Ausgabe 102 - CEMP Online
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Ausgabe 102 - CEMP Online
editorial Liebe Lesende, hier liegt nun die brandaktuelle australische Spiele-CEMP vor Euch, der Krone zur Ehre. Ja, ausnahmsweise war mal der Name Programm und wir haben uns die Finger wundgespielt. Die vielen weißen Flecken rühren daher, dass wir über lauter Spielerei doch glatt die Texte vergessen haben. Soll sich aber bessern, die nächste Ausgabe wird nämlich Bier-Ernst. Leider mussten auch wir feststellen, dass das Leben kein Ponyhof ist und die Royalisten immer noch was zu sagen haben. Nein. Jetzt mal im Ernst, viel Spaß beim Spielen und Lesen wünscht Euch Eure RedAKtion. Impressum/Editoral.........................................2 Nachrichten...................................................3 Thema..........................................................8 Fantastische Spiele.......................................8 Die Geschichte des Brettspiels......................10 Ideen für die Gruppenstunde........................12 Reise-Mensch-Ärger-Dich-Nicht.................13 Faszination eSport........................................14 Live-Rollenspiele.......................................16 Fussball.....................................................18 Zur Sache: Sexuelle Gewalt...........................20 Berichte.....................................................23 Jamboree: Trupp-Treffen Nds. II.....................23 Next Netz in Hösseringen.............................24 Next Netz im Bezirk Oldenburg....................26 Jurtendach: Spiele.......................................27 Kistenklettern..............................................28 Elefantentreffen............................................29 Kletter-Seminar 2006..................................29 Landesversammlung 2006..........................30 Kinderfrfeizeit in Hohegeiß..........................32 Stammesleitungs-Seminar...........................33 Bundeslager...............................................34 Programmzentrum Sonnendeck:..................34 Teillager: MS Albatros...................................36 Fotostrecke................................................38 Die Harte Nuss..........................................40 2 „CEMP CEMP““,Ausgabe 102, September 2006 CEMP ist die Zeitschrift für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im VCP Land Niedersachsen und erscheint quartalsweise. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Leserbriefe und namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht notwendigerweise der Redaktionsmeinung. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften zu kürzen. Verleger erleger:: VCP Land Niedersachsen e.V. Herausgeber Herausgeber:: Landesleitung des VCP Land Niedersachsen RedAKtion und V .i.S.d.P.: Nils Schierkolk (nils), V.i.S.d.P Heike Jungherr (heike), Christian Alles (christian), Christoph Knoke (ck), Sebastian Reichert (Buddy), Hanno Terbuyken (hanno), Maren Stolzke (maren) Mitwirk ende dieser Ausgabe: Mitwirkende Ausgabe:Ulrich Bauer, Birte Lüdders, Daniel Werner, Oliver Farys, Miriam Lukosch, Jutta Bogmaier, Christoph Dröse, Stefan Strobach, Daniel Werner, Anschi Schürmann, Sören Köpke, Steffen Treiß, Florian Römer, Christian Brems, Chrissi Habekost, Eva Behre, Thomas Wolff, Johanna Stalmann Satz und Layout: nils, heike, christian, ck Druck: Akzent Druck, Hannover Auflage: 1.300 Exemplare Redaktionsanschrif t: RedAKtion CEMP, edaktionsanschrift: VCP Land Niedersachsen, Postfach 265, 30002 Hannover mailto: mailto:[email protected] web: www.cemp-online.de nachrichten CEMP gratuliert (nachträglich): Am 27.3.2006 haben Axel Kielhorn und Sarah Schwarzer geheiratet. Am 4.4. feierte Jobst Besser seinen 75 Geburtstag. Kersten Grefe, 19.10.2005, Eltern: Marcus und Meike Grefe, Soltau, Hannah Isfort, 02.11.2005, Eltern: Holger und Kaska Isfort, Bad Zwischenahn, früher Lingen, Jolina Baaran, 26.01.2006, Eltern: Jan Baaran und Hilke Hornbostel, Hannover, Jacob Baumert, Eltern: Jan Braatz, Sarah Baumert, Hannover, die auch gleich geheiratet haben und jetzt Baumert heißen. Linnea Sophie Jungk, 28.02.2006, Eltern: Maren Köpke, Sven Jungk, auch hier wurde geheiratet. Anneke Taake, 09.04.2006, Eltern: Alexandra und Christian Taake, Bremen Niklas Eichholz, 9.5.2006, Eltern: Michaela und Ingo Eichholz, Laatzen Johann Hesse, 27.4.2006, Eltern: Ulrike und Thomas Hesse Caro Stannat und Bernd Küpker haben am 22.07.2006 geheiratet und ihre Namen behalten. IronScout Liebe Pfadfinder und Pfadfinderinnen! Sicherlich habt ihr schon von der Veranstaltung IronScout gehört oder vielleicht auch selbst daran teilgenommen. Seit 1999 findet dieser Postenlauf für Pfadfinder und Pfadfinderinnen ab 16J. aller Verbände und Gruppierungen jährlich statt, die Ausrichtung fällt dabei je anderen Gruppen und Regionen zu. In diesem Jahr richtet der Freundeskreis DPSG Bad Godesberg e.V., eine Gruppierung teils ehemaliger, teils aktiver Leiter und Leiterinnen der DPSG Bad Godesberg, den Ironscout06 im Siebengebirge bei Bonn aus. Der DPSG Diözesanverband Köln ist an der Organisation nicht direkt beteiligt (außer der Vorsitzenden, die dem Freundeskreis e.V. angehört), übernimmt aber die Schirmherrschaft. Claudia Giersberg, Diöz.vorsitz.DPSG Köln Werbung Hallig Langeneß Wer schon immer mal eine besondere Gruppenfahrt machen wollte, hier ein Tipp: Versucht es mal mit Langeneß: wenn ihr mal einen anderen Ort sucht, dann ist Langeneß vielleicht was für euch. Jan Herdt und Rina Strubei vermieten einen Heuboden auf der Hallig Langeneß bei Amrum. Der Raum ist sehr groß und auf der Empore gibt es ein Matratzenlager. Es gibt halt nur ein Badezimmer. Aber Küche und Sauna ebenfalls. Die Preise sind nicht hoch, aber auch flexibel wenn man mit wenigen Leuten kommt. Man muss mit der Fähre Schlüttsiel - Langeneß fahren. Es gibt einen Kaufmann und ansonsten ist das Watt und abwechselnd die Nordsee direkt vor der Tür und die Hallig an sich einfach klasse und Natur pur. Kontakt unter: www.Nordsee-Hallig.de, E-Mail [email protected], Fax: 04684/95205 Änderung des Bundesbeitrags Der diesjährigen Bundesversammlung wird ein Antrag von Bundesrat und Bundesleitung vorliegen, der sich für eine grundsätzlichen Änderung der Beitragsstruktur, aber auch für eine Erhöhung des Bundesbeitrages ausspricht. Letzteres ist insbesondere damit begründet, dass kirchliche und öffentliche Zuschüsse bereits gekürzt wurden und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) angekündigt hat, die Fördermittel für die Jugendarbeit um bis zu 30 Prozent zu kürzen. Selbst nach Ausschöpfung von Sparpotenzialen scheint eine Erhöhung des Bundesbeitrages um neun (unter 20 Jahren) beziehungsweise 13 Euro (ab 21 Jahren) ab 2007 unumgänglich. Weitere Informationen zum Thema findet Ihr auf der Homepage des VCP Land Niedersachsen. Wir sehen uns auf dem BuLa ‘06 Die RedAKtion empfiehlt: www.100pro.info Neuesten Meldungen zu Folge habt Ihr schon massig Anmeldungen verschickt, es verspricht ein tolles Bundeslager 2006 in Großzerlang zu werden. Eine Menge Programm erwartet uns, eine bunte Mischung aus Pfadis und mit Sicherheit bestes Wetter! Wir sehen uns! Lost and found: Das Landesbüro bittet um die Rückgabe von ausgeliehenen Büchern, Spielen und so weiter, vor allem um den kleinen Laserdrucker, den Christa immer dabei hat. Sachdienliche Hinweise oder tatsächliche Rückgabe an Christa ins Landesbüro. 3 nachrichten Zum T ode von Eber Tode Eber-hard Jäger Am 25.03.2006 verstarb im Alter von 90 Jahren Eberhard Jäger in Springe. Er war von 1949 bis 1960 ehrenamtlicher Bundessingemeister der Christlichen Pfadfinderschaft. Die Liedblätter der CP, DER HELLE TAG (1949-1968) sind sein Werk und mit seinem Namen untrennbar verbunden. Eberhard war jemand, der von sich aus mit einem Lächeln auf Menschen zuging, Kontakte suchte und sich geistvoll über „Gott und die Welt“ unterhalten konnte. Seine überragende Eigenschaft aber war, dass er grandiose Geschichten erzählte, in denen die Zuhörenden auch über ihn lachen durften. Das Waldläuferzeichen „Heimgegangen“ heißt auch „Aufgabe erfüllt“. Wir nehmen Abschied von einem Menschen, der seine Aufgabe er- füllt hat und den Bund mit etwas mehr Singen und Singebewusstsein hinterlassen hat, als er ihn vorfand. Ulrich Bauer Quereinsteiger -K urs Quereinsteiger-K -Kurs Der Grundkurs für Quereinsteiger für junge Erwachsene ab 18 Jahren findet an drei Terminen (08.-10.09.2006, 17.-19.11.2006 und im Frühjahr 2007) statt, kostet 25 Euros für VCPer und 35 Euro für Nicht-Mitglieder, der Kontakt ist Christa Gruschka im Landesbüro unter 0511/1241-575 Die neue F ahrtk ostenordnung Fahrtk ahrtkostenordnung Niedersachsen ist mobil… 4 Die Mitgliederversammlung des VCP Niedersachsen e.V. hat am 25.02.2006 eine Änderung der Fahrtkostenordnung beschlossen. Die neue Ordnung soll die Abrechnung erleichtern. Des Weiteren gibt es aber auch viele Vorteile für euch. Für alle Bahncard 50 Inhaber gibt es 10 Euro•, sobald die Ersparnis beim Gesamtfahrpreis von Hin- und Rückfahrt 10 Euro• übersteigt. Für die Bahncard 25 gibt es 5 Euro und für das Nutzen von Plan & Spar Angeboten ebenfalls 5 Euro•. Die beiden lassen sich auch kombinieren. Für viele versteht es sich schon von selbst den Großkundenrabatt zu nutzen, 1201012 ist die Nummer und damit bekommt Ihr an allen Schaltern der Deutschen Bahn noch mal 9,5% Nachlass auf den Fahrpreis. Das gilt auch bei Plan & Spar Angeboten, sowie bei Fahrten mit der Bahncard 50 und 25. Keine Änderung, aber noch nicht allen bekannt: Wenn Ihr als Gruppe ab 3 Personen mit dem Niedersachsenticket, dem SchönesWochenendticket oder Gruppe & Spar anreist, braucht Ihr keinen Eigenanteil zu bezahlen.Gleiches gilt auch für Gruppen die mit dem Auto anreisen. Bei Gruppe & Spar sparen Gruppen ab 6 Per- sonen bis 70%, wenn sie schon 14 Tage vor Fahrtantritt die Karte kauft, 60% - 7 Tage vorher und immer noch 50% beim Kauf bis zum Reisetag. Des Weiteren gibt es keine Beschränkung auf Niedersachsen, Bremen und Hamburg mehr. Ihr bekommt auch Fahrtkosten, wenn Ihr aus Münster anreist, dafür gibt es aber jetzt einen Maximalbetrag von 75 Euro•. Sobald die Anreise drei Stunden auf der kürzesten Nahverkehrsstrecke überschreitet, könnt Ihr auch mit Schnellzügen (ICE/IC/EC/IR) anreisen. Für die Autofahrer gibt es jetzt 11 Cent pro Kilometer und für die Mitfahrer weiterhin 5 Cent. Wenn Ihr im Jahr mehr als 1000 Kilometer für den VCP fahrt, dann könnt Ihr Euch Eure Kilometer, im „VCP Fahrtenbuch“ gutschreiben lassen. Ab dem 1001 Kilometer bekommt Ihr auf Antrag am Ende des Jahres noch mal 4 Cent pro Kilometer. Die neue Fahrtkostenordnung gilt seit dem 01.04.2006. Eine aktuelle Fahrtkostenordnung findet Ihr im Internet auf www.vcp-niedersachsen.de. Wenn Ihr noch Fragen habt, dann dürft Ihr mich ruhig löchern ([email protected]). Bis dahin Gut Pfad und Gute Fahrt. Daniel nachrichten Miriam Lukosch ist die „Neue“ Wie in der letzten CEMP angekündigt, folgt in dieser Ausgabe eine detailliertere Vorstellung meinerseits. Seit dem 01.01.2006 arbeite ich als Bildungsreferentin mit einer halben Stelle beim VCP. Mein Büro befindet sich auf dem Kirchencampus in Wolfenbüttel im Arbeitsbereich für Kinderund Jugendarbeit der ev.luth. Landeskirche Braunschweig (ajab), Dietrich-Bonhoeffer-Str. 1, 38300 Wolfenbüttel. Hier könnt ihr mich jeden Donnerstag in der Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr antreffen oder telefonisch unter 05331/ 802 562 erreichen. In der Regel bin ich auch noch an einem zweiten Tag in der Woche im Büro. Dieser ist jedoch flexibel und richtet sich immer nach den anstehenden Terminen. Meine e-Mails lese ich regelmäßig auch außerhalb der Bürozeiten. In dringenden Fällen ist dies der einfachste Weg, mich zu erreichen: [email protected]. Die Pfadfinderarbeit ist mir sehr bekannt, da ich seit 1989 Mitglied beim Ringpartner BdP bin, dort war ich stark an der Schulungsarbeit beteiligt und habe aktiv im Pfadfinder-Arbeitskreismitgewirkt. Da ich ursprünglich aus dem Emsland komme, bin ich dort im Stamm Franz von Assisi Lingen/ Freren (BdP) groß geworden. Hier habe ich Verantwortung als Sippenführerin und als R/R-Sprecherin übernommen. Nach der Schulzeit habe ich zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr auf Langeoog in einem Mutter-Kind-Kurhaus gemacht. Anschließend bin ich nach Köln gezogen, um dort Soziale Arbeit an der Katholischen Fachhochschule (KFH) zu studieren. Während meines Studiums konnte ich Erfahrung im Ausland in Kenia machen. In Kenia habe ich in einer Rehabilitationsschule für Straßenkinder gearbeitet. Mein Anerkennungsjahr konnte ich in Hannover in einer Jugendwohngruppe des Heimverbunds machen. Im Jahr 2005 habe ich eine Weiterbildung zur systemischen Familientherapeutin gemacht. Ich freue mich, jetzt für den VCP tätig zu sein und bin gespannt, auf die vielen Aktionen, die ich mit euch zusammen erleben werde. Miriam Lukosch fdt - fotos des tertials Lookin’ for nuts?! Ninjas do make sweet, sweet love! 5 nachrichten BuLa 2006 - Pressemitteilung flossen über 10.000 Liter Milch. Über hundert Mitarbeiterinnen und MitarbeiFreitags waren die Bürgerinnen und Bürger aus ter trafen sich zu letzten Absprachen in GroßGroßzerlang zu einem Rundgang und anschliezerlang. ßendem Grillabend eingeladen. Dies gab den Kassel, den 2. Juni. In zwei Monaten ist es VCPerinnen und VCPern die Möglichkeit, sich soweit: Das Bundeslager des Verbandes Christvorzustellen und noch offene Fragen zu beantlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) worten. wird in Großzerlang eröffnet. Über 4000 Doch dieses Bundeslager ist nicht einfach ein Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gangroßes Zeltlager: zen BunDas Bundeslager, desgebiet das alle vier Jahre werden stattfindet, ist dieserwartet. mal ein Kongress Dies erforzum Thema Friedert exakden. Unter dem te PlanunMotto „100 PRO. gen und Die Welt gestaleine umten.“ wollen die fangreiche Pfadfinderinnen Organisaund Pfadfinder getion. Dazu meinsam mit trafen sich UNICEF den über 100 Schulbau in Afrika Pfadfinderunterstützen und innen und so aktiv einen BeiPfadfinder trag zu einer friedvom 25. licheren und bis 18. Der Lagerplatz kurz vor seiner Okkupation lebenswer teren Mai in Welt leisten. Aber sie wollen auch in der RegiGroßzerlang. Vier Tage wurde vor Ort geplant, on aktiv werden und Spuren hinterlassen. Dies informiert, kommuniziert und das Lagergelände geschieht durch die Durchführung unterschiedbesichtigt. licher Projekte. Mit den angemieteten Wiesenflächen rund um Kirchen, Schulen und soziale Institutionen den Bundeszeltplatz des VCP wird das Lager konnten sich mit einem Vorschlag in den letzeiner Fläche von 35 Hektar haben. Dort werten Wochen bewerben. Freitags berieten Landden über 600 Schwarzzelte unterschiedlichsrat Christian Gilde, der Bundesvorsitzender des ter Größe stehen. Über 3.700 Meter ElektroVCP, Hans-Jürgen Poppek und zwei Bundeskabel müssen gelegt werden, 2.200 Meter lagerleitungsmitglieder, Philipp Kunze und Jule Trinkwasserleitung und über einen Kilometer Lumma, über die eingereichten Projekte. Abwasserpumpleitung. Aber auch 110 Abends wurde bekannt gegeben, welche ProToilettenkabinen, 32 Duschen und zehn jekte durchgeführt werden: So werden – neWaschzelte werden noch aufgebaut. Es gibt ein ben einigen anderen - in Kindertagesstätten eigenes Lagerkrankenhaus mit Krankenwagen Räume renoviert, Spielgeräte saniert, Kräuterund einem Notoperationssaal sowie einen eigärten angelegt und Kleintiergehege gebaut. genen Supermarkt mit Scannerkassen. Die Landrat Christian Gilde zeigte sich über die ProMengen sind gigantisch: Allein beim letzten jekte begeistert und freute sich auf die konBundeslager vor vier Jahren wurden über struktive Zusammenarbeit mit den Pfadfinder80.000 Brötchen, 4.000 Brote und fast 3.000 innen und Pfadfindern.“ Diane Tempel Gläser Nuss-Nougat-Creme verfrühstückt, dazu 6 nachrichten Das alte VCP -Niedersachsen P rojekt in Managua / Nicaragua VCP-Niedersachsen Projekt … rund 20 Jahre später … Im Januar 2006 hat Stefan Strobach, ein Mitglied der VCP-Nicaragua-Reisegruppe von 1984, die Schule „Centro Escolar Autónomo José Dolores Estrada” besucht, die in den 80er Jahren mit Unterstützung des VCP Niedersachsen gebaut wurde. Im Folgenden einige Eindrücke: Der Stadtteil José Dolores Estrada gehört zu den armen Randgebieten Managuas, so dass der Taxifahrer zunächst erstaunt über unser Ziel ist und uns dann deutlich warnt, wir sollten uns vor den „Pandillas“, den Jugendbanden, in Acht nehmen. Managua gilt unter den Hauptstädten Zentralamerikas zwar noch als die sicherste, hat aber inzwischen besonders in den armen Barrios (Stadtteilen) ein erhebliches Kriminalitätsproblem. In der Schule angekommen werden wir gleich ins Direktionszimmer geführt. In der Bauphase war die Direktorin Lilliane Ortegaray noch nicht beteiligt und ist nur flüchtig über die damalige Schulbau-Unterstützung des VCP Niedersachsen informiert. Trotzdem ist sie gerne bereit, uns über die Schule zu erzählen. Das außergewöhnliche Interesse von Deutschen an der Schule führt sofort zu der Hoffnung auf spätere Unterstützung. Die Schule hat 1.400 Schülerinnen und Schüler, die entweder die reguläre Primarstufe (bis zur 6. Klasse) besuchen oder die in einem „ciclo“ sind. „Ciclos“ sind nachmittägliche Sonderklassen für Kinder und Jugendliche, die vorher noch nie zur Schule gegangen sind, weil sie z.B. arbeiten mussten. Wir erleben allerdings eine Mutter, die ihr Kind nun doch nicht zu einem „ciclo“ anmeldet, weil ihr Kind nur am Vormittag Zeit habe. . Es gibt in allen Schulen Nicaraguas Vormittags- und Nachmittagsklassen. Auch von den Kindern, die zur Schule gehen, arbeiten viele die zweite Hälfte des Tages als Schuhputzer, Straßenverkäufer/innen oder im Haushalt. An „unserer“ Schule arbeiten morgens und nachmittags jeweils nur 13 LehrerInnen, so dass die Klassen mit bis zu 60 Kindern vollgestopft werden. Wir fragen uns, wie ein Kind, das vielleicht morgens schon stundenlang versucht hat, Süßigkeiten in einem Bus zu verkaufen, nachmittags in einer solchen Klasse schreiben ler- nen soll. Die Direktorin erzählt uns, eines der vielen Projekte, die sie gerne machen würde, für die aber das Geld fehlt, ein Mittagstisch für die Kinder sei, damit sie wenigstens nicht hungrig lernen müssten. Der Besuch einer öffentlichen Schule ist in Nicaragua kostenfrei, allerdings müssen die Schulmaterialien gekauft werden, was viele kinderreiche Familien vor Probleme stellt. Eine Stiftung finanziert ein „Einstiegspaket“ für Schulanfänger, das mit ein, zwei Heften und einem Stift für uns nicht sehr attraktiv aussieht, für das sich die Mütter aber in lange Schlangen anstellen. Frau Ortegaray klagt, der Staat zahle lediglich die Gehälter der LehrerInnen; für die Bauunterhaltung, für Materialien, für Möbel oder den Bau neuer Kindergartenräume sei kein Geld da. Der Direktorin fallen spontan über zehn Projekte ein, die sie gerne umsetzen würde. Unser Rundgang zeigt, dass die Gebäude wirklich in einem schlechten Zustand sind. Die Kinder müssen die Stühle zwar nicht nach Hause schleppen wie bei meinem letzten Besuch der Schule 1984; sie sitzen dafür enggedrängt auf Stühlen, die aussehen, als könnten sie jederzeit zusammenbrechen. Der Außenbereich für die Vorschulklassen wirkt völlig trostlos. An den Wänden findet sich immer noch eine Mischung aus revolutionären Bildern und religiösen Sinnsprüchen. Die Direktorin sieht zwar die Defizite, ist aber stolz auf die inhaltliche Arbeit der Schule. Von den 1.400 SchülerInnen gehen 275 zu einer weiterführenden Schule, was offenbar eine gute Quote ist. Es existiere bereits ein Umweltprojekt, bei dem die Stadtkinder Pflanzbeete anlegen. Als wir das Schulgelände wieder verlassen, warnt uns der Hausmeister, wir sollten nicht in den Straßen herumlaufen. Ausländer mit einer Kamera sind offenbar ein zu gutes Ziel, deshalb suchen wir uns lieber schnell ein Taxi und fahren mit gemischten Gefühlen wieder zurück ins Zentrum. Währenddessen überlegen wir, dass es doch wirklich sehr schön wäre, wenn sich eine Initiative gründen würde, um den Betrieb der Schule finanziell zu unterstützen (Interessier te können sich melden unter [email protected]). Stefan 7 thema thema Der Fluch des Einsamen Wolfs oder ie ich versuchte, ein F anoder:: W Wie Fantasy-R ollenspieler zu werden tasy-Rollenspieler werden,, und scheiterte. „Du bist ein thorwalischer Kriegerpriester Stufe 40 mit Namen Erdogal. Neben dir stehen deine Gefährten: Schimli der dagamassische Halbzwerg, der Meisterdieb Plutonius aus Kopekistan, die brytunische Elben-Geisterbeschwörerin Llwlyn und der grünefeldanische Palastgarden-Bogenschütze Forster Ale. Ihr seid bis in die tiefsten Tiefen des Verlieses von Cathla eingedrungen, um den gewaltigen Rubinstein von P’Kney zu finden und ihn für immer unschädlich zu machen. Ihr wähnt euch fast am Ziel, als plötzlich von den Ballustraden der uralten Gemäuer vergiftete Orkpfeile prasseln.“ Die Stimme des Spielmeisters zittert vor Erregung, die Kerzen flakkern. Gleich wird er in seinen Kampftabellen blättern, die zehnseitigen Würfel werden fallen, und das Massaker nimmt seinen Lauf. Zwischendurch geht die Schale mit den Kartoffelchips herum und Schimli, der eigentlich Gernot heißt, holt noch ‘ne Runde Pils vom Balkon. Ein ganz normaler Abend unter FantasyRollenspielern. Für die blutigen Laien: Fantasy-Rollenspiele sind ein Spielegenre, in der die Spielerinnen und Spieler sich in den Charakter einer fantastischen Figur hineinversetzen und meist in Gruppen unter Anleitung eines Spielmeisters Abenteuer erleben. Dadurch können sie ihre Charaktere weiterentwickeln, ihre Allmachtsfantasien nähren, noch mehr tolle Abenteuer erleben und Geld für Zeitschriften, Regelbücher und Spielfiguren (meist aus Zinn) ausgeben. Gekämpft wird anhand von mehr oder weniger komplexen Regelwerken, die die Benutzung von bunten Würfeln mit sechs, zehn, zwölf oder zwanzig Seiten vorsehen. Spielcharaktere wie Erdogal oder Llwlyn werden oft über Monate aufgebaut, weiterentwickelt und liebgewonnen. Die fantastischen Genres sind mittlerweile sehr ausgefächert: Klassische Fantasy, aber auch Science-Fiction, Vampire und anderer Horror, Superhelden, Detektive und ein beliebiger Mix 8 aus allem zusammen. Dann gibt es noch Live-Rollenspiel, so richtig mit Holzschwertern, Verkleidung (selbstgehäkelte Kettenhemden oder, für die Unehrgeizigen, Kartoffelsäcke), im Wald und in Burgruinen rumrennen und dem ganzen Spaß. So ein bißchen wie beim Landeslager Xenokaaii. Leider habe ich davon aber keine Ahnung. Für die einen ist Fantasy-Rollenspiele eine verachtenswer te Form der Realitätsflucht, die auf faschistoiden, patriarchalischen Stereotypen aufbaut. Für die anderen ein Hobby. Für dritte eine begrüßenswerte Form der Realitätsflucht, die auf faschistoiden, patriarchalischen Stereotypen aufbaut. Was für Menschen widmen sich einem solchen Hobby? Ich gebe es gerne zu, in meiner Jugend war ich einer von ihnen. Eingestiegen bin ich, wie so viele, mit Das Schwarze Auge (DSA). Doch die Spielwelt gefiel mir nicht, die Zeichnungen in den Regelwerken waren außerdem mies. Dann kamen: Midgard, Mittelerde Rollenspiel, Cthulhus Fluch, Michael Moore’s Sturmbringer, Teenage Mutant Ninja Turtle Roleplaying Game, und zwischendurch ein paar Solo-Abenteuer, wie d i e des „Einsamen Wolfs“. Solo-Abenteuer sind solche Bücher, bei denen der geneigte Leser je nach Entscheidungswahl von einem durchnummerierten Abschnitt zum nächsten gehen muss. Schon mal gesehen? Ich glaube, die Computertechnik hat diesem Genre ein jähes Ende bereitet. Als ich anfing, war ich dreizehn. Als ich aufhörte, fünfzehn. Ich sah mich um, und ich war allein. Nicht, dass Fantasy-Rollenspiele mich in die Isolation getrieben hätten. Das hatte schon eine Krankheit namens „Pubertät“ besorgt. Es war einfach so: Ich hatte niemanden, mit dem ich diese Spiele spielen konnte. thema thema Im Jahrgang über mir gab es ein paar Typen, und ich war mal einen Nachmittag bei ihnen. Das waren Jungs, die gut waren in Mathe und Physik, Polohemden anhatten, unlustige Witze machten und ihre Lieblingsband Aerosmith für Heavy Metal hielten. Ich fand’s dann nicht so cool. Und nachdem meine Eltern und Großeltern mir über zwei Jahre hinweg immer neue Regelwerke zu Weihnachten und zum Geburtstag geschenkt hatten, kehrte ich, etwas wehmütig, den Fantasy-Rollenspielen den Rücken zu. Dann trat ich in unsere Theater-AG ein, und freundete mich mit Leuten an, die (wie ich) schlecht waren in Mathe und Physik, zerrissene Jeans trugen, gerne über die Zukunft der Gesellschaft diskutierten und Jim Morrisson für einen großen Poeten hielten. Aber das ist eine vollends andere Geschichte. Erst kürzlich begann mein Hang zum Fantastischen wieder neu zu knospen. Und dann entdeckte ich: Munchkin. Munchkin ist Fantasy-Rollenspiel ohne den ganzen Nerv. Ein Kartenspiel, bei dem im wesentlichen Zufall und Skrupellosigkeit den Spielverlauf bestimmen. Das Prinzip ist ganz einfach: Türen eintreten (Karten von einem Stapel nehmen), Monster bekämpfen, Schätze einheimsen und die Mitspieler übervorteilen. Gewürfelt wird nur selten, mit einem norm a l e n sechsseitigen Würfel. Wer Stufe Zehn erreicht hat, gewinnt. Ein Spiel für die Ellenbogengesellschaft und mit so bizarren Regeln, Monstern und Helden, dass man sich beim Betrachten der Karten häufig das Lachen nicht verkneifen kann. Auch hier gibt es natürlich Erweiterungssets und allerlei lustigen Tand. Hey, die Spieleerfinder in Kalifornien wollen auch Geld verdienen! Aber: Keine Charaktere, die man über Jahre hinweg aufblasen kann, kein Spielmeister mit Kerzen, das ist Realitätsflucht light! Sören Köpke (sökö) Links: de.wikipedia.org/R ollenspiel_(Spiel) de.wikipedia.org/Rollenspiel_(Spiel) Eintrag der Online-Enzyklopädie Wikipedia zum Thema Rollenspiel www .fanpro .de www.fanpro .fanpro.de Seite des größten deutschen Verlags von Rollenspielen www .pegasus.de www.pegasus.de Verleger der deutschen Munchkin-Fassung 9 thema thema Auf den Spuren der ältesten Brettspiele der W elt Welt Totenkult, Orakel und Kriegshandwerk Von Geburt an spielen wir und entdecken so unsere Welt. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert kommt das Spielen in der Soziologie und Pädagogik durch den Philosophen JeanJacques Ro u s s e a u und die Pädagogen Pestalozzi und Fröbel zur Geltung. Doch schon die Gesetzgeber und Philosophen der Antike erkannten wie wichtig das Spielen für den Menschen ist und heutzutage ist fast jedem klar wie wichtig Spielen für die Entwicklung eines Kindes ist. Wer nun aber glaubt, dass sich Brettspiele aus dem kindlichen Spieltrieb entwickelt haben, liegt vollkommen falsch. Tatsächlich kamen die ersten Gesellschaftspiele in vollkommen anderen Zusammenhängen auf. Vor vielen tausend Jahren hatten die Spiele, auf die unsere heutigen Gesellschaftsspiele zurückgehen, politischen oder religiösen Charakter. So diente damals eine Urform des Brettspiels dem Nachstellen von Schlachten und kriegerischen Auseinandersetzungen, die die Feldherren vergangener Zeiten auf diese Weise simulieren und analysieren konnten. Die in vielen Brettspielen verwendeten Würfel hingegen stammen ursprünglich von den Knochen, die die Druiden bei ihren Orakeln warfen, um in die Zukunft zu blicken. Einen anderen Ursprung des Brettspiels findet man in den Totenkulten im alten Ägypten und in Mesopotamien. Hier diente das Brettspiel einerseits als kostbare Grabbeilage verstorbender Könige und Pharaonen, andererseits versprach man sich aber auch durch das Spielen etwas über das „Leben“ der Verstorbenenen in der Nachwelt zu erfahren. Um eine solche Grabbeilage handelt es sich auch bei dem bis jetzt wohl ältesten gefundenen Brettspiel, Senet. Das älteste Fundstück 10 diese Spiels kann auf das Jahr 3.050 v. Chr. datiert werden, es ist also über 5.000 Jahre alt. Das Ziel beim Senet, was mit „vorübergehen“ übersetzt werden kann, ist als erster alle seine Steine vom Brett zu bekommen. Dazu wird von den beiden Spielern abwechselnd gewürfelt und gezogen. Man kann Steine des Gegners rauswerfen und sich durch „Blockaden“ davor schützen selbst rausgeworfen zu werden. Diejenigen, die „Backgammon“ kennen, werden jetzt vermutlich denken: „Kann diese Ähnlichkeit Zufall sein?“ Die Antwort ist nein, auch wenn es zum Teil recht unterschiedliche Rekonstruktionen der Senet-Regeln gibt, herrscht unter den meisten Forschern der Konsens, dass es sich beim Senet tatsächlich um die Ur-Form des Backgammon handelt. Ein anderes Spiel, das in der Grabkammer eines Königs entdeckt wurde ist das „königlichen Spiel von Ur“. Benannt wurde es nach seinem Fundort, den Ruinen der mesopotamischen Stadt Ur im heutigen Irak, da es keine Aufzeichnungen über den ursprünglichen Namen des Spiels gibt. Das älteste gefundene „Ur“Spielbrett stammt aus dem Jahr 2.600 v.Chr.. Im Gegensatz zum Senet jedoch, bleiben die Regeln des Spiels von Ur ein Geheimnis. Es gibt zwar viele Ansätze wie man es spielen könnte, aber der Mangel an Aufzeichnungen und eine Vielzahl an unterschiedlich gestalteten Brettern machen es unmöglich die Regeln genau zu rekonstruieren. So gibt es allein vier Annahmen wie die Steine wohl über das Brett gezogen wurden und ob die Dekoration eines Feldes jetzt von Bedeutung ist oder ob sie wirklich nur Zierde ist, ist Stein des Anstoßes für einen andauernden Streit unter den Experten. Nun sind Senet und das Ur-Spiel zwar ziemlich alt, wohlmöglich sogar die ältesten Spiele thema thema der Menschheit, aber gespielt werden sie heute so gut wie gar nicht, daher stellt sich die Frage: Welches ist jetzt das älteste, „lebendige“ Brettspiel? Manch ein Schach-Begeisterter wird jetzt lauthals behaupten, ihr geliebtes Spiel sei das älteste und wird vielleicht auf 6000 Jahre alte Scherben angeblicher Schachbretter verweisen. Ta t s ä c h l i c h stammt der älteste wissenschaftliche Beleg für das Schachspiel aus dem 6. Jh. nach Christi und hierbei handelt es sich streng genommen nicht um Schach sondern um Chaturanga, dem indischen Vorfahren des Schachspiels. Abgesehen davon das es von vier Spielern gespielt wird, gibt es jedoch beim Chaturanga schon viele deutliche Gemeinsamkeiten zum Schach. Aber erst gut 1000 Jahre später wurde ungefähr nach den Regeln des modernen, europäischen Schachspiels gespielt. Das japanische Spiel „Go“ dagegen hat schon eher einen Anspruch auf den Titel. Beim Go setzen zwei Spieler abwechselnd weiße und schwarze Steine auf die Kreuzungen des gerasterten Spielbretts und versuchen dadurch möglichst große Gebiete für sich zu beanspruchen. Nebenbei werden gegnerische Spielsteine gefangen in dem sie umzingelt werden. Erstmals dokumentiert wurde das Go-Spiel 625 v. Chr., in einer Handschrift von Mencius, einem Schüler des großen chinesischen Gelehrten Konfuzius, und das älteste , erhaltene Spielbrett stammt immerhin aus dem 3. Jh.v. Christi. Einer Legende nach wurde es aber schon von Japans mythischen Urkaiser Yao (2333 – 2233 v. Chr.) erfunden, der seinem kriegslustigen Sohn damit strategisches Denken beibringen wollte. Doch den Königssohn langweilte das Spiel. Für ihn gewann sowieso immer der, der anfing. Dass Gewinnen beim Go wie beim Krieg von Strategie und Taktik abhing, wollte er nicht begreifen. Der König war entsetzt und ernannte seinen obersten Minister zum Nachfolger. Ein anderer Mythos über das Go-Spiel ist, dass noch nie ein und dieselbee Partie zweimal gespielt wurde. Und das ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, ein paar schlaue Mathematiker haben Mal berechnet, wieviel Möglichkeiten es alleine gäbe wenn man das Gefangennehmen von Steinen weglässt. Das Ergebnis war eine 93 mit 566 Nullen dahinter. Go ist also auf jeden Fall Gewinner des Titels „Spiel der unendlichen Möglichkeiten“. Das älteste, lebendige Spiel ist jedoch ein anderes und fast jeder hat es in seiner Spielesammlung... Mühle! Der älteste Beleg für das Mühlespiel wurde in einem Grab nahe Wicklow in Irland gefunden und stammt aus der Bronzezeit, also ca. 2.-3. Jahr tausend vor Christi Geburt. Darüber hinaus gibt es Funde aus Ägypten, Troya, Griechenland und China, die bis zu 2000 Jahre alt sind. Neben der klassischen Neuner-Mühle wie sie jeder kennt, gibt es aber noch diverse unbekannte Mühle-Varianten: Dreier-, Fünfer-, Siebener- und ZwölferMühle und Rad- bzw. Rund-Mühle. Wobei die Zahlen gewöhnlich für die Anzahl der Steine steht mit denen man spielt, allerdings gibt es eine Variante des 3er-Mühle-Bretts, mit der das Spiel gespielt wird, was wir heute als Tic-TacToe kennen. Zum Schluss bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass, wenn man sich auf die Suche nach den Ursprüngen eines Spiels begibt, man bei der großen Anzahl an Quellen oft unterschiedliche Jahreszahlen findet, die mit etwas Pech auch noch Jahrtausende auseinander liegen. Daher sind hier die am weitesten verbreiteten Daten verwendet. Wer jetzt neugierig geworden ist, was es noch an antiken Spielen gibt, findet auf den Links unten ausreichend Quellen um weiter zu forschen. christian Links/Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Spiele http://www.planet-wissen.de/ Suchwort:Spiele http://en.wikipedia.org/wiki/Boardgames (englisch) http://www.tradgames.org.uk/ (englisch) 11 thema thema BIERDECKELMA TCH BIERDECKELMAT SESAM ÖFFNE DICH Ort: in größeren Räumen oder im Freien Dauer: beliebig zwischen 3 und 15 Minuten Eignung: Kinder ab 6 Jahre, Jugendliche und evtl. auch Erwachsene Ort: in Räumen; bei gutem Wetter auch im Freien möglich Dauer: 10-20 Minuten Eignung: Für Kinder ab 8 Jahren, Jugendliche und Erwachsene – ideale Gruppengröße: 20 Spieler Beschreibung des Spiels: Es werden zwei Mannschaften gebildet. Das Spielfeld wird abgesteckt und in der Mitte geteilt. Jede Mannschaft erhält eine gleichgroße Menge Bierdeckel. Auf Kommando des Spielleiters versuchen beide Mannschaften soviel Deckel wie möglich auf die Gegnerische Seite zu werfen. Nach festgelegter Zeit (3-15 min.) wird das Spiel beendet und der Sieger ermittelt. Besteht noch Lust, kann eine Revanche vereinbart werden. Zu Beginn des Spiels erhält jede Mannschaft die Bierdeckel der anderen. AUSGEFLIPPT Ort: am besten auf einer Wiese Dauer: 5-10 Minuten Eignung: Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene – ideale Gruppengröße: 10 bis 20 Spieler Beschreibung des Spiels: Stell dir vor: Eines Morgens wachst du mitten in einem riesigen Flipper auf. Die Flipperkugel saust auf dich zu, du weichst aus, die Kugel wird von einem Flipper getroffen und wieder in eine andere Richtung geschleudert. Jetzt heißt es aufpassen und reaktionsschnell sein. Diese kleine Szene lässt sich als Spiel gut organisieren. Die Spieler legen sich bäuchlings im Kreis auf den Boden. Das sind die „Flipper“. Ein Ball wird mit Armen oder Beinen von „Flipper“ zu „Flipper“ gespielt. Ziel ist es, den Spieler in der Mitte des Kreises zu treffen (kleine Ausweichbewegungen sind erlaubt). Gelingt dies, wechseln der „Flipper“ und der Spieler die Rollen. Wird der Ball ins Aus geflippt, landet er also außerhalb des Kreises, darf sich der Spieler in der Mitte einen Punkt anrechnen. 12 Beschreibung des Spiels: In einem Berg verschlossen liegt ein kostbarer Schatz. Doch wie hineinkommen? Eine Schar mutiger und kluger Menschen hat sich auf den Weg gemacht, in das Innere des Berges zu gelangen. Den „Berg“ spielt die eine Hälfte der Gruppe. Sie bilden einen engen Kreis um den „Schatz“. Um in den Berg hineinzugelangen, müssen die „Schatzsucher“ etwas bestimmtes mit dem „Berg“ tun (z.B. den linken Arm eines Spieler hochheben). Kooperation ist vonnöten, um möglicht rasch das Geheimnis des Berges zu lüften. Hat die Gruppe Spaß an dem Spiel, können in einem zweiten Durchgang die Rollen wechseln: Die „Schatzsucher“ verwandeln sich in einen „Berg“ und umgekehrt. SEILBAHNBA U SEILBAHNBAU Ort: in größeren Räumen Dauer: bis zu 60 Minuten Eignung: Jugendliche und Erwachsene – ideale Gruppengröße: 10 Teilnehmer Beschreibung des Spiels: Zwischen zwei Bergen soll eine Seilbahn gebaut werden. Die Regierung hat das Projekt öffentlich ausgeschrieben. In einigen Planungsbüros besteht Interesse an dem Bau der Seilbahn. Sie stellen Überlegungen an, wie sich die Seilbahn bauen ließe. Es werden Gruppen aus ca. 5 Spielern gebildet, die innerhalb einer bestimmten Zeit ein Modell von dieser Seilbahn anfertigen müssen. Als Bergkuppen gelten zwei Stühle im Abstand von 2 Metern. Jede Gruppe soll 4 Kabinen bauen, die von „Bergkuppe“ zu „Bergkuppe“ verkehren können. Jeder Gruppe stehen zur Lösung der Aufgabe Papier, Pappe, Büroklammern und verschiedene Seile und Bindfäden zur Verfügung. Jede Seilbahn wird am Ende des Spiels nach Sicherheit, Schnelligkeit, Originalität und Ästhetik beurteilt. thema thema Reise-Mensch-Ärgere-Dich-nicht Der ideale Bastelspaß für die Gruppenstunde: Du brauchst: - ein Leinentuch von ungefähr 30x30cm Größe - Stoffmalfarben in schwarz, rot, gelb grün und blau - ein Rundholz mit ca. 5mm Durchmesser aus dem Baumarkt, oder wahlweise Original Spielsteine - einen Würfel - einen Bindfaden Schon kann es losgehen: Am Besten näht Ihr zunächst das Leinentuch an den Enden ein wenig um, damit keine störenden Fransen entstehen, oder sich das Spiel“brett“ gar nach den ersten zwei Spielen von selbst auflöst. Dann malt Ihr mit den Stoffmalfarben den Spielplan eines Mensch-Ärgere-Dich-Nicht Spieles auf das Tuch. Das Rundholz sägt ihr in kleine Stückchen, so etwa 1cm hoch. Dies werden Eure Spielsteine. Ihr müsst 16 Stück davon aussägen und sie anschließend nur noch entsprechend jeweils vier von ihnen rot, gelb, grün oder blau anmalen. Nun braucht Ihr nur noch den Würfel, und schon kann es losgehen. Nach dem Spiel einfach den Würfel und die Spielsteine im Spielplan einpacken und einen Faden darumwickeln, damit alles beieinander bleibt. Selbstverständlich könnt Ihr Euch auf diese Weise jedes andere Brettspiel für die Reise basteln! Viel Spaß beim Ausprobieren! Hier ein Muster aus Holz, Farben sind beliebig wählbar 13 thema thema Freizeitgestaltung mal anders… Faszination eSport Was ist eSport überhaupt? Die erste deutsche Spieler-Vereinigung ist der eSport-Bund-Deutschland e.V., gegründet 2001, ist der erste organisierte Zusammenschluss von Computerspielern in Deutschland. Der eSB ist der Dachverband, darunter existieren die verschiedenen Teams, sogenannte Clans, die oft nur aus einer handvoll Leuten bestehen. Diese Clans treten in der Regel in regionale und überregionalen Wettkämpfen an, um sich in der jeweiligen Liga weiter nach oben zu “kämpfen”. Denn mittlerweile sind auch hier in Deutschland die (semi-)professionellen Spieler anerkannt, denn immer mehr Sponsoren, hauptsächlich aus der IT-In- Man muss sich auch mal unterhalten können… dustrie, stiften Preisgelder oder Hardware für die Topmatches der verschiedenen Linen über das Internet gepflegt und/oder zum gen. Oft richten die Sponsoren auch ihre eigeanderen in den sogenannten LAN-Parties mit nen Ligen aus, so dass nunmehr ein recht breimittlerweile mehr als 100 Teilnehmern regiotes Angebot vorgehalten wird, an dem sich der nal und überregional ausgefochten. Die vertretenen Genres haben sich im Laufe der Zeit stark ausgeweitet. Waren es doch anfangs immer noch überwiegend die First-Person-Shooter, entwickelte es sich doch immer weiter zu einem weiten Spektrum an Genres, ob Sport-, ob Renn-, ob Strategiespiel. Der Anteil an Jugendlichen, vor allem jungen Männern ist sehr hoch, doch gibt es auch gut organisierte weibliche Clans, die ebenfalls über die verschieden Genres verteilt sind wie die männlichen Mitspieler, seit zwei Jahren gibt es sogar eigene Damen-Liga für CounterStrike und Unreal Tournament, die durchaus stark frequentiert ist. Dies gilt hauptsächlich für die klassischen Spiele, in denen der Wettbewerb (ob nun im Kampf oder im Fußball) im Vordergrund steht. Seit einiger Zeit hat sich aber immer mehr das sogenannte Online-Rollenspiel breit gemacht. Hier wird eine individuelle Figur mit verschiedenen Fähigkeiten erstellt, mit der man als Alter Ego in der Spielwelt umher zieht und Aufgaben, in der Fachsprache “Quests” genannt, Viereckige Augen? Kein Stück! löst. Je nach belieben in der Gruppe (Gilde) gemeine eSportler laben und engagieren kann. oder allein. Ziel ist es, seinen Charakter aufzuDie Ranglisten (“Rankings”) werden zum eiwerten, durch neue Ausrüstung oder gesteigerte 14 thema Fähigkeiten. Über das Internet sind so x-tausend Spieler verbunden, die handeln, miteinander kämpfen oder sich einfach auch mal nur unterhalten. Diese Online-Rollenspiele verbinden mehrere Spielprinzipien miteinander: Zum einen gibt es den harmlosen Abenteuerer-Part, in dem man Schätze sucht und die Quests erfüllt, andererseits kann bzw. muss man die diversen Kreaturen bekämpfen, auf die man trifft, um die Fähigkeiten seines Spielcharakters zu verbessern, um auch in späteren Levels bestehen zu können. Außerdem gibt es noch die verschiedenen Sportsimulationen, Rennspiele, Fußball, Eishokkey usw. die soweit relativ selbsterklärend sind. Soviel zu den verschiedenen Genres. Wie sehen aber nun die Menschen aus, die sich dafür begeistern? Die Zeiten, in denen die Computerspieler die bleichen, bebrillten Einzelgänger und Außenseiter waren, sind längst vorüber, heute ist die Spielerlobby viel weiter verbreitet. Da nahezu jeder Jugendliche Zugriff auf einen Computer mit Internetzugang hat, hat sich das organisierte Spielertum auf nahezu alle Bevölkerungsschichten ausgebreitet. Auch das Klischee des ewigen Stubenhockers hat ausgedient: Der übliche Spieler vertreibt den Rest der Zeit mit Freunden beim Fußballspielen oder mit Kinogängen und Partybesuchen. thema Die Landesleitung im Visier… Dieser Artikel soll keinesfalls über die Problemfälle hinwegtäuschen, die zum Beispiel durch übermäßigen Konsum psychischen Schaden nehmen können, vielmehr soll er in aller Kürze die postiven Seiten beleuchten und aufklären. Bei Fragen oder Anmerkungen könnt Ihr Euch gerne per eMail an die RedAKtion wenden. Nils www.wikipedia.de www.gamestar.de/multiplayer www.lanabuse.de www.e-sb.de „Lang und weilig? Projektarbeit in der Kinderstufe“ Kennt ihr die Situation – eigentlich würdet ihr gerne mal länger als eine Gruppenstunden lang ein Thema mit den lieben Kleinen angehen, aber ihr seid euch unsicher, ob die Kids das mitmachen und nicht beim zweiten Mal schon meckern „Och nee, nicht schon wieder das Gleiche. Wie langweilig!“. Und außerdem wisst ihr nicht so recht, welche Themen angesagt und geeignet sind und wie man sie aufbereitet. Und dann ist da die Sache mit der Motivation, schließlich ist es doch ziemlich arbeitsintensiv, so ein 4-5 Wochen dauerndes Projekt durchzuführen, oder? Wir sagen: Klar geht das ohne Langweiligkeitsanfälle und eigentlich kann man jedes Thema mit den Kids angehen – es ist nur eine Frage des Know-Hows! Was den Arbeitseinsatz anbelangt – so was kann verdammt Spaß machen! Kommt doch einfach auf’s Seminar und probiert es aus! Wir haben die Tipps und Tricks dafür, wie man spannende Projektphasen schon in der Kinderund frühen Pfadfinderstufe (bis ca. 12 J.) bastelt und durchführt. Auf diesem WE wollen wir mit euch Projekte stricken, die ihr dann mit nach Hause nehmen und dort durchführen könnt. Ihr hättet dann also für die Zeit bis Weihnachten in Sachen Gruppenstundengestaltung ausgesorgt. Zeit: 3.-5.11.2006 Ort: Röderhof Kosten:20,-• Anmeldung: ADS Team: AK Kind Noch Fragen? Ruf Pelle in der ADS an: 0511/ 8094141! 15 thema thema Am Wochenende kann ich nicht, da bin ich beim LARP. Ein alter Freund hatte mich und meine Gefährten eingeladen ihn besuchen zu kommen. Die Einladung kam per Boten und errreichte uns in unserem Sommerlager. Er hatte vor ein paar Wochen eine Taverne in der Nähe eines kleinen Sees erworben und in den letzten Wochen die Zeit damit verbracht, zusammen mit einem Freund die Räume zu renovieren. Nun sollte die Taverne, die den merkwürdigen Namen „ Zum lachenden Henker“ trägt, mit einem ordentlichem Fest mit vielen Freunden und Bekannten eröffnet werden. Wir brachen auf. Die Reise verlief unspektakulär und benötigt keiner weiteren Erwähnung, außer dass wir noch einigen Bekannten begegneten, die dasselbe Ziel wie wir hatten. Als die Dunkelheit nahte kamen wir an den kleinen See. Die Lichter der Taverne waren schon durch das Schilf am Ufer zu erkennen. Doch die ruhige malerische Atmosspähre trügte. Schon hinter der nächsten Kurve, noch weit entfernt und schwer zu erkennen, stand eine Frau und rief um Hilfe.Unsere Gruppe, die nun mittlerweile die zwei Dutzend Leute schon überschritten hatte, zögerte nicht lang und lief in die Richtung der Frau. Diese hatte sich jedoch in einen Weg zurückgezogen und aus den Gebüschen und aus weiteren Pfaden stürmten diese Tiere; bewaffnet bis an die Zähne, laut grölend und mit aufgerissenen Augen. Die Orks griffen uns an. Sofort entbrannte ein verbissener Kampf. 16 Mit unmenschlicher Kraft wiederstanden sie unseren Schlägen, um ebenfalls ihre Schläge mit Keulen und Knüppeln auf uns niedersausen zu lassen... Ja, so passierte es uns, und es ging ja noch weiter, denn ein Con findet meistens an einem Wochenende statt und dauert drei oder vier Tage. Die Gefährten und ich, die zur Taverne aufbrachen, das waren die Spielercharaktere, kurz SCs genannt. Also Menschen wie Du und ich, meist zwischen 18 und 40 Jahre alt, die sich an einem Wochenende gerne mal ein Kettenhemd oder einen Wappenrock überschmeißen und ein Schwert in die Hand nehmen. Aber was ist Live Action RolePlay eigentlich? Am einfachsten beantwortet man diese Frage mit: Das ist so ne Art Improvisationstheater mit Fantasy-Hintergrund à la „Herr der Ringe“. Aber diese Antwort ist genauso richtig wir falsch. Genauer gesagt überlegt man sich, wenn man mit Larp anfängt, was für einen Charakter, sprich Rasse: Mensch, Elf, Ork oder anderes, + Profession: Krieger, Heiler, Waldläufer, Schmied, Gelehrter, Magier,..., man gerne mal spielen möchte. Dann nimmt man sich eines von den vielen erhältlichen Regelbüchern, die gebräuchlichsten sind wohl DragonSyS und Silbermond, und schreibt sich die Fertigkeiten heraus, die der Charakter können soll. Denn nicht alles kann ohne Regeln gespielt werden. So überlegt der Spieler des Waldläufers vielleicht, ob er die Fertigkeit „Spuren suchen Stufe 1-10“ wählt und wie hoch. Spuren suchen kann man real nur schwer dastellen So würde in einer Situation, in der die Spur z.B. eines Diebes gesucht würde, der Waldläufer der Spieleitung kurz mitteilen wie gut er in dieser Fertigkeit ist, sprich z.B. „ Spuren suchen 5 “. Die Spielleitung überlegt, ob er mit dieser Höhe die Spur des Diebes noch findet oder ob er diese Fertigkeit nicht gut genug beherrscht. Das teilt er dem Waldläufer leise mit. Dieser wird nun versuchen die Spuren zu finden und nach einiger Zeit seinen Gefährten mitteilen „Hier hab sie gefunden, wir können ihnen folgen“, oder eben „ Tut mir leid, hier kann ich nichts mehr entdecken“. thema thema Und genauso funktioniert dass bei vielen Fertigkeiten. Natürlich gibt es kein Talent für Laufen oder Klettern, denn das kann man ja selbst darstellen. Die schon erwähnte Spielleitung stellt die Organisation und praktisch den Regisseur da. Sie haben sich eine Hintergrundgeschichtte ausgedacht und die Verantstaltung organisiert. Sie spielen selbst nicht mit und sind in der Spielwelt auch nicht da, auch wenn sie gerade real neben einem stehen. Meist tragen sie eine gelbe Schärpe, wodurch jeder Spieler ihren Status kennt. Und da es in jeder Geschichte ja auch Widersacher gibt, z.B. die erwähnten Orks, benötigt die Spielleitung noch Leute, die festgelegt Rollen spielen, „Nicht Spieler Charaktere“ genannt. Wenn man sich für einen Con als NSC anmeldet, tut man dies nicht mit dem eigenen Charakter, sondern mit der Erwartung viele verschiedene Rollen zu spielen. So werden am Anfang Orks gebraucht, dann Dorfbevölkerung, in der Nacht Untote und am morgen schon wieder Orks. All diese Rollen spielen die NCSs und tragen damit zu einem großen Teil zur Atmospähre des Cons bei. Sie sind es, die dem SC die Nachtwache schwer machen, weil nachts um vier noch Gestalten durchs Unterholz wandern, aber auch mal der nette Dorfälteste, der einem am Lagerfeuer Geschichten über Land und Leute erzählt. Die Gewandung ist meist selbstgemacht und an das Mittelalter angelehnt. In vielen Stunden wird genäht und gebastelt, denn die Gewandung eines Charakters macht viel von dessen Austrahlung aus. Knüppel, Keulen, Schwerter, Äxte, Armbrüste... ... das Arsenal bietet alles was das Heldenherz begehrt Die Waffen, also Schwerter, Äxte, Knüppel und anderes werden gekauft oder selbst hergestellt. Sie sind natürlich nicht echt, sondern beinhalten meist einen Glasfaserkernstab und eine Schaumstoffpolsterung. Bei Waffen wird viel Wert auf deren Sicherheit gelegt und vor einem Con sollten alle Waffen durch die Spielleitung abgenommen werden. Eine Waffe gut zu bauen ist sehr schwierig und Anfänger sollten auf gekaufte Waffen zurückgreifen. Mit all dieser Ausrüstung kann es nun losgehen. Die Geschichten sind sehr vielfälltig und reichen von einer Schlacht gegen das Böse um die Gegend vor dem Untergang zu bewahren, bis zu einem netten Hochzeitsfest auf einer Burg. Und wenn das Wochenende wieder vorbei ist, schlüpfen wieder alle aus ihrer Rolle und gehen ihrem Alltag nach als Studentin, Bankangestellter, Verkäufer... ...und freuen sich auf den nöchsten Con. Stivi Links: Heiler bei der Arbeit - Beim Hauen und Stechen mit den Mächten des Bösen landet ein Held schon mal auf dem Tisch des Medicus de.wikipedia.org/R ollenspiel_(Spiel) de.wikipedia.org/Rollenspiel_(Spiel) Eintrag der Online-Enzyklopädie Wikipedia zum Thema Rollenspiel www .fanpro .de www.fanpro .fanpro.de Seite des größten deutschen Verlags von Rollenspielen www .pegasus.de www.pegasus.de Verleger der deutschen Munchkin-Fassung 17 thema thema “Kein Drama der Welt kann so übersichtlich sein wie ein Fußballspiel.” (Marcel Reich-Ranicki) Die Uhr am Hauptbahnhof Hannover zählt den Countdown: Noch 79 Tage bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006. Was mich dann hier erwartet, wage ich kaum mir auszumalen. Schon ohne Weltmeisterschaft vergeht kein Tag, an dem ich nicht irgendjemanden über irgendein Fußballspiel oder irgendetwas, was damit zu tun hat, reden höre. Wirft man einen Blick in die Medien, ist das auch kaum verwunderlich. Im Fernsehen wird nahezu rund um die Uhr ein Spiel übertragen, Ausschnitte daraus gezeigt oder ein Spieler interviewt. In den Zeitungen ist selbst das Ergebnis des Spiels VFL Grasdorf gegen TSV Rethen abgedruckt und im Radio kann man stundenlang den sich überschlagenden Stimmen der Fußballkommentatoren lauschen. Für mich, die es außergewöhnlich langweilig findet, geschlagene anderthalb Stunden lang 22 o-beinigen Männern dabei zuzusehen, wie sie einem Ball hinterher rennen, ist das Theater, das um eben jenen Ball gemacht wird, nur schwer begreiflich. Und trotzdem habe ich mir das Fußballweltmeisterschaftsendspiel 2002 angesehen und konnte mich einer gewissen Anspannung nicht entziehen. Was ist es also, das tagtäglich Millionen von Menschen vor die Fernseher und in die Stadien zieht? Fußball ist längst nicht mehr nur ein Spiel. Dieser nicht allzu große Ball vermag es, ganze Völker zu einen. Ein Deutscher, der im Ausland niemals freiwillig seine Herkunft bekannt geben würde, spürt in sich plötzlich National- 18 stolz aufkeimen und verkündet mit geschwellter Brust: “Wir sind Europameister!” Plötzlich scheint alles andere unwichtig. Und vielleicht ist es gerade das, was den Reiz für viele Fußballfans ausmacht. Für zwei Stunden kann man in eine andere Welt abtauchen. Man kann sich dem Diktat der Modewelt entziehen und endlich einmal ein formschönes Trikot in schillernden Vereinsfarben überwerfen. Dem Bierkonsum sind keine Grenzen mehr gesetzt und man(n) braucht seine Emotionen nicht länger zu unterdrücken, sondern kann ihnen endlich einmal freien Lauf lassen. Es wird sich umarmt und geküsst, geschrieen, gelacht und geweint. Jemand, der sonst nur unter der Dusche singt, grölt aus vollem Halse die diversen Hymnen mit und führt auf seinem Plastiksitz ein Freudentänzchen auf. Sehr oft kochen die Emotionen jedoch über. Gesungene Seitenhiebe wie “Zieht den Bayern die Lederhosen aus!” verwandeln sich plötzlich in handfeste Drohungen: “Hängt ihn auf, die schwarze Sau!”. Ist thema thema die Stimmung erst einmal aufgeheizt, dauert es nicht lange bis zur ersten Schlägerei. Und selbst nach dem Spiel beruhigen sich die Gemüter teilweise nur mit größter Mühe. Nicht selten kommen Sachen oder gar Menschen durch gewalttätige Fußballfans zu Schaden. Welche Folgen derart ungebremste Aggressionen haben können, zeigte sich als 1969 nach einem WM-Qualifikationsspiel zwischen Honduras und El Salvador ein Krieg ausbrach. Das Fußballspiel an sich war zwar nicht die eigentliche Ursache. Doch die daraus resultierende Gewalt brachte die zwischen den beiden Ländern längst schon angespannte Stimmung zur Eskalation. Dieses erschreckende Ereignis ist bis heute ein Einzelfall geblieben. Doch weit davon sind wir vermutlich nicht mehr entfernt, wenn während einer Europameisterschaft hierzulande insgeheim gehofft wird, dass der Kelch noch einmal an Deutschland vorübergeht und nicht gegen die Türkei gespielt werden muss. Denn in einem solchen Falle wären schwerste Ausschreitungen vorprogrammiert. Trotz alledem verliert der Fußballsport seit Jahrzehnten nicht an Popularität. Es werden immer größere Stadien gebaut und zwischen Sponsoren, Vereinen und Spielen fließen un- vorstellbare Summen an Geld. Und auch die Politiker können ihre Finger nicht davon lassen. Frau Merkel kam es sicher nicht ungelegen, als sie die herannahende Weltmeisterschaft neulich als großartiges bevorstehendes Ereignis loben und sich damit einige Sympathiepunkte sichern konnte. Ich wage zu behaupten, dass sich Frau Merkels Interesse am Fußball ansonsten eher in Grenzen hält. Zumindest das haben wir beide gemeinsam. Der Rest der Nation, so scheint es, ist allerdings schon jetzt ganz aus dem Häuschen wegen der anstehenden sportlichen und emotionalen Höchstleistungen. Und im Grunde ist daran ja auch nichts Schlechtes zu finden. Denn ein Großteil der Menschen wird die Weltmeisterschaftsspiele dazu nutzen, mit ein paar Freunden, ein paar gepflegten Bierchen und der einen oder anderen Bratwurst ein paar gesellige Abende zu verbringen. Sicherlich wird dabei auch gelacht, geschrieen, gesungen und vielleicht auch mal geweint. Warum so viele Menschen an diesen Abenden dasselbe tun werden, das bleibt mir jedoch schleierhaft. Vielleicht werde ich mich einmal an die Deutsche Akademie für Fußballkultur wenden. Heike 19 zur sache Sexuelle Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Augen auf! Das nachfolgende Referat hielt Karin Meier als Einführung in den Themenschwerpunkt des Landesrates I/2006. Karin Meier ist Referentin für Kinder- und Jungschararbeit im Landesjugendparramt und freiberufliche Kinder- und Jugendpsychotherapeutin. Vorbemerkung Pädophile etablieren sich oft in Vertrauenspositionen, die ihnen Zugang zu Kindern verschaffen; sie suchen sich eine Arbeit in der Jugendhilfe, in Jugendverbänden, in Beratungsstellen, in der Kirche als Pastor, Priester, Diakon oder ehrenamtlich tätiger und an der Schule. Seine Vertrauensstellung und die Tatsache, dass ihm niemand so etwas zutrauen würde, dienen dem Täter als Schutz. Hinzu kommt, sobald sich ein Mädchen oder ein Junge mitschuldig fühlt, ist der Täter relativ sicher, selbst über einen längeren Zeitraum hinweg. Aufgrund der Heimtücke, des geplanten Vorsatzes, der Zwanghaftigkeit und der Progression mit der sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche abläuft, sind wir leicht versucht, jeden zu verdächtigen, der einen guten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen hat. Wir sollten nicht paranoid werden. Aber es sollte uns misstrauisch machen, wenn jemand bestrebt ist, regelmäßig mit einzelnen Kindern und Jugendlichen allein zu sein, ohne einen sehr guten Grund dafür zu haben. Noch wichtiger ist es, wahrzunehmen, wie Kinder und Jugendliche sich gegenüber diesem Menschen verhalten. Es ist wichtig im kirchlichen Raum ein Klima herzustellen, in dem Kinder und Jugendliche reden können: über sich, über sexuelle Fragen … über das Leben mit seinen schönen und schrecklichen – auch Angst machenden – Seiten. Grundsätze für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Unterschwellig ist auch heute noch oft die Meinung verbreitet: Mit Kindern und Jugendlichen im Freizeitbereich arbeiten, das ist doch „eigentlich" keine Arbeit, sondern permanenter Spaß, der Hauptamtlichen auch noch „bezahlt" wird. Gerade von Berufsanfängern/-innen wird erwartet, dass sie aufgrund ihres „jugendlichen" Alters eine besondere Nähe zur Zielgruppe be- 20 sitzen. Auch spricht vieles für die ehrenamtliche „Karriere" vom Kind/vom Jugendlichen zur Mitarbeiterin, weil Teilnehmende die Nähe zu „Älteren" brauchen, denen sie ihre Wünsche und Empfindungen nicht ständig erklären müssen. Allerdings ist es unverzichtbar, dass die Schritte zur aktiven pädagogischen Tätigkeit in der Aus- und Fortbildung ausreichend reflektiert werden, sei es als Hauptamtliche/r oder als Ehrenamtliche/r. Denn wer gefühlsmäßig zu stark mit der eigenen Zielgruppe identifiziert ist, kann kein Gegenüber sein. – Mitarbeitende müssen die eigene Rolle im Gegenüber zu Kindern und Jugendlichen kennen. Dazu gehört, den Altersunterschied nicht zu ignorieren, seien es auch nur zwei oder drei Jahre. – Mitarbeitende müssen sich Klarheit verschaffen im Hinblick auf ihre eigenen Einstellungen und Haltungen nicht nur bezogen auf Kinder und Jugendliche, sondern besonders im Blick auf die eigene Persönlichkeit. Denn nur wer weiß, worauf er oder sie für das eigene Leben hofft, ist in der Lage, Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe als deren Wünsche wahrzunehmen. – Mitarbeitende müssen wissen, dass die Geschlechtlichkeit ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Daseins ist. Menschen werden neben anderen Faktoren geprägt durch das Geschlecht und die eigene Sexualität, das heißt auch Vielzahl oder Mangel eigener Erfahrungen. Sexualität ist eine positive Kraft, die Liebe und Partnerschaft in besonderer Weise einschließt und wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. Daher sollte es in der Begleitung von Heranwachsenden selbstverständlich sein, auf sexuelle Fragen und Probleme mit dem gebotenen Takt und unter Achtung der kindlichen bzw. jugendlichen Persönlichkeit einzugehen und gleichzeitig eindeutige Grenzen im Hinblick auf gemeinsame sexuelle Handlungen zu setzen. – Mitarbeitende müssen eigene Standpunkte vertreten können, um in der Arbeit mit der Zielgruppe nötige Grenzsetzungen vornehmen zu können. Dadurch werden Mitarbei zur sache tende erkennbar und berechenbar. Das ist wichtig für ein Miteinander, das bestimmt ist von Respekt für die Andersartigkeit und Einmaligkeit des Gegenübers. Außerdem ist es eine Voraussetzung dafür, dass Kinder und Jugendliche in Beziehungen selbst Standpunkte entwickeln und vertreten. – Mitarbeitende müssen eine Fähigkeit zur Einfühlung in andere und zur gleichzeitigen Distanzierung entwickeln. Denn es geht darum, zu fühlen und zu verstehen, was Kinder und Jugendliche fühlen und wollen, um in der Rolle als Leitung darauf angemessen reagieren zu können. So können Kinder und Jugendliche lernen und erfahren, dass Mitarbeitende sie respektieren und nicht für die Befriedigung eigener Wünsche und Bedürfnisse brauchen. Erfahrungen in einer von diesen ethischen Grundsätzen geprägten pädagogischen Arbeit lassen Kinder und Jugendliche hoffentlich stark und selbstbewusst genug werden, um sich missbrauchsverdächtigen Erwachsenen zu entziehen. Sexuelle Gewalt in pädagogischen Beziehungen Häufig besteht eine große Unsicherheit darüber, wo die Grenze zwischen dem für Kinder/Jugendliche und für Erwachsene gleichermaßen wichtigen positiven zärtlichen Körperkontakt und beginnender sexueller Gewalt ist. Eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung spielen die Intentionen des Erwachsenen, zum Beispiel: „Umarme ich ein Kind/Jugendliche, weil es seinen Bedürfnissen nach Trost, Freude oder Ermutigung entspricht oder weil ich damit persönlich ein gutes, angenehmes, erregendes Gefühl genieße?" Sexuelle Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit ist Ausdruck einer zerstörten pädagogischen Beziehung. Sie beraubt das betroffene Kind, den Jugendlichen, die Jugendliche des unbedingten Schutzes der zur Aufsicht und Fürsorge verpflichteten Person. Sexuelle Gewalt entwickelt sich in der Regel über mehrere Phasen: – Zunächst verschafft sich der Erwachsene ein besonderes Vertrauensverhältnis zum Kind/ Jugendlichen. Meist versucht er das Kind/ den Jugendlichen zur Kooperation zu überreden und redet beispielsweise ein, die sexuelle Handlung sei die einzig richtige Art und Weise, wie sie sich gegenseitig Zuneigung zeigen können. Oder der Erw. täuscht vor, die sexuelle Aktivität sei notwendiger Aufklärungsunterricht, sei Spiel oder etwas, was alle tun. Manchmal erhalten Betroffene Vergünstigungen oder Belohnungen für die Kooperation. In seltenen Fällen wird mit Gewalt gedroht oder Gewalt angewendet. Häufig ist das Kind/der Jugendliche zunächst stolz darauf, für eine erwachsene Person wichtig zu sein. Die bloße Aussicht mit einem vertrauten und geliebten Erwachsenen allein etwas unternehmen zu können, reicht zunächst oft aus, um das Kind/den Jugendlichen zum „Mitmachen" zu veranlassen. – So entwickeln sich sexuelle Handlungen von zunächst wenig intimen Formen zu immer intimeren Formen. Das Kind/den Jugendlichen wird vom Erwachsenen zum Schweigen verpflichtet. Häufig sind Kinder und Jugendliche zunächst stolz darauf, mit einem vertrauten Erwachsenen ein Geheimnis zu teilen. Auf lange Sicht macht die Verpflichtung zum Schweigen sprachlos, wehrlos und hilflos. – Wird die sexuelle Gewalt bekannt, so führt das oft zu einer akuten Krise für das betroffene Kind/den Jugendlichen, seine Familie und den Täter. Der Täter stellt die sexuelle Gewalt in der Regel in Abrede, um sich selbst zu schützen. Was ist, wenn ein Kind oder Jugendlicher ihnen, als Verantwortung tragende Person in der Kirche erzählt, dass jemand etwas mit ihm/ihr gemacht hat, was nach sexueller Gewalt aussieht. Dann sollten sie den Bericht ernst nehmen und Ruhe bewahren. Natürlich könnte mit dem Kind/dem Jugendlichen die Fantasie durchgegangen sein. Das ist aber leider selten der Fall. Falsche Rücksichtnahme auf den belasteten Erwachsenen ist fehl am Platz. Suchen Sie sich umgehend selbst Hilfe bei Fachstellen, um Schritte für das weitere Vorgehen zu erarbeiten. Zur Prävention sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche Typisch für die Bemühungen, sexueller Gewalt vorzubeugen, ist die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, denen vermittelt wird, wie sie einen Schädiger erkennen können, auf welche Weise sie Nein sagen können und dass sie sich, falls ihrem Körper etwa Gewalt angetan würde, einer erwachsenen Per 21 zur sache son anvertrauen sollen. Der Vorteil dieser Form von präventiver Arbeit liegt darin, dass sie Kinder und Jugendliche nicht stigmatisiert und dass sich gezeigt hat, dass Kinder und Jugendliche sehr positiv darauf reagieren. Der Nachteil liegt darin, dass dieser Ansatz die Verantwortung den potenziellen Opfern auferlegt. Deshalb ist es notwendig, den Radius der Bemühungen zu erweitern. Gute elterliche Fürsorge scheint Kinder nicht nur davor zu schützen, zum Opfer zu werden, sondern sie kann auch helfen, erlittene sexuelle Gewalt zu verarbeiten. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, mit Eltern präventiv – beispielsweise in Angeboten zu Erziehungsfragen – zu arbeiten. Eltern brauchen Richtlinien, um angemessen mit Enthüllungen von sexueller Gewalt umgehen zu können. Sie müssen begreifen, wie wichtig es ist, dass sie ihren Kindern zuhören, ohne zu richten oder hysterisch zu reagieren. Auch müssen besonders erschrekkende Klischees revidiert werden – etwa der Gedanke, dass sich die Folgen eines sexuellen Gewaltgeschehens auf keinen Fall je wiedergutmachen ließen –, damit die Eltern nicht überreagieren. Es muss ihnen gesagt werden, wie wichtig es ist, dass sie ihren Kindern stützend begegnen. Außerdem ist es wichtig darüber zu informieren, wo Eltern sich Hilfe und Unterstützung auch für sich selbst holen können. Darüber hinaus sollten präventive Bemühungen bei den entsprechenden schädigenden Verhaltensweisen und Neigungen von Tätern ansetzen. Sexuell gewalttätiges Verhalten ent- wickelt sich augenscheinlich bei Individuen, die selbst alle möglichen Formen sexueller Erniedrigung und Traumatisierung erfahren haben, vor allem, wenn diese Erfahrungen mit Gefühlen von Schmach und Schande, mit sozialer Isolierung und unguten Rollenvorbildern in Zusammenhang stehen. Das bedeutet mit Sicherheit, dass eine positive Sexualerziehung und die Entlastung von Ängsten und Schuldgefühlen den Dingen eine ganz andere Richtung geben kann. Eltern brauchen vor allem Anleitung, wie sie von Anfang an ein positives Klima für die sexuelle Entwicklung ihrer Kinder schaffen können. Kinder – und insbesondere Jugendliche – sollten mehr Möglichkeiten haben, sich beispielsweise in den Angeboten der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit, also unter ihresgleichen, und mit Erwachsenen über das Thema Sexualität auszutauschen, ihre geheimen Ängste und ihre Fragen in diesem Zusammenhang zu diskutieren und in einer nicht richtenden Atmosphäre mit dem, was sie sagen, Gehör zu finden. Karin Meier Weitere Infos auch unter: http://www.wildwasser.de http://www.dunkelziffer.de Hier gibt es Hilfe Solltet Ihr weitergehende Fragen zu diesem Thema haben, könnt Ihr Euch an Britta Pelters (Pelle) wende. Sie ist in der Tagungsstätte Südsatdt unter Telefon 0511.8094141 oder per eMail unter [email protected] zu erreichen. Überregionale Hilfe bietet das Kinder- undJugendtelefon an: Nummer gegen K ummer – T elefon 0800.1110333 Kummer Telefon Ein Verzeichnis regionaler und überregionaler Anlaufstellen ist im Internet unter http://www.missbrauch-opfer-info zu finden. 22 berichte Trupptreffen JamboreeTrupp Niedersachsen II Jamboree-T Beatles, Bingo, Bread-and-Butter-Pudding Langsam fähr t sie ein in den Bahnhof war schon am nächsten Morgen legendär: PeaMellendorf, die S-Bahn, die uns die ersten Teiland-Ham-Soup, Shepherd’s Pie und besagter nehmer bringen wird. So richtig wissen wir Bread-and-Butter-Pudding, ein kulinarisches nicht, was uns da erwartet! Wir wissen nur, Ergebnis sondergleichen. dass wir – Kiwi, Kirsten, Flory, Hanno – die Die Vorspeise: Pea-and-Ham-Soup, für VegeTruppleitung des zweiten tarier ohne Ham. Diese deliNiedersachsen-Trupps zum kate Linsensuppe wird mit Jamboree 2007, an diesem am Vorabend eingeweichten Wochenende unseren Trupp Linsen etwa fünf Stunden das erste Mal kennen lernen. lang gekocht und wird dabei Wie werden sie sein, diese nahrhaft sämig. jungen Menschen, zwischen Der Hauptgang: Shepherd’s 13 und 16 Jahre alt? Was Pie. Möchte man es abfällig erwarten sie, was hoffen sie? betrachten, ist diese SpeziaMit kreischenden Bremsen lität flüssiges Kartoffelgratin. kommt die S-Bahn zum SteEs handelt sich um eine Bohen. Auf geht’s! lognese-Sauce überdeckt mit Zum Abendessen sind dann Kartoffelbrei, überbacken mit alle da. Leider hat sich nur Käse, im Original fest genug die Hälfte des Trupps angezum Schneiden. Unser meldet, aber die 17 Jungen Shepherd’s Pie ist flüssig geund Mädchen, die hier sind, nug zum Löffeln, aber nicht verstehen sich jetzt schon minder lecker. ziemlich gut. Die Vor- eine der vielen Köstlichkeiten... Der krönende Abschluss: stellungsrunde enthüllt, was Bread-and-Butter-Pudding. für eine bunte Truppe sich hier versammelt hat: Das ist Weißbrot, bestrichen mit Butter, um Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzähTrockenfrüchte herum gestapelt, übergossen mit len. Wir erfahren, dass unser Trupp bis Greifseiner Milch-Ei-Soße und dann gebacken. Auch wald reicht, dass man in Mehdingen Fahrtendiese Delikatesse sollte eigentlich fest genug namen trägt, dass überall in Niedersachsen sein, um sie zu schneiden, aber unsere VariTannen wachsen, und sehen auf alten Dias, ante hat eine unbeschreibliche Konsistenz. Und wie man auf einem Jamboree im Schlamm verweil ein Bild mehr sagt als tausend Worte, gibt sinken kann. es von unserem Versuch des Bread-and-ButUnd dann wird gesungen. Oh, wie da gesunter-Puddings auch ein Video (demnächst hergen wird! „Ich habe es selten erlebt, dass eine unterzuladen in den Weiten des Internets). Gruppe, die sich kaum kennt und sonst noch Bei einer Runde Bingo sackt das Essen nicht nichts miteinander zutun hatte, auf Anhieb so nur ins Gedächtnis, und der Abend klingt aus gut miteinander singen kann“, wird hinterher mit einer langen Sangesrunde. Sonntag morim gemeinsamen Tagebuch unseres Trupps stegen noch aufräumen, alle Strophen von „Nehmt hen. Abschied, Brüder“ singen und ab geht die Fahrt So vergeht der erste Abend wie im Flug, und nach Hause. Schnell ging dieses ereignisreider Rest vom Wochenende steht dem in nichts che Wochenende vorbei, aber wir wissen: Wenn nach. Englisches Rührei zum Frühstück, Chaosschon der halbe Trupp so viel Energie mitbringt, spiel am Vormittag, Kleingruppenarbeit mit Kekdann wird das nächste Treffen mit allen 35 ein sen und Pudding am Nachmittag, krökeln im wahrer Hexenkessel voll Freude, Fröhlichkeit – Haus, kröteln im Lönssee (das heißt Kröten und englischem Essen. Wir freuen uns drauf! gucken), und dann ist es Zeit für den glorreiHanno chen englischen Abend. Beatles! Bingo! Breadand-Butter-Pudding! Das Menü dieses Abends 23 berichte Next Netz in Hösseringen „Stark werden - für sich und andere“ NextNetz ist ein Förderprogramm für Jugendverbände und Jugendringe in Niedersachsen. Von September 2005 bis August 2006 werden damit über 90 Mikroprojekte in ganz Niedersachsen geförder t. Ziel des Förderprogramms ist es, die ehrenund hauptamtlichen MitarbeiterInnen für die Arbeit mit jungen Menschen mit besonderem Förderbedarf zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Das Förderprogramm NextNetz wird über das Nds. Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union finanziert. Die Koordinations- und Servicestelle ist beim Landesjugendring Niedersachsen e.V. angesie delt. Erlebnispädagogik: ein Lernen durch Kopf, Herz und Hand Seit einigen Jahren hat „Erlebnispädagogik“ Einzug gehalten in unterschiedliche Bereiche des öffentlichen Lebens, unter anderem in der Jugendarbeit (im Freizeitbereich), sowohl offene als auch kirchliche Jugendarbeit, sogar in der Erwachsenenbildung werden zunehmend erlebnispädagogische Maßnahmen angeboten und eingesetzt Geistiger Vater und Begründer der Erlebnispädagogik ist der Reformpädagoge Kurt Hahn (1886-1974). 1920 praktizierte er in der Internatsschule Schloss Salem (Bodensee) die „Erlebnistherapie“, d.h. er integrierte erlebnispädagogische Elemente in den Stundenplan (körperliches Training, Expedition, Projekt, Rettungsdienst). 24 ge nicht mehr gesungen. Natürlich waren wir alle gespannt auf Samstag, denn da sollte es ja schließlich mit der Erlebnispädagogik losgehen. Was da wohl auf uns zukam? Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging es dann endlich los. Unser Teamer Harald stieg nach einer kurzen Vorstellungsrunde auch gleich in die Praxis ein. Wir begannen mit ein paar Kennlernspielen. Da wir uns aber alle gut kannten, gingen wir schnell zu anderen Spielen über. Bei diesen Aufgaben und Übungen (z.B.: Roboterspiel, Flußüberquerung) ging es darum, Regeln zu akzeptieren und Vertrauen aufzubauen. Gute Zusammenarbeit war gefragt, und Berührungsängste wurden abgebaut. Nach dieser so genannten Orientierungsphase in der Gruppe wurden die Aktivitäten anspruchsvoller. Wir mussten uns in Dreiergruppen aufteilen und eine Person wurde als menschliches Pendel zwischen den beiden anderen hin und her gependelt. Da die Person in der Mitte die Augen geschlossen hatte, setzte dieses Spiel schon ein hohes Maß an Vertrauen voraus. Das Ganze steigerten wir dann noch, indem die ganze Gruppe einen Kreis bildetete und eine Person dort hin und herpendelte. Für mich war Erlebnispädagogik-Seminar Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser Vom 17.02.-19.02.2006 hatte ich nun zusammen mit anderen Gruppenleitungen vom Bezirk Heide die Gelegenheit, an einem Seminar über Erlebnispädagogik teilzunehmen: Wir trafen uns am Freitag in Hösseringen und verbrachten einen gemütlichen Abend mit Gesellschaftsspielen und einer ausgiebigen Liederrunde. Ich glaube, so tief haben wir schon lan- das ein sehr schönes Erlebnis, da ich in meinem blinden Vertrauen auf die Gruppe sicher war, dass mich niemand fallen lässt. Den anderen ging es eigentlich genauso. Am Nachmittag ging es dann endlich auf den so genannten „Mohawk Walk“. Ein Pfad aus gespanntem Drahtseil in Absprunghöhe ( etwa 20-45 cm) sollte von der Gruppe bewältigt berichte werden, ohne den Boden zu berühren. Ich will hier nicht zu viel verraten, aber wir sind auf jeden Fall alle rüber gekommen, manche sogar mit verbunden Augen. Wir hatten einen riesigen Spaß dabei. Unser Vorteil war einfach, dass wir uns als Gruppe sehr gut kannten und deshalb eine große Vertrautheit herrschte. Alle wussten, dass sie sich auf die Andere oder den Anderen verlassen konnten: Seien es die Leute die mit einem auf dem Seil waren oder die, die unten gesichert haben. Ganz besonders faszinierend war es für mich, als Kräftemessen Blinde über den Parcours zu gehen, denn hier war man von den anderen total abhängig. Aber ich wusste, sie nehmen mich mit, und ich selber brauchte mir eigentlich keine Gedanken darüber machen, wie ich denn nun über das Seil komme. Wir haben an diesem Nachmittag noch den Schatz aus dem Säuresee geborgen und eine wahnsinnsleichte Stange erst nach langem hin und her auf den Boden legen können. Am Abend herrschte eine tolle Stimmung in der Hütte. Bei so vielen tollen Drahtseilakt und bestandenen Abenteuern fühlten wir uns alle super gut. Am nächsten Tag galt es dann noch, das Spinnennetz zu bewältigen. Hier geht es darum, dass die ganze Gruppe durch ein zwischen Bäumen gespanntes Spinnennetz hindurch muss. Manche der Löcher liegen aber so hoch, dass die Gruppe einen durchreichen muss. Dabei darf das Netz nicht berührt werden. Hier ist wieder viel Vertrauen und gute Zusammenarbeit erforderlich. Den Abschluss bildete dann der Vertrauensfall. Diese Übung ist für viele Teilnehmer/innen sehr dramatisch und wird zum unvergesslichen Erlebnis. Beim Ver trauensfall lassen sich die Teilnehmer rückwär ts von (in diesem Fall) einer Tischtennisplatte in die Arme der Gruppe fallen. Im Anschluss fand noch eine Auswertung und Reflexion statt. Auch das ist wichtig. Erlebnispädagogik mit all ihren Interaktionsspielen ist nur halb so effektiv, wenn nicht im Anschluss an die Erfahrung eine Form gefunden werden kann, das eben Erlebte in Beziehung zum eigenen Leben und Alltag zu setzen. Durch Reflexion wird aus dem Erlebten Gelerntes. Durch Übung und Training wird aus gelerntem Können. Ich kann nur sagen, wir hatten ein super Wochenende und wir freuen uns schon auf den Niedrigseilgarten, der demnächst in Hösseringen steht. Unserem Teamer Harald nochmals vielen Dank für seine Begleitung. Vielleicht gibt es ja noch mal eine Fortsetzung. Jan und Jutta Bogmaier Fotos von Mini 25 berichte Ein besonderes Wochenende mit besonderen Menschen Der VCP Bezirk Oldenburg startete Mitte Februar mit einer Gruppenleiterschulung in ihr NextNetz-Projekt „Menschen mit Handicap“ (Projektnummer 066 auf der Nextnetz Homepage). Dieses Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt des VCP Bezirk Oldenburg und des BdP Land Niedersachsen. [Es ist ein Mikroprojekt im Rahmen des Landesjugendringes Niedersachsen, welches vom Europäischen Sozialfonds gefördert wird.] Ziel des Projektes ist es, Kontaktängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung abzubauen, d.h. wir wollen uns für den Umgang mit behinderten Menschen sensibilisieren. Die Gruppenleitungen sollen darüber hinaus qualifiziert werden, mit gehandicapten Menschen innerhalb der Pfadfinderei zu arbeiten. Das Wochenende begann mit dem Feierabendcafe im Kiek-In, eine Freizeitstätte der SELAM Lebenshilfe, in der Menschen mit „besonderen Fähigkeiten“ (= Behinderung) zu den Hauptgästen zählen. Unsere insgesamt 15 Teilnehmenden hatten nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung und der Fremdheit einen richtig netten Abend und bekamen einen ersten Kontakt und einen ersten Eindruck von Workshop 26 den „besonderen“ Menschen. Der Samstag begann dann mit einem Workshop, indem sich die Gruppenleiter mit dem Wort Behinderung, verschiedenen Arten von Behinderung, Schimpfwörtern, und den notwendigen Hilfen von Behinderten auseinander setzten. In angeregten Diskussionen kam am Ende heraus, dass es nicht DIE Behinderung gibt und man jeden einzelnen Menschen, und so auch Behinderte, für sich betrachten muss, was er kann, was er nicht kann und wobei er Hilfe braucht und wobei nicht. Dabei sollte keiner so sehr in Watte gepackt werden, dass er gemeinsam rocken mit der Zeit wirklich nicht mehr alleine zu recht kommt. Es wurde aber auch überlegt, wie man den Behinderte in die VCP-Arbeit vor Ort einbinden könnte und wo dabei die Grenzen liegen. Am Samstagnachmittag wurde den Teilnehmenden durch einen Referenten erklärt, wie man eine Radiosendung aufnimmt, was es dabei zu berücksichtigen gilt und wobei es darauf ankommt. Sie probierten auch Aufnahmegeräte aus und wie man die Aufnahme auf dem Computer bearbeitet. Abends ging es dann wieder ins Kiek-In, Disco war angesagt! Es wurde getanzt, gelacht und gekickert! Es war deutlich zu spüren, dass unsere Teilnehmenden entspannter und lockerer mit den gehandicapten Menschen umgingen. Am Sonntag war das Wochenende dann auch schon wieder vorbei. Aber alle waren sich einig: „Es war ein supercooles Wochenende“ und unsere Gruppenleiter wollen auch in Zukunft häufiger mal im Kiek-In vorbeischauen. Wenn das kein voller Erfolg ist. Birte Lüdders berichte Das Jurtendach Spiele ...und eine große Runde Tinky-Winky! Vom 12. bis 14. Mai 2006 fand in Diekholzen warum 12 ausgewachsene Menschen hüpfend bei Hildesheim das Jurtendach Spiele statt. Es und mit den Armen wedelnd über den Platz sollte Gruppenleitenden und Interessierten die tanzen und Tinky-Winky krähen sollten. Am Möglichkeit geben, neue Spielideen mitzunehNachmittag wurden wir dann von einem Wolmen, Lieblingsspiele vorzustellen und (ganz kenbruch mit Gewitter und Hagelkörnern so nebenbei) auch noch ein bisschen Spieletheorie groß wie Schäferhunde überrascht, was unsevermitteln. Denn: der Spielleiter hat immer rer Begeisterung am Spielen zwar keinen AbRecht! Daran mussten wir uns bruch tat, wohl aber der Jurte. Der allerdings erstmal gewöhnen: Ich ansonsten wirklich schöne Platz erkenn’ das aber anders! Das wies sich unter diesen Umständen macht doch gar keinen Sinn! Ich doch eher als unpraktisch, als wir kenn’ da noch ‘ne feststellen mussten, dass der LehmVariante...Sätze, die wir alle von boden den Heringen nicht gewachden Gruppenkindern kennen und sen war und die Jurte zusammenuns auch als Gruppenleitende klappte. Glücklicherweise hatten wir offensichtlich noch nicht abgeauf Grund der mangelnden Saugwöhnt haben. Nachdem wir Freikraft des Bodens und der daraus retag also bei herrlichem Wetter sultierenden Seenbildung zuvor Zelte aufgebaut haben (eine Jurschon alle Sachen in das angete für alle und ein Eigenheim für schlossene Tagungshaus geräumt. Maren und Gerrit) wurde erstmal Aus den geplanten Nackt- ???, gegessen. Und dann ging es Nachtspielen (Pelle hatte „Das auch schon in die erste Runde: Ich bin mir sicher, sie schwarze Loch“ geplant) wurde auf Kennlernspiele. Didaktisch war haben sich im Haus ver- Grund der Wetterlage auch nichts, diese Kategorie an dieser Stelle steckt! und so verzogen wir uns nach zwei besonders gut gewählt, denn die Runden „Sardinenspiel“ an den 13 Teilnehmenden kannten sich nur teilweise Kamin unten beschäftigten uns mit dem untereinander. Es hat geholfen, am Ende wuss„Werwolfspiel“. Dies war psychologisch äußerst ten wir alle Namen und auch noch ein bisschen aufschlussreich ( Er ist der Mörder, weil er so mehr, so dass wir uns entspannt auf zum Laviel redet! Sie muss die Mörderin sein weil sie gerfeuer machen konnten. Allerdings mussten so wenig sagt! Jochen war es, denn er trägt wir zunächst die Tore verschließen, denn der rote Socken!) und hat viel Spaß gemacht. Am freundliche Rasenmähermann hatte uns zuvor nächsten Morgen hatten die Teilnehmenden darauf hingewiesen, dass es in Diekholzen an dann Gelegenheit alles gelernte umzusetzen Wildschweinen nicht mangele. Und die wollund zwei Spieleketten vorzubereiten, die uns ten wir doch nicht so gerne kennen lernen. in eine Marmeladenfabrik und eine SchokolaKennen lernen wollten wir auch die Dorfjugend denfabrik führten. Eine echte Herausforderung nicht, doch sie ließ uns keine Wahl, beglückte für die Knie und die Lachmuskeln (Ich mische uns mit Technomusik und bot uns Würstchen in meine Schokolade Nougat, Pommes und an (Ey! Wollt ihr ‘n Würstchen?). Am nächsten LEPRATRAN). Und als wir uns nach wirklich Morgen ging es gleich schwungvoll los: Warmschnellem Aufräumen müde aber glücklich Ups, Bewegungsspiele, Wettkampfspiele... wieder auf den Heimweg machten, schien nach den ersten drei Kategorien wurde der Atem schon wieder die Sonne. An dieser Stelle alle schon knapp, doch eine Pause war nicht in Spiele die wir durchgeführt haben anzugeben, Sicht. So haben wir nicht nur etwas für die würde zu weit gehen. Wir haben jedoch alles Gruppenstunden getan sondern auch für die mitgeschrieben, woraus ein Reader entstehen eigene Fitness. Nur durch eine Mittagspause soll. Wer sich dafür interessiert, kann sich gerunterbrochen, haben wir uns regelrecht in Ekne bei Pelle in der Tagungsstätte Süd melden. stase gespielt. Anders wäre nicht zu erklären, Anschi Schürmann 27 berichte Kistenklettern in der Pfadfinderbildungsstätte Sager Schweiz Handeln-Erleben-Lernen 28 Heiter und sonnig, so war das Wetter zu Beeigenen Land und in der Bildungsstätte angeginn dieses erlebnisreichen Wochenendes: kommen war, ging es dann schließlich ans nachdem nach und nach alle fünf Teilnehmer „Seil“. Die Kistenkletterstelle wurde auf-, ab(es waren leider nur männliche Teilnehmenauf-. ab- und wieder aufgebaut. Das ganze so de) in der Bildungsstätte eintrudelten mussten häufig, bis wirklich jeder der Teilnehmer wusssie erstmal einen Schlüssel aus dem Säurete wie es geht. Dann durfte schließlich auch teich retten. Mit vereinten Kräften - auch die geklettert werden. Auch der Schnee, der gegen Teamer mussten mit anpacken – gelang ihnen späten Nachmittag die Sonne ablöste hinderte dieses auch uns nicht mühelos. daran. So Unter den kletter ten Teilnehmern wir auch war auch ein noch bis in Vertreter der die DunkelDPSG, der heit hinein das Seminar (mit einem mit seinen kleinen Erfahrungen Flutlicht). und Wissen Entspresehr bereichend wacherte. ren alle geFreitag gen Abend abend ging fix und alle es nach dem und wollKennenlerten nur nen über in noch ins die MaterialBett: aber kunde: was Klettertruppe mit Gerät es half kann welnichts, ein ches Material ab? Wie muss man damit umgewenig Theorie als Abschluss und zur Festigung hen? Was gilt es zu beachten? des Gelernten musste noch sein, damit sie bei Als es dunkel war stand noch eine Nachtwander Durchführung der Aktion und vor allem derung auf dem Programm. Während der auch der Einweisung der zu betreuenden GrupNachtwanderung spielten die Teilnehmer „Chape sicher sind. Am Sonntag nach dem Frühmäleons“ und liefen einen Teil der Wegstrecke stück wurde es dann das erste Mal ernst: eine alleine durch den Wald. Für viele war es eine Sippe aus Sage diente als echte Anschauungsneue Erfahrung und für alle ein netter Tagesund Übungsgruppe für die Teilnehmer des ausklang. Der Samstag begann mit einer Reise Kletterseminars. Erfolgreich meisterten sie auch in ein unbekanntes Land. Dabei musste die diese Übung, sodass alle glücklich, zufrieden Gruppe verschiedenste Aufgaben und Hinderund vor allem ohne Verletzungen nach Hause nisse lösen und überwinden um gesund und fuhren. heile die Reise zu überstehen. So galt es z.B. Es war einfach ein nettes kleines Seminar, weleine „Grenze“ als Gruppe zu überqueren, ein ches im nächsten Jahr wiederholt wird, um die „Moor“ sicher zu überqueren sowie im dichten nächsten Gruppenleiter auszubilden, damit „Nebel“ wieder zusammen zu finden. Auch auch sie mit Gruppen in der Bildungsstätte kletbegegneten sie dabei den merkwürdigen Eintern dürfen. heimischen und mussten dessen BegrüßungsIn diesem Sinne: Ziehen – abknicken – ritual mit ernster Miene überstehen. umgrei- fen!!! Nachdem die ganze Gruppe wieder munter im Christian Brems berichte Elefantentreffen der PG R/R Gummistiefel in Hösseringen ? Das Amt für Umwelt und Naturschutz in Suderburg und Umgebung meldet Beunruhigendes: Es scheint, als haben sich am Wochenende vom 1. bis 3. September zwei verfeindete Gruppen von Fußbekleidungsstücken verschiedenster Art in einem Wald nahe Hösseringen eingenistet und dort die Umgebung unsicher gemacht. Sehr bald hatte der Wanderstiefel es geschafft, sich an die Spitze der Nahrungskette zu kämpfen und versetzte Turnschuhe, Gummistiefel und Sandalen in Angst und Schrecken. Nur dem mutigen Eingreifen der geschickten Socken ist es zu verdanken, dass die Wanderstiefel gestoppt und der Kampf zwischen den beiden Gruppen beendet werden konnte. Doch es kam noch schlimmer. Am Abend versuchten zirka zwanzig Vampire verzweifelt, aus dem VCP-Heim zu entkommen. Sie verhandelten dabei mit Erdmännchen, Zwergen und Gnomen, die ihnen in ihrer eigennützigen Art unsinnige Aufgaben stellten. Warum die Vampire nicht einfach die Vordertür benutzen konnten, ist unserem Reporter ein Rätsel. Man munkelt jedoch, das auch ein weises, aber verwirrtes Orakel die Finger im Spiel hatte. Nach diesen Ereignissen war man froh, als am Sonntag morgen eine ganz gewöhnliche Familienfeier zum 70. Geburtstag eines Kapitäns stattfand. Die Feier verlief so harmonisch, wie man es bei einem solchen Anlass erwarten kann und die Gäste waren zufrieden. Ein neues Familienmitglied erblickte zum ersten Mal das Licht der Welt, sozusagen rechtzeitig zum Nachtisch. Der musste leider ausfallen, da das inzwischen leicht angetrunkene Geburtstagskind von dem anwesenden Polizisten wegen Diamantenschmuggels verhaftet und abgeführt wurde. Und was soll das alles noch mit Elefanten zu tun haben? Die Behörden in Suderburg wissen darauf keine Antwort, aber die Vorbereitungen für das Silvesterseminar und die Februarfreizeit sind am Laufen. Johanna Stalmann Kletterseminar 2006 Auch dieses Jahr gab es wie in den Jahren zuvor ein Kletterseminar des VCP Land Niedersachsen. Im Karlshaus nahe dem Ottofelsen durften wir zwei Nächte ohne Strom und fließend Wasser übernachten. Nur wie kommt man erstmal da hin??? Wir (Olli und Bogi) entschieden uns fürs Auto, welches uns dann auch prompt nach den ersten 40 km im Stich ließ. Dank der gelben Engel und noch einem weniger gelben Engel erreichten wir dann aber doch noch so gegen 11 Uhr Werningerode, von wo uns Christian mit dem Pfaditaxi abholte. So waren wir dann um halb 12 auch endlich alle angekommen. Nach einer netten Kniffelrunde und ein wenig Chili hieß es dann „früh“ schlafen. Am nächsten morgen brachen wir nach ausgiebigem Frühstück und kurzem Materialcheck auf zum Berg. Dort angekommen ging es auch gleich los, der Felsen wollte bezwungen werden. Auch wenn die Touristen nicht ganz verstanden, warum wir nicht die Treppen nahmen - klettern macht einfach mehr Spaß. Nach und nach packte auch denn Letzten der Ruf des Berges, und am Abend konnte jeder Stolz auf sich sein, nah an oder über seine Grenzen gekommen zu sein – vor allem beim Abseilen von der 25m hohen sog. Ottonadel. Eingeprägt hat sich bei allen die Begegnung mit einem Ostharzer, der seit 40 Jahren klettert und mindestens einfacher Großvater war. Der war nämlich ungesichert mitten durch die Wand, die für uns eine echte Prüfung war, genauso schnell auf dem Gipfel, wie unsereins über die Treppe für die Touristen ... So gegen Mittags brachen wir dann alle erschöpft und müde auf in die Heimat. Alles in allem kann ich nur sagen: trotz kleiner und größerer Schürfwunden sollte man unbedingt mal so etwas mitgemacht haben. Es war ein lustiges Wochenende, an dem wir viel über Seil, Felsenklettern, Abseilen und Teamwork gelernt haben. Und wenn ihr nachts alleine durch den Harz hajkt und ein leises oder lautes pfeifen oder tuten hört, nehmt euch in Acht vor der gemeinen „Harzer Springwühlmaus“. Bogi 29 berichte Landesversammlung 2006 Skandal: Stuhl zur Landesleitung gewählt! 30 Landesversammlung – Berichte, Anträge, 10.Mal in der Geschichte des VCP Land Nieder12. März, Wahlen, Verden, Workshops, Entsachsen wurde ein Stuhl zur Landesleitung gescheidungen… das alles steht im Protokoll. Was wählt!! Der Stuhl sprang kurzerhand für nicht im Protokoll steht, das ist das ganze DrumFlory(Florian Müller) ein, der selbst nicht auf herum, was sonst noch an diesem Wochenender LV anwesend sein konnte. Obwohl die de passiert ist. Bands, Waffeln, Kicker und Amtszeit des Stuhls nur sehr kurz war, dürfte Tischtennis, ein wichtiger Stuhl, Essen… und es für ihn wohl eine ungewohnte Ehre gewedazu soll natürlich auch ein wenig gesagt wersen sein, mit Bunde (Jan Klabunde) und Daniden. el (Werner) vor der VerAls musikalisches Abendprosammlung zu stehen gramm am Samstag traten in und zu seinem neuen diesem Jahr gleich zwei Bands Amt beglückwünscht zu auf. „Saufziege und Fürst B.“ werden. und „Second Stage“ spielten Was pünktlich zur Mitetwa eineinhalb Stunden lang tagszeit bei einigen für in der Kapelle für uns und sorgEnttäuschung gesorgt ten für gute Stimmung. Danach haben dürfte, war leider sollte es darunter mit Gitarredas Essen. Auch der spielen und Selbstsingen weiKuchen, den es am tergehen. Es gab dort einen Samstag Nachmittag gemütlichen Teppichkreis und Nisi wird verabschiedet, der Stuhl gab, war sicher nicht wird gewählt. foto: christian die R/Rs verkauften Waffeln mit sehr begehr t, da er Puderzucker. Für die musste man zwar eine mehr nach Hefe mit Zucker schmeckte, als Weile anstehen, aber gelohnt hat sich das auf nach wirklichem Kuchen. jeden Fall. Durch den Verkauf kam ein wenig Das Wetter ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Geld zusammen, die an das JuKiMob (JugendSonst sieht man in den Pausen viele draußen und Kinder-Mobil) aus Hannover gespendet in der Sonne liegen. Das war dieses Jahr nawurden. türlich nicht so. Aber das Winter-Wetter ist ja Nach den Auftritten der Bands zerstreuten sich im Moment eher ein allgemeines Problem. Jealle, so dass es oben auch nicht mehr wirklich denfalls beschränkte sich das Draußen-Sein voll war. Viele zog es allerdings immer wieder deshalb meist auf rauchen und kurz frische Luft zurück zum Getränketresen. schnappen. Leider bekam dadurch das Da das „alkoholfreie Jahr“, das auf der LV 2005 JuKiMob, das extra aus Hannover gekommen beschlossen wurde, mit dieser LV endete, wurwar um auf der LV vorgestellt zu werden, wede hier auch wieder Bier verkauft. Die Meinig Beachtung. Kaum wurde es richtig bemerkt, nung, ob das nun gut oder schlecht sei, gehen war es auch schon wieder weg. So gab es weja bekanntlich sehr auseinander. Die nig Möglichkeiten, sich das JuKiMob wirklich Oldenburger Delegation rief am Samstag zu anzusehen und die Spielmöglichkeiten in der einem freiwilligen Verzicht von Alkohol auf und Pause zu nutzen. verkündete, dass sie selbst auf der LV keinen Insgesamt lässt sich wohl sagen, dass es eine Alkohol trinken würden. Am Abend ließen sie „gute“ Landesversammlung war. Die Versammauf ihren Aufruf Taten folgen und verkauften lung selbst lief zwar zeitweise etwas träge und zwischendurch alkoholfreies Bier statt „richtidiskussionsmüde ab, die allgemeine Stimmung gem“. Gewundert haben sich einige, wenn sie war aber durchgehend gut. Es wurde wenig in sich ihre Bierflasche mal angeguckt haben, aber der Sonne gelegen, diskutiert und geschlafen, geschadet hat es wohl keinem. dafür aber viel getagt, gekickert, geplant, gereAm Sonntag gab es zwischen den vielen Wahdet, Leute (wieder-) getroffen, gelacht, besprolen und Abstimmungen auch ein eher ungechen,... wöhnliches Wahlergebnis. Wohl zum ersten Marianne Witten berichte 31 berichte Eine Kinder freizeit vom VCP Land Niedersachsen Kinderfreizeit Besuch der wundersamen Wundertüte Am 03.04.2006 stiegen 32 aufgeregte Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Alter von 6-8 Jahren vormittags in den Reisebus und machten sich auf den Weg nach Hohegeiß. Für die meisten war es die erste Reise mit den Pfadis. Um 14.00 Uhr erreichten wir unser Ziel. Schnell wurden die Zimmer belegt und der Kampf mit dem Betten beziehen ging los. Da verschwand schon schnell der Eine oder Andere im Bettbezug und musste gerettet werden. Nach einer kurzen Begrüßung durch Pelle, die Kinderstufenbeauftragte des Landes, begann eine Hausralley. Die Kinder mussten durchs ganze Haus laufen, verschieden Aufgaben lösen und am Ende noch geheimnisvolle Symbole finden. Anschließend trafen sich alle im Tagesraum und die Bedeutung der Symbole wurde entschlüsselt. Sie standen für verschieden AGs die am nächsten Vormittag stattfinden sollten. Nun bekam jeder Teilnehmer noch einen wunderschönen Badge. Wir Gruppenleiter hatten natürlich unser Nähzeug dabei und so konnten wir bis zum Abendessen 32 Badges um die Wette annähen. Die Highscoreliste wollen wir hier aber nicht verraten. Nach dem Abendbrot wurde ein wunderschöner Kinderfilm gezeigt. So war der erste Tag schnell vergangen. Am nächsten Kasper Pelle unterhält das Volk Tag stiegen wir nach dem Frühstück in die Welt der wundersamen Dinge ein. Es wurden verschiedene AGs angeboten. Mit Hilfe von verschiedenen Versuchen ergründeten die Kinder unterschiedliche Themen. Wie funktionieren eigentlich Raketen, warum fliegen Flugzeuge, was passiert wenn ein Vulkan ausbricht, kann man ohne Zement hohe Türme bauen, ist Farbe gleich Farbe, kann man aus Papier Lupen bauen und wie stellt man wohl Geheimtinte her. Die jun- 32 gen Pfadfinder waren mit großem Eifer dabei und mittags war dann so manches Geheimnis gelüftet worden. Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen des Sports. Ein Teil der Teilnehmer ging zuerst ins Schwimmbad und die anderen traten in der Sporthalle zu einem kleinen Fußballturnier an. Da ging es heiß her und die jungen Kicker gaben alles. In der Schwimmhalle wurden inzwischen getaucht, getobt und geschwommen. Für die Kinder, die es etwas ruhiger liebten, gab es in einem Spielraum die Möglichkeit verschiedene Gesellschaftsspiele auszuprobieren. Beim Abendbrot saßen dann zwar gutgelaunte, aber auch erschöpfte Kinder. Am Abend gab es eine Lagerfeuerrunde mit Tschai und Popcorn. Auch das Singen kam hier nicht zu kurz. Nach einem kleinen Feuerwerk endete der Abend mit einer kleinen Andacht zum Thema Wunder. Es war schön und ergreifend wir die Kinder diese Andacht mit gestalteten. Am anderen Morgen war schon der letzte Tag unserer wundersamen Reise angebrochen. Nach dem Frühstück teilten sich alle in Gruppen auf. Nun bekam jede Gruppe ihre Aufgaben. Sie sollten sich einen Vierzeiler über die Freizeit ausdenken, etwas Wunderschönes finden und das blaue Wunder suchen. Auf einem abenteuerlichen Rundweg erledigten alle ihre Aufgaben und gelangten auch wieder zum Haus. Hier stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse vor und für die Vierzeiler und die gefundenen Wunder gab es großen Applaus. Zum Schluss veranstaltete Pelle noch eine Reflexion, anhand eines Stimmungsbarometers mit uns. Die Kinder hatten viel Spaß daran und auf die Frage ob sie denn nächstes Jahr wieder auf eine Kinderfreizeit fahren möchten antworteten alle mit ja. Nun hieß es nur noch packen und Zimmer aufräumen. Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen kam auch schon der Bus und brachte uns wieder nach Hause. Eigentlich war die Zeit im Harz viel zu kurz und wir hoffen, dass es bald wieder so eine tolle Freizeit gibt. Uns vom Stamm Astrid Lindgren hat es viel Spaß gemacht. Jutta Bogmaier berichte Stammesleitungseminar 2006 Was ist Was: Häuptlinge Vom Freitag, den 24. März 2006 bis Sonntag, den 26. März fand in Almke das diesjährige Stammesleitungsseminar: „Führen und Leiten im Stamm“ statt. Erst während der Ankunft und im Laufe des WE’s klärte sich für alle überraschend, dass wir leider nur sieben Teilnehmen- work-Spiel (VCP-Brückenbau), welches allen noch zu entdeckende nonverbale Kommunikationskünste abverlangte. Vor der beliebten Einheit „Kaffee und Kuchen“ mussten wir uns noch einmal voll konzentrieren und in der Gruppe den Niedrigseilparcours im Klettergarten meistern. Den Abend verbrachten wir dann wegen des Dauerregens, der sich während des gesamten Wochenendes über Almke ergoss, gemütlich auf Teppichen vor dem Ofen im Rundling. Bei der Ofenfeuerrunde wurden dann typischerweise Lieder und Spiele ausgetauscht. Weiter am Sonntagmorgen, nach einer geraubten Stunde aufgrund der Sommerzeit, legten wir uns dann wieder voll ins Zeug und gestalteten für jeden Stamm eine groß angelegte Zukunftsprognose, damit der Durchblick über Leitungen, Stammesleitungssituation oder Löcher in der Besetzung im Stamm ersichtlich wurden. Auch wenn es nun nach gar nicht so viel ausschaut, war es doch ein recht straffes Programm. Trotz alledem hatten wir ein Morgens halb zehn in Almke... de statt der angemeldeten 14 Leute sein würden. Leider folgte daraus, dass der erhoffte Austausch über Strukturen und Arbeitsbedingungen zwischen den verschiedenen Stammesleitungen nicht in dem erwarteten Maße stattfinden konnte. Neben drei Teilnehmenden aus Goslar vom Stamm Nikolaus von Amstorf, und zwei wolfsburger Vertretern des Stammes Maria von Maltzan, waren auch noch zwei „Auswärtige“ aus Berlin-Pankow vom Stamm Otto Witte dabei. Die Berliner waren schon öfters nach Niedersachsen gekommen. um an verschiedenen Aktionen und Lagern teilzunehmen, diesmal trieb sie das mangelnde Kursangebot ihres Landes wieder zu uns. Am Freitag hatten wir dann nur die Vorstellung der Stämme, die sich dann trotz der nur drei anwesenden Stämme als recht umfangreich aber auch interessant darstellte. Um 22.30 unterbrach uns Christa, leider aber nur mit den Worten: „20 Minuten Pause“, statt des erhofften Feierabends. Am Samstag ging es dann gleich wieder los mit der Einheit „Führung im Dialog“, die dann nach dem Mittagessen abgelöst wurde von einem netten Team- Skepsis ist durchaus angebracht tolles Wochenende, und auch viel Spaß, nicht nur während den Pausen, sondern auch während des Programms. Ein „Danke“ noch einmal an Christa, Bunde und Peter für das Seminar. Bleibt nur eins zu sagen: bis zur nächsten Schulung, dann zum Thema “Führen und Leiten im Bezirk“, oder?!!! Christoph Dröse 33 berichte - Ein heiter bis wolkiger Bericht aus dem PZ Sonnendeck - „Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck.“ Eine Truppe fleißiger, energiegeladener und hilfsbereiter PfadfinderInnen machte sich im Programmzentrum Sonnendeck daran, Kinder, alle diejenigen, die es noch mal sein wollten, und sich selbst während des Bundeslagers 2006 zu bespaßen. Daneben dienten unsere Zelte auch als Auffanglager für schlaftrunkene und ausgehungerte Gäste, die in anderen Kochgruppen kein Obdach mehr fanden. So schwankten unsere Essensgruppen zwischen 23 und 27 Mäulern, die es zu stopfen galt. Dafür war es nachts schön warm; und wer keinen Schlafplatz mehr ausmachen konnte, flüchtete in den Anbau der Messe, in der man aufgrund der (zu) nahen Nachbarschaft mit der Oase aus sicherheitstechnischen Gründen eigentlich gar nicht nächtigen durfte. Ein breit gefächertes Angebot an sportlichen Aktivitäten und kreativen Möglichkeiten sich auszuleben, bildete natürlich den Mittelpunkt unseres Programmzentrums, aus dessen Nähkästchen nun nicht weiter geplaudert werden soll. Unsere Wellness-AG mühte sich erfolgreich darum, die welke Haut der meist 12- bis 15Jährigen wieder in vollem Glanz erstrahlen zu lassen. Dank dem Öl-Zucker-Peeling und der Quark-Gurken-Maske, die übrigens auch bei einem spärlichen Mittagessen für Abhilfe sorgte, konnten sich die TeilnehmerInnen im „Vitaltempel“ entspannen. Turbulenter ging es bei den Wasserspielen zu: Ringtennis, Wasserball und Staffelschwimmen waren beliebte Foltermethoden des morgendlichen Kinderunterkühlens („Es lebe der Genitiv!“). Bei schlechtem Wetter bauten die SchwimmerInnen Rasseln. Das Volleyballfeld war leider nicht so gut besucht, die Dixis daneben aber umso besser. Vielleicht war der Platz bei gutem Wind etwas ungeeignet, was wenige Tapfere (mit ausgeprägtem Schnupfen) aber nicht abschreckte, sich sportlich zu betätigen. Unser Projekt „Solarofenbau“ lief sehr erfolgreich über zwei Tage und konnte am Ende erstaunliche Resultate vorweisen: Fünf prachtvolle Exemplare und nur zwei verbrauchte Pflas- 34 ter. Auf unserem „Räkeldeck“ konnte man sich im „Blubberblasenbad“ die Sonne auf den Bauch scheinen lassen – aber nur „unter der strengen Aufsicht des Bademeisters“. Ab 23 Uhr kam auch endlich der mit eiskaltem Wasser gefüllte Container zum Einsatz: Nach dem Saunagang im „Schwitzkasten“ suchten wir darin oder im Pool eine willkommene Abkühlung. Die TeilnehmerInnen der SpontanTheater-AG („Wem spontan nichts einfällt, der darf auch improvisieren!“) waren mit Freude und großem Elan dabei, sich wirre Geschichten aus den Fingern zu saugen und sie szenisch darzustellen. Die häufigsten Konstellationen kamen merkwürdigerweise mit Leichen, Terroristen, Schwangeren, verzogenen Gören, Verkäuferinnen und dem kleinen Äffchen im Käfig zustande. Neben den festen Angeboten standen den Kindern tagsüber die Spielkisten mit Diabolos, Teufelsstöckern, Bällen und Jonglierzubehör offen. Größter Beliebtheit und wachem Interesse erfreute sich Tobis „Schlaf-AG“, die ebenfalls regelmäßig angeboten wurde. In Kooperation mit der SOS Seenot gab es jeden Abend nach 20 Uhr auf rauer See Verstrickungen und Verwirrungen der Gefühle zu bestaunen. Zu der (alten!) Melodie von „Benjamin Blümchen“ brachen wir bei der Daily Soap „Liebesnot im Ruderboot“ zu neuen Ufern auf. Am Mittwoch fand unser legendärer „SonnenTanz-Contest“ statt; eine große Zuschauermenge bejubelte eine mutige Darbietung, welche der nicht teilnehmenden Konkurrenz klar überlegen war. Getreu dem Bundeslager-Motto „Wenn du’s nicht tust, macht’s keiner!“ stellten sich zwei Teilnehmer dem Wetter entgegen und tanzten rhythmisch die Sonne an den Himmel, denn zeitweilig fiel unser Sonnendeck buchstäblich ins Wasser. Vielen Dank an dieser Stelle an die SOS Seenot, die uns im Ernstfall aus der Patsche half, nachdem wir völlig resigniert aus dem PROviant zurückkehrten („Traubensaft? Haben wir nicht. Kriegen wir auch nicht mehr rein.“ – „Müsste aber…“). Wir haben - alles in allem - ein schönes und spaßiges Bundeslager 2006 verbracht, bei dem weder die Arbeit noch die Erholung zu kurz kamen. Chrissi und Eva berichte 35 berichte DAS BUNDESLAGER 2006: „100PRO DIE WELT GESTALTEN“ In diesem Jahr fand das Bundeslager neben unserem Bundeszeltplatz in Großzerlang unter dem Motto: „100PRO die Welt gestalten“ statt. Natürlich gab es auch diesmal ein niedersächsisches Teillager. Nein, nicht Teillager sondern Kongresszentrum. Denn in diesem Jahr wurde das Bundeslager in der spielerischen Form eines Kongresses durchgeführt. Die große, übergeordnete Idee war, was wir als Pfadfinder für den Frieden in jeder Form tun können. Das niedersächsische Zentrum trug den schönen Namen „MS Albatros“ und war als Zentrum für kulturelle Entdeckungen ausgeschrieben. In einer Weltreise wollten wir gemeinsam mit den PROEfs (Projektexperten für den Frieden), also den Teilnehmern, die Kulturen der Welt kennen und verstehen lernen. Durch die Eröffnungsveranstaltung vor etwa 4700 PROEfs führ te mit Milka eine bekannte Persönlichkeit aus dem Fernsehen, die die Massen zum Toben brachte. Nach der Eröffnung durch den Ministerpräsidenten von Brandenburg, Matthias Platzek und die Botschafterin von UNICEF Deutschland, Heide Simonis, gemeinsam mit unserem Bundesvorsitzenden Hans-Jürgen Poppek konnte das Programm dann starten. 36 Vorher hatten wir uns bereits auf unserer „MS Albatros“ (unsere Zentrumsbühne) mit unseren 586 PROEfs auf das Lager bei unserer Zentrumseröffnung eingestimmt. So starten wir dann in 10 Tage Lager mit PROjekten und PROShops für alle Altersstufen. Jeden Morgen waren wir mit unserem Schiff „MS Albatros“ in einem anderen Land zu Gast und lernten dort neue Menschen und Kulturen kennen. Die PROEfs konnten sich bei zahlreichen PROShops wie bsp. Sonnenuhrenbau, Oregami, Hennabemahlung, handwerklichen Angeboten und Spielen mit dem Thema auseinandersetzen. Über 100 PROJekte auf und ausserhalb des Lagerplatzes führten dazu, dass das Lager auch für der Zukunft etwas in der Region hinterlassen hat. Unter anderem wurde ein Walderlebnispfad auf dem Bundeszeltplatz geplant und gebaut und div. Projekte in Jugendclubs und Kindereinrichtungen wurde durch die Mithilfe von vielen VCPlern zu einem Erfolg. Weitere Höhepunkte des Kongresses waren sicherlich das große, lagerweite Geländespiel „PROEfs ohne Grenzen“ und der Gottesdienst mit dem Vorsitzenden der EKD, Bischoff Hu- berichte ber, der diesen Tag, als „meinen wichtigsten Termin dieses Sommers“ bezeichnete. In unserem Kongresszentrum gab es aber natürlich nicht nur PROShops und PROjekte, sondern diverse PROjektzentren boten den PROEfs Abwechslung und Spaß. So war in unserer Oase Duckdalben von morgens bis abends ständig Betrieb, in der Kinderoase SOS Seenot ebenso. Im Sonnendeck, dem PROJektzentrum der Ranger/ Rover aus Niedersachsen bevölkerten ständig zahlreiche PROEfs die Angebote des Spontantheaters, Volleyballturniers und den selbstgebauten Pool. Nach erlebnisreichen Tagen beschloß dann eine gelungene Abschlussveranstaltung das Bundeslager 2006. Wir haben nicht nur eine schöne Zeit verbracht, sondern auch etwas bleidendes hinterlassen: -durch die PROJekte bleibt der VCP in der Region präsent mit den Sponsoren zu d e n PROJekten konnten 10.000• gesammelt werden, die UNICEF zur Ver fügung gestellt wurde. Damit kann eine Schule in Afrika gebaut werden! Ein gelungenes Bundeslager mit vielen schönen Erinnerungen liegt nun bereits wieder hinter uns! Nun geht der Blick nach vorn in Richtung des Jamborees im nächsten, dem Landeslager in zwei und dem nächsten Bundeslager in vier Jahren. Thomas Wolff 37 berichte 38 berichte 39 harte nuss Harte Nuss, ähh, … Erdbeere Stellt Euch vor, dies hier wären 1.000 kg Erdbeeren. Diese haben einen Wassergehalt von 99 %. Das sind ganz besonders hübsche spanische Erdbeeren, die der durchschnittliche BerlinKreuzberger gerne verspeist, denn die sind aus garantiert kontrolliertem Anbau, ökologisch und so,nicht mit Kinderarbeit. Diese Erdbeeren werden jetzt zwei Tage lang von Madrid nach Berlin auf dem offenen Lkw verfrachtet und sind dort jeweils 12 Stunden dem Sonnenlicht ausgesetzt. Nachdem unsere glücklichen Freilanderdbeeren nun also über Frankreich und die Schweiz nach Berlin befördert wurden (jaja, ist ein Umweg, aber landschaftlich die schönere Strecke), haben sie wegen der fiesen Sonneneinstrahlung seit zwei Tagen nur noch einen Wassergehalt von 98 %. Wie viel Kilo Erdbeeren hat also unser polnischer Kraftfahrer auf dem Weg nach Hause in Berlin-Mitte abgeliefert? Hier also nochmal die F akten Fakten akten:: 1000kg saftige Erdbeeren mit 99 % Wassergehalt fahren in Spanien los und kommen mit 98 % Wassergehalt in Deutschland auf dem Wochenmarkt an. Wie viel Kilo Erdbeeren sind bei der Ankunft noch auf dem Lastzug? Die RedAKtion freut sich wie immer auf zahlreiche Lösungsvorschläge an [email protected] . 40 Die Lösung der letzten Harten Nuss ist denkbar einfach: Herr Reichert sitzt hinter der Kamera... Viel Spaß beim Knobeln wünscht die RedAKtion