STORE CHECK

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JOURNAL
LZ 9 27. Februar 2015
Lebensmittel Zeitung 33
Eine neue
Erfahrung
STORE
CHECK
18 Monate zum Denken, Entwickeln und Umbauen hat der niederländische Marktführer
Albert Heijn benötigt, ehe er den Pilotmarkt von AH XL in Eindhoven eröffnet konnte.
Der Markt bietet geballte Frische und Inspiration, eine kluge Kombination aus Online
und Offline sowie eigens geschulte Mitarbeiter, die Kunden helfen sollen. | Pascal Kuipers
AH XL EINDHOVEN
Eröffnung:
Verkaufsfläche:
Mitarbeiter:
Artikelanzahl:
Kassen:
Pick-up-Station:
Parkplätze:
Öffnungszeiten:
QUELLE: AH
4. Februar 2015
3900 qm
400
25 000
24 (davon Self-Checkout 14)
6 Plätze
400
Mo - Sa 8 - 22,
So 12 - 20 Uhr
LEBENSMITTEL ZEITUNG GRAFIK
Limburglaan 2, 5652 AA Eindhoven
Schrauben. Über dem Eingang liest der
Kunde „Heerlijk Welkom“ (Herzlich
Wilkommen). Schon das deutet darauf
hin, dass der Markt anders ist. Wenn
sich Albert Heijn an dieses Versprechen hält, dürfte der Markt tatsächlich
ein Riesenschritt nach vorne sein.
Die Gesamtfläche beträgt 4 800
Quadratmeter, wovon AH XL selbst
3 900 Quadratmeter belegt. Den Rest
beanspruchen ein 200 Quadratmeter
großes Alkoholgeschäft der AlbertHeijn-Tochter Gall & Gall und der sogenannte Marktplatz. Das ist die Fläche, die direkt nach dem Eingang betreten wird. Hier präsentieren Lieferanten ihre Ware an kleinen Marktständen. Außerdem gibt es eine Kaffeebar mit Sitzplätzen, an der Kunden
Getränke und Speisen verzehren können, die es dort oder im Markt zu
kaufen gibt.
Der eigentliche Markt beginnt hinter der Infotheke, die auch als Abholstation für Artikel dient, die online
bestellt wurden – bei ah.nl, dem Webshop von Albert Heijn, oder bei bol.com, der Online-Tochter des Mutterkonzerns Ahold. Das ist ein wesentlicher Punkt, an dem Online- und Offline-Welt zusammengeführt werden.
Vor dem neuen Markt, in der Nähe
der Parkplätze, befindet sich eine
weitere „Schnittstelle“ dieser Art.
Kunden, die online bestellt haben,
können am Pick-up-Point ihre Ware
direkt ins Auto laden. Im Markt selbst
befindet sich noch ein weiterer Ort,
an dem sich die digitale mit der realen
Welt verbindet. An einem Tisch mit
Stühlen ist es möglich, in Ruhe eine
Tasse Kaffee zu trinken und gleichzeitig Online-Bestellungen an TabletPCs vorzunehmen. Mitarbeiter sind
gehalten, hier Hilfestellung zu geben
und zu beraten. Auf einer Fläche werden außerdem Artikel herausgestellt,
die es auf bol.com gibt. Auch diese
Produkte und sehr viel andere mehr
können vom Markt aus bestellt werden.
AH XL will Kunden eigener Darstellung nach mit Speisen und Getränken inspirieren. Diese werden vor Ort
von Mitarbeitern frisch zubereitet. Die
Mitarbeiter sind speziell ausgebildet,
Kunden zu beraten und Produkte entsprechend zu präsentieren. Vor allem
bei den Fragen „Was gibt es zum
Abendessen“ oder „Was kann ich mit
meinem begrenzten Budget an Zeit
und Geld kochen?“soll ihnen nie die
Fantasie ausgehen.
Interessant ist die Verwendung
hölzerner Rahmen, inspiriert von Eataly, die besondere Produkte und Abteilungen hervorheben. Diese Rahmen finden sich auch in der „Allerhande”-Küche, in der Köche mit Zutaten aus dem Markt täglich Mahlzeiten zu moderaten Preisen kreieren:
fünf Hauptgerichte, zwei Beilagen
und ein Dessert.
Im gesamten Markt wird das Sortiment klug ausgeleuchtet. Die Ware ist
ganz der Star. Alle wichtigen Abteilungen sind mit auffälligen, beleuchteten Lettern überschrieben. Dem
Sortiment hat Albert Heijn Hunderte
neuer Artikel und Zutaten hinzugefügt. Nun präsentiert der große AH
XL 25 000 Artikel – mehr als auf der
Internetseite ah.nl. In naher Zukunft
sollen die neuen Artikel aber auch online verfügbar sein.
AH XL umfasst neben der “Allerhande”-Küche mehrere Module wie eine Saft- und Salat-Bar und die erneuerte Brotabteilung, in der frisch gebacken
wird und der Teig in einer gesonderten
Ecke reift. Wie die Online-Integration
können auch solche Elemente bei Erfolg in anderen Albert-Heijn-Supermärkten ausgerollt werden. lz 09-15
.net
Store Check: Noch mehr
Bilder zu Albert Heijn
lebensmittelzeitung.net/albertheijn
Vielfältig: Der neue Markt punktet mit
Ruhezonen, an denen die Kunden
Online gehen können. Self-Scanning
und und der direkte Zugang zum Internet-Angebot (bol.com) runden den
Auftritt ab. Die Holländer setzen hohe
Standards für den Frischebereich.
F O TO S : A H O L D / W I M H O L L E M A N S
D
as ist eine ganz neue Einkaufserfahrung und für Albert Heijn ein Riesenschritt
nach vorn“ – so das Urteil
von Adriaan Thierry, Geschäftsführer
für Omnichannel-Marketing und Format, über den neuen AH XL bei der
Eröffnung vor wenigen Tagen in Eindhoven. Das Format mit Verkaufsflächen ab 3 000 Quadratmetern ist das
größte, was Albert Heijn zu bieten hat.
Für niederländische Verhältnisse sind
solche Flächen riesig.
In den vergangenen Jahren waren
die Ladenkonzepte von Albert Heijn
vorhersehbar geworden und ins Mittelmaß abgerutscht. Das galt nicht nur
für die Supermärkte mit Verkaufsflächen zwischen 800 und 2 500 Quadratmetern, das Rückgrat des niederländischen Marktführers, sondern
gleichermaßen auch für die großen
Märkte unter AH XL. Es fehlte der
Wow-Effekt, der Albert Heijn aus
dem Rest der Händler hervorgehoben
hätte. Woanders fanden Kunden mehr
Inspiration – oder eine als vergleichbar empfundene Qualität zu allerdings niedrigeren Preisen. Das hatte
den Verkaufszahlen von Albert Heijn
nicht immer gut getan.
Doch der neue AH XL liefert ein
Beispiel dafür, dass es auch anders
geht. Der Händler dreht an vielen

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