Kinder wollen Folgen der Katastrophe in Haiti lindern
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Kinder wollen Folgen der Katastrophe in Haiti lindern
Kinder wollen Folgen der Katastrophe in Haiti lindern Viertklässlerinnen organisieren Spendenaktion an der Gemmrigheimer Schule GEMMRIGHEIM ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Laura, Maya, Julia und Marie sind fleißige Nachrichtengucker, auch die Bilder vom Erdbeben in Haiti haben sie gesehen. Berührt vom Leiden der Menschen dort haben die Viertklässlerinnen eine Spendenaktion auf die Beine gestellt und in ihrer Schule Geld gesammelt. VO N E V A R I E F E R ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● „Man kann sich das von hier aus gar nicht vorstellen, wie schlecht es den Menschen in Haiti geht“, sagt die neunjährige Julia Künzel. Kinder, die zwischen Trümmern leben, nichts zu essen und zu trinken haben, die sich um Wasser prügeln. Viele sind schwer verletzt, trauern um ihre unter Trümmern verschütteten Verwandten. Die Bilder, die sie im Fernsehen und in Zeitungen gesehen haben, haben die vier Freundinnen berührt. Als sie gehört haben, dass Geld für Medikamente und Nahrung gebraucht wird, haben sie sich entschlossen: „Wir helfen.“ In der Schule haben die Viertklässlerinnen zu Spenden aufgerufen und Geld gesammelt – und das Ganze ziemlich professionell aufgezogen: „Wir haben ein Plakat gebastelt, das zeigt, wie es den Menschen in Haiti geht. Außerdem gab es Info-Zettel für die Eltern“, erzählt Laura Göldner. In jeder Klasse haben die vier vorgesprochen und um Unterstützung für die Spendenaktion geworben. „Die Klassenlehrer haben dann das Geld eingesammelt“, erzählt die zehnjährige Maya Beckbissinger. Dazu haben sie Kontonummern der Hilfsorganisationen bekanntgemacht – für die, die nicht in der Schule spenden wollten. Übers Wochenende wurde schließlich gezählt und die vier Mädchen waren selbst überrascht: 429 Euro haben die 260 Schüler der Gemmrigheimer Grund- und Hauptschule zusammengebracht. „Fast alle haben mitgemacht“, erzählt Maya. Jetzt steht für die vier Schülerinnen nur noch eine wichtige Entscheidung an: Wel- cher Organisation soll das Geld überwiesen werden? Das will gut überlegt sein, hat Marie Beckbissinger auch aus den Nachrichten erfahren. „Wichtig ist, dass die Spenden nicht missbraucht werden. Es gibt ja Leute, die das Geld in die eigene Tasche stecken.“ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Lehrer unterstützen die Mädchen ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Die Viertklässlerinnen wünschen sich, dass mit den Spenden Medikamente oder Nahrungsmittel gekauft werden, vor allem dass das Leid Julia, Laura, Maya und Marie (von links) mit ihrem Plakat. der Kinder in Haiti gelindert wird. Rektor Gerhard Reisinger hat die Mädchen in ihrem Vorhaben bestärkt. „Wenn von den Kindern so eine Initiative ausgeht, sollte man das unterstützen“, sagt er. „Eine vergleichbare Aktion gab es an der Schule bisher noch nicht.“ Ganz alleine standen die vier Mädchen allerdings nicht: Die Klassenlehrer waren eingebunden, auch dass alle Eltern informiert wurden, hält der Rektor für wichtig. „Die Rückmeldungen waren positiv“, erzählt er. Die Höhe der Spenden ist für ihn gar nicht so wichtig. „Der soziale Gedanke zählt.“ Bild: Alfred Drossel