Lehrstuhlbericht über das Jahr 2008

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Lehrstuhlbericht über das Jahr 2008
Lehrstuhlbericht
über das Jahr 2008
Prof. Dr. Torsten Wulf
Lehrstuhl für Strategisches
Management und Organisation
Handelshochschule Leipzig (HHL)
2008
INHALTSVERZEICHNIS
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2. LEHRE
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LEHRPROGRAMM
PRAXISVORTRÄGE
PRAXISVORLESUNGEN
BETREUTE VORLESUNGEN
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8
9
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FORSCHUNG
11
FORSCHUNGSKOOPERATIONEN
VERÖFFENTLICHUNGEN IN 2008
12
15
4.
PROJEKTE
19
5.
SERVICE
22
3.
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AKADEMISCHE LEITUNG DER MBAPROGRAMME DER HHL
KADEMISCHE LEITUNG DES PROGRAMMS
INTERNATIONAL ENTREPRENEURSHIP
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6.
PRESSESPIEGEL
36
7.
AUSBLICK AUF DAS JAHR 2009
37
8.
LEHRSTUHLTEAM UND KONTAKTDATEN
39
Lehrstuhlbericht 2008
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INHALTSVERZEICHNIS
1. EDITORIAL
EDITORIAL
In der Lehre wurde das Wahlfach Strategisches Management und Organisation bzw. Strategy & Entrepreneurship weiterentwickelt und z.B. um das Seminar Research Methods sowie um praxisorientierte Gastvorträge in allen Vorlesungen ergänzt. Darüber hinaus haben wir die MBA-Programme der HHL
vollkommen neu strukturiert und um innovative Kurse erweitert, um sie für unsere Studentinnen und Studenten noch attraktiver zu machen. In gleicher
Weise haben wir das Programm International Entrepreneurship grundlegend
überarbeitet und noch stärker auf die Interessen und Wünsche von Studenten
und Absolventen der HHL ausgerichtet. Gleichzeitig konnten wir einen wesentlichen Beitrag zur Profilierung des Programms über die HHL hinaus leisten.
Nicht nur in unseren verschiedenen Lehrprogrammen, sondern auch im Bereich der Forschung ist es uns im Jahr 2008 gelungen, wichtige konzeptionelle und empirische Grundlagen zu legen, die uns helfen werden, uns in den
kommenden Jahren international in den beiden zentralen Forschungsfeldern
des Lehrstuhls – „Executive Succession“ und „Diversification“ – zu etablieren.
Diese Grundlagenarbeit fand bereits in der zweiten Jahreshälfte 2008 ihren
Ausdruck in vier Arbeitspapieren, denen im Jahr 2009 weitere Veröffentlichungen folgen werden. Gleichzeitig haben wir im Jahr 2008 gemeinsam mit Roland Berger Strategy Consultants, namentlich Prof. Dr. Burkhard Schwenker,
ein drittes Forschungsfeld – das Thema Szenarioplanung – erschlossen, das
wir ab März 2009 im „HHL – Center for Scenario Planning“ weiterentwickeln
werden.
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Lehrstuhlbericht 2008
EDITORIAL
Das Jahr 2008 haben wir am Lehrstuhl für Strategisches Management und
Organisation der Handelshochschule Leipzig (HHL) unter das Jahresmotto
„Optimierung und Neuausrichtung“ gestellt. Im Mittelpunkt unserer Aktivitäten stand insbesondere die weitere Verbesserung der Lehre in unserem
Kernfach Strategisches Management und Organisation, aber auch die Neuausrichtung der von uns betreuten Programme, d.h. der MBA-Programme
und des Programms International Entrepreneurship der HHL. Gleichzeitig haben wir auch im Bereich der Forschung eine wichtige und richtungsweisende
Neuausrichtung vorgenommen.
Ich bin stolz auf dieses erfolgreiche Jahr 2008 und möchte mich bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben. Dazu zählt zuallererst mein Team am
Lehrstuhl für Strategisches Management und Organisation bzw. im MBADepartment der HHL – namentlich Jutta Miksche, Kati Roleder, Petra Spanka,
Henning Blarr und Dr. Stephan Stubner –, denen ich nicht nur für ihren hohen
Einsatz und ihre Motivation, sondern vor allem auch für die tolle Zusammenarbeit und Arbeitsatmosphäre danke. Roland Berger Strategy Consultants,
insbesondere Professor Dr. Burkhard Schwenker, Dr. Tobias Raffel und Dr.
Christian Krys, danke ich für die hervorragende Zusammenarbeit in unseren
Lehrveranstaltungen sowie bei der Vorbereitung des „HHL – Center for Scenario Planning“. Besonderer Dank gebührt auch den zahlreichen Gastdozenten, die unsere Lehrveranstaltungen bereichert haben, sowie unseren Projektpartnern und Förderern. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen Kollegen und den Mitarbeitern der HHL für eine sehr gute, partnerschaftliche Zusammenarbeit und natürlich bei den Studentinnen und Studenten der HHL,
die mich im Sommer 2008 zum zweiten Mal in Folge zum besten Professor
des Studienjahres gewählt haben. Ihre Wahl ist mir eine Verpflichtung und ein
Ansporn.
Leipzig, März 2009
Prof. Dr. Torsten Wulf
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Lehrstuhlbericht 2008
EDITORIAL
Neben Lehre und Forschung war das Jahr 2008 auch durch vielfältige Aktivitäten der Lehrstuhlmitglieder mit der Praxis gekennzeichnet. Dazu zählten
zum einen zwei umfassende Projekte mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sowie mit der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig. Zum
anderen präsentierten wir unsere Ideen und Forschungsansätze in zahlreichen Veranstaltungen vor Praktikern. Nicht zuletzt haben wir in nicht unwesentlichem Maße an der Entwicklung und Durchführung unternehmensspezifischer Seminarprogramme von HHL Executive mitgewirkt.
LEHRE
Mit unserem Lehrprogramm zielen wir darauf ab, unseren Studentinnen und
Studenten eine umfassende und fundierte Ausbildung im Bereich des strategischen Managements zu geben. Unser Ziel ist es, aus einer ganzheitlichen,
funktionsübergreifenden Perspektive sowohl Wissen als auch Fähigkeiten zu
vermitteln, die eine unternehmerisch denkende Persönlichkeit besitzen muss –
sei es in einer Strategieberatung, in einer strategieorientierten Stabsabteilung
oder in leitender Funktion in Unternehmen.
Zur Vermittlung strategierelevanten Wissens orientieren wir uns am Strategieprozess und an den Ebenen des strategischen Managements. Daraus resultieren drei Kernveranstaltungen, in denen wir unseren Studentinnen und
Studenten mit den Kernelementen strategischen Denkens vertraut machen
und die wir im Jahr 2008 in mehreren Studienprogrammen der HHL angeboten
haben: „Business Strategy“, „Corporate Strategy“ und „Management of Organizations“ (Abbildung 1).
Abb. 1: Kernvorlesungen
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LEHRE
Lehrprogramm
Lehrveranstaltungen
Business Strategy / Strategic Management
Corporate Strategy
Diese Veranstaltung beschäftigt sich mit Aufgaben des strategischen Managements aus der Perspektive des Gesamtunternehmens. Neben Grundprinzipien
der strategischen Steuerung von Konzernen adressieren wir Methoden der
Portfolioanalyse, der Gestaltung von Diversifikationsstrategien sowie die Themen Mergers & Acquisitions und strategische Allianzen.
Management of Organizations
Während die ersten beiden Veranstaltungen die Formulierung von Strategien
in den Mittelpunkt stellen, beschäftigt sich der Kurs Management of Organizations mit Fragen der Strategieimplementierung. Anhand von drei Prozessschritten – Formulierung einer mobilisierenden Vision, Integration organisationaler
Aktivitäten sowie Institutionalisierung durch Unternehmenskultur – adressieren
wir zentrale Aspekte der Strategieimplementierung wie die Kommunikation, die
Verhaltensbeeinflussung sowie die Gestaltung von Strukturen und Anreizsystemen.
Neben der Vermittlung eines umfassenden und fundierten Wissens im Bereich
des strategischen Management zielen wir mit unserem Lehrprogramm auch
darauf ab, zentrale Fähigkeiten eines „Strategen“ zu entwickeln. Wir fördern
dabei sowohl praxis- als auch forschungsorientierte Fähigkeiten. Im Zusammenhang mit der Förderung von strategierelevanten Fähigkeiten haben wir im
Jahr 2008 die Veranstaltungen „Problem Solving and Communication“,
„Managerial Decision Making“, „Strategy Research Methods“ sowie
„Introduction to the Case Method“ teilweise mehrfach und in unterschiedlichen
Studienprogrammen der HHL angeboten.
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LEHRE
In dieser Veranstaltung vermitteln wir unseren Studentinnen und Studenten ein
Grundverständnis der Aufgaben des strategischen Managements auf Geschäftsebene und bringen ihnen wichtige Modelle und Instrumente näher, die
dabei zum Einsatz kommen. Im Fokus stehen unter anderem Instrumente der
Strategieanalyse, das Konzept des Wettbewerbsvorteils, Arten von Wettbewerbsstrategien, strategische Innovationen sowie Fragen der Nachhaltigkeit
von Wettbewerbsvorteilen.
Problem Solving and Communication
Prof. Dr. Torsten Wulf in Diskussion
mit Studenten
Managerial Decision Making
In dieser Seminarveranstaltung lernen unsere Studentinnen und Studenten in
Rollenspielen das Treffen von Führungsentscheidungen in Unternehmen. In
den einzelnen Veranstaltungen dieses Seminars steht jeweils eine Fallstudie
im Mittelpunkt, in der konkrete Entscheidungsprobleme eines Unternehmens
beschrieben werden. Die Aufgabe der Seminarteilnehmer besteht darin, diese
Entscheidungsprobleme zu analysieren und in einem Rollenspiel zu lösen. Zu
diesem Zweck werden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt, die in jeder Veranstaltung wechselnde Rollen einnehmen.
Seminar Research Methods
Mit diesem forschungsorientierten Seminar möchten wir unseren Studentinnen
und Studenten die grundlegenden Methoden und Instrumente der
(empirischen) Strategieforschung näher bringen. Anhand wichtiger Forschungsbeiträge aus dem Bereich des strategischen Managements werden
Fragen der Hypothesenentwicklung, der Datenerhebung und der Datenauswertung diskutiert. Diese Veranstaltung ist eine wichtige Grundlage für das
Erstellen von Diplom- und Masterarbeiten am Lehrstuhl.
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Lehrstuhlbericht 2008
LEHRE
In dieser Veranstaltung steht die Vermittlung von Methodenkompetenz im Mittelpunkt. Ausgehend von dem Grundverständnis, dass Probleme im Regelfall
neuartig sind und Problemlösung und Kommunikation Hand in Hand gehen
müssen, vermitteln wir unseren Studentinnen und Studenten in diesem Kurs
Vorgehensweisen und Techniken, mit deren Hilfe man neuartige, komplexe
Probleme in Unternehmen verstehen, lösen und diese Lösungen kommunizieren kann.
Introduction to the Case Method
Praxisvorträge
Die Verbindung von Theorie und Praxis ist eines der zentralen Merkmale und
gleichzeitig eine wesentliche Ursache für den Erfolg der akademischen Lehre
an der HHL. Zu dieser Verbindung tragen wir am Lehrstuhl für Strategisches
Management und Organisation durch die Einbindung zahlreicher Gastdozenten in unsere Veranstaltungen bei. In der Regel tritt in jeder Vorlesungsreihe
mindestens ein Praktiker als Gastdozent auf. Im Jahr 2008 sind unsere Veranstaltungen im Bereich Strategie von folgenden Gastdozenten bereichert worden:
•
Felix Ludwig (Projektleiter), Martin Luers (Projektleiter), Siemens Management Consulting: Business Wargaming (Kurs: Strategic Management/ Business Strategy)
Gastvortrag Felix Ludwig und Martin Luers, Siemens Management
Consulting
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Lehrstuhlbericht 2008
LEHRE
Dieser Kurs für das Doktorandenprogramm der HHL setzt sich mit den Grundlagen der Fallstudienmethode in der Managementforschung auseinander und
vermittelt unseren Doktorandinnen und Doktoranden das „Handwerkszeug“ für
das eigenständige Durchführen von Fallstudien in ihrer Forschung.
•
•
•
•
Praxisvorlesungen
Praxisorientierung in unseren Vorlesungen gewährleisten wir nicht nur durch
Gastvorträge von Praktikern. Besonders stolz sind wir vielmehr auf die praxisorientierte Vorlesungsreihe, die Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Vorsitzender
der weltweiten Geschäftsführung von Roland Berger Strategy Consultants, im
Rahmen der Wahlfächer Strategisches Management und Organisation im Diplomprogramm bzw. Strategy & Organization im M.Sc. in ManagementProgramm anbietet. Für diese Veranstaltung hat Prof. Schwenker in 2008 acht
Tage an der HHL verbracht, um mit unseren Studentinnen und Studenten das
Thema Wachstumsstrategien zu diskutieren. Prof. Schwenker gelingt es dabei
in einzigartiger Art und Weise, theoretische Grundlagen und praktische Anwendung zu verbinden.
“Bester Kurs an der HHL!“
„Burkhard Schwenker als Gastdozent zu haben,
ist sehr beeindruckend.“
Stimmen von Studenten
Prof. Dr. Burkhard Schwenker
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Lehrstuhlbericht 2008
LEHRE
•
Thomas Becher, Geschäftsführer, TomTom Work GmbH: Strategy &
Entrepreneurship in a growing company (Kurs: Foundations in Management)
Winfried Daltrop, ehemaliger CEO Schiesser Group: Corporate Strategy
in Family Business (Kurs: Corporate Strategy)
Jens Engelmann (Consultant), André Marx (Consultant), Kai-Florian
Möller (Consultant) und Domenic von Planta (Consultant), Booz &
Company: Workshop Organizational Effectiveness (Kurs: Management of
Organizations)
Jörg Staeglich, Partner, Roland Berger Strategy Consultants: Strategy
decisions at Vossloh (Kurs: Corporate Strategy)
Matthias Wimmer, Vice President, Credit Suisse: Process optimization
(Kurs: Management of Organizations)
Betreute Vorlesungen
Dr. Mario Denton (Südafrika)
Marketplace Programme Director
Kurs: Human Resource Management
Jens-Uwe Meyer
Geschäftsführer
Die Ideeologen GmbH
Kurs: Corporate Creativity
Dr. Remigiusz Smolinski
Manager
Ebay Deutschland GmbH
Kurs: Negotiation
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Lehrstuhlbericht 2008
LEHRE
Nicht zuletzt haben wir im Jahr 2008 – über das MBA- und das Entrepreneurship-Programm hinaus, über die wir im Abschnitt 5 berichten – zahlreiche
Gastdozenten für das Diplomprogramm der HHL gewonnen und betreut. Dazu
zählen:
FORSCHUNG
•
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Diversifikation: Fragen der Diversifikation, insbesondere zum Zusammenhang von Diversifikation und Unternehmenserfolg, spielen seit mehr
als 40 Jahren eine zentrale Rolle in der Managementforschung. Dennoch
sind in diesem Bereich gerade in jüngerer Zeit Forschungslücken bzw.
aktuelle Fragestellungen erkennbar. Dazu zählt insbesondere die Rolle
der Führung für den Erfolg diversifizierter Unternehmen, die bisher nur
selten adressiert worden ist. Ausgangspunkt unserer Forschung in diesem Bereich ist die Hypothese, dass unterschiedlich diversifizierte Unternehmen auch unterschiedlich geführt werden müssen, um erfolgreich zu
sein. In diesem Zusammenhang untersuchen wir unterschiedliche Aspekte der Führung von Konzernen – Strukturen, Führungssysteme und Personen, d.h. Top Manager – auf ihren Beitrag zum Erfolg diversifizierter
Unternehmen. Gleichzeitig zielen wir darauf ab, Unterschiede in den Diversifikationsstrategien und der Art der Führung bei Großunternehmen,
Familienunternehmen sowie Private-Equity-Unternehmen herauszuarbeiten.
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FORSCHUNG
Unsere Forschung am Lehrstuhl für Strategisches Management und Organisation der Handelshochschule Leipzig (HHL) wird von dem Ziel geleitet, theoretisch fundiert und unter Anwendung empirischer Methoden neues, anwendungsorientiertes Wissen für die Führung von Unternehmen zu generieren.
Inhaltlich richten wir unsere Forschung auf die beiden Themenfelder
„Diversifikation“ und „Executive Succession“ aus. Theoretische Basis für
diese Forschungsausrichtung sind insbesondere der ressourcenorientierte Ansatz und die „Upper Echelons“-Perspektive. Unsere Forschung orientiert sich
an internationalen Standards und ist daher grundsätzlich in englischer Sprache
gehalten sowie empirisch fundiert. Insbesondere großzahlige Feldstudien und
multivariate Analysemethoden, aber auch Fallstudien kommen zum Einsatz.
Innerhalb der inhaltlichen Schwerpunkte besteht das Ziel der Forschung am
Lehrstuhl darin, Antworten auf Managementherausforderungen für drei Arten
von Unternehmen zu liefern: Familienunternehmen, Großunternehmen und
Private-Equity-Unternehmen. Konkret stehen in unseren beiden Forschungsfeldern folgende Themen im Vordergrund:
•
Forschungskooperationen
Für die Weiterentwicklung unserer Forschung spielen Kooperationen mit verschiedenen Partnern eine wichtige Rolle. In 2008 haben wir solche Kooperationen insbesondere mit drei Partnern entwickelt:
Alphazirkel:
Der AlphaZirkel ist eine Initiative bayerischer Unternehmerinnen und Unternehmer. Ziel ist in erster
Linie die Bereitstellung einer Diskussions- und Informationsplattform für erfolgreiche Familienunternehmer sowie die Unterstützung und Begleitung
von publizistischen Aktivitäten über Familienunternehmen. Teilnehmer am AlphaZirkel sind mittelständische Familienunternehmer, die mindestens
in der zweiten Generation ein Unternehmen führen. Wir freuen uns sehr, den AlphaZirkel als Initiator bei der Gestaltung und Durchführung von
Veranstaltungen und Veröffentlichungen begleiten
zu dürfen.
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Lehrstuhlbericht 2008
FORSCHUNG
Executive Succession: Fragen des Führungswechsels und der Nachfolgeregelung werden insbesondere in der angelsächsischen Forschung
stark thematisiert, in Europa im Allgemeinen und in Deutschland im Speziellen jedoch zu einem wesentlich geringeren Ausmaß. Aus diesem
Grund widmet sich unser zweites Forschungsfeld in mehreren Teilprojekten Fragen der Gestaltung und der Wirkungen von Führungswechseln in
Unternehmen in Europa. So beschäftigen wir uns mit einer theoriebasierten Systematisierung des Forschungsbereiches „Executive Succession“
sowie mit der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen unterschiedlichen Arten von Führungswechseln und strategischem Wandel in deutschen Unternehmen. Außerdem haben wir in einem weiteren Teilprojekt
die Frage analysiert, inwieweit der „Fit“ zwischen neuen Vorstandsvorsitzenden und der Unternehmensstrategie einen positiven Erfolgseinfluss in
deutschen Unternehmen besitzt. Nicht zuletzt haben wir – unterstützt von
der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig – Fragen der Nachfolgegestaltung in mittelständischen Unternehmen untersucht.
Lehrstuhl für Unternehmensführung, Universität Erlangen-Nürnberg:
Eindrücke vom Doktorandenkolloquium 2008
Roland Berger Strategy Consultants:
Gemeinsam mit Roland Berger Strategy Consultants,
insbesondere Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Dr. Tobias Raffel und Dr. Christian Krys, haben wir in 2008
das Thema Szenarioplanung in mehreren
Workshops diskutiert und weiterentwickelt. In 2009
erhält diese Kooperation in Form des HHL – Center
for Scenario Planning auch ein institutionelles Dach.
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Lehrstuhlbericht 2008
FORSCHUNG
Gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Unternehmensführung von Prof. Dr. Harald Hungenberg an der Universität Erlangen-Nürnberg führen wir seit 2008 ein
Doktorandenkolloquium durch, das den wissenschaftlichen Austausch und die gemeinsame Forschung fördert. In zweitägigen Veranstaltungen präsentieren und diskutieren Doktoranden beider Lehrstühle ihre Arbeiten.
Zur Sicherung des Austausches mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft sind
wir – namentlich Prof. Dr. Torsten Wulf und Dr. Stephan Stubner – darüber hinaus Mitglied in Organisationen wie
• der Academy of Management (AOM),
• der European Academy of Management (EURAM),
• der International Family Enterprise Research
Association (IFERA),
• dem Academic Network von Roland Berger Strategy Consultants,
•
der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V. und
• der Strategic Management Society (SMS).
Durch Gutachtertätigkeiten sowie die aktive Teilnahme an Konferenzen und
Tagungen tragen wir zur weiteren Positionierung des Lehrstuhls innerhalb der
Forschungsgemeinschaft bei.
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Lehrstuhlbericht 2008
FORSCHUNG
• dem Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (vhb),
Veröffentlichungen in 2008
Michael J. Munkert/ Stephan Stubner/ Torsten Wulf: Founding a company Handbook of legal forms in Europe, Heidelberg: Springer (in Veröffentlichung)
Arbeitspapiere
• Torsten Wulf/ Stephan Stubner: Executive Departure following Acquisitions
in Germany – An empirical analysis of its antecedents and consequences –
HHL-Arbeitspapier Nr. 84, Leipzig 2008.
• Torsten Wulf/ Stephan Stubner: Übergabe der Führungsrolle in Familienunternehmen – Ansatzpunkte einer erfolgreichen Gestaltung der Nachfolge,
HHL-Arbeitspapier Nr. 85, Leipzig 2008.
• Torsten Wulf/ Stephan Stubner: Executive succession and firm performance
– the role of position-specific skills, HHL-Arbeitspapier Nr. 86, Leipzig 2008.
• Torsten Wulf/ Stephan Stubner/ Christian Landau/ Robert Gietl: Private Equity and Family Owned Businesses – Can Private Equity Investors add to
the Success of formerly owned Family Firms?, HHL-Arbeitspapier Nr. 87,
Leipzig 2008.
Buchkapitel
• Blarr, W. Henning: Second Life – Mercedes-Benz enters the Metaverse. In:
Jelassi, Tawfik; Enders, Albrecht, Strategies for E-Business, Essex: Prentice Hall, 2008, 525-545
• Blarr, W. Henning / Achtstaetter, André: NTT DoCoMo (Japan). In: Jelassi,
Tawfik; Enders, Albrecht, Strategies for E-Business, Essex: Prentice Hall,
2008, 570-584
Fallstudien
• Torsten Wulf/ Stephan Stubner/ Jutta Miksche/ W. Henning Blarr: Fireno –
HHL Case Study, Leipzig 2008
• Torsten Wulf/ W. Henning Blarr: Billigflieger.de – HHL Case Study, Monaco
2008
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FORSCHUNG
Monographien
Vorträge auf wissenschaftlichen Konferenzen
• Torsten Wulf/ Stephan Stubner: Executive succession and firm performance –
Sonstige Vorträge
• Stephan Stubner: Gründermotivation und -ausbildung an der HHL, Wirt•
•
•
•
•
•
•
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schaftsjunioren Leipzig, 6. März 2008.
Torsten Wulf: Szenariomanagement – Stand der Forschung und zukünftige
Herausforderungen, Präsentation beim Akademischen Netzwerk der Roland Berger Strategy Consultants, München, 28. März 2008.
Torsten Wulf: Diversifikation und Unternehmenserfolg – die Rolle unterschiedlicher Typen von Verwandtschaft, Präsentation vor dem Aufsichtsrat
des Center for Management Studies (CMS) der Jacobs Universität Bremen, Kronbach, 4. April 2008
Stephan Stubner: Value Creation Strategies in the Automotive Industry,
London Business School Automotive Day Leipzig, 18. April 2008
Torsten Wulf: Langfristplanung als Forschungsfeld - Ergebnisse einer Impulsstudie in Kooperation zwischen Roland Berger Strategy Consultants
und der Handelshochschule Leipzig, Jahrestreffen des Akademischen
Netzwerks der Roland Berger Strategy Consultants, Leipzig, 21. Juni 2008.
Stephan Stubner: Forschungsmethoden im Strategischen Management,
Roland Berger Strategy Consultants Doktorandenworkshop, Leipzig, 1. Juli
2008.
Torsten Wulf: Management of diversified companies - Current management thinking and possible future directions, HHL Alumni Homecoming,
Leipzig, 17. Oktober 2008.
Stephan Stubner: Succession in Family Businesses – relevance in Eastern
Germany and analysis of typical problems, HHL-Unternehmergespräche
2008, Leipzig, 26. November 2008.
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FORSCHUNG
the role of position-specific skills, Annual International Conference of the Strategic Management Society, Köln, 13. Oktober 2008.
• Torsten Wulf/ Stephan Stubner: Unternehmernachfolge in Familienunternehmen - Entwicklung eines ganzheitlichen Analysemodells, Forum der deutschen
Mittelstandsforschung, Frankfurt am Main, 31. Oktober 2008.
Teilnahme an Tagungen, Konferenzen und Kolloquien
• W. Henning Blarr: ECCH Case Method Workshop, Monaco, 7.-9. Juni 2008
•
•
•
•
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Strategy Division, Academy of Management 2008 Annual Meeting, Anaheim, CA, 8.-13. August, 2008.
Stephan Stubner: Alphazirkel. Forum for family business, Quarterly Meeting,
München, 9. Oktober 2008.
Stephan Stubner: Junior Faculty invited paper development workshop, Annual International Conference of the Strategic Management Society, Köln,
11. Oktober 2008.
Stephan Stubner: Paper development workshop with Anne Huff, University
of Erlangen-Nuremberg/ AIM Advanced Institute of Management Research,
Nürnberg, 30. Oktober 2008.
Torsten Wulf: Roland Berger Academic Network “Consulting meets Academia”, München, 21. November 2008
Lehrstuhlbericht 2008
FORSCHUNG
• Stephan Stubner: Invited Junior Faculty Workshop, Business Policy and
Betreute Diplomarbeiten
• “Theory examination and theory building in succession research”
•
•
•
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•
•
•
•
•
alignment between the new CEO and corporate strategy“
“Performance of Corporate Serial Acquisitions: Learning vs. Hubris”
“Success of Professional Football Clubs: Does management play a role?”
“The Concept of Fit and its Implications on Top Management Team Research”
“Business Wargames – Analysis of different approaches for the design of
market models”
“Top Management Teams, Strategy and Organizational Performances – A
Literature Review”
“Unraveling Pandora’s (Tool) Box: Strategic Tools’ Selection and Implementation under Uncertainty”
“Real Types of Diversification Strategies – An Analysis of different Types of
Relatedness in German Companies”
“Effects of the credit crunch on the value generation process in buyouts”
“Performance consequences of CEO succession – the effect of succession
type and post-succession senior management turnover in German companies”
Betreute Masterarbeiten
• „Unternehmernachfolge in kleinen und mittleren Familienunternehmen“
• „Unternehmernachfolge in kleineren und mittleren Familienunternehmen –
Analyse des Widerstands des Unternehmers“
• „Value Generation in Private Equity Buyouts“
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Lehrstuhlbericht 2008
FORSCHUNG
• „Executive succession and firm performance – the moderating role of an
PROJEKTE
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung:
Entwicklung eines Businessplans für die institutsübergreifende TASK-Initiative (Terra-, Aqua- und Sanierungskompetenzzentrum)
Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wurde 1991 unter dem
Namen UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH gegründet. Es
erforscht die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in
genutzten und gestörten Landschaften, insbesondere dicht besiedelten städtischen und industriellen Ballungsräumen sowie naturnahen Landschaften. Das
UFZ ist Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, welche mit 25.700 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern in 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund
2,3 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands darstellt.
Seit dem Jahre 1995 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zahlreiche praxisorientierte Verbundvorhaben sowie Einzelprojekte in den Bereichen der Altlastenbearbeitung, des vorsorgenden Bodenund Grundwasserschutzes sowie der nachhaltigen Flächensanierung. Eine
Reihe neu entwickelter, vielversprechender Technologien und Konzepte in den
Bereichen Boden- und Grundwasserschutz und Flächenvitalisierung konnte
bislang allerdings noch nicht in den entsprechenden Märkten implementiert
werden.
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Lehrstuhlbericht 2008
PROJEKTE
In verschiedenen Projekten mit privaten und öffentlichen Institutionen engagieren wir uns für die Förderung des Austausches zwischen Wissenschaft und
Praxis. Im Jahr 2008 haben wir zwei große Projekte abgeschlossen. Dabei
handelt es sich zum einen um ein BMBF-gefördertes Projekt in Kooperation
mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, bei dem wir den Businessplan für eine neue Vernetzungs- und Verwertungsförderungsinitiative TASK
entwickelt haben, und zum anderen um ein Projekt mit der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig zum Thema Unternehmernachfolge.
Die TASK-Initiative wurde als institutionsübergreifende Einrichtung aus dem
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung heraus gestartet. Sie hat zum Ziel,
vielversprechende Technologien und Konzepte zu identifizieren und die Implementierung als marktfähige Produkte und Dienstleistungen in den relevanten Märkten zu fördern.
Dabei setzt TASK auf enge Kooperation mit den verschiedenen Anspruchsund Interessensgruppen, die z.B. auch über einen Beirat eingebunden sind.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass die TASK-Angebote für die gesamte BMBF-Projekt-Community zur Verfügung stehen.
Aufgabe des Lehrstuhls Strategisches Management und Organisation bei der
Errichtung von TASK war die Entwicklung eines umfassenden Businessplans.
Unterstützt wurden wir hierbei durch ein studentisches Team. Der Businessplan umfasste neben Markt- und Angebotsbeschreibung die Analyse der institutionellen Realisierungsoptionen, die Konzipierung der Unternehmensarchitektur sowie die potenzielle Einbindung von TASK in regionale und überregionale Netzwerke. In allen Bereichen wurde stets darauf geachtet, dem Projektpartner konkrete Prozess- und Handlungsbeschreibungen an die Hand zu geben.
Das Ergebnis stellt einen umfangreichen Leitfaden dar, mit dessen Hilfe die
Finanzierungsverhandlungen gestartet werden konnten und durch den die
Einarbeitungszeit für TASK Mitarbeiter in der Gründungs- und Aufbauphase
deutlich verringert wurde. Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes wäre ohne eine intensive Kooperation mit dem UFZ sowie die zahlreichen Gespräche
mit Vertretern aller Anspruchs- und Interessengruppen nicht möglich gewesen. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für ihre Mithilfe gedankt.
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Lehrstuhlbericht 2008
PROJEKTE
Diesem Mangel soll mit der TASK LEIPZIG (Terra-, Aqua- und Sanierungskompetenzzentrum) Initiative zur Förderung von Innovation, Technologie und
Wissenstransfer im Bereich Boden, Grundwasser und Flächenrevitalisierung
begegnet werden.
IHK zu Leipzig:
Die IHK zu Leipzig fördert regelmäßig Projekte, die einen regionalen Bezug
haben. In diesem Rahmen haben wir im Jahr 2008 ein Forschungsprojekt zu
den internen Problemfeldern bei der Unternehmernachfolge, insbesondere in
Familienunternehmen, durchgeführt. Dieses Thema hat für den Raum Leipzig
und darüber hinaus eine hohe wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung,
da die Unternehmergeneration aus der Zeit der Wiedervereinigung allmählich
das Rentenalter erreicht und für mehrere Tausend Unternehmen in Sachsen
Nachfolger gesucht werden.
In mehreren Unterprojekten haben wir daher den Themenbereich aus wissenschaftlicher Sicht analysiert und mit Hilfe von Interviews und Fragebogenaktionen unsere Sicht mit der Praxis gespiegelt. Ergebnis des Projektes war
schließlich der erste umfassende Strukturierungsansatz für die internen Problemfelder bei der Unternehmernachfolge. Mit Hilfe dieser Struktur können die
einzelnen Problemfelder nun besser nachvollziehbar analysiert werden, um
praxisrelevante Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit der IHK zu Leipzig, der PC Ware
AG und dem BVMW haben wir die Ergebnisse bei den „HHLUnternehmergesprächen 2008“ präsentiert und mit über 100 Teilnehmern einen Abend lang erfolgreich diskutieren können.
Pressemeldung zu den „HHL Unternehmergesprächen 2008“
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Lehrstuhlbericht 2008
PROJEKTE
Interne Problemfelder bei der Unternehmernachfolge
SERVICE (für die HHL und wissenschaftliche Institutionen)
Prof. Dr. Torsten Wulf bei einem Seminar der DOUGLAS Holding Academy
Herausheben möchten wir an dieser Stelle jedoch zwei Aktivitätsbereiche des
Lehrstuhls, die von besonderer Bedeutung für die Entwicklung der HHL sind
und deren Ausbau im Jahr 2008 im besonderes Fokus unserer Aktivitäten
stand. Diese beiden Bereiche sind die akademische Leitung der MBAProgramme der HHL sowie die akademische Leitung des Programms International Entrepreneurship.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Neben unseren Aktivitäten in Lehre, Forschung und Projekten haben wir als
Lehrstuhl für Strategisches Management und Organisation in 2008 auch zahlreiche Beiträge zur Weiterentwicklung der HHL geleistet. So engagierte sich
Prof. Dr. Torsten Wulf intensiv in der Vorbereitung von Gesprächen mit potenziellen Sponsoren für die HHL. Dr. Stephan Stubner begleitete aktiv die Optimierung des Webauftritts und unterstützte die HHL beim Aufbau von regionalen und überregionalen Unternehmenskontakten. Darüber hinaus haben wir in
2008 die erfolgreiche Entwicklung von HHL Executive durch die Gestaltung
und Durchführung zahlreicher Seminarprogramme, z.B. für die DOUGLASGruppe, Domo Caproleuna, das Translational Center for Regenerative Medicine und Siemens unterstützt. Prof. Dr. Torsten Wulf und Dr. Stephan Stubner
waren zudem als akademische Direktoren in diesen Programmen tätig.
Schließlich spiegelt sich unser Engagement für die HHL auch in der Wahrnehmung verschiedener Beiratsmandate wieder, z.B. im Rahmen des sächsischen
Businessplan-Wettbewerbs futureSAX, in der vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung initiierten TASK-Initiative sowie bei der Salus gGmbH.
Akademische Leitung der MBA-Programme der HHL
Unser MBA-Team:
Prof. Dr. Torsten Wulf,
Petra Spanka, W. Henning Blarr
Neugestaltung der MBA Programme
Im Fokus unserer Arbeit im Jahr 2008 stand die inhaltliche und strukturelle
Neugestaltung des Full-time- und des Part-time-MBA-Programms der HHL.
Der Fokus der Programme liegt weiterhin auf der Vermittlung von Führungsund Managementfähigkeiten mit einem globalen Anspruch. Neu sind jedoch
die funktionsübergreifende Ausrichtung, die Integration von in dieser Form
weitgehend einzigartigen Lehrveranstaltungen sowie die Entwicklung eines für
die Studenten attraktiven Modulkonzeptes (Abbildung 2). Konkret lassen sich
bei dem Programm drei wesentliche Elemente identifizieren:
Kernmodule:
Die Kernmodule beinhalten grundlegende Managementkonzepte in unterschiedlichen Funktionsbereichen. Studenten mit unterschiedlichem praktischem Hintergrund sollen diese Kurse nutzen, um eine gemeinsame Ausgangsbasis ("gemeinsame Sprache") zu erreichen und einen Einblick in aktuelles Managementwissen zu erhalten.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Prof. Dr. Torsten Wulf ist Prorektor der HHL und gleichzeitig als akademischer
Direktor der MBA-Programme für alle mit dem Lehrprogramm zusammenhängenden Aufgaben zuständig. Er wird unterstützt durch W. Henning Blarr als
Programmmanager und Petra Spanka als Administrative Direktorin. In 2008
haben wir mit diesem Kernteam und der Unterstützung zahlreicher anderer
Abteilungen der HHL die MBA-Programme in vielen Bereichen weiterentwickelt. Dazu zählen vor allem die inhaltliche Neugestaltung beider Programme
sowie die Einführung innovativer Lehrveranstaltungen. Auch die Zahl der Studentinnen und Studenten in den beiden Programmen hat sich gut entwickelt
und die MBA-Programme konnten zwei wichtige Auszeichnungen erringen.
Abb. 2: Module des MBA-Programms
Masterarbeit:
Der dritte Teil des Programms besteht aus einer Masterarbeit, in der ein Thema aus den angebotenen Studienmodulen bearbeitet wird und theoretische
Aspekte mit den Anforderungen der Praxis kombiniert werden.
Innovative Kurse
Neben der Überarbeitung des Gesamt-Curriculums der MBA-Programme haben wir im Jahr 2008 drei neue und für MBA-Programme in Europa bislang
einzigartige Kurse eingeführt. Dabei handelt es sich um die Kurse „Social Networking“, „Corporate Creativity“ und „Family Business“.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Wahlmodule:
Die Wahlmodule adressieren konkrete Managementherausforderungen
(Managing Investors, Managing Projects, Managing Society etc.) und offerieren funktionsübergreifend Antworten auf diese Herausforderungen. Die interdisziplinären Module stellen somit sicher, dass unsere Studentinnen und Studenten die Fähigkeiten und das Wissen für eine Führungstätigkeit in Wirtschaft
und Gesellschaft erwerben.
Social Networking
Corporate Creativity
Manager müssen querdenken lernen. Mit der neuen Lehrveranstaltung Corporate Creativity haben wir uns das Ziel gesetzt, kreatives Denken in deutschen
Führungsetagen zu etablieren. „Corporate Creativity ist die Kombination aus
kreativer Ideenfindung und Methoden des strategischen Managements.“ sagt
Jens-Uwe Meyer, Dozent dieses in Deutschland einmaligen Kurses. An Eliteuniversitäten der USA beschäftigen sich renommierte Management-Vordenker
mit der Frage, wie Unternehmen neue Ideen entwickeln können. Der Kurs wurde Ende 2007 erstmals im Full-time MBA Programm unterrichtet und aufgrund
seines Erfolges direkt in das überarbeitete Curriculum als fester Bestandteil
übernommen. 2008 wurde der Kurs auch Teil des Diplom-Programms.
Family Business
Gerade in Deutschland besitzen Familienunternehmen eine besondere Bedeutung. Um diesen Unternehmenstyp besser zu verstehen, haben wir einen Kurs
kreiert, welcher Theorie und Praxis ganz besonders kombiniert. Neben grundlegenden Konzepten und Ergebnissen der Forschung zum Thema Familienunternehmen liegt der Schwerpunkt bei diesem Kurs insbesondere auf der direkten Diskussion des Themas mit Vertretern der Praxis. Friedhelm Wachs, Dozent des Kurses, konnte für die Veranstaltung innerhalb des Part-time MBA
Programms im November 2008 Dr. Georg Prinz zur Lippe, Proschwitz, als renommierten Gastdozenten gewinnen.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal guter Manager zählt aus unserer Sicht ihre Fähigkeit zur Aufrechterhaltung und intelligenten Nutzung großer, weitverzweigter Netzwerke. Diese sozialen Netzwerke sollten über Organisationsgrenzen hinweg reichen und durch Mitglieder mit einem profunden
Erfahrungshintergrund gekennzeichnet sein. Aus diesen Gründen haben wir
den Kurs „Social Networking“ zu einem festen Bestandteil des Full-time MBA
Curriculums gemacht. Der Kurs ist in dieser Art an einer deutschen Wirtschaftshochschule einzigartig. Selbst an den renommierten Business Schools
in den USA halten Kursangebote dieser Art eben erst Einzug. Im Herbst 2008
wurde der Kurs erstmals von Professor Christopher R. Tunnard von der Tufts
University/Fletcher School (USA) unterrichtet.
Erfolgreiche Programmstarts
Part-time MBA
Zum fünften Mal begann im November 2008 der berufsbegleitende Studiengang "Part-time MBA in International Management" an der HHL. Die Studierenden besitzen im Durchschnitt sieben Jahre Berufserfahrung und kommen
deutschlandweit von so unterschiedlichen Unternehmen wie Daimler, eBay,
Siemens, Q-Cells, aber auch von lokalen Unternehmen wie den Stadtwerken
Leipzig. Die heterogene Zusammensetzung der 30 Teilnehmer starken und mit
sieben Nationalitäten internationalsten Klasse innerhalb des Part-time MBAProgramms bestätigt den Trend in den Personalabteilungen von Unternehmen, den MBA als Instrument der strategischen Personalentwicklung zu nutzen.
Rankings und Preise
DAAD Qualitätslabel für das neugestaltete MBA Programm
Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) zeichnete im Mai 2008 das neugestaltete MBA
Programm der HHL mit dem Qualitätslabel „TOP 10 International Master’s Degree Courses made in Germany“ aus. Darüber hinaus wurde ein Preisgeld in
Höhe von 20.000 Euro verliehen. Insbesondere überzeugte die dreizehnköpfige Jury aus Vertretern von Fachhochschulen, Universitäten und ausländischen
Hochschulen sowie der Wirtschaft unter Vorsitz des HRK-Vizepräsidenten für
Internationale Angelegenheiten und Präsidenten der Freien Universität Berlin,
Prof. Dr. Dieter Lenzen, das besonders innovative Gesamtkonzept, die qualitativ hochwertige Lehre und ein hohes Maß an Internationalisierung.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Full-time MBA
Mit 36 Studenten verzeichnete das Vollzeit-MBA-Programm, welches im September 2008 startete, gegenüber den Vorjahren wieder eine deutlich gestiegene Teilnehmerzahl. Mehr als 70 Prozent der Teilnehmer kommen aus dem
Ausland; vier Studenten erwerben ein Doppel-Diplom. Neben Studierenden
aus Indien, den USA und vielen Teilen Asiens, sind in diesem Studiengang
erstmals auch mehrere Kandidaten aus verschiedenen osteuropäischen Ländern vertreten. Die durchschnittliche Arbeitserfahrung liegt bei fünf, das Durchschnittsalter bei 28 Jahren.
SERVICE
Pressemitteilung zur DAAD-Auszeichnung
TOP 40 Ranking in AméricaEconomía
Nach der Auszeichnung durch den DAAD im Frühjahr konnten wir uns im
Herbst 2008 über die Bestätigung der TOP 40 Platzierungen innerhalb des
führenden Wirtschaftsmagazins Südamerikas (América Economia) freuen.
Dies bedeutete eine Verbesserung um ca. 20 Plätze innerhalb der letzen zwei
Jahre. Der Rektor der HHL, Prof. Hans Wiesmeth, kommentierte die Auszeichnung wie folgt: “Wir sind hocherfreut, dass die HHL sich auch mit internationalen Wettbewerben messen kann. Hierbei spiegelt sich insbesondere die exzellente Ausbildung unserer Studenten wieder.“
Vom Lehrstuhl unterrichtete Kurse
Neben dem Programmmanagement haben wir in 2008 auch verschiedene
Lehrveranstaltungen in den MBA-Programmen der HHL unterrichtet. Prof. Dr.
Torsten Wulf hat in 2008 den Kurs „Management of Organizations“ für das
Vollzeit-MBA-Programm und den Kurs „International Marketing“ für das Teilzeit-MBA-Programm angeboten. Dr. Stephan Stubner unterrichtete den Kurs
„Problem Solving and Communication“ im Vollzeit-MBA-Programm.
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Lehrstuhlbericht 2008
Jeff Lin, Partner von Roland Berger Strategy
Consultants Shanghai, mit Prof. Dr. Torsten Wulf
Unter anderem besuchten wir das Shanghai New Expo Centre, Roland Berger Strategy Consultants, Shanghai Volkswagen Automotive und Shanghai
Krupp Stainless. Bei allen Besuchen hatten wir die Gelegenheit, ausführlich
mit Top-Managern über die Herausforderungen in China zu diskutieren. Vorlesungen und Diskussionen mit Professoren der Tongji-Universität und der
CEIBS über die chinesische Wirtschaft, sowie Besuche im Urban Planning
Museum oder der Cloud 9 Bar rundeten das Seminar ab.
“It was an outstanding, ambitious and successful event to all intents and purposes!” Dirk Sühnel, P3
Teilnehmer des Global Immersion Trip 2008
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Darüber hinaus leiteten Prof. Dr. Torsten Wulf und W. Henning Blarr im September 2008 das Global Immersion Seminar im Teilzeit-MBA-Programm, das
uns nach Shanghai führte. Ziel des Seminars war es, den 21 Teilnehmern
durch Besuche bei Unternehmen und Gespräche mit Managern vor Ort sowie
durch Vorlesungen an unserer Partneruniversität der Tongji-University ein Bild
der derzeitigen Entwicklung Chinas und der Herausforderungen eines Managers in China zu liefern.
Akademische Leitung des Programms International Entrepreneurship
Die Ausbildungs- und Coachingaktivitäten im Bereich Unternehmertum sind an
der HHL primär im Programm International Entrepreneurship gebündelt, das
der Lehrstuhl für Strategisches Management und Organisation mit Dr. Stephan
Stubner als Akademischen Direktor betreut. Das Programm International
Entrepreneurship bietet ein eigenständiges Wahlpflichtfach und damit allen
Studenten die Möglichkeit, sich bereits während des Studiums inhaltlich und
thematisch mit Gründungsvorhaben zu befassen, aber auch die notwendigen
Methoden und Tools zu erlernen, die man als Unternehmer oder unternehmerisch denkender Manager benötigt.
Im akademischen Jahr 2008 haben wir verschiedene Anstrengungen unternommen, um die Attraktivität des Programms International Entrepreneurship
weiter zu erhöhen und auch die Außenwahrnehmung der HHL als Unternehmer-Hochschule zu verbessern. Hierzu zählen eine komplette Neugestaltung
des Programms, die Überarbeitung des Lehrangebots, eine Schärfung des
Profils und verschiedene Aktivitäten, um den Unternehmergeist an der HHL zu
erhöhen.
Neugestaltung des Entrepreneurship-Programms:
Mit der Neuausrichtung des Programms International Entrepreneurship im
Jahr 2008 haben wir auf den steigenden Bedarf an Unternehmerausbildung
und –förderung in allen Studienangeboten der HHL reagiert und den Versuch
unternommen, das Programm stärker an den Anforderungen unserer Studenten und Absolventen zu orientieren. Zielgruppen des Programms sind zum einen Gründer und Gründungswillige, zum anderen Familienunternehmer und
schließlich unternehmerisch denkende Manager. Diese Zielgruppen können im
Rahmen des Programms International Entrepreneurship auf drei Angebote
zugreifen: Ausbildung, Coaching und Networking.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Entrepreneurship hat eine lange Tradition an der HHL und seit dem ersten Abschlussjahrgang wurden über 70 Unternehmen durch HHL-Absolventen gegründet, die zusammen weit mehr als 1.500 Arbeitsplätze geschaffen haben.
Zudem gibt es knapp 20 Familienunternehmen, bei denen ein HHL-Absolvent
inzwischen eine Führungsrolle übernommen hat.
Ausbildung:
Dr. Stephan Stubner mit Studenten
Insgesamt haben wir im Jahr 2008 folgende Kurse im Wahlfach
„Entrepreneurship“ im Diplom-Programm bzw. im Wahlfach „Strategy &
Entrepreneurship“ im M.Sc. in Management-Programm angeboten: Introduction to Entrepreneurship, Seminar Business Plan Development (als „Grazia
Equity Business Plan Competition“ in Zusammenarbeit mit Jochen Klüppel von
der Venture Capital Gesellschaft Grazia Equity), Innovation Management,
Entrepreneurial Marketing, Entrepreneurial Finance, Legal Aspects of
Entrepreneurship, Growth Management und Planspiel Startup (Abbildung 3).
Zusätzlich haben wir die Kurse Entrepreneurship, Innovation Management, Family Business und Negotiation in den MBA-Programmen der HHL angeboten.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Im Rahmen der Entrepreneurshipausbildung an der HHL wollen wir wichtige
Kompetenzen vermitteln, die zur Vorbereitung und Umsetzung von Gründungsvorhaben notwendig sind. Zudem enthält das Programm aber auch
Lehrveranstaltungen, die sich mit den Anforderungen an einen Manager in
wachsenden Unternehmen beschäftigen. Schließlich bieten wir im Rahmen
des Lehrprogramms Seminare und Kurse zur Stärkung von „Soft Skills“ an.
Sämtliche Kursangebote sind in 2008 inhaltlich grundlegend überarbeitet und
durch die jeweiligen Dozenten an die Bedürfnisse der HHL-Studenten in den
Diplom-, M.Sc. in Management- und MBA-Studiengängen angepasst worden.
SERVICE
Abb. 3: Überblick Electives Entrepreneurship im Diplomprogramm
Gastdozenten
Traditionell binden wir im Entrepreneurship-Programm zahlreiche Gastdozenten und Gastredner ein. So stellen wir sicher, dass die jeweiligen Experten auf
ihrem Gebiet das Wissen an die Studenten vermitteln. Zudem tragen die Gastredner dazu bei, dass unsere Studenten einen besseren Einblick in die tatsächlichen Herausforderungen in Unternehmen gewinnen, und auch mit
„Vorbildern“ unter den Gründern diskutieren können. Zu den Gastdozenten
zählten im Akademischen Jahr 2008:
Jochen Klüppel
Partner
Grazia Equity GmbH
Kurs: Seminar Business Plan Development
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Lehrstuhlbericht 2008
Kurs: Legal Aspects of Entrepreneurship
Prof. Dr. Frank Piller
Dr. Matthias Freund
RWTH Aachen University, Technology &
Innovation Management Group,
Massachusetts Institute of Technology,
MIT Smart Customization Group
Kurs: Innovation Management
Rolf Schrömgens
Geschäftsführender Gesellschafter
trivago GmbH
Kurs: Entrepreneurial Marketing
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Dr. Michael J. Munkert jun.
Dipl.-Kfm. (Int.), MSc, LL.M.
Steuerberater
Mitglied der Geschäftsleitung
MUNKERT . KUGLER + PARTNER GbR
Gastredner
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•
•
•
Steffen Zoller, Geschäfsführendender Gesellschafter, betreut.de
Marcel Radzei, Geschäftsführender Gesellschafter, Bookandsmile GmbH/
Billigflieger.de
Dirk Graber, Geschäftsführender Gesellschafter, MisterSpex.de
Wolfgang Seibold, Partner, Earlybird Venture Capital
Dr. Paul Jowett (Geschäftsführer und Partner), Nicole Damjani (Partnerin),
Imke Kappes (Consultant), LEK Consulting
Julia Derndinger, Geschäftsführende Gesellschafterin, d-sieben GmbH
Markus Eichinger, COO, amiando.de AG
Daniel Kirchhof, Head of Finance, unister.de GmbH
Dr. Andreas Emmendörffer, Managing Director, euroderm GmbH
Dr. Georg Prinz zur Lippe, Weingut Schloss Proschwitz
Coaching
Neben der Aufgabe des Programms in der Ausbildung engagieren wir uns verstärkt im Coaching von Gründern aus dem Kreis der HHL. Tatkräftig unterstützt werden wir dabei von HHL-Unternehmern, die sich als Mentoren für
gründungswillige Studenten zur Verfügung gestellt haben. Im Rahmen der Coaching-Aktivitäten helfen wir interessierten Studenten und Absolventen dabei,
ihre Geschäftsidee zu prüfen und auch die eigene Eignung für eine Gründung
besser zu verstehen. Wenn die Entscheidung für die Gründung gefallen ist,
begleiten wir die Vorhaben weiter und stehen aktiv und als externe Berater zur
Seite. Insgesamt konnten wir in 2008 über zehn Gründerteams auf diese Weise unterstützen.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Zu den Gastrednern vor allem im Entrepreneurship Kurs zählten im Akademischen Jahr 2008:
Networking
Erhöhung der Sichtbarkeit der HHL als Unternehmer-Hochschule
Die HHL zählt inzwischen zu den universitären Hochschulen in Deutschland
mit dem höchsten Anteil an Unternehmern unter den Absolventen. Erstaunlicherweise ist dies aber vielen Stakeholdern und Interessenten noch nicht bewusst. Aus diesem Grund haben wir in Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb
und außerhalb der HHL damit begonnen, die Bekanntheit der HHL als Unternehmer-Hochschule auszubauen. Zu den Aktivitäten in diesem Bereich zählen
vor allem die Organisation und der Besuch relevanter Veranstaltungen, die
Vernetzung mit unternehmerisch orientierten Institutionen sowie die aktive
Kommunikation mit allen Stakeholdern.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Um unser Angebot im Bereich der Netzwerke auszubauen, haben wir zudem
damit begonnen, die Kontakte in der Region weiter zu intensivieren. So wurden neue Rechtsanwälte, Notare und Steuerberater in unser Netzwerk eingebunden, die Gründern bei der Umsetzung des Vorhabens und bei der Prüfung
von rechtlichen Aspekten helfen können. Darüber hinaus haben wir erste Kontakte zu wichtigen Forschungsinstitutionen an der Universität Leipzig, dem
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und dem Fraunhoferinstitut in Leipzig
mit dem Ziel aufgebaut, langfristig Gründungskooperationen zwischen Forschern und HHL-Absolventen zu ermöglichen. Zu den Netzwerkangeboten
zählen zudem verschiedene Maßnahmen zur Vernetzung innerhalb und außerhalb der HHL, die auch zu einer Erhöhung der Bekanntheit unseres Programms beitragen. Für Absolventen der HHL, die bereits gegründet haben
oder aber in verantwortlicher Position in z.B. Familienunternehmen tätig sind,
haben wir in der zweiten Jahreshälfte den „HHL-Unternehmerstammtisch“ ins
Leben gerufen. Ziel dieser Veranstaltung ist es, für HHL-Unternehmer ein regelmäßig stattfindendes Forum zu schaffen, bei dem sie sich untereinander
austauschen können. Der Stammtisch findet alle 3-4 Monate an wechselnden
Orten in Deutschland statt und verbindet Kurzvorträge zu inhaltlichen Themen
(z.B. PR, Mitarbeiterbeteiligung) mit Diskussionen und Erfahrungstransfer. Die
ersten Reaktionen aus dem Kreis der Teilnehmer waren sehr positiv und die
Anmeldungen für die Folgeveranstaltungen erfahren ein erfreuliches Wachstum.
Zudem wurde die Einbindung externer Forscher durch eine Neuausrichtung
des Businessplan Seminars angestoßen. Erstmalig haben wir in diesem Seminar nicht nur HHL-Studenten an eigenen Ideen arbeiten lassen, sondern auch
die Bildung von gemeinsamen Teams zwischen HHLern und externen Forschern und Gründern ermöglicht. Gemeinsam mit der Initiative smile.medibiz,
die von Prof. Schwetzler vom Lehrstuhl Finanzmanagement und Banken gemeinsam mit der Universität Leipzig und dem Helmholtz-Zentrum mit BMBFFördermitteln in Leipzig etabliert wurde, konnten vier externe Ideen zum Seminar zugelassen werden, darunter auch ein Social Entrepreneurship Projekt.
Gemeinsam mit der PR-Abteilung der HHL sowie verschiedenen Gründern und
Unternehmern konnten wir im Jahr 2008 eine breite Öffentlichkeit mit dem
Entrepreneurship-Programm erreichen. Durch die vorbildliche Unterstützung
unseres Pressereferenten Volker Stößel haben wir die Platzierung in verschiedenen wichtigen Medien erreicht, z.B. der Financial Times Deutschland, der
Welt, dem Handelsblatt oder der Leipziger Volkszeitung. Treiber dieser Platzierungen waren natürlich die Erfolge, welche die HHL-Unternehmer im letzten
Jahr erreicht haben, und die sie gerne mit uns zusammen kommuniziert haben.
Darüber hinaus veröffentlichen wir selbst auch in regelmäßigen Abständen
den „HHL-Entrepreneurship Newsletter“, der über die neuesten Entwicklungen
an der HHL informiert und über Erfolge von HHL-Unternehmern auf dem Laufenden hält. Basis dieses Newsletters, der an über 1.500 Empfänger gesendet
wird, ist der neue Blog, den wir unter http://unternehmer-hochschule.de
eingerichtet haben.
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Lehrstuhlbericht 2008
SERVICE
Zu den Veranstaltungen, die für unsere Arbeit relevant sind, zählten im Jahr
2008 vor allem die Entrepreneurship-Roundtables und das offene Businessplanseminar. Zur Intensivierung der Vernetzung haben wir an der HHL mehrere Entrepreneurship-Roundtables veranstaltet, bei der gründungsinteressierte
Freunde und Angehörige der HHL eingeladen wurden, mit Gründern oder Investoren zu diskutieren. Unsere Gäste waren hier der erfolgreiche Gründer Dr.
Emmendörfer sowie Wolfgang Seibold, Partner bei der Venture Capital Gesellschaft Earlybird.
PRESSESPIEGEL
PRESSESPIEGEL
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Lehrstuhlbericht 2008
AUSBLICK AUF DAS JAHR 2009
Dabei steht zum einen die Stärkung der beiden vorhandenen Forschungsbereiche – „Diversifikation“ und „Executive Succession“ – im Vordergrund. So
bauen wir im Bereich Executive Succession zurzeit eine umfassende Datenbank zu Führungswechseln in deutschen Großunternehmen seit 1990 auf, die
multiple Auswertungen erlaubt. Darüber hinaus arbeiten wir an einer neuartigen Systematisierung des Forschungsfeldes. Präsentieren werden wir unsere
Arbeiten aus dem Forschungsbereich „Executive Succession“ unter anderem
bei den jährlichen Konferenzen der European Academy of Management
(EURAM) im Mai in Liverpool sowie der Academy of Management (AOM) im
August in Chicago.
In unserem Forschungsbereich Diversifikation arbeiten wir an zwei wesentlichen Projekten. Zum einen entwickeln wir gerade einen Ansatz, der die Einbindung der Forschung zu „Ambidexterity“, die derzeit in der Managementforschung eine wichtige Rolle spielt, in die Diversifikationsforschung ermöglicht.
Zum anderen legen wir einen Schwerpunkt auf die weitere Erforschung von
Diversifikationsstrategien in Familienunternehmen – auch in Abgrenzung zu
Nicht-Familienunternehmen. In diesem Forschungsbereich arbeiten wir unter
anderem mit dem AlphaZirkel zusammen. Erste Ergebnisse aus diesem Forschungsbereich haben wir im Jahr 2008 beim Alumni-Homecoming sowie in
2009 während des Habilitandenworkshops der Kommission Internationales
Management des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft (vhb)
vorgetragen.
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Lehrstuhlbericht 2008
AUSBLICK
Nachdem im Jahr 2008 die weitere Verbesserung der Lehre im Bereich Strategisches Management und Organisation sowie die Neuausrichtung der von uns
verantworteten MBA-Programme und des Programms International Entrepreneurship im Mittelpunkt unserer Aktivitäten standen, werden wir im Jahr 2009
unseren Schwerpunkt mit dem Jahresmotto „Fokus Forschung“ auf den weiteren Ausbau der Forschung am Lehrstuhl legen.
Neben unserem Jahresschwerpunkt „Fokus Forschung“ wollen wir unsere anderen Aktivitäten natürlich nicht vernachlässigen. So werden wir insbesondere
weiter an der Stärkung der MBA-Programme der HHL, z.B. im Rahmen der
angestrebten Akkreditierung durch ACQUIN, am Ausbau der Aktivitäten des
Programms International Entrepreneurship, z.B. durch offene BusinessplanSeminare, sowie am Wachstum von HHL Executive arbeiten, z.B. durch die
Unterstützung und Durchführung zahlreicher Seminarangebote.
Wir freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr 2009 und laden Sie ein, es mit uns
zu gestalten.
Ihr Team des Lehrstuhls Strategisches Management und Organisation und
des MBA Department der HHL
Prof. Dr. Torsten Wulf
Dr. Stephan Stubner
Kati Roleder
Jutta Miksche
Petra Spanka
W. Henning Blarr
Philip Meißner
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Lehrstuhlbericht 2008
AUSBLICK
Neben der Weiterentwicklung unserer etablierten Forschungsbereiche werden
wir in 2009 mit Hochdruck am Aufbau des „HHL – Center for Scenario Planning“ arbeiten, das zum 1. März 2009 gegründet worden ist und mit Philip
Meißner, Absolvent des MBA-Programms der HHL, bereits einen ersten Mitarbeiter besitzt. Der Schwerpunkt der Arbeit des Centers liegt zunächst in der
Entwicklung einer Szenariobibliothek und eines „Baukastens“ zu Methoden der
Langfristplanung sowie im Aufbau eines Expertennetzwerks und der Vorbereitung einer „Szenario-Konferenz“ im Herbst/Winter 2009/2010. Im Laufe des
Jahres folgen die methodische Weiterentwicklungen sowie ein verhaltenswissenschaftlicher Forschungsansatz zur Szenarioplanung. Alle Aktivitäten am
HHL – Center for Scenario Planning unternehmen wir in enger Zusammenarbeit mit Roland Berger Strategy Consultants, speziell Prof. Dr. Burkhard
Schwenker, Dr. Christian Krys und Dr. Tobias Raffel.
LEHRSTUHLTEAM UND KONTAKTDATEN
Prof. Dr. Torsten Wulf
Tel.: 0341 – 9851 675
Fax: 0341 – 9851 679
E-Mail: [email protected]
Dr. Stephan Stubner
Assistant Professor
Tel.: 0341 – 9851 673
Fax: 0341 – 9851 679
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Medienwissenschaftl. Kati Roleder
Teamassistentin
Tel.: 0341 – 9851 675
Fax: 0341 – 9851 679
E-Mail: [email protected]
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Lehrstuhlbericht 2008
LEHRSTUHLTEAM
Lehrstuhlinhaber:
Tel.: 0341 – 9851 678
Fax: 0341 – 9851 679
E-Mail: [email protected]
Dipl.-Kfm. W. Henning Blarr
Wissenschaftl. Mitarbeiter
Tel.: 0341 – 9851 732
Fax: 0341 – 9851 679
E-Mail: [email protected]
Philip Meißner, MBA
Wissenschaftl. Mitarbeiter
Tel.: 0341 – 9851 677
Fax: 0341 – 9851 679
E-Mail: [email protected]
Petra Spanka
Administrative Direktorin MBA
Tel.: 0341 – 9851 730
Fax: 0341 – 9851 731
E-Mail: [email protected]
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LEHRSTUHLTEAM
Dipl.-Kfr. Jutta Miksche
Wissenschaftl. Mitarbeiterin
HHL - Handelshochschule Leipzig
Lehrstuhl für Strategisches Management und Organisation
Jahnallee 59
01409 Leipzig
www.hhl.de
http://strategy.hhl.de
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