- Sparkasse Holstein

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- Sparkasse Holstein
S Sparkasse
Holstein
Geschäftsbericht.
2012
Kompetenz.
Made in Holstein. Nähe. Made in Holstein. Rendite. Made
Fortschritt.
in Holstein. Vertrauen. Made in Holstein.
Tatkraft.
Made in Holstein.
Holstein. Kompetenz.
Made in Holstein.
Erfolg.
Made in Holstein.
Vertrauen.
Made in Holstein.
Nähe.
Made in Holstein.
Qualität.
Made in
Made in Holstein.
Rendite.
Made in Holstein.
Fortschritt.
1
Holstein. Tatkraft. Made in Holstein. Erfolg. Made in Holstein.
Made in
Qualität.
Kompetenz.
Made in Holstein.
Ihre Filiale
In unseren Filialen entwickeln wir für unsere Privat- und Geschäftskunden eine
individuelle Liquiditäts- und Vorsorgestrategie und beraten sie bei Vermögensaufbau, Immobilienfinanzierung sowie in allen weiteren Fragen rund ums Geld.
Vermögensmanagement
Unsere Kunden mit erhöhtem Vermögen und verstärktem Beratungsbedarf
betreuen wir in unseren VermögensmanagementCentern
(z. B. Vermögensstrukturierung, Wertpapiere, Steueroptimierung).
Private Banking
Unseren Privat- und Firmenkunden mit überdurchschnittlich hohem Vermögen
bieten wir z.B. eine individuelle Depotbetreuung und Vermögensverwaltung,
Stiftungsmanagement und vieles mehr.
FirmenkundenCenter
In unseren FirmenkundenCentern kümmern wir uns beispielsweise um
klassische Finanzierungen, Leasing, das Auslandsgeschäft, Zins- und
Währungsmanagement und erneuerbare Energien.
StartUp-Center
Schritt für Schritt in die Selbstständigkeit, ob Gründung oder Nachfolge – das
StartUp-Center begleitet Existenzgründer und plant mit ihnen ihren Start ins
Unternehmertum.
Öffentliche Kunden
Kommunen und kommunalnahe Wirtschaftsunternehmen werden durch ein
Spezialistenteam individuell betreut – auch in Fragen des Zinsmanagements,
der Grundstückserschließung oder der Privatisierungsberatung.
S-Immobiliengesellschaft Holstein (SIG-Holstein)
Alle, die eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchten, finden bei der SIG-Holstein, die
30 Mitarbeiter beschäftigt, Immobilienkompetenz im Hause der Sparkasse Holstein.
Außerdem erschließt die SIG-Holstein Baugebiete und projektiert den Hochbau.
2
Inhalt.
4 Ein Wort vorweg
6 Auf einen Blick
7
8
11
20
28
28
Lagebericht
Rahmenbedingungen
Wirtschaftsbericht
Risikobericht
Nachtragsbericht
Prognosebericht
35 Bericht des Verwaltungsrates
37 Jahresabschluss zum 31.12.2012
38 Jahresbilanz
40 Gewinn- und Verlustrechnung
41 Anhang
65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
66 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
67 Impressum
68 Sparkassen-Finanzgruppe
Auf den Seiten 14/15, 22/23 sowie 30/31 haben wir
einige künstlerische Impressionen eingefügt.
3
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kunden und Geschäftspartner,
im Geschäftsjahr 2012 hat die Sparkasse
Holstein mit 60 Mio. € ein sehr gutes
Ergebnis vor Bewertung erreicht, das
über dem Landes- und Bundesdurchschnitt der Sparkassen liegt. Während
aus dem eigenen Geschäft ein positives
Bewertungsergebnis resultierte,
mussten leider auch im Geschäftsjahr
2012 die Landesbankbeteiligungen im
Wert reduziert werden. Nach Steuern
beläuft sich der Jahresüberschuss wie im
Vorjahr auf 12 Mio. €. Die Bilanzsumme
stieg im Jahresvergleich von 5,3 Mrd. €
auf 5,5 Mrd. €. Das Eigenkapital konnte
weiter gesteigert werden, so dass die
Kernkapitalquote Ende 2012 über
10 %, die Gesamtkapitalquote bei über
14 % liegt.
Aufgrund unserer Eigenkapitalstärke und
der soliden wirtschaftlichen Entwicklung
in unserer Region konnten wir das Kundenkreditvolumen weiter auf 4,6 Mrd. €
steigern. Die gute Wirtschaftslage und
sehr geringe Kreditausfälle sorgen dafür,
dass auch bei diesem Wachstumskurs
das Risiko stets im Rahmen bleibt. Das
Wachstum im Bereich der Girokonten hat
sich im Geschäftsjahr 2012 ebenfalls
beschleunigt. Wir bieten unseren
Privatkunden ein einzigartiges Produktbündel aus kostenlosem OnlineGirokonto, preisgünstigem Dispositionskredit und dem Riester-Banksparplan
Holstein VorsorgePlus an. Die Einlagen
der Privatkunden stiegen um 1,7 %,
insgesamt beträgt die Summe der
Einlagen 3,6 Mrd. €.
In unserem Geschäftsgebiet von
Fehmarn bis Hamburg sind wir mit
35 Filialen für unsere Kunden gut
erreichbar. Um kleinere Geschäftskunden
in der Fläche besser betreuen zu können,
haben wir zum Jahresbeginn 2013 den
Bereich der Immobilien- und Geschäftskundenbetreuung völlig neu aufgestellt.
An 14 (bisher acht) Standorten stehen
engagierte Betreuer für kleine Geschäftskunden und Immobilienfinanzierungen
in den Filialen zur Verfügung.
4
Michael Ringelhann,
Dr. Martin Lüdiger,
Joachim Wallmeroth
(von links nach rechts)
Auch in Hamburg will die Sparkasse
Holstein ihren Expansionskurs in den
nächsten Jahren konsequent fortsetzen.
Die S-Immobiliengesellschaft Holstein
hat in Rahlstedt den ursprünglichen
Standort der Sparkasse des Kreises
Stormarn zurückerworben und errichtet
dort ein neues Gebäude, in dem die
Sparkasse Holstein die neue Filiale sowie
das Vermögensmanagement Rahlstedt
eröffnen wird. Damit kehrt die Sparkasse
Holstein nach über 50 Jahren an diesen
traditionellen Standort zurück – rund
100 Jahre nach Gründung der Sparkasse
des Kreises Stormarn in Wandsbek und
Errichtung der ersten Nebenstelle in
Rahlstedt.
Traditionell finanziert die Sparkasse
Holstein die mittelständische Wirtschaft
in unserer Region. Unser Spezialistenteam für erneuerbare Energien berät
beispielsweise Investoren von
Photovoltaik- und Windenergieanlagen.
Außerdem beraten wir als vertrauenswürdiger Partner die Bürgerinnen und
Bürger bei der Anlage ihrer Ersparnisse.
Von acht Vermögensmanagement- und
drei Private-Banking-Standorten aus
betreuen wir die Kunden mit einem
größeren Beratungsbedarf im gesamten
Geschäftsgebiet. Unser Portfoliomanagement entwickelt zusam­men mit
den Kunden individuelle Anlagekonzeptionen nach den jeweiligen Anlagepräferenzen. Für das Gesamtvermögen
des Kunden ergibt sich damit eine
ganzheitliche Anlage- und Finanzstrategie.
Die Sicherheit war und ist seit jeher einer
der wichtigsten Aspekte der Geldanlage.
Um die Bedeutung des Sparens und der
finanziellen Vorsorge auch jungen
Menschen deutlich zu machen, finden
jedes Jahr zum Weltspartag besondere
Aktionen statt. In 2012 haben wir unter
dem Motto „Kleine Künstler ganz groß“
21.000 Keramik-Sparschweine in
unserem Geschäftsgebiet verteilt. Die
kleinen Schweine konnten von den
Kindern nach Herzenslust bemalt, fleißig
„gefüttert“ und zum Weltspartag in eine
der 35 Filialen der Sparkasse Holstein
gebracht werden. Von dieser
erfolgreichen Aktion geben wir auf den
Seiten 30/31 ein paar Eindrücke.
Als gesunde öffentlich-rechtliche
Sparkasse versorgen wir die Region mit
Bankdienstleistungen, fördern aber auch
durch Spenden, Sponsoring und vor
allem natürlich durch die Stiftungen der
Sparkasse Holstein das gesellschaftliche
und soziale Leben in dieser Region. Viele
sportliche, kulturelle und Bildungsinitiativen wären ohne dieses Engagement gar nicht möglich. Wir freuen uns,
dass alle Bürger damit an dem Erfolg
unserer Sparkasse teilhaben können. Im
Geschäftsjahr 2012 wurden von der
Sparkasse 4,4 Mio. € im Rahmen des
gesellschaftlichen Engagements zum
Wohle der Region aufgewendet, weitere
Gelder flossen aus den Stiftungen in
Projekte in der Region.
Parallel zum erfolgreichen Naturerlebnis
Grabau in Stormarn wurde 2012 das
Leuchtturmprojekt „Erlebnis Bungsberg“
auf der höchsten Erhebung des Landes
Schleswig-Holstein vorangetrieben. Mit
dem „Bildungsspaß“ wird der Bungsberg
aus seinem jahrelangen Dornröschenschlaf geweckt und soll – genau wie das
Naturerlebnis Grabau – als außerschulischer Lernort Heerscharen von
Kindern und Jugendlichen begeistern.
Durch die Wiedererrichtung der
Waldschänke wird der Bungsberg aber
auch wieder als Ausflugsort attraktiv.
Damit schaffen die Stiftungen der
Sparkasse Holstein einen Mehrwert für
die Region und machen diese sowohl für
Einheimische als auch für Touristen noch
attraktiver.
Ihr Vorstand
Dr. Lüdiger
Wallmeroth
Ringelhann
5
Ostsee
Die Sparkasse Holstein
auf einen Blick.
Bilanzsumme
Kundeneinlagen
Kreditvolumen
Bilanzgewinn
5,5 Mrd. €
3,6 Mrd. €
4,6 Mrd. €
12 Mio. €
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
1.097
Auszubildende94
Filialstandorte35
SB-Filialen35
Stand: 31.12.2012
6
Lagebericht.
1 Rahmenbedingungen
1.1 Organisatorische und rechtliche Rahmenbedingungen
1.2 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
1.3 Branchen- und Wettbewerbssituation
2 Wirtschaftsbericht
2.1Geschäftsentwicklung
2.1.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen
2.1.2 Kreditgeschäft
2.1.3 Kundeneinlagen
2.1.4 Dienstleistungsgeschäft
2.1.5 Eigenanlagen in Wertpapieren
2.1.6 Beteiligungen
2.1.7 Interbankengeschäft
2.1.8 Nicht bilanzwirksames Geschäft
2.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2.3.1 Vermögenslage
2.3.2 Finanzlage
2.3.3 Ertragslage
3 Risikobericht
3.1 Einbettung des Risikomanagements in die
Unternehmenssteuerung
3.2 Grundlagen des Risikomanagements
3.3Risikotragfähigkeit
3.4Risikoarten
3.4.1 Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft
3.4.2 Risiken im Beteiligungsgeschäft
3.4.3 Marktpreisrisiken
3.4.4 Liquiditätsrisiken
3.4.5 Operationelle Risiken
3.5 Gesamtbeurteilung der Risikolage
4 Nachtragsbericht
5 Prognosebericht
7
5.1 Voraussichtliche Rahmenbedingungen
5.2 Voraussichtliche Geschäftsentwicklung der Sparkasse
Holstein
5.2.1 Zinsüberschuss
5.2.2 Ordentlicher Ertrag
5.2.3 Ordentlicher Aufwand
5.2.4 Bewertungsergebnis
5.2.5 Neutrales Ergebnis
5.2.6 Voraussichtliches Ergebnis und Kennzahlen
5.3 Strategische Zielstellungen
7
1 Rahmenbedingungen
1.1 Organisatorische und rechtliche
Rahmenbedingungen
Die Sparkasse Holstein (nachstehend
auch: Sparkasse) ist eine mündelsichere,
am Gemeinwohl orientierte rechtsfähige
Anstalt des öffentlichen Rechts. Träger
der Sparkasse ist der Zweckverband
Sparkasse Holstein, an dem der Kreis
Ostholstein und der Kreis Stormarn zu
gleichen Teilen beteiligt sind.
Die Sparkasse ist Mitglied des
Sparkassen- und Giroverbandes für
Schleswig-Holstein (SGVSH) und über
diesen dem Deutschen Sparkassen- und
Giroverband e. V. (DSGV) angeschlossen.
Sie gehört darüber hinaus dem bundesweiten Haftungsverbund der SparkassenFinanzgruppe an. Das aus Sparkassen,
Landesbanken und Landesbausparkassen bestehende überregionale
System stellt sicher, dass im Bedarfsfall
ausreichend Mittel zur Verfügung stehen,
um Forderungen der Kunden und das
Institut selbst zu sichern.
Sitz: Bad Oldesloe und Eutin
Hauptstandorte:
Hagenstraße 19, 23843 Bad Oldesloe
und Am Rosengarten 3, 23701 Eutin
Geschäftsgebiet: Kreis Ostholstein, Kreis
Stormarn mit den angrenzenden
Amtsgerichtsbezirken (inkl. Hamburg
und Norderstedt)
Die Sparkasse ist mit einem dichten
Standortnetz von Fehmarn bis Hamburg
präsent. Unseren Kunden stellen wir in
35 Filialen ein umfangreiches Angebot
an Finanzdienstleistungen zur
Verfügung. Um den steigenden
Kundenbedürfnissen auch zukünftig
gerecht zu werden, haben wir im
vergangenen Jahr unsere Beratungskompetenz in den Filialen ausgebaut und
den Bereich der Immobilien- und
Geschäftskundenbetreuung neu
aufgestellt. Damit bietet die Sparkasse
Holstein jetzt an 14 (bisher acht)
Standorten eine individuelle Immobilienund Geschäftskundenberatung an.
8
Zusätzlich können Serviceleistungen in
35 Selbstbedienungsfilialen in Anspruch
genommen werden. Die Telefon-Filiale ist
darüber hinaus kostenlos unter der
0800 21352240 erreichbar, um Wünsche
und Fragen der Anrufer professionell
abzuwickeln. Unsere Internet-Filiale
bietet neben den klassischen
Onlinebanking-Funktionen auch die
Möglichkeit, verschiedene Produkte vom
heimischen PC aus direkt abzuschließen
oder Beratungstermine zu vereinbaren.
Für Smartphones und Tablets stehen
zusätzlich verschiedene Banking-Apps
zur Verfügung.
Kunden mit speziellerem Beratungsbedarf betreuen wir an zentralen
Standorten im Geschäftsgebiet. Ob
Firmenkunden-, StartUp-Center oder
Öffentliche Kunden, ob Vermögensmanagement oder Private Banking –
unsere jeweiligen Berater und Betreuer
erarbeiten zusammen mit ihren Kunden
auf Basis unseres umfangreichen
Leistungsangebots das Lösungspaket,
das am besten zur aktuellen Kundensituation passt. Zum Angebot gehören
dabei auch die Produkte und Dienstleistungen der Verbundpartner innerhalb
der Sparkassen-Finanzgruppe, wie z. B.
der Landesbausparkasse (LBS), der
Provinzial, der DekaBank oder der
Deutschen Leasing AG.
Unterstützt werden unsere Kundenberater und -betreuer durch weitere
zentrale Produktspezialisten und
Backoffice-Bereiche. Darüber hinaus
sorgen verschiedene Stabsbereiche
dafür, dass Vorstand, Vertrieb und
Backoffice möglichst optimale
Rahmenbedingungen für ihre Arbeit
vorfinden und jederzeit auf alle
notwendigen Steuerungsinformationen
zurückgreifen können.
Die Dienstleistungen der S-Immobiliengesellschaft Holstein mbH & Co. KG – SIG –
(vormals S-Erschließungsgesellschaft
Holstein mbH & Co. KG) als Tochtergesellschaft der Sparkasse Holstein
ergänzen das Angebot im Bereich der
Erschließung von Baugebieten und
Initiierung von Hochbauprojekten. In
2012 wurde zudem der Geschäftsbereich
der Immobilienvermittlung von der
Sparkasse auf die SIG übertragen, um die
Kompetenzen im Immobiliengeschäft
zukünftig stärker zu bündeln. Die
Immobilienmakler und -maklerinnen
stehen jedoch weiterhin als Ansprechpartner in den Filialen vor Ort zur
Verfügung.
Die Sparkasse ist als Marktführer ein
starker Partner in ihrem Geschäftsgebiet.
Sie ist ein bedeutender Arbeitgeber,
Ausbilder und Steuerzahler. Die Sparkasse Holstein und ihre 17 Stiftungen1
engagieren sich gesellschaftlich mit
einem erheblichen Beitrag insbesondere
für soziale, kulturelle, bildungsbezogene
und sportliche Zwecke sowie für den
Umwelt- und Naturschutz in ihrer
Region. Schwerpunkte liegen vor allem
bei nachhaltigen Projekten sowie der
Förderung von Kindern, Jugendlichen
und des ehrenamtlichen Engagements.
Ferner ist die Sparkasse maßgeblicher
Partner bei der Stiftung Schloss
Ahrensburg, der Stiftung Herrenhaus
Stockelsdorf sowie bei der BürgerStiftung Ostholstein und der BürgerStiftung Stormarn. Unser Stiftungsportal
unter www.stiftungen-sparkasseholstein.de informiert über die
zahlreichen Aktivitäten im abgelaufenen
Jahr.
Euroraum insgesamt – sind sogar in eine
neuerliche Rezession geraten. Im
Euroraum sind dafür vor allem die
bekannten südlichen Krisenländer
Italien, Spanien, Griechenland und
Portugal verantwortlich.4
Die deutsche Wirtschaft startete
dagegen noch kraftvoll in das Jahr 2012.
Die Zwischenschwäche Ende 2011 wurde
schnell überwunden. Seit dem Sommer
2012 verlangsamte sich aufgrund der
Schwäche wichtiger Partnerländer und
aus der krisenbedingten Verunsicherung
die konjunkturelle Entwicklung. Insgesamt konnte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands mit einem
Plus von 0,7 % abschließen. Das ist zwar
deutlich weniger als in den starken
Erholungsjahren 2010 und 2011 mit
seinerzeit 4,2 % respektive 3,0 %; im
internationalen Vergleich jedoch
zufriedenstellend. Der Staatshaushalt ist
aufgrund der kräftigen Steuereinnahmen
und der guten Beschäftigungslage
erstmals seit 2007 nahezu ausgeglichen;
gemessen am BIP erreichte der Staat
eine Überschussquote von 0,1 %.5
Das Wachstumstempo der Weltwirtschaft
hat sich 2012 verringert. Auch die zuvor
sehr dynamischen Schwellenländer
haben einen Gang zurückgeschaltet. Die
USA konnten 2012 im Umfeld der
expansiven Ausrichtung der Geldpolitik
der US-Zentralbank ein moderates
Wirtschaftswachstum von 2,2 % (real
0,1 %) erreichen. Dabei blieb die Lage
am US-Arbeitsmarkt weiter angespannt
und die Binnennachfrage verhalten.2
Japan konnte zunächst ein Jahr nach den
Naturkatastrophen mit hoher Produktion
ins Jahr 2012 starten, fiel dann aber nach
Auslaufen der Wiederaufbau- und
Nachholeffekte wieder zurück.3
Im ersten Halbjahr konnte zunächst die
Nachfrageschwäche in den europäischen
Partnerländern durch Absatzerfolge auf
außereuropäischen Märkten kompensiert
werden. In den letzten Monaten des
Jahres ließ die Exporttätigkeit nach,
insgesamt legte diese jedoch um 4,1 %
zu. Die Importe weiteten sich mit einer
Rate von 2,3 % aus, sodass der
Außenbeitrag einen entscheidenden
Wachstumsanteil zum Bruttoinlandsprodukt beisteuerte.6 Die deutsche
Binnennachfrage entwickelte sich
unterschiedlich: Der private Konsum
(real +0,8 %) und der Wohnungsbau
waren durchaus Träger des Wachstums.
Beide profitierten von der guten
Beschäftigungslage und der anziehenden Einkommensentwicklung. Beim
Wohnungsbau kamen die günstigen
Finanzierungsbedingungen bzw. der
Anlagedruck angesichts der Niedrigzinsphase dazu. Die Investitionen waren
hingegen schwach. Die Bau- und
Ausrüstungsinvestitionen waren mit
1,1 % bzw. 4,4 % rückläufig.7
Weite Teile Europas – so etwa das
Vereinigte Königreich, aber auch der
Der Verbraucherpreisindex (VPI) für
Deutschland erhöhte sich um 2,0 %. Die
1.2 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Zu Beginn des Jahres
2012 wurde die
Sparkassen- und
Bürger-Stiftung Stormarn
von 1998 aufgelöst und
der Bürgerstiftung
Stormarn zugelegt. Die
Anzahl der Stiftungen
reduzierte sich 2012
folglich von 18 auf 17.
2
Vgl. Sachverständigenrat,
Jahresgutachten
2012/13, S. 24 ff. sowie
S. 37.
3
Vgl. Sachverständigenrat,
Jahresgutachten
2012/13, S. 27 und S. 28.
4
Vgl. Sachverständigenrat,
Jahresgutachten
2012/13, S. 31 bis 35.
5
Vgl. Pressemitteilung
vom 15.01.2013 – 17/13
des Statistischen
Bundesamtes Deutschland.
6
Vgl. Pressemitteilung
vom 15.01.2013 – 17/13
des Statistischen
Bundesamtes Deutschland.
7
Vgl. Pressemitteilung
vom 15.01.2013 – 17/13
des Statistischen
Bundesamtes Deutschland.
1
9
Jahresteuerungsrate lag damit niedriger
als im Vorjahr (2011: +2,3 %). Die
Energie- und Rohstoffpreise bewegten
sich weiterhin auf einem hohen Niveau
und auch die überdurchschnittlichen
Preiserhöhungen bei den Nahrungsmitteln hatten gegenüber dem Vorjahr
einen noch größeren Einfluss. Zudem
sind die Preise für Dienstleistungen,
insbesondere Verkehrsdienstleistungen,
gestiegen.8
Die Arbeitslosenquote in SchleswigHolstein lag im Jahresdurchschnitt bei
6,9 % (Vorjahr: 7,2 %). Im Kreis Ostholstein verringerte sich die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2012 auf 6,5 %
(Vorjahr: 7,0 %), im Kreis Stormarn war
mit gegenüber dem Vorjahr unverändert
4,1 % im Jahresdurchschnitt 2012 die
niedrigste Arbeitslosenquote des Landes
zu verzeichnen.11
1.3 Branchen- und Wettbewerbssituation
Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt
setzte sich im Verlauf des Jahres 2012
fort, wenn auch mit einer deutlich
schwächeren Dynamik. Die Zahl der
Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt
erreichte mit 41,6 Mio. einen neuen
Höchststand. In den meisten Unternehmen wurde 2012 der Personalbestand entgegen der Vorsicht bei den
Investitionen gehalten, was sich in der
durchschnittlichen Arbeitslosenquote
bemerkbar machte. Diese verringerte
sich von 7,1 % im Jahr 2011 auf 6,8 % im
Jahr 2012.9 Angesichts der demographischen Perspektiven und des in vielen
Qualifikationen bereits knappen
Angebots auf dem Arbeitsmarkt bauen
die Unternehmen wieder für bessere
Zeiten vor.
In Schleswig-Holstein hat sich die
Wirtschaftslage weiterhin positiv
entwickelt. Preisbereinigt ergab sich
2012 ein Anstieg des BIP um 0,9 %. Der
Wirtschaftszweig Maschinenbau sowie
die Dienstleistungsbereiche trugen mit
ihren positiven Zuwachsraten erheblich
zum Wachstum in Schleswig-Holstein
bei. Die Umsätze im Ernährungsgewerbe,
in der chemischen sowie pharmazeutischen Industrie waren dagegen
rückläufig. Das verarbeitende Gewerbe
sowie das Baugewerbe zeigten nominal
ein positives Wachstum, real ging die
Wertschöpfung jedoch zurück.10
10
Die Risiken für das deutsche Finanzsystem sind anhaltend hoch. Noch immer
bestimmt die europäische Staatsschuldenkrise die Risikolage, sie hat sich
im Laufe des Jahres ausgeweitet und
zeitweise zugespitzt. Die Europäische
Zentralbank ergriff aufgrund der sich bis
in die Sommermonate verstärkenden
Verunsicherung der Märkte Maßnahmen,
um die Stabilität auf den Finanzmärkten
zu gewährleisten. Dazu gehörten die
Refinanzierung von Banken, der Ankauf
von Anleihen und zuletzt die Ankündigung unbegrenzter Anleihekäufe.
Die Sparkasse Holstein kann für 2012
trotz der herrschenden Verunsicherung
auf den Märkten wieder ein überaus
erfreuliches Ergebnis vorweisen. Der
sehr gute operative Erfolg des Vorjahres
konnte übertroffen werden. Die
zumindest mittelbar beeinflussbaren
Bewertungsergebnisse fallen ebenfalls
sehr positiv aus. Getrübt wird der
Jahresabschluss 2012 lediglich dadurch,
dass ein Teil der Erfolge für Bewertungsmaßnahmen im kaum beeinflussbaren
Bereich des über den SGVSH gehaltenen
Beteiligungsportfolios aufgewendet
werden musste. Selbst diese Belastungsfaktoren konnten jedoch problemlos aus
dem operativen Ergebnis heraus
verkraftet werden, was ein klares Indiz
für die wirtschaftliche Stärke der
Sparkasse darstellt.
Vgl. Pressemitteilung
vom 15.01.2013 – 18/13
des Statistischen
Bundesamtes Deutschland.
9
Vgl. Statistik der
Bundesagentur für Arbeit,
Arbeitslosenquoten im
Jahresdurchschnitt 2012 –
Länder und Kreise –
Stand: 03.04.2013
(http://statistik.
arbeitsagentur.de).
10
Vgl. Presseinformation
Nr. 60/2013 des
Statistischen Amtes für
Hamburg und SchleswigHolstein vom 27.03.2013.
11
Vgl. Statistik der
Bundesagentur für Arbeit,
Arbeitslosenquoten im
Jahresdurchschnitt 2012 –
Länder und Kreise –
Stand: 03.04.2013
(http://statistik.
arbeitsagentur.de).
8
2 Wirtschaftsbericht
2.1 Geschäftsentwicklung
Der Jahresabschluss der Sparkasse
Holstein wurde unter Beachtung der
Vorschriften des Handelsgesetzbuchs
(HGB) und der Verordnung über die
Rechnungslegung der Kreditinstitute
(RechKredV) sowie der Pfandbriefgesetze
(PfandBG, ÖPG) aufgestellt. Die nachfolgenden Ausführungen nehmen Bezug
auf die Entwicklung der Sparkasse
Holstein im abgelaufenen Geschäftsjahr
2012. Die angegebenen Kennzahlen
wurden basierend auf der Jahresbilanz
und der Gewinn- und Verlustrechnung
als gerundete Werte berechnet.
Unsere zu Beginn des Jahres 2012
formulierten, vorsichtig optimistischen
Erwartungen an die Geschäftsentwicklung wurden weitgehend übertroffen. Die
im Jahresverlauf weiterhin günstige
Zinsstruktur, erfolgreiche Bemühungen
im Sachkostenmanagement sowie
Geschäftsentwicklung
(ausgewählter Positionen)
deutlich unter der Prognose liegende
Bewertungsergebnisse im Kreditbereich
führten in Summe zu einer klaren
Übererfüllung unserer internen
Zielsetzungen.
Das positive operative Jahresergebnis
versetzt uns in die Lage, unsere
verschiedenen Eigenkapitalbestandteile
weiter zu stärken. Damit ist die Sparkasse sowohl auf weiteres Wachstum als
auch auf künftige regulatorische
Rahmenbedingungen gut vorbereitet.
Unabhängig davon konnten im laufenden
Jahr alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen an Eigenkapitalunterlegung
und Liquidität jederzeit problemlos
erfüllt werden.
Die Veränderungen unserer Bilanzsumme, des Geschäftsvolumens sowie
ausgewählter Bilanzpositionen haben wir
in der folgenden Übersicht zusammengestellt:
Bestand
Bestand
31.12.2012 31.12.2011
Mio. €
Geschäftsvolumen (GV)
Mio. €
Veränderung
von 2011 auf 2012
Mio. €
%
Strukturanteil in
% des Geschäftsvol.
2012
2011
(Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten)
5.651,4
5.383,3
268,1
5,0 %
Bilanzsumme
5.526,8
5.285,9
240,9
4,6 %
4.562,0
4.343,6
218,4
5,0 %
80,7 %
80,7 %
Davon Forderungen an Kreditinstitute
495,1
408,7
86,4
21,1 %
8,8 %
7,6 %
Davon Wertpapiervermögen
419,9
351,9
68,0
19,3 %
7,4 %
6,5 %
55,2
90,3
−35,1 −38,9 %
1,0 %
1,7 %
3.614,7
3.602,8
11,9
0,3 %
64,0 %
66,9 %
344,9
341,3
3,6
1,1 %
6,1 %
6,3 %
2.997,0
2.895,5
101,5
3,5 %
53,0 %
53,8 %
207,7
259,3
−51,6 −19,9 %
3,7 %
4,8 %
1.444,7
1.238,3
25,6 %
23,0 %
Aktivgeschäft
Davon Kundenkreditvolumen
inkl. Eventualverbindlichkeiten
Davon Beteiligungen und Anteile an verbundenen
Unternehmen
Passivgeschäft
Davon Mittelaufkommen von Kunden
Darunter: Spareinlagen
Darunter: andere Verbindlichkeiten
Darunter: verbriefte Verbindlichkeiten*)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten*)
206,4
16,7 %
*) Aus den verbrieften Verbindlichkeiten sind 25 Mio. € (Vorjahr: 25 Mio. €) Inhaberschuldverschreibungen herausgerechnet, da sie an ein
Kreditinstitut veräußert wurden. Sie werden hier in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dargestellt.
2.1.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen
Die Bilanzsumme erhöhte sich im Jahr
2012 von 5.285,9 Mio. € auf 5.526,8 Mio. €.
Die Entwicklung der Sparkasse war im
Aktivgeschäft gekennzeichnet von einem
weiteren Wachstum des Kundenkredit-
volumens sowie einem Anstieg des
Wertpapiervermögens, bedingt durch die
Neuanlage in europäischen Anleihen.
Das Mittelaufkommen von Kunden stieg
im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls, wenn
auch geringfügig, an. Ursächlich dafür
11
war neben der Erhöhung der anderen
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden der
Rückgang der verbrieften Verbindlichkeiten aufgrund der Fälligkeit mehrerer
Inhaberschuldverschreibungen. Die
Bestände an Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr.
Dies ist aktivseitig auf die Anlage in
Termingeldern zurückzuführen. Im
Passivgeschäft wurden erstmals
öffentliche Pfandbriefe emittiert sowie
das Volumen der Hypothekenpfandbriefe
an institutionelle Anleger erhöht. Das
aus Bilanzsumme und Eventualverbindlichkeiten bestehende Geschäftsvolumen
erhöhte sich entsprechend in dieser
Größenordnung.
2.1.2 Kreditgeschäft
Im vergangenen Jahr 2012 haben wir
erneut mehr Kredite an unsere Kunden
vergeben. Das Kundenkreditvolumen
(inkl. Eventualverbindlichkeiten) erhöhte
sich stärker als im Vorjahr erwartet
um 218,4 Mio. € bzw. 5,0 % (Vorjahr:
+175,8 Mio. € bzw. +4,2 %) auf
4.562,0 Mio. €.
Der Anteil des Kreditgeschäfts am
gesamten Geschäftsvolumen liegt bei
80,7 % und hat sich im Vergleich zum
Vorjahr nicht verändert.
Das Kreditvolumen der Unternehmen
und Selbstständigen lag mit 6,9 %
deutlich über dem Niveau des Vorjahres.
Im Bereich der öffentlichen Haushalte
erhöhte sich die Nachfrage wieder
(+3,2 %) nach dem Rückgang im Vorjahr
(−8,5 %). Die Nachfrage der Privatpersonen nach Krediten war mit −0,5 %
leicht rückläufig. Mit dem Konzept zur
Neuorganisation der Geschäfts- und
Immobilienkundenbetreuung haben wir
auf die wenig befriedigende Entwicklung
der letzten Jahre reagiert und eine
wichtige Voraussetzung für die nachhaltige Stärkung des Geschäftsfeldes
„Private Immobilienfinanzierung“
geschaffen.
2.1.3 Kundeneinlagen
Das Mittelaufkommen von Kunden in
Höhe von 3.614,7 Mio. € hat sich trotz
des anhaltend starken Preiswettbewerbs
gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Mio. €
bzw. 0,3 % leicht erhöht. Der Anteil am
12
Geschäftsvolumen ist mit 64,0 % jedoch
etwas niedriger als im Vorjahr.
Bei den Spareinlagen erhöhte sich in
2012 der Bestand um 3,6 Mio. € auf
344,9 Mio. €. Die Sparkasse gestaltet
üblicherweise die Sparkonten im
Neugeschäft als unechte Spareinlagen
(ohne Ausgabe einer Sparurkunde), die
als „andere Verbindlichkeiten“ zu
bilanzieren sind. In diesem Jahr erfreuten sich jedoch wieder Sparformen mit
dem charakteristisch „roten Sparbuch“
bei unseren Kunden großer Beliebtheit.
Das Volumen der unverbrieften anderen
Verbindlichkeiten erhöhte sich um
101,5 Mio. € oder 3,5 % auf 2.997,0 Mio. €.
Insbesondere Privatpersonen haben
über kurzfristig angelegte Gelder und
Sichteinlagen ihre Einlagen erhöht.
Bei den verbrieften Verbindlichkeiten
gegenüber Kunden ist das Volumen um
51,6 Mio. € bzw. 19,9 % deutlich zurückgegangen. Der starke Rückgang erklärt
sich mit der Fälligkeit mehrerer Inhaberschuldverschreibungen. Dagegen
entwickelten sich die hauseigenen drei
Varianten der Holstein Struktur Anleihe
jedoch sehr erfreulich. Sie konnten das
Jahr 2012 mit überzeugenden Wertentwicklungen abschließen. Der Gesamtbestand der Holstein Struktur Anleihe
stieg um 11,9 Mio. € bzw. 15,4 %.
2.1.4 Dienstleistungsgeschäft
Der Girokontobereich als Drehscheibe
der Kundenbeziehung und Hauptprodukt
des Dienstleistungsgeschäfts hat sich
trotz des umkämpften Marktes im Jahr
2012 insgesamt positiv entwickelt. Die
Kontenzahlen stiegen in Summe um
2,3 %. Im Segment Privatkunden wurden
unsere Girokontoprodukte Holstein
GiroDirekt und Holstein GiroSB weiter
stark nachgefragt. Unsere Kunden
schätzen hier besonders den kostengünstigen, rund um die Uhr möglichen
Zugriff auf die Kontoservicefunktionen
per Online-Banking mit dem smsTANoder chipTAN-Verfahren bzw. über unsere
SB-Geräte.
Das Wertpapiergeschäft hat sich in 2012
gegenüber dem Vorjahr insgesamt stabil
entwickelt. Auf Basis des auf Gesamtjahressicht positiven Marktumfeldes
konnten die Erträge aus dem Wertpapiergeschäft in Summe leicht gesteigert
werden. Im Bereich der eigenen Wertpapiere sind die anhaltenden Absatzerfolge hinsichtlich der hauseigenen
Holstein Struktur Anleihe und die daraus
resultierenden positiven Ertragseffekte
hervorzuheben. Insgesamt lagen die
Erträge aus dem Wertpapiergeschäft auf
Vorjahresniveau.
Einen deutlichen Beitrag zum Dienstleistungsergebnis lieferten im abgelaufenen Jahr unsere Angebote im
Derivategeschäft. Unsere Spezialisten
erbringen hier zusätzlich auch im Auftrag
einer anderen Sparkasse Beratungsdienstleistungen für deren Kunden. Die
Erträge sind gegenüber dem hervorragenden Jahr 2011 insgesamt leicht um
9,3 % gesunken.
Im Vorsorge- und Versicherungsgeschäft
stand auch im Jahr 2012 unser eigenes
Produkt „Holstein VorsorgePlus“ im
Mittelpunkt, das dem zinstragenden
Geschäft zuzurechnen ist und sich erneut
großer Beliebtheit erfreute. Insgesamt
wurden 2.857 Verträge in diesem
Produkt 2012 abgeschlossen. In der
klassischen Lebensversicherung wie
auch bei den Sachversicherungen
konnten wieder gute vertriebliche
Erfolge erzielt werden.
2.1.5 Eigenanlagen in Wertpapieren
Das Wertpapiervermögen der Sparkasse
wurde in 2012 um 68,0 Mio. € auf rund
419,9 Mio. € erhöht. Dies entspricht
einem Anteil am Geschäftsvolumen von
7,4 %. Der Bestand an Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen
Wertpapieren wurde auf der einen Seite
in 2012 um 75,4 Mio. € erhöht, die
Position „Aktien und andere nicht
festverzinsliche Wertpapiere“ wurde auf
der anderen Seite per Saldo um knapp
7,5 Mio. € vermindert.
2.1.6 Beteiligungen
Das Beteiligungsportfolio der Sparkasse
weist zum Jahresende 2012 ein Gesamtvolumen in Höhe von 55,2 Mio. € aus
(Vorjahr: 90,3 Mio. €). Es besteht im
Wesentlichen aus der Beteiligung am
SGVSH, der wiederum für die Sparkassen
diverse Beteiligungen an Unternehmen
der Sparkassen-Finanzgruppe hält, sowie
der Unterbeteiligung über den DSGV ö.K.
an der Landesbank Berlin Holding AG.
Im Zusammenhang mit der über den
SGVSH mittelbar gehaltenen Beteiligung
an der HSH Nordbank AG bestand für die
schleswig-holsteinischen Sparkassen
zum 31.12.2012 Abschreibungsbedarf.
Im Jahresabschluss der Sparkasse wurde
eine Wertminderung in Höhe von rund
31,1 Mio. € berücksichtigt, wodurch sich
der Buchwert unserer Beteiligung am
SGVSH auf 45,1 Mio. € (Vorjahr: 75,7 Mio. €)
reduziert hat.
Als Ergebnis einer Bewertung der
Beteiligung an der Landesbank Berlin
Holding AG hat der DSGV ö.K. eine
Wertminderung festgestellt, da
erforderliche Restrukturierungen, auch
vor dem Hintergrund der veränderten
Eigenkapitalanforderungen nach
Basel III, sowie niedrige Ergebniserwartungen erhebliche Unsicherheiten
beinhalten. Im Jahresabschluss 2012
haben wir entsprechend unserer
Beteiligungsquote einen Betrag von rund
4,5 Mio. € auf den Beteiligungsbuchwert
abgeschrieben, wodurch sich der
Buchwert unserer Beteiligung von 9,8
Mio. € auf 5,3 Mio. € bzw. auf rund 25 %
seines Ursprungswertes aus dem Jahre
2007 (21 Mio. €) reduziert hat.
Die weitere Entwicklung der Werthaltigkeit der Verbundbeteiligungen
kann sich bei ungünstigem Verlauf
gegebenenfalls belastend auf die
Sparkasse auswirken. Nach den
Abschreibungen im Geschäftsjahr sowie
in den Vorjahren gehen wir jedoch
derzeit von einem moderaten Risiko
zukünftiger Wertminderungen aus.
2.1.7 Interbankengeschäft
Die Forderungen an Kreditinstitute
erhöhten sich um 86,4 Mio. € auf
495,1 Mio. € (21,1 %). Der Bestand
umfasst überwiegend bei Kreditinstituten unterhaltene Tages- und
Termingelder. Entgegen den Erwartungen des Vorjahres zeigt sich eine
deutliche Erhöhung (+206,4 Mio. €) bei
den Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten mit einem Bestand von
1.444,7 Mio. € zum Jahresende. Dies ist
insbesondere auf ein höheres Volumen
an Pfandbriefen zurückzuführen. Von den
13
14
Pierre Schumann: Komposition drei Möwen
25 Jahre Sparkassen-Kulturstiftung Ostholstein.
Am 11.12.1986 gründete die damalige Kreissparkasse Ostholstein die Kulturstiftung Kreissparkasse Ostholstein als
Stiftung bürgerlichen Rechts. Die Stiftung ist ausgerichtet auf die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere der
Heimatpflege und Heimatkunde. Sie hat das Ziel, heimische Kulturgüter in Ostholstein zu halten oder zurückzugewinnen
und so einen Beitrag für die kulturelle Bedeutung des Kreises Ostholstein zu leisten. „Im Kreis Ostholstein findet sich
eine Vielzahl kultureller Werte, deren Erhaltung und Bewahrung eine gesellschaftliche Aufgabe von besonderem Rang
darstellt. Auch die Heimatkunde und die Heimatpflege gewinnen bei vielen Menschen in immer stärkerem Maße einen
höheren Stellenwert.“ Mit diesem Text gab die Kreissparkasse Ostholstein am 18.05.1987 die Genehmigung der
Sparkassen-Kulturstiftung Ostholstein durch die Stiftungsaufsicht bekannt. „Als kommunales Institut ist die
Kreissparkasse Ostholstein ihrem Geschäftsgebiet traditionell eng verbunden und fühlt sich deshalb auch dem
kulturellen Erbe verpflichtet“, heißt es weiter.
Die Kreissparkasse Ostholstein stattete die Stiftung mit einem Startkapital von 100.000 DM aus, das laut Satzung der
Stiftung bis zum 31.12.1996 auf mindestens 500.000 DM aufgestockt werden sollte. Ende Dezember 2011 beträgt das
Stiftungskapital rund 705.900 €. In den 25 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung die Kultur in Ostholstein mit
insgesamt 550.000 € gefördert. Dabei reicht das Förderspektrum von Veranstaltungen wie der bunten Zeitreise
„Vielerley Feierey“ rund um das Eutiner Schloss bis zum Ankauf von Kunstwerken.
Einer der bedeutendsten von der Kulturstiftung geförderten Künstler war der Bildhauer Pierre Schumann (1917–2011),
der als einer der wenigen zeitgenössischen Künstler aus Schleswig-Holstein auch international – wie beispielsweise in
Italien, Frankreich und Dänemark – bekannt und anerkannt ist. Pierre Schumann wurde 1917 in Heide geboren. Nach
seinem Studium verbrachte er einige Zeit in Paris, wo er enge Kontakte mit Osspi Zadkine und Jean Arp pflegte;
Kontakte, die sich entscheidend auf Schumanns Arbeit auswirkten.
Neben Arbeiten aus Marmor und Granit schuf er zeitweilig auch Metallskulpturen. Anfang der sechziger Jahre entdeckte
er die Marmorbrüche von Carrara, Italien, für seine Kunst. Jahr für Jahr erhielt er dort im ständigen Miteinander mit
anderen Bildhauern Bestätigung und Impulse für das eigene Schaffen.
Hauptmotive der Werke von Pierre Schumann sind die Themen „Mutter und Kind“, die „ruhenden Figurationen“,
inspiriert durch die Marmorberge von Carrara, „Wisent“ und „Stier“ sowie Vogelkompositionen mit der „Möwe“ als
Sinnbild des Nordens in den verschiedenen Erscheinungsformen.
Mehrfach wurde Schumann mit Preisen und Auszeichnungen geehrt (u. a. mit dem Kulturpreis des Kreises Ostholstein).
Seine Werke sind in elf europäischen Museen vertreten und werden in vielen Galerien gezeigt.
Schumanns Wirken in Ostholstein – er lebte seit 1976 in Sagau – sowie die künstlerische Qualität seiner Arbeit waren
Anlass für die Stiftung, über mehrere Jahre hinweg Objekte von ihm anzukaufen und in öffentlichen Räumen
auszustellen, um so auf sein Werk aufmerksam zu machen und seine „Kunst zum Anfassen“ allen Bevölkerungsschichten
zugänglich zu machen. Die Sammlung der Stiftung begann 1991 mit dem Erwerb der Marmorskulptur „Junger Wisent“, der seitdem die Kundenhalle der Eutiner Sparkassenfiliale ziert. Bei Abmessungen von 65 Zentimetern Höhe,
110 Zentimetern Länge und 45 Zentimetern Breite wiegt die Skulptur stattliche 350 Kilogramm.
1999 wurde die Bronzeskulptur „Romeo und Julia“ sowie die „Komposition drei Möwen“ aus Marmor und 2006 ein
Bronzeguss einer weiblichen Figuration angeschafft; alle sind in der Hauptstelle der Sparkasse Holstein in Eutin
ausgestellt. Den Bestand von Schumann-Werken rundet eine 2007 angekaufte Kunstmappe mit Bildern, Zeichnungen
und einem Booklet ab.
Das bewegte Künstlerleben Schumanns wurde in einer im Jahr 2003 veröffentlichten Monographie ausführlich
dargestellt. Ziel der Dokumentation ist es, einen Überblick über die Schaffensphasen und Themenkomplexe zu
vermitteln. Das Buch ist reichhaltig mit Abbildungen von Schumanns Werken illustriert. Die Beschreibungen enthalten
unter anderem Hinweise zum Werkstoff und verweisen auf Motivvariationen. Die Sparkassen-Kulturstiftung Ostholstein
hat die Herausgabe dieser Monographie durch Übernahme eines Teils der Druckkosten für eine Auflage von 2.000
Exemplaren gefördert.
15
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entfallen rund 321,6 Mio. €
auf zweckgebundene Refinanzierungen
des Kundenkreditgeschäfts über die
Kreditanstalt für Wiederaufbau und die
Landwirtschaftliche Rentenbank.
2.1.8 Nicht bilanzwirksames Geschäft
Die Sparkasse hat im abgelaufenen
Geschäftsjahr derivative Instrumente
hauptsächlich zur Steuerung des
allgemeinen Zinsrisikos eingesetzt. Zur
Realisierung des gewünschten Risikoprofils im Zinsbuch wurden Swaps im
Gesamtvolumen von 105,0 Mio. € im
Geschäftsjahr neu abgeschlossen. Das
gesamte Kontraktvolumen der Zinsswaps betrug per Jahresende 2012
1.071,0 Mio. €. Für weitere Informationen
verweisen wir auf die umfangreiche
Anhangsangabe zu den derivativen
Finanzinstrumenten.
2.2 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Gut ausgebildete sowie engagierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind
der entscheidende Erfolgsfaktor der
Sparkasse. Zum Jahresende 2012
beschäftigte die Sparkasse 1.097
Mitarbeiter (31.12.2011: 1.143 Mitarbeiter), davon 296 Teilzeitkräfte und 94
Auszubildende. Zusätzlich waren zu
diesem Zeitpunkt in unserer
Tochtergesellschaft, der SIG, 27 Mitarbeiter (31.12.2011: 6 Mitarbeiter) tätig.
Der bei der Sparkasse gesunkene
und bei der SIG angestiegene
Personalbestand resultiert unter
anderem aus dem Übergang der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Immobilienvermittlungsgeschäfts von
der Sparkasse zur SIG.
Den ständig steigenden Anforderungen
sowohl der Kunden an Beratungs- und
Servicequalität als auch der Bankenaufsicht an eine adäquate Qualifizierung
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
wird die Sparkasse durch kontinuierliche
Personalentwicklung und -förderung
gerecht. Vorbereitend dazu finden
regelmäßige Personalkonferenzen statt,
in denen Potenziale und Entwicklungsbedarfe systematisch erhoben werden.
Der frühzeitigen Förderung von
Leistungs- und Potenzialträgern tragen
16
wir mit einem speziellen Förderkonzept
Rechnung, das wir in 2012 eingeführt
haben. Die Teilnehmer in den Fördergruppen bauen in verschiedenen
Trainings ihre persönlichen und
methodischen Kompetenzen
systematisch aus. Die Bearbeitung
sparkassenweiter Projektaufgaben
erweitert den fachlichen Fokus über das
eigene Aufgabengebiet hinaus. Auch
neue Führungskräfte oder Mitarbeiter,
die in absehbarer Zeit Führungsaufgaben
übernehmen werden, durchlaufen eine
spezielle Qualifizierungsreihe; von
Gesprächsführungstechniken über
Kommunikationsinstrumente und
Coachings bis hin zu einer kollegialen
Beratung ist vieles dabei.
Mit dem Ziel, qualifizierte Positionen aus
den eigenen Reihen besetzen zu können,
werden gezielt Traineeprogramme durchgeführt und ehemalige Auszubildende
im Rahmen eines Studentenförderprogramms unterstützt. Darüber hinaus
qualifizieren sich jedes Jahr zahlreiche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach
oder während ihrer Ausbildung
erfolgreich zum Sparkassenfachwirt,
Sparkassenbetriebswirt oder über einen
dualen Studiengang zum Bachelor of
Arts. Im Rahmen unseres Hochschulmarketings gewinnen wir auch externe
Studenten für eine Karriere in der
Sparkasse Holstein und bieten in Form
von Praktika und speziellen Traineeprogrammen einen Einstieg in den Beruf.
Auch die Gesunderhaltung unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein
wichtiges Element unserer Personalarbeit. Wir betreiben daher ein aktives
Kultur- und Gesundheitsmanagement
mit zahlreichen Möglichkeiten für unsere
Beschäftigten, wie z. B. Rücken- und
Ausgleichstraining in den Pausen,
Entspannungstrainings oder ganzen
Gesundheitswochenenden. Unterstützung in schwierigen beruflichen oder
privaten Situationen bietet die Sparkasse
mit einem Employee-AssistanceProgramm, bei uns „Vertrauensberatung“
genannt, an. Im Jahr 2012 hat zudem ein
Kulturzirkel seine Arbeit aufgenommen,
der über alle Bereiche und Hierarchieebenen hinweg repräsentativ
zusammengesetzt ist. Seine Aufgabe ist
es, kulturelle Stärken zu bewahren und
zu fördern sowie kulturelle Entwicklungsfelder systematisch zu bearbeiten.
Eine jährliche Mitarbeiterzufriedenheitsbefragung liefert uns wertvolle Hinweise,
wo wir klimatisch und kulturell große
Stärken haben und auf welchen Feldern
wir noch weiter an uns arbeiten müssen.
Mit dem Zufriedenheitsniveau und seiner
Entwicklung in den letzten Jahren sind
wir mehr als zufrieden!
Die Sparkasse investiert gezielt in die
Förderung der Vereinbarkeit von Beruf
und Familie, beispielsweise durch
flexible Arbeitszeiten und spezielle
Services für Familien wie Ferienbetreuungsangebote. Familienfreundlichkeit ist für uns ein Standortfaktor und
wichtiger Aspekt der Attraktivität eines
Arbeitgebers. Die Sparkasse ist
Gründungsmitglied der Stiftung Beruf
und Familie Stormarn. Über diese
Stiftung bieten wir unseren Mitarbeitern
in Ergänzung zu den kommunalen bzw.
regionalen Betreuungsangeboten die
Möglichkeit einer Kinderbetreuung für
unvorhergesehene Betreuungsengpässe
an.
2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2.3.1 Vermögenslage
Die zu Jahresbeginn ausgewiesene
Sicherheitsrücklage erhöhte sich nach
Feststellung des Jahresabschlusses um
den Bilanzgewinn des Vorjahres von
insgesamt 12,0 Mio. €. Sie liegt zum
Jahresende 2012 bei 314,8 Mio. €. Für
die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute besteht eine
zusätzliche Vorsorge (Fonds für
allgemeine Bankrisiken) in Höhe von
67,8 Mio. €.
In Summe verfügt die Sparkasse nach
Zuweisung des Bilanzgewinns 2012 in
Höhe von 12,0 Mio. € in der Sicherheitsrücklage und dem Fonds für allgemeine
Bankrisiken über Mittel in Höhe von
394,6 Mio. € (Vorjahr: 380,0 Mio. €).
Daneben verfügt die Sparkasse über
weitere Eigenkapitalbestandteile im
Sinne des KWG.
ziffer gemäß § 2 Abs. 6 SolvV von
14,06 % aus und überschreitet damit
den derzeit in der Solvabilitätsverordnung geforderten Mindestwert von
8 % deutlich. Die Kernkapitalquote liegt
bei 10,12 %.
Mit der Bildung von Wertberichtigungen
und Rückstellungen wurde den Risiken
im Kreditgeschäft und sonstigen
Verpflichtungen entsprechend den
strengen Bewertungsmaßstäben der
Sparkasse angemessen Rechnung
getragen.
Die Bewertung des Wertpapierbestandes
erfolgte wie in den Vorjahren unter
Anwendung des strengen Niederstwertprinzips. Die übrigen Vermögensgegenstände wurden ebenso vorsichtig
bewertet. Weitere Einzelheiten zu den
Bewertungsmaßnahmen sind dem
Anhang zu entnehmen.
2.3.2 Finanzlage
Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war
im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund
einer angemessenen Liquiditätsvorsorge
jederzeit gegeben. Per Jahresende
betrug die Kennziffer gemäß Liquiditätsverordnung das 1,57-fache der
geforderten Mindestnorm. Nach der
Finanzplanung der Sparkasse ist die
Zahlungsfähigkeit auch für die absehbare
Zukunft gesichert.
Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden entsprechende
Guthaben bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Die eingeräumten
Kredit- und Dispositionslinien bei der
Deutschen Bundesbank, der HSH
Nordbank AG und der Norddeutschen
Landesbank wurden teilweise in
Anspruch genommen.
2.3.3 Ertragslage
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick
über die Ertragslage der Sparkasse:
Die Eigenkapitalanforderungen wurden
jederzeit eingehalten. Die Sparkasse
weist per 31.12.2012 eine Gesamtkenn-
17
Ertragslage
2012
2011
Veränderung
Darstellung nach Gewinn- und
Verlustrechnung
Mio. €
Mio. €
Mio. €
Zinsüberschuss (inkl. GuV-Position 3)
+Provisionsüberschuss
− Verwaltungsaufwand
=Teilergebnis
+ Sonstige Erträge und Aufwendungen
= Ergebnis vor Bewertung
±Bewertungsergebnis
− Zuführung zu dem Fonds für allgemeine
Bankrisiken
134,3
28,3
98,4
130,6
31,1
98,1
3,7
−2,8
0,3
64,2
−4,2
63,6
−3,7
0,6
−0,5
60,0
−28,7
59,9
+7,5
0,1
−36,2
2,6
44,5
−41,9
= Ergebnis nach Bewertung
28,7
22,9
5,8
− Steuern
16,7
10,9
5,8
=Jahresüberschuss
12,0
12,0
0,0
Der Zinsüberschuss des Geschäftsjahres
2012 liegt mit 134,3 Mio. € über dem
Vorjahreswert. Dazu hat die erfreuliche
Entwicklung des Kredit- sowie des
Einlagenvolumens beigetragen.
Aufgrund der im Jahr 2012 durchgängig
steilen Zinsstrukturkurve konnten
positive Transformationserträge erzielt
werden. Zudem wurde durch die erfolgreiche Emission von Pfandbriefen und
Sparkassenbriefen ein Mittelzufluss zu
attraktiven Refinanzierungsaufschlägen
erreicht.
Der Provisionsüberschuss beträgt
28,3 Mio. € und liegt damit unter dem
Vorjahreswert. Einerseits sind die
Ergebnisse aus dem Vermittlungsgeschäft im Bereich Immobilien aufgrund
der Übertragung des Geschäftsbereiches
Immobilienvermittlung an die Tochtergesellschaft SIG der Sparkasse geringer.
Andererseits sind gegenüber dem
ausgesprochen positiven Vorjahr die
Erfolge aus der Vermittlung von
Derivaten sowie aus dem Versicherungsgeschäft rückläufig.
Der Verwaltungsaufwand hat sich
gegenüber dem Vorjahr lediglich um
0,3 Mio. € erhöht. Die darin enthaltenen
Personalaufwendungen liegen mit
65,6 Mio. € über dem Vorjahresergebnis.
Der Anstieg erklärt sich insbesondere
durch Gehaltssteigerungen im Rahmen
der Tariferhöhung. Die anderen Verwaltungsaufwendungen gingen um
0,1 Mio. € auf 32,8 Mio. € zurück. Die
Einsparungen resultieren unter anderem
aus der Ausgliederung des Immobilienmaklergeschäfts an die SIG. Die
18
Maßnahmen unseres Sachkostenmanagements und deren konsequente
Umsetzung führten dazu, dass sich die
Personal- und Sachkosten auch in der
bereinigten Betrachtung unterhalb der
intern budgetierten Planwerte bewegten.
Der Saldo der sonstigen Erträge und
Aufwendungen fällt mit −4,2 Mio. €
geringer aus als im Vorjahr. Bei den
Aufwendungen sind die Abschreibungen
und Wertberichtigungen auf immaterielle
Anlagewerte und Sachanlagen (Pos. 11
der Gewinn- und Verlustrechnung)
nahezu konstant geblieben. Die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen
(Pos. 12) sind von 8,5 Mio. € auf 9,1 Mio. €
gestiegen. Sie setzen sich im Wesentlichen aus den Beträgen für Spenden
(3.950 T€), den Aufwendungen aus der
Aufzinsung von Rückstellungen (1.110 T€)
sowie aus Zuführungen zu Rückstellungen (1.068 T€) zusammen. Die
sonstigen betrieblichen Erträge (Pos. 8)
erhöhten sich leicht um 0,2 Mio. €.
Geringeren Erträgen aus der Auflösung
von Rückstellungen sowie der Veräußerung von Grundstücken und Gebäuden
stehen hier gestiegene Erträge unter
anderem aus Syndizierungen sowie
höhere Zinsansprüche auf Steuererstattungen gegenüber.
In Summe führen die dargelegten
Ergebniskomponenten zu einem
Ergebnis vor Bewertung von 60,0 Mio. €.
Im Vergleich zum Vorjahr fällt das
Ergebnis nach Bewertung mit 28,7 Mio. €
höher aus. Das Bewertungsergebnis
Wertpapier gestaltete sich für 2012 mit
11,8 Mio. € positiv. Mit −4,8 Mio. € lag
das Bewertungsergebnis Kredit auf
einem erfreulich niedrigen Niveau. Das
sonstige Bewertungsergebnis beläuft
sich auf −35,7 Mio. € und beinhaltet im
Wesentlichen die Abschreibungen auf
die Unterbeteiligung an der Landesbank
Berlin Holding und die mittelbare
Beteiligung über den SGVSH an der HSH
Nordbank AG. Zur Stärkung des Kernkapitals der Sparkasse wurden aus dem
laufenden Ergebnis 2,6 Mio. € dem
Fonds für allgemeine Bankrisiken nach
§ 340g HGB zugeführt.
Mit einem Aufwand an Einkommen- und
Ertragssteuern von 16.495 T€ gehört die
Sparkasse zu den größten Steuerzahlern
in der Region. Davon entfällt ein Anteil in
Höhe von 8.063 T€ auf die Gewerbesteuer, die zunächst den Städten und
Gemeinden im Geschäftsgebiet der
Sparkasse zugutekommt.
Auch im Jahr 2012 wurden viele
gemeinnützige Zwecke in den Kreisen
Stormarn, Ostholstein, in Hamburg,
Lübeck sowie Norderstedt durch direkte
Spenden der Sparkasse oder Zuwendungen an die Sparkassen-Stiftungen
gefördert. 3.875 T€ und damit etwas
weniger als im Vorjahr erwartet gab die
Sparkasse Holstein an ihre Stiftungen
weiter. Ein Großteil davon (2.823 T€)
floss direkt in die Stiftungsvermögen.
Das Stiftungskapital bleibt unangetastet,
gefördert wird nur aus den Zinserträgen
des Stiftungskapitals sowie aus Spenden.
Auf diesem Wege sorgen die Sparkasse
Holstein und ihre Stiftungen gezielt für
die Nachhaltigkeit ihrer Fördertätigkeit.
Die Sparkassen-Stiftung Ostholstein hat
in Kooperation mit dem Zweckverband
Bungsberg mit der die Baumaßnahmen
betreffenden vorbereitenden Umsetzung
des Projektes „Erlebnis Bungsberg“ sowie
der Erarbeitung des pädagogischen
Konzeptes begonnen. Das investive
Volumen dieses Vorhabens liegt bei ca. 4
Mio. €. Im Mai 2013 wird hier ein
kostenfreies Bildungsprogramm für
Kindergärten und Grundschulen starten.
Durch weitere Mittel der SparkassenSozialstiftung Stormarn in Höhe von rund
115 T€ konnte die energetische
Sanierung und Erweiterung des
Frauenhauses Stormarn im Jahr 2012
weitgehend abgeschlossen werden. Für
Stormarn besonders bedeutsam ist
weiterhin das gemeinsam von der
Sparkassen-Stiftung Stormarn und der
Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn und
in Kooperation mit dem Kreisjugendring
Stormarn und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein betriebene
Naturerlebnis Grabau. Seit 2007 wird
hier für Stormarner Kindergärten und
Grundschulen eine für diese inklusive
Bustransport kostenfreie pädagogische
Einrichtung mit dem Themenschwerpunkten Wald und Wasser unterhalten.
Rund 8.500 Kinder aus Grundschulen
und Kindergärten besuchten 2012 das
Naturerlebnis Grabau.
Vereine und Projekte in unserer Region
haben wir mit 286 T€ für Sponsoringmaßnahmen und Förderanzeigen sowie
121 T€ für Ausschüttungen im
Zusammenhang mit dem Zweckertrag
des PS-Sparens unterstützt.
Der Jahresüberschuss bzw. ausgewiesene Bilanzgewinn beträgt 12,0 Mio. €
und liegt damit wieder auf dem Niveau
des Vorjahres. Mit der Feststellung des
Jahresabschlusses soll dieser Betrag
gemäß § 27 des Sparkassengesetzes für
Schleswig-Holstein der Sicherheitsrücklage zugeführt werden.
Auf Basis der Definition des bundeseinheitlichen Betriebsvergleichs der
Sparkassen-Finanzgruppe beträgt das
Verhältnis der Aufwendungen zu den
Erträgen (Cost-Income-Ratio) erfreuliche
62,2 %. Der Durchschnitt der schleswigholsteinischen Sparkassen liegt bei
70,2 %, im Bundesgebiet bei 62,3 %. Für
das Jahr 2013 bleibt eine nachhaltig
unter dem Durchschnitt der Sparkassen
im Bundesgebiet liegende Cost-IncomeRatio unser Ziel. Mittelfristig streben wir
unverändert eine Cost-Income-Ratio von
60 % an. Die Fortsetzung unserer
erfolgreichen Produkt- und Preispolitik
sowie des konsequenten Risiko- und
Kostenmanagements bildet hierfür den
Rahmen.
Das gute Jahresergebnis ermöglicht uns
spürbar und frühzeitig, der Verschärfung
der Eigenkapitalanforderungen im Zuge
von Basel III zu begegnen. Die Eigenkapitalrendite, die nach der internen
19
Definition der Sparkasse ermittelt wurde,
betrug Ende des Jahres 9,2 %.12 In den
nächsten Jahren wird mit einer leichten
Verbesserung der Kennzahl gerechnet.
Insgesamt sehen wir uns auch für die
Herausforderungen der kommenden
Jahre gut aufgestellt.
3 Risikobericht
3.1 Einbettung des Risikomanagements
in die Unternehmenssteuerung
Der professionelle und verantwortungsbewusste Umgang mit Risiken ist ein
entscheidender Wettbewerbsfaktor der
Sparkasse. Daher nimmt ein aktives
Risikomanagement in der Geschäftspolitik der Sparkasse einen hohen
Stellenwert ein. Es ist Teil der Unternehmenssteuerungsprozesse, die in
diesem Zusammenhang vor allem
sicherstellen sollen, dass eingegangene
Risiken eine angemessene RenditeRisiko-Relation vorweisen und die
Gesamtsumme der Risiken stets tragbar
ist.
Auf verschiedenen Ebenen – von der
Gesamtbank bis teilweise zu einzelnen
Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuern – wird der komplette
Steuerungsprozess regelmäßig
durchlaufen. Dazu gehören die
strategische und operative Zielplanung
ebenso wie ein umfassendes Reporting
und die ständige Abweichungsanalyse
mit Festlegung entsprechender
Maßnahmen. Die Risikoparameter sind
dabei selbstverständlicher Bestandteil
aller Betrachtungen.
Sowohl auf Gesamtbankebene als auch
auf Ebene der Geschäftsbereiche liegen
für die wesentlichen Rahmenbedingungen und Ergebnisparameter
Strategiepapiere vor, die jährlich
rollierend überprüft werden. Die
strategische Planung wird im Rahmen
eines umfassenden jährlichen Planungsprozesses in operative Jahresziele
überführt. Diese sind – heruntergebrochen auf jeden einzelnen Mitarbeiter
der Sparkasse – unter anderem Basis für
die variable Vergütung. Hierbei werden
ausdrücklich nicht nur Finanzziele
berücksichtigt, sondern auch „weiche“
Faktoren wie z. B. Kundenzufriedenheit,
20
Projektergebnisse, die Zufriedenheit mit
den Leistungen interner Organisationseinheiten oder der jeweiligen Führungskräfte. Auf Grundlage entsprechender
Berichte wird die Ergebnisentwicklung
regelmäßig mit den Verantwortlichen
besprochen, um gegebenenfalls
notwendige Maßnahmen rechtzeitig
einzuleiten. Besonderes Augenmerk
legen wir darauf, in den Betrachtungsebenen unterhalb der Gesamtbank die
Ertrags-, Aufwands- und Risikokomponenten verursachergerecht einzelnen
Geschäftsbereichen zuzuweisen, um für
größtmögliche Transparenz zu sorgen.
Mit dieser ganzheitlichen Unternehmenssteuerung stellen wir sicher,
dass sowohl die aufsichtsrechtlich
definierten Risiken als auch weitere
mögliche wirtschaftliche Gefährdungen
rechtzeitig erkannt und notwendige
Schritte eingeleitet werden können.
3.2 Grundlagen des Risikomanagements
Grundlage des Risikomanagementsystems sind die vom Vorstand
formulierte Gesamthausstrategie sowie
diverse hierzu konsistente Teilrisikostrategien.
Die Kreditrisikostrategie, die Marktpreisrisikostrategie, die Liquiditätsrisikostrategie, die Strategie zum Umgang mit
operationellen Risiken und die
Beteiligungsstrategie unterstützen die
nachhaltige Optimierung des Erfolgs vor
dem Hintergrund des eingegangenen
Risikos sowie die Wirksamkeit des
Risikomanagements.
Voraussetzung für das Eingehen von
Risiken ist deren Quantifizierbarkeit in
Verbindung mit einer stets hinreichenden Risikotragfähigkeit sowie
einer daraus abgeleiteten effektiven
Limitierung. Die Zuständigkeiten für das
12
Die Eigenkapitalrendite
ergibt sich aus dem
Ergebnis vor Steuern und
vor Zuführung zu den Vorsorgereserven sowie vor
Ausschüttung an unsere
Sparkassen-Stiftungen.
Risikomanagement sind eindeutig
geregelt. Die im Zuge der 4. MaRiskNovellierung neu geforderte „Leitung der
Risikocontrolling-Funktion“ wurde dem
Bereichsleiter Unternehmenssteuerung
übertragen. Die Verantwortung für das
Risikomanagement liegt beim Vorstand
der Sparkasse.
Das Risikomanagementsystem unterstützt die Umsetzung der Teilrisikostrategien und umfasst Planungs-,
Steuerungs- und Kontrollprozesse. Es ist
somit der wesentliche Bestandteil der
ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation der Sparkasse. Es gewährleistet
einen angemessenen Umgang mit allen
für die Sparkasse wesentlichen Risiken
und wird kontinuierlich an neue
Entwicklungen angepasst, aktualisiert
und verbessert.
Ein zentraler Ausgangspunkt der
operativen Umsetzung ist die in den
Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) geforderte
Trennung von risikoeingehenden und
risikoüberwachenden Organisationseinheiten. Für den Abschluss und die
Genehmigung von Geschäften – nicht nur
im risikorelevanten Geschäft – gelten
zudem eindeutige Kompetenzregelungen. Eine prozessunabhängige
Überwachung der Aktivitäten und
Prozesse der Sparkasse (einschließlich
des Risikomanagements) findet durch
die Innenrevision statt. Entsprechend
den MaRisk werden sämtliche Aktivitäten
und Prozesse der Sparkasse in
angemessenen Abständen geprüft.
Sämtliche nach der Risikoklassifizierung
der Innenrevision relevanten Prüfungsergebnisse werden unmittelbar an den
Vorstand berichtet. Alle risikopolitischen
Vorgaben werden in einem umfassenden
IT-gestützten Managementinformationsund -steuerungssystem stets aktuell
dokumentiert.
der Risikotragfähigkeitskonzeption der
Sparkasse werden die sich aus dem
Risikomonitoring des Haftungsverbunds
der Sparkassen-Finanzgruppe
ergebenden Anforderungen sowie die
von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
erlassenen Mindestanforderungen an
das Risikomanagement berücksichtigt.
Mit Hilfe der Risikotragfähigkeitsbetrachtung wird sichergestellt, dass
eventuell auftretende Verluste der
Sparkasse zu jedem Zeitpunkt getragen
werden können; deshalb müssen
sämtliche aggregierten Risikopotenziale
kleiner sein als das jeweils zur Verfügung
stehende Risikokapital. Zusätzlich ist zu
berücksichtigen, dass die Sparkasse in
der Lage sein muss, nicht nur wahrscheinliche Risikoszenarien notfalls
mehrfach abzufangen, sondern auch
Stresssituationen wie die Finanzmarktkrise zu überstehen. Daher werden
nur Teile des insgesamt verfügbaren
Risikodeckungspotenzials zur Risikoabsorption bereitgestellt.
Die Sparkasse betrachtet die Risikotragfähigkeit in der periodischen und
regulatorischen Sichtweise. Neben der
Überwachung des laufenden Jahres
erfolgt mittels einer rollierenden
12-Monats-Betrachtung eine angemessene Risikowürdigung über den
Bilanzstichtag hinaus.
Aktuell werden die nachfolgenden
Risikoarten im Rahmen der
Risikotragfähigkeit aufgrund des
bestehenden Risikogehalts limitiert:
• die Adressenausfallrisiken
• die Marktpreisrisiken des Anlagebuchs
• das Zinsspannenrisiko (periodische
Zinsänderungsrisiken)
• das Beteiligungsrisiko
• die operationellen Risiken
• sonstige GuV-Risiken
3.3 Risikotragfähigkeit
Die Risikotragfähigkeit ist der zentrale
Baustein des Risikomanagementsystems
der Sparkasse. Sie bildet die Grundlage
für die Risikostrategie(n) und ist
Anknüpfungspunkt für Rahmenanweisungen und Organisationsrichtlinien
im Bereich des Risikomanagements. In
Die Limitierung der einzelnen Risikoarten ermöglicht eine differenzierte
Risiko-Rendite-Steuerung und ist somit
grundlegender Bestandteil eines
effektiven Risikomanagements. Die
Allokation erfolgt hierbei in Form von
Jahreslimiten. Die Zuordnung von
Jahreslimiten wurde gewählt, um vor
21
KunstBetriebe – ein Projekt der IHK zu Lübeck.
Das Kooperationsprojekt KunstBetriebe, das gemeinsam mit der Lübecker Bildhauerin Bettina Thierig und der IHK zu
Lübeck entstanden ist, gibt im Einzugsbereich der IHK dem Zusammenspiel zwischen Kultur und Wirtschaft neue
Impulse und bringt Bildhauerinnen und Bildhauer der Region mit Betrieben der Region im Rahmen eines gemeinsamen
Vorhabens zusammen. Die Künstler erarbeiten mit dem Material des Betriebes eine Skulptur.
Für die Künstler ergibt sich die neue und anregende Situation, mit fremden und möglicherweise ungewöhnlichen
Materialien zu arbeiten. Für die Betriebe entsteht durch den Kontakt mit der oder dem im Betrieb arbeitenden
Künstlerin oder Künstler eine Situation, in der bei den Mitarbeitern und Kunden Verständnis und Interesse für das
künstlerische Schaffen geweckt werden.
In der Sparkasse Holstein war der Preetzer Künstler Atif Gülücü zu Gast und vollendete vor den Augen der Kunden
innerhalb von zwei Wochen sein Kunstwerk
„Von der Wurzel der Idee zur Blüte“
Neben Holz und Metall verwendete Atif Gülücü als wesentliches Material dabei das Papier, das er in der Sparkasse
Holstein vorgefunden hatte: Plakate, Flyer und auch Geschäftsberichte der vergangenen Jahre. Auf dem Sockel
zeichnete er freihändig ein abstrahiertes Sparkassen-S und viele einzelne Zahlen: Symbol für die vielen, zum Teil auch
kleinen Beträge, die die Kunden der Sparkasse Holstein anvertrauen. Aus dieser Basis erwächst durch das beratende
Wort – symbolisiert durch die Auszüge aus den Drucksachen der Sparkasse – etwas Neues. Nach oben strebende
Blätter stehen für dieses Wachstum.
Als der Künstler erstmals die Kundenhalle der Sparkasse in Eutin betrat, inspirierte ihn dieser Raum sofort. Der runde
Kreis im Granitboden, die darauf zulaufenden Linien und der Lichtspot in der Mitte bereiteten ihm das Umfeld für seine
Installation. Ein roter Teppich läuft denn auch – den Linien im Boden folgend – auf den Mittelpunkt zu. Von oben
betrachtet ergibt sich die Gestalt eines Schlüssellochs.
Der 59-jährige Atif Gülücü stammt aus der Türkei und lebt seit 1980 in Preetz. Im Jahre 2008 waren seine Installationen
bereits in Eutin anlässlich einer Ausstellung im Ostholstein-Museum zu sehen.
Das Kunstwerk steht seit seiner Vollendung in der Mitte der Kundenhalle in Eutin. Zum Ende des Jahres wird es Teil
einer Ausstellung aller im Rahmen des Projektes KunstBetriebe erstellten Kunstwerke in der Lübecker Kunsthalle
St. Annen sein.
23
dem Hintergrund der auf der Risikokapitalallokation aufbauenden Gesamtbanksteuerung eine einheitliche Basis
für alle Risikoarten zu schaffen.
Das insgesamt zur Risikodeckung
bereitgestellte Kapital wird ohne
Berücksichtigung von risikomindernd
wirkenden Korrelationseffekten auf die
oben angegebenen wesentlichen
Risikoarten allokiert. Zur Abdeckung der
ebenfalls als wesentlich eingestuften
Liquiditätsrisiken und weiterer
Risikoarten steht zudem ein Risikopuffer
zur Verfügung.
Dem Gesamtvorstand sowie dem
Verwaltungsrat und seinem Risikoausschuss als für das Risikomanagement
verantwortlichen Aufsichtsgremien wird
regelmäßig über das Gesamtrisikoprofil
sowie die Einhaltung der Limitsysteme
der Sparkasse berichtet.
Ad-hoc-Berichterstattungen erfolgen
anlassbezogen bei signifikanten
Veränderungen des Risikodeckungspotenzials respektive signifikanten
Risikoerhöhungen.
3.4 Risikoarten
3.4.1 Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft
Unter Adressenausfallrisiken versteht
man die Gefahr der Bonitätsverschlechterung bzw. des Ausfalls eines
Kreditnehmers, die bzw. der zu einem
teilweisen oder vollständigen
Forderungsverlust führt.
Der Vorstand der Sparkasse hat Grundsätze des Adressenrisikomanagements
in einer Risikostrategie für das Kreditgeschäft niedergelegt, die jährlich
überprüft wird.
Für die Sparkasse ist das Kundenkreditgeschäft nicht nur Satzungsauftrag,
sondern eine der wichtigsten Säulen in
der geschäftspolitischen Zielsetzung, die
ausgebaut werden soll. Dabei gilt der
Grundsatz „Rentabilität vor Wachstum“.
Ein Kreditgeschäft sollte danach nur
abgeschlossen werden, wenn für das
eingegangene Risiko ein angemessener
Ertrag erzielt wird.
24
Die Beurteilung des Kreditrisikos des
einzelnen Geschäfts basiert dabei auf
einer zukunftsgerichteten Kreditwürdigkeitsprüfung unter besonderer Berücksichtigung einer dauerhaften Kapitaldienstfähigkeit. Die Hereinnahme von
Sicherheiten ist ein wesentlicher Aspekt,
der zur Begrenzung von Verlusten dient
und unter Kosten-Nutzen-Erwägungen
zu betrachten ist. Mangelnde Kapitaldienstfähigkeit darf grundsätzlich nicht
durch die Bereit-stellung von Sicherheiten ersetzt werden.
Der Risikomanagementprozess umfasst
folgende wesentliche Elemente:
• Risikoklassifizierungsverfahren (vom
DSGV entwickelte Rating- und
Scoringverfahren) in Kombination mit
risikoadjustierter Preisgestaltung
• rating- und scoringabhängige
Kompetenzen und Bearbeitungsrichtlinien für eine am Kreditrisiko
ausgerichtete Bewilligung und
Bearbeitung
• Begrenzung von Klumpenrisiken im
Wege interner, bonitätsabhängiger
Kreditobergrenzen für den Gesamtund Blankokredit, die deutlich unter
den Großkreditgrenzen des KWG
liegen
• systematische Kreditüberwachung
(Auslöser: unter anderem auch
Negativmerkmale wie Dauerüberziehungen oder Leistungsrückstände
im Sinne eines Frühwarnsystems)
inklusive Offenlegung der wirtschaftlichen Verhältnisse mit Einleitung von
risikobegrenzenden Maßnahmen
sowie Intensiv- bzw. Problemkreditbearbeitung bei signifikanter
Bonitätsverschlechterung
• Steuerung und Überwachung des
Gesamtkreditportfolios auf der
Grundlage von umfassenden
Portfolioanalysen mittels des
Portfoliomodells „Credit Portfolio
View“ (kurz: CPV)
• Die Verlustverteilung des Kreditportfolios wird in einen erwarteten
Verlust und einen unerwarteten
Verlust unterteilt. Zusätzlich wird
zwischen einer barwertigen,
wertorientierten Sicht und einer
periodischen Sicht unterschieden. In
der barwertigen, wertorientierten
Sicht ist der „erwartete Verlust“ ein
statistischer Erwartungswert, der im
Rahmen der Kalkulation eines
Kreditgeschäfts als Risikoprämie in
Abhängigkeit von der ermittelten
Ratingstufe berücksichtigt wird. Der
„unerwartete Verlust“ (Value at Risk)
spiegelt dann die möglichen Verluste
wider, die unter Berücksichtigung
eines festgelegten Sicherheitsniveaus
innerhalb der nächsten zwölf Monate
voraussichtlich nicht überschritten
werden. In der periodischen Sicht ist
der „erwartete Verlust“ der Prognosewert für den voraussichtlichen Bedarf
an Risikovorsorge auf Sicht eines
Jahres. Der „unerwartete Verlust“ zeigt
unter Beachtung eines festgelegten
Sicherheitsniveaus, welcher Risikovorsorgebedarf auf Sicht eines Jahres
nicht überschritten wird.
• Risikovorsorgemaßnahmen bei allen
Engagements, bei denen nach
umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse davon auszugehen
ist, dass es voraussichtlich nicht mehr
möglich sein wird, alle fälligen
Zins- und Tilgungszahlungen nach den
vertraglich vereinbarten Kreditbedingungen zu vereinnahmen. Bei der
Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden die voraussichtlichen Realisationswerte der
gestellten Sicherheiten berücksichtigt.
Die Innenrevision prüft die Vollständigkeit und Angemessenheit der
vorgesehenen Wertberichtigungen in
angemessenen Stichproben.
• In Abhängigkeit von der Sicherheitenart und einer unter Risikogesichtspunkten festgelegten Grenze
wird eine regelmäßige Überprüfung
der Sicherheiten vorgenommen. Zur
regelmäßigen Überwachung
anrechnungsprivilegierter, in den
Deckungsstock aufgenommener
wohnwirtschaftlicher/gewerblicher
Immobiliarsicherheiten wird das
Marktschwankungskonzept
eingesetzt. Eine Einzelobjektüberprüfung von Immobilien erfolgt
zusätzlich bei Objekten, die nicht mit
dem Marktschwankungskonzept
überwacht werden können bzw.
definierte Grenzen überschreiten.
Der Vorstand und der Risikoausschuss
der Sparkasse werden mittels Kreditrisikoberichten vierteljährlich über die
Entwicklung der Strukturmerkmale des
Kreditportfolios, die Einhaltung der
Limitsysteme und die Entwicklung der
notwendigen Vorsorgemaßnahmen für
Einzelrisiken schriftlich unterrichtet.
3.4.2 Risiken im Beteiligungsgeschäft
Der weit überwiegende Anteil des
gesamten Beteiligungsportfolios entfällt
auf strategische Beteiligungen an
Unternehmen der SparkassenFinanzgruppe. Diese setzen sich im
Wesentlichen aus der Beteiligung am
SGVSH, der wiederum für die Sparkassen
diverse Beteiligungen an Unternehmen
der Sparkassen-Finanzgruppe hält, sowie
der Unterbeteiligung über den DSGV ö.K.
an der Landesbank Berlin Holding AG
zusammen.
Vor diesem Hintergrund erfolgt das
Beteiligungscontrolling vornehmlich
unter Federführung des SGVSH. Das
Beteiligungscontrolling der Sparkasse
beschränkt sich insoweit auf die Bereitstellung wesentlicher Informationen
(Ad-hoc-Berichterstattung) sowie eine
regelmäßige Berichterstattung an die
zuständigen Gremien über die Entwicklung der Risiko- und Ertragslage in
unseren Beteiligungen.
3.4.3 Marktpreisrisiken
Das Marktpreisrisiko bezeichnet die
Gefahr von Verlusten infolge der
ungünstigen Entwicklung von Marktpreisen für Wertpapiere, Derivate und
Devisen.
Im Risikoprofil der Sparkasse nimmt das
Marktpreisrisiko eine zentrale Bedeutung ein. Die Marktpreisrisikostrategie
der Sparkasse definiert neben dem
anzustrebenden Zielzustand hinsichtlich
der Ausgestaltung des Portfolios der
Eigenanlagen auch den Umgang mit dem
im Kunden- und Eigengeschäft
vorhandenen Zinsänderungsrisiko.
Hierdurch unterstützt sie das Ziel, unter
Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit
weitere mögliche Quellen für eine
25
nachhaltige Ertragserzielung zu
identifizieren und auszuschöpfen. Die
Adressrisiken der Eigengeschäfte werden
als separater Bestandteil der Marktpreisrisiken berücksichtigt.
Alle Marktpreisrisiken außerhalb des
Zinsänderungsrisikos werden im Prozess
der Asset Allocation gesteuert. Aus dem
gesamten Anlagespektrum werden
regelmäßig solche Assetklassen ausgewählt, die aufgrund der
•
•
•
•
Ertragserwartung und Ertragshistorie,
Risikokennzahlen,
Marktliquidität und
Markteinschätzung
kennzahlen (Value at Risk) und RisikoErtrags-Kennzahlen (RORAC15) ermittelt
und beurteilt. Die Risikomessung basiert
auf einer Haltedauer von 63 Handelstagen und einem Konfidenzniveau von
95 %.
Als Maßstab hinsichtlich der Effizienz
des eingegangenen Zinsänderungsrisikos orientiert sich die Sparkasse an
einer unserer Risikoneigung
entsprechenden Benchmark. Mittels
eines zweistufigen Limitsystems wird
sichergestellt, dass vom Rendite-RisikoProfil der Benchmark nur innerhalb eines
vorgegebenen Rahmens abgewichen
werden kann.
vorteilhaft erscheinen.
Das aktuelle Marktumfeld sowie die
Einschätzung der zukünftigen Marktentwicklung der jeweiligen Assetklassen
ist fester Bestandteil des jährlichen
Allokationsprozesses.
Das Marktpreisrisiko der Positionen des
Handels- und Anlagebuchs13 wird täglich
gemessen. Das Verlustpotenzial wird mit
Hilfe eines Value-at-Risk-Ansatzes
bewertet. Im Anlagebuch beträgt die
Haltedauer in der Regel zehn Handelstage, vereinzelt sogar bis zu 250 Handelstage. Als Konfidenzniveau verwenden wir
in beiden Büchern 99 %.14
Die Risiken dieser Positionen werden
über Einzel-, Portfolio- und Gesamtlimite
begrenzt. Die Einhaltung der Limite wird
im Rahmen des täglichen Reportings
überwacht. Bei Überschreitung gewisser
Warngrenzen hat der interne Bereich
Financial Markets bzw. der externe
Manager (Spezialfondsmandate)
Maßnahmen einzuleiten, die ein
Überschreiten des jeweiligen Risikolimits
verhindern. Darüber hinaus werden im
Rahmen der periodischen Risikotragfähigkeitsberechnung regelmäßig
Stressszenarien simuliert.
Neben der dargelegten – grundsätzlich
eher GuV-orientierten – Marktpreisrisikosteuerung erfolgt monatlich eine
barwertige Gesamtbetrachtung aller
zinsrisikobehafteten Positionen. Auf
Basis einer historischen Simulation der
Marktzinsänderungen wird das Zinsänderungsrisiko in Form von Risiko-
26
Zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos
werden neben bilanzwirksamen
Instrumenten primär Zinsswaps
eingesetzt (vgl. Angaben im Anhang
zum Jahresabschluss).
Parallel zur wertorientierten Berechnung
wird vierteljährlich eine GuV-orientierte
Analyse zur Ermittlung des periodischen
Zinsrisikos durchgeführt. Neben der
Betrachtung des laufenden Jahres steht
die Entwicklung des Zinsüberschusses
der kommenden Jahre im Mittelpunkt
der Analysen. Dabei wird die Szenariotechnik angewendet, die auch Stressszenarien hinsichtlich der Zins- und der
Bilanzstrukturentwicklung beinhaltet.
Die Limitierung des periodischen
Zinsspannenrisikos erfolgt im Rahmen
der vierteljährlichen Risikotragfähigkeitsbetrachtung.
Alle Parameter bezüglich der Marktpreisrisikomessung unterliegen einem
regelmäßigen Backtesting.
Der Vorstand wird entsprechend den
genannten Zyklen fortlaufend über die
Ergebnis- und Risikoentwicklung der
Marktpreisrisikopositionen informiert.
3.4.4 Liquiditätsrisiken
Das Liquiditätsrisiko im engeren Sinn
bezeichnet die Gefahr, dass die Sparkasse ihren Zahlungsverpflichtungen
aktuell oder zukünftig nicht mehr
uneingeschränkt nachkommen kann
oder ihr hierbei inakzeptable Verluste
entstehen.
Die Sparkasse führte im
Jahr 2012 keinen Handelsbuchbestand.
14
Davon abweichend
stellen wir in der vierteljährlichen Risikotragfähigkeitsbetrachtung
über zum Risikobetrachtungszeitraum identische
Haltedauern sicher, dass
wir eingegangene Marktpreisrisiken gegebenenfalls durchstehen können
und bei temporären
Marktschwankungen
Positionen nicht sofort
verlustreich auflösen
müssen.
15
Der RORAC (return on
risk-adjusted capital)
dient als Entscheidungsgrundlage der ökonomischen Risikokapitalallokation. Hierbei werden
Performance und Risiko
in Relation gebracht.
13
Im weiteren Sinne ist das Marktliquiditätsrisiko ebenfalls dem Liquiditätsrisiko
zuzurechnen. Hierunter sieht die
Sparkasse Holstein insbesondere die
Gefahr, Geschäfte aufgrund von
unzulänglicher Markttiefe oder
Marktstörungen nicht oder nur mit
Abschlägen auflösen oder glattstellen zu
können.
Im Rahmen der Finanzmarktkrise hat
sich die Bedeutung dieses Marktliquiditätsrisikos aufgrund der zu
beobachtenden Verwerfungen an den
Geld- und Kapitalmärkten für die
Sparkasse erhöht. Aufgrund der
komfortablen Liquiditätsvorhaltung
können Refinanzierungsengpässe jedoch
kurz- bis mittelfristig ausgeschlossen
werden. Dennoch stuft die Sparkasse
Holstein das Liquiditätsrisiko (inklusive
Marktliquiditätsrisiko) als wesentlich ein.
Um den Risiken gerecht zu werden, hat
die Sparkasse ein mehrstufiges
Liquiditätsmanagement implementiert.
Die Liquiditätsrisikostrategie bildet
hierfür die Ausgangsbasis und
umschreibt die geschäftspolitischen
Ziele im Hinblick auf die aktuellen
Liquiditätsanforderungen unter
Einhaltung der aufsichtsrechtlichen
Rahmenbedingungen.
Für die materielle Risikosteuerung
erfolgt eine fortlaufende Liquiditätsplanung auf Basis der vereinbarten und
erwarteten Zahlungseingänge und
Zahlungsverpflichtungen. Die Sicherung
ausreichender Liquidität erfolgt über den
Geldmarkt. Darüber hinaus dient der
umfangreiche Bestand an Wertpapieren
der Liquiditätssicherung. Diese können
im Rahmen des Pfandpoolverfahrens der
Deutschen Bundesbank jederzeit
beliehen werden.
Bei der Deckung des langfristigen
Refinanzierungsbedarfes kommt der
Emission von Pfandbriefen für die
Sparkasse eine überproportional hohe
Bedeutung zu. Die Sparkasse Holstein
begibt daher in regelmäßigen Abständen
Pfandbriefe und treibt systematisch und
frühzeitig den weiteren Ausbau des dafür
notwendigen Deckungsstocks voran. Das
Pfandbriefgeschäft als Teil des Bank-
buchs unterliegt besonderen Vorschriften gemäß dem Pfandbriefgesetz.
Der vorsichtigen Festsetzung der
Beleihungswerte sowie der hohen
Qualität des Deckungsstocks gilt dabei
unser besonderes Augenmerk.
Die formelle Liquiditätssteuerung misst
und überwacht die Zahlungsfähigkeit
anhand der aufsichtsrechtlichen
Vorschriften.
3.4.5 Operationelle Risiken
Operationelle Risiken (OR) werden als
die Gefahr von Schäden definiert, die
infolge der Unangemessenheit oder des
Versagens von internen Verfahren,
Mitarbeitern, der internen Infrastruktur
oder infolge externer Einflüsse eintreten.
Zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Steuerung der operationellen
Risiken ist die Datensammlung aus
sämtlichen Unternehmensbereichen. Der
OR-Ausschuss gewährleistet eine
kontinuierliche Auseinandersetzung mit
dieser Risikoart, insbesondere hinsichtlich der Statusbestimmung und Maßnahmenableitung. Einen Schwerpunkt
bei der Steuerung der operationellen
Risiken bildet die IT-Sicherheit. Im
Bereich der IT-Risiken sind ein ITNotfallkonzept und Maßnahmen zur
Sicherung der DV-Systeme erarbeitet
worden.
Durch einen ausreichenden Versicherungsschutz der Sparkasse, interne
Kontrollsysteme, die permanente
Fortbildung der Mitarbeiter und den
Einsatz rechtlich geprüfter Verträge
werden die operationellen Risiken
begrenzt. Im Ergebnis sind im Jahre
2012 keine operationellen Risiken mit
spürbaren Ertragsauswirkungen
eingetreten. Wir sehen auch für die
Zukunft keine wesentliche Gefährdung
der Sparkasse durch operationelle
Risiken.
3.5 Gesamtbeurteilung der Risikolage
Die Sparkasse verfolgt eine grundsätzlich
konservativ ausgerichtete Risikopolitik.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf
einem ausgewogenen Kreditportfolio, in
dem Größen- und Klumpenrisiken
27
bewusst vermieden werden. Im Bereich
der Eigengeschäfte achten wir auf eine
qualitativ hochwertige und im Umfang
angemessen dimensionierte Asset
Allocation.
Das Gesamtbankrisiko ist vor dem
Hintergrund der Ertrags- und
Vermögenslage ausreichend durch das
vorhandene Risikodeckungskapital
abgeschirmt. Die Risikotragfähigkeit der
Sparkasse war auch in den Spitzen der
Finanzmarktkrise zu jeder Zeit gegeben.
Eine existenzielle Gefährdung der
Sparkasse liegt selbst bei gleichzeitigem
Eintritt mehrerer Stressszenarien nicht
vor. Risiken der künftigen Entwicklung,
die für die Sparkasse bestandsgefährdend sein könnten, sind derzeit nicht
erkennbar.
In der für die Sparkasse beschlossenen
Gesamthausstrategie sind wesentliche
Ziele zur Eigenkapital- und Risikopolitik
definiert, die in Verbindung mit den
Steuerungsinstrumenten der Sparkasse
auch zukünftig eine hohe interne
Risikotragfähigkeit gewährleisten.
4 Nachtragsbericht
Nach dem Bilanzstichtag sind keine
Vorgänge von besonderer Bedeutung
eingetreten, die zu einer abweichenden
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage geführt hätten.
5 Prognosebericht
(voraussichtliche Entwicklung der Sparkasse mit
ihren wesentlichen Chancen und Risiken)
5.1 Voraussichtliche Rahmenbedingungen
Auch 2013 wird die Bewältigung der
Herausforderungen im Euroraum
voraussichtlich vorherrschendes Thema
bleiben. Die aktuelle Krise äußert sich
dabei in drei eng miteinander verbundenen und sich teilweise gegenseitig
verstärkenden Problemkreisen:
• einer Staatsschuldenkrise, die sich in
steigenden Schuldenstandsquoten
und hohen Risikoprämien der
Problemländer zeigt
• einer Bankenkrise, die sich durch ein
nach wie vor geringes Vertrauen
gegenüber den Finanzmärkten,
insbesondere gegenüber Finanzinstituten der Schuldenstaaten,
manifestiert
• einer makroökonomischen Krise, die
sich in rezessiven Wirtschaftsentwicklungen in einigen europäischen
Staaten sowie mangelnder internationaler Wettbewerbsfähigkeit der
dort ansässigen Wirtschaft äußert
28
Vor allem die von Europa ausstrahlende
Unsicherheit hatte bereits 2012 eine
abschwächende Wirkung auf die Weltkonjunktur. Auch für 2013 lässt sich nur
ein unwesentlicher Anstieg der weltwirtschaftlichen Wachstumsraten erwarten.
Die Rückführung der hohen Schuldenstandsquoten sowohl im öffentlichen als
auch im privaten Sektor wirkt in den
Industrieländern nach wie vor dämpfend
auf die konjunkturelle Lage. Die
nachhaltige Notwendigkeit von
Konsolidierungsanstrengungen lässt für
den Euroraum eine allzu schnelle
Rückkehr auf den Wachstumspfad
momentan unwahrscheinlich erscheinen.
Konjunkturell schwächere Phasen in
Europa und der Welt belasten naturgemäß auch die Konjunkturentwicklung
im exportorientierten Deutschland. So
hat sich die bereits 2011 einsetzende
merkliche Abkühlung auch in 2012
fortgesetzt. 2013 sind für Deutschland
Zuwachsraten in etwa auf Höhe des
niedrigen Vorjahresniveaus zu erwarten.
Hoffnungen auf ein baldiges Durch-
schreiten der wirtschaftlichen Schwächeperiode in Deutschland sind vor dem
Hintergrund der guten Grundkonstitution
der deutschen Wirtschaft aber durchaus
begründet. Chancen für die Konjunktur
ergeben sich vor allem bei eintretenden
Nachholeffekten aus bisher noch
zurückgestellten Investitionsmaßnahmen.
Trotz erster sichtbarer Erfolge durch
Strukturanpassungen in den
europäischen Krisenländern ist jedoch
nicht zu übersehen, dass es aktuell
vornehmlich die Europäische Zentralbank ist, die mit ihren geldpolitischen
Maßnahmen das Finanzsystem
stabilisiert und mit ihrem Bekenntnis zu
uneingeschränkten Interventionen an
den Märkten für Staatsanleihen eine
Eskalation der vorherrschenden
Unsicherheit verhindert. Dennoch kann
eine Aufweichung der Grenze zwischen
Geld- und Fiskalpolitik allenfalls eine
kurzfristige Notlösung und keinesfalls
einen dauerhaften Stabilisierungsmechanismus darstellen.
Auch der Weg zu einem langfristigen
Ordnungsrahmen für die Finanzmärkte
erweist sich als holpriger als gedacht.
Die Verzögerungen in der Überführung
der neuen, verschärften Bankenregulierung (Basel III) in europäisches
Recht sind den ohnehin bestehenden
Unsicherheiten an den Finanzmärkten
nicht zuträglich. Für 2013 sind jedoch
sowohl eine Konkretisierung von Basel III
als auch weitere Schritte in Richtung
Europäische Bankenunion sowie
Vorschläge für verbesserte Verfahren
zum Umgang mit Banken in Schieflage
zu erwarten. Dies dürfte zu einer
weiteren Stabilisierung der Finanzmärkte
beitragen.16
5.2 Voraussichtliche Geschäftsentwicklung der Sparkasse Holstein
Die nachfolgenden Einschätzungen
haben Prognosecharakter. Sie entstammen im Wesentlichen der Mittelfristplanung der Sparkasse für die Jahre
2013 bis 2017. Es ist nicht auszuschließen, dass die tatsächlichen
Ergebnisse wesent-lich von den zum
Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts getroffenen Erwartungen über
die Entwicklung abweichen.
Das Geschäftsjahr 2013 wird für die
Sparkasse Holstein voraussichtlich
wiederum erfolgreich verlaufen. Wir
erwarten, dass unter anderem unsere
Investitionen in Hamburg und die
Umstrukturierung des Bereiches
Immobilien ertragsseitig Früchte tragen
werden. Aus unserem passiven
Zinsmanagement und unserer bewährten
konservativen Anlagepolitik dürften
weitere positive Ergebnisbeiträge
resultieren. Dank unseres konsequenten
Kostenmanagements sind – trotz
weiterer Investitionsmaßnahmen in
Hamburg – nur moderate Aufwandssteigerungen zu erwarten. Die Sparkasse
Holstein wird den eingeschlagenen Weg
zielstrebig weitergehen und ihre Stellung
als eine der rentabilitäts- und eigenkapitalstärksten Sparkassen SchleswigHolsteins ausbauen.
5.2.1 Zinsüberschuss
Die maßgebliche Bedeutung für die
künftige Höhe des Zinsüberschusses
kommt weiterhin der Entwicklung der
Zinsstrukturkurve zu. Insbesondere die
unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven
aufgrund der skizzierten andauernden
Herausforderungen führten im
abgelaufenen Jahr zu relativ volatilen
Zinsentwicklungen auf insgesamt sehr
niedrigem Renditeniveau. Dies bleibt
auch für 2013 zu erwarten. Für unser
„Normal-Szenario“ haben wir eine leichte
Verflachung der bestehenden
Zinsstrukturkurve angenommen
(Annäherung an historisches Mittel). Die
im Jahresdurchschnitt noch steile
Zinsstrukturkurve erlaubt in Verbindung
mit unserer Zinsrisikostrategie auch im
Geschäftsjahr 2013 positive Erträge aus
der Fristentransformation.
Die für 2013 unterstellte Zinsstruktur
wurde in der Mittelfristplanung auch für
die Folgejahre herangezogen. Das Risiko
unserer Zinsüberschussplanung liegt in
einer deutlicheren Verflachung der
Zinskurve, die durch ein Wiederaufflammen der Staatsschuldenkrise
eintreten könnte. Die EZB könnte dann
als Gegenmaßnahme die Leitzinsen
weiter senken. Eine Chance auf erhöhte
Fristentransformationsbeiträge würde
sich bei einer steileren Zinsstrukturkurve
eröffnen, die bei einer weiteren
Beruhigung und Stabilisierung der
16
Die Einschätzungen zur
konjunkturellen Lage
sind dem Monatsbericht
Dezember 2012 der
Deutschen Bundesbank,
S. 13 ff sowie dem
Jahresgutachten
2012/2013 des Sachverständigenrates vom
07.11.2012 entnommen.
29
Kleine Künstler: Sparschweine am Weltspartag.
Kleine Künstler ganz groß – unter diesem Motto startete ein bisher einzigartiges Projekt zum Weltspartag, der am
30.10.2012 zum 88. Mal in den Sparkassen gefeiert wurde. Begründet wurde die Tradition auf dem ersten internationalen
Weltkongress der Sparkassen, der im Oktober 1924 in Mailand stattfand. Dort beschlossen Vertreter aus 29 Ländern
die Einrichtung eines besonderen Tages für die Sparer, um die Bedeutung des Sparens weltweit im Bewusstsein zu
halten und auf dessen Bedeutung für den Einzelnen und die Volkswirtschaft insgesamt hinzuweisen. Seit dem ersten
Weltspartag am 31.10.1925 ist er seiner Bestimmung treu geblieben: Er diente und dient als Impuls zum planmäßigen
Sparen zur Erreichung bestimmter Ziele.
Rechtzeitig vor dem Weltspartag 2012 wurden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse Holstein
insgesamt 21.000 unglasierte Keramik-Sparschweine an Kindertagesstätten und Kindergärten sowie an Kinder und
Jugendliche in den Filialen verteilt. Zu jedem Sparschwein gab es einen Pinsel und einige Farbtöpfchen. Bei der
Gestaltung waren der Kreativität der kleinen Künstler also keine Grenzen gesetzt.
So vielfältig wie unsere Region, so bunt wurden auch die Sparschweine: Das eine wurde rosa mit Blümchen dekoriert,
ein anderes tiefblau mit dem Emblem des Lieblingssportvereins und das nächste kunterbunt mit Regenbogenfarben
bemalt. Alle Künstler konnten ihre Sparschweine – möglichst schon gut gefüllt – am Weltspartag in ihrer Sparkassenfiliale
abgeben. Dort wurden sie geleert und auf Wunsch bekamen sie auch einen Schutzüberzug aus Klarlack, aber
hauptsächlich nahmen sie an einer Ausstellung mit anschließender Prämierung der schönsten Sparschweine in der
Filiale vor Ort teil. Zwei Wochen lang hatten alle Kunden die Gelegenheit, den „Spar-Schweinestall“ ausgiebig zu
betrachten und die vielen bunten Gestaltungsideen zu bewundern.
Die kreativsten Kinder wurden mit einem Buchgutschein für ihr bemaltes Sparschwein belohnt. In Ahrensburg wurde
ein klassisch pinkes Schwein mit grünem Schmuck prämiert. Auf der Insel Fehmarn in der Filiale Burg machte ein
Seeräuber-Schwein mit Tattoo und Matrosenkluft das Rennen. Ein Schwein, das eine Sommerlandschaft inklusive
Blumen, Schmetterlingen und Sonne darstellte, gewann in Tangstedt. Diese und viele weitere tolle Ideen wurden in
großartiger Weise umgesetzt.
Nach der Ausstellung der bunt bemalten Schweine konnten die kleinen Künstler ihre einzigartigen Spardosen wieder
in den Filialen der Sparkasse Holstein abholen.
Insgesamt brachten mehr als 5.400 Kinder ihre selbst bemalten Sparschweine zum Weltspartag in eine der 35 Filialen
der Sparkasse Holstein. Doch natürlich wurden nicht nur die Sparschweine-Künstler zum Weltspartag der Sparkasse
Holstein eingeladen: Das Kreditinstitut rief alle Kinder und Jugendlichen dazu auf, ihr Erspartes an diesem Datum in
die Sparkassenfilialen zu bringen. Rund 307.000 € (Vorjahr: 260.000 €) wurden von den fleißigen Sparern insgesamt
eingezahlt.
Ein Comeback feierte am Weltspartag 2012 bei der Sparkasse Holstein das gebundene Sparbuch: Das Sparkassenbuch
ist bis heute der Inbegriff der sicheren Geldanlage. Gerade in Zeiten der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise ist es ein
sicherer Hafen und kommt dem gestiegenen Bedürfnis der Sparer nach Sicherheit entgegen. Insgesamt liegt das
Sparkassenbuch bei der Vermögensbildung mit 27 % auf Platz eins der traditionellen „Geldparkplätze“. Außerdem
sind die Sparkassen ein Vertrauensanker und genießen in Deutschland größeres Vertrauen als jedes andere
Kreditinstitut.
Die nebenstehenden Bilder zeigen einige Impressionen der bunten Vielfalt, die in den Wochen nach dem Weltspartag
in den Filialen der Sparkasse Holstein zu bewundern war.
31
Märkte durch dann wieder aufkommende
Inflationserwartungen eintreten könnte.
Wahrscheinlich wäre dies jedoch zugleich
mit einer Abschöpfung der Liquidität
seitens der EZB verbunden, was wiederum
einen leichten Zinsanstieg am kurzen
Ende zur Folge hätte. Das Leitzinsniveau
wird unseres Erachtens aus Rücksicht auf
die strukturellen Probleme in den
Peripherieländern noch längere Zeit auf
sehr niedrigem Niveau verharren.
Neben dem Zinsniveau ist das Zinsergebnis vom Verlauf des bilanziellen
Kundengeschäfts sowie den künftigen
Neugeschäftskonditionen abhängig. Wir
gehen weiterhin davon aus, die bestehenden Neugeschäftsmargen auch im
aktuellen Umfeld durchsetzen zu können.
Die skizzierte Entwicklung der Zinsstruktur, die nach wie vor andauernde
Unsicherheit an den Geld- und Kapitalmärkten und der erhöhte Druck auf
Kreditinstitute durch verschärfte
aufsichtsrechtliche Regelungen werden
eine Intensivierung des ohnehin hohen
Wettbewerbs zur Folge haben. Die
Margen auf der Passivseite bleiben unter
Druck und auch auf der Aktivseite ist das
Potenzial für mögliche Margenausweitungen zurückhaltend einzuschätzen.
In diesem schwierigen Umfeld möchten
wir noch mehr als bisher unseren Kunden
als fairer, verlässlicher und leistungsstarker Geschäftspartner begegnen und
über diesen Weg unseren Wachstumskurs im Kundengeschäft verfestigen.
In unserem „Normal-Szenario“ planen
wir mit einem leichten Anstieg der
Kundengeschäftsvolumen. Im prognostizierten Zinsergebnis sind Beteiligungserträge und Ausschüttungen aus
unseren Spezialfonds eingeplant.
Angesichts der anhaltend unbefriedigenden wirtschaftlichen Situation bei
der HSH Nordbank (Dividendenverbot bis
einschließlich 2014) und der Landesbank
Berlin erwarten wir für die kommenden
Jahre unverändert Beteiligungserträge
auf insgesamt niedrigem Niveau.
Aufgrund auslaufender Refinanzierungsmittel ist in unserer Mittelfristplanung
insbesondere für die Jahre 2013 und
2014 die Emission größerer Pfandbriefvolumen vorgesehen.
32
Unter den genannten Rahmenbedingungen ist 2013 mit einem deutlich
verbesserten Zinsüberschuss zu
rechnen. Es ist allerdings bereits
absehbar, dass infolge des nunmehr
langjährig niedrigen Zinsniveaus für die
Folgejahre sukzessiv sinkende Zinsüberschüsse zu erwarten sind. Durch die
längeren Zinsbindungen auf der Aktivseite setzen die Auswirkungen sinkender
Zinsen hier erst zeitverzögert ein.
Gleichzeitig besteht kaum noch
Anpassungsspielraum bei den Passivkonditionen. Diese Konstellation wirkt im
Vergleich zu den Vorjahren zunehmend
belastend auf das Zinsergebnis.
Chancen und Risiken entstehen für die
Sparkasse aus den schon dargestellten
Unsicherheiten hinsichtlich der
Entwicklung der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der
Finanzmärkte und der Zinsstruktur.
5.2.2 Ordentlicher Ertrag
Die Höhe des Provisionsüberschusses ist
für den ordentlichen Ertrag die treibende
Größe. Im Provisionsüberschuss planen
wir für 2013 und die nächsten Jahre eine
leichte Steigerung, so dass sich der
ordentliche Ertrag insgesamt über dem
Niveau des abgelaufenen Jahres
bewegen wird.
5.2.3 Ordentlicher Aufwand
Der ordentliche Aufwand wird 2013
insgesamt moderat ansteigen. Im
Personalaufwand rechnen wir aufgrund
der tariflichen Entgelterhöhungen mit
entsprechenden Steigerungen. Den
Sachaufwand erwarten wir für 2013
ebenfalls leicht erhöht. Für die darauf
folgenden Jahre gehen wir aufgrund
unseres bewährten Budget- und
Kostenmanagements, das wir kontinuierlich weiterentwickeln, maximal von
moderaten Steigerungen aus. Vor dem
Hintergrund bereits geplanter
Investitionen in bestehende und neue
Standorte in Hamburg sowie der
Tariferhöhungen setzt das Erreichen der
Planwerte für den ordentlichen Aufwand
im Jahr 2013 weitere Produktivitätssteigerungen voraus. Chancen für
gegebenenfalls weitere Kosteneinsparungen ergeben sich infolge des
fortlaufenden Kostenmanagement- und
Benchmarkingprozesses der Sparkasse.
5.2.4 Bewertungsergebnis
Während der Bewertungsbedarf
(außerhalb des sonstigen Bewertungsergebnisses) in 2012 erneut erfreulich
niedrig ausgefallen ist, planen wir im
nächsten Jahr mit einem Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft auf
normalem Niveau entsprechend dem
aktuell erwarteten Verlust unseres
Kundenkreditportfolios. Für die
Folgejahre rechnen wir im Kreditgeschäft
auf Basis der im Rahmen der Kreditrisikostrategie implementierten Prozesse
und Systeme mit einer in Relation zum
Kreditvolumen konstanten
Risikovorsorge.
Beim Bewertungsergebnis Wertpapier
ziehen wir ebenfalls einen aus dem
erwarteten Verlust im Depot A abgeleiteten Planwert heran. Grundsätzlich
gehen wir – vor dem Hintergrund der
guten Qualität unserer Eigenanlagen und
moderaten Restlaufzeiten – aber nicht
davon aus, deutlich negative
Bewertungsergebnisse infolge von
Ausfällen hinnehmen zu müssen. Vor
dem Hintergrund der entschlossenen
Haltung der EZB, die notwendigen
Maßnahmen zur Sicherung des Euro zu
ergreifen und angesichts der kurzen
Restlaufzeiten gilt dies auch für unsere
in begrenztem Ausmaß vorhandenen
Eigenanlagen in europäischen
Staatstiteln. Das Risiko schlechterer
Bewertungsergebnisse, insbesondere
resultierend aus Marktwertschwankungen, besteht selbstverständlich
immer. Diese sind jedoch in der Regel
nicht planbar.
Bezüglich des sonstigen Bewertungsergebnisses haben wir unsere
Beteiligungen im Rahmen des
Jahresabschlusses 2012 bereits auf die
untere Grenze der vom Verband
mitgeteilten Bewertungsbandbreite
abgeschrieben. Weitere Belastungen aus
unserem Beteiligungsportfolio sind zwar
nicht auszuschließen, wir sind jedoch in
Anbetracht der Bewertungsmaßnahmen
der jüngeren Vergangenheit für die
Zukunft vergleichsweise zuversichtlich.
Allerdings bleiben sämtliche Komponenten des Bewertungsergebnisses naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet.
5.2.5 Neutrales Ergebnis
Die Sparkasse wird auch im Jahr 2013 ihr
gesellschaftliches Engagement wahrnehmen. Eine weitere Erhöhung der
Zuwendungen an unsere Stiftungen
sowie der Beträge für direkte Spenden
und Sponsoringmaßnahmen ist auch für
die Folgejahre bereits fest eingeplant.
Die Sparkasse ist gemäß Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein
Mitglied des SGVSH, KöR. Der SGVSH
unterhält zur Sicherung seiner
Mitgliedssparkassen (Institutssicherung
gemäß § 12 Einlagensicherungs- und
Anlegerentschädigungsgesetz) einen
Stützungsfonds (Sparkassenstützungsfonds). Die Mittel für den Sparkassenstützungsfonds werden von den
Mitgliedssparkassen im Rahmen der
Verbandsumlage erbracht. Aufgrund
eines vorliegenden Stützungsantrages
(Spar- und Leihkasse zu Bredstedt AG)
sowie eines erwarteten weiteren
Stützungsantrages ist allerdings davon
auszugehen, dass die Mitgliedssparkassen voraussichtlich im Geschäftsjahr
2013 Umlagen in Höhe von 100 Mio. €
in den Stützungsfonds einzahlen
müssen. Entsprechend ihrem quotalen
Anteil ergeben sich für die Sparkasse
negative Auswirkungen auf die
Ertragslage des laufenden Jahres. Die
Größenordnung sollte jedoch ohne
weiteres aus dem operativen Ergebnis
tragbar sein.
5.2.6 Voraussichtliches Ergebnis und
Kennzahlen
Wir rechnen für das laufende Jahr mit
einem operativ erneut überdurchschnittlich erfolgreichen Geschäftsverlauf. Ohne Berücksichtigung der
avisierten Stützungsmaßnahmen ergibt
sich ein voraussichtliches und durchaus
erfreuliches Ergebnis vor Steuern
deutlich über dem Niveau des aktuellen
Geschäftsjahres. Dabei liegt auch das
Betriebsergebnis vor Bewertung noch
einmal über dem bereits sehr guten
Vorjahresergebnis. Das Bewertungsergebnis sehen wir unter der Prämisse
keiner weiteren Belastungen aus
unserem Beteiligungsportfolio und ohne
Effekte aus Veränderungen der
Vorsorgereserven ebenfalls deutlich
positiver als in 2012.
33
Die Prognose für die Cost-Income-Ratio
(CIR) liegt 2013 bei guten 62,8 %. Die
operative Eigenkapitalrendite (vor
Steuern und vor Zuführung zu den
Vorsorgereserven sowie vor Ausschüttung an unsere Sparkassenstiftungen)
erwarten wir für das Jahr 2013 auf einem
Niveau deutlich über 10,0 %.
Unter Würdigung der voraussichtlichen
außerordentlichen Belastungen infolge
der Nachschusspflicht zur Auffüllung des
Stützungsfonds wird sich das Ergebnis
vor Steuern bzw. die Eigenkapitalrendite
spürbar verringern.
Vor dem Hintergrund der skizzierten
Rahmenbedingungen werden die
Folgejahre die sehr guten Geschäftsergebnisse voraussichtlich nicht ganz
erreichen können. Damit einhergehend
ist von moderaten Verschlechterungen
der Ertragskennzahlen auszugehen.
5.3 Strategische Zielstellungen
Aufgrund der dargestellten Entwicklung
priorisieren wir kurz- bis mittelfristig
nach wie vor das Ziel, in SchleswigHolstein zu den besten und auf Bundesebene zu den deutlich über dem
Durchschnitt liegenden Sparkassen zu
gehören. Wir sind grundsätzlich
optimistisch, dieses Ziel auch in den
kommenden Jahren erneut erreichen zu
können.
Mittel- und langfristig ist es für uns umso
wichtiger, das betriebswirtschaftliche
Fundament unserer Sparkasse kontinuierlich auszubauen. Ein wirksames
Kostenmanagement mittels einer
erhöhten Kostentransparenz prägt
weiterhin unsere Zielsetzung.
Mit Blick auf die verschärften Regelungen nach Basel III sehen wir die Sparkasse gut aufgestellt. Neben den bis
2019 ansteigenden quantitativen
Eigenkapitalanforderungen hat der
Basler Ausschuss vor allem die
Bedeutung des Kernkapitals deutlicher
hervorgehoben. Es ist absehbar, dass
eine nicht ausreichende Eigenkapitalausstattung einige Banken in Zukunft in
ihren geschäftspolitischen Möglichkeiten
(z. B. bei der Kreditvergabe) beschränken
wird. Die Sparkassen haben Kernkapital
primär über solide Geschäftsergebnisse
und den Weg der Gewinnthesaurierung
sukzessive selbst zu erwirtschaften. Um
sich auch weiterhin mit größtmöglicher
Flexibilität strategisch positionieren zu
können, stellt der Aufbau weiteren
Kernkapitals daher eine weitere zentrale
Zielstellung der nächsten Jahre dar. Die
Sparkasse Holstein plant, die neuen
Liquiditätskennzahlen mit einer angemessenen Vorlaufzeit zur aufsichtsrechtlich verbindlichen Einführung
einzuhalten.
Unverändert liegt ein wesentlicher Fokus
der Sparkasse auf einer konsequenten
Vertriebsorientierung und der Erschließung neuer Märkte. Die verstärkten
Vertriebsaktivitäten weisen bereits heute
erfreuliche Signale auf. Der punktuelle
Aus- und Umbau unseres Standortnetzes
optimiert unsere Präsenz vor Ort. Hinzu
kommt, dass die Marke Sparkasse mit
ihren gelebten Werten durch die Kunden
nach wie vor als attraktiv wahrgenommen wird. Die Kombination aller Faktoren
eröffnet uns Chancen, die uns hinsichtlich der langfristigen Zielerreichung
zuversichtlich stimmen.
Bad Oldesloe und Eutin, im Mai 2013
Sparkasse Holstein
Der Vorstand
Dr. Lüdiger
34
Wallmeroth
Ringelhann
Bericht des Verwaltungsrates.
Der Verwaltungsrat hat im Berichtsjahr
seine gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben wahrgenommen und
sämtliche Fragen von grundsätzlicher
Bedeutung erörtert. Darüber hinaus
wurden einzelne Themen in den
Ausschüssen des Verwaltungsrates im
Vorwege ausführlich beraten. Die
Gremien wurden vom Vorstand laufend
über die wirtschaftlichen Verhältnisse,
die Geschäftsentwicklung und die
Risikolage sowie über die strategische
Ausrichtung der Sparkasse und die
Unternehmensplanung unterrichtet.
Zwischen dem Vorstandsvorsitzenden
und dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates fanden außerdem regelmäßig
Gespräche statt, in denen strategische
Überlegungen und aktuelle operative
Sachverhalte von wesentlicher
Bedeutung thematisiert wurden.
Einen Schwerpunkt der im Verwaltungsrat erörterten Themen bildeten die
anhaltenden Unsicherheiten bezüglich
der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum im Hinblick auf die
Staatsschuldenkrise, die in diesem
Zusammenhang stehenden marktbezogenen und regulatorischen
Rahmenbedingungen sowie deren
Auswirkungen auf die Sparkasse
Holstein. So wurden erneut erhebliche
Bewertungsmaßnahmen bei
Beteiligungen, insbesondere an den
Landesbanken, erforderlich, die dank
eines hervorragenden operativen
Ergebnisses ohne Probleme getragen
werden konnten. Der Verwaltungsrat
begrüßt, dass die Eigenkapitalbasis in
2012 erneut gestärkt wurde, so dass
die Sparkasse gut auf die künftig
verschärften regulatorischen
Anforderungen vorbereitet ist. Auch
das unverändert hohe gesellschaftliche
Engagement der Sparkasse über ihre
Stiftungen wurde positiv zur Kenntnis
genommen.
Das Vorstandsmitglied Herr Peter Becker
schied am 30. April 2012 aufgrund seiner
Berufung zum Vorstandsvorsitzenden
einer anderen Sparkasse aus. Der
Verwaltungsrat dankt Herrn Becker für
sein langjähriges erfolgreiches Wirken
zum Wohle der Sparkasse Holstein. Als
Nachfolger hat der Verwaltungsrat mit
Wirkung zum 1. September 2012 Herrn
Michael Ringelhann zum neuen
Vorstandsmitglied bestellt. Mit Wirkung
zum 1. Januar 2013 wurde Herr Joachim
Wallmeroth zum stellvertretenden
Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse
ernannt. Ferner hat der Verwaltungsrat
mit Wirkung zum 1. Juli 2013 Herrn
Horst Kopenhagen zum stellvertretenden
Mitglied des Vorstands bestellt.
Neben dem eigentlichen Kerngeschäft
lag ein Schwerpunkt der Sparkasse im
vergangenen Jahr auf mehreren
Projektvorhaben, die der weiteren
Verbesserung der Rahmenbedingungen
dienten und vom Verwaltungsrat
begleitet wurden. So wurde der Bereich
der Immobilien- und Geschäftskundenbetreuung neu gebildet sowie damit die
Beratungskompetenz in den Filialen
ausgebaut, um dadurch eine erhöhte
35
Kundenpräsenz und -zufriedenheit zu
erreichen und das private Immobilienfinanzierungsgeschäft wieder zu
intensivieren. Mit dem Teilbetriebsübergang des Immobilienmaklergeschäfts auf die Tochtergesellschaft
S-Immobiliengesellschaft Holstein mbH &
Co. KG wird darüber hinaus die
Bündelung der Kompetenzen im
Immobiliengeschäft zukünftig verstärkt.
Mit dem Ziel, qualifizierte Positionen
noch konsequenter aus den eigenen
Reihen zu besetzen, wurde ein entsprechendes Mitarbeiterförderprojekt
begonnen, durch das die Leistungsund Potenzialträger der Sparkasse
systematisch unterstützt und
weiterentwickelt werden.
Der Jahresabschluss und der Lagebericht
sind durch die Prüfungsstelle des
Sparkassen- und Giroverbandes für
Schleswig-Holstein geprüft und mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
versehen worden. Der Verwaltungsrat hat
den Jahresabschluss gemäß § 10 Abs. 2
Nr. 9 des Sparkassengesetzes für
Schleswig-Holstein festgestellt und den
Lagebericht gebilligt sowie die
Zuführung des Jahresüberschusses zur
Sicherheitsrücklage beschlossen.
Dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sparkasse
spricht der Verwaltungsrat für das große
Engagement und die sehr guten Erfolge
im Jahr 2012 besonderen Dank und hohe
Anerkennung aus.
Bad Oldesloe, den 12.06.2013
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates
Klaus Plöger
Landrat
36
Jahresabschluss
zum 31. Dezember 2012
der Sparkasse Holstein
Land Schleswig-Holstein
Der Jahresabschluss in der gesetzlichen Form ist mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk
der Prüfungsstelle des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein versehen und wird
im Bundesanzeiger sowie beim Amtsgericht Lübeck offengelegt.
Den kompletten Anhang mit den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, den Erläuterungen zu
einzelnen Bilanzpositionen sowie zur Gewinn- und Verlustrechnung finden Sie auch im Internet unter
www.sparkasse-holstein.de
37
Jahresbilanz zum
Aktivseite
EUR
EUR
1.Barreserve
a)Kassenbestand
b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank
30.579.383,58
11.781.163,80
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei
der Deutschen Bundesbank zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen
b)Wechsel
42.360.547,38
19.624
87.623
107.247
0,00
0
0
0
495.146.009,40
4.433.522.903,08
22.964
385.773
408.736
4.241.739
0,00
0,00
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig
b) andere Forderungen
4. Forderungen an Kunden
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert
Kommunalkredite
5. Schuldverschreibungen und andere
festverzinsliche Wertpapiere
a)Geldmarktpapiere
aa)von öffentlichen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
ab)von anderen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
31.12.2011
TEUR
EUR
37.484.736,68
457.661.272,72
1.982.024.702,66 EUR
584.704.111,94 EUR
(1.947.868)
(494.637)
0,00
0
0,00
(0)
0
0,00 EUR
0,00 EUR
(0)
0
0,00
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba)von öffentlichen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
bb)von anderen Emittenten
darunter:
beleihbar bei der Deutschen
Bundesbank
c) eigene Schuldverschreibungen
Nennbetrag
Summe der Aktiva
38
1.996
131.422.846,09
(1.996)
147.047
92.786.402,36 EUR
131.422.846,09 EUR
237.682.996,46
182.173.223,81
0,00
53.155.858,31
(146.099)
149.043
13.193
(12.778)
162.237
189.680
0
88.311
2.013.000,00
(51)
(0)
2.013
3.881.627,04
(0)
(0)
4.501
224.209.248,45
13.473.748,01
12.052.500,00 EUR
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
6a.Handelsbestand
7.Beteiligungen
darunter:
an Kreditinstituten
51.130,19 EUR
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00 EUR
8. Anteile an verbundenen Unternehmen
darunter:
an Kreditinstituten
0,00 EUR
an Finanzdienstleistungsinstituten
0,00 EUR
9.Treuhandvermögen
darunter:
Treuhandkredite
3.881.627,04 EUR
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich
Schuldverschreibungen aus deren Umtausch
11. Immaterielle Anlagewerte
a) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
c) Geschäfts- oder Firmenwert
d) geleistete Anzahlungen
12.Sachanlagen
13. Sonstige Vermögensgegenstände
14.Rechnungsabgrenzungsposten
92.786.402,36
(4.501)
0,00
0
0,00
0
290.312,00
0,00
0,00
290.312,00
63.073.009,53
12.984.768,92
537.170,67
373
0
0
373
66.556
13.739
814
5.526.821.426,60
5.285.947
31. Dezember 2012
Passivseite
EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
EUR
EUR
58.539.844,41
1.361.119.252,04
1.419.659.096,45
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a)Spareinlagen
aa)mit vereinbarter Kündigungsfrist
von drei Monaten
ab)mit vereinbarter Kündigungsfrist
von mehr als drei Monaten
337.200.460,93
5.435
341.319
344.891.629,71
2.041.166.016,98
955.797.704,91
2.996.963.721,89
3.341.855.351,60
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten
darunter:
Geldmarktpapiere
eigene Akzepte und
Solawechsel im Umlauf
232.728.900,71
0,00
1.946.099
949.417
2.895.516
3.236.835
284.262
0
0,00 EUR
(0)
0,00 EUR
3a.Handelsbestand
4.Treuhandverbindlichkeiten
darunter:
Treuhandkredite
3.881.627,04 EUR
5. Sonstige Verbindlichkeiten
6.Rechnungsabgrenzungsposten
7.Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
b)Steuerrückstellungen
c) andere Rückstellungen
8. Sonderposten mit Rücklageanteil
9. Nachrangige Verbindlichkeiten
10.Genussrechtskapital
darunter:
vor Ablauf von zwei Jahren fällig
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken
12.Eigenkapital
a) gezeichnetes Kapital
b)Kapitalrücklage
c)Gewinnrücklagen
ca)Sicherheitsrücklage
cb)andere Rücklagen
337
1.212.981
1.213.318
335.885
7.691.168,78
b) andere Verbindlichkeiten
ba)täglich fällig
bb)mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist
31.12.2011
TEUR
232.728.900,71
0,00
3.881.627,04
(0)
284.262
0
4.501
12.252.737,54
7.823.934,26
(4.501)
7.084
7.272
48.882.211,99
0,00
24.399.072,69
40.731.956,70
15.876
5.821
24.281
45.978
0
66.482
40.237
67.800.000,00
(1.899)
65.200
16.459.050,00
6.784.000,00
25.639.161,99
3.497.000,00 EUR
0,00
0,00
314.778.299,13
0,00
d)Bilanzgewinn
1.Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen
Über weitere, nicht quantifizierbare Eventualverbindlichkeiten wird im Anhang berichtet.
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten
326.806.537,62
302.764
0
302.764
12.014
314.778
5.526.821.426,60
5.285.947
314.778.299,13
12.028.238,49
Summe der Passiva
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften
b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen
0
0
0,00
124.620.181,60
0
97.346
0,00
124.620.181,60
0
97.346
430.392.533,27
0
0
328.027
328.027
0,00
0,00
430.392.533,27
39
Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012
EUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen
EUR
220.805.504,10
3.269.918,22
60.072,00 EUR
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren
b)Beteiligungen
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen
124.612.103,47
(52)
121.555
9.685.572,21
5.451
2.728
860
9.038
6.020.837,20
2.714.735,01
950.000,00
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs oder Teilgewinnabführungsverträgen
5.Provisionserträge
6.Provisionsaufwendungen
0,00
28.306.742,00
0,00
9.689.612,18
0
34.166
3.026
31.140
0
9.475
0,00
172.294.029,86
(210)
0
171.208
31.398.055,61
3.091.313,61
7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestandes
8. Sonstige betriebliche Erträge
darunter:
aus der Fremdwährungsumrechnung
267.012,48 EUR
9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil
51.605.526,88
50.944
14.033.071,95
14.278
4.767.798,53 EUR
98.427.238,64
(4.993)
65.222
32.876
98.098
4.760.539,97
9.113.240,83
4.751
8.488
65.638.598,83
32.788.639,81
b) andere Verwaltungsaufwendungen
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen
darunter:
aus der Aufzinsung von Rückstellungen
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und
bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung
von Rückstellungen im Kreditgeschäft
218.377
3.473
221.850
100.295
224.075.422,32
99.463.318,85
2.Zinsaufwendungen
darunter:
aus der Aufzinsung von Rückstellungen
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a)Personalaufwand
aa)Löhne und Gehälter
ab)Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung und für Unterstützung
darunter:
für Altersversorgung
1.1.-31.12.2011
TEUR
EUR
1.110.395,00 EUR
(1.094)
809.771,63
0
0,00
809.771,63
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf
Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen
und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,
Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie
Anlagevermögen behandelten Wertpapieren
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
Aufwendungen aus Verlustübernahme
Zuführungen zum oder Entnahmen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit
Außerordentliche Erträge
Außerordentliche Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen
27.840.980,74
27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
a) aus der Sicherheitsrücklage
b) aus anderen Rücklagen
28. Einstellungen in Gewinnrücklagen
a) in die Sicherheitsrücklage
b) in andere Rücklagen
29. Bilanzgewinn
40
19.970
0,00
16.714.019,56
12.028.238,49
0,00
12.028.238,49
0
19.970
0
44.500
22.913
0
0
0
10.650
248
10.899
12.014
0
12.014
0,00
12.028.238,49
0
0
0
12.014
0,00
0
0
0
12.028.238,49
12.014
27.840.980,74
0,00
2.600.000,00
28.742.258,05
0,00
0,00
0,00
16.494.666,14
219.353,42
25.Jahresüberschuss
26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr
27.513
27.513
0,00
0,00
0,00
0,00
Anhang.
Grundlagen der Rechnungslegung
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Erläuterungen zu einzelnen Bilanzposten
Aktiva
Entwicklung des Anlagevermögens
Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung
Zusätzliche Angaben für Pfandbriefbanken
Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse
Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten
Angaben zu Pfandbriefen nach ÖPG
Hypothekenpfandbriefe - Angaben gemäß § 28 PfandBG
Öffentliche Pfandbriefe - Angaben gemäß § 28 PfandBG
Einschätzung des Risikos der Inanspruchnahme
Aufwendungen für den Abschlussprüfer
Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen
Organangaben
Verwaltungsrat der Sparkasse Holstein
Vorstand der Sparkasse Holstein, Vorstandsvertreter
41
Grundlagen der Rechnungslegung
Der Jahresabschluss der Sparkasse Holstein wurde auf der Grundlage der Vorschriften des
Handelsgesetzbuches (HGB) und unter Beachtung der Verordnung über die Rechnungslegung der
Kreditinstitute (RechKredV) sowie der Pfandbriefgesetze (PfandBG; ÖPG) aufgestellt.
Untergliederungen einzelner Posten in der Bilanz, die sich nach den Formblättern für
Pfandbriefbanken ergeben, haben wir, da die Sparkasse das Pfandbriefgeschäft nicht
schwerpunktmäßig betreibt, im Anhang vorgenommen.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Allgemeine Angaben
Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss angewendeten Ansatz- und Bewertungsmethoden
werden stetig angewendet.
Die Finanzinstrumente werden grundsätzlich anhand institutsinterner Kriterien dem Anlagebestand
zugeordnet. Im Berichtsjahr wurden diese Kriterien nicht geändert.
Die unwiderruflichen Kreditzusagen wurden in Anlehnung an die Vorschriften zur Bilanzstatistik
ermittelt.
Von einer Einbeziehung der anteiligen Zinsen in die Aufgliederung nach Restlaufzeiten wurde gemäß
§ 11 Satz 3 RechKredV abgesehen.
Forderungen
Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute wurden mit ihrem Nennwert angesetzt; der
Unterschiedsbetrag zwischen Nennwert und dem niedrigeren Auszahlungsbetrag wurde als
transitorischer
Rechnungsabgrenzungsposten auf der Passivseite ausgewiesen. Er wird
grundsätzlich laufzeit- und kapitalanteilig aufgelöst; im Falle von Festzinsvereinbarungen erfolgt die
Verteilung auf die Dauer der Festzinsbindung. Von Dritten erworbene Schuldscheindarlehen und
Namensschuldverschreibungen werden mit den Anschaffungskosten angesetzt und gegebenenfalls
auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.
Für akute Ausfallrisiken bei den Forderungen an Kunden bestehen Einzelwertberichtigungen in Höhe
des zu erwartenden Ausfalls. Die bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses zurückgezahlten Kredite
werden bei den gebildeten Einzelwertberichtigungen nicht berücksichtigt. Dem latenten Kreditrisiko
wird durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen, die nach
Erfahrungswerten (durchschnittliche Ausfälle der letzten fünf Jahre) und entsprechend der
steuerlichen Regelung um einen pauschalen Abschlag von 40 % gekürzt, bemessen worden ist.
Für latente Risiken im Forderungsbestand bestehen zudem Vorsorgereserven.
Wertpapiere
Wertpapiere wurden zu den Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Kursen am Bilanzstichtag
angesetzt („strenges Niederstwertprinzip“), gegebenenfalls wurde auf diese Werte zugeschrieben.
Auch bei einer nur vorübergehenden Wertminderung bei Papieren des Anlagevermögens wurde das
strenge Niederstwertprinzip angewendet.
Wir haben wie im Vorjahr untersucht, ob zum Bilanzstichtag ein aktiver Markt besteht oder der Markt
als inaktiv anzusehen ist. Im Fokus stand dabei insbesondere die Überprüfung der Qualität der zur
Bewertung herangezogenen Marktpreise.
Die Wertpapiermärkte waren weiterhin aufgrund der angespannten Finanzmarktsituation
(Schuldenkrise Griechenlands, Herabstufung der Kreditwürdigkeit einzelner Euro-Länder) von einer
starken Volatilität geprägt. So waren regelmäßig auch stärkere Preisschwankungen oder
ausgeweitete Geld-Brief-Spannen zu erkennen, die aber nach unserer Einschätzung unter
Berücksichtigung der aktuellen Marktgegebenheiten für unsere Portfoliostruktur kein
2
42
Ausschlusskriterium für die Beurteilung als aktiver Markt darstellen. Ein aktiver Markt wurde
unterstellt, wenn Marktpreise von einer Börse, einem Händler oder einer Preisserviceagentur leicht
und regelmäßig erhältlich sind und auf aktuellen und regelmäßig auftretenden Markttransaktionen
beruhen.
Für die im Eigenbestand befindlichen Finanztitel und gedeckten Schuldverschreibungen ergab die
Analyse der Marktliquidität das Vorhandensein aktiver Märkte. Die von den Märkten gelieferten
Stichtagskurse konnten als Kurswerte für die Bewertung im Jahresabschluss herangezogen werden
und wurden in Stichproben validiert.
Für die Anteile an Publikums- und Spezialfonds wurde für die Bewertung dem Grunde und der Höhe
nach auf die von den jeweiligen Kapitalanlagegesellschaften zum Bilanzstichtag veröffentlichten
Rücknahmepreise der Anteile abgestellt. Die Sachgerechtigkeit dieser Preise ergibt sich aus den
investmentrechtlichen Regelungen, wonach sich für die Bewertung der von den
Kapitalanlagegesellschaften verwalteten Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten eindeutige
Bewertungsvorschriften und Kontrollen bzgl. der Preisfindung ergeben. Soweit es sich bei den von
den Kapitalanlagegesellschaften gehaltenen Vermögensgegenständen um illiquide Positionen oder
komplexe Kreditverbriefungen handelte, hat die Sparkasse zusätzliche Nachweise zur Bestätigung
der Ordnungsmäßigkeit des veröffentlichten Rücknahmepreises eingeholt. Diese Nachweise
umfassen u. a. von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften erstellte Bestätigungen zur Sachgerechtigkeit
des Wertfindungsverfahrens.
Die Bewertung der Wertpapiere steht in Einklang mit dem Rechnungslegungshinweis RH HFA 1.014
("Umwidmung und Bewertung von Forderungen und Wertpapieren nach HGB") des Instituts der
Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW).
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen wurden zu fortgeführten
Anschaffungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet; gegebenenfalls wurden
Zuschreibungen vorgenommen.
Der Anteilsbesitz entfällt zu großen Teilen auf die Beteiligung am Stammkapital des Sparkassen- und
Giroverbandes für Schleswig-Holstein (SGVSH) sowie auf die Unterbeteiligung an der Landesbank
Berlin Holding AG (LBBH). Der SGVSH hält wiederum Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen
des Finanzsektors (u. a. HSH Nordbank AG, Provinzial NordWest, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche
Leasing) und wird dafür von seinen Mitgliedssparkassen mit einem Stammkapital ausgestattet,
dessen Höhe von der Verbandsversammlung des SGVSH bestimmt wird.
Auf die Stammkapitalbeteiligung am SGVSH wurde - insbesondere aufgrund der mittelbaren
Beteiligung an der HSH Nordbank AG - zum 31. Dezember 2012 eine Abschreibung auf den
beizulegenden Wert in Höhe von 45.115 T€ vorgenommen. Die Beteiligungsbewertung erfolgt nach
dem Ertragswertverfahren durch externe Wertgutachten. Dabei schlugen infolge des schwierigen
Bankenumfeldes, der aktuellen Schifffahrtskrise und der damit verbundenen höheren Risikovorsorge
sowie der Einschränkungen durch die Entscheidung der Europäischen Kommission vom 20.
September 2011 veränderte Ergebniserwartungen in Sachen HSH Nordbank AG zu Buche.
Die Unterbeteiligung der Sparkasse an der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) wurde auf den
beizulegenden Wert von 5.252 T€ abgeschrieben.
Im Zusammenhang mit den gesamten mittelbaren Beteiligungen an Unternehmen des Finanzsektors
können sich aufgrund der aktuell erhöhten Unsicherheiten an den Kapitalmärkten und der möglichen
Auswirkungen der derzeit diskutierten aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen sowie einer
vor dem Hintergrund historisch niedriger Zinsen zu erwartenden Erhöhung des
Kapitalisierungszinssatzes zukünftig weitere Abschreibungsrisiken ergeben. Die HSH Nordbank AG
wird auf Unterstützungsleistungen der Länder Hamburg und Schleswig Holstein angewiesen sein.
Gemäß dem Rechnungslegungsstandard RS HFA 18 des IDW wurden nicht eingeforderte Einlagen
nicht passiviert und sind unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen im Sinne des § 285 Nr. 3a
HGB angegeben.
Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten,
vermindert um planmäßige und gegebenenfalls außerplanmäßige Abschreibungen, bilanziert.
3
43
Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen bei den Gebäuden grundsätzlich linear über eine
Nutzungsdauer von höchstens 50 Jahren. Es wurde das Beibehaltungswahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 4
Satz 1 EGHGB von niedrigeren Wertansätzen, die auf Abschreibungen nach § 254,
279 Abs. 2 HGB a. F. beruhen, ausgenutzt. Voraussetzung für die Ausübung steuerlicher Wahlrechte
ist, dass die Wirtschaftsgüter, die nicht mit dem handelsrechtlich maßgeblichen Wert in der
steuerlichen Gewinnermittlung ausgewiesen werden, in besondere, laufend zu führende
Verzeichnisse aufgenommen werden.
Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung
durchgeführt. Eine solche dauerhafte Wertminderung liegt bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern vor,
wenn der niedrigere beizulegende Wert während der nächsten 5 Jahre den sich nach planmäßigen
Abschreibungen ergebenden Wert unterschreitet. Außerplanmäßige Abschreibungen waren im Jahr
2012 nicht erforderlich.
Bei Einbauten in gemieteten Gebäuden wird die Vertragsdauer angesetzt, soweit sie kürzer als die
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer ist. Ansonsten erfolgt die Verteilung der Anschaffungs- oder
Herstellungskosten nach den für Gebäude geltenden Grundsätzen.
Grundsätzlich werden Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich der
Betriebsvorrichtungen linear abgeschrieben. Soweit in der Vergangenheit degressiv abgeschrieben
wurde, wird dieses bis zu dem Zeitpunkt fortgeführt, zu welchem die lineare Abschreibung zu
höheren Abschreibungsbeträgen führt. Im Jahr der Anschaffung wird die zeitanteilige
Jahresabschreibung verrechnet.
Aus Vereinfachungsgründen wurden in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen die
geringwertigen Vermögensgegenstände (inkl. Software) mit einem Anschaffungswert von bis zu
150 € (zzgl. USt.) im Erwerbsjahr voll abgeschrieben. Die geringwertigen Vermögensgegenstände mit
einem Anschaffungswert von mehr als 150 € bis 1.000 € (zzgl. USt.) wurden in einen Sammelposten
eingestellt, der über 5 Jahre linear abgeschrieben wird. Software mit einem Anschaffungswert von
mehr als 150 € bis 410 € (zzgl. USt.) wurde in einen Sammelposten eingestellt, der über 5 Jahre linear
abgeschrieben wird.
Verbindlichkeiten
werden
gem.
§ 253 HGB
mit
ihrem
Erfüllungsbetrag
bilanziert.
Verbindlichkeiten
Unterschiedsbeträge zwischen dem Erfüllungsbetrag und einem niedrigeren Auszahlungsbetrag
werden unter den Rechnungsabgrenzungsposten der Aktivseite aufgenommen und laufzeitabhängig
bzw. entsprechend der Zinsbindung aufgelöst.
Zero-Bonds und ähnliche Verbindlichkeiten werden mit dem Barwert bilanziert.
Rückstellungen
Beim erstmaligen Ansatz von Rückstellungen wird der diskontierte Erfüllungsbetrag in einer Summe
erfasst (Nettomethode).
Pensionsrückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB in Höhe des nach vernünftiger
kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Die Bewertung erfolgt nach
dem
versicherungsmathematischen
Anwartschaftsbarwertverfahren
„Projected-Unit-CreditMethode“ (PUC-Methode). Für die Abzinsung der Pensionsrückstellung sowie der
Beihilferückstellung wurde der von der Bundesbank veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz
berücksichtigt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.
Bei der Bildung der sonstigen Rückstellungen sind alle ungewissen Verbindlichkeiten sowie
drohende Verluste und erkennbare Risiken berücksichtigt worden. Die Bewertung erfolgte nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung. Künftige Preis- und Kostensteigerungen im Zeitpunkt der
Erfüllung der Verpflichtung werden berücksichtigt. Gemäß § 253 Absatz 2 HGB wurden nur
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr mit dem ihrer Restlaufzeit
entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz
der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Bei der Ermittlung der im Zusammenhang mit der
Rückstellungsbewertung entstehenden Aufwendungen und Erträge wird eine Änderung dieser wie
auch des Abzinsungssatzes zum Ende des Geschäftsjahres unterstellt. Erfolge aus Änderungen des
Abzinsungssatzes oder Zinseffekte einer geänderten Schätzung der Restlaufzeit werden, sofern die
Rückstellungen keinen Sparcharakter besitzen, im Personal- oder Sachaufwand ausgewiesen.
4
44
Die Rückstellungen für Jubiläumszahlungen werden nach den Bestimmungen des TVöD ermittelt.
Altersteilzeitverträge wurden in der Vergangenheit auf der Grundlage des Altersteilzeitgesetzes
abgeschlossen. Bei den hierfür gebildeten Rückstellungen werden künftige Lohn- und
Gehaltssteigerungen in Höhe von 2 % berücksichtigt. Die Abzinsung erfolgte mit dem der
durchschnittlichen Restlaufzeit (von einem Jahr) der Verträge entsprechenden Zinssatz von 3,75 %.
Fonds für allgemeine Bankrisiken
Es besteht ein Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB. Im Jahr 2012 wurde eine
Zuführung durchgeführt.
Währungsumrechnung
Die Währungsumrechnung erfolgt nach § 340h i.V.m. § 256a HGB. Bilanzposten und Posten der
Gewinn- und Verlustrechnung, die auf ausländische Währung lauten, sowie schwebende
Fremdwährungskassageschäfte werden zum Devisenkassamittelkurs in Euro umgerechnet. Für
entsprechende, zum Jahresende nicht abgewickelte Termingeschäfte wurde der Terminkurs des
Bilanzstichtages herangezogen. Sortenbestände werden zum Ankaufskurs der NORD/LB bewertet.
Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden unabhängig von der Restlaufzeit
erfolgswirksam berücksichtigt. Die Erträge aus der Umrechnung von Fremdwährungsposten mit einer
Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wurden erfolgswirksam vereinnahmt.
Die Bewertung der Avalverbindlichkeiten in Fremdwährung erfolgte zum Devisenkassamittelkurs am
Bilanzstichtag.
In den Beständen sind in derselben Währung besonders gedeckte Geschäfte vorhanden. Von einer
besonderen Deckung gehen wir aus, wenn spezielle Deckungsgeschäfte für umzurechnende
Vermögensgegenstände, Schulden oder Geschäfte abgeschlossen worden sind. Zusätzlich gehen wir
hiervon aus, wenn eine besondere Beziehung zwischen Vermögensgegenständen oder Schulden
hergestellt worden ist und diese in jeweils einer Währung sowie in der Höhe vorliegen, in der sich die
Positionen bzw. die Geschäfte in Fremdwährung betragsmäßig entsprechen. Bei den besonders
gedeckten Geschäften handelt es sich um Kundensichteinlagen, Kundenkredite und
Kundentermineinlagen, die durch gegenläufige Geschäfte gedeckt sind.
Die Aufwendungen und Erträge von besonders gedeckten Geschäften wurden saldiert und in der
Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 267 T€
ausgewiesen.
Sonstige Erträge aus der Währungsumrechnung wurden nicht vereinnahmt.
Derivative Finanzinstrumente
Derivative Finanzinstrumente (Swaps, Termingeschäfte, Optionsgeschäfte, Futures) sind als
schwebende Geschäfte in der Bilanz nicht auszuweisen. Sie werden bei Abschluss entsprechend ihrer
Zweckbestimmung dem Handels- oder Anlagebuch zugeordnet.
Zum Bilanzstichtag bestanden Garantien gegenüber zwei Landesbanken. Diese sichern das
Erfüllungsrisiko der betreffenden Landesbank aus mit Kunden abgeschlossenen Finanzderivaten ab.
Die Höhe der jeweils übernommenen Garantie ergibt sich aus dem Marktwert des jeweiligen
Finanzinstruments zum Bilanzstichtag. Die übernommenen Garantien sind aufschiebend bedingte
Verbindlichkeiten und damit Bestandteil der unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen
Eventualverbindlichkeiten. Sofern eine Inanspruchnahme droht, wird dies insoweit über eine
Rückstellung für drohende Verluste abgebildet.
Die Sparkasse hat Credit Default Swaps (CDS) im Bestand. Die Beteiligung auf dem liquiden Markt für
CDS bietet die Möglichkeit, Kreditrisiken abzusichern, ohne den Verkauf der jeweiligen Position
vornehmen zu müssen. Daneben ermöglicht dieser die (fast) liquiditätslose Übernahme und Abgabe
von Kreditrisiken auf Marktbasis und die Durchführung von Arbitragegeschäften. CDS können
demnach zur Absicherung bestehender Positionen im Rahmen eines Corporate Bond Mandates und
zum derivativen Positionsauf- und -abbau genutzt werden.
Credit Default Swaps wurden gemäß des Rechnungslegungsstandards IDW RS BFA 1 „Bilanzierung
von Kreditderivaten“ bilanziert und bewertet.
5
45
Strukturierte Produkte
Die Sparkasse hat strukturierte Produkte in Form von erworbenen Schuldverschreibungen mit
Kündigungsrechten bzw. Sonderabreden hinsichtlich der Verzinsung einheitlich, ohne Abspaltung
der Nebenrechte, bilanziert und bewertet.
Ferner wurden Darlehen an Kunden mit variabler Verzinsung und vereinbarter Zinsobergrenze (CapDarlehen) einheitlich, ohne Abspaltung der Nebenrechte, bilanziert und bewertet.
Im Kundeneinlagengeschäft wurden strukturierte Produkte (Holstein-Struktur-Anleihen mit
Partizipation an den Referenzindices DAX30 Performance Index und eb.rexx Government Germany
Index Overall Total Return) ausgegeben. Gemäß IDW RS HFA 22 wird die Holstein-Struktur-Anleihe in
allen Mischvarianten als ein strukturiertes Produkt ausgelegt und in seine Einzelbestandteile zerlegt
und bilanziert. Tranchen, die nur Zinsrisiken beinhalten, werden einheitlich bilanziert.
Bewertungseinheiten
Zur Absicherung von offenen Devisenpositionen aus kundenseitigen Fremdwährungsgeschäften
werden deckungsgleiche Bank-Devisentermingeschäfte mit einer Landesbank abgeschlossen
(ökonomische Bewertungseinheit). Die bilanzielle Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten
Bewertungseinheiten erfolgt mittels der Durchbuchungsmethode.
Die Bewertung des Aktienbestandteils der Holstein-Struktur-Anleihe (Variante Ertrag +25%, Variante
Wachstum 50%) erfolgt im Rahmen der Bildung einer Bewertungseinheit nach § 254 HGB
(ökonomische Bewertungseinheit). Als Sicherungsgeschäfte für Wertveränderungen der DAXbezogenen Anleihen werden Futures eingesetzt (Microhedge). Die Futuregeschäfte sind als
Anschlusssicherungsgeschäfte ausgestaltet worden. Es handelt sich um sogenannte dynamische
Sicherungsbeziehungen, die die Fälligkeitsunterschiede von gesichertem Grundgeschäft und
absicherndem Sicherungsgeschäft betreffen. Vorhandene Erfolge beim Abgang eines auslaufenden
Sicherungsinstruments sind bilanziell nicht zu realisieren (Einfrierungsmethode).
Bewertung des Zinsbuchs
Die Sparkasse hatte zum Bilanzstichtag Zinsswapgeschäfte in ihren Beständen. Diese sind dem
Anlagebuch der Sparkasse zugeordnet. Die Zweckbestimmung der abgeschlossenen Verträge liegt in
der Steuerung des bilanziellen und außerbilanziellen zinstragenden Geschäftes, insbesondere der
Steuerung des damit verbundenen Zinsänderungsrisikos. Bei Zinsswaps handelt es sich um
beiderseitig noch nicht erfüllte Zinsverpflichtungen. Damit gelten diese als schwebende Geschäfte.
Eine Bilanzierung dem Grunde nach ist innerhalb und außerhalb der Bilanz nicht erforderlich.
Aufwendungen und Erträge werden nicht insgesamt verrechnet, sondern jeweils für das einzelne
Swapgeschäft saldiert im Zinsertrag oder im Zinsaufwand ausgewiesen.
Im Rahmen einer wertorientierten Ermittlung unter Beachtung der IDW-Stellungnahme RS BFA 3 ist
untersucht worden, ob sich aus der Bewertung der gesamten Zinsposition des Bankbuchs ein
Verpflichtungsüberschuss ergibt. Das Bankbuch umfasst – entsprechend dem internen
Risikomanagement – alle bilanziellen und außerbilanziellen zinsbezogenen Finanzinstrumente
außerhalb des Handelsbestands. Bei der Beurteilung werden alle Zinserträge aus zinsbezogenen
Finanzinstrumenten des Bankbuchs sowie die voraussichtlich noch zu deren Erwirtschaftung
erforderlichen Aufwendungen (Refinanzierungskosten, Standard-Risikokosten, Verwaltungskosten)
berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt auf Basis der Zinsstrukturkurve am Abschlussstichtag. Die
Berechnungen zum 31.12.2012 ergeben wie im Vorjahr keinen Verpflichtungsüberschuss. Eine
Rückstellung war nicht zu bilden.
Latente Steuern
Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsbilanziellen und
steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden ermittelt. Die Unterschiede
entstehen im Wesentlichen bei der Bewertung der Forderungen gegenüber Kunden. Die Berechnung
der latenten Steuern erfolgt auf Basis des kombinierten Ertragsteuersatzes von 28,19 %, wobei sich
dieser aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 % zzgl. Solidaritätszuschlag sowie Gewerbesteuer mit
12,36 % zusammensetzt (31.12.2011: 28,17%; Körperschaftsteuer 15 % zzgl. Solidaritätszuschlag;
Gewerbesteuer 12,34 %). Aktive und passive latente Steuern werden verrechnet. Es verbleibt ein
Aktivüberhang an latenten Steuern, für welchen das Aktivierungswahlrecht zum 31.12.2012 gemäß
§ 274 Abs. 1 Satz 2 HGB weiterhin nicht ausgenutzt wird.
6
46
Erläuterungen zu einzelnen Bilanzposten
AKTIVA
Entwicklung des Anlagevermögens
In der nachfolgenden Übersicht erfolgt die Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens der
Bilanzpositionen Aktiva 5 bis 8 sowie Aktiva 11 bis 13.
Bei den Abschreibungen des Geschäftsjahres handelt es sich um eine Teilmenge der Abschreibungen
und Wertberichtigungen insgesamt.
Posten 3: Forderungen an Kreditinstitute
Die unter Posten 3 b) - andere Forderungen - ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer
Restlaufzeit wie folgt:
bis 3 Monate
297.252 T€
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
145.630 T€
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
1.874 T€
mehr als 5 Jahre
5.000 T€
Forderungen an die eigene Girozentrale
204.063 T€
Forderungen unter Posten 3 mit Nachrangabrede sind enthalten in Höhe von
(einschließlich 41 T€ Zinsabgrenzung)
5.041 T€
Bestand am 31.12. des Vorjahres
5.040 T€
7
47
Posten 4: Forderungen an Kunden
Die Forderungen an Kunden gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:
bis 3 Monate
218.031 T€
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
258.939 T€
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
1.099.777 T€
mehr als 5 Jahre
2.654.165 T€
unbestimmte Restlaufzeit
195.067 T€
Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:
Bestand am Bilanzstichtag
77.077 T€
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
82.021 T€
Forderungen an Verbundene Unternehmen:
Bestand am Bilanzstichtag
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
13.552 T€
3.199 T€
Forderungen unter Posten 4 mit Nachrangabrede sind enthalten in Höhe von (einschließlich
Zinsabgrenzung: 50 T€)
3.857 T€
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
3.857 T€
Realkredite in Höhe von 303.748 T€ sowie Kommunalkredite in Höhe von 293.706 T€ dienen zur
Deckung begebener Schuldverschreibungen.
Posten 5: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
Von den unter Posten 5 ausgewiesenen Anleihen und Schuldverschreibungen werden im Folgejahr
fällig
137.957 T€
Von den unter Aktiva Posten 5 enthaltenen börsenfähigen Wertpapieren sind
börsennotiert
nicht börsennotiert
224.209 T€
13.474 T€
In Posten 5 c) eigene Schuldverschreibungen sind Verbriefte Forderungen mit Nachrangabrede
enthalten in Höhe von
30 T€
Bilanzwert am 31.12. des Vorjahres
493 T€
Wertpapiere mit einem Nennwert in Höhe von 6.000 T€ dienen zur Deckung bzw. sichernden
Überdeckung begebener Schuldverschreibungen.
8
48
Posten 6: Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere
Von den unter Aktiva Posten 6 ausgewiesenen börsenfähigen Wertpapieren sind
börsennotiert
0 T€
nicht börsennotiert
182.173 T€
Forderungen unter Posten 6 mit Nachrangabrede (eigene Genussrechte) sind
enthalten in Höhe von
350 T€
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
353 T€
Die Sparkasse hält Anteile von mehr als 10 % an folgenden Investmentvermögen:
* Der Gesellschaft bleibt jedoch vorbehalten, die Rückgabe der Anteile auszusetzen, wenn außergewöhnliche Umstände
vorliegen, die eine Aussetzung unter Berücksichtigung der Interessen der Anleger erforderlich erscheinen lassen.
Posten 7: Beteiligungen
An folgenden Unternehmen ist die Sparkasse mit mind.
20 % beteiligt:
Eigenkapital /
Ergebnis des Geschäftsjahres 2011
1. Wirtschafts- u. Aufbaugesellschaft Stormarn mbH,
in 23843 Bad Oldesloe; Anteil 24 %
22.922 T€
1.658 T€
2. Wohnungsbaugesellschaft Ostholstein mbH, in
23701 Eutin; Anteil 26,8 %
14.646 T€
1.818 T€
9
49
Posten 8: Anteile an verbundenen Unternehmen
An folgenden Unternehmen ist die Sparkasse mit
einem Fünftel des Kapitals oder mehr beteiligt:
Eigenkapital /
Ergebnis des Geschäftsjahres 2011
1. S-Immobiliengesellschaft Holstein mbH
& Co. KG (vormals
S-Erschließungsgesellschaft Holstein
mbH & Co. KG) in 23843 Bad Oldesloe,
Anteil: 100 %
2. S-Verwaltungsgesellschaft Holstein mbH
in 23843 Bad Oldesloe, Anteil: 100 %
7.477 T€
1.179 T€
27 T€
0 T€
Die S-Erschließungsgesellschaft Holstein mbH & Co. KG wurde mit Wirkung zum 8.05.2012 in SImmobiliengesellschaft mbH und Co. KG umbenannt.
Ein Konzernabschluss zum 31.12.2012 ist nicht erforderlich, weil die Einbeziehung der
Tochtergesellschaften für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden
Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns aus Wesentlichkeitsaspekten nicht
notwendig ist; diese sind von untergeordneter Bedeutung (§ 296 HGB).
Entsprechend der Vorschriften zu den sogenannten Zweckgesellschaften gemäß § 290 Abs. 2 HGB
existiert keine weitere Beteiligung im engeren Bereich der Sparkasse.
Posten 9: Treuhandvermögen
Das Treuhandvermögen gliedert sich wie folgt:
Forderungen an Kunden
3.882 T€
Posten 12: Sachanlagen
Die für sparkassenbetriebliche Zwecke genutzten Grundstücke und Bauten
belaufen sich auf
Der Bilanzwert der Betriebs- und Geschäftsausstattung beträgt
46.640 T€
8.489 T€
Posten 14: Rechnungsabgrenzungsposten
In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:
Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungs- und dem niedrigeren
Ausgabebetrag bei Verbindlichkeiten oder Anleihen
394 T€
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
650 T€
Sonstige Angaben zur Aktivseite:
Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Vermögensgegenstände beläuft sich auf
39.682 T€
10
50
PASSIVA
Posten 1: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Die unter Posten 1 b) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit wie folgt:
bis 3 Monate
65.297 T€
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
232.503 T€
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
692.913 T€
mehr als 5 Jahre
349.975 T€
Gesamtbetrag der als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten übertragenen
Vermögensgegenstände
76.382 T€
__________________________________________________________________________________________
Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale
92.218 T€
Posten 2: Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
Die unter Posten 2 a) Unterposten ab) ausgewiesenen Bestände gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit
wie folgt:
bis 3 Monate
423 T€
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
5.989 T€
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
1.224 T€
mehr als 5 Jahre
55 T€
Die ausgewiesenen Bestände unter Posten 2 b) Unterposten bb) gliedern sich nach ihrer Restlaufzeit
wie folgt:
bis 3 Monate
730.878 T€
mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
148.938 T€
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
mehr als 5 Jahre
71.802 T€
1.539 T€
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:
Bestand am Bilanzstichtag
7.328 T€
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
7.471 T€
11
51
Verbindlichkeiten gegenüber Verbundenen Unternehmen:
Bestand am Bilanzstichtag
5.447 T€
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
4.109 T€
Posten 3: Verbriefte Verbindlichkeiten
Von den unter Posten 3 a) ausgewiesenen verbrieften Verbindlichkeiten werden im Folgejahr
fällig:
85.799 T€
Posten 4: Treuhandverbindlichkeiten
Die Treuhandverbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
3.759 T€
123 T€
Posten 6: Rechnungsabgrenzungsposten
Unterschiedsbeträge zwischen dem Auszahlungsbetrag bzw. den Anschaffungskosten von
Forderungen gegenüber dem höheren Nominalbetrag sind enthalten mit
7.057 T€
Bilanzwert 31.12. des Vorjahres
5.736 T€
Posten 7: Rückstellungen
Im Zusammenhang mit der Bildung der Rückstellungen entstand ein Zinsaufwand
(Aufzinsungsbetrag) von 1.170 T€. Der auf die Sparrückstellungen entfallende Aufzinsungsbetrag
(60 T€) wurde aufgrund des innewohnenden Sparcharakters im Zinsaufwand ausgewiesen, die
verbliebenen Zinsbeträge wurden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (1.110 T€) erfasst.
Die Aufwendungen aus Zinssatzänderungen wurden im Personalaufwand (102 T€) ausgewiesen.
Die Pensionsrückstellungen wurden gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB in Höhe des nach
kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages unter Zugrundelegung eines
Rechnungszinsfußes von 5,07 % (31.12.2011: 5,13 %) und der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Klaus
Heubeck angesetzt.
Folgende weitere Annahmen liegen der Bewertung zugrunde:
Bewertungsparameter
Gehaltstrend (inkl. Karrieretrend p.a.)
Rententrend Bruttorente p.a.
Rententrend anzurechnende Rente p.a.
Beitragsbemessungsgrenze-Trend p.a.
Trend Durchschnittsentgelt p.a.
Trend aktueller Rententrend p.a.
Fluktuationsansatz p.a.
31.12.2012
2,0%
1,5%
1,0%
2,0%
2,0%
1,0%
2,0%
31.12.2011
2,0%
1,5%
1,0%
2,0%
2,0%
1,0%
2,0%
12
52
Posten 9: Nachrangige Verbindlichkeiten
Für nachrangige Verbindlichkeiten sind im Berichtsjahr Zinsen in Höhe von
angefallen.
1.459 T€
Die Mittelaufnahmen sind im Durchschnitt mit 3,08 % p.a. nominell verzinslich. Die Ursprungslaufzeiten betragen gemäß Emissionsbedingungen mind. 5 Jahre.
Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung besteht nicht. Nachträglich kann der Nachrang nicht
beschränkt sowie die Laufzeit und die Kündigungsfrist nicht verkürzt werden.
Sonstige Angaben zur Passivseite:
Der Gesamtbetrag der auf Fremdwährung lautenden Schulden einschließlich Fremdwährungsavale
beläuft sich auf
41.334 T€
Eventualverbindlichkeiten
Bei unseren Kreditgewährungen werden in diesem Posten für Kreditnehmer übernommene
Bürgschaften
und
Gewährleistungsverträge
erfasst.
Auf
Basis
der
regelmäßigen
Bonitätsbeurteilungen der Kunden im Rahmen unserer Kreditrisikomanagementprozesse gehen wir
für die hier ausgewiesenen Beträge davon aus, dass sie nicht zu einer wirtschaftlichen Belastung der
Sparkasse führen werden. Sofern dies im Einzelfall nicht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit
angenommen werden kann, haben wir ausreichende Rückstellungen gebildet.
Im Zusammenhang mit der Unterbeteiligung der Sparkasse an der Erwerbsgesellschaft der SFinanzgruppe GmbH & Co. KG (Beteiligung Landesbank Berlin Holding) hat die Sparkasse eventuelle
Verpflichtungsüberhänge gegenüber dem DSGV ö. K. aus Aufwendungsersatzansprüchen
auszugleichen. Die Aufwendungsersatzansprüche gegen die einzelnen Konsortialsparkassen
bestimmen sich nach Maßgabe ihrer jeweiligen Unterbeteiligungsquote. Für das Geschäftsjahr
2012/2013 ist die Bildung einer Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten unterblieben, da mit
einer Inanspruchnahme aus den vertraglichen Aufwendungsersatzansprüchen nicht gerechnet wird.
Andere Verpflichtungen
Die unter diesem Posten ausgewiesenen unwiderruflichen Kreditzusagen werden im Rahmen unserer
Kreditvergabeprozesse herausgelegt. Auf dieser Grundlage sind wir der Auffassung, dass unsere
Kunden voraussichtlich in der Lage sein werden, ihre vertraglichen Verpflichtungen nach der
Auszahlung zu erfüllen. Sofern dies in einem Fall nicht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit
angenommen werden kann, haben wir eine ausreichende Rückstellung gebildet.
13
53
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Posten 1: Zinserträge
Der Zinsertrag enthält Ausgleichszahlungen von 5.300 T€ für die vorzeitige Auflösungen von
Zinsswaps.
Posten 2: Zinsaufwendungen
Im Zinsaufwand sind geleistete Ausgleichszahlungen von 9.839 T€ für vorzeitige Auflösungen von
Zinsswaps enthalten. Der Zinsaufwand künftiger Jahre wird hierdurch verringert.
Posten 12: Sonstige betriebliche Aufwendungen
In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Spenden in Höhe von 3.950 T€ enthalten.
Posten 23: Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag belasten das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
in Höhe von 16.495 T€. In den Steuern vom Einkommen und Ertrag ist ein aperiodisches Ergebnis in
Höhe von 2.192 T€ enthalten.
Posten 25: Jahresüberschuss
Der ausgewiesene Jahresüberschuss wurde nur unbedeutend durch steuerliche Bewertungsmaßnahmen in Vorjahren beeinflusst.
In 2012 wurde der Sicherheitsrücklage ein Betrag in Höhe von 12.014 T€ zugeführt.
14
54
Zusätzliche Angaben für Pfandbriefbanken
Nachfolgend sind die Posten der Bilanz gemäß den Vorschriften für die Formblätter von Pfandbriefbanken aufgegliedert. Aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden nur die Posten
(ohne Aktiva 5) zusätzlich untergliedert, die Pfandbriefe und die sichernden Aktiva unterhalten.
15
55
Sonstige Angaben
Haftungsverhältnisse
Mit den Beteiligungen an der Verwaltungsgesellschaft der Schleswig-Holsteinischen
Sparkassenorganisation GbR, Kiel, und der S-direkt Schleswig-Holstein Dienstleistungsgesellschaft
für die Sparkassen-Finanzgruppe GbR, Kiel, ist eine unbeschränkte Haftung für die Verbindlichkeiten
der Gesellschaften verbunden.
Die Haftung für die Verbindlichkeiten der S-Immobiliengesellschaft Holstein mbH & Co. KG (vormals
S-Erschließungsgesellschaft Holstein mbH & Co. KG) und der S-Verwaltungsgesellschaft Holstein
mbH beschränkt sich auf die Höhe der jeweiligen Einlage.
Für das Verbundene Unternehmen S-Immobiliengesellschaft Holstein mbH & Co. KG wurde
gegenüber der Stadt Bad Oldesloe und gegenüber der Gemeinde Henstedt-Ulzburg eine
Patronatserklärung abgegeben.
Zum Jahresende bestehen Einzahlungsverpflichtungen in Höhe von 250 T€ für die Hannover FinanzFonds VII Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH.
Die Sparkasse ist nach § 35 Abs. 1 Sparkassengesetz für das Land Schleswig-Holstein Mitglied des
Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein. Der Verband ist eine Körperschaft des
öffentlichen Rechts und hat die Aufgabe, die gemeinsamen Angelegenheiten seiner
Mitgliedssparkassen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben wahrzunehmen und zu fördern. Zu diesem
Zweck werden auch Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen des Finanzsektors (u. a. HSH
Nordbank AG, Provinzial NordWest, DekaBank, LBS SH-HH, Deutsche Leasing) gehalten. Für die
Verbindlichkeiten
und
sonstigen
Verpflichtungen
des
Verbandes
haften
sämtliche
Mitgliedssparkassen. Der Verband erhebt nach § 37 Sparkassengesetz für das Land SchleswigHolstein eine Umlage von den Mitgliedsparkassen, soweit seine sonstigen Einnahmen die
Geschäftskosten nicht tragen.
Die Sparkasse ist Mitglied des Sparkassenstützungsfonds des Sparkassen- und Giroverbandes für
und
des
überregionalen
Sicherungssystems
der
Deutschen
Schleswig-Holstein
Sparkassenorganisation. Das Sicherungssystem basiert auf dem Prinzip der Institutssicherung.
Hiermit verbunden ist die Verpflichtung, im eventuellen Stützungsfall eines angeschlossenen
Instituts gegebenenfalls Nachschusszahlungen zu leisten.
Bezüglich eines aktuellen Stützungsfalls beim Sparkassenstützungsfonds des Sparkassen- und
Giroverbandes für Schleswig-Holstein verweisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht
(Risikobericht).
Für die subsidiären Einstandspflichten aus mittelbaren Verpflichtungen im Zusammenhang mit der
Mitgliedschaft in der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) hat die Sparkasse das
Passivierungswahlrecht nach Art. 28 Abs.1 EGHGB in Anspruch genommen. Eine Quantifizierung
möglicher Ausgleichsbeträge ist nicht möglich. Die Ausgestaltung der Verpflichtungen der Sparkasse
aus ihrer Mitgliedschaft in der VBL stellt sich wie folgt dar:
Die Sparkasse ist aufgrund des Tarifvertrags über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten
des öffentlichen Dienstes verpflichtet, für ihre Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente führende
Versicherung bei einer Zusatzversorgungskasse abzuschließen. Sie ist deshalb Mitglied der
Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder in Karlsruhe (VBL). Die VBL ist eine von Bund und
Ländern gemeinsam getragene rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie steht unter der
Aufsicht des Bundesministeriums der Finanzen. Aufgabe der VBL ist es, Arbeitnehmern der bei ihr
beteiligten Arbeitgeber im Wege privatrechtlicher Versicherung eine zusätzliche Alters-,
Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu zahlen. Die arbeitsrechtlichen Grundlagen
sind in den Versorgungstarifverträgen des öffentlichen Dienstes geregelt.
Die Finanzierung der Leistungen der VBL erfolgt über ein modifiziertes Abschnittsdeckungsverfahren
(Umlageverfahren). Der Deckungsabschnitt beträgt fünf Jahre. Der aktuelle Deckungsabschnitt
umfasst die Jahre 2008 bis 2012. Der Umlagesatz ist so bemessen, dass die für die Dauer des
Deckungsabschnitts zu entrichtende Umlage zusammen mit den übrigen zu erwartenden Einnahmen
und dem verfügbaren Vermögen ausreicht, die Ausgaben während des Deckungsabschnitts sowie der
folgenden sechs Monate zu erfüllen. Der Umlagesatz beträgt 7,86 % der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte von 45.667 T€. Die Sparkasse trägt den Umlagesatz von 6,45 %, der
16
56
Arbeitnehmer zahlt als Eigenbeteiligung eine Umlage in Höhe von 1,41 %.
Seit 2006 erfolgt eine leistungsgerechtere Verteilung des Sanierungsgeldes, bei der jedes Jahr ein
Solldeckungsgrad errechnet wird, der ins Verhältnis zum individuellen Deckungsgrad des
Arbeitgebers gesetzt wird. Hieraus berechnet sich der individuelle Sanierungsgeldsatz des
Arbeitgebers. Die an die VBL von der Sparkasse geleisteten Abschläge betrugen im Jahr 2012 475 T€.
Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten
Zum Bilanzstichtag bestehen die nachfolgend aufgeführten Arten an noch nicht abgewickelten
derivativen Finanzinstrumenten, die ein potenzielles Erfüllungsrisiko sowie - im Fall offener
Positionen - Zins-, Währungs- und/oder sonstige Marktpreisänderungsrisiken beinhalten. Die von der
Sparkasse abgeschlossenen Geschäfte dienen der Absicherung von Wechselkurs-, Aktien- und
Zinsrisiken im Kundengeschäft sowie zur Steuerung des Zinsbuchs bzw. Rentabilitätssteuerung.
Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Termingeschäfte gliedern sich wie folgt:
Derivative Finanzinstrumente (DAX-Futures) werden grundsätzlich einzeln bewertet. Dienen sie der
Absicherung von Bilanzposten, Kundenemissionen oder anderen, nicht bilanzwirksamen Geschäften,
werden sie mit diesen zusammengefasst bewertet. In diesem Fall werden Bewertungsverluste und
-gewinne gegeneinander aufgerechnet. Für verbleibende Bewertungsverluste werden
Rückstellungen gebildet, restliche Gewinne bleiben ohne Ansatz. Bezüglich der Bewertung der
Zinsswaps wird auf die Ausführungen im ersten Abschnitt (Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden)
verwiesen.
Devisentermingeschäfte mit Kunden werden in Bewertungseinheiten nach § 254 HGB einbezogen
(Microhedge). Die Wirksamkeit der Absicherung begründet sich in der Struktur der Geschäfte zum
Abschlusszeitpunkt (Kongruenz bzgl. Laufzeit und Währung). Zur Ermittlung sowohl der prospektiven
als auch der retrospektiven Effektivität wird die Critical-Term-Match-Methode verwandt. Dabei richtet
sich die Höhe der zu sichernden Risiken nach den mit Kunden abgeschlossenen Geschäften. Durch
den Abschluss von Gegengeschäften wird das Marktrisiko (Währungsrisiko) generell ausgeschlossen,
es verbleibt das aus dem Adressenrisiko resultierende Erfüllungsrisiko.
17
57
Der beizulegende Zeitwert der Zins-Swaps wird über die Abzinsung der künftigen Zahlungen
(Cashflows) fiktiver Gegengeschäfte (Glattstellungsfiktion) auf den Bewertungsstichtag ermittelt
(Discounted-Cashflow-Verfahren). Die Diskontierungsfaktoren werden von Reuters veröffentlichten
Zinsstrukturkurven am Markt gehandelter Swaps entnommen.
Die beizulegenden Zeitwerte der an der EUREX abgeschlossenen Aktienoptionsgeschäfte / FutureGeschäfte wurden auf der Grundlage der von der EUREX am Bilanzstichtag veröffentlichten
Schlusskurse errechnet.
Die beizulegenden Zeitwerte der Devisentermingeschäfte wurden über die Bewertung fiktiver
Gegengeschäfte (Glattstellungsfiktion) mit den von Reuters veröffentlichten währungs- und
laufzeitbezogenen Terminkursen ermittelt.
Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Credit Default Swaps ITRAXX wird die Abzinsung der
künftigen Zahlungen auf den Bewertungsstichtag zu Grunde gelegt. Die Diskontierungsfaktoren
werden den von Reuters veröffentlichten Zinsstrukturkurven risikoloser Anleihen entnommen, denen
ein emittentenbezogener Zuschlag für Adressenausfallrisiken (Credit Spread) aufgeschlagen wird.
Die Credit Spreads werden vom Anbieter ITRAXX bereitgestellt. Der Zeitwert der
Sicherungsgeberposition entspricht der Differenz zwischen dem Wert einer Credit Linked Note
(Basket) am Bilanzstichtag und dem Nominalwert. Dem negativen Zeitwert stehen abgegrenzte UpFront-Zahlungen in Höhe von 248 T€ gegenüber.
Bei der HolsteinStruktur-Anleihe (HSA) handelt es sich um eine unverzinsliche Indexanleihe ohne
Kapitalgarantie. Bei zwei Tranchen der HSA bestehen derivative, aktienbezogene Komponenten. Die
Rückzahlung der Anleihen ist abhängig von der Entwicklung nachfolgender Referenzindizes:
Zum Stichtag bestehen folgende Positionen:
* rechnerische DAX30-Future-Kontrakte
Stichtagsbedingt ergibt sich aus dem laufenden Emissionsgeschäft eine Unterdeckung in Höhe eines
Kontraktvolumens von -41 T€ (rechnerisch -0,215 DAX30-Future-Kontrakte).
Die Bewertung der aktienbezogenen Bestandteile der HSA erfolgt im Rahmen einer
Bewertungseinheit (§ 254 HGB). Die Kontraktvolumina der beiden Tranchen werden für die
gebildeten Bewertungseinheiten zusammengefasst.
Basierend auf dem Grundgeschäft werden als Sicherungsinstrumente rollierende DAX-Futures
genutzt (Fälligkeit der Anleihe: 20.03.2035; Laufzeit der DAX-Futures-Kontrakte: 3 Monate) und
Maßnahmen ergriffen, die die DAX-Entwicklung widerspiegeln. Das abzusichernde Volumen richtet
sich nach den Aktienanteilen in den HSA-Varianten, die sich in den Kundenportfolien befinden. Diese
Anteile werden auf täglicher Basis ermittelt.
An jedem Bilanzstichtag, an dem diese Sicherungsbeziehung besteht, erfolgt eine Messung bzw.
Überwachung der Wirksamkeit. Hierzu werden die Bedingungen und Parameter von Grund- und
18
58
Sicherungsgeschäft miteinander verglichen (Microhedge). Die Wirksamkeit der Bewertungseinheit
liegt mit 98,07 % in der vorgegebenen Bandbreite von 80 % bis 125 %1.
Die Höhe der Risiken (Marktpreisrisiken, Hedgerisiken) beläuft sich auf 7.725 T€. Diesen stehen
Sicherungsgeschäfte in Höhe von 6.773 T€ gegenüber. Zum Stichtag bestehen Bewertungsverluste
und somit eine entsprechende Rückstellung für die aktienbezogenen Tranchen der HSA in Höhe von
952 T€.
Angaben zu Pfandbriefen nach ÖPG
Die Deckungsverhältnisse der vor dem 19. Juli 2005 ausgegebenen Namenspfandbriefe, die nach
dem Gesetz über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverschreibungen öffentlich-rechtlicher
Kreditanstalten (ÖPG) emittiert wurden, stellen sich am 31.12.2012 wie folgt dar:
Das Deckungsregister wurde vor Inkrafttreten des Pfandbriefgesetzes geschlossen.
Hypothekenpfandbriefe - Angaben gemäß § 28 PfandBG
Die Sparkasse hat am Markt Namenspfandbriefe mit einem Nominalwert von 175.900 T€ platziert.
Die Deckungsrechnung (ohne Derivate) stellt sich wie folgt dar:
1
Die Bandbreite orientiert sich an den Angaben des IAS 39 AG 105 (b).
19
59
Laufzeitstruktur:
Verteilung nach Deckungshöhen:
Deckungsgeschäfte nach Nutzungsart und Staat, in dem die Grundstückssicherheit liegt:
20
60
Außerhalb Deutschlands befinden sich keine Grundstückssicherheiten.
Es bestehen keine Leistungsrückstände. Am Abschlussstichtag waren keine Zwangsversteigerungen
oder Zwangsverwaltungen anhängig und es wurden unterjährig auch keine durchgeführt.
Im Geschäftsjahr wurden keine Grundstücke zur Verhütung von Verlusten übernommen. Der
Gesamtbetrag der Rückstände auf die von Hypothekenschuldnern zu entrichtenden Zinsen, soweit
diese nicht bereits in den vorhergehenden Jahren abgeschrieben wurden, beträgt 0 T€.
Öffentliche Pfandbriefe - Angaben gemäß § 28 PfandBG
Erstmals ab dem Jahr 2012 wurden neben Hypothekenpfandbriefen öffentliche Pfandbriefe mit
einem Nominalwert von 25.000 T€ am Markt emittiert.
Die Deckungsrechnung (ohne Derivate) sieht wie folgt aus:
Laufzeitstruktur:
Zusammensetzung der Deckungsmasse:
Der Gesamtbetrag der zur Deckung der Pfandbriefe verwendeten Forderungen beträgt 294.456 T€.
21
61
Es bestehen keine rückständigen Leistungen auf diese Forderungen. Der Anteil am Gesamtbetrag des
Pfandbriefumlaufs für weitere Deckungen gemäß § 20 (2) PfandBG beträgt 0 T€.
Einschätzung des Risikos der Inanspruchnahme
Die Einschätzung des Risikos der Inanspruchnahme aus gemäß der §§ 26 und 27 RechKredV unter
der Bilanz ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten und anderer Verpflichtungen erfolgt
insbesondere über die Beurteilung der Bonität und der Sicherheitenstellung der Kreditnehmer. Diese
wird durch interne Kontrollmechanismen regelmäßig überwacht. Das Risiko einer Inanspruchnahme
ist Bestandteil der Portfolioüberwachung und wird in der Berechnung der Risikotragfähigkeit
berücksichtigt.
Aufwendungen für den Abschlussprüfer
Für das Honorar des Abschlussprüfers wurden im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 354 T€ aufgewendet
(davon 12 T€ für das Vorjahr). Hiervon entfallen 325 T€ auf die Abschlussprüfung (davon 12 T€ für
das Vorjahr) und 29 T€ auf sonstige Bestätigungsleistungen.
Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen
Im Geschäftsjahr 2012 wurden mit nahestehenden Personen und Unternehmen keine Geschäfte zu
marktunüblichen Bedingungen abgeschlossen.
Organangaben
Im Geschäftsjahr wurden Gesamtbezüge an den Verwaltungsrat in Höhe von 184 T€ sowie an den
Vorstand in Höhe von 1.096 T€ gezahlt.
Für die früheren Mitglieder des Vorstandes und deren Hinterbliebenen wurden Versorgungsbezüge
in Höhe von 869 T€ gezahlt. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe
von 11.829 T€.
Die Höhe der den Mitgliedern des Verwaltungsrates und des Vorstandes gewährten Kredite betrug
zum 31.12.2012 1.141 T€ bzw. 500 T€.
Ende 2012 war der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Aufsichtsratsmitglied der
-
EAE Ewert Holding GmbH, Ahrensburg
Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH, Bad Oldesloe
Gesellschaft für Mittelstandskreditfonds der Sparkassen-Finanzgruppe mbH.
22
62
Verwaltungsrat der Sparkasse Holstein
Plöger, Klaus
Landrat Stormarn
Barsbüttel
Vorsitzender
Sager, Reinhard
Landrat Ostholstein
Scharbeutz
1. stellvertretender Vorsitzender
Mitglieder
Wagner, Joachim
Verbandsgeschäftsführer
Diplom-Kaufmann
Oststeinbek
Troike, Jörg
Studiendirektor i. R.
Stockelsdorf
Ahnfeldt, Thomas
Sparkassenangestellter
Sparkassenbetriebswirt
Borstel
Ruddigkeit, Oliver
Sparkassenangestellter
Sparkassenbetriebswirt
Bargteheide
von Bary, Tassilo
Bürgermeister der Stadt Bad Oldesloe
Travenbrück
Rüder, Ulrich
selbst. Unternehmens- u. Kommunalberater
Scharbeutz
Brandt, Claus
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater
Diplom-Kaufmann
Ahrensburg
Ruge, Wolfgang
Sparkassenangestellter
Sparkassenbetriebswirt
Oldenburg
Breiter, Manfred
Bundesbeamter i.R.
Oldenburg
Schinkewitz, Volker (ab 01.06.2012)
Sparkassenangestellter
Sparkassenbetriebswirt
Luschendorf
Hammer, Brigitte (bis 31.05.2012)
Sparkassenangestellte
Bankkauffrau
Bad Oldesloe
Seehusen, Bärbel
Meisterin ländl. Hauswirtschaft
Schönwalde
Klinke, Burkhard
Sonderpädagoge
Bosau
Wendland, René
Verwaltungsbeamter
Diplom-Verwaltungswirt
Reinbek
Mendel, Reinhard
Rechtsanwalt
Tangstedt
Westphal, Sören
Sparkassenangestellter
Master of Business Administration
Barnitz
Petersen, Andreas
Sparkassenangestellter
Sparkassenbetriebswirt
Stubben
Woitaschek, Susen
Sparkassenangestellte
Bankkauffrau
Kastorf
Rädisch, Uwe
Selbst. Maschinenbauingenieur
Bad Oldesloe
Zeidler, Philip
Rechtsanwalt und Notar
Timmendorfer Strand
3. stellvertretender Vorsitzender
2. stellvertretender Vorsitzender
23
63
Vorstand der Sparkasse Holstein
Vorstandsvertreter
Dr. Lüdiger, Martin
Sparkassendirektor
Vorsitzender
Bustorf, Henrik
Direktor
Becker, Peter
Sparkassendirektor
stv. Vorsitzender
Wallmeroth, Joachim
Sparkassendirektor
stv. Vorsitzender (ab 01.01.2013)
Michael Ringelhann
Sparkassendirektor
Gerwanski, Hans-Ingo
Direktor
Hoffmann, Kay
Direktor
Kopenhagen, Horst (ab 01.07.2013)
Direktor
Schneider, Axel
Direktor
Zabel, Martin
Direktor
24
64
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Sparkasse Holstein.
Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt:
Vollzeitkräfte732
Teilzeit- und Ultimokräfte
306
Summe1.038
Auszubildende82
Insgesamt1.120
65
Ausbildungsjahrgang 2012
Bestätigungsvermerk
des Abschlussprüfers.
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Sparkasse Holstein für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2012 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach
den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Sparkasse. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss
unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch
den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie die Erwartungen über mögliche Fehler
berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen
Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des
Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Sparkasse. Der
Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der
Sparkasse und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Kiel, den 31. Mai 2013
Prüfungsstelle des
Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein
gez. Franzenburg
Wirtschaftsprüfer
gez. Heuer
Wirtschaftsprüfer
66
Impressum.
Herausgeber
Sparkasse Holstein
Hagenstraße 19
23843 Bad Oldesloe
Am Rosengarten 3
23701 Eutin
Redaktion
Layout und Satz
Version
Fotos
© 2013
67
Björn Lüth
Hans-Ingo Gerwanski
Unternehmenskommunikation
der Sparkasse Holstein
Ungekürzte Online-Fassung
www.sparkasse-holstein.de
Sparkasse Holstein
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