VDP Informationsdienst Nr. 55
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VDP Informationsdienst Nr. 55
Informationsdienst Nr.55 // Jahrgang 18 // Januar 2010 Kommt die Bildungsrepublik Deutschland? Liebe Leserinnen und Leser des VDP – Informationsdienstes, zunächst möchte ich Ihnen – falls nicht schon geschehen – ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2010 wünschen. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, hat sich der Informationsdienst des VDP Sachsen-Anhalt im neuen Jahr ein moderneres „Gesicht“ gegeben. Welche Entwicklungen sind aber noch in 2010 zu erwarten? Befindet sich Deutschland tatsächlich auf dem Weg zur vielbeschworenen Bildungsrepublik? In Sachsen-Anhalt ist besonders interessant, wie die politischen Verantwortungsträger mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Frühjahr die „Pflöcke“ für die künftige Struktur der allgemeinbildenden Schulen in unserem Land setzen. Wird es hier für die einzelnen Parteien noch Verhandlungsspielräume geben oder sind die jeweiligen Entscheidungen – unabhängig vom Votum des Bildungskonvents – schon längst gefallen? Arbeitsmarktpolitisch wird zu diskutieren sein, ob es tatsächlich realistisch ist, durch weitere Einsparungen im Budget der Bundesagentur für Arbeit das Staatsdefizit zu senken oder ob man nicht besser durch eine systematischere und zielorientiertere Weiterbildungsförderung insbesondere von Langzeitarbeitslosen dem drohenden Fachkräftemangel entgegen wirken und hierdurch zugleich dauerhaft die sozialen Sicherungssysteme entlasten sollte. Jürgen Banse Inhalt: Manfred Zimmer erneut zum Vorsitzenden des VDP Sachsen-Anhalt e. V. gewählt ... S. 2 VDP Sachsen-Anhalt plädiert auf Bildungskonvent für Bildungsvielfalt und fairen Wettbewerb ... S. 2-3 Bundestagskandidaten SachsenAnhalts betonen mehrheitlich hohe Bedeutung des Arbeitsmarktinstruments berufliche Weiterbildung ... S. 3-4 MBA Naumburg erhielt Qualitätssiegel des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie ... S. 4 Vielfältige kulturelle Aktivitäten der Freien Schule Riesenklein in Halle ... S. 5 Es erwartet uns ein spannendes Jahr! Ihr Jürgen Banse Geschäftsführer inlingua Sprachschule feierte Eröffnung des neuen Standorts im Dessau-Center ... S. 6 Teutloff-Bildungszentrum Wernigerode führt im Harz erfolgreich Projekt „innoJOB“ mit den Sekundarschulen der Region durch ... S. 7 Schüler der Freien Waldorfschulen Magdeburg und Halle nahmen an Olympischen Spielen teil ... S. 8 01 Manfred Zimmer erneut zum Vorsitzenden des VDP Sachsen-Anhalt e.V. gewählt Der Stendaler Manfred Zimmer, Inhaber der Berufsbildungsakademie „Altmark“ und geschäftsführender Gesellschafter der Privatschulen „Altmark“ gGmbH, wurde auf der Herbsttagung des Verbandes Deutscher Privatschulen (VDP) Sachsen-Anhalt e. V. eindruckvoll in seinem Amt bestätigt. Die VDP-Mitgliederversammlung wählte ihn einstimmig erneut zum Vorsitzenden des Landesverbandes, für den er sich bereits seit Anfang 2006 verantwortlich zeichnet. Zuvor arbeitete Zimmer schon mehr als 10 Jahre sehr engagiert im Vorstand des VDP Sachsen-Anhalt mit. Nach seiner Wahl erläuterte Manfred Zimmer den Teilnehmern der Herbsttagung die Hauptziele des VDP Sachsen-Anhalt während der nächsten vier Jahre: Durch einen intensiven kritisch-konstruktiven Dialog vor allem mit den Politik- und Behördenvertretern, die ihren Hauptschwerpunkt in den Bereichen Bildung sowie Arbeit und Soziales haben, will der Verband für eine Chancengleichheit der Schulen in freier Trägerschaft und für eine verlässliche Arbeitsmarktpolitik werben. In ihren Ämtern wurden gleichfalls ohne Gegenstimme die Vorstandsmitglieder Dr. Birgit Braune (MBA Naumburg), Dr. Karin Köhli (BBI Halle) und Christward Buchholz (Freie Waldorfschule Magdeburg) bestätigt. Neu in den Vorstand des VDP Sachsen-Anhalt wurden Ingolf Fölsch (Oskar-Kämmer-Schule Wernigerode) und Jochen Muhs (W. Blindow-Schulen Halle) gewählt. Manfred Zimmer während der offiziellen Eröffnung der neuen Geschäftsstelle des VDP Sachsen-Anhalt am 23.09.2009 Als Gastreferenten traten zudem auf der VDPHerbsttagung Dr. Siegfried Eisenmann (Präsident des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung in Sachsen-Anhalt) sowie Klaus Olbricht (Präsident der IHK Magdeburg) auf und stellten sich den Fragen und Anregungen der Verbandsmitglieder. Der VDP Sachsen-Anhalt e. V. vertritt die Interessen von mehr als 70 Trägern (mit 170 Niederlassungen) allgemein- und/oder berufsbildender Schulen in freier Trägerschaft sowie privater Erwachsenenbildungsdienstleister in Sachsen-Anhalt. VDP Sachsen-Anhalt plädiert auf Bildungskonvent für Bildungsvielfalt und fairen Wettbewerb „Der vermittelnde Vorschlag des VDP SachsenAnhalt lautet, dem Modell der thüringischen Landesregierung zu folgen und die Gemeinschaftsschule bzw. AOS parallel neben den Grundschulen, Sekundarschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Förderschulen zuzulassen sowie langfristig eine schulträgerunabhängige Finanzierung durch ein Bildungsgutscheinsystem einzuführen.“ So beendete Jürgen Banse, Vertreter des VDP Sachsen-Anhalt im Bildungskonvent, seine Ausführungen vor den Konvents- 02 .......................................................................... teilnehmern zu den Schulstrukturvorstellungen seines Verbandes. Nach Auffassung des VDP Sachsen-Anhalt würde in erster Linie ein fairer Wettbewerb der Schulträger um die Gewinnung von Schülern zu einer deutlichen Verbesserung der Schulqualität staatlicher und freier Schulen im Land führen. Voraussetzung hierfür wäre aber u. a. die generelle Aufhebung der Schuleinzugsbereiche, die Beschäftigung der Lehrkräfte beim jeweiligen Schulträger, die Gewährung pädagogischer Freiräume durch die Schulverwaltung (diese müsste jedoch das Erreichen vorgegebener Bildungsziele regelmäßig überprüfen) sowie die Ausgabe von Bildungsgutscheinen, die von den Schülerinnen und Schülern bzw. deren Eltern an der Schule ihrer Wahl eingelöst werden können. Dabei könnten die unterschiedlichen pädagogischen Konzepte der Schulen und die individuellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler besser aufeinander abgestimmt werden. „Ein sprachbegabtes Kind könnte beispielsweise eine Schule auswählen, zu deren Profil die Bilingualität gehört.“, so Banse. Die Entscheidung über die pädagogische Ausprägung sowie über die konkrete Schulform sollte allein der jeweilige Schulträger treffen können. Dazu könnte auch die Entscheidung für eine Gemeinschaftsschule bzw. Allgemeinbildende Oberschule (AOS; Modell der SPD-Landtagsfraktion), in denen das längere gemeinsame Lernen im Vordergrund stehen soll, gehören. „Chancengleich- heit durch Bildungsvielfalt – dieses Prinzip ist aus unserer Sicht der Königsweg.“ argumentiert der Geschäftsführer des VDP Sachsen-Anhalt. Dabei verweist er u. a. auf die positiven Beispiele des niederländischen Schulsystems und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Kindertagesstätten in Sachsen-Anhalt. Eine alternativlose Einführung der AOS bzw. der Gemeinschaftsschule, die zu einer Abschaffung anderer Schulformen (z. B. der Grundschulen) oder zu einer starken Eingrenzung (z. B. der Gymnasien) führen würde, lehnt der Verband aber ab. Der Bildungskonvent arbeitet seit 2007 im Land Sachsen-Anhalt. Ihm gehören 37 ständige Mitglieder verschiedener gesellschaftlicher Institutionen und zwei Moderatoren an. Der Konvent soll auf Beschluss des Landtages vor dem Hintergrund internationaler Vergleichsstudien sowie der demografischen Situation in Sachsen-Anhalt Empfehlungen für ein leistungsfähigeres allgemeinbildendes und berufsbildendes Schulsystem, das den Anforderungen der Zukunft gerecht wird, erarbeiten. Bundestagskandidaten Sachsen-Anhalts betonen mehrheitlich hohe Bedeutung des Arbeitsmarktinstruments berufliche Weiterbildung Rechtzeitig vor der Bundestagswahl hatte der VDP Sachsen-Anhalt die Bundestagskandidaten aller Wahlkreise Sachsen-Anhalts zu bildungsund arbeitsmarktpolitischen Themen befragt und die Antworten der Politiker ausgewertet und veröffentlicht (s. unter www.vdp-sachsen-anhalt.de). SGB III aus, wonach beispielsweise Umschulungen in medizinischen Berufen grundsätzlich nur noch von den Arbeitsverwaltungen gefördert werden dürfen, wenn die Kosten des letzten Drittels der Umschulungen von anderen Institutionen übernommen werden. Während die Antworten der Bundestagskandidaten zu einigen Fragen sehr unterschiedlich ausfielen, gab es doch eine sehr große – parteienübergreifende – Übereinstimmung zu folgenden Themen: //Nahezu alle antwortenden Kandidaten sehen die wesentlich geringeren Aufwendungen der öffentlichen Hand für die Schüler/innen freier Schulen (im Vergleich zu den Aufwendungen für die Schüler/innen staatlicher Schulen) als Hauptursache für die Erhebung (betriebswirtschaftlich notwendiger) Schulgelder durch die Schulen in freier Trägerschaft an. //Nach Auffassung fast aller Bundestagskandidaten ist die Förderung der beruflichen Weiterbildung das effizienteste und nachhaltigste Arbeitsmarktinstrument, das darüber hinaus am Besten geeignet ist, dem künftigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken. //Alle Kandidaten sprachen sich für eine Abschaffung der derzeitigen Regelung des § 85 Abs. 2 S. 3 „Damit stimmen die Bundestagskandidaten unseres Landes mit wichtigen Positionen des VDP Sachsen-Anhalt überein. Wir werden aber auch nach der Wahl die Arbeit der gewählten Bundestagsabgeordneten daran messen, ob sie die 03 benannten Problemfelder aktiv aufgreifen, um hier die notwendigen Änderungen herbeizuführen.“, so Manfred Zimmer, Vorsitzender des VDP Sachsen-Anhalt. Unmittelbar nach der Bundestagswahl versendete der VDP Sachsen-Anhalt an alle gewählten Bundestagsabgeordneten des Landes eine Ausarbeitung über die Erwartungen der Verbandsmitglieder an die Bundespolitik in der neuen Legislaturperiode insbesondere in den Bereich Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Migrationspolitik unter Berücksichtigung der genannten Antworten der Mandatsträger. MBA Naumburg erhielt Qualitätssiegel des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie Das Institut für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf überprüfte und bewertete kürzlich unter Berücksichtigung von fünf Qualitätsmerkmalen insgesamt 30 Logopädieschulen in ganz Deutschland. Dabei erreichte die Medizinische Berufs-Akademie (MBA) Naumburg ein stolzes Ergebnis. „Erzielt man hierbei einen Qualitätsindex von mindestens 80 Prozent, erhält man das Qualitätssiegel des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie. Die MBA hat 93 Prozent – und damit ein bundesweites Spitzenergebnis – erreicht.“, freuen sich Dr. Birgit Braune und Klaus Mischke, die Geschäftsführer der privaten Bildungseinrichtung. Das erteilte Siegel gilt zunächst für drei Jahre. Hierdurch wird dokumentiert, dass sich die MBA an strenge Qualitätsrichtlinien bei der Ausbildung von staatlich anerkannten Logopäden hält. Besonders „punkten“ konnte die MBA beispielsweise mit der materiell-technischen Ausstattung aller Schulräume, der schulinternen Mediathek, dem Online-Zugang für alle Schüler/innen, mit der Organisation und Umsetzung des theoretischen und praktischen Unterrichts sowie mit den gewonnenen Praktikumspartnern (u. a. die Klinische Lehrpraxis im Burgenlandklinikum). Derzeit besuchen insgesamt 63 Schüler/innen die dreijährige Berufsfachschule Logopädie der MBA Naumburg. Ausgebildete Logopäden sind unter anderem spezialisiert auf die Behandlung von Kindern mit Sprachstörungen, von sogenannten Stotterern und auch von Menschen, die wegen ihres Berufes eine besondere Stimmbildung benötigen oder die nach einem Schlaganfall unter Sprech- und Schluckstörungen leiden. Weitere Informationen zu den Bildungsangeboten der MBA Naumburg erhält man hier: www.mba-akademie.de 04 Vielfältige kulturelle Aktivitäten der Freien Schule Riesenklein in Halle Mit immer neuen Ideen begeistert die Freie Schule Riesenklein Kinder und Eltern im Großraum Halle/Saale. So nahmen die „Riesenkleinen“ kürzlich aktiv am 2. Internationalen Tag des Schultheaters teil. Dieser soll dazu beitragen, das Theaterspiel an Schulen besser zu verankern und zu fördern. Jahr 2010. Für dieses Projekt gewannen die „riesenkleinen“ Teilnehmer den 1. Platz im Wettbewerb „Halle: Meine Stadt der Vielfalt“. „Alle Kinder waren mit Feuereifer bei der Sache. Der Kalender ist wunderschön geworden“, lobt daher auch Bettina Schwieger vom Riesenklein e.V. Auch die Geschäftsstelle des VDP Sachsen-Anhalt ziert seit kurzem der „Königskalender“. Dieser kann noch käuflich zum Vorzugspreis von 8 Euro erworben werden beim Riesenklein e.V.: Telefon: 03 45 / 52 16 58 33 e-Mail: [email protected] Schüler/innen und Mitarbeiter der RiesenkleinGrundschule zeigten so bei einer öffentlichen Aufführung am zentral gelegenen Leipziger Turm in Halle Proben ihres Könnens. Die Schule bietet ihren Schülern bereits seit Jahren im Rahmen des Ganztagsunterrichts eine Reihe von entsprechenden kulturellen Angeboten, dazu gehört zum Beispiel das Schattentheater. Darüber hinaus kooperieren die „Riesenkleinen“ seit 2008 mit dem Freien Theater Schaustelle in Halle. Ein weiteres interessantes Projekt der freien Grundschule sorgte Ende des Jahres 2009 für Aufsehen. 18 Schüler/innen der Schule machten sich in Halle auf den Weg, um die Stadt und deren Bewohner besser kennenzulernen. So wurden u. a. ein Polizist, ein Kioskbesitzer oder auch die Oberbürgermeisterin von den Kindern befragt, was sie machen würden, wenn sie einen Tag lang König in Halle wären. Die Antworten füllen nun einen von den Kindern selbst gestalteten kunterbunten „Königskalender“ für das 05 inlingua Sprachschule feierte Eröffnung des neuen Standorts im Dessau-Center Höchst international ging es kürzlich im DessauCenter zu, als die inlingua Sprachschule offiziell den Umzug vom Schlossplatz in ihre neuen Räumlichkeiten feierte. Die zahlreichen Gäste wurden in sieben Fremdsprachen willkommen geheißen, u. a. auf Griechisch, Chinesisch und Russisch. Anschließend konnten die Besucher an kurzen Probetrainings teilnehmen, bei denen schnell klar wurde, mit wie viel Spaß eine Fremdsprache unter der Anleitung kompetenter Sprachlehrer gelernt werden kann. „Mit dem Umzug konnten wir die Bedingungen für unsere Kunden und Mitarbeiter noch einmal deutlich verbessern.“, so Paul Wolpert, Inhaber der renommierten Sprachschule. Für den Sprachunterricht stehen nunmehr 700 innovativ und stilvoll gestaltete Quadratmeter zur Verfügung. Die inlingua Sprachschulen arbeiten weltweit auf der Grundlage des speziellen inlingua-Sprachkonzepts. Dazu gehören u. a. die Arbeit in Kleingruppen und der Einsatz von Sprachlehrern, die ihre jeweilige Muttersprache unterrichten. Die inlingua Sprachschule Dessau bietet maßgeschneiderte Firmenschulungen an, den Erwerb von Sprachdiplomen, Übersetzungen und Sprachreisen. Sehr eng ist auch die Zusammenarbeit mit den Arbeitsverwaltungen (Durchführung von Fremdsprachentrainings für Arbeitslose sowie von Weiterbildung für Beschäftigte in Unternehmen nach dem sog. WeGeBau-Programm) und mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Durchführung von Integrationskursen). Weitere Informationen über die inlingua-Sprachschule Dessau finden Sie hier: www.inlingua-dessau.de 06 Teutloff-Bildungszentrum Wernigerode führt im Harz erfolgreich Projekt „innoJOB“ mit den Sekundarschulen der Region durch Ein gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen privaten Erwachsenenbildungsdienstleistern und allgemeinbildenden Schulen stellt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Modellprojekt „innoJOB“ dar (JOB steht hierbei für JugendOffensive-Beruf). Unterstützt wird das Programm vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes Sachsen-Anhalt, dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall, dem Landkreis Harz und regionalen Unternehmen. In der Harz-Region wurde mit der Modelldurchführung das traditionsreiche Teutloff-Bildungszentrum Wernigerode beauftragt, das hierbei u. a. mit einem weiteren VDP-Mitglied – der Oskar-Kämmer-Schule – eng zusammenarbeitet. Ziel des noch laufenden Projektes ist eine spezifische Berufsorientierung, die zu einem verbesserten Übergang zwischen Schule und Ausbildung führen soll, um langfristig die hohen Abbrecherraten in der Berufsausbildung zu reduzieren. Hieran nahmen im vergangenen Schuljahr 2008/09 insgesamt 317 Schüler/innen der Klassenstufe 9 aus sechs Sekundarschulen der Region WernigerodeBlankenburg teil. Umsetzung des „innoJOB“-Projektes in der Region Wernigerode/Blankenburg: Die Schüler/innen lernen während eines Schuljahres in insgesamt 80 Stunden aus dem Angebot von 10 Berufsfeldern mindestens 3 Berufsbereiche intensiver kennen und sammeln wichtige praktische Erfahrungen in diesen Berufsfeldern. Zur Auswahl stehen u. a. die Bereiche Metalltechnik, Elektrotechnik, IT, Verkauf, Gesundheit/Soziales oder Wirtschaft. Der konkrete Schülereinsatz wird mit den jeweiligen Sekundarschulen geplant und besprochen. Gleichzeitig erhalten die zuständigen Lehrkräfte für Wirtschaft und Technik fundierte Informationen zu festgestellten Fähigkeiten, Kenntnissen und Kompetenzen ihrer Schüler/innen, die gemeinsam ausgewertet werden. Außerdem bekommen die Mädchen und Jungen zum Abschluss des Schuljahres ein aussagekräftiges Zertifikat für ihre künftigen Bewerbungsunterlagen. Schüleranteil in den 180 ausprobierten Berufsbereichen Bernhard Duve, der Projekt-Koordinator des Teutloff-Bildungszentrums Wernigerode, ist über die bisherige Resonanz der teilnehmenden Schulen sehr erfreut: „Die Schulleiter haben be- Durchführungszeitraum: Schuljahr 2008/ 2009 10 Praxistage a 8 Std. Gesamtschülerzahl: 317 Jungen: 163 Mädchen: 154 Berufsbereichsdurchläufe: 1689 Garten- und Landschaftsbau Hotel / Gaststätte / Hauswirtschaft 87 Erziehung 91 84 Wirtschaft IT 144 Gesundheit 306 Verkauf Metalltechnik Elektrotechnik Bautechnik 264 121 Holztechnik 154 105 153 stätigt, dass es eine richtige Entscheidung war, mit diesem Praxistag außerhalb des Lernortes Schule in guter partnerschaftlicher Zusammenarbeit den allgemeinbildenden Unterricht stärker als bisher an berufsbezogenen Orientierungshilfen zu koppeln.“ Ein wichtiges Anliegen ist es ihm und den schulischen Partnern, die bisherigen guten Erfahrungen zu nutzen sowie nach Beendigung des Modellprojektes derartige Berufsorientierungen im Land zu verstetigen und in verlässlichen Strukturen zu etablieren. Das Projekt „innoJOB“ soll den mit dem Landesprogramm BRAFO eingeleiteten Berufsorientierungs- und Stabilisierungsprozess der Schüler/innen während der Klassenstufen 7 bzw. 8 nachhaltig ergänzen. 07 Schüler der Freien Waldorfschulen Magdeburg und Halle nahmen an Olympischen Spielen teil Nicht in Vancouver oder London, sondern im thüringischen Beichlingen fanden im letzten Sommer Sportwettkämpfe statt, an denen neben Schülern der Waldorfschulen Leipzig, Dresden, Eisenach, Chemnitz, Jena und Cottbus auch Fünftklässler der Freien Waldorfschulen Magdeburg und Halle teilnahmen. Das Besondere hierbei: Die Schüler/innen traten in den alten olympischen Disziplinen gegeneinander an, u. a. im Speer- und Diskuswurf, im Sprint, im Ringen und im Weitsprung. Hierfür war natürlich vorab ein intensives Training erforderlich. Bei den olympischen Wettkämpfen selbst ließen die Teilnehmer den Geist des klassischen Griechenland auferstehen. So wurden die Athleten – festlich in ihre weißen Gewänder gehüllt – vom Oberschiedsrichter als Vertreter der Städte Sparta, Olympia, Athen, Delphi und weiterer Regionen begrüßt. Die Spiele wurden mit der gemeinsam gesungenen „Ode an die Freude“ eröffnet, die Olympische Flamme wurde unter lautem Jubel entzündet und der Olympische Eid gesprochen. Mit großem Ehrgeiz absolvierten alle Teilnehmer die Disziplinen, zu denen sie antraten und feuer- ten ihre Schulkameradinnen und –kameraden frenetisch an. Zuletzt fanden – als Höhepunkte – ein Staffellauf und ein Wagenrennen statt. Insgesamt dauerte die „Waldorf-Olympiade“ eine Woche, in der die insgesamt 220 Teilnehmer/ innen auch miteinander musizierten, tanzten, spielten, trainierten und malten. Dabei entstanden viele Freundschaften mit den Schülerinnen und Schülern der übrigen teilnehmenden Waldorfschulen – wie bei den „richtigen“ Olympischen Spielen eben. Herausgeber: Verband Deutscher Privatschulen (VDP) Sachsen-Anhalt e.V. Otto-von-Guericke-Straße 86a // 39104 Magdeburg Redaktionelle Verantwortung: Jürgen Banse, Geschäftsführer Tel.: +49 (391) 73 19 160 // Fax: +49 (391) 73 19 161 www.vdp-sachsen-anhalt.de // [email protected] Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers. Wir freuen uns über Gestaltungshinweise und Themenanregungen. Bitte wenden Sie sich direkt an die VDP-Geschäftstelle in Magdeburg. 08