Saarländisches Staatsorchester - Saarländisches Staatstheater

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Saarländisches Staatsorchester - Saarländisches Staatstheater
Saarländisches Staatsorchester
Konzertm ag azin
S P I E L Z E I T > 2 O15 \ 2 O16
»Eine Revolte der Güte und Hilfsbereitschaft
möge diese Musik auslösen, diese grandiose
alte und heute so neu-gewichtige Musik
der ›Eroica‹!«
Hansgünther Heyme
Vorwort
1
LIEBES PUBLIKUM,
D
as erste Jahr mit unserem neuen Generalmusikdirektor
liegt hinter uns, und ich darf sagen: Es war ein fulminanter
Einstand, den Nicholas Milton am Saarländischen Staatstheater gegeben hat. Sein Ziel ist es, die Musik noch näher zu
den Menschen zu bringen. Wie wichtig ihm dieses Anliegen ist,
hat er unter vielem anderen mit seinem Willkommenskonzert,
dem Wunschkonzert und seinem Operneinstand mit Wagners
»Fliegendem Holländer« auf das Eindrücklichste gezeigt. Dafür
bedanke ich mich bei ihm, bei allen unseren hochmotivierten
Musikerinnen und Musikern des Saarländischen Staatsorchesters
und natürlich auch bei Ihnen, liebes Publikum, die Sie ihn so
neugierig und begeistert empfangen haben.
»Es war ein fulminanter
Einstand, den Nicholas Milton
am Saarländischen Staatstheater
gegeben hat.«
Freuen Sie sich nun mit mir auf die neue Saison. Nicholas Milton
und sein Team haben ein exzellentes Programm ausgearbeitet,
das neben hochkarätigen Gastdirigenten wie Konrad Junghänel,
Constantin Trinks und Dirk Kaftan auch Solisten von Weltrang
versammelt. Ganz besonders gespannt dürfen wir aber auf den
international sehr gefragten Komponisten und Klarinettisten
Jörg Widmann sein, der dem Staatsorchester in der nächsten
Spielzeit als »Artist in Focus« verbunden sein wird. Seine Werke
stellt er auch im Rahmen der neuen Konzertreihe in der Alten
Feuerwache vor, in der er im Januar 2016 als Solist zu Gast sein
wird. Damit setzt Nicholas Milton nicht nur einen zeitgenössischen,
innovativen Akzent im Programm, sondern er stellt auch den
Klangkörper Staatsorchester vor neue Herausforderungen.
Erleben Sie mit uns eine anregende Konzertsaison,
Ihre
Dagmar Schlingmann, Generalintendantin
2
»Musik öffnet die Herzen,
beruhigt die Seelen und
bereichert die Menschheit.«
Nicholas Milton
I N H A LT
3
> 2015 \ 2016
S in f o n i e ko n z er t e
in der Congresshalle
4
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8
10
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1. Sinfoniekonzert – Liebe und Tod
2. Sinfoniekonzert – Klangspuren
3. Sinfoniekonzert – Ehre sei Dir
4. Sinfoniekonzert – In der Natur
5. Sinfoniekonzert – Diesseits und Jenseits
6. Sinfoniekonzert – Das himmlische Leben
7. Sinfoniekonzert – Verträumte Helden
8. Sinfoniekonzert – Fanfare des Schicksals
Ko nz er t e
i n d e r a lt e n F eu e r wa c h e
27
27
27
1. Konzert – Inspiration Franz Joseph Haydn
2. Konzert – Inspiration Jörg Widmann
3. Konzert – Inspiration Johann Sebastian Bach
Die berühmte Balkonszene
aus »Romeo und Julia«
inspirierte zum Titelmotiv.
K a m m e r ko n z e r t e
40
Zwölf Kammerkonzerte im Mittelfoyer des
Staatstheaters und der Deutschherrnkapelle
OPer und Ballett
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Das Staatsorchester in Oper und Ballett
W e i t er e Ko nz er t e
46
46
46
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Das ultimative Neujahrskonzert
Musikkabarettkonzert »Heile, heile Gänschen«
Percussion under Construction
Kaffeekonzerte im Saarbrücker Schloss
S er v ic e
47
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Impressum
Service
S o n d e r ko n z er t E
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31
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Promenadenkonzert – Ouvertüre Open Air
Neujahrskonzert – Vive la France!
Filmkonzert – Metropolis 27/10
Das Große Wunschkonzert im Staatstheater
K in d e r ko n z er t e
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Kinderkonzerte
Sitzkissenkonzerte
Mittendrin!
Kinderbetreuung
E s s ay s u n d M e h r
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Jörg Widmann: Artist in Focus
Die Macht der Stimme
Helden?
Im Gespräch: Nicholas Milton
und Stefan Eschelbach
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Rekonstruktion und Originalmusik
von »Metropolis«
4
S i n f o n i e ko n z e r t e i n d e r C o n g r e s s h a l l e
1. SINFONIEKONZERT
LIEBE UND TOD
R
omeo und Julia – das ist nicht nur die Kurzformel für Shakespeares 400 Jahre alte »Most
Excellent and Lamentable Tragedy of Romeo
and Juliet«, sondern auch das zeitlose Signum für eine
radikale, bedingungslose Liebe zwischen den Fronten
und ihr fatales Ende, von dem sich zahlreiche Künstler,
darunter auch Peter I. Tschaikowsky und Leonard
Bernstein, inspirieren ließen.
»ES IST MORD,
ABER ICH BIN BEGEISTERT.«
Leonard Bernstein
Während der eine, Tschaikowsky, dem Kern der Tragödie
und der Unausweichlichkeit des Schicksals in einer
Fantasie-Ouvertüre musikalischen Ausdruck verlieh,
versetzte der andere, Bernstein, das Veroneser Liebespaar in die Upper West Side der 1950er Jahre, auf
dessen Straßen sich zwei Jugendgangs erbitterte
Revierkämpfe liefern. »Ich schlafe kaum; ich arbeite
jede – buchstäblich jede – Sekunde. Es ist Mord, aber
ich bin begeistert. Es wird etwas Außergewöhnliches«,
so Bernstein siegessicher an seine Frau. Der Erfolg
gab ihm recht: Die »West Side Story«, die Elemente
aus Musical, Oper und Jazz kongenial verknüpft und
deren wirkungsvollste Nummern Bernstein auch als
neunteilige Orchestersuite herausgab, schrieb nach
ihrer Uraufführung am Broadway in kürzester Zeit
Musikgeschichte.
und schlägt einen Bogen von rasanter PrestissimoVirtuosität bis zu farbenreicher, schwelgerischer
Melodik.
Den Danzón, eine kubanische Variante des französischen
Contredanse, hatte der mexikanische Komponist Arturo
Márquez 1993 auf einer Reise nach Malinalco für sich
entdeckt. Fasziniert von dieser »Musik voller Sinnlichkeit«, ihren »nostalgischen Melodien« und »ausgelassenen
Rhythmen« komponierte er eine ganze Reihe von
Danzóns, von denen die Nr. 2 zu einem der populärsten
Stücke avancierte, die je von einem südamerikanischen
Komponisten geschrieben wurden.
YULIANNA AVDEEVA (KLAVIER)
Yulianna Avdeeva legte den Grundstein zu ihrer
weltweiten Karriere, als sie 2010 den renommierten
Internationalen Chopin-Wettbewerb gewann. Neben
einer regen Tourneetätigkeit in Japan war sie u. a. mit
dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Royal
Stockholm Philharmonic Orchestra und dem London
Philharmonic Orchestra zu erleben. Darüber hinaus
ist Yulianna Avdeeva engagierte Kammermusikerin
und arbeitet u. a. mit dem Philharmonia-Quartett
der Berliner Philharmoniker sowie mit der Geigerin
Julia Fischer zusammen.
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glaubte nicht, was man sah, noch was man hörte. Und
irgendwann sagte man Niccolò Paganini nach, er habe
seine Seele dem Teufel verkauft. Sergej Rachmaninow,
der dem »Teufelsgeiger« in Sachen Virtuosität am
Klavier in nichts nachstand, widmete Paganini sein
letztes Werk für Klavier und Orchester. »Kein Konzert!«,
wie Rachmaninow betonte, sondern ein »ziemlich
schwieriges Ding« über die letzte Violin-Caprice aus
Paganinis berühmtem Opus 1. In 24 Variationen
leuchtet Rachmaninow das markante Thema aus
Yulianna AvdeevA
5
1. SINFONIEKONZERT – LIEBE UND TOD
Sonntag, 4. Oktober 2015, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 5. Oktober 2015, 20 Uhr, Congresshalle
Peter Iljitsch Tschaikowsky
»Romeo und Julia« Fantasie-Ouvertüre
Sergej Rachmaninow
Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43
Arturo Márquez
Danzón Nr. 2
Leonard Bernstein
Sinfonische Tänze aus »West Side Story«
Yulianna Avdeeva, Klavier
Nicholas Milton, Dirigent
Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn
6
S i n f o n i e ko n z e r t e i n d e r C o n g r e s s h a l l e
2. SINFONIEKONZERT – KLANGSPUREN
Sonntag, 15. November 2015, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 16. November 2015, 20 Uhr, Congresshalle
Hector Berlioz
»Le carnaval romain« Konzertouvertüre op. 9
Jean Sibelius
Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Leticia Moreno, Violine
Nicholas Milton, Dirigent
Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn
7
2. SINFONIEKONZERT
KLANGSPUREN
H
ector Berlioz’ Einstand als Opernkomponist
mit »Benvenuto Cellini« geriet zum Fiasko. Um
wenigstens einen Teil seiner »liebsten Partitur«
zu retten, verarbeitete er mehrere Themen zu einer
brillant instrumentierten und hochvirtuosen Konzertouvertüre. Ihren Titel »Le carnaval romain« verdankt
sie dem sich zu einem veritablen Bacchanal steigernden Saltarello, der in der Oper das tolle Treiben des
römischen Karnevals eröffnet. »So muss das klingen!«
– nur diese vier Worte hatte Berlioz nach der erfolgreichen Uraufführung für Habeneck, den Dirigenten
der missratenen Opernpremiere, übrig.
Auch Jean Sibelius’ Violinkonzert, das längst in einem
Atemzug mit den großen Schwesterwerken von
Beethoven, Brahms und Mendelssohn genannt wird,
war zunächst kein Glück beschieden. Die erste Fassung
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zur Aufführung gebracht hatte, war sowohl bei Presse
und Publikum durchgefallen – zu viele melodische
Einfälle, zu viel ornamentaler Zierrat, zu süßlich, zu
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selbst eine Laufbahn als Geigenvirtuose angestrebt
hatte, zog das Konzert für »sein« Instrument umIGJGPF\WTØEMDGHTGKVGGUXQPCNNGOØDGTƃØUUKIGP
Pomp und goss es in eine Form, die von klaren Linien
und Strukturen geprägt ist. Und er setzte neue
Akzente: So verzichtet er etwa im Kopfsatz auf die
klassische Orchestereinleitung, um stattdessen mit
einer luziden, weitgespannten Kantilene des Solisten
zu eröffnen, die sich wirkungsvoll über einem sanften,
dunkel getönten Klangschleier entfaltet.
»Wenn man wagt, nach Beethoven noch Sinfonien
zu schreiben, so müssen sie ganz anders ausschauen«,
konstatierte Johannes Brahms. Ganz anders – nur wie?
Das Erbe, das der »Riese« Beethoven auf dem Gebiet
der Sinfonik hinterlassen hatte, wog schwer und der
selbstkritische Brahms rang mehr als 14 Jahre mit der
Antwort, bis er seine Erste im Jahr 1876 schließlich
vollendete. Mit seinem »Vom Dunkel zum Licht«Prinzip knüpft Brahms’ Erstling zwar bewusst an die
Beethovensche Tradition an, geht mit ihrer kammermusikalischen Ausrichtung, dem dichten thematischmotivischen Gewebe und dem Rückgriff auf Volksweise,
Choral und Hymnus jedoch ganz eigene, neue Wege.
LETICIA MORENO (VIOLINE)
Die junge Geigerin Leticia Moreno studierte in ihrer
Heimatstadt Madrid sowie in Köln, Saarbrücken und
London. Als Preisträgerin zahlreicher Musikwettbewerbe, darunter der Emily Anderson Prize der Royal
Philharmonic Society (2005), der Lotto-Förderpreis des
Rheingau Musik Festivals (2010) und der ECHO Rising
Stars Award (2012), ist sie gern gesehener Gast auf
den Konzertpodien weltweit, darunter das Wiener
Konzerthaus, die Philharmonie Moskau und die
Carnegie Hall New York. Leticia Moreno spielt auf
einer Violine von Nicola Gagliano aus dem Jahre 1762.
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S i n f o n i e ko n z e r t e i n d e r C o n g r e s s h a l l e
3. SINFONIEKONZERT
EHRE SEI DIR
E
hre sei Dir, Gott, gesungen« – Mit diesen Worten
eröffnet nicht nur der 5. Teil aus Johann Sebastian
Bachs Weihnachtsoratorium, sie geben auch den
Auftakt zum einzigen Chorsatz, den der Thomaskantor
eigens zu diesem Anlass neu komponiert hat. Alle
anderen – und mit ihnen auch die meisten Arien,
Duette und Choräle – hatte er bereits vorher zur
Aufführung gebracht: als Teil einer Huldigungskantate zum Geburtstag der Kurfürstin Maria Josepha
etwa oder eines Dramma per musica zu Ehren des
Kurprinzen Friedrich. Die meisterhaft gearbeiteten,
aufwändigen Stücke drohten fortan unangetastet in
Bachs Notenschrank liegen zu bleiben, machte er sie
nicht für eine andere Gelegenheit fruchtbar.
»FACETTENREICH UND
TIEFEMPFUNDEN«
Und so nutzte er sein beachtliches Können auf
dem Gebiet der Zweitverwertung – eine im Barock
durchaus übliche und mit großer Kunstfertigkeit
Opernchor des Saarländischen Staatstheaters
angewandte Methode – um seine Kompositionen
sorgfältig zu revidieren, kleinere und größere Veränderungen am Text, der Musik und den Instrumentierungen vorzunehmen und sie in seiner Vertonung
der neutestamentarischen Weihnachtsgeschichte
erneut hörbar zu machen. Als das Oratorium zwischen
Weihnachten und Epiphanias 1734/35 in den beiden
Leipziger Hauptkirchen erstmals erklang, dürfte sich
wohl kaum ein Kirchenbesucher daran gestört haben,
dass große Teile des Werks ursprünglich aus einem
weltlichen Kontext stammen, so nah schmiegt sich
Bachs Komposition an das biblische Geschehen und
so facettenreich und tiefempfunden verleiht er der
Freude über die Geburt Jesu Ausdruck.
Nach erfolgreicher Aufführung der Teile I bis III in der
vergangenen Spielzeit widmen sich das Saarländische
Staatsorchester und der Opernchor des Saarländischen
Staatstheaters unter der Leitung des Barockspezialisten
Konrad Junghänel in diesem Jahr den letzten drei Teilen
des Bachschen Meisterwerks.
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3. SINFONIEKONZERT – EHRE SEI DIR
Sonntag, 20. Dezember 2015, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 21. Dezember 2015, 20 Uhr, Congresshalle
Johann Sebastian Bach
Weihnachtsoratorium BWV 248, Teile IV-VI
Sabine Goetz, Sopran
Judith Braun, Alt
Hans Jörg Mammel, Tenor
Wolf Matthias Friedrich, Bass
Opernchor des Saarländischen Staatstheaters
Konrad Junghänel, Dirigent
Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn
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S i n f o n i e ko n z e r t e i n d e r C o n g r e s s h a l l e
4. SINFONIEKONZERT
IN DER NATUR
W
ie viele Künstler in seinem Umfeld besann
Smetana sich Mitte des 19. Jahrhunderts
auf das eigene kulturelle Erbe und wählte
tschechische Stoffe und böhmisches Kolorit. Und so
entstand eine der berühmtesten und beliebtesten
Programmmusiken überhaupt: »Die Moldau«, deren
Verlauf musikalisch nachgezeichnet wird: Angefangen
bei den beiden Quellen, der kalten und der warmen
»ENTFESSELTER
AUSBRUCH ORGIASTISCHER WILDHEIT.«
Moldau, vorbei an einer Bauernhochzeit, reigentanzenden Nymphen, Burgen, Schlössern und Ruinen,
wirbelt sie, die Moldau, in Stromschnellen,
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in der Elbe mündet.
Reminiszenzen an sein eigenes Lebenswerk, eine
sommerliche Idylle mit nur einer leichten Andeutung
eines nahenden Herbstes.
Der Erste Weltkrieg wirkte nach, und veränderte
Nielsens musikalische Sprache. Zwar war er in
Dänemark nicht direkt vom Krieg betroffen gewesen,
doch ließen auch ihn die Schrecken nicht los.
Seine 5. Sinfonie thematisiert den Kampf zwischen
»schwachen und lebhaften Kräften« wie er es selber in
der Partitur vermerkte. Ein klagendes Streicherthema
wird destruktiv durch bedrohliche und martialische
Rhythmen der kleinen Trommel unterbrochen.
Der Satz gipfelt in einem entfesselten Ausbruch
orgiastischer Wildheit, in dem der Trommler
außer Kontrolle zu geraten scheint. Hier
schreibt Nielsen vor: »Improvisieren
als gelte es, den Fortschritt des
Orchesters unter allen Umständen
aufzuhalten.«
Der Zweite Weltkrieg ist gerade
beendet. 30. April 1945 – amerikanische Besatzer nähern sich der
Strauss-Villa in Garmisch-PartenRAMÓN ORTEGA QUERO
kirchen, darunter John de Lancie,
(OBOE)
Solo-Oboist aus Philadelphia, der
Ramón Ortega Quero (Jahrgang 1988)
den Komponisten zu seinem Oboenist einer der weltweit gefragtesten
konzert in D-Dur anregen wird.
Oboisten. Den Weg auf die wichtigen
Als »Handgelenksübung«, »um die
Bühnen
Europas ebnete dem jungen
Langeweile müßiger Stunden zu verRamón Ortega Quero
Spanier der Gewinn des ARD-Musikwetttreiben, da man nicht den ganzen Tag Skat
bewerbs 2007. So gastierte er u. a. beim Konzerthausspielen kann«, charakterisierte Strauss selbst den
orchester Berlin, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig
Anlass zur Komposition. Die Welt von Richard Strauss
und dem Wiener Kammerorchester. Seit Frühjahr 2008
lag in Schutt und Asche, »seine Opernhäuser« Dresden,
ist der zweifache ECHO-Klassik Preisträger außerdem
München, Berlin waren zerstört. Trotzdem schrieb
Solo-Oboist des Symphonieorchesters des Bayerischen
er ein durch und durch heiteres kammermusikalisches
Rundfunks.
9GTMGKPGWPGPFNKEJƃKG»GPFG/GNQFKGXQNNGT
11
4. SINFONIEKONZERT – IN DER NATUR
Sonntag, 31. Januar 2016, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 1. Februar 2016, 20 Uhr, Congresshalle
Bedřich Smetana
»Die Moldau« aus »Mein Vaterland«
Richard Strauss
Konzert für Oboe und Orchester D-Dur
Carl Nielsen
Sinfonie Nr. 5 op. 50
Ramón Ortega Quero, Oboe
Constantin Trinks, Dirigent
Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn
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Artist in Focus
JÖRG WIDMANN
ARTIST IN FOCUS
Neue Musik vor leeren Zuschauerrängen?
Von wegen. Der gebürtige Münchner Jörg
Widmann gehört zu den vielseitigsten
Musikerpersönlichkeiten der jungen
Klassikszene. Er spielt Klarinette, dirigiert und
»schreibt eine Musik, die wie ein Sog ist«.
(Münchner Abendzeitung)
Widmanns kompositorisches Schaffen – das er übrigens
noch ganz altmodisch mit Bleistift und Radiergummi zu
Papier bringt – reicht von Solostücken über Kammermusik bis hin zu Musik für große Orchesterbesetzungen
und Opern, darunter »Babylon« (2012) mit Texten des
Philosophen Peter Sloterdijk. Stilistisch bewegt er sich
zwischen Tradition und Moderne, arbeitet mit Satzmustern der Klassik und Romantik, schließt aber auch
neue Formen nicht aus. Den Akteuren auf der Bühne
verlangt er oft viel ab. Sein Violinkonzert beispielsweise, in Saarbrücken mit Alina Pogostkina zu hören,
nimmt sich fast wie ein Fitness-Parcours für Geiger
aus: Ein einziger Satz über 30 Minuten, in einigen
Strecken völlig unbegleitet, verlangt vom Interpreten
Atem, Kondition und Durchhaltevermögen.
»ICH KANN ALS KÜNSTLER NUR MACHEN,
WORAN ICH GLAUBE.«
Die Popularität seiner Musik ist für Widmann nur
schwer erklärbar: »Ich kann als Künstler nur machen,
woran ich glaube. Manche meiner Werke werden
oft gespielt, andere nicht. Das kann man nicht planen.
Beethoven überschrieb das Autograph seiner ›Missa
solemnis‹ mit den Worten ›Von Herzen – Möge es
wieder – Zu Herzen gehen!‹ – wenn dieser Transfer
gelingt bin ich glücklich.«
Mit dem Künstler Widmann haben sich in den vergangenen beiden Spielzeiten verschiedene Orchester
intensiv beschäftigt – aktuelle Residenzen führen
ihn zum Tonhalle Orchester Zürich, zur Deutschen
Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und eben zum
Saarländischen Staatsorchester nach Saarbrücken:
»Das ist etwas sehr Schönes für beide Seiten«, freut sich
Jörg Widmann. »Durch die intensive Zusammenarbeit
kann das Orchester in die Sprache eines Komponisten
eintauchen.« In Saarbrücken habe man ihm sogar
weitgehend freie Hand bei der Werkauswahl gelassen:
»In einem Programm werden beispielsweise einige
meiner eher avantgardistischer anmutenden Stücke
mit den ›Dubairischen Tänzen‹ kombiniert. Das hat
viel Potenzial, ich freue mich da sehr drauf!«
Ein besonderes Anliegen ist Widmann aber auch die
Konfrontation von Neuer Musik mit beispielsweise
einem Werk Beethovens, Bachs oder Schumanns in
einem Konzertprogramm – er liebt, auch als Interpret,
die Mischung: »Meine Erfahrung ist, dass man die
Dissonanzen bei Mozart oder den rhythmischen Furor
bei Beethoven ganz anders hört, wenn man sie mit
Neuer Musik kombiniert.« Dem Publikum könne man
das getrost zutrauen. »Wenn ich ein Publikum ernst
nehme, sind die Menschen sehr wohl bereit, zu kommen
und sich auch mitnehmen zu lassen«, so Widmann.
Eine Sache sehr ernst nehmen und voll und ganz hinter
ihr stehen, das tut Jörg Widmann schon seit früher
Kindheit. 1973 geboren, spielt er schon als Siebenjähriger
Klarinette. Er beginnt zu improvisieren. Mit elf nimmt
er seinen ersten Kompositionsunterricht, mit 13 wird er
Jungstudent an der Hochschule für Musik München,
mit 19 präsentiert er seine »Fantasie für Klarinette
solo«. Der Rest ist Geschichte. Widmann ist als Solist
ebenso gefragt wie als Komponist und Dirigent –
ein musikalischer Tausendsassa, eine »Lichtgestalt
der jungen Szene« (Süddeutsche Zeitung). Ähnlich wie
bei seinem Mentor Heinz Holliger stehen bei ihm
»Durch die intensive Zusammenarbeit kann das Orchester
in die Sprache eines Komponisten eintauchen.«
13
Jörg Widmann
Instrument und Komposition völlig selbstverständlich
nebeneinander – und das auf hohem Niveau. Widmann
arbeitet mit und für zahlreiche Klassikgrößen: Namhafte Dirigenten führen seine Werke auf, Christian
Tetzlaff widmete er sein Violinkonzert, für Pianist
;GƂO$TQPHOCPUEJTKGDGTGKP-NCXKGTMQP\GTV#NU
Solist bespielt er die renommierten Konzertpodien;
beim Mozartfest Würzburg agierte er als »Artiste
Étoile«, beim Tonhalle Orchester Zürich ist er in der
aktuellen Saison Nachfolger von Esa-Pekka Salonen
auf dem »Creative Chair«. Dass der Tag nur 24 Stunden
hat, kann da eine ärgerliche Tatsache sein. »Wenn ich
irgendwo ankomme und direkt aus dem Flieger zum
Konzert gefahren werde, dann ist das stressig und dann
»UND DANN WEISS ICH, DASS DAS FÜR
MICH RICHTIG IST.«
frage ich mich manchmal schon, warum ich das eigentlich mache. Aber dann stimmt das Orchester ein und die
Musik geht los. Und dann weiß ich, dass das für mich
richtig ist. In diesem gemeinsam empfundenen Moment,
da fühle ich mich aufgehoben.«
KONZERTTERMINE MIT WERKEN
VON JÖRG WIDMANN:
2. KONZERT IN DER ALTEN FEUERWACHE
Inspiration Jörg Widmann
So. 17. Januar 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache
Jörg Widmann, Klarinette
Christopher Ward, Dirigent
> Seite 27
3. KAMMERKONZERT
So. 24. Januar 2016, 11 Uhr, Mittelfoyer Staatstheater
Streichquartett Nr. 3 »Jagdquartett«
> Seite 41
5. SINFONIEKONZERT
So. 6. März 2016, 11 Uhr, Congresshalle
Mo. 7. März 2016, 20 Uhr, Congresshalle
Konzert für Violine und Orchester
Alina Pogostkina, Violine
Nicholas Milton, Dirigent
> Seite 14
7. SINFONIEKONZERT
So. 29. Mai 2016, 11 Uhr, Congresshalle
Mo. 30. Mai 2016, 20 Uhr, Congresshalle
»Con Brio« Konzertouvertüre
Dirk Kaftan, Dirigent
> Seite 22
14
S i n f o n i e ko n z e r t e i n d e r C o n g r e s s h a l l e
5. SINFONIEKONZERT –
DIESSEITS UND JENSEITS
Sonntag, 6. März 2016, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 7. März 2016, 20 Uhr, Congresshalle
Jörg Widmann
Konzert für Violine und Orchester
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 7 E-Dur
Alina Pogostkina, Violine
Nicholas Milton, Dirigent
Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn
Alina Pogostkina
15
5. SINFONIEKONZERT
DIESSEITS UND JENSEITS
Nicholas Milton
I
n seinem 2007 entstandenen Werk schickt Widmann
eine Violinsolostimme auf eine halbstündige Reise,
sie darf einen einzigen großen Gesang vortragen,
wie in einer Arie erzählen, sich musikantisch entfalten,
virtuos auftrumpfen, den hohen Ton ebenso zelebrieren
wie sich ins Orchester schmiegen, das sie im Mittelteil
mit behutsam abgedunkelten Tönen grundiert.
So vertraut manche Passagen auch wirken mögen,
immer wieder gibt es irrwitzige Wendungen, überraschende Wechsel zwischen Idylle und Eruption und
GKPTCHƂPKGTVGU#WUNQVGPFGT)TGP\GPFGT6QPCNKVÀV
60 Jahre alt musste Bruckner werden, um mit diesem
Werk seinen Durchbruch zu erzielen. Gewidmet hat
der Komponist die wohl heute meistgespielte seiner
Sinfonien Ludwig II. von Bayern, dem das Adagio so
IWVIGƂGNFCUUGTGUUKEJKOXGTFWPMGNVGP/ØPEJPGT
Hoftheater mehrmals vorspielen ließ.
»ICH DACHTE MIR, LANGE KANN DER
MEISTER NICHT MEHR LEBEN.«
Anton Bruckner
Zu Recht, denn es ist eine der aufwühlendsten Trauermusiken des 19. Jahrhunderts. Eben diesen zweiten
Satz der klangprächtigen und von tiefer Religiosität
geprägten Komposition schuf Bruckner unter
der Ahnung des Todes von Richard Wagner, der am
13. Februar 1883 starb: »Einmal kam ich nach Hause
und war ganz traurig; ich dachte mir, lange kann der
/GKUVGTPKEJVOGJTNGDGP&CDGKƂGNOKTFCUEKU/QNN
Adagio ein.« »Zum Andenken an den hochseligen,
heißgeliebten, unsterblichen Meister« verwendete
er erstmals Wagner-Tuben, auch Nibelungen-Tuben
genannt, die mit ihrem weichen, dunkel getönten
Klang dem Orchester eine enorme Tiefenwirkung
verleihen.
ALINA POGOSTKINA (VIOLINE)
Bekannt für ihre »herzergreifenden Auftritte«
(Hamburger Abendblatt), gastiert Alina Pogostkina,
seit sie im Dezember 2005 als erste Deutsche den
Internationalen Sibelius Wettbewerb in Helsinki
gewann, bei den großen Orchestern weltweit und
arbeitet regelmäßig mit renommierten Dirigenten.
Zahlreiche Einspielungen dokumentieren die
künstlerische Karriere der jungen Geigerin. Hier zeigt
sich auch ihre Leidenschaft für zeitgenössische Musik.
So entstand im Frühjahr 2012 eine Gesamtaufnahme
FGU8KQNKPYGTMUXQP2ðVGTKU8CUMU#NKPC2QIQUVMKPC
spielt auf der »Sasserno« von Antonio Stradivari (1717).
16
E s s ay
Odysseus lässt sich an den
Mast seines Bootes binden,
um deM Gesang der Sirenen
zu widerstehen.
DIE MACHT DER STIMME
UNS BERÜHRT UND BETÖRT DER KLANG DER WORTE
OFT MEHR ALS IHRE BEDEUTUNG
Z
wischen den beiden Figuren liegen Jahrtausende.
Ein Held und Krieger ist der eine. Ein einsamer
Lohnschreiber der andere. Beide verfallen der
gleichen Macht – dem Zauber der Stimme.
Homers Odysseus lässt sich im antiken Griechenland
von seinen Gefährten an den Mast seines Bootes binden,
um dem Gesang der Sirenen widerstehen zu können.
In einer unbestimmten, merkwürdig gegenwärtigen
Zukunft verliebt sich Theodore (Joaquin Phoenix),
Protagonist in dem brillanten Film »Her« des
amerikanischen Regisseurs Spike Jonze, in den
Sprachcomputer seines Betriebssystems, geraunt,
gesäuselt und gegluckst von der Schauspielerin
Scarlett Johansson.
Odysseus und Theodore verzückt kein Anblick und
kein Bildnis, es betört und verführt sie allein der Klang
von Worten, eine der komplexesten, sensibelsten und
intimsten Leistungen, zu denen der Mensch fähig ist.
Mysterium Stimme: Sie kann Sympathien wecken,
ØDGT\GWIGPWPFDGIGKUVGTP5KGKUVFCUƃØEJVKIG
Fluidum der Liebe, das Medium unserer Beziehungen,
unser akustisches Ich. Denn die Stimme drückt unsere
Stimmung aus. Als Botschafterin unserer Psyche
offenbart sie unsere Gefühle. Wie viel sie über unser
Wesen sagt, zeigt auch der lateinische Stamm des
Wortes Persönlichkeit: »personare« – durchklingen.
Der Ton macht die Person.
Stimme ist Werkzeug des Erfolgs. Sie verschafft uns
Gehör. Bei einem Drittel aller Berufstätigen kommt
es vor allem auf das Sprechen an, etwa bei Pädagogen,
Ärzten, Verkäufern, Anwälten oder Beratern. Auch bei
Managern: Wer führen will, muss klare Ansagen
machen können. Stimme bestimmt.
Unserem wichtigsten Kommunikationsinstrument
begegnen wir jedoch oft mit einer erstaunlichen
Achtlosigkeit – oder gar Verachtung. Etwa jeder fünfte
Deutsche mag seine Stimme nicht. Wenn wir uns auf
dem Anrufbeantworter hören, sind wir befremdet.
8KGNG/GPUEJGPKIPQTKGTGPYKGUKGMNKPIGP7PFJÀWƂI
17
»EINE DER KOMPLEXESTEN,
SENSIBELSTEN UND INTIMSTEN
LEISTUNGEN, ZU DENEN
DER MENSCH FÄHIG IST.«
Wenn also die Sprache Melodie besaß, wenn sie
variierte zwischen laut und leise, schnell und langsam,
hoch und tief.
Mit der richtigen Stimmtechnik erreichen Opernsänger
auch den entferntesten Zuhörer hoch oben im Olymp.
Die Quelle unserer Laute sitzt im Schlund unserer
Kehle – zwei helle längliche Segel, die verhindern, dass
Nahrung in die Luftröhre gerät. Stimmlippen, und nicht
Stimmbänder, nennen Fachleute diese Schutzventile der
Lunge, weil sie nicht nur aus Sehnen, sondern auch aus
Muskeln bestehen. Nur zehn bis 15 Millimeter ist ihr
schwingender Anteil lang. 440-mal in der Sekunde
schlagen sie beim Kammerton a aufeinander. Stimmlippen sind Hochleister. Im Laufe eines einstündigen
Vortrags bewegen sie sich fast eine Million Mal.
Die Weiten von Kehle, Gaumen und Nasenhöhle
intensivieren das Signal der Stimmlippen, so wie der
Korpus einer Geige die Schwingungen der Saiten. Hier
gewinnt der Schall durch Resonanz an Kraft. Und hier
bildet sich aus, was wohl das Geheimnis einer sonoren
9CUKUVGUYCUYKTCNUUEJÒPWPFCPIGPGJOGORƂPFGP! Stimme ist: Unser Vokaltrakt strahlt auch die Obertöne
Was lässt die Stimme klar und tragfähig werden?
der Stimmlippen ab, etwa die oberen Quinten und
Oktaven zur Grundfrequenz. Sie liegen in Bereichen,
Die TU Berlin bat Testhörer, die Attraktivität weiblicher für die unser Ohr besonders empfänglich ist. Sänger
Stimmen zu beurteilen. Eine sehr tiefe Grundfrequenz
lernen, den Obertönen Raum zu geben und sie zu
empfanden die Probanden als unschön, weil zu männbündeln, etwa durch das entspannte Absenken des
lich. Eine sehr hohe Tonlage erschien ihnen als zu
Kehlkopfs und die geeignete Stellung von Zunge und
»kleinmädchenhaft«. Am besten kam eine mittlere
Gaumensegel. »Formanten« heißen diese Spitzen von
Stimmlage von 170 bis 220 Hertz an. Vorlieben und
akustischer Energie. Sie sind der Grund, warum OpernSprechweisen sind jedoch offenbar Moden unterworfen. sänger noch oben im Olymp so gut zu verstehen sind.
Um durchschnittlich 23 Hertz haben Europas Frauen
Ihre Stimmen sind nicht etwa lauter als das Orchester,
ihre Organe im Laufe der letzten 50 Jahre abgesenkt.
sondern sie durchdringen den Klang der Instrumente.
Unter Japanerinnen gilt noch immer das Ideal der
Höhe: Sie erzirpen Spitzenwerte von 450 Hertz, die
Ähnlich wie bei einem Sänger schwingt auch bei einem
Frequenz von Neugeborenen. Womöglich erwartet
guten Sprecher eine intensive Vielfalt an Obertönen
KJTG)GUGNNUEJCHVXQPKJPGP5KIPCNGFGT*KNƃQUKIMGKV
mit. Wer also wohltönend reden und zu einer kräftigeTGP5VKOOGWPFOGJT$GUVKOOVJGKVƂPFGPOÒEJVGFGT
Das Klischee, dass vor allem tiefe Männerstimmen
sollte singen lernen wie die Sirenen – aus voller Kehle.
Frauen bezaubern, konnten Untersuchungen an der
Universität Frankfurt widerlegen. Ihre weibliche
Bernhard Borgeest arbeitet als Redakteur beim
Jury gab auch hohen Lagen gute Noten – insbesondere
Focus-Magazin in Berlin. Bei seinen Recherchen für
wenn die Sprecher Verzögerungslaute wie »äh« oder
eine Titelgeschichte zum Thema Stimme nahm er
»ähm« vermieden und wenn sie über das verfügten,
Unterricht bei einem Sprecherzieher und hat als Tenor in einem
was Experten als eine reiche Prosodie bezeichnen.
Laienchor die Freude am Singen für sich entdeckt.
beeinträchtigt eine Verklemmung oder Anspannung
KJT5RTGEJGPUKGJÒTGPUKEJƂGRUKIQFGTOQPQVQPCP
gepresst oder gar dauerhaft heiser.
18
S i n f o n i e ko n z e r t e i n d e r C o n g r e s s h a l l e
6. SINFONIEKONZERT
DAS HIMMLISCHE LEBEN
R
ichard Strauss erzählt mit einer instrumentalen
Riesenpalette, einem nie dagewesenen Farbenund Ausdrucksreichtum und einer äußerst
TCHƂPKGTVGP+PUVTWOGPVKGTWPIFKG)GUEJKEJVGUGKPGU
Anti-Helden.
»DIE KLARINETTEN VOLLFÜHREN
WAHNSINNIGE STURZFLÜGE.«
Claude Debussy
—&KG-NCTKPGVVGPXQNNHØJTGPYCJPUKPPKIG5VWT\ƃØIG
die Trompeten sind immer verstopft, und die Hörner,
ihrem ständigen Niesreiz zuvorkommend, beeilen sich,
ihnen artig ›Wohl bekomm’s!‹ zuzurufen; eine große
6. SINFONIEKONZERT –
DAS HIMMLISCHE LEBEN
Sonntag, 17. April 2016, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 18. April 2016, 20 Uhr, Congresshalle
Richard Strauss
»Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28
Henri Dutilleux
»Correspondances« für Sopran und Orchester
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Christina Landshamer, Sopran
Nicholas Milton, Dirigent
Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn
Christina Landshamer
Trommel scheint mit ihrem Bum-Bum den Auftritt von
Clowns zu unterstreichen. Man hat gute Lust, lauthals
rauszulachen oder todtraurig loszuheulen, und man
wundert sich, dass noch alles an seinem gewohnten
Platz ist, denn es wäre gar nicht so verwunderlich,
wenn die Kontrabässe auf ihren Bögen bliesen, die
Posaunen ihre Schalltrichter mit imaginären Bögen
strichen und Herr Nikisch (der Dirigent der Aufführung) sich auf den Knien der Platzanweiserin niederließe«, so Claude Debussy in einer Kritik über das
»geniale Züge tragende Werk«.
Henri Dutilleux schrieb sein letztes Werk 2003 für die
Berliner Philharmoniker. Für die fünf verschiedenen
19
Sätze der Komposition ließ er sich von Briefen
verschiedener Verfasser – Rilke, Solschenizyn,
van Gogh und des indischen Dichters Prithwindra
Mukherjee – inspirieren, denen er jeweils besondere
Klangfarben zuordnete. Ein Farbenkomponist sei er,
hat Dutilleux oft betont. Der Zuschauer wird in ein
synästhetisches Dickicht gezogen: Jeder Ton hat
Gewicht, die Klänge leben in einer Welt von Spiegeln,
verweisen auf einen mythischen Urgrund und spielen
mit den Täuschungsmanövern der Erinnerung.
Mahler beschrieb die Grundstimmung seiner 4. Sinfonie,
die auf dem Orchesterlied »Das himmlische Leben« aus
»Des Knaben Wunderhorn« gründet, ebenfalls mit einer
Farbe: »Stell dir das unterschiedene Himmelblau vor,
das schwieriger zu treffen ist als alle wechselnden und
kontrastierenden Tinten. Dies ist die Grundstimmung
FGU)CP\GP0WTOCPEJOCNXGTƂPUVGTVGUUKEJWPF
wird spukhaft schauerlich: doch nicht der Himmel
selbst ist es, der sich trübt, er leuchtet fort in ewigem
Blau. Nur uns wird er plötzlich grauenhaft, wie einen
am schönsten Tage im lichtübergossenen Wald oft ein
panischer Schreck überfällt.«
CHRISTINA LANDSHAMER (SOPRAN)
Die gebürtige Münchnerin Christina Landshamer
studierte an der Hochschule ihrer Heimatstadt und
in Stuttgart. Erste Gastengagements führten sie nach
Stuttgart, Straßburg und Berlin. Es folgten weitere
Stationen wie das Theater an der Wien (2009), das
Pariser Théâtre du Châtelet, die Salzburger Festspiele,
die Festspiele Baden-Baden, die Oper Amsterdam und
die Dresdner Semperoper. Neben ihren Opernprojekten und zahlreichen internationalen Konzertauftritten
gilt ihre besondere Liebe dem Liedgesang.
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Zum Glück
gibt‘s LOTTO
20
E s s ay
HELDEN?
ie Sinfonie Nr. 3 Es-Dur
op. 55, die »Heroische« wurde
vom Tonsetzer dem für alle
Hoffnung auf Befreiung von
altem Brutalhergebrachten geltenden Napoleon
Bonaparte Anfang des 19. Jahrhunderts gewidmet.
Doch als sich später der Korse eigenhändig die Kaiserkrone auf den Kopf stülpte, soll Beethoven ausgerufen
haben: »Nun wird auch er alle Menschenrechte mit
Füßen treten und ein Tyrann werden!« und zerriss die
Titelseite der Partitur. Andere meinen: Er radierte die
zwei Zeilen, welche dem heroischen Überwinder vieler
feudalen Strukturen des »Heiligen römischen Reiches
Deutscher Nation« Ehre erwiesen, nur aus.
Einem anderem, dem Komponisten auch musikalisch
huldigenden Franzosenfeind, einem preußischen
Adeligen, wurde die Widmung der Sinfonie Nr. 3 nun
zugedacht. Er war in einem, der Doppelschlacht von
Jena und Auerstedt zuvorkommenden Scharmützel
von Reitern der siegreichen napoleonischen Armee,
von hinten erstochen worden. Von nun an zierte
die erste Seite der »Eroica«-Partitur die Widmung:
»Komponiert, um das Andenken eines großen Mannes
zu feiern!« Pragmatische Überlegungen ließen Beethoven
später den Habsburger Fürsten Franz Joseph von
Lobkowitz zum Widmungsträger werden.
Allen heraldischen Zueignungsverschiebungen zum
Trotz stellt die »Eroica« in Vielem eine musikalische
Revolution dar: im Aufbau, der Orchestrierung, der
Tonsetzung. Zu was wollte diese 1805 uraufgeführte
Musik den Zuhörer verführen? Damals? Und heute?
Nach den alles Revolutionäre verdammenden,
reaktionären Beschlüssen des Wiener Kongresses
war ein aufgeklärtes Publikum gewillt mit hoffnungs-
trächtigen, vormärzlichen Gefühlen den Konzertsaal
zu verlassen. Später dann, in der Mitte des Jahrhunderts, verband man mit der gewaltigen musikalischen
Brandung der »Eroica« die Hoffnung auf ein baldiges
Ende aller in deutschen Landen noch herrschenden
»DIE ›EROICA‹ STELLT IN VIELEM
EINE MUSIKALISCHE REVOLUTION DAR:
IM AUFBAU, DER ORCHESTRIERUNG,
DER TONSETZUNG.«
Kleinstaaterei. Man ersehnte die Reichsgründung
und verband mit manchem Kunsterleben die
Hoffnung auf ein Verschwinden aller das aufstrebende
Bürgertum so einengenden Grenzen. Nach dem
siegreichen 70/71ger Krieg gegen die Franzosen und
einem Jahrzehnt der Inthronisation der großen
Kapitalien, der Bismarckschen Durchsetzung der
Sozialistengesetze spaltete Beethovens Musik das
Publikum. »Heldisches« lasen die Konservativen in
der Partitur, die Befreiung von national bestimmtem
Denken erhofften sich die weiter links Stehenden.
Der Erste Weltkrieg ließ zu Anfang viele, viel
zu viele Deutsche einem größenwahnsinnigen
Rausch erliegen. Die Niederlage brachte
wenige Jahre der Demokratie und damit
auch die Chance, Kunst in historisch
verstandenen Koordinaten zu
bewerten. Mit der Herrschaft
der Nationalsozialisten folgte
ein Jahrzehnt des brachialradikalen Missbrauchs jeden
Kunstwerks, die Verdrehung
jedweden Denkens und Fühlens.
»Ein Held heute ist eben kein Held.
Sondern was ganz anderes, zu Suchendes …«
21
Und heute? Für was stehen uns die Generationen
fasziniert habenden Taten Napoleons? Seine Einnahme
Moskaus? Seine Verbannung? Seine Ermordung?
Für was, die dem revolutionären Befreier gewidmete
und zuempfundene
Musik Beethovens?
Welche Bilder des jungen Napoleon, des späteren
Kaisers schwirren nicht herum in unseren Köpfen?
Man sieht den großen Schauspieler Charles Boyer
CNU5KGIGTØDGTFKGRQNPKUEJG)TÀƂP/CTKC9CNGYUMC
in der Verkörperung der Garbo. Man sieht die dreihundert Minuten des grandiosen Film-Werkes aus
dem Jahr 1927 von Abel Gance.
Mein Vater, ein recht armer, freier Schriftsteller,
hatte eine kolorierte Zeichnung, den jungen General
Bonaparte darstellend, neben seiner Schreibmaschine
»IN JEDEM FALL: NAPOLEON IST UNS
HEUTE, IN EINER EUROPÄISCHEN
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, KAUM
NOCH BEZUG.«
platziert. Befragt, warum das? erhielt ich die
Antwort: »Er war der erste, der einen Verleger
erschoss!« In jedem Fall: Napoleon ist uns heute,
in einer europäischen Bundesrepublik Deutschland, kaum noch Bezug. Ein preußischer
Apoll und General noch weniger. Ein
Wiener Fürst schon gar nicht. Ein
moderner Achill wäre zu suchen!
Ein Held? Ein Leitbild?
Ich erarbeitete von 2012
bis 2014 Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen« an der Oper in
Halle an der Saale und
in Ludwigshafen.
> Fortsetzung auf Seite 39
22
S i n f o n i e ko n z e r t e i n d e r C o n g r e s s h a l l e
7. SINFONIEKONZERT
VERTRÄUMTE HELDEN
D
as Wichtigste in meiner Künstlerkarriere ist es,
Tradition und Innovation zu verbinden«, sagt
Jörg Widmann, dessen Konzertouvertüre
»Con brio« sich auf Ludwig van Beethoven und dessen
Sinfonien bezieht. Das 12-minütige Werk, das ein
ähnlich furioses Feuer und eine vorwärtsdrängende
Dringlichkeit wie die klassischen Vorbilder entfacht,
gehört zu den meistgespielten zeitgenössischen Werken.
Ludwig van Beethoven selbst setzt mit einem seiner
gravitätischsten Werke den Schlusspunkt des Konzerts:
der »Eroica«, die er ursprünglich Napoleon widmen
wollte. Der Anekdote nach entfernte Beethoven allerdings die Zueignung, als sich Napoleon 1804 in Eigeninitiative zum Kaiser krönte. »Nun wird er auch alle
Menschenrechte mit Füßen treten«, kommentierte der
resignierte Komponist, dessen Anliegen es immer war,
die Zuschauer aufzurütteln und seiner Musik Inhalt und
Sprachmächtigkeit zu verleihen, um große Ideen mit
positivem Pathos zu propagieren.
William Walton schrieb hingegen mit dem Cellokonzert
ein Werk, dessen Atmosphäre gelassen, ruhig ist. Der
Komponist befand sich in einer glücklichen Phase seines
Lebens und schrieb das Werk auf der italienischen Insel
Ischia, wo er einen Wohnsitz besaß. So meint man zu
Beginn das Plätschern des Meeres zu hören, eine
friedliche Landschaft breitet sich unter der Sonne
aus, elegisch, sanft singt die Musik, in die sich nur
sporadisch eruptive Momente mischen.
WOLFGANG EMANUEL SCHMIDT
(VIOLONCELLO)
Wolfgang Emanuel Schmidt, einer der letzten Studenten
der Cellistenlegende Mstislaw Rostropowitsch, erhielt
seine künstlerische Ausbildung in New York und
Lübeck. Als Solist konzertiert er in Europa, Asien, den
USA und Russland u. a. mit dem Gewandhausorchester
Leipzig, dem Orchestre Philharmonique de Radio
France und dem Tokyo Symphony Orchestra. Intensiv
widmet sich Wolfgang Emanuel Schmidt auch der
Kammermusik, zu seinen Partnern zählen Lang Lang,
Emanuel Ax, Gil Shaham und Jens Peter Maintz.
7. SINFONIEKONZERT –
VERTRÄUMTE HELDEN
Sonntag, 29. Mai 2016, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 30. Mai 2016, 20 Uhr, Congresshalle
Jörg Widmann
»Con brio« Konzertouvertüre
William Walton
Konzert für Violoncello und Orchester
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica«
Wolfgang Emanuel Schmidt, Violoncello
Dirk Kaftan, Dirigent
Konzerteinführung: 45 Minuten vor Beginn
Wolfgang Emanuel Schmidt
23
8. SINFONIEKONZERT
FANFARE DES SCHICKSALS
M
oskau im Herbst 1954: Der 37. Jahrestag der Oktoberrevolution steht ins Haus, ein Festakt ist geplant, aber es
fehlt eine Komposition zur feierlichen Eröffnung. Dmitri
Schostakowitsch, der wahrlich in letzter Minute um eine Komposition gebeten wird, zieht eine ältere Skizze aus der Schublade,
beginnt, ohne die Unterhaltung mit seinem Gast zu unterbrechen,
UKGƃKPMGT*CPF\W'PFG\WUEJTGKDGPWPFPCEJGKPGT5VWPFGKUV
die »Festliche Ouvertüre« fertig, »überschäumend wie eine soeben
IGÒHHPGVG5GMVƃCUEJG‡UQUGKPIGTCFGCPYGUGPFGT(TGWPF.GDGFKPUM[
Wenige Kilometer von Sergej Prokofjew entfernt wohnte der Dichter
Konstantin Balmont, dem der Komponist Bruchstücke aus seinem
1921 uraufgeführten 3. Klavierkonzert vorspielte und der daraufhin das Gehörte in Reime fasste: »Aus geschmolzenem Erz ist
ein Strom geworden, Augenblicke tanzen Walzer, Sprengt alle
Fesseln, Droht mit den Hörnern. Doch da, ein zarter Klang aus
der Ferne. (…) Aber wild schäumt die Flut über alles dahin:
Prokofjew! Musik und Jugend erblühen, In dir ersehnte das
Orchester den klingenden Flug.«
8. SINFONIEKONZERT –
FANFARE DES SCHICKSALS
Sonntag, 19. Juni 2016, 11 Uhr, Congresshalle
Montag, 20. Juni 2016, 20 Uhr, Congresshalle
Dmitri Schostakowitsch
»Festliche Ouvertüre« op. 96
Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3
C-Dur op. 26
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Alexej Gorlatch, Klavier
Nicholas Milton, Dirigent
Konzerteinführung:
45 Minuten vor Beginn
Peter Tschaikowsky schreibt seiner Vertrauten Nadeshda von Meck:
»Die 4. Symphonie ist meinem Wesen entsprungen und mit echter
Inspiration vom Beginn bis zum Ende geschrieben. Mit Liebe und
glühender Begeisterung. Es ist darin kein Strich, der nicht meinen
aufrichtigsten Gefühlen entstammt.« Der homosexuelle Tschaikowsky
hatte gerade geheiratet, um dem gesellschaftlichen Druck zu entgehen.
Und so ist die Sinfonie – trotz des furios, freudig anmutenden Endes
des vierten Satzes – auch ein beeindruckendes und anrührendes Dokument einer Selbstverleugnung und klanggewordener Schmerz eines
Menschen, der sein Leben lang mit Schwermut zu kämpfen hatte.
ALEXEJ GORLATCH (KLAVIER)
1988 in Kiew geboren, begann Alexej Gorlatch seine künstlerische
Ausbildung mit sieben Jahren. Seinem spektakulären Sieg
beim Internationalen ARD Musikwettbewerb 2011 war eine
bemerkenswerte musikalische Laufbahn vorausgegangen:
In nur sechs Jahren hat er neun bedeutende internationale Klavierwettbewerbe für sich entscheiden können.
Seither spielt Alexej Gorlatch auf den wichtigsten
Konzertpodien weltweit, darunter die New Yorker
Carnegie Hall, die Londoner Wigmore Hall und
das Festspielhaus Salzburg.
Alexej Gorlatch
24
Das Orchester
SAARLÄNDISCHES
STAATSORCHESTER
25
26
Das Orchester
SAARLÄNDISCHES STAATSORCHESTER
Nicholas Milton Generalmusikdirektor
1. VIOLINE
Wolfgang Mertes 1. Konzertmeister
Timothy Braun stv. 1. Konzertmeister
Haiganus Cutitaru 2. Konzertmeisterin
Jürgen Lantz*
Anna Kudryavtseva
Nikolaus Zerfaß*
Thomas Kula*
Irmtraut Engel*
Peter Ziegler*
Iris Gehl
Sachiko Ota
Eri Inoue
Peronnik Topp
Hiroko Tominaga
VIOLONCELLO
HORN
Benjamin Jupé Solo
N.N. stv. Solo
Jan Krause
Martin Vogtel
Angela Prinz
Adrian Janke
N.N.
Peter Müseler Solo
Regina Mickel stv. Solo
Holger Nießing
Martin Hanna*
Ansgar Geßner*
Reinhold Ernst*
TROMPETE
KONTRABASS
Thomas Strey* Solo
Lutz Müller stv. Solo
Duck Kyu Yoon
Frank Grandjean
Motonobu Futakuchi
HARFE
Antonia Hentze Solo
2. VIOLINE
Danny Gu Stimmführer
Martin Ruppert* stv. Stimmführer
Isabelle Herhammer
Thomas Vogtel*
Andreas Kiefer*
Kai-Holger Meier*
Matthias Pistorius*
Ursula Pistorius*
Hartwig Schubert
Christine Christianus
Silke Schröder
Inna Maslova
VIOLA
Ekkehart Fritzsch* Solo
Denis Theis stv. Solo
Isabelle Manck*
Haruko Imasawa
Martina Schnepp*
Friederike Jerrentrup*
Leszek Kusmirek
Michal Ondruj
Irena Bilotaite
* Kammermusiker/in
Christian Deuschel Solo
Gábor Reiter stv. Solo
Dominik Schugk
Walter Skarba*
POSAUNE
Simon Seidel Solo
Wolfgang Bichlmeier* stv. Solo
Helmut Wendeler
Stefan Bender*
FLÖTE
Dorothee Strey Solo
Mechtild Diepers stv. Solo
Claudia Tiller
Eva Abels
OBOE
Marina Günkinger Solo
Anne-Katrin Laporte stv. Solo
Charlotte Schleiss
Andriy Gudziy
TUBA
Bernd Schäfer
PAUKE
Matthias Weißenauer Solo
Martin Hennecke stv. Solo
SCHLAGZEUG
Johannes Walter
Marc Strobel
KLARINETTE
ORCHESTERVORSTAND
Günter Schraml* Solo
Angelika Maas stv. Solo
Jörg Lieser
Jan Creutz
Martin Hennecke, Dominik Schugk,
Stefan Bender, Angelika Maas, Regina Mickel
Eberhard Pleyer † Ehrenvorstand
FAGOTT
Marlene Simmendinger Solo
Katja List stv. Solo
Anso Fiedler
Günther Wörner*
ORCHESTERMANAGEMENT
UND ORCHESTERTECHNIK
Stefan Eschelbach Orchestermanager
Anne Braun Orchesterinspektorin und Notenbibliothek
Alexey Kulemin Leitender Orchesterwart
Klaus Schaan Orchesterwart
Kenneth Weber Orchesterwart
Tilmann Wenzel Orchesterwart
K o n z e r t e i n d e r A lt e n F e u e r wa c h e
27
KONZERTE IN DER ALTEN FEUERWACHE
1. KONZERT
INSPIRATION FRANZ JOSEPH HAYDN
Sonntag, 6. Dezember 2015, 18 Uhr, Alte Feuerwache
Johannes Brahms
Haydn-Variationen B-Dur op. 56a
Franz Joseph Haydn
Konzert für Violine und Orchester C-Dur
Sinfonie Nr. 104 D-Dur »London«
Timothy Braun, Violine
Nicholas Milton, Dirigent
2. KONZERT
INSPIRATION JÖRG WIDMANN
Sonntag, 17. Januar 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache
Jörg Widmann
Alte Feuerwache
E
in neues Konzertformat startet! Inspiration!
Drei Komponisten im Mittelpunkt: Die Altmeister
Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn – ihnen
gegenüber erklingen Werke über ihre Werke – und
mit Jörg Widmann ein Heutiger zwischen Tradition
und Moderne. Das Staatsorchester präsentiert sich
in der Feuerwache in besonderen Besetzungen und im
Eröffnungskonzert stellt sich der neue stellvertretende
Erste Konzertmeister erstmals dem Publikum als Solist
vor: der aus Los Angeles stammende Timothy Braun.
Und »Artist in Focus« Jörg Widmann ist in »seinem«
Konzert auch als Klarinettist zu erleben.
»Liebeslied« für acht Instrumente
»Ikarische Klage« für zehn Streicher
»Dubairische Tänze« für Ensemble
»Fantasie« für Klarinette solo
»Freie Stücke«
Jörg Widmann, Klarinette
Christopher Ward, Dirigent
3. KONZERT
INSPIRATION JOHANN SEBASTIAN BACH
Sonntag, 10. Juli 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048
Arvo Pärt
»Wenn Bach Bienen gezüchtet hätte…«
für Klavier, Bläserquintett, Streichorchester
und Schlagzeug
Graeme Koehne
»To his servant Bach, God grants a final glimpse«
Johann Sebastian Bach
Fuga (2. Ricercata) a 6 voci aus »Das Musikalische
Opfer« BWV 1079/2 (Bearbeitung Anton Webern)
Arvo Pärt
»Collage über B-A-C-H« für Streicher, Oboe,
Cembalo und Klavier
Timothy Braun
Christopher Ward
28
Im Gespr äch
MUSIK UND INSPIRATION
GENERALMUSIKDIREKTOR NICHOLAS MILTON UND ORCHESTERMANAGER
STEFAN ESCHELBACH IM GESPRÄCH MIT KONZERTDRAMATURGIN CAROLINE SCHEIDEGGER
Caroline Scheidegger:
Die Spielzeit 2014 / 2015, die
für euch beide die erste hier in
Saarbrücken war, neigt sich dem
Ende. Welche Momente sind
euch besonders in Erinnerung
geblieben?
Nicholas Milton: Es war ein
sehr ereignisreiches Jahr. Ich
bin sehr dankbar, so herzlich
empfangen worden zu sein –
von den Orchestermusikern,
dem Team und dem wunderbaren Publikum. Ein Moment
der mir in Erinnerung blieb, war
mein Einstandskonzert »Welcome Nicholas Milton!«.
Es war ausverkauft – das war ein toller Start für mich.
7PFCWEJOGKPGTUVGU5KPHQPKGMQP\GTVOKV&XQį½MU
Neunter Sinfonie war von einer sehr schönen Atmosphäre geprägt, von der Freude an der Musik und am
Musizieren. Ein Höhepunkt der Spielzeit war natürlich
die Uraufführung von Pendereckis Trompetenkonzert
im Beisein des Komponisten. Das war eine große Ehre
für das Orchester.
Stefan Eschelbach: Auch ich habe mich sehr darüber
gefreut, dass man Nicholas Milton so schnell und gut
angenommen hat – und das natürlich nicht nur, weil sich
das sehr positiv auf die Besucherzahlen ausgewirkt hat
(lacht). Neben den Konzerten des Staatsorchesters in den
vergangenen Monaten halte ich zwei ganz andere Projekte aus den Reihen des Orchesters für erwähnenswert:
Die Einladung von Flüchtlingen zu Konzertproben und
die Spendenaktion zugunsten der Erdbebenopfer in Nepal.
Wichtige Aktionen für die Menschen in Saarbrücken,
die vom Publikum großartig unterstützt wurden.
N.M.: Die Idee, sich einem gemeinsamen Ziel zu
verschreiben, entspricht auch meiner Philosophie
des Musizierens. Mein Wunsch ist es, dass sich dieses
Miteinander nicht nur auf uns
Musiker beschränkt, sondern
das Publikum das Wunder der
Musik mit uns teilt. Wenn ich
selbst im Publikum sitze, möchte
ich nicht nur zuschauen und
zuhören, sondern das Gefühl
haben, willkommen zu sein.
S.E.: Von diesem Gedanken inspiriert sind auch unsere neuen
Konzertplakate und die dazu
gehörigen Kurzinterviews in den
Programmheften: Unter dem
Motto »Ich spiele!« werden
einzelne Orchestermitglieder
vorgestellt, ihnen in der Stadt ein Gesicht gegeben.
C.S.: Was erwartet das Konzertpublikum in der Spielzeit
2015 / 2016?
N.M.: Einerseits ein breitgefächertes Repertoire, in dem
XQTCNNGOCWEJ9GTMGKJTGP2NCV\ƂPFGPFKGFCU1TEJGUVGT
lange nicht mehr oder noch gar nicht gespielt hat – die
Sinfonischen Tänze aus »West Side Story« etwa oder
Marquez’ fantastischer Danzón Nr. 2. Andererseits kann
sich das Publikum auf eine Reihe hochkarätiger Solisten
und Gastdirigenten freuen, darunter Constantin Trinks,
der dem Saarländischen Staatsorchester als ehemaliger
kommissarischer Generalmusikdirektor verbunden ist,
und der ausgewiesene Barockspezialist Konrad Junghänel,
der erneut nach Saarbrücken kommt, um auch die Teile
IV bis VI des Weihnachtsoratoriums zu dirigieren.
S.E.: Und Dirk Kaftan, Chefdirigent des Grazer Philharmonischen Orchesters, den wir für das 7. Sinfoniekonzert gewinnen konnten. Im Oktober erhält er
übrigens den Karl-Böhm-Interpretationspreis 2015.
C.S.: In diesem Konzert wird unter anderem auch
Jörg Widmanns Konzertouvertüre »Con brio« gespielt.
Es ist nicht das einzige Werk dieses Komponisten, das
auf dem Programm steht.
29
S.E.: Ja, Jörg Widmann wird nächste Spielzeit unser
»Artist in Focus«. Als wir uns bei der Auswahl des
Violinkonzerts für Alina Pogostkina für Widmann
entschieden haben, entstand die Idee, ihn als einen
der erfolgreichsten jungen Komponisten Deutschlands
gleich mehrfach zu präsentieren. Zudem wird er auch
als Klarinettist zu hören sein.
C.S.: Mit den Feuerwachen-Konzerten wurde eine ganz
neue Konzertreihe ins Leben gerufen.
S.E.: Es ist wichtig, das Orchester nicht nur auf dem
großen Konzertpodium oder im Orchestergraben zu
präsentieren, sondern auch Spielorte wie die Alte
Feuerwache zu erschließen, die es ermöglichen, in
einem intimeren Rahmen zu spielen.
N.M.: Die neue Reihe ist letztlich die konsequente
Fortsetzung der Philosophie, Publikum und Orchester
näher zusammen rücken zu lassen. In diesem Jahr steht
sie unter dem Motto »Inspiration« und ist den vielfältigen
und weitreichenden Impulsen großer Komponisten
XGTRƃKEJVGV$GUQPFGTUHTGWVGUOKEJFCUUCWEJGKP
Werk von Graeme Koehne, einem Komponisten aus
meiner Heimat Australien, zu hören sein wird.
C.S.: Stefan, welches Projekt liegt dir in der nächsten
Spielzeit besonders am Herzen?
S.E.: Ich freue mich auf alle Konzerte. Besonders schön
ist es aber, dass es gelungen ist, auch Spezialprojekte ins
Programm aufzunehmen: Mit »Metropolis 27/10« wird
GKPGTFGTDGFGWVGPFUVGP5VWOOƂNOGOKV1TEJGUVGT
Livebegleitung zu erleben sein. Und mit der Industriekathedrale Alte Schmelz haben wir für diesen MonumenVCNƂNOGKPGPIGTCFG\WMQPIGPKCNGP4CWOIGHWPFGP
7PFPCVØTNKEJUGKFCU$GPGƂ\MQP\GTVKO,CPWCTGTYÀJPV
mit dem gleich zwei sehr wichtige Institutionen unterstützt werden können: Der Ambulante Kinderhospizdienst
Saar und der Deutsche Kinderschutzbund Saar.
C.S.: Und dir, Nicholas?
N.M.: Mit dem Orchester und der Musik noch mehr
Menschen zu erreichen. Und Sie, liebes Publikum, gleich
zum Spielzeitauftakt beim Promenadenkonzert auf dem
Tblisser Platz wiederzusehen!
DIE GASTDIRIGENTEN DER SINFONIEKONZERTE
KONRAD JUNGHÄNEL
CONSTANTIN TRINKS
DIRK KAFTAN
Konrad Junghänel gehört seit über
einem Jahrzehnt zu den führenden
Dirigenten auf dem Gebiet der Alten
Musik. In dieser Funktion war er
bereits mehrfach am Saarländischen
Staatstheater zu Gast – zuletzt
2010 mit Henry Purcells »Dido und
Aeneas«. Seit 1994 ist er Professor
an der Staatlichen Hochschule für
Musik in Köln.
Constantin Trinks war von 2002 bis
2009 am Saarländischen Staatstheater
tätig, von 2006 bis 2009 als kommissarischer Generalmusikdirektor. Von
2009 bis 2012 war er Generalmusikdirektor am Staatstheater Darmstadt.
Trinks ist gern gesehener Gast an
zahlreichen renommierten Opernhäusern und bei vielen Orchestern
im In- und Ausland.
Dirk Kaftan wirkte als erster Kapellmeister am Theater Bielefeld sowie
an den Opernhäusern Dortmund
und Graz. Von 2009 bis 2014 war er
Generalmusikdirektor der Stadt
Augsburg, seit 2013 ist er Chefdirigent
der Oper Graz und des Grazer Philharmonischen Orchesters. Neben
seinem Engagement kommt Dirk
Kaftan einer regen internationalen
Gastier-Tätigkeit nach.
30
Spendenak tion
THEATER BEFLÜGELN!
A
uch ein Theater braucht Flügel! Ohne sie steht der Probenbetrieb
still, lassen sich Vorsingen auf der Bühne nicht begleiten, aber nur in
Vorstellungen kommen die 88 schwarzen und weißen Tasten für das
Publikum hörbar zum Einsatz. Die Freunde des Staatstheaters unterstützen in
FGT5RKGN\GKVƂPCP\KGNNFKG#PUEJCHHWPIGKPGUPGWGP+PUVTWOGPVGU
Ergänzt wird dies durch eine besondere Spendenaktion, an der auch Sie sich
beteiligen können – mit einer einmaligen Spende von 88 Euro.
Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie uns mit dem Stichwort »Theater
DGƃØIGNP‡CP [email protected] oder besuchen Sie uns
persönlich in der Theaterkasse, Schillerplatz 2, 66111 Saarbrücken. Wir
lassen Ihnen dann die notwendigen Informationen zukommen.
Als Dankeschön für Ihr Engagement erhalten Sie ein dekoratives
Tasten-Unikat und eine persönliche Einladung zu einem Konzertempfang
im Staatstheater, bei dem Sie das neue Instrument live erleben können.
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Mit freundlicher Unterstützung von
Piano-Haus Landt
S o n d e r ko n z e r t e
31
SONDERKONZERTE
PROMENADENKONZERT –
OUVERTÜRE OPEN AIR
Sonntag, 13. September 2015, 20 Uhr, Tbilisser Platz
Werke von Mozart, Verdi, Puccini,
Bernstein und Strawinsky
Solistinnen und Solisten des Opernensembles
Opernchor des Saarländischen Staatstheaters
Saarländisches Staatsorchester
Nicholas Milton, Dirigent
NEUJAHRSKONZERT – VIVE LA FRANCE!
Freitag, 1. Januar 2016, 18 Uhr, Staatstheater
$GPGƂ\MQP\GTV
Sonntag, 3. Januar 2016, 18 Uhr, Staatstheater
Werke von Strauß, Offenbach, Saint-Saëns,
Gounod und Berlioz
Saarländisches Staatsorchester
Christopher Ward, Dirigent
/KVFGO-CWHGKPGT'KPVTKVVUMCTVGHØTFCU$GPGƂ\MQP\GTV
am 3. Januar 2016 unterstützen Sie den Deutschen
Kinderschutzbund (Landesverband Saar e. V.) und den
Ambulanten Kinderhospizdienst Saar. Darüber hinaus
unterstützt die Sparda Bank Südwest eG die beiden
+PUVKVWVKQPGPCNU$GPGƂ\URQPUQTFKGUGU-QP\GTVGU
32
F i l m ko n z e r t
REKONSTRUKTION UND ORIGINALMUSIK VON »METROPOLIS«
Erfinder Rotwang
(Rudolf Klein-Rogge)
erschafft den Maschinenmenschen (Brigitte Helm).
© Murnau-Stiftung
E
iner der wichtigsten Repräsentanten der
FGWVUEJGP5VWOOƂNO/WUKMYCTFGT
Komponist Gottfried Huppertz. 1887 in Köln
geboren, arbeitete er zunächst als Sänger
und Schauspieler u. a. in Berlin. Dort lernte
er die Drehbuchautorin Thea von Harbou und ihren
Ehemann und Regisseur Fritz Lang kennen. Diese
Bekanntschaft führte 1924 zu seiner ersten durchkomponierten Filmmusik für »Die Nibelungen«. Huppertz
wurde bereits hier schon sehr früh in die Entstehung
des Filmes einbezogen und traf sich während der
Dreharbeiten regelmäßig mit dem Regisseur. Huppertz’
spätere Komposition für »Metropolis« ist – wie in den
zeitgenössischen Kritiken immer wieder hervorgehoben –
durch die enge gestische und illustrative Verzahnung
mit dem Film geprägt. Die Verstümmelung des MonuOGPVCNƂNOGUDGICPPWPOKVVGNDCTPCEJUGKPGT2TGOKGTG
am 10. Januar 1927 im Berliner Ufa-Palast am Zoo. Die
von der Filmprüfstelle mit einer Länge von 4189 Metern
genehmigte Fassung lief vier Monate ohne Erfolg,
weshalb die Ufa den Film zurückzog und eine deutlich
gekürzte Fassung von 3241 Metern für den landesweiten Kinostart im Sommer 1927 herstellte. Dabei
orientierte sich die Ufa an der bereits 1926 hergestellten
amerikanischen Verleihfassung, die von der Paramount
Filmproduktionsgesellschaft um etwa ein Viertel auf
eine gängige Kinolänge von 3100 Metern gekürzt
wurde. Der damit beauftragte Theaterautor Channing
Pollock hatte einschneidende Veränderungen vorgenommen: unter anderem entfernte er Szenen, die die
Rivalität zwischen dem Herrscher Fredersen und dem
'TƂPFGT4QVYCPIWOFKGUEJÒPG*GNCWH\GKIVGP&COKV
eliminierte er das wesentliche Motiv für die spätere
Erschaffung des weiblichen Maschinenmenschen. Über
Jahrzehnte hinweg waren nur ein Originalnegativ und
Kopien von gekürzten Fassungen aus dem deutschen
und internationalen Vertrieb bekannt.
Huppertz’ Komposition wurden von Enno Patalas
(Filmmuseum München) bereits in den achtziger Jahren
für eine analoge Restaurierung von »Metropolis« sowie
für die spätere digitale Restaurierung im Jahre 2001
33
herangezogen, die dieser gemeinsam mit Martin Koerber
im Auftrag der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
durchführte. Die Restaurierung basierte auf der Fassung
des Filmmuseums München und der im Bundesarchiv
(Filmarchiv) verwahrten Filmmaterialien. Weitere
Sekundärmaterialien, die genauere Rückschlüsse auf
die Premierenfassung von 1927 zuließen, waren 2001
der gedruckte Klavierauszug aus dem Jahr 1927 mit
insgesamt 1028 notierten Synchronpunkten sowie die
Zensurkarte, in der alle Zwischentitel und verbotenen
Teile des Films vermerkt sind. Die sogenannten
Synchronpunkte sind Stichworte im Notensystem,
die dem Dirigenten helfen, den Film und die Musik
durchgehend synchron zu halten.
Durch die 2008 in Buenos Aires gefundene 16mmFilmkopie wurden für eine erneute Rekonstruktion
unerwartete Fragen aufgeworfen. War man zunächst
davon ausgegangen, die bekannten Lücken der Fassung
von 2001 einfach durch das argentinische Material auffüllen zu können, so stellte sich bei genauer Analyse
heraus, dass auch die Montage der Fassung von 2001
neu überdacht werden musste, denn die argentinische
Kopie war an etlichen Stellen anders geschnitten. Das
von Huppertz überlieferte Notenmaterial bestätigte in
vielen Fällen die neuen Schnittfolgen der argentinischen
Version. In anderen Fällen, in denen die argentinische
Version gegenüber der Ursprungsfassung möglicherweise verändert wurde oder unvollständig ist, war
wiederum die Musik eine wichtige Quelle für die
Rekonstruktion. Denn mit Hilfe der Synchronpunkte
und ihrer Position innerhalb des musikalischen
Ablaufes, aber auch des gestischen Charakters der
Musik, können einzelne Einstellungen und Sequenzen,
für die die überlieferten Filmmaterialien keinen
Aufschluss über den Feinschnitt zulassen, innerhalb
einer Szene genauer positioniert werden. Ganz offensichtlich war schon die Dramaturgie der Urfassung
auf ein enges Zusammenwirken von Bild und Musik
angelegt. Deshalb musste die Rekonstruktion nicht nur
ƂNOJKUVQTKUEJGPUQPFGTPCWEJƂNOOWUKMJKUVQTKUEJGP
Ansprüchen gerecht werden.
Wichtigstes Indiz für die Arbeitsweise und die Chronologie des Kompositionsprozesses von Gottfried Huppertz
sind die Datumsangaben, mit denen er seine KompoUKVKQPUGPVYØTHGXGTUGJGPJCV(GTPGTƂPFGVOCPFQTV
eine Reihe von kleineren handschriftlichen Änderungen.
Es ist deshalb davon auszugehen, dass er nach dem
eigentlichen Kompositionsprozess seine Musik nochmals
an eine dann veränderte Schnittfassung angleichen
musste. Dies geschah vor dem nächsten Kompositionsschritt, der sogenannten Instrumentierung, denn
dort sind diese Veränderungen bereits berücksichtigt.
&CHØTƂPFGPUKEJKO1TEJGUVGTOCPWUMTKRVYKGFGTWO
einige neue Striche, die auch in der gedruckten Klavierdirektionsstimme wiedergegeben sind. Die Klavierdirektionsstimme und das gedruckte Orchesterstimmenmaterial wurden also nach dem 22. November 1926
nochmals geändert. Da die Zeit bis zur Premiere am
10. Januar 1927 nicht ausreichte, wurden die überƃØUUKIGP6CMVGPKEJVOGJTIGUVTKEJGPUQPFGTP
entsprechende Sprünge eingezeichnet.
Huppertz verfasste somit einen Großteil seiner Komposition während der Dreharbeiten vom 22. Mai 1925 bis
zum 31. Oktober 1926 und nicht, wie damals und auch
heute oft noch üblich, nach Beendigung des Schnittes.
Dass die Musik im Produktionsprozess nicht als letztes
Glied der Produktionskette zum Film trat, erlaubt die
Behauptung, dass Fritz Lang und Thea von Harbou den
Komponisten an der Gestaltung des Films unmittelbar
teilhaben lassen wollten.
Bei der Rekonstruktion ging man davon aus, dass
anhand der Bewegungsabläufe, Rhythmen und der
URG\KƂUEJGP)GUVKMFGT/WUKMXQP*WRRGTV\4ØEMschlüsse auf den Bildinhalt und die Bildfolge und damit
auf die Montage des Filmes möglich sind. Die 2005
entstandene DVD-Studienfassung der Universität der
Künste Berlin greift bereits diesen Gedanken auf; die
Originalmusik wurde in einer Fassung für zwei Klaviere
vollständig, also inklusive der fehlenden Bildpartien
Explosion der Herzmaschine © Murnau-Stiftung
34
F i l m ko n z e r t
eingespielt und dokumentierte damit auch alle
bildlichen Verluste. Bei der neuen Restaurierung ging
man noch einen Schritt weiter. Dem spätromantischen
Duktus der Musik, der sich an der Oper und der Sinfonik
des auslaufenden 19. Jahrhunderts orientiert, liegt
ein eigenes Tempo zugrunde. Der Komponist bindet
seine Komposition natürlich eng an die Filmhandlung,
tut dies aber nie auf Kosten einer gewissen Eigengesetzlichkeit seiner Musik. Eine rein »mechanische«
Wiedergabe der Musik würde dem Wesen der Komposition grundlegend widersprechen. Gestik und Agogik,
FKGPCVØTNKEJ'KPƃWUUCWHFCU6GORQFGT/WUKMJCDGP
mussten in die zeitlichen Abläufe des Filmes einbezogen
werden. Auch die musikalischen Tempi sind in einer
Orchesterinstrumentierung anders als in einer Klavierfassung. Deshalb wurde für die Restaurierungsarbeit
eine Sampleraufnahme hergestellt, die die Musik mit
ihren orchestralen Klangfarben annäherungsweise
wiedergibt. Denn für die Restauratoren war es unbedingt
erforderlich, zu jedem Zeitpunkt die Musik und das Bild
in Kombination hör- und sichtbar zu haben. Denn nur
das integrale Erleben von Bild und Musik erlaubt eine
Einschätzung des Zusammenwirkens beider Ebenen.
Die aktuelle Rekonstruktion von Film und Musik zu
»Metropolis 27/10« hat nicht nur zu neuen Erkenntnissen
über den Film, sondern auch zu neuen Einsichten über
die Musik geführt. Zum einen können nun viele Musikteile in der Orchesterfassung gespielt werden, die
bislang aufgrund fehlenden Filmmaterials nicht verwendet wurden. Zum anderen werden mit der neuen,
vollständigeren Filmversion und der Wiederherstellung
der ursprünglichen Szenen- bzw. Sequenzabfolgen
etliche größere und kleinere (Rück-)Umstellungen
der Musik notwendig. Im Vergleich mit der bisherigen
Notenedition ergeben sich auch Abweichungen bei
den dynamischen Angaben und den temporelevanten
Bezeichnungen. Aus diesen Gründen und im Sinne der
Ernsthaftigkeit und Gründlichkeit der Rekonstruktionsarbeit macht nur eine solche Ausgabe der Musik Sinn,
die den klaren Schnitt in der Rekonstruktionsgeschichte
von »Metropolis« widerspiegelt und mehr als nur eine
Ergänzung oder Korrektur der bisherigen Ausgabe
darstellt. Deshalb besteht das Werk in zwei verschieden
Ausgaben – in einer Urtextausgabe und in einer kritischeditorischen Aufführungsausgabe.
Die »falsche Maria« (Brigitte Helm)
© Murnau-Stiftung
Frank Strobel ist einer der weltweit renommiertesten
Dirigenten im Bereich der Filmmusik. Er verfügt
über langjährige Erfahrung als Dirigent, Arrangeur,
Herausgeber, Produzent und Studiomusiker. In 25 Jahren
richtete Strobel historische und zeitgenössische Originalmusiken
\WØDGTHØPH\KI5VWOOƂNOMNCUUKMGTPGKPWPFNGKVGVYGNVYGKV
deren Aufführung in Filmkonzerten und Studios. Frank Strobel
wurde mehrfach mit dem Deutschen Schallplattenpreis
ausgezeichnet. Seit 2000 ist er künstlerischer Leiter der von
ihm mitgegründeten »Europäischen FilmPhilharmonie«.
FILMKONZERT – METROPOLIS 27/10
Samstag, 10. Oktober 2015, 20 Uhr,
Industriekathedrale Alte Schmelz, Sankt Ingbert
Metropolis (DE 1927/ 2010)
restaurierte Fassung der Friedrich-WilhelmMurnau-Stiftung
Regie: Fritz Lang
Musik: Gottfried Huppertz (rekonstruiert und
eingerichtet von Frank Strobel)
Saarländisches Staatsorchester
Frank Strobel, Dirigent
Eine Kooperationsveranstaltung der PLAN-events GmbH und
der Saarländisches Staatstheater GmbH
S o n d e r ko n z e r t e
35
DAS GROSSE WUNSCHKONZERT
IM STAATSTHEATER
F
ortsetzung folgt! Nach der erfolgreichen ersten
Edition haben wir »Ihr« Konzert wieder auf den
Spielplan gesetzt. Auch in dieser Saison haben
Sie also die Wahl: Darf es zum Auftakt Brahms, Fauré,
Nielsen oder doch Weber sein? In welchem Konzert soll
der Schlagzeuger des Saarländischen Staatsorchesters,
Martin Hennecke, solistisch hervortreten? Und welche
der vier Sinfonien mit der Nummer 3 ist ihre persönliche Nummer 1? Stimmen Sie ab und kommen Sie
am 26. Juni 2016 ins Staatstheater, um Ihrem Konzert
beizuwohnen.
WUNSCHKONZERT
Sonntag 26. Juni 2016, 18 Uhr, Staatstheater
Martin Hennecke, Schlagzeug
Saarländisches Staatsorchester
Christopher Ward, Dirigent
OUVERTÜRE:
Johannes Brahms
»Tragische Ouvertüre« d-Moll op. 81
Gabriel Fauré
»Masques et Bergamasques« op. 112
Carl Nielsen
»Helios« Ouvertüre op. 17
Carl Maria von Weber
Ouvertüre zur Oper »Oberon«
SOLOKONZERT:
Joe Duddell
»Ruby« Konzert für Schlagzeug und Orchester
André Jolivet
Konzert für Schlagzeug und Orchester
Mauricio Kagel
Konzertstück für Pauken und Orchester
Christopher Rouse
»Der gerettete Alberich«
SINFONIE:
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 »Schottische«
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 »Rheinische«
Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 3 C-Dur op. 52
So wählen Sie Ihr Konzertprogramm:
Füllen Sie die im Umschlag integrierte Postkarte
aus, wählen Sie im Internet oder auf Facebook oder
geben Sie Ihr Votum in einer der Wahlurnen ab.
Einsendeschluss: 10. Mai 2016
Martin Hennecke
36
k i n d e r ko n z e r t e
KONZERTE
FÜR KINDER
1. KINDERKONZERT
»ALICE IM WUNDERLAND«
6+
Sonntag, 20. September 2015, 16 Uhr, Staatstheater
Orchesterhörspiel von LEWIS CARROLL
mit Musik von HENRIK ALBRECHT
»Es ist wirklich ein Wunderland, in das Alice
nach ihrem Sturz in den Kaninchenbau gerät.
Eine Wunderwelt dargestellt von mächtigem
Orchesterklang. Zunächst spaziert Alice unbekümmert durch diese bunte Welt, doch drohen
ihr im weiteren Verlauf des Abenteuers üble
Gefahren. Fast ertrinkt Alice in ihren eigenen
Tränen und riesige Klangwellen scheinen sie im
Tränenmeer zu überrollen. Die Herzkönigin will
unbedingt ihre Macht durchsetzen und pocht
mit Pauken und Trompeten auf ihr Recht,
jedem den Kopf abschlagen zu dürfen. Auf
der verrückten Teeparty kann man ein ›Nichtgeburtstagsständchen‹ hören. Sehr seltsam!
Doch vielleicht ist ja alles nur ein Traum und
löst sich hinterher in Wohlklang auf ?!«
(Henrik Albrecht)
2. KINDERKONZERT
»DER ELEFANTENPUPS«
4+
Mittwoch, 24. Februar 2016, 10 Uhr, Alte Feuerwache
Sonntag, 13. März 2016, 16 Uhr, Alte Feuerwache
Direktor Fröhlich und das Zoo-Orchester
für Erzähler und kleines Orchester
Musik von CHRISTIAN KLAESSEN
Text von HEIDI LEENEN
Herr Fröhlich ist Direktor eines großen Zoos. Jeden
Morgen begrüßt er gut gelaunt und mit einem Lied
auf den Lippen die Tiere in den Gehegen. Doch eines
Tages stolpert er im Elefantengehege und muss ins
Krankenhaus. Von diesem Tag an verändert sich
das Leben im Tierpark dramatisch: Der Löwe liegt
gelangweilt in der Ecke, der Papagei lässt das
Plappern, und die Schildkröte bewegt sich überhaupt nicht mehr. Kein Wunder, dass kein Besucher
OGJTMQOOV<WO)NØEMJCV6KGTRƃGIGT6KOQGKPG
geniale Idee ...
Eine Geschichte über und mit Musik, in der viele
Zootiere mitspielen, die Orchesterinstrumente vorgestellt werden und die jungen Zuhörer erfahren,
wie man Gefühle mit Musik ausdrücken kann.
Eva Binkle, Moderation
Saarländisches Staatsorchester
Dauer: ca. 45 Minuten, ohne Pause
Saarländisches Staatsorchester
Stefan Neubert, Dirigent
Dauer: ca. 1 Stunde, ohne Pause
Malwettbewerb
Malt auf Pappe oder dickerem Papier
(DIN-A-4-Hochformat) mit kräftigen Farben ein Tier
aus dem Zoo mit seinem Instrument. Reicht das Bild
bis zum 18. Dezember 2015 an der Vorverkaufskasse
des Saarländischen Staatstheaters ein oder schickt
es an folgende Adresse:
Saarländisches Staatstheater, Musiktheaterpädagogik,
Schillerplatz 1, 66111 Saarbrücken
Der Gewinner erhält zwei Freikarten für das Konzert
am 13. März 2016. Bitte unbedingt daran denken,
Euren Namen, sowie die Adresse und Euer Alter auf
die Rückseite des Bildes zu schreiben!
37
3. KINDERKONZERT »ELFENTANZ UND RÜPELMARSCH«
Sonntag, 12. Juni 2016, 16 Uhr, Staatstheater
Mittwoch, 22. Juni 2016, 11 Uhr, Staatstheater
5+
Ein kleiner Kobold treibt sein Unwesen im Orchester: Die Fagotte können nicht
aufhören zu spielen, andere Instrumente verstummen urplötzlich. Ein Sturm zieht
auf, die Wolken verziehen sich, und der Vollmond lugt um die Ecke. Um nicht entdeckt
zu werden, verwandelt sich der kleine spitzohrige Kobold blitzschnell in einen Esel –
und treibt weiter seinen Schabernack. Jetzt ist das Publikum gefragt!
Ein Kinderkonzert mit tierischen Effekten und lautmalerischer Musik eröffnet die spannende Welt eines Märchenwaldes. Zu entdecken gibt es zwitschernde Geigen, gackernde
Holzbläser und magische Wesen, die sich den einen oder anderen Scherz erlauben.
Eva Binkle, Konzept und Moderation
Saarländisches Staatsorchester
Stefan Neubert, Dirigent
HÖREN,
STAUNEN UND
MITMACHEN!
Dauer: ca. 1 Stunde, ohne Pause
Im Anschluss an das Konzert werden im Foyer die Orchesterinstrumente vorgestellt.
SITZKISSENKONZERTE
1. SITZKISSENKONZERT
EINE MUSIKALISCHE WELTREISE:
ERSTER HALT EUROPA!
4+
Samstag, 7. November 2015, 16 Uhr
Samstag, 21. November 2015, 16 Uhr
Mittelfoyer des Staatstheaters
Emil wünscht sich zum Geburtstag eine Reise
durch Europa. Als der große Tag endlich
gekommen ist, liegt aber nur ein unförmiger
schwarzer Kasten auf dem Gabentisch. Etwas
GPVVÀWUEJVÒHHPGV'OKNFGP-CUVGPWPFƂPFGV
darin eine wunderschöne Geige. Fragend schaut
er den Opa an und der erklärt ihm verschmitzt,
dass er mit diesem Instrument in alle Länder der
Welt reisen kann.
Eva Binkle, Moderation
Streichquartett des Saarländischen Staatsorchesters
Dauer: ca. 1 Stunde, ohne Pause
38
K i n d e r ko n z e r t e
2. SITZKISSENKONZERT
»DIE KLEINE HEXE«
4+
Samstag, 30. April 2016, 16 Uhr
Samstag, 14. Mai 2016, 16 Uhr
Samstag, 2. Juli 2016, 16 Uhr
Mittelfoyer des Staatstheaters
OTFRIED PREUSSLERS »DIE KLEINE HEXE«
in einer wunderbar pfiffigen Vertonung
von PETER F. MARINO
Die kleine Hexe ist erst 127 Jahre alt, viel zu jung,
um an der Walpurgisnacht mit den großen Hexen
auf dem Blocksberg zu feiern. Heimlich mischt
sie sich unter die Tanzenden, wird entdeckt und
muss das Fest verlassen. Nächstes Jahr darf sie
mitmachen. Aber nur unter einer Bedingung:
Sie muss bis dahin eine »gute« Hexe werden.
Die Kinder werden interaktiv mit einbezogen,
indem sie sich bewegen, singen, kleine Aufgaben
zu lösen haben oder sich spontan und aktiv ins
Stück einschalten können.
Holzbläserquintett des Saarländischen
Staatsorchesters
Dauer: ca. 1 Stunde, ohne Pause
MITTENDRIN!
10+
Mittendrin im Orchester, neben den Musikern
sitzen, hautnah bei einer Probe des Saarländischen
Staatsorchesters dabei sein, das ist ein exklusives
Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche ab
10 Jahren. Interessierte Schulklassen, Jugend- oder
Schulorchester und Schülergruppen lernen GMD
Nicholas Milton vor der Probe persönlich kennen,
wenn er über die Werke erzählt und einzelne
Musiker des Saarländischen Staatsorchesters
vorstellt.
&CWGTFGU2TQDGPDGUWEJGUŨ™5VWPFGP
CDJÀPIKIXQO
2TQDGPCDNCWH&KG2TQDGPVGTOKPGƂPFGPLGYGKNUXQTOKVVCIU
in der Congresshalle statt. Hinweis: Die Teilnahme ist nur mit
vorheriger Anmeldung möglich.
MITTENDRIN! 1
Freitag, 1. Oktober 2015, vormittags
BERNSTEIN
Sinfonische Tänze aus »West Side Story«
MARQUEZ
Danzón Nr. 2
TSCHAIKOWSKY
»Romeo und Julia« Fantasie-Ouvertüre
MITTENDRIN! 2
Freitag, 15. April 2016, vormittags
KINDERBETREUUNG
Eltern mit Kindern zwischen 4 und 11 Jahren
können entspannt den Sinfoniekonzerten
lauschen, während ihre Kleinen in der neu
konzipierten Kinderbetreuung spielerisch an
das Orchesterinstrumentarium und Themen
des Konzertprogramms herangeführt werden.
In Begleitung der Konzertpädagogin Eva Binkle
hören die Kinder kürzere Werke im Konzertsaal,
erarbeiten Melodien auf Orff-Instrumenten,
komponieren und improvisieren auf Alltagsgegenständen, basteln Instrumente und lernen
Musiker des Orchesters kennen.
Treffpunkt: Foyer der Congresshalle
Uhrzeit: Sonntags ab 10.30 Uhr bis Konzertende
In der Pause erhalten die Kinder eine Brezel
und ein Getränk.
Dieses Angebot gilt nur in Kombination mit Konzertkarten.
Buchung an der Vorverkaufskasse oder an der Tageskasse
der Congresshalle, Preis: 3 Euro
STRAUSS
»Till Eulenspiegels lustige Streiche« op. 28
DUTILLEUX
»Correspondances« für Sopran und
Orchester
MAHLER
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
MITTENDRIN! 3
Freitag, 17. Juni 2016, vormittags
SCHOSTAKOWITSCH
»Festliche Ouvertüre« op. 96
PROKOFJEW
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3
C-Dur op. 26
TSCHAIKOWSKY
Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36
Information und Anmeldung:
Saarländisches Staatstheater
Konzertpädagogik, Eva Binkle
Schillerplatz 1, 66111 Saarbrücken
Tel. 0681 / 3092 248
[email protected]
E s s ay
39
FORTSETZUNG – HELDEN? VON HANSGÜNTHER HEYME
Nach »Rheingold« und »Walküre« stand ein drittes
faszinierendes Monstrum ins Haus, der »Siegfried«.
Wie sieht er aus, dieser germanische Prototyp allen
OÀPPNKEJRQVGPVGP8GTJCNVGPU!9KGKO5VWOOƂNO
Fritz Langs? Wie »die Guten« in dem heutigen »Krieg
der Sterne«? Ein Held wurde gesucht! Bundesweite
Wettbewerbe wurden ausgerufen. Kostümentwürfe
wurden gefordert. Texte, die Helden beschrieben.
Wir konnten hunderte wägen und bewerten. Nicht ein
einziges Helden-Bild erreichte uns. Kein heroischer
Beschreibungsversuch. Alle Generationen hatten sich
beteiligt. Von Acht bis Achtzig. Prämiert und ausgeführt wurde der Kostümentwurf einer Wormser
Studentin, die ihr Geld mit dem Gravieren von Tattoos
verdiente. Ihr Un-Held trug eine braune Jeans, einen
Strick als Gürtel, einen weiten dreiviertellangen
Mantel – eine Machete in der Hand. Und aus!
Ein Held ist jemand, der nicht so aussieht. Ein
unscheinbarer Fahrgast, wartend auf einem Bahnsteig der U-Bahn. Der dann eingreift, wenn jemand
angegriffen wird. Der nicht wegguckt, sondern sich
dazwischenwirft. Hilft und sich einmischt.
»EIN HELD IST JEMAND, DER NICHT
SO AUSSIEHT.«
Alle uns eingereichten Texte priesen diesen Antihelden. Gekürt wurde letztlich die Beschreibung
eines Zugewanderten, eines Müllwerkers, der uns
von unserem Wohlstands-Dreck befreit.
Ein Held heute ist eben kein Held. Sondern was
ganz anderes, zu Suchendes, neu zu Titulierendes.
Heldenhaftes kommt mir in den Sinn. Geschehen im
Osten der Demokratischen Republik Kongo: TutsiRebellen, die Gruppierung der Bewegung 23. März, zieht
brandschatzend, vergewaltigend, erpressend, Kindersoldaten rekrutierend – durch die Lande. Vor sich her
treibt sie hunderte von Kindern, Mädchen, jungen
Frauen. Und das nun schon seit vielen Monaten,
Jahren. Seit 2012, als im angrenzenden Ruanda
achthunderttausend Tutsi von der Hutu-Mehrheit
abgeschlachtet wurden. Über drei Millionen Tote sind
seit 2003 im »Afrikanischen Weltkrieg« zu zählen.
Und: Nichts hat sich verbessert, Vieles hat sich ver-
schlimmert, seit Soldaten der Vereinten Nationen
mitmischen beim Vergewaltigen und Ermorden.
Die Ernährung der kongolesischen Bevölkerung ist
längst nicht mehr gesichert. Ich las von einer BauernHCOKNKGYGNEJGXQTGKPGO,CJTFTGKƃØEJVGPFG/ÀFEJGP
von zwölf und acht Jahren und ein mitgeschlepptes
Baby aufgenommen haben. Ihr Vater war vor den
Augen der Kinder enthauptet und deren Mutter von
einer Horde von Soldaten zu Tode beschlafen worden.
Nach zwölf Monaten Gastfreundschaft haben sich die
drei kärglichen Tages-Mahlzeiten der Gastgeber auf
nurmehr zwei reduziert. Trotzdem: Das heilige Gebot
der Gastfreundschaft gegenüber Fremden, auch anderer
Stammeszugehörigkeit, bleibt bestehen! Eine Familie
von Helden!
»BESCHÄMT LEBT
MAN IN BUNDESREPUBLIKANISCHER
WIRKLICHKEIT.«
Beschämt lebt man in bundesrepublikanischer
Wirklichkeit. Noch heute sträuben wir uns, Asylanten
nach einem Jahr des würdelosen Wartens auf
Aufnahme Arbeit zu geben! Zuwanderungswillige
MÒPPVGPCTDGKVGPYQNNGPCTDGKVGPƃGJGPWO#TDGKV
Es kostete uns nicht den Preis einer unserer drei Mahlzeiten, ließe man sie ihren Lebensunterhalt verdienen.
Solcherlei Gedanken müssten uns durch Herz und
Hirn jagen, wenn wir die »Marcia funebre« des Ludwig
van Beethoven erleben! Eine Revolte der Güte und
Hilfsbereitschaft möge diese Musik auslösen, diese
grandiose alte und heute so neu-gewichtige Musik
der »Eroica«! Dies bleibt zu hoffen.
1935 in Bad Mergentheim geboren, gilt
Hansgünther Heyme als einer der wichtigsten
Wegbereiter des deutschen Regietheaters. Nach
Assistenzen bei Erwin Piscator und einer Ausbildung zum
Schauspieler folgten zwischen 1957 und 1959 erste Inszenierungen. Als Intendant wirkte Hansgünther Heyme am Schauspiel Köln, dem Staatstheater Stuttgart, dem Theater Essen,
den Ruhrfestspielen Recklinghausen und zuletzt bis Ende 2014
am Theater im Pfalzbau in Ludwigshafen.
40
K a m m e r ko n z e r t e
KAMMERKONZERTE
Zwölf Kammerkonzerte erwarten Sie in dieser Spielzeit mit Musikerinnen und
/WUKMGTPFGU5CCTNÀPFKUEJGP5VCCVUQTEJGUVGTU9KGIGYQJPVƂPFGPUKGKO
Mittelfoyer des Staatstheaters statt und das Barockensemble gastiert erneut
in der Deutschherrnkapelle. Sie können sich auf eine ausgesprochen große
Werkevielfalt freuen und erleben Ensembles in unterschiedlichen Besetzungen.
41
1. KAMMERKONZERT
4. KAMMERKONZERT
Sonntag, 25. Oktober 2015, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Sonntag, 13. März 2016, 17 Uhr,
Deutschherrnkapelle
Johannes Brahms
Saarländisches Barockensemble
Bernhard Stilz, Flauto dolce / Miriam Grapp, Flauto
dolce / Jürgen Lantz, Violine / Carolyn Soo, Violine /
Ursula Pistorius, Violine / Leszek Kusmirek, Viola /
Heidrun Mertes, Violoncello / Motonobu Futakuchi,
Violone / Eri Takeguchi, Cembalo & Orgel /
Tomaso Iacolino, Theorbe
Serenade Nr. 1 D-Dur op. 11
Leoš Janáček
»Mládi« Suite für Bläsersextett
August Klughardt
»Fünf Schilflieder« für Oboe, Viola
und Klavier op. 28
Claudia Tiller, Flöte / Marina Günkinger, Oboe /
Angelika Maas, Klarinette / Jan Creutz, Klarinette &
Bassklarinette / Marlene Simmendinger, Fagott /
Peter Müseler, Horn / Timothy Braun, Violine /
Irena Bilotaite, Viola / Adrian Janke, Violoncello /
Duck Kyu Yoon, Kontrabass / Anna Mamontova,
Klavier
5. KAMMERKONZERT
Sonntag, 3. April 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
César Cui
»Cinq petits duos« für Flöte, Violine
und Klavier op. 56
Ludwig van Beethoven
2. KAMMERKONZERT
Serenade D-Dur op. 25
Sonntag, 22. November 2015, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Franz Schubert
»Four for Tango« – Werke von
Irmgard Brixius, Flöte / Hartwig Schubert,
Violine / Irena Bilotaite, Viola / Wolfram
Hertel, Violoncello / Hans-Dieter Höllen, Klavier
Astor Piazzolla und Carlos Gardel
Martin Ruppert, Violine / Solveigh Röttig, Violine /
Angelika Maringer, Viola / Heidrun Mertes,
Violoncello
Klaviertrio Es-Dur D 929
3. KAMMERKONZERT
Sonntag, 24. Januar 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Ludwig van Beethoven
Streichquartett Nr. 9 C-Dur op. 59,3
Jörg Widmann
Streichquartett Nr. 3 »Jagdquartett«
Antonín Dvořák
Streichquartett Nr. 12 F-Dur op. 96
»Amerikanisches Streichquartett«
Timothy Braun, Violine / Danny Gu, Violine /
Denis Theis, Viola / Benjamin Jupé, Violoncello
Duck Kyu Yoon
42
K a m m e r ko n z e r t e
6. KAMMERKONZERT
7. KAMMERKONZERT
8. KAMMERKONZERT
Sonntag, 8. Mai 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Sonntag, 22. Mai 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Sonntag, 5. Juni 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Wolfgang A. Mozart
César Franck
Isang Yun
Klaviertrio Es-Dur KV 498
»Kegelstatt-Trio«
Sonate A-Dur für Flöte und
Klavier
»Rondell« Trio für Oboe,
Klarinette und Fagott
Rebecca Clarke
Franz Schubert
Francis Poulenc
Nocturne für zwei Violinen
und Klavier
Sonate für Klarinette
und Fagott
Robert Schumann
Introduktion und Variationen
über »Trockne Blumen« aus
»Die schöne Müllerin« D 802
Klavierquintett Es-Dur op. 44
Bohuslav Martinů
»L’italiana in Algeri« Sinfonia
Christine Christianus, Violine /
Inna Maslova, Violine /
Johannes Baumann, Viola /
N.N., Violoncello / Tatevik Mokatsian,
Klavier
Trio für Flöte, Violoncello und
Klavier
Johann Sebastian Bach
Sergej Rachmaninow
Marina Günkinger, Oboe & Englischhorn / Jan Creutz, Klarinette /
Marlene Simmendinger, Fagott
Romanze für Singstimme und
Klavier op. 34
Jevgenij Taruntsov, Tenor / Eva
Abels, Flöte / Anna Pyrozhkova,
Violoncello / Bekhzod Abdullaev,
Klavier
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Gioacchino Rossini
Triosatz BWV 583
43
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9. KAMMERKONZERT
10. KAMMERKONZERT
11. KAMMERKONZERT
Sonntag, 26. Juni 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Sonntag, 3. Juli 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Sonntag, 10. Juli 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Joachim Raff
Wolfgang A. Mozart
Robert Schumann
Streichsextett g-Moll op. 178
Serenade Es-Dur KV 375
Klavierquintett Es-Dur op. 44
Johannes Brahms
Ludwig van Beethoven
Johannes Brahms
Streichsextett Nr. 1
B-Dur op. 18
Rondino Es-Dur für
Bläseroktett WoO25
Klavierquintett f-Moll op. 34
Sachiko Ota, Violine / Martin
Ruppert, Violine / Justyna Sikorska,
Viola / Friederike Kastl, Viola /
Adrian Janke, Violoncello /
Ulrich Schreiner, Kontrabass
Ludwig van Beethoven
»Fidelio« (arrangiert für
Harmoniemusik)
Sebastian Poyault, Oboe / Andriy
Gudziy, Oboe / Angelika Maas,
Klarinette / Jan Creutz, Klarinette /
Marlene Simmendinger, Fagott /
Nicolas Horry, Fagott / Regina
Mickel, Horn / N. N., Horn / Lutz
Müller, Kontrabass
Hiroko Tominaga, Violine / Michaela
Theis, Violine / Denis Theis, Viola /
Andreas Sorg, Klavier
12. KAMMERKONZERT
Sonntag, 17. Juli 2016, 11 Uhr,
Mittelfoyer Staatstheater
Blechbläserquintett »Südwestwind«
Christian Deuschel, Trompete /
Dominik Schugk, Trompete /
Simon Seidel, Posaune / Regina
Mickel, Horn / Gustav Reck, Tuba
44
Oper und Ballett
Szene aus »ein Maskenball«
DAS STAATSORCHESTER
IN OPER UND BALLETT
OPER
DON GIOVANNI
WOLFGANG AMADEUS MOZART
DIE PIRATEN VON PENZANCE
GILBERT & SULLIVAN
Premiere am 19. September 2015
Premiere am 22. November 2015
Mozarts Meisteroper in der Inszenierung von
Dagmar Schlingmann und unter dem Dirigat von
Nicholas Milton: Der Frauenheld und leidenschaftliche Verführer Don Giovanni probiert es bei allen
weiblichen Wesen und kommt – in der Oper
zumindest – doch nie zum Zug.
Die Operette des englischsprachigen Raums in der Regie
des bekannten Filmemachers Mike Leigh: Frederic,
Eleve in einer Piratenmannschaft, schwankt zwischen
einer verbrecherischen und einer bürgerlichen
Karriere. Wo herrscht die größere Moral?
Koproduktion mit der English National Opera
und den Théâtres de la Ville de Luxembourg
45
PETER GRIMES
BENJAMIN BRITTEN
BALLETTOPER
Premiere am 12. März 2016
PLATÉE
JEAN-PHILIPPE RAMEAU
Was feststeht: Der Fischer Peter Grimes ist anders
als die sonstigen Mitglieder der eingeschworenen
Dorfgemeinschaft. Was nicht feststeht: Ist Grimes
ein Kindermörder? Brigitte Fassbaender,
international gefeierte Mezzosopranistin und
Regisseurin, inszeniert den sozialdramatischen
Stoff mit Benjamin Brittens Musik, die das Meer
zu einem weiteren Protagonisten macht.
RUSALKA
ANTONÍN DVOŘÁK
Premiere am 23. April 2016
Eine Märchenoper: die berühmte Geschichte der
kleinen Seejungfrau, die auf die Sprache verzichtet,
um unter den Menschen leben zu können, weil sie
einen irdischen Prinzen liebt – in der romantischen,
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FALSTAFF
GIUSEPPE VERDI
Premiere am 11. Juni 2016
Der dicke Ritter Falstaff liebt nicht nur das Essen,
sondern auch die Frauen. Aber: Erwidern sie die Liebe,
wollen auch sie ihn verführen oder wollen sie ihn
vielmehr vorführen und all seine (Selbst-) Süchte
öffentlich machen?
Premiere am 16. Januar 2016
Ballettdirektor Stijn Celis debütiert als Opernregisseur.
Das Thema ist eine fatale Fehleinschätzung:
Die hässliche Wassernymphe Platée glaubt, dass
jeder Mann unsterblich in sie verliebt sei.
BALLETT
CHAIX_CELIS_KYLIÁN
CHOREOGRAFIEN VON MARTIN CHAIX,
STIJN CELIS UND JIŘÍ KYLIÁN
Premiere am 2. April 2016
Drei Choreografen, drei unterschiedliche Ballette.
Neben Uraufführungen von Martin Chaix und Stijn
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»Vergessenes Land« (1981).
SCHAUSPIEL
DIE DREIGROSCHENOPER
BERTOLT BRECHT / MUSIK KURT WEILL
Wiederaufnahme ab dem 10. Dezember 2015
EIN MASKENBALL
GIUSEPPE VERDI
Wiederaufnahme ab dem 30. Oktober 2015
DIE ZAUBERFLÖTE
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Wiederaufnahme ab dem 28. November 2015
MADAMA BUTTERFLY
GIACOMO PUCCINI
Wiederaufnahme ab dem 20. Februar 2016
RIGOLETTO
GIUSEPPE VERDI
halbszenische Fassung
Wiederaufnahme ab dem 7. Mai 2016
Szene aus »MADAMA BUTTERFLY«
46
W e i t e r e Ko n z e r t e
WEITERE KONZERTE
DAS ULTIMATIVE NEUJAHRSKONZERT
PERCUSSION UNDER CONSTRUCTION
Sonntag, 10. Januar 2016, 18 Uhr, Alte Feuerwache
Samstag, 23. Januar 2016, 19.30 Uhr, Alte Feuerwache
Freitag, 8. Juli 2016, 19.30 Uhr, Staatstheater
Schlagzeuggruppe des Saarländischen Staatsorchesters
Saarbrücker SalonEnsemble
MUSIKKABARETTKONZERT
»HEILE HEILE GÄNSCHEN … OH JESSES NÄH«
Sonntag, 7. Februar 2016, 18 Uhr, Staatstheater
Wolfgang Mertes und seine Berliner Jungs können es
einfach nicht lassen: Sie präsentieren zur Karnevalszeit
leichtes Lachmuskelworkout mit Ohrenschmaus.
Frank Nimsgern rundet den vergnüglichen Abend ab.
KAFFEEKONZERTE IM
SAARBRÜCKER SCHLOSS
Sonntag, 8. November 2015, 14.30 Uhr, Saarbrücker Schloss
Sonntag, 24. April 2016, 14.30 Uhr, Saarbrücker Schloss
Saarbrücker SalonEnsemble
Wolfgang Mertes
Saarbrücker Schloss
47
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
Saarländisches Staatstheater GmbH:
Dagmar Schlingmann, Generalintendantin
Dr. Matthias Almstedt, Kaufmännischer Direktor
REDAKTION
Stefan Eschelbach, Sabine Kemper
TEXTE
Eva Binkle, Bernhard Borgeest, Stefan Eschelbach,
Brigitte Heusinger, Hansgünther Heyme, Sabine Kemper,
Caroline Scheidegger, Frank Strobel
ANZEIGEN
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FOTONACHWEIS
Marco Borggreve (13, 18), Frank Bredel (37), Felix Broede (14),
Björn Hickmann (1, 8, 15), Thomas Jauk (44, 45, 46),
Marco Kany (27, 28, 31, 35, 40, 41), Monika Lawrenz (18),
Murnau-Stiftung (32-34), Christine Schneider (4),
Christian Steiner (22), Johannes Voigt (24, 47), Irene Zandel (10, 29)
KONZEPT UND GESTALTUNG
srgwerbeagentur.de
DRUCK
repa druck GmbH, Saarbrücken
Saarländisches Staatsorchester
REDAKTIONSSCHLUSS
25. Juni 2015
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‡ 4* S Wellness- und Tagungshotel mit 125 Zimmern,
Suiten und Banketträumen bis 250 Personen
‡ Restaurant, Bar, Brasserie, Sonnenterrassen
und Biergarten
‡ Beautyfarm Bel Etage
‡ Über 2500 m² großes Bäderzentrum Vitalis
mit 25 m Sportbecken, separatem Kinderbereich,
Erholungs- und Massagebecken
‡ 6 Saunen auf über 1500 m²
mit ruhigem Saunagarten
Fon: 0 68 76/919-0
Kurparkstraße
66709 Weiskirchen
48
Service
EINZELKARTEN UND ABONNEMENTS
Für alle veröffentlichten Konzerte der Spielzeit
2015 / 2016 hat der Vorverkauf begonnen. Zusätzliche
Konzerttermine oder Änderungen entnehmen Sie
bitte unseren aktuellen Publikationen.
PREISE FÜR EINZELKARTEN
VORVERK AUF
Vorverkaufskasse des Saarländischen Staatstheaters
Schillerplatz 2, 66111 Saarbrücken
Telefon: 0681 / 3092 486 oder
Telefon: 0681 / 3092 482 (Abonnement-Beratung)
Fax:
0681 / 3092 416
E-Mail: [email protected]
Internet: www.theater-saarbruecken.de
SINFONIEKONZERTE IN DER CONGRESSHALLE
I. PREISGRUPPE
33,– €
II. PREISGRUPPE
29,– €
III. PREISGRUPPE
26,– €
IV. PREISGRUPPE
22,– €
V. PREISGRUPPE
16,– €
Ermäßigung Schüler (nur Sonntag, auf allen Plätzen) 8,– €
NEUJAHRSKONZERTE IM STAATSTHEATER
I. PREISGRUPPE
38,– €
II. PREISGRUPPE
34,– €
III. PREISGRUPPE
31,– €
IV. PREISGRUPPE
27,– €
V. PREISGRUPPE
21,– €
Öffnungszeiten
Montag – Freitag: 10 – 18 Uhr (Tel. bis 20 Uhr)
Samstag:
10 – 14 Uhr
Die Tages/Abendkasse öffnet eine Stunde vor
Konzertbeginn.
Kartenkauf per Telefon und Internet
Bei uns können Sie Ihre Karten und Abonnements
bequem online kaufen und direkt zuhause ausdrucken.
www.saarlaendisches-staatstheater.de
Gebühren
Für einen Postversand von Eintrittskarten, die im
Internet oder telefonisch bestellt wurden, erheben
wir eine Gebühr in Höhe von 3,50 €.
PREISE FÜR ABONNEMENTS
SINFONIEKONZERTE IN DER CONGRESSHALLE
(KONZERTTAG SONNTAG ODER MONTAG)
8 Konzerte
KONZERTE IN DER ALTEN FEUERWACHE
I. PREISGRUPPE
198,– €
II. PREISGRUPPE
174,– €
Eintrittskarten in verschiedenen Preisgruppen
III. PREISGRUPPE
156,– €
WUNSCHKONZERT IM STAATSTHEATER
IV. PREISGRUPPE
132,– €
Kartenpreise wie Sinfoniekonzerte
V. PREISGRUPPE
96,– €
19,– € / ermäßigt 9,50 € (freie Platzwahl)
FILMKONZERT »METROPOLIS 27/10« ALTE SCHMELZ
KINDERKONZERTE / SITZKISSENKONZERTE
11,– € / ermäßigt 5,50 €
KAMMERKONZERTE
11,– € / ermäßigt 5,50 € (freie Platzwahl)
4 Konzerte (Kleines Abo 2., 4., 5., 8. Sinfoniekonzert)
I. PREISGRUPPE
99,– €
II. PREISGRUPPE
87,– €
III. PREISGRUPPE
78,– €
IV. PREISGRUPPE
66,– €
V. PREISGRUPPE
48,– €
KOMBI-TICKET
Mit der Konzertkarte Saarbahn und Bus fahren:
Ab drei Stunden vor dem Konzert bis Betriebsschluss
gilt die Eintrittskarte als Fahrkarte.
49
BILLETTERIE EN LIGNE!
CONGRESSHALLE
Vous pouvez à présent acheter et imprimer vos billets de
chez vous jusqu’à 60 minutes avant le début du spectacle
sur http://ticket.staatstheater-saarbruecken.de/eventim.webshop
Vous pouvez évidemment toujours réserver vos billets
par téléphone ou par email.
Hafenstraße, 66111 Saarbrücken
Telefon: 0681 / 4180 548 (Tages- /Abendkasse)
Haltestelle: Bahnhofstraße oder Hauptbahnhof
Buslinien 102, 105, 121, 123, 127, 128, Saarbahn
Parken: Parkhaus Congresshalle (QPark,
Veranstaltungstarif: 5,– € für sechs Stunden)
BESONDERE HINWEISE
Beachten Sie bitte, dass wir uns vorbehalten, für Sonderveranstaltungen, die hier noch nicht angekündigt sind,
abweichende Preise festzulegen. Unsere Allgemeinen
Geschäftsbedingungen werden mit der Bezahlung
anerkannt und sind in der Vorverkaufskasse und im
Internet einsehbar.
INDUSTRIEKATHEDRALE ALTE SCHMELZ
Saarbrücker Straße 38K, 66386 Sankt Ingbert
Besucherparkplätze direkt an der Halle verfügbar
www.alte-schmelz.com
SITZPLAN UND PREISGRUPPEN CONGRESSHALLE
I.
II.
III.
IV.
V.
Kein GENUSS ist
vorübergehend, denn der
EINDRUCK, den er zurücklässt,
IST BLEIBEND.
Johann Wolfgang von Goethe
FEINSTE DELIKATESSEN · AUSGESUCHTE WEINE · ESSIG UND ÖL · GEWÜRZE · ANTIPASTI
PASTA & RISOTTO · SAUCEN, PESTO & SUGO · TEE · GESCHENKE UND VIELES MEHR ...
www.miori.de · [email protected]
Saarbrücker Str. 148 - 158 · 66130 Saarbrücken
Montag bis Freitag 10 - 19 Uhr · Samstag 10 - 18 Uhr
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