Schnittmuster SAKKO

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Schnittmuster SAKKO
PASST!
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Schnittmuster SAKKO
Variantenreiches PASST! Basisschnittmuster für Sakkos in verschiedenen Grundformen geeignet
beispielsweise für Jackett, Blazer, Smoking, Cut, Frack.
Verfügbare Varianten:

Passform:
Anliegender, Normal, Weiter

Saumlänge:
Kürzer, Normal, Länger

Knopfreihen:
Offen, Einreihig, Zweireihig

Knöpfe:
Einer, Zwei (drei), Drei (fünf), Vier (sieben)

Revers:
Fallende Fasson, Steigende Fasson, Schal-Revers

Revers-Breite: Schmaler, Normal, Breiter

Rückenschlitz: Ohne, Mittig, Seitlich

Abstich:
Eckig, Rund klein, Rund groß, Cut, Frack

Ärmelweite:
Schmaler, Normal, Weiter
©1999-2015 golden-pattern® Jörg Schwanz, Berlin
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Komplette Anleitung zu diesem Schnittmuster
Falls nur diese einzige Seite der Anleitung vorliegt, finden Sie die komplette Anleitung unter
www.golden-pattern.online.de/passtonline/katalog/gp2sakko.pdf
Allgemeine Hinweise
Ausdruck
Maßstabgerechter Ausdruck: Beachten Sie in Ihrem PDF-Viewer
die Einstellung KEINE ANPASSUNG AUF DIE SEITENGRÖSSE oder
TATSÄCHLICHE GRÖSSE (genaue Bezeichnung unterschiedlich in
den einzelnen Viewer-Versionen) und überprüfen Sie die Maße
des Testquadrats auf der ersten Schnittmuster-Seite.
Bei sehr großen Schnittmustern können Sie Papier sparen, indem
Sie nur die gewünschten Seiten ausdrucken, z.B. bei
verschiedenen Rocklängen.
Schnittmuster-Vorbereitung: Die Seiten sind laut Übersicht
nummeriert und passen an den umlaufenden Schnittmarken
zusammen. Am einfachsten zwei der Ränder (z.B. rechts und
unten) an der Linie beschneiden, dann zuerst Reihen
zusammenkleben, danach die Reihen untereinander kleben.
Material und Zuschnitt
Der Stoffbedarf kann aufgrund der vielen möglichen Größen und
der unterschiedlichen Anforderungen der Materialien nicht
sinnvoll genannt werden. Bitte legen Sie die fertigen
Papierschnittteile am Boden aus wie auf der Stoffbahn und
ermitteln so den Stoffbedarf der verschiedenen Materialien.
Das Schnittmuster beinhaltet keine Naht- oder Saumzugaben.
Bitte zugeben.
Das Schnittmuster enthält alle formgebenden Teile mit Beschriftung der erforderlichen Anzahl.
Je nach Material und Ausführungswunsch können zusätzlich Verstärkung, Fütterung, Belege, Schrägbänder
und Dekoration erforderlich werden.
Viel Spaß beim Selberschneidern!
Selberschneidern erfordert Übung und Erfahrung. Immer empfohlen bei der Verwendung eines neuen
Schnittmusters ist die Erstellung eines Musterstückes aus Billig-Material. Aber auch Anfänger sind mit etwas
Geduld und einem guten Buch der Näh-Grundtechniken erfolgreich.
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Hintergrundinformationen zum SAKKO
Das Kleidungsstück „Sakko“ umfasst bestimmte Ausprägungen einer Jacke.
Typisch ist das Sakko die formal recht festgelegte, meist etwa hüftlange Jackenform für einen Herrenanzug
(Hose in gleichem Material gefertigt) oder einer Herren-Kombination (Hose aus anderem, teilweise auch
legeren Material). Aber auch für Damen ist dieses Kleidungsstück – oft als Teil eines Hosenanzugs oder mit
etwa knielangem Bleistiftrock – sehr elegant im Businessbereich anzutreffen.
Das Sakko hat sich im Laufe der letzten 200 Jahre aus dem Gehrock entwickelt, der bereits in den
Jahrhunderten davor in den jeweilig zeitgemäßen Modevarianten eine typische Jackenform für Männer
darstellte. Der Gehrock war schnitttechnisch in Taillen-Höhe geteilt aus einem oberen Jackenteil und einem
unteren - oft ausgestellten – Rockteil gearbeitet. Das Sakko dagegen ist einteilig geschnitten, in der Regel
durch einen Taillenabnäher geformt.
Kaum ein anderes Alltagskleidungsstück ist heutzutage so formal definiert wie das Sakko. Gesprochen wird
über Anzahl der Knöpfe und Knopfreihen, wenige Reversformen, bestimmte Materialien und Farben, einige
andere Details, aber meist steht aufgrund der vorgesehenen Nutzung eigentlich schon alles fest. Dies soll
aber die geübte SelberschneiderIn nicht hindern, aus traditionellen Schnittformen individuelle Kunstwerke zu
fertigen. Passend zu den formalen Formen des Sakkos besteht eine Reihe von unterschiedlichen formalen
Verhaltensweisen beim Tragen dieses Kleidungsstücks.
Viele andere Bezeichnungen beschreiben entweder das gleiche Kleidungsstück in verschiedenen
deutschsprachigen Regionen, oder ganz bestimmte Varianten für traditionell bestimmte Anlässe. Häufig zu
finden sind die Bezeichnungen Jackett, Blazer, Smoking, Tuxedo , Frack, Cut(away), Veston , Janker oder
Joppe.
Knöpfe / Knopfleiste
Generell unterschieden werden Sakkos mit einer oder zwei Knopfreihen. Gängig im Alltag und im Büro sind
einreihige Sakkos. Noch formaler aber auch eleganter, meist auf bestimmte Anlässe beschränkt, Uniformartiger wirkend sind Zweireiher.
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Meist besteht jede Knopfreihe aus zwei oder drei Knöpfen. Ein einzelner Knopf ist typisch an festlicher
Abendgarderobe zu finden. Vier Knöpfe sind seltener. Viele Knöpfe sind vor allem an traditionellen
Trachtenmodellen zu finden.
Der Ärmel mit einem Schlitz an der hinteren Naht ist typischerweise mit vier kleineren, funktional
unnotwendigen Knöpfen geschlossen. Hier ist eine offene Ausführung mit richtigen Knopflöchern Indiz für
ein Maßmodell – Stangenware ist hier meist nur mit Fake-Knopfleiste ausgestattet.
Revers
Das Revers ist der lang vom Hals bis zur Knopfleiste heruntergezogene, aus einem breiten inneren Beleg
heraus umgeschlagene Kragen des Sakkos.
Meist ist das Revers schnitttechnisch vorn geteilt in einen angeschnittenen Teil und ein extra Kragenteil,
wobei durch die Schnittform offene Spitzen am Revers entstehen, die nach unten zeigen können (fallende
Fasson) oder nach oben (steigende Fasson). Möglich ist aber auch ein komplett am Vorderteil / Beleg
angeschnittener Schalkragen, z.B. beim Smoking.
Abstich
Als Abstich bezeichnet wird der Verlauf / die Form von der Knopfleiste bis zum Saum.
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Typisch beim Sakko ist hier ein geschwungener, runder Verlauf zu finden. Besonders bei zweireihigen
Modellen ist der Abstich eckig. Einen außergewöhnlichen Abstich zeigt der Cutaway (kurz „Cut“, ähnlich dem
„Stresemann“) , bei dem der runde Verlauf bis in den Rücken hinein reicht. Und da ist natürlich der Frack, bei
dem der Abstich nach einem kurzen, taillenhohen Verlauf vorn steil zu einem recht langen, spitzen Rückenteil
zuläuft („Pinguin“).
Schlitze
Im Rücken der meisten Sakko-Formen sind Schlitze eingearbeitet, die die Bewegungsfreiheit (ursprünglich
vor allem beim Reiten) verbessern.
Meist ist entweder ein zentraler Schlitz in der hinteren Mittelnaht gearbeitet, oder zwei seitlichere Schlitze in
der Naht zwischen Rücken- und Seitenteil.
Taschen
Traditionell besitzen Sakkos drei äußere Taschen: zwei große, vorn/seitliche Hüfttaschen und eine oben
offene kleine Tasche im linken Brustbereich, die gern für ein sorgfältigst drappiert eingestecktes Tuch
verwendet wird.
Die Hüfttaschen sind oft innenliegend gearbeitet und mit einer abgerundeten Taschenklappe verschlossen
(Patten-Tasche), können aber auch aufgesetzt sein mit und ohne Klappe, oder auch offen durch einen Schlitz
oder eine Paspel erreichbar.
Seltener zu finden sind weitere, formal definierte Zusatztaschen im vorderen Hüftbereich, z.B. Billet-Taschen
oder Uhren-Taschen.
Futter
Sakkos sind meist komplett gefüttert. Lediglich sehr legere Modelle (z.B. aus Jeans-Stoff) sind ohne Futter
und zeigen damit innen die Verarbeitung. Im Futter sind üblicherweise mehrere Innentaschen eingearbeitet.
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Material
Das Sakko erscheint oft in schwarzen, dunkelgrauen oder dunkelblauen Wollstoffen, nicht oder nur dezent
(z.B. mit schmalen, unaufdringlichen Nadelstreifen) gemustert. Den Damen vorbehalten sind für die meisten
Anlässe kräftigere gewebte Muster bis hin zu Designer-Wollstoffen (1. Reihe der Materialbilder).
Wer es spannender mag, fertigt sein Sakko aus alternativen, dennoch sehr geeigneten Materialien: Seide in
uni oder gemustert (2.Reihe, Bild 1+2), Baumwoll-/Jeans-Stoffe (2.Reihe, Bild 3+4) gern auch kräftig gemustert
oder warum nicht auch aus Kunstpelz, der kuschelig am umgeschlagenen Revers das innere Kunstwildleder
umspielt (2. Reihe Bild 5).
Auch beim Futter die Entscheidung: Traditionell schlicht schwarz/grau oder – in den letzten Jahren auch im
Handel häufiger anzutreffen – Futter mit Mut zur Farbe (3.Reihe).
Neben dem Oberstoff und einem optionalen Futter ist für viele Materialien eine Verstärkung speziell des
Revers-Bereichs und der Knopfleisten erforderlich. Speziell Wollstoffe sind oft weich und neigen ohne VliesVerstärkung zum Verziehen und optischer Lappigkeit.
Und Knöpfe sind noch nötig für den vorderen Verschluss und die Ärmelschlitze, in Art und Anzahl passend
zum Material und zur Ausführung.
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Zuschnitt
Vor dem Zuschnitt aus dem Zielmaterial: Das Sakko ist ein anspruchsvolles Modell für erfahrenere
SelberschneiderInnen; und auch dann birgt dieses Kleidungsstück hinsichtlich perfekter Passform und
technischer Ausführung durchaus Herausforderungen. Besser vorher ein Musterstück aus Billigmaterial
heften, um alle Missverständnisse auszuschließen und Korrekturen oder auch gewünschte DesignÄnderungen bereits am Papier ausführen zu können.
Leicht vor dem Zuschnitt am Papier angepasst werden können gewünschte Änderungen wie beispielsweise
in der Saumlänge, der Revers-Breite oder auch der Form der Fasson.
Achtung: Alle Schnitt-Teile sind ohne Naht- und Saumzugaben – bitte zugeben. Richtwerte sind – abhängig von
Material und Verarbeitungstechnik – etwa 1 cm Naht- und 4 cm Saumzugabe.
Auf den Schnitt-Teilen ist die Anzahl und Lage der einzelnen Zuschnitte aus Oberstoff vermerkt.
Wenn das Modell gefüttert werden soll, sind die Rumpfteile (abzüglich der Belege vorn und hinten am Hals)
und die Ärmel nochmals in Futterstoff zuzuschneiden. Frei nach Wunsch können dann im Futter weitere
Innentaschen eingearbeitet werden.
Vlies ist für weicheres Material empfehlenswert am Revers und an den Knopfleisten vorn und am Ärmel.
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Nähen
Hinweis: Bitte lesen Sie die Verarbeitungspunkte zuerst einmal durch und entscheiden Sie, ob dies auch Ihrer
gewünschten Reihenfolge entspricht. Besonders aufgrund der verwendeten Verarbeitungstechnik
(Nähmaschine, Overlock, Handnähte), der Größe des Modells (z.B. komme ich zum Schluss noch an die
Ärmelknopflöcher heran?) und bewährten Arbeitsfolgen (z.B. gibt es in der Literatur sehr verschiedene
Vorgehensweisen zur Komplett-Fütterung) können andere Reihenfolgen individuell sinnvoller sein.
1.
Zuerst wird der Rumpf gearbeitet: den vorderen Taillenabnäher schließen und Vorderteile,
Seitenteile und Rückenteile rechts auf rechts zusammennähen. Ggf. hintere Schlitze dabei offen
lassen. Schließen der Schulternähte.
2.
Erste Anprobe des Rumpfteils zur Beurteilung und ggf. Optimierung der Weite / Passform.
Schulterlinie kontrollieren.
3.
Hüfttaschen und Brusttasche arbeiten.
4.
Annähen des inneren Kragenteils an den Rumpf.
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5.
Zusammennähen des vorderen Revers-Belegs, des Rückenbelegs und des äußeren Kragenteils zu
einem gemeinsamen, getrennten Innenteil. Vorher bei Bedarf verstärken.
6.
Innenteil rechts auf rechts auf den Rumpf/Innenkragen nähen. Wenden.
7.
Ärmel aus Ober- und Unterärmel zusammennähen. Ärmelschlitz dabei offen lassen.
8.
Anprobe: Ärmel in das Armloch anstecken / einheften. Ärmelsitz, obere Raffung und Ärmelweite
kontrollieren und ggf. nach Wunsch anpassen.
9.
Ärmel einnähen.
10. Anprobe: Genaue Saumlänge und Ärmellänge markieren.
11. Schlitze an Rumpf und Ärmel arbeiten.
12. Futter falls gewünscht aus dem Futterstoff wie das Rumpfteil und die Ärmel arbeiten. Futter-Rumpf
und Futterärmel zusammennähen. Futterteil links auf links in das Hauptteil einführen und einnähen.
13. Säume abschließend arbeiten. Soweit gewünscht können Saum und Kragen umlaufend sowie auch
die übrigen Nähte abgesteppt werden.
14. Knopfleisten vorn und am Ärmel arbeiten, Knöpfe annähen.
Fertig.
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