Wir erwarten 10 Prozent Ertrag

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Wir erwarten 10 Prozent Ertrag
Acatis Aktien Europa Fonds UI
„Wir erwarten 10 Prozent Ertrag“
Der Acatis Aktien Europa Fonds UI zählte 2013 zu den besten Europafonds.
Fondsmanager Daniel Kröger über Warren Buffett, klassische Value-Aktien und reife
DAS INVESTMENT.com: Acatis steht seit über 15 Jahren für Value Investing. Sie sind seit 2010
Äpfel.
dabei und für den Acatis Aktien Europa Fonds UI (WKN: A1C2XL) verantwortlich. Was zeichnet
den Fonds aus?
Daniel Kröger: Wir managen den Fonds im gleichen Stil wie unseren Klassiker, den Acatis Aktien
Global Fonds UI (WKN: A1C7DK). Wir sind überzeugte Value-Investoren und stets auf der Suche
nach unterbewerteten Unternehmen.
Value-Investing funktioniert seit Jahrzehnten gut, die Studie von Fama und French hat nach wie vor
genauso Gültigkeit wie viele weitere akademische Untersuchungen. Trotz zwischenzeitlicher
Schwächephasen schlagen Value-Aktien langfristig Wachstumswerte. Seit 1926 um mehr als 500
Prozent.
DAS INVESTMENT.com: Die entsprechenden Zahlen und Studien sind Investoren bekannt, auf
Substanzwerte zu setzen ist ein Standard-Investmentstil. Wie lässt sich da noch ein Mehrwert
erwirtschaften?
Kröger: Zunächst kommt es darauf an, wie man Value definiert. Den einen Investmentstil gibt es
nicht. Während zum Beispiel Benjamin Graham für einen Deep-Value-Ansatz steht, der sehr breit
über stark unterbewertete Aktien diversifiziert, investiert sein Schüler Warren Buffett nur in wenige
ausgewählte Qualitätsaktien, wenn die gerade billig sind.
DAS INVESTMENT.com: Sie und Acatis-Gründer Hendrik Leber sind als Buffett-Anhänger
bekannt. Wie gehen Sie genau vor?
Kröger: Wir beginnen mit einer umfangreichen quantitativen Analyse: Zu Beginn jedes Monats
überprüfen wir mit unseren Modellen 15.000 Aktien auf 120 Faktoren.
Im zweiten Schritt machen wir uns an die Fundamentalanalyse der interessantesten Titel. Jeder
unserer vier Portfolio-Manager analysiert etwa fünf Aktien.
Wir schauen uns die aktuellen Bilanzen und Geschäftsberichte und die der vergangenen Jahre an.
Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Marktstellung eines Unternehmens. Hat es einen
Burggraben, der Wettbewerber auf Distanz hält und hohe Margendurchsetzungsfähigkeit vermuten
lässt?
Schließlich ermitteln zwei Portfolio- Manager unabhängig voneinander den fairen Wert des
Unternehmens. Ein bis drei attraktive Titel finden wir so durchschnittlich im Monat.
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DAS INVESTMENT.com: Welche Kriterien muss so ein Titel konkret erfüllen?
Kröger: Damit eine Aktie für uns interessant ist, muss sie eine Sicherheitsmarge von mindestens 20
Prozent bieten, also 20 Prozent unter dem von uns berechneten fairen Wert notieren. Diesen fairen
Wert haben wir zuvor noch um 10 Prozent abdiskontiert, denn das ist der Ertrag, den wir pro Jahr
erwarten und für unsere Anleger erzielen wollen.
DAS INVESTMENT.com: Nach einem Plus des Dax von rund 20 Prozent und einem von gut 15
Prozent des Stoxx Europe 600 dürfte es schwieriger geworden sein, in Europa Titel mit solchen
Abschlägen auf den fairen Wert zu finden.
Kröger: In der Tat sind die Äpfel, die tief hingen, bereits gepflückt. Sie brauchen mittlerweile eine
Leiter, um reife Äpfel an den höheren Ästen zu erreichen. Klassische Value-Aktien wie Coca-Cola
oder Nestlé notieren mittlerweile bei oder leicht über ihrem fairen Wert.
Und Fälle wie Nokia, die Investoren schon abgeschrieben hatten und deren Marktkapitalisierung
zeitweise nicht einmal mehr dem Wert der Patente entsprach, werden seltener.
Daher schauen wir verstärkt auf Trigger-Punkte, wie ich sie nenne: vom Markt unterschätzte oder
nicht erkannte Katalysatoren, die dem Unternehmen helfen, die Ertragskraft zu steigern und somit
die Unterbewertung der Aktie abzubauen.
DAS INVESTMENT.com: Was ist so ein Trigger?
Kröger: Nehmen Sie beispielsweise die Axel-Springer-Aktie. Das Unternehmen gilt noch immer
als Zeitungshaus, dessen Aussichten Investoren wegen der anhaltenden Print-Krise als allenfalls
durchwachsen einschätzen.
Übersehen wurde dabei bislang, dass das Haus die Hälfte der Umsätze und Gewinne mittlerweile
mit Internet-Angeboten wie Stepstone, Immonet und weiteren Portalen erzielt.
Das macht die künftigen Ertragsaussichten sehr viel positiver, als sie für ein reines Print-Haus
wären. Mittelfristig wird Axel Springer daher an der Börse ganz anders bewertet werden.
DAS INVESTMENT.com: Wie lange dauert es in der Regel, bis es so weit ist?
Kröger: Das ist ganz unterschiedlich. Wir hatten schon Fälle, in denen Aktien ihren fairen Wert
innerhalb von sechs Wochen erreicht haben und wir sie wieder verkauft haben.
Im Schnitt rechnen wir aber mit einer mehrjährigen Haltedauer. Der breite Aufschwung am
Aktienmarkt hilft uns. Mehr als 50 Prozent der Titel in unserem Portfolio haben sich 2013 besser
entwickelt als die Benchmark, wir liegen 5,4 Prozent vor dem Index. Und auch 2014 sind
Value-Aktien keinesfalls langweilig.
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Über Acatis Investment
Acatis Investment ist ein unabhängiger Vermögensverwalter mit Sitz in Frankfurt. Acatis bietet
Publikumsfonds und eine Vermögensverwaltung nach Value-Kriterien an und verwaltet derzeit rund
2,5 Milliarden Euro.
Die Produktpalette umfasst Aktienfonds mit internationalem, europäischem oder deutschem Fokus,
value-basierte Mischfonds, Dach- und Rentenfonds. Acatis wurde 1994 von Hendrik Leber
gegründet; der erste Fonds, der Acatis Aktien Global Fonds UI, startete im Mai 1997 und kommt
seither auf eine jährliche Rendite von 8,9 Prozent.
Der im Dezember 2005 aufgelegte Acatis Aktien Europa Fonds UI lag im November 2013 mit
einem Plus von 23,5 Prozent auf Platz 27 von 296 Europa-Aktienfonds.
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Dieser Artikel erschien am 04.02.2014 unter folgendem Link:
http://www.dasinvestment.com/acatis-aktien-europa-fonds-ui-wir-erwarten-10-prozent-ertrag/
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