Sie können diese Arbeit hier einsehen.
Transcrição
Sie können diese Arbeit hier einsehen.
Gymnasium St. Klemens Ebikon Maturaarbeit Eingereicht bei Frau Bettina Flütsch Die Herkunft und Vermarktung des FootvolleySchweiz Pascal Würsch in Aktion beim Footvolley Turnier in Sarnen OW Würsch Pascal Hofmatte 5 6374 Buochs 4. Kurs St. Klemens Abgegeben am 15.10.2007 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort ............................................................................................. 3 2. Einleitung .......................................................................................... 5 3. Was ist Footvolley? ........................................................................... 7 3.1. Die Regeln vom Fussvolleyclub Lido Luzern................................................ 9 3.2. Brasilien, Erfinder des Footvolleys? ........................................................... 11 3.3. Wer hat‘s erfunden? ................................................................................... 12 3.4. Die Geschichte des FVCL .......................................................................... 14 3.5. Gründung des SFVV .................................................................................. 17 3.6. Situation in der Schweiz ............................................................................. 18 4. Beachvolleyball verglichen mit Footvolley ....................................... 21 5. Umfrage .......................................................................................... 23 6. Wege der Vermarktung ................................................................... 24 6.1. Selbstvermarktung ..................................................................................... 24 6.2. Bereits etablierter Sportverband................................................................. 25 6.3. Professionelle Sportvermarkter .................................................................. 26 7. Zusammenfassung ......................................................................... 27 8. Schlusswort .................................................................................... 28 9. Anhang ........................................................................................... 29 9.1. Literaturverzeichnis .................................................................................... 38 9.2. Bildverzeichnis ........................................................................................... 38 9.3. Internetverzeichnis ..................................................................................... 38 Seite 2 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 1. Vorwort Schon einige Zeit vor dem Start der Maturaarbeit habe ich mir Gedanken zu einem möglichen Thema gemacht. Die Zahl der verschiedenen Ideen wuchs stetig an, so dass ich begann, eine entsprechende Liste darüber zu führen. Als ich nach einem Footvolley-Training einmal das Thema Maturaarbeit erwähnte, sagte Beni Zwyssig1, ich solle doch eine Maturaarbeit über das Thema Footvolley schreiben. Obwohl er es als ernsthaften Vorschlag unterbreitete, schmunzelte er dabei und gab mir zugleich schon ein paar mögliche Ansätze, wie ich diese Arbeit gestalten könnte. Somit vermerkte ich auch dieses Thema und machte mir so meine Gedanken, wie ich darüber eine Arbeit schreiben könnte. Zu Beginn des Maturaarbeitsprozesses im Dezember 2006 hatte ich dann die Qual der Wahl und konnte aus einigen Themen aussuchen, welche ich mir im Vorfeld erarbeitet hatte. Am meisten berührt und fasziniert hat mich dann schlussendlich das Thema „Footvolley“. Der Gedanke, dieses Thema zu wählen, blieb mir seit dem besagten Training und liess mich nicht mehr los. Deshalb setzte sich Footvolley als Thema auch durch. Ich wollte mehr über diese Sportart in Erfahrung bringen und mit meiner Maturaarbeit dazu beitragen, Footvolley etwas bekannter zu machen. Ich bin damit wohl weltweit einer der ersten Studenten, die ihn ihrer Maturaarbeit in irgendeiner Form über Footvolley schreiben. Diesen Gedanken fand ich ziemlich cool. Für Motivation war somit gesorgt. Zu Beginn war die Sportart einfach nur ein kleiner Ausgleich für mich neben dem herkömmlichen Fussball, welchen ich aktiv in einer Mannschaft betreibe. Inzwischen ist Footvolley weit mehr als das und ich versuche, wenn immer ich und meine Kollegen Zeit haben und bei fast jeder Witterung, ein „kleines“ Footvolleyspiel zu starten. Richtig gepackt hat mich die Sportart nach dem ersten internationalen Footvolley Turnier in Kriens am 27. Mai 2006. Als ich dort auf der Tribüne den weltbesten Foot1 Benedikt Zwyssig ist Präsident und Gründungsmitglied des schweizerischen Fussvolleyballverbands SFVV (www.sfvv.ch). Er ist der Footvolley-Pionier in der Schweiz und sorgt durch sein Engagement für die Verbreitung und Bekanntmachung der Sportart. Er war früher als Fussballer beim Sport Club Kriens in der damaligen National Liga B und A tätig (In Nationalliga A-Zeiten sozusagen Fussballprofi, -Halbprofi) Seite 3 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal volleyspielern beim Spiel zusehen durfte, wollte ich auch so spielen können wie die Weltelite. Danach trainierte ich noch öfters und besuchte auch nationale Turniere, um mich in einem Ernstfall beweisen und Punkte für einen besseren Rankingplatz sammeln zu können. Ein spezieller Dank gebührt Beni Zwyssig, der mit seiner Fachkompetenz immer zur Stelle war, wenn ich Fragen hatte und Informationen benötigte. Ebenso danke ich Paul Winiker, Präsident des Fussvolleyklubs Lido Luzern, für seine wichtigen Infos rund um den Fussvolley-Sport im Strandbad Lido Luzern. Weiter möchte ich Charly Heuberger meinen Dank aussprechen. Durch ihn gelangte ich zu wichtigen Erkenntnissen, welche die Frage des Ursprungs der Sportart klären. Als Mentorin fungierte Frau Bettina Flütsch. Sie liess mir die nötigen Freiräume, um meine Ideen zu verwirklichen und half mir auch bei der Suche nach Sachbüchern über mein Thema. Ich bin froh, dass mir meine wichtigsten Kontaktpersonen stets in einer unkomplizierten Art geholfen haben. Danke Beni, danke Paul, danke Charly und danke Frau Flütsch! Wie diese Arbeit Schritt für Schritt entstanden ist und wie ich das Erstellen der Arbeit empfunden habe, lesen Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, im Schlusswort. Abb 1: Hier wird ein sehr spektakuläres Element des Footvolley gezeigt, ein Fallrückzieher. Das Bild zeigt einen holländischen Nationalspieler bei einem internationalen Turnier in Holland. Seite 4 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 2. Einleitung Folgende Leitfragen will ich mit dieser Arbeit beantworten können: Was ist Footvolley? Wer hat diese Sportart erfunden? Wie verbreitet und bekannt ist Footvolley in der Schweiz heute? Welche Möglichkeiten gibt es für den SFVV sich zu Vermarkten und somit als Breitensport zu funktionieren Um bei einer solchen Arbeit an Informationen zu gelangen, braucht es gute Verbindungen. Es gibt so gut wie keine Literatur zum Thema Footvolley. Somit absolvierte ich bereits im Vorfeld einige Besuche und Telefonate, um gute und hilfreiche Kontakte knüpfen und so an Informationen gelangen zu können. Beni Zwyssig war mir dabei eine grosse Hilfe, denn er kannte alle Leute, welche mir behilflich sein konnten bei meinem Vorhaben. Schnell waren alle wichtigen Kontakte geknüpft und ich konnte viele Informationen sammeln. In einer nächsten Phase vertiefte ich mich in die Texte und Quellen, welche ich zusammen gesammelt hatte. Ich wollte nicht eher zu schreiben beginnen, bevor ich mir nicht einen Überblick über das ganze Thema gemacht hatte und in etwa wusste, was ich alles schreiben will. Ich habe mir in dieser Phase ziemlich viel Zeit gelassen, weil der Abgabetermin noch in weiter Ferne lag. Somit habe ich erst in der Blockwoche in etwa gewusst, in welche Richtung es gehen soll und wie umfangreich die Nachforschungen gemacht werden mussten. Bei der Abgabe der Konzepte war ich noch nicht sicher, ob mein Vorhaben überhaupt gelingen würde. In den Sommerferien bemühte ich mich, alle diese Texte bereits zu schreiben, bei welchen mein Wissensstand und die Informationen aus dem Internet genügten. Ich kam so schon ein kleines Stück voran. Ich musste feststellen, dass die Quellen im Internet oft widersprüchlich und fehlerhaft sind. Somit war ich wieder auf die Hilfe von anderen Quellen angewiesen und diese waren Leute, welche direkt etwas mit dem Footvolley zu tun hatten. Sie gaben mir diverse alte Dokumente und Aufzeichnungen und dazu top aktuelle News aus der Footvolleywelt. Jetzt hatte ich einen Stapel In- Seite 5 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal formationen, welche ich nun zu einem Gesamtwerk zusammenfassen musste, einer Maturaarbeit würdig und meinen Ansprüchen genügen sollten. Bei meinem Aufbau der Arbeit ging ich zuerst auf die Sportart selber ein. Die Arbeit beginnt mit dem Erklären und Aufzeigen von Footvolley, wo es herkommt und auch die Wurzeln liegen. So kann man sich besser vorstellen, was der Begriff „Footvolley“ alles in sich birgt. Danach wird die Situation in der Schweiz zum Thema miteinbezogen und die aktuelle Lage des Footvolley in unserem Land. Dazu gehört auch der schweizerische Fussvolley-Verband mit seinen Aufgaben und Bemühungen. Weiter wollte ich ein Augenmerk auf die Gemeinsamkeit zum Beachvolleyball legen. Eine Sportart, welche dem Footvolley in allen Zügen doch sehr ähnlich ist. Zum Schluss wird noch die Problematik der Vermarktung des Footvolley behandelt. Die grösste Gewichtung habe ich auf die Klärung der Wurzeln des Footvolley gelegt. Seite 6 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 3. Was ist Footvolley? „Futevôlei“ (Brasilianisch-Portugiesisch- sprich: Futschivolei) oder auch Footvolley (englischer Begriff für Fussvolleyball) genannt, ist eine Sportart, welche mit dem Beachvolleyball verglichen werden kann und Elemente aus dem Fussball enthält. Footvolley wird wie Beachvolleyball ebenfalls auf einem Sandplatz gespielt. Die offiziellen Masse des Footvolley- Feldes betragen 18 Meter Länge und 9 Meter Breite. Sozusagen zwei quadratische Felder, 9 Meter auf 9 Meter, welche in der Mitte durch ein Netz getrennt werden. Die Netzoberkante befindet sich auf einer Höhe von 2.20 Meter. Links und rechts am Netz auf Höhe der Seitenlinien befinden sich Antennen, welche 80 cm über den oberen Rand des Netzes hinausragen. Sie begrenzen den Spielraum auf der Seite. Der Ball muss zwischen diesen beiden Antennen durchgespielt werden, sonst gilt er als „out“ (vgl. Abb 2). Gespielt wird in Zweierteams gegeneinander. Der grosse Unterschied zum Beachvolleyball liegt nur darin, dass beim Footvolley analog dem Fussball, alle Körperteile ausser Armen und Händen zum Spielen des Balles benutzt werden dürfen. Der Ball muss wie beim Beachvolleyball oder HallenVolleyball, direkt in der Luft weitergeleitet und spätestens mit der dritten Ballberührung über das Netz in die gegnerische Spielfeldhälfte befördert werden. Dabei darf nie der gleiche Spieler den Ball zweimal nacheinander berühren. Man darf nicht mit dem Ball jonglieren. Für den Aufschlag baut man sich hinter der Grundlinie einen kleinen Sandhügel auf. Er dient als Abschlaghilfe. Der Ball wird darauf gesetzt und mit dem Fuss angespielt. Man versucht den Ball über das Netz in die gegnerische Zone zu bringen. Bleibt der Ball im Netz hängen und kommt wieder in die eigene Zone zurück, gibt es einen Punkt für die Gegner. Jeder Ballwechsel führt beim Footvolley zu einem Punkt, man kann also auch punkten, wenn man nicht das Aufgaberecht, den Service, ausübt. Die Netzberührung des Balles ist beim Aufschlag wie auch beim Spiel erlaubt. Der Ball darf das Netz touchieren. Jedoch darf ein Spieler während des gesamten Spiels nicht mit dem Netz in Berührung kommen. Berührt ein Spieler das Netz oder spielt den Ball zweimal hintereinander, so gibt es einen Punkt für die gegnerische Mannschaft. Der Spieler darf jedoch sein Feld unter dem Netz übertreten, solange er dabei den Seite 7 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Gegner nicht stört und das Netz nicht berührt. Im Normalfall geht der Punkt an die Mannschaft, welche es mit einem gekonnten Angriff schafft, den Ball für die Verteidigung unerreichbar im gegnerischen Feld zu platzieren (der Ball landet im Sand). Je nachdem ob der Ball nun innerhalb oder ausserhalb des Spielfeldes zu Boden kommt, gibt es einen Punkt für die eine oder eben die andere Mannschaft. Diese Entscheide werden von einem unparteiischen Schiedsrichter gefällt. Berührt der Ball auch einen noch so kleinen Teil der Spielfeldbegrenzung (Outlinie), so wird dieser Ball als Punkt gewertet. Die Outlinie ist ein Teil des Spielfeldes. Ein Satz geht auf 18 Punkte und es wird auf zwei Gewinnsätze gespielt. Der Ball muss einen Druck von 0,56-0,63 kg/cm und einen Umfang von 68-70cm haben. International wird mit einem Mikasa Kickoff SWL 310 Size 5 gespielt, welcher diesen Kriterien gerecht wird (vgl. Abb 3). Man kann aber auch problemlos mit anderen herkömmlichen Fussbällen spielen2. Beim Footvolley verschmelzen somit zwei Sportarten; zum Einen gibt es Elemente aus dem Volleyball/Beachvolleyball und zum Anderen aus dem Fussball oder auch Beach Soccer, wenn man den Sand noch einbeziehen will. Abb 2: Spielfeld Antennenhöhe: 0.80 Meter Netzhöhe: 2.10 Meter Breite: 9 Meter Seitenlänge: 18 Meter 2 Vgl. http://www.fifv.org Seite 8 Abb 3: Das ist ein offizieller Footvolleyball, der Mikasa Kickoff. Er wird an internationalen Turnieren eingesetzt und ist etwas härter/schwerer als ein normaler Fussball. Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Dies ist die offizielle Spielweise auf internationalem Niveau. Alle Turniere werden nach diesen Regeln gespielt und ausgetragen. Es gibt jedoch noch einen kleinen Verein, der sich vom Rest der Welt klar unterscheidet und nach „eigenen“ Regeln Footvolley praktiziert. Der Fussvolleyclub Lido Luzern spielt auf eine etwas andere Art Footvolley und das seit Urzeiten: 3.1. Die Regeln vom Fussvolleyclub Lido Luzern Die Grundform und das Ziel des Spiel ist identisch: der Ball wird über das Netz ins gegnerische Feld gespielt um zu Punkten. Aus dem Fussball stammt die Regel, dass Berührungen mit Händen und Armen als Handspiel und damit als Fehler gelten und sofort abgepfiffen werden. Diese Regeln entsprechen alle noch genau den internationalen Footvolley- Regeln. Das Feld ist ein Volleyfeld mit einer Abmessung von ca. 7.50 Meter Breite und ca. 10 Meter Länge. Die Netzhöhe beträgt 2.10 Meter. Etwas kleiner und tiefer als beim Footvolley nach internationalen Standards. Nun kommt der wirklich grosse Unterschied zum herkömmlichen Footvolley. Jedes Team darf den Ball maximal 4 Mal berühren, wobei der gleiche Spieler mehrere Ballberührungen nacheinander vornehmen darf. Er darf sich also den Ball vorlegen oder einfach mit dem Ball jonglieren und alle 4 Berührungen selber ausführen. So kann ein Spieler fast alleine spielen. Nach maximal 4 Ballberührungen muss der Ball über das Netz in das gegnerische Spielfeld gespielt werden. Der Ball ist out, wenn das Spielgerät ausserhalb der Feldbegrenzungen den Boden berührt. Die Spielfeldumrandung (Outlinie) gilt als „In“ und somit als Punkt für die Mannschaft, welche den Ball gespielt hat. Die Spieler dürfen beim Angriff das Netz leicht berühren und unter dem Netz auch leicht übertreten. Die Zählweise stimmt mit der ursprünglichen Volleyball-Zählweise überein. Punkte erzielen kann nur, wer das Aufgaberecht besitzt. Der Service wird von der Ecke aus über das Netz gespielt. Der Spieler darf dazu den Ball in die Hände nehmen. Bei der Aufgabe darf der Ball das Netz nicht berühren. Bei Berührung kommt es zu einer Wiederholung des Services. Der Gegner darf den Ball direkt zurückspielen oder aber von den maximal 4 Ballberührungen Gebrauch machen. Der gleiche Spieler schlägt solange an, wie sein Team punktet. Beim nächsten Rückgewinn des Service-Rechts kommt der andere Spieler zum Zug. Das Spiel wird in Sätzen mit 15 Gewinnpunkten Seite 9 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal gespielt. Der Satz wird mit 2 Punkten Differenz gewonnen, gespielt wird insgesamt auf zwei Gewinnsätze. (Die alten, originalen und ersten Regeln des FVCL finden Sie im Anhang) Es wird mit einem leichten Plastic Outdoor Trainings-Volleyball gespielt. Der Ball ist deutlich leichter und kleiner als ein Leder-Fussball. Kleines Detail am Rande: Wenn der Ball die Pfosten der Netzaufhängung berührt und dadurch ins gegnerische Feld abgelenkt wird, gilt dies im Lido als Punkt. Im Footvolley nach internationalen Regeln darf der Ball weder die Antenne, noch die Netzpfosten oder ein Schiedsrichterstuhl (keine Gegenstände ausser das Netz) berühren. Durch diese doch sehr eigenen Regeln hat sich im Lido im Laufe der Zeit eine kleine, auf diese Form der Spielart spezialisierte Gruppe gebildet, die das LidoFootvolley seit Jahren dominieren. Die Gebrüder Benno und Hanspeter Wassmer zum Beispiel sind xfache Lido-Stadtmeister und machen den meisten jungen Footvolley-Spielern im Lido noch heute etwas vor. Nach internationalen Regeln auf dem Grossfeld sind sie in ihrem bereits fortgeschrittenen Alter (Mitte 40) allerdings auf verlorenem Posten. Abb 4: Ein Ausschnitt aus dem LNN-Magazin Seite 39, vom Freitag dem 21. Juni 1985. Die Regeln und Zählweisen erinnern hier noch stark an das Volleyball. Footvolley wird hier auch nur mit dem Volleyball verglichen und nicht mit der brasilianischen Spielweise. Abb 5: Bild aus einem Footvolley-Turnier im Lido Luzern Seite 10 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 3.2. Brasilien, Erfinder des Footvolleys? Die FIFV, der internationale Footvolley-Verband, wurde 1998 gegründet und hat seinen Sitz in Brasilien (Nähe Hauptstadt Brasilia3). Sie amtet als Weltverband und vereint die Footvolley-Landesverbände aus unterschiedlichen Kontinenten. Nicht zuletzt deshalb, weil Brasilien als Ursprungsland des Footvolleys gilt, hat sich dort auch der Weltverband angesiedelt (wurde von Brasilianern initiiert und noch heute geleitet). Auf allen Webseiten und Berichten über Footvolley gilt das sonnige Brasilien als das Ursprungsland. Es gibt verschiedene Auffassungen wie Footvolley entstanden sein könnte. Eine Theorie besagt, dass sich Jugendliche zuerst einen Ball mit dem Fuss, später auch mit anderen Körperteilen über ein Fussballtor zuspielten und dabei nie die Hände und Arme zu Hilfe nahmen4. Eine zweite Theorie besagt, dass von Anfang an ein Netz dafür benutzt wurde, ohne vorher ein Tor gebraucht zu haben, um den Ball darüber spielen zu können5. Die wohl wahrscheinlichste Theorie jedoch ist folgende: Früher, vor etwa 40 Jahren, war es an Rio’s Stränden verboten, wilde Fussballspiele abzuhalten und mit einem Ball am Fuss über den Strand zu rennen, weil so andere Badegäste beim Sonnenbad an der traumhaften Copacabana gestört worden wären. Jeder der trotzdem am Strand Fussball spielte, wurde durch eine eigens dafür eingesetzte Polizeipatrouille bestraft. So kam es dazu, dass sich ein paar Fussballer mehr als Protest gegen entsprechende Polizeiaktionen entschlossen, ihr Spiel auf ein begrenztes und dadurch für Ballspiele legales Beachvolleyballfeld zu verlegen. Dort störten sie niemanden mehr, konnten ihren Ballspielen am Strand frönen und bewegten sich innerhalb der Gesetze6. So kam es, dass der Ball logischerweise statt in Tore über das auf dem Feld vorhandene Netz gespielt wurde. Namen der einzelnen Spieler und somit auch eigentliche Erfinder dieser Sportart, sind nicht bekannt. Es waren nicht nur einzelne Personen, sondern ganze Gruppen, welche sich damit schlicht eine Alternative schufen, um trotz den Einschränkungen am Strand Fussball spielen zu dürfen. Diese Kombination von Fussball und Beachvolleyball am Strand auf einem Beachfeld über das Netz, verbreitete sich in Brasilien in rasantem Tempo. Inzwischen wird Footvolley überall an den Stränden in Brasilien gespielt. Die Hoch- 3 Vgl. http://www.brasilienportal.ch/index.cfm Vgl. http://www.footvolley.gr/index.php 5 Vgl. http://www.foot-volley.de/index1.html 6 Vgl: http://www.sfvv.ch/index1.html 4 Seite 11 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal burg des Fussvolleyballs liegt an ihrer Geburtsstätte in Rio, wo Ballkünstler wie Romario, Ronaldo, Ronaldinho, Junior, Careca, Renato und Zico dem Sport zu grosser Popularität verholfen haben. Footvolley ist in Brasilien nach Fussball die zweitbeliebteste und -verbreitetste Sportart. Footvolley kommt noch vor dem Beachvolleybal, in welcher Sportart die Brasilianer 2006 noch Weltmeister waren. Abb 6: Beni Zwyssig mit dem momentan teuersten und wahrscheinlich auch besten Fussballer der Welt, Ronaldinho (eigentlich heisst er Ronaldo de 7 Assis Moreira , aber die brasilianischen Ballkünstler verwenden meist Künstlernamen). Footvolley ist Ronaldinho’s liebstes Hobby. Er lässt in Barcelona, wo er im Verein spielt, regelmässig Strände absperren, um mit seinen Fussballkollegen in Ruhe Footvolley spielen zu können. Nach einem Besuch in Brasilien hatte Beni Zwyssig 1991 seine Leidenschaft fürs Footvolley entdeckt. So liess er sich auch vom warmen Klima, den SambaTänzerinnen und dem Footvolleyfieber anstecken und brachte diese Idee mit zurück in die Schweiz. Solange er beim Sportclub Kriens als Fussballer sehr aktiv war, blieb wenig Zeit, für die zweite Leidenschaft. Auf seine Initiative hin spielten die Krienser ab und zu im Training als Auflockerung Footvolley. Nach seinem Rücktritt als Aktivfussballer beabsichtigte er, mehr Zeit seiner jungen Familie zu widmen. Doch als passionierter Fussball- und auch Volleyballspieler konnte er schliesslich nicht „neinsagen“, als vom brasilianischen Weltverband die Anfrage an ihn gelangte, in der Schweiz einen Footvolley-Verband aufzubauen mit dem Ziel, die Sportart hier anzusiedeln und populär zu machen. 3.3. Wer hat‘s erfunden? Schmückt sich da gar etwa Brasilien mit fremden Lorbeeren? Ist die Vorstellung vom Footvolley mit Sonne, Strand, Meer und einem Caipirinha in der Hand etwa falsch. 7 Vgl. http://www.wikipedia.org/wiki/Ronaldinho Seite 12 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Passt es vielleicht sogar besser wenn man mit dem Thema Footvolley Berge, Kühe, kaltes und meist nasses Wetter in Verbindung bringt? Der Werbeslogan von Ricola passt zufällig perfekt in diesen Kontext: Im deutschsprachigen Raum ist er schon legendär, der TV-Werbespot des führenden Kräuter-Bonbons-Herstellers Ricola8. Da rühmen sich fremde Nationen, wie gut die von ihnen erfundenen Ricola-Bonbons schmecken. Doch nicht lange und ein pflichtbewusster und beamtenhafter Schweizer stellt die Prahler zur Rede und fragt ganz energisch „wer hat’s erfunden, wer .... wer?“ Derart unter Druck gesetzt, gestehen die Befragten etwas beschämt und sichtlich genervt ein „die Schweiz“ war es. Jetzt passt das überraschenderweise ganz gut auch zum Thema Footvolley. Die Frage des Erfinders stellt sich ja oft und ist nicht selten heftig umstritten, Fussball ist nur ein Beispiel dafür. Wie sieht es nun beim Footvolley aus, wo bislang Brasilien einhellig als Ursprungsland gesehen wird? Der Sport kommt in der heutigen Form zweifelsfrei aus dem wunderschönen Brasilien, wo er bereits eine enorme Verbreitung aufweist und dadurch auch ein Leistungsniveau weit weg von allen anderen Nationen erreicht hat. Die Brasilianer rühmen sich auf der Weltverbands-Homepage9, Footvolley in den 60er-Jahren in Rio erfunden zu haben. Die Story wurde von allen anderen übernommen und ist auch auf den deutschsprachigen Footvolley-Internetseiten nachzulesen. In Rio hatte sich damals die Polizei gegen wilde Fussballspiele an der Copacabana gewehrt und die Spieler vertrieben. Da kamen einige auf die Idee, die „legalen“ Volleyballfelder zu nutzen. Sie begannen Fussball im abgesteckten Feld zu spielen, wohl oder übel über das Netz in der Mitte. Eine interessante und sicherlich auch wahre Geschichte, die gemeinhin als Ursprung des Footvolley gilt. So weit so gut; nur, in der Stadt Luzern, mitten in der bergigen Zentralschweiz gelegen, entwickelte sich das Fussvolleyball, wie die Sportart hierzulande bezeichnet wird, bereits viel früher um das Jahr 1930 herum. Es gibt im Lidoverein sogar noch Leute von damals, welche bei der allmählichen Entstehung dabei waren, wie etwa Charly Heuberger. Dies geschah ohne jeglichen Bezug zu Brasilien oder Asien. 8 9 Vgl. http://www.ricola.com Vgl. www.fifv.org Seite 13 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal (In Asien gibt es Takraw, eine mit Fussvolleyball verwandte Sportart über ein Badminton-Netz. Es sieht fast gleich aus nur wenden sie völlig andere Techniken an und die Regeln weichen auch ziemlich stark vom „normalen“ Footvolley ab). Fussvolleyball entwickelte sich hier aus dem Volleyball. Luzern am Vierwaldstättersee gelegen, ist seit eh und je eine Fussballhochburg, besitzt ein Strandbad Lido, in welchem sich polysportive Fussballer als Ausgleich in ihrer Freizeit oft als Volleyballer betätigten. Was mit den Händen nicht ganz so gut gelang, konnte man als technisch versierte Fussballer sicherlich genau so gut mit den Füssen angehen. Und tatsächlich liessen sich einige dazu hinreissen und waren sofort begeistert von der neuen Sportart. Fussvolleyball war geboren. Es entwickelte sich die FussvolleyballBewegung Lido Luzern. In den Anfängen war noch das indirekte Spiel über Ballberührungen des Bodens, bei eher harter Unterlage, erlaubt. Auch ansonsten gab es kaum Regeln (Es gab keine Einschränkungen der Ballberührungen pro Spieler und Spielzug. Hauptsache war, dass der Ball wieder über das Netz zur gegnerischen Mannschaft gespielt werden konnte. Es existierte noch überhaupt keine Turnierform und Gewinner waren beide Teams; sie spielten damals nur der Leidenschaft wegen. Der Sport entwickelte sich in den Jahren weiter und 1960 kam es zur offiziellen Gründung des Fussvolleyballklubs Lido Luzern (Verein nach schweizerischem Recht), der noch heute Bestand hat und 75 Mitglieder zählt. 3.4. Die Geschichte des FVCL Footvolley in Luzern ist untrennbar verbunden mit dem Lido Luzern und dem Namen, Godi Rüttimann. Godi (1985 verstorben) hat zusammen mit dem schwedischen Volleyball-Promotor Eric Friberg das Footvolley 1936 eigentlich erfunden. Es wurden jahrelang kleine Plauschturniere im Lido durchgeführt. Die Freude am Spiel war die Haupt- und wer schlussendlich gewann nur Nebensache. Im Sommer 1960 lud Charly Heuberger die Footvolleyspieler ins damalige Café Bank zur Gründungsversammlung des Fussvolleyclub Luzern ein. (Im Anhang finden sie das Protokoll der ersten Generalversammlung und Gründungsversammlung des Fussvolleyclub Lido Luzern) Seite 14 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 33 Jahre hat danach Charly Heuberger den Verein präsidiert. Seither wurden erste kleine Meisterschaften im Strandbad Lido und im Winter in der Halle gespielt. 32 Mal wurde auch um die Clubmeisterschaft gespielt. Während in den ersten Jahren Fussvolley auch noch „indirekt“ gespielt wurde, d.h. es war jeweils eine Bodenberührung des Balles erlaubt, praktizierte man auf den Lido-Sandfeldern später nur noch die anspruchsvollere „direkte“ Spielweise. Dabei darf der Ball den Boden nie berühren. 1981 hat Paul Winiker die „Luzerner Stadtmeisterschaft“ ins Leben gerufen. Seit 26 Jahren nun veranstaltet der Fussvolleyclub Luzern jährlich ein Turnier im Lido Luzern. Dieses Turnier war seither der jährliche Höhepunkt der Fussvolleysaison. Dominiert haben bisher die Gebrüder Wassmer, welche sich bereits 11 mal diesen Titel sichern und die meisten Swiss Open Turniere in den letzten Jahren gewinnen konnten. Sie sind ganz klar auch im neuen Jahrtausend die „équipe à battre“. Zur Fussvolleyfamilie gehören auch früherer Fussballgrössen wie Andy Halter, Kudi Müller, Bigi Meyer, Hanspeter Burri und Max Vogel. Der Fussvolleyclub Luzern will mit dem Swiss Open einen Beitrag zur Popularisierung dieser attraktiven Randsportart leisten und hofft, dass vermehrt auch Teams aus anderen Regionen sich am Fussvolley begeistern. Der Fussvolleyclub Luzern ist Fördermitglied für die Verbreitung der Sportart, spielt allerdings immer noch nach den typischen Lido Regeln und nicht nach den sich durchsetzenden BrasilienFootvolley Regeln10. Wie soll man nun diese Fakten schonend den brasilianischen Kollegen und dem Weltverband beibringen? ☺ Wer die Cracks spielen sieht, erkennt auf den ersten Blick, dass es sich um Footvolley handelt. Die Stars aus dem Lido sind zwar bereits etwas ins Alter gekommen, den Vergleich mit der nachkommenden Generation brauchen sie jedoch nicht zu scheuen (nach Lido-Regeln jedenfalls). 10 Bericht für das Klub Heft des FVCL, von Charly Heuberger, Ehrenpräsident Fussvolleyclub Luzern und Paul Winiker, Präsident Fussvolleyclub Luzern Seite 15 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Abb 7: Hans Schläpfer ist mit 80 Jahren der wohl älteste Footvolleyspieler und noch voll im Saft. Selbst jüngere Spieler /Generationen, welche gut seine Söhne und Enkel sein könnten, müssen schon in die Trickkiste greifen, um ihn schlagen zu können. Sollte in ferner Zukunft einmal ein Footvolley-Buch herausgegeben oder gar ein Footvolley-Museum eingerichtet werden, so müsste die Geschichte des Footvolley aufgrund dieser Fakten wohl neu geschrieben werden, mit der Schweiz in der Hauptrolle. Womöglich wird das Lido als Geburtsstätte des Sports zur eigentlichen Pilgerstätte von Footvolley-Historikern und -Touristen (vergleichbar mit den olympischen Wettkampfstätten in Athen). Oder aber die Brasilianer müssen nochmals gewaltig in ihrer Geschichtskiste stöbern und eventuell, an den Footvolley-Stränden archäologische Ausgrabungen vornehmen, um die klaffende Geschichtslücke von 30 Jahren zum Schweizer Footvolley-Ursprung aufzuholen. Vorstellbar ist in diesem Zusammenhang alles. Wer weiss, vielleicht haben ja die alten Ägypter bereits mit Stoffbällen über eine Wäscheleine am Nil gekickt und so unbewusst die Footvolley-Wurzeln gelegt, die es noch zu entdecken und erforschen gilt. Seite 16 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Abb 8: Abschliessend zum Thema, „wer hat’s erfunden“ noch ein Zeitungsartikel vom Freitag 21. Juni 1985 im LNNMagazin auf der Seite 39. Die Frage sollte damit geklärt sein, wo der erst FootvolleyVerein der Welt gegründet wurde und dass die Herkunft dieser Sportart aus der bergigen Schweiz kommt. 3.5. Gründung des SFVV Der Gründungsort des schweizerischen Fussvolleyballverbands nach neuzeitlichen Vorgaben liegt in der Zentralschweiz, noch genauer in Nidwalden und hat ihren Sitz in Buochs. Der SFVV, am 17. April 2004 von einer Gruppe sportbegeisterten Fussvolleyballspielern mit dem Ziel gegründet, Footvolley auch in der Schweiz populär zu machen und zu verbreiten. Dabei möchte man eine Grundlage schaffen, um interessierten Aktiven die Möglichkeit zu bieten, sich in diesem Sport zu betätigen und den Leistungssportlern die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen zu ermöglichen. Die Schweiz soll von Beginn weg die internationale Entwicklung/Verbreitung dieser faszinierenden Sportart mitprägen und auch im sportlichen Bereich ähnlich wie im Beachvolleyball eine gute Rolle spielen und sich an der Weltspitze etablieren können. Abb 9: Die Gründungsmitglieder des SFVV (v. l. n. r.): Julia Wallimann, Daniel Zumbühl, Pascal Zumbühl, Daniel Flury, Benedikt Zwyssig und Erich Baumgartner. Seite 17 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Zur Zeit hat der SFVV über 100 Mitglieder, davon bereits 14 Frauen. Eine von Ihnen wird sicherlich in den nächsten Tagen von sich reden machen. Es ist die Miss Schweiz Kandidatin Kristina Joksimovic. Sie kam am Samstag Abend dem 13. Oktober bei der Miss-Schweizwahl leider nicht unter die 6 Finalistinnen. Auch bei den Männern gibt es einige bekannte Namen unter den SFVV-Mitgliedern wie zum Beispiel die Fussballgrössen: Christopher Lambert (FC Luzern), Reto Zanni (FC Basel), Michel Renggli (GC Zürich), René van Eck (Trainer FC Thun) und Reto Achermann (SC Buochs). 3.6. Situation in der Schweiz Das erste Footvolley Turnier (nach brasilianischen Regeln) fand im Jahr 1994 statt. Eine kleine Gruppe veranstaltete spontan in Buochs ein kleines Turnier. Viele Leute aus den Fussballerkreisen fanden das eine gute Idee und dem entsprechend war das Turnier trotz schlechter Witterung ein grosser Erfolg. Die Nachfrage nach weiteren Footvolleyturnieren war da. Seit diesem Turnier wird in Buochs, zwischen Strandbad und Fussballplatz, jeden Sommer ein Footvolleyturnier gestartet. Der Kreis der Spieler und die Nachfrage werden immer grösser. Es interessieren sich enorm viele Fussballer aus den verschiedensten Ligen der Schweiz für das Footvolley. Den sicherlich wichtigsten Schritt für die Schweizer Footvolley-Bewegung erfolgte am 17. April 2004 mit der Gründung des Schweizerischen Fussvolleyball Verbandes, dem SFVV. Im Jahr 2005 fand dann das erste Mal eine Swiss-Tour statt. Es waren einfache, kleine Footvolleyturniere, welche man Wochenende für Wochenende in der ganzen Schweiz besuchen konnte. Die Tour ging von Buochs nach Lausanne, Basel, Kriens, Bern, Baden, Zürich, Wil, Sarnen, Tenero, Winterthur und schliesslich wieder zurück nach Basel. Man konnte an all diesen Orten Ranking-Punkte sammeln und somit am Final in Basel teilnehmen, wenn man genügend Punkte gesammelt hatte. Mit Companys, Fontana di Coco und Trident ist es dem schweizerischen Fussvolleyverband gelungen, namhafte und lukrative Werbepartner für Footvolley zu begeistern. Diese Sponsoren ermöglichen es, nationale wie auch internationale Turniere durchführen zu können. Seit dem Jahr 2006 gibt es die Companys Footvolley Tour. Seite 18 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Dies ist eine alljährlich stattfindende Turnierserie an attraktiven Standorten über die ganze Schweiz verteilt. Abb 10: Die Sponsoren des SFVV mit ihren Logos. Am 27. und 28. Mai fand das erste Mal in der Schweiz ein internationales Footvolleyturnier statt. Die besten der Welt kämpften in Kriens, zwischen dem Kleinfeld und der Krienser Badi, um den Sieg beim Footvolleyturnier. Gewonnen haben dieses Turnier die damaligen Weltmeister aus Brasilien 2, Marcelinho und Belo vor Brasilien 1 mit Dico und Alexandre. Den dritten Rang belegten die Spanier vor Brasilien 4. Das Turnier war wegen dem schlechten Wetter nicht so gut besucht wie erhofft und somit blieben auch viel Plätze frei, jedoch war es sportlich und historisch gesehen ein riesen Erfolg. Spitzen Footvolleyer aus dem sonnigen Brasilien kamen in die kalte Schweiz an das erst internationale Footvolleyturnier in der Schweiz11. Abb 11: Der Flyer für das erste internationale Footvolleyturnier in der Schweiz. Das Turnier fand bei den Beachfeldern des Krienser Freiluftbades statt. Extra für diesen mega Event wurde eine Tribüne um das Hauptfeld errichtet. Am Donnerstag und Freitag fand ein Schweizer Qualifikationsturnier statt. Dort wurde untereinander ausgemacht, wer am Samstag gegen die Weltelite antreten darf. Ich war auch in einem Team und wollte mich im stark besetzten Startfeld der Schweizer durchkämpfen. Leider sind wir schon in der Qualifikation ausgeschieden und konnten somit den Brasilianern keine Angst mehr machen. 11 http://www.sfvv.ch/index1.html Seite 19 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Durch gute Beziehungen kann der SFVV von der Coop - Beachtour (Beachvolleyballtour) profitieren. So können einige Spiele von der Companys-Tour nach der Beachtour in dessen Stadien spielen. Die Stadien werden extra für die Footvolleyer noch ein paar Tage länger stehen gelassen. Dies ist eine äusserst sinnvolle Zusammenarbeit und hilft dem Footvolley etwas bekannter zu werden. Beachvolleyball und Footvolley sind sehr nahe beieinander, wieso dann nicht auch zusammenarbeiten. (Im Anhang befindet sich der Zeitungsbericht vom Sport-Journal über das internationale Turnier in Kriens) Nach Brasilien ist die Schweiz erst die zweite Nation überhaupt, welche ein Footvolley-Ranking-System eingeführt hat. Der SFVV kann zur Zeit somit über 100 lizenzierte Spieler vorweisen. Der schweizerische Fussvolleyverband hat es sich zum Ziel gesetzt, Footvolley in der Schweiz zu etablieren und die dafür notwendigen Verbandsinfrastrukturen auszubauen. Footvolley soll ein Sport für jedermann werden, an Bekannt- und Beliebtheit dazu gewinnen. Zahlreiche Printmedien und Radiosender haben bereits Beiträge über Footvolley gebracht. Eine breite Öffentlichkeit erreicht man natürlich am besten über das Fernsehen. Footvolley bietet attraktive Bilder. Wir sind gespannt, wie lange es dauert, bis auch das Schweizer Publikum in den Genuss von Footvolley-TV-Berichterstattungen kommt?12 Dies ist sicherlich nicht zuletzt ein Grund dafür, wieso Footvolley nach wie vor nur eine Randsportart ist in der Schweiz. Die Medienpräsenz ist für eine Sportart sehr entscheidend. Sie entscheidet inwiefern die Öffentlichkeit etwas über die Sportart erfährt oder eben nicht. Die Abbildung zeigt doch recht deutlich, dass das Fernsehen die häufigste genutzte Informationsquelle ist. Abb 12: Die Abbildung zeigt die genutzten Informationsquellen des Sports. Die Angaben sind in Prozent gemacht. (Nach Dinkel, 2002, Seite 69) 12 Vgl. www.sfvv.ch/index1.html Seite 20 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 4. Beachvolleyball verglichen mit Footvolley Beachvolleyball Sportart Footvolley Beachvolley ist ein Rück- Footvolley gehört in die schlagsspiel13 und zählt genau gleiche Kategorie dabei noch zu den Netz- wie Beachvolleyball. Es ist ballspielen14. ebenfalls ein Rückschlagswie Netzballspiel. Entstehungsort und Jahr Santa Monica, an den Kalifornischen Stränden In Luzern, beim Strandbad Lido im Jahr 1936. (USA) im den 1920er Jahren. Begründer Charlie Saikley Godi Rütemann und Eric Friberg Spielart Ball mit den Armen und Es dürfen alle Körperteile Händen über das Netz eingesetzt werden, ausser befördern, Berührungen die Arme und Hände um mit dem Kopf und den einen Ball über das Netz Beinen sind nach neuen zu bringen. Regeln auch erlaubt. Spielmasse Spielfeld: 8 auf 16 Meter Spielfeld: 9 auf 18 Meter Netzhöhe liegt bei 2.43 Netzhöhe liegt bei 2.20 Meter. Meter. 13 Definition von einem Rückschlagspiel nach www.wikipedia.org: Ein Rückschlagspiel ist eine Ballsportart, bei der zwei Parteien sich einen Ball gegenseitig so zuspielen, dass die jeweils andere bei der Annahme oder Rückgabe einen Fehler macht. Fehler von Partei A gelten als Punkt für B. 14 Definition von einem Netzball-Spiel nach www.wikipedia.org: Jede Partei versucht, den Ball so in die gegnerische Spielfeld-Hälfte zu befördern (durch Schlagen, Treten oder Werfen), dass der Gegner nicht regelgerecht zurückbefördern kann. Zur Unterteilung des Spielfeldes kann an Stelle eines Netzes auch eine Schnur, eine Bank, eine Linie oder eine neutrale Zonen dienen. Seite 21 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Spielball Der Beachvolleyball be- Der Footvolley besteht aus steht aus einem weichen einem robusteren Kunst- wasserabweisenden leder, hat einen Umfang Kunstleder. Er hat einen von 68-70 cm und einen Umfang von 66-68 cm und Druck von0,56-0,63 einen Druck von 0.17-0.22 kg/cm. kg/cm. Durchbruch als Sportart Erste Turniere gab es be- Das Footvolley kam um reits um 1940, erst seit 1990 nach Europa15. Im 1980 jedoch gibt es eine November 2003 jedoch professionelle Liga in A- wurde die European Foot- merika. Nach Europa kam volley Federation gebildet. dieser Spielbetrieb etwa Es fehlt bisher noch eine um 1990. professionelle Liga in Europa. Der Durchbruch ist noch nicht gelungen. Turniere in der Schweiz Seit 1992 gibt es in der Seit 2006 können die Schweiz eine Beachtour, Footvolleyer die Compa- vom Amateur bis zum Pro- nys-Tour mitbestreiten. fi sind alle Beachvolleybal- Das Siegerteam dieser ler vertreten. Der Sieger Tour verdient Anerken- bekommt ein schönes nung und Respekt. Preisgeld. Olympisch Erste Olympiade Beachvolleyball 1996 in Atlanta. gab mit Footvolley ist nicht oder es vielleicht einfach noch nicht olympisch. (vgl. http://www.wikipedia.de/beachvolleyball, http://www.sfvv.ch & meiner Arbeit) 15 Eigentlich war Footvolley bereits in Europa, in der Schweiz, jedoch ist die Sportart in Brasilien besser aufgekommen und daher wurde sie von dort her übertragen. Seite 22 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 5. Umfrage Am 21 Juli 2007 habe ich in der Stadt Luzern eine kleine Umfrage zum Thema Footvolley gemacht. Ich habe willkürlich Passanten angesprochen, ob ich ihnen eine Frage für meine Maturaarbeit stellen darf. „Können Sie sich unter dem Begriff Footvolley etwas vorstellen?“ Die befragten Personen waren zwischen 11 und 68 Jahren alt. Ich suchte mir Leute aus allen Altersklassen aus, denn ich wollte mit meiner kleinen Studie eine möglichst grosse Bandbreite abdecken. Hier das Ergebnis: Kennen Sie die Sportart Footvolley? 6 15 ja Beachsoccer keine Ahnung 79 Von 100 befragten Passanten haben nur 6 Personen Footvolley erkannt. Sie haben die Sportart schon einmal gesehen und sie auch gleich richtig beschrieben. 15 Leute meinten zu wissen, was sich hinter dem Begriff Footvolley verbirgt. Sie beschrieben eine Sportart, welche zwar auch im Sand gespielt wird, jedoch meinten sie das Beach-Soccer. Beach-Soccer ist ein Fussballspiel im Sand mit dem Abschluss auf 2 Tore. Die Mehrheit, dies sind 79 Personen, hatten keine Ahnung und konnten sich überhaupt nichts unter dem Begriff „Footvolley“ vorstellen. Viele versuchten zwar die Ableitung aus dem Englischen zu machen, Fussvolley, jedoch brachte sie diese Erkenntnis nicht weiter. Fazit: Footvolley ist trotz über 40-jähriger Geschichte in der Schweiz, eine Sportart, welche die meisten Leute nicht kennen und noch nie davon gehört haben. Seite 23 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 6. Wege der Vermarktung Eigentlich müsste man meinen, die Sportinstitutionen eines Landes freuen sich über jede neue Entwicklung im Sport (Probleme wie Fettleibigkeit und Bewegungsmangel nehmen in der Bevölkerung zu). In der Schweiz bleiben „neue“ Sportarten erstaunlicherweise jedoch in den ersten Jahren der Entwicklung auf sich alleine gestellt. Weder das Bundesamt für Sport noch Swiss Olympic kennen spezielle Programme für die Sportartentwicklung. Der SFVV musste sogar die Feststellung machen, dass nur schon ein Eintrag eines neuen Sportverbandes auf der Webseite dieser Institutionen nur schwerlich erreicht werden kann. Man hält sich lieber strikte an Statuten und Paragraphen. Eine Aufnahme bei Swiss Olympic ist nach Statuten z.B. frühestens 5 Jahre nach Verbandsgründung möglich. Ausserdem müssen Kriterien wie mindestens 1000 eingetragenen Mitglieder und bestehende Vereine in allen Sprachregionen des Landes erfüllt sein. „Startup“-Hilfen (finanzieller und struktureller Natur) wie die Wirtschaft sie kennt, sind im Sport nicht vorgesehen. Dies macht den Aufbau einer neuen Sportart unheimlich schwierig. Die professionellen Sportbehörden überlassen es arbeitstätigen Freiwilligen, für eine neue Sportart Strukturen (einen sinnvollen Aufbau) zu schaffen. So genannte Pioniere investieren Zeit, Energie und Geld. Es braucht viel Leidenschaft für den Sport, um dies über längere Zeit durchzuziehen. Meist „versanden“ diese Projekte nach zwei drei Jahren mangels Entwicklungsfortschritten und die involvierten Personen finden sich mit dem Randsportdasein ihrer Sportart ab. Dies ist sehr schade, wenn man bedenkt, wie viel Arbeit gewisse Leute in solche Unternehmungen stecken. Um einer Sportart auf breiter Front zum Durchbruch verhelfen zu können, braucht es Bekanntheit (Popularität) und Verbreitung (funktionierende Strukturen - Vereins/Trainingsangebote). Dies setzt entsprechende finanzielle Mittel voraus, die über Vermarktung der Sportart gewonnen werden müssen. Eine Art Teufelskreis, denn fehlende Bekanntheit und Verbreitung erschwert natürlich die Vermarktung. Für Footvolley sieht der SFVV drei mögliche Vermarktungs-Wege: 6.1. Selbstvermarktung Aktuell erarbeitet sich der SFVV seine Marketing-Strategien selber und geht direkt auf potenzielle Werbepartner zu (führte Gespräche und Vertragsverhandlungen). Seite 24 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Dies hat sie mit grossen Marken wie Trident, Companys und Fontana di Coco bereits teilweise geschafft. Auch die nationale Tour organisiert der SFVV in Eigenregie (inkl. Branding) und sorgt dafür, dass das Endprodukt den Werbepartner befriedigt (attraktive Gegenleistungen zustande kommen). Auch die mediale Abdeckung muss selber organisiert werden, was sich oft als zeitintensiv und schwierig herausstellt. Dieser Weg ist für reine Amateur-Funktionäre mit viel Aufwand verbunden. Es bedarf einer guten Organisation und genügend Ressourcen, Manpower. Man setzt vor allem auf persönliche Kontakte der Verbandsmitglieder und einen möglichen „Glückstreffer“. Da dieser jedoch nur äusserst selten zustande kommt, muss anderweitig eine Lösung gesucht werden. Ausserdem ist die Eigen-Vermarktung in einem frühen Entwicklungsstadium mit hohen finanziellen Risiken verbunden. Den Werbepartnern muss eine angemessene Gegenleistung geboten werden, die wiederum mit finanziellen Aufwendungen verbunden ist. Werden genügend Partner gefunden, um die Fixkosten für den Betrieb zu decken? Dies ist eine heikle Frage und muss im Vorfeld genaustens überprüft werden, bevor ein allfälliger Schritt in diese Richtung getan wird. 6.2. Bereits etablierter Sportverband Da die Vermarktung in Eigenregie ein steiniger und langwieriger Weg ist und keine Erfolgsgarantie bringt, liegt es auf der Hand, sich einen starken Partner im Sport zu suchen, der diesen Weg bereits erfolgreich durchlaufen hat. Im Fall von Footvolley ist es das Volleyball. Beides sind «Rückschlag-Sportarten» und es wird weitgehend dieselbe Infrastruktur wie beim Beachvolleyball benötigt. Es besteht auch bereits eine gute Zusammenarbeit zwischen Footvolley und Beachvolleyball in der Schweiz. In absehbarer Zukunft könnte dies zu einem Zusammengehen führen, falls der Volleyballverband ebenfalls Vorteile darin sieht (Diversifikation und zusätzliches Publikumsund Sponsorenpotenzial). Der Volleyballverband ist weltweit einer der grössten Sportverbände und ist professionell organisiert. Mit diesem starken Partner könnte Footvolley viel schneller wachsen und hätte sogar die Chance, innerhalb kürzester Zeit olympische Sportart zu werden. Natürlich würde der Footvolley-Verband im Gegenzug seine Eigenständigkeit verlieren. Ein grosses Fragezeichen ist auch, für diesen Zusammenschluss die Mehrheit der einzelnen Footvolley-Landesverbände zu gewinnen. Die positiven Synergien, Vorteile für Footvolley, sind allerdings unübersehbar. Die ganze Vermarktung und Entwicklung der Sportart über den starken VolSeite 25 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal leyball-Verband eröffnet ganz neue Horizonte. So wurde auch kürzlich Beachsoccer vom Fussballverband „übernommen“ und legt rasant an Bekanntheit und Popularität zu. Diese Sportart ist immerhin schon viel bekannter als Footvolley und wird sogar mit ihr verwechselt, wie meine kleine Umfrage aufzeigt. 6.3. Professionelle Sportvermarkter Professionelle Sportvermarkter haben in der Welt des Sports einen grossen Einfluss. Sie pflegen die Kontakte zu Weltfirmen und koordinieren für diese Unternehmen millionenschwere Marketing-Investitionen. Sportvermarktungsagenturen sind ständig auf der Suche nach attraktiven Sport-Stories, die sich gut vermarkten lassen. Damit Footvolley für einen seriösen Sportvermarkter überhaupt von Interesse wird, benötigt der SFVV eine funktionierende Europa- oder Welttour, was wiederum bedingt, dass entsprechende Verbände, Europa und Weltverband, vorhanden sind, welche sich für die Organisation verantwortlich zeichnen. Alle müssen am selben Strick ziehen. Aktuell ist dies noch nicht der Fall. In einzelnen Ländern verdienen Verbände, hinter denen Einzelpersonen beziehungsweise kleine Marketing-Firmen stecken, bereits gutes Geld mit Footvolley. Sie haben kein Interesse an einem gemeinsamen, demokratischen Kontinentalverband, bei dem sie ihren Einfluss/ihre Macht, welche ihnen persönliche und finanzielle Vorteile bringen, verlieren. Beim brasilianischen Weltverband präsentiert sich die Situation ähnlich. Persönliche Interessen stehen im Vordergrund und behindern die weitere Entwicklung. Footvolley wird erst dann für Sportvermarkter interessant, wenn die gemeinsamen Plattformen (Europa-/Weltverband) gestärkt werden, die Interessen gebündelt und seriös gearbeitet wird. Das heisst, entsprechende Touren eingerichtet werden und diese auch reibungslos funktionieren. Erst dann können Vermarktern ihren Grosskunden Footvolley ernsthaft als günstige und zukunftsträchtige Sport-Werbeplattform präsentieren und damit auch die Entwicklung entsprechend vorantreiben. Solange dies nicht geschieht, ist und bleibt Footvolley nur eine Randsportart und wird nie zu olympischen Medaillen gelangen16. 16 Nach der Strategie des SFVV. Führender Kopf dieser Vermarktungstaktik ist Eric Amstein, Vizepräsident und Marketing-Chef des schweizerischen Footvolley-Verbandes. Seite 26 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 7. Zusammenfassung Was ist Footvolley? Footvolley ist eine Kombination aus Fussball und Beachvolleyball. Die Sportart gehört zur Kategorie der Rückschlagsportarten. Mit Footvolley verbindet man ein Sommerfeeling, Sonne, Sand, Strand, gute Laune und schöne Frauen. In Brasilien ist Footvolley hinter der beliebtesten Nebensache der Welt, Fussball, die Sportart Nummer 2. Herkunft von Footvolley? Die Wurzeln von Footvolley gehen in die Schweiz zurück. Im Strandbad Lido Luzern wurde bereits um 1936 Footvolley gespielt. Erfinder dieser Sportart sind Godi Rütteman und Eric Friberg. Im Jahr 1960 kam es dann zur Gründung des ersten Footvolleyverbandes der Welt, dem FVCL. Charly Heuberger lud alle ins Café Bank und zur Gründungsversammlung. Er war der erste Präsident und führte dieses Amt über ein viertel Jahrhundert aus. Bis heute besteht dieser Verein noch und es wird weiter nach etwas speziellen/eigenen Regeln Footvolley gespielt. Wie bekannt und verbreitet ist Footvolley in der Schweiz? Mit der Gründung des schweizerischen Fussvolley-Verbands, SFVV, am 17. April 2004 wurde ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung des Sports gemacht. Der Verein zählt heute bereits über 100 Mitglieder und wächst stetig weiter. Der Verband ermöglicht eine Tour quer durch die Schweiz, bei denen man in turnierform Punkte für sein Ranking sammeln kann. Die Schweiz ist nebst Brasilien das einzige Land mit einem funktionierenden Punkte-System. Leider ist und bleibt Footvolley je doch weiterhin eine Randsportart. Der Durchbruch zur Popularität ist noch nicht gelungen und deshalb dem Bürger weitgehend unbekannt. Welche Möglichkeiten hat der SFVV, um sich zu vermarkten? Zuerst müssen lose Verbandsstrukturen in Europa gefestigt werden und zu einer Einheit gelangen. Man muss zusammen auf demokratische Weise eine Lösung suchen um diesen Sport voranzutreiben. Man versucht das Knowhow einer bereits etablierten Sportart zu nutzen und bei dieser unter seine Fittiche zu kommen, dem Volleyball. Im Volleyballverband sind die grossen Sponsoren bereits involviert und die nötige finanzielle Unterstützung ist somit gewährleistet. So kann die Popularität vorangebracht werden und in wenigen Jahren könnte man olympische Medaillen im Footvolley gewinnen. Seite 27 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 8. Schlusswort Die Maturaarbeit ist mit über einem Jahr ein sehr langer Arbeitsprozess. Die Arbeit beginnt im Dezember 2006 mit dem Sammeln von möglichen Ideen, über die Ausarbeitung eines Konzeptes, eine Arbeitswoche und schliesslich eine lange Zeit, in der man die eigentliche Maturaarbeit erarbeitet. Dieser Prozess endet Mitte Oktober mit der Abgabe der schriftlichen Maturaarbeit. Danach geht es weiter mit einer Präsentation seiner Arbeit im Februar 2008. Mit der Abgabe des Konzepts war ich noch etwas zu optimistisch und hatten noch nicht grosse Ahnung, ob mein Vorhaben auch wirklich umsetzbar ist. So konnte ich den Aspekt auf die Vermarktung einer Sportart nicht als Hauptaugenmerk nehmen, weil mir die passende Literatur dazu fehlte. Ein Buch ist auf einmal nicht mehr erhältlich und man muss etwas umdisponieren können. Dies gehört sehr wahrscheinlich auch zu einem Arbeitsprozess. Wichtig bei der Arbeit ist, dass man die lange Zeit der Sommerferien auch wirklich schon für das erste Fertigstellen nutzen kann. Ich habe die Fertigstellung meiner Arbeit etwas weit hinausgezögert. Somit musste ich noch in den Herbstferien meine Arbeit fertig schreiben und gleichzeitig auch noch alle formalen Dinge erledigen. Dieser Teil der Arbeit ist nicht zu unterschätzen und braucht relativ viel Zeit. Diese sollte von Anfang an gut mit einberechnet werden. Das Schreiben einer Maturaarbeit erachte ich als sehr sinnvoll. Man wird darauf vorbereitet, wie man eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben hat. Dies wird ja sicher nicht die letzte Arbeit eines Studenten sein und das Wissen, wie man eine solche Arbeit schreibt, wird einem später sicherlich eine grosse Hilfe sein. Ich kann nur jedem raten, beim sich Aussuchen eines Themas sich viel Zeit zu lassen und verschiedene Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Der Entscheid eines Themas beschäftigt einem später über ein Jahr lang und wenn man zuvor schlecht gewählt hat, fehlt einem sicherlich die Arbeitsmotivation mehr, als bei einer Arbeit aus Leidenschaft und Interesse. Seite 28 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 9. Anhang Protokoll der Gründungsversammlung des FVCL (Seite 1/2) Seite 29 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Protokoll der Gründungsversammlung des FVCL (Seite 2/2) Seite 30 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Protokoll der 1. ordentlichen Generalversammlung des FVCL (Seite 1/2) Seite 31 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Protokoll der 1. ordentlichen Generalversammlung des FVCL (Seite 2/2) Seite 32 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Alte Lido Regeln (Seite 1/2) Seite 33 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Alte Lido Regeln (Seite 2/2) Protokolle und Regeln sind alle aus dem Privat-Archiv von Charly Heuberger Seite 34 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Bericht im Sport-Journal über das internationale Footvolley-Turnier in Kriens Dieser Bericht erschien am Dienstag, dem 30. Mai 2006 im Sport-Journal Seite 35 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Footvolley-Impressions Seite 36 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal Alle Bilder aus der Impressions-Gallerie sind von Beni Zwyssig Seite 37 Maturaarbeit Footvolley – Würsch Pascal 9.1. Literaturverzeichnis Dinkel, M. (2002). Neues Marketing und Management von Sportvereinen. Entwurf einer Konzeption für erfolgreiches Sportsponsoring (1. Auflage). Butzbach-Griedel: Afra Verlag. 9.2. Bildverzeichnis Abb 1: Holländischer Nationalspieler bei einem Footvolley-Turnier. Foto: Zwyssig Abb 2: Schematische Abbildung eines Footvolleyfeldes von Verfasser selber Abb 3: Der offizielle Mikasa Kickoff Footvolley aus www.google.ch Abb 4: Ein Bericht über “Was ist Footvolley” aus dem LNN-Magazin vom Freitag dem 21. Juni 1985 Abb 5: Lido-Turnier des FVCL. Foto: Winiker Abb 6: Beni Zwyssig und Ronaldinho. Foto: Zwyssig Abb 7: Hans Schläpfer, der wohl älteste Footvolley-Spieler. Foto Zwyssig Abb 8: Bericht über “So entstand der FVCL” aus dem LNN-Magazin vom Freitag dem 21. Juni 1985 Abb 9: Aus dem Raiffeisenbankheft „Panorama“, St. Gallen, Nr. 5,erschienen im August 2007 Abb 10: Die Hauptsponsoren der Footvolley-Tour seit 2006 aus www.sfvv.ch Abb 11: Der Flyer für das internationale Footvolley-Turnier vom Mai 2006 aus www.sfvv.ch Abb 12: Grafik über die Nutzung von Informationsquellen im Sport aus Dinkel, 2002, Seite 69 9.3. Internetverzeichnis http://www.fifv.org, zuletzt besucht am 08.08.2007 http://www.brasilienportal.ch/index.cfm, zuletzt besucht am 01.10.2007 http://www.footvolley.gr/index.php, zuletzt besucht am 01.10.2007 http://www.foot-volley.de/index1.html, zuletzt besucht am 01.10.2007 http://www.sfvv.ch/index1.html, zuletzt besucht am 06.10.2007 http://www.wikipedia.org, zuletzt besucht am 08.10.2007 http://www.ricola.com, zuletzt besucht am 03.10.2007 Seite 38