June 25, 2007 Antec Veris MX-1
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June 25, 2007 Antec Veris MX-1
Subject: Publication: Circulation: Date: MX-1 review au-ja.de 3,988 visits/day June 25, 2007 Antec Veris MX-1 - 3,5" HDD-Gehäuse für USB 2.0 und eSATA - 1/12 Bereits im letzten Jahr hatten wir uns einige externe Gehäuse mit SATA(aixcase AIX-CFB3A1, Ultron UHD-3500plusMOBILE 160GB SATA) und eSATA-Anschluss (Revoltec Alu Book 2) angesehen. Dabei zeigte sich, dass die Festplatte im externen Serial-ATA Gehäuse nicht nur wesentlich schneller arbeitet als am USB-Anschluss, sondern zugleich auch eine wesentlich niedrigere CPU-Last verursacht. Serial-ATA stellt derzeit die einzige Möglichkeit dar, eine externe Festplatte ohne Leistungsverluste zu betreiben. Wir werden uns heute Antecs erstes Festplattengehäuse, das MX-1 aus der Veris Serie, ansehen. Im Gegensatz zu den bisher getesteten Modellen wird die Festplatte im MX-1 aktiv gekühlt. Dies soll - laut Hersteller - allerdings "superleise" geschehen. Technische Daten und Lieferumfang Statt eines Handbuches liegen zwei A4-Blätter bei. Auf dem ersten A4-Blatt findet sich eine Explosionszeichnung des Gehäuses sowie eine mehrsprachige Auflistung der Bauteile, das zweite Blatt ist die Anleitung und besteht ausschließlich aus Bildern. Die Anleitung ist durchaus nachvollziehbar, erinnert aber irgendwie an schwedische Möbelhäuser. * Anschlüsse: o eSATA (bis zu 3 Gb/s) o USB 2.0 (bis zu 480 Mb/s) * Maximale Festplattenkapazität: 750 GB * Kühlung: 80 mm @ 22 dB(A) * Schalldämmung: 2-Schicht Aufbau aus Kunststoff und Aluminium (Deckel und Boden) * Virbrationsdämpfer: Puffer aus Silikon * Unterstützte Betriebssysteme: Windows 2000, XP, ME, Vista * Abmessungen: 21,9 x 14,6 x 5,7 cm (LxBxH) * Lieferumfang: o USB Kabel o eSATA Kabel o eSATA Bracket (intern: SATA; extern: eSATA) o Standfuß o "Handbuch" Im Lieferumfang des Antec Veris MX-1 befindet sich das obligatorische Netzteil (29,1W; 1,5A @ 5V; 1,8A @ 12V) und ein Standfuß zur vertikalen Aufstellung. Des Weiteren finden wir im Karton ein USB 2.0- und ein eSATAAnschlusskabel sowie - für Mainboards ohne eSATA-Anschluss - ein SATAauf-eSATA Bracket. Das Äußere Antec bietet das Veris MX-1 derzeit nur in schwarzer Farbe an. Das Gehäuse kann sowohl horizontal als auch vertikal aufgestellt werden. Für die vertikale Ausrichtung liefert Antec einen Standfuß aus Kunststoff mit, der auf vier rutschfesten Gummischeiben ruht. Am Boden des MX-1 finden sich vier weitere Gummifüße, welche bei horizontaler Ausrichtung für einen sicheren Halt sorgen. Das Gehäuse wirkt recht groß und wuchtig. Mit Abmessungen von 21,9 x 14,6 x 5,7 cm (LxBxH) ist es jeweils gut zwei Zentimeter länger, breiter und höher als Revoltecs Alu Book 2 (19,8 x 12,5 x 3,3 cm). Aufgrund seiner Abmessungen ist das Antec Veris MX-1 nur bedingt für den mobilen Einsatz geeignet. Allerdings sind 2,5-Zoll Festplatten sowieso die bessere Wahl für den regelmäßigen Transport, eine externe 3,5-Zoll Festplatte ist hingegen eher auf maximale Leistung und den gelegentlichen Transport ausgelegt. Das Kühlkonzept Auf der Rückseite sehen wir den Netzschalter, die eSATA-Buchse, den USB 2.0-Anschluss und die Buchse für das Netzteil. Unterhalb der Anschlüsse ordnet Antec einen breiten Luftschlitz an, hinter dem sich ein Lufttunnel zum Radiallüfter im Inneren befindet. Dieser Radiallüfter verfügt über dreizehn Lüfterblätter und hat einen Durchmesser von 80 mm. Im rückwärtigen Bereich des Deckels ordnet Antec einen zweiten Luftschlitz an: Die Luft wird durch den Schlitz im Deckel angezogen, an der Festplatte vorbeigeführt und durch den Radiallüfter unterhalb der Festplatte auf der Rückseite wieder nach außen gedrück: Obwohl das Veris MX-1 auf aktive Kühlung setzt, ist es dennoch auf einen leisen Betrieb ausgelegt. Dies zeigt sich beispielsweise an den Silikonpuffern, auf denen die Festplatte aufliegt. Auch auf der Unterseite befinden sich vier Silikonpuffer rings um die Schraublöcher: Die Festplatte wird zwar sicher mit den Schrauben verbunden, doch da die Schwingungen beidseitig vom Silikon abgepuffert werden, übertragen sich Vibrationen kaum auf den Rest des Gehäuses. Für den Deckel und den Boden verwendet Antec zudem eine Sandwichkonstruktion aus Kunststoff und Aluminium, die die Geräsche des Lüfters und der Festplatte weiter abmindern soll. Antec verwendete die gleiche Technik bereits bei seinem Miditower P180B. Um die Stabilität des MX-1 zu erhöhen, verstärkt Antec den Kunststoffrahmen mit Karbonfasern. Im Inneren Die Platine trägt die niedrige Revisionsnummer 0.2, wurde jedoch sauber gefertigt und ist RoHS konform. Seitlich befinden sich zwei Buchsen, mit denen die Status-LED (grün) sowie der Ventilator (rot) verbunden wird. Antec verlegt alle Kabel sauber in Kanälen, bei anderen Herstellern muss man sich zuweilen mit Klebestreifen anfreunden. Die Verarbeitung ist innen wie außen auf hohem Niveau. Wir entfernen die Platine, um uns anzusehen, welcher Bridge-Chip bei Antec zum Einsatz kommt. Es handelt sich um das Modell SunPlus SPIF215AHF021, zu dem wir leider keine weiteren Spezifikationen aufspüren konnten. Einbau der Festplatte #1 Antec hat die Arbeitsschritte für den Einbau der Festplatte ausreichend bebildert, dennoch hätte etwas Text sicherlich nicht geschadet. Die Montage ist zwar keineswegs kompliziert, aber doch etwas aufwändiger als bei anderen Gehäusen. Zunächst wird eine Schraube auf der Unterseite des Gehäuses gelöst: Nun dreht man das Gehäuse um und schiebt den Deckel in Richtung der Gehäusefront: Der Deckel kann nun einfach abgenommen werden. Im Inneren sehen wir die Platine und den Lüfter: Der Rahmen, auf dem die Festplatte montiert wird, ist mit zwei Schrauben befestigt. Wir entfernen diese Schrauben: Nun können wir den Rahmen ein Stück in Richtung der Gehäusefront schieben und ihn herausnehmen: Im nächsten Schritt setzen wir die Festplatte auf den Silikonpuffer und schieben sie auf die Anschlüsse der Platine: Danach drehen wir den Montagerahmen vorsichtig wieder um und verschrauben die Festplatte auf der Rückseite: Nun wird der Montagerahmen mit der Festplatte in das Gehäuse eingesetzt und mit den beiden zuvor entfernten Schrauben fixiert: Jetzt nur noch den Deckel aufsetzen und mit der langen Schraube befestigen: Fertig. Das Setup Für den Test der externen 3,5-Zoll Festplattengehäuse verwenden wir: * Mainboard: Albatron PX915P Pro mit Intel 915P Chipsatz * CPU: Intel Pentium 4 3,4 GHz Extreme Edition (Gallatin-Core) * Speicher: Corsair TWINX XMS512-4000 @ DDR400/Dual Channel * Serial-ATA Festplatte: Samsung HD160JJ 160 GB 7200RPM * ATA133 Festplatte: Maxtor DiamondMax Plus 8 40 GB 7200RPM * Netzteil: Antec Neopower 480 Watt * OS: Windows XP Professional SP2 Wir vermessen die Samsung HD160JJ intern an Intels ICH6, zudem dienen uns die Ergebnisse früherer Messungen als Vergleich. Dabei greifen wir auf folgende Gehäuse zurück, die ebenfalls einen Serial-ATA- oder eSATAAnschluss bieten: * aixcase AIX-CFB3A1 * Revoltec Alu Book 2 * Ultron UHD-3500plusMOBILE 160GB SATA Leistungsmesungen Beim sequentiellen Lesen werden aufeinanderfolgende Datenblöcke gelesen. Da die Daten auf einer Festplatte jedoch zumeist mehr oder weniger stark fragmentiert sind, müssen wir im Alltagsbetrieb von niedrigeren Durchsätzen ausgehen. Das zufällige Lesen (Radom Read) greift auf nicht zusammenhängende Sektoren zu, dies würde einer sehr stark fragmentierten Festplatte entsprechen. In der Praxis sind höhere Raten zu erwarten. Die Alltagsperformance sollte folglich zwischen "Sequential" und "Random" liegen. Im Betrieb am eSATA-Anschluss erreicht Antecs Veris MX-1 die Leseleistung, welche wir vom internen Betrieb der Festplatte her gewohnt sind. Am USBAnschluss ist das MX-1 sogar ein wenig schneller als seine Mitbewerber. Beim Schreiben ist neben den Durchläufen für die sequentielle und die Zufalls-Schreibrate auch die gebufferte Schreibrate von Bedeutung. Hierbei zeigt sich die Wirksamkeit des Puffers, des Zwischenspeichers der Festplatte. Ob die Festplatte intern oder extern am SATA-Anschluss hängt, spielt für die Leistung kaum eine Rolle. Lediglich im aixcase AIX-CFB3A1 fällt die Performance etwas geringer aus - da dieses HDD-Case sowohl für PATA- als auch für SATA-Festplatten geeignet ist, müssen die SATA-Signale erst einmal gebrückt werden. Im USB-Betrieb schlägt sich Antecs Veris MX-1 gut und liegt nur knapp hinter Revoltecs Alu Book 2. HDTune bestätigt unsere Messungen mit SiSoft Sandra. Sowohl die SATAals auch die USB-Messungen des Antec Veris MX-1 fallen positiv aus und bieten keinerlei Anlass zur Klage. Die Burstrate, also den maximal von der Festplatte am jeweiligen IDEController erzielte Datendurchsatz, wollen wir hier näher beleuchten. Antecs Veris MX-1 ergattert sich diesmal - wenn auch knapp - die Spitzenplätze in beiden Durchläufen. Bei den Zugriffszeiten liegen die Ergebnisse innerhalb eines Bereiches von 0,7 Sekunden beisammen, die Unterschiede sind nicht gravierend. Die Messwerte zeigen deutlich, daß ein hoher Datendurchsatz am USB-Bus zugleich eine hohe CPU-Belastung mit sich bringt. Viel weniger Last erzeugen externe Firewire- und SATA-Festplatten. Schallpegelmessung Zum Abschluß möchten wir uns ansehen, wie laut bzw. leise die externen Festplatten ihre Arbeit verrichten. Bei unserer Schallpegelmessung ist zu beachten, daß wir hier eine reine Vergleichsmessung durchführen und keinesfalls die Herstellerangaben verifizieren wollen. Zum einen mangelt es uns an einem schalltoten Raum, zum anderen kosten Messgeräte für die Bereiche unterhalb von 30 dB(A) deutlich mehr, als unser Budget verkraftet. Für diesen Test verwenden wir ein Mastech MS6701 Schallpegelmeter, welches die Anforderungen für die Normen IEC 651/EN 60651 type 2 und ANSI S1.4 type 2 erfüllt und einen Messbereich von 30 bis 130 dB(A) bietet. Nun mag sich der eine oder andere Leser fragen, ob eine Empfindlichkeit von 30 dB(A) hier überhaupt ausreichend ist, um den Schalldruck einer externen Festplatte zu messen. Während normalerweise für Schallmessungen ein Abstand von einem Meter gewählt wird, messen wir aus einem Abstand von lediglich 5 cm oberhalb der Front der liegenden Festplatte. Da uns zu einigen Gehäusen für SATA-Festplatten keine Messdaten vorliegen, geben wir zum Vergleich drei Modelle an, welche eine PATAFestplatte einsetzen. Wir verwenden hierbei eine Maxtor DiamondMax Plus 8 40GB, die natürlich von der Samsung HD160JJ abweichende Schallcharakteristika aufweist. Während die Festplatte im Revoltec File Protector passiv gekühlt wird, setzen Jou Jye JJ-23VRU und Silverstone MS01 einen Lüfter ein. Obwohl Antecs Veris MX-1 einen Lüfter verwendet, macht sich dieser nur mit einer Steigerung des Schallpegels um 1,1 bis 2,2 dB(A) bemerkbar. Der Lüfter dreht sehr langsam und sorgt mit seinem leisen Rauschen für ein Verwischen der Zugriffsgeräusche, so dass die externe Festplatte subjektiv sogar weniger störend arbeitet, als im passiv gekühlten Revoltec Alu Book 2. Die Temperatur der Festplatte lag bei lediglich 30°C bei dauerhaften Zugriffen, deutlich weniger als die 44°C, welche wir mit Revoltecs Gehäuse gemessen hatten. Antec verspricht im Prospekt einen bis zu 15°C kühleren Betrieb der Festplatte und kann dieses hoch gesteckte Ziel in etwa erreichen. Fazit Obwohl Antecs Veris MX-1 hauptsächlich aus Kunststoff besteht und nur im Bereich des Deckels und des Bodens Aluminium integriert wurde, macht das Gehäuse einen eleganten Eindruck. Außen wie innen überzeugt das Veris MX-1 mit einer guten Verarbeitung. Der karbonfaserverstärkte Rahmen sorgt für eine hohe Verwindungssteifigkeit, dennoch ist der Kunststoff empfindlicher als ein Gehäuse, welches aus einem Strangpressprofil aus Aluminium gefertigt wurde. Aufgrund seines Kühlkonzeptes ist das Gehäuse recht groß geraten und nur bedingt für den regelmäßigen Datentransport geeignet. Das Kühlkonzept selbst hat uns voll und ganz überzeugt: Obwohl Antec die Temperatur im Vergleich zum passiv gekühlten Revoltec Alu Book 2 um sage und schreibe 14°C absenkt, ist der Lüfter kaum zu hören. Wenn das Gehäuse - wie es in der Praxis ja nicht anders vorkommt - mit einer Festplatte betrieben wird, tritt der Lüfter gänzlich hinter das Laufgeräusch der Festplatte zurück. Dank der Silikonpuffer vermeidet es der Hersteller, die Vibrationen der Festplatte in vollem Umfang an das Gehäuse weiterzureichen. Auch in Hinblick auf die Leistung im SATA- und USB 2.0-Betrieb weis das Antec Veris MX-1 zu überzeugen, hier liegen alle Messwerte im grünen Bereich. Antec packt dem Gerät einen Standfuß sowie alle benötigten Kabel und Adapter bei. Das Handbuch besteht nur aus zwei A4-Seiten und könnte auch von Ikea stammen. Hier hatten wir mehr erwartet. Bleibt noch ein letzter Puntk: Der Preis. Externe Gehäuse für 3,5-Zoll Festplatten, die neben USB 2.0 auch eSATA unterstützen, findet man ab ca. 35 Euro. Das Veris MX-1 kostet mit einem Strassenpreis von 45 Euro nicht viel mehr, bietet aber neben einer sehr guten Performance und einer vorbildlichen Kühlung auch einen umfassenden Lieferumfang sowie eine hohe Qualität. Dieser Zehner ist somit gut investiert: Editor's Choice.