10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank
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10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank
Uganda-Kreis der Kolpingsfamilie Garbeck 2002 – 2012 10 Jahre Engagement und Gottes Segen – was daraus geworden ist Informationen Uganda Amtssprache Hauptstadt Fläche Einwohnerzahl (2008) Aktivitäten Uganda Kreis Englisch Kampala 241.040 km² 31.367.972 Region Arua und Gulu im Norden 2 Inhalt 10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank ............................................. 4 Kolpingsfamilien wurden gegründet ............................................................. 7 Wir machen mobil ...................................................................................... 10 Eine Bäckerei für Arua ................................................................................ 12 Werkzeuge, Maschinen – und was man sonst noch braucht ..................... 15 Bildung gegen Armut .................................................................................. 17 Priesterseminar Alokolum .......................................................................... 21 Partnerschaft lebt von Kontakten ............................................................... 26 Personen prägen die Partnerschaft ............................................................ 31 Dank an Viele .............................................................................................. 36 Auswirkungen bei uns ................................................................................. 39 Es gibt Pläne ................................................................................................ 40 Uganda ist eine Reise wert ......................................................................... 41 Impressum .................................................................................................. 43 3 10 Jahre Uganda-Kreis – Rückschau und Dank Ein aus Uganda stammender Priester kam 1998 und in den folgenden Jahren in die Gemeinde Hl. Drei Könige Garbeck, um Gottesdienst zu feiern, wenn Pfarrer Theodor Kramer Urlaub hatte oder erkrankt war. Father (wie er in der Heimat angeredet wird) Cosmas Alule lebte zu der Zeit einige Jahre in Frankfurt und arbeitete dort an seiner Dissertation. Durch sein aufgeschlossenes Wesen und seine guten Deutschkenntnisse ergaben sich vielfältige freundschaftliche Kontakte. Sie blieben auch nach seiner Rückkehr in die Heimat erhalten. So nutzte er regelmäßig seinen Urlaub, um Garbeck und das obere Hönnetal zu besuchen. Msgr. Dr. Cosmas Alule, seit 2007 Rektor des Priesterseminars Alokolum in Gulu/Uganda, ist auch in diesem Jahr wieder ein gern gesehener Gast im Pastoralverbund BalveHönnetal. Im Anfang wussten wir sehr wenig über seine Heimat. Das hat sich schnell geändert. Heute ist uns bewusst, dass sie zu den fruchtbarsten und landschaftlich schönsten Ländern Ostafrikas gehört und am Äquator liegt. Sie hat eine junge Bevölkerung, die zu 80% christlich getauft ist. Die katholische Kirche mit ihren Pfarreien und von Katecheten geleiteten Basisgemeinden ist ein wesentlicher Träger der notwendigen Aufbauarbeit. Dies gilt vor allem im unterentwickelten Norden, in dem Dr. Alule zu Hause ist. 4 Kirche einer Basisgemeinde in Uganda Wie notwendig Unterstützung in Uganda war, wurde bald nach dem gegenseitigen Kennenlernen klar. Die Kolpingsfamilie Garbeck war bereit, die Kontakte und Hilfen zu koordinieren. Sie bildete 2002 einen Arbeitskreis für Uganda, der offen war für Interessierte außerhalb der Kolpingsfamilie. Aus vielen Hinweisen und Beobachtungen ergaben sich später immer wieder Einsichten: „Hier müsste man etwas tun!“ und diese wurden zu Entschlüssen: „Hier kann man etwas tun!“ So kam es zu vielfältigem Engagement, zu zahlreichen persönlichen Begegnungen und zur Realisierung mehrerer Projekte. Sie führten zu Veränderungen und Bereicherungen, Erfolgen und Misserfolgen, Lernprozessen in Uganda und bei uns. 5 Der Uganda-Kreis der Kolpingsfamilie Garbeck möchte mit diesem Bericht Rückschau halten und allen Freunden und Unterstützern danken. Der Wahlspruch, an den Dr. Cosmas Alule immer wieder erinnerte, bildete eine Richtschnur, die auch für die Zukunft gelten kann: „Denke positiv! Erfreu dich an der Gegenwart! Gott liebt dich!“ „Think positively! Enjoy the present! God loves you!” Begegnung in Garbeck 2005 6 Kolpingsfamilien wurden gegründet Hilfe, die nachhaltig wirken soll, braucht neben engagierten Personen auch Strukturen. Das Kolpingwerk arbeitete schon länger erfolgreich in Teilen Ugandas. Menschen schlossen sich zu Gemeinschaften (Kolpingsfamilien) zusammen, um Ziele zu erreichen wie die Verbesserung der Lebenssituation durch Erzielen von Einkommen, Verbesserung der Ausbildung und Vertiefung des religiösen Lebens. Die örtlichen Kolpingsfamilien werden durch die Zusammenarbeit auf den Ebenen der Diözese und des Landes sowie international unterstützt. Kolpingfamilie Arua beim Empfang am Flughafen 2007 Gerade im ländlichen Bereich war es in den Familien üblich, auf den Äckern um ihre Hütten herum nur das anzubauen, was für die eigene Ernährung notwendig war. Es fehlte dann allerdings an Geld für Kleidung, Medikamente oder Schulgeld für die Kinder. In Workshops und Einzelgesprächen wurden Kenntnisse vermittelt und Überzeugungsarbeit geleistet, um die Landwirtschaft intensiver zu betreiben. Jede Kolpingsfamilie ist gleichzeitig eine Spar- und Kreditgemeinschaft. Sobald ein Mindestbetrag angespart ist, gibt der Nationalverband einen Zuschuss. Kleinkredite werden vergeben für 7 die Anschaffung von Vieh oder eine Existenzgründung z. B. als Handwerker. Die Mitglieder helfen sich untereinander, vor allem beim Verkauf von Produkten in der Stadt. In regelmäßigen überörtlichen Treffen werden die Kenntnisse vertieft. Die Teilnehmer sind Multiplikatoren in ihren Kolpingsfamilien. Workshop einer Kolpingsfamilie zum Thema Landwirtschaft Wegen der politischen Probleme im Land gab es im Norden Ugandas zunächst keine Kolpingsfamilien. Dr. Cosmas Alule und sein Mitbruder Celestino Onzima aus der Diözese Arua, an der Grenze zum Kongo und zum Süd-Sudan, ergriffen dort 2002 die Initiative. Die erste Kolpingsfamilie wurde in der Gemeinde Vurra gegründet. Die Kolpingsfamilie Garbeck schrieb am 1. April 2002 u. a.: „Wie wir im persönlichen Gespräch erklärt hatten, sind wir bereit, im Geiste Adolph Kolpings eine gute geschwisterliche Beziehung aufzubauen. Das soll geschehen im lebendigen Gedankenaustausch, im Gebet und durch praktische Hilfe, soweit diese in unseren Möglichkeiten steht.“ 8 Kolpingsfamilie Obi/Alia Weitere Kolpingsfamilien entstanden im Laufe der Jahre in der Bischofsstadt Arua und in 20 anderen Gemeinden des Bistums. Die Arbeit dieser Kolpingsfamilien dient inzwischen als Modell für ähnlich strukturierte Regionen im Norden Ugandas. Schulkinder bei einem Ausflug am Nil 9 Wir machen mobil Wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erfordert Mobilität. In ländlichen Regionen wohnen die Menschen verstreut im Umkreis von mehreren Kilometern. Wollen sie sich treffen, oder sind Besorgungen zu erledigen, bedingt das mitunter mehrstündige Fußmärsche – auch für die Kinder zur Schule – über Pfade und nicht ausgebaute Straßen. Der Ugandakreis finanzierte deshalb zunächst die Anschaffung von Fahrrädern für die Vorstandsmitglieder der Kolpingsfamilie Vurra. Fr. Samuel Orionzi/Kolpingsfamilie Vurra mit gespendeten Fahrrädern Fahrräder sind häufig das einzige Transportmittel für Menschen und Lasten. Mitteleuropäer versetzt die Beobachtung, was sich mit Stahlrössern alles transportieren lässt, immer wieder in Erstaunen. Der Anblick von Krankentransporten per Fahrrad erweckt zusätzlich das Gefühl helfen zu müssen. Dr. Alule informierte uns über den Wert und den Nutzen eines Geländewagens für die karitative, seelsorgerische und praktische tägliche 10 Arbeit als Pfarrer seiner Gemeinde „Christ the King“ in Arua. Der Ugandakreis unterstützte ihn beim Kauf des Fahrzeugs. Es ist für ihn auch heute noch unverzichtbar für seine Arbeit als Leiter des Priesterseminars in Gulu. Msgr. Dr. Cosmas Alule mit seinem neuen Fahrzeug… …für typisch ugandische Straßen im Norden 11 Eine Bäckerei für Arua Eine große Nachfrage nach Backwaren durch Gastronomiebetriebe und Berufstätige war entstanden. Brot wurde aus der 500 km entfernten Hauptstadt Kampala geliefert. Die Kolpingsfamilie Arua hatte die Idee, eine Bäckerei zu betreiben. Damit wollte man die Versorgung mit frischen Backwaren verbessern, Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen und mit dem Überschuss andere Projekte unterstützen. Kolpingsfamilie Arua und Reisegruppe zur Bäckerei-Inbetriebnahme Bäckermeister Karl-Heinz Grote ließ sich für das Projekt begeistern. BäckereiKollegen, die ihren Betrieb aufgegeben hatten, waren bereit, kostenlos oder preiswert ihre Einrichtungen abzugeben. Backzutaten wurden durch Jackson Aliga aus Arua zum Probebacken nach Langenholthausen gebracht. Er ließ sich in einem sechswöchigen Praktikum Rezepte und Betriebsabläufe zeigen. Schließlich konnte eine komplette Bäckerei-Ausstattung in einem Container verschickt werden. In der Zwischenzeit hatte die Kolpingsfamilie Arua vom Bischof ein Haus gemietet und dieses in Eigenhilfe zu einer Bäckerei umgebaut. 12 „Charly“ Grote mit seinem ugandischen Team Im Oktober 2007 reiste Charly Grote mit sechs Freunden nach Uganda, um die Bäckerei in Betrieb zu nehmen. Schon am Airfield Arua wurde die Reisegruppe von Gemeindepfarrer Dr. Primus Asega und der Kolpingfamilie Arua feierlich begrüßt. Nach Überwindung einiger Schwierigkeiten – insbesondere bei der Stromversorgung – konnte der Bischof die Bäckerei segnen und feierlich eröffnen. Die ersten Backwaren in Arua 13 Bischof Drandua bei der Eröffnung Die offizielle Eröffnungstorte wird angeschnitten. 14 Werkzeuge, Maschinen – und was man sonst noch braucht In der Kolonialzeit ließen die Engländer eine Ausbildung im technischen Bereich nicht zu. Sie legten Wert auf die Gewinnung von Rohstoffen und Erzeugnissen der Landwirtschaft. Fertigprodukte sollten aus dem Mutterland geliefert werden. Nach der Unabhängigkeit machte sich der Mangel an Fachkräften in Handwerk und Industrie bemerkbar. Ein Mittelstand existierte nicht. Vereinte Kräfte beladen Container Nr. 3 – März 2010 Tischlereimaschinen, eine große Zahl von Nähmaschinen, Bügelmaschinen, Werkzeuge, Schweißgeräte wurden mit dem ersten und zwei weiteren Containern verschickt. Näherinnen, Schreiner, Schuhmacher, Schlosser bekamen die Maschinen und Werkzeuge, um sich damit eine Existenz aufzubauen. Dr. Cosmas Alule ist Vorsitzender des „Arua Technical Institute Ragem“. Dort erhalten ca. 300 Studenten eine Ausbildung zum Maurer, Elektriker, Klempner, Autoschlosser, Tischler und Computerfachmann. Die Tischlereimaschinen und Werkzeuge von uns werden hier genutzt. Freier Raum in den drei Containern wurde immer genutzt, um für Uganda 15 zusätzlich nützliche Dinge zu verschicken. Dazu gehörten Krankenbetten, Rollstühle, medizinische Geräte, Tornister und Schreibmaterial für Schüler und Kleidung. Mehrere Heimorgeln unterstützen inzwischen den Gesang in mehreren Kirchen. Auch liturgische Geräte waren dabei. Geschafft, 3. Container 2010 ist „voll“ 16 Bildung gegen Armut Uganda hat eine junge Bevölkerung (50% der Ugander sind im Alter bis zu 14 Jahren). Es besteht Schulpflicht für die Primary School (Grundschule). Die weiterführende Secondary School, die Schulgeld kostet, kann anschließend besucht werden. Mit dem Abschluss wird die Voraussetzung für eine Berufsausbildung oder ein Studium erworben. Die staatlichen Schulen sind schlecht ausgestattet und haben sehr große Schülerzahlen (pro Klasse ca. 50 – 70 Schüler). Die Kirchen engagieren sich, indem sie Kindergärten, Schulen und Berufsausbildungsstätten unterhalten. Schüler/innen der Mt. Wati Primary School, Obi Die Schüler müssen oft weite Wege zur Schule zurücklegen. Weiterführende Schulen können meist nur in Verbindung mit einer Unterbringung am Schulort besucht werden. Das Geld dafür haben viele Eltern nicht. Die Ausbildung (möglichst beginnend im Kindergarten) ist die entscheidende Voraussetzung für den Weg aus der Armut. Hier unterstützen wir durch Förderung von Kindergärten und Schulen sowie bei einzelnen Jugendlichen durch Patenschaften. 17 Wir haben deshalb im Jahr 2010 der Gemeinde Vurra geholfen beim Bau eines „Adolph-Kolping-Kindergartens“, der inzwischen von 100 Kindern besucht wird. Die Gemeinde Obi haben wir dabei unterstützt, den begonnenen Bau einer Primary School weiterzuführen. Die Schule wird inzwischen von 700 Kindern besucht. In dem sehr abgelegenen Gebiet wird vielen Kindern erstmals der Schulbesuch ermöglicht bzw. werden ihnen mehrere Stunden Schulweg erspart. Seit fünf Jahren helfen wir gezielt einzelnen Jugendlichen beim Schulbesuch. Wir haben Menschen hier bei uns dafür gewonnen, durch Übernahme einer Schulgeld-Patenschaft (monatlicher Beitrag 12 – 14 Euro) einen Teil der Kosten der Ausbildung zu übernehmen und dadurch zum Schulbesuch zu ermutigen. Inzwischen konnten wir mehr als 60 Schülerinnen und Schüler fördern. Über 25.000 Euro wurden dafür aufgebracht. Jugendliche Schulpatenschaftsprogramm Vurra Wir unterstützen Jugendliche, die Engagement für ihre Ausbildung zeigen und bereits eine Secondary School besuchen oder bald nach Ende der Primary School besuchen wollen. Wir legen Wert darauf, auch Mädchen Hilfe anzubieten, weil diese öfter wegen Geldmangels zu Hause bleiben. Die 18 Jugendlichen werden uns von den Gemeindepriestern, das sind die Präsides der Kolpingsfamilien, und von Father Cosmas Alule ausgesucht. Sie schicken uns für jeden ausgewählten Jugendlichen zu Beginn der Förderung eine Begründung für die Auswahl, einen Vorstellungsbrief und ein Foto. Diese geben wir an die Sponsoren. Zeugniskopien nach Abschluss eines Schuljahres und eventuell weitere Briefe sind wichtig, um eine persönliche Beziehung zwischen Unterstützer und Unterstütztem herzustellen, wenn das von diesen gewollt wird. Jugendliche Schulpatenschaftsprogramm Obi 19 Der Kontakt ist allerdings nicht ganz leicht. Es gibt in Uganda keine Postzustellung wie bei uns. Briefkontakt ist über die Pfarreien möglich. Sie unterhalten Postfächer in der Stadt. Aber die Zustellung können die Priester wegen der Entfernungen und der fehlenden Verkehrswege oft nur nach Wochen oder Monaten besorgen. Das Verschicken von Briefen nach Deutschland dauert dann ähnlich lange. Kopien von Zeugnissen zu erstellen, ist auf dem Land nicht möglich. Es gibt keine Elektrizität. Kommt jemand in die Stadt, kann es passieren, dass es einen Stromausfall gibt, und die Tagesreise war vergeblich. Jugendliche müssen oft nach der Schule und in den Ferien ihren Familien bei der Feldarbeit helfen. Da bleibt keine Zeit für weite Wege in die Stadt. Deshalb sollten Paten nicht ungeduldig sein. Über Post aus Deutschland - z. B. eine Ansichtskarte - freut sich auch in Afrika jedes Kind. Jugendliche Schulpatenschaftsprogramm Arua 20 Priesterseminar Alokolum Priester sind gerade im ländlichen Bereich nicht nur Seelsorger. Sie unterstützen und beraten die Menschen in vielen Lebensbereichen und fördern dadurch die Entwicklung ländlicher Regionen. Deshalb dient die Förderung der Priesterausbildung nicht nur der Kirche, sondern dem Land insgesamt. Kirche im Priesterseminar Die ugandische Bischofskonferenz unterhält vier Priesterseminare. Seit 2007 leitet Dr. Cosmas Alule das Seminar in der Nähe der Stadt Gulu im Norden Ugandas. In dieser Funktion trägt er den Titel Monsignore. Durch die kriegerischen Unruhen im Norden Ugandas und im Süden des Sudan waren über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren viele Flüchtlinge in der Region. In unmittelbarer Umgebung des Seminargeländes entstanden Flüchtlingslager. Das Seminar selbst musste mehrmals geräumt werden und wurde von Flüchtlingen genutzt. Alle Gebäude waren anschließend renovierungsbedürftig. Außerdem erfordert die steigende Zahl der Studierenden – 2007 ca. 126, 2012 ca. 220 – den Bau neuer Unterkunftsund Unterrichtsgebäude. 21 Unterkunftsgebäude Studenten Für die laufenden Kosten erhält das Seminar einen Zuschuss aus Rom. Außerdem müssen die Seminaristen einen eigenen Beitrag bezahlen. Für den Rest – etwa ein Drittel – ist der Leiter verantwortlich. Das Finanzierungsproblem wurde in den letzten Jahren durch die Inflation bei den Lebensmittelpreisen verschärft. Deshalb betreibt das Seminar eine eigene Landwirtschaft, die noch weiter ausgebaut werden soll. Einen gebrauchten Traktor und landwirtschaftliche Geräte wurden von hier im Container geschickt. Zur Verbesserung der Stromversorgung konnte ein gebrauchter Generator beschafft werden. Das öffentliche Stromnetz fällt häufig aus. Von einer Bauschlosserei in Iserlohn bekamen wir mehr als 50 Metalltüren, die in neue Unterkunftsgebäude eingebaut werden konnten. 22 Landmaschinenverein Affeln bei der Arbeit/Schulung Einnahmen werden jetzt auch durch den Bau einer Bäckerei und einer Cafeteria erzielt. Die notwendige Ausstattung wurde hier beschafft und im Jahr 2010 mit einem Container verschickt. Im April 2011 reiste eine Gruppe von 15 Personen nach Uganda. Einige kümmerten sich um die Einrichtung der Bäckerei. Mitglieder des Landmaschinenvereins Affeln konnten den Mitarbeitern des Seminars Tipps für den Gebrauch der ebenfalls 2010 verschifften landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte geben. Engagierte 23 Frauen der Gruppe zeigten interessierten Seminaristen den Gebrauch von hier gesammelten Nähmaschinen. Studenten in der „Nähschule“ Inzwischen arbeitet die Bäckerei hervorragend. Drei Verkaufsstellen in der Stadt Gulu und der Umgebung wurden eingerichtet. Die Cafeteria dient erfolgreich dem Seminar und wird von der Bevölkerung gut angenommen. Frische Backwaren für den Verkauf 24 Offizielles Eröffnungsfoto mit Reisegruppe neuer Trikotsatz für des Fußballteam des Seminars 25 Partnerschaft lebt von Kontakten Wer hätte gedacht, was sich in Garbeck und Umgebung aus dem Aufenthalt eines jungen Priesters aus Uganda im Jahr 1998 entwickeln würde. Bei seinem Besuch 2001 brachte er seinen Mitbruder Celestino Onzima mit nach Garbeck. Zwei Jahre später entschlossen sich Theo Steffens und seine Tochter Christiane, Uganda zu besuchen. Sie wurden als Freunde aufgenommen und konnten sich selbst einen Eindruck von dem Leben im Nordwesten Ugandas machen. Besuch 2003: v.l.n.r. Bischof Frederick Drandua, Theo Steffen, Cosmas Alule Die Mitglieder der neuen Kolpingsfamilien in Vurra und Arua interessierten sich selbstverständlich für einen Besuch in Deutschland. Unter der fachkundigen Begleitung von Dr. Alule gelang es, acht junge Leute aus Arua und Vurra nach Deutschland einzuladen. Anlass war der Weltjugendtag 2005. Vor und nach der Veranstaltung in Köln besuchten die Teilnehmer 26 Garbeck und wohnten hier in Familien. Wer hätte geahnt, dass wir uns nicht nur viel Wissbegier und Neugier nach Garbeck geholt hatten, sondern auch ganz viel Lebensfreude, Humor, Musik und tiefe Frömmigkeit. Das Programm war voll mit Begegnungen, Besichtigungen und Erlebnissen, die alle Beteiligten wohl nie mehr vergessen werden. Zu einigen Veranstaltungen kamen zwei ugandische Priester hinzu, die in der Zeit in Frankfurt – wie vorher Dr. Alule - ihr Studium absolvierten. Zu Robert Butele und Joseph Abitya gibt es seitdem regelmäßige Kontakte und besonders zu der HeimatGemeinde Obi von Robert Butele. Reisegruppe zum Weltjugendtag 2005 in Köln – spontanes Konzert Anlässlich der Eröffnung der Bäckerei in Arua im Oktober 2007 erlebte die Reisegruppe um Charly Grote die Gastfreundschaft und die Begeisterung der Menschen vor Ort. Organisator dieser Reise war Jörg Westermann, der seitdem die Arbeit des Ugandakreises intensiv unterstützt. Zwei Jahre später besuchte Jörg Westermann erneut Uganda, um vor allem Probleme in der Bäckerei zu besprechen. 27 Die Mitglieder des Ugandakreises Ulrike und Willi Schmoll reisten im Herbst 2009 nach Uganda. Sie hielten sich einige Tage im Priesterseminar in Gulu auf und besuchten mehrere Kolpingsfamilien in der Umgebung von Arua. Ulrike und Willi Schmoll mit Fr. Samuel Orionzi am Murchison Fall Dabei wurden sie begleitet von Lilian Asibazuyo, Koordinatorin für die Kolpingarbeit im Distrikt West-Nile und Diözesanpräses Samuel Orionzi. Eine Frau aus einem Kolpingvorstand sagte über den Wert der Besuche: „Bisher wart Ihr für uns wie Luft. Jetzt kennen wir eure Gesichter!“ Die Menschen fühlen sich durch unser Kommen geehrt und werten es als Anerkennung für ihre Arbeit. Fr. Samuel Orionzi und Lilian Asibazuyo 28 Beim Jugendkirche-Projekt in Langenholthausen im Jahr 2009 gestalteten der Priester Robert Butele und die ehemalige Missionarin auf Zeit, Michaela Riffert, einen Uganda-Erlebnistag. Pfr. Andreas Schulte, Fr. Robert Butele, Michaela Riffert Eine Begegnung mit Menschen aus Uganda gab es im vorigen Jahr beim Weltjugendtag in Madrid. Elke Luig leitete eine Gruppe aus unserem Pastoralverbund. Zu den Teilnehmern aus Uganda gehörten Father Samuel Orionzi und der neue Pfarrer von Vurra, Robert Ayiko. Dank Handy ließen sich Treffen arrangieren. Samuel Orionzi kam anschließend mit der Gruppe nach Garbeck. Hier hat er sich bei Besichtigungen und Gesprächen Anregungen für seine weitere Arbeit geholt. Sein Herzensanliegen, das Grab Adolph Kolpings in Köln zu besuchen, ging in Erfüllung. Außerdem führte er Gespräche mit Kolping-Repräsentanten in Köln und Paderborn. Fr. Robert Ayiko Die größte Teilnehmer-Gruppe von hier reiste 2011 nach Uganda. Charly 29 Grote hat mit Helfern die Bäckerei im Priesterseminar Gulu eröffnet und Mitglieder des Landmaschinenvereins Affeln haben erlebt, wie mit den teilweise von ihnen besorgten Maschinen gearbeitet wird. Betreut von Jörg Westermann sammelten die Teilnehmer vielfältige Erfahrungen. Reisegruppe 2011 in Entebbe/Airport In diesem Jahr besuchten Michaela Riffert und Jörg Westermann erneut die Freunde in Gulu, Arua und Obi und unternahmen anschließend eine einwöchige touristische Rundreise. Michaela Riffert und Jörg Westermann „on tour“ 30 Personen prägen die Partnerschaft Die Namen von Personen aus Uganda und Deutschland, die zum Gelingen der beschriebenen Projekte beigetragen haben, würden eine lange Liste füllen. Alle haben sich auf unterschiedliche Weise interessiert und engagiert. Die einen kurzfristig, andere über eine lange Zeit. Hier können nur einige erwähnt werden: Msgr. Dr. Cosmas Alule Alles begann mit dem Priester Msgr. Dr. Cosmas Alule. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Promotion in Frankfurt kehrte er in die Seelsorge seiner Heimatdiözese zurück. Er wurde Pfarrer in der Gemeinde „Christ the King“ in Arua, sorgte sich um die Krankenstation in seiner Heimatgemeinde Ocodri und engagierte sich für das „Arua Technical Institute Ragem“. Im Priesterseminar Alokolum wirkt er sehr erfolgreich. Er ist ein verlässlicher Partner. Mit seinem Organisationstalent und seinem Durchsetzungsvermögen hat er viel erreicht. 31 Als erster Präses der Kolpingsfamilie Vurra hat der Priester Celestino Onzima seine Verdienste. Sein Nachfolger als Präses, Samuel Orionzi, ist ein quirliger Mensch mit vielen kreativen Ideen, wie die Menschen in seiner Heimat ihre Lebenssituationen verbessern können. Nach einigen Jahren in Vurra wurde er Finanzadministrator der Diözese und Diözesanpräses der Kolpingsfamilien. Seinem Engagement ist es vor allem zu verdanken, dass in wenigen Jahren mehr als 20 Kolpingsfamilien gegründet wurden. 2. v.l. Fr. Samuel Orionzi Einen großen Anteil hat der damalige Bischof der Diözese Arua, Frederick Drandua. Er hat sich den Aufbau von Kolpingsfamilien gewünscht und deren Arbeit mit großem Interesse begleitet. Jackson Aliga war Teilnehmer am Weltjugendtag in Köln, machte ein Jahr später ein Praktikum bei Charly Grote und war der erste Leiter der Bäckerei in Arua. Später hat er mit seiner Familie eine eigene kleine Bäckerei eingerichtet und hilft noch heute bei der Einarbeitung des Personals der Bäckerei in Gulu. 32 Jackson Aliga Lilian Asibazuyo war ebenfalls Teilnehmerin am Weltjugendtag in Köln und wurde später vom Nationalverband mit der Koordination der Kolping-Arbeit im Distrikt West-Nile beauftragt. Der Priester Robert Butele hält sich seit einigen Jahren zu Studienzwecken in Deutschland auf. Bei besonderen Veranstaltungen war er wiederholt in Garbeck und Langenholthausen. In seiner Heimatgemeine Obi hat er den Bau einer Schule initiiert. Dort gibt es inzwischen auch zwei Kolpingsfamilien. Offizielle Eröffnung des Schulanbaus in Obi/Alia 33 Bei uns sind Ina und Theo Steffens die Motoren der Partnerschaft. Von Anfang an haben sie Kontakte gepflegt, Besucher in ihrem Haus aufgenommen, Sponsoren überzeugt, den Schriftverkehr und die Buchführung erledigt, sich mit Behörden auseinandergesetzt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Ugandakreis gewonnen. Dass in jedem Jahr die Flugkosten für Msgr. Alule bezahlt werden konnten, verdanken wir ihnen. Die beruflichen Kenntnisse als gelernter Schreiner und Architekt konnte Theo Steffens bei den Baumaßnahmen für die Bäckereien und das Priesterseminar einbringen. Karl-Heinz (Charly) Grote, Bäckermeister in Langenholthausen, hat sich dafür eingesetzt, gebrauchte Backöfen, Maschinen usw. von Kollegenbetrieben zu beschaffen. Zum Start der Bäckereien in Arua und Gulu stellte er Teams mit Elektriker, Installateur und Dolmetscher zusammen und reiste nach Uganda. Sein Auftreten anschließend in der hiesigen Öffentlichkeit – z.B. Lokalzeit WDR – trug mit dazu bei, weitere Sachspenden zu bekommen. Mitglieder des Landmaschinenvereins Affeln hat er für Uganda begeistert. Im Dezember 2008 erhielt Charly Grote von Bundespräsident Horst Köhler den Preis für „Freiheit und Verantwortung 2008“ für herausragendes gesellschaftliches Engagement in der Kategorie „Kleines Unternehmen“. Das war eine Anerkennung für ihn und auch für uns für den „Kraftakt“ (wie die Zeitung schreibt), der gemeinsam geleistet wurde. 34 Jörg Westermann war bei der ersten Reise von Charly Grote für die Organisation und das Dolmetschen zuständig. Dass er während des Aufenthaltes in Arua seine jetzige Lebensgefährtin Michaela Riffert kennengelernt hatte, war nicht der einzige Grund für sein weiteres Engagement für Uganda. Er führt viele Telefongespräche, besorgt Informationen, wenn technische oder fachliche Probleme auftreten. Auch die Fahrt der zweiten Reisegruppe um Charly Grote hat er organisiert und begleitet. Er und Michaela Riffert unterstützen die Arbeit des Ugandakreises und haben großen Anteil am Erfolg der Arbeit. Postkarte aus Uganda 35 Dank an Viele Den oben Genannten gilt ein aufrichtiger Dank. Aber viele andere haben ebenso ihren Anteil am Gelingen der bisherigen Projekte. Viele kleinere und größere Geldbeträge kamen im Laufe der Zeit zusammen. Bei Veranstaltungen und Fahrten der Kolpingsfamilie wurde gesammelt oder es wurden kleine Überschüsse für Uganda gespendet. Bei Geburtstagen, Eheund Priesterjubiläen, auch bei Todesfällen wurde auf Geschenke bzw. Kranzund Blumenspenden verzichtet und statt dessen Geld für Uganda gespendet. Viele Einzelpersonen und Familien zahlen regelmäßig ihren Beitrag für die Schulgeld-Patenschaften. Zu den Förderern gehören auch Klassen der Realschule, Firmgruppen und die Chöre des Chor Atelier unter der Leitung von Hadewich Eggermont . Einige Firmen waren ansprechbar, wenn größere Geldbeträge notwendig waren. Der Energiekonzern RWE spendete einen neuen Generator. Einzelpersonen überweisen in unregelmäßigen Abständen namhafte Beträge. Kolpingbruder Gerd Kraus hat Krippenhäuser gebastelt und den Verkaufserlös gespendet. Familien haben während des Weltjugendtages Gäste aufgenommen und bewirtet. Die Pfarrer Theo Kramer, Johannes Epkenhans und Andreas Schulte und die Kirchengemeinden im Pastoralverbund haben ermöglicht, dass Msgr. Alule Urlaubsvertretungen übernehmen konnte und Kollekten für seine Arbeit gehalten wurden. 36 Die Spender und Förderer kommen nicht nur aus Garbeck. Vor allem Sachspenden kamen aus einem großen Umfeld. Auch wer die Fahrzeuge für den Transport und Geräte für das Verladen bereitstellte, hat Anteil am Erfolg. Dank gebührt auch den Personen, die ihre Zeit und Arbeitskraft zur Verfügung gestellt haben. Viele Fahrten waren notwendig, um Gäste zu Besichtigungen usw. zu begleiten. Besuche bei Bistümern und Hilfswerken ermöglichen es Msgr. Alule, seine Projekte persönlich zu erläutern und Fördergelder für größere Investitionen zu bekommen. Dank gebührt denen, die nach Uganda gereist sind. Alle haben ihre Kosten komplett selbst getragen. Entlohnt wurden sie durch die unvergesslichen Erlebnisse. 37 Danken möchten wir auch den Medien, die umfangreich über alle Veranstaltungen und Aktionen berichtet haben. Stefan Scherer, Redakteur der Westfalenpost in Balve, hat die Reisegruppe im Jahr 2011 nach Uganda begleitet. Dank gilt auch dem Vorstand der Kolpingsfamilie. Er beauftragte im Jahr 2002 den Ugandakreis, die Kontakte zu den Partnern in Uganda im Namen der Kolpingsfamilie zu pflegen. Sie sollten nicht in der Routine der Vorstandsarbeit versanden. Der Vorstand bringt dem Ugandakreis großes Vertrauen entgegen. Da die Kolpingsfamilie als gemeinnützig vom Finanzamt anerkannt ist, können Spendenquittungen ausgestellt werden. 38 Auswirkungen bei uns Uganda hat in Garbeck und Umgebung in den letzten 10 Jahren einen anderen Stellenwert bekommen. Man interessiert sich für das Land und seine Menschen. Der Horizont hat sich geweitet. Freunde wurden gewonnen. Die Erlebnisse und Erfahrungen wird man nicht vergessen. Wir sind reicher geworden. Am Anfang stand eine Idee. Die Idee zog Kreise und zieht sie weiter. Und die Verantwortlichen in der Kolpingsfamilie Garbeck und alle Förderer können ein wenig stolz darauf sein, dass sie diese fruchtbare Entwicklung begleiten konnten. 39 Es gibt Pläne Die Bereitschaft ist vorhanden, die Arbeit fortzusetzen und wir vertrauen weiter auf die Unterstützung vieler Förderer. Selbstverständlich sollen die Schulgeldpatenschaften weiter geführt werden. Die gespendeten Maschinen sind aufgrund ihres Alters anfällig für Reparaturen. Ersatzteile müssen beschafft oder auch Maschinen ersetzt werden. Werkzeuge, Nähmaschinen, Heimorgeln, medizinische Geräte werden weiterhin benötigt. Ein Transport lohnt sich allerdings nur, wenn sie mit einem Containertransport für größere Geräte verladen werden können. Das Priesterseminar Alokolum benötigt dringend einen größeren Traktor, um die vorhandenen Ackerflächen optimal nutzen zu können. Die Energieversorgung ist ein ständiges Problem. Das öffentliche Stromnetz ist unzuverlässig. Generatoren können nur kurzfristig genutzt werden, weil Diesel zu teuer ist. Solartechnik wäre eine Lösung, aber die Investitionen sind erheblich. Natürlich wollen wir auch die Kolpingsfamilien weiter unterstützen und die Kontakte zu ihnen pflegen. Dazu gehören Reisen – in beide Richtungen. 40 Alle, die mit dem Gedanken an eine Reise nach Uganda spielen, sollten den folgenden Beitrag von Jörg Westermann und Michaela Riffert lesen: Uganda ist eine Reise wert Kriegsschauplätze, Flüchtlingslager, Hungersnöte, Krankheiten… was wissen und hören oder lesen wir über Afrika, insbesondere Uganda? Bleibt bei vielen Berichterstattungen auch etwas auf der Strecke? Was ist mit den vielen Farbtönen zwischen Schwarz und Weiß? Winston Churchill bezeichnete Uganda als „Die Perle Afrikas“. Nach mehreren Uganda-Besuchen können wir dies bestätigen. Uganda zeigt sich immer wieder in neuen Facetten ohne Massentourismus. Jeder Landesteil des ostafrikanischen Landes hat etwas Besonderes. Kampala als Hauptstadt mit Flughafen in Entebbe ebenso, wie der Südwesten mit seinen riesigen Bananenplantagen und Teefeldern. Der nördliche Teil Ugandas ist in Gulu teilweise noch vom Bürgerkrieg gezeichnet, Arua ist die „Transitstadt“ auf dem Weg Richtung Kongo. Typisch für den Norden sind auch die Rundhütten. In den großen Nationalparks zeigt sich Ugandas Natur, wo sich am Nil zahlreiche Tiere mit Wasser versorgen. Dort kann man Wildtiere, die man sonst nur hier im Zoo betrachten kann, in ihrer natürlichen Umgebung erleben. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man durch den Murchison Falls-Nationalpark fährt und nach der nächsten Kurve eine Herde Giraffen oder Elefanten mit Nachwuchs auf der Straße steht. Eine unbeschreibliche Erfahrung ist auch der afrikanische Sternenhimmel bei absoluter Dunkelheit… Uganda ist aber nicht nur die Perle Afrikas im Sinne von „Natur“ und Städten. 41 Im Land unterwegs trafen wir nahezu immer auf ausgeprägte Gastfreundschaft und wohlwollende Menschen. Nur ein kurzes „Hallo“ ist selten. Sofort sind Besucher eingeladen auf eine Tasse Tee und auf einen kleinen Plausch. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch eines Sonntagsgottesdienstes. Egal ob in einer kleinen hüttenähnlichen Dorfkirche oder in der Hauptpfarrei „Christ the King“ in Arua spürt man eine große Lebendigkeit und Freude des Glaubens. Wovon in Deutschland nur geträumt wird, ist in Uganda Realität. Gefüllte Kirchen, wo Leute sogar noch vor der Kirche stehen, um dem Gottesdienst zu folgen. Ein wichtiges Element dieser Gottesdienste sind die fröhlichen Lieder, die von Trommeln und Adungus (afrikanischen Harfen) begleitet werden. Gerade an Festtagen ist es keine Seltenheit, dass in den Gottesdiensten auch getanzt, geklatscht und gejubelt wird. „Mundus“ (Weiße) werden mit großen Kinderaugen immer wieder angeschaut, aber oftmals taucht sehr schnell ein großes freundliches Lächeln auf dem Gesicht auf. Nach anfänglicher Schüchternheit überwiegt bei den Kindern schnell die Neugierde nach dem in vielen Dörfern eher seltenen „Weiß“. Wenn es für uns bei der ersten Reise in eine eher unbekannte Welt ging, steht nunmehr fest, dass Afrika uns eine ganze Menge mehr als die eingangs erwähnten „Schreckensnachrichten“ zu bieten hat. „Wir wissen alles darüber, wie Afrika stirbt, aber nichts darüber, wie es lebt“ (Henning Mankell) Wer mit dieser Einstellung nach Uganda reist, wird eine ganz besondere Zeit erleben. Uganda ist eine Reise wert. Wir sind herzlich willkommen! 42 Impressum Herausgeber: Uganda-Kreis der Kolpingsfamilie Garbeck Anschrift: In der Lanfert 31 58802 Balve-Garbeck Texte und Layout: Mitglieder des Uganda-Kreises Bilder: privat Stefan Scherer/Westfalenpost Balve ugandische Postkarten Druck: Zimmermann Druck + Verlag, 58802 Balve Mitglieder des Uganda-Kreises: Telefon Ina und Theo Steffens Elke Luig Ulrike und Willi Schmoll Ulla und Franz Stein Michaela Riffert Jörg Westermann Liesel Wortmann Sabine Wülle 02375 4280 02375 4969 02375 20068 02375 937831 02373 9161347 02373 9161347 02375 203336 02375 4440 eMail [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Bankverbindung des Uganda-Kreises Kolpingsfamilie Garbeck wegen Arua-Uganda Vereinigte Sparkasse im Märkischen Kreis, BLZ 458 510 20 Konto-Nr.: 91022129 43