Rochus Gratzfeld: Lago di Mergozzo

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Rochus Gratzfeld: Lago di Mergozzo
Rochus Gratzfeld: Lago di
Mergozzo
Das Gebiet zwischen Lago Maggiore und Lago di Mergozzo ist Schwemmland,
da der Lago di Mergozzo und der Lago Maggiore ursprünglich verbunden
waren und erst im 9. Jahrhundert durch den Dammbau in Sesto Calente
voneinander getrennt wurden.
Hauptort des Sees ist die kleine Stadt Mergozzo. Sie schlief über
hunderte von Jahren einen Dornröschenschlaf.
Auch heute noch gilt: der Frosch, der sie geküsst hat, muss recht klein
gewesen sein.
Jedenfalls strahlt alles Ruhe aus. Inmitten hoher Berge.
Nicht unweit des Monte Rosa Massives.
Den höchsten Erhebungen im Alpenraum, wo die Berge auf weit über 4000
Meter in den Himmel ragen und uns Menschen auf unsere wahre Größe
zurechtstutzen.
Wir haben es uns in einem Cafe gemütlich gemacht und den strahlenden
Januarsonnenschein bei heißer Schokolade mit Amaretto genossen.
Sind durch die Gassen spaziert, haben die Kirche besucht. Danke dort
gesagt und Kerzen entzündet.
Von Mergozzo führt uns ein Höhenweg auf einer gut einstündigen Wanderung
mit einem steilen Anstieg nach Montorfarno. Eine kleine Basilika aus dem
Jahre 800 nach Christus ist der Höhepunkt unserer Wanderung. Welch
unglaublich schöner, stiller, besinnlicher Ort. Frei von allen
prunkvollen Überhöhungen, die viel später der Barock in die Kirchen
getragen hat. Frugal.
Ebenso frugal geht es dann weiter in der Trattoria Belvedere von
Giuseppe Oddina.
Ein Restaurant, wie man es nur noch selten findet. Giuseppe und seine
Partnerin sind ebenso schräg, wie das Interieur dieser kleinen Osteria
mit Gastgarten, für wärmere Tage. Zwei offene Kamine sorgen aber auch
heute für angenehme Temperaturen. Hier mitten in den Bergen. Zu
Januarbeginn.
Wir entscheiden uns für ein kleines dreigängiges Menue. Eröffnet mit
einem wunderbar frischem gemischten Salat. Dazu weißer Hauswein und
genügend Mineralwasser. Brot. Natürlich.
Es folgen Antipasti der Region. Salami vom Esel. Schinken vom Schwein.
Auch solcher vom Pferd. Einfach köstlich.
Und dann. Hausgemachte Gnocchi. Wir kosten zwei Arten der Zubereitung.
Einmal mit einer Sauce aus Gorgonzola, einmal mit einer vom Wildschwein.
Beide Varianten munden hervorragend und sättigen uns zur Gänze.
Es wird Zeit für unseren Abstieg zum Ausgangspunkt unserer kleinen
Wanderung. Die Dämmerung setzt schon ein. Wir genießen einen letzten
Blick von hier oben zum benachbarten Lago Maggiore und auf die
Einmündung des Toce.
Und wir freuen uns auf den Frühling. Sind gespannt darauf, wie dann die
Landschaft hier sich uns zeigen wird. Und natürlich werden wir der
Osteria wieder einen Besuch abstatten.

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