OCS Vending Machines: Mehr als eine Tasse Kaffee.
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OCS Vending Machines: Mehr als eine Tasse Kaffee.
OCS Vending Machines: Mehr als eine Tasse Kaffee. Das Management von Verkaufsautomaten ist unter Begriff Vending Machine Monitoring System ein echter Zukunftsmarkt. Komponenten aus IT, Hardware und Kommunikationstechnologie zielen in verschiedensten Machine-2-Machine-Branchen auf Effizienz, Datensicherheit und vor allem: auf Service. Der IT-Spezialist Materna aus Dortmund hat sich in der Vending-Branche auf den Bereich der so genannten Office Coffee Services (OCS) spezialisiert. Business-Development-Manager Peter Seidler erklärt im Interview mit Thilo Korte das Konzept. Thilo: Peter, wir sitzen gerade in Nachbarschaft eines Kaffeeautomaten, in dem neben Espresso-Kapseln auch M2M-Technik von Materna steckt. Was passiert in dieser Maschine, was in anderen nicht passiert? Peter: Der Benutzer drückt einen Knopf, um ein bestimmtes Produkt zu bekommen: Espresso, Latte Macchiato oder Cappuccino. Bis hierher bleibt alles normal. Bei unserem Produkt passiert aber etwas Entscheidendes hinter den Kulissen. Jeder Brühprozess pro Kaffee wird bemerkt und gesammelt. Das Ergebnis wird täglich verschlüsselt an einen Materna M2M-Server in unser Rechenzentrum gesendet. Die Daten werden in Zahlen und Grafiken aufgearbeitet. Am nächsten Morgen kann nun der Serviceprovider, unser Kunde, von diesem Kaffeeautomaten auf der Oberfläche eines WebFront-End-basierten Systems die Daten anschauen, analysieren und seine Schlüsse daraus ziehen. Thilo: Warum ist Verschlüsselung wichtig? eine Peter: Für einen Operator im Vending-Geschäft ist der wichtigste Faktor – fast wie bei einem Winzer – die Lage, also der Standort. Es ist enorm aufwändig, gute Aufstell-Standorte zu bekommen. Und wenn er einen gefunden hat, dürfen keinesfalls Daten des Standorts an die konkurrierenden Marktbegleiter gelangen. Thilo: Wie sieht das Geschäftsmodell unserer OCSLösung aus. Was ist der Mehrwert? Peter: Hier arbeiten wir nach dem „Pay-per-Cup“-Prinzip. Der Automatenbetreiber stellt bei einem Businesskunden, z.B. einem großen Unternehmen, die Kaffeemaschine und den Kaffee zur Verfügung. Der Business-Kunde bezahlt an den Automatenbetreiber nun pro Brühvorgang und nicht wie früher pro Kaffee den ausgehandelten Produktpreis. Dies ist wichtig, denn so hat das Unternehmen keinen Anreiz, vertragswidrig etwa günstigeren Fremdkaffee Peter Seidler zu nutzen. So schützt die Technik vor Missbrauch und zeigt an, wann neue KaffeeWare aktiv geliefert werden muss, weil der Betreiber über die Mengen ja genauestens Bescheid weiß. Thilo: Der Service Provider mit Materna-Technik kann einerseits kontrollieren, anderseits aber zusätzlichen Service anbieten. Peter: Genau richtig. So kann der Provider die Einhaltung des Kontraktes gewährleisten und sogar die Verträge um Boni, bzw. Rabatte erweitern. Das ist neu, dies konnte er vorher nicht. Und er steuert aktiv den nötigen TechnikEinsatz. Dies ist besonders wichtig für die Belieferung bei saisonal geprägten Standorten. Zum Beispiel sind HotelAuslastungen stark schwankend. Stark schwankend sind dann auch die Automaten-Nutzungen. Dies sieht der Provider alles an unserem Web Front-End. Thilo: Gibt es bestimmte Personengruppen, besonders Automaten-affin sind? die Peter: Wir wissen, dass in Japan und den BeneluxLänder eine echte Automatenkultur existiert. Weltmeister sind aber uneingeschränkt die Nordamerikaner. Auf dem Highway gibt es an den Rastplätzen nichts außer dem Rest-Room und mindestens vier Master-SlaveKombinationen, bestehend aus mehreren Geräten, in jeder Himmelsrichtung eine Kombination. Thilo: In welcher Form bestehen zwischen den Ländern Unterschiede? Peter: Genau, auch andere Inhalte sind denkbar: Werbung oder sogar eCommerce. Peter: Es herrschen komplett differenziert Rahmenbedingungen. Ich will nur ein paar Stichworte nennen: andere Währungen, andere rechtliche Bedingungen zur Datensicherheit, natürlich auch verschiedenste Gebräuche – Waren in Israel müssen z.B. koscher sein, selbst der Kaffee. Thilo: Was sind die Vorteile bei solchen Angeboten für den Kunden selbst? Thilo: Eine wichtige Komponente bei M2M-Lösungen sind die sicheren Kommunikationsverbindungen zwischen Daten-Endpunkt (Automat) und Datenintegrationspunkt (M2M-Server). Liegt gerade hier der USP von Materna? Peter: Absolut. Drei Faktoren im diesem Geschäft sind bestens mit Materna-Knowhow besetzt. Erstens ist ein Terminal mit unseren Designvorgaben, u.a. mit einer MDB-Schnittstelle zum Auslesen der Daten, besetzt. Zweitens haben wir eine End-to-End-Verschlüsselung eingebracht, die so weit geht, dass der Operator seinen eigenen Datenschlüssel verwenden kann, so dass wir die Daten auf Kundenwunsch sogar selbst gar nicht lesen könnten. Zudem steuern wir den Service mit einem Backend in Deutschland, die Daten unterliegen somit dem deutschen Datenschutzgesetz. Und Drittens haben wir ein zertifiziertes Projektmanagement-Team, um auch internationale Projekte zu steuern. Peter: Er verdient nicht nur am Verkauf der Waren, sondern auch am aktiven Service. Was nützt ihm eine billige Maschine, wenn er vor Ort hohe Betriebskosten hat? Das Gesamt-Paket des Produkts ist für ihn mit Service-Konzept am Ende nicht nur günstiger, sondern er kann zusätzliche Umsätze generieren, z.B. mit Contents, mit Werbung, Magazinen, Newspaper etc. Thilo: Peter, erzähl uns über deinen erste Kontakt mit einer modernen Vending Machine? Peter: Das war tatsächlich ein einprägsamer Moment. An der Messe Frankfurt gibt es zwei wunderschöne Automaten. Es sind besonders hochwertige Automaten in Glas gefasst und sogar in eine Marmorfläche integriert. Das sah so spannend und interessant aus, wie eine Trinkhalle, nur moderner. Da musste ich einfach einen Snack ziehen. In dem Fall war Hunger jedenfalls nicht der Grund meines Kaufs. Thilo: Bei OCS greifen viele Komponenten ineinander. Doch noch mal die Frage, was steckt genau in der Maschine? Peter: Hier gibt es differenzierte Modelle. Unser OCSModell hat z.B. gar keine digitale Schnittstelle und keine externe Stromversorgung für das Terminal, und trotzdem können wir pro Brüh-Vorgang auslesen. Materna liefert die Firmenware, die das Terminal steuert und das Hardware-Design für das Terminal. Im Premium-Bereich des Vendings ist noch viel mehr möglich. Dort arbeiten wir mit einem hochentwickelten Router. Er ist ein Minicomputer, den wir mit weiteren Service-Leistungen erweitern. Thilo: Was wird die Zukunft sein? Peter: Am Horizont stehen Digital Signage-Elemente, also die Nutzung von eingebauten Bildschirmen für verschiedene Angebote. Hierzu müssen noch die passenden Geschäftsmodelle durch die Operatoren entwickelt werden. Thilo: Mit anderen Worten. Der Nutzer konsumiert einen Kaffee und liest direkt am Automaten die WetterVorhersagen. Kontakt: Materna GmbH Peter Seidler Voßkuhle 37 44141 Dortmund Tel: +49 (231) 5599 547 Mail: [email protected]