MediNet Ausbildung Berlin

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MediNet Ausbildung Berlin
„MediNet Ausbildung Berlin“
21JO01172
Projektdurchführung:
SPI Consult GmbH
Berlin, Berlin
1. Detaillierte Darstellung der Projektdurchführung
„Gesundheitswirtschaft als Wachstumsbranche“ ist im Vergleich zu anderen Branchen ein Konstrukt
mit einem hohen Abstraktionsgrad. Tatsächlich handelt es sich um ein durch und durch heterogen
zusammengesetztes, weit ausgedehntes Branchencluster. Für die Installierung eines Ausbildungsnetzwerkes galt es zunächst, überhaupt für die Bedeutung der Fachkräfteausbildung in diesem noch
neuen wirtschaftlichen ‚Großfeld’ zu werben. So waren z.B. zu Beginn des Projektes etwa die Aktivitäten des Masterplans Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg noch sehr auf die Bereiche der Spitzenforschung und der Hochleistungsmedizin als Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung focussiert. Nicht
akademische Fachkräfte spielten praktisch kaum eine Rolle in den Diskussionen.
So galt es zu Beginn des Projektes mögliche direkte Anknüpfungspunkte für das Projekt zu sondieren
und in ersten Gesprächen das Feld konkreter abzustecken. Zeitgleich wurden erste Materialien für die
Öffentlichkeitsarbeit, wie z.B. Projektflyer erstellt und die Auftaktveranstaltung des Projektes im Juni
2006 vorbereitet, zu der Akteure der Berliner Gesundheitswirtschaft, d.h. Betriebe, Verbände, Kammern, Arbeitsagenturen und Bildungsdienstleister eingeladen wurden, um ihnen die Projektziele vorzustellen und erste Netzwerkpartner/innen zu gewinnen. Nicht zuletzt durch das Mitwirken des
Staatssekretärs der Senatsverwaltung für Gesundheit wie auch des Staatssekretärs für Wirtschaft,
aber auch ganz unterschiedlicher Akteure aus dem Bereich der Gesundheitswirtschaft war damit der
eigentliche Startschuss des Projektes gegeben.
Wichtigster Meilenstein war zu Beginn des Projektes die Erstellung einer Expertise zum Ausbildungspotenzial in der Berliner Gesundheitswirtschaft. Tatsächlich handelte es sich hier um eine
Pionierarbeit, für die es nicht nur in Berlin sondern auch im ganzen Bundesgebiet kaum Vorbilder
gab. Was sind überhaupt Fachberufe in der Gesundheitswirtschaft, wo zieht man eine Grenze, wie
lassen sie sich untereinander ordnen? Wie haben sich die jeweiligen Ausbildungszahlen in den vergangenen Jahren entwickelt? Und wie lässt sich die weitere Entwicklung dieser Ausbildungsberufe
einschätzen? Zugleich enthielt diese Expertise einen Katalogteil zu allen in Berlin angebotenen Ausbildungsgängen mit vertiefenden Informationen zur Berufsorientierung sowie zu den jeweiligen potentiellen Ansprechpartner/innen in Berlin. Ganz neu war die Zusammenschau von dual verfassten Aus-
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bildungsberufen sowie von vollzeitschulischen Ausbildungsgängen, die in der Gesundheitswirtschaft –
vor allem im Kernbereich des Gesundheitswesens – traditionell eine besondere Rolle spielen.
Als Service sind die Inhalte dieser Expertise dann auch auf der eigenen Internetseite des Projektes
zur Verfügung gestellt worden: Ca. 60 Berufsausbildungsgänge, zu denen man direkt alle wichtigen
Informationen erhielt. Die Internetseite www.medinet-ausbildung.de wurde im Juli 2006 geschaltet.
Zur Vertiefung der eigenen Kenntnisse bzw. zur besseren Einschätzung der Möglichkeiten von Modellprojekten wurde zu Projektbeginn auch die Erstellung der Expertise „Schnittmengen der Berufsausbildungen im Bereich der Gesundheitswirtschaft“ ausgeschrieben und in Auftrag gegeben. Durch den Vergleich und die Analyse der ca. 60 verschiedenen Berufsbilder sollte Transparenz
gefördert, mögliche Impulse gegeben und Handlungsempfehlungen entwickelt werden, um so ggfs.
die Ausbildungsgänge im Bereich der Gesundheitswirtschaft für Kooperations- und Verbundstrukturen
zu öffnen und anschlussfähiger zu gestalten.
Im Juni 2006 fanden erste Sondierungsgespräche zwischen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, dem Landesamt für Gesundheit und Soziales, dem OSZ
Ernährung und Lebensmitteltechnik und der Vivantes-Tochter SVL statt, um gemeinsam eine Lernortkooperation für die Ausbildung zum/zur Diätassistent/in zu initiieren.
Zudem nutzten die Projektmitarbeiter/innen während der gesamten Projektlaufzeit Kontakte zu Berliner Betrieben der Gesundheitswirtschaft, um diese für das Thema Fachkräftegewinnung zu sensibilisieren und (zusätzliche) Ausbildungsplätze zu organisieren.
Im Oktober 2006 wurde die (jährliche) Nachvermittlungsaktion der Agentur für Arbeit und der Kammern vom Projekt mitorganisiert und vor Ort mit dem Focus auf die Gesundheitsberufe beratend unterstützt.
Im Laufe der ersten Monate der Projektumsetzung wurden u. a. Gespräche mit den Innungen der
Gesundheitshandwerke (Zahntechnikerinnung, Innung für Metall- und Kunststofftechnik, Fachverband für Orthopädietechnik, Augenoptikerinnung) durchgeführt, um auch in diesem Feld zusätzliches
Ausbildungspotenzial zu erschließen und ggfs. (Ausbildungs-) Kooperationen anzuregen.
Ab September 2006 hat MediNet Berlin als Akteur des Masterplans Gesundheitsregion BerlinBrandenburg seine Mitarbeit aufgenommen und unterstützt seitdem die Umsetzung der vereinbarten
Ziele in diesem Feld. Die Schwerpunkte des Handlungsfeldes 2, Aus- und Weiterbildung, konnten
durch das Projekt MediNet maßgeblich mitbestimmt werden. Tatsächlich war dies auch der Ort, wo
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sich so etwas wie eine Ausbildungsmoderation (gemäß Förderbaustein 8) für den Bereich der Gesundheitswirtschaft entwickelte. Die formelle Zuständigkeit für die Moderation aber war für dieses
Handlungsfeld von Anfang an für die IHK Berlin vorgesehen, so dass das Projekt MediNet hier keinen
Exklusivanspruch behaupten konnte. Eine führende Rolle übernahm MediNet Berlin dann im Rahmen
dieses Handlungsfeldes für die AG „Transparenz “, wo es darum ging, aufbauend auf die durch die
Expertise Ausbildungspotenzial in der Berliner Gesundheitswirtschaft geleistete Vorarbeit, ein Informationsportal zu Ausbildungsmöglichkeiten in der Gesundheitswirtschaft zu entwickeln.
Parallel zu den Aktivitäten im Rahmen des Masterplans führten die Projektmitarbeiter/innen zahlreiche Sondierungsgespräche zu Einzelthemen durch, um mögliche Strukturverbesserungen für die
Ausbildung in Teilbereichen der Gesundheitswirtschaft zu erkunden. So z.B. mit gesetzlichen und privaten Krankenkassen (z.B. AOK Berlin-Brandenburg, Techniker Krankenkasse Berlin-Brandenburg,
Barmer Berlin), um den zukünftigen Fachkräftebedarf in diesem Feld zu analysieren und die jeweiligen (stattfindenden oder noch nicht stattfindenden) Ausbildungsaktivitäten zu verbessern und/oder
auszuweiten. Gleichzeitig wurden mit den Personalverantwortlichen ausgewählter Berliner Kliniken
und Krankenhäuser (Helios Klinikum Berlin Buch, Charité, Unfallkrankenhaus Berlin, Vivantes, MartinLuther-Krankenhaus u. a. ) Gespräche über mögliche Ausbildungspotenziale in der Verwaltung der
jeweiligen Häuser geführt. Eine Intention war es dabei, Fachgespräche vorzubereiten, die direkt auf
die Fragen von Betrieben rund um das Thema Fachkräftesicherung und Ausbildung antworteten.
Zugleich aber wurden die Gespräche ggfs. immer auch genutzt zur direkten Ausbildungsplatzakquise.
Ein erstes Ergebnis dieser Aktivitäten war im November 2006 ein durch das Projekt MediNet konzipiertes und durchgeführtes Fachgespräch, bei dem mit den Vertretern von Krankenkassen, Kliniken,
der IHK Berlin und dem OSZ Gesundheit I mögliche Kooperationschancen im Bereich der Ausbildung (hier insbesondere für den Beruf Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen) erörtert wurden, mit
dem Ziel, zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Wie auch bei den folgenden Fachgesprächen zu anderen Themen, nicht zuletzt für alle Teilnehmer/innen eine Gelegenheit, miteinander in Kontakt zu kommen und sich zu vernetzen.
Ende des Jahres 2006 wurden zahlreiche Betriebskontakte zu Unternehmen des Berliner Wellnessmarktes hergestellt, mit dem Ziel, den gegenwärtigen und zukünftigen Fachkräftebedarf in diesem Feld zu untersuchen und zur Erhöhung der Ausbildungsaktivitäten beizutragen. Im Anschluss an
diese Gespräche wurde in Kooperation mit dem Deutschen medical Wellnessverband e. V. am
28.02.2007 eine Fachveranstaltung unter dem Titel: „Der Berliner Wellnessmarkt – Zwischen Utopie
und Realität“ durchgeführt, um auch auf diesem Gebiet Qualifizierungsbedarfe aufzudecken und zur
Verbesserung der Ausbildungssituation in den jeweiligen Häusern beizutragen. Die Teilnehmer/innen
dieser Veranstaltung waren Personalverantwortliche aus Berliner Hotels mit Spa-Bereich, Inhaber/innen von Fitnessstudios, Geschäftsführer/innen von Wellnessinstituten, Spa-Manager/innen,
Vertreter/innen der IHK Berlin, dem OSZ Bürowirtschaft und Dienstleistungen u. a..
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Zeitgleich zur Organisation dieses Fachgespräches wurde mit dem Fachverband für Medizintechnik
BVMed e.V. der Fachkräftebedarf im Bereich der Medizintechnik diskutiert und mögliche Kooperationschancen erörtert. Im Anschluss daran fand eine gemeinsam organisierte und verantwortete Betriebsbefragung statt, die über den zukünftig zu erwartenden Fachkräftebedarf und über gegenwärtige und zukünftige Ausbildungsaktivitäten von Unternehmen dieser Branche Aufschluss gab.
Während der gesamten Projektlaufzeit wurden Akquisitionsgespräche mit (Zahn)Ärzten, Apothekern und Augenoptikern geführt, mit dem Ziel, neue und/oder weitere Ausbildungsplätze in den Berufsbildern (zahn-)med. Fachangestellte/r, pharmazeutisch-kaufmännische/r Angestellte/r, Augenoptiker/in und anderen zu schaffen. Hier wurden teilweise die Bewerberauswahlverfahren organisiert,
begleitet und/oder unterstützt.
Im Frühjahr 2007 wurden von den Projektmitarbeiter/innen Gespräche mit ausgewählten ambulanten
Pflegediensten und bezirklichen Koordinierungsstellen „Rund ums Alter“ durchgeführt mit dem Ziel,
das gegenwärtige und zukünftige Anforderungsprofil der in dieser Branche beschäftigten Mitarbeiter/innen zu analysieren und über die Möglichkeiten zu informieren, durch Ausbildungsaktivitäten den
(eigenen) Fachkräftebedarf nachhaltig zu decken. Hier wurde Aufklärungsarbeit insbesondere bezogen auf das relativ neue Berufsbild „Kaufmann/- frau im Gesundheitswesen“ geleistet. Am 20.04.2007
wurde unter dem Titel: „Ambulante Pflege als Arbeitgeber der Zukunft – Professionalisierungschancen in einem wachsenden Markt“ ein Fachgespräch durchgeführt.
Parallel zu den Akquisitionsgesprächen mit Berliner Akteuren der ambulanten Pflege wurde gemeinsam mit der IHK Berlin und BioTOP eine Fachkräftebedarfsanalyse organisiert und durchgeführt.
Dabei wurden ca. 200 BiotechFirmen in Berlin zum Fachkräftebedarf und zum Ausbildungspotenzial
befragt. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden von der IHK Berlin ausgewertet und lagen im
Sommer 2007 vor.
Ende April 2007 fanden mit der LASA Brandenburg erste Gespräche über mögliche Kooperationen im
Rahmen des Masterplans Berlin-Brandenburg statt. Hier wurden vor allem Fragen zum Thema
Fachkräftemonitoring sowie dem Ausbau einer Internetplattform zur Gesundheitswirtschaft diskutiert.
Im weiteren Projektverlauf fanden Sondierungsgespräche auf bezirklicher Ebene statt, mit dem langfristigen Ziel, gemeinsam Handlungsempfehlungen zur Stärkung des Clusters Gesundheitswirtschaft in den jeweiligen Berliner Bezirken zu entwickeln.
Mitte des Jahres 2007 begann die Organisation einer Lernortkooperation im Berufsbild Systemelektroniker/in – Schwerpunkt Medizintechnik am OSZ Informations- und Medizintechnik. Hierzu
waren detaillierte Absprachen zwischen der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales,
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der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem OSZ Informations- und Medizintechnik und dem Bildungsdienstleister BBZ Berlin gGmbH erforderlich.
Zusätzlich zur Umsetzung dieser Lernortkooperation wurden in enger Absprache mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung und dem OSZ Informations- und Medizintechnik 27 schulische Ausbildungsplätze zum/zur
Assistent/in für medizinische Gerätetechnik mit dem Schwerpunkt Medizinproduktberatung im
Rahmen einer Lernortkooperation am OSZ Informations- und Medizintechnik geschaffen.
Zeitgleich begannen die Absprachen und Kooperationsverhandlungen mit dem OSZ Körperpflege,
dem Bildungsdienstleister D&B Dienstleistung und Bildung, der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales, der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Landesamt
für Gesundheit und Soziales und der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, mit dem Ziel, 25 schulische Ausbildungsplätze zum/zur Podologen/in in einer Lernortkooperation am OSZ Körperpflege zu entwickeln.
Im Mai 2007 wurde eine zusätzliche Lernortkooperation zum/zur Diätassistent/in am OSZ Ernährung und Lebensmitteltechnik in enger Absprache mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und
Sport, der Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, der Senatsverwaltung
für Wirtschaft, Arbeit und Frauen, dem Landesamt für Gesundheit und Soziales, dem OSZ Ernährung
und Lebensmitteltechnik und der Vivantes-Tochter SVL zum Ausbildungsjahr 2007 organisiert.
Um das neue Berufsbild Fachangestellte/r für Markt- und Sozialforschung in Berlin zu etablieren
wurde im Mai 2007 in Kooperation mit dem JOBSTARTER- Regionalbüro Ost GEBIFO Berlin, der
IHK Berlin und dem ITW Berlin eine Informationsveranstaltung für interessierte Berliner Unternehmen
und wissenschaftliche Einrichtungen im Haus der IHK Berlin organisiert und durchgeführt. Gemeinsames Ziel war es, (zusätzliche) Ausbildungsplätze in diesem Berufsbild zu schaffen und die (erstmalige) Durchführung des Berufsschulunterrichts am OSZ Handel I für Berliner Jugendliche zu gewährleisten.
Im gleichen Zeitraum fanden Akquisitionsgespräche in verschiedenen Medizinischen Versorgungszentren statt (z. Bsp. mit dem Geschäftsführer der Polikum- Gruppe), um die zukünftige Fachkräfteentwicklung in diesem Feld zu untersuchen und die daraus entstehenden neuen Herausforderungen
an die Ausbildung von medizinischen Fachangestellten (ehem. Arzthelfer/in) abzuleiten.
In Kooperation mit dem Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) wurden Aktivitäten zur
Stärkung des Clusters Gesundheitswirtschaft und zur Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen
im Berliner Bezirk Spandau abgestimmt.
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Ende des Monats Mai 2007 begannen die Gespräche mit dem Bezirk Pankow, um die Ausbildungsoffensive dieses Bezirkes um den Schwerpunkt Gesundheitsberufe zu erweitern und gemeinsam die weiteren Aktivitäten auf diesem Feld zu organisieren.
Während des gesamten Jahres 2007 arbeiteten die Projektmitarbeiter/innen an der Umsetzung des
Handlungsfeldes 2 des Masterplans Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg mit, z. Bsp. im Austausch mit den Akteuren in diesem Feld über sich abzeichnende neue Berufsbilder und/oder über sich
wandelnde Kompetenzanforderungen in den einzelnen Teilbranchen und um ggfs. gemeinsam Handlungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Ähnlich wie die Initiativen in den Berliner Bezirken Pankow und Spandau, fanden auch mit den Verantwortlichen für Wirtschaftsförderung im Bezirk Steglitz Sondierungsgespräche statt, mit dem Ziel,
gemeinsame (Ausbildungs-) Aktivitäten zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft in diesem Bezirk zu
organisieren.
Im August 2007 untersuchten die Projektmitarbeiter/innen den zukünftigen Bedarf an IT-Fachkräften
in der Berliner Gesundheitswirtschaft (Stichwort: e-health). Hierzu wurden u. a. Gespräche mit den
zuständigen Ausbildungsberater/innen der IHK Berlin, dem Leiter der IT-Abteilung am OSZ Informations- und Medizintechnik und einigen Personalverantwortlichen und Ausbildungsleiter/innen von Ausbildungsbetrieben durchgeführt. Besonders in Bezug auf das neue Berufsbild „Matse“ (MathematischTechnische/r Softwareentwickler/in) wurde hier umfangreiche Aufklärungsarbeit in den Unternehmen
geleistet und für das Thema Ausbildung in diesem Feld sensibilisiert.
Für die Erweiterung und den Ausbau der Website des Projektes MediNet konnten Drittmittel akquiriert
werden, die den Ausbau in Kooperation mit dem Netzwerk Gesundheitswirtschaft der TSB Innovationsagentur GmbH zu einem Informationsportal „Berufe Gesundheit Berlin-Brandenburg“ ermöglichten. Das Portal wurde am 16. November 2007 auf der Landesgesundheitsmesse BerlinBrandenburg der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die jährliche Nachvermittlungsaktion der Kammern und der Agentur für Arbeit wurde auch im Jahr
2007 von den Projektmitarbeiter/innen fachlich begleitet und unterstützt.
Im Herbst 2007 begannen die Vorbereitungen der Abschlussveranstaltung des Projektes MediNet
in der Hörsaalruine der Charité Berlin unter dem Titel: „Wachstumsbranche Gesundheitswirtschaft –
Mythos oder Realität? Perspektiven der Berufsausbildung“, die am 30.11.2007 statt fand und an der
Experten und Expertinnen aus der Berliner Bildungspolitik, der Gesundheitswirtschaft und die Netzwerkpartner/innen des Projektes teilnahmen.
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2. Beschreibung der erzielten Ergebnisse
Das Thema Ausbildung von Fachkräften ist durch die Initiative des Projekt MediNet Berlin zu einem
herausragenden Schwerpunkt des Masterplans Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg geworden. Im
Rahmen der Netzwerkarbeit sind erfolgreich Kontakte geknüpft worden und es gibt einen regelmäßigen Austausch mit Netzwerkpartner/innen. Im Rahmen des Handlungsfeldes 2, Aus- und Weiterbildung des o. g. Masterplans hat sich im Ansatz auch so etwas wie eine kollegiale Ausbildungsmoderation herauskristallisiert. Letzteres gehörte zu den ausdrücklichen Zielen des Projektes und war Gegenstand auch eines gesonderten Förderbausteins. Angesichts der Weite des Handlungsfeldes und
der damit einhergehenden außerordentlichen Vielzahl Subbranchen mit ihren jeweiligen Akteuren und
Interessen ist dies auch in der vorsichtigen Beschreibung u. E. eindeutig als ein Erfolg zu werten.
Mit der Expertise Ausbildungspotenzial Berliner Gesundheitswirtschaft ist anerkanntermaßen
Pionierarbeit geleistet worden. Erstmals gab und gibt es in der Zusammenschau von betrieblichen
und schulischen Ausbildungsplätzen einen Überblick über den Bestand von Ausbildungsmöglichkeiten, sowie über eine Einschätzung ihrer weiteren Entwicklung für den Berliner Raum.
Auf Fachtagungen zu ausgewählten Einzelthemen sind von allen Beteiligten neue Kontakte geknüpft
worden. Ob sie sich als Kristallisationskern auch für mögliche Ausbildungskooperationen, wie z.B.
zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen mit Blick auf den/die Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen erweisen, wird sich noch herausstellen. Interesse konnte in jedem Fall geweckt werden.
Besondere Erfolge sind auf der Systemebene mit Blick auf die neu geschaffenen schulischen Ausbildungsgänge erzielt worden. So ist es erst für das Berufsbild des/der Diätassistent/in, dann für das
Berufsbild des/der Podolog/in gelungen, vier unterschiedliche Senatsverwaltungen gemeinsam mit
den kooperierenden Bildungsdienstleistern, Schulen und Praxisbetrieben erfolgreich an einen Tisch
zu bringen. Hinzugekommen sind darüber hinaus die Berufsbilder: Assistent/in für medizinische Gerätetechnik – Schwerpunkt Medizinproduktberatung sowie Elektroniker/in für Geräte und Systeme –
Schwerpunkt Medizintechnik.
Während wir die Ziele für eine Optimierung der vollschulischen Ausbildung im Gesundheitswesen (40
geplante zusätzliche Plätze) insbesondere im Bereich von Diätassistenz (27 Plätze ab Februar 2007
und 27 Plätze ab September 2007), Podologie (25 Plätze ab September 2007), Systemelektronik mit
Schwerpunkt Medizintechnik (25 Plätze ab Februar 2008), Assistenz für medizinische Gerätetechnik
mit Schwerpunkt Medizinproduktberatung ( 27 Plätze ab September 2007) erreichen konnten, war es
im Bereich der dualen Ausbildung trotz einer Vielzahl von Betriebskontakten schwieriger zu realisieren. Durch gezielte Akquise und eine Intensivierung telefonischer und persönlicher Kontakte zu Berliner Unternehmen der Gesundheitswirtschaft ist es dennoch gelungen, in den verschiedenen TeilErstelldatum 04.02.2008 15:54
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branchen in den unterschiedlichsten Berufsbildern insgesamt 16 zusätzliche betriebliche und 10
Ausbildungsplätze im Verbund zu schaffen. Darunter befinden sich Dienstleistungsunternehmen im
Wellnessbereich, Augenoptiker, niedergelassene Ärzte, ambulante Betreuungszentren u. a.. Es sind
Ausbildungsmöglichkeiten sowohl in kaufmännischen, als auch in handwerklichen und Dienstleistungsberufen entstanden. So führte z.B. die im Rahmen des Projektes in Zusammenarbeit mit der
IHK Berlin, ITW Berlin und Gebifo organisierte und durchgeführte Informationsveranstaltung zum
neuen Berufsbild Fachangestellte/r für Markt- und Sozialforschung im Mai 2007 zu zusätzlichen betrieblichen Ausbildungsplätzen, von denen 11 noch zum September 2007 und 3 zum September 2008
besetzt werden konnten. Des weiteren konnten 10 Verbundausbildungsplätze Fachangestellte/r f.
Markt- und Sozialforschung bei dem ITW Berlin geschaffen, von denen 3 zum September 2007 besetzt wurden. Durch diese gemeinsame Initiative aller beteiligten Akteure war es somit erstmals möglich, dass eine Beschulung dieses neuen Berufsbildes (Entstehung 2006) an einem Berliner OSZ organisiert und durchgeführt werden konnte.
Zum Fehlen von weiteren Lehrstellenmeldebögen: Viele Ausbildungsplätze sind im Zusammenhang
mit von uns durchgeführten Fachgesprächen entstanden. In nachfolgenden Kontakten haben wir erfahren, dass die Unternehmen auf Grund unserer Anregungen in die Ausbildung zu bestimmten für
sie neuen Berufsbildern einstiegen sind. Weitere Beratung unsererseits ist dabei in der Regel nicht in
Anspruch genommen worden. Die Bewerberauswahl erfolgte selbstständig und eigenverantwortlich
durch die Unternehmen. Ein Nachweis mit Hilfe des Lehrstellen-Meldebogens wurde im Nachgang
von uns nur dort verfolgt, wo eine individuelle Beratungsleistung vorlag.
Zum Thema Berufsorientierung gab es nicht nur die Mitwirkung an zahlreichen Einzelveranstaltungen (siehe oben zum Projektverlauf). Ein wichtiges Ergebnis ist hier auch im Rahmen von Netzwerkarbeit die Nutzung von Synergien z.B. mit dem Projekt Active Health (Strategien für einen verbesserten Zugang von Migrant/innen zur Gesundheitsversorgung durch Sensibilisierung und Empowerment
als Beitrag zur europäischen Sozialschutzstrategie) sowie dem im August 2007 gestarteten Landesprogramm zur vertieften Berufsorientierung für Schülerinnen und Schüler (www.bvbo-berlin.de) zu
werten. Das Feld der Gesundheitswirtschaft wird dort künftig einen besonderen Schwerpunkt darstellen.
Im Rahmen der Projektlaufzeit ist immer deutlicher geworden, dass fehlende Transparenz zu den
Ausbildungsmöglichkeiten eins der größten Probleme für die Fachkräftegewinnung in der Gesundheitswirtschaft ist, und zwar sowohl auf Seiten der Schulabgänger/innen wie auch auf Seiten aller mit
diesem Themenkomplex befassten professionellen Akteure. In Kooperation mit dem Netzwerk Gesundheitswirtschaft der TSB Innovationsagentur GmbH ist deshalb u. a. auf der Basis der o. g. Expertise Ausbildungspotential ein Ausbildungsatlas entwickelt worden, der in der systematischen Auffächerung wie auch in der durch Fotostrecken und persönlichen Testimonials von Auszubildenden aus
55 verschiedenen Ausbildungsberufen in Deutschland einzigartig sein dürfte.
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Auch die Website des Projektes (www.medinet-ausbildung.de) ist in Kooperation mit Health Capital
komplett überarbeitet und aufgewertet worden. Als zentrales und bleibendes Informationsportal zu allen Ausbildungsmöglichkeiten im Feld von Gesundheitswirtschaft ist dies nicht zuletzt auch ein Projektergebnis von hohem Nachhaltigkeitswert.
3. Voraussichtlicher Nutzen bzw. Verwertbarkeit der Ergebnisse durch Dritte
Der Projektansatz hat sich als sinnvoll und zukunftsorientiert erwiesen. Die erzielten Ergebnisse haben u. E. einen hohen Nachhaltigkeitswert: Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses im wachsenden Markt der Berliner Gesundheitswirtschaft unterhalb des akademischen Niveaus hat mit dem Projekt MediNet Berlin und über das Projekt hinaus insbesondere mit Blick auf die betriebliche Erstausbildung im Rahmen der Aktivitäten des Masterplans Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg eine
Lobby erhalten. Auch im Berliner Programm vertiefte Berufsorientierung für Schülerinnen und
Schüler (BVBO) wird das Berufsfeld Gesundheitswirtschaft künftig einen Schwerpunkt bilden.
Als herausragendes Ergebnis mit Blick auf die Nachhaltigkeit ist aber sicher das neue Informationsportal „Berufe Gesundheit Berlin-Brandenburg“, in das zentral auch der neue, oben bei den Ergebnissen bereits genannte Ausbildungsatlas mit integriert ist, zu nennen. Da in Ergänzung zum
Projekt MediNet Berlin für die Website auch ein Informationsbereich für Weiterbildungsangebote und
auch für Studiengänge im Bereich der Gesundheitswirtschaft erarbeitet wurde, von dem über Synergieeffekte wiederum auch die Informationen zu den Erstausbildungen profitieren, kann man jetzt
schon – unbeschadet möglicher weiterer Projekte der SPI Consult GmbH im Bereich der Qualifizierung von Fachkräften für die Gesundheitswirtschaft – von einer erheblichen Nachhaltigkeit der durch
MediNet Berlin angeregten Prozesse und Strukturen sprechen. Die SPI Consult GmbH hat sich verpflichtet, dieses Portal auch nach Ende des Projektes MediNet Berlin für eine Dauer von mindestens
drei Jahren weiter zu pflegen. Damit steht sowohl für interessierte Schüler/innen als auch für Berufsberater/innen und andere Multiplikatoren auf Dauer ein hochwertiges Instrument für Information und
Beratung zur Verfügung.
4. Erfolgte und geplante Veröffentlichungen der Ergebnisse (Aktivitäten zur ÖA, Veröffentlichung, Pressearbeit, Tagungen)
Zu Beginn der Projektlaufzeit wurden sowohl Flyer, als auch eine ausführliche Projektskizze als
Handout erstellt.
Die erste Information zum Projekt MediNet Berlin ging im Rahmen des Newsletters der Bezirklichen
Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) am 02.08.2006 an die Fachöffentlichkeit. Im SepErstelldatum 04.02.2008 15:54
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tember 2006 erschien in der Zeitschrift der IHK Berlin „Berliner Wirtschaft“ ein ausführlicher Artikel
mit dem Titel: : „MediNet Berlin – Ausbildungsnetzwerk in der Gesundheitswirtschaft unterstützt Unternehmen bei der Nachwuchssicherung und stärkt damit die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Berlin“.
Die erste mündliche Projektvorstellung erfolgte vor Berliner Bildungsdienstleistern am 02.06.2006 bei
dem Jourfix der Leitbetriebe des Netzwerks Regionaler Ausbildungsverbünde (www.nrav.de).
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 28.06.2006 wurden weitere Akteure der Berliner Bildungsund Wirtschaftspolitik über das geplante Vorhaben informiert.
Ende des Jahres 2006 erschien das Handout: „Einführung und Grunddaten zum Ausbildungspotenzial der Berliner Gesundheitswirtschaft“ und kurz darauf die Expertise „Ausbildungspotenzial Berliner Gesundheitswirtschaft“ mit einer Auflage von 300 Exemplaren.
Zur Unterstützung der Nachvermittlungsaktion der IHK Berlin, HWK Berlin und der Agenturen für Arbeit im Herbst 2006 wurden im Rahmen des Projektes 200 Exemplare des Handouts „Schulische
Ausbildungsgänge in der Berliner Gesundheitswirtschaft“ erstellt und an interessierte Jugendliche verteilt.
In der 4. Ausgabe des Jahrgangs 2006 des „Berlin Medical“ erschien ein Beitrag unter dem Titel
„Wachstum und Innovation durch Ausbildung - MediNet Berlin – Ausbildungsnetzwerk in der Gesundheitswirtschaft unterstützt Unternehmen bei der Nachwuchssicherung und stärkt damit die positive
Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Berlin“.
Auf der Internetseite des Netzwerkpartners BioTOP (www.biotop.de) erschienen ebenfalls Ende des
Jahres 2006 Informationen zu unserem Projekt MediNet.
Ende des Jahres 2006 wurde die Internetseite www.medinet-ausbildung.de frei geschaltet und seitdem von dem Projektmitarbeiter/innen laufend aktualisiert. Ab dem Frühjahr 2007 ist sie mit BioTOP,
Gesundheitsstadt Berlin, Health Capital, Gesundheitsregion Berlin-Buch und dem Unternehmerverband Berlin e.V. verlinkt.
Im Februar 2007 erschien ein weiterer Artikel in der IHK Zeitschrift „Berliner Wirtschaft“ zu dem Thema „Ausbildungspotenzial in der Berliner Wirtschaft“ und im April 2007 folgte ein Beitrag in der HWK
Zeitschrift Berlin-Brandenburgisches Handwerk „Ausbildung im Gesundheitshandwerk – innovativ
und zukunftsorientiert“.
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Für die zweite Ausgabe der JOBSTARTER- Regionalzeitschrift wurde ein Artikel zum Thema: „Gesundheitswirtschaft Berlin“ von den Projektmitarbeiter/innen verfasst und zeitgleich erschien ein Beitrag im Berliner Abendblatt: „Ausbildungschancen 2007 – Berufe im Gesundheitswesen“.
Im Newsletter des Unternehmerverbandes Berlin e.V. wurde ebenfalls über die Aktivitäten des Projektes MediNet berichtet. Weitere Projektberichte und Hinweise im Newsletter vom Dezember 2007 der
Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit, auf den Internetseiten der Weiterbildungsdatenbank
Berlin, des Regionalmanagements Campus Berlin-Buch, sowie des Netzwerks Gesundheitswirtschaft
„Health Capital“.
Ende Dezember 2007 erschien die Dokumentation der Fachtagung „Qualität und Innovation im Gesundheitswesen sichern- berufliche Integration von Migrant/innen fördern!“ von Active Health, die am
07.11.2007 im Rathaus Berlin Schöneberg stattfand. Diese beinhaltet einen ausführlichen Beitrag zu
den Hintergründen, den Zielen, der Umsetzung und Erfolgen des Projektes MediNet Berlin – Ausbildungsnetzwerk in der Gesundheitswirtschaft.
Über den Projektzeitraum hinaus wird ein Beitrag „Berufsausbildung in der Gesundheitswirtschaft“ für
das Jahrbuch von Capital Health erstellt, der sich zum Zeitpunkt der Abschlussberichtserstattung
noch in der Vorbereitung befindet.
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