iRoNmAN fLoRiDA 21 SpoRT / TRiAThloN

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iRoNmAN fLoRiDA 21 SpoRT / TRiAThloN
Sport / triathlon
21
Ironman Florida
M
gaben mir durch, dass ich sehr gut im Rennen lag. Zwischenzeitlich konnte ich mich
auf den 2. Klassenrang verbessern. Leider
musste ich auch hören, dass ein sehr guter
Deutscher in meiner Klasse war, der sich
an der Spitze des Feldes aufhielt und heute
wohl nicht mehr zu schlagen sein wird.
Dies führte dazu, dass ich im Kopf einen
kleinen Dämpfer hinnehmen musste, da ich
große Hoffnung darin hatte, das Rennen
evtl. zu gewinnen und das Hawaiiticket zu
lösen. Ich konnte mich aber wieder erfangen und versuchte ein höheres Tempo einzuschlagen und auf einen Einbruch des 1. zu
hoffen.
Als ich dann nach der letzten Wende Gewissheit darüber hatte, dass nach vorne
leider nichts mehr gehen würde, aber auch
ein beruhigender Polster zu Rang 3 vorhanden war, versuchte ich nun kontrolliert
meinen Lauf fortzusetzen und einen tollen
2. Rang beim Ironman Florida entgegenzusteuern. Wahnsinn für mich :D
Ich konnte das Rennen am Ende trotz der
Strapazen sehr genießen und ließ am Weg
ins Ziel ordentlich feiern ;-)
it großer Spannung erwartete ich
bereits das Saisonfinale im warmen
Panama City Beach in Florida. Die ganze Woche über war es sehr warm, was am Ende
auch dazu führte, dass ein Schwimmen mit
Neoprenanzug verboten wurde. Das Wetter
machte auch mir ein wenig zu schaffen, da
ich quasi aus dem europäischen Winter in
den Sommer „flüchtete“. Die kurzen Einheiten liefen allerdings mit Fortdauer immer
besser.
Nach der imposanten Eröffnungszeremonie samt amerikanischer Hymne, erfolgte
bereits am frühen Morgen um 6.15 Uhr
der Schwimmstart in Form eines „Rolling
Starts“. Das einzig Positive am Swim mit der
Speedo war die angenehme Wassertemperatur von ca. 26 °C. Die Bedingungen im
Wasser selbst waren allerdings mit dem
Film „The day after tomorrow“ vergleichbar.
Es waren 2 Runden im Golf von Mexiko inklusive eines kleinen Landganges am Strand
zu absolvieren. Hohe Wellen und eine starke
Strömung machten den ohnehin durch das
Neoverbot erschwerten Swim zu einer sehr
anspruchsvollen Aufgabe. Ich hatte große
Probleme mit der Orientierung, da durch
die Wellen die Bojen nur sehr schwer zu
erkennen waren. Ich musste ein gewisses
„Taktgefühl“ entwickeln um zur rechten Zeit
aufzuschauen. Nachdem ich die erste Runde
gute 35 Minuten benötigte, wusste ich, dass
es mit einer guten Schwimmzeit wohl nicht
mehr klappen wird. Ich versuchte stets voll
zu schwimmen, leider war unter diesen Bedingungen leider nicht mehr für mich möglich. Ein wenig enttäuscht verließ ich das
Meer nach 1 h 15 min und machte mich auf
dem Weg in die lang gezogene Wechselzone, wo ich mich in meinen Einteiler zwängte.
Nichtsdestotrotz versuchte ich mein Tempo zu gehen und mein eigenes Rennen zu
machen. Der Kurs war „brettlebn“ allerdings
von teilweise sehr lebhaftem Wind geprägt,
was sich speziell in den letzten 50 bis 70 km
zeigte. Hier fuhr ich teilweise gegen eine
Wand, was mir am Ende viel Zeit und vor
allem Kraft kostete.
Trotzdem gelang es mir sensationell knapp
unter 5 h zu bleiben und in die Nachmittagshitze zu laufen. Es war mir die ganze Woche
bereits klar, dass unter diesen Bedingungen
der Marathon die schwierigste Aufgabe sein
wird. Und so kam es dann auch ;-)
Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich
nun endlich aufs Rad steigen und die 180
km in Angriff nehmen. Mein Ziel war es nun
unter 5 h Stunden zu fahren und dennoch
nicht zu überpacen. Ich versuchte stets auf
Druck zu fahren und fand schnell einen guten Rhythmus. Die Motivation war wieder
voll da! Anzumerken ist leider, dass ich viel
zu wenig Marshalls auf der Strecke gesehen
habe. Erst bei Km 70 (!) konnte ich den ersten erblicken. Dementsprechend „ernst“
nahmen einige Athleten das Windschattenverbot...
Es waren 2 Runden auf einer Strecke zu
absolvieren, welche durch Siedlungen in
Panama City Beach führten. Es herrschte
durchgehend gute Stimmung auf der Strecke, was mir sehr geholfen hat. Allerdings
wurde mit Fortdauer des Laufes, die Hitze
immer belastender für mich. Ich versuchte
mich stets mit Wasser bzw. Eis abzukühlen
und fokussiert zu bleiben. Bei Temperaturen
um die 30 Grad war das leichter gesagt als
getan ;-)
Meine anwesenden Begleiter, Steffi und
Roland, welche mich tatkräftig unterstützten
Nach insgesamt 10 h 2 min endete für
mich dieser tolle, aber von schweren Bedingungen geprägte Ironman Florida.
Was mich nach meinem 2. Klassenrang
noch mehr freute, war der 40. Gesamtrang.
Mir ist erst 1 bis 2 Tage später bewusst
geworden, wie hoch meine Leistung einzuschätzen ist, 40. bei knapp 3000 Teilnehmern zu werden. Mit dem Ironman Florida
endete auch schlussendlich eine lange
Saison 2015. Eine Saison die von meinen
ersten zählbaren Erfolgen und stetigen Verbesserungen geprägt war.
Ich möchte mich bei meiner Familie, allen
meinen Freunden, Begleitern, Gönnern und
meinem Trainer bedanken, die mich stets
auf meinem Weg begleitet und unterstützt
haben. Oft sagten sie mir Dinge voraus, die
ich selbst für unmöglich gehalten hatte.
Für die Unterstützung bei diesem Wettkampf/Abenteuer gilt mein besonderer Dank
meinem Buddy Roly und meiner Freundin
Steffi. Ohne Sie hätte ich wohl nicht meine
100 %ige Leistung abrufen können.
Pascal Gaar

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