah Stadium
Rabat
16. Dezember, 19.30 Uhr
Prince Moulay Abdellah Stadium
Rabat
17. Dezember, 19.30 Uhr
Stade de Marrakech
Marrakesch
20. Dezember, 19.30 Uhr
Stade de Marrakech
Marrakesch
Spiel 2 · Viertelfinale
ES Sétif
Sieger Spiel 1
Spiel 4 · Halbfinale
Sieger Spiel 3
Real Madrid
Spiel 6 · Halbfinale
CA San Lorenzo
Sieger Spiel 2
Spiel 8 · Finale
Sieger Spiel 4
Sieger Spiel 6
T H E F I FA W E E K LY
3
EVERY GASP
EVERY SCREAM
EVERY ROAR
EVERY DIVE
EVERY BALL
E V E RY PAS S
EVERY CHANCE
EVERY STRIKE
E V E R Y B E AU T I F U L D E TA I L
SHALL BE SEEN
SHALL BE HEARD
S H A L L B E FE LT
Feel the Beauty
BE MOVED
THE NEW 4K LED TV
“SONY” and “make.believe” are trademarks of Sony Corporation.
UNCOVERED
Das Objekt der Begierde Vom 10. bis zum 20. Dezember 2014
kämpfen sieben Teams um den Pokal der Klub-WM.
Triumph und Tränen
D
as nordafrikanische Königreich Marokko ist nach 2013 auch in diesem Jahr
wieder Gastgeber der Klub-Weltmeisterschaft. Wird Real Madrid den Titel
erstmals erringen und damit die Pokalsammlung des Klubs komplettieren
können? Erfahren Sie ab Seite 6 mehr über das Turnier und die sieben teilnehmenden Teams.
E
s war ein grosser Traum. Und beinahe wäre er für Trinidad und Tobago in
Erfüllung gegangen. Doch die Nationalspielerinnen des Inselstaates mussten
in der entscheidenden Partie gegen Ecuador in der Nachspielzeit das 0:1 hin­
nehmen – und verpassten damit die Qualifikation für die Frauen-WM 2015. Das
­Abenteuer der Soca Princesses ab Seite 24.
D
ie Finalisten des Ballon d’Or 2014 stehen fest. Bei den Männern sind Lionel
Messi, Cristiano Ronaldo und Manuel Neuer im Rennen um den Titel
­verblieben. Auf Seite 31 finden Sie die komplette Aufstellung der Kandidaten
für die begehrtesten Auszeichnungen im Weltfussball. Å
imago
Sarah Steiner
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Sehr beliebt
Fussball an
Marokkos
Stränden.
An der Klub-Weltmeisterschaft
vom 10. bis zum 20. Dezember in
Marokko möchte Real
Madrid den Titel erstmals
­erringen. Doch die Konkurrenz –
die Champions der Kontinente
sowie Maghreb Tétouan aus
­Marokko – wird alles geben.
Von Tim Pfeifer, Jordi Punti, Sven Goldmann,
Mark Gleeson und David Winner
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Blazquez Domiguez/Getty Images, Lars Baron/Getty Images
Kampf der Giganten
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REAL MADRID
D
as Kalenderjahr 2014 neigt sich dem Ende zu, das Fussballjahr hingegen ist noch lange nicht beendet, ganz im
Gegenteil: Mit der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft wartet
noch ein absoluter Höhepunkt auf die Fans, und vor
­a llem im Gastgeberland Marokko ist die Vorfreude auf
das Duell der Kontinentalmeister bereits allerorts spürbar. Noch immer sind die Erinnerungen an den Dezember 2013 allgegenwärtig, als bei der ersten Austragung
des Turniers im nordafrikanischen Königreich das Team
von Raja Casablanca völlig überraschend bis ins Finale
vorstiess und eine unglaubliche Welle der Euphorie auslöste.
Die Bilder der Autokorsos, die hupend durch viele Städte rollten
und den Verkehr zeitweise sogar zum Erliegen brachten, und der Fans,
die jubelnd und tanzend durch die Strassen zogen, gingen um die Welt.
Im ohnehin fussballbegeisterten Marokko entstand eine landesweite
Begeisterung, ein Hochgefühl, das sich wohl am besten als WM-Rausch
beschreiben lässt. Auch bei der diesjährigen Turnierauflage dürfen sich
Einen Tag nach dem Finalsieg in der UEFA-Champions-League
(4:1 gegen Atlético Madrid am 24. Mai 2014 in Lissabon) feiern
die Königlichen im heimischen Bernabéu-Stadion.
die sieben teilnehmenden Teams und ihre Anhänger auf eine einzigartige Atmosphäre freuen, wenn es um die globale Krone im Klubfussball geht.
Real will Epoche prägen
Der Trophäenraum von Real Madrid, in dem die Trophäen aller Titel
und Turniersiege aufbewahrt werden, welche die Teamkapitäne des
Klubs im Laufe der Vereinsgeschichte in die Höhe gereckt haben, mutet
wie ein Spaziergang durch die Entwicklung des Fussballs an. Der Besucher entdeckt dort Wettbewerbe, die heute gar nicht mehr existieren,
sieht, wie sich das Design prestigeträchtiger Pokale verändert hat (eher
wenig) und erkennt zudem, dass Real Madrid schon alles gewonnen hat,
was es zu gewinnen gibt. Wirklich alles? So ganz stimmt das nicht. In
den Klub­v itrinen fehlt die Trophäe der Klub-WM.
Allerdings hat Real Madrid bereits drei ganz ähnliche Pokale in
seinen Vitrinen, nämlich die Trophäen, die der Klub gewann, als der
Wettbewerb noch Interkontinental-Pokal hiess. Zuletzt gewann man
das Turnier im Jahr 2002 mit Torhüter Iker Casillas als Teamkapitän.
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WESTERN SYDNEY WANDERERS
Die Fans jubeln gemeinsam mit Antony Golec
im Pirtek-Stadion zu Sydney über den Einzug ins Finale
der AFC-Champions-League (1. Oktober 2014).
Die Madrider Presse vermittelt den
Eindruck, dieses Team sei dazu berufen,
eine Epoche zu prägen.
Doch seitdem der Wettbewerb 2005 endgültig zur Klub-WM geworden
war, haben die Königlichen noch nicht daran teilgenommen. Wenn wir
uns die Siegerliste anschauen, könnte diese Tatsache bei der diesjährigen Teilnahme einen der grössten Anreize darstellen. Nur zwei Akteure des aktuellen Kaders konnten sich diesen Titel schon sichern,
nämlich Cristiano Ronaldo 2008 mit Manchester United und Toni
Kroos im vergangenen Jahr mit Bayern München. Auch Trainer Carlo
Ancelotti hat die Trophäe 2007 mit der AC Milan bereits eingeheimst.
Die Klub-WM dürfte aber nicht nur für die Statistik wichtig sein,
sondern auch, um den internationalen Einfluss Real Madrids auszubauen. Bislang hat der Klub in der Champions League eine perfekte
Saison hingelegt, und auch in der Liga ist man nach einem etwas zögerlichen Start in die richtige Spur gekommen. Das Team fährt hohe
Siege ein und wirkt dabei so sicher wie schon lange nicht mehr. Seit
dem Amtsantritt Ancelottis in der vergangenen Saison haben die Königlichen mehr Selbstbewusstsein getankt, das Gefühl der Stärke wiedererlangt und die Konkurrenzhysterie abgelegt, die unter Mourinho
prägend ­gewesen war. Mit dem Sieg in der Champions League, dem
zehnten Europapokal in den gut gefüllten Vitrinen, ist in der Fangemeinde Ruhe eingekehrt, zumal dieser Titel gleichzeitig die Qualifikation für die Klub-Weltmeisterschaft bedeutete.
Die Neuverpflichtungen dieser Saison, allen voran Toni Kroos und
James Rodríguez, konnten problemlos integriert werden und haben
Ryan Pierse / Getty Images, Julian Finney / FIFA via Getty Images
Marrakesch Neben
Rabat Spielort der
Klub-WM 2014.
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AUCKLAND
CITY FC
Der Dauergast an der
Klub-WM
feierte schon
2009, nach
dem Sieg im
Spiel um
Platz 5.
ES SÉTIF
Ausgelassene Freude nach dem Triumph in der CAF-Champions-League
(1. November 2014).
dem Team noch mehr Zuversicht verliehen. Modric, Isco und Bale sind
auf dem Platz mittlerweile präsenter. Die Torwartdebatte ist beendet.
Vor einigen Tagen verwendete Diego Torres, Journalist bei El País,
eine Hyperbel als Titel seiner Vorschau auf das Champions-League-Spiel Reals gegen Basel: “Das Ziel ist die Ewigkeit.” Die Madrider
Presse v
­ ermittelt den Eindruck, dieses Team sei dazu berufen, eine
Epoche zu prägen. Von 2006 bis 2010 dominierte der FC Barcelona
unter Guardiola den Weltfussball und sicherte sich zwei Titelgewinne
in der Champions League sowie zwei Klub-Weltmeisterschaften. Ausserdem überzeugte das Team mit einer charakteristischen Spielweise, die in der ganzen Welt gelobt wurde. Im Augenblick deutet einiges
darauf hin, dass Real Madrid mit Ancelotti ähnliche Spuren in der
Fussballgeschichte hinterlassen und vielleicht an die Stelle des ewigen
Rivalen treten wird. Es gibt keine Landkarte, die den Weg in die Ewigkeit weist. Die nächste Tür aber, die auf dem Weg durchschritten werden muss, ist die Klub-WM.
Lateinamerika formschwach
Es sah schon mal besser aus für Lateinamerika an der Klub-WM. Im
vergangenen Jahr wurde der Club de Futbol Monterrey immerhin Dritter, 2010 musste sich der FC Santos erst im Finale Lionel Messis FC
Barcelona beugen, und vor zwei Jahren besiegten die Corinthians aus
São Paulo im Endspiel den FC Chelsea. Und diesmal? Messen sich Abordnungen aus Mexiko-Stadt und Buenos Aires mit dem Rest der Welt.
Aber beide reisen sie nach Marokko mit dem Makel, dass sie sich im
Ligabetrieb gerade im Süden der Tabelle aufhalten.
Besonders unerfreulich lief es zuletzt für die Mexikaner vom Club
Deportivo Social y Cultural Cruz Azul. Im Torneo Apertura der Liga MX
reichte es am letzten Spieltag nur zu einem 1:1 gegen die Leones Negros.
Das zeitigte die unangenehme Konsequenz, dass der CONCACAF-Champion als Tabellen-13. in der Qualifikation zur Liguilla scheiterte, wie die
Ausscheidungsspiele der besten acht Mannschaften in Mexiko genannt
werden. Unruhe macht sich breit und mit ihr das Gerede über mögliche
Spielerwechsel im Team von Trainer Luis Fernando Tena. Die wichtigste
Personalie betrifft Torhüter Jesus Corona. Der Mann, der 2012 in London
mit Mexiko olympisches Gold gewann, steht angeblich bei den Chivas
aus Guadalajara auf der Liste. Corona sagt, er konzentriere sich voll auf
Cruz Azul, “aber wir wissen alle, in welchem Geschäft wir arbeiten.” Vor
diesem Hintergrund reist die Mannschaft nun nach Rabat, wo eine denkbar schwere Aufgabe wartet. Wenn es denn im Viertelfinale gegen die
Western Sydney Wanderers zu einem Sieg reichen sollte, geht es im Halbfinale gegen den Champions-League-Sieger Real.
Da hat es der Club Atlético San Lorenzo de Almagro ein wenig komfortabler. Der Südamerikameister ist für das Halbfinale gesetzt, was ihm
durchaus entgegenkommt nach zuletzt doch sehr schwankenden Leistungen in der Heimat. In der Copa Argentina ist San Lorenzo schon im
Achtelfinale ausgeschieden, in der Liga hinkt die Mannschaft weit hinter
den Spitzenteams vom Racing Club und River Plate hinterher. Am 7. Dezember reist der Klub aus dem Westen von Buenos Aires zum Abschluss
des Torneo Transición auf dem kurzen Dienstweg zum Lokalderby bei
Velez Sarsfield; anschliessend beginnt schon die V
­ orbereitung auf die
Klub-WM. In Marrakesch stehen als mögliche Gegner Maghreb Tétouan,
ES Sétif und der WM-Dauergast Auckland City aus Neuseeland bereit.
Aber San Lorenzo ist in diesen Tagen nicht mehr die Mannschaft, die
noch im August bei der Copa Libertadores triumphierte. Es fehlt an
­Stabilität in der Defensive und an Kreativität in der Offensive. Für das
spielerische Element soll in Marokko der Mittelfeldmann Leandro
­Romagnoli sorgen. Der frühere Junioren-Nationalspieler hat seine Ellenbogenverletzung auskuriert. Und was die Abwehrarbeit betrifft: In seiner
Not verpflichtete Trainer Edgardo Bauza schon vor ein paar Wochen den
Innenverteidiger Mario Yepes, aber der Kapitän der kolumbianischen Nationalmannschaft ist auch schon 38 Jahre alt. “Wir spielen mal ganz gut
und mal nicht so gut”, sagt Bauza. “Was uns fehlt, ist Kontinuität.”
Pixathlon, Farouk Batiche / AFP, tnt-graphics (Infografik)
Die Teams der Klub-WM Marokko 2014
Als marokkanischer Meister vertritt
Maghreb Tétouan das Gastgeberland
bei der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft
2014. Das Teilnehmerfeld des globalen
Kräftemessens im Dezember wird durch
die sechs Kontinentalmeister ES Sétif
(CAF-Champions-League-Sieger),
Western Sydney Wanderers FC
(AFC-Champions-League-Sieger),
Real Madrid (UEFA-ChampionsLeague-­Sieger), CD Cruz Azul
(CONCACAF-Champions-LeagueSieger), Auckland City FC
(OFC-Champions-League-Sieger) und
CA San Lorenzo (CONMEBOL-­­
Copa-Libertadores-Sieger) komplettiert.
Real Madrid CF
Cruz Azul
ES Sétif
Western Sydney
Wanderers FC
San Lorenzo de Almagro
Maghreb Tétouan
Auckland City FC
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San Lorenzo de Almagro
nach dem Gewinn des Libertadores-Pokals
(am 13. August 2013 in Buenos Aires).
Der CONCAFCAF-Champion Cruz Azul
verpasst als Tabellen-13. die Liguilla.
Nordafrikas Dominanz
Als sich Entente Sportive de Sétif für die CAF-Champions-League
2014 qualifizierte, gab es einige Klubverantwortliche, die der Meinung waren, man solle in diesem Wettbewerb am besten gar nicht
erst antreten, da der Kader “nicht stark genug” und die Doppelbelastung aus nationaler Liga und afrikanischer Königsklasse mithin
nicht zu bewältigen sei. Rund zehn Monate später ist der algerische
Verein nach nur einer einzigen Niederlage kontinentaler Titelträger.
Der Triumphzug durch das Fussballjahr fand seine Krönung im
­Finalsieg gegen die AS Vita Club aus der Demokratischen Republik
Kongo, der über die Auswärtstorregel errungen wurde.
Für Sétif war es der zweite Titel in Afrikas Champions League.
­A llerdings datiert der einzige vorige Erfolg von 1988 – das ist 26 Jahre
her. Zudem ist Sétif seit über einem Jahrzehnt der erste algerische Klub,
der einen Vereinstitel in Afrika gewinnen konnte. Er komplettiert ein
erfolgreiches Fussballjahr für das nordafrikanische Land, dessen Nationalmannschaft im Juni in Brasilien das Achtelfinale der Fussball-WM
erreichte. ES Sétif blieb in der ersten Qualifikationsrunde ohne Gegentor, schaltete die alten Hasen von Coton Sport aus Kamerun aus und
zog so in die Gruppenphase ein. In Gruppe B fanden sich mit den tunesischen Vertretern Espérance Tunis und CS Sfaxien sowie Al-Ahly SC
aus Libyen ausschliesslich nordafrikanische Klubs.
Im ersten Gruppenspiel gegen Ende einer langen und fordernden
heimischen Saison schaffte Sétif eine Sensation, als der in Frankreich
geborene Flügelspieler El Hedi Belameiri den Siegtreffer bei Esperance schoss und Sétif damit bereits auf Kurs in Richtung Halbfinale
imago, Mohamed Hossam/Anadolu/Getty Images
Grosse Auswahl
Fussballtrikots und Klubflaggen
werden in Marrakeschs
Strassen feilgeboten.
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brachte. Der Auswärtserfolg war umso wichtiger, als Sétif all seine
Heim­partien in der Gruppenphase unentschieden spielte. Aber auch
der zweite Platz hinter CS Sfaxien genügte zum Weiterkommen. In der
Vorschlussrunde gegen TP Mazembe Englebert griff dann erstmals im
Wettbewerb die Auswärtstorregel zu Gunsten Sétifs. Vorausgegangen
war ein beherzter Auftritt in der tropischen Hitze von Lubumbashi. Es
folgte das enge und umkämpfte Endspiel gegen Mazembes kongolesische Landsleute der AS Vita Club. Da das Rückspiel in Blida stattfand,
zog Sétifs Erfolg eine Nacht ausgelassener Feierlichkeiten der Fans
nach sich. Die Stadt Sétif liegt im Nordosten Algeriens, etwa 300 Kilometer von der Hauptstadt Algier entfernt. Der Klub Entente Sportive de Sétif ist gerade einmal etwas mehr als 50 Jahre alt und hat sich
inzwischen zu einem der konstantesten Klubs Algeriens gemausert.
Die erste ­a lgerische Meisterschaft konnte der Verein 1968 gewinnen.
Zwei der drei letzten Meistertitel (2012 und 2013) gingen wieder nach
Sétif. ­Insgesamt wurde Sétif sechsmal algerischer Meister.
Im Kader der Mannschaft stehen auch zwei Nationalspieler aus der
Zentralafrikanischen Republik und aus Gabun. Eudes Dagoulou kam
vor der Saison von Mouloudia Oran. Benjamin Ze Ondo kam in der
CAF-Champions-League regelmässig zum Einsatz. Letzterer hat auch
gute Chancen, im Januar für Gabun bei der Endrunde des Afrikanischen Nationen-Pokals dabei zu sein. Der inzwischen 30-jährige Mittelfeldspieler Abdelmalek Ziaya spielte 2010 für Algerien beim Afrikanischen Nationen-Pokal in Angola und Stürmer Ahmed Gasmi vor zwei
Jahren einmalig für Algerien. Sofiane Younès (32), Siegtorschütze im
Champions-League-Endspiel, ist ebenfalls ehemaliger algerischer Nationalspieler. Er kam 2007 auf zwei Länderspiele. Torhüter Sofiane
Khedairia (Toulouse), Mittelfeldspieler Toufik Zerara (Sochaux) und
Belameiri (Metz) entstammen der Jugend französischer Vereine.
Mit seinen 37 Jahren ist Sétifs Trainer Kheireddine Madoui der
jüngste Gewinner der afrikanischen Champions League. Auch Madoui
war zu seiner aktiven Zeit als Verteidiger Nationalspieler. Er übernahm
die Mannschaft im Februar von Routinier Rabah Saadane und war als
Interimslösung eingeplant. Inzwischen aber hat er einen festen Vertrag über drei Jahre bekommen – im algerischen Fussball ein durchaus
ungewöhnlicher Vertrauensvorschuss.
Aussenseiterrolle Asiens und Ozeaniens
Die Western Sydney Wanderers aus Australien haben in diesem Jahr
für die grösste Sensation im asiatischen Fussball gesorgt. Der Klub
wurde erst vor zwei Jahren gegründet. Trotzdem feierte man im vergangenen Monat den grössten Erfolg in der Geschichte des australischen Klubfussballs: Mit dem Sieg gegen Al-Hilal aus Saudiarabien
gewannen die Western Sydney Wanderers die asiatische Champions
League. Auf dem Weg zum Titel zeigten die Schützlinge von Trainer
Tony Popovic grosse Entschlossenheit und setzten sich mit einer
GoalControl-4D
kommt zum Einsatz
Die Torlinientechnologie kommt bei der KlubWM bereits zum dritten Mal zum Einsatz,
wobei die GoalControl GmbH als offizieller
Anbieter für das Turnier 2014 in Marokko fungieren wird. Die Torlinientechnologie wurde
erstmals bei der Klub-WM 2012 eingesetzt,
als Hawk-Eye und GoalRef in Japan Geschichte schrieben. Für die Turnierauflage Ausgabe
2013 wurde das System GoalControl-4D ausgewählt, das auch beim Konföderationen-Pokal 2013 sowie bei der Fussball-WM Brasilien
2014 zum Einsatz kam, wo deutlich wurde,
wie wichtig diese Technologie zur Unter­
stützung der Offiziellen ist.
GoalControl-4D ist mit 14 Hochgeschwindigkeitskameras ausgestattet, die rund um
das Spielfeld platziert werden, wobei je 7 Kameras auf ein Tor gerichtet sind. Mit einer
speziellen Erkennungssoftware wird der Ball
aus den Bildsequenzen gefiltert, während seine Echtzeitposition in Form von X-, Y- und
Z-Koordinaten ebenso gemessen wird wie
seine Geschwindigkeit: sozusagen eine
4D-Technologie. Ob der Ball die Torlinie vollständig überschritten hat, wird innerhalb einer Sekunde durch ein visuelles und ein Vibrationssignal auf einer speziellen Uhr der
Schiedsrichter automatisch angezeigt.
Die Anwendung des Systems in Marokko
wird von einem letzten Installationstest in
jedem Stadion abhängen. Dies ist ein Standardverfahren im Rahmen des offiziellen Zertifizierungsprozesses gemäss der GLT-Testprozedur. Diese Tests werden von einem
unabhängigen Prüfinstitut durchgeführt. Vor
Beginn eines jeden Spiels werden die Offiziellen auch eigene Tests gemäss dem vom International Football Association Board (IFAB)
festgelegten Verfahren durchführen.
Alex Livesey/FIFA via Getty Images
Auf dem Fischmarkt
Agadir – in diesem Jahr
kein Spielort.
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MAGRHEB ATHLETIC TÉTOUAN
Ein leichter Kick auf Sand in der Nähe des Meers.
Entente Sportive de Sétif hat sich
zu einem der konstantesten Klubs
Algeriens gemausert.
überaus soliden Verteidigung und technisch schönem Fussball unter
anderem gegen Sanfrecce Hiroshima, den FC Seoul und Guangzhou
Evergrande durch. Die leidenschaftlichen Fans aus dem rot-schwarzen Block darf man durchaus zu den beeindruckenden Fangruppierungen zählen.
Trotz einer Formschwäche in den letzten Wochen lässt die Teilnahme des niederländischen Flügelspielers Romeo Castelen, der in
der Champions League nicht spielberechtigt war, den Traum der
­ ustralier von einem Sieg gegen Cruz Azul aus Mexiko und einem
A
anschliessenden Duell mit Real Madrid zumindest nicht völlig
­u nrealistisch erscheinen.
Kaum weniger bemerkenswert ist der semiprofessionelle Klub
Auckland City aus Neuseeland, der nun schon zum vierten Mal in
Folge bei der Klub-WM dabei ist. Der amtierende Ozeanien-Meister
setzte sich in der OFC-Champions-League mit etwas Glück gegen
Amicale aus Vanuatu durch und qualifizierte sich so für Marokko.
Das Team verfügt indes über viel Erfahrung bei diesem Wettbewerb
und hätte bei der vergangenen Auflage fast ein Unentschieden gegen
den damaligen Gastgebervertreter Raja Casablanca geschafft. Auch
in diesem Jahr wollen die Neuseeländer wieder beeindrucken, wenn
sie in Rabat auf Maghreb Tétouan treffen.
Im Roman “Kleiner Staat ganz gross” (bzw. “Die Maus, die brüllte”)
von Leonard Wibberley schwingt sich ein bezaubernder fiktiver Kleinstaat zu einer Supermacht auf. Auckland scheint auf dem besten Weg,
Moghreb Athletic Tetuan, Alex Livesey/FIFA via Getty Images
Blick von der Kasbah
Die Altstadt und das
moderne Agadir.
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CRUZ AZUL FC
Es ist vollbracht: Finalsieg in der CONCACAFChampions-League (Toluca, Mexiko, 23. April 2014).
im Fussball einen ähnlichen Status zu erlangen. Klein und bezaubernd
ist der Klub auf jeden Fall. Im malerischen Kiwitea-Stadion scheint es
manchmal, als wären mehr Bäume als Zuschauer vorhanden. Neun
Mitglieder des aktuellen Kaders sind als Fussball-Instruktoren für
Schulkinder beschäftigt. Flügelstürmer David Browne und Mittelfeldakteur Sam Burfoot arbeiten an drei Tagen die Woche auf Baustellen, während Verteidiger Darren White Küchen verkauft. Trotzdem hat
der Klub das Profil des Fussballs in einem Land geschärft, in dem die
Begeisterung für die sportlichen Heldentaten der Rugby-Nationalmannschaft normalerweise alles überstrahlt. Jahr für Jahr stehen
Profiklubs Schlange, um die besten Spieler des Teams zu verpflichten,
sodass der aus Barcelona stammende Trainerfuchs Ramon Tribulietx
immer wieder seine hervorragenden internationalen Kontakte nutzen
muss, um Ersatzspieler zu finden. Unterdessen hat der japanische Fussballverband Auckland City zu einem Freundschaftsspiel gegen die japanische Nationalmannschaft im kommenden Monat eingeladen.
Tribulietx lernte sein Handwerk als interessierter Zuschauer des
Dream-Teams von Johan Cruyff bei Barcelona Anfang der 90er-Jahre. Er wurde vom professionellsten aller Amateurklubs eingestellt,
um einen Hauch des Camp Nou in den Südpazifik zu übertragen. “Als
man mir 2008 den Job anbot, wollte man eine andere Spielweise
etablieren. Neuseeland ist für seine direkte, schnörkellose Spielweise bekannt. Wir hingegen spielen ein 4-3-3-System und versuchen,
den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Die neuseeländische Spielweise ist stark von der englischen beeinflusst – sehr körperbetont
und direkt. Damit wurden die meisten unserer Spieler gross. Entsprechend schwierig ist es, diese gewohnte Spielweise zu verändern. Ich
fordere sie immer auf, zum Mitspieler zu passen und sie denken oft:
Wie machen wir das am besten? Es war ein langwieriger Umdenkprozess, doch jetzt funktioniert es. Die Leute sind zufrieden. Das
trägt zu unserem guten Ruf bei, und die Ergebnisse stimmen”, so
Tribulietx. Å
Alex Livesey/FIFA via Getty Images, Osvaldo Arguilar/Mexsport
Die Marina
von Agadir
Idyll am Meer.
T H E F I FA W E E K LY
13
BLICK IN DIE LIGEN
N
Armenische Premier League
D e r P h ö n i x vo n
Je r e w a n
Nicola Berger schreibt über
Fussball und lebt in Zürich.
César Romero, 25, Angreifer
aus Kalifornien, war einst
Junioren-Nationalspieler der
USA. Dann geriet er in Vergessenheit; sein
verschlungener Karriereweg führte ihn über
die sechste Liga Deutschlands nach Mexiko,
zurück in die USA und, zeitweise, in die
Arbeitslosigkeit. Im Sommer musste er ein
zweiwöchiges Probetraining bestreiten, ehe er
bei Pjunik Jerewan anheuern durfte. Inzwi­
schen sind die Wirren vergessen: Zum Ende
der ersten Halbserie hat er mit 17 Treffern so
viele Tore auf dem Konto wie der letztjährige
Torschützenkönig Mihran Manasjan nach der
gesamten Saison. Romero, so könnte man es
S
I
formulieren, ist in Jerewan auferstanden wie
Phönix aus der Asche. Das ist insofern tref­
fend, als dass Pjunik der armenische Begriff
für das Fabelwesen ist.
Auch am letzten Spieltag der Vorrunde
gehörten die Schlagzeilen Romero: Er
­entschied das Spitzenspiel gegen den Stadt­
rivalen Ulisses (3:0) mit zwei Toren und einer
Vorlage praktisch im Alleingang. Mit dem
Sieg ist der letztjährige Cupsieger Pjunik bis
auf einen Punkt an den Leader heran­
gepirscht, wobei die Winterpause für Ulisses
nicht schnell genug kommen konnte: Nach elf
Siegen in den ersten zwölf Partien verlor der
Champion von 2011 zuletzt dreimal in Serie.
Bis im März bleibt Ulisses nun Zeit, zurück in
die Spur zu finden und sich für den Zwei­
kampf mit Pjunik zu wappnen. Die Konkur­
renz liegt weit zurück, einzig das in Gjumri
ansässige Schirak befindet sich als Dritt­
platzierter in Lauerstellung. Schirak war es
2013 als erstem Team seit 14 Jahren gelungen,
Matchwinner César Romero ist in Topform und schiesst mit zwei Toren und einer Vorlage Pjunik Jerewan zum Sieg.
14
T H E F I FA W E E K LY
D
E
die Phalanx der Teams aus Jerewan zu durch­
brechen und Meister zu werden. Die Domi­
nanz der Klubs aus der Hauptstadt ist kein
Zufall: Fünf der acht Premier-League-Vertre­
ter sind dort ansässig.
Zurückgebunden ist derweil Banants Jerewan.
Der amtierende Meister liegt auf dem siebten
und vorletzten Platz; der Abgang des hoff­
nungsvollen Chefstrategen Rumyan Hovsepy­
an (zu Metalurg Donezk) konnte nicht abgefe­
dert werden.
Ungemach auf dem Transfermarkt könnte
auch Pjunik drohen. Mit sechs Akteuren
stellt der Rekordmeister das aktuell grösste
Kontingent an Nationalspielern. Das weckt
Begehrlich­keiten, zumal auch der heutige
Dortmunder Henrich Mchitarjan (25) beim
Rekordmeister ausgebildet wurde. Will
Pjunik im Frühjahr den 14. Titel feiern, muss
es die meisten Avancen abwehren – einen
Phönix wie Romero findet man schliesslich
nicht alle Tage. Å
Hakob Berberyan / armsport.am
I
Griechische Super League
P a o k f ü h r t we ite r
d i e Ta b e l l e a n
Roland Zorn ist Fussballexperte
und lebt in Frankfurt am Main.
Vasilis Ververidis / PAOKFC
Das Beste vorweg: Es ist
wieder Fussball gespielt
worden in der griechischen
Super League, und es ging dabei am zwölften
Spieltag nur um den Sport. Der mutet in
dieser Spielzeit viel interessanter an als so oft
in der Vergangenheit, als Rekordmeister
Olympiakos Piräus (41 Titel) an der Tabellenspitze einsam seine Kreise zog. Die Mannschaft aus der Hafenstadt vor Athen scheint
sich in dieser Saison darauf einrichten zu
müssen, dass ihr mit dem nordgriechischen
Traditionsklub Paok Saloniki ein veritabler
Gegenspieler erwachsen ist.
Paok (25 Punkte) blieb auch nach der zwölften Runde Erster mit zwei Punkten vor
Olympiakos und dem Überraschungsteam
AEL Kalloni (19), einem kleinen Klub von der
Insel Lesbos, sowie Panathinaikos (19).
Leader Paok konnte sich zu Hause nach
einem 1:2-Rückstand gegen Panthrakikos
doch noch 3:2 durchsetzen. Olympiakos
bezwang K
­ erkyra auf der Insel Korfu gleich
4:0. Da es für den drittplatzierten AEL
Kalloni zu Hause gegen Platanias nur zu
einem torlosen Unentschieden reichte,
vermochte Panathinaikos zum nun punktgleichen Kalloni aufzuschliessen.
Den spannenden Wettstreit um die besten
Plätze könnte das Publikum unter anderen
Umständen unbeschwert geniessen, gäbe es
da neben der Schaubühne Super League nicht
noch andere, finstere Schauplätze, die dem
Renommee des Fussballs in Griechenland
schaden. Tatsächlich sind von den zwölf
Spieltagen erst zehn ausgespielt.
Ende September ruhte der Spielbetrieb, weil bei
einem Drittligaspiel ein Zuschauer bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zweier rivalisierender Fangruppierungen ums Leben gekommen war. Am 22./23. November konnte auch
nicht gespielt werden, weil sich der griechische
Fussballverband (EPO) nach einer brutalen
Attacke zweier unbekannter Männer auf den
ehemaligen FIFA-Schiedsrichter und stellvertretenden Vorsitzenden des griechischen Schiedsrichterausschusses, Christoforos Zografos,
geweigert hatte, Unparteiische für die Erstligaspiele zu nominieren. Ein Zeichen zur Umkehr,
das die Liga wohl richtig verstanden hat. Der
Ligaverband wählte einen neuen Vorsitzenden,
der im Kampf gegen die Übel, die den griechischen Fussball bedrohen, Besserung gelobte.
Die unter Zuschauerschwund leidende Super
League tut, der Glaubwürdigkeit des Sports
zuliebe, gut daran, ihrem Publikum jederzeit
spannende, aber niemals bedrohliche Spiele
versprechen zu können. Å
Oben auf Miguel Vitor (Nr. 15, Mitte) und sein Team Paok Saloniki führen die griechische Meisterschaft an.
T H E F I FA W E E K LY
15
Wir bringen alle
Fans zusammen
Finden Sie neue Freunde und teilen Sie Ihre Begeisterung
in der Bord-Lounge der Emirates A380.
#AllTimeGreats
youtube.com/emirates
Hello Tomorrow
SPLIT TER
D
ie Weltmeisterschaft, die Europameisterschaft, den Confederations-Cup, die UEFA-Champions-League, den UEFA-Super-Cup, die Klub-WM,
Meisterschaft und Pokaltriumph in Frankreich, England und Spanien. Insgesamt 20 Titel nennt Thierry Henry sein eigen, doppelt so viele
­Auszeichnungen zieren seine Laufbahn. Gerne hätte er dieser Erfolgsgeschichte zum Karriereende auch noch den amerikanischen Meistertitel hinzugefügt, doch daraus wird nichts. Der Stürmer verlor mit New York Red Bulls gegen New England Revolution das Halbfinalspiel in der
MLS – und hat damit wohl sein letztes Spiel als Profi absolviert. Ein emotionaler Moment? Zeit für eine tränenreiche Abschiedsrede? Darauf
hofften die ­Journalisten. Henry aber ist nicht ein Mann der grossen Worte, er machte einen fast französischen Abgang. “Well done New England”, war sein einziger Kommentar nach dem Spiel. Mit etwas Abstand verabschiedete er sich dann doch ein wenig umfangreicher und bedankte sich mit einem offiziellen Statement bei Verein und Fans. Å
Sarah Steiner
Mike Stobe / Getty Images
D
a muss man sich die Augen schon zweimal reiben. In der vergangenen Champions-League-Runde bei der Partie zwischen dem
FC Basel und Real Madrid kam es in der 89. Minute zu einer
skurrilen Szene. Beim Stand von 0:1 liefen mehrere Flitzer auf das
Spielfeld. Während die Sicherheitskräfte damit beschäftigt waren,
die Flitzer zu stoppen, schlenderte ein Pärchen in aller Seelenruhe
an den Ordnern vorbei auf den Rasen. Völlig unbehelligt spazierten
die beiden übers Grün und filmten dabei das Fangspiel auf dem Platz
mit einer kleinen Videokamera. Diese kuriosen Bilder kursieren
seit Tagen im Netz, und die Welt fragt sich, wie das Pärchen in
­Strassenkleidung ungehindert auf das Spielfeld gelangen konnte.
Nun aber hat sich herausgestellt, dass es sich bei den beiden Personen um Mitarbeitende des FC Basel handelt. Im Rahmen der eigenen
Sicherheit des FCB hatten sie den Auftrag, die Flitzer zu filmen.
Scheinbar wurde aber nicht das gesamte Personal des Schweizer
Vorzeigeklubs darüber informiert, und so stuften ihre Kollegen die
beiden Filmenden als Sicherheitsrisiko ein – und f­ ührten sie etwas
unsanft vom Feld. Å
Andrés de Kartzow
F
ast fünf Monate ist es nun bereits her, dass die argentinische
Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien den
Einzug ins Finale schaffte. In dem kleinen Dorf El Chañar, in der
Provinz Tucumán im Norden Argentiniens gelegen, wird man sich
allerdings noch lange an die Leistungen der Albiceleste erinnern.
Als Hommage an den Erfolg im Land des Erzrivalen wurden einige
Strassen in El Chañar nach den Spielern aus dem argentinischen
WM-Kader umbenannt. So residieren die Bewohner des Dorfes ab
sofort beispielsweise in der Lionel-Messi-Strasse, die an einer Kreuzung auf die Sergio-Agüero-Strasse und an einer anderen auf die
Javier-Mascherano-Strasse trifft. “Meine Schwester lebt in der Ángel-Di-María-Strasse und glaubt, dass dies ein gutes Omen ist, weil
ihr Sohn auf der gleichen Position spielt wie er”, sagte Einwohnerin
Nancy Quiroga gegenüber der lokalen Zeitung “Gaceta de T
­ ucumán”
mit Bezug auf den Flügelflitzer von Manchester United. Å
Tim Pfeifer
T H E F I FA W E E K LY
17
Name
Aziz El Amri
Geburtsdatum, Geburtsort
1. Januar 1950, Sidi Kacem (Marokko)
Position als Spieler
Stationen als Trainer
2009–2011 FAR Rabat
Seit 2011 Maghreb de Tétouan
18
T H E F I FA W E E K LY
Moghreb Tétouan
Mittelfeldspieler
DAS INTERVIEW
“Wir wollen Erfahrungen
sammeln”
Mit einem strahlenden Lächeln unterhielt sich Aziz El Amri, der Trainer von Maghreb Tétouan,
mit uns über die bevorstehende Teilnahme seiner Mannschaft an der Klub-WM Marokko 2014.
Was bedeutet die Teilnahme an der Klub-Weltmeisterschaft für Maghreb Tétouan?
Aziz El Amri: Es ist ein Traum, der nach
vielen Anstrengungen wahr wird. Dieses
Turnier ist wie eine kleine WM, bei der alle
Kontinente und die verschiedenen Fussballschulen vertreten sind. Die Teilnahme kann
für uns nur positiv sein. Wir haben uns die
Qualifikation nach einer schweren Saison
verdient. Ich hoffe, dass wir den grösstmöglichen Nutzen aus diesem Wettbewerb ziehen,
in dem vor allem die afrikanischen Teams
einen schweren Stand haben.
Nach Fathi Jamal, der Raja Casablanca bei
der Auflage von 2000 als Interimstrainer
betreute, sind Sie der erste marokkanische
Coach, der an der Klub-WM teilnimmt. Was
bedeutet es Ihnen, die Fahne der marokkanischen Trainer hochzuhalten?
Es ist eine grosse Ehre, die marokkanischen Trainer bei diesem Wettbewerb zu
repräsentieren. An einem solchen Ereignis
teilzunehmen, erlebt man nicht alle Tage. Ich
hoffe, dass unsere Ergebnisse dem nationalen
Fussball Ehre machen.
Welche Ziele hat Tétouan an der Klub-WM?
Unser Ziel ist es, Erfahrung zu sammeln.
Maghreb Tétouan gehört nicht zu den grossen
Klubs mit einer beeindruckenden Liste von
Erfolgen. Ausserdem haben wir eine junge
Mannschaft. Die meisten der Spieler sind
unter 23 Jahren alt: acht von ihnen mit den
Jahrgängen 1992 und 1993. Sie haben noch
einen langen Weg vor sich, bevor sie den Rang
von Stars einnehmen können. Die Klub-WM
wird zweifellos dazu beitragen, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Gleichzeitig werden
sie die erforderliche Erfahrung für die nächste CAF-Champions-League sammeln, an der
wir ab Anfang des Jahres zum zweiten Mal
teilnehmen werden. Ich schätze, dass das
Auftaktspiel am schwersten ist, da der Verlierer aus dem Wettbewerb ausscheidet. Deshalb
müssen wir es gewinnen, um ein gutes Turnier zu spielen und den marokkanischen
Fussball würdig zu vertreten.
Sie haben angedeutet, dass Jugendlichkeit in
diesem Wettbewerb nicht unbedingt ein Vorteil
ist. Doch wir haben jüngst das Gegenteil
erlebt, denn bei der Fussball-WM haben in
Brasilien mehrere junge Teams die grossen
Länder geschlagen. Können Ihnen die Erkenntnisse aus dieser WM nützlich sein, um im
kommenden Wettbewerb weit zu kommen?
Das ist richtig, doch die Jugend hat ihre
Vor- und Nachteile. Die positiven Punkte
sind der Enthusiasmus und die Motivation,
die dafür sorgen, dass die Spieler ihre Trikots
mit Schweiss tränken, ohne sich Gedanken
über ihr Gehalt zu machen. Der grosse
Minuspunkt hingegen ist die mangelnde
Erfahrung, die dazu führen kann, schwere
Fehler zu begehen. Ich hoffe, dass wir dies
vermeiden können. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Jungs, denn sie haben mich
seit meinem Amtsantritt bei diesem Klub
noch nie enttäuscht.
Sie werden im Auftaktspiel auf den neuseeländischen Vertreter Auckland City treffen. Haben
Sie diese Mannschaft beobachtet?
Ja, ich habe ihr Spiel im vergangenen Jahr
gegen Raja Casablanca verfolgt, in dem sie nie
aufgegeben haben. Nach meinen Informationen wurde das Team allerdings von Grund auf
erneuert. Der neuseeländische Fussball ist
bekannt für die Athletik seiner Spieler,
ähnlich wie in ihrem Nationalsport Rugby.
Die Mannschaft hat eine lateinamerikanische
Spielweise angenommen und kombiniert sie
mit dem angelsächsischen Stil mit Flanken
und Kopfbällen, einer guten taktischen
Organisation und Kurzpassspiel. Sie spielen
einen guten Fussball, der uns vor Probleme
stellen wird.
Maghreb Tétouan wiederum ist bekannt
dafür, den berühmten Tiki-Taka-Stil Barcelonas
zu praktizieren. Werden Sie diesen Stil auch
gegen Auckland anwenden?
Ich werde meinen Stil nicht ändern, ganz
gleich, wie hoch das Niveau der Gegner ist.
Mit diesem Stil haben wir trotz unserer
Jugend zwei Titel gewonnen und die KlubWM erreicht. Tiki-Taka ist spektakulär und
effizient. Seit drei Jahren dominieren wir
Mannschaften, die erfahrener und reicher
sind als wir. Maghreb Tétouan zeichnet sich
durch sein Kurzpassspiel und seine Effizienz
vor dem Tor aus. Es gibt keinen Grund, das
gegen Auckland zu ändern.
Die Anhänger des Klubs erwarten von Ihnen
den Finaleinzug, wie er Raja im vergangenen
Jahr gelang.
Maghreb Tétouan und Raja Casablanca
haben bei Weitem nicht die gleiche Geschichte oder dieselben Erfolge vorzuweisen. Das
soll aber nicht bedeuten, dass wir nur als
Touristen teilnehmen werden, um uns mit
den gegnerischen Teams fotografieren zu
lassen. Wir spielen um die Ehre der Stadt,
unseres Publikums und des Königreichs.
Der Druck wird schwer auf den Schultern Ihrer
jungen Spieler lasten ...
Das Mentale erzeugt den Druck, und wir
müssen uns unter positiven Druck setzen. Die
Spieler werden voller Adrenalin sein, wenn sie
an diesem prestigereichen Wettbewerb und in
einem herrlichen Stadion spielen werden, das
bis zum Bersten gefüllt sein wird. Ihr Slogan
ist: “Egal, welche Farbe dein Trikot hat,
Tétouan wird dich verschlingen.”
Im Falle eines Sieges gegen Auckland würden Sie
auf ES Sétif treffen. Fürchten Sie dieses Spiel?
Im Gegenteil, ich liebe solche Spiele. Vor
dem Finale der CAF-Champions-League habe
ich zu den Medienvertretern gesagt, dass ich
mir die Qualifikation von ES Sétif wünsche.
Wenn alles wie geplant verläuft, wird es im
Viertel­finale zu einem herrlichen MaghrebDerby kommen. Es wäre ein aussergewöhnliches Erlebnis für uns, es zu gewinnen.
Wünschen Sie sich ein Spiel gegen Real Madrid?
Alle wollen gegen Real Madrid spielen,
doch zuvor müssen drei Hindernisse überwunden werden: Auckland City, ES Sétif und
San Lorenzo. Das ist ein langer und schwerer
Weg. Wenn wir diese drei Teams schlagen,
werden wir wohl die Ehre haben, auf Real
Madrid und seine internationalen Stars zu
treffen. Wir werden versuchen, uns gut zu
schlagen, auch wenn wir mit unserer bescheidenen Erfahrung nicht in der gleichen
Gewichts­k lasse wie die Gegner spielen. Å
Mit Aziz El Amri sprach Abdelilah Mouhib
T H E F I FA W E E K LY
19
20
T H E F I FA W E E K LY
First Love
Or t: Manaus, Brasilien
Datum: 21. Mai 2014
Zeit: 16.43 Uhr
Felipe Dana / Keystone
T H E F I FA W E E K LY
21
DEBAT T E
Eltern- und Kinderoase
Fussballstadion
Ganz nah dran Viel Platz für die Kinder im Millerntor-Stadion des FC. St. Pauli.
Die Kinderbetreuung im Stadion hat sich in Deutschland etabliert.
Während die Eltern das Spiel ihres bevorzugten Klubs verfolgen, sind ihre Kinder
vor Ort in professioneller Obhut. Eine Idee greift Raum.
Perikles Monioudis
22
T H E F I FA W E E K LY
Der Hamburger Fussballklub FC St. Pauli
setzte vor vier Jahren diesen Wunsch vieler in
die Wirklichkeit um. In Anlehnung an die
­Totenkopf-Flagge, die fast schon den Status
­eines FC-St.-Pauli-Klublogos erlangt hat, wurde
die erste Kita bei einem professionellen Fussballklub “Piratennest” getauft. Die in 16 Gruppenräume, einen Spielbalkon und einen gros­
sen Dachspielgarten (350 m²) gegliederte
Kindertagesstätte im Stadion Millerntor bietet
hundert Kindern – auf einer Fläche von insgesamt 1385 m², verteilt auf drei Ebenen – auch
einen Elementarbereich, drei Ruheräume, zwei
Sanitärräume und zwei Garderoben sowie
­natürlich allerlei Spielgeräte an. Und die Eltern
haben die Möglichkeit, vom Spielbalkon der
Kita aus das Spiel zu verfolgen.
Eine Menge Nachfolgende
Die Idee einer Kinderkrippe im Fussballstadion
hat sich inzwischen bei vielen Klubs durchgesetzt. Beim FC Bayern München können sich
Kinder im Alter von drei bis neun Jahren in der
kostenlosen Lego-Spielwelt austoben. Der 1. FC
Köln betreut die kleinen Fans im Alter von drei
bis sechs Jahren, während ihre Eltern im Stadion
Pestalozzi Kita (2)
W
as wird nicht alles angeboten, wenn
es um die Unterhaltung der Stadionbesucher geht: von VIP-Parkplätzen über Hospitality-Angebote bis zu
Augmented-Reality-Anwendungen
fürs Smartphone. Die Besucher sollen
sich neben der Spannung und dem Genuss, die
das Fussballspiel für sie bereithalten, auch
sonst ganz umsorgt fühlen. Für viele Besucher
geht das aber nur, wenn sie während der Partie
ihre kleinen Kinder in guter Obhut wissen – am
­besten professionell betreut und gleich um die
Ecke. Zu viel verlangt?
DEBAT T E
das Spiel verfolgen. Borussia Dortmund oder
auch der FC Schalke 04 kennen überdies Fankurven für Kinder. Die Kids werden auf den
Rängen betreut und fiebern so beim Spiel mit.
Als Trägerin und Betreiberin der Kita
P iratennest im Millerntor-Stadion des
­
FC St. Pauli fungiert die Pestalozzi-Stiftung
Hamburg. Die Einrichtung besorgte die Firma
Eibe aus Röttingen, deren Vordenker auch die
“Die Emotionen im
Fussball und jene
des Kindes zusammenzubringen, das
ist unser Ansatz.”
ursprüngliche Idee zur Stadion-Kita entwickelten. Für Eibe ist daraus ein interessantes
­Geschäftsfeld entstanden.
Während sich in Deutschland die Kita im
Stadion durchgesetzt hat, betreten diesbezüglich in anderen Ländern die Klubs noch
­Neuland. Was gilt es zu beachten, wenn eine
Stadion-Kita eingerichtet werden soll? Marlies
PRESIDENTIAL NOTE
Kuhn, Eibe-Vertriebsleiterin Schweiz, will das
Modell in ihrer Heimat etablieren. “Zunächst
benötigt man eine klare Zielsetzung aufgrund
einer Bedarfsanalyse, eine Projektgruppe,
­einen federführenden Architekten und eine
Trägerschaft für die Kita. Die relevanten
B ehörden müssen frühzeitig einbezogen
­
­werden.” Vor dem Spass kommt die Arbeit –
auch beim Planen einer Stadion-Kita.
Im Interesse der K lubs
Vorgängig muss auch das pädagogische Konzept diskutiert werden, einhergehend die
Schwerpunkte Bewegung, individuelle Beschäftigung sowie die Umsetzung auf der zur
Verfügung stehenden Fläche.
“Im optimalen Fall verfügt die Stadion-Kita
über Räumlichkeiten im Erdgeschoss, mit
­einem direkten Zugang zum Aussengelände”,
so Kuhn. “Die Räume sollten zum Malen,
­Basteln und Musizieren mit kindergerechtem
­Mobiliar eingerichtet sein.” Solobewegungs­
geräte wie Schaukeln, Wippen, Trampoline und
Kreativgeräte (Wasser, Matsch) sollten nicht
fehlen. “Natürliche Elemente wie Hügel, Bewuchs oder lose Materialien prägen die Kita.”
Die Kita im Stadion – sie befriedigt unterschiedliche Bedürfnisse. “Die Emotionen im
Fussball und jene des Kindes zusammenzubringen, das ist unser Ansatz”, sagt Kuhn.
Aber auch die Klubs freuen sich über die
­K inderbetreuung vor Ort. Denn sie wird rege
genutzt. Å
Zimmer mit Ausblick Den Kindern entgeht kein Millerntor-Torjubel.
Ein neues Kapitel
im Frauenfussball
“D
ie Zukunft des Fussballs ist weiblich”, sagte ich vor 20 Jahren. Heute darf ich mit
Stolz feststellen, dass dies keine leeren
Worte waren, denn rund 30 Millionen Frauen
und Mädchen spielen Fussball – in allen 209
Nationalverbänden der FIFA: Von A wie Afghanistan bis Z wie Zypern. Der Fussball hat die
Kraft, gesellschaftliche und soziale Barrieren zu
überwinden und den Frauen jene Wertschätzung und jenes Selbstverständnis zu vermitteln,
die ihnen im Alltag zu oft verwehrt bleiben –
selbst in Ländern, in denen sie aus kulturellen
Gründen kaum in Erscheinung treten dürfen.
Wenn am Samstag im nationalhistorischen
Museum Kanadas in Gatineau die Auslosung für
die Frauen-WM 2015 stattfindet, wird die Erfolgsgeschichte des Frauenfussballs um ein wichtiges
Kapitel ergänzt. Erstmals wird die Endrunde mit
24 (statt 16) Teilnehmenden ausgespielt und das
Programm von 32 auf 52 Spiele erweitert.
Der Blick auf das Teilnehmerfeld macht
deutlich, wie global der Frauenfussball geworden ist. Erstmals steigt Afrika mit drei Vertretern ins Turnier – darunter die WM-Debütanten
Kamerun und die Elfenbeinküste. Die Teams
aus Costa Rica, Thailand, Spanien, Ecuador und
der Schweiz feiern im kommenden Sommer
ebenfalls ihre Premiere.
Die Entwicklung im Frauenfussball ist auch
auf Vereinsebene zu spüren. Viele Grossklubs
(zum Beispiel Wolfsburg, Arsenal, Olympique
Lyonnais) haben ihre Frauenabteilungen professionalisiert. Und die FIFA steuert ebenfalls einen wichtigen Anteil bei: Von unseren Entwicklungsgeldern müssen die Nationalverbände
mindestens 15 Prozent in den Frauenfussball
investieren. Und zwischen 2015 und 2018 werden
wir die Förderungszahlungen für den Frauenfussball verdoppeln. Die Zukunft ist heute.
Ihr Sepp Blatter
T H E F I FA W E E K LY
23
K A N A DA 2015
Zusammenhalt als Trumpf Trinidad und Tobagos Spielerinnen schwören sich vor dem Anpfiff ein.
Aussenseiter Trinidad und Tobago hatte das Ticket zur
­Frauen-Weltmeisterschaft in Reichweite. Doch dann folgte eine
­dramatische Last-Minute-Niederlage.
Tim Pfeifer
24
T H E F I FA W E E K LY
Patrick McDermott / Getty Images
Märchen ohne
Happy End
K A N A DA 2015
imago, Rodrigo Buendia / AFP, Twitter
A
ls der Schlusspfiff im Hasely Crawford
Stadium ertönte, sanken Trinidad und
Tobagos Spielerinnen auf dem Rasen zusammen – geschockt, erschöpft und am
Boden zerstört. Soeben war ihr grosser
Traum, sich als erstes karibisches Team
für die Endrunde der Frauen-Weltmeisterschaft zu qualifizieren, wie eine Seifenblase
geplatzt. Im Playoff-Rückspiel gegen Ecuador
sah es lange so aus, als wenn den Soca Princesses die grosse Überraschung gelingen sollte.
Nachdem sie sich im Hinspiel in der Höhe von
Quito ein beachtliches 0:0 erkämpft hatten,
dominierten die Gastgeberinnen in der Hauptstadt Port of Spain von Beginn an und erspielten sich mehrere gute Gelegenheiten. Die wohl
beste Chance vergab Stürmerin Kennya Cordner, die nur die Querlatte traf. Als sich die Zuschauer bereits auf die Verlängerung einstellten, war Monica Quinteros in der Nachspielzeit
mit dem Kopf zur Stelle und überwand die
sonst so souveräne Torhüterin Kimika Forbes
bei ihrer einzigen Unsicherheit zum 1:0-Siegtreffer für Ecuador, das nun nächstes Jahr die
Reise zur WM nach Kanada antreten darf.
Es war ein Treffer mitten ins Herz der
­Women Soca Warriors, und er weckte Erinnerungen an den November 1989. Damals hätte
Trinidad und Tobagos Männer-Nationalmannschaft ein Unentschieden gegen die USA gereicht, um sich für die Weltmeisterschaft in
Italien zu qualifizieren. Stattdessen setzte es
– ebenfalls im Hasely Crawford Stadium – eine
bittere 0:1-Pleite. Fast 25 Jahre später war das
lähmende Entsetzen im weiten Rund bei Fans
und Spielerinnen ähnlich gross – und zugleich
der schmerzhafte Schlusspunkt einer emotionalen Achterbahnfahrt.
Vor wenigen Monaten hätten wohl selbst
die kühnsten Optimisten nicht davon geträumt, dass Trinidad und Tobago überhaupt
das WM-Ticket in Reichweite haben würde.
Die Frauen-Nationalmannschaft fristete lange
Zeit ein Schattendasein, mit einem Mangel an
finanzieller Unterstützung, Ausrüstung und
öffentlichem Interesse. 2013 bestritt das Team
nicht ein einziges Spiel, wegen Inaktivität wurde es in der FIFA/Coca-Cola-Frauen-Weltrangliste auf Rang 125 geführt.
Der Wendepunkt sollte im Sommer 2014
erfolgen, als es Trinidad und Tobagos Fussballverband (TTFF) gelang, den renommierten
Trainer Randy Waldrum ab Juli zu verpflichten. Angesichts der finanziellen Schwierig­
keiten des Verbandes erklärte sich der erfahrene Coach, der bei Houston Dash unter
Vertrag steht, sogar bereit, für die Dauer der
WM-Qualifikation unentgeltlich zu arbeiteten.
Waldrum drehte jeden Stein um, im Bemühen, so schnell wie möglich Strukturen für
eine professionelle Vorbereitung zu schaffen.
Der Texaner hatte dabei mit verschiedenen
Vater des Erfolgs Trainer Randy Waldrum arbeitete unentgeltlich.
Pech im Abschluss Stürmerin Kennya Cordner (r.) im Playoff-Duell gegen Ecuador.
Überwältigende Unterstützung Per Twitter bedankte sich Waldrum für die Sach- und Geldspenden.
T H E F I FA W E E K LY
25
K A N A DA 2015
Widrigkeiten zu kämpfen. So stand ihm zumeist nur eine Handvoll Spielerinnen zur Verfügung, da zahlreiche seiner Schützlinge das
College besuchen oder beruflichen Tätigkeiten
nachgehen. Anstatt sich zu beklagen, krempelte Waldrum die Ärmel hoch und arbeitete hart
an Taktik und Fitness der Soca Princesses. “Er
hat uns auf ein neues Level geführt”, lobte ihn
Mittelfeldspielerin Janine Francois. Die intensiven Trainingseinheiten sollten schnell
Früchte tragen: Im August stürmte das Team
beim CFU Caribbean Cup bis ins Finale und
feierte dank eines 1:0 gegen Jamaika den Titelgewinn, durch den man sich zugleich für
die CONCACAF-Frauen-Meisterschaft in den
USA qualifizierte.
Ein grosser Erfolg, der jedoch zunächst
nicht über die alten Probleme hinwegtäuschen konnte. Noch immer mangelte es der
Mannschaft an finanziellen Mitteln, zu Beginn des Trainingslagers in Dallas im Oktober
bat Waldrum per Twitter um Unterstützung
und löste damit eine beeindruckende Hilfswelle aus. Zahlreiche Geld- und Sachspenden
gingen ein, um die Kosten für Reise,
26
T H E F I FA W E E K LY
“Der Coach hat
uns auf ein neues
Level geführt.”
­Unterbringung, ­Verpflegung und Ausrüstung
abzudecken. Einer ordentlichen Vorbereitung
auf das Turnier stand damit endlich nichts
mehr im Weg. “Die Situation hat eine Art Wagenburgmentalität erzeugt”, so Shaka Hislop,
Trinidad und Tobagos Torhüter an der WM
2006. “Es hat das Vertrauen der Mädchen in
ihren Trainer verstärkt.” Das Team rückte noch
enger zusammen und setzte ein erstes Ausrufezeichen, als es gegen Olympiasieger USA nur
knapp (0:1) verlor.
Es folgte eine wahre Leistungsexplosion.
Durch Siege über Haiti und Guatemala stand
der krasse Aussenseiter plötzlich im Halbfinale
und hatte das WM-Ticket vor Augen. Unglückliche Niederlagen im Elfmeterschiessen gegen
Costa Rica und nach Verlängerung gegen
Mexiko verhinderten allerdings die direkte
­
Qualifikation. Doch das Playoff-Duell gegen
Ecuador bot eine weitere Chance, das Fussballmärchen, das die Women Soca Warriors bis
dahin geschrieben hatten, zu einem Happy End
zu führen. Und die Vorzeichen standen gut.
Dank der Thanksgiving-Ferien stand Waldrum
erstmals seit seiner Amtsübernahme der komplette Kader zur Verfügung: “Meine Spielerinnen wollen sich unbedingt für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Sie haben so viel geopfert.
Es ist unglaublich, was sie angesichts all der
Umstände erreicht haben.”
Auch wenn es dann aber doch nicht zum
Wunder reichte: Mit ihrer Leidenschaft eroberte die Mannschaft auch die Herzen der Bevölkerung im Sturm und entfachte in der Insel­
nation eine nie dagewesene Euphorie rund um
den Frauenfussball. Spielten sie sonst zumeist
Mitchell Leff / Getty Images
Ein Aussenseiter sorgt für Furore Die Soca Princesses bejubeln ein Tor gegen Costa Rica.
K A N A DA 2015
Dem Olympiasieger getrotzt Gegen die USA verloren Maylee Attin Johnson (l.) und ihr Team nur ganz knapp (0:1).
Kyle Rivas / Getty Images
vor fast leeren Rängen, drängten zum Playoff-Rückspiel rund 22 000 Fans ins ausverkaufte Stadion. Die Regierung zahlte den Spielerinnen als Dank für die gezeigten Leistungen eine
Sonderprämie. Premierministerin Kamla Persad-Bissessar liess in einer Mitteilung an die
Mannschaft verlauten: “Sie haben gezeigt, wie
weit man allen Widrigkeiten zum Trotz kommen kann. Sie sind eine Inspiration für alle
jungen Mädchen, die Ihrem Charakter, Ihrem
Geist und Ihrer Fähigkeit, eine Nation zusammenzubringen, nacheifern können.” Å
WM -Endrunden-Auslosung in Ottawa
Der wichtigste Wettbewerb im Frauenfussball nimmt am 6. Dezember 2014 endgültig
Gestalt an, mit der Endrundenauslosung im
kanadischen Ottawa um 12 Uhr Ortszeit.
Die Frauen-Weltmeisterschaft Kanada
2015 hat fussballhistorischen Charakter,
da erstmals 24 Teams an der WM-Endrunde teilnehmen (2011 waren es nur 16).
Auch die Zahl von 129 in der Qualifikation
aktiven Mannschaften bedeutet Rekord.
Allein schon deshalb hat die Auslosung
einen besonders würdigen Rahmen verdient. Diesen bildet das Historische Museum von Kanada. Hier erfahren die Vertreter der qualifizierten Verbände, was sie
erwartet – die Gegner in der Gruppenphase ebenso wie die Stadien, in denen sie auf
ihrem Weg durch das Turnier ihre Spiele
bestreiten werden.
Trotz der enormen Ausdehnung des Landes
wird ganz Kanada in die Veranstaltung ein-
gebunden sein, die vom 6. Juni bis 5. Juli
2015 stattfindet. Die sechs Austragungsorte Ottawa, Moncton, Montreal, Winnipeg,
Edmonton und Vancouver liegen zwischen
Atlantik und Pazifik. Å
Qualifizierte Teams
Gastgeber: Kanada
CAF: Elfenbeinküste, Kamerun, Nigeria
AFC: Australien, VR China, Japan,
Republik Korea, Thailand
UEFA: Deutschland, England, Frankreich, Niederlande,
Norwegen, Schweden, Schweiz, Spanien
CONCACAF: Costa Rica, Mexiko, USA
OFC: Neuseeland
CONMEBOL: Brasilien, Kolumbien, Ecuador
Alles zur Frauen-WM 2015:
de.fifa.com/womensworldcup
T H E F I FA W E E K LY
27
Fußball verbindet.
Fußball ist Frieden.
© 2014 Visa. All rights reserved.
Oscar Arias
Friedensnobelpreisträger
F I F A ’ S 11
FREE KICK
Frauen-WM 2011
in Deutschland:
Gelbe Karten
“Weiterhin viel
Erfolg”
Perikles Monioudis
E
s ist so eine Sache mit der formalen Bildung.
Wer eine bestimmte Ausbildung absolviert
hat, ist (meistens) davon überzeugt, dass sie
ihm auf dem Arbeitsmarkt oder sonst wie
­pekuniär zum Vorteil gereichen kann. Sonst
würde er sie gar nicht erst absolvieren.
Doch gilt auch: Wer eine bestimmte formale
Qualifikation für eine Tätigkeit, die er ausübt,
nicht vorweisen kann, wer also nicht formal
zertifiziert ist für das, wofür er in Lohn und
Brot steht, der denkt auch gern einmal, dass es
gar nicht vonnöten ist, sich formal bilden zu
lassen für eben jenes, was man ohnehin kann
– oder zu können glaubt. Und nochmals anders
gesagt: Nichts einfacher als die wohlfeile
­A nnahme, man sei gut genug – wofür auch
­immer. Neulich nun hat ein Ire geglaubt, er
könne Nationalcoach seines Landes werden,
ohne je ein Fussballteam trainiert zu haben.
Und seien wir ehrlich: Wie oft waren wir uns
während einer Partie sicher, ein bestimmter
Spielerwechsel oder eine andere taktische
Variante wären genau das, was dem Spiel
­
­guttun würde? Wir dachten das ohne Hinter­
grundinformationen zu den Spielern auf dem
Platz oder den Spielern auf der Bank und ohne
auch nur zu ahnen, welche taktischen Varian­
ten der Coach im Training bereits durch­gespielt
und wieder verworfen hat. Wozu auch? Wir
wissen schliesslich, dass es ohnehin im Bereich
des Unmöglichen liegt, ohne Weiteres und auf
der Stelle mit dem Posten des Coaches betraut
zu werden.
Zurück zu unserem Iren. Er also hat getan,
was die Wenigsten von uns tatsächlich
­erwägen würden: eine Bewerbung um den Pos­
ten des Coaches zu verfertigen und ein­
zureichen, ohne im Geringsten formal für den
Job q
­ ualifiziert zu sein. Und da unser Mann
nicht etwa ein Dummkopf ist, tat er das mit
einer gehörigen Portion Humor. Nach Mona­
ten der wissenschaftlichen Auseinanderset­
zung mit dem Gegenstand sei er in der Taktik­
lehre auf eine Formation gestossen, die er für
die erfolgversprechende halte: den Pfeil. Das
übliche 4-5-1 bedürfe einer Umgestaltung in
ein 1-1-1-1-2-1-2-1 bei Ballbesitz. Ansonsten – in
der Rückwärtsbewegung – sei ein 2-2-2-2-2 rat­
sam, ­wobei die Spieler eine Gasse bilden und
den ballführenden Gegner attackieren, ganz
so wie “die Truppen Napoleons in der Schlacht
bei ­Marengo”.
Selbstredend konnte der irische Verband
diese Bewerbung nur abschlägig bescheiden.
Die Absage könnte in ihrer Nüchternheit auch
eine Standardantwort darstellen, enthielte sie
nicht Sätze wie: “Wir haben Head-Hunter mit
der Rekrutierung eines neuen Nationalcoaches
betraut und können Ihre Bewerbung zurzeit
nicht weiter bearbeiten” oder: “Danke für die
Kontaktnahme. Wir wünschen Ihnen für Ihre
weitere Karriere jeden Erfolg.” Ja, es gibt sie,
die Kunst des subtilen Antwortens. Å
1
7 Gelbe Karten
Team: Brasilien
Geschossene Tore: 9
2
6 Gelbe Karten
Team: Schweden
Geschossene Tore: 10
6 Gelbe Karten
Team: USA
Geschossene Tore: 13
6 Gelbe Karten
Team: Äquatorial-Guinea
Geschossene Tore: 2
6 Gelbe Karten
Team: Deutschland
Geschossene Tore: 7
6
5 Gelbe Karten
Team: Frankreich
Geschossene Tore: 10
5 Gelbe Karten
Team: Japan
Geschossene Tore: 12
5 Gelbe Karten
Team: England
Geschossene Tore: 6
5 Gelbe Karten
Team: Australien
Geschossene Tore: 6
10
4 Gelbe Karten
Team: Neuseeland
Geschossene Tore: 4
11
3 Gelbe Karten
Team: Norwegen
Geschossene Tore: 2
Quelle: FIFA
Die wöchentliche Kolumne aus der
The-FIFA-Weekly-Redaktion
(FIFA Women’s World Cup Germany 2011,
Statistics, 20.11.2014)
T H E F I FA W E E K LY
29
F I F A B A L L O N D ’ O R 2 0 14
Und die Finalisten sind ...
Lionel Messi, Manuel Neuer, Cristiano Ronaldo – einer von ihnen wird
den Ballon d’Or 2014 gewinnen. Doch neben den drei Superstars
hoffen auch andere auf eine der begehrtesten Auszeichnungen im Fussball.
Sarah Steiner
Die Qual der Wahl
Lionel Messi (Adidas Goldener Ball
WM 2014), Manuel Neuer (Weltmeister
und Adidas Goldener Handschuh bei
der WM 2014) oder Cristiano Ronaldo
(UEFA-Champions-League-Gewinner
und Copa-del-Rey-Sieger).
M
it grosser Spannung wurde sie erwartet: die
Bekanntgabe der Finalisten für den Ballon
d’Or 2014. Nun steht fest, welche Spielerinnen und Spieler sowie Coaches am 12. Januar
2015 in Zürich Chancen auf die Trophäen haben.
Neben der besten Fussballerin, dem besten
Fussballer und den besten Coaches wird mit
dem Puskas-Preis auch das schönste Tor aus­
gezeichnet. Zudem wird die Weltauswahl 2014
auserkoren und der Fair-Play- und Presidential­
Award vergeben. Die Kandidaten für den Spieler und die Spielerin des Jahres wurden in einer
Abstimmung bestimmt, die für die Spielführer
und Cheftrainer der Männer- und Frauen­
nationalteams der 209 FIFA-Mitgliedsverbände
sowie für internationale Medienvertreter offen
war, die von der FIFA und France Football ausgewählt wurden. Å
Mike Hewitt / FIFA via Getty Images
DIE NOMINIERTEN
FIFA Ballon d’Or 2014
Cristiano Ronaldo (Portugal), Lionel Messi (Argentinien),
Manuel Neuer (Deutschland)
FIFA-Weltfussballerin 2014
Nadine Kessler (Deutschland), Marta (Brasilien),
Abby Wambach (USA)
FIFA-Männerfussballtrainer 2014
Carlo Ancelotti (Real Madrid), Joachim Löw (Deutsches Nationalteam),
Diego Simeone (Atlético Madrid)
“Das ist eine super Nachricht und
eine sehr grosse Ehre für mich.
Dass ein Torwart nominiert wird,
ist ja nicht selbstverständlich.”
Manuel Neuer, Finalist Ballon d’Or 2014
FIFA-Frauenfussballtrainer/-In 2014
Ralf Kellermann (VfL Wolfsburg), Maren Meinert (Deutsches U19- und
U20-Nationalteam), Norio Sasaki (Japanisches Nationalteam)
Puskas-Preis
Stephanie Roche: Peamount United-Wexford Youths, BEWNL;
James Rodríguez: Kolumbien-Uruguay, WM 2014;
Robin van Persie: Spanien-Niederlande, WM 2014.
FIFA/FIFPro World XI; Weltauswahl
Vollständige Liste: de.fifa.com/ballon-dor/world11
T H E F I FA W E E K LY
31
ZEITSPIEGEL
T
H
E
N
Pelé Soccer Camp, Purchase, New York, USA
1982
Mirrorpix
Eine Schar junger Pelé-Fans lauscht den Ausführungen ihres grossen Vorbilds.
32
T H E F I FA W E E K LY
ZEITSPIEGEL
N
O
W
Messi-Fanclub, Kalkutta, Indien
2014
Piyal Adhikary / Keystone / EPA
Eine kleine Gruppe Messi-Fans zelebriert den Geburtstag ihres Idols.
T H E F I FA W E E K LY
33
DAS FIFA-R ANKING
Rang Team
1
2
3
4
5
6
7
7
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
56
58
59
60
61
62
62
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
34
Rang­veränderung Punkte
Deutschland
Argentinien
Kolumbien
Belgien
Niederlande
Brasilien
Portugal
Frankreich
Spanien
Uruguay
0
0
0
0
0
0
2
0
1
-2
1725
1538
1450
1417
1374
1316
1160
1160
1142
1135
Italien
Schweiz
England
Chile
Rumänien
Costa Rica
Tschechische Republik
Algerien
Kroatien
Mexiko
Slowakei
Tunesien
Österreich
Elfenbeinküste
Griechenland
Ukraine
Ecuador
USA
Bosnien und Herzegowina
Dänemark
Russland
Israel
Island
Wales
Senegal
Schottland
Ghana
Guinea
Kap Verde
Polen
Kamerun
Nigeria
Schweden
Ungarn
Slowenien
Serbien
Nordirland
Türkei
Mali
Albanien
Südafrika
Peru
Japan
Trinidad und Tobago
DR Kongo
Panama
Iran
Montenegro
Kongo
Ägypten
Republik Irland
Sambia
Togo
Gabun
Burkina Faso
Bulgarien
Norwegen
Haiti
Republik Korea
Finnland
Jamaika
Honduras
Guatemala
Usbekistan
Paraguay
Libyen
Armenien
0
0
7
-1
6
0
5
-3
-5
-3
3
9
6
1
-7
-7
0
-5
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2
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13
-5
0
6
1
-2
17
-6
4
-1
0
-4
6
-9
0
-4
-2
9
-2
6
2
-1
-5
5
0
-5
6
3
-22
0
16
-10
3
6
-7
1
25
-3
-7
42
-3
-1
-9
1
-3
-2
1103
1091
1032
1022
1014
995
987
948
946
913
891
867
863
861
856
854
852
836
808
804
789
788
761
748
734
729
714
698
693
684
664
656
646
632
622
617
615
604
603
577
568
565
563
553
548
547
547
537
529
527
519
516
516
511
510
506
500
484
481
468
467
461
458
448
438
437
436
T H E F I FA W E E K LY
Rang
06 / 2014
07 / 2014
08 / 2014
09 / 2014
10 / 2014
11 / 2014
1
-41
-83
-125
-167
-209
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
91
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
106
108
109
110
110
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
131
133
133
135
135
137
138
139
140
141
142
143
144
Platz 1 Aufsteiger des Monats Uganda
Kuba
Antigua und Barbuda
Angola
Marokko
Estland
Sierra Leone
Vereinigte Arabische Emirate
Jordanien
Bolivien
Zypern
Venezuela
Ruanda
Benin
Dominikanische Republik
El Salvador
Malawi
Litauen
Oman
Lettland
Katar
VR China
Mosambik
Belarus
Australien
EJR Mazedonien
Irak
Färöer
Saudiarabien
Simbabwe
Botsuana
Namibia
Äthiopien
Kanada
Tansania
Palästina
Kenia
Sudan
Niger
St. Kitts und Nevis
St. Vincent und die Grenadinen
Äquatorial-Guinea
Moldawien
Liberia
Lesotho
Kuwait
Burundi
Bahrain
Georgien
Libanon
Philippinen
Luxemburg
Liechtenstein
Guinea-Bissau
Aruba
Neuseeland
Afghanistan
Aserbaidschan
Tadschikistan
DVR Korea
Vietnam
Kasachstan
Myanmar
Mauretanien
Malediven
Barbados
Thailand
6
33
-10
6
6
5
-7
-6
-12
16
8
-4
5
-5
-11
-11
15
-3
-13
2
-10
-11
-3
5
-8
-4
-23
82
-9
-5
-6
4
1
12
-2
-5
2
-8
5
-2
-13
6
-1
2
-4
-3
4
-21
-9
-3
1
-3
25
-1
1
-2
1
-9
-1
11
-2
-7
-3
-1
0
3
21
Absteiger des Monats
425
423
413
394
393
390
387
385
382
375
372
369
367
361
361
358
357
355
351
339
338
336
334
331
327
324
321
317
314
314
309
295
287
287
285
276
271
265
261
258
256
251
250
249
247
246
245
243
239
238
231
230
219
218
218
216
216
215
215
211
206
205
202
195
184
183
182
145
146
147
148
148
148
151
152
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159
159
161
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170
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180
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200
201
202
202
204
204
206
206
208
209
St. Lucia
Zentralafrikanische Republik
Tschad
Malta
Turkmenistan
Madagaskar
Syrien
Grenada
Kirgisistan
Neukaledonien
Malaysia
Curaçao
Indonesien
Singapur
Laos
Hongkong
Puerto Rico
Swasiland
Bangladesch
Suriname
Guam
Tahiti
Gambia
Montserrat
Sri Lanka
Indien
São Tomé und Príncipe
Guyana
Komoren
Jemen
Nicaragua
Seychellen
Belize
Turks- und Caicos-Inseln
Nepal
Bermuda
San Marino
Kambodscha
Pakistan
Salomon-Inseln
Osttimor
Macau
Dominica
Chinese Taipei
Südsudan
Vanuatu
Mauritius
Fidschi
Samoa
Mongolei
Bahamas
Tonga
Amerikanische Jungferninseln
Brunei Darussalam
Papua-Neuguinea
Amerikanisch-Samoa
Andorra
Britische Jungferninseln
Eritrea
Cayman-Inseln
Dschibuti
Somalia
Cook-Inseln
Anguilla
Bhutan
http://de.fifa.com/worldranking/index.html
-7
-2
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4
2
0
K A N A DA 2015
Startschuss in Madrid zur
Tournee “Live Your Goals”
Rund um den Pokal FIFA-Entwicklungsbeauftragte für den Frauenfussball Mayi Cruz Blanco und ihre spanischen Kollegen (Alejandro Blanco, Präsident Nationales Olympisches
Komitee; Vicente del Bosque, Nationaltrainer Männer; Vicente Temprado, Präsident Nationales Frauenfussball-Komitee und Ignacio Quereda, Nationaltrainer Frauen; v.l.n.r.).
In sechs Monaten beginnt in Kanada die Frauen-Weltmeisterschaft. Bis dahin befindet sich der
WM-Pokal auf einer Reise durch die Welt – mit der Mission, den Frauenfussball zu fördern.
Tamara Castro
A
FIFA
m vergangenen Wochenende startete in
Madrid die “Live Your Goals”-Tournee zur
Frauen-Weltmeisterschaft. In der spanischen Hauptstadt nutzten Hunderte Fans
die einmalige Gelegenheit, sich an der
­Seite des WM-Pokals ablichten zu lassen
und diesen aus nächster Nähe zu bewundern.
Die spanischen Nationalspielerinnen Nagore Calderón, Débora García, Silvia Meseguer
und Lola Gallardo begleiteten die Trophäe
w ährend des zweitägigen Ausstellungszeit­
raums, posierten mit den Fans und nahmen die
besten Wünsche für die WM 2015 in Kanada
entgegen – die erste Teilnahme ihres ­Landes an
einer Frauen-Weltmeisterschaft.
Del Bosques Ratschläge
Anlässlich des hohen Besuchs organisierte der
spanische Fussballverband zudem einen Workshop zur Situation des Frauenfussballs in
­ panien. Bei der Veranstaltung war auch Vicente
S
del Bosque, der Trainer der Männer-Nationalmannschaft, zu Gast. “Eine WM-Teilnahme ist das
Grösste für jeden Sportler. Sie ist gleichermassen
ein Anreiz und lenkt noch mehr Aufmerksamkeit
auf diese Sportart. Und die Spielerinnen sammeln
wertvolle Erfahrung”, so der FIFA-Trainer des
Jahres 2012. Del Bosque nutzte seine ganze
WM-Erfahrung, um seinem Trainerkollegen
­Ratschläge mit auf den Weg zu geben: “Man muss
sehr gut vorbereitet sein. Auch muss die Stimmung in der Kabine stimmen. Natürlich ist ein
gutes Verhältnis der Spieler untereinander nicht
der alleinige Garant des sportlichen Erfolgs, es
trägt aber dazu bei, die Begegnungen und das
­Turnier im Allgemeinen entspannter anzugehen.”
Ignacio Quereda, der Trainer der Spanierinnen, teilte diese Ansicht und äusserte sich zum
restlichen Programm seiner Mannschaft im
Vorfeld der WM: “Ab Januar sind monatliche
Zusammenkünfte mit den Spielerinnen vorgesehen. Neben den bereits vereinbarten Testspielen gegen Österreich und Belgien arbeiten
wir daran, weitere Spiele auf hohem Niveau zu
organisieren und vor der Reise nach Kanada
eine Tournee durch die USA durchzuführen.”
Nächster Stopp China
Die “Live Your Goals”-Kampagne und die
z ugehörige Tournee haben zum Ziel, die
­
­Entwicklung des Frauenfussballs zu fördern,
ihn verstärkt in den Vordergrund zu ­r ücken
und damit für Frauen und Mädchen zunehmend interessanter zu gestalten. Ferner sollen
die qualifizierten Mitgliedsverbände unterstützt werden, und es soll Werbung für die
Frauen-Weltmeisterschaft betrieben werden.
Die Tournee macht in den 24 Ländern Halt, die
sich für die WM qualifiziert haben. Nächste
Station wird im Januar VR China sein. Å
T H E F I FA W E E K LY
35
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TURNING POINT
Name
Enzo Scifo
Geburtsdatum, Geburtsort
19. Februar 1966, La Louvière
Position
Mittelfeld
Klubs als Spieler
1983 – 1987 RSC Anderlecht
1987 – 1988 Inter Mailand
1988 – 1989 Girondins Bordeaux
1989 – 1991 AJ Auxerre
1991 – 1993 Torino Calcio
1993 – 1997 AS Monaco
1997 – 2000 RSC Anderlecht
2000 – 2001 Sporting Charleroi
Klubs als Trainer
2001 – 2002 Sporting Charleroi
2004 – 2006 AFC Tubize
2007 – 2009 Excelsior Mouscron
2012 – 2013 RAEC Mons
Belgische Nationalmannschaft
84 Länderspiele, 18 Tore
Bernard Papon / Presse Sports
I
ch wurde als Sohn italienischer Eltern in Belgien geboren. Dank meines Talents wurde ich
in jungen Jahren vom berühmten belgischen
Klub RSC Anderlecht entdeckt. Dort debütierte ich 1983 mit 17 Jahren unter Trainer Paul
van Himst. Es war klar, dass mir sowohl der
belgische als auch der italienische Verband Aufwartungen machen würden. Es war eine schwierige Situation. Ich war unentschlossen. Ich habe
viel mit meinen Eltern, meinem Bruder und meiner Schwester diskutiert, welche Entscheidung
ich treffen sollte. Eines Tages setzten wir uns zu
Hause gemeinsam an den Tisch. Jeder sagte seine
Meinung, und ich wusste: Ich würde mich für die
belgische Nationalität entscheiden.
Es war ein Entschluss, der meine sportliche
Karriere prägen sollte. Ich sah grössere Chancen,
in der belgischen Nationalmannschaft zu einem
wichtigen Spieler zu werden und ins Ausland zu
wechseln, als in der italienischen ganz nach oben
zu kommen. Der Trainer der italienischen Nationalmannschaft, Enzo Bearzot, wollte mich um
jeden Preis. Er verlangte von mir, dass ich für
einen italienischen Klub spiele. Das hätte Atalanta Bergamo sein sollen. Der Gedanke gefiel mir
überhaupt nicht. Sicherlich hat die Tatsache, dass
sich Belgien im Gegensatz zu Italien für die Europameisterschaft 1984 in Frankreich qualifiziert
hatte, bei meiner Entscheidung eine Rolle gespielt.
Um die belgische Nationalität zu bekommen,
musste ich am 16. Mai 1984 vor der königlichen
Anwaltschaft im Justizpalast zu Mons erscheinen. Mein Vater und unser Anwalt begleiteten
mich. Das Interesse der Medien war enorm. Ich
musste eine Urkunde unterschreiben und war
danach belgischer Staatsangehöriger. Der königliche Anwalt gratulierte mir. Er war ein grosser
“Der Familienrat hat mich
zum Belgier gemacht”
Schon in ganz jungen Jahren b
­ eschloss Enzo Scifo, die ­belgische
Staatsbürgerschaft ­anzunehmen, obwohl auch
der i­talienische V
­ erband lockte. Er hat es niemals bereut.
Fussballfan. Ab diesem Moment war ich nicht
mehr italienischer Staatsbürger.
Ich erhielt viele positive Reaktionen, aber
auch einige negative – vor allem von Eltern in Belgien und in Italien, die fanden, ich hätte meine
Wurzeln verleugnet. Meine Entscheidung war in
jedem Fall richtig. Mein erstes Spiel während des
Turniers in Frankreich, gegen Jugoslawien, nur 29
Tage nach meinem Termin bei der königlichen
Anwaltschaft, war das Sprungbrett für meine
Karriere. Ich bekam Angebote aus ganz Europa,
zum Beispiel von Real Madrid. Ich bin 1984 zu
Belgiens Fussballer des Jahres gewählt und von
1985 bis 1987 dreimal Meister mit Anderlecht geworden, zudem bin ich 1986 mit der Nationalmannschaft ins Halbfinale der Fussball-WM
­vorgestossen, wo uns Diego Maradona mit seinen
zwei Toren praktisch im Alleingang besiegte.
Bei drei Gelegenheiten ging ich als Spieler
nach Italien. 1987 unterschrieb ich einen Vertrag
bei Inter Mailand. Aber das war frustrierend.
1990 nahm ich erneut an der WM teil, schied aber
mit Belgien bereits im Achtelfinale gegen England
aus. 1991 beschloss ich, einem Transfer zu Torino
Calcio zuzustimmen. Dahinter stand der Wunsch,
den Italienern zu zeigen, dass ich mehr Erfolg haben kann als bei meinem ersten Italien-Gastspiel
mit Inter. Negative Reaktionen in italienischen
Stadien waren, trotz meiner Entscheidung gegen
die italienische Nationalmannschaft, selten.
Als Spieler bin ich in Italien nie Meister geworden. Vielleicht war das eine kleine Revanche
dafür, dass ich die belgische Staatsangehörigkeit
angenommen hatte. Ich gebe zu, dass ich zeigen
wollte, auch in Italien Titel gewinnen zu können,
und sei es als Trainer. Im Moment habe ich keinen
Posten inne. So kann ich mich um ­meine Fussballer-Vermittlungsplattform kümmern, deren Gründer und Anteilseigner ich bin. Å
Aufgezeichnet von Peter Eggenberger
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen
von einem wegweisenden Moment in
ihrem Leben.
T H E F I FA W E E K LY
37
© 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
instinct
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FIFA - R ÄT SEL - CUP
Der erste Weltmeister aus Afrika, eine falsche Zahl und
eine Schnapszahl – raten Sie mit!
1
Die Abschlusstabelle eines denkwürdigen Wettbewerbs. Wer wurde Erster?
Präsident:
Joseph S. Blatter
C Real Madrid
PDänemark
SUruguay
T New York Cosmos
Generalsekretär:
Jérôme Valcke
Direktor Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit:
Walter De Gregorio
Chefredakteur:
Perikles Monioudis
2
Redaktion:
Alan Schweingruber,
Sarah Steiner, Tim Pfeifer
Er wurde Weltmeister – und zwar als erster Spieler, der in Afrika geboren wurde.
Mit welchem Team?
Art Direction:
Catharina Clajus
Bildredaktion:
Peggy Knotz
Layout:
Richie Krönert (Leitung),
Tobias Benz, Marianne Bolliger-Crittin,
Susanne Egli, Alissa Rosskopf
C
3
Korrektorat:
Martin Beran, Nena Morf,
Kristina Rotach
Ständige Mitarbeitende:
Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando,
Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler,
Jordi Punti, Thomas Renggli,
David Winner, Roland Zorn
Produktion:
Hans-Peter Frei
Projektmanagement:
Bernd Fisa, Christian Schaub
Übersetzung:
Sportstranslations Limited
www.sportstranslations.com
Druck:
Zofinger Tagblatt AG
www.ztonline.ch
P
T
Dieser Herr in Orange musste natürlich eine Ausnahme machen. Welche Nummer hätte er bei
der WM eigentlich tragen sollen, wenn er dem Nummernsystem seiner Mannschaft gefolgt wäre?
O1
A3
Y7
I10
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Nicola Berger, Tamara Castro,
Peter Eggenberger, Mark Gleeson,
Andrés de Kartzow,
Abdelilah Mouhib, Andreas Wilhelm
Redaktionssekretariat:
Honey Thaljieh
H
4
Englands Fussball-Legende Stanley Matthews spielte auch für den späteren ChampionsLeague-Sieger. Es handelt sich angeblich um den ältesten bestehenden Fussballverein des
Kontinents. Das Vereinswappen zeigt das Gründungsdatum – wenn das keine Schnapszahl ist!
Welches Jahr ist da zu sehen?
W1855
T1888
P1901
E1911
Kontakt:
[email protected]
Der Nachdruck von Fotos und
Artikeln aus The FIFA Weekly,
auch auszugsweise, ist nur mit
Genehmigung der Redaktion
und unter Quellenangabe
(The FIFA Weekly, © FIFA 2014)
erlaubt. Die Redaktion ist nicht
verpflichtet, unaufgefordert
eingesandte Manuskripte und Fotos
zu publizieren. Die FIFA und das
FIFA-Logo sind eingetragene
Warenzeichen. In der Schweiz
hergestellt und gedruckt.
Ansichten, die in The FIFA Weekly
zum Ausdruck gebracht werden,
entsprechen nicht unbedingt den
Ansichten der FIFA.
Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: BEST
Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly
Inspiration und Umsetzung: cus
Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 10. Dezember 2014, an die E-Mail-Adresse [email protected]
Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung
einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil.
Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur
Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind:
http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf
T H E F I FA W E E K LY
39
ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE
Welcher dieser Stars wird Top-Scorer bei
der FIFA-Klub-WM 2014?
80+10+321
2% 1%
3%
3%
UMFR AGE DER WOCHE
Welcher der folgenden afrikanischen Angreifer
hat Sie in den fünf europäischen Top-Ligen
bisher am stärksten beeindruckt?
10%
80%
· Nordin Amrabat (FC Malaga)
· Khouma Babacar (AC Florenz)
· Cheick Diabaté (Girondins Bordeaux)
· Eric Choupo-Moting (Schalke 04)
· Wilfried Bony (Swansea City)
≠ Cristiano Ronaldo (Real Madrid) ≠ Tomi Juric (Western Sydney Wanderers)
≠ Martin Cauteruccio (San Lorenzo) ≠ Emiliano Tade (Auckland City)
≠ El Hedi Belameiri (ES Sétif) ≠ Zouhair Naim (Maghreb Tétouan)
≠ Mariano Pavone (Cruz Azul)
Stimmen Sie ab unter:
Fifa.com/newscentre
“Alles lief perfekt. Nach meinem Tor waren wir ganz nah dran an der Qualifikation.
Dann aber haben wir ein Gegentor kassiert, das wie ein Faustschlag von Mike Tyson wirkte.”
Francesco Totti über das späte Ausgleichstor von ZSKA Moskau gegen AS Roma
183
8
100
Z AHLEN DER WOCHE
Marke erreichte Franck
Torerfolg gingen am Sonntag
Ribéry und stellte damit den
ckende Marke hat Fernando Cavenaghi
mit einem lang ersehnten
Rekord für französische
am Sonntag erreicht und übertroffen.
Treffer für Roberto Soldado zu
Spieler in der höchsten
Ende. Der Stürmer von Totten-
deutschen Spielklasse ein,
dritten Mal in Diensten der Millona-
ham Hotspur hatte in allen
den der Verteidiger
rios. Bei diesem Klub hatte er vor
Wettbewerben zusammen nicht
Matthieu Delpierre (Stuttgart
14 Jahren seine Karriere begonnen.
weniger als 593 Spielminuten auf
und Hoffenheim) aufgestellt
Cavenaghi musste nach seinem Tor
ein Tor gewartet. Seinen letzten
hatte. Ribéry absolvierte alle seine
Nummer 99 länger als sechs Monate
Treffer in der englischen Premier
Bundesligaeinsätze im Trikot von
auf seinen Jubiläumstreffer warten.
League hatte er am 2. März 2014 erzielt.
Bayern München.
Tore für River Plate – diese beeindru-
Der 31-Jährige steht bereits zum
imago (4)
Bundesliga-Einsätze – diese
Monate und 28 Tage ohne

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