10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank

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10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank
Uganda-Kreis
der Kolpingsfamilie Garbeck
2002 – 2012
10 Jahre Engagement und Gottes Segen –
was daraus geworden ist
Informationen Uganda
Amtssprache
Hauptstadt
Fläche
Einwohnerzahl (2008)
Aktivitäten Uganda Kreis
Englisch
Kampala
241.040 km²
31.367.972
Region Arua und Gulu im Norden
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Inhalt
10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank ............................................. 4
Kolpingsfamilien wurden gegründet ............................................................. 7
Wir machen mobil ...................................................................................... 10
Eine Bäckerei für Arua ................................................................................ 12
Werkzeuge, Maschinen – und was man sonst noch braucht ..................... 15
Bildung gegen Armut .................................................................................. 17
Priesterseminar Alokolum .......................................................................... 21
Partnerschaft lebt von Kontakten ............................................................... 26
Personen prägen die Partnerschaft ............................................................ 31
Dank an Viele .............................................................................................. 36
Auswirkungen bei uns ................................................................................. 39
Es gibt Pläne ................................................................................................ 40
Uganda ist eine Reise wert ......................................................................... 41
Impressum .................................................................................................. 43
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10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank
Ein aus Uganda stammender Priester kam 1998 und in den folgenden Jahren
in die Gemeinde Hl. Drei Könige Garbeck, um Gottesdienst zu feiern, wenn
Pfarrer Theodor Kramer Urlaub hatte oder erkrankt war. Father (wie er in der
Heimat angeredet wird) Cosmas Alule lebte zu der Zeit einige Jahre in
Frankfurt und arbeitete dort an seiner Dissertation. Durch sein
aufgeschlossenes Wesen und seine guten Deutschkenntnisse ergaben sich
vielfältige freundschaftliche Kontakte. Sie blieben auch nach seiner Rückkehr
in die Heimat erhalten. So nutzte er regelmäßig seinen Urlaub, um Garbeck
und das obere Hönnetal zu
besuchen.
Msgr. Dr. Cosmas Alule, seit
2007 Rektor des
Priesterseminars Alokolum
in Gulu/Uganda, ist auch in
diesem Jahr wieder ein gern
gesehener Gast im
Pastoralverbund BalveHönnetal.
Im Anfang wussten wir sehr
wenig über seine Heimat. Das hat sich schnell geändert. Heute ist uns
bewusst, dass sie zu den fruchtbarsten und landschaftlich schönsten Ländern
Ostafrikas gehört und am Äquator liegt. Sie hat eine junge Bevölkerung, die
zu 80% christlich getauft ist. Die katholische Kirche mit ihren Pfarreien und
von Katecheten geleiteten Basisgemeinden ist ein wesentlicher Träger der
notwendigen Aufbauarbeit. Dies gilt vor allem im unterentwickelten Norden,
in dem Dr. Alule zu Hause ist.
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Kirche einer Basisgemeinde in Uganda
Wie notwendig Unterstützung in Uganda war, wurde bald nach dem
gegenseitigen Kennenlernen klar. Die Kolpingsfamilie Garbeck war bereit, die
Kontakte und Hilfen zu koordinieren. Sie bildete 2002 einen Arbeitskreis für
Uganda, der offen war für Interessierte außerhalb der Kolpingsfamilie. Aus
vielen Hinweisen und Beobachtungen ergaben sich später immer wieder
Einsichten:
„Hier müsste man etwas tun!“
und diese wurden zu Entschlüssen:
„Hier kann man etwas tun!“
So kam es zu vielfältigem Engagement, zu zahlreichen persönlichen
Begegnungen und zur Realisierung mehrerer Projekte. Sie führten zu
Veränderungen und Bereicherungen, Erfolgen und Misserfolgen,
Lernprozessen in Uganda und bei uns.
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Der Uganda-Kreis der Kolpingsfamilie Garbeck möchte mit diesem Bericht
Rückschau halten und allen Freunden und Unterstützern danken.
Der Wahlspruch, an den Dr. Cosmas Alule immer wieder erinnerte, bildete
eine Richtschnur, die auch für die Zukunft gelten kann:
„Denke positiv! Erfreu dich an der Gegenwart! Gott liebt dich!“
„Think positively! Enjoy the present! God loves you!”
Begegnung in Garbeck 2005
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Kolpingsfamilien wurden gegründet
Hilfe, die nachhaltig wirken soll, braucht neben engagierten Personen auch
Strukturen. Das Kolpingwerk arbeitete schon länger erfolgreich in Teilen
Ugandas. Menschen schlossen sich zu Gemeinschaften (Kolpingsfamilien)
zusammen, um Ziele zu erreichen wie die Verbesserung der Lebenssituation
durch Erzielen von Einkommen, Verbesserung der Ausbildung und Vertiefung
des religiösen Lebens. Die örtlichen Kolpingsfamilien werden durch die
Zusammenarbeit auf den Ebenen der Diözese und des Landes sowie
international unterstützt.
Kolpingfamilie Arua beim Empfang am Flughafen 2007
Gerade im ländlichen Bereich war es in den Familien üblich, auf den Äckern
um ihre Hütten herum nur das anzubauen, was für die eigene Ernährung
notwendig war. Es fehlte dann allerdings an Geld für Kleidung, Medikamente
oder Schulgeld für die Kinder. In Workshops und Einzelgesprächen wurden
Kenntnisse vermittelt und Überzeugungsarbeit geleistet, um die
Landwirtschaft intensiver zu betreiben. Jede Kolpingsfamilie ist gleichzeitig
eine Spar- und Kreditgemeinschaft. Sobald ein Mindestbetrag angespart ist,
gibt der Nationalverband einen Zuschuss. Kleinkredite werden vergeben für
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die Anschaffung von Vieh oder eine Existenzgründung z. B. als Handwerker.
Die Mitglieder helfen sich untereinander, vor allem beim Verkauf von
Produkten in der Stadt. In regelmäßigen überörtlichen Treffen werden die
Kenntnisse vertieft. Die Teilnehmer sind Multiplikatoren in ihren
Kolpingsfamilien.
Workshop einer Kolpingsfamilie zum Thema Landwirtschaft
Wegen der politischen Probleme im Land gab es im Norden Ugandas
zunächst keine Kolpingsfamilien. Dr. Cosmas Alule und sein Mitbruder
Celestino Onzima aus der Diözese Arua, an der Grenze zum Kongo und zum
Süd-Sudan, ergriffen dort 2002 die Initiative. Die erste Kolpingsfamilie wurde
in der Gemeinde Vurra gegründet. Die Kolpingsfamilie Garbeck schrieb am 1.
April 2002 u. a.: „Wie wir im persönlichen Gespräch erklärt hatten, sind wir
bereit, im Geiste Adolph Kolpings eine gute geschwisterliche Beziehung
aufzubauen. Das soll geschehen im lebendigen Gedankenaustausch, im
Gebet und durch praktische Hilfe, soweit diese in unseren Möglichkeiten
steht.“
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Kolpingsfamilie Obi/Alia
Weitere Kolpingsfamilien entstanden im Laufe der Jahre in der Bischofsstadt
Arua und in 20 anderen Gemeinden des Bistums. Die Arbeit dieser
Kolpingsfamilien dient inzwischen als Modell für ähnlich strukturierte
Regionen im Norden Ugandas.
Schulkinder bei einem Ausflug am Nil
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Wir machen mobil
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erfordert Mobilität. In
ländlichen Regionen wohnen die Menschen verstreut im Umkreis von
mehreren Kilometern. Wollen sie sich treffen, oder sind Besorgungen zu
erledigen, bedingt das mitunter mehrstündige Fußmärsche – auch für die
Kinder zur Schule – über Pfade und nicht ausgebaute Straßen. Der
Ugandakreis finanzierte deshalb zunächst die Anschaffung von Fahrrädern
für die Vorstandsmitglieder der Kolpingsfamilie Vurra.
Fr. Samuel Orionzi/Kolpingsfamilie Vurra mit gespendeten Fahrrädern
Fahrräder sind häufig das einzige Transportmittel für Menschen und Lasten.
Mitteleuropäer versetzt die Beobachtung, was sich mit Stahlrössern alles
transportieren lässt, immer wieder in Erstaunen. Der Anblick von
Krankentransporten per Fahrrad erweckt zusätzlich das Gefühl helfen zu
müssen.
Dr. Alule informierte uns über den Wert und den Nutzen eines
Geländewagens für die karitative, seelsorgerische und praktische tägliche
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Arbeit als Pfarrer seiner Gemeinde „Christ the King“ in Arua. Der Ugandakreis
unterstützte ihn beim Kauf des Fahrzeugs. Es ist für ihn auch heute noch
unverzichtbar für seine Arbeit als Leiter des Priesterseminars in Gulu.
Msgr. Dr. Cosmas Alule mit seinem neuen Fahrzeug…
…für typisch ugandische Straßen im Norden
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Eine Bäckerei für Arua
Eine große Nachfrage nach Backwaren durch Gastronomiebetriebe und
Berufstätige war entstanden. Brot wurde aus der 500 km entfernten
Hauptstadt Kampala geliefert. Die Kolpingsfamilie Arua hatte die Idee, eine
Bäckerei zu betreiben. Damit wollte man die Versorgung mit frischen
Backwaren verbessern, Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen und mit dem
Überschuss andere Projekte unterstützen.
Kolpingsfamilie Arua und Reisegruppe zur Bäckerei-Inbetriebnahme
Bäckermeister Karl-Heinz Grote ließ sich für das Projekt begeistern. BäckereiKollegen, die ihren Betrieb aufgegeben hatten, waren bereit, kostenlos oder
preiswert ihre Einrichtungen abzugeben. Backzutaten wurden durch Jackson
Aliga aus Arua zum Probebacken nach Langenholthausen gebracht. Er ließ
sich in einem sechswöchigen Praktikum Rezepte und Betriebsabläufe zeigen.
Schließlich konnte eine komplette Bäckerei-Ausstattung in einem Container
verschickt werden. In der Zwischenzeit hatte die Kolpingsfamilie Arua vom
Bischof ein Haus gemietet und dieses in Eigenhilfe zu einer Bäckerei
umgebaut.
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„Charly“ Grote mit seinem ugandischen Team
Im Oktober 2007 reiste Charly Grote mit sechs Freunden nach Uganda, um
die Bäckerei in Betrieb zu nehmen. Schon am Airfield Arua wurde die
Reisegruppe von Gemeindepfarrer Dr. Primus Asega und der Kolpingfamilie
Arua feierlich begrüßt. Nach Überwindung einiger Schwierigkeiten –
insbesondere bei der Stromversorgung – konnte der Bischof die Bäckerei
segnen und feierlich eröffnen.
Die ersten Backwaren in Arua
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Bischof Drandua bei der Eröffnung
Die offizielle Eröffnungstorte wird angeschnitten.
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Werkzeuge, Maschinen – und was man sonst noch
braucht
In der Kolonialzeit ließen die Engländer eine Ausbildung im technischen
Bereich nicht zu. Sie legten Wert auf die Gewinnung von Rohstoffen und
Erzeugnissen der Landwirtschaft. Fertigprodukte sollten aus dem Mutterland
geliefert werden. Nach der Unabhängigkeit machte sich der Mangel an
Fachkräften in Handwerk und Industrie bemerkbar. Ein Mittelstand existierte
nicht.
Vereinte Kräfte beladen Container Nr. 3 – März 2010
Tischlereimaschinen, eine große Zahl von Nähmaschinen, Bügelmaschinen,
Werkzeuge, Schweißgeräte wurden mit dem ersten und zwei weiteren
Containern verschickt. Näherinnen, Schreiner, Schuhmacher, Schlosser
bekamen die Maschinen und Werkzeuge, um sich damit eine Existenz
aufzubauen.
Dr. Cosmas Alule ist Vorsitzender des „Arua Technical Institute Ragem“. Dort
erhalten ca. 300 Studenten eine Ausbildung zum Maurer, Elektriker,
Klempner, Autoschlosser, Tischler und Computerfachmann. Die
Tischlereimaschinen und Werkzeuge von uns werden hier genutzt.
Freier Raum in den drei Containern wurde immer genutzt, um für Uganda
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zusätzlich nützliche Dinge zu verschicken. Dazu gehörten Krankenbetten,
Rollstühle, medizinische Geräte, Tornister und Schreibmaterial für Schüler
und Kleidung. Mehrere Heimorgeln unterstützen inzwischen den Gesang in
mehreren Kirchen. Auch liturgische Geräte waren dabei.
Geschafft, 3. Container 2010 ist „voll“
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Bildung gegen Armut
Uganda hat eine junge Bevölkerung (50% der Ugander sind im Alter bis zu 14
Jahren). Es besteht Schulpflicht für die Primary School (Grundschule). Die
weiterführende Secondary School, die Schulgeld kostet, kann anschließend
besucht werden. Mit dem Abschluss wird die Voraussetzung für eine
Berufsausbildung oder ein Studium erworben. Die staatlichen Schulen sind
schlecht ausgestattet und haben sehr große Schülerzahlen (pro Klasse ca. 50
– 70 Schüler). Die Kirchen engagieren sich, indem sie Kindergärten, Schulen
und Berufsausbildungsstätten unterhalten.
Schüler/innen der Mt. Wati Primary School, Obi
Die Schüler müssen oft weite Wege zur Schule zurücklegen. Weiterführende
Schulen können meist nur in Verbindung mit einer Unterbringung am
Schulort besucht werden. Das Geld dafür haben viele Eltern nicht. Die
Ausbildung (möglichst beginnend im Kindergarten) ist die entscheidende
Voraussetzung für den Weg aus der Armut. Hier unterstützen wir durch
Förderung von Kindergärten und Schulen sowie bei einzelnen Jugendlichen
durch Patenschaften.
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Wir haben deshalb im Jahr 2010 der Gemeinde Vurra geholfen beim Bau
eines „Adolph-Kolping-Kindergartens“, der inzwischen von 100 Kindern
besucht wird. Die Gemeinde Obi haben wir dabei unterstützt, den
begonnenen Bau einer Primary School weiterzuführen. Die Schule wird
inzwischen von 700 Kindern besucht. In dem sehr abgelegenen Gebiet wird
vielen Kindern erstmals der Schulbesuch ermöglicht bzw. werden ihnen
mehrere Stunden Schulweg erspart.
Seit fünf Jahren helfen wir gezielt einzelnen Jugendlichen beim Schulbesuch.
Wir haben Menschen hier bei uns dafür gewonnen, durch Übernahme einer
Schulgeld-Patenschaft (monatlicher Beitrag 12 – 14 Euro) einen Teil der
Kosten der Ausbildung zu übernehmen und dadurch zum Schulbesuch zu
ermutigen. Inzwischen konnten wir mehr als 60 Schülerinnen und Schüler
fördern. Über 25.000 Euro wurden dafür aufgebracht.
Jugendliche Schulpatenschaftsprogramm Vurra
Wir unterstützen Jugendliche, die Engagement für ihre Ausbildung zeigen und
bereits eine Secondary School besuchen oder bald nach Ende der Primary
School besuchen wollen. Wir legen Wert darauf, auch Mädchen Hilfe
anzubieten, weil diese öfter wegen Geldmangels zu Hause bleiben. Die
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Jugendlichen werden uns von den Gemeindepriestern, das sind die Präsides
der Kolpingsfamilien, und von Father Cosmas Alule ausgesucht. Sie schicken
uns für jeden ausgewählten Jugendlichen zu Beginn der Förderung eine
Begründung für die Auswahl, einen Vorstellungsbrief und ein Foto. Diese
geben wir an die Sponsoren. Zeugniskopien nach Abschluss eines Schuljahres
und eventuell weitere Briefe sind wichtig, um eine persönliche Beziehung
zwischen Unterstützer und Unterstütztem herzustellen, wenn das von diesen
gewollt wird.
Jugendliche Schulpatenschaftsprogramm Obi
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Der Kontakt ist allerdings nicht ganz leicht. Es gibt in Uganda keine
Postzustellung wie bei uns. Briefkontakt ist über die Pfarreien möglich. Sie
unterhalten Postfächer in der Stadt. Aber die Zustellung können die Priester
wegen der Entfernungen und der fehlenden Verkehrswege oft nur nach
Wochen oder Monaten besorgen. Das Verschicken von Briefen nach
Deutschland dauert dann ähnlich lange. Kopien von Zeugnissen zu erstellen,
ist auf dem Land nicht möglich. Es gibt keine Elektrizität. Kommt jemand in
die Stadt, kann es passieren, dass es einen Stromausfall gibt, und die
Tagesreise war vergeblich. Jugendliche müssen oft nach der Schule und in
den Ferien ihren Familien bei der Feldarbeit helfen. Da bleibt keine Zeit für
weite Wege in die Stadt. Deshalb sollten Paten nicht ungeduldig sein. Über
Post aus Deutschland - z. B. eine Ansichtskarte - freut sich auch in Afrika
jedes Kind.
Jugendliche Schulpatenschaftsprogramm Arua
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Priesterseminar Alokolum
Priester sind gerade im ländlichen Bereich nicht nur Seelsorger. Sie
unterstützen und beraten die Menschen in vielen Lebensbereichen und
fördern dadurch die Entwicklung ländlicher Regionen. Deshalb dient die
Förderung der Priesterausbildung nicht nur der Kirche, sondern dem Land
insgesamt.
Kirche im Priesterseminar
Die ugandische Bischofskonferenz unterhält vier Priesterseminare. Seit 2007
leitet Dr. Cosmas Alule das Seminar in der Nähe der Stadt Gulu im Norden
Ugandas. In dieser Funktion trägt er den Titel Monsignore. Durch die
kriegerischen Unruhen im Norden Ugandas und im Süden des Sudan waren
über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren viele Flüchtlinge in der Region.
In unmittelbarer Umgebung des Seminargeländes entstanden
Flüchtlingslager. Das Seminar selbst musste mehrmals geräumt werden und
wurde von Flüchtlingen genutzt. Alle Gebäude waren anschließend
renovierungsbedürftig. Außerdem erfordert die steigende Zahl der
Studierenden – 2007 ca. 126, 2012 ca. 220 – den Bau neuer Unterkunftsund Unterrichtsgebäude.
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Unterkunftsgebäude Studenten
Für die laufenden Kosten erhält das Seminar einen Zuschuss aus Rom.
Außerdem müssen die Seminaristen einen eigenen Beitrag bezahlen. Für den
Rest – etwa ein Drittel – ist der Leiter verantwortlich. Das
Finanzierungsproblem wurde in den letzten Jahren durch die Inflation bei
den Lebensmittelpreisen verschärft. Deshalb betreibt das Seminar eine
eigene Landwirtschaft, die noch weiter ausgebaut werden soll. Einen
gebrauchten Traktor und landwirtschaftliche Geräte wurden von hier im
Container geschickt.
Zur Verbesserung der Stromversorgung konnte ein gebrauchter Generator
beschafft werden. Das öffentliche Stromnetz fällt häufig aus. Von einer
Bauschlosserei in Iserlohn bekamen wir mehr als 50 Metalltüren, die in neue
Unterkunftsgebäude eingebaut werden konnten.
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Landmaschinenverein Affeln bei der Arbeit/Schulung
Einnahmen werden jetzt auch durch den Bau einer Bäckerei und einer
Cafeteria erzielt. Die notwendige Ausstattung wurde hier beschafft und im
Jahr 2010 mit einem Container verschickt. Im April 2011 reiste eine Gruppe
von 15 Personen nach Uganda. Einige kümmerten sich um die Einrichtung
der Bäckerei. Mitglieder des Landmaschinenvereins Affeln konnten den
Mitarbeitern des Seminars Tipps für den Gebrauch der ebenfalls 2010
verschifften landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte geben. Engagierte
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Frauen der Gruppe zeigten interessierten Seminaristen den Gebrauch von
hier gesammelten Nähmaschinen.
Studenten in der „Nähschule“
Inzwischen arbeitet die Bäckerei hervorragend. Drei Verkaufsstellen in der
Stadt Gulu und der Umgebung wurden eingerichtet. Die Cafeteria dient
erfolgreich dem Seminar und wird von der Bevölkerung gut angenommen.
Frische Backwaren für den Verkauf
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Offizielles Eröffnungsfoto mit Reisegruppe
neuer Trikotsatz für des Fußballteam des Seminars
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Partnerschaft lebt von Kontakten
Wer hätte gedacht, was sich in Garbeck und Umgebung aus dem Aufenthalt
eines jungen Priesters aus Uganda im Jahr 1998 entwickeln würde. Bei
seinem Besuch 2001 brachte er seinen Mitbruder Celestino Onzima mit nach
Garbeck. Zwei Jahre später entschlossen sich Theo Steffens und seine
Tochter Christiane, Uganda zu besuchen. Sie wurden als Freunde
aufgenommen und konnten sich selbst einen Eindruck von dem Leben im
Nordwesten Ugandas machen.
Besuch 2003: v.l.n.r. Bischof Frederick Drandua, Theo Steffen, Cosmas Alule
Die Mitglieder der neuen Kolpingsfamilien in Vurra und Arua interessierten
sich selbstverständlich für einen Besuch in Deutschland. Unter der
fachkundigen Begleitung von Dr. Alule gelang es, acht junge Leute aus Arua
und Vurra nach Deutschland einzuladen. Anlass war der Weltjugendtag
2005. Vor und nach der Veranstaltung in Köln besuchten die Teilnehmer
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Garbeck und wohnten hier in Familien. Wer hätte geahnt, dass wir uns nicht
nur viel Wissbegier und Neugier nach Garbeck geholt hatten, sondern auch
ganz viel Lebensfreude, Humor, Musik und tiefe Frömmigkeit. Das Programm
war voll mit Begegnungen, Besichtigungen und Erlebnissen, die alle
Beteiligten wohl nie mehr vergessen werden. Zu einigen Veranstaltungen
kamen zwei ugandische Priester hinzu, die in der Zeit in Frankfurt – wie
vorher Dr. Alule - ihr Studium absolvierten. Zu Robert Butele und Joseph
Abitya gibt es seitdem regelmäßige Kontakte und besonders zu der HeimatGemeinde Obi von Robert Butele.
Reisegruppe zum Weltjugendtag 2005 in Köln – spontanes Konzert
Anlässlich der Eröffnung der Bäckerei in Arua im Oktober 2007 erlebte die
Reisegruppe um Charly Grote die Gastfreundschaft und die Begeisterung der
Menschen vor Ort. Organisator dieser Reise war Jörg Westermann, der
seitdem die Arbeit des Ugandakreises intensiv unterstützt. Zwei Jahre später
besuchte Jörg Westermann erneut Uganda, um vor allem Probleme in der
Bäckerei zu besprechen.
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Die Mitglieder des Ugandakreises Ulrike und Willi Schmoll reisten im Herbst
2009 nach Uganda. Sie hielten sich einige Tage im Priesterseminar in Gulu auf
und besuchten mehrere Kolpingsfamilien in der Umgebung von Arua.
Ulrike und Willi Schmoll mit Fr. Samuel Orionzi am Murchison Fall
Dabei wurden sie begleitet von Lilian Asibazuyo, Koordinatorin für die
Kolpingarbeit im Distrikt West-Nile und Diözesanpräses Samuel Orionzi. Eine
Frau aus einem Kolpingvorstand sagte über den Wert der Besuche: „Bisher
wart Ihr für uns wie Luft. Jetzt kennen wir eure Gesichter!“ Die Menschen
fühlen sich durch unser Kommen geehrt und werten es als Anerkennung für
ihre Arbeit.
Fr. Samuel Orionzi und Lilian Asibazuyo
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Beim Jugendkirche-Projekt in Langenholthausen im Jahr 2009 gestalteten
der Priester Robert Butele und die ehemalige Missionarin auf Zeit, Michaela
Riffert, einen Uganda-Erlebnistag.
Pfr. Andreas Schulte, Fr. Robert Butele, Michaela Riffert
Eine Begegnung mit Menschen aus Uganda gab es im vorigen Jahr beim
Weltjugendtag in Madrid. Elke Luig leitete eine Gruppe aus unserem
Pastoralverbund. Zu den Teilnehmern aus Uganda gehörten Father Samuel
Orionzi und der neue Pfarrer von Vurra, Robert Ayiko. Dank Handy ließen
sich Treffen arrangieren. Samuel Orionzi kam anschließend mit der Gruppe
nach Garbeck. Hier hat er sich bei
Besichtigungen und Gesprächen
Anregungen für seine weitere Arbeit
geholt. Sein Herzensanliegen, das Grab
Adolph Kolpings in Köln zu besuchen,
ging in Erfüllung. Außerdem führte er
Gespräche mit Kolping-Repräsentanten
in Köln und Paderborn.
Fr. Robert Ayiko
Die größte Teilnehmer-Gruppe von hier reiste 2011 nach Uganda. Charly
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Grote hat mit Helfern die Bäckerei im Priesterseminar Gulu eröffnet und
Mitglieder des Landmaschinenvereins Affeln haben erlebt, wie mit den
teilweise von ihnen besorgten Maschinen gearbeitet wird. Betreut von Jörg
Westermann sammelten die Teilnehmer vielfältige Erfahrungen.
Reisegruppe 2011 in Entebbe/Airport
In diesem Jahr besuchten Michaela Riffert und Jörg Westermann erneut die
Freunde in Gulu, Arua und Obi und unternahmen anschließend eine
einwöchige touristische Rundreise.
Michaela Riffert und Jörg Westermann „on tour“
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Personen prägen die Partnerschaft
Die Namen von Personen aus Uganda und Deutschland, die zum Gelingen der
beschriebenen Projekte beigetragen haben, würden eine lange Liste füllen.
Alle haben sich auf unterschiedliche Weise interessiert und engagiert. Die
einen kurzfristig, andere über eine lange Zeit. Hier können nur einige
erwähnt werden:
Msgr. Dr. Cosmas Alule
Alles begann mit dem Priester Msgr. Dr. Cosmas Alule. Nach dem
erfolgreichen Abschluss seiner Promotion in Frankfurt kehrte er in die
Seelsorge seiner Heimatdiözese zurück. Er wurde Pfarrer in der Gemeinde
„Christ the King“ in Arua, sorgte sich um die Krankenstation in seiner
Heimatgemeinde Ocodri und engagierte sich für das „Arua Technical Institute
Ragem“. Im Priesterseminar Alokolum wirkt er sehr erfolgreich. Er ist ein
verlässlicher Partner. Mit seinem Organisationstalent und seinem
Durchsetzungsvermögen hat er viel erreicht.
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Als erster Präses der Kolpingsfamilie Vurra hat der Priester Celestino Onzima
seine Verdienste. Sein Nachfolger als Präses, Samuel Orionzi, ist ein quirliger
Mensch mit vielen kreativen Ideen, wie die Menschen in seiner Heimat ihre
Lebenssituationen verbessern können. Nach einigen Jahren in Vurra wurde er
Finanzadministrator der Diözese und Diözesanpräses der Kolpingsfamilien.
Seinem Engagement ist es vor allem zu verdanken, dass in wenigen Jahren
mehr als 20 Kolpingsfamilien gegründet wurden.
2. v.l. Fr. Samuel Orionzi
Einen großen Anteil hat der damalige Bischof der Diözese Arua, Frederick
Drandua. Er hat sich den Aufbau von Kolpingsfamilien gewünscht und deren
Arbeit mit großem Interesse begleitet.
Jackson Aliga war Teilnehmer am Weltjugendtag in Köln, machte ein Jahr
später ein Praktikum bei Charly Grote und war der erste Leiter der Bäckerei in
Arua. Später hat er mit seiner Familie eine eigene kleine Bäckerei eingerichtet
und hilft noch heute bei der Einarbeitung des Personals der Bäckerei in Gulu.
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Jackson Aliga
Lilian Asibazuyo war ebenfalls Teilnehmerin am Weltjugendtag in Köln und
wurde später vom Nationalverband mit der Koordination der Kolping-Arbeit
im Distrikt West-Nile beauftragt.
Der Priester Robert Butele hält sich seit einigen Jahren zu Studienzwecken in
Deutschland auf. Bei besonderen Veranstaltungen war er wiederholt in
Garbeck und Langenholthausen. In seiner Heimatgemeine Obi hat er den Bau
einer Schule initiiert. Dort gibt es inzwischen auch zwei Kolpingsfamilien.
Offizielle Eröffnung des Schulanbaus in Obi/Alia
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Bei uns sind Ina und Theo Steffens die Motoren
der Partnerschaft. Von Anfang an haben sie
Kontakte gepflegt, Besucher in ihrem Haus
aufgenommen, Sponsoren überzeugt, den
Schriftverkehr und die Buchführung erledigt, sich
mit Behörden auseinandergesetzt und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den
Ugandakreis gewonnen. Dass in jedem Jahr die
Flugkosten für Msgr. Alule bezahlt werden
konnten, verdanken wir ihnen. Die beruflichen
Kenntnisse als gelernter Schreiner und Architekt
konnte Theo Steffens bei den Baumaßnahmen für
die Bäckereien und das Priesterseminar
einbringen.
Karl-Heinz (Charly) Grote, Bäckermeister in
Langenholthausen, hat sich dafür eingesetzt,
gebrauchte Backöfen, Maschinen usw. von
Kollegenbetrieben zu beschaffen. Zum Start der
Bäckereien in Arua und Gulu stellte er Teams mit
Elektriker, Installateur und Dolmetscher zusammen
und reiste nach Uganda. Sein Auftreten
anschließend in der hiesigen Öffentlichkeit – z.B.
Lokalzeit WDR – trug mit dazu bei, weitere
Sachspenden zu bekommen. Mitglieder des Landmaschinenvereins Affeln
hat er für Uganda begeistert. Im Dezember 2008 erhielt Charly Grote von
Bundespräsident Horst Köhler den Preis für „Freiheit und Verantwortung
2008“ für herausragendes gesellschaftliches Engagement in der Kategorie
„Kleines Unternehmen“. Das war eine Anerkennung für ihn und auch für uns
für den „Kraftakt“ (wie die Zeitung schreibt), der gemeinsam geleistet wurde.
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Jörg Westermann war bei
der ersten Reise von
Charly Grote für die
Organisation und das
Dolmetschen zuständig.
Dass er während des
Aufenthaltes in Arua seine
jetzige Lebensgefährtin
Michaela Riffert
kennengelernt hatte, war
nicht der einzige Grund
für sein weiteres
Engagement für Uganda.
Er führt viele
Telefongespräche, besorgt
Informationen, wenn
technische oder fachliche
Probleme auftreten. Auch die Fahrt der zweiten Reisegruppe um Charly
Grote hat er organisiert und begleitet. Er und Michaela Riffert unterstützen
die Arbeit des Ugandakreises und haben großen Anteil am Erfolg der Arbeit.
Postkarte aus Uganda
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Dank an Viele
Den oben Genannten gilt ein aufrichtiger Dank. Aber viele andere haben
ebenso ihren Anteil am Gelingen der bisherigen Projekte.
Viele kleinere und größere Geldbeträge kamen im Laufe der Zeit zusammen.
Bei Veranstaltungen und Fahrten der Kolpingsfamilie wurde gesammelt oder
es wurden kleine Überschüsse für Uganda gespendet. Bei Geburtstagen, Eheund Priesterjubiläen, auch bei Todesfällen wurde auf Geschenke bzw. Kranzund Blumenspenden verzichtet und statt dessen Geld für Uganda gespendet.
Viele Einzelpersonen und Familien zahlen regelmäßig ihren Beitrag für die
Schulgeld-Patenschaften. Zu den Förderern gehören auch Klassen der
Realschule, Firmgruppen und die Chöre des Chor Atelier unter der Leitung
von Hadewich Eggermont .
Einige Firmen waren ansprechbar, wenn größere Geldbeträge notwendig
waren.
Der Energiekonzern
RWE spendete
einen neuen
Generator.
Einzelpersonen
überweisen in
unregelmäßigen
Abständen
namhafte Beträge.
Kolpingbruder Gerd
Kraus hat
Krippenhäuser gebastelt und den Verkaufserlös gespendet. Familien haben
während des Weltjugendtages Gäste aufgenommen und bewirtet. Die
Pfarrer Theo Kramer, Johannes Epkenhans und Andreas Schulte und die
Kirchengemeinden im Pastoralverbund haben ermöglicht, dass Msgr. Alule
Urlaubsvertretungen übernehmen konnte und Kollekten für seine Arbeit
gehalten wurden.
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Die Spender und Förderer kommen nicht nur aus Garbeck. Vor allem
Sachspenden kamen aus einem großen Umfeld. Auch wer die Fahrzeuge für
den Transport und Geräte für das Verladen bereitstellte, hat Anteil am Erfolg.
Dank gebührt auch den Personen, die ihre Zeit und Arbeitskraft zur
Verfügung gestellt haben. Viele Fahrten waren notwendig, um Gäste zu
Besichtigungen usw. zu begleiten. Besuche bei Bistümern und Hilfswerken
ermöglichen es Msgr. Alule, seine Projekte persönlich zu erläutern und
Fördergelder für größere Investitionen zu bekommen.
Dank gebührt denen, die nach Uganda gereist sind. Alle haben ihre Kosten
komplett selbst getragen. Entlohnt wurden sie durch die unvergesslichen
Erlebnisse.
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Danken möchten wir auch den Medien, die umfangreich über alle
Veranstaltungen und Aktionen berichtet haben. Stefan Scherer, Redakteur
der Westfalenpost in Balve, hat die Reisegruppe im Jahr 2011 nach Uganda
begleitet.
Dank gilt auch dem Vorstand der Kolpingsfamilie. Er beauftragte im Jahr
2002 den Ugandakreis, die Kontakte zu den Partnern in Uganda im Namen
der Kolpingsfamilie zu pflegen. Sie sollten nicht in der Routine der
Vorstandsarbeit versanden. Der Vorstand bringt dem Ugandakreis großes
Vertrauen entgegen. Da die Kolpingsfamilie als gemeinnützig vom Finanzamt
anerkannt ist, können Spendenquittungen ausgestellt werden.
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Auswirkungen bei uns
Uganda hat in Garbeck und Umgebung in den letzten 10 Jahren einen
anderen Stellenwert bekommen. Man interessiert sich für das Land und seine
Menschen. Der Horizont hat sich geweitet. Freunde wurden gewonnen. Die
Erlebnisse und Erfahrungen wird man nicht vergessen. Wir sind reicher
geworden.
Am Anfang stand eine Idee. Die Idee zog Kreise und zieht sie weiter. Und die
Verantwortlichen in der Kolpingsfamilie Garbeck und alle Förderer können
ein wenig stolz darauf sein, dass sie diese fruchtbare Entwicklung begleiten
konnten.
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Es gibt Pläne
Die Bereitschaft ist vorhanden, die Arbeit fortzusetzen und wir vertrauen
weiter auf die Unterstützung vieler Förderer.






Selbstverständlich sollen die Schulgeldpatenschaften weiter geführt
werden.
Die gespendeten Maschinen sind aufgrund ihres Alters anfällig für
Reparaturen. Ersatzteile müssen beschafft oder auch Maschinen
ersetzt werden.
Werkzeuge, Nähmaschinen, Heimorgeln, medizinische Geräte
werden weiterhin benötigt. Ein Transport lohnt sich allerdings nur,
wenn sie mit einem Containertransport für größere Geräte verladen
werden können.
Das Priesterseminar Alokolum benötigt dringend einen größeren
Traktor, um die vorhandenen Ackerflächen optimal nutzen zu
können.
Die Energieversorgung ist ein ständiges Problem. Das öffentliche
Stromnetz ist unzuverlässig. Generatoren können nur kurzfristig
genutzt werden, weil Diesel zu teuer ist. Solartechnik wäre eine
Lösung, aber die Investitionen sind erheblich.
Natürlich wollen wir auch die Kolpingsfamilien weiter unterstützen
und die Kontakte zu ihnen pflegen. Dazu gehören Reisen – in beide
Richtungen.
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Alle, die mit dem Gedanken an eine Reise nach Uganda spielen, sollten den
folgenden Beitrag von Jörg Westermann und Michaela Riffert lesen:
Uganda ist eine Reise wert
Kriegsschauplätze, Flüchtlingslager, Hungersnöte, Krankheiten… was wissen
und hören oder lesen wir über Afrika, insbesondere Uganda? Bleibt bei vielen
Berichterstattungen auch etwas auf der Strecke? Was ist mit den vielen
Farbtönen zwischen Schwarz und Weiß?
Winston Churchill bezeichnete Uganda als „Die Perle Afrikas“. Nach mehreren
Uganda-Besuchen können wir dies bestätigen. Uganda zeigt sich immer
wieder in neuen Facetten ohne Massentourismus.
Jeder Landesteil des
ostafrikanischen Landes hat
etwas Besonderes. Kampala
als Hauptstadt mit Flughafen
in Entebbe ebenso, wie der
Südwesten mit seinen riesigen
Bananenplantagen und
Teefeldern. Der nördliche Teil
Ugandas ist in Gulu teilweise
noch vom Bürgerkrieg
gezeichnet, Arua ist die
„Transitstadt“ auf dem Weg Richtung Kongo. Typisch für den Norden sind
auch die Rundhütten. In den großen Nationalparks zeigt sich Ugandas Natur,
wo sich am Nil zahlreiche Tiere mit Wasser versorgen. Dort kann man
Wildtiere, die man sonst nur hier im Zoo betrachten kann, in ihrer natürlichen
Umgebung erleben. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man durch den
Murchison Falls-Nationalpark fährt und nach der nächsten Kurve eine Herde
Giraffen oder Elefanten mit Nachwuchs auf der Straße steht.
Eine unbeschreibliche Erfahrung ist auch der afrikanische Sternenhimmel bei
absoluter Dunkelheit…
Uganda ist aber nicht nur die Perle Afrikas im Sinne von „Natur“ und Städten.
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Im Land unterwegs trafen wir nahezu immer auf ausgeprägte
Gastfreundschaft und wohlwollende Menschen. Nur ein kurzes „Hallo“ ist
selten. Sofort sind Besucher eingeladen auf eine Tasse Tee und auf einen
kleinen Plausch.
Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch eines Sonntagsgottesdienstes. Egal ob
in einer kleinen hüttenähnlichen Dorfkirche oder in der Hauptpfarrei „Christ
the King“ in Arua spürt man eine große Lebendigkeit und Freude des
Glaubens. Wovon in Deutschland nur geträumt wird, ist in Uganda Realität.
Gefüllte Kirchen, wo Leute sogar noch vor der Kirche stehen, um dem
Gottesdienst zu folgen. Ein wichtiges Element dieser Gottesdienste sind die
fröhlichen Lieder, die von Trommeln und Adungus (afrikanischen Harfen)
begleitet werden. Gerade an Festtagen ist es keine Seltenheit, dass in den
Gottesdiensten auch getanzt, geklatscht und gejubelt wird.
„Mundus“ (Weiße) werden mit
großen Kinderaugen immer
wieder angeschaut, aber oftmals
taucht sehr schnell ein großes
freundliches Lächeln auf dem
Gesicht auf. Nach anfänglicher
Schüchternheit überwiegt bei den
Kindern schnell die Neugierde
nach dem in vielen Dörfern eher
seltenen „Weiß“.
Wenn es für uns bei der ersten Reise in eine eher unbekannte Welt ging, steht
nunmehr fest, dass Afrika uns eine ganze Menge mehr als die eingangs
erwähnten „Schreckensnachrichten“ zu bieten hat.
„Wir wissen alles darüber, wie Afrika stirbt, aber nichts darüber, wie es lebt“
(Henning Mankell)
Wer mit dieser Einstellung nach Uganda reist, wird eine ganz besondere Zeit
erleben.
Uganda ist eine Reise wert. Wir sind herzlich willkommen!
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Impressum
Herausgeber:
Uganda-Kreis der Kolpingsfamilie Garbeck
Anschrift:
In der Lanfert 31
58802 Balve-Garbeck
Texte und Layout:
Mitglieder des Uganda-Kreises
Bilder:
privat
Stefan Scherer/Westfalenpost Balve
ugandische Postkarten
Druck:
Zimmermann Druck + Verlag, 58802 Balve
Mitglieder des Uganda-Kreises:
Telefon
Ina und Theo Steffens
Elke Luig
Ulrike und Willi Schmoll
Ulla und Franz Stein
Michaela Riffert
Jörg Westermann
Liesel Wortmann
Sabine Wülle
02375 4280
02375 4969
02375 20068
02375 937831
02373 9161347
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02375 203336
02375 4440
eMail
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Bankverbindung des Uganda-Kreises
Kolpingsfamilie Garbeck wegen Arua-Uganda
Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis, BLZ 458 510 20
Konto-Nr.: 91022129
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