ScvO2 als hilfreiches Tool in der Weaning

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ScvO2 als hilfreiches Tool in der Weaning
ScvO2 als hilfreiches Tool in der Weaning-Phase
Angaben zum Patienten
- Männlicher Patient, 37 Jahre alt
- Keine bekannten relevanten Vorerkrankungen
- Grund der Aufnahme: Hohes Fieber, Husten, Atemnot
- Diagnose: Septisches Multiorganversagen auf dem Boden eines „streptococcal toxic shock syndrome“.
Übernahme auf die Intensivstation
- Der Patient wurde mit septischem Multiorganversagen hoch katecholaminpflichtig auf die
Intensivstation verlegt. Als Ursache der Erkrankung fand sich eine Sepsis mit hämolysierenden
Streptokokken des Typs A. Histologisch wurde zudem eine Myokarditis und Cholangitis gesichert.
- Im weiteren Verlauf zeigten sich eine eingeschränkte kardiale Pumpfunktion und eine progrediente
Verschlechterung der respiratorischen Situation bei schwerem capillary leak, sodass der Patient am
2. Tag nach Aufnahme intubiert werden musste.
- Am 14. Tag hatte er sich hämodynamisch und respiratorisch so weit gebessert, dass er extubiert
werden konnte.
- Trotz weiterer inhalativer Therapie und kurzfristiger nichtinvasiver Beatmung kam es zu einer
zunehmenden respiratorischen Verschlechterung.
- Am 20. Tag erfolgt die Reintubation bei radiologisch ausgeprägter fluid lung. Stabilisierung unter
Analgosedierung und kontrollierter mechanischer Beatmung.
- Vor der erneuten Extubation am 27. Tag wurde das CeVOX-Gerät angeschlossen und die
kontinuierliche Messung der zentralvenösen Sauerstoffsättigung zusammen mit dem WeaningProzess begonnen.
Nach der Extubation kam es zu einer erneuten respiratorischen Insuffizienz, die durch den Abfall der ScvO2
auf unter 70% (siehe Grafik) früher angezeigt wurde als durch den Abfall der arteriellen Sauerstoffsättigung
von 99% auf 84% (in der Grafik nicht dargestellt).
Nach Beginn einer nicht-invasiven Beatmung (BIPAP) kam es zunächst zu einer respiratorischen Erholung
(widergespiegelt durch den Anstieg der ScvO2, danach war bei erneuter respiratorischer Erschöpfung des
Patienten (sichtbar am deutlichen Abfall der ScvO2 auf ca. 55%) eine schrittweise Erhöhung der
Sauerstoffkonzentration erforderlich. Der Verlauf der ScvO2 in dieser Phase (Werte z.T. unter 50%) zeigt
die insgesamt mangelhafte Sauerstoffversorgung des Körpers, wobei die Erhöhungen der inspiratorischen
Sauerstoffkonzentration jeweils zu einem kurzfristigen Anstieg der ScvO2 führen.
Erst nach Reintubation kommt es zu einer nachhaltigen Verbesserung der Sauerstoffversorgung, was sich
in der Stabilisierung der ScvO2 zwischen 60 und 65% zeigt.
Beurteilung
Die ScvO2 spiegelte eine respiratorische Erschöpfung nach Extubation infolge vermehrter Atemarbeit und
verschlechterter Sauerstoffaufnahme zuverlässig wider. Unter der nicht-invasiven Beatmung wurden
Erhöhungen der FiO2 prompt von einem Anstieg der ScvO2 begleitet; erst nach Reintubation konnte jedoch
eine kontinuierliche Stabilisierung der ScvO2 sichergestellt werden (siehe Grafik).
Die kontinuierliche ScvO2 Messung zeigt in diesem Fall zuverlässig den wiederholten Wechsel zwischen
respiratorischer Erschöpfung und vorübergehender Erholung.
Die nach der Extubation auftretende respiratorische Verschlechterung konnte mit der kontinuierlichen
Messung der kontinuierlichen ScvO2 früher erkannt werden als durch Kontrolle der arteriellen Sättigung
(in der Grafik nicht dargestellt).
Grafik zu Fallbeispiel I.
Darstellung der ScvO2 (kontinuierliches Monitoring) im zeitlichen Verlauf.

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