BMW 3.0 CSL - DLS Automobile
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BMW 3.0 CSL - DLS Automobile
Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik Weidmanns geil Die Basis passt: Zwei Sitze, eine Gegensprechanlage, am Heck ein ordentlicher Flügel und vorne eine BMWNiere. Nein, kein klassischer M3 E30, sondern ein – kein Witz – echter CSL der ersten Serie. Dumm nur, dass das mit einem M5-Motor gepimpte Objekt der Begierde eigentlich so gar nichts mit dem Rallyesport zu tun hat. Und warum um Gottes willen fahren wir dann den Apparat? Ganz einfach: Weil wir Bock drauf haben! Text: Reiner Kuhn, Bilder: Michael Heimrich 16 Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik 17 I ch bin unschuldig. Auch wenn ich es eigentlich ganz gerne nicht wäre. Denn die Idee ist cool und – ich geb’s zu – vom Chef persönlich. Der ruft bei mir an und erzählt von einem schicken Jägermeister-Wagen ganz in meiner Nähe. Ein gemachter CSL, den müsst ich fahren. Ne iss klar, weil ja jeder den „Kuhnqvist“ mit seinem Schätzchen um die Häuser ballern lässt. Aber genau das war hier der Fall. Ein höflicher Anruf später und ab nach Fellbach-Schmiden. Dort wartete nicht nur das Objekt der Begierde, sondern auch die nette Stimme vom Telefon. Susen Utesch, die Tochter von „dls automobile“-Eigner Harry Utesch bleibt ihrem Stil treu.„Da ist das gute Stück. Was wollt ihr machen?“ „Äh, fahren ... und ja, klar: Bilder für ‚ne Geschichte“, bleibt auch der Autor dieser Zeilen seinem Stil treu und versucht es mit der Wahrheit. Denn so richtig Freundschaft hat er mit der Nummer noch nicht geschlossen. Das ändert sich nach dem Entern des Cockpits. Reinsetzen und wohlfühlen. Die Dame rechts, der Herr links. So wie es sich gehört.„Wohin“, fragt die Copilotin in weißer Sommerbluse.„Raus ins Gelände, am besten auf einen asphaltierten Feldweg“, wird erst einmal genauso klar geantwortet und eine direkte Gegenfrage gibt es hinterher:„Muss ich etwas beachten?“ „Nein, einfach los fahren. Wir haben getankt. Und ansonsten ist alles gut. Das Ding läuft wie eine Eins.“ In der Tat. Zündschlüssel umdrehen und raus aus in die schwäbische Prärie. Auf dem Weg betet Susen die Basisdaten unseres Gefährtes herunter. „Erstzulassung 1973, ein originaler BMW 3.0 CSL mit Echtheitszertifikat von BMW. Das Auto wurde irgendwann umgebaut. M5-Motor, Fahrwerk, Bremse, Getriebe Hinterachse, alles wurde gemacht und vor einigen Jahren das ganz Auto so überholt und neu aufgebaut. Für Details musst du meinen Vater fragen.“ Gerne. Später. Jetzt konzentrieren wir uns erst einmal aufs das Wesentliche, das Fahren. Was soll ich sagen. Die Dame hat recht. Einfach fahren. Uhrwerk Orange eben. Das beginnt beim Triebwerk. Die Maschine hängt sauber am Gas. Die 286 Pferdchen, des mit der internen Typenbezeichnung M88 erst im M1 dann im 635 CSL und ersten M5 verwendeten 3,5l-Aggregats, sorgt für gute Stimmung. Toller Sound. Vielleicht etwas zu viel für die schwäbische Kundschaft am 24-Stunden-Eierautomat, welchen wir auf unseren Fotofahrten des Öfteren passieren. Aber im geräumigen Cockpit herrscht prima Klima. Okay, besser rauf mit den Kopfhörern der Gegensprechanlage. So verstehe ich meine Nachbarin auch klarer. Nicht weil sie eine Frau ist – übrigens eine gelernte Wirtschafts-Psychologin, kein Witz! – sondern weil beim beherzten Gasstoß die Soundkulisse auch im Innern mächtig zulegt. Die Ein Auto, das vor allem eins verspricht: Freude am Fahren. Die Aufmachung? Geschmacksache, aber originell 40 Jahre und kein bisschen leise! Vorne ballert der Sechszylinder 286 PS auf die Hinterachse, innen findet sich das Nötigste um jede Menge Spaß zu haben und wer auf die Farbe Orange und einen kernigen Auftritt steht, sollte zugreifen! 18 Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik 19 Ein Mann sieht orange: Cheftester Kuhnqvist fand sofort Gefallen am modifizierten BMW 3.0 CSL der Besitzer zehn Jahre später, also Mitte der Achtziger gewusst, dass im nächsten Jahrhundert die Preise für ein originales Auto durch die Decke gehen, er hätte sich den Umbau zweimal überlegt. Aber das hätte mancher Manta- und Kadett-Fahrer wohl auch. Was soll’s. Er hatte scheinbar die Kohle, steht auf Jägermeister (oder hatte einen zu viel) und hat das gute Stück grundlegend modifiziert. Nach besten Regeln der Kunst mit feinsten Alpina-Teilen und – logo – zwei Sitzen, um DRIFT... nicht nur die Außenwelt sondern auch eine Mitfahrer(in) zu beeindrucken. Zwischen 2007 und 2009 wurde der auffällige Bolide komplett überholt und landete vor wenigen Monaten in den Hallen von Utesch. Für 98.950 Euro wäre er zu haben. Ein fairer Preis, wenn man denn das Geld hat und seine automobile Zurückhaltung gerne ablegen will. Händler Harry Utesch hat sich höchstselbst davon überzeugt und sei bei der Langenburg Klassik Anzeige Bei der kleinen Ausfahrt im Ländle konnte das Gaspedal nur kurz durchgedrückt werden, der klassische Sound des BMW hätte womöglich die Mittagsruhe erheblich gestört Kugelfischer-Einspritzung surrt, während der Sechszylinder-Reihenmotor rund 350 Newtonmeter Leistung über die Kardanwelle und eine modifizierte Hinterachse auf die beiden 295/50 breiten Hinterreifen wuchtet. Auch die Lenkung macht was man will und der Hirsch auf der leuchtend orangen Motorhaube scheint zu lächeln. Er hat allen Grund dazu. Das einstige Flaggschiff unter den Porsche-Jägern ist und bleibt ein Juwel, wenn auch ein etwas Entstelltes. Den ein oder anderen Puristen wird es sicher stören. Aber mal ehrlich, auch wenn der Waldchampion-Auftritt im Rallyeoutfit nicht jedermanns Geschmack ist, der ehemalige Besitzer hat nichts anderes gemacht, als das extra für den Rennsport aufgelegte Sportcoupe zu optimieren. Fakt ist: die Fahrzeugidentifizierungsnummer bestätigt diesen CSL als den Sechsten der insgesamt 110 Exemplare mit 3.2l-Moter der ersten Serie. Es folgten nochmals 57 der zweiten Serie, also insgesamt 167 Stück. Ich bin mir sicher, hätte ... TRIFFT DESIGN. ÜBERZEUGEN AUF DER STRASSE UND AUF DER RENNSTRECKE: CITROËN DS3 UND DS3 WRC. CRÉATIVE TECHNOLOGIE Kraftstoffverbrauch kombiniert von 6,7 bis 3,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert von 155 bis 87 g/km (VO EG 715/2007). 20 rallye_2x202x125_4.indd 1 Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik 10.06.13 16:08 Kraftstoffverbrauch kombiniert von 6,7 bis 3,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert von 155 bis 87 g/km (VO EG 715/2007). rallye_2x202x125_4.indd 2 10.06.13 Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik 21 16:08 SIMPLY CLEVER mehr oder weniger wild über die Strecke gedonnert, Drifts inklusive.„Aber nur einmal, dann hat man mich sozusagen von der Gleichmäßigkeitsfahrt verwiesen“, lacht er. „Ich war einfach zu schnell.“ Mit Anpirschen ist also wenig. Im Gegenteil, der Auftritt ist gewaltig. Die Fuhre schiebt sauber an, egal ob im zweiten, dritten oder vierten Gang. Zum fünften können wir nichts sagen, die längste Gerade war schlicht zu kurz. Obwohl man es mit etwas (Über)Mut schon mal hätte antesten können. Denn die Bremsen können es. Und der Fahrer sowieso. Zumindest Gas geben und bremsen. Anders beim Wechsel von ersten zum zweiten Gang. Das altehrwürdige und noch immer traumhafte ZF-Sportgetriebe mit dem Ersten hinten links wollte einfach nicht so wie ich. Und das, obwohl ich selbst eines in meinem 02er habe. Sagen wir einfach, ich war nervös. Weniger wegen des BMW. Eher wegen meiner Begleitung. 28 Jahre und so was von vertraut mit altem Eisen, dass man einfach Respekt haben muss. Das zeigt sich nicht nur beim Anbringen der roten Nummer.„So geht das der Herr!“ Sondern mehr noch beim fachgerechten Umgang mit dem orangen Spielmobil. Auf der Rückfahrt ins Basislager bleibt nur noch der Beifahrersitz. Und ein Augenblick zum Staunen. Statt das Getriebe mit zickenhafter Naivität weidmännisch aufzubrechen, Fahrspaß schreibt man mit RS. Tipptopp in Schuss! Den künftigen Besitzer des BMW beneiden wir schon jetzt um sein neues Schmuckstück Junior-Chefin Susen Utesch zeigte Autor Kuhn wie man mit dem Getriebe des BMW umzugehen hat 22 Tracktest BMW 3.0 CSL Alpina M-Technik schaltet und waltet Susen, als würde sie Tag ein und aus nichts anderes tun. Was irgendwie auch stimmt. Denn kaum angekommen muss sie weg. Mittagessen mit einem – sagen wir – Kunden.„Papa, kann ich den 964er nehmen?“ „Muss das sein?“ „Ja. Bitte. Den mag ich. Der Jaguar war nicht so prickelnd.“ Und weg ist sie. Die Jagdsaison scheint eröffnet. Auch für uns. Denn abgesehen von der Lustfahrt im Grünen, haben wir im reichlich bestückten Hallen von dls automobile auch noch einen Renner in unserer Preislage gesichtet. Nein, nicht der pickfeine Simca Rallye 2 im originalen Sporttrimm für satte 22.000 Euro, sondern ein Renault R4. Preis wird nicht verraten. Ich bin dran. Ein Auto mit Revolverschaltung wollte ich schon immer mal haben. Und – sind wir ehrlich – hat ja auch was mit Wald und Wiese zu tun. So habe ich es zumindest versucht, Michael Heimrich zu vermitteln. Der schüttelt noch heute den Kopf.„Noch einen Jägermeister, BITTE.“ Der ŠKODA Fabia RS. Von Jahr zu Jahr nimmt der Erfolg der Marke ŠKODA mehr Fahrt auf. Gründe hierfür sind unter anderem die beliebten Fabia-Modelle. Das Kürzel RS ergänzt diese Erfolgsgeschichte um ein weiteres temporeiches Kapitel. Darin bringen wir unsere Erfahrung, Leidenschaft und Erfolge aus dem Rallyesport auf die Straße. Mit am Start: ein durchzugsstarker 1,4-l-TSI-Motor mit 132 kW (180 PS), ein dynamisches 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG, ein perfekt abgestimmtes Fahrwerk u. v. m. Überzeugen Sie sich selbst, wie viel Fahrspaß und Sportlichkeit im Fabia RS stecken – am besten bei einer Probefahrt. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem ŠKODA Partner, unter 0800/99 88 999 oder www.fabia-rs.de Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 7,7; außerorts: 5,2; kombiniert: 6,2; CO2-Emission kombiniert in g/km: 148 (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Abbildung zeigt Sonderausstattung.