Schimmel und feuchte Waende - Mieterbund Nordhessen e.V.
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Schimmel und feuchte Waende - Mieterbund Nordhessen e.V.
Schimmel und feuchte Wände - Was tun ? Wenn in einer Mietwohnung Schimmel oder feuchte Wände auftreten, führt das oft zu Ärger zwischen Mieter und Vermieter. Während sich der Mieter auf Baumängel beruft, versucht der Vermieter, mangelhafte Lüftungsgewohnheiten des Mieters für die Schäden verantwortlich zu machen. Um diesen Vorwurf des Vermieters zu entkräften, sollte jeder Mieter wissen, wie er seine Wohnung möglichst wirkungsvoll lüftet und heizt. Zunächst sollte man wissen, dass warme Luft weit mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte. So kann 1 m³ Luft bei 20˚ Celsius 17 g, bei 10˚ Celsius noch 8,8 g und bei 0˚ Celsius noch 4,4 g Wasserdampf binden. Wenn nun warme, mit Wasser gesättigte Luft auf kalte Gegenstände trifft, kühlt sie sich ab und das enthaltene Wasser schlägt sich auf diesen Gegenständen nieder. Im Winter sind die Fenster oder Wände oft die kältesten Flächen in einer Wohnung, so dass die Luftfeuchtigkeit dort kondensiert – es bilden sich Eisblumen oder Stockflecken. Dieses Problem wird durch den Einbau von Isolierverglasung noch verschärft: Zum einem „atmen“ diese Fenster nicht mehr, d.h., sie lassen keinen Luftaustausch mehr zu. Zum anderen isolieren sie oft besser als Mauerwerk, so dass die Wände kälter sind als die Fenster und sich die gesamte überschüssige Luftfeuchtigkeit dort niederschlägt. Die Folge ist, dass die Nässe in die Wände zieht, sich Schimmel bildet und wegen gestiegener Wärmeleitfähigkeit der nassen Wände die Heizfähigkeit der Wohnungen schneller verloren geht. Das alles lässt sich verhindern, wenn man folgende Tipps beachtet: • • • • • • • • Die gesamte Wohnung ausreichend heizen, d.h., auch in den Räumen, die nicht ständig genutzt werden, die Temperatur nicht unter 17° Celsius absinken lassen. Einmal ausgekühlte Wände sind schwer aufzuheizen. Nichts vor die Heizkörper stellen, hierbei auch auf Vorhänge achten. Räume auf der Nordseite stärker heizen als südlich gelegene Räume. Möglichst geringe Temperaturunterschiede von Raum zu Raum - deshalb Türen zu ungeheizten Räumen geschlossen halten. Möbel nicht an die Außenwände stellen, sondern ca. 2 – 5 cm Abstand lassen, damit die Luft zirkulieren kann und sich keine „Kältenester“ bilden. Stoßbelüften, d.h., mindestens 2-3 mal am Tag die Fenster 5 – 10 Minuten lang weit öffnen und Durchzug schaffen, damit feuchte gegen kühle trockene Luft ausgetauscht wird. Der Wärmeverlust ist hierbei sehr gering, weil die Wärme in Wänden und Möbeln erhalten bleibt. Über längere Zeit gekippte Fenster nützen so gut wie nichts, da die Wohnung zwar auskühlt, ein gründlicher Luftaustausch aber nicht stattfindet. Bereits vorhandenen Schimmel mit Essigessenz abwaschen – die Wirkung hält monatelang an. Beachten Sie, dass die Wärmeisolierung nur gewährleistet ist, wenn die Wände trocken sind. Feucht Wände leiten die Wärme ca. 15 bis 20 mal schneller ab als trockene. Werden diese Ratschläge konsequent befolgt und kommt es trotzdem zu weiteren Feuchtigkeitsschäden, so ist zu vermuten, dass dieses nur an baulichen Mängeln der Wohnung liegen kann. Im Zweifel sollten Sie sich an ihren Mieterbund wenden. Wie helfen ihnen gern. Mieterbund Nordhessen e.V. Königsplatz 59/ Eingang Poststr. 1, 34117 Kassel Tel.: (0561) 81 64 26 – 0 Fax.: (0561) 81 64 26 – 28 www.mieterbund-nordhessen.de e-mail: [email protected]