Spitzenmedizin für Stadt und Land

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Spitzenmedizin für Stadt und Land
profile
Das Magazin der Sana Kliniken
Ausgabe 1_2006
www.sana.de
Der Klinikstandort Berlin-Brandenburg
Spitzenmedizin
für Stadt und Land
MANAGEMENT & ORGANISATION
Klinisches Risikomanagement
Pflege
Tagespflege für Senioren
Medizin
Biomechanische Gelenksanierung
profile
1- 06
Inhalt
24
Schwerpunkt
8Klinikstandort
Berlin-Brandenburg
8
Management & Organisation
4
5
Editorial
Unter uns
Willkommen
6
7
Strategische Kooperation KBV – Sana
Kooperationsvertrag Bad Bevensen
13 Rügen – Schnelle Aufklärung in Sachen
Vogelgrippe
16 Cottbus – Klinisches Risikomanagement
18 Interview mit Geschäftsführer Ulrich Bosch
21Oberstdorf – Umbau zum orthopädischen
Zentrum
22 Projekt zur Personalentwicklung gestartet
24 Lübeck – Sanierung mit Vorbildcharakter
Kommanditaktionäre der Sana Kliniken GmbH & Co. KGaA
Allianz Private Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH
www.gesundheit.allianz.de
CONCORDIA Krankenversicherungs-AG
www.concordia.de
ALTE OLDENBURGER Krankenversicherung V.V.a.G.
www.alte-oldenburger.de
Continentale Krankenversicherung a.G.
www.continentale.de
ARAG Krankenversicherungs-AG
www.aragkrankenversicherungen.de
Debeka Krankenversicherungsverein a.G.
www.debeka.de
AXA Krankenversicherung AG
www.axa.de
DEUTSCHER RING Krankenversicherungsverein a.G.
www.deutscherring.de
Barmenia Krankenversicherung a.G.
www.barmenia.de
DEVK Krankenversicherungs-AG
www.devk.de
Bayerische Beamtenkrankenkasse AG
www.vkb.de
DKV Deutsche Krankenversicherung AG
www.dkv.com
BBV Krankenversicherung AG
www.bbv.de
Gothaer Krankenversicherung AG
www.gothaer-krankenversicherung.de
CENTRAL KRANKENVERSICHERUNG AG
www.central.de
HALLESCHE Krankenversicherung a.G.
www.hallesche-nationale.de
28
34
Pflege
Medizin
28
31
32
34
38
40
42
43
44
Bremervörde – Tagespflege für Senioren
Dietenbronn – Bedürfnisse vorab abklären
Nortorf – Tag der Pflege
Menschen bei Sana
33
Dr. Thorsten Kehe
Stuttgart – Biomechanische Gelenksanierung
Dresden – Herz-Experten im Fachdialog
Bad Wildbad – Anerkanntes MS-Zentrum
Gemeinsame Investitionsstrategie der Herzzentren
München – Vorzeigeklinik für Innovationen
Sommerfeld – Schulterprothese mit Messelektronik
45 Leute
37
Impressum
HanseMerkur Holding AG
www.hanse-merkur.de
PAX-Familienfürsorge Krankenversicherung AG
www.familienfuersorge.de
HUK-COBURG-Krankenversicherung AG
www.huk24.de, www.huk.de
Provinzial Krankenversicherung Hannover AG
www.vgh.de
INTER Krankenversicherung aG
www.inter.de
R+V Krankenversicherung AG
www.ruv.de
Landeskrankenhilfe V.V.a.G.
www.lkh.de
SIGNAL Krankenversicherung a.G.
www.signal.de
LIGA Krankenversicherung Kath. Priester V.V.a.G.
Süddeutsche Krankenversicherung a.G.
www.sdk.de
LVM Krankenversicherungs-AG
www.lvm.de
Mannheimer Krankenversicherung AG
www.mannheimer.de
Mecklenburgische Versicherungs-Gesellschaft
www.mecklenburgische.de
MÜNCHENER VEREIN Krankenversicherung a.G.
www.muenchener-verein.de
UKV - UNION KRANKENVERSICHERUNG AG
www.ukv.de
uniVersa Krankenversicherung a.G.
www.universa.de
VICTORIA Krankenversicherung AG
www.victoria.de
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1- 06
Editorial
Sana: 30 Jahre Impulsgeber
für die Krankenhauswelt
Während ich diese Zeilen schreibe,
rückt das Datum näher, an dem die
Sana Kliniken ihr 30-jähriges Bestehen
begehen. Dreißig Jahre, in denen unser Unternehmen eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben und
sich zu einem der maßgeblichen Impulsgeber in der Krankenhauswelt entwickelt hat. Die nächste Ausgabe der
sana profile, die ich Ihnen schon heute
ans Herz legen möchte, wird sich mit
den Meilensteinen der Sana-Geschichte ausführlicher befassen.
Auch wenn wir den runden Geburtstag unseres Unternehmens gebührend
feiern werden, ein Anlass, sich zurückzulehnen, ist dieses Datum nicht; zu
dynamisch entwickelt sich das Umfeld
unserer Arbeit, also die Rahmenbedingungen der Gesundheitspolitik. Auch
im Wettbewerb mit anderen Krankenhausbetreibern um die besten Lösungen und die erfolgreiche Durchsetzung
im Markt nimmt die Schlagzahl zu. Wie
sich Sana diesen Herausforderungen
stellt, davon handeln zahlreiche Beiträge in diesem Magazin. Dazu gehört
der Aufbau starker regionaler Netzwerke, wie dies unser Engagement in
Berlin und Brandenburg zeigt, ebenso
wie die Begründung von Partnerschaften über die sektoralen Grenzen des
Gesundheitswesens hinweg, wie wir
sie zum Beispiel in der Kooperation
mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung praktizieren. Auch die systematische Entwicklung und Förderung
der „Human Resources“, also des
Potenzials, das in den persönlichen Fähigkeiten und dem Know-how der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unseres
Unternehmens existiert, ist in diesem
Zusammenhang wichtig.
Sana ist gut aufgestellt, um die an uns
gestellten Anforderungen zu bewältigen und die Zukunft aktiv zu gestalten.
Dies ist mit ein Verdienst von Herrn
Ulrich Bosch, der als Mitglied der Geschäftsführung des Sana-Konzerns in
den zurückliegenden 13 Jahren ein
solides wirtschaftliches Fundament
geschaffen hat und nun in den Ruhestand geht. Für seine Verdienste um
das Unternehmen gebührt ihm unser
außerordentlicher Dank.
Anlässlich von dreißig Jahren Sana
richten wir den Blick nach vorn, verjüngen die Führung unseres Unternehmens und werden sie durch die weitere Integration von Experten-Know-how
noch stärker machen. So bietet der
runde Geburtstag nicht nur Rückblicke
auf eine erfolgreiche Geschichte, sondern setzt auch Zeichen für unseren
Willen, Impulsgeber zu bleiben und
das Unternehmen weiterhin erfolgreich auf Expansionskurs zu halten.
Ihr
Dr. Reinhard Schwarz
Vorsitzender der Geschäftsführung
Unter uns
profile
1- 06
• humanitäre hilfe
• wechsel nach münchen
Menschen für
Menschen
Berufung zum
Geschäftsführer
Seit 1991 ist Karlheinz Böhms
Äthiopienhilfe „Menschen für
Menschen“ in dem ostafrikanischen Land aktiv. So wurden
unter anderem vier Krankenhäuser – Mettu-Karl-Hospital,
Jimma University Hospital,
Misan-Tafari-Hospital und Gambella – aufgebaut. Sie versorgen eine Bevölkerung von rund 10 Millionen Äthiopiern.
Damit diese Krankenhäuser ihre wichtige Arbeit fortsetzen
können, werden sie von den Sana Kliniken unterstützt.
Sana leistet dabei konkrete Hilfe – beim Ausbau der Infrastruktur, im Ersatz vom medizinischen Geräten sowie in
der Weiterbildung. Denn als Gesundheitsdienstleister kann
und will Sana nicht hinnehmen, dass Menschen in Äthiopien an heilbaren Krankheiten und vermeidbaren Infektionen sterben. Getragen wird die Patenschaft mit „Menschen für Menschen“ durch Sana-Mitarbeiter, die auch
Ideengeber sind. Weiter Infos unter www.sana.de und
www.mfm-online.org. ••
Nach 13 Jahren als Geschäftsführer der Sana Kliniken GmbH & Co.
KGaA wird sich Ulrich Bosch zum
31. März 2006 in den Ruhestand
verabschieden. Zu seinem Nachfolger hat der Sana-Aufsichtsrat Jan
Stanslowski berufen. Der 40-Jährige wird innerhalb der Geschäftsführung die Leitung des Ressorts
„Beschaffung und Zentrale Diens­
te“ übernehmen. Jan Stanslowski ist Geschäftsführer der
Sana-Herzzentren in Dresden und Cottbus. Daneben baute
der Betriebswirt den Key-Account Herz-Kreislauf-Medizin
auf. Als Sana-Generalbevollmächtigter und Prokurist gehört
Jan Stanslowski seit Juni 2005 zur erweiterten Sana-Geschäftsführung.
Die Sana-Geschäftsführung wird ab April um einen vierten Geschäftsbereich, das Ressort „Finanzen“, ergänzt. Bis
die Position neu besetzt ist, wird Dr. Michael Philippi diese
Funktion wahrnehmen. ••
• Sana
10.000ste Mitarbeiterin arbeitet in Cottbus
Das Jahr 2006 begann für die Sana Kliniken GmbH & Co.
KGaA mit einer runden Zahl: Im Januar konnte das Unternehmen mit der 25-jährigen Cottbuserin Karin Laurisch den
10.000sten Mitarbeiter seit der Gründung 1976 begrüßen.
Die Jubiläums-Mitarbeiterin arbeitet seit Beginn des Jahres
als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Intensivstation des Cottbuser Herzzentrums und konnte als Überraschungspräsent unter anderem einen großen Blumenstrauß
sowie einen Gutschein für eine Wochenendreise nach München in Empfang nehmen.
„Es freut mich besonders, die zehntausendste Mitarbeiterin ausgerechnet im Sana-Herzzentrum Cottbus begrüßen
zu können, wo innovative Spitzenmedizin betrieben wird“,
sagte Dr. Reinhard Schwarz. Der Vorsitzende der Sana-Geschäftsführung hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich die Glückwünsche des Unternehmens zu überbringen.
Mit 4.500 Mitarbeitern und 120 Auszubildenden sind knapp
die Hälfte der Sana-Mitarbeiter in den neuen Bundesländern
beschäftigt. ••
Jubiläums-Mitarbeiterin Karin Laurisch (Mitte) mit (v.l.) dem
Vor­sitzenden der Sana-Geschäfts­führung, Dr. Reinhard
Schwarz, sowie dem Führungsteam des Cottbuser Herzzentrums, Geschäftsführer Jan Stanslowski, Chefarzt Professor
Dr. Joachim Knörig und Pflegedienst­leiterin Manuela Lehmann
profile
1- 06
Willkommen
• Strategische Kooperation
Memorandum of Under­standing unterzeichnet
Niedergelassene Ärzte und Kliniken rücken näher zusammen: In einem „Memorandum of
Understanding“ gehen die Sana Kliniken eine strategische Kooperation mit den Kassenärztlichen Vereinigungen ein.
„Zum Wohle der Patienten bieten wir eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen ambulantem und stationärem Sektor“, erläutert Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die
Intention der Kooperation mit den Sana Kliniken. Die KBV
ist einer der Partner, die das Memorandum unterzeichnet
haben; des Weiteren haben sich die Kassenärztlichen Vereinigungen Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg,
Hessen, Niedersachsen, Nordrhein, Schleswig-Holstein und
Westfalen-Lippe dem „Memorandum of Understanding“
angeschlossen, das Dr. Köhler als „einen Meilenstein bei
der Überwindung von Sektorengrenzen“ bezeichnet.
Neben der Steigerung von Qualität und Effizienz der Patientenversorgung bietet der Vertrag in erster Linie einen
Rahmen für die Schaffung gemeinsamer Strukturen – wie
beispielsweise Notfallpraxen und fachärztliche Zentren an
Krankenhäusern oder telemedizinische Angebote. Mit koordinierten Abläufen, etwa im Rahmen der vor- und nachstationären Versorgung, der Überleitungspflege oder der
Abstimmung von Arzneiverordnungen, wird die Behandlung
an klassischen Schnittstellen zwischen ambulantem und
stationärem Sektor optimiert.
Zusammenarbeit stärken — Qualität steigern
Die Vereinbarung sieht zudem Kooperationen in wichtigen
Bereichen vor, zum Beispiel beim Qualitätsmanagement, in
der Informationstechnologie (elektronische Patientenakte)
oder in der Logistik. „Angesichts der knappen Ressourcen
im Gesundheitswesen sind wir zuversichtlich, mit dieser Vereinbarung neue Formen der Zusammenarbeit zu fördern“,
erläutert Dr. Michael Philippi, Geschäftsführer der Sana Kliniken. Dazu gehöre auch eine bessere Nutzung personeller,
apparativer und räumlicher Kapazitäten. „Insbesondere geht
es aber darum“, so Philippi weiter, „dass Krankenhäuser
und niedergelassene Ärzte vertrauensvoll an einer gemeinsamen Lösung der anstehenden Probleme arbeiten.“
Flexibilisierung des Leistungsangebotes
Ziel der Kooperation ist es unter anderem, in strukturschwachen Gebieten eine leistungsfähige medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten. Im Fokus stehen zudem die Qualität und die Flexibilisierung des Leistungsangebotes, die
gesteigert werden sollen. „Mit dieser Vereinbarung beenden wir das Stadium der Lippenbekenntnisse und legen den
Grundstein integrierter Behandlungsabläufe zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern bundesweit“,
betont Köhler.
Im Rahmen der strategischen Kooperation werden im
Laufe des Jahres 2006 zunächst modellhaft Projekte an ausgewählten Standorten umgesetzt. Lokale Projektgruppen
analysieren im ersten Schritt die regionale Versorgungssituation; innerhalb von sechs Monaten, so sieht es die Planung vor, sollen schließlich Konzepte entstehen, die die Integration der Versorgungssektoren in den Modellregionen
verbessern – und zeigen, dass tragfähige Formen des Zusammenwirkens zwischen Krankenhaus und niedergelassenen Ärzten realisierbar sind. ••
Foto: Stephan Görlich
@ Information im Internet
Das „Memorandum of Understanding“ findet sich in
vollem Wortlaut auf der Internetseite der Kassenärzt­
lichen Bundesvereinigung unter: www.kbv.de
Dr. Michael Philippi
Dr. Andreas Köhler
• Kooperationsvertrag
• Einkaufskooperation
Herz- und Gefäßzentrum
Bad Bevensen
Neuer Partner
Zum 31. Dezember 2005 wurde der Managementvertrag von Sana mit dem Herzund Gefäßzentrum Bad Bevensen in einen Kooperationsvertrag umgewandelt.
Über fünf Jahre lang hatte Dr. Markus Weinland als Sana-Manager die Geschicke
des Hauses in Niedersachsen verantwortet. Das Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen hat in dieser Zeit sein Profil als Zentrum für Hochleistungsmedizin weiter
gestärkt und geht gut aufgestellt in die kommenden Jahre. Ebenfalls erfolgreich
bewältigt wurde in dieser Zeit der Generationswechsel – Mitte des Jahres 2005
hatte Detlef Gosselk, Mitglied der Eigentümerfamilie und seit der Klinikgründung
durch seinen Vater in der Geschäftsleitung, sein Vorstandsamt aufgegeben und
war in den Aufsichtsrat der Klinik gewechselt. Seither führt Dr. Weinland das
Haus als alleiniger Vorstand. Mit Abschluss des Kooperationsvertrages scheidet
er bei Sana aus. ••
Auf einen Blick
Herz- und Gefäßzentrum
Bad Bevensen
Bettenzahl (Akut/Reha): 160/189
Patienten Akut: stationär 5.757 p.a.
ambulant 440 p.a.
Patienten Reha: 3.100 p.a.
Mitarbeiterzahl: ca. 600
Leistungsschwerpunkte:
• Bypassoperationen
• Herzklappenrekonstruktion und
-ersatz
•Therapie von Herzrhythmusstörungen
•Kardiologische Diagnostik und
interventionelle Therapie
•Konservative, interventionelle
und chirurgische Therapie von
Gefäßerkrankungen
•Wundzentrum zur Therapie von
Problemwunden
•Kardiologische und Angiologische
Rehabilitation
Mit dem Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam ist ein weiteres
renommiertes Krankenhaus dem
Sana-Einkaufsverbund beigetreten.
Der entsprechende Vertrag mit dem
Schwerpunktkrankenhaus der Region
Brandenburg/Berlin wurde im Dezember 2005 unterzeichnet. ••
Auf einen Blick
Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH,
Potsdam
Akademisches Lehrkrankenhaus der
Humboldt-Universität (Charité)
Bettenzahl:
Mitarbeiterzahl:
Patienten (stationär):
1.029
2.000
35.000
Leistungsschwerpunkte:
• Chirurgie
• Innere Medizin
• Gynäkologie/Geburtshilfe
• Kinder- und Jugendmedizin
• HNO-Heilkunde
• Augenheilkunde
• Urologie
• Dermatologie
• Neurologie
•Psychiatrie/Psychotherapie/
Psychosomatik
• Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen
Gesellschafter: Stadt Potsdam
Telefon 05821 82-1484
Internet www.hgz-bb.de
Internet: www.klinikum-ernst-vonbergmann-potsdam.de
Dr. Markus Weinland, Vorstand
Schwerpunkt
profile
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Spitzenmedizin
für Stadt und Land
• Der Klinikstandort Berlin-Brandenburg hat PotenZial
Mit der Integration der Kliniken und Praxissitze des PARITÄTISCHEN Unternehmensverbundes sind die Sana Kliniken zu einem der großen Gesundheitsdienstleister in Berlin und
Brandenburg avanciert. Der Mix aus Akut und Reha, stationärer und ambulanter Versorgung eröffnet spannende Perspektiven für Spitzenmedizin im Rahmen sektorenübergreifender Modelle. Und der Großraum Berlin verfügt über Potenzial, um weiter zu wachsen.
Der ICE verlässt den Hamburger Hauptbahnhof Richtung
Osten. Nächster Halt: Berlin Spandau. Dazwischen viel Zeit
für den Reisenden, aus dem Fenster zu schauen, auf Felder,
Wiesen und Weiden, hin und wieder fegt ein unscheinbarer
Provinzbahnhof vorbei. Die Hauptstadt Berlin mit ihren 3,4
Millionen Bewohnern ist umgeben von einer dünn besiedelten Region, gerade einmal 2,5 Millionen Menschen leben in
dem Flächenbundesland Brandenburg.
Diese demografischen Zahlen spiegeln sich in den medizinischen Versorgungsstrukturen von Berlin und Brandenburg
wieder. Rund 80 Krankenhäuser gibt es in der Metropole, rund 50 im umgebenden Bundesland, etwa 21.000 zu
15.500 Betten. Auch die ehemalige Doppelrolle mit Ostberlin als Hauptstadt der DDR und dem Westteil der Stadt als
„Schaufenster der freien Welt“ hat bis heute Spuren hinterlassen. Als Erbe des Wettstreits der Systeme konzentrieren
sich in Berlin Universitätsklinika und andere Einrichtungen
der Maximalversorgung. Nach der Wende mussten dann
zwei ausgewachsene Gesundheitssysteme in einem nicht
mehr durch die Mauer getrennten Berlin zu einer neuen Arbeitsteilung finden – und auch das Zusammenwirken von
Stadt und Land in der Gesundheitsversorgung muss sich
neu austarieren.
Dass der Großraum Berlin Potenzial als zukunftsträchtiger
Klinikstandort besitzt, ist unbestritten. Allerdings sind die
Herausforderungen aufgrund vielerorts veralteter Bausubstanz und eines erheblichen Investitionsstaus enorm. Auch
die Kostenstruktur Berliner Krankenhäuser ist im bundesweiten Vergleich ungünstig – der Druck zu wirtschaftlicherem Handeln in Zeiten des DRG-Systems daher groß.
„In Berlin ist die Krankenhauslandschaft seit Jahren in Bewegung, ohne dass bereits eine neue tragfähige Struktur
und ein umfassender Zusammenschluss kleinerer Häuser zu
größeren, wirtschaftlicheren Einheiten absehbar ist“, kommentiert Otto Melchert, Generalbevollmächtigter von Sana
für die Region Nordost, die Entwicklung. Neben den zwei
großen „Playern“, dem Vivantes-Netzwerk für Gesundheit
(ca. 5.000 Betten) und der Charité Universitätsmedizin (ca.
3.250 Betten), kommen in Berlin lediglich die Helios-Kliniken
mit den Standorten Buch und Behring (ca. 1.500 Betten) auf
vierstellige Bettenzahlen. Im Land Brandenburg finden sich
große Klinika mit über tausend Betten nur in Cottbus und
Potsdam.
Mit dem Einstieg beim PARITÄTISCHEN Unternehmensverbund (PUV) hat Sana den Hut in den Ring geworfen. „Wir
sehen dieses Engagement langfristig als Eckpfeiler für einen weiteren Ausbau unserer Präsenz in der Bundeshaupt‑
stadt und in der Region“, betont
Otto Melchert. Unter dem Dach der
Sana Kliniken Berlin-Brandenburg
GmbH arbeiten Akut- und Rehakliniken, ambulante Gesundheitszent­
ren und Praxis­sitze in Berlin und
Brandenburg. Insgesamt besitzen die Krankenhäuser der Gesellschaft rund 1.250 Betten, 100
angestellte Ärzte sind in Polikliniken, Gemeinschafts- oder EinzelOtto Melchert,
praxen in der ambulanten VersorSana-Generalbevollmächtigter Nordost
gung tätig. ••
profile
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Schwerpunkt
••
Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Sana-Betten in
Berlin und Brandenburg auf über 1.800. Die erste Akquisition in Brandenburg tätigte Sana bereits im Jahr 2000 mit
dem Herzzentrum Cottbus (70 Betten). 2003 folgte ein Managementvertrag für die Klinikum Dahme-Spreewald GmbH
mit Häusern der Grund- und Regelversorgung in Königs
Wusterhausen und Lübben mit insgesamt 563 Betten, der
2005 in eine Sana-Beteiligung an der Gesellschaft überging.
Sana ist der einzige private Klinikenbetreiber, der über Akutkliniken in Berlin und Brandenburg verfügt.
Nicht um Rosinenpickerei, sondern um ein breit angelegtes Engagement geht es also: „Unser Spektrum reicht von
der soliden, qualitativ hochwertigen Basisversorgung in der
Fläche bis hin zu medizinischen Hochleistungszentren“, so
Otto Melchert. Die Akquisition der Einrichtungen des PUV
unterstreicht diesen Anspruch: „Mit den Sana Kliniken Sommerfeld besitzen wir auf den Gebieten der Endoprothetik
und der Schmerzmedizin ein ausgewiesenes Kompetenzzentrum. Das Sana Klinikum Lichtenberg ist ebenfalls ein
Haus, in dem auf vielen Gebieten Medizin auf universitärem
Niveau praktiziert wird.“ Die Häuser in Gransee und Templin
wiederum stellen eine qualitativ hochwertige Grundversor-
gung sicher und haben Kooperationen zu Fachzentren aufgebaut, um ihre Patienten in jeder Situation optimal versorgen zu können.
Die Bilanz, die Dr. Thomas Jendges nach einem Dreivierteljahr als Geschäftsführer der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH zieht, fällt auch mit Blick auf die Leistungsentwicklung positiv aus: „Durch das gemeinsame Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es den Sana
Kliniken Berlin-Brandenburg im Jahr 2005 gelungen, über
35.000 stationäre Patienten und – unter Einbeziehung unserer ambulanten Strukturen – weit über 100.000 ambulante
Patienten zu versorgen. Auch hinsichtlich der Qualität und
Effizienz unserer Arbeit können wir das zurückliegende Jahr
mit dem Prädikat ,erfolgreich’ versehen. Hierfür gebührt allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön.“
Was nun als Aufgabe ansteht, ist der weitere Auf- und
Ausbau der vorhandenen Potenziale. „Hierzu haben wir mit
dem breiten Leistungsspektrum der Sana Kliniken BerlinBrandenburg sehr gute Vorraussetzungen. Besonders in der
Vernetzung ambulanter und stationärer Versorgung liegt eine große Chance für die Entwicklung zeitgemäßer, innovativer Gesundheitsangebote“, so Dr. Thomas Jendges. ••
Fragen an Dr. Thomas Jendges
Herr Dr. Jendges, die Sana Kliniken
Berlin-Brandenburg vereinen unter
ihrem Dach ein breites Spektrum
unterschiedlicher Einrichtungen.
Welche Linie verfolgen Sie für die
Entwicklung dieses heterogenen
Verbunds?
Patienten – Patienten – Patienten. Mit
den engagierten Mitarbeitern in Berlin
und Brandenburg, mit Investitionen in
einer Größenordnung von über 100
Mio. und mit einem funktionierenden
Qualitätsmanagement haben wir bes­
te Voraussetzungen, um unsere Patienten gut zu behandeln – sie für uns
weiter zu gewinnen. Das ist die Linie,
die in einem Grundversorgungshaus in
Nordbrandenburg, in einem Schwerpunktversorger und den Polikliniken in
Berlin sowie in der Fachklinik bei Berlin
gleich ist, auch wenn sich standortspezifische Besonderheiten ergeben.
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Wo liegen mögliche Potenziale für
Kooperationen – im Sana-Verbund
und mit externen Partnern?
Im Sana-Verbund sind es die bekannten
Strukturen des Know-how-Austausches
und der vielen Verbund-Projekte, von
denen Berlin-Brandenburg profitiert, zu
denen wir gleichzeitig aber auch selbst
ganz erhebliche Beiträge leisten – dieser
intensive Austausch macht ja eine der
Stärken von Sana aus.
Kooperationen als solche sind in
aller Munde. Sie bringen nur etwas,
wenn sie durch Inhalte gelebt werden.
Sowohl in Berlin als auch in Brandenburg sind wir auf Kooperationen angewiesen, da die Musik vor Ort spielt,
wo die Patienten behandelt werden.
Beispiel: das Unfallkrankenhaus Berlin
(ukb) als Kooperationspartner des Sana
Klinikums Lichtenberg mit gemeinsamen Chefärzten für Radiologie und
Pathologie. Die Radiologie versorgt teleradiologisch auch die Krankenhäuser
in Gransee und Templin, die Pathologie erbringt gleichfalls pathologische
Leistungen am Krankenhaus in Lichtenberg und dem Königin Elisa­beth
Krankenhaus Herzberge. Das ukb ist
übrigens auch Kooperationspartner der
Klinikum Dahme-Spreewald GmbH.
Und sollen aus Kooperationspartnern eventuell auch neue Mitglieder
im Sana-Verbund werden?
Schön wäre es natürlich, wenn der eine oder andere Partner Teil des SanaVerbunds wird. Wichtig ist jedoch zunächst die Kooperation, die konkrete
Ziele verwirklichen soll. Für eine Eingliederung in den Sana-Verbund kann
dies Vertrauen schaffen – dies ist jedoch ein anderes Thema, das auch anders entschieden wird. ••
• Sana Klinikum Lichtenberg — Behandlung schwerster Erkrankungen
Das Kiezkrankenhaus
ist Klischee
Man muss schon genauer hinschauen, um jenseits der
Klischees von Kiezkrankenhaus und Uniklinik die medizinische Kompetenz der Berliner Krankenhäuser zu ergründen.
„Spitzenmedizin in Berlin wird oft mit dem Namen Charité
gleichgesetzt“, stellt Dr. Carola Mangler, die Ärztliche Direktorin und Chefärztin der Klinik für Anästhesiologie des
Sana Klinikums Lichtenberg, fest. Dabei gebe es natürlich
auch in anderen Klinika der Hauptstadt hervorragende Experten – nicht zuletzt am Sana Klinikum Lichtenberg. „In der
Schilddrüsenchirurgie ist unser Haus anerkanntermaßen die
Nummer 1, in der Visceralchirurgie stehen wir ebenfalls auf
einem der vordersten Plätze“, so Dr. Mangler.
Medizinische Spitzenleistungen
Auch die Gastroenterologie am Sana Klinikum Lichtenberg
bewegt sich nicht nur im Hauptstadt-internen Vergleich in
der Spitzengruppe der Kliniken – der Chefarzt der Klinik für
Innere Medizin Professor Dr. Heinz-Joachim Schulz wird in
der Focus-Ärzteliste als einer der führenden Experten genannt. Dass zudem die Zusammenarbeit zwischen Internis­
ten und Chirurgen, mit Chefarzt Professor Dr. Klaus Gellert
an der Spitze, am Haus hervorragend funktioniert, ermöglicht höchst komplizierte Eingriffe, die an anderen Häusern
nicht durchgeführt werden.
Die Liste medizinischer Spitzenleistungen lässt sich, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, fortsetzen – etwa mit dem
zertifizierten Brustzentrum, im Bereich der Mukoviszidose,
bei der Therapie des Diabetes mellitus im Kindesalter und
bei Schwangeren, in der Kinderpsychologie oder bei der Beschäftigung mit dem zunehmenden Problem der Adipositas
mit ihren vielschichtigen psychisch-organischen Störungen.
Mit über 2.000 Geburten im Jahr 2005 liegt die Frauenklinik
an zweiter Stelle in Berlin. Ein deutlicher Beleg dafür, dass
auch die Menschen in der Stadt Vertrauen in die Qualität der
Medizin haben und der freundliche und aufmerksame Umgang mit den Patienten sich herumgesprochen hat.
Heute schon auf modernstem Stand präsentiert sich das
MedizinZentrum am Sana Klinikum Lichtenberg. Neben Praxen niedergelassener Ärzte sowie ambulantem High-TechOP-Bereich findet sich hier die Privatstation „PrivatClass“
des Klinikums, die qualifizierte Medizin mit Vier-Sterne-Hotelkomfort verbindet. Außerdem sind hier in einem Sprechstundenzentrum alle Disziplinen des Klinikums versammelt.
Reger Austausch mit der Charité
Dass die Charité oft im Rampenlicht steht, mag hin und wieder grämen, dennoch ist das Verhältnis des Sana Klinikums
Lichtenberg zu den universitären Kollegen ausgesprochen
gut. Das hohe Niveau der hier betrieben Medizin verdankt
sich zum Teil gerade dem regen Austausch mit der Charité
– unter den Chefärzten in der Fanningerstraße haben einige
als Oberärzte an der Charité Erfahrungen in der universitären Medizin gesammelt. Zudem ist Lichtenberg Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité und engagiert sich in
der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses.
Nach den Zukunftsvisionen des Sana Klinikums Lichtenberg befragt, kann die Ärztliche Direktorin gleich auf eine
Reihe von ambitionierten Zielen verweisen: So strebt das
Haus die Etablierung einer Neonatologie mit dem höchsten
Versorgungslevel an, will seine Kompetenzen in der Diabetes-Versorgung und in der Geriatrie stärken, bei innovativen
Entwicklungen der interventionellen Kardiologie mit dabei
sein und auch den operativen Bereich weiterentwickeln.
Denn, so Frau Dr. Mangler mit Verweis auf die älter werdende Bevölkerung, „als Haus der Schwerpunktversorgung
wollen wir gerüstet sein, zunehmend schwer kranke Patienten auf höchstem Niveau behandeln zu können.“ ••
Neubau für bessere Arbeitsbedingungen
Der hohe Zuspruch, den das Haus erfährt, ist auch deshalb
bemerkenswert, weil der bauliche Standard in vielen Bereichen nicht mehr zeitgemäß ist. „Da haben wir in Patientenbefragungen immer schlecht abgeschnitten“, spricht Dr. Carola Mangler den wunden Punkt offen an. Abhilfe ist jedoch
in Sicht: Entlang der Fanningerstraße markiert eine tiefe Grube im märkischen Sand, wo ab 2008 ein Neubau Platz für
Funktionsbereiche und Stationen bietet.
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profile
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Schwerpunkt
• Orthopädie-Zentrum vor den Toren Berlins
Den Wandel erfolgreich gestaltet
In den Hellmuth-Ulrici-Kliniken hat eine entscheidende Wende schon zwei Jahre vor der politischen Wende in der DDR
stattgefunden: An der traditionsreichen, 1912 gegründeten
Spezialklinik für Lungenkrankheiten wurde 1987 die Klinik
für Endoprothetik und Manuelle Therapie ins Leben gerufen; Reaktion auf die wachsende Nachfrage nach Gelenkimplantationen auch im Osten Deutschlands. Damit war der
Anfang gemacht für die Entwicklung der Klinik zu einem der
führenden Zentren für operative sowie nichtoperative Orthopädie und Schmerzmedizin in Deutschland.
Das Haus, das etwa eine Fahrstunde nordwestlich von
Berlin im Ortsteil Sommerfeld der Stadt Kremmen liegt,
firmiert heute als Sana Kliniken Sommerfeld, HellmuthUlrici-Kliniken. Fast 2.000 Patienten pro Jahr erhalten in der
Klinik für Endoprothetik eine Gelenkersatzoperation – nach
der Zahl der Eingriffe steht die Klinik damit an zweiter Stelle
in Deutschland. Diese Entwicklung maßgeblich mitgestaltet
hat Chefarzt PD Dr. med. Andreas M. Halder, der die Klinik
für Endoprothetik seit 2001 leitet. Der gute Ruf der Klinik
geht heute weit über die Region Berlin-Brandenburg hinaus,
zu wissenschaftlichen Symposien kommen Experten aus
ganz Europa nach Sommerfeld.
Nicht weniger erfolgreich ist die Klinik für Manuelle Medizin, die sich besonders der Schmerzmedizin verschrieben
hat. Davon zeugt eine Warteliste von gut 600 Patienten – bei
einer Bettenzahl von 100 und rund 2.000 behandelten Patienten pro Jahr. Indikationen für die Aufnahme in die Klinik
sind Rückenschmerzen, Gelenkerkrankungen, schmerzhafte Bewegungsstörungen bei Fehlbildungen, Verletzungen
und neurologischen Grunderkrankungen. Der Leiter der Klinik, Dr. med. Wolfram Seidel, entwickelte gemeinsam mit
den Ärzten, Schwestern, Therapeuten und Psychologen für
betroffene Patienten ein modernes Untersuchungs- und Behandlungskonzept mit nichtoperativen Therapiestrategien.
Die Pneumologie ist heute noch mit 40 Betten für pneumologische Rehabilitation präsent. Die Rehabilitation für
orthopädische Patienten gehört seit 1997 ebenfalls zum
Leistungsspektrum des Hauses. 196 Betten stehen dafür in
einem attraktiven Neubau zur Verfügung. ••
• Vom ungeliebten Erbe zum Zukunftsmodell
Polikliniken wandeln sich zu Ärztezentren
Allgemeinmediziner oder Facharzt für Innere Medizin, Frauenarzt, Dermatologe oder Kardiologe, in der Grünberger
Straße in Berlin-Friedrichshain finden Patienten den richtigen Spezialisten für nahezu alle gesundheitlichen Anliegen.
Die Ärztinnen und Ärzte praktizieren in einem der fünf großen Sana Gesundheitszentren – nicht als Niedergelassene,
sondern als angestellte Mediziner auf einem der Arztsitze
der Sana Gesundheitszentrum Berlin GmbH. Mehr als 100
Haus- und Facharztpraxen, Ambulatorien und Gemeinschaftspraxen ergänzen das ambulante Netzwerk. „Wir betreuen 90.000 Patienten pro Quartal“, verdeutlicht Dr. Bernd
Köppl, der Ärztliche Leiter der Sana Gesundheitszentrum
Berlin GmbH, die Bedeutung für die ärztliche Versorgung
in Ostberlin.
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Seine Gesellschaft ist quasi „Erbe“ des Systems der ambulanten Polikliniken in der DDR, das nach der Wende nahezu
vollständig abgewickelt wurde. „Etliche Ärzte waren allerdings überzeugt, dass diese vernetzte Struktur Vorteile für
die Patienten bietet“, erläutert Dr. Köppl. Von ehemals 2.500
in den Polikliniken Ostberlins tätigen Ärzten blieben zuletzt
rund 150 dem Modell treu. Schien es über viele Jahre hinweg ein schleichender Übergang in die Bedeutungslosigkeit
zu sein, eröffneten die Änderungen der Gesetzgebung im
Jahr 2004 neue Entwicklungschancen: Medizinische Versorgungszentren (MVZ) rückten in den Mittelpunkt des Interesses. „Mit unserem Konzept, das bundesweit einzigartig ist,
sind wir unversehens vom Auslaufmodell zum Zukunftsmodell geworden“, freut sich der Ärztliche Leiter. ••
Management & Organisation
• Gernsbach
• Rügen
Angebote für Selbstzahler
Schnelle Aufklärung in
Sachen Vogelgrippe
Für seine Gesundheit ist jeder selbst
verantwortlich. Das Rehabilitationszentrum Gernsbach im Schwarzwald
unterstützt die private Vorsorge und
hat dazu die vier Selbstzahler-Arrangements „Cardio vital”, „Ortho vital”,
„Diabetes vital“ und „Gesund & vital“
in sein Dienstleistungsangebot aufgenommen.
In den Angeboten ist auf diagnostischer Seite eine fachärztliche Eingangs- und Abschlussuntersuchung
sowie ein Gesundheits-Check enthalten. Dazu kommt die indikationsbezogene Diagnostik wie beispielsweise
Langzeit-Blutdruck oder Blutzuckervisite. Im therapeutischen Bereich nehmen die Gäste am umfangreichen Gesundheitsprogramm des Hauses teil
und können ausgewählte Leistungen
der therapeutischen Abteilung nutzen.
Dazu gehören, je nach Arrangement,
Bewegungstherapie, Nordic Walking,
Krafttraining, Atemtherapie, Massage,
Fango und vieles mehr.
Seit 1999 werden in Gernsbach die
Sonder-Arrangements angeboten. Mit
gutem Erfolg: Allein im Jahr 2005 kamen 150 Selbstzahler für durchschnittlich 14 Tage in das Rehabilitationszentrum. Wer allerdings nur einen Tag
lang Zeit hat, kann in Gernsbach auch
einen „Verwöhn-Tag“ buchen. In der
Pauschale (59 Euro) sind verschiedene
Anwendungen, die Nutzung von Hallenbad und Sauna sowie ein Drei-Gänge-Menü enthalten.
Sana-MitarbeiterInnen erhalten auf alle Arrangements einen Rabatt von fünf
Prozent. Anmeldung unter der kostenlosen Rufnummer 0800 7224992. ••
Mitte Februar waren auf Rügen die
deutschlandweit ersten mit dem Vogelgrippevirus infizierten Vögel gefunden worden. Die örtliche Presse
hatte mit einer deftigen Schlagzeile
(„Todesvirus auf Rügen nachgewiesen“) aufgemacht und damit für Unruhe gesorgt. „Damit waren zunächst
alle Einwohner, potenziellen Gäste und
sicher auch der Rest Deutschlands
aufgeschreckt und verunsichert“, sagt
Kati Scheel, Assistentin der Geschäftsführung und für die Presse- und PR-Arbeit des Hauses verantwortlich, „jeder
wusste ein bisschen, darunter wahre
und falsche Aussagen.“
profile
1- 06
„Vogelgrippe ist primär eine Tierseuche“: Eine Info-Veranstaltung am SanaKrankenhaus Rügen klärte die Bevölkerung über die Gefahren auf, die wirklich
vom Vogelgrippevirus ausgehen
Geringes Risiko
Das Sana-Krankenhaus Rügen reagierte schnell auf diese Verunsicherung
und trug viel zur Aufklärung der Bevölkerung sowie der eigenen Mitarbeiter
bei. So stellte das Haus für eine vom
Gesundheitsinsel Rügen e.V. angeregte Infoveranstaltung seine Eingangshalle zur Verfügung und war auf dem
Podium mit Geschäftsführer Dietrich
Goertz und mit Dr. Knut Müller, dem
Ärztlichen Direktor des Sana-Krankenhauses Rügen, vertreten. Zusammen
mit den anderen Referenten – darunter die mecklenburg-vorpommerische
Sozialministerin Dr. Marianne Linke
sowie Professor Dr. Emil Reisinger,
Tropenmediziner und Infektionsspezialist der Universität Rostock – konnten sie zur Beruhigung der zahlreich
erschienenen Bürger beitragen. Die
Lokalpresse reagierte tags drauf mit
wesentlich moderateren Worten:
„Mediziner machten gestern deutlich,
dass die Vogelgrippe nach wie vor eine
Tierseuche ist. Menschen sind kaum
gefährdet.“
Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sana-Krankenhauses Rügen hatte Dr. Müller davor schon mit
einem Rundschreiben für die nötige
Aufklärung gesorgt. „Die Unsicherheit
entstand vorwiegend dadurch, dass
politische Entscheidungen wie die
Ausrufung des Katastrophenfalls und
die Berichterstattung der Medien nicht
klar genug dargestellt haben, dass es
sich primär um eine Tierseuche handelt
und dass das Risiko einer Übertragung
des Virus auf den Menschen unter Einhaltung von hygienischen Maßnahmen
äußerst gering ist“, so der Ärztliche
Direktor rückblickend. Seinen Brief
schloss er daher mit der klaren Aussage: Es besteht kein Anlass für übertriebene Panik!
Medizinischer Vorsorgeplan
Auf die leichte Schulter genommen
wurde deshalb die Vogelgrippe am
Sana-Krankenhaus Rügen aber natürlich nicht: „Auf der medizinischen
Seite wurde im Sana-Krankenhaus Rügen ein klarer, auf den Grundlagen der
WHO und den Gesundheitsbehörden
basierender Plan zur Versorgung von
am A/H5(N1)-Virus erkrankten Patienten entwickelt“, betont der Ärztliche
Direktor. ••
13
profile
1- 06
Management & Organisation
Wir müssen die Ausgaben in
den Griff bekommen
• reformen im gesundheitswesen — von dr. volker leienbach
Dr. Volker Leienbach ist seit 2002 Direktor des Verbandes der privaten Krankenversicherung (PKV). Dem Verband gehören 48 Unternehmen an, bei denen über 25 Millionen Versicherungen bestehen: 8,3 Millionen Menschen sind komplett privat krankenversichert,
außerdem gibt es 17,1 Millionen private Zusatzversicherungen.
@ Infos im Internet
Der Verband der privaten Kran­­ken­
versicherungen findet sich unter:
www.pkv.de
14
Ein journalistischer Informationsdienst
der Hauptstadt hat kürzlich eine Umfrage unter zahlreichen Akteuren des
Gesundheitswesens durchgeführt und
dabei unter anderem wissen wollen,
ob es zu einer Gesundheitsreform
kommt, die diesen Namen auch verdient – oder ob es angesichts der sehr
unterschiedlichen Vorstellungen von
Union und SPD bei Einzelmaßnahmen bleiben werde. Die PKV hat sich
bei dieser Erhebung skeptisch zu den
Chancen einer umfassenden Neuordnung geäußert – zielt doch die Frage im
Kern darauf ab, welche Regelung den
Namen „Reform“ überhaupt verdient.
Und das ist ganz gewiss nicht jene, auf
die sich die Diskussion bisweilen verkürzt: Eine wie auch immer geartete
Verbreiterung der GKV-Einnahmebasis,
mithin das bloße Anzapfen neuer Geldquellen. Denn auf diese Weise wird
sich unser Gesundheitswesen nicht
stabilisieren lassen.
Die Menschen in Deutschland werden immer älter und der medizinische
Fortschritt schreitet voran. Diese erfreulichen Entwicklungen sind zugleich
die größte Herausforderung für unser
weitgehend umlagefinanziertes Gesundheitswesen: Wenn immer weniger jüngere Beitragszahler für immer
mehr ältere Mitbürger und immer bessere Heilmethoden aufkommen müssen, werden die Beitragssätze zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)
unaufhaltsam steigen – ganz gleich,
welche weiteren Personengruppen
man dem System einverleiben wollte.
Deshalb gilt es jetzt dringend, die Ausgabenseite in den Griff zu bekommen:
Am besten in Form eines schlüssigen
Konzepts, aber auch geeignete Einzelmaßnahmen wären allemal besser
als jener „Große Wurf“ in die falsche
Richtung, den die Bundesgesundheitsministerin wiederholt angedeutet hat.
Reformkonzept vorgelegt
Um das Gesundheitswesen wirklich
zukunftsfest zu machen, muss die umlagefinanzierte GKV auf ihre Kernaufgaben konzentriert und müssen mehr
Menschen und Leistungen kapitalgedeckt in der PKV abgesichert werden.
Bei Umsetzung des von der PKV im
vergangenen Sommer vorgelegten
Reformkonzepts könnte der GKV-Beitragssatz um fast fünf Prozentpunkte
sinken. Dies ließe den gesetzlich Versicherten finanziellen Spielraum für individuell notwendige oder gewünschte
private Zusatzversicherungen. Außerdem würde die so erreichbare Reduzierung der Lohnzusatzkosten zu
weitaus stärkeren Impulsen für den
Arbeitsmarkt führen als die bislang erkennbaren Pläne der Koalition.
Anders als bisweilen behauptet bedeutet „mehr private Absicherung“
dabei auch nicht „weniger Solidarität“.
Denn über ihren so genannten Mehrumsatz üben die Privatpatienten sehr
wohl den Schulterschluss mit den ge-
setzlich Versicherten: Weil sie für viele
Leistungen höhere Preise und Honorare zahlen, können jedes Jahr mehrere
Milliarden Euro zusätzlich in fortschrittliche Behandlungsmethoden und moderne Geräte investiert werden. Das
kommt allen, auch den gesetzlich Versicherten, zugute und ist viel effektiver,
als es die von manchem voreilig erwogene Einbeziehung der PKV in einen
bürokratischen Risikostrukturausgleich
jemals sein könnte.
Doch nicht nur mit einer solchen Einbeziehung wird geliebäugelt, auch viele andere gesundheitspolitische Planspiele nehmen ganz unverhohlen die
PKV und ihre Versicherten ins Visier:
Erhöhung der Pflichtgrenze, Bürgerprämie mit Versicherungspflicht oder das
Verplanen der Alterungsrückstellungen
sind nur einige „Reformvorschläge“,
die letztlich darauf abzielen, bislang
freiwillig in der PKV versicherte Personengruppen und ihre Beiträge von der
privaten in die gesetzliche Krankenversicherung umzuleiten.
Ein Schiff, das mit neunzig Prozent
der Bevölkerung in schweren Gewässern segelt, bringt man aber nicht
dadurch in ruhigere, dass man auch
noch die letzten zehn Prozent an Bord
holt. Nicht an neue Passagiere und
ihr Gepäck sollte sich ein umsichtiger
Steuermann deshalb klammern, sondern vielmehr auf die Navigation der
PKV zurückgreifen: In dieser sorgen
alle selbst für die im Alter steigenden
Gesundheitsausgaben vor und frei
wählbare Leistungspakete bleiben ein
Leben lang garantiert.
Man kann nicht oft genug davor warnen, dass das politische Gegenmodell
zum bewährten Nebeneinander von
PKV und GKV die Einheitsversicherung
ist. In Ländern mit solchen Systemen
wird die Versorgung für alle mit der
Zeit immer schlechter und immer teurer. Lange Wartelisten, Rationierungen
und graue Märkte für medizinische
Leistungen sind dort an der Tagesordnung. Wer dies in Deutschland verhindern möchte, der sollte der Stimmungsmache ideologisch geprägter
PKV-Gegner entgegengetreten. ••
• Cash Management bei Sana
Damit das Geld in der
Familie bleibt
Ein noch relativ junges Arbeitsfeld
im von Hans-Jürgen Michal geleiteten Bereich Controlling und Finanzen der Sana-Zentrale ist das „Cash
Management und Finanzierung“.
„Damit haben wir uns aufgemacht,
neue und zentral gesteuerte Finanzierungsformen für Innovationen
und Wachstum zu schaffen“, so
der Sana-Bereichsleiter und Generalbevollmächtigte Finanzen.
Aufgebaut wurde das Arbeitsgebiet von Ilka-Patricia Pothmann. Die
Betriebswirtin und Bankkauffrau ist
seit April 2004 bei Sana und hat in
einem ersten Schritt die Beratung
der Sana-eigenen Häuser bei Bankgeschäften eingeführt. Das reicht
von Fragen zum Zahlungsverkehr
bis hin zur Unterstützung bei Finanzierung oder Geldanlage. „Wer im
Vorfeld von Bankgeschäften mit
uns spricht, kann danach besser
mit den Bankern verhandeln“, sagt
die 32-Jährige, die inzwischen mit
Regina Gruber Verstärkung bekommen hat.
Damit die Sana-Zentrale umfassend beraten kann, muss sie allerdings selbst über das monetäre
Geschehen in den Sana-Häusern
informiert sein. Dazu wurde das
Liquiditätsberichtswesen geschaffen. Alle Sana-eigenen Häuser werden über kurz oder lang in diese
Liquiditätsplanung, die Ende 2004
in die Probephase gegangen ist,
einbezogen. „Mit diesem Instrument können wir hervorragend abschätzen, über welche Potenziale
die einzelnen Häuser verfügen“,
erklärt Ilka-Patricia Pothmann.
Dritte Aufgabe des Arbeitsgebiets
ist schließlich der Cash-Pool. „Un-
ser mittelfristiges Ziel ist es, als
Bank für den Sana-Konzern zu agieren“, betont Hans-Jürgen Michal,
„in der die Sana-eigenen Häuser
Geld anlegen oder aufnehmen können.“ So bleibt das Geld zum einen
in der Sana-Familie, zum anderen
entsteht aber vor allem der Vorteil
günstiger Zinsen – in beiden Richtungen: „Häuser im Konzern mit
geringen oder keinen Liquiditätsreserven profitieren durch günstige
Darlehenszinsen, darlehensgebende Häuser durch höhere Zinserträge.“ Denn als zentrale Einheit
hat Sana bei den Banken natürlich
einen anderen Verhandlungsspielraum – dieser Vorteil wird an die
Häuser weitergegeben. „Die Zinsvorteile bleiben im Konzern“, freut
sich auch Ilka-Patricia Pothmann.
Bis Ende 2006 soll dieser CashPool stehen.
Unterstützt wird das Cash Management durch das webbasierte
ITS, ein Cash-Management-Sys­tem
der Firma ecofinance. Vertreter aller
Häuser wurden in dieses System
eingewiesen und benutzen es bisher für die Liquiditätsplanung. ••
•
Sana Kliniken & Co. KGaA
Cash Management und Finanzen
Ilka-Patricia Pothmann
Telefon 089 678204-122
E-Mail [email protected]
15
profile
1- 06
Management & Organisation
• Cottbus
Klinisches Risiko-Management
Über das Risiko-Audit für das Sana-Herzzentrum Cottbus
freuen sich (v.l.): Krankenschwester Peggy Czarnowski, Martin
Meilwes (Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH), Pflegedienstleiterin Manuela Lehmann, Oberarzt Matthias Tittel sowie
Chefärztin und Projektkoordinatorin Dr. Adriane Kalsow
Die Gesundheit, ob Erhaltung oder Wiedererlangung, hat einen hohen Stellenwert im Wertesystem der Bürger. Um diesem Anspruch der Patienten nach umfassender Sicherheit
noch besser gerecht zu werden, hat sich das Sana-Herzzent­
rum Cottbus zur Einführung des Klinischen Risiko-Managements (RM) entschieden – als weiteren Baustein des schon
seit einigen Jahren etablierten Qualitätsmanagements. „Im
Zentrum unserer Bemühungen steht eine hochwertige Qualität der Patientenversorgung und die Gewährleistung der
Patientenrechte. Dies bedeutet vor allem, kritische Situationen bereits im Vorfeld zu erkennen“, betont Dr. Adriane
Kalsow. Die Chefärztin der Intensivstation ist gleichzeitig
Projektkoordinatorin für das Risiko-Audit, das den hohen Sicherheitsstandard dokumentiert.
Nach einer umfassenden Risiko-Analyse wurde dem Cottbuser Herzzentrum im Januar dieses Risiko-Audit überreicht.
Bei der Vorstellung der Ergebnisse durch die externen Berater der Gesellschaft für Risiko-Beratung mbH wurde die
Belegschaft des Herzzentrums gelobt: Sie würden in ihrer
täglichen Arbeit dem hohen Anspruch gerecht werden und
alle Anforderungen zur Einführung des Klinischen RisikoManagements erfüllen.
In deutschen Krankenhäusern ist die Anwendung des
Klinischen Risiko-Managements noch lange nicht zur
Routine geworden. Einer Trendstudie des Centrums für
Krankenhaus-Management (CKM) in Münster zufolge haben Krankenhäuser in Deutschland in den Bereichen Risiko-Management und Risiko-Bewusstsein gegenüber
Ländern wie der Schweiz, Österreich oder Großbritannien
erheblichen Nachholbedarf. Professor Dr. Joachim Knörig,
Chefarzt und Stellvertretender Ärztlicher Direktor, ist daher
sicher, dass das Sana-Herzzentrum Cottbus eine Vorreiterrolle bei der Einführung eines aktiven Risiko-Managements
einnimmt. ••
• Wolfenbüttel
Ideenwettbewerb ausgeschrieben
Das Städtische Klinikum Wolfenbüttel will sich ein neues
Logo geben – und geht bei der Suche danach ungewöhnliche Wege: Zum einen wurden die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des Klinikums und zum anderen über einen
Presseaufruf auch die Bevölkerung der Stadt Wolfenbüttel
und des Landkreises um entsprechende Logo-Vorschläge
gebeten. „Wir haben einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, um eine Darstellung zu finden, die auf eine möglichst
hohe Akzeptanz in der Bevölkerung bauen kann“, sagt Geschäftsführer Joachim Kröger. Dabei wurden der Kreativität
keine Grenzen gesetzt: „Ein Bezug zur Medizin oder zur
Region ist möglich, aber keine Vorraussetzung.“ Die einzi16
gen Vorgaben betreffen Größe, Farbigkeit und eine schriftliche Erläuterung des Dargestellten.
Als Anreiz hatte das Klinikum für die jeweils fünf besten
Vorschläge eine Urkunde und eine 100-Euro-Prämie ausgelobt. Während die Entwürfe aus der Belegschaft bereits
durch eine Auswahlkommission begutachtet wurden – die
Prämien gingen an Dorothea Krauß, Angelika Waschneck,
Ulf Glockenthör, Dr. Uwe Grommas und Dietmar Pfohl –
findet die Bewertung der Vorschläge aus der Bevölkerung
derzeit statt. Ob das künftige Logo darunter ist? „Es sind
viele gute Vorschläge dabei“, hält sich Joachim Kröger bedeckt. ••
• Erding
• Ulm
Zentrale Funktionen jetzt auf einem
Stockwerk
Schöner therapieren
Mit der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes fungiert
das erste Stockwerk im Kreiskrankenhaus Erding seit Mitte Februar als zentraler Knotenpunkt des Hauses. Zentrale
Aufnahme und Notfallambulanz (ZANA), Aufnahmestation
mit sechs Betten, OP-Abteilung, Ambulantes OP-Zentrum
sowie Intensivstation und Intermediate-Care-Station (34
Betten) sind hier untergebracht. „Mit der Schaffung dieser
Bereiche sowie der gleichzeitigen Neuausstattung stehen
den Patienten und Mitarbeitern nun moderne und ablauftechnisch optimal ausgerichtete Funktionseinheiten zur Verfügung“, betonen die Vorstände Clemens Kühlem und Dr.
Andreas Goepfert.
In der ZANA erfolgt wie bisher rund um die Uhr die Erstversorgung. Falls erforderlich, wird der Patient anschließend in
eine Fachabteilung aufgenommen. Kann die Diagnostik aber
noch nicht abgeschlossen werden oder ist ein operativer
Eingriff absehbar, kommt der Patient nun zur kurzfristigen
Betreuung und Überwachung auf die neue Aufnahmestation. Damit wird vermieden, dass diese Patienten für kurze
Zeit ein Bett auf Station belegen. Für die Ressourcennutzung und die Abläufe ist diese zur ZANA gehörige Aufnahmestation ein enormer Gewinn.
Da das gesetzlich geforderte Leistungsspektrum des Ambulanten Operierens stetig zunimmt und um den Patienten
bei ambulanten Eingriffen ebenfalls einen höheren Komfort
zu bieten, wurde ein Zentrum für Ambulantes Operieren
geschaffen, in dem zwei OP-Säle und ein Eingriffsraum zur
Verfügung stehen.
Mit der Intermediate-Care-Station wurde die „Lücke“ zwischen Intensiv- und Normalstation geschlossen: Hier werden
künftig Patienten behandelt, die zwar nicht beatmet werden
müssen, jedoch eine intensivere Betreuung erfordern, als
sie auf der Normalstation möglich ist. Die Einheiten sind
räumlich verbunden und erlauben eine gemeinsame Nutzung von Ressourcen und gegenseitige Unterstützung.••
Freundliche Atmosphäre: der offene Wartebereich
Großer Andrang herrschte beim Tag der offenen Tür des neuen
Therapiezentrums
Der therapeutische Zentralbereich des Rehabilitationskrankenhauses Ulm verfügt seit Januar über komplett neue
Räumlichkeiten. Physikalische Therapie, Physiotherapie,
Bewegungsbad und die weiteren therapeutischen Einheiten des Hauses wurden mit einem Investitionsaufwand
von rund 2,7 Millionen Euro großzügig modernisiert. „Wir
verfügen jetzt über ein hochmodernes Therapiezentrum mit
neuester Gerätetechnik“, freut sich Dr. Rainer Eckhardt,
Ärztlicher Direktor der Klinik für Physikalische und Rehabilitative Medizin und Leiter des Zentralbereichs. So wurde
unter anderem der medizinische Trainingsraum mit computergestützten Trainingsgeräten ausgestattet, die genaueste
Bewegungsanalysen ermöglichen.
Offiziell eingeweiht wurde das rund 2.500 m 2 große
Therapiezentrum mit einem Tag der offenen Tür. Ein Angebot, das sich die Ulmer Bevölkerung nicht entgehen
ließ: Während der gesamten Öffnungszeit herrschte in
den renovierten Räumen großer Andrang – und die neuen
Geräte wurden gleich einem ersten Belastungstest unterzogen. ••
17
profile
1- 06
Medizin
Er ist einer der Baumeister
des Erfolgs von Sana: Nach
dreizehn Jahren in der Geschäftsführung geht Ulrich
Bosch in den Ruhestand.
Sana Profile sprach mit ihm
über Meilensteine seines
beruflichen Wirkens — und
über persönliche Perspek­
tiven für die Zeit danach.
Solides Fundament
• Interview mit dem scheidenden Geschäftsführer Ulrich Bosch
Herr Bosch, als Sie 1993 in die Geschäftsführung der
Sana Kliniken Gesellschaft berufen wurden, gehörten 17
Kliniken zum Verbund. Heute sind es über 60 Kliniken.
Was war das Erfolgsrezept für diese beeindruckende
Entwicklung?
Das Sana-Modell der privatwirtschaftlichen Führung von
Krankenhäusern hat in der Praxis überzeugt, weil es im Hinblick auf Qualität und Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung erfolgreich war. Gerade vor dem Hintergrund der
zunehmenden Finanzknappheit der öffentlichen Träger hat
dieses positive Beispiel dazu beigetragen, dass die Privatisierung heute eine wichtige Option darstellt.
Von den heute rund 60 Krankenhäusern im Sana-Verbund
sind etwa die Hälfte eigene Einrichtungen. Die andere Hälfte wird von Sana auf der Basis von Managementverträgen
verantwortlich geführt. Das Modell des Managementvertrags als Alternative, also anstelle oder in Vorbereitung einer Privatisierung, hat in den 90er Jahren erheblich zum
Wachstum von Sana beigetragen. Auch wenn dieses Modell aktuell nicht mehr so stark nachgefragt wird, so birgt es
noch immer positive Wachstumsimpulse: Nach einer erfolgreichen Geschäftsführungsphase erhalten wir von unseren
Vertragspartnern häufig das Angebot, Gesellschaftsanteile
an ihren Krankenhäusern zu übernehmen.
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In Ihrer Zeit als Geschäftsführer wurde von Sana eine
Reihe eigenständiger Dienstleistungsgesellschaften gegründet. Mit welchem Ziel?
Kerngeschäft der Sana Kliniken ist eine gute ärztliche und
pflegerische Versorgung unserer Patienten. Darum herum
gruppieren sich unterstützende Leistungen wie zum Beispiel Speisenversorgung, Reinigung oder Gebäudemanagement. Hier haben wir früh erkannt, dass diese Aufgaben in
der Kooperation mit Spezialisten qualitativ besser und wirtschaftlich günstiger erfüllt werden können. Dazu wurden
Tochtergesellschaften gegründet, bei denen wir externes
Know-how einbinden, aber gleichzeitig die unternehmerische Kontrolle behalten. Dass sich diese Bündelung von
Kernkompetenzen bewährt, zeigen unter anderem die Ergebnisse der Sana Patientenbefragungen: Hier schneiden
unsere eigenen Dienstleister im Vergleich zu externen Anbietern besonders gut ab.
Sana besitzt zweifellos eine Pionierrolle bei der Einführung privatwirtschaftlicher Betriebsführungsmodelle
im Krankenhausbereich. Das hat Nachahmer gefunden.
Was macht Sana aber auch heute noch einzigartig im
Vergleich mit anderen Klinikketten?
profile
Management & Organisation
Da möchte ich an erster Stelle unsere Gesellschafter nennen, die privaten Krankenversicherungen. Diese haben der
Geschäftsführung den Auftrag erteilt, durch ein wachsendes
medizinisch-pflegerisches Angebot den Beweis zu erbringen, dass Wirtschaftlichkeit nicht im Widerspruch zu einem
guten medizinischen Leistungsangebot steht. Im Gegenteil,
wirtschaftlich geführte Krankenhäuser erwirtschaften ausreichend Mittel für Investitionen, die der Verbesserung der
Krankenversorgung zu Gute kommen.
Ein zweites wichtiges Unterscheidungsmerkmal im Vergleich mit unseren Wettbewerbern ist die besondere Unternehmenskultur bei Sana. Ich bekomme immer wieder Rückmeldungen aus dem Sana-Verbund und auch von externen
Partnern, die ein sehr gutes Betriebsklima loben. Dies hat
seine Grundlage sicherlich auch darin, dass wir stets sehr
viel Wert darauf gelegt haben, die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sozialverträglich zu gestalten.
Stichwort Unternehmenskultur und Personalführung.
Sie waren viele Jahre für den Bereich Personal verantwortlich und haben dort dauerhaft Akzente gesetzt. Welche Bedeutung hat die Unternehmenskultur für die Entwicklung eines Unternehmens?
In einem Dienstleistungsunternehmen ist die Personalführung einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren. Die Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital. Wenn es tatsächlich so
ist, dass Sana in der Außenwahrnehmung als verlässlicher
und gerechter Arbeitgeber anerkannt wird, dann bin ich außerordentlich zufrieden, obwohl es mit Sicherheit noch Verbesserungspotential gibt. Meine Philosophie war es stets,
die Menschlichkeit auch im beruflichen Umgang miteinander nicht zu vergessen.
Besonders glücklich bin ich darüber, dass zuerst mit Dr.
Philippi und nun mit Herrn Stanslowski zwei Manager zu
Geschäftsführern der Sana bestellt wurden, die von mir persönlich zur Sana geholt wurden und die, da sie wesentlich
an der Entwicklung von Sana und den Strukturkonzepten
mitgewirkt haben, einerseits Kontinuität wahren und andererseits neuen Schwung in das Unternehmen bringen.
Der Bereich Finanzen war eines Ihrer wichtigsten Aufgabengebiete. Sie haben den Wechsel von der GmbH in
die GmbH & Co. KG auf Aktien auf den Weg gebracht.
Warum diese Rechtsform?
Wir wollen ja nicht bei dem Erreichten stehen bleiben. Wir
wollen weiter wachsen. Für ein solides Wachstum aber ist
nicht nur eine stabile Wirtschaftlichkeit, sondern auch ausreichend Eigen- oder Fremdkapital notwendig. Mit der neuen Rechtsform haben wir eine moderne und flexible Basis
geschaffen, die es einer­seits ermöglicht, den Einfluss der
PKV mit ihren qualitativen Vorgaben bezüglich der Patientenversorgung aufrecht zu erhalten, aber andererseits auch die
Möglichkeit der Aufnahme externer Kapital­geber eröffnet.
1- 06
Herr Bosch, Sie scheiden aus einem Unternehmen aus,
für das Sie mit Ihrer erfolgreichen Arbeit und mit Ihrem
Engagement ein gesichertes wirtschaftliches Fundament und hervorragende Zukunftsperspektiven geschaffen haben. Welche Pläne hat ein Mann, der mit vollem
Einsatz für den Beruf gelebt hat, nun für eine Zukunft im
Ruhestand?
Nachdem ich tatsächlich jahrelang meinen Beruf als wichtigstes Hobby hatte, werde ich mich umzustellen müssen. Das
wird nicht ganz so leicht werden. Zunächst möchte ich der
Familie mehr Zeit widmen. Außerdem sind in den vergangenen Jahren auch einige Interessen zu kurz gekommen, die
ich nun aufgreifen will. So habe ich mir einige Auslandsreisen und mehr sportliche Betätigung vorgenommen. Parallel
dazu möchte ich als Pensionist auch noch einmal die Universität besuchen und geografischen und kunsthistorischen
Fragen nachgehen.
Ich wurde auch schon angesprochen, ob ich meine Erfahrungen in sozialen oder wirtschaftlichen Organisationen einbringen könnte. Das würde mich reizen – denn ehrlich gesagt, nur Bergwandern oder Golfspielen, das ist nicht ganz
mein Zukunftstraum.
Bei meinem Abschied von Sana liegt mir eines besonders
am Herzen: der Dank an die vielen Mitarbeiter, die in all den
Jahren den Weg des Unternehmens mitgestaltet haben.
Der Erfolg von Sana ist nicht der Erfolg der Führung, sondern aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür ein herzliches Dankeschön! In diesem Umfeld habe ich mich immer
gerne für das Unternehmen engagiert. ••
Chronologie des Wachstums des ZE*
Anzahl der
Einrichtungen
200
196
180
160
153
140
119
120
100
94
80
63
60
47
40
20
0
1
2
3
4
6
11
79 80 82 84 87 89
*Zentraler Einkauf der Sana
14
21
91 93 95 97 99 01 03 05
Jahr
Teil der Erfolgsgeschichte: Die Zahl der Partner des Zentralen
Einkaufs von Sana hat sich unter der Geschäftsführung von
Ulrich Bosch verzehnfacht
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profile
1- 06
Management & Organisation
• Sana-Herzzentren / Sana e.med
Einheitliche IT-Lösung
v.l.: Brigitte Stäbler, Dr. Alexander Horke (beide Stuttgart),
Ralph Hofmann (Dresden), Jan Stanslowski (Generalbevollmächtigter Herzmedizin), Christopher Wulfgramm (Stuttgart),
Prof. Dr. Joachim Knörig (Cottbus), Dr. Christian Georgi
(Dresden), Dr. Volker Herwig, Jürgen Rinke (beide Cottbus),
Gerald Götz (e.med), Michael Brauer (Cottbus) und Georg
Menhart (e.med)
Herzchirurgien sind seit Jahren im besonderen Maße zur
umfassenden Datenerhebung für die BQS und die DGTHG
verpflichtet. Gleichzeitig erfordert ein effizienter Betriebsablauf künftig die wirkungsvolle organisatorische und inhaltliche Integration dieser Dokumentation in die Funktionsabläufe innerhalb des Klinikinformationssystems (KIS). Diese Anforderungen sollen deshalb künftig gemeinsam und einheitlich durch die IT im Konzernverbund unterstützt werden.
Im Rahmen einer zweitägigen Klausurtagung Anfang Dezember 2005 trafen sich dazu Vertreter aus den Sana Herzchirurgien Cottbus, Dresden und Stuttgart zusammen mit
Sana e.med, um gemeinsam die Weichen für ein einheitliches Dokumentationssystem für die „Herzen“ zu stellen.
Zur Begutachtung und Diskussion standen zwei Spezialprogramme (QIMS, Medwork) sowie das Sana Standard-KIS
MCC© der Meierhofer AG.
Nach engagierten und intensiven Diskussionen sprach
sich die Herzdelegation unter Leitung von Jan Stanslowski,
Sana-Generalbevollmächtigter Herzmedizin, einstimmig dafür aus, Ressourcen aus den Kliniken bereitzustellen, um
das System MCC© im Rahmen einer Teilpilotierung in 2006
einem Praxistest zu unterziehen.
Im Rahmen einer ersten Prozessanalyse Anfang 2006 vor
Ort in den Herzchirurgien in Cottbus und Dresden konnten
die Eckpunkte für das herzchirurgische Spezialsystem bereits festgelegt werden. Die dort gewonnenen Erkenntnisse
werden ergänzt durch eine Analyse in der Herzchirurgie in
Stuttgart. Mit dieser Entscheidung und den bereits eingeleiteten Entwicklungsschritten, unter anderem in den Bereichen OP-Dokumentation und workflowunterstützte Dokumentenerstellung, wurden erstmals die Weichen für ein
einheitliches Spezialsystem innerhalb des Sana-KIS herbeigeführt. ••
•
Sana e.med GmbH
Gerald Götz, Geschäftsführer
Telefon 089 678204-400
E-Mail [email protected]
Georg Menhart, Consultant
Telefon 02191 13-3209
E-Mail g.menhart
@sanaemed.de
• Rendsburg
Ambulanz und Raum der Stille
Viel Licht, helle Farben, ein großer, hotelähnlicher Empfangstresen, Kunst an den Wänden – die umgebaute chi­
rurgische Ambulanz des Kreiskrankenhauses Rendsburg
ist bis ins Detail durchdacht. Nach rund einjähriger Bauzeit
ist sie vor kurzem offiziell übergeben worden. „Durch die
offene und transparente Organisationsstruktur konnten zudem kurze Wege und klare Abläufe für die Untersuchung
und Behandlung geschaffen werden“, freut sich Dr. Arthur
Friedrich, Chefart der Unfallchirurgie. Neben Empfangs- und
Wartebereich verfügt die Ambulanz nun über zwölf Behand20
lungszimmer, einen Schwerverletzten- und Gipsraum sowie
die notwendigen Büroräume.
Wem es trotz der Neugestaltung in der chirurgischen Ambulanz gelegentlich etwas zu laut zugehen sollte, kann im
ebenfalls neuen „Raum der Stille“ Ruhe finden. Dieser wurde Ende 2005 eingeweiht, als „atmosphärisch ansprechender Raum, in den sich Patienten, Angehörige, Besucher und
auch Mitarbeiter zurückziehen können.“ Der Raum steht
allen offen, unabhängig von der jeweiligen religiösen Überzeugung. ••
• Oberstdorf
Orthopädisches Zentrum erfolgreich gestartet
Die Aufgabe, die der Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser vor
zwei Jahren dem Geschäftsführer der Kliniken Oberallgäu,
Andreas Ruland, stellte, war ebenso klar wie schwierig. Es
sollte ein Konzept entwickelt werden, das die KrankenhausStandorte in Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf nicht
nur erhalten, sondern auch zukunftsfähig machen sollte.
Geschäftsführer Ruland hatte eine gleichermaßen einfache wie komplexe Antwort: „Ein erfolgversprechender Weg
führt nur über die Spezialisierung. Nicht jedes Haus muss alles vorhalten.“ Für die Klinik in Oberstdorf – der südlichsten
Gemeinde Deutschlands in einem beliebten Urlaubs- und
Wintersportgebiet mit rund 2,6 Millionen Übernachtungen
– bot sich die Ausgestaltung zu einem orthopädischen Zentrum geradezu an.
Bekannte Mediziner als Zugpferde
Auf personeller Seite konnten zwei bekannte Mediziner gewonnen werden: Professor Dr. Wolfhart Puhl, amtierender
Präsident der Europäischen Orthopädiegesellschaft und 20
Jahre lang Leiter der von ihm aufgebauten Orthopädischen
Universitätsklinik im Rehabilitationskrankenhaus Ulm, sowie
Dr. Johannes Fuchs, damals Leitender Oberarzt an Puhls Klinik und einer der ärztlichen Betreuer der Deutschen alpinen
Skinationalmannschaft. Beide erklärten sich bereit, an einer
Neustrukturierung der Klinik Oberstdorf mitzuwirken. Und
so wurde eine überaus moderne und wegweisende Lösung
entwickelt: Die Klinik, die weiterhin über eine Innere Abteilung verfügt, wurde zu einer orthopädischen Spezialklinik
ausgebaut und erhielt zusätzlich ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ).
Professor Puhl leitet die Orthopädische Spezialklinik mit den
Fachbereichen Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Fuchs
das MVZ. Beide Einheiten stellen die Betreuung der orthopädischen Patienten sicher, einschließlich der unfallchirurgischen Rund-um-die-Uhr-Notfallversorgung. Das Behandlungsspektrum umfasst das gesamte Gebiet der konservativen und operativen Orthopädie. Schwerpunkte liegen auf
der Endoprothetik, der minimalinvasiven Gelenkchirurgie,
der Hand- und Fußchirurgie sowie der Sport- und Unfallverletzungen.
Das Zentrum begann im Herbst 2005 mit der Arbeit und
hat sich bereits über die Grenzen des Allgäus hinaus einen
hervorragenden Ruf erworben. Allein in den ersten drei
Monaten wurden 3.143 ambulante und 251 stationäre Patienten behandelt. Für Klinikgeschäftsführer Ruland – er ist
zugleich auch Geschäftsführer des MVZ – ist die Bedeutung
der Einrichtung auch für die Zukunft unumstritten: „Mit
einem Blick auf die demografische Entwicklung in unserem
Land ist klar, dass der Bedarf vorhanden ist: Mobilität im Alter ist meines Erachtens der entscheidende Faktor für Lebensqualität.“ ••
•
Zentrum für Orthopädie Oberstdorf
Andreas Ruland, Geschäftsführer
Telefon 08322 703-103
E-Mail [email protected]
• Bremervörde
Azubi mit Auszeichnung
Im Sana-Verbund wird in den verschiedensten Berufen ausgebildet. Auch die SanaCatering-Service GmbH, die an zahlreichen Sana-Häusern die Speisenversorgung
organisiert, nimmt die Ausbildung junger Menschen ernst. Und sie hat Erfolg damit: Im vergangenen Jahr legte Sascha Hölzle (Bildmitte), der an der OsteMed
Klinik Bremervörde seine Lehrzeit zum Koch absolvierte, die beste Abschlussprüfung seines Ausbildungsjahrgangs ab. Als 1. Landessieger Niedersachsen wurde
er von der IHK mit einer Urkunde geehrt. „Diese Auszeichnung zeigt, dass auch
in Krankenhausküchen auf sehr hohem Niveau gearbeitet und ausgebildet wird“,
sagt Alexandra Klüppel, Küchenleiterin in Bremervörde, die sich ebenso wie Olaf
Klüppel, dem Ausbilder von Sascha Hölzle, mit dem Preisträger freut. ••
21
profile
1- 06
Management & Organisation
Unsere Potenziale
ent­wickeln und fördern
• Projekt zur Personalentwicklung gestartet
Eine gemeinsam getragene Führungskultur kann die Potenziale von Mitarbeitern fördern
— und damit Motivation, Verantwortungsbereitschaft und Arbeitszufriedenheit schaffen.
Ein neues Personalentwicklungsprogramm soll den „Sana spirit“ auf eine verbindliche
Grundlage stellen.
Dass die Mitarbeiter, deren Kompetenz und deren Engagement für „ihre“ Firma das wichtigste Kapital eines
Dienstleistungsunternehmens sind, diese Einsicht hat sich
in Führungskreisen durchgesetzt. Wie sieht es aber in der
Realität mit der emotionalen Bindung von Mitarbeitern an
ihr Unternehmen aus? Die Ergebnisse einer Gallup-Studie
aus den Jahren 2001 bis 2004 machen deutlich, dass hier
in Deutschland noch Handlungsbedarf besteht. Während
sich der Anteil der Mitarbeiter, die eine hohe Bindung zum
Unternehmen besitzen, in dem Befragungszeitraum von 16
auf 13 Prozent reduzierte, nahm der Anteil der „Bindungslosen“ von 15 auf 18 Prozent zu. Das große Mittelfeld von
69 Prozent zeigte lediglich eine geringe Verbundenheit zur
eigenen Firma. Ursache für diesen unbefriedigenden Status
ist oft die unzureichende Berücksichtigung der in den Mitarbeitern vorhandenen Potenziale durch ihre Führungskräfte.
„Um die Motivation und Bindung von Mitarbeitern langfris­
tig zu erhalten und auszubauen, müssen Unternehmen sys­
tematisch in die Personalentwicklung investieren“, ist Jörn
Remscheid, Leiter des Bereichs Personal und Recht der
Sana Kliniken, überzeugt. Mitarbeiter müssten die Chance
erhalten, persönliche Entwicklung und Unternehmensentwicklung als gemeinsame Perspektive zu erleben. „Unter
Personalentwicklung verstehen wir den Prozess zur Erhaltung, Anpassung, Optimierung und Erweiterung des fachlichen wie persönlichen Qualifikationsprofils unserer Mitarbeiter“, so Frank Albach, Personalleiter der Holding.
In diesem Prozess komme den Führungskräften bei Sana
eine ganz zentrale Bedeutung zu. Denn sie sind die Multiplikatoren, um die wesentlichen Elemente der Sana-Kultur und
der Erwartungen an und Optionen für die Mitarbeiter in den
Verbund hinein zu kommunizieren.
Einheitliches Verständnis
Unternehmensentwicklung — Personalentwicklung
Sana Vision, Mission, Kultur
Unternehmensentwicklung
Unternehmensziele und -strategie
Organisation und Kompetenzen
Zielvereinbarungen
Sana Ziele Kompass, Leistung
und Qualität
HR* Strategie
HR Standards, Prozesse,
HR Services, Benchmarking
Personalentwicklung
Sana Potenzial Kompass, Zielgruppenorientierte Personalentwicklung,
Potenzialförderung, Maßnahmen
Sana Personalmarketing
*Human Resources
22
Damit innerhalb eines weitgehend dezentral organisierten Unternehmensgefüges wie der Sana-Gruppe überall gleiche Standards zum Tragen kommen,
hat sich das Team um Jörn Remscheid
ein klares Ziel gesteckt: Als Grundlage
für die verbundweite Personalentwicklung sollen zunächst die Führungskräfte ein einheitliches Verständnis der
gemeinsamen Ziele und Aufgaben
herstellen. Dabei hat er die Unterstützung der Geschäftsführung der Sana
Kliniken: „Wir wollen verbindlicher als
bisher den gemeinsamen ,Sana-Spirit’,
also unsere Grundüberzeugungen und
unsere Kultur im persönlichen Umgang
innerhalb des Unternehmens und mit
unseren Kunden und Partnern, zur
Grundlage unserer Mitarbeiterführung
machen“, so Dr. Michael Philippi, in der Geschäftsführung
auch verantwortlich für den Personalbereich. „Hier ist die
Geschäftsführung in der Verantwortung – letztlich ist die
Personalentwicklung ein Baustein in der Umsetzung der
von der Leitung zu definierenden Unternehmensziele und
-strategien.“
Um hier Vorgaben zu erarbeiten, hat die Geschäftsführung bereits im zurückliegenden Jahr einen Pilotworkshop
durchgeführt, der das Thema Personalentwicklung in den
gesamten Strategieprozess des Unternehmens eingebunden hat.
Gemeinsame Führungskultur
„Die besten Arbeitgeber richten ihre Personalarbeit konsequent auf die Unternehmensstrategie und -kultur aus. Ein
durchgängiges System aus Human Resources Standards
und Prozessen wird von den Führungskräften mitgetragen
und vorgelebt“, berichtet Heike Gorges, Vorstand der HRblue AG, von ihrer Erfahrung aus anderen Unternehmen.
Die HRblue AG ist auf die Konzeption und Umsetzung von
Personalentwicklungsstrategien spezialisiert und begleitet
auch den PE-Prozess der Sana Kliniken.
Als nächster Schritt steht bei Sana nun die Umsetzung
der Ergebnisse des GF-Workshops auf der Ebene der
Bereichsleiter Holding und der Geschäftsführungen der
Sana-Einrichtungen auf dem Programm. „Mit dem Thema
,Werteorientierte Führung’ werden wir den Prozess weiter voranbringen, aus dem Spektrum individueller Stile und
Führungsstrategien eine gemeinsame Führungskultur aufzubauen“, erläutert Frank Albach das Ziel der moderierten
Workshops, die bis April 2006 abgeschlossen sein sollen.
Positive „spin offs”
Neben der Stärkung der Führungskultur und positiver Auswirkungen in der Mitarbeiterführung durch die so geschulten Führungskräfte erwarten alle Projektbeteiligten für den
Prozess der Personalentwicklung weitere positive „spin
offs“: „Unsere Angebote für Führungskräfte auf Konzern­
ebene sind so konzipiert, dass einzelne Module auch für die
Arbeit mit den Führungskräften und Mitarbeitergruppen in
den einzelnen Einrichtungen und Tochterunternehmen genutzt werden können“, macht Jörn Remscheid deutlich.
Denn, auch dies eine Erkenntnis, die von allen Personal-Profis heute geteilt wird: Die Mitarbeiter auf allen Ebenen des
Unternehmens verfügen über wertvolle Potenziale, die im
Sinne der persönlichen und der Unternehmensentwicklung
gefördert werden müssen. ••
•
• TGmed GmbH
Neue Gesellschafterstruktur
Die TGmed GmbH, 2004 als Gemeinschaftsunternehmen des Stuttgarter Karl-Olga-Krankenhauses (KOK; 51
Prozent der Anteile) und der Lufthansa Gebäudemanagement Holding GmbH (LGM; 49 Prozent) gegründet, hat
eine neue Gesellschafterstruktur: Im Dezember übernahm die Sana Kliniken GmbH & Co. KGaA die Anteile
des KOK. Die LGM war zuvor bereits an die Hochtief
Facility Management GmbH (HTFM) veräußert worden.
Von der HTFM wiederum hat zwischenzeitlich die Gegenbauer Healthcare Services GmbH die Hälfte übernommen.
„Wir haben dem neuen Gesellschafter Sana ein erfolgreiches Unternehmen übergeben, das schwarze
Zahlen schreibt“, freut sich Michael Osberghaus, der
zusammen mit Heinz Wördehoff die bisherige und auch
künftige Geschäftsführung stellt. Nach einem leichten
Defizit im ersten Geschäftsjahr hat das Facility-Management-Unternehmen bereits in 2005 die Gewinnzone erreicht. „Unsere Absicht ist es, langsam und auf sicheren
Pfaden in das Arbeitsfeld hineinzuwachsen“, betonen
die beiden Geschäftsführer.
Zu den bisherigen Kunden gehören neben dem KOK
mit dem Krankenhaus vom Roten Kreuz und der Sportklinik Stuttgart zwei weitere Krankenhäuser der badenwürttembergischen Landeshauptstadt sowie das SanaKlinikum Remscheid. „Mit weiteren Häusern sind wir
in sehr guten Gesprächen“, sagt der für die Akquisition
zuständige Heinz Wördehoff. Die TGmed hat sich dabei
ein klares Ziel gesetzt: Drei Krankenhäuser sollen künftig
pro Jahr als neue Kunden gewonnen werden.
Die TGmed übernimmt für ihre Kunden das technische
Gebäudemanagement – unter dem Motto „betreiben,
warten, instandsetzen“. Zum Teil werden diese Leis­
tungen von TGmed-eigenen Mitarbeitern erbracht, zum
Teil nach außen vergeben. Als weitere Dienstleistung
soll mittelfristig das Arbeitsgebiet „Bau“ hinzukommen,
wie etwa Bauleistungen oder die Standardisierung von
Zimmern. Die TGmed ist dazu mit dem Bereich Bau und
Technik der Sana in engem Gespräch. ••
•
•
•
Mitarbeiter der TGmed GmbH
Sana Kliniken GmbH & Co. KGaA
Jörn Remscheid, Bereichsleiter
Personal und Recht
Telefon 089 678204-121
E-Mail [email protected]
Frank Albach,
Personalleiter Holding
Telefon 089 678204-181
E-Mail [email protected]
2004
2005
2006
23
profile
1- 06
Management & Organisation
Neue Strukturen für eine
gesunde Zukunft
• Sana Kliniken Lübeck: Sanierung mit Vorbildcharakter
Über drei Millionen Euro Defizit wiesen die städtischen Kliniken Lübecks auf, als die Sana
die beiden Häuser 2002 übernahm. Inzwischen schreiben die Sana Kliniken Lübeck
schwarze Zahlen.
Die Sana Kliniken Lübeck sind ein Vorzeigeprojekt für die
strukturelle und zukunftsorientierte Anpassung von Krankenhäusern an die sich verändernden Rahmenbedingungen
des Gesundheitswesens. Hatte die Stadt Lübeck ihre Krankenhäuser vor vier Jahren noch abgegeben, weil sie die Defizite nicht in den Griff bekam, stehen die Kliniken heute auf
gesunden Beinen – wirtschaftlich wie medizinisch.
Schritt für Schritt wurden die Kliniken wieder wettbewerbsfähig gemacht. Leistungs- und Lieferverträge wurden
eingehend überprüft, der zentrale Einkauf des Sana-Verbundes genutzt, unrentable Bereiche der Häuser veräußert und
das medizinische Profil geschärft. Innerhalb von vier Jahren
wurde die Bettenzahl um rund zehn Prozent reduziert, auch
die Zahl der Mitarbeiter wurde verringert – dank struktureller Ablaufoptimierungen ohne betriebsbedingte Kündigungen und ohne qualitative Einbußen in der Versorgung, wie
Hans-Peter Beuthien anführt. „Bei aller Betriebswirtschaft“,
betont der Geschäftsführer der Sana Kliniken Lübeck, „standen und stehen jederzeit Medizin und Patient im Vordergrund.“
Erfolgsmodell Praxisklinik
So zum Beispiel bei der Schließung des Krankenhauses auf
dem Priwall. Auf der Halbinsel vor den Toren Lübecks entstand als Alternative eine hochmoderne Praxisklinik. Das
Angebot der Sana Kliniken Lübeck wird hier ergänzt durch
niedergelassene Ärzte verschiedenster Fachrichtungen,
Zentrale Aufnahmestation: schnellere Abläufe, raschere Diag­
nosen, kürzere Wege
24
Krankengymnasten und Physiotherapeuten. Die Klinikärzte
können die Behandlungsräume der niedergelassenen Kollegen mitnutzen, und auch teure Gerätschaften werden in
Kooperation angeschafft.
Der Erfolg der neuen Einrichtung ist groß, die Akzeptanz
in der Bevölkerung hoch – aus diesem Grund planen die
Sana Kliniken Lübeck auch an ihrem Hauptstandort, dem
Krankenhaus Süd, ein vergleichbares Ärztehaus anzugliedern. Mit einer Gesamtfläche von 3.700 Quadratmetern
wird das Gebäude, das bis Ende 2007 fertig gestellt werden
soll, an Mediziner, im Erdgeschoss aber auch an gewerbliche Nutzer vermietet werden. Neben einer ansehnlichen
Rendite verspricht sich Hans-Peter Beuthien eine qualitative
Verbesserung der medizinischen Versorgung. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten wird
sich weiter vertiefen“, ist er sich sicher. Dies bekräftigt Professor Thomas H. Hütteroth. „Neben dem stärkeren Know-
Ein neues Ärztehaus für Lübeck — die Sana will rund 10 Millionen Euro in das Projekt investieren
how-Transfer“, so der Ärztliche Direktor der Sana Kliniken
Lübeck, „trägt die Ansiedlung des Ärztehauses mit direkter Verbindung zum Klinik-Komplex insbesondere dazu bei,
dass die medizinische Versorgungskette nicht unterbrochen
wird.“ Darüber hinaus bieten sich zahlreiche Möglichkeiten,
Kosten zu senken – sei es durch eine zentrale Anmeldung,
durch die bessere Auslastung medizinischer Geräte oder
sogar durch die gemeinsame Nutzung von Wach- und Putzdienst.
Die Zukunft hat begonnen
Während das Ärztehaus noch in der Planungsphase ist, sind
andere Optimierungsprozesse bereits umgesetzt und in vollem Gange. Seit Januar beispielsweise durchlaufen Notfallpatienten, die ins Krankenhaus Süd kommen, eine zentrale
Aufnahmestation. Interdisziplinär wird hier die Diagnose
erarbeitet und die Behandlung festgelegt. Erst wenn kon-
kret feststeht, woran der Patient leidet, ob er wirklich stationär behandelt werden muss und welches Fachgebiet die
beste Versorgung anbieten kann, erfolgt die Verlegung auf
die endgültige Station; ausgenommen davon sind selbstverständlich Patienten, die einer sofortigen intensivmedizinischen Behandlung bedürfen oder eine geplante stationäre
Behandlung vor sich haben. „Nach der ersten Anlaufphase
wird das Konzept der Aufnahmestation nun sukzessive weiterentwickelt“, berichtet Pflegedirektorin Ilse Cordts, „so
wollen wir am Ende eine optimale gemeinsame Basis der
beteiligten Ärzte und Pflegekräfte erhalten.“
Zudem verfügen die Sana Kliniken Lübeck seit Februar
über eine Kurzliegerstation. Sie ist ausschließlich für Patienten vorgesehen, die das Haus im Lauf einer Woche wieder
verlassen – ein weiterer Baustein des Konzepts, die Verweildauer im Krankenhaus durch verbesserte Abläufe zu verkürzen. Und ein weiterer Baustein für Hans-Peter Beuthiens
Prognose, dass auch am Ende des Jahres 2006 schwarze
Zahlen in den Büchern stehen werden, was den Bestand
der Sana Kliniken Lübeck GmbH langfristig sichern wird. ••
•
Sana Kliniken Lübeck GmbH
Hans-Peter Beuthien, Geschäftsführer
Telefon 0451 585-1200
E-Mail [email protected]
25
profile
Management & Organisation
1- 06
• Bad Wildbad
• kompetenzzentrum qm
Rauchfrei mit
Zertifikat
KTQ ergänzt EFQM
Zertifikatsübergabe durch Christa Rustler an Dr. Frank
Stammler und Carsten Dürr
Die Sana-Kliniken Bad Wildbad sind seit vergangenem
Herbst Mitglied im deutschen Netz rauchfreier Krankenhäuser. Das Zertifikat in Bronze wurde im November 2005
durch Christa Rustler an Chefarzt Dr. Frank Stammler und
Geschäftsführer Carsten Dürr übergeben. Bis auf eine eng
begrenzte Raucherzone für Patienten und Mitarbeiter sind
somit die gesamten Sana-Kliniken Bad Wildbad rauchfrei.
Mit der Gründung einer Projektgruppe war im Juni 2005
der Grundstein für ein rauchfreies Krankenhaus gelegt
worden. Die Gruppe wurde in das Bad Wildbader EFQMSystem integriert und ihre Ideen in der Qualitätskommission befürwortet. Es folgte die umfassende Information
der Mitarbeiter und die ersten praktischen Schritte wie die
Einrichtung einer Raucherzone, die Demontage der Aschenbecher außerhalb der Raucherzone und die Beschilderung
aller rauchfreien Areale. Außerdem wurde die Hausordnung
entsprechend ergänzt.
Die Sana-Kliniken Bad Wildbad wollen aber nicht nur verbieten, sondern bieten auch aktive Hilfen gegen die Nikotinsucht an: Seit 2006 gibt es Entwöhnungsseminare für
aufhörwillige Mitarbeiter sowie in Zusammenarbeit mit der
AOK auch für Patienten. ••
•
Sana-Kliniken Bad Wildbad
Gerhard Schäufele, Leiter Marketing & Belegung
Telefon 07081 173-222
E-Mail [email protected]
26
Bis spätes­tens Ende 2007 werden alle Sana-Kliniken nach
dem KTQ-Modell zertifiziert. Dabei können die Kliniken auf
das bereits eingeführte EFQM-Modell aufbauen. „Wir verstehen die KTQ-Zertifizierungen als Meilenstein der SanaUnternehmensentwicklung nach EFQM auf dem Weg Richtung Excellence“, erläuterte Dr. Heidemarie Haeske-Seeberg, Bereichsleiterin Medizin und Qualitätsmanagement in
der Sana-Zentrale in München.
Um im konzernweiten Prozess der Zertifizierung möglichst viele Synergien nutzen zu können, wurde ein „Kompetenzzentrum QM“ gebildet. Es bündelt alle Aktivitäten,
konzipiert unter anderem Workshops und Seminare, Verfahrens- und Arbeitsanweisungen. Außerdem wird „Kati“,
die Kuh, als Maskottchen das gesamte Projekt begleiten. In
einer mehrteiligen Bildergeschichte erlebt Kati nach einem
schweren Unfall den kompletten medizinisch-pflegerischen
Ablauf in einer Sana-Klinik.
Bis zur Zertifizierung ist jedoch noch einiges zu tun.
Zunächst muss die Klinik eine KTQ-Selbstbewertung
durchführen. Das KTQ-Modell ist dazu in sechs Kategorien
aufgebaut:
• Patientenorientierung im Krankenhaus
• Sicherstellung der Mitarbeiterorientierung
• Sicherheit im Krankenhaus
• Informationswesen
• Krankenhausführung
• Qualitätsmanagement
Subkategorien und 72 Kriterien verfeinern die Anforderungen des KTQ-Modells. Durch die Selbstbewertung aufgedeckte Schwachpunkte müssen anschließend bearbeitet
werden, um das Haus fit zu machen für die KTQ-Fremdbewertung. Ein Visitorenteam prüft die Klinik dabei auf Herz
und Nieren und erteilt schließlich das begehrte Zertifikat.
Das Kürzel KTQ steht für „Kooperation für Transparenz
und Qualität im Gesundheitswesen“. Mit KTQ wurde ein
Verfahren zur Qualitätssicherung und -beurteilung entwi­
ckelt, das den Erfordernissen der Krankenhäuser und den
Bedürfnissen der Patienten gerecht wird.
Während sich die Sana-Krankenhäuser nach KTQ zertifizieren lassen, sollen die Reha-Einrichtungen gleichzeitig nach
dem speziellen System IQMP sowie die Sana-Dienstleister
und die Holding nach DIN ISO zertifiziert werden. ••
• Remscheid
Beschwerden im Griff
Über zufriedene Patienten freut sich jedes Krankenhaus.
Beschwerden werden dagegen vielerorts noch immer unter
den sprichwörtlichen Teppich gekehrt. Dabei ist ein offensiver Umgang mit Beschwerden viel effektiver. „Nur wenn
wir wissen, was warum falsch läuft, können wir besser
werden“, sagt Thomas Egbert, der im Sana-Klinikum Remscheid unter anderem für das Beschwerde- und Verbesserungsmanagement zuständig ist.
In Remscheid ist ein ausgeklügeltes Beschwerdemanagementsystem eingeführt worden, in das viele Mitarbeiter eingebunden sind. Der erste Schritt ist dabei die elektronische
Erfassung jeder Beschwerde: „Egal, ob eine Beschwerde
schriftlich, am Telefon oder im persönlichen Gespräch geäußert wird und egal, wem gegenüber sie ausgesprochen
wird, sie wird zuallererst mittels eines Beschwerdeerfassungsprotokolls dokumentiert“, erläutert Egbert. Sobald
die Beschwerde im klinikinternen EDV-Netz steht, läuft eine
Routine an. Noch am selben Tag wird sie über das Sekretariat der Geschäftsführung an – je nach Zuständigkeit – den
Ärztlichen Dienst, den Pflegedienst oder die Verwaltung
weitergeleitet. Dort muss sie dann innerhalb einer Woche
abschließend bearbeitet werden.
Eine wichtige Rolle im Remscheider Beschwerdemanagement spielt die Kommunikation mit dem Beschwerdeführer. Er erhält am Tag nach dem Beschwerdeeingang eine
Thomas Egbert und Praktikantin Zeycan Albay beim Auswerten der Fragebögen, auf denen die Patienten auch Beschwerden
äußern können (li.); Ann-Katrin Krensel betreut die Hotline,
über die ein Teil der Beschwerden eingeht (re.)
Bestätigung, dass seine Beschwerde bearbeitet wird, und
nach der Bearbeitung eine abschließende Stellungnahme.
Damit wird vermieden, dass sich der Unmut seitens der
Patienten steigert – was eventuell weitere Beschwerden
zur Folge hätte. Einige der Beschwerden werden in persönlichen Gesprächen zwischen dem Beschwerdeführer und
Führungskräften des Sana-Klinikum Remscheids abschließend bearbeitet. Sollte nach einer Woche keine Problemlösung gefunden sein, bekommt der Beschwerdeführer einen
Zwischenbericht. So weit kommt es allerdings selten. „In
der Regel ist eine Beschwerde nach drei bis vier Tagen abschließend bearbeitet“, sagt Egbert, der den aktuellen Bearbeitungsstand jederzeit einsehen und notfalls die Einhaltung
der Bearbeitungszeiten anmahnen kann.
Der offene Umgang mit Unzufriedenheiten kommt, so
Egbert, bei den Patienten gut an: „Viele bedanken sich für
die schnelle Erledigung ihrer großen und kleinen Beschwerden.“ Auf diese Weise trägt das Beschwerdemanagement
seinen Teil zum Unternehmensziel „Patientenzufriedenheit“ bei.
Die „Größe“ einer Beschwerde spielt in Remscheid übrigens keine Rolle. „Da sich eh nur ein Bruchteil der unzufriedenen Patienten auch wirklich beschwert, ist für uns jedes
Thema gleich wichtig“, sagt Egbert, „und oft haben gerade
die scheinbar kleinen Beschwerden die größten Wirkungen.“ ••
• Homberg
Schönster Steri Deutschlands
Die Schwalm-Eder-Kliniken GmbH hat für seine drei Standorte Homberg, Melsungen und Schwalmstadt eine zentrale
Sterilgutversorgung am Klinikum Homberg eingerichtet. Zur
Instrumentenaufbereitung stehen in der neuen Zentralsterilisation Ultraschallreinigung, Tauchbecken für die Desinfektion, Anlagen für die maschinelle Reinigung und Desinfektion
sowie Dampfsterilisatoren mit 121°C- und 134°C-Programmen zur Verfügung. Top ist auch die Gestaltung der Räume:
Große Fenster mit tollem Ausblick und eine perfekte Farbgebung machen die Einrichtung, so die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, zum „schönsten Steri Deutschlands“. Durchgeführt wird die Sterilisation nach den DIN-Normen für medizinische Sterilgüter, außerdem werden die Sterilisatoren in
validiertem Prozess betrieben. Für Mitte des Jahres 2006
ist zudem die Zertifizierung der Zentralsterilisation nach DIN
EN ISO 13485:2003 geplant. Dann soll in Homberg auch die
Aufbereitung von Sterilgut für externe Kunden wie Krankenhäuser oder Arztpraxen angeboten werden. Die SchwalmEder-Kliniken
GmbH wird somit
der einzige Betreiber im Landkreis sein, der
moderns­te Sterilgutversorgung
auch als Dienstleistung für Dritte
anbieten wird. ••
27
Pflege
profile
1- 06
Tagespflege für
Senioren
• OsteMed entwickelt neues Geschäftsfeld
Entsprechend dem aus Krankenhäusern bekannten Modell der Tageskliniken gibt
es in Bremervörde nun auch eine Tagespflege. Am 10. Januar ist die neue Einrichtung der OsteMed Kliniken und Pflege GmbH offiziell an den Start gegangen.
„Tagsüber liebevoll betreut und abends zuhause.“ So lautet
das Motto der neuen Einrichtung in Bremervörde. „Wir wollen damit vor allem ältere Menschen ansprechen, die sich
tagsüber alleine fühlen oder aufgrund von körperlichen oder
psychischen Problemen Hilfe im Alltag benötigen“, erklärte
Dr. Christine Lipp bei der Einweihungsfeier im Januar. Für
die Geschäftsführerin der OsteMed ist die teilstationäre
Versorgungsform der Tagespflege ein „sehr innovatives, zukunftsorientiertes Angebot, das gerade im ländlichen Raum
erst sehr wenig verbreitet ist.“ Entstanden sei die Idee dazu
in intensiven Gesprächen mit der Heimaufsicht, dem Medizinischen Dienst und den Pflegekassen.
„Mit der Tagespflege hat die OsteMed dem Betreuungs­
angebot für ältere Menschen einen weiteren Mosaikstein
hinzugefügt“, freute sich auch Dr. Hans-Harald Fitschen.
Der Landrat und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der OsteMed Kliniken und Pflege GmbH fügte hinzu,
dass mit dem zunehmenden Älterwerden der Menschen
die Wechselwirkungen zwischen Krankenhäusern, Seniorenheimen, Betreutem Wohnen und Tagespflege an Bedeutung gewinnen werden. „Das neue Angebot der OsteMed
trägt dazu bei, den Betroffenen die Übergangsphase zu erleichtern.“
die Leiterin der Tagespflege. Sie hat dazu mit ihren Mitarbeiterinnen ein umfangreiches Programm entwickelt, mit
Gesprächskreisen, Singen, kreativem Gestalten, Malen,
Gedächtnistraining, Spaziergängen, Ausflügen und vielem
mehr. „Wichtig ist uns dabei, viele dieser Aktivitäten in der
Gruppe durchzuführen“, so Grieschow-Bösch, „damit soziale Kontakte erhalten bleiben beziehungsweise neu geknüpft werden können.“
Zu den allesamt ebenerdigen sowie senioren- und behindertengerecht ausgestatteten Räumlichkeiten der ••
Reichlich Raum für Aktivitäten
Untergebracht wurde die Tagespflege direkt am OsteMed
Pflegeheim „Haus im Park“ in einem neu hergerichteten
Wohngebäude. Die hellen, neu gestalteten Räume bieten
Platz für zwölf Personen – und reichlich Raum für Aktivitäten. „Unser Ziel ist es, die Fähigkeiten und individuellen Interessen der Senioren zu unterstützen und ihre physische
Leistungskraft zu stärken“, betont Helga Grieschow-Bösch,
Landrat Hans-Harald Fitschen (re.) und sein Stellvertreter Reinhard Brünjes (li.) assistieren Heimleiterin Helga
Grieschow-Bösch beim Durchtrennen des Eröffnungsbandes,
sehr zur Freude von Geschäftsführerin Dr. Christine Lipp
(3.v.re.)
29
profile
1- 06
Pflege
••
Tagespflege gehören neben Gruppen- und Gymnas­
tikräumen auch Ruheräume und eine große Küche. „Das
gemeinsame – und natürlich freiwillige – Zubereiten des
Mittagessens ist ein wichtiger Teil der qualifizierten tagesstrukturierenden Versorgung unserer Gäste“, betont Heimleiterin Grieschow-Bösch. Deshalb beginnt der Tag in der
Regel auch mit einem gemeinsamen Frühstück, bei dem
dann der weitere Tagesablauf abgestimmt wird.
Die von der Pflegekasse für alle Pflegestufen zugelassene
Tagespflege ist von Montag bis Freitag jeweils von 8.00 bis
16.30 geöffnet. Die Senioren werden von ihren Angehörigen gebracht und wieder abgeholt, sie können aber auch
einen Bustransfer in Anspruch nehmen. Die Abende und die
Wochenenden verbringen die Senioren dann in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld. „Für die Angehörigen bedeutet die Tagespflege eine enorme Entlastung“, sagt Dr. Lipp,
„vor allem auch dadurch, dass sie nur an einzelnen Tagen
genutzt werden kann.“
Die Synergieeffekte, die durch die räumliche Nähe der Tagespflege zum Pflegeheim „Haus im Park“ entstehen, werden von Dauer sein. Das betrifft wirtschaftliche Aspekte,
aber auch das Betreuungsangebot. Denn die Aktivitäten des
„Haus im Park“ können auch von den Gästen der SeniorenTagespflege genutzt werden. „Die Tagespflege komplettiert
somit das breite Leistungsspektrum der OsteMed im Bereich der Seniorenpflege“, sagt Dr. Lipp. Das Pflegeheim
„Haus im Park“ bietet Langzeitpflege, Betreutes Wohnen
und Kurzzeitpflege, etwa im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt, außerdem betreibt die OsteMed einen eigenen ambulanten Pflegedienst. „Mit der teilstationären
Tagespflege haben wir nun den Kreis der aufeinander aufbauenden Versorgungsformen geschlossen.“ ••
•
•
•
Das bietet die Senioren-Tagespflege
• familiäre Atmosphäre
• zahlreiche Aktivitäten
• Förderung individueller Fähigkeiten
• Förderung der Selbstständigkeit
• Förderung sozialer Kontakte
• pflegerische und therapeutische Hilfen
• reichhaltige Verpflegung
•Betreuung durch qualifiziertes Fachpersonal
•
OsteMed Kliniken und Pflege GmbH
Helga Grieschow-Bösch,
Leiterin Tagespflege
Telefon 04761 864109
• Dresden
Die besten Ergeb­nisse seit Jahren
Um aus den zahlreichen Bewerbern für einen Ausbildungsplatz zum/zur Gesundheits- und KrankenpflegerIn die wirklich besten Kandidaten herauszufiltern, hatte das Herzzent­
rum Dresden Universitätsklinik im vergangenen Jahr einen
ungewöhnlichen Weg beschritten: Es nutzte die in Großbetrieben der Industrie übliche Assessmentcenter-Methode.
„Wir haben diese Methode auf unsere Bedürfnisse angepasst und in einer zweitägigen Veranstaltung die Kandidaten für unsere Ausbildungsplätze ausgewählt“, erinnert sich
Pflegedirektorin Andrea Lange.
Rund ein halbes Jahr sind diese Azubis nun am Herzzent­
rum Dresden und die Pflegedirektorin ist höchst zufrieden:
„Die bisherigen theoretischen Leistungen dieser Azubis
sind hervorragend, es sind die besten Ergebnisse seit Jahren.“ Das Assessment war, so ihr erstes Fazit, ein Volltreffer und „der Aufwand, den wir dafür getrieben haben, hat
sich gelohnt.“
Kein Wunder, dass die Kandidaten für den im Herbst 2006
beginnenden Ausbildungsjahrgang erneut per Assessment
ausgewählt wurden. Im Januar waren dazu erneut 30 Be30
werber nach Dresden eingeladen worden. „Wir haben dieses Mal die Methode etwas verfeinert und beispielsweise
mehr Wert auf Team- und Kommunikationsfähigkeit gelegt“,
sagt Lange.
Den Bewerbern, die nicht in die Endrunde des Auswahlverfahrens gekommen waren, wurde ein Feedback-Gespräch angeboten. Es wurde ausnahmslos von allen angenommen. „Auch wenn die meisten natürlich enttäuscht
waren, dass sie nicht genommen wurden, äußerten sie sich
über die Methode des Assessmentcenters durchweg sehr
positiv.“ Kann es eine bessere Werbung geben? ••
•
Herzzentrum Dresden Universitätsklinik
Andrea Lange, Pflegedirektorin
Telefon 0351 450-1720
E-Mai
[email protected]
• Dietenbronn
• Gernsbach
Vorab die
Bedürf­nisse klären
Reanimations­
schulung
Der überwiegende Teil der Patienten, die in die Fachklinik für
Neurologie Dietenbronn kommen, ist an Multipler Sklerose
erkrankt. Das stetige Fortschreiten der Erkrankung zwingt
sie immer wieder zu Aufenthalten in der oberschwäbischen
Akutklinik. Dort wird dann schnellstmöglich die medizinische Behandlung und Therapie begonnen sowie die soziale Versorgung sichergestellt. „Um dies umfassend leisten
zu können, benötigen wir aber verschiedene Informationen
aus dem häuslichen Umfeld der Patienten“, sagt Bodo Niemann-Delius, der in Dietenbronn unter anderem für das Aufnahmemanagement zuständig ist.
Die Patienten selbst können diese Informationen am Aufnahmetag oft nicht liefern, so dass die wahren Bedürfnisse
der Patienten oder auch ihrer Betreuungspersonen für Pflegekräfte, Ärzte und Therapeuten der Fachklinik nicht schnell
genug erkennbar sind. „Dringend notwendige Änderungen
in der sozialen Versorgung, benötigte Hilfen für den Alltag,
spezielle Angebote in der Pflege oder diätetische Bedürfnisse werden, da sie überwiegend im häuslichen Bereich
Probleme bereiten, manchmal nur verzögert erkannt“, so
Niemann-Delius.
Um – im Sinne einer guten Patientenversorgung – effizienter und schneller arbeiten zu können, wurde daher in Dietenbronn im Rahmen des Qualitätsmanagements das Projekt
„Abstimmung der häuslichen Patientenversorgung mit unserem Vorgehen in der Klinik“ gestartet und nach Lösungen
gesucht. Eine dieser Lösungen ist ein kurzer Fragebogen,
der seither im Vorfeld der Aufnahme an die Patienten bzw.
ihre Betreuungspersonen geschickt wird, mit der Bitte, diesen auszufüllen, zurückzusenden oder gegebenenfalls dem
Patienten zur stationären Aufnahme wieder mitzugeben.
„Diesen Fragebogen erhalten alle Patienten, von denen wir
wissen, dass sie Hilfe benötigen“, erklärt Niemann-Delius.
In diesen Fällen ist dann seitens der Klinik eine genaue
Ablaufplanung möglich, was Aufnahme und Behandlung
der meist multimorbiden Patienten wesentlich erleichtert.
„Und“, so Niemann-Delius, „wir verbessern damit die Kommunikation zwischen dem häuslichen Umfeld unserer Patienten und unserer Klinik. Damit erhöhen wir die Zufriedenheit mit unserem Haus.“ ••
Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil: Die Pflege in einer
Reha-Einrichtung ist im Vergleich zu einem Akutkrankenhaus weniger aufwändig und dadurch von geringerer
Qualität. „Da ist natürlich nichts dran“, sagt Michael Korn,
der als Pflegedirektor des Rehabilitationszentrums Gernsbach sowie des Herzzentrums Lahr beide Seiten bestens
kennt. „Vielmehr ist es so, dass durch die geringere Personaldichte in Reha-Einrichtungen ganz besondere Anforderungen an die Sicherheit und die Qualität in der Pflege
gestellt werden.“
In Gernsbach wird dieser Qualitätsanspruch durch die
ständige Weiterbildung des Pflegepersonals erreicht. Ein
Beispiel sind die Reanimationsfortbildungen, die jeder Mitarbeiter der Pflege – und auch des medizinischen Dienstes
– einmal im Jahr besuchen muss. Ein Trainer des Herzzentrums Lahr kommt dazu nach Gernsbach und schult die Mitarbeiter in Theorie und Praxis. Der Hintergrund für diesen
hohen Aufwand: „Zum einen muss in Notfällen, gerade bei
Herz-Kreislauf-Patienten, schnell gehandelt werden. Zum
anderen geben die Akuthäuser ihre Patienten immer früher
an die Reha ab, so dass die Möglichkeit von Komplikationen
zunimmt“, erklärt Michael Korn.
Die jährlichen Reanimationsschulungen stoßen bei Pflegepersonal und Medizinern auf so gute Resonanz, dass
sich selbst die Mitarbeiter der Verwaltung nicht entziehen
wollten: Sie nahmen im vergangenen Jahr ebenfalls an der
Reanimationsfortbildung teil. ••
•
Fachklinik für Neurologie Dietenbronn
Bodo Niemann-Delius,
Leiter Aufnahmemanagement
Telefon 07353 989-409
E-Mail b.niemann-delius
@fachklinik-dietenbronn.de
Im praktischen Teil der Schulung wird die Wiederbelebung an
einer Puppe geübt
31
profile
1- 06
Pflege
• Nortorf
Tag der Pflege
Mitte März fand im Kreisseniorenheim Nortorf erstmals ein
Fachforum für Pflegekräfte statt. Einen ganzen Tag lang
tauschten sich dabei Pflegekräfte aus dem Krankenhausbereich mit Pflegenden aus Alten- und Senioreneinrichtungen
sowie von ambulanten Diensten zu aktuellen Themen aus.
Um einen berufsübergreifenden Austausch zu fördern, waren außerdem die niedergelassenen Ärzte der Region eingeladen worden.
Thematisiert wurden unter anderem Schmerzmanagement, modernes Wundmanagement und die Pflegedokumentation. Dazu gelang es, Experten und Referenten aus
dem Kreiskrankenhaus Rendsburg-Eckernförde sowie anderen Einrichtungen zu gewinnen. Begleitet wurden die Themen durch eine einschlägige Fachausstellung.
„Unser Ziel war es, einen intensiven fachlichen Austausch
anzuregen“, sagt Franziska Rohweder, Pflegedienstleiterin
in Nortorf, „und ich hoffe, es ist uns mit dieser Initiative gelungen, den Blickwinkel der Krankenhauspflege auf die sta-
tionäre und ambulante Altenpflege zu erweitern. Dies gilt
natürlich auch umgekehrt und für die Zusammenarbeit mit
den anderen Berufsgruppen entsprechend.“
„Nur wenn die Beteiligten um die alltäglichen Probleme
der Kolleginnen und Kollegen im jeweils anderen Bereich
wissen, können sie entsprechend reagieren und frühzeitig
entgegenwirken“, sagt auch Marion Hoffmann, Pflegedienstleiterin im Kreisseniorenheim Eckernförde, das wie
das Haus in Nortorf zu den Kreiskrankenhäuser und Kreissenioreneinrichtungen Rendsburg-Eckernförde gehört. „Wir
wollen unseren Horizont über die Grenzen der eigenen
Einrichtung hinaus weiter ausbauen und intensiv mit den
an der Versorgung unserer Bewohnerinnen und Bewohner
beteiligten Kollegen und anderen Berufsgruppen arbeiten“,
so Marion Hoffmann weiter. Sie und Franziska Rohweder
hoffen daher, dass sich der Tag der Pflege zu einem festen
Bestandteil dieser Zusammenarbeit entwickelt wird. ••
• Eutin
Prüfung von Pflegekräften aus
Nicht-EU-Staaten
Erfolgreich bestanden: die fünf Prüflinge mit Schulleiter Wilhelm Bazak, Dozent Christian Schwarz und dem stellvertretenden Schulleiter Klaus Hunger (v.r.)
32
Ausbildung ist nicht gleich Ausbildung. Diese Erfahrung
müssen zum Beispiel gelernte Krankenschwestern aus
Nicht-EU-Staaten machen, die in der EU ihrem Beruf nachgehen wollen. Auch wenn sie in ihrem Heimatland jahrelang
erfolgreich in der Krankenpflege tätig waren, verlangt das
EU-Recht einen Fähigkeitsnachweis. Ohne diesen sind sie
nur in Hilfstätigkeiten mit entsprechend geringer Bezahlung
einsetzbar.
Abgelegt werden kann ein solcher Fähigkeitsnachweis
am Ausbildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen
in Eutin. Die Tochterfirma der Sana Kliniken Ostholstein
GmbH ist eine von nur drei Einrichtungen in Schleswig-Holstein, die diese Möglichkeit anbietet. Zur Prüfungsvorbereitung müssen die Teilnehmer – an der Prüfung im Dezember
2005 nahmen fünf junge Frauen aus Osteuropa erfolgreich
teil – zehn Studientage sowie ein dreiwöchiges Praktikum
absolvieren. Die Theorie findet an der Eutiner Krankenpflegeschule statt, die Praxis an den Sana Kliniken Eutin oder
Oldenburg. Die Prüfung besteht dann ebenfalls aus einem
theoretischen und einem praktischen Teil. ••
Menschen
profile
1- 06
Menschen bei Sana
• dr. med. tHorsten kehe
Dr. Thorsten Kehe ist seit August 2005 Referent der Geschäftsführung des Sana Klinikums Remscheid. 1996 kam er an das Remscheider Klinikum; er absolvierte seine
Facharztausbildung und war danach als Facharzt für Innere Medizin tätig. Im November
2002 wechselte er ins Klinische Projektmanagement des Sana-Hauses. Seine berufliche
Laufbahn hatte der 40-Jährige einst auf ganz anderem Gebiet begonnen: Er durchlief die
Ausbildung zum Polizeivollzugsbeamten und war danach einige Jahre als Polizeibeamter
aktiv. Noch während dieser Tätigkeit begann er das Studium der Medizin an der RuhrUniversität Bochum. 1999 promovierte er an der Universität Mainz. Dr. Thorsten Kehe
ist Facharzt für Innere Medizin, Sportmedizin und Medizinische Informatik, außerdem
absolvierte er das berufsbegleitende Studium MBA „Health Care Management“ an der
FH Lübeck. Der gebürtige Solinger ist verheiratet und geht in seiner knapp bemessenen
Freizeit am liebsten joggen oder golfen.
Wo möchten Sie leben? Hier und jetzt.
Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Die wirklich unbeabsichtigten.
Ihre liebsten Romanhelden? Guido Brunetti, Kurt Wallander und Decius Caecilius Metellus.
Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? Sokrates.
Ihre Lieblingskünstler? Friedrich Hollaender, Tim Fischer, Barbara König.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten, am meisten? Eine ehrliche
Meinung.
Ihre Lieblingstugend? Toleranz.
Ihre Lieblingsbeschäftigung? Kochen mit Freunden.
Wer oder was hätten Sie sein mögen? Immer ich.
Ihr Traum vom Glück? Träum’ ich noch.
Ihre Helden in der Gegenwart? Menschen, die das Allgemeinwohl vor ihr eigenes setzen.
Was verabscheuen Sie am meisten? Ignoranz.
Welche medizinischen Leistungen bewundern Sie am meisten? Die Leistungen, die von Medizinern unter schwierigsten Bedingungen in vielen humanitären Hilfsprojekten erbracht werden.
Worin sehen Sie die größte Herausforderung für das Gesundheitswesen? Die erforderliche Umstrukturierung unter dem zunehmenden wirtschaftlichen Druck erfolgreich zu meistern.
Welche Einrichtungen in anderen Ländern könnten Impulse für das deutsche Gesundheitswesen geben? Der
Blick über den Tellerrand ist wichtig. Unsere Nachbarländer geben hier gute Beispiele in Form von Versorgungszentren,
Hausarzt- und Facharztsystemen, Gesundheitsvorsorge oder Abrechnungsformen. Von anderen lernen und mit diesem
Wissen die eigenen Stärken weiter entwickeln ist die Aufgabe.
Ihr Motto? Auch aus Steinen, die Dir in den Weg gelegt werden, kannst Du etwas Schönes bauen (Erich Kästner).
Fragen, die Persönlichkeit zeigen: In den
viele Jahre Einblick in Überzeugungen und
worte aus dem Bereich des Gesundheits­
Salons des 19. Jahrhunderts war er ein be-
Vorlieben berühmter Zeitgenossen nehmen.
wesens ergänzt. Mit ihren Antworten geben
liebtes Gesellschaftsspiel, im Magazin der
Sana profile hat den Fragebogen der FAZ in
Menschen in der Sana Auskunft über ihre
Frankfurter Allgemeinen Zeitung ließ er uns
gekürzter Form übernommen und um Stich-
ganz persönliche Sicht der Dinge.
33
Medizin
profile
1- 06
Biomechanische
Gelenksanierung
• MATrix gebundene Autologe Chondrozytentransplantation
Mit Hilfe der Matrix gebundenen Autologen Chondrozytentransplantation (MACT) wird
die Transplantation von großen Knorpeldefekten möglich. Seit zwei Jahren wenden
Dr. Christian Mauch und Dr. Jörg Stihler, zwei niedergelassene Orthopäden am KarlOlga-Krankenhaus in Stuttgart, diese innovative Methode an.
War seither bei der Behebung von Knorpelschäden die
Transplantation von einer Körperstelle zur anderen das einzige Mittel der Wahl, so können Orthopäden mittlerweile auf
ganz neue Methoden zurückgreifen: Mit Hilfe der Matrix gebundenen Autologen Chondrozytentransplantation (MACT)
werden Knorpelzellen außerhalb des Körpers angezüchtet und dann in die defekte Stelle eingesetzt. Dr. Christian
Mauch und Dr. Jörg Stihler von der Orthopädischen Belegpraxis am Karl-Olga-Krankenhaus in Stuttgart wenden diese
Methode seit mehr als zwei Jahren an und haben bereits 24
Patienten erfolgreich behandelt.
„Bei den bisher bekannten Methoden der Knorpel- oder
Knochentransplantation entnimmt man an einer weniger belasteten Stelle des Gelenks kleine Knorpel- oder Knochenzylinder und setzt diese dort ein, wo sie benötigt werden“,
erklärt Dr. Mauch. Zwar sei dies eine bewährte Methode zur
Reparatur von kleineren Defekten, der Nachteil bestünde
aber vor allem darin, dass unbelasteter Ersatzknorpel nur begrenzt zur Verfügung stünde und man an der Entnahmestelle ebenfalls einen, wenn auch weniger schwerwiegenden,
Defekt produziere. „Größere Knorpelschäden können auf
diese Weise also nicht behoben werden“, so Dr. Mauch.
Bei der MACT wird dem Patienten ein kleines Stück Knorpel entnommen, aus dem die Knorpelzellen extrahiert und
im Labor in einem Kollagenvlies angezüchtet werden. Nach
einigen Wochen sind die neuen Knorpelzellen darin integriert.
Die Behandlungsmethode besteht aus mehreren Teilschritten. Als erstes wird das Gelenk arthroskopiert, sämtliche Binnenstrukturen werden beurteilt. Gleichzeitig werden
aus nicht belasteten Knorpelbereichen entsprechende Proben genommen. Diese kommen dann in ein Speziallabor,
wo sie in geeigneten Medien innerhalb weniger Wochen
angezüchtet werden. Bei der von Dr. Mauch angewandten
Methode wird eine Matrix, ein so genanntes Kollagenvlies,
mit den gezüchteten Zellen besiedelt.
„Dadurch haben die Zellen eine dreidimensionale Struktur, in der sie wie im originalen Knorpelzellverbund ihre Eigenschaften entwickeln können“, sagt Dr. Mauch. Das Vlies
wird dann entsprechend dem Knorpeldefekt angepasst und
in einem zweiten operativen Eingriff in die schadhafte Stelle
eingesetzt. ••
Wenden seit zwei Jahren die innovative MACT-Methode an:
Dr. Jörg Stihler (li.) und Dr. Christian Mauch
35
profile
1- 06
Medizin
••
„Die Schwierigkeit besteht darin, dass die neu gezüchteten Knorpelzellen auch tatsächlich an dem vorgesehenen Ort bleiben, bis sie eingewachsen sind“, sagt Dr.
Mauch. Dies sei nicht so einfach, da bei jeder Bewegung eine Druck- beziehungsweise Scherbewegung entstehe, die
den Knorpel wieder aus dem verfüllten Defekt herausreißen
könne. Der große Vorteil des Kollagenvlieses ist deshalb,
dass man es in den Defekt einnähen oder mit einem Fibrinkleber einkleben kann. Der Fibrinkleber ist im Grunde eine hochkonzentrierte Version der Substanz, die der menschliche Körper selbst bereitstellt, um beispielsweise Wunden
zu verschließen. Dadurch, dass eine feste Verbindung zwischen dem Vlies und der schadhaften Gelenkoberfläche geschaffen wird, kann verhindert werden, dass sich das Vlies
nach kurzer Zeit wieder ablöst. „Die Knorpelzellen können
so optimal einheilen, sodass nach etwa drei Wochen bereits
mit einer Bewegungstherapie begonnen werden kann“,
sagt Dr. Mauch.
Knorpelentnahme
Zellzüchtung im Labor
Vlies mit gezüchteten Zellen
Schematischer Ablauf einer MACT: Von der Entnahme einer
Knorpelprobe mittels Arthroskopie bis zum fertig angezüchteten Knorpel vergehen nur wenige Wochen
Auch für schlecht erreichbare Stellen
Optimal geeignet ist die MACT zur Behandlung von Knorpeldefekten am Knie- und Sprunggelenk, wie sie etwa bei
Sportverletzungen oder als Folge davon auftreten. Problemlos können Knorpelläsionen von bis zu 3 mal 7 Zentimetern
behoben werden. „Ein weiterer Pluspunkt ist, dass wir auch
an Stellen transplantieren können, die mit der alten Technik nicht erreichbar waren“, sagt Dr. Mauch. Entscheidend
jedoch ist auch das Alter der Patienten: Bei Kindern und
Jugendlichen, die noch im Wachstum sind, sollte man von
der MACT-Methode Abstand nehmen, ebenso bei Patienten
über 50 Jahre. Auch zur Therapie eines stark arthrotischen
Knies eignet sich die Methode nicht. Dr. Mauch: „Wenn der
Knorpel in seiner Gesamtheit einem degenerativen Prozess
unterworfen ist, dann kann in der Regel ein Ausbessern
einiger schadhafter Stellen das Fortschreiten der Arthrose
nicht aufhalten.“
Nach Ausfassung von Dr. Mauch handelt es sich bei MACT
um eine „biomechanische Sanierung des Gelenkes.“ Diese erfordert jedoch gewisse Zeit, bis das optimale Ergebnis
erreicht ist. Bis die Sportfähigkeit wiederhergestellt ist, können zwölf Monate vergehen. Dr. Mauch: „MACT ist nichts
für den eiligen oder ungeduldigen Patienten.“ Stattdessen
aber für den anspruchsvollen. ••
•
Gemeinschaftspraxis
Dr. Mauch und Dr. Stihler
am Karl-Olga-Krankenhaus, Stuttgart
Telefon 0711 8703530
E-Mail [email protected]
Internet www.orthopaedie-stuttgart.de
www.privatklinik-stuttgart.de
Links das Kollagenvlies, in dem die Knorpelzellen angesiedelt werden; das Bild in der Mitte zeigt einen Knorpeldefekt,
der im Bild rechts durch die Transplantation eines "Zucht-Knorpels" behoben wurde
36
• Gernsbach
Krafttraining erlaubt
Krafttraining für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz – das wurde
früher als zu belastend angesehen
und daher abgelehnt. Doch das hat
sich inzwischen geändert: „Was die
Trainingsmethoden betrifft, ist es bei
der Behandlung der Herzinsuffizienz
zu neuen Erkenntnissen gekommen“,
betont Privatdozent Dr. Eckart Miche.
Der Ärztliche Leiter des Rehabilitationszentrums Gernsbach (RZG) hatte
im vergangenen November im Rahmen eines Workshops der Deutschen
Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation umfangreiches Datenmaterial aus dem RZG vorgestellt. „Diese
Daten sowie auch die Erkenntnisse
anderer Workshop-Teilnehmer belegen, dass keine wesentlichen Kontra-
•
Rehabilitations­‑
zentrum Gernsbach
PD Dr. Eckart Miche,
Ärztlicher Direktor
Telefon 07224 992-501
E-Mail cardiol@hkz
gernsbach.de
Impressum
sana profile
Das Magazin der Sana Kliniken
Ausgabe 1-2006, 16. Jahrgang
Herausgeber
Sana Kliniken GmbH & Co. KGaA
Verantwortlich für den Inhalt:
Susanne Heintzmann
Bereichsleiterin Marketing und PR
Gustav-Heinemann-Ring 133
81739 München
Telefon089 678204-340
Telefax089 678204-339
E-Mail [email protected]
www.sana.de
Krafttraining ist auch für Patienten mit
Herzinsuffizienz geeignet
indikationen gegen Krafttraining bei
Herzinsuffizienz bestehen“, so Dr. Miche. „Allerdings muss das Krafttraining
anhand der bestehenden Richtlinien
durchgeführt werden und mit einem
Ausdauertraining verbunden sein.“
Seit 1999 hatte der Kardiologe über
900 Patienten einem speziellen Trainingsprogramm unterzogen und die
Ergebnisse dokumentiert. „Aufgrund
dieser Erfahrungen im RZG kann Krafttraining bei Herzinsuffizienz uneingeschränkt empfohlen werden“, lautet
das Fazit von Dr. Miche. ••
Redaktion
Frank Westbomke (verantwortlich),
Sven Greiner, Katharina Weber ­
E-Mail [email protected]
Realisation
Amedick & Sommer PR-Projekte
Eierstraße 48
70199 Stuttgart
Telefon0711 621039-0
E-Mail [email protected]
Grafische Gestaltung
Franziska Kellner, Evelina Pezer,
Jürgen Kärcher
Fotografie
Titelseite und S. 34: PhotoCase.com
S. 8 und S. 28: die arge lola
Druck
Bechtle Verlag&Druck
• Rügen
Lehrkrankenhaus
Das Sana-Krankenhaus Rügen ist neues Akademisches Lehrkrankenhaus der
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Als Lehreinrichtung wird sich das Krankenhaus künftig vor allem an der Ausbildung von Studenten im letzten Jahr vor
dem medizinischen Staatsexamen beteiligen. Auf Rügen absolvieren die angehenden Ärzte ihr praktisches Jahr unter modernsten Bedingungen und haben die
Möglichkeit, an zahlreichen Fort- und Weiterbildungsangeboten teilzunehmen.
Gleichzeitig sollen auch die gemeinsamen Aktivitäten des Sana-Krankenhauses
und der Universität im Bereich Forschung intensiviert werden. „Die Vorteile der
Zusammenarbeit liegen auf der Hand“, erklärt Geschäftsführer Dietrich Goertz:
„Die aktive Beteiligung an Ausbildung und Forschung trägt dazu bei, Patientenversorgung und medizinischen Fortschritt effektiver miteinander zu verknüpfen.“ ••
37
profile
1- 06
Medizin
• Dresden
Herz-Experten im Fachdialog
• Lahr/Baden
• Bremervörde/Zeven
Interdisziplinärer Anspruch
„Gesundheit im Gespräch“
„Mit dem Themenkomplex ‚Herzchirurgie und Nephrologie’
haben wir gezielt ein sehr praxisbezogenes Thema in den
Mittelpunkt unseres diesjährigen Symposiums gestellt“,
erklärt Privatdozent Dr. Jürgen Ennker, Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Herzzentrums Lahr/Baden und Ärztlicher
Direktor des Hauses. Gemeinsam mit seinen Kollegen Dr.
Jochen Bories und Dr. Alexander Albert ist er Wissenschaftlicher Leiter des Lahrer Symposiums, das besonders auf den
interdisziplinären Dialog abzielt. „Zum Wohle der Patienten,
aber auch zur Wahrung der eigenen Berufszufriedenheit ist
die fächerübergreifende Betrachtung dieses Themas ein absolutes Muss“, betont Dr. Ennker – nicht zuletzt, da durch
demografische Gegebenheiten und knappe Ressourcen die
Spezialisierung und die Effizienzsteigerung in der klinischen
Medizin immer wichtiger werden. ••
Aufgrund des großen Zuspruchs im Vorjahr veranstalten die
OsteMed Kliniken Bremervörde und Zeven auch 2006 eine
Vortragsreihe zu Gesundheitsthemen – in Zusammenarbeit
mit der AOK. Zielgruppe der Vorträge unter dem Motto „Gesundheit im Gespräch“ sind in erster Linie medizinische
Laien; die Referenten kommen von den OsteMed Kliniken.
„Fast alle leitenden Ärzte aus unserem Haus werden einen
Vortrag zu einem Gesundheitsthema anbieten“, erklärt Geschäftsführerin Dr. Christine Lipp. Neben fachspezifischen
Informationen und Tipps werden dabei vor allem allgemein
verständliche Lösungsvorschläge für den Umgang mit Erkrankungen vermittelt. „Die Vorträge sollen“, so Dr. HansDetlef Heine, Ärztlicher Direktor der OsteMed Klinik Bremervörde, „Anstoß zu einer besseren Vorsorge sein – und
so zur besseren Früherkennung beitragen.“ ••
Foto: Sylvio Dittrich
Mit über 1.000 Teilnehmern fanden in Dresden zum 14.
Mal die Herz-Kreislauf-Tage statt, Deutschlands drittgrößte
Expertentagung auf dem Gebiet kardiovaskulärer Erkrankungen. Thematischer Kernpunkt der Veranstaltung war die
Umsetzung neuester Kenntnisse auf dem Gebiet der HerzKreislauf-Erkrankungen in die medizinische Praxis.
So gehörten beispielsweise hocheffektive Behandlungsmethoden, wie die Nutzung weiterentwickelter Stents, zu
den diskutierten Themen. „Bundesweit gesehen“, so er-
läuterte Professor Dr. Ruth H. Strasser, Ärztliche Direktorin
des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik und wissenschaftliche Leiterin der Herz-Kreislauf-Tage, „hat der Einsatz
dieser Drahtgeflechte dazu beigetragen, die Zahl der Todesfälle in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Jahr 2004
um 7,1 Prozent zu senken.“
Ein weiterer Schwerpunkt des Dialogs in Dresden waren
neu entwickelte Verfahren zum Verschluss von Löchern
in der Herzscheidewand – mittels Systemen, deren Gelenkbauweise eine optimale Anpassung an die Herzscheidewand ermöglicht. Mit solchen Verschlusssystemen und
so genannten Drug-eluting-Stents erzielt das Herzzentrum
Dresden hervorragende Behandlungsergebnisse: Beispielsweise konnte mit Hilfe der Stents, die gezielt Medikamente
abgeben, die Gefahr einer erneuten Gefäßverengung nach
einem Jahr auf unter vier Prozent reduziert werden.
Besonderen Grund zur Freude hatte Dr. Hagen Schrötter
vom Herzzentrum Dresden. Er wurde im Rahmen der HerzKreislauf-Tage für seine Forschungsarbeiten über Lungenhochdruck ausgezeichnet. Ausgeschrieben hatte den Forschungspreis der Förderkreis Dresdner Herz-Kreislauf-Tage
e.V, der die Auszeichnung künftig jedes Jahr verleihen wird
– um junge Ärzte und Wissenschaftler für ihre Leistungen
auf experimentellem, klinischem oder versorgungsklinischem Gebiet zu ehren und sie bei weiteren Forschungsprojekten zu unterstützen. ••
Dr. Hagen Schrötter (2.v.l.) war einer der Preisträger des Forschungspreises; zu den Überreichern der Preise gehörte auch
Professor Dr. Ruth H. Strasser, Ärztliche Direktorin des Herzzentrums Dresden Universitätsklinik (2.v.r.)
38
• Sommerfeld
Symposium mit Live-Operationen
Die Sana Kliniken Sommerfeld waren am 17. März Schauplatz eines internationalen wissenschaftlichen Symposiums. Rund 20 Orthopädie-Chefärzte aus ganz Europa kamen zu der Veranstaltung, die unter dem Titel „Soft Tissue
Balancing in Total Knee Arthroplasty“ oder auf deutsch
„Weichteilbalancierung in der Knieendoprothetik“ stand.
Privatdozent Dr. Andreas Halder, Chefarzt der Klinik für Endoprothetik in Sommerfeld und wissenschaftlicher Leiter
des Symposiums erläutert, was sich dahinter verbirgt: „Die
Komponenten des künstlichen Gelenks werden im Knochen
des Ober- und Unterschenkels verankert. Das Kniegelenk ist
jedoch umgeben von vielen Weichteilen, die für die Stabilität und Führung des Knies zuständig sind. Der Erfolg einer
Kniegelenkersatzoperation hängt also entscheidend von der
gleichmäßigen Weichteilspannung ab. Der Operateur muss
deshalb genau wissen, wie er die Stabilität des Kniegelenkes durch sorgfältiges Balancieren der Weichteilspannung
herstellt.“
Im Rahmen des Symposiums diskutierte Dr. Halder mit
seinen Kollegen Fakten zur Weichteilbalancierung, Studienergebnisse wurden vorgestellt und Erfahrungen ausgetauscht. Auch die Praxis kam nicht zu kurz: Zwei Operationen wurden live in den Konferenzraum übertragen. Der
Sommerfelder Chefarzt und sein Team demonstrierten dabei die Weichteilbalancierung am Kniegelenk: Eine O-Beinund eine X-Beinfehlstellung wurden korrigiert. „Das Kniegelenk ist häufig nur einseitig von Arthrose betroffen. Die
Bänder, die das Knie stabilisieren sollen, schrumpfen auf
der erkrankten Gelenkseite. Eine O- oder X-Beinfehlstellung
ist die Folge. Bei der Implantation eines Kunstgelenkes korrigiert der Operateur die ungleiche Bandspannung und stellt
so die natürliche Achse des Beines wieder her“, erklärt Dr.
Halder, der über langjährige Erfahrung in der Knieendoprothetik verfügt und eine gewebeschonende minimalinvasive
Operationstechnik entwickelt hat. In Sommerfeld werden
jährlich rund 800 Knieendoprothesen implantiert. ••
• Stuttgart
Professor David zu Besuch in der SHS
Am 16. November
2005 konnte die Sana
Herzchirurgische Klinik Stuttgart (SHS)
den international
renommierten Kardiovaskularchirurgen
Prof. Tirone E. David
aus Toronto, Kanada, begrüßen. Der
Spezialist für Herzklappen-Operationen – und dabei besonders für die klappen­
erhaltenden Rekonstruktionen – kam auf einer fünftägigen
Europareise für einen Tag an die SHS. Gemeinsam mit dem
Ärztlichen Direktor der SHS, Prof. Dr. Joachim-Gerd Rein,
diskutierte Prof. David mit dem SHS-Team die nach ihm
benannte Operationsmethode. Diese wird seit über sechs
Jahren unter Federführung von Prof. Dr. Wolfgang Hemmer
überaus erfolgreich auch in der SHS angewandt und kontinuierlich weiterentwickelt. Bei dem Verfahren nach David
wird die an sich intakte Aortenklappe aus dem erkrankten
Aortenwurzelgewebe herauspräpariert und in ein künstli-
ches Aortenrohr eingenäht. Somit bleibt die patienteneigene Klappe erhalten, was für den Patienten gegenüber
einem Ersatz durch eine künstliche Herzklappe von großer
Bedeutung ist. In der breiten Palette des therapeutischen
Angebots der SHS bildet die Chirurgie der Aorta sowie der
Aortenwurzel einen ausgeprägten Schwerpunkt. Durch innovative Operationsmethoden und eine Vielzahl von Publikationen macht die Klinik international auf sich aufmerksam,
wie der Besuch von Prof. David zeigt.
„Wir haben in Stuttgart in vielen Bereichen eine große
Zahl an Modifikationen entwickelt bei gleichzeitig sehr hohem Qualitätsanspruch. Bei bestimmten Operationsverfahren gehören wir sowohl qualitativ wie auch quantitativ weltweit zu den führenden Spezialkliniken“, erklärt Prof. Rein.
„Die allgemeine Entwicklung führt zu einer zunehmenden
Individualisierung und Spezialisierung sowohl bei Ärzten wie
auch Einrichtungen“, so der Chefarzt weiter. Dies bestätige
Prof. David, der am General Hospital in Toronto ausschließlich für die Operation der Herzklappen zuständig ist. Auf die
Chirurgie der Herzkranzgefäße, der angeborenen Herzfehler sowie der insuffizienten Herzen einschließlich der Herztransplantation sind andere Kollegen spezialisiert. ••
39
profile
1- 06
Medizin
• Kempten/Hof
Grünes Licht fürs Allgäu und Nordbayern
Nur wenige Kliniken in Deutschland verfügen über einen
Greenlight-Laser, der als schonende Alternative zur Elektroresektion dient. Eine davon – sana profile berichtete – ist die
Reuter Klinik des Karl-Olga-Krankenhauses in Stuttgart. Aber
auch andere Kliniken aus dem Sana-Verbund bieten ihren Patienten das Behandlungsverfahren an.
„Mit dem Greenlight-Laser“, erklären Chefarzt Dr. Rudolf
Gumpinger und Oberarzt Dr. Thomas Bayer von der Urologie
am Klinikum Kempten-Oberallgäu, „haben wir, als eine der
ersten Kliniken im süddeutschen Raum, einen Meilenstein
in der Therapie der Prostatavergrößerung gesetzt.“ Bereits
über 150 Patienten, die zum Großteil als Hochrisikopatienten eingestuft waren, wurden bislang erfolgreich behandelt.
Auch das Sana Klinikum Hof konnte seine regionale Bedeutung als Prostatazentrum mit dem Greenlight-Laser ausbauen: Es ist in Nordbayern die erste – und bislang einzige – Klinik, die alle operativen Verfahren zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung anbietet.
Die größten Vorteile der Greenlight-Laserbehandlung: Die
Operationen verlaufen annähernd blutungsfrei, postoperative Beschwerden oder Erektionsstörungen sind nicht zu
erwarten. „Durch das hohe Energielevel des Lasers und
das Absorptionsverhalten des bestrahlten Gewebes“, beschreibt der Kemptener Oberarzt Dr. Bayer die Wirkungsweise „erfolgt eine starke Gewebeerhitzung. Das Gewebe verkocht und löst sich sozusagen in Luft auf.“ Ein Teil
der eingestrahlten Energie dringt in tiefere Schichten und
verursacht dort die Koagulation des Gewebes. Blutungen
während und nach der Operation sind damit nahezu ausgeschlossen. Deshalb ist das Verfahren bestens geeignet,
um auch Patienten, die auf Blut verdünnende Medikamente
angewiesen sind, ohne Komplikationen zu operieren. Eine
weitere angenehme Nebenerscheinung ist die verkürzte
Verweildauer in der Klinik: „Der stationäre Aufenthalt für
Greenlight-Laser-Patienten dauert selten länger als drei Tage“, sagt Dr. Gumpinger. ••
• Bad Wildbad
Anerkanntes MS-Zentrum
Ende 2005 wurde dem Neurologischen Rehazentrum Quellenhof der Sana-Kliniken Bad Wildbad eine hohe Auszeichnung zuteil. Als erste Rehabilitationseinrichtung für MS-Erkrankte in Baden-Württemberg bekam der Quellenhof durch
die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) das
Zertifikat „Anerkanntes MS-Zentrum“ verliehen.
„Mit dem Zertifikat bescheinigt die DMSG dem Quellenhof eine qualitativ hochwertige Behandlung von MS-Patienten“, betont Privatdozent Dr. Peter Flachenecker, Chefarzt
des Quellenhofs, „und es gibt MS-Erkrankten in Deutschland eine unabhängige und verlässliche Orientierung, wo sie
eine kompetente Betreuung erhalten.“ Zudem werden mit
dem Zertifikat erstmals auch Qualitätsstandards definiert,
die die Versorgung MS-Erkrankter verbessern sollen und somit die Lebensqualität deutlich erhöhen.
Die DMSG vergibt das Zertifikat nach strengen Richtlinien,
deren Einhaltung alle zwei Jahre erneut geprüft wird. Um die
Anerkennung im Bereich Rehabilitation zu erhalten, muss
beispielsweise der behandelnde Neurologe mindes­tens
fünf Jahre Erfahrung in der Betreuung von MS-Betroffenen
vorweisen können. Beim medizinischen Fachpersonal sind
es zwei Jahre. „Die Einrichtung muss zudem mindestens
40
120 Patienten pro Jahr behandeln, wodurch gewährleistet
werden soll, dass die Mitarbeiter umfangreiche Kenntnisse
im Umgang mit den Patienten und ihrem Krankheitsbild besitzen“, so Dr. Flachenecker.
Sollte es während des Reha-Aufenthaltes zu einem Notfall
oder einem Schub kommen, muss gewährleistet sein, dass
die Patienten von einer neurologischen Akutklinik mitbetreut werden. Das gilt auch für die urologische Versorgung.
„Der Quellenhof verfügt über entsprechende, vertraglich
geregelte Kooperationen“, so Chefarzt Flachenecker. Etablierte Praxis im Quellenhof ist zudem die vorgegebene,
enge berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit und
die Vernetzung der unterschiedlichen Therapien. Um stets
auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein, wurden
durch die DMSG zudem hohe Standards für Fortbildungen
und Schulungen der Mitarbeiter sowie der Patienten durch
die Mitarbeiter festgelegt. Bei letzteren geht es um Informationen über die Erkrankung, Coping-Strate­gien, Sozialberatung, Angehörigenarbeit und vieles mehr. Im Quellenhof
findet dies beispielsweise im REMUS-Konzept seinen Niederschlag. Der vollständige Kriterienkatalog der DMSG ist
einzusehen unter www.dmsg.de. ••
• Integrierte Versorgung, Disease Management & Co.
Weitere Verträge abgeschlossen
Sana Klinik Herrental
Sana Klinikum Lichtenberg
Integrierte Versorgung (IV) und Disease Management Programme (DMP) sind neue Versorgungsformen im deutschen
Gesundheitswesen, die einem doppelten Nutzen dienen:
Sie sollen die Qualität der Patientenversorgung verbessern,
bei gleichzeitiger Senkung der Kosten. Während IV-Verträge
eine stärkere Vernetzung der verschiedenen Fachdisziplinen und vor allem der einzelnen Sektoren (Krankenhäuser,
Fachärzte, Hausärzte, Krankenkassen) zum Ziel haben, sind
DMP – als ein Baustein der Integrierten Versorgung – als
systematische Behandlungsprogramme für chronisch Kranke definiert. Neben IV- und DMP-Verträgen gibt es zudem
noch weitere Möglichkeiten, vertragliche Kooperationen
zwischen den verschiedenen Leistungspartnern abzuschließen. Auch viele Häuser im Sana-Verbund sind in diesen Bereichen aktiv.
Die Sana Klinik Herrental in Bad Mergentheim hat im
September 2005 als eine der ersten Rehabilitationskliniken
mit der AOK Baden-Württemberg einen Vertrag zur Einbeziehung der medizinischen Rehabilitation in das Disease
Management Programm Diabetes Typ 2 geschlossen. „Innerhalb des DMP Diabetes Typ 2 spielt die Rehabilitation
der Patienten eine wichtige Rolle. Wird von den Beteiligten
der Nutzen einer Rehamaßnahme bejaht, ist es aber wichtig, dass die Überweisung in eine diabetesspezialisierte Rehaklink erfolgt“, sagt Michael Jung. Rehamaßnahmen sollten daher, so der Geschäftsführer der Sana Klinik Herrental,
nur in von der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) zertifizierten Klinken, so genannten „Behandlungs- und Schulungszentren für Diabetiker“, mit ausgewiesener Struktur-,
Prozess- und Ergebnisqualität durchgeführt werden. „Aufgrund ihrer Qualifizierung durch die DDG als Diabetes Typ
1- und Typ 2-Klinik ist die Sana Klinik Herrental prädestiniert
dafür, die im Rahmen des DMP geforderten Leistungen zu
erbringen“, betont Jung.
Sana Klinik Oldenburg
Kurz vor dem Herrentaler Haus hatte bereits das Sana Klinikum Lichtenberg mit den Krankenkassen den Vertrag
zum DMP Diabetes Typ 2 geschlossen. „Die Teilnahme am
strukturierten Behandlungsprogramm zur Verbesserung der
diabetologischen Versorgung ist für uns ein konsequenter
Schritt, da die Behandlung von Kindern und erwachsenen
Patienten mit Diabetes mellitus bereits seit vielen Jahren zu
den Schwerpunkten unseres Hauses zählt“, so der Chefarzt
der Klinik für Innere Medizin I, Professor Dr. Hans-Joachim
Schulz. Im Mittelpunkt des durch das DMP entstandenen
Behandlungs-Netzwerkes stehen verbesserte Stoffwechseleinstellungen und Patientenschulungen. Gemeinsam mit
Kooperationspartnern werden zudem die Komplikationen
am Herzen, an den Gefäßen, den Nieren, den Augen und
am Nervensystem behandelt. Auch wird eine psychologische und sozialmedizinische Betreuung gewährleistet.
Einen innovativen Vertrag im Sinne der Integrierten Versorgung haben die Sana Klinik Oldenburg und das Ambulante Versorgungsnetz Holstein geschlossen: Seit Ende des
vergangenen Jahres gehen alle Hausärzte im Versorgungsnetz bei bestimmten Patientengruppen bereits während
des Krankenhausaufenthaltes der Patienten gemeinsam
mit dem Facharzt der Klinik Oldenburg zur Visite. So wird
gewährleistet, dass alle wichtigen Informationen direkt ausgetauscht werden. „Der Patient sieht den ihm vertrauten
Hausarzt, der die Behandlung nach dem Aufenthalt in Oldenburg weiterführt, noch im Krankenhaus. Das schafft Vertrauen“, sagt Dr. Andreas Jakobeit, Chefarzt für Innere Medizin
in der Sana Klinik Oldenburg und einer der Projektinitiatoren.
Die Vertragspartner sind auch dafür offen, Krankenkassen
mit ins Boot zu nehmen. „Dann würde das Modell, das momentan von der Klinik Oldenburg getragen wird, auf breitere
Füße gestellt“, so Dr. Stephan Puke, Geschäftsführer der
Sana Kliniken Ostholstein. ••
41
profile
1- 06
Medizin
• sana
Gemeinsame Investitionsstrategie
Herzchirurgische Klinik Stuttgart insgesamt 27 Herz-LungenMaschinen mit einem Auftragswert von 4,5 Millionen Euro
zum Einsatz kommen werden.
Einigung auf gemeinsame Standards
Kareen Mettke, stellvertretende Leiterin der Kardiotechnik,
und Einkaufsleiter Eric Rechberger präsentieren die neue
„Stöckert S5” Herz-Lungen-Maschine der Sana-Herz­zentrum
Cottbus GmbH
Den im Bereich der Herzmedizin kooperierenden Kliniken
ist es gelungen, eine gemeinsame Investitionsstrategie für
die nächsten drei Jahre festzulegen. In einem Vertragswerk
konnte kontrahiert werden, dass in den Zentren: Deutsches
Herzzentrum Berlin, Schüchtermann Klinik Bad Rothenfelde,
Sana-Herzzentrum Cottbus, Herzzentrum Dresden Universitätsklinik, Universitäres Herzzentrum Hamburg und Sana
Ausschlaggebend für den Zuschlag für die „Stöckert S5“
Herz-Lungen-Maschine der Münchener Firma Sorin Group
waren das zukunftsorientierte Konzept und die wirtschaftlichen Aspekte, wie hohe Zuverlässigkeit und die zu erwartenden Wartungs- und Servicekosten über den Gesamteinsatzzeitraum der Geräte. „Die Einigung auf gemeinsame
Standards hat es uns ermöglicht, diese Kontrakte abzuschließen“, so Jan Stanslowski, Key-Account-Manager
Herz-Kreislaufmedizin. Die neuen High-Tech-Geräte zeichnen sich durch ihre kompakte Bauweise, einen modularen
Aufbau und eine sehr hohe Benutzerfreundlichkeit aus. Die
neuen HLM bieten die Möglichkeit, schnelle Geräte-Updates durchzuführen und gewährleisten einen verbesserten
Datenaustausch mit der Klinik-EDV.
Zwar werden minimalinvasive Operationsformen am
schlagenden Herzen ständig weiterentwickelt, etwa 90 Prozent aller Eingriffe in der Herzchirurgie werden jedoch nach
wie vor mit Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Dem Einsatz solcher kleineren und computergestützten Geräte wird
die Zukunft gehören. Nicht zuletzt, da diese weitaus schonender mit dem Blut der Patienten umgehen als die bisherigen Modelle.••
• Geplante Behandlungsabläufe
Modul „Thromboseprophylaxe“
In einer gemeinsamen Fachgruppe beginnen Anwender
aus verschiedenen Einrichtungen der Sana eine neue, von
18 Fachgesellschaften der AWMF (Arbeitsgemeinschaft
der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften)
entwickelte wissenschaftliche Leitlinie „Thromboseprophylaxe“ umzusetzen. In dieser Arbeitsgruppe sind Ärzte aus
verschiedenen medizinischen Fächern, Mitarbeiterinnen
aus den Bereichen Pflege und Physiotherapie sowie Apotheker vertreten.
Beraten wird die Gruppe von Professor Dr. Edmund
Neugebauer, Leiter der Biochemischen & Experimentellen
42
Abteilung der Universität Köln, der mit seinen Mitarbeitern
auch die Evidenzrecherche für die AWMF durchgeführt hatte. Von April bis Oktober 2006 sollen indikationsbezogene
Konzepte und Werkzeuge für die klinische Thromboseprophylaxe entstehen. Ziel ist es, gleichermaßen Qualität und
Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung zu verbessern.
Aus diesem Grund wird auch der Pharma-Bereich des Zent­
ralen Einkaufs die Projektgruppe unterstützen. Die Projektergebnisse werden verbundweit auf dem Sana-Fachforum
vorgestellt. Das Projekt wird koordiniert durch den Bereich
Medizin und Qualitätsmanagement. ••
• München
Vorzeigeklinik für Innovationen
Im Rahmen einer langfristig angelegten Kooperation wird
das Deutsche Herzzentrum München (DHM) zukünftig mit
der neuesten Medizin- und Informationstechnologie der Firma Siemens ausgerüstet. Im Gegenzug wird die Klinik ihre
Erfahrungen mit den neuen Systemen in die Entwicklung
künftiger Technologien einbringen sowie als Referenzzent­
rum für Besucher und Siemens-Kunden aus der ganzen
Welt dienen.
„Dank der Kooperation erhält das Deutsche Herzzentrum
das weltweit modernste Lösungsportfolio für die Diagnostik
und Therapie zahlreicher kardiologischer Erkrankungen“,
erklärt DHM-Geschäftsführer Robert Siegert. So wird beispielsweise der Magnetom Avanto installiert, das derzeit
führende System im Bereich der Kernspin- und Magnetresonanztomographen. Es besticht nicht nur durch exzellente dreidimensionale Aufnahmen. Mit kürzesten Untersuchungsdauern und minimaler Geräuschentwicklung ist der
MRT auch besonders patientenfreundlich. Und auch die vier
Katheterlabore, die das DHM erhält, ermöglichen schonende Untersuchungen und Eingriffe am Herzen – zum Beispiel
aufgrund der magnetischen Navigation eines der Systeme,
die auch bisher schwer zugängliche Stellen schnell und einfach erreichbar macht.
„Durch die Kooperation“, sagt Professor Dr. Erich R. Reinhardt, Mitglied des Vorstandes der Siemens AG und Vorsitzender des Bereichsvorstandes von Siemens Medical Solutions, „werden wir beweisen, dass innovative Medizintechnologie kein Kostentreiber ist, sondern zu mehr Effizienz
und Qualität führt.“ Zum Beispiel durch die Optimierung des
kommunikativen Workflows in Kliniken: Im DHM ist geplant,
zukünftig alle Patienten-Informationen digital zu verwalten,
so dass diese überall abgerufen werden können – dank
Freude über die Kooperation bei (v.l.) Siemens-Vorstand Professor Dr. Erich R. Reinhardt, dem Ärztlichen Direktor des
DHM Professor Dr. Albert Schömig, Staatsminister Dr. Thomas Goppel und DHM-Geschäftsführer Robert Siegert
WLAN perspektivisch sogar drahtlos. RFID-Chips, beispielsweise auf Medikamentenpackungen und in Patientenarmbändern, sollen zudem zu höherer Sicherheit führen. ••
•
Deutsches Herzzentrum München
Robert Siegert, Geschäftsführer
Telefon 089 1218-1700
E-Mail [email protected]
• Hof
Schlaflabor vergrößert
Das Sana Klinikum Hof hat mit der Einrichtung von vier neuen Messplätzen die Kapazitäten seines Schlaflabors verdoppelt. Damit reagiert das Klinikum auf die langen Wartezeiten,
die Patienten bislang für einen Termin zur Untersuchung und
Behandlung in Kauf nehmen mussten. Millionen von Bundesbürgern leiden an den Folgen von Schlafstörungen, die
von geringen Befindlichkeitsstörungen bis hin zu schweren
Krankheiten reichen. Um dieser Bandbreite gerecht zu werden, hat das Sana Klinikum Hof – gemeinsam mit niederge-
lassenen Ärzten und der AOK – ein gestuftes Versorgungsmodell entwickelt. Oberstes Ziel ist der Abbau von Hürden
in der ambulanten und stationären Versorgung: Der Patient
wird wohnort- und zeitnah behandelt, Doppeluntersuchungen entfallen, ein Dokumentationssystem verbessert die
Kommunikation aller Beteiligten. Im Zuge der Ausweitung
des Schlaflabors wurde auch die Qualität der Untersuchungen gesteigert. Die Umrüstung der Messplätze erfolgte auf
eines der modernsten Systeme, das auf dem Markt ist. ••
43
profile
1- 06
Medizin
• Sommerfeld
• München
Schulterprothese mit
Messelektronik
Chefarzt in Solln und
Ärztlicher Direktor in Solln
und Sendling
Hightech-Prothese: Die Messelektronik der Messprothese befindet sich im
Verbindungsstück von Prothesenkopf
zu Prothesenschaft, der untere Teil des
Schaftes enthält die Sende-Antenne
Der Ersatz des Schultergelenks durch
ein künstliches Gelenk ist heutzutage
Routine. Doch trotz großer technischer
und medizinischer Fortschritte kann es
in Einzelfällen zur Lockerung der Endoprothese kommen. Um Schulterendoprothesen aber weiter zu verbessern,
ist es wichtig zu wissen, wie groß die
im Gelenk wirkenden Belastungen
wirklich sind.
Um diesen Kräften auf die Spur zu
kommen, arbeiten das BiomechanikLabor des Berliner Universitätsklinikums Charité und die Klinik für Endoprothetik der Sana Kliniken Sommerfeld in einer entsprechenden Studie
zusammen. Privatdozent Dr. Andreas
M. Halder, Chefarzt der Klinik für Endoprothetik, und sein Team implantieren
dazu bei einigen ihrer Patienten eine
mit einer Miniatur-Messelektronik ausgestattete Schulterprothese. „Diese
so genannte Schultermessprothese
sieht äußerlich ganz ähnlich aus wie
eine normale Endoprothese und be44
sitzt uneingeschränkt dieselbe medizinische Funktion, weshalb sie auch
wie normale Implantate auf Dauer im
Patienten verbleiben kann“, betont der
Chefarzt.
Die eigentlichen Messungen erfolgen, solange der Patient noch stationär
behandelt wird, an den Sana Kliniken
Sommerfeld, danach im BiomechanikLabor der Charité unter Aufsicht des
Studienleiters Professor Dr.-Ing. Georg
Bergmann. Gemessen wird die Belas­
tung bei verschiedenen Aktivitäten
des Schultergelenks, die in der Regel
den Bewegungen in Alltagssituationen
entsprechen.
Die Messprothese selbst ist passiv
und muss für jede Messung erst aktiviert werden. Der Patient erhält dazu
eine Spule um den Oberarm, die ein
Magnetfeld erzeugt, welches wiederum die Messelektronik mit Spannung
versorgt. Eine kleine Antenne am unteren Teil der Prothese sendet dann
die aufgenommenen Belastungssignale aus. „Sobald die Spule am Oberarm
entfernt ist, wird die Messprothese
abgeschaltet“, sagt Dr. Halder.
In der Zeit nach der Implantation
werden wöchentlich ein bis zwei Messungen durchgeführt. Hat der Patient
das Krankenhaus verlassen, wird anfangs monatlich und später dann noch
halbjährlich gemessen. „Die Gesamtdauer der Studie ist auf sechs Jahre
angelegt“, so Dr. Halder. Insgesamt
zehn Patienten sollen mit der Mess­
prothese ausgestattet werden. ••
•
Seit dem 1. März
2006 ist Professor Dr. Gerhard
Metak Chefarzt
der Münchner
Sana-Klinik in
Solln und gleichzeitig deren Ärztlicher Direktor.
Der 48-jährige
Regensburger absolvierte das Studium
der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, danach
war er in wechselnden Funktionen am
Städtischen Krankenhaus MünchenBogenhausen sowie an dem Klinikum
Rechts der Isar der TU München tätig.
Dort wurde er als Leitender Oberarzt
im Mai 2004 zum außerplanmäßigen
Professor ernannt. Als Facharzt für
Chirurgie, Orthopädie und Unfallchi­
rurgie bringt er eine umfassende Ausbildung und Erfahrung für seine neue
Position mit, die zugleich auch mit der
Aufgabe des Ärztlichen Direktors für
die Schwesterklinik in München-Sendling verbunden ist. Die Neubesetzung
der Stellen war erforderlich geworden,
weil der vormalige Chefarzt, Dr. Jakob
Andrae, am 3. August 2005 nach langer, schwerer Krankheit verstorben
war. ••
Sana Kliniken
Sommerfeld PD Dr. Andreas M. Halder,
Chefarzt Klinik für
Endoprothetik
Telefon 033055 52201
E-Mail a.halder
@sana-hu.de
Sana-Klinik München-Solln
Leute
profile
1- 06
• berlin-lichtenberg
Ernennung zum Professor
Im Dezember 2005 ist Privatdozent
Dr. Sven Mutze zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden. Er ist
Radiologie-Chef des Sana Klinikums
Lichtenberg sowie Direktor des Instituts für Radiologie am
Unfallkrankenhaus Berlin (ukb). Die Ernennung wurde durch
die Medizinische Fakultät der Universität Greifswald ausgesprochen. Professor Mutze hatte an der Charité in Berlin
studiert und ist Facharzt für Radiologische Diagnostik. Am
Sana Klinikum Lichtenberg ist er seit Januar 2004. ••
• Hof
Cord Meyer
Oliver Bredel
• remscheid
Doppelspitze
Chefarzt der Gefäßchirurgie
Dr. Dragos Simici ist seit November
2005 Chefarzt der neu geschaffenen
Abteilung für Gefäßchirurgie am Sana
Klinikum Hof. Der 56-jährige Gefäßspezialist erweitert das operative Spektrum des Hofer Klinikums
um spezielle gefäßchirurgische Eingriffe wie AV-Shunts für
die Behandlung dialysepflichtiger Patienten oder arterielle
Bypässe. Auch will er an dem Sana-Haus ein Gefäßzentrum
aufbauen. Der Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie
stammt aus Bukarest, sein Medizin-Studium hatte er an
der Universität seiner Heimatstadt, die gefäßchirurgische
Ausbildung in Ulm und Hamburg absolviert. Zuletzt war Dr.
Simici als Chefarzt der Gefäßchirurgie am Klinikum Fichtelgebirge in Selb und Marktredwitz tätig. ••
• sana südwest
Regionalreferent
Referent des Sana-Generalbevollmächtigten Süd und Südwest, Gerhard
Straub, ist seit Beginn des Jahres Thomas Maier. Der 30-Jährige hat nach
seiner Ausbildung zum Krankenpfleger an der Berufsakademie (BA) Stuttgart Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Gesundheitswesen studiert. Den betrieblichen Teil des dualen
BA-Studiums absolvierte er am Stuttgarter Karl-Olga-Krankenhaus (KOK), einem Haus im Sana-Verbund. Nach dem
Studium blieb Thomas Maier, der aus dem badischen Orte­
naukreis stammt, am KOK. Dort wird er neben seiner Referententätigkeit auch weiterhin im Controlling arbeiten. ••
Das Sana-Klinikum Remscheid wird künftig von einer
Doppelspitze geleitet: Cord Meyer hat seine Position
als Geschäftsführer im Februar angetreten, sein Kollege Oliver Bredel folgte zum 1. März.
Cord Meyer begann im Januar 2000 bei Sana, als
Projektmanager in der Regionaldirektion Nord-West.
Ein Jahr danach wurde er Geschäftsführer der Medizinischen Qualitätsgemeinschaft Rendsburg und im
März 2002 Geschäftsführer der Sana Kliniken Lübeck.
Im Sommer 2005 verließ er den Sana-Verbund für
ein halbes Jahr. Cord Meyer hat im Anschluss an
die Ausbildung zum Krankenpfleger in Osnabrück
BWL mit Schwerpunkt Krankenhaus-Management
studiert. Der gebürtige Mindener ist 40 Jahre alt und
unterrichtet nebenbei an der FH Osnabrück sowie
der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in
Hamburg.
Oliver Bredel kam im Januar 2002 zum SanaVerbund. Damals übernahm der heute 44-Jährige die
Position des Geschäftsführers der im Sana-Management geleiteten Kreiskliniken Reutlingen mit den
Häusern in Reutlingen, Bad Urach und Münsingen.
Als der Managementvertrag Ende 2004 in einen Kooperationsvertrag umgewandelt wurde, blieb Oliver
Bredel in Reutlingen, nun als beim Landkreis angestellter Geschäftsführer. Der Diplom-Kaufmann und
Gesundheitsökonom hat langjährige Erfahrung im Gesundheitswesen. So war er vor der Zeit in Reutlingen
als Geschäftsführer des Rhön-Klinikums Bad Neustadt tätig. ••
45
profile
1- 06
Leute
• schwalmstadt
• SANA
Chefarzt Innere Medizin
Leiterin Konzerncontrolling
Das Klinikum Schwalmstadt der
Schwalm-Eder-Kliniken GmbH hat seit
Beginn des Jahres mit Dr. Matthias
Schulze einen neuen Chefarzt für
die Abteilung Allgemeine Innere Medizin/Kardiologie. Der
Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie hat in Hannover
studiert. Nach seiner Approbation 1995 wechselte er nach
Dresden, wo er zuletzt als Oberarzt in der Medizinischen
Klinik II/Kardiologie am Herzzentrum Dresden tätig war. Der
39-Jährige ist Spezialist für Links- und Rechtsherzkatheteruntersuchungen sowie für perkutane Koronarinterventionen.
Zu seinen Schwerpunkten gehören zudem die Intensivmedizin und die Echokardiografie, inklusive 3D-Ultraschall. ••
Die Diplom-Betriebswirtin Angelika
Schmeling ist seit Februar Leiterin
des Konzerncontrollings in der SanaZentrale in München. In dieser Funktion wird sie Hans-Jürgen Michal, Generalbevollmächtigter
Finanzen, unterstützen. Die 42-Jährige mit den Studienschwerpunkten Steuern, Rechnungswesen und Revision
ist bereits seit vielen Jahren im Gesundheitswesen tätig:
Von 1993 bis 2002 leitete sie das Rechnungswesen der
Ostholstein Kliniken, dann wechselte sie zu den Sana Kliniken Lübeck, erst als Leiterin Controlling, dann als Leiterin
Finanzen und Prokuristin. Angelika Schmeling stammt von
der Insel Rügen. ••
• münchen
Waltrud Menge in den Ruhestand
verabschiedet
30 Jahre Sana, das waren auch 30 Jahre Waltrud Menge.
Eine Ära geht zu Ende.
Als Mitarbeiterin mit der Personalnummer 1 hat Waltrud
Menge die Entwicklung des Unternehmens von der ersten
Stunde an miterlebt – und mit gestaltet. Denn in ihrer Tätigkeit für das Unternehmen hat sie zuerst im Sekretariat
des Geschäftsführers Dr. Weissenböck und dann in den zurückliegenden 13 Jahren im Vorzimmer des Geschäftsführers Ulrich Bosch auf vielfältige Weise Akzente gesetzt. So
wurden die Sana Führungstagungen bis zum Jahr 2001 im
wesentlichen durch Waltrud Menge vorbereitet und vor Ort
betreut. Für die Mitarbeiter der Holding führte sie die Personalakten und verantwortete die lohnsteuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Abrechnungen. Und sie führte
natürlich die Tagesgeschäfte im Sekretariat der Geschäftsführung. „Sie war und ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit und unschätzbare Unterstützung“, beschreibt Ulrich
Bosch die Zusammenarbeit.
So erklärt es sich, dass Waltrud Menge trotz des rasanten
Wachstums des Unternehmens für fast alle Mitarbeiter eine
bekannte und geschätzte Größe ist. Als „Glücksfee“ fiel ihr
zudem lange Jahre die Aufgabe zu, die Gewinner des Preisausschreibens in der Sana Aktuell zu ermitteln – eine Rolle,
die sie gern übernahm, denn das Glück der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter von Sana ist ihr 30 Jahre lang ein Herzensanliegen gewesen.
46
Mit dem Eintritt von Waltrud Menge in den Ruhestand geht
in gewisser Weise eine Ära bei Sana zu Ende – es verlässt
eine Chronistin mit beeindruckendem Wissen über die
Sana-Historie und mit einem immer wieder verblüffenden
Gedächtnis auch für Details das Unternehmen. Sie nimmt
einen unschätzbaren Fundus an Erinnerungen mit – aber sie
hinterlässt auch ein von ihrer milden Strenge, menschlichen
Wärme und bayerischem Charme geprägtes Klima. Sana,
die Geschäftsführung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sagen „Danke“ und wünschen Waltrud Menge alles
Gute im neuen Lebensabschnitt! ••
Sana-Geschäftsführer Urlich Bosch verabschiedet seine langjährige Sekretärin Waltrud Menge
v.l.
Jasmin Blache
Regina Gruber
Marion Klein
Michael Beutler
• SANA
Neue Gesichter in der Sana-Zentrale
Seit Mitte Januar verstärkt Jasmin Blache als Personalreferentin den Bereich Personal und Recht. Zuletzt war sie in
einem Tochterunternehmen der Lufthansa für die Personalbeschaffung und weitere Aufgaben im Personalmanagement verantwortlich. Jasmin Blache ist 32 Jahre alt und stammt aus München.
Regina Gruber unterstützt seit Februar das Arbeitsfeld Cash Management und Finanzen im Bereich Controlling.
Vor ihrem Wechsel zu Sana war die 39-Jährige in der Teamleitung im Bereich Finanzen einer international tätigen
Hotelkette beschäftigt. Die Oberpfälzerin ist gelernte Bankkauffrau.
Seit März ist Marion Klein im Bereich Zentraler Einkauf als „Projektmanagerin Zentraler Einkauf“ tätig. Zuletzt
war sie als Projektmanagerin die zentrale Ansprechpartnerin für die Schnittstellen Einkauf, Vertrieb, Logistik sowie
Finanzbuchhaltung und verantwortete die Prozessoptimierung in der Supply Chain. Marion Klein ist 34 Jahre alt und
kommt aus Erlangen.
Ebenfalls seit März und ebenfalls neu beim Zentralen Einkauf ist Michael Beutler. Er nimmt die Aufgaben eines
„Strategischen Einkäufers“ wahr. Der 36-Jährige war davor im Bereich Einkauf einer europaweit tätigen Handelsgruppe sowie als Einkäufer im Krankenhaussektor beschäftigt. Michael Beutler ist gelernter Fachkaufmann für Vorratswirtschaft. ••
• wolfenbüttel
• berlin-lichtenberg-
Unfall- und Viszeralchirurg
Chefarzt der Pathologie
Die neu geschaffene Stelle des Chef­
arztes der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Städtischen
Klinikum Wolfenbüttel wurde zum
1. Februar mit Dr. Hans Peter Salz besetzt. Der 53Jährige hat an der Universität Münster Physik und Biologie und anschließend in Aachen und Kiel Medizin studiert.
Schwerpunkte des gebürtigen Bad Kreuznachers sind Endoprothetik, Arthroskopie sowie Hand- und Fußchirurgie.
Dr. Salz ist Facharzt für Unfallchirurgie sowie für Viszeral­
chirurgie, er war zuletzt als Oberarzt der Chirurgischen
Abteilung des Sankt Anna-Stiftes im niedersächsischen
Löningen tätig. ••
Professor Dr. Mario Sarbia ist der
neue Chefarzt des Instituts für Pathologie am Sana Klinikum Lichtenberg.
Der Facharzt für Pathologie und Molekularpathologie hatte zuletzt eine Professur an der TU
München inne. Dort war er unter anderem mit einem Forschungsprojekt der Deutschen Krebshilfe beschäftigt. Der
45-Jährige ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Autor von über 100 Originalarbeiten.
Seine Schwerpunkte liegen in der Pathologie des MagenDarm-Traktes und in der Tumordiag­nostik. Professor Sarbia
ist zugleich Direktor der Pathologie am Unfallkrankenhaus
Berlin (ukb). ••
47
Einrichtungen des Sana Kliniken-Verbundes
Klinik in Sana-Trägerschaft
Klinik im Sana-Management
Alten- und Pflegeheime
Kooperationspartner
Einkaufskooperationspartner
Wyk/Föhr
Niebüll
Neu im Sana-Verbund
Eckernförde
Husum
Akut-Klinik
Fehmarn
Rügen
Kiel
Oldenburg
Jevenstedt
Eutin
Nortorf
Süderholz
Neumünster
Demmin
Itzehoe
Lübeck
Teterow
Grevesmühlen
Rendsburg
Tönning
Reha-Klinik
Heide
Akut- und Reha-Klinik
Brunsbüttel
Stand: März 2006
Bremervörde
Varel
Waren/Müritz
Hamburg
Neustrelitz
Zeven
Oldenburg
Bremen
Bad Bevensen
Templin
Gransee
Sommerfeld
Potsdam
Königs Wusterhausen
Stadthagen
Bad Rothenfelde
Bad Münder
Warendorf
Bad Oeynhausen
Helmstedt
Wolfenbüttel
Berlin
Lübben
Bad Pyrmont
Cottbus
Heinsberg- Duisburg
Bochum
Oberbruch
Brüggen Mühlheim
Hofgeismar
Düsseldorf
Mönchengladbach Hilden
Remscheid
Hückelhoven
Gangelt
Hürth
Brühl
Hann. Münden
Halle
Kaufungen
Fritzlar
Melsungen
Rotenburg
Bad Hersfeld
Homberg
Schwalmstadt
Dresden
Freiberg
Chemnitz
Dernbach
Bad Hönningen
Braunfels
Rheinbrohl
Andernach
Falkenstein
Koblenz
Hof
Bad Bertrich
Frankfurt
Zell / Mosel
Bad Kreuznach
Pegnitz
Aschaffenburg
Bad Mergentheim
Nürnberg
Neumarkt
Ludwigshafen
Furth im Wald
Bad Rappenau
Stuttgart
Bad
Wildbad
Gernsbach
Tübingen
Reutlingen
Esslingen a.N.
Bad Urach
Münsingen
Ulm
Albstadt
Lahr
Deggendorf-Mainkofen
Dietenbronn
Ochsenhausen
Nördlingen
Ingolstadt
Markt
Indersdorf
Dachau
Landau/Isar
Dingolfing
Freising Erding
Dorfen
Ebersberg
Gräfelfing
Herrsching
Trostberg
Laufen
München
Tutzing
Traunstein
Freilassing
Murnau
Kempten
Bad Reichenhall
Berchtesgaden
Immenstadt
Bad Tölz
Sonthofen
Oberstdorf

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