Flexible ein-und zweikernige Aralkyl
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Flexible ein-und zweikernige Aralkyl
Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen als Modelle zum Nachweis von Hg(II)-Hg(II)-W echselwirkungen Flexible M ono- and Dinuclear Aralkyl and Aralkoxy Mercury Com pounds for Detection of H g (II)-H g (II) Interactions Hans-Jürgen Öller, Paul K iprof und H ubert Schmidbaur* Anorganisch-chemisches Institut der Technischen Universität München, Lichtenbergstraße 4, D-W -8046 Garching Z. Naturforsch. 47b, 3 3 3 -3 4 3 (1992); eingegangen am 24. Oktober 1991 Mercury-organic Com pounds, Organomercury C om pounds, (Ar)alkylmercury Compounds, Organo(oxy)mercury C om pounds The aralkyl and aralkoxy mercury(II) com pounds l-(chloromercury(II)methyl)naphthalene (1), bis[l-naphthylmethyl]mercury(II) (2), l-naphthyl(l-naphthylm ethyl)m ercury(II) (3), l ,8-bis[chloromercury(II)methyl]naphthalene (4), methylmercury(II)-benzylate (5), methylmercury(II)-l-naphthylmethylate (6) and bis[methylmercury(II)]//-l,8-naphthalenediyl-bismethylate (7) have been prepared and characterized by means o f N M R spectroscopy, mass spectrometry and elemental analysis. The molecular structure o f com pound 2 has been deter mined by single X-ray crystallography. The unit cell o f 2 contains two crystallographically in dependent molecules, one o f which is disordered. The interatomic distances and angles meet the expectations with H g -- Hg separations larger than 5.60 Ä, indicating the absence o f metal metal interactions. In den letzten Jahren gelang an einer Vielzahl von Au(I)-Verbindungen der Nachweis attraktiver d l0- d 10-Wechselwirkungen. Diese Phänom ene können auf die durch relativistische Effekte stark verringerten Energieabstände zwischen den 5d-, 6 s- und 6 p-Zuständen [1,2] der Au(I)-Atome zu rückgeführt werden. In dafür typischen Fällen kommt es z. B. ohne erkennbaren äußeren Zwang zur Aggregation von Molekülen über K ontakte zwischen den M etallzentren mit scheinbar abge schlossenen Elektronenschalen [3-6], Der Ener giegewinn ist häufig so groß, daß klassische Bin dungsformen und -geometrien überwunden und ungewöhnliche K onform ationen und/oder K oor dinationszahlen ausgebildet werden [7-12], Vergleichbare M etall-M etall-K ontakte sind auch in Verbindungen einiger Nachbarelem ente des Goldes, sowie in heterobimetallischen Verbin dungen beobachtet worden [13—16], Lediglich beim zum Gold(I) isoelektronischen zweiwertigen Quecksilber liegen bisher nur wenige Inform atio nen über kurze inter- oder intram olekulare H g (II)-H g(II)-K ontakte vor [17]. Diese betreffen * Sonderdruckanforderungen an Prof. Dr. H. Schmid baur. Verlag der Zeitschrift für Naturforschung, D-W -7400 Tübingen 0932 - 0776/92/0300 - 0333/$ 01.00/0 u.a. die erst in jüngerer Zeit synthetisierten anioni schen [18] bzw. kationischen [19] clusterähnlichen Verbindungen, in denen drei Hg-Atome in einer Dreiecksanordnung vorliegen und die H g —HgAbstände zwischen 2,764 und 2,934 Ä aufweisen. M etall-M etall-K ontakte konnten in organobim e tallischen Verbindungen auch regelrecht erzwun gen [20 , 2 1 ] oder durch Überbrückung zweier Hg(II)-Atome mit zwei relativ rigiden 1,8-Naphthalindiyl-Liganden erreicht werden, wodurch ein kurzer intram olekularer H g-H g-A bstand von nur 2,797 Ä eingestellt wird [22], Dieser Abstand ist nicht nur kürzer als der der nächsten N achbarn im metallischen Quecksilber (d (H g -H g ) = 3,000 Ä) [23], sondern liegt nur wenig über dem der Hg(I)Atome in Hg,X,-Verbindungen (d (H g -H g ) = 2 ,5 -2 ,7 Ä). Um überzeugendere Hinweise auf eine spontane attraktive Wechselwirkung zwischen Hg(II)-Zentren zu erhalten, sollten jetzt neue Verbindungen des zweiwertigen Quecksilbers mit flexibleren Li gandensystemen synthetisiert und strukturell un tersucht werden. Synthese neuer Aralkyl- und Aralkoxyquecksilber(II)-Verbindungen Um dem starren Gerüst der früher untersuchten Naphthalinquecksilberverbindungen einige Frei heitsgrade der Rotation zu gewähren, sollten die Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution-NoDerivs 3.0 Germany License. Zum 01.01.2015 ist eine Anpassung der Lizenzbedingungen (Entfall der Creative Commons Lizenzbedingung „Keine Bearbeitung“) beabsichtigt, um eine Nachnutzung auch im Rahmen zukünftiger wissenschaftlicher Nutzungsformen zu ermöglichen. On 01.01.2015 it is planned to change the License Conditions (the removal of the Creative Commons License condition “no derivative works”). This is to allow reuse in the area of future scientific usage. 334 H.-J. Öller e t al. ■Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen Systeme zu Aralkylderivaten erweitert werden. Damit die dazu als Modellsubstanzen ausgewähl ten, zweifach substituierten Naphthalinverbindun gen leichter anhand ihrer spektroskopischen D a ten eindeutig identifiziert werden können, wurden im Vorfeld die m onosubstituierten Vertreter d ar gestellt und näher charakterisiert. -90% R2Hg + Hg + 2 MgO, + (R - C H 2)2 3 R-CH ,-M gCI + 3 RHgCI - 10% 2 R-MgBr + 2 l-(C h lo ro q u e ck silb er( I I ) -m eth yl)-naphthalin (1) und B isf 1-n aph th ylm eth yl]qu ecksilber( II) (2) Diese beiden durch die C H 2-Gruppe zwischen Naphthylgerüst und M etallatomen flexiblen M o leküle lassen sich in einfacher Weise durch M e tall -M etall-A ustauschreaktionen über die ent sprechenden Grignard-Derivate synthetisieren (Schema 1). Zudem gelingt die Darstellung von 2 und 1 durch Symmetrisierung unter milden Bedin gungen in wäßriger, alkalischer Sn(II)-Lösung [24], Der Einsatz von Cyanid und Iodid in wäßri gem, siedendem Ethanol führt zur Abscheidung von metallischem Quecksilber und eignet sich da her nicht zur Symmetrisierungsreaktion. 2 R - C H 2- C I 2 1 + 2 Mg AT + 4 X -//- H ,0 / EtOH 2 R-C H 2-HgR + MgCI-, 1 100% 2 + Hg + 2 "MgCIBr" + R2 R = 1-Naphthyl Schema 2. 1,8-B is[chloroquecksilber( II) -m ethyl] naphthalin (4) Mit einem Verfahren in Anlehnung an die für die einkernigen Verbindungen 1 - 3 erprobten Syn thesemethoden gelingt auch die Darstellung des zweikernigen 1,8-Bis[chloroquecksilber(II)methyl]naphthalins (4) (Schema 3). Zur Präparation der Grignard-Vorstufe muß jedoch Magnesiumanthracen eingesetzt werden [26-28], Wie schon von ande ren Autoren beobachtet [29], führt die Verwendung von Mg-Pulver oder -Spänen unter intramolekula rer W urtz-Kopplung ausschließlich zur Bildung von Acenaphten. l, 8-Bis[chlormethyl]naphthalin läßt sich nach bekannten Literaturverfahren aus 1,8Naphthalindiyldicarbonsäureanhydrid darstellen [30-32], + HgX4*" + 2 C f R = 1-Naphthyl X = CN ', f Schema 1. 1-N aph th yl( 1-naph thylm eth yl) -quecksilber( II) (3) Die gemischte Aryl/aralkyl-Verbindung kann allerdings nur als N ebenprodukt - durch die U m setzung von 1-Naphthylmethylmagnesiumchlorid mit l-Naphthylquecksilber(II)-chlorid dargestellt werden. Wie bei der Reaktion von 1-Naphthylm agnesiumbromid mit 1 tritt auch hier die symme trische Diorganoquecksilberverbindung als H auptprodukt auf (Schema 2). Die Entstehung der Produkte kann mit einer über einen radikali schen Mechanismus ablaufenden Symmetrisie rungsreaktion erklärt werden [25]. Schema 3. 1. LiAlH 4 in E t,O /Benzol, Rückfluß; 2. c. HCl/c. H2S 0 4 (2:1), Eiskühlung; 3. Mg-Pulver oder Spä ne in Et2Ö oder T H F, Rückfluß; 4. M g-Anthracen in T H F, Raumtemperatur; 5. HgCl2 in T H F , Raumtempe ratur. Eine Symmetrisierung von 4 zu der entsprechen den Diorganoquecksilberverbindung unter Ein satz von I ', C N ” oder Sn 2+/OH~ gelang nicht. 4 war auch nicht durch Umsetzung stöchiometri- 335 H.-J. Öller et al. • Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen scher Mengen von HgCl 2 und der entsprechenden Di-Grignardverbindung zugänglich. A ralk o xy-qu ecksilber ( II) -m ethyl- Verbindungen Alle bisher bekannten Organyl-organoxy-Verbindungen des Quecksilbers wurden ausschließlich durch Umsetzung von RHgX-Vorstufen mit Metallalkoholaten dargestellt [33-37]. Wegen ihrer ausgeprägten Hydrolyseempfmdlichkeit können die Produkte aus den dafür notwendigen R eak tionsmedien z.T. nur schwer in reiner Form ge wonnen werden. Zur Synthese sollten daher neue Verfahren erprobt werden. Die protolytische Spaltbarkeit der H g-N -B indung in Methylquecksilber(II)-bis[trimethylsilyl]am id ermöglicht die Darstellung von Methylquecksilberderivaten acider Kom ponenten, wie z.B. H N 3, H2N C N oder HC 5H 5 [38], Dieses Prin zip kann, wie Schema 4 zeigt, auch mit Erfolg auf Benzylalkohol und seine Homologen übertragen werden. Ein präparativer Vorteil dieses Verfahrens ist, daß das entstehende Hexamethyldisilazan in E t20 oder Pentan gut löslich ist und daher meist vom Produkt ohne Probleme abgetrennt werden kann. r *■ + 2 ROH 2 MeHgN [ SiMe. 2 MeHgOR + 2 HN ( SiMe3 )2 Eigenschaften und spektroskopische Daten der Verbindungen 1 - 7 Alle Substanzen können unter Licht- und Luft ausschluß mehrere M onate ohne merkliche Zerset zung aufbewahrt werden. Bei direkter Einwirkung von Licht tritt bei 2,3 , 5 und 6 schon nach 1- 2 T a gen G raufärbung unter Abscheidung von metalli schem Hg auf. 7 ist weniger photo- und hydrolyse empfindlich, 6 erweist sich als sehr hygroskopisch und zerfließt an Luft schon nach wenigen M inu ten. In den Tab. I und II sind die N M R -D aten der Verbindungen 1—4, sowie von Benzylquecksilber(II)-chlorid und Dibenzylquecksilber(II) [39 — 42] zusammengestellt. Die Ergebnisse weiterer spektroskopischer Untersuchungen (IR und MS) können dem Experimentalteil entnommen werden. Wie schon oben erwähnt, zersetzen sich 2 und 3 in Substanz oder in Lösung beim Erwärmen oder unter Lichteinwirkung unter Abscheidung von metallischem Quecksilber. Wie im Falle von Dibenzylquecksilber [43—46] kann dafür der folgen de in Schema 5 dargestellte, radikalische Mecha nismus vorgeschlagen werden. 13C -NM R-spektroskopische Untersuchungen an 3 in Chloroform belegten zudem die Disproportionierung in 2 und Bis[ 1-naphthyl]quecksilber. 5, 6 / EL,0 MeHg-0 O-HgMe R-C H 2-Hg + R -C H 2'- * - 2 R -C H 2 +Hg ( R - c h 2)2 2 R -C H 2- + Hg +Hg CDCI, — - — - (R - C H 2)2Hg + R2Hg 30° C, 12 h R = 1-Naphthyl Schema 4. Schema 5. <5(CH2) V (H gH ) <5(CarH) Solvens 1 1 2 3 3 4 3,46 3,55 2,16 2,57 2,65 3,78 279,3 280,9 135,3 146,7 134,0 305,7 c d 3c n BzHgCl Bz2Hg 3,14 2,39 285,0 130,0 8 ,1 7 -7 ,3 6 8 ,3 2 -7 ,2 6 7 ,7 4 -6 ,9 4 8 ,3 0 -7 ,0 0 8 ,2 0 -7 ,1 0 7,52 d, 37(H H ) = 8,3, H 2/7 7,35 d, 37(H H ) = 7,3, H 4/5 V (H H ) = 7,8 u. 7,3 H 3/6 7,23 pt, 7,16b a Tab. I. 'H -N M R -D aten von 1 - 4 , BzHgCl und Bz,Hg; Öin ppm, J in Hz. A ceton-dft c 6d 6 D M SO -d6 C DC lj D M SÖ -d6 DMF CC14 a Nicht gemessen; b M itte des Multipletts. 336 H.-J. Öller et al. ■ Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen CI I Tab. II. I3C- und l99H g-N M R Daten von 1, 2, 4, BzHgCl und Bz2Hg in CDC13; ö in ppm, J in Hz. 1 2 4 BzHgCl Bz2Hg <5(CH2) 'J(HgC) <5(Carl) <5(Hg) 34,2 45,0 b 37,1 46,5 1396 617 b 1427 631 135,0 140,4 b 139,2 b —1130a - 631 -1 1 7 2 -1 1 4 6 - 700 C|~ H9 - R ^ T T v R - H g —ci 0 = CH2 . = Cqc1(8) Schema 7. a In C DjC N; b nicht gemessen. Das außergewöhnliche Lösungsverhalten von 4 verhinderte bisher die Präparation von zur 4 ist in den üblichen organischen Lösungsmit teln, wie CHClj, Toluol, EtOH etc. praktisch un löslich. In stark polaren Solventien (Pyridin, D M F, HM PT, DMSO usw.) löst es sich in gerin gem M aße, jedoch nur unter Zersetzung. Wird z. B. eine Lösung von 4 in DM SO-d 6 au f dem sie denden Wasserbad erwärmt, so haben sich bereits nach 5 M inuten 60% der eingesetzten Substanz zersetzt. Mittels 'H -N M R -Spektroskopie konnten die entsprechende Halogenverbindung 1,8-Naphthalindiylbis[chlormethyl] sowie Acenaphten als Hauptzersetzungsprodukte identifiziert werden (Schema 6 ). ciN C lH g ^ ^HgCI [fS jfS l DMSO/96 Röntgenstrukturanalyse tauglichen Einkristallen, so daß eine Ü berprüfung obiger Annahme noch aussteht. Der hohe Zersetzungspunkt von ca. 180 °C und das Lösungsverhalten deuten auf eine äußerst effektive Packung der Moleküle im K ri stallverband hin. Im Vergleich zu 4 besitzt 7 zwei weitere Rotationsfreiheitsgrade (Drehung um die 0 ~ C H 2-Bindung), so daß auch in diesem Molekül eine Annäherung beider Hg-Atome möglich ist. In den Tab. III und IV sind die Ergebnisse der NM Rspektroskopischen Untersuchungen zusammenge faßt. Tab. III. 'H -N M R -D aten von 5 - 7 ; ö in ppm, J in Hz. ^ci 00 *2H gi 6,7 % 5 5 5 min. 40,0 % + Hg2Ci2 — Hg* * HgCI2 53,3% Schema 6. Die Geometrie der per/'-disubstituierten N aph thalinverbindung 4 ist derart beschaffen, daß durch R otation der C H 2-H g -X -E in h e ite n um die Carl (bzw. 8) - C H 2-Bindung eine starke A nnähe rung beider Hg-Zentren erreicht werden kann (Schema 7). Die durch H-Atome an den C H 2G ruppen verursachte Rotationsbarriere dürfte in der G rößenordnung von ca. 5 - 6 kcal/mol liegen, so daß eine R otation schon bei R aum tem peratur möglich sein sollte. Selbst in 1,8-Naphthalindiyldi-f-butyl wurde Ea(Rot.) nur zu 6,5 kcal/mol be stimmt [47], Eine repulsive Wechselwirkung der Cl-Atome in der rechts skizzierten K onform ation ist wegen ihrer /r<ms-Stellung nicht zu erwarten. 6 6 7 7 <5(CH3) V (H gH ) <5(CH2) <5(CarH) Solvens 0,46 0,57 0,80 0,51 0,76 0,30 ohne C D 3OD C D 3OD D M SO -d6 C D 3OD D M SO -d6 190,6 185,0 198,3 183,7 199,0 147,5 4,87 4,78 5,14 4,98 5,26 5,15 7 ,6 0 -6 ,8 0 7 ,6 0 -7 ,0 0 8 ,2 1 -7 ,4 6 8 ,0 8 -7 ,4 4 7 ,9 0 -7 ,4 0 7 ,9 0 -7 ,3 6 Tab. IV. 13C- und l99H g-N M R -D aten von 5 - 7 ; ö in ppm, J in Hz. <5(CH3) ' / ( HgC) e>(CH2) <5(Carl) J(199Hg) Solvens 5 6 - 1 ,3 - 2 ,7 7 - 2,8 965,5 66,6 63,9 67,1 144,1 138,5 138,9 a -1 1 0 7 -1 0 9 9 C D 3OD CD^OD C D 3OD a Nicht aufgenom men. Auffällig ist, daß die Signale der C H 3-Gruppen von reinem 5 bzw. von 6 und 7 in DM SO-d 6 als Lösungsmittel eine deutliche Hochfeldverschiebung im Vergleich zu den in C D 3OD aufgenom H.-J. Öller et al. • Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen menen Spektren aufweisen. Es darf angenommen werden, daß hierfür eine K onform ationsänderung (Schema 8) der Moleküle die Ursache ist, aller dings ist eine partielle Methanolyse nicht völlig auszuschließen. In Abhängigkeit vom Solvatationszustand kommen die Hg-Atome in den Ein flußbereich der aromatischen Reste. D adurch un terliegen auch die C H 3-Gruppen dem anisotropen Ringstrom des aromatischen ^-Systems. Ähnliche Phänomene werden auch beim Schwefelanalogon von 5 und bei anderen Methylquecksilberverbindungen geeigneter Symmetrie beobachtet [48], 337 sich durch zwei Reaktionsfolgen (Schema 10) er klären läßt. R -C H 2- 0 - H g - M e R -C H 2~ 0 - H g - M e * ♦ / Hg Hg \ Me Me C2H15H92° m/z = 589 R = 1-Naphthyl Schema 10. Schema 8. Konformationsänderung von 5 - 7 am Bei spiel von 5. Die 199Hg-Resonanzen von 6 und 7 erscheinen jeweils bei Ö ~ -1100 ppm als verbreiterte Singuletts (b(h/2) = 242 bzw. 261 Hz). G estützt durch die Tatsache, daß in den 'H -N M R -Spektren keine V (H g -0 -C -H )-K o p p lu n g e n beobachtet wer den, liegt der Schluß nahe, daß gegenüber der NM R-Zeitskala schnelle Ligandenaustauschpro zesse (Schema 9) diese Verbreiterung verursachen. Me Me — Hg — 0 / ____ Me — Hg — 0 t 0 — Hg — Me RX /R * *—■ 0 — Hg — Me R — _ R I I 0 1 0 Hg Hg Durch die geringe Intensität des M eH g+-Fragments (< 1 % ) kann aber Weg a praktisch ausge schlossen werden. Protonierung des abgespaltenen Fragm ents (R C H ,0 ) in Weg b führt zu dem schon erwähnten freien Alkohol. Obwohl im Massen spektrum kein dem Dimeren entsprechendes Si gnal vertreten ist, deuten alle Ergebnisse au f eine Dimerisierung von 6 im Festzustand hin. Die in Schema 10 vorgeschlagene HgOHgO-Struktureinheit findet sich auch in der K ristallstruktur von Phenylquecksilber(II)-(2-methyloxinat) wieder [49]. Eine Dimerisierung bzw. Oligomerisierung sowohl in Lösung als auch im Festkörper konnte auch an weiteren zu 6 verwandten Verbindungen, wie PhHgOM e, MeHgOSiMe 3 etc. nachgewiesen wer den [35, 50-53]. Für eine Dimerisierung von 7 lie gen keine Hinweise vor. I Me Schema 9. Das CI-M assenspektrum von 6 läßt eine Dime risierung dieser Verbindung im Festkörper vermu ten. Der Aralkylrest (m/z = 141) als base-peak und der freie Alkohol (m/z = 158, 54,2%) bilden die in tensivsten Ionen. Neben dem M utterion (m/z = 373, 20,2%) und dem Ion einer Diaralkoxyquecksilberverbindung (m/z = 515, 10,6%) registriert man die Masse m/z = 589 mit 29,1%. Ein Ver gleich mit dem berechneten Isotopenm uster für C 13H 15Hg20 bestätigt die Annahme dieser Sum menformel für ein Fragm ent, dessen Entstehung Röntgenstrukturanalyse von 2 Die K ristallstrukturdaten von Verbindung 2 sind in Tab. V und VI zusammengestellt. Die Mes sung erfolgte mit einem Enraf-Nonius-CAD4-Diffraktom eter mit G raphitm onochrom ator und M oK a-Strahlung (A = 0,71069 Ä). Es wurden 5280 Reflexe gemessen. Orientierung und Intensität wurden anhand von drei Reflexen über die gesam te Messung kontrolliert. Die Verfeinerung der Zellkonstanten erfolgte mit 25 zentrierten Refle xen bei hohen Beugungswinkeln. Die Struktur wurde mit Patterson-M ethoden gelöst (SHELXS86 ) und mit SHELX-76 verfeinert. Im Kristallver band befinden sich zwei kristallographisch unab hängige Moleküle, von denen eines fehlgeordnet 338 H.-J. Öller et al. • Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen T ab. V. K ristallographische D aten der V erbindung 2. E m pirische Form el Form elgew icht, a. m. u. K ristallsystem R aum gruppe A uslöschungen C 22H 18H g2 482,9 m onoklin P 2 ,/« (I.T .-N r.: 14) hOl : h + l = 2 n + 1 OkO: k = 2 n + 1 M eß tem p eratu r, °C b[M c [A] ß[°] V [A3] Z Fooo ^ber.’ g Cm ' // (M o K a ), cm 1 Scan-T ypus Scan-Zeit, s Scan-B reite, ° 2 ö max [ ]/O ktanten G em essene Reflexe unabhängige Reflexe zur V erfeinerung benutzt verfeinerte P aram eter R eflex/Param eter-V erhältnis R* /e G ew ichtungsschem a R estelektronendichte e“/Ä 3 11,185(1) 11,335(1) 14,387(2) 111,84(1) 1693 4 920 1,89 87,4 w-scan m ax. 60 (0,90 + 0,35- tan 0) 50/ ± h , +k, ± l 5280 3675 2130 [I > 3,0<7(I)] 208 10,2 0,060 0,036 1 M F 0) + 2 ,2 4 /-1 ,4 0 a R = E| I F J —Fcl |/Z| F0|; hR„ = [ X w ( | F 0| - | F c|)2/ I w | F 0|2]'/2. ist. Die fehlgeordneten Kohlenstoffatome wurden mit isotropen, alle anderen Nicht-W asserstoffatome mit anisotropen Auslenkungsfaktoren verfei nert. Alle Berechnungen erfolgten mit dem Pro grammsystem STR U X -Ill [64] unter Verwendung der Programme SHELX-76 [65], SHELXS -86 [66 ], SDP [67], O R TEP [68], SCHAKAL [69] und PLA TON [70] auf einem MicroVAX-3100-Rechner. Die Atom form faktoren für Neutralatom e wurden [71] entnommen, anomale Dispersion wurde be rücksichtigt [72]*. * W eitere Einzelheiten zur K ristallstru k tu ru n tersu chung können beim F ach in fo rm atio n szen tru m K arls ruhe, G esellschaft für w issenschaftlich-technische In form ation m bH , D-W -7514 E ggenstein-L eopoldshafen 2, un ter A ngabe der H interlegungsnum m er C SD 55852, der A uto ren und des Z eitschriftenzitats an g e fordert w erden. T ab. VI. F rak tio n elle K o o rd in aten und äquivalente iso tro p e A uslen k u n g sp aram eter der V erbindung 2a. A tom Hg 1 H g2 CI C ll C 12 C 13 C 14 C 15 C 16 C 17 C 18 C 19 C 20 C2 C21 C 22 C 23 C 24 C 25 C 26 C 27 C 28 C 29 C 30 C3 C31 C 32 C 33 C 34 C 35 C 36 C 37 C 38 C 39 x/a 1/2 0,08022(8) 0,463(1) 0,575(1) 0,591(1) 0,698(1) 0,793(1) 0,784(1) 0,880(1) 0,873(2) 0,761(2) 0,667(1) 0,671(1) 0,240(2) 0,212(2) 0,235(2) 0,198(3) 0,149(2) 0,126(2) 0,066(3) 0,040(2) 0,059(3) 0,122(2) 0,1515(9) -0 ,0 7 9 (2 ) -0 ,0 9 5 (2 ) -0 ,0 4 5 (3 ) -0 ,0 5 9 (2 ) -0 ,1 0 9 (2 ) -0 ,1 6 0 (2 ) -0 ,2 2 0 (3 ) -0 ,2 5 4 (2 ) -0 ,2 4 4 (2 ) -0 ,1 9 2 (2 ) y/b 0 0,12516(7) 0,0983(9) 0,117(1) 0,056(1) 0,069(1) 0,144(1) 0,210(1) 0,289(1) 0,354(1) 0,341(1) 0,268(1) 0,2000(9) 0,145(2) 0,187(2) 0,308(2) 0,340(2) 0,281(2) 0,164(2) 0,089(3) -0 ,0 2 2 (2 ) -0,0 6 3 (3 ) -0 ,004(2) 0,1127(8) 0,102(2) -0 ,0 1 1 (2 ) -0 ,0 2 8 (3 ) -0,1 3 9 (3 ) -0,2 1 7 (2 ) -0,2 1 3 (2 ) -0 ,317(3) -0 ,299(2) -0 ,198(3) -0 ,1 0 3 (2 ) z/c 0 0,10975(6) -0,1 3 1 4 (8 ) -0,1 6 1 8 (8 ) -0,2 3 4 9 (9 ) -0 ,2 6 2 0 (9 ) -0 ,2 1 4 2 (9 ) -0 ,1 3 6 5 (9 ) -0 ,0 8 2 (1 ) -0 ,0 0 5 (1 ) 0,020(1) -0 ,0 2 8 (1 ) -0 ,1 0 9 4 (8 ) 0,062(1) -0 ,0 4 1 (2 ) -0 ,0 5 4 (2 ) -0 ,1 5 5 (2 ) -0 ,2 2 9 (2 ) -0 ,2 1 7 (2 ) -0 ,3 0 6 (2 ) -0 ,2 9 0 (2 ) -0 ,2 0 9 (2 ) -0 ,1 1 5 (2 ) -0 ,1268(7) 0,158(2) 0,193(2) 0,307(3) 0,338(2) 0,280(2) 0,171(1) 0,105(2) 0,001(2) -0 ,0 2 9 (2 ) 0,026(2) u eq 0,058 0,059 0,072 0,055 0,072 0,088 0,062 0,057 0,077 0,109 0,108 0,070 0,051 0,052 0,072 0,048 0,069 0,048 0,054 0,069 0,070 0,087 0,070 0,051 0,052 0,060 0,081 0,080 0,071 0,047 0,075 0,067 0,077 0,069 a Ä quivalente iso tro p e A uslenkungsparam eter berech nen sich als ein D rittel der Spur des ortho g o n alen U y T ensors. Diskussion Im Zellverband von 2 befinden sich zwei kristallographisch unabhängige Moleküle. Im nicht fehl geordneten M olekül 2 a (Abb. 1) stellt das HgAtom ein Inversionszentrum dar. Dadurch be dingt beträgt der Winkel am Hg-Atom 180°, und beide Naphthalinringebenen sind parellel zueinan der angeordnet. Bezeichnet man die Anordnung der Aralkylreste im geordneten Molekül mit trans, so fällt auf, daß im fehlgeordneten Molekül 2 b (Abb. 2) die Liganden eine Art c/s-Konformation einnehmen. Eine face-to-face-Stellung der beiden aromatischen Reste, wie sie z. B. im analogen Dibenzylquecksilber [54] existiert, wird in keinem der H.-J. Öller et al. • Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen C14 C1G Abb. 1. Molekülstruktur des nicht-fehlgeordneten M o leküls 2 a von 2. Ausgewählte Abstände [Ä] und W in kel [°J: H g ( l) - C ( l) 2,09(1), C ( l ) - C ( l l ) 1,48(2); C ( l) - H g - C ( l ') 180, H g ( l ) - C ( l ) - C ( l 1) 115,9(8). Moleküle beobachtet. Wie aus Abb. 2 ersichtlich, sind die beiden fehlgeordneten Moleküle durch ein Inversionszentrum miteinander verknüpft. Dieser Zusammenhang läßt vermuten, daß beide fehlge ordneten Moleküle einen ähnlichen sterischen 339 R aum bedarf besitzen. Wie im Molekül 2 a ist auch in 2 b die A nordnung der Liganden am Hg-Atom nahezu linear ( < C 2 - H g ~ C 3 = 179,02°). Wichti ge Abstände und Winkel sind in Tab. VII aufge führt. Die H g-C -B indungslängen weisen keine Beson derheiten auf und liegen im Bereich anderer be kannter Organoquecksilberverbindungen. Die Auf weitung des H g 2 -C 2 - und H g 2 -C 3 -A b stan d s in 2b um 0,06 Ä im Vergleich zu d ( H g l - C l ) = 2,099 Ä ist auf die Fehlordnung zurückzuführen. Diese führt auch dazu, daß die Winkel in den Naphthalinringen mehr oder minder stark von der idealen Geometrie (< C - C - C = 120°) abweichen. Die Winkel an den aliphatischen C-Atomen sind gegenüber dem idealen Tetraederwinkel nur ge ringfügig aufgeweitet. Alle H g-H g-A bstände sind größer als 5,60 Ä, so daß keinerlei intermolekulare Wechselwirkungen zwischen den Metallzentren zu veranschlagen sind. Alle in Abb. 1 und 2 gezeich neten Atome sind aufgrund der vorhandenen In versionszentren halb besetzt. In 2 a konnte der r-Winkel (zur Def. von z vgl. [55]) zu 76° ermittelt werden. Dadurch wird die aus spektroskopischen Daten geforderte Konform ation von 2 auch für den Festkörper bestätigt. Diese K onform ation ermöglicht eine erhebliche Wech selwirkung (er- 7r-Hyperkonjugation) zwischen den Elektronen der leicht polarisierbaren C -H g-B indung und den ^-Elektronen des aromatischen Sy stems. Die <T-7r-Hyperkonjugation (r ~ 90°) ist für eine Reihe verwandter Benzylquecksilberverbindungen sowohl theoretisch vorausgesagt [56] als auch experimentell [57-62] gefunden worden. Auch in Allylquecksilberverbindungen [63] und anderen Organometallverbindungen, wie Benzyltrim ethylstannan oder -plumban [60], konnte e r- 7r-Hyperkonjugation beobachtet werden. Experimenteller Teil Abb. 2. Molekülstruktur (SC H A K A L ) des fehlgeordne ten Moleküls 2 b von 2. Alle Experimente wurden unter reiner, getrock neter Stickstoffatmosphäre durchgeführt. Die ver wendeten Glasgeräte und Lösungsmittel waren ge reinigt, getrocknet und mit Stickstoff gesättigt. Die NM R-spektroskopischen Messungen wurden in deuterierten Lösungsmitteln der Fa. Merck (M arke Uvasol) durchgeführt. Bei den 199HgNM R-Spektren diente eine 37,4 M ol-%ige Lö sung von Dimethylquecksilber in C 6D 6 als externer Standard. Die Aufnahme der IR-Spektren erfolgte 340 H.-J. Öller et al. ■ Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen an KBr-Preßlingen. - NM R-Geräte: Jeol JNM PMX 60, Bruker WT 100 SY, Jeol JN M -G X 270, Jeol JN M -G X 400. - IR-Gerät: Nicolet 5 DX. MS-Geräte: Varian MAT 90 und MAT 311 A. (8,9, Hg), 176 (2,6, C n H 9Cl), 141 (100,0, C n H9), 115 (28,9, C 9H 7). C ,,H ,C lH g (3 7 7 ,2 6 ) Ber. Gef. C 35,02 C 35,20 H 2.40, H 2,47. 1-N aphthylm ethylm agnesium chlorid- Lösung ( in E t20 ) Eine Lösung von l-(Chlorm ethyl)naphthalin in E t20 (4 ml/g) wird bei Raum tem peratur unter Rückflußkühlung zu einer Suspension von MgSpänen (3-facher Überschuß) in Et:0 (VolumenVerhältnis von Lösung:Suspension = 5:1) hinzu gefügt. Die nach kurzer Zeit auftretende G rünfär bung zeigt das Entstehen der Grignard-Lösung an. Die Zutropfgeschwindigkeit wird so gewählt, daß das Reaktionsgemisch leicht am Sieden bleibt. A n schließend wird noch eine Stunde in der Siedehitze gerührt, auf R aum tem peratur abgekühlt und durch Filtration eine klare, gelbe Lösung erhalten. Um ein Auskristallisieren zu verhindern, wird das Filtrat mit E t20 au f das doppelte Volumen ver dünnt. Die Ausbeute lag bei allen Ansätzen zwi schen 91 und 95%. l-(C h lo ro q u e ck silb er( I I ) -m eth yl)-naphthalin ( 1 ) 30,80 g (113,4 mmol) HgCl 2 werden in 100 ml T H F gelöst und tropfenweise mit 180 ml 0,63 M (113,4 mmol) Grignard-Lösung versetzt. Nach vollendeter Zugabe wird noch eine Stunde gerührt und anschließend das Lösungsmittelgemisch bei 5 0 -6 0 °C im Vakuum entfernt. Der hellgraue Rückstand wird dreimal mit insgesamt 1 1 sieden dem 80-proz. EtOH extrahiert. Die vereinigten EtOH -Extrakte werden auf 0 °C abgekühlt, der ausgefallene weiße Niederschlag abfiltriert, mit Pentan gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausb.: 20,64 g (48,2%) weißes Pulver, Schmp. 124 C. - ‘H -N M R (CD ,CN , 25 °C): ö = 8,177,36 (m, CarH), 3,46 (s, '/(C H ) = 139,4,2/(H gH ) = 279,3, CH,). - 'H -N M R (Aceton-d6, 25 °C): ö = 8,32-7,26 (m, CarH), 3,55 (s, '/(C H ) = 141,3, 2/(H g H ) = 280,9, CH,). - 13C-NM R (CDC13, 25 °C): ö = 134,9 (Carl), 133,6 (Car10), 131,0 (Car9), 129,1, 127,0, 126,7, 126,2, 126.0, 125,6, 122,6 (Car2 -7 ), 34,2 ('/(H gC ) = 1396, CH,). '"H g -N M R (C D 3CN, 25 °C): ö = -1130. - IR (KBr, cm "'): 3058, 3039 m. v(Car-H ); 2930 w, v(Csp3-H ) ; 1591m, 1508 m, 1395 m, e>sy(C H 3), 1266 w, 1168w, 1108w, 1077 w, 1013 m, 862 w, 798, 775 ss, v(Car- H ) oop, 733 w, 703 w, 575 m. MS (EI, 70 eV): m /z (% ) = 456 (0,7, C , 0H 14Hg), 378 (0,7, M), 316 (0,6, C „ H I7C1), 301 (0,5, C 21H 14C1), 282 (0,4, C ,,H 18), 168 (0,5, C 21H 16), 202 B isf l-n a p h th ylm eth yl]q u ec k silb e r(II) (2) a) 4,14 g (15,3 mmol) HgCl, werden in 20 ml T H F gelöst und tropfenweise mit 50 ml (30,5 mmol) einer 0,61 M Grignard-Lösung ver setzt. Nach Rühren bei R.T. über Nacht wird das Lösungsmittelgemisch entfernt. Der schwach grau gefärbte R ückstand wird zweimal aus Benzol um kristallisiert und nach Waschen mit Pentan im Va kuum getrocknet. Ausb.: 5,83 g (78,9%) weißes Pulver, ab 139 °C G raufärbung, Schmp. 156 °C. 'H -N M R (C 6D 6, 25 °C): ö = 7,72-6,95 (m, CarH), 2,16 (s, 2/(H g H ) = 135,3, CH,). - l3C-NM R (CDC13, 25 °C): Ö = 140,4 (Carl), 133,5 (Car10), 131,2 (Car9), 128,9, 125,8, 125,6, 125,3, 124,8, 124,3, 123,1 (Car2 -7 ), 45,0 ('/(H gC ) = 616,7, C H,). - 'H -g e k .-'" H g -N M R (CDC13, 25 °C): ö = -630,8 (qi, 2/(H g H ) = 131,7). - IR (KBr, cm “ '): 3052 s, v(Car- H ) , 2997 w, 2953 w, 2924 w, v(Csp3- H ) , 1584 m, 1571 s, 1506 s, 1392 s, 1263 m, 1237 m, 1162 w, 1097 m, 1076 m, 1012 m, 859 m, 797, 776 ss, <5(Car- H ) oop, 649 w, 592 m. - MS (EI, 70 eV): m /z (% ) = 484 (1,0, M), 282 (6,7, C 2,H 18), 202 (31,7, Hg), 141 (100,0, C n H9), 115 (26,9, C 9H 7). C 22H ,8H g (4 8 2 ,9 8 ) Ber. Gef. C 54,71 C 54,75 H 3,76, H 3,78. b) 1,09 g (5,7 mmol) SnCl, werden in 25 ml H ,0 suspendiert und durch Zugabe von 14 ml ca. 5 M N atronlauge in Lösung gebracht. Die so frisch be reitete alkalische Sn(II)-Lösung wird nun tropfen weise zu einer Suspension von 1,47 g (3,9 mmol) 1 in einem H ,0 /E t0 H -G em isch (23:1ml) zugege ben. Eine sofort auftretende G raufärbung zeigt die Entstehung von metallischem Quecksilber an. Nach Rühren über N acht wird der graugrüne Feststoff abgetrennt, getrocknet und mit 50 ml sie dendem Aceton extrahiert. Um ein klares Filtrat zu erhalten, wird die noch heiße Suspension über eine 2 cm dicke gepreßte Schicht aus Hyflo-Kieselgur gefiltert. Die Lösung wird auf 5 ml eingeengt, der ausgefallene weiße Feststoff abfiltriert, mit Pentan gewaschen und im Vakuum getrocknet. Ausb. 1,27 g (67,4%) weißes Pulver, ab 135 °C G raufärbung, Schmp. 157 C. - IR- und MS-EISpektrum wie oben. H.-J. Öller e t al. • Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen 1 -N a p h th yl( 1-naphthylm ethyl) quecksilber ( II) (3) Eine Suspension von 1,68 g (4,6 mmol) 1-Naphthylquecksilber(II)-chlorid in einem Gemisch aus 40 ml E t20 und 10 ml T H F wird bei R.T. tropfen weise m it 6,80 ml 0,683 M (4,6 mmol) der Grignard-Lösung versetzt. Nach vollendeter Zugabe wird l h bei R.T. gerührt, das Reaktionsgemisch zur Trockene eingeengt und der R ückstand mit Benzol extrahiert. Das Benzolextrakt wird ein geengt, der entstandene weiße Rückstand abge trennt, mit Pentan gewaschen und im Vakuum ge trocknet. Das so erhaltene weiße Pulver enthält als Hauptbestandteil Bis[l-naphthyl]quecksilber. Um 3 analysenrein zu isolieren, wird nach Um kristalli sation aus siedendem Benzol der aus der anfallen den M utterlauge isolierte Feststoff erneut aus Ben zol/Pentan umkristallisiert. Ausb.: 0,22 g (10%) weißes Pulver, ab 131 °C Graufärbung, Schmp. 160 °C. - 'H -N M R (DM SO-d6, 25 °C): ö = 8,307,00 (m, CarH), 2,47 (s, 2/(H gH ) = 146,7, CH 2). ’H -N M R (C 6D6, 25 °C): Ö = 8,10-7,00 (m, CarH), 2,22 (s, 2/(H gH ) = 135,3, CH,). - 'H -N M R (CDC13, 25 °C): Ö = 8,20-7,00 (m, CarH), 2,64 (s, V (H gH ) = 134,0, CH,). - IR (KBr, cm“ 1): 3039 m, v(Car-H ) , 2979 w, 2937 w, v(Csp3-H ) , 1584 m, 1501s, 1391s, 1263 m, 1251 w, 1237 w, 1135 w, 1098 w, 1015 w, 944 w, 858 w, 787, 775 ss, <5(Car- H ) oop, 732 m, 672 m, 649 w, 539 w, 526 m. - MS (EI, 70 eV): m/ z (%) = 470 (0,2, M), 456 (3,0, C , 0H l4Hg), 282 (7,3, C „ H 18), 252 (1,4, C 20H 14), 202 (9,4, Hg), 141 (100,0, C n H 9), 128 (33,5, C , 0H g). C 2lH l6H g (468,95) Ber. Gef. C 53,79 C 52,83 H 3,44, H 3,57. 1,8-B is/ chloroquecksilber( II) -m ethylJnaphthalin (4) 5,86 g (21,6 mmol) HgCl2 werden in 25 ml T H F gelöst und 120 ml ( 10,8 mmol) einer nach [28] d ar gestellten 0,09 M G rignard-Lösung zugetropft. Die sofort einsetzende Reaktion m acht sich durch Aufhellung des Reaktionsgemischs und Bildung eines Niederschlags bemerkbar. Nach zweistündi gem Rühren wird das R ohprodukt abfiltriert, zweimal mit 20 ml T H F gewaschen und im Va kuum getrocknet. Um 4 von den entstandenen N ebenprodukten zu befreien, wird das R ohpro dukt unter Rühren 1/2 h unter leichtem Erwärmen mit 400 ml CHC13 behandelt, warm abfiltriert und erneut getrocknet. Das so erhaltene Pulver wird schließlich in 150 ml E t0 H /H 20 (80/70) auf genommen, wiederum leicht erwärmt, nach 1 h 341 noch warm abfiltriert, zweimal mit 10 ml MeOH gewaschen und im Vakuum bei R.T. getrocknet. Ausb.: 2,08 g (30,8%) beiges Pulver, ab 170180 °C Zersetzung. - 'H -N M R (DM SO-d6, 25 °C): ö = 7,52 (dd, 3/(H H ) = 8,3, V (H H ) = 1,5, Car4/5 H), 7,35 (dd, V (H H ) = 7,3, 4/(H H ) = 1,5, Car2/7H), 7,23 (pt, 3/(H H ) = 7,8 und 7,3, Car3/6H), 3,78 (s, 2/(H g H ) = 305,7, CH-,). l99H g-N M R (D M SO -d6, 25 °C), S = -1172. - IR (KBr, cm “'): 3030 m, v(Car-H ) , 2962 m, 2935 m, v(Csp3- H ) , 1655 m, 1569 m, 1459 m, 1418 m, 1378 m, 1329m, 1170m, 1117m, 1015m, 831, 770 ss, <5(Car- H ) oop, 754 m. - MS (EI, 70 eV): m /z (% ) = 456 (4,0, C, 0H 14Hg), 364 (4,8, C 10H 7ClHg), 329 (1,7, C 10H 7Hg), 308 (19,1, C , 4H 20), 272 (59,4, HgCl,), 237 (3,8, HgCl), 224 (3,4, C ,,H 10C1,), 202 (100,0, Hg), 189 (19,1, C PH 10C1), 154 (35,0, C 12H ]0), 141 (12,1, C n H9). MS (EI, 25 eV): wie MS (EI, 70 eV), zusätzlich: m /z (% ) = 783 (15,3, C, 4H , 0Cl,Hg,), 510 (0,6, C 24H 20Hg), 391 (2,8, C 12H 10ClHg). C r H I0C U H g , (6 2 6 ,3 0 ) Ber. Gef. C 23,01 C 21,12 H 1,61, H 1,56. M eth ylq u eck silb er( II)-b e n zy la t (5) Eine Lösung von 0,52 g (0,50 ml, 4,8 mmol) frisch destilliertem Benzylalkohol in 25 ml Et20 wird langsam mit einer Lösung von 1,81 g (1,18 ml, 4,8 mmol) M eHgN[SiM e3], in 15 ml Et20 versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 4 h bei R.T. gerührt. Nach Entfernen des Et20 bleibt 5 als blaßgelbe zähe Flüssigkeit (lichtempfindlich) zu rück. Eine Kristallisation von 5 gelang nicht. — 'H -N M R (ohne Solvens, 25 °C): Ö = 7,60-6,80 (m, CarH), 4,87 (s, '/(C H ) = 139,0, CH,), 0,46 (s, '/(C H ) = 135,0, 2/(H g H ) = 190,6, C H 3). - 'HN M R (C D 3OD, 25 °C): S = 7,60-7,00 (m, CarH), 4,78 (s, '/(C H ) = 140,4, CH,), 0,57 (s, '/(C H ) = 136,0, 2/(H g H ) - 185,0, CH 3). - 13C-NM R (CD 3OD, 25 °C): S = 144,1 (Carl), 128,3 (Car2/2'), 127,2 (Car3/3'), 127,0 (Car4), 66,6 (CH,), -1 ,3 (‘/(H gC ) = 661,7, C H 3). M eth ylq u eck silb er( II)-1 -naph thylm eth ylat (6 ) 0,58 g (3,7 mmol) l-(Hydroxym ethyl)naphthalin werden in 30 ml E t,0 gelöst und langsam mit einer Lösung von 1,38 g (0,90 ml, 3,7 mmol) M eHgN[SiM e 3]2 in 15 ml E t,0 versetzt. Nach kur zem Erhitzen auf Siedetemperatur wird noch 2 h bei R.T. gerührt. Schließlich wird das Lösungsmit tel im Vakuum entfernt und die zurückbleibende farblose, leicht zähe Flüssigkeit mit 25 ml Pentan versetzt. Durch Hinzufügen von 2 - 3 ml E t,0 un 342 H.-J. Öller et al. • Flexible ein- und zweikernige Aralkyl- und Aralkoxyquecksilberverbindungen ter leichtem Erwärmen wird eine klare Lösung er halten, aus der nach Abkühlen au f R.T. ein weißer voluminöser Niederschlag ausfällt. Zur vollständi gen Fällung werden nochmals 25 ml Pentan hinzu gefügt. Nach kurzem Rühren wird der Nieder schlag abfiltriert, zweimal mit 5 ml Pentan gewa schen und im Vakuum bei R.T. getrocknet. Ausb.: 0,76 g (55,1%) weißes Pulver, Schmp. 92 °C (Zer setzung). - 'H -N M R (CD 3OD, 25 °C): ö = 8,21 — 7,46 (m, CarH), 5,14 (s, '/(C H ) = 141,1, CH,), 0,80 (s, '/(C H ) = 136,0,2/(H gH ) = 198,3, C H 3) f - 'H N M R (DM SO-d6, 25 °C): ö = 8,08-7,44 (m, CarH), 4,98 (s, CH,), 0,51 (s, 2/( H g - H ) = 183,7, C H 3). - l3C-NM R (C D 3OD, 25 °C): ö = 138,5 (Carl), 135,5 (Car10), 133,0 (Car9), 129,8, 129,4, 127,4, 127,0, 126,7, 126,5, 125,0 (Car2 -7 ), 63,9 (CH,), -2 ,7 ('/(H gC ) = 965,5, C H 3). - '"H g N M R (CD 3OD, 25 °C): ö = -1107. - IR (KBr, cm ” '): 3058 s, v(Car-H ) ; 2917 s, v(Csp3- H ) , 1638 m, 1595 m, 1511s, 1420 s, 1391 ss, 1372 s, <5sy(C H 3), 1223 w, 1166 m, 1081 s, 1007, 995 s, Dublett, v(C -O ), 907 w, 876 m, 857 m, 801, 792, 776 ss, <5(Car- H ) oop, 737 m, 710 m, 653 m, 596 s, v (H g-O ) oder v(H g-C ), 571s, 525 s, 494 m, 422 m. - MS (CI, Isobutan): m /z (% ) = 589 (29,1, M 2- C ]1H 90 ), 516 (10,6, C „ H ]6HgO,), 373 (20,2, M -l), 298 (5,3, C , 2H 1sO), 281 (8,1, C „ H 17), 271 (5,6, C p H n O), 158 (54,2, C n H 10O), “l 57 (23,6, C n H 90 ), 156 (10,1, C n H 80 ), 141 (100,0, C n H 9). C r H n H g O (37 2 ,8 2 ) Ber. Gef. C 38,66 C 38,49 H 3,24, H 3,13. B is [ m ethylquecksilber ( II) J/i-1,8-naphthalindiylb is(m e th y la t) (7) weise mit einer Lösung von 2,00 g (= 1,30 ml, 5,3 mmol) MeHgN[SiMe3], in 15 ml E t,0 versetzt. Die sofort einsetzende Reaktion macht sich durch die Bildung eines weißen Niederschlags bemerk bar. Nach vollendeter Zugabe wird kurz zum Sie den erhitzt und noch zwei Stunden bei Raum tem peratur gerührt. Der weiße Feststoff wird abfil triert, zweimal mit 5 ml E t,0 gewaschen und im Vakuum bei Raum tem peratur getrocknet. Ausb.: 1,41 g (86,2%) weißes Pulver, Schmp. 196 °C (Zer setzung). - 'H -N M R (DMSO-d6, 25 °C): ö = 7,90-7,36 (m, CarH), 5,15 (s, CH,), 0,30 (s, 2/(H g H ) = 147,5, C H 3). - 'H -N M R (CD 3OD, 25 °C): ö = 7,85 (dd, 3/(H H ) = 8,5, 4/(H H ) = 1,2, Car4/5H ), 7,61 (dd, 3/(H H ) = 7,3, 4/(H H ) = 1,2, Car2/7 H), 7,44 (pt, 3/(H H ) = 8,5 und 7,3, Car3/ 6 H), 5,26 (s, C H 2), 0,76 (s, 2/(H gH ) = 199, C H 3). - 13C -N M R (DM SO-d6): ö = 138,9 (Carl), 135,3 (Car10), 130,2 (Car9), 129,2 (C„4/5), 128,3 (Car2/7), 125,1 (Car3/6), 64,1 (CH,), 15,8 ('/(H gC ) = 978,2, C H 3). - '"H g -N M R (C D 3OD, 25 °C): ö = -1099. - IR (KBr, cm “'): 3058 m, v(Car- H ) , 2914m , v(Csp3- H ) , 2818 s, 2699 w, 1659 m, 1504 m, 1370 m, <5sy(CH3), 1314 m, 1230 w, 1166 w, 1117 w, 1033 m, 984 ss, v(C -O ), 906 m, 847 w, 807, 770 ss, (5(Car- H ) oop, 712 m, 667 w, 585 m, v(C -H g) od. v(H g-O ). - MS (CI, Isobutan): m /z (% ) = 618 (0,8, M -l), 401 (7,9, C 13H n Hg,), 185 (55,0, C „ H 90 ,), 170 (100,0, C PH 10O), 155 ( 8,6 , C PH n), 141 (17,4, C ,,H 9). C l4H I6H g 20 2 (6 1 7 ,4 6 ) Ber. Gef. C 27,23 C 27,13 H 2,61 H 2,65 0 5,18, 0 5,23. 0,50 g (2,7 mmol) l, 8-Bis[hydroxymethyl]naphthalin werden in 50 ml E t,0 vorgelegt und tropfen Diese Arbeit wurde unterstützt von der D eut schen Forschungsgemeinschaft und vom Fonds der Chemischen Industrie. [1] P. Pyykkö und J.-P. Desclaux, Acc. Chem. Res. 12, 276(1979). [2] K. S. Pitzer, ibid. 12, 271 (1979). [3] H. Schmidbaur, W. G raf und G. Müller, Angew. Chem. 100, 439 (1988); Angew. Chem., Int. Ed. Engl. 27,417(1988). [4] H. Schmidbaur, G. Weidenhiller, O. Steigelmann und G. Müller, Chem. Ber. 123, 285 (1990). [5] H. Schmidbaur, G. Weidenhiller, O. Steigelmann und G. Müller, Z. Naturforsch. 45b, 747 (1990). [6] K. Dziwok, J. Lachmann, G. Müller, H. Schmid baur und D. L. W ilkinson, Chem. Ber. 123, 423 (1990). [7] F. Scherbaum. A. Grohmann. B. Huber, C. Krüger und H. Schmidbaur, Angew. Chem. 100, 1602 (1988). [8] F. Scherbaum, B. Huber, G. Müller und H. Schmid baur, ibid. 100, 1600(1988). 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