ZDI Schülerversuch zum Thema Chlorophyll - HS-OWL
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ZDI Schülerversuch zum Thema Chlorophyll - HS-OWL
Chlorophylltrennung HEx-Lab, Höxteraner Experimentierlabor Chlorophylltrennung Alle Arbeiten mit Lösungsmitteln (Petrolether, Aceton) werden im Abzug durchgeführt! Aufgaben 1. Herstellung eines Rohchlorophyllextraktes aus frischem, grünen Pflanzenmaterial 2. Extraktion der Blattfarbstoffe 3. Dünnschichtchromatographische Trennung der Inhaltsstoffe 4. UV-Vis Spektren der getrennten Substanzen 5. Auswertung und Interpretation 1. Herstellung des Rohchlorophyllextraktes Chemikalien und Geräte Frisches grünes Pflanzenmaterial, Schere oder Messer, Mörser, Pistill, Seesand, Calciumcarbonat (CaCO3), Aceton, Petrolether, Filter, Filterpapier, Filtriergestell, Becherglas, Messzylinder, Pipetten Durchführung Etwa 2 bis 5 g des Pflanzenmaterials werden mit der Schere oder einem Messer in kleine Stücke geschnitten und in den Mörser gegeben. Hinzu kommt jeweils eine Spatelspitze Seesand und Calciumcarbonat. Mit dem Pistill werden nun die Pflanzenteile kräftig zermahlen. Anschließend werden etwa 20 ml Aceton und 3 ml Petrolether hinzugefügt und weiter gemörsert bis eine dunkelgrüne Flüssigkeit entsteht. Dieser entstandene Rohchlorophyllextrakt wird nun durch ein Papierfilter in ein Becherglas filtriert. Um einen runden Papierfilter in eine Trichterform zu falten, wird dieser zweimal über die Mitte gefaltet und anschließend rund geöffnet. 2. Extraktion der Blattfarbstoffe Chemikalien, Geräte Scheidetrichter, Petrolether, 10%ige Natriumchlorid – Lösung, Messzylinder, Becherglas, demineralisiertes Wasser (dem. Wasser), Erlenmeyerkolben, Natriumsulfat (Na2SO4) Durchführung Der filtrierte Rohchlorophyllextrakt wird in einen Scheidetrichter gegeben (dabei darauf achten, dass der Hahn unten geschlossen ist) und mit 20 ml Petrolether und 20 ml 10%ige Natriumchlorid-Lösung vermischt. Nun wird der Scheidetrichter mit einem Stopfen verschlossen. Der Scheidetrichter wird in beide Hände genommen (eine Hand hält den Stopfen, die andere den Hahn) und mehrmals vorsichtig unter geschüttelt. Nach etwa 3-mal Schütteln wird der Scheidetrichter mit dem Hahn nach 1 Chlorophylltrennung HEx-Lab, Höxteraner Experimentierlabor oben gehalten und vorsichtig entlüftet. Anschließend wird weiter geschüttelt und wieder entlüftet. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Danach lässt man die Phasen absetzen. Haben sich die beiden Phasen sauber voneinander getrennt verwirft man die untere wässrige Phase (Stopfen abnehmen, Ablaufen lassen in ein Becherglas und im Ausguss entsorgen). Die obere Schicht wird nun noch 3-mal mit jeweils 5ml dem. Wasser gewaschen. (5ml dem. Wasser in den Scheidetrichter geben, schütteln, entlüften, absetzen lassen, wässrige Phase ablaufen lassen, 3x wiederholen). Anschließend wird der Extrakt in einen Erlenmeyerkolben gegeben und mit etwa 4 Spatelspitzen Na2SO4 getrocknet. Der gewonnene Extrakt wird nun vorsichtig in einen Erlenmeyerkolben mit Glasschliff dekantiert und mit einem passenden Glasstopfen verschlossen. 3. Dünnschichtchromatographische Trennung des Extraktes Chemikalien, Geräte Petrolether, Petroleumbenzin, 2-Propanol, Messzylinder, Dünnschichtchromatographiekammer, Dünnschichtchromatographieplatte, Bleistift, Glaskapillare Durchführung Das Laufmittelgemisch aus Petrolether, Petroleumbenzin und 2-Propanol (5:5:1) wird hergestellt. Es werden ungefähr 20 ml pro Kammer benötigt. Das Gemisch wird in die Laufkammer eingefüllt und die Kammer sofort verschlossen. Auf der Dünnschichtchromatographieplatte, im Folgenden als DC-Folie bezeichnet, wird mit einem weichen Bleistift vorsichtig eine Startlinie markiert (in ca. 1cm Abstand parallel zur unteren Kante). Nun gießen sie etwas von dem Extrakt auf ein Uhrglas und nehmen mit der Glaskapillare den Extrakt auf. Vorsichtig (die weiße Schicht darf nicht angekratzt werden) trägt man mit der Glaskapillare linienförmig den Extrakt auf die Startlinie auf. Man lässt das Lösungsmittel verdampfen und wiederholt den Vorgang mehrmals. Wenn der Extrakt konzentriert genug aufgetragen ist, stellt man die DC-Folie in die Chromatographiekammer, schließt diese sofort wieder und beobachtet, wie sich das Chromatogramm entwickelt. 4. Aufnahme von UV-Vis-Spektren und Zuordnung der Substanzen Chemikalien und Geräte: Cutter bzw. Haushaltsmesser, Blatt Papier, kleiner Trichter, Küvette, ca. 3ml Laufmittel, Fotometer Durchführung Nach Beendigung der Laufzeit (ca. 20 min) wird die DC-Folie aus der Kammer genommen und an der Luft getrocknet. Nach einer kurzen Besprechung wird bestimmt, welche Banden spektroskopisch untersucht werden sollen. Diese werden dann mit einem Cuttermesser oder einem einfachen Haushaltsmesser vorsichtig von der Platte gekratzt und die Substanz auf einem darunter liegenden Blatt Papier gesammelt. Dieses faltet man in der Mitte und überführt die abgekratzte Substanz 2 Chlorophylltrennung HEx-Lab, Höxteraner Experimentierlabor mithilfe eines kleinen Trichters in eine Küvette. Die Küvette wird mit Laufmittel zu ¾ gefüllt, mit einem Stopfen verschlossen und einmal kräftig geschüttelt. Nach kurzer Absetzzeit ist die Probe bereit für die Messung am Fotometer. Hierfür gehen wir in ein Nachbarlabor zum Fotometer und nehmen dort die UV-Vis-Spektren der Stoffe auf. Die Aufnahme der Absorptionsspektren der Chlorophylle a und b wird mit dem Gerät Shimadzu UV-MNI-1240 mit angeschlossener Software UV-Probe durchgeführt. Nach Aufnahme der Spektren können diese ausgedruckt werden. Anhand der Spektren soll zugeordnet werden, welche Lösung Chlorophyll a und welche das Chlorophyll b enthält. Dazu werden die Spektren mit denen aus der Literatur (Wikipedia tut’s auch) verglichen. Entsorgung, Reinigung und Abschluss des Praktikums Zum Ende des Praktikums werden übrig gebliebene Lösemittel stehen gelassen und wässrige Lösungen über den Ausguss entsorgt. Es werden alle benutzten Geräte mit Spülmittel und Wasser gereinigt. Anschließend werden diese mit viel dem. Wasser abgespült und zum Trocknen auf ein Papier gelegt bzw. gestellt. Bevor das Labor verlassen wird, müssen die Hände gründlich gewaschen werden. Die gewonnenen Spektren können addiert werden und geben in der Summe das Wirkungsspektrum der Fotosynthese wider. Warum ist es sinnvoll für die Pflanzen, verschiedene Chlorophylle zu besitzen? 3