das unternehmen nfl

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das unternehmen nfl
DAS UNTERNEHMEN NFL
Die Gewinnmaschine: TV-Rechte, Marketing und Franchising und die Zuschauer
Die Gesamteinnahmen der NFL beliefen sich 2005 auf etwa 5,8 Milliarden Dollar. Davon stammten
zwei Drittel der Einnahmen aus dem Verkauf der Übertragungsrechte für TV, Radio und Internet und die
übrigen Einnahmen wurden durch den Verkauf von Marketing- und Franchise-Artikeln und durch die
Zuschauereinnahmen erzielt.
Von diesen 5,8 Milliarden Dollar werden 79 Prozent (4,582 Milliarden US $) zu gleichen Teilen unter den
32 Teams verteilt. Jedes Team erhält somit 14,3 Mio. US $ pro Jahr von der NFL. Die restlichen 21
Prozent der Einnahmen (immerhin noch 1,2 Milliarden US $) gehören den Teams selbst, die diese
Einnahmen erwirtschaften durch lokale Sponsoren, dem Verkauf der Luxussuiten des eigenen Stadions,
den Einnahmen aus Konzessionen für den Nahrungsmittelverkauf im Stadion, für die lokalen Radio- und
TV-Gebühren und die Einnahmen aus den Parkplatzgebühren. Von den Zuschauereinnahmen allein
könnten die Clubs nicht existieren, bei lediglich acht Heimspielen in der Regular Season. Siebzig Prozent
der Einnahmen erwirtschaften sich die Clubs durch den Verkauf der Übertragungsrechte an das
Fernsehen. Zudem gründete die NFL eine eigene Vermarktungsgesellschaft für das eigene digitale
Kabel-TV. Im April 2005 wurden TV-Verträge mit den Sendern CBS, NBC, ESPN und Fox mit einem
Volumen von insgesamt 21,6 Milliarden US $ abgeschlossen, mit Laufzeiten der Verträge bis zum Jahr
2011 bzw. 2013.
Warum sind die TV-Sender bereit solche Summen zu zahlen?
Fox zahlt 4,3 Milliarden Dollar für die Übertragungsrechte der NFC (bis 20011). CBS zahlt für die Rechte
an der AFC 3,7 Milliarden Dollar (bis 2011). NBC zahlt für das Sunday Night Game 600 Mio. Dollar pro
Jahr (4,8 Milliarden Dollar bis 2013). ESPN zahlt für das Monday Nicht Game 1,1 Milliarden Dollar pro
Jahr (8,8 Milliarden Dollar bis 2013).
Diese Summen für die Übertragungsrechte der NFL werden von den Fernsehgesellschaften nur
deshalb ausgegeben, weil der NFL Football des Amerikaners liebste Sportart ist und demnach die
Einschaltquoten höher als bei jedem anderen Sportereignis sind. Neun der zehn TV-Sendungen mit den
höchsten jemals in den USA gemessenen Einschaltquoten sind Super Bowls. Durch die Übertragungen
vom Football, erzielen die Sender gigantische Werbeeinnahmen. So kostet ein 30 Sekunden langer
Werbespot im Super Bowl XXXIV am 30. Januar 2000 im Georgia Dome von Atlanta 2,0 Millionen Dollar
- und alle Werbeblöcke wurden von ABC verkauft!
Die US-amerikanische Medien- und TV-Landschaft ist zersplittert in hunderte von Free-TV-Kabel und
Satelliten-Kanäle, Video-On-Demand-, Pay-Per-View- und dutzende Pay-TV-Anbieter. Zudem kommt die
Diversifikation und Spezifikation dieser vielen TV-Sender in sog. Spartenanbieter. Dadurch werden die
TV-Zuschauer in immer kleinere Gruppen aufgesplittert. NFL-Football bietet der werbenden Industrie
nun eine der letzten Möglichkeiten die breite Masse der amerikanischen Konsumenten mit der
Ausstrahlung eines einzigen Werbespots zu erreichen. Der Super Bowl spielt dabei die wichtigste Rolle,
denn er garantiert den Sendern unglaubliche Werbeeinnahmen. So kostete ein 30-Sekunden-Spot
während des letzten Super Bowl im Januar 2001 im Durchschnitt 2,3 Millionen US-Dollar.
In letzter Zeit erschloss sich die NFL eine weitere Einnahmequelle, das Internet. Die Homepage der NFL
(NFL.com) ist mit 6,4 Millionen Zugriffen pro Monat die zweitbeliebtesten Sportseite der Welt. Von 1996
bis 2001 wurde „NFL.com“ von Sportsender ESPN betrieben, der der NFL dafür 3 Millionen Dollar pro
Jahr zahlte. Ab Juli 2001 bekam SportsLine, eine Internet-Tochter von CBS für fünf Jahre und nach
Zahlung von 110 Millionen Dollar den Zuschlag für die Rechte. Seit 2006 hält AOL die Internet-Lizenz.
Bemerkenswert ist, dass die Vereine, die sportlich im dritten Viertel der NFL liegen, den größten Gewinn
auswiesen. Zu erklären ist diese Tatsache damit, dass Vereine, die niedrige Spielergehälter zahlten,
auch die größten Profite auswiesen. Dennoch zahlt sich sportliche Leistung aus, denn die erfolglosesten
sieben Vereine waren auch die unprofitabelsten und wiesen im Schnitt 7 Millionen Dollar Verlust aus.
Im Jahre 2005 betrug die Auslastung der NFL-Stadien 96% bei einem Zuschauerschnitt in der Regular
Season von 67.592 pro Spiel. Damit wurde ein neuer absoluter Besucherrekord erreicht. Die höchsten
Zuschauerzahlen der Regular Season seit Bestehen der NFL fielen in die letzten Jahre von 1988 bis
2005. Die Vereine setzen ihre Eintrittskarten zu 90% als Dauerkarten ab. Es kamen 2005 zu den 248
Spielen der Regular Season insgesamt 17.303.450 Zuschauer. Zuschauerkrösus sind die Washington
Redskins mit 89.625 Besuchern pro Heimspiel und einer Stadionauslastung von 98% bei 8 Heimspielen!
Die letzte Franchise-Lizenz wurde Sommer 1999 für ca. 350 Millionen Dollar vergeben: Zur Saison 2002
ist Houston wieder Heimat eines NFL-Teams, den Houston Texans, da die Franchise der ehemaligen
Houston Oilers auf die Tennessee Titans übergegangen ist. Die Mitbewerber aus Los Angeles - nach
dem Raum um New York immerhin der zweitgrößte Ballungsraum der USA - konnten kein schlüssiges
Finanzierungsprojekt für dringend benötigte neue moderne Stadien vorlegen.
MONTANA

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