Mein Auslandsemester an der Université de Caen Basse
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Mein Auslandsemester an der Université de Caen Basse
Mein Auslandsemester an der Université de Caen Basse Normandie in Frankreich Allgemein Die Erfahrungen, die ich während meines Auslandssemesters in Caen gesammelt habe, haben meine Erwartungen gänzlich erfüllt, wenn nicht übertroffen. Das absolvierte Semester im Ausland gab mir die Möglichkeit, die französische Kultur und Sprache, sowie das Universitäts- und Schulsystem kennen zu lernen und viele soziale Kontakte mit Franzosen und Auslandsstudenten aus beispielsweise USA, Spanien, Finnland, China, Italien und Ungarn zu knüpfen. Ankunft/ Wohnheim Zuerst einmal möchte ich anmerken, dass ich über das Programm der Internationalisierung der Lehrerbildung inws Ausland gegangen bin und somit nicht, wie für alle anderen Auslandsstudenten der Uni Würzburg, dass International Office der Uni Caen für mich zuständig war, sondern ich mein „eigenes“ IO am ESPE hatte. Das ESPE ist die école supérieure du professorat et de l´éducation der Universität in Caen und dort studieren nahezu alle Studenten Lehramt. Die Beauftragen des International Offices am ESPE kümmern sich hervorragend um ihre Auslandstudenten und ich hatte manchmal sogar das Gefühl eher etwas zu sehr unter ihrer Obhut und auch Beobachtung zu stehen, als man das von seinem vorigen Studentenleben gewöhnt war. Ich wurde zum Sonntagnachmittag Beispiel vom ankam und Bahnhof bekam abgeholt, direkt obwohl eine ich an Einweisung einem in das Studentenwohnheim und das Universitätsgebäude. Das ESPE ist nicht sonderlich groß und die résidence ist im ersten Stock einer der beiden Universitätsgebäude, weshalb es also keine Trennung von Wohnheim und Uni gab. Das war zum einen sehr angenehm, weil man tatsächlich nur umfallen musste und im Hörsaal stand, auf der anderen Seite brachte das auch einige Nachteile mit sich. Man durfte keine Besucher über Nacht in der résidence haben, was dazu führte, dass jeglicher Besuch aus Deutschland sich ein Hostel nehmen musste und nicht bei mir im Zimmer schlafen konnte, obwohl das Zimmer 15 m² groß war und man ohne Probleme eine weitere Matratze hätte unterbekommen können. Zudem wurde die résidence über Weihnachten und Silvester geschlossen, was vor allem für Auslandstudenten aus Russland ein großes Problem war, da sich nicht alle eine Flug nach Hause leisten konnten und somit auch ins Hostel oder zu Bekannten ausweichen mussten… und das für komplette zwei Wochen. Abgesehen davon war das Wohnheim aber wirklich sehr komfortabel, verglichen mit den anderen Wohnheimen auf Campus 1 oder 2. Wir hatten eine sehr große Küche, die mit allem Notwendigen bestückt war, man brauchte also kein Geschirr, Töpfe oder ähnliches kaufen und es konnten sich alle gleichzeitig in der Küche aufhalten, ohne, dass es zu eng wurde. Zudem gab es einen salon, der wie ein Wohnzimmer gehalten wurde. Darin standen ein Fernseher, eine Couch und ein Arbeitstisch an dem man sich auch des Öfteren mal für Gruppenarbeiten getroffen hat. Allerdings gab es auch hier wieder strikte Regeln und man durfte eigentlich nichts zu Essen oder zu Trinken mit in den salon nehmen, was die Studenten aber verständlicherweise nicht immer ganz so genau genommen haben. Auch musste man sich nicht um Bettdecke, Kissen oder Bettwäsche kümmern, da das komplett von der résidence gestellt und auch gewaschen wurdeLuxus!!! Immatrikluation/ Studenplanerstellung Auch bei der Stundenplanerstellung wird man ESPE nicht alleine gelassen, sondern meiner Meinung nach eher zu sehr an die Hand genommen. Man muss am ESPE mind. 30 ECTS absolvieren, dass wird von den Auslandstudenten genauso verlangt wie von allen anderen Studierenden an dieser Uni. Im ersten Moment ist das etwas stressig, weil man ja normalerweise vom Auslandssemester etwas weniger Anforderungen gewöhnt ist, da man nun erst mal auch zu genügend mit der Sprache zu kämpfen hat. Im Endeffekt hab ich dann aber sogar 36 ECTS belegt und hatte noch immer mehr Freizeit, als ich in Deutschland jemals gehabt habe, obwohl ich dort immer unter der 30 ECTS Grenze geblieben bin. Circa 15 ECTS werden vom ESPE schon durch diverse Kurse vorgegeben und beinhalten z.B. einen Sprachkurs für Ausländer (kein typischer Sprachkurs, der mir nur bedingt weitergeholfen hat, mein Französisch zu verbessern), die Teilnahme am Club Europe (einem eher politisch und wirtschaftlich angehauchtem Kurs) und TIC (einem Computerkurs in dem auch ein Portfolio zur Dokumentation der erbrachten Leistungen dieser oben genannten Kurse erstellt wird). Zudem muss man an verschiedenen Vorträgen des `festival des boréals` teilnehmen, in dem es vor allem um Autoren und Schriftsteller der nordischen Länder geht. Das hört sich jetzt nach recht viel zusätzlicher Arbeit an, die man ja eigentlich nicht für sein Studium in Deutschland braucht und sich womöglich auch nicht anrechnen lassen kann, aber der Aufwand dafür hält sich wirklich in Grenzen. Des Weiteren war Frau Geraldine Schmitt, die den Stundenplan mit mir erstellt hat, nicht sehr erfreut darüber, dass ich noch einen weiteren Kurs am Campus 1 besuchen wollte- deshalb auch die 36 ECTS- , da sie der Überzeugung war, dass es nicht möglich ist, zwischen zwei verschiedenen Campus hin und her zu wechseln. Die Kurse dauern in Frankreich immer volle zwei Stunden, was es natürlich manchmal etwas umständlich machte, überall rechtzeitig zu sein. Da ich aber ein Fahrrad gekauft hatte, war das wohl machbar und ich hatte ohnehin nur äußerst selten irgendwelche Überschneidungen oder Kurse verschiedener Campus direkt hintereinander. Die Organisation EIC In Caen gibt es eine ganz wunderbare Erasmus Organisation mit wöchentlich mindestens zwei Angeboten für die Auslandstudenten. Hier ging es nicht nur ums Feiern, sondern auch um Cidre- Wanderungen inklusive Pizzaessen für unschlagbare 5€, um Besichtigungen des Mont St. Michel und des Etretats oder um einen Ausflug mit dem Fahrrad an den Strand von Ouistreham. Auch kann man sich bei einem Tandemprogramm anmelden um einer/einem Französin/Franzosen zugeteilt zu werden, die einem mit allen anfänglichen Schwierigkeiten helfen oder einem einfach nur einen schönen Abend verschaffen, an dem man die Chance hat sein Französisch mit einem Einheimischen zu üben. Auch das Café Polyglotte eignet sich dafür hervorragend, da man dort nicht nur Auslandstudenten, sondern immer auch Franzosen antreffen kann. Nicht zu vergessen ist der Appart´tathon, meinem Lieblingsevent, zu dem ich gar nichts weiter schreiben möchte, als: LASS DICH ÜBERRASCHEN! Fazit Zu guter Letzt möchte ich sagen, dass Erasmus eine ganz wunderbare Sache ist, die verschiedene Kulturen und Nationen miteinander verbindet und von der man eigentlich nur profitieren kann. Es gibt keinerlei Grund zu zögern, sondern nur den guten Rat, seinen Mut und seine Taschen zu packen und sich ins Abenteuer zu stürzen.